ie grobe wissen Fa chste te Weg St 10 Auf dem RNeichsparteitaggelände Wenn die Hunderttauſende von Teilnehmern des Reichsparteitages 1935, die SA und Ss, die Arbeitsdienſt⸗ männer, die Politiſchen Leiter und die HJ, in wenigen Ta⸗ gen ſich wieder an den Stätten der Rieſenaufmärſche zu den impoſanten Kundgebungen des Reichsparteitages in Nürnberg ſammeln werden, werden ſie vieles Neue ſehen. Vor allem wird ſich ihnen der Eindruck aufzwingen: es iſt überall geſtaltet worden, beträchtliche Erweiterungen und Verbeſſerungen ſind erfolgt, ſowohl auf der Zeppelinwieſe wie in der Luitpoldarena, kurz geſagt, alles iſt ſchöner und großartiger geworden. Muſikweiſen empfangen den Be⸗ ſucher des Reichsparteitagsgeländes ſchon von weitem: aus unzähligen Lautſprechern, die ſowohl in der Luitpoldarena, als auch auf der Zeppelinwieſe errichtet worden ſind und jetzt ausgeprobt werden, hallen die freudigen mitreißenden Klänge. Die Kongreßhalle im Luitpoldhain, nun von den letzten Gerüſten befreit, präſentiert ſich mit ihren neuen ragenden Fronten majeſtätiſch. An der Vor⸗ derſeite hängt eine breite, die ganze Frontenhöhe einneh⸗ mende Hakenkreuzfahne herab. In jedes Fenſter iſt oben ein Hakenkreuztuch geſpannt, ſo daß eine Farbenſymphonie von rot und ſchwarz⸗weiß ſich unterhalb des Daches hin⸗ zieht. Die zur Arena gewandte Front der Halle trägt oben ein rieſiges Standartentuch, zu deſſen beiden Seiten lange Hakenkreuzfahnen herunterhängen. Hier werden noch die Kabelleitungen von der Halle zur Arena gelegt und die Sockel am Halleneingang aufgerichtet. Noch eilen arbeiten⸗ de Volksgenoſſen geſchäftig hin und her, die Materialzüge rollen an und ab. In der Kongreßhalle ſelbſt ſind viele Hände mit dem Anbringen der Ausſchmückung, der Sym⸗ bole des neuen Reiches, der Beſpannung und der Voll⸗ endung der techniſchen Einrichtung beſchäftigt. Weit ſchweift der Blick über das Oval der Luitpold⸗ ar en a. Hell ſchimmert der Muſchelkalk der Tribünen⸗Ver⸗ kleidungen. Während die Dampfwalze die letzten Eineb⸗ nungen am Wege vornimmt, werden oben in einem ganz kleinen Abſchnitt die letzten, noch unvollendeten Sitzreihen gerichtet. Noch umhüllt die bronzenen Adler das Gerüſt, bald wird es fallen. In der Arena ſelbſt ſind 240 Laut⸗ ſprecher aufgeſtellt. Sie gewährt einen Farbenakkord von grün und weiß⸗grau; zum Raſenteppich geſellt ſich har⸗ moniſch die helle Farbe der Granitplatten, mit denen nicht allein die„Straße des Führers“, ſondern auch das Verbin⸗ dungsſtück zwiſchen dieſer Straße und dem Vorhof des Ehrenmals belegt iſt. Etwa 100 Meter weiter, am Gelände der Grundſteinlegung für die neue Rieſenkongreß⸗ halle am Dutzendteich, rollen die Kippwagen; die Ein⸗ ebnungsarbeiten auf dem weiten Platz nähern ſich ihrem Abſchluß. Die Stätte der Grundſteinlegung vor der Holz⸗ tribüne iſt mit einer Holzwand eingefaßt, hinter der ſich der Grundſtein befindet. Weiße Fahnenmaſten säumen die ge⸗ räumige Runde. Wenn hier die Fahnen wehen werden, wird ſich das leuchtende Rot in herrlichem Kontraſt von dem Grün der mächtigen Bäume des Dutzendteich⸗Geländes abheben. Auch an der Zeppelin ⸗Wieſe wird noch gearbei⸗ tet, Doch macht ſie bereits heute einen imponierenden Ein⸗ druck: iſt doch die Fläche auf 90 000 Quadratmeter Innen⸗ raum angewachſen. An der Haupttribüne rechts und links wehen ſchon die Fahnen der Flaggengalerie luſtig im friſchen Herbſtwind. Dieſe Tribüne wird überragt von einem mächtigen etwa 40 bis 50 Meter hohen Eiſenge⸗ rüſt, in das das rieſige Hoheitszeichen, noch unvollendet, eingepaßt iſt. Auch hier bildet die hellgraue Farbe der Platten und des Betons der Treppen und Wälle einen ſtimmungsvollen Gegenſatz zum Grün der Fläche. Von den Wällen aus hat man eine wunderbare Sicht auf die Wieſe, die Tribünen und den Wald im Hintergrund. Auch die Zeppelinwieſe iſt mit weißen Fahnenmaſten dicht beſtanden. Es muß ein großartiger Anblick ſein, wenn alle dieſe Fahnen rauſchen werden in Farben und Muſik! Die Haupttribüne auf der Nordſeite iſt ebenfalls mit Muſchelkalk verkleidet. Aus der gedehnten Faſſade tritt die Kanzel hervor, die das Banner des Dritten Reiches ſchmückt. Unſere Arbeitsdienſtmänner und Politiſchen Leiter, die hier aufmarſchieren werden, werden mit freudiger Ueber⸗ raſchung erkennen, daß den bisherigen Holzaufbauten ſolche aus Stein gefolgt ſind. Wenn Ziffern etwas beſagen, ſo ſei erwähnt, daß hier auf den Wällen allein 55006 Volksgenoſſen Platz und freie Sicht haven. Beim Ausbau der Zeppelinwieſe finden ſeit Wochen etwa 700 Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Die Kabelleitungen ſind bereits gelegt, die Lautſprecher ſtehen im grünen Gelände. Neben dieſen Stätten der Rieſenaufmärſche wird noch an den Straßen, Anlagen und Nebengebäu⸗ den eifrig gearbeitet. Große Tafeln und mannigfache Ab⸗ ſperrungen, lebhafter Wagenverkehr und die Geſtalten der ſchaffenden Polksgenoſſen überall geben davon Kunde. daß das Reichsparteitagsgelände noch immer ein Ort der ange⸗ ſtrengten Arbeit iſt. Noch muß vielfach die letzte Hand an⸗ gelegt werden. Aber ſchon jetzt läßt ſich erkennen, daß bis zum Parteitag ein neues und ſchöneres Gelände geſchaffen worden iſt, dank der Initiative des Führers und der Stadt die hien dank auch des Eifers der zahlloſen Werkleute, die hier ſeit Monaten ihre harte Pflicht tun. Aus Steinen und Holz, aus Fahnen und Gerüſten aber ſpricht immer nur ein Geiſt; der ſieghaft vorwärtsdrängende Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands, das alsbald hier mar⸗ teren wird vor den Augen ſeines Führers. Führerbeſprechung im Braunen Haus Der Führer hielt, wie die Nn meldet, im Braunen 8 in München eine Beſprechung ab, die den Vorberei⸗ i zur Ausgeſtaltung des bevorſtehenden Reichspar⸗ 1 gewidmet war und an der neben dem Stellvertreter 5 Führers, Rudolf Heß, eine Reihe führender Perſönlich⸗ eiten der Partei teilnahmen. Luftſperrgebiet über Nüt nberg Das Luftamt Nürnberg veröffentlicht eine Anordnung, honach der Luftraum über der Stadt Nürnberg in einem mkreis von 20 Kilometer Durchmeſſer mit dem Mittel⸗ Aa Hauptbahnhof Nürnberg für die Dauer des Reichs⸗ Seneitags, ſowie des Vor⸗ und Nachtages, vom 9. bis 17. eptember 1935 als Luftſperrgebiet erklärt wird. Der An⸗ 15 Abflug vom und zum Flughafen Nürnberg iſt nur für egierungsflugzeuge und lügzeuge des planmäßigen Luftverkehrs freigegeben. 5 a 5 5 .* 5 3 „Krieg in der Lüneburger Heide“ Großkämpfe unter den Augen des Führers. Celle, 8. September. Nach einem Ruhetag begann der zweite Teil der Herbſt⸗ übungen des 6. Armeekorps unter den gleich günſtigen Wetterverhältniſſen, wie ſie dem erſten Teil der Manöver beſchieden waren. Die Kunde vom Kommen des Führers war wie ein Lauffeuer durch alle von den Uebungen be⸗ rührten Gebiete gedrungen. die Schulen säumten die Straßen. Alles ſtand und harrte geduldig des Führers, der überall mit einem unbeſchreiblichen Jubelſturm empfangen wurde.— Dem zweiten Teil der Herbſtübungen lag fol⸗ gende Ausgangsgrundlage zugrunde: Blaue Streitkräfte hatten im Angriff die feindliche Front an der Elbe durch⸗ brochen und befanden ſich am frühen Morgen des Uebungs⸗ tages in weiterem Vordringen in ſüdweſtlicher Richtung. Im Verlauf der Kämpfe war in der Gegend nordweſtlich der Stadt Münſter in der Nähe von Biſpingen eine breite Lücke in der feindlichen roken Front entſtanden, in die weitere neu herangeführte blaue Kräfte in der allgemeinen Richtung auf Soltau hineinſtoßen ſollten. Mit dieſer Aufgabe wurde die zunächſt verfügbare 6. Diviſion des 6. Armeekorps betraut, die nun auf mehreren Marſchſtraßen beiderſeits von Biſpingen in der Richtung Soltau Walsrode, alſo von Nordoſten nach Südweſten vorgeht. Die rote Partei ſetzte ihre noch verfügbaren Kräfte unter Führung des Generalmajors Kunze aus der Gegend ſüdweſtlich Uelzen in nordweſtlicher Richtung in Marſch. Dieſer Vormarſch der roten Partei zwang den Füh⸗ rer von Blau, ſeine Diviſion in völlig anderer Richtung faſt rechtwinklig zu der bisherigen Vormarſchrichtung ab⸗ zudrängen, um den neuen Feind anzugreifen. Beide Par⸗ teien hatten das Beſtreben, ſich in den Beſitz der zwiſchen ihnen liegenden und für den weiteren Kampf außerordent⸗ lich wichtigen 8 Höhe weſtlich des Münſterlagers zu ſetzen, um das ſich unter Einſatz aller Mittel äußerſt er⸗ bitterte Kämpfe entſpannen. Bis zum Abend hatte Rot dieſe Höhenlinie in ſeiner Hand. Beide Parteien arbeiteten mit ungewöhnlich ſtarkem Einſatz der Fliegerkräfte, vornehmlich der Tiefflieger, die in geringer Höhe über den Kolonnen Bomben abwar⸗ fen und die Truppen mit Maſchinengewehrfeuer belegten. Der Führer im Manöver Celle, 6. Sept. Der Führer und Obekſte Befehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, traf am Freitag früh zur Teilnahme an den Herbſtübungen des 6. Armeekorps mit ſzinem Stabe im Munſterlager ein und begab ſich ſogleich zur Truppe in das Manövergelände. Ebenſo wohnen den Uebungen der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Weyrmacht, Generaloberſt bon Blomberg und der Oberbefehlshaber des Heeces, General der Artillerie Frei⸗ err von Fritſch, in Begleitung anderer höherer Offi⸗ ziexe bei. Der Führer beſuchte u. a. die Uebungsleitung und ließ ich vom kommandierenden General des 6. Armeekorps, Fenerallertnant von Kluge, und bei den Stäben der beiden zämpfenden Parteien, Rot und Blau, von den Parteien⸗ Führern über die jeweilige Gefechts la ge Vortrag halten. Der Führer wurde im Honßnargelände auch vom Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg und vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Admiral Dr. h. c. Raeder begrüßt. Ferner ſah man den Chef des Wehr⸗ machtsamtes im Reichskriegsminiſterium, Generalmaſor von Reichenau. Im Manövergelände hatte der Führer Ge⸗ legenheit, eine Reihe von bekannten Führern der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung zu begrüßen. Der Führer wurde überall, wo er im Manövergelände erkannt wurde, begeiſtert begrüßt, ganz beſonders auͤch von den jungen Soldaten der deutſchen Wehrmacht. Manöver in der bayeriſchen Oſtmark Kaſſel, 6. Sept. Wenige Tage nach Beendigung der Herbſtübungen des 9. Armeekorps in der Lüneburger Heide wird im Süden des Reichs das 9. Armeekorps ſeine für dieſes Jahr vorgeſehenen Manöver durchführen. Vom 13. bis 18. September wird in der bayeriſchen Oberpfalz im Raume Kemnath ⸗Kreußen⸗Pegnitz⸗Sulzbach⸗Hirſchau⸗Wei⸗ den⸗Kemnath das 9. Armeekorps, verſtärkt durch Zuteilung aus anderen Befehlsbereichen, zu drei Uebungen zuſammen⸗ gezogen. Unter Leitung des kommandierenden Generals, Generalleutnant Dollmann⸗Kaſſel, werden Truppen aus Hannover und Braunſchweig gegen heſſi⸗ 1175 Regimenter in den verſchiedenſten Kampfarten en. 77 Smstfaug, 7. Sept. 1935 eee eee Ein Engländer ſieht„Kraft durch Freude NK. Die in London erſcheinende Zeitung„Spectator“ veröffentlicht die Zuſchrift des zurzeit in Garmiſch weilen⸗ den Engländers Booth, der Folgendes ausführt:„Wieviel iſt in England über„Kraft durch Freude“ mit ihrer wun⸗ derbaren Organiſation bekannt, die Tauſende von Ferien⸗ fahrten und Hunderte von ſchönen Heimen für Arbeiter, die ſich im Urlaub oder auf Erholung befinden, bietet? Für ungefähr zwei Schillinge im Tag kann ein Arbeiter in einer modernen Herberge mit fließendem Waſſer in allen Schlafzimmern und ausgezeichnetem Eſſen leben. Er kann um ungefähr ein Drittel der gewöhnlich feſtgeſetzten Preiſe reiſen. Er kann, wie es Tauſende getan haben, auf einem Dampfer ins Mittelmeer fahren, um etwa vier Pfund für zehn Tage, alles inbegriffen. Ein ganz falſcher Eindruck wurde in England aus dem einfachen Grunde hervorgeru⸗ fen, weil die Oeffentlichkeit dieſe Dinge nicht kennt. Ich kenne ſie, und ich beanſpruche deshalb die Freiheit der Preſſe, dies alles in ihren Zeilen feſtzuſtellen. Ich möchte auch hinzufügen, daß ich einige der neuen Arbeits häuſer beſucht habe, die um ungefähr fünf bis ſechs Mark in der Woche vermietet werden. Anzunehmen, daß der deutſche Arbeiter viel ſchlechter daran iſt, weil ſein Lohn ein wenig niedriger iſt als der des engliſchen Arbeiters, iſt deshalb ein Irrtum.“ PPPFPPbFFbFbPbPPPbbbbbUUCUUVUVUVCVDVTVCVDVDVUVDVVVVVV Handelsteil Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe begann in dieſer Berichtswoche mit einer Zuſammenſchrumpfung des Geſchäfts auf denkbar niedri⸗ gem Stande. Die allgemeine Zurückhaltung, hauptſächlich ver⸗ anlaßt durch die außenpolitiſchen Spannungen, wurde noch durch die Wirkung des Ultimo verſtärkt. Die Kurſe wurden dabei teilweiſe erheblich herabgedrückt. Auch die ſchwachen Auslandsbörſen übten nachteiligen Einfluß aus. Die große Geſchäftsſtille hielt bis zum Schluß der Berichtswoche an. Am Rentenmarkt kam es zu leichten Abbröckelungen. Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen. Der Pfandbriefumlauf hat ſich von 71.81 Millionen im Juni auf 84.38 Millionen im Juli erhöht. Geldmarkt. Der Geldmarkt ſtand diesmal unter dem Einfluß der Ultimoſpannung und der Vorbereitungen für die Reichsanleihe. Die Folge davon war eine vorübergehende Verſteifung. Später machte ſich dann eine leichte Entſpannung bemerkbar, und zwar im Zuſammenhang mit der Einlöſung der Reichsbahnſchatzanweiſungen. Tägliches Geld ſtellte ſich aber immer noch auf 3.25 bis 3.50 Prozent. Dem Angebot von Privatdiskonten ſtand keine Kaufluſt gegenüber. In Reichsſchatzanweiſungen war das Geſchäft ruhig. Der letzte Reichsbankausweis zeigte auf Ende Auguſt eine ſtärkere Be⸗ laſtung als im Vormonat als Folge der Wirtſchaftsbelebung. Im Juli ſind die Einlagen bei den deutſchen Sparkaſſen beträchtlich, und zwar um 39.6 Millionen auf 13 198 Mil⸗ lionen geſtiegen. Die bisherigen Zeichnungen auf die 500⸗ Millionen⸗Reichsanleihe haben einen befriedigenden Verlauf genommen. Produktenmarkt. Im Getreideverkehr hat ſich an den Angebots⸗ und Abſatzverhältniſſen kaum etwas geändert. Meiſtens wird nur der laufende Bedarf gedeckt, wobei das vorhandene Material leicht unterzubringen iſt. Auch die be⸗ vorſtehende Aenderung der Feſtpreiſe hat keine Veränderung der Angebotsverhältniſſe herbeigeführt, im Gegenteil eine Einſchränkung der Umſätze in Weizenmehl hervorgehoben. Die Speiſekartoffelpreiſe ſind ab 1. September neu geregelt wor⸗ den. Die Futtermittelverſorgung iſt für das Wirtſchaftsjahr 1935⸗36 voll geſichert. Warenmarkt. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe hat ſich gegenüber der Vorwoche von 102.3 auf 102.4 erhöht. Das Geſchäft auf der Leipziger Meſſe bewegte ſich in ruhigen Bahnen, wobei die Preiſe ſtabil blieben. Ueber das Brauerei⸗ gewerbe wird berichtet, daß ſich Biererzeugung und ⸗abſatz unter dem Einfluß der Wirtſchaftsbelebung ſehr günſtig ent⸗ wickelt haben. Von der Hopfenernte wird in dieſem Jahr ein erfreuliches Ergebnis ſowohl in Menge wie in Beſchaffen⸗ heit erwartet. Viehmarkt. Der Viehmarkt unterlag Schwankungen. Zeit⸗ weilig war der Bedarf an Schweinen größer als der Auf⸗ trieb, während die Anlieferung von Großvieh und Kälber bald die Nachfrage vollſtändig deckte, bald nicht genügte. Die Preiſe ſind unverändert, ausgenommen Kälber, die erneut im Preiſe anzogen. Gegen die Ueberſchreitung der geſenkten Richtpreiſe für Rinder ſind ſtrengſte Maßnahmen angekündigt worden. * Stuttgarter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 4 Ochſen, 23 Bullen(unverkauft 2), 22 Kühe, 42 Färſen, 1 Freſſer, 193 Kälber, 381 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen—, Bullen a) 41, Färſen a) 41, b) 37 b 0, Kälber B a) 60 bis 64, b) 58 bis 59. c) 50 bis 35, Schweine a, b, e und d 52.50, * J) 627 Die Muskelflieger in Berlin. Der Reichsluftſportfüh⸗ rer Oberſt Loerzer emp⸗ fing in Berlin den Pi⸗ loten Dünnebeil und die beiden Konſtrukteure, die Deſſauer Ingenieure Haeßler und Villinger, ur Berichterſtattung. m Anſchluß überreich⸗ te er ihnen die 3000 RM Anerkennungsprä⸗ mie. Unſer Bild zeigt von links: Die Ingeni⸗ eure Haeßler und Vil⸗ linger, Oberſt Loerzer, der„Rhö 1 Urſi⸗ — * — 10 Die Preſſe der OA Von Hans Biallas, Leiter des Preſſeamtes der DAF. Die Neuordnung der Preſſe der Deutſchen Arbeitsfront, die am 1. Oktober in Kraft tritt, iſt das Ergebnis einer umfangreichen Vorbereitungsarbeit, die ſich auf Monate hin⸗ aus erſtreckte. Die Mitteilungs⸗ und Fachblätter der Deutſchen Arbeitsfront haben eine gemeinſame Auflage von rund 13 Millionen Stück. Sie ſtellen einen Teil der Ler⸗ ſtungen dar, die die Deutſche Arbeitsfront ihren Mitgliedern bietet. Es dürfte für jeden Volksgenoſſen verſtändlich ſein, daß jede Amänderung hier mit großen Schwierigkeiten ver⸗ bunden iſt. Es durfte auf keinen Fall eine Verzögerung der Belieferung eintreten und dadurch eine Schädigung der Mit⸗ glieder der Deutſchen Arbeitsfront. Bei der Neuordnung waren daher folgende Geſichtspunkte maßgebend: Nach dem Willen des Reichsleiters der Deutſchen Arbeits⸗ front, Pg. Dr. Ley, ſoll jedes Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront Anſpruch auf koſtenloſe Lieferung eines Blattes haben, das in erſter Linie der fachlichen und beruflichen Schulung aller Mitglieder der DA dienen ſoll. Deshalb iſt die Neuregelung ſo getroffen worden, daß für jede größere Berufsgruppe ab 1. Oktober ein beſtimmtes B anden iſt. lu har ſich inf den letzten zwei Jahren gezeigt, daß die Belieferung der Mitglieder der DA mit den Mitteilungs⸗ blättern bezw. Fachblättern durch die Organiſation natur⸗ gemäß nicht ſo funktionieren konnte, als es bei einem direkten Vertrieb der Blätter über die Poſt an jedes einzelne Mit⸗ glied der Fall ſein kann. Die bisherige Belieferung geſchah za über die Betriebe, und nur in Ausnahmefällen wur⸗ den ſie durch die Ortsgruppen direkt zugeſtellt. Hieraus er⸗ gaben ſich immer Schwierigkeiten, wenn ein Volksgenoſſe ſeinen Arbeitsplatz wechſelte, in einen anderen Betrieb kam, und nun erſt wieder auf dem Amwege über die Organiſation von Kreis, Gau bis zur Reichsbetriebsgemeinſchaft die ge⸗ lieferte Stückzahl abgeändert werden mußte. Da jedoch die Deutſche Arbeitsfront Wert darauf legt, auch in Bezug auf die Belieferung ihrer Blätter dem deutſchen Arbeiter das Beſte zu geben, werden ab 1. Oktober alle Blätter der Deutſchen Arbeitsfront durch die Poſt geliefert. Die bisherigen Mitteilungs⸗ und Fachblätter der DA haben zum Teil eine ſehr weit zurückliegende Tradition. Aus den Aufgaben, die die Preſſe der Deutſchen Arbeitsfront hat, ergibt ſich auch ihre künftige Form. Faſt alle Blätter erſcheinen ab 1. Oktober unter dem gleichen Titel, den ſie ſeit dem 2. Mai 1933 haben. Neben der rein fach⸗ lichen Schulung werden daher die Blätter auch wie bisher grundlegende Fragen der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung behandeln. Auch der Sozialpolitik wird ein beſtimmter Raum zur Verfügung geſtellt, ſowie den Fragen der Gewerbe⸗ hygiene, weil dieſe engſtens mit der Berufsarbeit verknüpft ſind. Es wird auch Aufgabe dieſer fachlichen Schulungsblätter ſein, die Leſer über die wirtſchaftlichen Erforderniſſe ihrer Reichsbetriebsgemeinſchaft zu unterrichten. Es werden 73 verſchiedene Blätter und Aus⸗ gaben erſcheinen, welche in erſter Linie Berufsfragen be⸗ handeln, für die die betreffende Reichsbetriebsgemeimſchaft zuſtändig iſt. Der größte Vorteil aber, den die Mitglieder der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront durch dieſe Neuregelung haben, iſt der, daß ſie nicht gezwungen ſind, ern beſtimmtes Blatt abzunehmen, ſondern daß ſie die Möglichkeit 8 el ganz nach eigener Wahl das betreffende Blatt zu Hbeſtellen, das ſie beruflich beſonders intereſſtert. Es kann z. B. der Maſchinenſchloſſer, der ſich techniſch noch über ſeine bis⸗ her rein handwerkliche Arbeit weiterbilden will, ein Blatt beſtellen, das für den Techniker oder für den Ingenieur in erſter Linie beſtimmt iſt. Jede Reichsbetriebsgemeinſchaft in der DAß gibt außer⸗ dem noch ein eigenes Mitteilungsblakt heraus, das durch die Organiſation bis hinunter zum Vertrauens⸗ ratsmitglied geliefert wird. Es dient der Unterrichtung aller DAF ⸗Walter über die ſozialpolitiſche, arbeits⸗ rechtliche und wirtſchaftliche Lage ihrer Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft, und wird in großem Umfange auch der Vertrauens- ratſchulung zur Verfügung geſtellt. Daneben treibt die Deutſche Arbeitsfront die Neu⸗ gründung von Werkszeitungen in allen größeren Be⸗ trieben. Auch dieſe werden ein lebendiges Bindeglied des Betriebswalters der DAß zu den Mitgliedern und von Führung und Gefolgſchaft ſein. Die beiden großen welt⸗ anſchaulichen Zeitſchriften der Deutſchen Arbeitsfront,„Ar⸗ beitertum“ und„Aufbau“ bleiben unverändert beſtehen. Auch in Zukunft wird über der Preſſearbeit der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront als Leitſatz das Wort ſtehen: Für den deutſchen Arbeiter iſt das Beſte gerade gut genug. Kreuz und Quer Vergeßliche Architekten. Alles für die Bequemlich⸗ keit.— Ein neuer Trick.— Man muß ſich zu helfen wiſſen. Das Rathaus zu Schilda, bei dem man die Fenſter vergaß und in welches nun die Schildbürger das Tages⸗ licht in Säcken hineintragen, iſt gar nicht ſo unmöglich. Ge⸗ ſchah es doch dieſer Tage, daß in Madiſon(USA) bet den Einweihung eines öffentlichen Gebäudes— die nach dem überſtürzt hergeſtellten Bau in aller Eile vorgenommen wer⸗ den ſollte die erſtaunten Beſucher im Dunkeln ſtehen muß⸗ ten, denn man hatte in einem Raum vergeſſen, die Fenſter anzubringen. Die Mauer war ſauber hochgezogen— keine Oeffnung ließ das ſo nötige Tageslicht hinein.— Vergeß⸗ liche Architekten— das iſt ein beſonderes Kapitel und die Baugeſchichte iſt reich an kleinen Hiſtorien darüber. Doch auch die moderne Zeit der Sachlichkeit hat den vergeßlichen Baumeiſter nicht aus der Welt geſchafft. So geſchah es vor einigen Jahren in Berlin, daß beim Bau eines neuen Poſtamtes— die Treppe vergeſſen wurde. Auch hatte der Architekt nicht daran gedacht, die Toiletten einbauen zu laſſen. Eine Badeanſtalt, die in Frankreich errichtet wurde, beſaß eine wunderſchön überkuppelte Schwimmhalle, über der kunſtgerecht noch ein Bodenraum angebracht war. Aber es mite niemand in den Bodenraum hinein, ſo daß nachträglich eine Treppe gebaut werden mußte. Nicht weniger originell iſt die Geſchichte von dem Architekten, der bet der Zeichnung einer Villa vergaß, eine Tür hineinzuzeichnen. Das be⸗ treffende Zimmer wurde ohne Tür fertiggeſtellt und ſonder⸗ barerweiſe hatte noch ein Jahr, nachdem das Haus in Benutzung genommen war, kein Menſch eine Ahnung von dem unzugänglichen Raum. Als der Baumeiſter dann ſein Werk beſichtigte, merkte er ſofort, was geſchehen war und konnte der erfreuten Familie eine weitere Wohngelegenheit „eröffnen“. Da wir gerade beim Bauen ſind, noch eine Kleinigkeit. Die Menſchheit iſt zweifellos ſehr verwöhnt und kann nicht genügend Bequemlichkeiten haben. Sehr beliebt ſind— nicht nur bei Kindern— die Rolltreppen, und es gibt Men⸗ ſchen, die von dieſen faſt nicht mehr fortzubringen ſind und ſie ſich überall wünſchen. In Berlin kann man z. B. vom Untergrundbahnhof Hermannplatz direkt mit der Rolltreppe ins Warenhaus ſtarten, die Landungsſtelle iſt im Erdgeſchoß ein Schuhwarenlager. Wer„höher hinauf“ will, kann bis in den fünften Stock rollen. Eine amerikaniſche Geſellſchaft bot der ägyptiſchen Regierung an, Rolltreppen auf die Pyra⸗ miden, wenigſtens auf die meiſtbeſuchte Cheopspyramide, le⸗ gen zu wollen. Die Regierung lehnte dieſen Vorſchlag ge⸗ ſchäftstüchtiger Finanzleute jedoch ab, da dieſe ſtilwidrige Behandlung ihrer älteſten Bauwerke ihr doch gar zu ameri⸗ kaniſch erſcheint. Der Vorſchlag der Unternehmer ging dahin, die Rolltreppen faſt unſichtbar einzubauen, alle Koſten zu übernehmen und für 75 Jahre zu 50 Prozent an der Ein⸗ nahme aus der Benutzung beteiligt zu werden. Man muß alles verſuchen, um zu Geld zu kommen. Und da auch für Diebe anſcheinend ſchlechte Zeiten ſind, wer⸗ den neue Tricks ausfindig gemacht. In mehreren Neubauten in Budapeſt erſchienen Leute, die behaupteten, mit dem Austauſch der Badeern richtung beauftragt zu ſein. Sie entfernten die Badewanne, den Badeofen und die Blei⸗ rohre, transportierten ſie auf einem Laſtwagen und ver⸗ ſchwanden auf Nimmerwiederſehen. Kriminalbeamte überwach⸗ ten die Neubauten und konnten vier Männer überraſchen, wie ſie abermals Badeofen, Badewanne und Bleirohre entfernten. Die Kriminalbeamten drangen in das neue Badezimmer, in dem gerade„gearbeitet“ wurde, doch die viek fühlten ſich ſo ſicher, daß ſie die Ankömmlinge zusehen ließen. Nach der Verhaftung geſtanden die Diebe, daß ſie bereits in 26 Häuſern ihre„Arbeit“ durchgeführt und für 40 000 Pengö Badeeinrichtungen geſtohlen hatten. Nicht Zerſtörungswut war es, ſondern Selbſterhal⸗ tungstrieb, der einen Handlungsreiſenden in der Wüſte dazu brachte, ſich auf originelle Art zu helfen. Der Reiſende war mit ſeinem Wagen in einer Einöde liegen geblieben, da ihm der Brennſtoff ausgegangen war. Auf hundert Kilo⸗ meter im Umkreis keine Menſchenſeele— was tun? Der be⸗ gabte junge Mann kam auf einen rettenden Einfall. Er kletterte auf ſeinen Wagen, nahm einen Draht der Ueber⸗ landleitung aufs Korn und ſchoß ihn entzwei. Richtig — es dauerte keine dre. Stunden und ſchon war die Such⸗ kolonne der Telegrafengeſellſchaft an Ort und Stelle, flickte die Leitung und ſchleppte den jungen Mann ab, den dies Abenteuer anſtatt des Lebens nur ein paar Stunden und eine kleine Entſchädigungsſumme koſtete. Jedenfalls ging die Sache ohne den Kadi ab, das iſt auch erfreulich, unerfreulich iſt oft, daß ſich bei uns die Gerichte mit Bagatellen beſchäftigen müſſen. Gerichtsverhandlung auch iſt, es geht aber ohne mehr oder weniger komiſche Situationen, unappetitliche Geſchichten. In einem Hauſe beutſchen Stadt ſind ſich zwei Parteien nicht grun. Het und Frau Block haben es auf den benachbarten Wirt ahne ſehen und dieſer weiß, daß er ſich nicht der beſonderen Gun ſeitens der Blocks erfreut. Eines Morgens geſchah Jo etwas wie ein Attentat, das offenbar dem Wirt gelten ſollte, gh. wohl der um dieſe Stunde noch im tiefſten Schlummer fag und keine Ahnung von der Bosheit der Menſchen haben mochte. Es öffnete ſich das Fenſter der Frau Block, ein gewiſſes Töpfchen wurde ſichtbar, das ausgegoſſen wurde Der Inhalt ſoll dem Wirt in den Keller gefloſſen ſein. Kron zeugen dieſes Attentats waren ein Mann, der eben fein Fahrrad beſteigen wollte, und die Mieterin im vierten Stoch die juſt in dem Augenblick als der Guß erfolgte, die Naſt zum Fenſter herausgeſteckt hatte. Frau Block mußte ſic wegen groben Unfugs vor Gericht einfinden, und die große Frage war nun die, was enthielt das Töpfchen. Frau Blol ſagte, es war reines Waſſer und ihr Gatte beſtätigte dies in der Form, daß er angab, weder ich, noch meine Frau, noch unſer Kleines benutzen das Dippe.„Es iſt bloß pro Form⸗ ſache da“. Der Radfahrer konnte keine genaue Beſchreibung der Beſchaffenheit des Ausguſſes geben, aber es war füt ihn klar, daß es nichts anderes war. Die Frau vom vierten Stock aber ſagte klipp und klar, daß was für Frau Block die unangenehme Folge hatte, daß ſie mit 6 Mark Geldſtrafe für den Ausguß beſtraft wurde. Der Honig⸗Met und ſeine Geſchichte So ernſt eſſe vielfach ni es gibt ſogm einer ſüdweſt, es kein Waſſer war, Die fleißigen Bienen ſind emſig bei der Arbeit, go denen Honig zu ſammeln. Der Menſch läßt ſich ihren Eifer wohl gefallen, denn der gelbe Seim iſt ein geſchätztes Ge⸗ nuß⸗ und Heilmittel. Unſere Vorfahren bereiteten ſich daraus ein prächtiges Getränk, den Honigmet. Durch alle altnorde ſchen Götter⸗ und Heldenſagen zieht der würzige Duft ſüßen Mettrankes, der bei keinem Feſte fehlen durfte. Er wurde auch als Heilmittel geſchätzt und gegen allerlei Krankheiten verordnet. Nachdem gegen das 8 bald den Met von der Tafel der Vornehmen zu verdrängen. Gegen das Ende des 12. Jahrhunderts iſt der Wettſtreit zu⸗ gunſten des Weines entſchieden. And bald wurde ſogar auch das Bier beliebter als der Met. Das kam daher, daß jeder Sud des Mets anders ſchmeckte, daß es nicht möglich war, ihm ſtets gleichmäßigen Wohlgeſchmack zu geben. Mekſiedereſen aber gab es noch viele Jahrhunderte. Eine der berühm⸗ teſten Metſiedereien war die im böhmiſchen Eger, die 330 Jahre beſtanden hat. In Wien wird im Jahre 1335 ein Metſieder erwähnt, im Jahre 1336 ein ſolcher in Schweid⸗ nitz in Schleſien. Ueber die Metfabrikation des 15. und 16. Jahrhunderts berichten die Kammerrechnungen des Städte chens Pegau bei Leipzig, die im Dresdener Archiv aufbewahtt werden. Der erſte Ankauf von Met wird 1399 erwählt. 1443 werden drei Urnen Leipziger Met gekauft, 1446 ſchon 23 Urnen von zwei Leipzigern Siedlern; 1442 bezog man auch zwei Eimer aus Zwickau. In Eger gab es im Jahre 1400 dreizehn Metſieder, die zuſammen 384 Eimer Met lieferten. Im 15. und 16. Jahrhundert liebte man den Met ſtark gewürzt. Der dreißigjährige Krieg vernichtete die deulſche Bienenzucht. Es gab keinen Honig mehr, darum mußten auch alle Metſiedereien eingehen. Erſt im 19. Jahrhundert, als die Bienenzucht ſich wieder hob, wurden Verſuche gemacht, den Met von neuem zu Ehren zu bringen. Die Hausapotheke Wenn auch von vielen Seiten die Anſicht vertreten wird, da eigentlich keine Medikamente im Hauſe zu ſein brauchten, d ſolche vielmehr in allen Fällen vom Arzte neu verordnet werden ſollten, ſo iſt dies doch weder in allen Fällen nötig, noch durch⸗ führhar. Für leichtere, häufig wiederkehrende Beſchwerden und ungefährliche Krankheiten können wir nicht jedesmal zum Arzte laufen, ganz abgeſehen davon, daß dieſer nicht immer ſofort zu erreichen iſt, ſchnelle Hilfe gegen ſtarke Schmerzen, gegen Blutun⸗ gen uſw. aber doch erforderlich erſcheint. Einige Tabletten gegen Kopfſchmerzen, ein Einreibemittel gegen Muskel⸗ oder Nervenſchmerzen oder ein Beruhigungsmittel wie die altbekannten Hoffmannstropfen ſind durchaus erwünſcht, Ebenſo ein Tee gegen Verſtopfung, ein Mittel gegen Durchfall und ähnliches. Weiter ſind zu empfehlen Tabletten zur Desinfektion des Halſes, Waſſerſtoffſuperoryd zum Gurgeln bei leichten Er⸗ kältungen oder zur Vorbeugung. Ein kleines Fläſchchen Ammoniak kann im Sommer manchen Inſektenſtich bekämpfen helfen. Jod⸗ tinktur darf auch nicht fehlen. Man betupft damit zur Desinfel⸗ tion jede kleine Schnitt⸗, Riß⸗ oder Stichwunde, auch kleine Ab⸗ ſchürfungen, wie ſie bei den Kindern häufig vorzufinden ſind. Eine kleine Flaſche gereinigtes Benzin wird benötigt, um bei Verband⸗ wechſel Salben⸗ oder Heftpflaſterreſte von der Haut zu entfernen. Sebaſtian Kneipp — Kneipp wußte, worauf es ankommt! In der Stille der Studierſtube koſtete er den RKRathreiner immer wieder, wochenlang, und gar bedächtig, wie es ſeine Art war. Als er dann mit ſeinem Namen für den Kathreiner eintrat, da konnte man ſicher ſein: Hier iſt das Kaffeegetränk, wie es ſein ſoll, bekömmlich, billig und— wohlſchmeckend. Denn darauf, daß er wohlſchmeckend iſt, darauf kommt es an! Das wußte Kneipp, der große Menſchenkenner. Kneipps Bild auf jedem Kathreinerpaket: eine beſſere Bürgſchaft gibt es nicht! ——— ieee Jahr 500 n. Chr. die erſten Reben nach Deutſchland gekommen waren, nahm der Wein⸗ bau einen raſchen Aufſchwung und das neue Getränk bega t eine zicht sogar weſt⸗ Het: abge⸗ Gun etwaz e, ob. 15 dag haben b, ein vurde. Kron⸗ 1 ſein Stoc Naſe e ſich grof 80 ies jn koch Form bung r flit ierten war, aß ſie e. „te gol Eifer ß Ge⸗ araus tordz ſüßen würde heiten erſten Wein⸗ egang ingen. it zu⸗ auch jeder Wat, ereien ühm⸗ 330 5 ein weid⸗ d 16. tädt⸗ wahrt jähnt. ſchon titel nittel nſcht, und ktion Er⸗ oniak Jod⸗ nfek⸗ Ab⸗ Eine and⸗ nen. — 9222 Der Erbſohn. 1 Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. 9 Copnight by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain Obb.(Nachdruck verboten) 1 118 15 5 1 „Es kam ein Knab' gezogen wohl in die Welt hinaus. N Wär' ihm ſein Lieb nicht gewogen. 8 das Glück, das Glück wär' aus. Und er wanderte weit in der Roſenzeit, wenn am Bach die Heckenroſen blühn.“ Frohe Stimmen ſangen das Lied Herrn Walters von der Vogelweide den lieben langen Tag auf den Höfen und an den Türen Birkfeldes. Jungen und Mädel aus der fernen Stadt genoſſen den erſten Ferientag in der wunderherr⸗ lichen Pfingſtzeit durch ungebundenes Wandern. Noch ein⸗ mal erklang das Lied beim verglimmenden Abendſchein droben auf dem Rabelhof, der ihnen ſein gaſtliches Dach für dieſe Nacht geöffnet hat. Jetzt ruhen ſie ſchon längſt im weichen duftenden Heu und ſammeln Kraft für die morgige Wanderung. Einen milden Schein gießt der helle Mond über das ab⸗ gelegene Dorf mit ſeinen Bauernhöfen und Katen. Unbe⸗ rührt von dem Lärm und der Unraſt der fernen Welt be⸗ reitet es ſich zum Frieden der Nacht, durch die mit langſam gemeſſenem Schritt in ſeines Pudels Geleit Hans Friedrich Wolf ſchreitet, der treue Hüter des Dorfes nun ſchon ſeit vierzig Jahren. Der alte Wolf iſt er inzwiſchen geworden für jedermann und war doch einſt ein junger fröhlicher Menſch und hatte einen herzlieben Geſellen, mit dem er manche Stunde der Nacht am Rande des Baches plaudernd ſaß, dort, wo die Heckenroſen blühen. Sie hatten beide ein Mädchen lieb, eine Waiſe war ſie und arm, aber eine kreuz⸗ brave Dirn, für die jeder von ihnen mit Freuden ſein Herzblut geben wollte. Drunten am Bach, gaben ſie ſich das Wort, daß die Lieb e nicht entzweien ſollte. Wem das Herz der Anna Katrin zuneigen würde, der ſollte glücklich ſein mit ihr, ohne der andere ihm des Mädchens Liebe neidete. Damals r noch Hoffnung in Hans Friedrichs Bruſt, und fröhlich ſang er mit dem Geſellen zu zweit das Lied, das ein wan⸗ dernder Burſch ſie unlängſt gelehrt hatte. Es klang ſo ſchön vom Bache her, zu Anna Katrins Fenſter hinauf. Er wußte, ſie hörte es gern und ſie würde mitſingen, wenn ſie am andern Sonntag gemeinſam wandern würden; aber nachher war es ſchon ganz anders geworden. Anna Katrins Herz flog dem andern zu, dem Rabelſohn. . trauten Geſellen. Am Sonntag hielt Fritz ſein jebchen im Arm. „und da ſangen ſie beid in der Roſenzeit, wenn am Bach die Heckenroſen blühn.“ Abſeits ſtand Hans Friedrich Wolf, des Schäfers Sohn, fund ſollte Freude haben an des Geſellen Glück und konnte doch nicht, weil das Herz ſo bange Schläge tat, als er das Mädchen in Fritz Rabels Armen ſah, das er ſelbſt um alles gern beſeſſen hätte. Die Augen mußte er ſchließen, um nicht zu ſehen, und wußte doch, was folgen würde. „Und ſie küßten ſich beid in der Roſenzeit, wenn am Bach die Heckenroſen blühn.“ Kopfſchüttelnd ſteht der alte Wolf. Er glaubte das alles längſt verwunden. Wo kam nur das Erinnern her? Ach ja, das Lied Herrn Walters von der Vogelweide, das der Wanderburſch ihn und den andern lehrte, er hat es nicht gehört ſeit jenem Tage, der der ſchwerſte ſeines Lebens wurde, weil er beide verlor, die Geliebte und den Freund. Am ſelben Tage hatte Fritz Rabel einen Streit mit ſeinem Vater und nahm ſein Bündel und ging in die Welt. Er ging und kam nicht wieder; aber das Mädchen wartete in Treue auf ihn und hatte nicht Augen für den andern. Fritz Rabel kam nicht wieder, aber ſtatt ſeiner kam das Lied nach vierzig Jahren und weckte das Erinnern auf. Immer noch leuchtet der Mond mit mildem Glanz über das friedliche Dorf, und leiſe flüſtert der Wind in den Bäumen rings um den Rabelhof auf dem Berge und drunten neben der Kate im Birkenhain. Wenn er reden wollte, er könnte manches erzählen von Kummer und Leid, die auch dort Wohnung nehmen, wo der Friede und die Ruhe nicht durch Rattern der Maſchinen und Hupen der Kraftwagen geſtört werden. Tief ſeufzt der Wächter auf und ſetzt ſeinen Weg langſam fort. Manch Menſchenherz iſt härter als Stein und Stahl, und der alte Rabelbauer hatte einen eiſenharten Schädel, der eher den Sohn und Erben in die Ferne gehen ließ mit ſeinem Unſegen, als daß er ſich von ſeinem Herz beraten ließ Einen letzten Blick ſendet der alte Wolf zum Rabelhof hinauf. Dort ſind die Fenſter der großen Diele noch hell, und viele Stimmen klingen heraus; aber aus dem Groß⸗ mutterſtübchen nebenan dringt kein Lichtſtrahl mehr, und dennoch ruht die Greiſin noch nicht, das weiß der Wächter wohl. Einen Schatten ſah er beim Dunkelwerden zum Hügel hinanhuſchen und in den Hof verſchwinden. Er ahnt wohl wer die kleine Alte war, die aus der Kate kam. Sie 1915 einſt jung und friſch und hatte ihren Buben von Herzen leb. Sinnend blickt die Greiſin im Altenteil des Rabelhofes in die ſtille Nacht hinaus, als lauſchte ſie fernen Tönen. „Iſt das nicht ihres Buben helle Stimme, die drunten ſingt? Sind es nicht ſeine Augen, die treuherzig und bit⸗ tend zugleich in die des Bauern ſchauen? Unwillig ſchüttelt die Alte das greiſe Haupt. Was kommt ihr nur heute in den Sinn, daß ſie unaufhörlich rückwärts blicken muß! Sie hat doch längſt Vergangenes überwun⸗ den, das doch nicht mehr zu beſſern und zu ändern war Wozu ſoll ſie denn nutzlos um Verlorenes klagen! Sie ſteht ja lange an der Schwelle der neuen Zeit. Wie lange noch, dann tut die Tür ſich vor ihr auf, ein raſcher Schritt durch Dunkelheit, und ſonnenhell tut die andere Welt ſich vor ihr auf, in der kein Streit und keine Härte wohnt. Dann wird ſie beide wiederſehen, die ihr hier Schmerz und Leid bereiteten. 15 ö Ganz deutlich ſtehen ſie vor ihren Augen, wie ſie ſich da⸗ mals in ihre Seele brannten, des Bauern markige Geſtalt, der ſchlanke Burſch mit ſeinem offenen Antlitz, auf dem doch eiſerne Entſchloſſenheit geſchrieben ſtand. f u wem von ihnen ſollte ihr Herz ſich neigen? Der eine war ihr Gatte, der andere ihr Sohn, und beide ſchienen recht zu haben, der Vater mit dem Wort: 5 „Du ſtammſt von Bauern ab und ſollſt ein Bauer blei⸗ den. Keinen neumodiſch Gelehrten will ich zum Sohn! Der Sohn mit der Entgegnung:. 1 „Bott gab mir meine Gaben nicht umſonſt. Ich ſoll ſie nützen zum Heil und Segen meines Heimatbodens.“ Da ſchwoll des Bauern Zornesader. „Willſt du klüger ſein, als dein Vater iſt! Meinſt du. ich wüßte nicht, was unſerer Heimaterde frommt! Der Plan, den dir der Fremde in den Kopf gegeben hat, er iſt wohl gut für ihn, daß er die eigenen Taſchen fülle. Uns frommt er nicht. Ich weiß am beſten, was Birkfelde dient.“ „Vater,“ ſprach der Sohn dagegen,„entſcheide heute nicht. Gib uns erſt Zeit, damit der Plan zur Tat werden kann. Dann wirſt du ſehen, daß er gut geweſen iſt, und daß ich meine Kräfte und Gaben nicht vergeudete.“ „Tu, was du willſt,“ war des Bauern Antwort,„mein Sohn haſt du von Stund an aufgehört zu ſein.“ Noch heute ſchlägt das Herz der Greiſin heftig bei dem Gedenken dieſer harten Rede. Ach, daß ſie raſch dazu ge⸗ treten wäre, daß ſie des Vaters Wort gemildert hätte, unter dem er ſelbſt nachher am ſchmerzlichſten gelitten hatte! Es war nicht üblich zu jener Zeit, daß die Frau ſich in den Rat der Männer miſchte. So ſchwieg ſie ſtill und hat ihr Schweigen heiß bereut, als ſie die ſchlimmen Folgen tragen mußte. „Und er wanderte weit in der Roſenzeit, wenn am Bach die Heckenroſen blühn.“ Will das Lied denn nimmer enden! Ein Seufzer ſtiehlt ſich über die welken Lippen, und im Schatten des Raumes regt ſich bei dieſem Laut eine zweite Geſtalt, die ſo lange regungslos verharrte. „Mutter,“ ſpricht eine leiſe Stimme,„s ſind jetzt vier Jahrzehnte.“ „Ja, Mädel, ich weiß es gut.“ Und wieder langes Schweigen, bis nach geraumer Zeit das alte Mädchen noch einmal zu ſprechen anhebt. „Es ſchmerzt nicht mehr, was meiner Lieb geſchah. Nur einmal möcht ich mit Euch reden, Mutter, von jener 1 91 und dem, der Euch und mir der Liebſte war in dieſer elt!“ Die Greiſin ſeufzt noch tiefer. „Der Liebſte, ja, und damit bin ich ſchuldig geworden an meinem Mädel. Der Bube war mir lieber als die Tochter. Ich hab es nicht verwinden können, daß ihr der Hof zu eigen fiel, der ihm zurecht gehörte, ihr und dem fremden Knecht, den der Bauer an Sohnesſtatt ins Haus genommen hatte. Ich wollt für beide keine Liebe haben und hab es wahrlich nicht verdient, daß ich ſo treue Lieb und zarte Sorg in meinem Alter aus der Kinder Hand empfange, die ich durchaus als meine Kinder nicht ſehen wollte.“ „Oh Mutter!“ Ganz erſchrocken ruft die Anna Katrin das aus und ſetzt dann ruhiger hinzu:„Ich mein, Ihr klagt Euch unnütz an. Der Bauer und die Bäuerin haben ſich keines unguten Wortes von Euch verſehen.“ Leiſe ſchüttelt die Greiſin das Haupt. „Das ſagt nicht viel, Anna Katrin. Mein Herz war ihnen abgewandt, das fühlten ſie wohl. Sie haben lange Zeit gebraucht, bis ſie mir Herz und Sinn gewendet haben durch ihre ſtete Treue. Ein Wunder ſchien es mir nachher. Ich meine, Gott ſelber muß mir den Sinn zuletzt gewan⸗ delt haben.“ „Er war es ſicher, Mutter. Und ſeht, ich kann ſo gut verſtehen, daß Euer Herz den Jakob Goldener nicht gleich an Eures Buben Stelle ſehen konnte. Nicht daran wollt ich Euch erinnern, nicht an das Leid der alten Zeit. Ich dachte jetzt des Guten, das vielleicht daraus entſtanden iſt Saht Ihr den Knaben heute, Mutter, der in den Höfen für die Wanderſchar die Gaben ſammelte? Das Bitten wurd ihm gar nicht leicht, das ſah ich wohl. Es lag wie Trotz und doch wie Sehnſucht zugleich in ſeinen Augen. Mutter, ich mein, der Bub heut, er könnte ſein Sohn ſein.“ Der Mond ſcheint hell in der Greiſin Antlitz. Katrin kann deutlich ſehen, wie die alte Bäuerin ihre Bemerkung aufnimmt. Kein Zug bewegt ſich. „Das iſt ein Spiel des Zufalls, Mädel, daß der Bub ſeine Augen hat und ſeine Stimme. Er iſt nicht unſers Stammes. Mein Sohn iſt längſt dahin, ſo ſagte mir die Muhme Lene und auch mein Herz. Er ließ nicht Erben unſers Stammes nach ſich. Er war ſeinem Mädel treu, wenn er auch niemals wiederkehrte.“ Ganz weich iſt der Greiſin Stimme bei dem letzten Wort geworden. Um alles gern hätte ſie einſt die Anna Katrin aus der Kate als Rabelbäuerin geſehen. „Ihr verkennt mich, Mutter, wenn Ihr meint, ich hätte nur immer um mein eigenes Glück gebangt. Ich hätte eher Frieden finden können, hätte ich gewußt, ob er glück⸗ lich war.“ „Er war es wohl in ſeiner Art, ſonſt würde er den Weg zur Heimat zuletzt wohl noch gefunden haben. Der Vater hat heimlich auf ihn geharrt. Und wenn der Bub gekom⸗ men wäre, er hätte ihm verziehen, daß er klüger ſein wollte als der Vater.“ Leiſe öffnet ſich die Tür. Die hohe kräftige Geſtalt d Bäuerin tritt in den Glanz des Mondes. „Ihr ſitzt im Dunkeln, Mutter? Iſt es Euch unlieb. ich komme?“ „Nein, Dirn, jetzt kannſt du immer kommen. Es ist mir lieb, wenn ich dich ſeh. Das Alte iſt vergangen. Nicht lange, und es wird alles neu. Nennſt du das Dunkel, de milden Glanz, der in mein Stübchen dringt?“. „Nein wahrlich, Mutter,“ ſagt Annemarei mit leiſem Lachen.„Es iſt der reine Zauberſchein, der dich umgibt. Sie tritt ans Fenſter und blickt hinaus.„Es wird heut eine wunderbare Nacht. Wenn das die Burſchen und Mä⸗ del wüßten, die heut im Heu in unſern beiden Kammern liegen, ſie könnten nimmer ruhen. Faſt möchte ich ſie wecken. Den Schlaf holten ſie bald noch nach. Aber ſolche zauberhafte Frühlingsnacht, die kehrt nicht wieder.“ „Recht haft du, Annemarei. Aber glaubſt du, daß die Jugend dieſe Nacht empfindet, ſo wie du?“ „Ich weiß nicht, Anna Katrin. Mir war es aber, als wär einer drunter, der mehr zu uns gehörte, als zu den Stadtburſchen, mit denen er ging. Mir war es auch, als wäre einer weniger ins Heu geſtiegen, als ſie vorher unter der Linde ſaßen.“ Die Greiſin und Anna Katrin tauſchen einen ſtillen Blick. Die Bäuerin achtet deſſen nicht. Aufmerkſam ſchaut fte zum Fenſter hinaus, ats ob ſte etwas Sonderbares fähe. Dann nickt ſie leiſe lächelnd. „Ich hatte recht. Der Bub kann heute nimmer ſe ee Da huſcht er eben zum Bach hinunter. Ich möchte wi wiſſen, was er treibt.“ 90 „Wen meinſt du, Dirn?“ fragte die Greiſin geſpannt. „Den Buben mit der hellen Stimme, der ſo fein zu bit⸗ ten wußte. Fiel er Euch allein nicht auf? Er ſcheint der jüngſte von den Buben allen und hat doch mehr Verſtand als die andern alle. Den Knechten ging er in dem Stall ur Hand, indeſſen die Geſellen auf der Bank an keine Arbeit dachten. Und Arbeit war ihm wirklich nicht, was er aus Freude tat. Der Bauer nahm ihn dann zur Seite, und wie zwei Männer haben ſie mitſammen geredet. Ich merks dem Jakob an, er würde gern den Buben hierbe⸗ halten. Aber das geht nicht an. Er geht das letzte Jahr zur Schule, und danach ſoll er Lehrer werden. Sein Vor⸗ mund hat es ſo beſtimmt.“ „Viel Teilnahme haſt du für den fremden Buben.“ „Weil ich merke, daß er dem Bauern lieb geworden i in wenigen Augenblicken. Ich tät' ihm ſchon die Freud vergönnen, einen fremden Buben lieb zu haben, wo ihm der eigene Sohn verſagt geblieben iſt.“ „Sechs Töchter wurden ihm beſchert. Der Rabelhof iſl reich, wie er noch nie geweſen iſt.“ „Ja, Mutter. Wir möchten auch von den Mädchen keine miſſen. Nicht lieber würde uns unſer Neſtling Chriſtel ſein, wenn es ein Bub geworden wäre. Aber dennoch weiß ich, daß dem vollen Glück des Bauern etwas fehlt. Ihr müßt ihn doch ſo gut verſtehen, Mutter, trugt Ihr doch ſelber bittres Leid darum, daß der Hof nur an die Tochter fiel und nicht des Sohnes Erbe wurde. Wir haben Euch in Eurem Leid ſo gut verſtanden, Mutter.“. „Ja, Dirn, das habt ihr beide. Und ich verſteh Euch auch. Und wenn ich etwas wünſchen darf für Eure Zukunft, ſo iſt es das, daß ihr einmal einen ſo treuen, tüchtigen und braven Tochtermann bekommt wie ich.“ „Dank, Mutter! Das war ein gutes Wort.“ „Ihr habt beide beſſere verdient. Gott wird euch lohnen, was ich nicht lohnen kann.“ Zärtlich ſtreicht die Mutter das Haupt der Tochter, die ſich zu ihr neigte, und drückt dann ebenſo warm die Hand der Anna Katrin. „Geht, Kinder!“ ſpricht ſie dann.„Für mich iſt's Zeit zum Schlafen. Auch ihr habt eure Ruhe verdient.“ „Ja, Mutter, es iſt Zeit für Euch. Ich geb der Anna Katrin noch das Geleit, indeſſen enden wohl die Männer die Abendſprache auf der Diele, und auch der Schulze darf die wohlverdiente Ruhe ſuchen.“ * (Fortſetzung folgt.) Wie lehrt man ſeinen Mann gehorchen? Die Damen auf den Sunda⸗Inſeln wiſſen das genau. Sie geben ein Präparat vom Affenſchädel ihrem Eheherrn ein und ſind felſenfeſt überzeugt, daß dieſer dann fügſam ſein wird wie ein Aeffchen. Abgeſehen von der Tauglich⸗ keit des Mittels dürfte das Schönheitsideal unſerer Damen⸗ welt kaum der„Affe“ ſein. Aber der böſe Nachbar, dem der Ehefriede mit Hilfe des Affenſchädels nicht gefällt, hat es in der Hand, wieder Unruhe zu ſtiften. Hund und Katze können ſich nicht vertragen, alſo bewirken einige Hunde⸗ und Katzenhaare, in das Kopfkiſſen des Ehebettes getan, daß Mann und Frau anfangen, ſich wie Hund und Katze zu zanken. Die naive Vorſtellung, daß Tiereigenſchaften und fähigkeiten auf den Menſchen übertragen werden können, wenn er dieſe Tiere ſeinem Nie def zuführt, iſt auf den Sunda⸗Inſeln noch recht lebendig. Beſonders die Kosmetik kennt eine reiche Auswahl ſolcher Tiermittel. Als eigenar⸗ tigſtes, wohl geeignet, uns einen gelinden Schauer einzu⸗ jagen, ſei das Verfahren gegen Kahlköpfigkeit genannt, die ſich auch bei dieſen Naturkindern Beliebtheit erfreut. Die Vogelſpinne, mit reichlichem Haarwuchs ausgeſtattet, wird verſchluckt und muß dann ſelbſtverſtändlich dem Menſchen⸗ kopf ihr Haar überlaſſen. Iſt eine Sängerin indisponiert, dann hilft ſie ſich mit Würmern, die einen beſonders hohen ſchrillen Ton ausſtoßen ſollen. Die Stimmkraft der Sänge⸗ rin nimmt alſo zu und damit ihre Beliebtheit, wenn wir auch nicht hoffen wollen, daß ſich die Tonart des Wurmes allzu genau auf ſie vererbt hat. Auch in ernſteren Fällen muß das Tier helfend. fen, ſo wenn eine Pfeilſpitze im Körper ſteckenbleibt. el⸗ ches Tier hat die Fähigkeit, ſeinen Hals ganz tief in die Körperſchale hineinzuſtecken und ihn dann wieder hinaus⸗ uziehen? Die Schildkröte. Alſo muß das gute Tier ſeine Trans gartierfähigkeit auch an der Pfeilſpitze bewähren. Aus der Weit des Wiſſens Der Maria Thereſia⸗Taler iſt bis auf den heutigen Tag das gangbare Zahlungsmittel in den Ländern rund um das Rote Meer; es iſt eine der geſchichtlichen Merkwürdigkeiten, daß gerade der Taler der öſterreichiſch⸗ungariſchen Herrſcherin bei den Eingeborenen ſo beliebt wurde; noch heute liefert das Wiener Münzamt dieſen Taler nach Abeſſinien. 4 Ein neues Urteil über die Indianer. Im Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig iſt unter dem Titel„Rund um Südamerika“ ſoeben ein hochinter⸗ eſſanter Reiſebericht Philipp Bockenheimers, eines Arztes, erſchienen. Bockenheimer hat ſich eingehend mit dem alten und neuen Peru, ſeiner Kultur und ſeinen Bewohnern be⸗ ſchäftigt. Ueber die Indianer fällt er kein beſonders gün⸗ ſtiges Urteil. Er ſagt wörtlich:„Sie ſind geborene Diebe und ſollen alles ſtehlen, mit Ausnahme von Gabeln, da ſie noch nicht wiſſen, was ſie damit anfangen ſollen. Sie ſind geizig, hartherzig, daher auch ſehr ungaſtfreundlich. Wird ein Indianer durch den Eintritt in das Heer oder durch längeren Aufenthalt in einer größeren Stadt etwas zivili⸗ ſierter und kehrt dann zu ſeinen Landsleuten zurück, ſo macht er ſeine Erfahrungen nicht etwa zum Nutzen ſeiner Stammesgenoſſen geltend, ſondern er benutzt ſeinen ihm an⸗ geborenen Catilinacharakter, verbunden mit den durch die Ziviliſation erworbenen Kenntniſſen dazu, ſeine Landsleute bis auf das Blut auszunutzen. Solche halbziviliſierten In⸗ dianer häufen meiſt enorme Reichtümer an, die ſie wegen ihres Mißtrauens in Kiſten und Kaſten aufbewahren.“ W. B. Vom Schuldkonto der Henkersknechte. Im Reiche der alten Inkas, von denen die Forſcher be⸗ haupten, daß ſie bereits auf hoher Kulturſtufe ſtanden, gab es eine beſonders grauſame Art der Todesvollſtreckung, die ein merkwürdiges Licht auf jene Kultur wirft. Hoch über der Ruinenſtadt Cuzeo liegt die Kirche San Cri⸗ ſto bal. Vor der Kirche ſtehen kleine ſonderbare Stein⸗ blöcke. In ihnen befindet ſich unten ein Loch, gerade für einen Menſchenkopf paſſend, das in einen engeren Spalt ausläuft, während nach oben eine halbkreisförmige Oeff⸗ nung liegt. Das ſind die Folterſteine der Inkas. Hier wurden die zum Tode Verurteilten mit dem Kopf durch das Loch geſteckt, dann der Kopf dem Spalt ſo hoch gezogen, bis er feſt eingeklemmt war, und bei lebendigem Leibe wurden dann dem Verurteilten von vier Henkersknechten Arme und Beine ausgeriſſen. Die Spanier, die dieſe Form der Todesvollſtreckung eine Zeitlang beibehielten, waren z um Ausreißen der Glieder zu ſchwach und benutzten daher vier Pferde. Nach anderer Deutung wurde der Kopf der Verurteilten in den Marterſtein eingeklemmt und dann der Rumpf ſo ſtark nach hinten und oben gebogen, bis die Wirbelfäule in der Halsgegend brach. Ber. 2 8 Einheimiſche Sportnachrichten. „Quer durch Mannheim“. Wie wir erfahren, ſtartet bei dieſem Lauf in der Klaſſe l über 5500 m mit 20 Läufern der hieſige Tv. 98. Wenn die Turner z. It. wegen des Fehlens eines Sportplatzes in dieſer Disziplin auch nicht auf voller Höhe ſind, muß man doch anerkennen, daß ſie in der Klaſſe der Großen antreten und damit ihrer frü⸗ heren Tradition treu geblieben ſind. 11 Fg. Lampertheim 1— Tv. 93 Seckenheim 1 Wegen des am kommenden Sonntag ſtattfindenden Handballtreffens Gau Mitte— Gau Baden und des damit verbundenen Spielverbotes treffen ſich heute Mit⸗ tag um 6 Uhr in Lampertheim der dortige FC. und der To. 98 Seckenheim. Lampertheim ſtand in der Be⸗ Zirksklaſſe des ſpielſtarken Gaues Heſſen niit an der Spitze und es wird ein ſpaſnendes Vreffen zu erwarten ſein. 8 Sportliches aus dem Tbd.„Jahn“. Zur Vorbereitung auf die am 22. September be⸗ ginnenden Verbandsſpiele findet heute abend im Wörtel ein Uebungsſpiel der 1. Handballmannſchaft gegen die 2. Mannſchaft unter der Leitung des Trainers ſtatt. Am Sonntag nachmittag beſucht die Handballabteilung ge⸗ ſchloſſen das große Handballtreffen Gau Mitte— Gau Baden im Stadion in Mannhe m. Die Sportabteilung des Vereins tritt morgen früh erneut zu den Vereins⸗ meiſterſchaftskämpfen an, nachdem f. Zt. bei den Kämpfen in Friedrichsfeld die reſtloſe Durchführung nicht mehr möglich war. Die Kämpfe werden gemeinſam mit dem Reichsbahn Turn⸗ und Sportverein auf deſſen Platze an der Fabrikſtation in Neckarau ausgetragen. Sie um⸗ faſſen folgende Konkurrenzen: 100, 800, 3000 m⸗Lauf 4 mal 100 m⸗Staffel, Weitſprung und Kugelſtoßen. Am Sonntag nachmittag beteiligt ſich die Abteilung mit 15 Mann an dem traditionellen Staffellauf„Quer durch Mannheim“(früher Rund um Mannheim) und zwar in der Klaſſe 2(4000 m), wobei jeder Läufer ca. 300 m zu durchlaufen hat. Der Start dieſes Laufes iſt am Schloß und führt ber Breiteſtraße, Planken, Waſſerturm, Auguſta⸗Anlage Seckenheimerſtraße ins Stadion, wo ſich das Ziel be⸗ findet. Im Stadion ſelbſt findet anſchließend der Frauen⸗ ſtädtekampf Mannheim— Frankfurt im Leichtathlekik ſtatt, ſowie das Spiel Gau Mitte— Gau Baden. Erwähnt ſei noch, daß der Verein als Abſchluß der diesjährigen Sportſaiſon am Sonntag, den 15. September ſein Ab⸗ 8 ſämtlicher Abteilungen im Wörtel und Schloß abhält. Auswärtiger Sport. Nach den Großereigniſſen in den letzten Wochen erleidet der Sportbetrieb am zweiten September⸗Wochenende keine Einbuße, werden doch in allen deutſchen Gauen die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele im Fußball und Handball aufgenommen, die nun Wochen und Monate hindurch nicht abbrechen und die breite Maſſe des Sportpublikums immer wieder anlocken werden. Aber auch das übrige Programm ſteht kaum hinter ſeinen Vorgängern zurück. Man braucht nur ſolche Veran⸗ kaltungen wie den Handball⸗Gaukampf Baden— Mitte in Mannheim, den Leichtathletik⸗Fünfklubkampf in Berlin um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft, die Europameiſterſchaften im Freiſtilringen in Brüſſel und den„Großen Preis von Italien“ mit Beteiligung der deutſchen Firmen Mercedes⸗ Benz und Auto⸗Union zu erwähnen. 1 5 Im Fußball i werden, wie ſchon eingangs erwähnt, die erſten Meiſterſchafts⸗ ſpiele dieſer Saiſon ausgetragen. Die vier ſüddeutſchen Gaue haben volles Programm und treten mit folgenden Spielen an die Oeffentlichkeit: Süd weſt: FV Saarbrücken— Wormatia Worms, FK Pirmaſens— Union Niederrad, Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen, Opel Rüſſelsheim— FSW Frankfurt, Kickers Offenbach— Phönix Ludwigshafen. Baden: VfB Mühlburg— VfR Mannheim, Amicitia Viernheim— Karlsruher F, 1. FC Pforzheim— SV Waldhof, Freiburger Fc— Germania Brötzingen, Vfe Neckarau— Phönir Karlsruhe(Sa). Württemberg: SW Feuerbach— F Zuffenhauſen, Sportfreunde Eßlingen— VfB Stuttgart, Stuttgarter Kik⸗ kers— 1. SS Ulm, Sp⸗Vgg Cannſtatt— Sportfreunde Stuttgart, Ulmer FV 94 Stuttgarter SC. Bayern: Fc 05 Schweinfurt— Sp⸗Vgg Fürth, ASV Nürnberg— Bayern München, 1. Fc Bayreuth— 1. Fe Nürnberg, Fc München— 1860 München, Wacker München— Bel Augsburg. Wie man alſo ſieht, durchweg intereſſante Begegnungen, die noch dadurch an Intereſſe gewinnen, weil man nicht weiß, wie ſich die„Neuerwerbungen“ einfügen werden und was allenthalben für die Spielſtärke während der fußball⸗ loſen Zeit getan wurde.— Auch im Reich nehmen die Meiſterſchaftsſpiele ihren Auftakt. Im Handball nimmt die neue Spielzeit gleichfalls mit vollem Spielbetrieb ihren Anfang. In den ſüddeutſchen Gauligen iſt das Programm durch das Gauſpiel Baden— Mitte im Mann⸗ heimer Stadion nicht ſo umfangreich wie im Fußball, aber 8 15 werden die folgenden Begegnungen genug Intereſſe Ausloſen: Südweſt: TS Herrnsheim SV 98 Darmſtadt— TV Haßloch, SV Wiesbaden, BfR Kaiſerslautern Ingbert. Baden: Keine Spiele! Württemberg: TV Cannſtatt— TV Altenſtadt, Stuttgarter TV— Tgd Schwenningen, Tgſ Stuttgart— Tad Eßlingen, Stuttgarter Kickers— Eßlinger TSV. 19— 5 Polizei Darmſtadt, T Frieſenheim— — Ingobertia St. e eee eee eee In der Leichtathletik treten eine dem großen Fünfländerkampf in Berlin wieder in Reichshauptſtadt die fünf beſten deutſchen Vereine, lttgarter Kickers, Berliner Sc, Deutſcher Sc Berlin, Sc Charlottenburg und Dresdner SC, zu einem Klubkampf an. Es gilt hier die von den Stutt⸗ garter Kickers im Wettbewerb um die deutſche Vereins⸗ meiſterſchaft erzielten 9899.76 Punkte zu übertreffen. Man darf geſpannt ſein, ob dieſes Vorhaben den Württembergern oder den anderen Vereinen glückt.— In Hamburg tragen Norddeutſchlands Athleten einen inofftztiellen Länderkampf gegen Dänemark aus und in Stock holm treten die am Sonntag in Berlin erfolgreich geweſenen Schweden gegen Ungarn an. In Süddeutſchland iſt der leichtathletiſche Betrieb am Wochenende auf einige kleinere Veranſtaltungen beſchränkt. In Mann heim wird der Großſtaffellauf„Quer durch Mannheim“, der nach vielen Jahren der Durchführung nie beim Publikum den richtigen Widerhall gefunden hatte und jetzt neu aufleben ſoll, entſchieden. Der Hauptlauf hat eine Beſetzung von 18 Mannſchaften erfahren, die ihm die Berechtigung gibt, ſich neben die bekannten Berliner und Münchner Straßen⸗Staffelläufe zu ſtellen. In Schwetzin⸗ gen ſteigt ein Drerſtädtekampf zwiſchen Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe. Der Gaukampf Württembe g gegen Südweſt, der in Heilbronn stattfinden ſollte, iſt auf Wunſch des Gaues Südweſt abgeſagt worden. Im Rudern iſt jetzt die Zeit der Herbſtregatten. Eine dieſer nicht weniger wichtigen Regatten als die in der Hauptregattazeit wird am Sonntag in Stuttgart veranſtaltet. 14 Vereine haben 82 Boote und 326 Ruderer gemeldet, es ſind damit alſo weit mehr Ruderer am Start als bei der Stuttgarter Sommer⸗ regatta. Woche Hach dor De Dr Das Turnen bringt wieder ein Auftreten der Deutſchlandrißge, die am Samstag in Bad Nauheim ihre Kunſt zeigt. In Mainz tragen, ebenfalls am Samstag, München und Mainz einen Städtekampf aus. Im Ringen werden in Brüſſel die Europameiſterſchaften im freien Stil entſchieden. Am vergangenen Mittwochmorgen hat ſich die unter Leitung von Jean Földeak im Kölner Uebungs⸗ lager zuſammengezogene deutſche Mannſchaft zur belgiſchen Hauptſtadt begeben. In der Schwerathletik beginnen die deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaften im Ge⸗ wichtheben mit den Kämpfen der Zwiſchenrunde, die in Welzow(STV Dortmund⸗Hörde gegen ASK Eſſen 88 und TSV Welzow) ausgetragen wird. Der Sieger kommt gegen den Sc Auguſta Augsburg in der Vorſchlußrunde.— In Ludwigshafen werden die deutſchen Meiſterſchaften im Raſen⸗Kraftſport entſchieden. Die Titelkämpfe haben ein her⸗ vorragendes Meldungsergebnis erbracht. Vornehmlich iſt die ſüddeutſche Beteiligung groß. Im Motorſport werden unſere Rennwagen von Mercedes⸗Benz und Auto⸗ Anion am Sonntag erneut ihre große Klaſſe unter Beweis ſtellen. Der„Große Preis von Italien“ auf der weltbekannten Monza⸗Bahn ſoll zu einer großangelegten Revanche für den„Großen Preis von Deutſchland“ werden. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert 17 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 3. September: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu!; 8.45 Evang. Morgen⸗ feier; 9.30 Sendepauſe; 10 Deutſche Morgenfeier der Hitler⸗ Jugend; 10.30 Sonate D⸗Dur von Ludwig Thuille; 11 In der Heimat iſcht's am ſchönſten, dazu volkstümliche Muſik; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Fortſetzung: Muſik am Mittag; 14 Kinder⸗ ſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Hausmuſik; 16 Nachmittagskonzert, dazwiſchen: Großer Preis von Italien, Funkbericht; 18 Unter der Zeitfunklupe; 18.30 Derkemer Worſchtmarkt, Hörbericht; 18.50 Unterhaltung auf zwei Flügeln, Einlage: Faſſade, nichts als Faſſade, heitere Moralpauke; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Klänge vom Fels zum Meer; 22 Nachrichtendienſt; 22.15 Nürnberg⸗Echo; 22.30 Sport; 23 Tanzfunk; 24 Nachtmuſik. Montag, 9. September: 9 Frauenfunk; 9.15 Sende⸗ pauſe; 10.15 Was wir ſpielen; 15 Bekanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchl. Sendepauſe; 16 Muſik im Freien; 18.30 Jugendfunk; 19 Kälble gegen Oechsle, ein Krach in einem Vor⸗ und einem gerichtlichen Nachſpiel; 19.30 Melodien für den Feierabend; 20.10 Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nus, luſtiger Ratgeber in Wort und Muſik; 22.15 Nürnberg⸗Echo; 22.30 Saardienſt; 22.45 Lieder; 23 Wir bitten zum Tanz. Dienstag, 10. September: 9 Sendepauſe; 10.15 Fran⸗ zöſiſch; 15 Sendepauſe: 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tier⸗ ſtunde; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Reichsparteitag 1935: Empfang und Begrüßung des Führers durch Staat und Partei im Rathausſaal; 18.45 Muſikaliſches Zwiſchenpro⸗ gramm; 19.30 Die Meiſterſinger von Nürnberg, Feſtauffüh⸗ rung im Opernhaus in Nürnberg; 0.30 Nachtkonzert. Mittwoch, 11. September: 9 Das Kind erhebt Anſpruch auf Geſchwiſter, 9.15 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 11 Er⸗ öffnung des Parteikongreſſes in der Feſthalle; 15 Sende⸗ pauſe; 15.15 Allerlei Anekdoten; 15.30 Jungmädel, hör zu!; 16 Muſik im Freien; 16.30 Grundſteinlegung zur Kongreßhalle am Dutzendteich; 17.15 Muſikaliſches Kunter⸗ bunt; 18.30 Lernt morſen; 18.45 Die Welt der Sinne; 19 Hört mal dieſes Inſtrument, das von euch kennt; 19.15 Sichelhenke, fröhliches Bauernfeſt; 20 Zur Kulturtagung im Opernhaus Nürnberg; 21.30 Abendmuſik; nicht jeder Die beiden deutſchen Firmen haben ſich groß vorbereitet uu ſchicken je vier Wagen ins Rennen, und zwar Stuck, Roß, meyer und Pietſch für die Auto⸗Union, ſowie Caracauoſz von Brauchitſch und Lang für Mercedes. Das Rennen il 502.970 Kilometer lang und ſieht neben den acht deulſchen Wagen— mit Varzi auf Auto⸗Anion und Fagion Mercedes⸗Benz— die geſamte italieniſche Rennwagenflaſf am Start. Weltflieger in Sibirien. Neupork, 6. September Wie ſeinerzeit bericktet, ware am 26. Auguſt der in Mexiko anſäſſige deutsche Kriegsfl leger Fritz Bieler und der erſte Sekretär der britiſchen Geſandtſchaft in Mexiko, Farquhart, Weltrundflug geſtartet. Am 3. September hatten ſie Pott Safety 30 km ſüböſtlich von Nome(Alaska) 5 Donnerstag fing die amerikaniſche in Seattle einen Funkſpruch aus wonach die beiden Flieger dort glat gelandet ſeien. Weltbild(M.) Neuer deutſcher Rekord im Kugelſtoßen. Beim Fünf⸗Länderkampf im Berliner Poſtſtadion ſtellte der Berliner Poliziſt Woellke einen neuen deutſchen Rekord jm Kugelſtoßen mit 16,21 Metern auf; er verbeſſerte ſeinen eigenen Rekord um 6 Zentimeter. Reichsſeicd.. Feanefurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm ⸗ Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik, 6.30 Frühkonzert; Nachrichten, Wetter; 8 Waſſerſtandsmeldungen. Zeit, Wetter, 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Frühkonzert bezw. Sendepauſe; 1 Werbekonzert; 11.40 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter; 11.45 Bauernfunk; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nach⸗ richten, anſchl. lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Mitten im Werktag; 14.55 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 17 Nachmittagskonzert; 18.45 Das Leben ſpricht; 18.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmände⸗ rungen, Zeit, 19.50 Tagesſpiegel; 20 Zeit, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, lofale Nachrichten, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 8. September: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Choralblaſen; 9 Evang. Morgenfeier, 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Deutſche Morgenfeier der HJ; 10.30 Chor⸗ geſang; 11.10 Dichter im Dritlen Reich; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volk er⸗ zählt; 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert, als Einlage: Funkberichte vom Start und den Schlußrunden um „Großen Preis von Italien“ in Monza; 18 Jugend- 1 05 18.30 Der Derkemer Worſchtmarkt; 18.50 Wir ſchal⸗ en um— Sie hören. 19.50 Sport; 20 Prezioſa, Hör⸗ ſpiel; 22 Nachrichten; 22.15 Nürnberg⸗Echo; 22.30 Sport⸗ ſocgen des Sonntag; 23 Wir bitten zum Tanz; 24 Nachl⸗ onzert. Montag, 9. September: 1 55 12 Chorkonzert; 12.30 nk; 15.30 Jugendfunk; 10 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ Mittagskonzert; 15.15 Kinder⸗ 16 Kleines Konzert; 16.30 Ge⸗ fie derte Freunde, Plaudereien; 16.40 Von U 9 zu UB 116; 18.0 Jugendfunk, 18.45 Das Leben ſpricht; 19 Unter⸗ haltungskonzert; 20.10 Die Letzten, Hörſpiel; 21.10 Unſer Beethoven, Klaviermuſik; 21.30 Abendſtändchen; 22.15 Nürn⸗ Wat 22.30 Anterhaltungskonzert; 23 Neue deutſche uſik. Dienstag, 10. September: 6 bis 11 Sendeſtille; 15.15 85 die Frau; 16 Kleines Konzert; 16.30 Der Himmel im ptember; 16.45 Lockende Ferne; 18 Die Meiſterſinger von Nürnberg, Feſtaufführung im Opernhaus Nürnberg; 0.30 Nachtkonzert. Mittwoch, 11. September: 10 Sendepause; 10.15 Schul⸗ funk; 11 Eröffnung des Parteikongreſſes in der Feſthalle; 11.30 Mittagskonzert; 15.15 Vurgen über dem Land, roman⸗ tiſche Wahrzeichen der kurheſſiſchen Heimat; 16 Kleines Kon⸗ zert; 16.30 Grundſteinlegung zur Kongreßhalle am Dutzend⸗ teich, 17.15 Nachmittagskonzert; 18.30 Das Leben ppricht: 18.40 Saardienſt; 19 Anterhaltungskonzert; 19.40 Bauern- funk; 20 Kultuxtagung im Opernhaus Nürnberg; 21.30 Nachtmuſik, 22.15 Zum Reichsparteitag in Nürnberg; 22.30 Nachtmuſik. Waren är der einem e Pott fl. An teilung n auf, nern? 117 etter, 13 Wet⸗ Nach⸗ 7 14 14.55 18.45 ür inde⸗ 22 portz ö aſſer⸗ auſe; tuiſſe hor⸗ tate; F er⸗ als um end⸗ chal⸗ Hör⸗ zort⸗ achl⸗ Beilage zum„Neckar⸗Bote“. Reichsparteitag in Nürnberg! Wie ein Hochwaſſer brandet das Heer der Bewegung durch die alte Stadt, über die Plätze mit den ſprudelnden Brunnen und überraſchenden Häuſerkuliſſen, durch die großen Zickzackſtraßen und engen Gaſſen. Ein Volk in Braun und Schwarz, in Grau und Weiß. Die Flut verſchluckt die Einzelweſen. Volk im Aufbruch iſt das. Die Bewegung, in der ſich alles befindet, Menſchen gleicher Farbe gleichen Geprä⸗ ges, gleicher Art und Stimmung. Der Berg wandert, den der Glauben in Be⸗ wegung brachte. Ausgelöſcht ſind die Ge⸗ ſichter der Einzelweſen Das Antlitz eines ganzen Volkes zeigt den Ausdruck gleichen Denkens, Fühlens und Wollens. 1 Da marſchiert die SA. Eine Armee in Braun, die alten Kämpfer der Bewe⸗ gung. Der Marſchtritt dröhnt in ewig gleicher Melodie:„Es iſt erreicht. Das Dritte Reich iſt da. Wir haben nicht um⸗ ſonſt gekämpft!“ Der Triumph des Sie⸗ ges ſprüht aus den Augen, die Freude an den Früchten ihrer Saat, der Dank an den Führer, der die Idee geboren. „Seht her, das iſt die neue Zeit, der Ausdruck unſerer Bewegung. Wären wir nicht geweſen, es hätte niemals einen Reichsparteitag gegeben. Es ſtände keiner in Nürnberg.“ Von dieſer Warte aus erlebt die SA. die Nürnberger Tage. Sie fühlt ſich im Mittelpunkt ſtehend und als Träger des Beweiſes. Ihre Gedanken gehören nicht nur der Gegenwart und Zukunft, ſondern ſchweifen auch in die Vergangenheit zu⸗ rück. Die Erinnerung marſchiert mit dem braunen Heer. Die zerriſſenen, zerſchoſſe⸗ nen und geflickten Fahnen laſſen die Zeit blutiger Saalſchlachten und Straßen⸗ kämpfe nicht vergeſſen. Kamerad marſchier'!! Die Fahne weht! Vor wenigen Jahren noch ſtand ein anderer an deiner Seite. Er fiel um der Bewegung willen. Ehre ſei ſeinem Andenken. Sein Geiſt erlebt den Reichs⸗ parteitag mit. herbeizitiert durch die Le⸗ bendigen, die da ſagen:„Schau her, dein Opfertod war nicht umſonſt. Freue dich mit uns!“ * Der SA. zur Seite ſteht die SS. Es ſind jugendliche Kraftgeſtalten, Hüter und Wächter des neuen Reiches.„Was uns der Sieg des Glaubens gab, das kann uns keiner rauben.“ Das iſt die Grundidee im Geſicht der ſchwarzen Trup⸗ pen. Markant ſind die Geſichtszüge, getragen vom Wil⸗ len:„Was die Kämpfer der Erhebung erreicht— wir ſtehen . Blut und Leben dafür ein, daß es erhalten eibe.“ Der Gegenwart lebt die SS. Sie ſieht und erlebt die Reichsparteitage von der Warte des Heute. Frei iſt der Blick er ſchaut und wartet mit Spannung der Dinge, die die Reichsparteitage bringen werden, den Rechenſchaftsbe⸗ richt und die Parole des Führers auf ein neues Jahr, der⸗ zufolge zu handeln ſie feſt entſchloſſen ſind. Das Erlebnis Nürnbergs iſt der SS. eine Quelle der Kraft. Sie iſt gekommen um daraus mit Freuden zu ſchöpfen. Der Geiſt des Erlebens läßt die Herzen höher ſchlagen, die Freude am Ausdruck des Willens der gehn, a die in Nürnberg vom Volk zum Volke ri l „Schwinge den Hammer, ſchmiede den Stahl, Pflüge den Acker friedlich im Tal“ Da ſteht die Armee des deutſchen Arbeitsdienſtes. Mit geſchultertem Spaten, der in der Sonne ſilbern blitzt. Wet⸗ kergebräunte Geſtalten ſind es die nach dem Willen des ührers die deutſche Scholle erobern, dem Meer in zähem ampf fruchtbaren Boden abringen, den Sümpfen das 175 abſaugen. dem ſandigen Dedland nährende Erde enken Aufnahme: Bittner— M. Kämpfer der Zukunft Dank ſpricht aus ihrem Mienenſpiel, Freude am Leben im Dritten Reich, glückhaftes Hoffen auf eine beſſere Zu⸗ kunft.„Wißt ihr es noch? Du. Vordermann, du. Kamerad neben mir, ihr alle, die ihr hier ſteht! Was wäre geworden, wenn die Idee der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſich nicht durchgerungen hätte? Dann ſtänden wir noch auf den Stempelſtellen, zermürbt und hoffnungslos, von Jugend an zur Untätigkeit verdammt als nutzloſes Volk ohne Lebens⸗ wert und Inhalt.“ f Der Arbeitsdienſt iſt frohen Herzens nach Nürnberg gekommen, um Gelegenheit zu finden, den Dank zum Aus⸗ druck zu bringen, den er der Bewegung ſchuldig iſt. Nicht um des Verdienſtes, ſondern um der Arbeit willen. Wer dem braunen Heer ins Antlitz ſchaut, erlebt die Freude und den Stolz, die der Segen der Arbeit gebiert. Da iſt keiner darunter, der in Trauer vergangene Zeiten herbeiſehnt. „Wir danken dem Führer, daß er uns den Spaten in die Fauſt drückte und uns Gelegenheit gab, mit aufzubauen das Deutſche Reich zum Segen der Zukunft!“ Das ſprechen alle Mienen, geloben alle Augen mit ſtrahlendem Blick. „Wir erleben die Reichsparteitage als Glieder in der Kette des Ganzen und nehmen die Gewißheit mit, daß das ganze deutſche Volk ſtolz auf uns iſt. Wir werden es nie und nimmer enttäuſchen. Groß und ſtark ſoll das Volk durch unſerer Hände Werk werden, unabhängig und frei von fremder Erde, die uns zur Zeit noch Bodenprodukte liefert.“ Seid unbeſorgt! Die Wehrmacht zieyr vorüber mit klingendem Spiel. Was eure Spaten in ſchwerer Arbeit dem Boden abgerungen, der Soldat ſetzt ſein Leben dafür ein, daß es erhalten bleibe. Es gibt keinen Bürger mehr im deutſchen Lande, der nicht ſtolz darauf wäre, durch die Wehrmacht geſchützt und geſichert zu ſein. Mit Freuden gehen die Jungen zu den Fahnen und ſind dem Führer aus tiefſter Seele dankbar, daß er ihnen wieder das Gewehr in die Fäuſte drückte. Da marſchieren ſie. In Reih und Glied mit der Bewegung. Sie erleben den Reichsparteitag als einen nationalen Feiertag und bringen zum Ausdruck: „Heute iſt uns die Gelegenheit dazu ge⸗ geben, dem Dritten Reich unſeren Dank und unſere unverbrüchliche Treue zu be⸗ weiſen. Wir tragen mit Stolz das Haken⸗ kreuz am Stahlhelm und wollen den ſehen, der es zu beſchimpfen wagt.“ * Die Wehrmacht marſchiert und hin⸗ terher die Jugend. Das ſind Jungen. an denen man ſeine Freude hat. Das iſt ein Geſicht. das ſo viel Zuverſicht und Hoffnung ſtrahlt, daß keinem um Deutſch⸗ lands Zukunft bange zu werden braucht. Es iſt unbeſchreiblich, was in den kleinen Seelen beim Erleben der Reichs⸗ parteitage vorgeht. Es iſt nicht allein das Ereignis, das in ihren Köpfen ſich feſt⸗ ſetzt für alle Zeit, das Ganze iſt es, was auf ſie hereinſtürzt und ſie erſchüttert. Ihnen wird das Lagerleben im Zelt zum großen Erlebnis, die große fremde Stadt. die ſie zum erſten Male ſchauen, der Schmuck der Straßen und dann die Worte des Führers— tauſend große Dinge! Die Jugend fiebert im Erleben. Man ſieht es ihr an— die Bruſt will zerſpringen, die Herzen klopfen. Es iſt eine fruchtbare Saat die die Reichsparteitage in die Herzen der Jüng⸗ ſten ſäen. Sie wird im jungen Boden reiche Wurzeln ſchlagen und Bäume des Glaubens und Willens entwickeln, die goldene Früchte tragen. Das Geſicht der Jugend ſtrahlt im heiligen Schwur: „Mag kommen, was da will; wir halten dem Führer die Treue. Wir werden groß, werden Soldaten des Arbeitsdienſtes und der Wehrmacht und dermaleinſt Männer, auf die ſich der Staat verlaſſen kann. Nie und nimmer werden wir einen Finger breit von der Bewegung weichen.“ Das iſt Glaube, wie ihn nur die Ju⸗ gend aufbringen kann, Glaube, der Wun⸗ der wirkt und Berge zu verſetzen imſtande iſt. Mit magi⸗ ſchen Kräften ſtrahlt er aus und überträgt ſich auf alle, die ihn ſehen. * Stolz können die Mütter ſein, die ſolche Kinder geboren, ſtolz die Schweſtern, die ſolche Brüder haben. Mit ſolchen Männern und Jungen läßt ſich die Zukunft des Reiches ge⸗ ſtalten, das ja Heimſtatt aller, auch der Frauen iſt. Die marſchieren in den Reihen der NS.⸗Frauenſchaft. Mütterlich glückhaft, mit bewegtem Herzen das der Bewe⸗ gung Dank ſagt für die Errettung des Familienlebens aus tiefſter Not. Das Lächeln der Frauen bringt alles das zum Ausdruck, was der Mann niemals zu empfinden imſtande iſt. Nur die Frau weiß das Glück der Arbeit zu ſchätzen. Mit übervollem Herzen erlebt ſie den Parteitag, glücklich, die Gelegenheit gefunden zu haben, der Bewegung Dank zu ſagen für ein neu geſchenktes Leben. Aber nicht nur das: Nürnberg weiſt ihnen ein neues Ziel, und dieſe Tage ſtärken ihren Willen und ihre Kraft für das neue Jahr des Kampfes. Und wenn es die Mädchen ſind vom BDM. ſo ſtrahlen ihre Augen glückhaftes Hoffen, Freude darüber, daß die Zeiten der Emanzipation und Vermännlichung überwunden ſind und die Frau den Platz ihrer ureigenſten Beſtimmung wiedergefunden hat, wodurch ſie wieder zum wichtigſten Faktor im Stgatsleben erhoben worden iſt, Erhalterin eines 1 Familien⸗ und Volkslebens zu ſein. Das iſt der ank, den ſie der Bewegung in Nürnbera bringen, 2 1 Dumpf donnerte der Trommelſchlag des Propellers durch die Luft. Man hatte trotz des 180⸗Kilometer⸗Tempos nicht das Gefühl der Geſchwindigkeit: Das Flugzeug ſchien ſtill⸗ zuſtehen, die Erde langſam zu gleiten. Der Höhenmeſſer zeigte an: 2000 Meter. Am Steuer ſaß Heſt, ein ehemaliger Kampfflieger, der ſich nach Kriegsende als Flugzeugfabrikant einen Namen ge⸗ macht hatte. Er flog, wie andere ſpazierengehen. Zuweilen warf er durch die eckigen Gläſer der Schutzbrille einen Blick auf das Mädchen, das neben ihm ſaß. Er lächelte ihm zu. Anita Cleve hatte keine Angſt, mit ihm zu fliegen. Sein Geſicht hatte etwas Beruhigendes für ſie. Thomas Heſt war gewiß ein ſonderbarer Menſch mit ſonderbaren Launen; ſaß er aber am Steuer der Flugmaſchine, ſo wurde er ſelbſt zur Maſchine. Sie ſah in eine Ebene von Wolken, die ſich ins Unend⸗ liche auszuſpannen ſchien, einzelne Wolken türmten ſich hoch auf, und dazwiſchen lag— ein Baukaſten kubiſch geordneter Würfel und Kegel— die Erde. Von einer heftigen Bewegung irritiert, blickte Anita plötzlich zur Seite. Sie wußte nicht, was geſchehen war, ſpürte aber, daß etwas geſchehen war. Thomas Heſt ſaß ſo ruhig wie vordem, aber ſein Geſicht war vollkommen ver⸗ ändert. Die Züge waren wächſern geworden, die Augen glaſig, der Mund verzerrt. Er regte ſich nicht. Sekundenlang war ſie wie ge⸗ lähmt. Entſetzt ſtarrte ſie auf den Mann, der das Bewußtſein ver⸗ loren hatte. Was war mit ihm paſ⸗ ſiert? Sie packte ihn bei den Schul⸗ tern und rüttelte ihn, damit er wieder zu ſich käme, ſie rieb ſein Geſicht mit ihren Händen und rief ihm fortwährend wirre Worte zu. Der Mann am Steuer erwachte nicht aus der Er⸗ ſtarrung. Mitten im Flug ſchien der Tod nach ihm gegriffen zu haben. Sie riß ihm die Lederjacke auf und preßte ihre Hand auf ſeine Bruſt, allein der Propellerlärm und die an⸗ dauernde Vibration des Flugzeuges waren zu ſtark, um feſt⸗ zuſtellen, ob ſein Herz noch ſchlug. Immer mehr ſank er zur Seite. Seine Hände hielten aber das Steuerrad umklammert, und ſeine Füße ſtaken feſt in den Pedalen der Seitenſteue⸗ rung, ſo daß das Flugzeug im Kurſe liegenblieb. Nur das Schwanken der Tragflächen verriet, daß die Kontrolle der Steuerungen aufgehört hatte. Ruhe! rief Anita ſich zu, Ruhe! Ng e. VON JG HAN NS OSTEN Wir leben in den großen Städten, wir gehen in den breiten Straßen, wir wohnen in den hohen Häuſern— jeder für ſich, jeder ſeinen Weg geradeaus— wenn wir verweilen, iſt es unſere Müdigkeit, unſere Neugier, unſere Angſt. Spürſt du die Gemeinſchaft der Straßenbahn, die Gemein⸗ ſchaft des Briefkaſtens, die Gemeinſchaft des Weges, den Sekunden vor dir ein anderer ging und auf den Sekunden nach dir ein dritter ſeinen Fuß ſetzen wird? Wir gehen jeder ſeinen Weg geradeaus— jeder— der neben dir, der vor dir der hinter dir— jeder——. „Hallo, Breininger!“ „Tag, Forſter!“ Sie bleiben ſtehen, reichen ſich die Hand, gehen zuſam⸗ men weiter.„Wir haben uns lange nicht geſehen.“ „Beinahe acht Jahre.“ „Zuletzt in der Sächſiſchen Bank.“ 6 „Ich wurde krank— als ich wiederkam, warſt du nicht mehr dort.“ „Was machſt du? Wie geht es dir immer?“ „Danke. Ich bin zufrieden. Vor zwei Jahren habe ich geheiratet. Wir haben eine nette kleine Wohnung. Willſt du uns nicht einmal beſuchen?“ „Gern.“ „Komm morgen nachmittag. Wir waren doch früher ſo ga Freunde. Wir haben uns ſicher eine Menge zu er⸗ zählen.“ Breininger nickte:„Gern. Man kommt ſo ſelten dazu, ſich einmal richtig auszuſprechen.“ Und ſie ſprachen ſich aus. Forſter zeigte ſeine ſchöne Wohnung, den kleinen Balkon mit Blumen und zwei gel⸗ ben Korbſeſſeln, ließ das Radio ſpielen, holte Vier und Zigaretten, dann brachte er ein Album mit vielen fröhlichen Aufnahmen von zwei Reiſen, die er mit ſeiner Frau ge⸗ macht hatte. „Nächſtes Jahr werden wir uns vielleicht einen ge⸗ brauchten kleinen Wagen kaufen— auf Abzahlung natür⸗ lich, du verſtehſt—“ „Verdienſt du denn ſo viel Geld, Forſter?“ Der alte Berufskollege lachte zufrieden:„Ich war nie arbeitslos, ich hatte immer meinen Poſten. Viel Entſetzt ſtarrte ſie auf den Mann, der das Bewußtſein verloren halte. Was war mit ihm paſſiert? N 4. 25 5 Vor Jam Motæ befahl ſie ſich; ſie konnte aber nicht ruhig überlegen und wurde mit jeder Sekunde aufgeregter. Einmal ſchrie ſie auf, als hätte ſie begriffen, daß ſie hilflos in der Maſchine ſaß, mit der Thomas Heſt in die Ewigkeit flog. Sie war oft mit Heſt geflogen, ſie hatte hundertmal be⸗ obachtet, wie er die Zündung abſtellte und in den Gleitflug ging, um zu landen; nun aber fühlte ſie ſich außerſtande, dieſes Manöver auszuführen. Sie wußte auch, daß das Flug⸗ zeug ſtieg, wenn man den Steuerknüppel anzog, und daß es fiel, wenn man den Knüppel drückte. Mit haſtiger Be⸗ wegung griff ſie nach dem Knüppel, auf dem Heſts Hände lagen, ſie drückte ihn ruckweiſe nach vorn. Da ſchoß die Maſchine ſteil vornüber, praſſelnder Gegenwind ſchlug ihr ins Geſicht. Mit einem Ruck zog ſie den Knüppel wieder an. Schwankend ſtießen die Tragflächen wieder empor. Anita ſaß, die Augen weit aufgeriſſen, wie in einem furchtbaren Träum. Sie hatte erkannt, daß ſie handeln mußte, und erkannte zu gleicher Zeit, daß ſie gar nicht han⸗ deln konnte. Wellen von Angſt gingen wie ſchäumendes Waſſer über ſie hinweg. Nur ein Gedanke beherrſchte ſie noch: Heraus aus der Maſchine! Fallſchirm! dachte ſie und blickte ſich um; die beiden Fallſchirme, die Heſt ſtets mit⸗ nahm, lagen an der Bordwand Das Bewußtſein, daß es eine Möglichkeit gab, ſich aus ihrer ſchrecklichen Lage zu be⸗ freien, beſchwichtigte ſie ſo weit, daß ſie plötzlich wieder logiſch denken konnte. Heſt iſt vielleicht nicht tot, überlegte ſie, er iſt vielleicht nur ohnmächig geworden, ich darf ihn keinesfalls im Stich laſſen Sie nahm den Fallſchirm und ſchnallte ſich die Gurte um, entſchloſſen, bis zum letzten Augenblick bei Heſt aus⸗ zuharren. Heſt war Soldat,— nun war auch ſie Soldat. Die Todesangſt war von ihr abgefallen, der Entſchluß, den Mann, der auf ſie angewieſen war, nicht im Stich zu laſſen, erfüllte ſie mit Mut und Stolz. Wie von einem Geiſt geſteuert, zog die Maſchine ruhig auf ihrer Bahn dahin, nur die Tragflächen neigten ſich zu⸗ weilen etwas und richteten ſich wieder auf. Anita blickte über Bord. Unheimlich tief lag die Erde— ein unerreich⸗ barer Planet. Auf einmal aber fiel ihr Blick auf das Bord⸗ telephon. Sie riß den Hörer ab und drehte an den Schal⸗ tungen, eine nach der anderen ausprobierend. Ein Pfeifen, das ſich mehr und mehr in ein tiefes Summen wandelte drang ihr in die Ohren. Sonſt nichts Eine neue Welle der Erregung ſchlug über ihr zuſam⸗ men. Es blieb nichts mehr übrig als der Abſprung. Das Flugzeug und Pilot Heſt waren verloren. Wenn ſie noch länger blieb, lief ſie Gefahr, mit dem führerloſen Flugzeug abzuſtürzen. Ein Ruck ging durch ihren Körper, mit einem Schlag wußte ſie, was ſie zu tun hatte. Sie biß die Zähne zuſam⸗ men, um die Kraft zu finden, ihren Gedanken durchzuführen. Sie griff nach dem zweiten Fallſchirm und verſuchte, Heſt die Gurte umzuſchnallen. Endloſe Minuten vergingen, bis es gelang. Mit Gewalt riß ſie die Verſpannung an der Seite ab und trat das Holmengeflecht mit dem Fuß durch. Noch ſchwieriger war es, Heſts Hände vom Steuer und ſeine Füße aus den Pedalen der Seitenſteuerung zu ziehen. In Sekundenbruchteilen ging alles vor ſich... Anita holte einen tiefen Atemzug, dann packte ſie den Mann mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung ſtand, und zwängte ihn durch die zerriſſene Verſpannung. So hing er halb auf der Tragfläche. Mit einem Ruck ſtellte ſie die Zündung ab. Sie hatte keine Gedanken mehr, ein Syſtem von Tupfen und Strichen ſchwirrte durch ihren Kopf. Ihr Herz ſtampfte. Sie kletterte zu Heſt auf die Tragfläche und riß die Reißleine ſeines Fallſchirmes auf, trotz der Gefahr, daß ſich der Schirm aufſprang,— es war gut gegangen. Dann ſpran ſie ſelbſt ab... Ueber ihr vollzog ſich der ungeheure Abſturz der Maſchine, die in donnernden Spiralen ſenkrecht abwärts ſauſte. Die Finger feſt um den Griff der Reißleine geklammert, überſchlug Anita ſich mehrere Male, dann riß ſie an dem Griff. Sofort flatterte der Schirm wie eine weiße, leuchtende ſie in eine aufrechte Lage— der Schirm hatte ſich entfaltet. Sie hing in den Schenkelgurten und hielt ſich an den Fangleinen feſt, während der Fallſchirm langſam nieder ſchwebte, eine rieſige weiße Glocke, die ſie ſicher trug. Ein⸗ 2% (400 6 114 5 10 Sie kletterte zu Heſt auf die Tragfläche und riß die Reiß · leine ſeines Fallſchirmes auf. getaucht in eine unheimliche Einſamkeit fuhr ſie ſanft pen⸗ delnd durch die Wolkenſchicht. Klar ſah ſie unter ſich die Um⸗ riſſe des Bodens: Felder, ein Dorf, Bäume, Schienen, Teſe⸗ graphenſtangen. Einige Sekunden ſpäter landete ſie mitten im Korn, die Aehren ſchlugen über ihr zuſammen. Sie ſtolperte, wurde ein Stück durch das Korn geſchleiſt, richtete ſich aber gleich wieder auf und löſte die Gurte. Schwer atmend, nach Luft ringend, ſah ſie ſich um. Sogleich ge⸗ wahrte ſie Heſt, der ganz in der Nähe gelandet war. Er lag nicht ganz, er hatte ſich halb aufgerichtet. und das brachte ſie außer Faſſung. Er hielt den Blick auf ſie gerichtet. Er lebte— der Sturz mußte ihn aus der Ohnmacht ge⸗ riſſen haben. Ohne Atem rannte ſie auf ihn zu, warf ſich vor ihm nieder. Sie ſah, daß ſein Beinkleid nur noch aus Fetzen be⸗ ſtand, Fuß und Bein wieſen furchtbare Brandwunden auf. Er ſtöhnte vor ſich hin, ſein Geſicht war ſchmerzgepeinigt. „Was iſt mit dir geſchehen?“ rief ſie. „Verdammt,“ keuchte Heſt, mehr und mehr aus ſchwerer Betäubung erwachend.„Iſt mir auch noch nicht paſſiert, daß ich mir von einer Frau das Leben retten laſſen mußte!“ „Was war los mit dir?“ „Stichflamme aus dem Auspuffrohr,“ ſtöhnte Heſt.„Und ich war ſo ſtolz auf die Anordnung des Rohres,— nun muß ich die Kiſte umkonſtruieren.“ „Warum haſt du nicht geſchrien, als dich die Stich⸗ flamme traf?“ „Ich habe“ ſagte er,„den Schrei verbiſſen, um dich nicht zu beunruhigen.“ „Was dir hervorragend gelungen iſt,“ Mädchen „— im nächſten Augenblick war ich dann weg.“ fügte entgegnete das iſt es nicht, was ich ver⸗ 8 7 0 diene, aber wir können es uns einteilen. Es reicht zum Le⸗ ben. Die An⸗ ſchaffungen aber, das neue Kleid, das meine Frau heute anhat, mein Aquarium, die Korbſeſſel, unſer Radio— dafür arbeitet meine Frau. Käthe iſt Sekre⸗ tärin bei einem ausländiſchen Berichterſtatter, ſie war dort ſchon als junges Mädchen, mit einem ſchönen Gehalt. Wir ar⸗ beiten lieber alle beide und gön⸗ nen uns dafür etwas vom Le⸗ ben.— Aber wie geht es dir? Du haſt uns überhaupt noch nichts von dir erzählt.“ Breininger griff nach dem Bier und tat einen großen Schluck.„Auf euer Wohl!“ ſagte er,„das Bier iſt aus⸗ gezeichnet! Ich habe ſchon ſeit zwei Jahren kein Glas Bier mehr getrunken.“ „Biſt du krank?“ „Nein. Aber—“—„Aber?“ „Ich habe ſeit vier Jahren keine Arbeit,“ ſagte Brei⸗ ninger beſchämt,„ſeit vier Jahren! Es iſt nicht wegen mir, allein findet man ſich ſchon durch im Leben— aber meine Kinder tun mir leid.“ „Du biſt verheiratet?“ „Seit fünf Jahren— wir haben zwei Kinder— das jüngſte iſt zwölf Monate alt— ein Mädchen—“ Eine Stille trat ein. Das Geſpräch wollte nicht mehr recht in Gang kommen. Forſter ging zum Radio und ſtellte „Wir haben über euch nachgedacht, und ich habe mich enkſchloſſen, auf meinen Poſten zu verzichten.“ er hinzu. es ab. Das Album mii den fröhlichen Geſüchtedn lag onen auf dem Tiſch. Die Frau legte ihren Arm darüber, cob es leiſe zur Seite.. Breininger erhob ſich.„Verzeiht, ich wollze euch nicht mit meinen dummen Geſchichten—“ Der Freund drückte ihm die Hand.„Leb wohl— be⸗ ſuch uns wieder— verſprich mir das, und bringe das nächſtemal deine Frau mit!“—— Sie ſaßen in der Küche, Breininger, ſeine Frau, die zwei Kinder. Er ſaß über dem Kreuzworträtſel einer alten Zeitung, in die der Bäcker ihnen heute den Laib Brot ein⸗ geſchlagen hatte.„Geben Sie noch eine Zeitung darum— es wird regnen,“ hatte er einmal zu dem Bäcker geſagt, ängſtlich, daß jener die Lüge nicht merke, daß die alte Zei⸗ tung für ihn ebenſo wichtig war wie das Brot darin, und ſeitdem wickelte der Bäcker immer zwei dicke Zeitungen mit einem freundlichen Lächeln um den Laib, ſo oft er zu ihm Kann Es läutete. Die Frau ging zur Tür.„Eine Dame iſt da, Willi— ſie will dich ſprechen— ſie ſagt, ſie wäre Frau Forſter.“ 5 Breininger lief ihr verwirrt entgegen. Sie gab ihm herzhaft die Hand.„Das iſt Ihre Frau?— Guten Tag, Frau Breininger, unſere Männer ſind Freunde. wir wollen es auch ſein—“ Die andere ſchwieg verlegen. Sie bekamen nie Beſuch, Auch Frau Forſter verlor ein wenig von ihrer Sicherheit. „Ich bin gekommen,“ ſagte ſie,„ich wollte— mein Mann und ich— aber Dummheit, warum ſollen wir uns denn voreinander ſchämen?— Alſo kurz: Wir haben über euch nachgedacht, und ich habe mich enlſchloſſen, auf meinen Poſten zu verzichten und Ihrem Mann die Stellung zu überlaſſen—“ „Aber das geht doch nicht!“ „Doch es geht!“ ſagte die funge Frau freundlich, aber beſtimmt.„Sie brauchen die Stellung notwendiger als wir — wir können uns einſchränken, und Sie ſind aus der ſchlimmſten Not heraus.— Ich habe bereits mit meinem Chef geſprochen, ich habe ihm alles erklärt, und er iſt ein⸗ verſtanden. Nächſte Woche fangen Sie dort an. Aber was haben Sie denn, meine Liebe? Warum weinen Sie denn? Es iſt doch alles ſo ſelbſtverſtändlich— ſo einfach— „So einfach—“ ſchluchzte ſie. Sie weinte noch lange. und als ſie aufſah, ſah ſie ge⸗ rade, wie ihr Mann die andere zur Tür begleitete und ihr ſtumm die Hand drückte Sprechen konnte er nicht. Fahne aus der Verpackung. Ein Ruck— die Gurte riſſen der Schirm an der Tragfläche verfing. Ein einziger Stoß- da rutſchte er ab und wurde durch die Luft gewirbelt, bis 212 — — e— 2 8 — — 90 ef, fh. Hefhulch Wer, — 4 7 2 Copyright by Carl Duncker⸗Verlag. (20. Fortſetzung). Im vergangenen Kapitel wurde erzählt: Die Claims ſind abgeſteckt, der Ertrag an Diamanten iſt überreich. Bill Oſtler hat einen ſehr großen Stein gefunden und will ihn Helga ſchenken. Das Angebot iſt zugleich ein ver⸗ ſteckter Heiratsantrag. Helga weiſt Stein und Antrag zu⸗ rück. Sie hat danach eine Ausſprache mit Thomas, in der ſie erzählt, wer und was ſie eigentlich iſt, und warum ſie ſich der Expedition angeſchloſſen hat. Helga und Thomas verſtehen ſich. Biddle und Kitty gehen zurück, um von dem Fund des Fantom Field zu berichten und es den Diggers zum allgemeinen Run freizugeben Das hat jedem eingeleuchtet, und ſo haben die Männer untereinander geloſt. Das Los iſt auf Thomas Hart und den alten Biddle gefallen. Kitty hat den Blick Helgas aufgefan⸗ gen, mit dem ſie erſt Thomas Hart und dann Oſtler ange⸗ ſehen hat, und ſie hat ſofort mit ſicherem Inſtinkt erfaßt, daß Helga ſich ohne Hart vor einem Alleinſein mit Billy Oſtler fürchtet. Sie fühlt ſich Helga verpflichtet, und außer⸗ dem möchte ſie ſelbſt gern bei Charles Biddle bleiben, und ſo entſchließt ſie ſich zum Erſtaunen aller freiwillig, an Stelle von Thomas Hart—„er iſt doch nun mal beſonnener als Oſtler“, hat ſie geſagt— mit Charles zu gehen—„ich fürchte, daß ſein Herz ihm ſelbſt noch gefährlich wird.“— Charley hat verdächtig mit den Augen geplinkert, Thomas Hart hat ſich geräuſpert und ſich abgewandt, Billy Oſtler hat einen roten Kopf gekriegt, und Helga hat ihr ſtumm die Hand gedrückt. Sie haben ſich verſtanden. So iſt dann folgendes beſchloſſen worden: Biddle und Kitty ſollen mit dem Wagen den geraden Weg zurückfahren, ſo lange im„Tal“ bleiben, bis ſie ge⸗ nügend Proviant und Waſſer haben, um die Durſtſtrecke zu überwinden, und dann weiter nach Bloomfield reiſen. Tho⸗ mas, Billy und Helga aber ſollen von Fantom Field aus die Grenze Rhodeſias, die fernen Berge zu erreichen ſuchen. Dort, in den Bergen, gibt es Wild genug, Ströme und Quellen, Eingeborenendörfer. Einmal in den Bergen, iſt es leicht, die Bahnlinie zu erreichen und von dort in großem Bogen mit der Eiſenbahn nach Kimberley zurückzukehren. Ein verdammter Umweg, aber das einzig Vernünftige. Man hat eine primitive topographiſche Skizze des Claims aufgenommen, Fantom Field iſt abgeſteckt, eine reichhaltige Ausbeute von Diamanten und Splittern ruht in den Leder⸗ ſäckchen. Ein Maultier, das größte und ſtärkſte, vor dem Wagen genügt. Die drei anderen können als Reittiere be⸗ nutzt werden. Helga Trolle empfindet dieſen Abſchied hier mitten in der Steppe als etwas Schmerzliches, aber Biddle und Kitty zucken verſtändnislos die Achſeln. Was iſt denn Großes da⸗ bei? Eine Gefahr gibt es nicht weder für die eine noch die andere Gruppe, wenigſtens keine, die man vorausahnen könnte. Aber noch lange, nachdem man Fantom⸗Field ver⸗ laſſen hat, dreht Helga ſich im Sattel um und ſchaut zu den winzig kleinen Menſchlein hinüber, die da fern in der Steppe ſtehen, zwei armſelige ſchwarze Pünktchen in der unend⸗ lichen Weite. Fünf Tage reitet man durch die Steppe, und der mit⸗ genommene Proviant fängt ſchon an, ſehr knapp zu werden. Aber dann wird die Vegetation immer üppiger. Der Buſch wird zum Dickicht, die einzelnen Baumgruppen zu ganzen Wäldern, die ſich weithin ſtrecken und durch die man Tal⸗ wege ſuchen muß. Wie wohl das Grün dem Auge tut nach der wochenlang durchzogenen gelben Wüſte und Steppe! Nachts heult und brüllt, ſchreit und miaut es um den Camp in tauſend Tönen. Hier muß das Feuer die ganze Nacht brennen, um das Ge⸗ tier fernzuhalten. Schutzhecken müſſen rundum errichtet werden. Aber dafür ſchläft es ſich auch großartig auf dem weichen Moos und im Schatten der Baumrieſen. Anfangs lauſcht man wohl, aus dem Schlummer auffahrend, auf die fremdartigen Stimmen der Nacht oder greift erſchrocken nach der Büchſe, wenn aus der Ferne das dumpfe Grollen eines Raubtieres dröhnt. Aber man gewöhnt ſich raſch daran. Eßbares Wild gibt es hier genug, auch Waſſerlöcher, Teiche und ſogar friſche Quellen. Helga Trolle meint, noch nie ſo gut gelebt zu haben wie in dieſen Tagen. Bill Oſtler iſt in ſeinem Element. Er übernimmt auf den Ritten die Führung, jagt Antilopen und Springböcke, ſchießt Waſſervögel und kommt ſogar eines Tages aus dem Dickicht zurück, einen erlegten Panther hinter ſich ſchleifend. Ein ſtattlicher, ſchmucker Burſche iſt er ſchon, das muß ihm der Neid laſſen. Jetzt, wo ſeine Wangen wieder voller ge⸗ worden ſind, die Lebensfreude aus ſeinen Augen blitzt, kann man ſich ſchwer dem Zauber ſeiner kraftgeſchwellten Jugend entziehen. Und Mut hat er für drei. Er ſpaziert nachts im Wald herum, mit ſchußbereiter Büchſe nach den grünlichen Lichtern der Raubkatzen ſpähend. Er iſt der erſte, der mit ſeinem Maultier in tollkühnem Sprung über Sumpfgräben und Baumſtämme ſetzt. Er macht verwegene Reiterkunſt⸗ ſtüccchen auf dem Rücken ſeines Reittieres, lachend, ſelbſt⸗ verſtändlich, ſtets bereit, mit allem Getier Afrikas ſich zu balgen und zu raufen. 5 Thomas Hart aber reitet vorſichtig, langſam, ſpäht faſt ängstlich rechts und links in das Dickicht und hat ſein ner⸗ vöſes Zucken im Geſicht. wenn es plötzlich in den Büſchen raſchelt und kracht. 5 Helga beobachtet verſtohlen die beiden Gefährten, den friſchen ungen Burſchen, der frei und gerade im Sattel ſitz, die Zügel achtlos baumeln läßt und in die Welt lacht. und den Mann, der etwas vornübergeneigt, ſtill und be⸗ drückt wie in ſchweren Gedanken dahinreitet und von dem ſie doch weiß, daß er ein Mann iſt. 5 Ein paarmal hat ſie verſucht, das Geſpräch wieder auf ihren Vater zu bringen, aber Thomas iſt jedesmal ausge⸗ wichen. Wenn man nur wüßte, was ihn bedrückt. Da draußen in der Wüſte hat er gezeigt, was er kann. Da war Ene vorſichtige Vernunft am Plage. Hier aber neigt ſich die Schale ſehr zugunſten Bills. Wie ſchade, daß alles in der 1 Welt geteilt, nirgends ein Ganzes, ein Vollkommenes iſt!! der Blick hinunter in eine andere Welt: Die Urwälder Rho⸗ Helga ertappt ſich ſelber bei dem Wunſch, Thomas Hart möchte ſo ſein wie Bill Oſtler. . Auch Bill hat es vermieden, nochmals auf das Geſpräch im Camp zurückzukommen. Er behandelt Helga wie einen guten Kameraden und kommt ſich ſehr ſchlau dabei vor. Das iſt anſcheinend die Art, in der ſie behandelt ſein will, denn ſie erwidert ſeine Kameradſchaft herzlich und unbefan⸗ gen. Wenn aber Bill glaubt, ſie durchſchaue nicht das Be⸗ gehren, das in ihm brennt, ſo irrt er ſich ſehr. Helga ſieht es deutlich genug an dem jähen Aufblitzen ſeiner Augen, wenn er ſich unbeobachtet glaubt, lieſt es in ſeinem Geſicht, wenn er ſich aus irgendeinem Grunde zu ihr beugt. Ein Meiſter in der Verſtellungskunſt iſt der gute Bill nicht. Helga tut, als merke ſie es nicht. Es hat einen eigenen Reiz, kameradſchaftlich mit einem Mann zu verkehren, von dem man ſich begehrt weiß, und ſo zu tun, als merke man nichts davon. Der Weg geht aufwärts. Erſt durch ein eng;, waldi⸗ ges Tal, dann immer höher, auf ſteiler werdende Pfaden bergan. Manchmal muß man zurück, weil der Weg ſich plötzlich im Dickicht verliert. Manchmal geht es ganz ſteil bergan, daß die Maultiere Mühe haben, die Höhe zu er⸗ klettern. Dann wieder hinab in ein Tal. Es kommen ſchmale Saumpfade voller Geröll und Steinen, auf denen die Tiere oft ſtraucheln und man die Zügel feſt in der Hand behalten muß, Pfade, die an ſenkrecht niederſtürzenden Wänden ent⸗ lang gehen. Sehr tief ſind dieſe Abſtürze nicht. Aber die Wege ſind eng. Oſtler reitet unbekümmert pfeifend voraus, gibt ſich kaum die Mühe, ſein Tier zu dirigieren. Und ſtrauchelt es einmal, ſo reißt es Bills feſte Fauſt gleich wieder hoch, und ein Scherzwort fliegt über die Schulter zu der hinter ihm reitenden Helga. Thomas macht den Beſchluß. Einmal, als Helga ſich nach ihm umdreht, erſchrickt ſie jäh. Er ſieht ſie nicht. Man reitet gerade auf einem ſchmalen Pfad an einem Abhang entlang. Thomas hat den Kopf geſenkt und die Lippen ſchmal zu⸗ ſammengepreßt. Sein Geſicht iſt faſt gelblich⸗grün, und um ſeine Augen zuckt es nervös. Unwillkürlich ſchaut Helga ab⸗ wärts auf ſeine Hände, die in den Nacken des Tieres ver⸗ krampft ſind. „Schwindel?“ Helga Trolle furcht im Weiterreiten die Stirn und denkt angeſtrengt nach. Schwindel allein kann es nicht ſein, denn ſonſt müßte er den Mann auch in der Nähe von ganz geringfügigen Abhängen befallen. Ihre Ge⸗ danken fliegen zurück zu den ängſtlichen Blicken, mit denen Thomas beim Aufſchrei der Tiere in den Wald blickte. Seine Vorſicht, ſeine Bedenklichkeit, ſeine Scheu. Hart und ſchmerz⸗ haft ſchlägt ihr die Erkentnis in die Bruſt: das iſt es: Tho⸗ mas Hart iſt feige! Ein guter, hilfsbereiter Menſch, ein liebenswerter Kamerad, aber ein— Feigling! Nein, Tho⸗ mas Hart, du hatteſt ſchon recht, als du ſagteſt, du ſeiſt kein Mann für mich. Eigentlich rührend dieſes Wiſſen um ſich ſelbſt, dieſes Erkennen und Verzichten. Man muß Mitleid mit ihm haben. Man muß ihm nichts merken laſſen. Aber lieben? Kann man einen Feigling lieben? Helga fühlt, wie alles weh und wund in ihr wird. Von dieſem Augenblick an wird ihr Verhältnis zu Oſtler wieder herzlicher, ſo herzlich, wie es im Anfang der Reiſe war. Nicht, daß ſie ſich in ihn verliebt hätte. Aber unwill⸗ kürlich fühlt ſie ſich weſensverwandter mit dem verwegenen Wildling da vorne als mit Thomas Hart. Was hat denn Oſtler auch ſchließlich getan, daß ſie ihn hat fallen laſſen? Jetzt, wo eine Spanne Zeit dazwiſchen liegt, hat das Bild vom Sumpfloch ſeine Schärfe verloren. Nun ja, er war häßlich damals. Aber war ſie ſelbſt nicht auch häßlich ge⸗ weſen, als ſie Kitty Alliſter und ſogar den Vater verraten hatte? Jener Augenblick am Sumpfloch, das war das Zerr⸗ bild eines fiebernden, verzweifelnden Menſchen. Das hier aber, das Aufrechte, Starke, Grade, das iſt Bills eigentliches Weſen. Und das gefällt ihr. Thomas fühlt instinktiv, wie Helga ihm entgleitet. Es wundert ihn nicht, und es tut auch nicht ſehr weh. Er weiß ja, warum er verzichten muß, warum er dieſes herbe, kühle Mädchen da nicht einfach in die Arme nehmen kann. Er verſteht nur nicht recht, warum ſie plötzlich anders gewor⸗ den iſt. Aber die e Bergpfade geben ihm auch darauf Antwort. Es kommt wieder ſo eine Stelle, wo es hart am Abgrund dahingeht, und wo Helga ſich im Sattel wendet. Diesmal treffen ſich die Augen der beiden Menſchen. Tho⸗ mas ſieht den Zorn in Helgas Augen, den ſie vergebens beim Anblick ſeines fämmerlich verzerrten Geſichts niederzukämp⸗ en ſich bemüht. Und. Hart lächelt. Ein eingeſte⸗ „um Verzeihung bittendes, armes Lächeln. Bergkamm erreicht. Langſam Perge ſe Nitt abwärts über die Waſſerſcheide. Jenſeits der ſchweift deſias, die wuchernde Tropenvegetation, geſpeiſt und belebt von herniederſtürzenden Waſſerfällen, ſchäumenden Wild⸗ waſſern, das Paradies der Jäger, durch das die Wantu na Safari auf Großwild ausziehen. Auf einer Kuppe hat man haltgemacht und die Maul⸗ tiere angebunden. Während Helga und Thomas das Eſſen bereiten, iſt der unermüdliche Bill einen ſteilen, ſchmalen Geröllpfad hinabgeklettert, und plötzlich erſchallt von unten ſeine lärmende Stimme: „Kommt mal hier runter, Kinder! Laßt das Eſſen ſtehen! Das hier müßt ihr euch anſehen!“ Vorſichtig und langſam folgen die beiden die ſchmale Rinne hinab. Und ſtehen plötzlich auf einer Felsplatte, die, kaum drei Meter im Geviert, aus der ſenkrechten Wand hinausragt. „Da! Iſt das nicht großartig!“ Oſtler ſteht ganz vorn am Rand der Platte und zeigt hinaus in die Wunderwelt, die ſich da auftut. Auch Helga hält, zu ihm tretend, den Atem an. Frei in die Luft ragt die Platte, ganz unten liegt wie ein Rieſenauge ein blauſchimmernder Bergſee, ringsum aber ſchweift der Blick über das großartigſte Panorama, das Helga je geſehen hat: die meilenweiten, mächtigen Urwälder und Dickichte, die Waſſerſtürze und niederſtäubenden Bäche, die ſchwarzen Schroffen, die aus den Wäldern ragen, und ganz fern in Sonnenglaſt und Dunſt die ſich ins Weſenloſe verlierenden gelben Steppen. „Herrlich, herrlich.“ Helga wendet ſich raſch um. „Kommen Sie doch her, Hart! So was ſieht man nur einmal!“ Ein jähes Verſtummen. Helga ſieht mitleidig auf den Mann, der ganz hinten an der Felswand lehnt, Angſt⸗ ſchweiß auf der Stirn, das grünlich ſchimmernde Geſicht in Qual verzerrt, Todesfurcht, wilde Todesfurcht in den Augen. Thomas bewegt die Lippen, macht einen kläglichen Verſuch, einen Schritt vorwärts zu gehen, aber es bleibt bei dem Verſuch. Auch Oſtler hat ſich, durch Helgas plötz⸗ liches Verſtummen aufmerkſam geworden, umgewandt. „Was iſt denn los, Thomas?“ Er geht die paar Schritte zurück und ſieht dem Kame⸗ raden ins Geſicht. „Ach ſo! Na ja.“ Er dreht ſich zu Helga um. In ſeinen Augen ſteht die Verachtung des geſunden. graden Menſchen vor aller Feigheit und Jämmerlichkeit.„Ich glaube, wir gehen am beſten zurück, Helga, denn Ein Schrei ſteht plötzlich in der Luft, ein ſcharfer, fremder Ton, als ob der blaue Himmel da oben zerriſſe. Dann donnert und kracht es, als ob alles ringsum zuſam⸗ menſtürze. Unter den Füßen zittert die Felsplatte Stein⸗ blöcke, Geröll, entwurzelte Bäume ſchießen links und rechts neben den ſich gegen die Felswand zuſammendrängenden Menſchen polternd in die Tiefe. Erdklumpen regnen herab. Sekunden nur, aber entſetzliche Sekunden vergehen, bis es den Erſchrockenen klar wird, was da geſchieht! Bergſturz! Erdrutſch! Allen guten Geiſtern ſei's gedankt, er geht an der Felsplatte vorbei. Nur ein paar Steine ſchlagen ſchwer auf die Platte, ſpringen über den Rand hinaus ins Boden⸗ loſe hinunter. Die drei haben ſich feſt gegen die Felswand gepreßt. Erde rieſelt über ſie, kleine Steinſchläge hüpfen und pfeifen ſcharf über ihren Köpfen dahin. Tief unten vergrollt der Sturz der Stein⸗ und Erdmaſſen. Gut abgegangen! Aber der Weg iſt nicht mehr. Dort, wo eben noch die 1 1 Rille aufwärts führte zum Lager⸗ platz klafft ein Abgrund, aus dem die Wand glatt und ſenk⸗ recht, von allem Erdreich entblößt und noch dazu überhän⸗ gend, emporſteigt. Oben iſt die Kuppe verſchwunden mit ihren Bäumen, dem Lagerplatz, den Maultieren. Gähnende Tiefe zu beiden Seiten und nach vorn. Senkrechte, uner⸗ klimmbare Wand im Rücken. Während Helga noch ver⸗ ſtört ſich die herabgerieſelte Erde aus den Augen wiſcht, ſehen Thomas und Bill ſich mit einem langen Blick an: Aͤubhgeſchnitten! Gefangen auf einer Felsplatte, die hoch über die Wildnis Afrikas ragt! XXI.. „Willſt mir wohl beibringen, was kraxeln heißt? Mir? Wenn ich dir ſage, es geht nicht, dann geht's eben nicht!“ Oſtler wirft ſich wütend auf die ſpärliche Grasnarbe, die die Felsplatte bedeckt. Er hat verſucht, was möglich war. Hat ſich die Hände aufgeriſſen bei den Klimmverſuchen auf⸗ wärts und abwärts, iſt um ein Haar in die Tiefe geſtürzt. 11 Möglichkeit. Selbſt für ihn, den Sohn der Berge, nicht. „Aber wir müſſen einen Ausweg finden,“ ſagt Thomas leiſe, um die mit geſchloſſenen Augen an der Felswand ruhende Helga nicht zu wecken. Bill gibt ſich keine Mühe, ſeine Stimme zu dämpfen. „Find' mal einen!“ brüllt er gereizt. Mit deinem Verſtand und deinen weiſen Ratſchlägen! Da unten liegt der See! Wird ſo ee fünfzig Meter ſein! Und wie tief er iſt, wiſſen wir nicht. Hinauf⸗ oder hinunterklettern können wir nicht. Ausgeſchloſſen, mein Junge. Das ſag' ich dir!“ Helga hat die Augen aufgeſchlagen und ſieht die Män⸗ ner an. Dann müſſen wir warten, bis uns jemand holt.“ Oſtler lacht höhniſch. „Wer ſoll uns denn hier holen? Wir ſind in Afrika und nicht im Karwendel! Kein Menſch ahnt, daß wir hier feſtſitzen. Und wenn's da unten im Tal Nigger gibt, hier oben können ſie uns nicht ſehen. Unſere Knochen werden ſie vielleicht mal finden in ein paar Jahren!“ . Thomas ſieht ärgerlich auf, aber der ſtört ſich aran. N „Iſt doch wahr! Warum dann drum herumreden? Kann ſie genau ſo gut er l wie wir. Keiner von uns kommt lebendig aus dieſer hübſchen Mauſefalle heraus „Wir wollen jetzt ſchlafen.“ ſagt Thomas abbrechend. (Fortſetzung folgt.) Röſſelſprung. Scharade. Das erſte Paar 1 5 255 Iſt wandelbar, e Auch hier oft nicht wie dort; e 5 1 5 Die dritte ſchallt e ee 1 5 Gar ſchön im Wald . a Und auch an anderm Ort. ge Hen Sen fs li: glas N 65e Als Berg bekannt 5 5— Im Schweizerland; 5„ 45 2 Wie heißt das ganze Wort? N 5 2 Auflöſungen aus letzter Nummer: geld die den diss freud hie gutt dis Jeg Ce i 5 2 5 3 e Illuſtriertes;ß;⁊? c and„„ recht: Habana, Napf, Wein,„Diener. Senkrecht: Ta el, E 2 5. Haende, Mantel, Speer. In dieſer Reihenfolge ſind die „ Wörter einzuſtellen. 5 5 5„55 Umwandlungs⸗Aufgabe: röſten, angeln, 1 did, Er. d 8 2 He, le eignen, teilen, ſtolpern, ernten, laden, rauben, arten, traben, — ü g eifern, ranken.— Raetſelrater. ge gd, eic, fg wel Gene ge aao. Silben⸗Rätſel: 1. Drohne, 2. Anni, 3. Segen, — a 4. Woche, 5. Eſſen, 6. Treptow, 7. Tutti, 8. Emil, 9. Rum⸗ Chen few mel, 10. Ware, 11. Iran, 12. Lattich, 13. Liga, 14. Schuppen. — Das Wetter will ſeinen Willen han.— Silbenrätſel f Auslaſſungs Aufgabe: Ralſ)t,(Celle, 5. Mäch)re,(Wahn, Salbeli), Relmhiſe, Quallm), Palſhte, „ 9 0 95 li 1 5 a Maß S(phitz,(O)range. Schlrhein, Leilther.— Schwimmſport. mo ne nei netz org ra rauh rent rit ſchu ſel ſtolz ta Namen Versteck Rätſel: 1. Sebald, 2. Wal⸗ 5 ta tay ters ti ti u ul za ze. demar, 3. Robert, 4. Albert, 5. Georg. 8 ö Aus vorſtehenden 51 Silben ſind 21 Wörter zu bilden Rätſel: E— Hering— Ehering. 5. 8 0 Zeichnung: Stag die folgende Bedeutung haben: 1. Sumpfvogel, 2. gräflichen„ Denkſport⸗Aufgabe: der Landjäger fährt erſt Was aus einem Schreibfehler werden kann. Titel, 3. alter Junggeſelle, 4. winterliche Naturerſcheinung mit A hinüber und läßt dieſen drüben. Dann fährt er zu⸗ 2 5. Zierſtrauch, 6. langer Herzenserguß, 7. Tonkünſtler rück, holt B und bringt dieſen hinüber, nimmt dafür A mit Verliebte Leute männlicher Perſonenname. 9. mathematiſche Fläche zurück und läßt ihn auf dem andern Ufer, während er nun 5 10. geſchichtlicher Ort in der bayeriſchen Rheinpfalz, 11 E mitnimmt. Dann fährt er noch einmal zurück und holt Raubvogel, 12, Fiſch, 13. Stadt in Italien. 14. Nadelholz A nach. „Wirſt du mich immer lieben, Oskar, auch wenn! 15. aſiatiſches Land, 16. Gedichtform, 17 berühmter Säuer⸗ nal alt und häßlich geworden bin?“ . 5„Süße Laura— natürlich wirſt du mal älter c Scherzfragen: 1. Weil ſie klatſcht. 2. Wenn e f e erden ling, 18. Stadt in Schottland, 19. banktechniſche Bezeich⸗ Vater nichts zu ſagen hat. 3. Der zweite. häßlicher kannſt du in meinen Augen nicht werden nung, 20. amerikaniſcher Dichter, 21. Teil des Auges. Sind Schluß des redaktionellen Teils.) die Wörter richtig gebildet, ergeben Anfangs⸗ und End⸗ Die hagrwuchsfördernd i. buchſtaben. beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein 8 4 f N Schutzgewebe Zitat von Lukianos. 2 1 42 Unſere Zeit hat wieder eine Handfertigkeit zu Ehren gebkat 5 die bereits endgültig durch die Maſchine abgelöſt erſchien Handweben. Dieſe jahrhundertelang geübte Volkskunſt erwacht! Bauern⸗ und Siedlerſtuben zu neuem Leben und weckt das Vundetvoll im 8 ſtändnis für ein techniſches Verfahren, das zu den älteſten W eschmack. i i— i 5 d 8 ü h 7 Geschmack Anekdoten wichtigſten Erfindungen des Menſchen überhaupt gehört Haarwaschmittel von RM O. 18 bis 1.50 Haarwudismittel— emittel mild, lech! von RNA 1.— bis 7.50 von RM 1.30 bis 6.— schaumend, NIVEA 5 0 Schlinggewächſe und leicht biegſame Zweige mögen den Me. 5 A für qe grosse fube Der willkommene Mittagsgaſt. 190 i i 1 i 115 vielleicht 5 ö 8 li 5 f nächſt nur zu hüttenähnlichen Gebilden fü rten, bis er in inn Sprichwort Rätſel Ein Berliner Rechtsanwalt e Geizes 8 neuen Entdeckungen und Erfindungen zu geflochtenen Wände 5. 25 3 allgemein bekannt geworden Eines Tages kam in einem und Matten, zur planmäßigen Faſergewinnung, zum Webkon 1. Er irrt ſich immer zu ſeinem Vorteil. 5 Kaffeehauſe, in dem viele Schauspieler verkehrten, die Rede und ſchließlich zum Webſtuhf kam. Iſt es uns heute, im Zela 2. Nichts iſt ſo böſe, es findet ſich etwas Gutes dabei. auf ihn, und man behauptete. daß er noch nie einen Men⸗ des mechaniſchen Webſtuhls, noch bewußt, daß ſich der Menſch du 3. Neues klingt, altes hinkt. ſchen zum Mittageſſen eingeladen habe. die Erfindung des Flechtens und Webens eines der wichtigſe 4. Es iſt ein Aber dabei.„Was gilt die Wette?“ ſagte Theodor Döring, damals Schutzmittel aneignete. das ihn vor den Unbilden der Witten lic 5. Selten iſt allzeit angenehm. noch ein junger Mann.„Er ſoll mich darum bitten, ohne und des Klimas ſchützte und ihm ermöglichte, die dadurch frei wa 6. Es iſt etwas faul im Staate Dänemark. mich zu kennen.“ 5 5 9 95 Energien anderen Aufgaben zuzuwenden? 10 7. Ein gutes Wort findet eine gute Statt Die Wette wurde angenommen. ängſt hat der Menſch die urſprünglichen, einfachen Nn 5 1 8 7 5.* 5 5 5 ſchaftsformen verlaſſer d ein üt is vielgliedriges, weltumſpm Vorſtehenden Sprichwörtern iſt je ein Wort zu ent⸗ Am folgenden Tage ging Döring zur Tiſchzeit zu dem dee de e bee e 29 5 elne nehmen; dieſe ergeben dann, zu einem Satz vereinigt, ein Rechtsanwalt, als dieſer eben am Tiſche ſaß, und trat mit Schutzprinzip getreu überzieht er auch ſein heutiges Wirlſchnt weiteres Sprichwort. den Worten ins Zimmer:„Verzeihen Sie, daß ich ſo unan⸗ reich mit einem Netzwerk von Schutz⸗ und Sicherungseinrichtunge Schach-Aufgabe gemeldet hereinkomme, aber es betrifft eine Sache, wobei die wie die Fäden eines Gewebes ineinandergreifen und uch 5 5 Sie tauſend Taler verdienen können.“ denen das Verſicherungsweſen, ſo, wie es von der deutſchen 10 2 S 5 Tauſend Taler?“ rief der Rechtsanwalt begierig. vatverſicherung aufgebaut wurde beſonders hervorragt. So dit 5— 8 j i ö 177 iſt dieſes Netz, daß es faſt keine Gefahr gibt. deren Auswirkung ..., Ja, mein Herr, nicht mehr und nicht weniger. Aber 8 77 85 15 i e 8 J 8,,., 8 Sie ſind bei Tiſch, entſchuldigen Sie, daß ich geſtört habe— abzufangen es nicht in der Lage ware. Das Leben des man . 2 2., l 8 8 5 5 von Jugend auf, das Familienleben bis über den Tod hinalz 7. ch will l 5 1 tl d 5 7 e,, eh will lieber auch zum Eſſen gehen und gelegen ich wieder Bauernhof. Handwerk und Induſtriebetrieb. Handel und Verleh ,, 75 1. 1 7 vorſprechen. Jetzt falle ich Ihnen ja nur zur Laſt. 1 7 ingſten!- rief der R cht lt ängſtlich alles wird von re f geh der deutſchen Pritvatverſich . 2 e,„Nicht im geringſten!“ rief der Rechtsanwalt ä 9 5 rung ge ielerlei Gef geſichert. 6 IL 4,, e 6 0 Sie doch, 55 ſeien Sie mein Gaſt!“. ,. gg, Döring nahm Platz und aß für zwei. 2 5 8. 5, a,, 7 5 Nach aufgehobener Ta Ein heimtückiſches Leiden fel nahm ihn der Rechtsanwalt e, 2 e beiſeite und ſagte:„Nun zur Sache. Womit kann ich tauſend Die Zuckerkrankheit(„Diabetes mellitus“) iſt ein heimtückische . 0,, e, 4 Taler Verdiene. Leiden. weil— wenigſtens in den erſten Stadien— keine 11 3 K,., 5 Ich höre“ erwiderte Döring ſehr ernſthaft,„Sie haben 2 e eee Tarte ge 2,,, 1 Tochter. verheiraten und wollen ähr. zehntauſend Ta⸗ zu Furunkeln, ſind zumeiſt die Beſchwerden. die den Verdacht 0 2,,,, 5 ler mitgeben. Geben Sie die Tochter mir, ich nehme ſie mit Zuckerkrankheit erregen. f,, 8, 7 neuntauſend Talern, dabei profitieren Sie tauſend Taler!“ Durch die Entdeckung des Inſulins iſt der Arzt in der Lag, 1,, e, Sprach's, verbeugte ſich und ging von dannen die ſchwerſten Folgeerſcheinungen der Krankheit zu verhüten ohn ,., e 1* zu beſeitigen. Aber die Inſulinwirkung hält nur kurden . R 3 f i itzt n, waß C Der Schafs topf. a JJ. 5 .. 5 Napoleon III. beſuchte mit der jungen Kaiſerin Eugenie Die Pancreſalets(Tabletten nach Dr. Richard Weiß Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. im Sommer 1854 den Kriegshafen Cherbourg. Dort wur⸗ ſind ein wirkſames und verträgliches Mittel, das innerlich genon Schiebe- Rätſel. g den wichtige Arbeiten ausgeführt. Eines Morgens nahm men. nach den Berichten in der e Fachpreſſe in u Martin— Lurlei— ons Reptil— Perſten der Kaiſer von einem Boote aus eine große Schleuſe in und mittelſchweren Fällen alle An orderungen für die Diabete⸗ 5 5 l 755 behandlung erfüllt. Bei zahlreichen Patienten wurde eine Herab⸗ Man ſchreibe die vorſtehenden fünf Wörter unterein⸗ ſters ungen die au beſonderen Her e eee ſetzung, ſelbſt ein Verſchwinden der Zuckerausſcheidung im Urin 1 5 5 1 un 5 l ſters angelegt wurde. Während der Fahrt unterhielt ſich eſtellt. Die Pancreſalets werden auch bei längerem Gebrauch gl ander und verſchiebe ſie ſo lange seitlich, bis zwei Buch⸗ Napoleon mit einem alten Seemann den er zum Hafen⸗ ragen verurſachen keine Nebenerſcheinungen und erhöhen ſtabenreihen— die erſte von oben nach unten, die zweite kapitän ernannt hatte. Das Geſpräch kaum auf die Schleuſe.] Toleranz für Kohlehydrate. ſo daß man allmählich in der Nahruug 520 Ages nach oben geleſen— ein ſommerliches Vergnü⸗ Meiner Meinung nach hat man da viel Geld nutzlos rgeben. E wieder mehr zucker⸗ und mehlhaltige Stoffe zu ſich nehmen kant. ins Waſſer geworfen,“ meinte der Hafenkapitän. 8 Scherz Silbenrätſel.„Man verſichert aber,“ erwiderte der Kaiſer,„die Sache Die Zeitung d 5 8 Iſt 1—2 herbeigekommen, würde ſehr vorteilhaft ſein“ i b 11 MIA Ruft mein Herz mir zu 7—6:„Wer Eurer Maſeſtät das geſagt hat, war ein Schafs⸗ oinm 1 i Weibchen wird beim Arm genommen: kopf! platzte der Alte heraus n 5 jedes haus, 9 72* 7—4 ſag' ich, kleine Hex'! 1 Da wandte 1 1 5. neben 9 5 ſitzenden a N 8 1 8 l 5 8. 5 itte! 1 5 wird das Mahl genommen, Minister z er und ſagte lachend:„Hören Sie es, Herr Nutzt das N e Haß ich 6—7, 1 0 05 ö„ durch M 30 50 und RN!. wird aus dem rank genommen Guter Erfolg. 7585 5 5 Und befreit von Staub und Haar.. Sagen Sie. Frau Dünnbier, macht die Entfettungs⸗ dnferate inne Meer- Löber dees, den en. 3—4—.5 iſt angebrochen, kur Ihres Mannes wirklich ſolche Fortſchritte?“ aus! Lallensteine ue: NIS e biet ebseh nat, lt 1 5 9 und 2 iſt mild, Frau Dünnbier:„Na. mächtig! Denken Sie, Frau. Meinen 5 von den Wochen 5 b Magermilch, der tätowierte Ozeandampfer auf ſeiner Bruſt Schlepp' ich nicht ins Luſtgefild'. iſt jetzt nur noch ein Rettungsboot!“ Ju. b los zum Zeitvertreibe n. die grüne Sommerpracht, Zur Erheiterung der kranken Bäuerin bringt ihr der Und ich krag' dich auf dem Leibe: Pfarrer einen Band Reuter. Später fragt er ſie, wie er 1—2 und ſo fort bis 8. ihr gefallen habe. „Ach, Herr Pfarrer, wenn i nicht gewußt hätte, das 5 def bal 6 8 8 Buch iſt Gottes Wort, reineweg ſchief hätt ich mich lachen „PALMOLIIVE-SEIFE 3 5 * Beinleiden 5 Arampfadeen l Alle fahrract Flechten, ſchwerheilende Wunden g 0 heilt San. Nat Dr. Strahls Hausſalbe kählend und juckreizſtillend 19 1 Doſe RM 1.18 u. RM 2,07. Vitera⸗ endung koslen zurn Probe durch Cßemiſche Fabrik E.& P. Stricker, Fahrradiabre . Hoffbauer, Berlin SW'8/8 5 Brockwede- Bielefeld 580 2 Zum Wochenende 1„Zum Zeitvertreib“ Nr. 36 erſchelnen als Beilage. zieht Eure Kinder Zu regt iger, J. A. 2. Bl. 35: 684 025. Pl. Nr. 7. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden 5 feli, 4 Sele 6% Seid: Hel Hy'tlel laher Jahnpflege une gebt ihr einne Ke Watte ie ng art ne eg 5 2— ee n 4 riftleitung Kur ukler, für Anzeigente ar! rg. Ver 1 Stück 323 5 3 Stück 903 e ANA 850 zalcher Broving⸗Berleger, fämiſich in Berlin W. 8. 5 — ̃ 1. * 2*—— 0 r l 7555——————’ 5— 5 r ß ß 2 2 5