ipfing id die ihrten aeß⸗ tung. ich m r ihre hmen r mit erung umme als tſpor⸗ retern lichen mung der von as eg einem haupt 5 der die Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte At. 2. Anz.⸗Preisliſte Nr. 2 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. erainbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechen heim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35. 1225 5 35. Jahrgang Italien lehnt gemeinſame Ratsſitzung mit Abeſſinien ab. Rom, 5. September. In gukunterrichteten Kreiſen wird ausdrücklich betont, daß Italien unter keinen Amſtänden an einer weiteren Raksſitzung über die abeſſiniſche Frage keilnehmen werde, falls Abeſſinien ebenfalls zu dieſer Sitzung zugezogen würde. Man erklärte weiter auf Grund der aus Genf vor⸗ liegenden Nachrichten, daß noch keinerlei Beſchlüſſe über die weitere Behandlung der abeſſiniſchen Frage gefaßt worden ſeien. Die Sanktionsfrage ſei auch nach dieſen In⸗ formationen geſprächsweiſe nicht aufgerollt worden. Dieſe Haltung war nach der Erklärung Aloiſis erſten Sitzung des Völkerbundsrates zu erwarten. hatte wörtlich geſagt: „Da leider jede Möglichkeit für ein friedliches Zuſam⸗ menleben und arbeiten zwiſchen Italien und Abeſſinien geſchwunden iſt, kann Italien nicht mehr in einer paſſiven und nachgiebigen Haltung gegenüber einem barbari⸗ ſchen Staat verharren, der nicht fähig iſt, ſich ſelbſt und die ihm unterworfenen Volksſtämme zu kontrollieren, und der augenblicklich durch ſeine ſtarke Bewaffnung die ita⸗ lieniſchen Grenzen bedroht. Die italieniſche Regierung kann von nun an der abeſ⸗ ſiniſchen Regierung keinerlei Vertrauen mehr enkgegenbrin⸗ gen. Sie kann auch nicht mehr an die geringſte Möglichkeit glauben, daß Abeſſinien ekwaige verkragliche Verpflichtun⸗ gen einhalten würde, zu deren Uebernahme es ſich doch be⸗ reiterklären ſollte. Baron Aloiſi empfing die internationale Preſſe, um ſte auf die Bedeutung ſeiner vor dem Völkerbundsrat abgege⸗ benen Erklärung hinzuweiſen. Es unterſtrich, daß es ſich um eine Erklärung ſeiner Regierung handelt, die er als unwiderrufliche Entſcheidung bezeichnete. Aus ſeinen Ankworten auf verſchiedene an ihn gerichſele Fragen ergibt ſich, daß Italien weiterhin an den Arbeiten des Bölkerbunds teilnimmt und im Augenblick einen Aus⸗ tritt nicht in Erwägung zieht. Andererſeits lehnk es die italieniſche Regierung auf das enkſchiedenſte ab, ſich mit Abeſſinſen vor dem Völkerbundsrak auseinanderzuſetzen. 0 „Kelloga⸗Pakt nicht anwendbar“ Der italieniſche Vertreter wird ſich alſo gegenüber den zu erwartenden abeſſiniſchen Gegenerklärungen völlig paſſiv verhalten und den Meinungsaustauſch nur mit den anderen Ratsmitgliedern fortſetzen. Die Bezugnahme auf den Kellogg⸗Pakt ſei unzuläſſig, da England deſſen Anwendung auf Afrika und gewiſſe an⸗ dere Teile ſeines Reichs ausgenommen habe und Italien den Pakt mit den gleichen Vorbehalten unterzeichnet habe. Weiter hatte Aloiſi erklärt: „Die italieniſche Regierung iſt der Meinung, daß ein Slaat wie Abeſſinien weder Gleichheit der Rechte noch Gleichheit der Pflichten mit den Kulturſtaaten haben kann. Wenn ihm dieſe Gleichheit gewährt worden iſt und be⸗ ſonders, wenn man bei der Gewährung Abeſſinien für die Zukunft einen moraliſchen Kredit eingeräumt hat, ſo liegt darin kein ausreichender Grund dafür, daß der Völkerbund in dem im Jahre 1923 gutgläubig begangenen Irrtum zum Nachteil der anderen Mitglieder des Bundes bleibe.“ Verhandlungen mit einem Ausſchuß? Das halbamtliche„Giornale d'Italia“ lobt Laval. Laval habe von der Möglichkeit geſprochen, eine Völker⸗ bundsmaßnahme einzuleiten. Dieſe Maßnahme ſei jedoch nicht derartig gedacht, daß ſie von vornherein die Dinge verſchlimmern würde. Im Grunde würde es ſich bei dem Plan Lavals nur darum handeln, einen Ratsaus⸗ ſchuß zu ernennen, der die Löſungsmöglichkeiten in priva⸗ ten e weiter erörtern würde. ieſer Ausſchuß könne ſehr wohl auch mit Italjen in Verbindung 1 weil Aalen nur nicht mit Abeſſinien verhandeln wolle, was jedoch nicht Beratungen mit anderen Mächten ausſchließe. Nichts könne daran verhindern, daß ein derarkiger Ausſchuß vor allem die allgemeine Lage in Abeſſinien einer Prüfung unkerziehe, beſonders jetzt, da ſinien vom Ankläger zum Angeklagten geworden ſei. Zeh könne das geſamke abeſſiniſche Problem auf das rich- lige Gleis gebracht werden. Das engliſche Angebot Tritt Italien ihm näher? Die maßgebenden Kreiſe in Genf ſtehen noch immer unter dem Eindruck der 1 des Mittwochs, über deren Auslegung die Anſichten ziemlich weit auseinander⸗ gehen. Der italieniſche Vorſtoß gegen Abeſſi⸗ nien war allgemein in dieſer Deutlichkeit und Schärfe nicht erwartet worden. „„Doch mißt man in engliſchen Kreiſen dem Amſtand noch eee Bedentung bei, ada Jtalden nunmehr bereit er⸗ in der Aloiſi t, dem engliſchen Angebot, das Eden nochmals entwickelte, näher zu treten. Man entnimmt dieſe Bereitſchaft aus der Erklärung Aloiſis vor der Preſſe, daß es darauf ankomme, ob das ec Angebot einen Abſchluß oder sgangspunkt bilden ſolle. n a eee Das Freitag, den 6. September 1985 zerſchnitten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval hat ſeine Ver⸗ mittlungstätigkeit auch Donnerstag in Beſprechungen mit Eden und Aloiſt fortgeſetzt. Außerdem empfing er eine An⸗ zahl anderer Ratsmitglieder, um ſie über den Gang ſeiner Verhandlungen zu unterrichten. Abeſſinien lehnt Kompromiſſe ab 5 Donnerstag erhielt der Vertreter Abeſſiniens in Genf neue Inſtruktionen, darunter, wie bisher bekannt wurde, die ſtrikte Anweiſung, den bisherigen abeſſiniſchen Stand⸗ punkt nicht zu verlaſſen und keine Kompromiſſe einzu⸗ gehen. Die Auffaſſung über die Lage iſt in Addis Abeba ſehr optimiſtiſch. Der abeſſiniſche Kaiſer ſandte in der Nacht dem Papſt in Rom ein Telegramm, in dem er ihm für ſeine Friedens⸗ kundgebungen dankte. ö Engliſche Luftmanöver am Suezkanal Wie der„Corriere della Sera“ aus Alexandria meldet, haben die engliſchen Flugzeuge im Gebiete des Suezkanals ihre Manöver begonnen. Der Mittelpunkt der Flugübun⸗ gen iſt Ismailia auf halbem Wege des Suezkanals. Die Manöver ſollen am 10. und 11. dieſes Monats unter Hin⸗ zuziehung von Flugabwehrmitteln und Bombenflugzeugen fortgeſetzt werden. Der„Corriere della Sera“ bringt ferner eine Meldung des arabiſchen Blattes„Ahram“, wonach in führenden Kreiſen Abeſſiniens vielfach die Anſicht ver⸗ treten werde, der beſte Weg, Aethiopien vor einer italie⸗ niſchen Beſetzung zu bewahren, wäre die offene Forderung nach einem engliſchen Protektorat. Natsſitzung ohne Italien! Aeberraſchende Einberufung.— Aloiſi verläßt den Saal.— Abeſſiniens Forderungen. Genf, 6. September. Ueberraſchend wurde am Donnerstag in den Nachmit⸗ tagsſtunden eine neue Ratsſitzung angeſetzt, die um 18 Uhr ſtattfinden ſollte, dann aber gleich um eine Stunde ver⸗ ſchoben wurde. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrats zur Entee⸗ gennahme einer abeſſiniſchen Erklärung zu der italieniſchen Denkſchrift begann dann kurz nach 19 Uhr. Der Ratspräſident erteilte ſofort dem Vertreter Abeſ— ſiniens, Profeſſor Jeze das Wort. In dieſem Augenblick erhob ſich der italieniſche Vertre⸗ ter Aloiſi von ſeinem Platz am Katstiſch und verließ den Sitzungsſaal. Ein Mitglied der italieniſchen Abordnung, das daraufhin ſeinen Platz einnahm, wurde nach einigen Minuten, während der Vertreter Abeſſinſens noch ſprach, aus dem Saal gerufen, ſo daß der Platz Italiens von nun an leer blieb. Nachdem die Vertreter Italiens die Ratsſitzung verlaſ⸗ ſen hatten, nahm 5 der Vertreter Abeſſiniens das Wort. Er ging auf die Einzelheiten der italieniſchen Denkſchrift nicht näher ein. In ſeinen Ausführungen ſprach er von einem italieniſchen Verblüffungsma⸗ növer. Italien wolle Abeſſinien in Acht und Bann er⸗ klären, um dadurch von der Einhaltung ſeiner eigenen Ver⸗ pflichtungen freizukommen. Italien handele nach dem franzöſiſchen Sprichwork: „Wer ſeinen Hund ertränken will, ſagt, er habe die Tollwut“. Die Beſchimpfungen, die Italien gegen Abeſſinien vor⸗ bringe, erinnerten daran, daß Italien in letzter Zeit alle ſeine europäiſchen Nachbarn nacheinander auf das gröb⸗ lichſte beſchimpft habe. Gefährlich werde die Haltung Ita⸗ liens diesmal nur durch die umfangreichen militäri⸗ ſchen Vorbereitungen, die eine unmittelbare Kriegsgefahr heraufbeſchworen hätten. Wenn Italien Aus⸗ dehnung und neue Abſatzgebiete brauche, warum trage es dann dieſen Anſpruch nicht offen vor? Abeſſinien ſei jeder⸗ zeit bereit, zur Durchführung von Reformen und zur wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung des Landes den uneigen⸗ nützigen Rat des Völkerbundes zu befolgen. Der abeſſiniſche Vertreter forderte vom Völkerbundsrat 1. gemäß Artikel 10 der Satzung des Völkerbundes die not⸗ wendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Anabhäugig⸗ keit und Unverſehrtheit Abeſſiniens angeſichts der italie⸗ niſchen Truppenzuſammenziehungen zu ſchützen, 2. das in Artikel 15 Abſatz 3 vorgeſehene Verfahren anzu⸗ wenden. Die Zeit der Bertagungen ſei jetzt vorbei. An⸗ geſichts der aufs äußerſte geſtiegenen Gefahr, die ein Bölferbundsmitglied bedrohe, müſſe ſofork gehandelt werden. Ein Völkerbundsausſchuß müſſe ſofort eingeſetzt werden und noch während der gegenwärtigen Tagung des Rates Bericht erſtatten. Abeſſinjen ſei mit jedem Vermittlungsverfahren einver⸗ landen, das den Ausbruch des Krieges aufhalten könnte. Es ver⸗ lange lediglich eine gerechte Löſung und eine vollſtändige Regelung der ganzen Angelegenheit. Es ſei gegen jede Vertagung. Es handele ſich jetzt darum, zu wiſſen, ob ein Staat bei der Bedrohung durch einen mächtigen Nach⸗ barn unter Berufung auf Artikel 10 und 15 des Völker⸗ bundsvertrages mit einem wirklichen Schutz rechnen könne. Nr. 208 Litwinow gegen Italiens Auffaſſung Nach dem abeſſiniſchen Vertreter ſprach der ruſſiſche Volkskommiſſir Litwinow. Er äußerte zunächſt ſein Be⸗ dauern über den Mißerfolg der Pariſer Dreimächteverhand⸗ lungen und betonte ſodann die Sympathie und Achtung, die die Sowjetunion für eines der in Streit befindlichen Länder(gemeint war Italien) ſeit zehn Jahren hege in dem Mumſch, daß die zehnjährigen guten Beziehungen in dem gleichen Freundſchaftsgeiſt fortgeſetzt werden. Der gegenwär⸗ tige Konflikt enthalte die größten Gefahren für das ge⸗ ſamte internationale Leben und insbeſondere für den Völ⸗ kerbund. Litwinow erklärte ſich außer Stande, der Halkfung zuzuſtimmen, die der Vertreter Italiens dem Völ⸗ kerbund vorgeſchlagen habe. Italien wolle, daß ſich der Kak an dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt desintereſſiere. Es zandele ſich um die Drohung mit einem Angriff. die nicht beſtritten, ſondern vom italieniſchen Vertreter ſelbſt beſtä⸗ tigt werde. Ein derartiger Angriff würde eine flagrante Verletzung, ja eine vollſtändige Jerreißung der Völker⸗ bundsfatzung darſtellen und für die Zukunft einen gefähr⸗ lichen Präzedenzfall bilden. Jeder Krieg ſei die Frucht eines vorausgegangenen Krieges und erzeuge neue Kriege in der Zukunft. Der Grundſatz von der Unkeilbarkeit des Friedens ſetze ſich erfreulicherweiſe immer mehr durch. Es ſei auch nicht angängig, eine militäriſche Operation mit den inne ⸗ ren Zuſtänden eines Landes zu begründen. Gewiß werde niemand für die Zuſtände in Abeſſinien, ſo, wie ſie die italieniſche Denkſchrift darſtelle, Sympathien haben. Aber nichts berechtige zu einer Diskriminjerung an Völkerbundsmitgliedern nach ihren innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſen, nach ihrer Raſſe oder Hautfarbe oder nach ihrer Kulturſtufe. Alle hätten ein unveränderliches Recht auf Un⸗ abhängigkeit und Unverſehrtheit. Es gebe für militäriſches Vorgehen keine andere Recht⸗ fertigung als Notwehr. Litwinow erinnerte außerdem an den Kellogg⸗ Pakt und forderte den Völkerbund auf, keine Bemühungen oder Entſchließungen zu unterlaſſen, um einen bewaffneten Konflikt zu vermeiden. Der Ratspräſident ſchloß darauf die Sitzung mik der Ankündigung, daß er in der nächſten Sitzung, deren JZeik⸗ punkt offen gelaſſen wurde, dem Rat Vorſchläge über das weitere Verfahren machen werde. 2 4 L Die Zuſpitzung der Gegenſätze Der für die Oeffentlichkeit überraſchende Verlauf der Ratsſitzung am Donnerstag war das Ergebnis von Unſtimmigkeiten, die ſich im letzten Augenblick wegen der Fe des geplanten Fünferausſchuſſes ergeben atten. Es war vorgeſehen, daß dieſem Ausſchuß England und Frankreich ſowie drei weitere Mächte angehören ſollten. In der letzten Beratung vor der Sitzung erhob der italieniſche Vertreter die Forderung, daß Italien gleichfalls in den Ausſchuß gewählt werden ſolle, da es ähnlich wie England und Frankreich an der abeſſiniſchen Frage intereſſiert ſei. Werde dies nicht gewünſcht, ſo ſei vorzuziehen, einen Ausſchuß von völlig unintereſſierten Staaten einzuſetzen. Dieſe italieniſche Forderung, die darauf hinauslief, die beiden weſtlichen Großmächte als befangen zu erklären, hal die bisherigen Dispoſitionen umgeworfen. Im Völkerbundsſekretariat iſt man bemüht, dieſem Zwiſchenfall ſowie dem oſtentativen Weggang des italieni⸗ ſchen Vertreters vom Ratsſitz eine untergeordnete Bedeutung zu geben. In politiſchen Kreiſen in Rom wird, wie Reuter mel⸗ det, beſtätigt, daß Italien es ablehne, an Beratungen des Völkerbundes über die abeſſiniſche Frage teilzunehmen, ſo⸗ lange gleichzeitig der abeſſiniſche Vertreter anweſend iſt. Würde jedoch über andere Fragen verhandelt, ſo habe Italiens nichts gegen die Anweſenheit Abeſſiniens einzuwenden.. Maßiregelung eines abeſſiniſchen Journaliſten. Der Herausgeber der Amhariſchen Zeitung„Stimme Ethiopiens“ wurde auf Befehl des Kaiſers verhaftet, da er, wie hier erklärt wird, Muſſolini und Italien in beleidigen⸗ der Form angegriffen habe. Gleichzeitig ordnete der Kaiſer an, daß die geſamte abeſſiniſche Preſſe in keiner Weiſe Ita⸗ lien angreifen und beſchimpfen oder unwahre Meldungen veröffentlichen dürfe. Ein Aufruf gegen engliſche Sitten Mailand, 5. September. Der Futuriſtenführer Mari⸗ netti veröffentlicht in der„Gazeta del Popolo“ einen flam⸗ menden futuriſtiſchen Aufruf an alle Italiener, ſich von engliſchen Sitten zu befreien, keinen Tee zu trinken, den Frack als die Uniform der Sklaven der kretiniſierten Mondänität abzulegen, den Snobismus zu fliehen und das Golfſpiel zu meiden, das glattraſierte Geſicht als Er⸗ ſatz für Perſönlichkeit, die kleine Pfeife als Surrogat für Gedanken, den Puritanismus und die Indifferenz egenüber den Frauen, die einen Freibrief für fergelke Anormalität bedeute, ſchließlich auch das Bridge⸗ ſpiel und das übertrieben konſervative Feſthalten an überlebten Gepflogenheiten und Traditionen, das die Eng⸗ länder mitſamt London zu Foſſilien mache, ebenfalls ab⸗ zulegen. Der Aufruf ſchließt mit der Aufforderung, die Ita⸗ liener mögen die kräftige, lebendige, fruchtbare ita⸗ lieniſch⸗afrikaniſche Sonne mit muſſoliniſchem Schwung den Engländern aufprägen. 5 — Dank den Reinsdorfer RNettern Reichsminiſter Dr. Frick bei den Arbeitern. Halle, 6. September. Der Führer und Reichskanzler hat einer Anzahl Volks⸗ genoſſen, die ſich bei dem Exploſionsunglück am 13. Juni dieſes Jahres in Reinsdorf um die Errettung von Men⸗ ſchen aus Lebensgefahr verdient gemacht haben, Auszeich⸗ nungen verliehen. Die Rettungsarbeiten waren bei der dro⸗ henden Gefahr weiterer ſchwerer Exploſionen äußerſt ſchwierig. Mit kodesmutigem Opferſinn drangen die Retter in das Exploſionsgebiet ein, bargen ſchwerverletzle Kameraden, be⸗ ſeiligten weitere Gefahrenherde und führten unermüdlich Löſch⸗ und Sicherungsarbeiten aus. Nur ihrer wagemuti⸗ gen Einſatzbereitſchaft iſt es zu danken. daß das Anglück nichk größere Ausmaße angenommen und weitere Opfer an Menſchenleben gefordert hat. Reichsminiſter Dr. Frick überreichte im Rahmen einer ſchlichten Werkfeier den Tapferen von Reinsdorf 12 Ret⸗ tungs⸗ und 46 Erinnerungsmedaillen und ſprach 10 weiteren Volksgenoſſen eine öffentliche Be⸗ lobigung aus. Die Feier fand inmitten der Arbeiter während der üblichen Mittagspauſe auf dem Werksgelände der Waſag ſtatt. Nach einer kurzen Begrüßung des Regie⸗ rungspräſidenten Dr. Sommer in Merſeburg nahm der Miniſter das Wort zu einer Anſprache an die Beliehenen. Jedem einzelnen drückte er die Hand. Man merkte den Ge⸗ ſichtern aber auch die Freude an, daß der Miniſter ſelbſt mitten unter die Arbeiter gekommen war. Die Schuld am Einſturzunglück Vier leitende Perſonen verhaftet. Berlin, 6. September. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Wie ſeinerzeit be⸗ reits bekanntgeworden iſt, hat die Staatsanwaltſchaft bei dem Landgericht Berlin unmittelbar nach dem Einſturz⸗ unglück bei dem Bau der Nord⸗Süd⸗S⸗Bahn in der Her⸗ mann⸗Göring⸗Straße, das insgeſamt 19 Todesopfer gefor⸗ dert hat, die Ermittlungen über eine etwaige Schuldfrage eingeleitet. Zur eingehenden Aufklärung hat die Staats⸗ anwaltſchaft ein Sachverſtändigengremium hinzugezogen. das unter Leitung des Geheimrats Profeſſor Dr. Hertwig von der Techniſchen Hochſchule Berlin ſteht. Die Anterſuchung über die Arſachen des Einſturz⸗ unglücks iſt inzwiſchen ſoweik gediehen, daß auf Veranlaſ⸗ ſung der Skagksanwaltſchaft Haftbefehle gegen folgende Perſonen erlaſſen und vollſtreckt worden ſind: 1. Direktor Hugo Hoffmann von der Berliniſchen Bau⸗ geſellſchaft m. b. H., 2. Ingenieur Joſeph Karl Rath, techniſcher Sachbearbel⸗ ter der Berliniſchen Baugeſellſchaft mbH., 3. Bauleiter Diplomingenieur Fritz Noth, 4. Reichsbahnrat Wilhelm Weyher. Den Jeſtgenommenen wird fahrläſſige Törung zur Laſt gelegt, die darin erblickt wird, daß bei der Ausführung des Baues grobe Verſtöße gegen anerkannte Kegeln der Baukunſt vorgefommen ſind, und daß die Genannten dafür in erſter Linie die Berantworkung zu kragen haben. Mit dem abſchließenden Sachverſtändigengutachten dürfte in etwa einer Woche zu rechnen ſein. Eine befremoͤliche Maßnahme Fünf deutſche Schulen geſchloſſen. Bromberg, 5. Sept. Die zuſtändigen polniſchen Kreis ſchulinſpektionen in Bromberg und Hohenſalza haben mit dem erſten Schultage die deutſchen Min derheits⸗ ſchulen in Spital, Kakulin, Strelno, Dombie und Kroſſen geſchloſſen und aufgelöſt. In jeder dieſer Schulen wurden ruſtd 40 deutſche Kinder unterrichtet, die nunmehr polni- ſchen Schulen überwieſen worden ſind. Die in Frage kommenden deutſchen Schulen waren nach der Zahl ihrer Schüler durchaus lebensfähig, ſo daß die deutſche Minderheit den Maßnahmen der polniſchen Schul⸗ behörden verſtändnislos gegenüberſteht, zumal die deutſche Volksgruppe ſoeben erſt ihre poſitive Einſtellung zu den be⸗ vorſtehenden polniſchen Wahlen verkündet hat. Mit den be⸗ troffenen Eltern hofft die ganze deutſche Volksgemeinſchaft in Polen, daß die ſofort beim polniſchen Unterrichtsmmiſter eingereichte Beſchwerde im Geiſte der guten Beziehungen zwiſchen beiden Nationalitäten berückſichtigt wird. 2 8— 2* Der Jad au llalienpried. Roman von Kurt Martin. 49. Fortſetzung und Schluß. Mit zwei Sprüngen war Egon Gerdahlen am Fenſter. Er riß es auf und ſprang hinaus. Der Staatsanwalt ſtürmte ihm nach. Paul Stein war an ſeiner Seite. Sie ſtanden am Fenſter und ſahen Egon Gerdahlen von den Telephonarbei⸗ tern umringt. Er wehrte ſich verzweifelt; aber endlich war er überwältigt und ſicher gefeſſelt. 5 8 Max Jobſt ſtand mit zitternden Knien hinter dem Kri⸗ minalinſpektor. Der deutete hinaus. „Da ſehen Sie!— So arbeiten meine Leute! Ihr Tele⸗ phonanruf hat Ihnen nichts genützt, Herr Jobſt. Ich hatte ſchon mit dieſer Möglichkeit gerechnet und entſprechende An⸗ weiſungen gegeben.“ Der Staatsanwalt eilte aus dem Zimmer und traf draußen ſeine Anordnungen. Egon Gerdahlen wurde, von Kriminalbeamten ſcharf bewacht, eben ins Auto gebracht. Paul Stein ſah auf Max Jobſt, der an der Wand lehnte. „Ihre Tätigkeit hier guf Hohenfried iſt jetzt zu Ende! Max Jobſt laſſen Sie die Finger von unſerem Beruf! Wer⸗ den Sie Zuckerbäcker! Das iſt beſſer, vielleicht haben Sie da mehr Erfolg.— Ich rate Ihnen aber, vor der Rückkehr Herrn Albert Gerdahlens zu verſchwinden. Laufen Sie ihm hier in die Hände, garantiere ich nicht mehr für den weiteren ordnungsgemäßen Beſtand Ihrer Knochen!“ 1885 Im abendlichen Dämmern fuhr Albert Gerdahlen mit Sigrit Sundborg im Hohenfrieder Auto der Freiheit ent⸗ gegen. Die Stadt lag hinter ihnen 5 Sie ſprachen kein Wort miteinander, nur ihre Hände ruhten ineinander. N Bekannter elſäſſiſcher Aukonomiſtenführer geſtorben. Am Mittwoch ſtarb iin Krankenhaus von Dammerkirch im Alter von 73 Jahren Dr. Eugen Ricklin, der in der Po⸗ litik des Elſaß vor und nach dem Kriege eine bedeutſame Rolle ſpielte. Dr. Ricklin, der Bürgermeiſter ſeines Heimat⸗ ortes Dammerkirch war, gehörte dem Reichstag von 1903 bis 1918 an. Seit 1911 war er Vorſitzender des Elſaß⸗ Lothringiſchen Landtages. Nach dem Kriege wurde Dr. Ricklin im Verlaufe eines Preſſefeldzuges des Autono⸗ mismus bezichtigt und 1928 im Kolmarer Autonomiſten⸗ prozeß wegen Komplottes zu einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt. Seine Wahl zum Abgeordneten der franzöſiſchen Kammer wurde nicht beſtätigt. Wo bleiben die Signatarmächte? Dem deutſchen Spitzenkandidaten der Einheitsliſte und dem Memeler Oberbürgermeiſter die Stkaalsangehörigkeit entzogen. Der Gouverneur des Memelgebietes hat dem früheren Landespräſidenken und jetzigen Spitzenkandidaten der Me⸗ melländiſchen Einheitsliſte zur Wahl am 29. September die Staatsangehörigkeit entzogen. In der Begründung heißt es, daß Dr. Schreiber die litauiſche Staatsangehörigkeit als Bürger des Memelgebiekes durch unrichtige Beſcheinigung erhalten habe. Er und ſeine Familie werden von nun an als Ausländer behandelt. Ebenſo iſt dem Oberbürgermeiſter von Memel, Dr. Brindlinger, der an vierker Skelle auf der Einheitsliſte ſteht, das Wahlrecht entzogen worden. Da Dr. Schreiber Präſident der Memelländiſchen Han⸗ delskammer und in verſchiedenen ſonſtigen wirtſchaftlichen Organiſationen und öffentlichen Körperſchaften des Memel⸗ biet anſäſſig geweſen. Bisher ſind niemals Zweifel an ſei⸗ ner Staatsangehörigkeit laut geworden, im Gegenteil wurde er ogm litauiſchen Gouverneur ſeinerzeit ſogar zum Landespräſidenten ernannt. Als Beamter einer öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaft hat er ſeinerzeit auf Grund feiner Anſtellung auf Lebenszeit vorſchriftsmäßig optiert. Der angegebene Grund für dieſen neuen Schlag gegen die ſtam⸗ mesbewußten Memelländer iſt alſo ſo fadenſcheinig wie nur irgendmäglich. Auch der Memeler Oberbür ger meiſter entrechtet Nachdem dem Spitzenkandidat der memelländiſchen Ein⸗ heitsliſte, Dr. Sch er, rechtswidrig die litauiſche Staats⸗ bürgerſchaft und die Wählbarkeit durch den litauiſchen Gou⸗ berneur entzogen worden iſt, hat man nun auch dem Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Brin dlin ger, der an vierter Stelle auf der memelländiſchen Einheitsliſte ſteht, durch rechtswidrige Entziehung der Staatsbürgerſchaft das aktive und paſſive Wahlrecht entzogen. Auch bei Dr. Brindlinger iſt die Staats⸗ angehörigkeit in Zweifel gezogen worden. Er iſt ebenſo wie Dr. Schreiber 1922 ins Memelgebiet gekommen und hat ſich dort als Rechtsanwalt und Notar niedergelaſſen. Als Notar hat er Beamteneigenſchaft. Er hat deshalb auf Grund des deutſch⸗litauiſchen Optionsvertrages für Litauen optiert. Beſſere Verteilung der Koſonien! Nur dann kann der Weltfriede erhalten bleiben. Neuyork, 6. September. Oberſt Edward M. Houſe, der frühere außenpolitiſche Berater Wilſons, veröffentlicht in der Zeitſchrift„Libertu“ einen Aufſatz, in dem er den Gedanken vertritt, daß der Weltfrieden nur durch eine beſſere Verteilung des Land- beſitzes der großen Kolonialländer zugunſten Deukſch⸗ lands, Japans und Italiens erhalten bleiben könne. England, Frankreich, Sowjetrußland und die Vereinig⸗ ten Staaten, die vier Mächte, die die Welt beſitzen“, müß⸗ ten den anderen drei Ländern Ausdehnungs möglichkeiten gewähren, die den gegenwärtigen Verhältniſſen angemeſſen ſeien. Jeder Staatsmann, ſo erklärt Oberſt Houſe, wird in privater Unterhaltung zugeben, daß Deutſchland, Italien und Japan Gebiete benötigen, worin ſie ihren Be⸗ völkerungsüberſchuß ſchicken und woher ſie die Rohſtoffe be⸗ ziehen können, die ihnen das eigene Land nicht gewähren kann. Aber die großen beſitzenden Nationen ſind nicht wil⸗ lens, ihren weniger glücklichen Genoſſen mehr als„Brot⸗ krumen zu gewähren, die vom kolonialen Tiſch fallen“. Als die Straße zum Park von Hohenfried hinaufzuſtei⸗ gen begann, rief Albert Gerdahlen den Chauffeur: „Halten Sie hier! Wir wollen gusſteigen.“ Er half Sigrit aus dem Wagen. „So nun fahren Sie heim! Sagen Sie Herrn Finke⸗ mann, daß wir nachkommen. Wir gehen den Reſt des Weges zu Fuß.“ u. 15 Als das Auto weiterglitt, forſchte er: „Habe ich es recht gemacht, Sigrit?!“ 1 „Ja, Albert, du haſt recht getan.“— Allein ſtanden ſie ſich gegenüber auf dem einſamen Weg. Herbſtlich kahl ragten die Bäume über ihnen gen Himmel. In den hohen Fichten weiter drüben rauſchte es leis. 5 Sanft zog Albert das Mädchen an ſich. „Du mein Lieb! Du, du herzinnig geliebtes Mädchen! — Jetzt ſtehe ich ohne Schuld vor der Welt, und Sigrit Sundborg mit mir.— Nicht wahr, jetzt wirſt du bald mein Weib?— Anſere Liebe hat eine ſchwere Zeit zu überſtehen gehabt, und unſere Liebe war es, die uns in aller Qual und Not aufrechterhielt. Ich dachte an dich und kämpfte weiter! And du dachteſt an mich, und dies Denken ließ dich alles Leid ertragen.“ Sie flüſterte: „Ich wußte ja, daß du frei werden würdeſt.— Meine Liebe ſagte es mir.“ Teſt hielt er ſie umſchlungen. So ſchritten ſie aufwärts, Hohenfried entgegen. Es war wieder ſtill zwiſchen ihnen. Erſt nach einer Weile ſprach Sigrit: „Der Tod war jetzt Herr auf Hohenfried.— Der Tod und das Verderben.— Aber fe nicht mehr!— Jegtzt ſoll unſere Liebe Herr auf Hohenfried ſein!“ „Unſere Liebe!— Die hat geſiegt, Sigrit, und die ſoll weiterhin ſiegen. Ich habe dich, und du haſt mich!— Das ſei unſer 98 fies Glück auf Erden.“ a 85 Kurzmeldungen Kairo. Die ägyptiſche Regierung hat den Entwur Vertrags mit dem Sudan über die Ausnutzung der ſer des Tana⸗Sees angenommen. f elng Gew Schweſternpaar durch Gas getötet. München, 6. September. In ihrer Wohnung in 00 Kapellenſtraße wurden am Donnerstag zwei Schweſten als Leichen aufgefunden, die durch ausſtrömendes Gas den Tod gefunden hatten. Es handelt ſich um eine 62 Ja 1 alte Verkäuferin und eine 59 Jahre alte Maſchinenſtrickerg Die Beiden waren Opfer eines Unfalles. b Orei Arbeiter vom Blitz erſchlagen a Amſterdam, 6. Sept. Bei einem kurzen, aber heft Gewitter ſchlug der Blitz in der Nähe des Dorfes M (Südholland) in einen hölzernen Schuppen ein. Acht Nrhe⸗ ter, die in dem Schuppen Zuflucht vor dem Unwetter 1 ſucht hatten, wurden vom Blitz getroffen. Drei von 915 waren auf der Stelle tot. Die übrigen fünf Arbeiter erlitten ſchwere Brandverletzungen. 5 igen eden Handelsabkommen zwiſchen Belgien und Sowjelrußland. Paris, 6. Sept. Die ſowjetruſſiſche Botſchaft in Par gibt am Donnerstag abend bekannt, daß um 17 Uhr zwi ſchen dem belgiſchen Geſchäftsträger und einem ruſſiſchen Sonderbevollmächtigten in Anweſenheit des ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträgers ein vorläufiges Handelsabkommen unter, zeichnet worden ſei. Dieſes vorläufige Handelsabkommen ſoll die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen der belgiſc⸗ luxemburgiſchen Zollunion und Sowjetrußland wiederher⸗ ſtellen. Schweres Schiffsunglück Engliſcher Bergnügungsdampfer mik franzöſiſchem Damye zufammengeſtoßen. London, 6. September. 5 Die engliſche Schiffahrt hat einen neuen Anglücksſal zu beklagen. Am Donnerskagfrüh iſt der 16 500 Tonnen große Vergnügungsdampfer„Doric“, der der Cunath. White-Star⸗Line gehört und mit 736 Jahrgäſten an Both von einer 14tägigen Mittelmeerreiſe zurückkehrte, auf der Höhe der portugleſiſchen Küſte mit dem franzöſiſchen Dampfer„FJormigny“(2166 Tonnen) zuſammengeſtoßſen Auf die S0 5.-Rufe der„Doric“ hin eilten der 24 000 Ton- nen große Orienkdampfer„Orion“ und der 19 000 Tonnen große Aſiendampfer„Vizekönig von Indien“ zur Hilfele. ſtung herbei. Die beiden Schiffe übernahmen die Fahrgäſte der „Doric“; indeſſen verblieben der Kapitän und die 500 Mam Beſatzung an Bord des Schiffes, das verhältnismäßig ſchwer beſchädigt zu ſein ſcheint. Zur Zeit des Ju ſammenſtoßes herrſchke Nebel. Perſonen ſind nicht zu Scha den gekommen. Es iſt eine tragiſche Verkettung der Umſtände, daß ſch an Bord der„Doric“ eine Reihe von Fahrgäſten befand, die am 16. Auguſt auf dem in der Iriſchen See mit einem engliſchen Frachtdampfer zuſammengeſtoßenen Vergnü⸗ gungsdampfer„Laurentic“ waren.— Die„Doric“ iſt 1923 vom Stapel gelaufen. ö Die Wirbelſturmkataſtrophe in Florida Grauenhafte Einzelheiten.— 700 Tote. Neuyork, 5. September, Die letzten Meldungen aus Miami Die Eiſenbahnſchienen ſind meilenweit und auf die Erde geſchmeklert wurden. der Toten in Florida wird jetzt auf 700 geſchätzt. Geborgene Pafſagiere Miami(Florida), 6. Sept. Nachdem der ſeit Tagen an, haltende Sturm abgeflaut war, konnten die Paſſagiere des vor einigen Tagen an der Küſte von Florida aufgelaufenen Dampfers„Dixie“ am Donnerstag von den Rettungsſchi⸗ fen übernommen werden. Der Kapitän der„Dixie“ und ein Teil der Mannſchaft ſind an Bord geblieben, um entſpte, chend den Beſtimmungen der Seegeſetze der Morgan⸗Linie den Beſitz des Dampfers zu ſichern. Sie ſchritten langſam voran und atmeten tief die friſche, würzige Herhſtluft— die Luft der Freiheit. Und alle Qual und jede letzte Beklemmung fielen von ihnen ab. Die bit⸗ teren, harten Erlebniſſe der letzten Wochen ſanken vergeſſen ins Nichts. In ihre Augen kam ein noch helleres Glänzen als das von der Liebe ſchon entfachte. Ihre Mienen ſtraff⸗ ten und glätteten ſich. Der Zauber der Heimat und der neu⸗ geſchenkten Freiheit wirkte. Frohe, glückhafte Stimmung zog in ihre Herzen ein. Sonnig und verheißungsvoll ſchien ihnen die Zukunft.— 5 5 Wieder und wieder blieben ſie ſtehen, er innerlichem Glücke. e e, ee ee Dann tauchten ihre Blicke tief ineinander, ihre Herzen hielten wortloſe Zwieſprache, und mit Küſſen beſiegelten ſie dieſe immer neuen wechſelſeitigen Geſtändniſſe ihrer Lebe. Da war der Parkweg zu Ende. 1 Vorn tauchten Lichter auf. b Alle Fenſter des Herrenhauſes und der Wirtſchafts⸗ gebäude waren erhellt. Stimmengewirr ſcholl ihnen e N Sie traten auf den freien Platz, engumſchlungen, ſo wie ſie bergauf gewandert waren. Da verſtummten die vielen, die hier ihrer gewartet hatten. Zwei Reihen bildeten ſich, die den beiden erlöſten Menſchen den Weg zum Portal des Hauſes freigaben. Allen voran aber ſtand Friedrich Finkemann, und ſeine Stimme klang jetzt frohbewegt über alle hinweg. „Albert Gerdahlen kehrt zurückl Endlich hat das Nechl geſiegt, und alles ſoll nun wieder gut werden! An der Schwelle ſeines Hauſes bringen wir ihm unſern Willkom, mensruf: Hoch Albert Gerbahlenl Hoch Sigrit Sundborgl Und die Stimmen aller Gutsangeſtellten und der vielen, vielen, die von weit und breit zuſammengeſtrömk waren, den Mann, deſſen Unſchuld ſich heute erwſeſen hatte, zu begrü⸗ ßen, jubelten den beiden entgegen.„ „Hoch Albert Gerdahlen!— Hoch Sigrit Sundborgl“ — Ende. . füll von be. 1 5(Florida) über die Wirbelſturmkakaſtrophe berichten grauenhafte Einzelheiſen. aufgeriſſen, die Landſtraßen überflutet oder durch Haustrümmer und un. geſtürzte Bäume unbefahrbar. Augenzeugen berichten, we ganze Gebäude und Häuſerblocks durch die Luft getragen Die Geſamtzahl 1 heftigen Melde t Arbei ter ge⸗ n ihnen erlitten ußland, n Pariz ihr zwi uſſiſchn uſſiſchen unter- kommen ederhet⸗ Dampfe mber. lücksfal Tonnen Cunard. n Bot) auf der zöſiſche eſtoßen. 0 Ton. Tonnen Hilfela. daß sh befand, einem zergnü⸗ ſt 1925 da iber. her die heifen. „ die d um. n, wie tragen intzahl en an⸗ re des ufenen 3s chff nd ein ntſpre⸗ „Linie riſche, Qual e bit⸗ geſſen änzen ſtraff⸗ Alus dem ladiscuen CLaud 11 Heidelberg. Urnengrab freigelegt) Bei den Atbeſten an der Reichsautobahn wurde bei Sandhauſeſt in 1.30 Meter Tiefe ein Grab gefunden, in dem ſich eine Arte befand. Es handelt ſich um eine Arnengrab aus der Zeit um 1000 v. Chr. An der gleichen Stelle wurden be⸗ its im März vier Gräber des Arnenfeldes gefunden. J Heidelberg.(Mit un beleuchtetem Rad ge⸗ fahren) Der in Heidelberg⸗Rohrbach wohnhafte 31 Jahre alte Wilhelm Müller wurde mit zwei Tagen Haft beſtraft, weil er bet Dunkelheit auf einem unbeleuchteten Fahrrad durch die Bahnhofſtraße in Heidelberg fuhr und auf das Haltezeichen eines Polizeibeamten nicht anhielt. Heidelberg.(Haftſtrafe und Radfahrver⸗ bot für Verkehrsſünder.) Der Polizeibericht meldet: der 20 Jahre alte Oskar Trenz, Heidelberg⸗Kirchheim, Bür⸗ gerſtraße 33, wurde mit vier Tagen Haft beſtraft, weil er mit ſeinem Fahrrad eine geſperrte Straßenſtrecke gefahren iſt und dem einſchreitenden Polizeibeamten erklärte, daß er ſich Am die aufgeſtellten Sperrtafeln nicht kümmere. Gleichzeitig erhielt er auf drei Monate Radfahrverbot.— Ebenfalls Nadfahrverbot auf ein halb Jahr erhielt der 28 Jahre alte Hermann Pauli, Wieblingerweg 35, hier, weil er auf einem Fahrrad eine erwachſene Perſon mit ſich führte und Anſtatt auf das Haltezeichen eines Polizeibeamten anzuhal⸗ ten, mit erhöhter Geſchwindigkeit ſich der Feſtſtellung ſeiner Perſon zu entziehen verſuchte. U Leutershauſen.(Schwerer Unfall.) Der 23 Jahre alte Dienſtknecht Hans Niebling aus Viernheim, welcher bei dem Bauhandwerker Heinrich Kraft, hier, beſchäftigt iſt, 8 ch a g.) Der Blitz ſchlug in Huttenheim in die Scheune des Johann Stickel ein und zündete. Die mit Stroh und Feldfrüchten gefüllte Scheune iſt niedergebrannt. Der Viehbeſtand wurde gerettet. U Walldorf.(Gute Hopfenernte.) Die Hopfen⸗ ernte iſt hier in vollem Gange. Durch das günſtige Wetter konnte die Schädlingsbekämpfung mit Erfolg durchgeführt werden, ſo daß eine gute Ernte zu erwarten iſt. Wertheim.(Der verdächtige„Onkel“!.) Dem Wirt des Gaſthauſes„zur Roſe“ in Naſſig fiel auf, daß in ſeiner Kaſſe ein Geldbetrag fehlte. Er ſchöpfte ſofort Ver⸗ dacht gegen einen Reiſenden einer Freiburger Firma, der bei ihm übernachtete, zumal ſein vierjähriges Töchterchen erzählte, daß der„fremde Onkel“ ſich an der Kaſſe zu ſchaffen gemacht hatte. Die Polizet holte den„Ahnungs⸗ loſen“ aus dem Bett, der nach anfänglichem Leugnen die Tat eingeſtand. Er wurde in das Amtsgerichtsgefängnis Wertheim eingeliefert, wo inzwiſchen auch noch entwendete Zigaretten bei ihm gefunden wurden. () Karlsruhe.(Ins Konzentrationslager ge⸗ bracht.) Das Geheime Staatspolizeiamt meldet: In Schutzhaft genommen wurde der jüdiſche Bäckermeiſter Leo⸗ pold Reinach, wohnhaft in Sinsheim a. d. Elſenz. Reinach verſuchte in zahlreichen Fällen weibliches Dienſtperſonal unter Anwendung von Gewalt zu ſchänden. Da bisher keine der bei ihm beſchäftigten Hausangeſtellten von ſeinen unſittlichen Angriffen und unflätigen Bemerkungen ver⸗ ſchont blieb, wird Reinach die Auflage gemacht, in Zukunft nur noch weibliches Dienſtperſonal jüdiſcher Raſſe zu hal⸗ ten. Reinach wurde zunächſt auf Weiſung des Geheimen Staatspolizeiamtes in das Konzentrationslager überführt, außerdem wurde Anezige wegen Notzuchtsverſuchs erſtat⸗ tet.— Der jüdiſche Metzger und Pferdehändler Bernhard Kilsheimer, geboren am 22. 10. 1900 zu Königsbach(Amt Pforzheim), wohnhaft in Pforzheim, wurde wegen ſeines raſſeſchändiſchen Treibens durch das Geheime Staatspolizei⸗ amt in Schutzhaft genommen und in das Konzentrations- lager Kis lau überführt. 2 Freiburg.(Verantwortungsloſe Kraftfah⸗ rerin feſtgenommen.) Der Polizeibericht teilt mit: Die in Berlin wohnhafte Schriftſtellerin Grete Paſſini von Arbanitzki fuhr in angetrunkenem Zuſtande als Führerin emes Perſonenkraftwagens in übermäßiger Geſchwindigkeit aus der Münſterſtraße in die Kaiſerſtraße. Dabei geriet ſie auf den weſtlichen Gehweg der Kaiſerſtraße und fuhr in eine Perſonen⸗ gruppe hinein. Ein von der Stoßſtange bereits erfaßtes acht Jahre altes Kind konnte nur durch raſches Zugreifen eines Paſſanten vor dem Ueberfahrenwerden gerettet werden. Die rückſichtsloſe Fahrerin fuhr in raſender Fahrt davon, wurde jedoch von einem anderen Autofahrer verfolgt und feſt⸗ geſtellt. Der Kraftwagen wurde ſichergeſtellt. Die Täterin wurde in Anterſuchungshaft genommen; der Führerſchein wurde ihr abgenommen. 2 Wolfach.(Geſchnappt.) Die Gendarmerie hat einen Betrüger feſtgenommen, der ſeit etwa zwei Monalen bei den NS⸗Frauenſchaften vorſprach und ſich als alter Parteigenoſſe ausgab, obwohl er gar nicht Mitglied der NSA iſt. Der Betrüger iſt ein 64jähriger Kammfeger aus Markliß. Außerdem verhaftete die Gendarmerie zwei junge Männer, von denen der eine aus Achern, der andere aus dem Kinzigtal ſtammt, die, kaum aus dem Gefängnis enk⸗ laſſen, auf der Hornisgrinde ein ſchweres Motorrad ſtahlen und damit unter falſcher Nummer in der Gegend umher⸗ fuhren. Nach einem mißglückten Fluchtverſuch nach Frankreich kahlen ſie zwei Fahrräder in Nonnenweier. Eines davon haben die Diebe unter Zugrundelegung von gefälſchten Pa⸗ dieren verkauft. „ 2 Bür bei Schopfheim.(Jüdiſche Machen⸗ ſchaf ten„ 9 Tage ſollte das Gaſthaus „Zur Krone“ zwangsverſteigert werden. Dieſe Zwangsver⸗ ſteigerung war von einem füdiſchen Viehhändler wegen eines bein Auggen Betrages beantragt werden. Es erfolgte aber lein Angebot, da man allgemein der Anſicht war, daß die Forderung des Juden unberechtigt war. Das Gericht hat letzt über den Fall zu entſcheiden. f 8 ) Säckingen.(Vom Säckinger Kraftwerk. Jur Frage 5 Sdainger Kraftwerkes berichten die Rhein⸗ quellen“, daß für die Erſtellung des Säckinger Kraftwerkes wieder mehr Ausſichten vorhanden ſeien. Der gegenw Stand der Verhandlungen mit den Mheiniſch⸗Weſtfäli Gektrizitätswerken laſſe berechtigte Hoffnungen au daß in abſehbarrer Zeit der Bau in Angriff genommen werden könnte. N 2 2 Solzhauſen(Amt Kehl).(Ertragreicher K def fela der) Die. Eundwecſz und Beſitz Ames alhauſe? Zum Pflug, ſah beim Kartoffel and hellbüinkendes auf dem Boden. Sie ſah nähe n dein Jehnmartftud aus dem 904. 29 duc war ganz unbeſchädigt und hatle noch ſeinen allen e genwär ge g flommen, . f Aus den Nachbarländern Schaden durch eine Windhose Darmſtadt. Eine Gewitterfront mit ſtarkem Sturm richtete in Darmſtadt und Umgebung verſchiedentlich gro⸗ ßen Schaden an. Ueber dem Griesheimer Sand brauſte vor dem Gewitter eine Windhoſe her, die von Südweſten kommend an den Gebäuden des Platzes viele Dachziegel herabwirbelte. An einem Flugzeugſchuppen wurde von der Windhoſe das ganze Dach abgeriſſen, hochgehoben und 80 Meter weit bis nahe an die Autobahn geſchleudert. Auch die Seitenwand des Schuppens wurde eingedrückt, von den Steinen ein Perſonenwagen überſchüttet und beſchädigt und ein neues Segelflugzeug an der Wand vollſtändig zer⸗ trümmert. Von der Gewalt, die die Windhoſe hatte, geben die umgeknickten und verbogenen Eiſenträger des zerſtör⸗ ten Schuppens eine Vorſtellung. Auch dei der Hofmeierei in der Nähe des Oſtbahnhofes verurſachte die Windhoſe be⸗ trächtlichen Schaden. Ein Schuppen wurde umgeriſſen, eine große Feldſcheune völlig abgedeckt und eine Anzahl Obſt⸗ bäume mit der Wurzel aus dem Boden herausgeriſſen. 800 Hunde bellen am 7. und 8. Geptember Stuktgart, 4. Sept. Der Gau Südweſt des Reiſchsver⸗ zandes für das Deutſche Hundeweſen(RD) hat mit ſeiner. Ausſtellung in Stuttgart am 7. und 8. September einen ungeahnten Erfolg erzielt. Gemeldet ſind gegen 800 Raſſe⸗ hunde, die ſich auf 60 verſchiedene Raſſen verteilen. Ueber 0 Züchter verteidigen die großen Preiſe, darunter den⸗ enigen des Führers und die Stadtehrenplaketten. Zu den Sonderausſtellungen des württembergiſchen Polizeipräſidi⸗ ims und des Tierzuchtinſtitutes Hohenheim kommen noch olche des Städtiſchen Polizeiamtes und der Reichsbahn⸗ hirektion. Auch die Blindenführerhunde werden in einer beſonderen Abteilung gezeigt werden. Das Ausland, vor illem die Schweiz, ſodann Oeſterreich, Frankreich und Bel⸗ zien, weiſt zahlreiche Einſendungen der ſeltenſten Exoten uf. Aus der Schweiz kommen die Schweizer Niederlauf⸗ zunde, aus Frankreich die Schäferhunde aus dem Pyrenä⸗ ſchen Gebirge, aus Belgien der chineſiſche Chow Chow. Die offizielle Eröffnung der Ausſtellung findet am 7. Sep⸗ ember 12 Uhr ſtatt. Ein verhängnisvolles Hindernis Fünf Verletzte durch zwei umgeriſſene Maſte. Rodalben. Nachts ereigneten ſich zwiſchen Münchweiler und Riegelbrunnerhof drei Unfälle, die nicht weniger als ünf Verletzte forderten. Der Bäckermeiſter Cronauer aus Alauſen fuhr mit ſeinem Perſonenauto von der Münchwei⸗ er Kirchweih heim. In der Nähe des Riegelbrunnerhofes zam er beim Ausweichen zu weit nach rechts, ſtreifte eine Telephonſtange und riß ſie um. Durch den Sturz dieſer Stange wurde auch der 50 Meter entfernt ſtehende Tele⸗ phonmaſt mitgeriſſen. Beide Stämme kamen quer über die Straße zu liegen und bildeten ſo ein gefährliches Hindernis. Der dem Auto nachfolgende Motorradfahrer Emil Dully aus Rodalben, deſſen Frau auf dem Sozius mitfuhr, be⸗ merkte das Hindernis nicht und fuhr mit voller Wucht ge⸗ gen den erſten Maſt. Der Fahrer und ſeine Frau wurden in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert und trugen erhebliche Verletzungen davon. Die Gendarmerie ſperrte unterdeſſen die Straße. Ein anderes Auto fuhr trotz Halte⸗ ſignale weiter und raſte ebenfalls gegen das Hindernis. Die drei Inſaſſen wurden ebenfalls erheblich verletzt. Einer von ihnen mußte in das Krankenhaus nach Rodalben ver⸗ bracht werden. Trier.(Die geheimnisvolle Deviſenſen⸗ dung.) Vor einigen Tagen kam in Trier bei der Poft ein dicker Brief an. Seine Aufſchrift wies auf eine Frau hin, die ein Poſtſchließfach beſitzt, in das der Beamte bei der Briefverteilung den prall gefüllten Briefumſchlag auch hineinlegte. Die Inhaberin des Poſtfachs war nicht wenig erſtaunt, einen ſo gewichtigen Brief in ihrem ſonſt nicht oft gefüllten Fach vorzufinden. Zu Hauſe öffnete ſie den Brief und— zu ihrem Schreck, vielleicht auch zu ihrer erſten Freude— fielen ausländiſche Banknoten von erheb⸗ lichem Wert auf den Tiſch. Irgend jemand ſchickte ihr alſo Geld. Aber es war kein Anſchreiben, kein Abſender ver⸗ merkt. Schließlich prüfte die Frau die Adreſſe und fand, daß ſie mit der ihrigen wohl zuſammenklinge, aber nicht identiſch ſei. Das Briefpaketchen erhielt die Poſt alſo zu⸗ rück, die jetzt nach dem Empfänger und auch Abſender der Deviſen forſcht. Bisher konnte das Geheimnis noch nicht gelüftet werden. Bikburg.(Fuchs mor det 56 Hühner.) In Ding⸗ dorf(Eifel) wurde dieſer Tage ein Bauersmann frühmor⸗ gens aus dem Schlaf geweckt, da in ſeinem Hühnerſtall große Unruhe herrſchte. Als er den Stall öffnete, entwich ein kräftiger Fuchs, der in dem Hühnerſtall während der Nacht 56 Hühner, und zwar 40 ältere und 16 Junghühner, gemordet hatte. In der Dreſchmaſchine zermalmt — Baiſingen, OA. Horb, 5. Sept. Als der in den 30er Jahren ſtehende verheiratete Chriftian Teufel, Sohn des Kaufmanns Teufel von Baiſingen, in Eutingen an der Dreſchmaſchine beſchäftigt war, fiel er ſo unglücklich in die Strohpreſſe der zurzeit hier in Tätigkeit befindlichen Dreſch⸗ maſchine von Vollmer⸗Nottenburg, daß der Tod ſofort ein⸗ trat. Er wurde zermalmt und in Stücken aus der Stroh⸗ preſſe herausgebracht Schweres Einſturzunglück — Laichingen, OA. Münſingen, 5. Sept. In Laichin⸗ gen ereignete ſich beim Aufrichten eines Schafhauſes em folgenſchweres Unglück. 5 a 5 Die Zimmerleute waren annähernd mit den Aufrich⸗ tungsarbeiten fertig, als auf einen Schlag eine Hälfte des Balkengerüſtes zufammenſtürzte und 6 Zimmerleute unter ſich begrub.. Einer der Zimmerleute, der im letzten Augenblick ein Schwanken des Gerüſtes beobachtete, konnte noch beiſeite ſpringen, ein zweiter rettete ſich durch Abſprung und ein Lehrling kam innerhalb der ſtürzenden Balken in einen Hohl⸗ raum zu liegen und blieb unverletzt. Mit ſchweren Verlet⸗ zungen wurden ins Krankenhaus Laichingen eingeliefert: die immermeiſter Chriſtian Kölle, Jakob Erb und Chriſtof Maurer, der 23 Jahre alte Zimmergehilfe Leh aus Sont⸗ heim und Zimmerlehrling Math. Erb aus Laichingen. Als Arſache dürfte der anhaltende Regen angenommen werden. E Tod durch unbeleuchtetes Fahrrad. Der Landwirt 11 Baur von Memmingen hatte, als er abends mit 1 unbeleuchteten Rad fuhr, einen Zuſammenſtoß mit einem Fußgänger, wobei er vom Rad ſtürzte und ſchwer⸗ 2 fh fee Gi. Nunmehr iſt Baur 1 Verletzungen Lalcale eu cd scu au Verkehrsunfall. Durch Nichteinräumen des Vor⸗ fahrtsrechtes ſtieß geſtern Abend in Seckenheim ein Motor⸗ radfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Motorradfahrer, der Hautabſchürfungen erlitt und den linken Arm brach, wurde zu einem in der Rähe wohnen⸗ den Arzt gebracht. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. — Abmeldung bei Antritt zum Arbeitsdienſt. In einem Erlaß an die Landesregierungen beſtimmt der Reichsinnen⸗ miniſter, daß die nach dem Reichsarbeitsdienſtgeſetz einbe⸗ rufenen Dienſtpflichtigen ſich bet der zuſtändꝛgen Melde⸗ behörde perſönlich unker Vorlage des ihnen von Meldeamt für den Arbeitsdienſt zugegangenen Einberufungsſchreiben ab⸗ zumelden haben. Es iſt darauf zu achten, daß die Dieſtſt⸗ pflichtigen ſich nach dem im Eſmberufungsſchreiben bezeich⸗ neten„Meldeamt für den Arbeitsdienſt“ und nicht nach einer Arbeits dienſtabteilung oder deren Standort abmelden. Eine Abmeldung zum Zwecke der Geſtellung beim Reichsarbeits⸗ dienſt ohne Vorlage des Einberufungsſchreibens iſt in ſedem Falle abzulehnen. Ebenſo wird andererſeits der Dienſtpflich⸗ lige beim Reichsarbeitsdienſt ohne Vorlage der polizeilichen Abmeldebeſcheinigung nicht angenommen werden. — Muſterung möglichſt in Schulen. In einem Rund⸗ erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Innenmmiſters an alle Polizeibehörden wird die Frage der Koſtenverteilung an⸗ läßlich der Muſterungen für die verſchiedenen nachgeordneten Behörden erörtert. Der Miniſter erſucht dabet, ſoweit es nach Lage der öffentlichen Verhältniſſe irgend angängig iſt, darauf hinzuwirken, daß durch die Muſterung Koſten nicht entſtehen. Insbeſondere ſind für die Muſterung möglichſt Schulen oder ſonſtige öffentliche Gebäude in Anſpruch zu nehmen und Ausſtattungsgegenſtände leihweiſe zu benutzen. — Verurteilte Schwarzhörer. Im Vierteljahr April bis Juni 1935 ſind wegen der Errichtung und des Betriebs nicht⸗ genehmigter Funkanlagen 160 Perſonen verurteilt worden. In 147 Fällen wurde auf Geldſtrafen zwiſchen 5 und 100 Mark und in 12 Fällen auf Gefängnisstrafen von 5 Tagen bis zu 5 Monaten erkannt. Ein Jugendlicher wurde verwarnt. Klaſſenwimpel in den Schulen Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat den Schu⸗ len einen Erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung über das Verbot der Klaſſenwimpel in den Schulen zur Kenntnis gebracht. Der Miniſter hat angeordnet, daß die eingeführten Klaſſen⸗ wimpel, die auf der einen Seite aus der Hakenkreuzfahne in der üblichen Form beſtehen, bei rein ſchuliſchen An⸗ läſſen bis auf weiteres noch verwendet werden können. Die Neuanſchaffung oder der Erſatz abgängiger Wimpel iſt jedoch nicht geſtattet. In dem Erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung war ausgeführt: Heute folgt die geſamte Ju⸗ gend begeiſtert der Hakenkreuzfahne. Das Mitführen von Klaſſenwimpeln entſpricht daher nicht mehr den tatſächlichen Verhältniſſen, weil durch die große Zahl der verſchiedenen Wimpel der Eindruck einer Zerſplitterung der Jugend ent⸗ ſtehen könnte, die glücklicherweiſe endgültig überwunden ift. Ich ordne deshalb an, daß Klaſſenwimpel nicht mehr zu führen ſind. Wo Schulfahnen vorhanden 2 die eine alte Tradition verkörpern, dürfen ſie bei geſchloſſenem Auftreten der ganzen Schule neben der Hakenkreuzfahne geführt werden. Tierſchutz im Geptember Die Hauptgefahren, die die heißen Sommertage für die Tierwelt bedeuten, ſind vorüber. Dennoch können auch noch dieſen Monat größere Hitzeperioden eintreten, bet denen Menſch, Tier und Pflanze nach Waſſer ſchreien. Durſt iſt die furchtbarſte Marter, die es gibt. Und doch kann man wohl behaupten, daß ſehr viele unſerer arbeitenden Tiere, be⸗ ſonders die Pferde, zu wenig Waſſer bekommen. Viel beſſer ernährt würden ſie ausſehen, viel leiſtungsfähiger wären ſie, wenn ihnen beim Freſſen auch Gelegenheit geboten wäre, etwas zu trinken. Sorge daher immer dafür, daß jedem Pferd in Deinem Stall ein Eimer mit friſchem Waſſer hin⸗ geſtellt wird. And wenn Du mit Deinem Pferd unterwegs biſt, dann vergiß erſt recht nicht Waſſer beim Füttern bereit⸗ zuſtellen. Denn der durch die Arbeit erzeugte Durſt wird noch vermehrt durch das Freſſen von trockenem Futter. Ofk kommt es ſogar vor, daß die Tiere vor lauter Durſt auf⸗ hören zu freſſen. Das gut getränkte Pferd iſt zu ganz an⸗ deren Leiſtungen fähig, als das durſtende. Wenn aber der Körper nicht genügend Flüſſigkeit erhält, tritt Schlappheit ein und die Tiere können ſogar bei größeren Anſtrengungen einem Hitzſchlag erliegen. Denkt an den armen Kettenhund und verſorgt ihn oft mit friſchem Waſſer! Man kann beobachten, daß Tiere, die tagelang ohne Nahrung umhergeirrt ſind, meiſt gierig das ihnen dargebotene Waſſer trinken und dann erſt zu freſſen anfangen. Der Durſt macht ihnen viel mehr zu ſchaffen, als der Hunger! Vergeßt bei den heißen trockenen Tagen auch unſere gefiederten Freunde nicht! Wohl iſt der Vogel durch ſein Flugvermögen beſſer in der Lage ſich des Durſtes zu er⸗ wehren. Trotzdem ſoll man beſonders in waſſerarmen Gegen⸗ den oder Gebieten mit geringem Niederſchlag den Vögeln die Möglichkeit geben, ſchnell und ohne längeres Umherſtreifen den Durſt zu löſchen. Schon ein einfacher Blumenunterſatz oder eine andere Schale unter der Pumpe oder Waſſer⸗ leitung angebracht, genügt zur Vogeltränke. Auch gehen die Vögel weniger ans Obſt, das ihnen auch zum Stillen des Durſtes dient, wenn ſie ihre Tränke in der Nähe haben. Gedenktage i„. September 1533 Königin Eliſabeth von England geboren.. 1838 Der Nordpolfahrer Karl Weyprecht zu König im Odenwald geboren. 1 1914 Maubeuge kapituliert nach 14tägiger Belagerung. Sonnenaufgang 5.18 Sonnenuntergang 18.36 1 915.80 Monduntergang 22.58 Wetterbericht i Anſer Gebiet liegt am Rand einer von den britiſchen t bis Nordrußland verlaufenden Tiefdruckfurche. Es iſt mit dem Durchzug weiterer kleinerer Stör 8 n Der Erfolg des Erholungswerkes des 5 iſt abhängig von der Meldung von 5 Familſen. 5 5 U deungen van 274 * Sterbender Norden? Nos. Für die Beurteilung der Bevölkerungsbewegung kommt zahlenmäßig zunächſt die ſogenannte bereinigte Ge⸗ burtenziffer in Frage, d. h. die Zahl, welche ſich ergibt, wenn man die tatſächlich erfolgten Lebendgeburten eines Jahres mit der Sterbeziffer vergleicht. Natürlich war es auf dem Internationalen Kongreß für Bevölkerungspolitik in Berlin unmöglich, die Statiſtiker ſaller Länder Europas zu Worte kommen zu laſſen, man wird aber die Ziffern eines beſtimmten Landes ohne großen Fehler auch auf die Länder des Kulturkreiſes übertragen können, dem das Land vorwiegend angehört. Was Großbritannien betrifft, ſo berichtete Sir Tharles Cloſe, daß auch für dieſes Land etwa in zehn Jah⸗ ſren eine effektive Verminderung der Bevölkerung ſeinſetzen wird, indem die Geburtenzahl hinter der Sterbe⸗ zahl zurückbleibt. Dabei iſt bereits eingerechnet, daß keine nennenswerte Abwanderung nach den Dominions hin er⸗ folgt. Die Landflucht dauert an. Das Land verliert in Großbritannien ungefähr 8000 Arbeiter in jedem Jahre. Als günſtig ſieht Cloſe allerdings an, daß dieſe und ver⸗ wandte Fragen in weiten Kreiſen erörtert werden, und daß eine Bevölkerungsplanung in England in Gang kommt. Sehr beachtet wurden die Ausführungen von Profeſſor Dr. K. A. Wieth⸗Knudſen, Drontheim, der das Bevölke⸗ rungsproblem des ganzen uns ſtammper wandten Nordens behandelte. Seit einem Menſchenalter wird die Spanne zwiſchen Geburtenhäufigkeit und Sterblichkeit ge⸗ ringer, 1934 hatte Dänemark 17 Geburten bei 11 Todes⸗ fällen auf das Tauſend der Bevölkerung, eee 16 zu 11, Schweden 14 zu 2. Schweden iſt das geburten⸗ ärmſte Land Europas. Bei der in dieſen drei Län⸗ dern genau ſo wie in Deutſchland beſtehenden ſtarken Ueberalterung der Bevölkerung ſind alle drei Staaten in der gleichen 1 117 falls man bereinigte Sterbeziffern ein⸗ ſetzt, befinden ſie ſich ſchon mitten in einem Aus⸗ ſterbevorgang, der nur noch nicht zahlenmäßig in Er⸗ ſcheinung tritt, wenngleich ja Schweden wohl nur noch wenige Jahre dazu braucht, bis das Ausſterben auch grob ſtatiſtiſch erkennbar wird. Obwohl Profeſſor Knudſen und ſeine Freunde ſeit 1908 ihre warnende Stimmr erhoben haben, beginnt ſich doch erſt jetzt ſeine Meinung durchzusetzen. Allgemein glauben aber die nordiſchen Volkswirtſchaftler, das drohende Unheil allein durch praktiſch⸗ materielle Maßnahmen, Erweiterung der Sozialpolitik, Lohnverbeſſerung, Woh⸗ nungsbauten, Entlaſtung der Frau im Haushalt uſw. ab⸗ wenden zu können. Prof. Knudſen weiſt darauf hin, daß gerade in den nordiſchen Staaten materielle Gründe der Geburtenverhinderung nicht zugrunde gelegen haben kön⸗ nen. Der fürchterliche Verluſt an raſſiſch hochſtehenden erb⸗ geſunden Männern, die dadurch erzwungene Eheloſigkeit einer Millionenzahl von Frauen und die viele Millionen petragende Zahl ungezeugt gebliebener Kinder, dieſer rie⸗ ſige Geſamtblutverluſt aller am Kriege beteiligter Staaten, er iſt an den nordiſchen Völkern einigermaßen ſchonend wirtſchaftliche Lage allein, ſondern die geſamte gei⸗ ſtige und ſeeliſche Haltung des Volkes ver⸗ antwortlich iſt. Schuld hat der Liberalismus, der Radika⸗ lismus und der Feminismus, d. h. jene geiſtige Richtung unter den Frauen, die ſich von dem natürlichen Beruf der Mutterſchaft entfernt und in die männlichen Berufe hinein⸗ gedrängt hat. Dadurch iſt eine gewiſſe doppelte Verhee⸗ rung in der Volksſubſtand angerichtet worden, weil dieſe Frauen nicht nur dem Mutterberuf verloren gehen, ſondern auch Männern, die an und für ſich in der Lage wären, eine Familie zu gründen, eine Exiſtenzgewin⸗ nung unmöglich machen. Prof. Winkler beſchreibt den Geburtenrückgang in Oeſterreich. Der Durchſchnitt aller Ehen in Oeſterreich ergibt eine Kinderzahl von 1,8, in Wien gar nur 1,3. In den Städten, aber auch auf dem Lande, iſt die Einkindehe der häufigſte Ehetypus geworden, in Wien unter den jün⸗ geren Ehen gar die Keinkindehe. Nach der bereinigten Ge⸗ burtlichkeitsziffer fehlen ſeit Beginn der Berechnung, ſeit 1923, bereits jedes Jahr vier Geburten auf 1000 Einwohner, um deren Beſtand auch nur zu erhalten, während der ſcheinbare Geburtenüberſchuß immer noch 1/1 Prozent beträgt. Ein weſentlich anderes Bild entrollt ſich bei einem Blick nach Oſten. Bereits in der erſten Vollſitzung ließ der japaniſche Forſcher Graf von Paganiſawa von einer auch heute noch feſtzuſtellenden Bevölkerungszu⸗ nahme von einer Million Japanern pro Jahr berichten. Aus Rußland lagen keine Statiſtiken vor, dagegen konnte Prof. Sculez über Polen ſehr intereſſante Gehn mitteilen. Auch Polen klagt über ein Abſinken der eburtenziffer. Es kann aber immer noch für das Jahr 1934 auf einen Geburtenüberſchuß von 3,6 d. d. Tauſend hinweiſen. Nachdem wir nun die Geſetzlichkeit kennengelernt haben, nach welcher wohl alle, beſonders die nordiſchen, mittleren und weſtlichen Völker Europas einer langſam beginnenden Einſchrumpfung unterliegen, lautet die ſchwerwiegende Frage, welche Maßnahmen die Regierungen dieſer Länder unternommen haben. Steuerpolitiſche, arbeitstarifliche und ſonſtige materielle Vergünſtigungen und Erleichterun⸗ gen ſind überall geplant, zum Teil auch ſchon weitgehend durchgeführt. Die Antwort, die das neue Deutſchland in der bevölkerungspolitiſchen Frage zu geben hat, wurde in der feierlichen Eröffnung des Kongreſſes durch den Reichs- und Preußiſchen Miniſter des Innern, Dr. Frick, ſozuſagen im voraus gegeben. Kurz zuſammengefaßt iſt die geſamte Geſetzgebung des Dritten Reiches auf die Hebung des Volksbeſtandes und auf die Hebung der raſſiſchen und erbbiologiſchen Beſchaffenheit des Volkes abgeſtimmt. Das tritt beſonders in den geſetz⸗ lichen und a Maßnahmen hervor, die die Hebung des Bauernſtandes und der Siedlung bezwecken. In dieſem Sinne iſt aber auch vor allem die ge⸗ vorübergegangen. Um ſo ſchwerer wiegt die Takſache, daß gerade ſie zurzeit in der Geburtenverminderung führend ſind. Wieth⸗Knudſen weiſt eindringlich darauf hin, daß nicht die waltige Aktion zur Beſeitigung der Arbeftz loſigkeit als bevölkerungspolitiſche Maßnahme erſtz Ranges zu beurteilen. Innerhalb dieſer nimmt wieder 1 ſogenannte Eheſtandsdarlehnsgeſetz eine beſondere Stelun ein. Das Geſetz zur Vereinheitlichung des Geſundheit weſens, welches die Eheberatung auf erb⸗ und raſſenbiah, giſcher Grundlage den Geſundheitsämtern zur Pflicht nag gehört ebenfalls in erſter Linie zu den aufbauenden Maß. nahmen. 5 Dieſen ganzen großen geſetzgeberiſch-organiſatori Neubau muß man überblicken, 1 1 7 115 Augen auf die einzige, ausmerzende, ausjätende geſetzliche Muß, nahme richtet, die im ſogenannten Steriliſierungsgeſt ihre Begründung gefunden hat. Dabei legen wir 1 Hauptwert auf die völlige Umſtellung der Werſun von Ehe, Kind und Familie. Die allgemeine Wertſchätzu der Mutterſchaft, der erbgeſunden kinderreichen Fame das ſind die großen umwälzenden Tendenzen, die bei um mit allen Mitteln vorwärts getragen werden. Wenn da neben mit entſcheidenden wirtſchaftlichen Maßnch⸗ men zugunſten der kinderreichen Familien eingeſetzt wird ſo ſind dieſe Maßnahmen als ſelbſtverſtändliche Folgerung der ethiſchen Hochwertung zu verſtehen. In dieſer Vereinigung zwiſchen ethiſcher Umwertung und wirtſchaftlicher Beſſerſtellung hofft das neue Deutch land den Sieg über die drohende Selbſtvernichtung dez Volkes davontragen zu können. N Dr. Frieſe, Mannheimer Nationaltheater Sonntag, 8. September: Miete A 1: Zum erſten Male: Seiner Gnaden Teſtament. Komödie vo Hjalmar Bergmann. Anfang 19.30, Ende etwa 22.15 Uhr. Montag, 9. September: Miete B 1: Zum erſten Male Hocke wanzel. Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaen gel. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 10. September: Miete C 1: Seiner Gug⸗ den Teſtament. Komödie von Hjalmar Bergman Anfang 19.30, Ende etwa 22.15 Uhr. Mittwoch, 11. September: Miete M 1: Hocke wanzel Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 12. September: Miete D 1: Die Gärt⸗ nerin aus Liebe. Oper von W. A. Mozart. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Freitag, 13. September: Miete F 1, Sondermiete F v Hockewanzel. Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kae, gel. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 14. September: Miete H 1, Sondermiete 9 Peer Gynt. Dramatiſches Gedicht von Henrik f Anfang 19, Ende 23 Uhr. Sonntag, 15. September: Miete G 1, Sondermiete G 1 Zum erſten Male: Xerxes. Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 20, Ende nach 22 Ahr. 8 Gammel ⸗Anzeiger Nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Intereſſenten für Neubauernſtellen in Oſtpreußen bietet ſich günſtige Gelegenheit zur Siedlung. Anzahlung ca RM. 500.— Jungbauern, Landarbeiter und Knechte, welche ſich um eine ſolche Stelle bewerben wollen, melden ſich bis ſpäteſtens Sonntag Abend Hauptſtraße 121. Ver gufregendie Ceſeſlſchaßts- i bis Sonntag im Palast. Eilen Sie! Beginn 8 Uhr. emma beschäfts-Fröffnung ung Empfehlung. Der verehrl. Einwohnerschaft von hier teile ich mit, dal ich ab heute Freitag im Hause Hauptstraße 124 ein Farben- Geschäft eröffnet habe. Es wird mein Bestreben sein, eine werte Kundschaft auf das beste zu bedienen. 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Auch die Turnrats mitglieder ſind hierzu ein⸗ geladen. Verbilligte Eintrittskarten für das Handballſpiel Gau Mitte— Gau Baden am kommenden Sonntag ſind in der Ver⸗ ſammlung erhältlich. Pikante Sellerie⸗Suppe für 4 Perſonen. 14 Knolle Sellerie, 1 Eßlöffel(20 9 Butter, 2 Würfel Maggi's Königin⸗ Suppe, auch Maggi's Famillen⸗ oder Gemüſe⸗[ Gebundene) Suppe ſind hierfür geeignet, 1½¼ Liter Waſſer. Den Sellerie ſchälen, waſchen, auf der Gemüſereibe raſpeln oder kleinſchneiden und in der Butter weichdünſten. In⸗ zwiſchen Maggi's Königin⸗Suppe mt lauwarmem Waſſer anrühren, in gut 1 Liter kochendes Waſſer gießen. Über den gedünſteten Sellerie geben und in 15 Minuten garkochen. MASS SU PPEN 7 0 Mer dull Muifu uu uu hu louuudguul. Gear gene. ue e. tout, Loilſſruu Aab lohn-Zele zu haben in der Neckarbote-Druckerei. Frau cer Fußballsport zum Tabakbrechen und ⸗-Einnähen den 9 geſucht. Zähringerſtraße 44. Schulentlaſſenes Mädchen über den Tabahherbſt geſucht. Räh. in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. 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