it in ammeg, ing Rat i Friedrih fluß 10 her Pro Miniſt⸗ eit den J er af sendung arleguß,. jelernt, darübg ragen hreitet“ ſaurez die E del ampfer am den älterer r Bal t Nh. er del Feierliche Erſcheun käglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Werkünbblatt für den Stadtteil Mhm.- Sechenhehm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35: 1225 FFF! Eine Proklamation des Führers. Antwort an die Komintern— Kampf den Staatsfeinden! Nürnberg, 11. September. Auch der Mittwoch brachte rechtes Parteitagswetter. Ein molkenloſer Himmel blaute über Nürnberg. Der Weg zur eigentlichen Kongreßſtadt am Dutzendteich, die Straße des Führers, iſt auch in dieſem Jahre der künſtleriſche Höhepunkt der Ausſchmückung. Die ganzen Straßen ſind diesmal von den Wappenfahnen der deutſchen Städte ein⸗ eſäumt. Der Verkehr in der Innenſtadt iſt ſchon in den ſtüheſten Morgenſtunden beängſtigend. Nur langſam kön⸗ nen ſich die Straßenbahnen, auf denen übrigens 200 Ber⸗ liner Schaffner Dienſt tun, vorwärts bewegen. Die Zahl ber ausländiſchen Gäſte ſcheint ſich vervielfacht zu haben. Man hört nicht nur alle deutſchen Mundarten, ſon⸗ dern auch alle Sprachen der Nationen, die Vertreter und Jäſte zum Parteitag der Freiheit entſandt haben. Alle Anmarſchſtraßen zur Kongreßhalle ind ſeit Stunden von marſchierenden und ſingenden Kolon⸗ nen erfüllt. Hinter den Abſperrketten der SS ſtauen ſich die Schauluſtigen eine Stunde vor der Eröffnung ſchon in dich⸗ en Reihen. Die Kongreßhalle, die ſich in neuer Geſtaltung darbietet, ruft die Bewunde⸗ rung der vielen Tauſende hervor, die an den zahlreichen Pforten des Einlaſſes harren. Ueber der Eingangspforte ſtehen die Worte, die der Inhaltskern des Reichsparteitages 1935 ſind:„Für Deutſchlands Freiheit, Ebr' und Wehr“. Die Plätze der Parteiführung auf dem Po⸗ dium füllen ſich langſam. Hinter ihnen iſt das Reichsſym⸗ chonieorcheſter untergebracht. Wenige Minuten nach Ein⸗ aß ſcheint die Halle bis auf die für die Parteiführung, die Reichs- und Gauleiter reſervierten Plätze überfüllt, aber mmer noch dringen neue Beſucherſcharen in das Innere ind alle werden von den gut geſchulten Ordnern unterge⸗ hracht. Wenige Mniuten nach 11 Uhr ſchmettern Fanfaren, kührt der Spielmannszug die Trommeln, erſchallen auch ſchon draußen von der Straße her die Heilrufe herein. Die ganze Halle erhebt ſich von den Plätzen und reckt die Arme zum Deutſchen Gruß. Langſam ſchreitet der Führer, begleitet von ſeinem Stellvertreter Rudolf Heß, dem Stabschef Lutze, dem Frankenführer Gauleiter Julius Streicher, allen Reichs⸗ und Gauleitern, allen Gruppen⸗ und Obergruppenführern der SS und SA, den Gebiets⸗ und Obergebietsführern der HJ und allen Hauptamtsführern der Reichsleitung, unter den Klängen des Badenweiler Marſches durch den Mittel⸗ gang, empfangen von einem Jubel, der ſelbſt das Schmet⸗ ern der Fanfaren und Poſaunen und das Dröhnen der Trommeln und Pauken übertönt. Der Nibelungenmarſch begleitet den Einzug der Blutfahne vom 9. November 1923. Dann ziehen in Biererreihen die Feldzeichen der deutſchen Freiheitsbewe⸗ zung ein. Die Feſtmuſik des ſaarländiſchen Komponiſten Albert Jung bildet den muſikaliſchen Auftakt. Unter Fan⸗ arenſtößen betritt der Stellvertreter des Führers, Ru⸗ dolf Heß, das Rednerpult. Die Eröffnungsrede Ich eröffne den Kongreß des 7. Parteitages der 18. Da P, des Parteitages der Freiheit. Wir gedenken wie im⸗ mer zu Beginn des Kongreſſes der Toten unſerer Bewe olle die ſtarben im Kampf um die Freiheit unſere⸗ olkes. Rudolf Heß tritt zurück; der Chef des Stabes, begleitet von der Blutfahne, verlieſt bei gedämpften Trommelklang und geſenkter Fahne, während ſich alles von den Plätzer erhoben hat, die Namen derer, die für die deutſche Wieder geburt ihr Leben ließen. Der Stabschef hat geendet. Von irgendwoher ertön eine Stimme und ſie marſchieren in unſeren Reihen mit“ während die Tauſende die Toten mit erhobener Rechter e Rudolf Heß ſetzt dann ſeine Begrüßungsanſprach⸗ rt. g Die Partei Deutſchlands begrüßt die anweſenden Hin erbliebenen unſerer Toten. Sie begrüßt die Gäſte des In⸗ und Auslandes, ins⸗ zelondere die hohen Vertreter fremder Mächte, die der Partei die Ehre erweiſen, an ihrem Parkeitag teilzuneb men. Ste begrußt die Mitglteder der Reichsre⸗ dle rung und die zahlreichen ſonſt anweſenden Vertreter es nationalſozialiſtiſchen Staates. Mit beſonderer Freude begrüßt die Partei die Ver ⸗ reter der Wehrmacht, die zum erſten Male als Vertreter des deutſchen Volksheeres erſchienen ſind. der zwichen den vergangenen und dieſem Parteitag liegt 30 16. März 1935— liegt der Tag, an dem Sie, mein hrer, mit der Proklamation der Wiedereinführung der gemeinen Wehrpflicht den Wiederbeginn der deufſchen reiheit verkündeten. U Eröffnung des Parteikongreſſes. 0 Unter Ihrer Führung ging Deutſchland über einen ihm abgepreßten und von der Gegenſeite gebrochenen Vertrag hinweg und nahm ſich aus eigener Kraft das Recht— das primitivſte Recht jedes freien Volkes— ſich die Armee, ſich die Waffen zu ſchaffen, die notwendig ſind, Freiheit und Unabhängigkeit zu ſichern. Wieder gehen Hunderttauſende durch die große Wehr⸗ ſchule der Nation, lernen die Handhabung modernſter Waf⸗ fen, welche Erfindergeiſt und Arbeitskraft des deutſchen Volkes erſtellen, um ſeine Verteidigung zu ermöglichen. Deutſchland hat ſeine Ehre zurückerobert. Gleich⸗ berechtigt und gleich geachtet ſteht das deukſche Volk wieder neben den übrigen freien Völkern der Well. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede führte der Stellver⸗ treter des Führers u. a. aus: Deutſchland iſt gewappnet und ſetzt die Verſtärkung ſei⸗ ner geiſtigen und materiellen Waffen zur Abwehr der auf dem Komintern⸗Kongreß angekündigten neuen Angriffs⸗ welle des Bolſchewismus fort. Deshalb iſt Deutſchland auch entſchloſſen, die Angehörigen der Raſſe, welche in un⸗ ſerem Lande offener oder geheimer Träger oder Verbrei⸗ ter des Kommunismus war, nicht wieder zu Einfluß kom⸗ men zu laſſen. Mein Führer! Sie haben durch den Sieg über ben Bolſchewismus in Deutſchland uns die innere Freiheit er⸗ zämpft. Sie haben mit dem 16. März 1935 Deutſchland die Freiheit nach außen errungen. Sie haben uns den Frieden und die Freude am Leben wiedergegeben. Ergriffen ſteht die Nation vor dem Schau⸗ iel eigener Auferſtehung. Am der Freiheit des Volkes willen ſtarben im Welt- kriege zwei Millionen deutſcher Soldaien. Mit dem Verluſt der Freitzeit ſchien ihr Opfer vergeblich und ſinnlos ge⸗ weſen zu ſein. Heute hat ihr Tod einen Sinn erhalten. Deutſchland iſt frei! Die Schmach der Jahre nach 1918 iſt getilgt! Das Deut⸗ ſche Reich iſt wieder ein ſouveräner Staat. Deulſchland iſt frei und ſouverän durch den Kampf eines Fronkkämpfers des großen Krieges. Deutſchland iſt frei, weil Sie der Führer ſind. Adolf Hitler Sieg⸗Heil! Das Sieg⸗Heil auf den Führer, mit dem Rudolf Heß ſchließt, löſt einen unbeſchreiblichen Jubel aus, der ſich wviederholt, als der Führer ſeinem Stellvertreter dankend die Hand drückt. Dann heißt der Frankenführer Julius Skrelcher, der Führer des gaſtgebenden Gaues, die Teilnehmer des Kongreſſes und des Parteitages aus allen deutſchen Gauen ind aus dem Auslande willkommen. 9. 9 Die Proklamation Hierauf verlas Gauleiter Wagner⸗München die Proklamation des Führers, in der es u. a. heißt: 8 Parteigenbſſen! Parteigenoſſinnen! Nationalſozialiſten! Zum ſiebenten Male feiert die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung ihren Reichsparteitag. Im 16. Jahr der Grün⸗ dung der Bewegung, im 12. nach der Abhaltung ihres er⸗ ſten Parteitages und ihrer erſten revolutionären Erhebung. Im 11. Jahr nach ihrer Wiederbegründung und im dritten nach ihrem Sieg. Welch ein gewaltiges Erleben umſchlie⸗ ßen dieſe rund eineinhalb Jahrzehnte! Dem ſchwerſten Fall Deutſchlands entſpricht die größte Wiederaufer⸗ ſte hung! s Und immer wieder empfinden wir dabei als das We. ſenklichſte die innere Erneuerung unſeres Volkes, ſowie die Wiederherſtellung der politiſchen und damit auch menſch⸗ lichen Ehre der Nation. N n Wir Nationalſozialiſten können an dieſem dritten Par⸗ teitag ſeit unſerer Machtübernahme mit Stolz auf alle die Leiſtungen hinweiſen, die im Geſamten und in den tauſendfach gegliederten einzelnen Gebieten— kein nateriell geſehen— vollbracht worden ſind. Wenn 5 0 das Volk als großen Organismus ſehen und begreifen, daß jede Keiſtung ganz oleich an welchem Ort und in welcz⸗ beſonderen Form ſie ſich vollzieht, am Ende doch dem ge- ſamten Körper zugutekommt, dann kann man ungefähr er⸗ meſſen, wie groß 1 5 Umfang deſſen iſt, 5 was allein durch die Herabdrückung unſerer Arbeits⸗ lofigkeit von über ſechs auf 1.75 Millionen an Wer⸗ ten unſerem Volke geſchenkt wurde. ir haben der Nation einen Nutzen erſchloſſen, der von 1 Em elnen kaum genau begriffen wird. Die rund fünz Millionen Menſchen, die wir ſeit unſerer Macht⸗ übernahme in den nationalſozialiſtiſchen Arbeitsprozeß eingliederten, bedeuten, 1 ir an jedem Arbeitstag durchſchnikkli 105 Millionen Arbeitsſtunden dem deulſchen Volke mehr gegeben und damit für es gerektet haben. Und wenn auch ein funfzehnjähriger Verfall erfahrungs⸗ gemäß nicht in drei Jahren überwunden werden kann, ſo wird aber doch eine Fortführung der auf vielen Gebieten zuſätzlichen Leiſtungen im Laufe der Zeit zwangsläufig nicht nur das Lebensniveau und den Kulturſtandard des Donnerstag, den 12. September 1935 Nr. 213 — ganzen deutſchen Volkes, ſondern damit auch des einzelnen deutſchen Menſchen ſicht⸗ und fühlbar verbeſ⸗ ſern. Allein, ſo groß dieſe Leiſtung iſt, ſo tritt ſie doch zurück gegenüber der Arbeit, die wir, getreu unſerem Programm, auf uns genommen haben, in der Wiederherſtellung der Ehre und der Freiheit der Nation(Beifall). Meine Parteigenoſſen! Sie alle werden meine Gedan⸗ ken zerſtehen, wenn ich Sie bitte, in dieſer feierlichen Stunde den Blick von dieſer Halle über das deutſche Volk hinweg in die große Welt zu lenken. Unruhe und Unſicher heit ſind die weſentlichſten Eindrücke einer ſolchen Betrachtung. Das Recht iſt ſchwach und der Schein regiert die Welt. Wehe dem aber, der ſelbſt ſchwach iſt! Sein Reichtum liefert dem Starken am Ende ſogar noch die moraliſche Begründung für das Recht, ihn zu unter⸗ werfen. Unſer Volk hat fünfzehn Jahre lang dieſe Empfin⸗ dungen durchgekoſtet, auf Gnade und Verderb jedem aus⸗ geliefert zu ſein, der guten oder ſchlechten Willens iſt. Wo ſind die 14 Punkte Wilſons und wo iſt die heutige Welt? Das Reich iſt geſichert! Wir Deutſche aber können nunmehr mik kiefinnerer Ruhe dieſer Betrachtung nachgehen, denn das Keich iſt kein wehrloſer Spielball mehr(Beifall), es iſt kein Objekt mebr fremden Uebermutes, ſondern geſichert. Und nicht ge⸗ ſichert durch Verträge, Pakte, Intereſſenabkommen und Vereinbarungen, ſondern geſicherk durch den enkſchloſſenen Willen der Führung und die katſächliche Kraft der Nalion. (Beifall, Heilrufe!) „In Frieden und Freundſchaft mit den Nachbarn“ Im übrigen aber können wir dieſe ruhige Sicherheit umſomehr empfinden, als das deutſche Volk unb ſeine Re⸗ gierung keine andere Abſicht haben, als in Frieden und Freundſchaft mit den Nachbarn zu leben(Beifall). Wir kennen die internationalen Hetzer, deren einzige Sehnſucht die Verwandlung Europas in ein Schlachtfeld iſt, zu genau, um nicht die Gründe und Ziele ihrer Hoff⸗ nung zu begreifen. Je mehr aber der jüdiſch⸗ internationale Kommunismus glaubt, in einem allgemeinen europäiſchen Chaos die Fahne des Aufruhrs und auf Koſten der Freiheit und des Lebensſtandards dieſer Völker den volſchewiſtiſchen Zwangsſtaat aufrichten zu können, umſomehr werden wir Nationalſozialiſten— die wir die Ehre beſtitzen, die fana⸗ tiſchen Widerſacher dieſer Völkervergewaltigung zu ſein— erſt recht die Bedeutung der Wiederherſtellung unſerer nationalen Wehrkraft ermeſſen und würdigen können. (Beifall) Wir ſehen in unſerer Armee den friedlichen Arbei Und wenn wir ſchon Opfer bringen und ſchwere Opfer ſringen müſſen, dann bringen wir ſie immer noch lieber ür unſere Freiheit und unſere Arbeit als für zünftige Kontributionen(Beifall). Dieſe Armee aber iſt die Armee des nationalſozia⸗ iſtiſchen Staates.(Bravo!) Sie iſt unſer koſtbarſtes und ſtolzeſtes Eigenkum. Sie iſt keine neue Armee, ſondern ſie iſt jene ruhmvolle heutſche Armee, die für ſich in Anſpruch nehmen kann, Hü⸗ erin und Trägerin einer einzigartigen Tradition zu ſein. Beifall) Wir alle aber, die wir ſelbſt einſt aus ihr hervorgegan⸗ zen ſind, empfinden es als den ſchönſten Lohn unſerer ünfzehnjährigen Arbeit, daß es uns die Vorſehung ver⸗ jönnt hat, dem deutſchen Volke das opferreichſte Ehrenkleid vieder zu kreuen Händen zurückgeben zu können.(Beifall) Die Nation mag nunmehr in der beruhigenden Gewiß⸗ heit leben, daß über ihre Freiheit und über ihre Arbeit für alle Zukunft das ſtärkſte Schild des Friedens gehalten wird. Schirm unſerer (Worfaih Die nationalſozialiſtiſche Partei So wie aber das Reich dank ſeiner neuen Wehrmacht umitlen einer waffendrohenden Welt einen ſtarken Schirm und Halt beſitzt, ſo nicht minder die Nation im Trubel po⸗ ikiſcher Wirrniſſe und Spannungen durch den Beſtand der nakionalſozialiſtiſchen Partei.(Starker Beifall) Ihre Idee hat die Bewegung geſchaffen und durch ſie i vom Chaos, dem Zer- und Verfall zurückge⸗ tiſſen. Alles, was auch in dieſem Jahre geſchehen iſt, verdankt die Nation ihr. Sie hat die geiſtigen Grundlagen 15 eine der größten Umwälzungen und Erhebungen geliefert, die die Weltgeſchichte kennt und dereinſt vermerken wird. Es gibt keine glorreichere Rechtfertigung als die ein⸗ ſache Gegenüberſtellung von drei Jahren ihrer Wirkſamkeit mit dem Tun der fünfzehn Jahre, die nun zu⸗ rückliegen. Das Urteil der Geſchichte wird kurz zuſammen⸗ zefaßt den Erfolg der 15 Jahre dereinſt als für das Leben und die Zukunft der deutſchen Nation nur negativ und die drei Jahre des Regiments der nationalſozialiſtiſchen Partei als poſitioſte Geſtaltung neuen Lebens und neuer Entwicklung kennzeichnen.. a 3. Die Vorausſetzung für dieſen Erfolg, der beſonders im letzten Jahr in der Stellung des Deutſchen Reiches der librigen Welt gegenüber in Erſcheinung trat, lag aber dar⸗ n, daß der Nationalſozialismus nicht von außen das Leben der Nation neu zu geſtalten unternahm, ſondern don innen. Niemals trat die weltanſchauliche erziehe⸗ riſche Miſſion der Bewegung ſchärfer in Erſcheinung als in dieſem letzten zurückliegenden Jahr. Der Nationalſozialis⸗ mus hegt gegen keine europäiſche Nation eine aggreſſive Abſicht. Wir ſind im Gegenteil der Ueberzeugung, daß die europäiſchen Nationen ihr durch Ueberlieferungen, durch geſchichtliche und wirtſchaftliche Notwendigkeiten gekenn⸗ zeichnetes, geregeltes und beſtimmtes Eigenleben führen müſſen. Die nationalſozialiſtiſche Partei hat aber in einem fünfzehnjährigen Kampf den Kommunismus in Deutſchland ſo zu Boden geworfen, daß er— abgeſehen von den jüdi⸗ ſchen Drahtziehern— nur noch in den Köpfen weniger un⸗ belehrbarer Narren oder Fantaſten herumſpukt.(Starker Beifall). Wir geben uns aber dennoch keiner Täuſchung hin, daß dieſe Gefahr nach wie vor eine lakente iſt und für die nächſte Zeit bleibt. Wir ſind daher zu ſeder Stunde und zu jeder Aktion gewappnet.(Bravo! Beifall) Die Partei iſt auch eine„ſtreitbare“ und ſie hat bisher noch jeden ihrer Gegner zu Boden geworfen.(Skarker Beifall). Kampf den Gegnern! Wenn unſere wohlwollenden Ratgeber aber ſcheinbar naiv die Frage ſtellen, warum wir denn überhaupt Er⸗ ſcheinungen bekämpfen, die wir doch ſelbſt als ziffer n⸗ mäßig klein anſehen, und warum wir ſie nicht lieber großmütig gewähren ließen, dann möchte ich hier Ihnen, meine Parteigenoſſen, und allen deutſchen Volksgenoſſen einmal für immer gültig folgende Erklärung abgeben: „Anſere Gegner haben 15 Jahre Zeit gehabt, und vor dem ſchon mehr als 50 Jahre, um ihre Fähigkeiten zu be⸗ weiſen. Sie haben Deutſchland moraliſch, politiſch und wirkſchaftlich verkommen laſſen(Sehr richtig). Wir haben mit ihnen daher überhaupt nicht mehr zu ſprechen. Wir be⸗ ſizen die Gewalt, und wir behalten ſie, und wir werden nicht dulden, daß irgendjemand verſucht, gegen dieſe Ge⸗ walt etwas zu organiſieren, ſondern wir werden jede Er⸗ peine treffen in dem Augenblick, in dem ſie ſich ankün⸗ igt!(Beifall) Das könnte unſeren alten Feinden paſſen, jetzt, nachdem wir mit unſäglicher Arbeit Deutſchland wieder aufgerich⸗ tet und aufgebaut haben, ſo wie einſt abermals die Ehre, Freiheit und die Subſtanz zu verwirtſchaften!l Nein! Man ſoll ſich in uns nicht täuſchen. Weil wir wiſſen, wie lächerlich gering die Jahl un⸗ ſerer Gegner iſt, werden wir— als die allein Be⸗ auftragten des deuiſchen Volkes— ſie zurückſchlagen. wo immer ſie es wagen, auch nur in Erſcheinung zu kreten. Die hohe Protektion, die ihnen dabei von ihren Freunden in der geſamten übrigen Welt zuteil wird, kann uns nicht nur nicht in unſerem Entſchluß beirren, ſondern im Ge⸗ genteil nur beſtärken.(Starker Beifall) Was von dieſen Elementen die deutſche Nation zu erwarten hätte, geht ja gerade am ſchlagendſten hervor aus den bebenden Hoffnungen, mit denen alle internationalen gegen Deutſchland eingeſtellten Kräfte dieſe Erſcheinungen beobachten, begrüßen und fördern. Unſere grimmigſten Feinde ſchenken ihnen das wärmſte Wohlwollen. Es iſt für die nakionalſozialiſtiſche Bewegung die größte Empfehlung, daß ſie dieſe internationale Pro- keklion nicht beſitzt.(Bravorufe) In unſerem fünfzehnjährigen Kampf um die Macht in Deutſchland lernten wir drei Gegner als die haupt⸗ ſächlichſten Gegner des Verfalls kennen. Sie beſchimpfen ich gegenſeitig und ſind alle gleichſchuldig am deutſchen Zu⸗ ammenbruch: 1. Der jüdiſche Marxismus und die mit ihm verwandte parlamentariſche Demokratie. 2. das politiſch und moraliſch verderbliche Zentrum 3. gewiſſe Elemente eines unbelehrbaren dumm⸗reak⸗ tionären Bürgertums. Der Erbfokn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) 85 „Ich danke Ihnen von Herzen für alles, was Sie für mich tun, Herr Goldner, und meine Mutter dankt Ihnen ebenſo ſehr. Sie hat es freilich nicht anders von Ihnen er⸗ wartet.“ „Es war ſelbſtverſtändlich, was ich tat. Daß ich es für den Sohn der Lisbeth Rainer, meiner kleinen Foeundin, tun durfte, war meine beſondere Freude. Alles Gute für Ihre Zukunft, mein junger Freund! Jetzt gehen Sie aber ſchnell zur Ruhe, damit Sie morgen mit hellen Augen nach Hansdorf kommen. Mein Knecht ſoll Sie hinüberfahren. Es iſt eine gute Strecke Weg!“ Mit dieſen Worten reicht der Rabelhofer ſeinem Gaſt die Hand. Der aber umfaßt des Bauern Rechte mit beiden Händen. „Gehen Sie noch nicht, Herr Goldner. Ich laſſe Sie nicht, ehe Sie mir nicht noch eine Bitte gewährt haben.“ Verwundert ſieht der Bauer in das junge Geſicht, das mit treuherzigem Ausdruck zu ihm erhoben iſt. „Sprechen Sie! Was ich kann, das will ich tun!“ „Darf ich wiederkommen?“ Die Frage hat Goldner nicht erwartet. „Machen Sie ſich nicht unnötige Hoffnung mein junger Freund. Der Starrſinn der Birkfelder iſt nicht zu brechen. Wenn es möglich geweſen wäre, ich hätte ihn heute ge⸗ brochen!“ So meinte ich es nicht,“ erwiderte der junge Mann, in⸗ deſſen ein feines Rot ſeine blaſſen Wangen färbt.„Nicht von den Dorfvätern werde ich etwas erbitten, ſondern vom Rabelbauern. Und wiſſen möchte ich heute ſchon, daß ich dann kommen darf.“ „Herr Doktor, ich weiß, was Sie meinen!“ „Laßt mich ſprechen, als ob ich einer der Euren wäre. 8 0 als ich hier viele Stunden am Fenfter faß und in die ſtille Landſchaft ſchaute, da kam mir ein Wünſchen an. In längerer oder kürzerer Zeit, wenn ich mir emen Wir⸗ barsſohn ſo gut bekannt, daß des Herrn Rats Töchterlein nicht — 15 Jahre lang nußten wir uns mit dieſen drei Erſchei⸗ nungen abraufen. Wir hatten dabei Gelegenheit, ſie durch und durch kennenzulernen. Als wir im März 1933 in der Revolution dieſe Gebilde beſeitigten, ſchien es das zweckmäßigſte zu ſein, ſich tot zu ſtellen. Ihre Ueberheblichkeit ließ es ihnen nie geboten er⸗ ſcheinen, ſich mit dem nationalſoztaliſtiſchen Ge⸗ danken— wenn auch als Gegner— eingehender zu be⸗ faſſen. So ſetzte ſich in ihren Köpfen die Meinung feſt, das Jahr 1933 habe nichts anderes bedeutet als einen Regte⸗ kungswechſel, d. h. alſo: auf die Lokomotive des deut⸗ chen Reichszuges war ein neuer Führer und eine neue Zug⸗ deſatzung gekommen. Und nun glaubten ſie, es mit eimger Geduld ſchon abwarten zu können, bis die neue Beſatzung ermüdet oder verbraucht eines Tages wieder von ſelbſt ab⸗ zelöſt werden würde. Was ihnen damals ganz entging, war die Tatſache, daß nicht ſo ſehr die Lokomotwe die Be⸗ atzung gewechſelt hat, als daß vielmehr der Zug eine teue Richtung erhielt. nationalſozialiſtiſchen ihnen Nun nach drei Jahren entdecken die Stillhoffenden plötzlich zu ihrem Erſchrecken, daß der Zug ſich immer weiter von hnen entfernt. Und nun verläßt ſie allerdings manchesmal die gleichgeſchaltere Haltung.(Starker, anhalten der Beifall). Die Lohgerber können weder ihre Betrübnis ioch ihre Enttäuſchung verbergen. Dem Marxismus und inſonderheit ſeinen füdiſchen Drahtziehern nüſſen wir Folgendes ſagen: Wir haben euch— vielleicht in zu großer Gutmütig⸗ keit— die Möglichkeit gegeben, bei kluger Zurückhaltung im Laufe der Zeit vergeſſen zu werden. Wir haben die Empfindung, aß dieſe Nachſicht mißverſtanden wurde.(Seht richtig). Die Folgen konnten nicht ausbleiben und ſind nicht ausgeblieben. Der nationalſozialiſtiſche Staat wird nunmehr ſeinen Weg in der Ueberwindung dieſer Gefahren weiterſchreiten. (Bravo!) Ich möchte dabei feſtſtellen, daß der Kampf gegen die inneren Feinde der Nation nrlemals an einer for⸗ malen Bürokratie oder ihrer Unzulänglichkeit ſcheitern wird(lebhafter Beifall), ſondern dort, wo ſich die formale Bürokratie des Staates als ungeeignet erweiſen ſollte, ein Problem zu löſen, wird die deutſche Nation ihre leben⸗ digere Organtſation anſetzen, um ihren Lebensnot⸗ wendigkeiten zum Durchbruch zu verhelfen. Was ſtaatlich gelöſt werden kann, wird ſtaaklich gelöſt. Was der Skaat ſeinem ganzen Weſen nach eben nicht zu löſen in der Lage iſt, wird durch die Be⸗ wegung gelöſt.(Minutenlanger Beifall). enn auch der Staat iſt nur eine der Organiſationsformen des völkiſchen Lebens, angetrieben und beherrſcht aber von dem unmittelbaren Ausdruck des volklichen Lebenswillens, der Partei, der nattonalſozialiſtiſchen Bewegung. Wir leben inmitten einer turbulent gewordenen Welt. Nur eiſerne Grundſätze und ihre rückſichts⸗ oſe Befolgung werden uns ſtark machen, um nicht auch Deutſchland in das bolſchewiſtiſche Chaos verſinken zu laſſen, das wir an vielen Stellen bedrohlich und warnend zugleich rkennen. Daß unſere Gegner dieſe Prinzipien nicht lieben, ſt verſtändlich. Daß man ſie heute— außerhalb Deutſch⸗ fands— noch nicht überall erkennt, und zwar als einzig 11 und notwendig erkennt, braucht uns nicht zu beun⸗ tuhigen. Denn die Welt ſteht vielleicht ſchon in kurzer Zeit nicht nehr vor der Frage, ob ihr dieſe Prinzipien ſympatiſch ſind oder nicht, als vielmehr vor der Wahl, entweder in die bolſchewiſtiſche Menſchheitskataſtrophe zu ſtürzen oder mit gleichen oder ähnlichen Methoden ſich vor ihr zu retten. [Starker Beifall). Gegen politiſierende Konfeſſionen Anſere Kraft liegt in unſerer Disziplin. Wenn ich in dieſem Zuſammenhange auch auf die Gefahren der politi⸗ e Konfeſſionen eingehe, dann geſchieht es, weil wir arin nur die uns ſeit jeher bekannten, mit dem Marxismus verſchwiſterten Erſcheinungen ſehen. Ich möchte dazu einige Grundſätze ausſprechen: Die Partei hatte weder früher noch hat ſie heute die Abſicht, „Das iſt ein gutes Wünſchen. helfen?“ „Dann möchte ich kommen, Rabelbauer, und Eure Maria Aber was ſoll ich dabet von Euch erbitten!“ „Welch ein Gedanke, Doktor! Bauernkind und gänzlich ungelehrt. ſchlecht zur Doktorsfrau.“ „Sie paßt. Ihr hättet ſehen ſollen, wie ſie heut dem kleinen Mädchen, das ſich beim raſchen Laufen den Fuß zerſchunden hatte, die Wunde verband. Ich hätte es nicht beſſer gekonnt. Und tröſten konnte ſie! Die echte Sama⸗ riterin! Wir haben nachher lange miteinander geredet l ſagte mir, daß ſie nichts lieber täte als Wunden eilen.“ „Das hat ſie von der Mutter. Die muß auch immer an greifen, wo ſie einen Jammer findet.“ „Und wohl vom Vater auch? Denn irr ich nicht, ſo wurde meine Mutter als kleines Mädchen mit dem Nach⸗ als ſie ſich in den Finger ge⸗ ſchnitten hatte und das Blut nicht ſtillen konnte.“ Ein Lachen iſt auf Jakob Goldners Geſicht. 9 85 tat er denn, der Nachbarsſohn? Wißt Ihr das au 4. „Er nahm das Blut mit Mein Mädel iſt ein Sie paßte wahrlich ſeinen Lippen weg und preßte ſein eigenes Schnupftuch auf die Wunde!“ „Weil das ihre viel zu klein und fein war, Wunde zu verbinden.“ Das Erinnern jener Stunde ſtimmt Goldner fröhlich. „Wir waren ſeit jenem Tage gute Freunde.“ „Die Liebe und Bewunderung meiner Mutter ging noch viel weiter. Sie nannte ſich mit Stolz Jakob Goldners kleine Braut.“ „Das tat ſie. um eine Aber er war verſtändig genug. zu wiſſen. zu dem Schuhmacher⸗ ſohne paßte. Und darum, mein lieber, junger Freund, l auch, daß die Bauerntochter nicht zu dem Arzte baßt! „Ich ſtamme auch von Bauern ab. Ihr wißt es wohl. — Ich ſage es mit Stolz, zwar ſteht der Name meiner Vor⸗ fahren gerade dier nicht mehr in gutem Ruf. Aber könn⸗ ten nicht auch die Verhältniſſe ſchuld daran ſein, daß mein Urgroßvater zuletzt ins Elend kam?“ unmogncher proteſtantiſcher Landeskirchen eine 55 25 große evangeliſche Reichskirche zu ſchaffen, ohne ſch du im geringſten in Bekenntmsfragen einzumiſchen. Sie at weiter verſucht, durch den Abſchluß eines Konkor⸗ dats ein für beide Teile nützliches und dauerndes Verhäl⸗ nis mit der katholiſchen Kirche herzuſtellen, ſie hat ſich he⸗ müht, die Organiſation der Gottloſenbewegung 10 Deutſchland zu beſeitigen, und ſie hat in dieſem Sinne auß ünſer ganzes Leben geſäubert von unzähligen Erſcheinungn deren Bekämpfung ebenſo die N ö kenntniſſe iſt oder wäre. Aufgabe der christlichen. Der nationalſozialiſtiſche Staat aber wird unter leinen Umſtänden dulden, daß auf irgendwelchen Amwegen die Politiſierung der Konfeſſionen entweder fortgeführt oder gar neu begonnen wird.(Starker Beifall.) And hier möge man ſich über die Entſchloſſenheit der Bewegung und bez Staates keiner Täuſchung hingeben!(Bravo!) Wir haben den politiſchen Klerus ſchon einm bekämpft und ihn aus den Parlamenten herausgebracht 15 das nach einem langen Kampf, in dem wir feine Staatz, gewalt und die andere Seite die geſamte hatte. Heute haben wir aber dieſe Gewalt und werden den Kampf für des Prinzipien leichter beſtehen können. Wir werden auch dieſen Kampf nie kämpfen als einen Kampf gegen das Chriſtentum oder auch nur gegen eiſe der beiden Konfeſſionen. Aber wir werden ihn dann führen zur Reinhaltung Anſetes öffentlichen Lebens von jenen Prieſtern, die ihren Bern berfehlt haben, 0 icht Seelſorger.(Sehr richtig! — Starker Beifall.) Ein Sieg die Politiker hätten werden müſſen und des Kommunismus würde das Problem der 26 ant⸗ quariſchen Landeskirchen genau ſo wie das der katholische Zentrumspolitik ſehr ſchnell gelöſt haben. Und ſo können wir denn, wenn wir alles in Ruhe überblicken, was die letzten Jahre unſerem Deutſchen Nest in Erfolgreichem gegeben haben, am Ende immer wieder uls erhebendſte Feſtſtellung Folgendes bekennen: Das Wertvollſte iſt und bleibt die Bewegung, die die Nation zu einer Einheit zuſammenfaßte und ihr Wollen in einem einzigen Willen in Erſcheinung 9 kreten läßt. Welche Sicherheit und welche Ruhe beherrſcht unſen heutiges Deutſchland. Wohin wir in der Welt aber un uns blicken, wir ſehen überall die Fermente der Dekom⸗ ee die Elemente der Auflöſung. Und wir ſehen die Folgen. In einer Welt, die eigentlich im Ueberfluß leben müßte, herrſcht Not. Länder, die von kaum 15 Menſchen auf dem Quadratkilometer bewohnt werden, leiden unter Hunger, Staaten, die mit allen nur erdenkliche Rohſtoffen geſegnet ſind, bringen es nicht fertig, ihre M, beitsloſenheere zu vermindern. Die„ſtreitbaren Kirchen“ haben jedenfalls äberall dort, wo der Bolſchewismus zur Macht kam, ein veſentlich unrühmlicheres Bild geboten als die„ſtreitbare“ gationalſozialiſtiſche Bewegung in Deutſchland, die mit ihren zahlloſen Märtyrern die kommuniſtiſchen Mord⸗ wund Brandſtifter zu Paaren getrieben hat.(Beifall!) Die dritte Gruppe unſerer Widerſacher iſt an nur katalogiſch zu werten. Es ſind Menſchen, die nun ein⸗ mal eingeſehen haben, daß der heutige Staat und die Na⸗ tion in der Stellung ihrer Aufgaben und dem Tempo und der Größe ihrer Erfüllung außer Verhältnis zu ihrer gei⸗ ſtigen und willensmäßigen Beleibtheit ſtehen.(Beifalh, Statt aber nun das Ueberflüſſige ihrer Exiſtenz zu begreſ⸗ fen, beten ſie zu ihrem alten Gott, er möge die Zukunft in die Vergangenheit verwandeln Dieſe Welt iſt tot und die Toten ſollen endlich ruhig bleiben. Wenn man aber alle dieſe Erſcheinungen an ſeinem Auge vorüberziehen läßt, die ſich mit dem neuen Deutſchland glauben unter keinen Umſtänden ausſöhnen zu können, ſo wird man ohne weiteres zu folgender Anſicht gelangen: 1. Alle dieſe Erſcheinungen find nur einig im Negativen, d. h. ſie ſehen im heutigen Staat den ge⸗ meinſamen Feind Allein ihnen allen iſt nicht zu eigen auch nur die geringſte gemeinſame Idee Und 2. wo würde Deutſchland hinkommen, Sammelſurium jemals wieder zu Einfluß und gelangen könnte? wenn dieſes Jedeutung Fortſetzung ſiehe 2. Blatt. „Sie waren es gewiß. Die Zeit war damals ſchwerer als heut,“ verſetzt der Bauer und fragt nach kurzem Schweigen:„Weiß meine Tochter, was Euch in dieſe Ge⸗ gend führt, und welches Berufes Ihr ſeid?“ 5 „Nein, ich ſagte es ihr nicht. Ich ließ ſie glauben, daß ich auch Laie in der Heilkunſt ſei. Nur das gemeinſame Intereſſe verband uns. Ich nehme Eure Antwort not nicht als die entſcheidende, Rabelbauer. Ich will auch heute nichts anderes von Euch, als die Erlaubnis, daß ich wie derkommen darf, wenn ich mir den Wirkungskreis ge⸗ ſchaffen habe, den wir zum Leben und zum Glück ge⸗ brauchen, Eure junge Tochter und ich.“ „Kommt über Jahr und Tag, wenn Ihr dann noch ſo denkt wie heut und Euer Herz Euch zieht!“ Nach dieſen Worten läßt der Wirt den Gaſt allein und ſucht das Lager auf; aber ſchlafen kann er lange nicht Zu viel iſt heute auf ihn eingeſtürmt, das ſeinem Geiſt zu ſchaffen macht. So liegt er regungslos, um ſeinem Weib die kurze Ruhe nicht zu ſtören, und läßt die Gedanken aus⸗ und eingehen, je nachdem ſie kommen. 5 Auf einmal hebt er lauſchend das Haupt. Es war ihm. als hörte er eine Stiege knarren, und gleich huſcht ein Lächeln über ſein Geſicht. Das iſt der Bub, den die Mondnacht heute nicht ſchlafen laſſen wollte. Er ſah ihn wohl, als er vom Heu nochmal herniederſtieg, und nickte ihm verſtändnisvoll zu. Am liel ſten wäre er mit dem Buben hinausgegangen in die laue Nacht, hätte ſich von ihm erzählen laſſen, was die Lippen am hellen Tage ſcheu verſchwiegen. Er meint den Buben zu verſtehen, und ahnt, daß es ein Leid in ſeinem Leben gibt, vielleicht auch eine Laſt und Sorge. Ganz ſeltſam wird dem Sinnenden ums Herz. Es iſt ihm plötzlich, als ob er den Buben ſchon irgendwo ge. ſehen hätte, aber er kann ſich nicht beſinnen, und als et angeſtrengt in der Erinnerung ſuchen will, kommt unge⸗ rufen der Schlaf und ſchließt die ugen. Der Hahnenſchrei treibt die Bäuerin vom Lager aß Raſch fährt ſie in die Kleider und ſtellt befriedigt est, ihr Mann in feſtem Schlafe liegt. Er wird zwar ungehalten ſein, wenn ich ihn ſchlafen laſſe,“ denkt ſie,„aber es wurde geſtern gar ſo ſpät weiß, es tut der Schlaf ihm gut. Er ſoll heut nicht früher aufſtehen, als unbedingt ſein muß.“ Fortſetzung ſoll.. — 2 A—, 22 Anſetes Beruf Sie en und 90 6 alt⸗ lischen Ruhe 1 Reich wieder die ihr ung t unſer er un Dekom⸗ hen die lehen enſchen ziden iklichen re M, enfalls „ ein tbare“ mit = Und m ſich n ein⸗ e Na⸗ o und r gei⸗ eifalh, egrei⸗ Unft ig Auge chland en, ſo ingen: im n ge⸗ auch dieſes Utung N Politiſches Allerlei Entpolitiſierung der belgiſchen Armee. Kriegsminiſter Deveze gab einen bemerkenswerten Er⸗ laß zur Bekämpfung der politiſchen Propaganda in der belgiſchen Armee bekannt. Es wird betont, daß die Armee als Hüterin der Ordnung im Innern Und der Verfaſſungs⸗ einrichtungen außerhalb der Politif ſtehe und daß insbe⸗ ſondere alle parteipolitiſchen Auseinanderſetzungen von ihr ausgeſchloſſen bleiben müßten. Aus dieſem Grunde müſſe der Einzelverkauf von Zeitungen und ſonſtigen Veröffent⸗ ſichungen ohne Unterſchied der Richtung in Kaſernen unter⸗ bleiben; das Abhöcen von Rundfunkübertragungen in den Kasernen werde der Kontrolle der militäriſchen Vorgeſetz⸗ ten unte Unangemeldet in griechiſchen Häfen. In Pylons, Syra und Ithaka lief je ein italieniſches jegsſchiff ohne vorherige Verſtändigung der Athener in. Der griechiſche Geſandte in Rom iſt beauf⸗ or N der italieniſchen Regierung zuholen. Englands Standpunkt Sir Hoare in der Sitzung des Völkerbundes.— Für einen kollektiven Widerſtand gegen alle unprovo⸗ zierten Angriffshandlungen. Genf, 12. September. großem Andrang fand die öffentliche Sitzung Unter 1 Völkerbundsverſammlung ſtatt. Der britiſche Außenmini⸗ er V ter, Sir Samuel Hoare, hielt eine Rede, in der er zuglands Standpunkt im italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit dar⸗ egte. Er erklärte u. a.: Angeſichts der gegenwärtigen Schwierigkeiten des Völ⸗ erbundes ſei es Aufgabe des Vertreters Großbritanniens, 9 deutlich wie möglich feſtzuſtellen: 1. daß die britiſche Regierung und das britiſche Volk m ihrer Unterſtützung für den Völkerbund und an ſeinem Fdeal feſthalten, weil ſie ihn als den wirkſamſten Weg des Friedens betrachten, und 2. daß dieſer Glaube an die Notwendigkeit der Er⸗ ſaltung des Völkerbundes das einzige Intereſſe Englands im dem gegenwärtigen Streitfall ſei. Selbſtſüchtige oder mperialiſtiſche Beweggründe kämen ihm nicht in den Sinn. Hoare betonte weiter, daß auch kleine Nationen in Recht auf Eigenleben hätten und auf einen kollektiven Schutz zur Aufrechterhaltung ihrer nationalen Exiſtenz. Auch ückſtändige Nationen ſeien unbeſchadet ihrer Unab⸗ ſängigkeit und Unverſehrtheit zu der Erwartung berechtigt, aß die weiter fortgeſchrittenen Völker ihnen in der Ent⸗ zicklung ihrer Hilfsquellen und in dem Aufbau ihres natio⸗ alen Lebens Unterſtützung gewähren. Sir Samuel Hoare betonte dann, ohne das Wort aus⸗ uſprechen, die Bedeutung der Reviſtonsfcage für den nternationalen Frieden. Es müſſe irgendein anderes Mittel ils die Zuflucht zu den Waffen gefunden werden, um das jatürliche Spiel der internationalen Kräfte auszugleichen. die Schwierigkeiten der Aufgabe ſeien nicht zu unterſchätzen. Die Berechtigung eines Anſpruches ſteht nicht zotwendigerweiſe im Verhältnis zu den nationalen Leiden⸗ chaften, die zu ſeiner Unterſtützung wachgerufen werden; ie können bewußt durch das wachgerufen werden, was ich als ine der gefährlichſten Erſcheinungen des modernen Lebens zetrachte, durch Regierungspropaganda. Aber Veränderungen ſind nur vorzunehmen, wenn ſie kirklich notwendig ſind und wenn die Zeit dafür reif iſt. Sie müſſen herbeigeführt werden durch Uebereinſtimmung, nicht durch Diktat, durch Vereinbarung, nicht durch einſeitiges Borgehen, durch friedliche Mittel, nicht durch Krieg oder Rriegsdrohung. Im Einklang mit ſeinen klaren und unumwundenen Berpflichtungen trete der Völkerbund und mit ihm England in für die kollektive Aufrechterhaltung des Paktes in ſeiner Feſamtheit und im beſonderen für einen entſchloſſenen, kol⸗ ektiven Widerſtand gegen alle unprovozierten Angeiffshand⸗ ungen. Der Generalappell der 10 Millionen Die große Mobilmachung in Italien. Rom, 11. September. „Popolo di Roma“ bringt eine Aufſtellung, wie ſich die 10 Millionen, die von dem geplanten Generalappell erfaßt werden ſollen, auf die einzelnen faſchiſtiſchen Organiſatio⸗ nen verteilen. Das größte Kontingent ſtellen die bier Mil⸗ lionen dar, die eine vormilitäriſche Ausbildung genoſſen haben; ihnen folgen 2 108 000 Dopolavoriſten und 1851 777 eingeſchriebene Mitglieder der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei, 657000 Jungfaſchiſten, 66 000 faſchiſtiſche Univerſitäts⸗ jugend, 230 000 ſind in den faſchiſtiſchen Verbänden öffent⸗ licher Angeſtellten zuſammengefaßt. Zahlreiche Einzel⸗ organiſationen gliedern die übrigen ein. Intereſſant iſt ferner, daß in dieſer Aufſtellung über die Kräfte, auf die Italien bei dem kommenden Generalappell zählen kann, men hatte, den Tod. Der Junge, der den Unfall verſchul⸗ det hatte, wurde von dem Motorrad erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Der Fahrer ſelbſt erlitt einen Beinbruch und leichtere Verletzungen. Kurzmeldungen Berlin. Durch ein ſoeben erſchienenes Aenderungsge⸗ etz zum Reichswahlgeſetz wird nunmehr das Saarland mit zem bisherigen, nur aus der Pfalz beſtehenden Wahlkreis tr. 27 zu einem Wahlkreis„Rheinpfalz⸗Saar“ vereinigt. Paris. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Midi“ n Nürnberg beſchreibt den Jubel der Bevölkerung bei der Ankunft des Führers: Die Frauen weinten vor Freude, die Männer waren vom Stolz durchdrungen. Der Führer ei ſichtlich gerührt geweſen. Der Empfang im Rathaus ſei was Großartiges, ja beinahe zu Groſsartiges geweſen. Paris. Im amtlichen Geſetzblatt wird eine Verordnung des Außenminiſteriums veröffentlicht, die die Ausfuhr von Kriegsmaterial von einer Genehmigung abhängig macht. iga. Die lettiſche ſtaatliche Denkmalsſchutzberwaltung hat die hiſtoriſch wertvollen Beſtände der Urkunden und Handſchriftenabteilung des deutſchen Dommuſeums be⸗ dae B und in das lettiſche Staatsarchiv bringen laſſen. Zum Reichsparteitag Rundfunk in ſedes deutſche Haus! Aus dem gadisclien Laud i Heidelberg.(Zehnjahresfeier der NS A P) Die NSDAP Heidel kann in dieſem Jahre auf ihr zehnjähriges Beſtehen zurückblicken. Soweit bis fetzt feſt⸗ ſteht, iſt für Samstag, den 28. September, ein Feſtakt mit Ehrung der Alten Garde in der Aula der Neuen Aniverſität geplant, woran ſich in der Stadthalle ein Volks⸗ feſt anſchließt. Sonntag(29. September) wird mit Standkonzerten am nittag eingeleitet. Nachmittags fin⸗ det ein großer Aufmarſch aller Formationen der NSDAP und eine Kundgebung auf dem Jubiläumsplatz ſtatt. In ſämtlichen Räumen der Stadthalle wird dann die Fort⸗ ſetzung des Volksfeſtes Heidelbergs Bevölkerung vereinen. Der M 30. September) vereinigt wiederum in der Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen zum Zrünen en Korps 25 tente 5 um 13. Oftober 19355 in Weinheim ſtatt, wober ſich insbeſondere die Ortsgruppe Mannheim beteiligt und eine Weinheimer Ortsgruppe ge⸗ gründet wird. dem Beſuch des Gräfl. v. Berckheim'ſchen beiden Burgen wird für die Teil⸗ ytbildervortrag über die Schlacht bei Lange⸗ . nehmer ein L mark gehalten. Adelsheim.(Seltſame Kalbmuißgeburt.) In Hohenſtadt kam im Stall des Bürgermeiſters Keller ein Kalb mit ſechs Beinen und zwei Schwänzen zur Welt. Das Tier, das jetzt zirka 10 Wochen alt iſt, iſt kräftig und geſund. Kürzlich erwarb es ein Schauſteller als Seltenheit. () Baden⸗Baden.(Spende der Baden⸗Badener Spielb ank.) Um allen Schülern, auch den ärmſten, der hieſtgen Volks⸗ und Fortbildungsſchulen am 14. September die Fahrt nach Oetigheim und den Beſuch des Nibelungen⸗ Feſtſpieles zu ermöglichen, hat die Leitung der Spielbank den Betrag von 500 Mark geſpendet. (ö) Bruchſal.(Schützenmeiſter im Kreis Bruch⸗ ſal.) Anter ſtarker Beteiligung wurden in Huttenheim die Kreismeiſterſchaften im Schießſport Kreis Bruchſal ausge⸗ tragen. Es beteiligten ſich 11 Mannſchaften. Erſter wurde 1. Mannſchaft der Schützengeſellſchaft 1798 Bruchſal mit 442 Ringen, 2. Schützenverein Kirrlach 435 Ringe, 3. Blan⸗ kenloch 432 Ringe. Kreismeiſter: Einzelſchützen, Klaſſe I: Neſſelhauff⸗Bruchſal, Küreinzelpreisſchieſſen mit Meiſterergeb⸗ niſſen: 1. A. Brenner⸗Heidelsheim 36 Ringe, 2. Ernſtberger⸗ Bruchſal 36 Ringe, 3. Kaiſer⸗Antergrombach 35 Ringe. Heitersheim.(Schwere Verletzung durch einen Fingerring.) Von einem eigenartigen Anfall wurde ein ſechsjähriges Mädchen von hier betroffen. Das Kind, das am rechten Zeigefinger einen Ring trug, wollte ſich an einem Fenſterladen hochziehen, wobei es mit dem Ring an dem Ladenkolben hängen blieb. Die Folge davon war, daß dem bedauernswerten Mädchen der Finger glatt abgeriſſen wurde. Schutzhaft verhängt () Karlsruhe, 11. Sept. Das Geheime Staatspoltzer⸗ amt meldet: Der jüdiſche Pferdehändler Weil aus Randegg wurde auf Weiſung des Geheimen Staatspoltzeiamtes in Schutzhaft genommen. Weil iſt ein beſonders gewiſſenloſer und gemeingefährlicher Raſſeſchänder, der eine größere An⸗ zahl von Mädchen unter Vorſpiegelung von Heiratsabſichten verführte und ſchändete. Im Laufe der letzten Jahre wurde Weil in neun feſtſtellbaren Fällen Vater unehelicher Kinder, deren Mütter trotz rechtskräftiger Verurteilung des jüdiſchen Scheuſals zur Zahlung von Alimente bis heute keinen Pfen⸗ nig erhielten. Bei der Feſtnahme wurde Weil von dem Beamten, der den gewalttätigen und brutalen Charakter des berüchtigten Viehjuden kannte, darauf aufmerkſam gemacht. daß er beim Fluchtverſuch über die nahe ſchwetzeriſche Grenze von der Waffe nötigenfalls Gebrauch machen müſſe. Anter der Vorſpiegelung, daß er ſich umziehen wolle, benützte Weil trotzdem die Gelegenheit zur Flucht. Der Beamte gab nach entſprechenden Halt⸗Rufen Schreckſchüſſe auf ihn ab. Da Weil die Flucht fortſetzte, wurde er durch zwei Schüſſe leicht ver⸗ letzt. Weil wird nach ſeiner Geneſung dem Konzentrationslager zugeführt. Das Geheime Staatspoltzeiamt meldet weiter: Der Jude Adolf Roſenthal, Manufakturwaren⸗ und Konfektionsgeſchäft in Wiesloch, Schloßſtraße 1, wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt wegen raſſeſchänderiſchen Treibens und ver⸗ ſuchter Vergewaltigung einer Hausangeſtellten in Schutzhaft genommen. Nach der Entlaſſung wird Roſenthal die Auflage gemacht, in Zukunft nur noch Angehörige jüdiſcher Raſſe zu beſchäftigen. () Jüdiſcher Betrüger in Schutzhaft. Der Jude und Viehhändler Lev, wohnhaft in Altdorf bei Ettenheim, wurde durch das Geheime Staatspoltzeiamt wegen ſeines betrü⸗ geriſchen Geſchäftsgebarens in Schutzhaft genommen. Deutſcher Wandertag nach Baden⸗Baden und Freiburg. Freiburg, 11. Sept. Wanderer aus allen deutſchen Gauen kommen vom 20. bis 24. September beim 44. Deut⸗ ſchen Wandertag nach dem Schwarzwald. Man trifft ſich zunächſt in Baden⸗Baden, wo am 20. September eine ge⸗ meinſame Höhenfahrt durch den Schwarzwald über Unterſt⸗ matt, Hornisgrinde, Zell a. H. und Gutach nach Freiburg unternommen wird. Hier ſind die nächſten beiden Tage mit Verſammlungen, Beſprechungen uſw. angefüllt. Der öffent⸗ lichen Hauptverfammlung am 22. September ſchließen ſich ein großer Umzug und eine Kundgebung auf dem Münſterplatz an. Verbunden mit der Tagung iſt eine Ausſtellung„Deut⸗ ſches Wandern“, in der die Heimat in Buch und Bild ge⸗ zeigt wird. Im Anſchluß an die Arbeitstage in Freiburg ſind an den beiden folgenden Tagen gemeinſame Tages⸗ wanderungen nach dem Feldberg und dem Schauinsland ſowie nach dem Belchen vorgeſehen. O Schwörſtadt.(Freiherr von Schönau) Im Alter von 83 Jahren verſtarb hier Freiherr Hermann von Schönau⸗Schwörſtadt, der letzte Nachkomme eines alten Adels⸗ geſchlechtes, das in der Geſchichte der engeren Heimat eine bedeutende Rolle geſpielt hat. Die Schönauer ſind das einzige Adelsgeſchlecht, das ſich aus dem früheſten Mittel⸗ alter bis in die heutigen Tage erhalten hat. Mit Freiherrn Hermann von Schönau⸗Schwörſtadt iſt das Geſchlecht im Hauptſtamme ausgeſtorben. Vor einigen Jahren nahm fe⸗ doch der alternde Freiherr einen Adopttpſohn an, um die Erbfolge des Geſchlechts weiter zu ſichern. Der Verſtorbene hat ſich um ſeine Heimat außerordentlich verdient gemacht. Jahrzehntelang wirkte er in der Kreisverwaltung mit und war in der Gemeinde Schwörſtadt bekannt und beliebt durch eine Reihe von Schenkungen. Freiherr von Schönau war großherzoglich badiſcher Kammerherr und Großkomtur des bayeriſchen St. Georgs⸗Ordens. Aus den Nachbarländern Das älteſte Bildnis einer deutſchen Kaiſerin! Ein Porträt der Gattin Friedrich Barbaroſſas. Speyer, 11. Sept. Eine für Hiſtoriker intereſſante Feſt⸗ ſtellung wurde vor kurzem in England gemacht. In eng⸗ liſchem Privatbeſitz iſt ein Bildnis der 1185 im Dom zu Speyer beigeſetzten Kaiſerin Beatrix, der zweiten Gemahlin Kaiſer Friedrich Barbaroſſas, aufgetaucht. Das Glasge⸗ mälde, das ſich im Turm von Hulton Caſtle in Birwickſhire im Beſitz von Sir William Burrell befindet, iſt das älteſtt Bildnis einer deutſchen Kaiſerin und eines der früheſten fürſtlichen Porträts überhaupt. Die Kaiſerin iſt knieend dargeſtellt. Sie trägt ein rotes Gewand mit Weiß und Grün verziert, auf dem Haupte die alte deutſche Kaiſerkrone Oberhalb der vor einem tiefblauen Hintergrunde knieendel Figur zeigt das Glasfenſter folgende Inſchrift:„Beatrix de Valkenburch, Regina Allemania“. Intereſſant ſind die Schickſale dieſes der früheſten Goti entſtammenden bedeutſamen Glasfenſters: Es kam zu An fang des 19. Jahrhunderts nach England, wahrſcheinlich au Rouen, von wo es mit anderen wertvollen Fenſtern in dei franzöſiſchen Revolution von engliſchen Sammlern aus del Kathedrale gerettet wurde. Es wurde in eine Faſſung vol engliſchem Glas des 14. Jahrhunderts geſetzt, und al Fenſter in der neuen Kapelle von Lord Stafford in Coſteſſ in Norfolk eingeſetzt. Dort iſt es ſeit 1806, alſo über 120 Jahre, verblieben, bis es in den Beſitz von Sir Willian Burrell gelangte. Kaiſerin Beatrik ſtarb im Jahre 1185 und wurde in der zweiten Gräberreihe in erhöhter Lage bei geſetzt. Heute befindet ſich ihr Sarkophag in der Kai rgruft des Doms zu Speyer zwiſchen den Beiſetzungen Philipps von Schwaben und Rudolfs von Habsburg. Böhl.(Der Tod auf den Schienen.) In der Nacht ließ ſich, wie bereits berichtet, zwiſchen Neckarau und Rheinau ein Mann vom Zuge überfahren. Es handelt ſich dabei um den 66jährigen Landwirt Paul Petry aus Böhl. Was den in guten Verhältniſſen lebenden Mann zu dieſer Tat veranlaßte, iſt bis jetzt noch unbekannt. Oberhauſen, Alſenz.(Vom Bullen ſchwer ver letzt.) Auf dem Heimweg von der Bullenkörung in Ger; bach wurde der Dienſtknecht Jakob Hangen aus Münſter, appel von einem Bullen zu Boden gedrückt, wobei er einen Rippenbruch und außerdem Bruſt⸗ und Beinverletzungen davontrug. Der Arzt ordnete die ſofortige Ueberführung ins Bezirkskrankenhaus an. Bensheim.(Kraftwagenfahrer ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen.) An einer Tankſtelle in der Roden: ſteinſtraße wurde, wie gemeldet, der Führer eines Frank furter Perſonenkraftwagens während der Behebung eines Schadens am Scheinwerfer von einem rückſichtsloſen Auto⸗ fahrer angefahren und ſchwer verletzt. Der Verunglückte iſt nun im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Körle(Kaſſel Land).(Schwerer Verkehrsun⸗ fall.— Ein Toter.) Maurermeiſter G. Brede, der auf der rechten Straßenſeite ging, wurde etwa 200 Meter von ſeiner Wohnung entfernt von einem Laſtkraftwagen, der auf der Straße einem anderen Kraftwagen ausweichen mußte, von hinten erfaßt und in den Straßengraben geſchleudert. Der Verunglückte brach ſich dabet das Genick und war ſofort tot. Der Kraftwagenführer, der, ohne die Geſchwindigkeit zu e weiter fuhr, hat das Unglück anſcheinend gar nicht emerkt. Mainz.(Vergehen gegen das Weingeſetz.) Vor der Großen Strafkammer hatten ſich 6 Angeklagte wegen Vergehens gegen die Beſtimmungen des Weinge⸗ ſetzes zu verantworten. Der 36jährige Johann Wolff in Dittelsheim hat etwa 43 Stück 34er Dittelsheimer roten Portugieſer in geſetzwidriger Weiſe mit Waſſer und Zucker überſtreckt und durch Kommiſſionäre nach Frankenthal, Oſthofen, Oppenheim und Heidelberg in Verkehr gebracht und verkauft. Er wurde deshalb zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt und die in den verſchiedenen Kellern beſchlagnahmten Weine eingezogen. Die Mitangeklagten, drei Kommiſſionäre und ein Mann aus Worms, kamen mit Geldſtrafen von 100 bis 600 RM weg. Kölner Sondergericht kagte in Trier. Trier. Das Sondergericht für den Oberlandesgerichts⸗ bezirk Köln tagte in Trier und verhandelte gegen den Kirchenmaler Hans Zunder und den katholiſchen Pfarrer Strauß aus Demerath im Kreiſe Daun. Der Maler Zun⸗ der hatte auf den Wappenſchild der Statue des heiligen Donatus ein Hakenkreuz gemalt, aus dem Blitze auf eine Kirche niederzuckten. Die dargeſtellte Kirche entſpricht dem Gotteshaus von Demerath. Wie in der Anklage ausgeführt wurde, hatte Zunder auf Anordnung des Pfarrers gehan⸗ delt. Es entſtand hierdurch in dem Ort eine große Er⸗ regung, die ſchließlich zu Gewalttätigkeiten führte. Der Pfarrer, der teilweiſe geſtändig war, wurde zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr, der Maler zu fünf Monaten verurteilt. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnis⸗ ſtrafen von je drei Monaten. Vier Angeklagte wurden freigeſprochen 2 Nachtfröſte in der Eifel. Prüm. In der Eifel ging das Thermometer in den letz⸗ ten Nächten auf den Nullpunkt zurück, ſo daß Froſt eintrat. Morgens vor Sonnenaufgang bedeckte eine kräftige Rauh⸗ reifſchicht die Landſchaft. Kleinere Waſſerlachen waren ſo⸗ gar mit einer dünnen Eisdecke überzogen. Dieſer ſtarke Temperaturrückgang mahnt die Landwirte bei der Durch⸗ führung der Feldarbeiten zur Eile, damit die Feldfrüchte keinen Schaden durch Froſt erleiden. Verhängnisvolle Fahrt zur Geburtstagsfeier Weſel, 11. Sept. Einen traurigen Abſchluß fand die Autofahrt eines Düſſeldorfers Kaufmanns, der ſich mit ſei⸗ ner Familie auf der Fahrt nach Iſſelburg befand, um an der. ſeiner 73 Jahre alten Mutter teilzu⸗ nehmen. Aus bisher unbekannter Urſache fuhr der Wagen plötzlich in voller Fahrt gegen einen Telegraphenmaſt. Der Kaufmann und ſein zehnjähriges Kind wurden auf der Stelle getötet. Die Ehefrau wurde ſchwer verletzt und mußte ins nächſte Krankenhaus eingeliefert werden. Für einen deutſchen Geſchäftsmann iſt es eine ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht, ö. Firmenmitglied der NS- Bolkswohlfahrt zu werden. Die Türplakette an ſeinem Geſchäft zeichnel hu me kräfliger Untarbeiter an de nee 1g fahrispflege und damii Softalſt der Tat ift. 1 Lalcale eu ud ααν „Anerkennung der Hochzucht⸗Maisbeſtände. Die Zeit der Körnermaisernte rückt immer näher heran. Der Bauer geht noch einmal durch ſeine Beſtände, um die reſtlichen kranken Kolben(Brand, Schimmel uſw.) zu entfernen. In dieſem Jahre ſieht man ſehr viele Beſtände, die entfahnt, d. h. oberhalb des Kolbens ab⸗ geſchnitten ſind. Dieſe Maßnahme hat bei uns lediglich den Zweck der Grünfuttergewinnung. In Gegenden, in denen der größte Feind des Mafsbaues, der Mais⸗ zünsler ſich in ſtarkem Maße bemerkbar macht, wird dies zu ſeiner Bekämpfung getan. Mit dem des der zum i Abſchneiden oberen Stengelteils tritt eine Saftſtockung ein, die Pflanze gerade zur Zeit des reifenden Kornes Nachteil wird. Seckenheim hat ſeinen Anbau in dieſem Jahre ſchon beträchtlich erweitert, und zwar wird das erſte Mal Hochzucht⸗Mais bei uns angebaut. So wird unſer Ort in der Lage ſein, ſich nicht nur ſelbſt zu verſorgen ſondern noch auszuführen. Um im nächſten Jahre nur einwandfreies Saatgut in den Handel zu bringen, wird am kommenden Freitag vormittag 7 Uhr eine Feld⸗ beſichtigung zwecks Anerkennung der Hochzucht⸗Mais⸗ beſtände durch Fachleute auf dem Gebiete des Maisbaues ſtattfinden. Wir bitten die Pflanzer, ſich nach Möglichkeit daran zu beteiligen. Die erſten Tabakeinſchreibungen in Nordbaden. Im nordbadiſchen Anbaugebiet iſt die Tabakernte in vollem Gange und dürfte in acht bis zehn Tagen beendet ſein. Die letzten kühlen Nächte gaben zu Beſorg⸗ niſſen Anlaß, denn das Thermometer kam wiederholt nahe an den Nullpunkt heran, ſo in der Nacht zum Montag auf 2 Grad! Bei dieſer Froſtgefahr für die Pflanzen beeilt man ſich natürlich ſehr mit der Ernte. Dem Tabak auf dem Feld, der durch die lange Trocken⸗ heit gefährdet war, haben die Regenfälle der vergange⸗ nen Wochen noch recht genützt, ſodaß der 1935er Tabak noch ſehr brauchbar geworden iſt; er iſt vor allem im Wachstum vorangekommen, wodurch ſich die Ernte⸗ ausſichten bedeutend verbeſſerten. Nunmehr ſind auch die Grumpeneinſchreibungen feſtgeſetzt und zwar finden ſtatt: am 17. September in Mhm.⸗Seckenheim, eine Ver⸗ kaufsſitzung für bauernfermentierte Tabake, am 20. Sept. in Schwetzingen für die Grumpen des badiſchen Unter⸗ landes, am 27. September in Speyer für die Grumpen von Pfalz und Saar und am 8. Oktober für die Anbau⸗ gebiete Badiſches Oberland, Neckar und Brurein. Lebensmüde ſtürzt ſich in einen Weiher. In der Ab⸗ ſicht, ſich das Leben zu nehmen, ſtürzte ſich eine Frau in den Luiſenpark⸗Weiher. Ein Parkarbeiter brachte die Lebens⸗ müde wieder an Land und veranlaßte die Verbringung nach dem Städtiſchen Krankenhaus. Ernennung. Der Kunſthändler Ernſt Buck wurde durch den Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte, Berlin, zum Referenten für die Sachgebiete Kunſt und Anti⸗ quitätenhandel, Kunſtverſteigerungen, bet der Landesleitung Baden ernannt. * — Reichspoſtflagge an Flugzeugen. Im Einvernehmen mit dem Reichspoſtminiſter hat— wie ND meldet— der Reichsminiſter der Luftfahrt angeordnet, daß die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa, die auf Reichspoſtſtrecken eingeſetz werden, die Reichspoſtflagge zu führen haben, und zwal ſeitlich auf dem Rumpf der Maſchine. Wetterbericht. Ueber Mitteleuropa bildet ſich ein Hochdruckgebiet. Für Donnerstag und Freitag iſt heiteres, nachts kühleres Wetter zu erwarten. Wald und Volk Deutſche Forſtwirtſchaft in Bergangenenheit und Zukunft. In einem Nachwort zur Tagung des Deutſchen Forſt⸗ vereins in Würzburg ſchreibt der Reichsforſtmeiſter Her⸗ mann Göring über die deutſche Forſtwirtſchaft in Ver⸗ gangenheit und Zukunft u. a.: „Die deutſche Forſtwirtſchaft und ⸗wiſſenſchaft hat— das muß in gerechter Würdigung ihrer Leiſtungen anerkannt werden— eine große Vergangenheit, aber ſie ſoll eine größere Zukunft haben. In Deutſchland hat die Wiege wiſſenſchaftlicher Waldbewirkſchaftung geſtanden. Deutſche Forſtwirtſchaft und Forſtwiſſenſchaft hat der Welt dret Ideen von weittragender Wirkung geſchenkt, deren kulturelle und wirtſchaftliche Bedeutung nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann: die Idee der Verb un denheit von Wald und Volksgemeinſchaft, den Gedanken der Nachhaltig⸗ keit und die organiſche Auffaſſung des Wald⸗ weſens. Die Idee der Verbundenheit des Waldes mit der Volksgemeinſchaft iſt im deutſchen Volke von altersher tief verwurzelt. Aus der Gemeinſchaftsidee des Waldes war in⸗ zwiſchen ſchon frühzeitig der zweite große Gedanke, der Grundſatz der Nachhaltigkeit der Forſtwirtſchaft entſprungen. In Deutſchland entwickelte ſich aus jenem Gedanken anſtelle der früheren Abbauwirtſchaft eine Anbauwirt⸗ ſich af t, eine ſyſtematiſche forſtliche Nachhaltewirtſchaft. Frei⸗ lich ging auch hier die Entwicklung nicht ohne Irrwege vor ſich. Aus der Erkenntmis der Fehler entſprang der dritte Gedanke. Der Dauerwaldgedanke entſtand. Alle dieſe großen Gedanken der deutſchen Forſtwirt⸗ ſchaft und Forſtwiſſenſchaft tragen, wenn ſie auch von ver⸗ gangener Zeit ſtammen, viel von dem Geiſt des National⸗ ſozialtsmus in ſich. Die Gemeinſchaftsidee erſtrahlt wieder in voller Reinheit. Sie wächſt zu dem Gedanken: Deutſcher Wald iſt deutſches Volkstum. Vertiefung der Erkenntmis vom Leben des Waldes läßt aus der Idee der Nachhaltigkeit und aus der organiſchen Auffaſſung des Waldweſens den Gedanken vom ewigen Wald entſtehen. Ewiger Wald und ewiges Volk gehören zuſammen. Der Nationalſozialismus hat die Ideen der deutſchen Waldwirtſchaft nicht nur vertieft und erweitert, er hat auch ihre Durchführung gefordert und in tieferem Sinne auch erſt ermöglicht. In den größeren Ländern wurden ſelbſtändige Forſtverwaltungen gebildet, im Reich als oberſte forſtliche Behörde das Reichsforſtamt errichtet. Die Bereiche, die in engſter Beziehung zum Wald und zur Forſtwirtſchaft eee zuſammengeſchloſſen. Hierzu gehört der Na⸗ urſchutz. Vor allem galt es, die Holzwirtſchaft in engſte Beziehung mit der Forſtwirtſchaft zu bringen. Die organiſche Auffaſſung vom Wald hat auf dem Gebiet der Waldwirt⸗ ſchaft zu neuen Wegen geführt. Die Holznutzung iſt von der Fläche zum Einzelſtamm gewandert. Noch iſt es Zeit der NS⸗Volkswohlfahrt zur Durchführung der Kinderland⸗ verſchickung innerhalb des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ einen Freiplatz zu melden. Der maleriſch⸗ſchöne Herbſt bietet mit ſeinen mannig⸗ faltigen Reizen die ſchönſte Zeit der Erholung und der Ruhe. Keine hochſommerliche Gluthitze beläſtigt uns, keine ſchwülen ſtaubgefüllten Lüfte machen den Menſchen unluſtig zu allem Tun und unempfindlich für das rege Treiben und Wirken der Natur. Dafür bringt uns der Herbſt ein an⸗ genehm kühles Wetter und führt unſeren Augen durch dis maleriſche Färbung von Garten, Flur und Wald die ſchön⸗ ſten Farbenſymphonien vor. Noch iſt es Zeit, manchem erholungsbedürftigen Kinde, das ſehnſuchtsvoll drauf wartet, auch einmal von der NS in Ferien geſchickt zu werden, eine Freude zu machen. Beginn der Theaterſpielzeit Erſtaufführungen im Mannheimer Nationaltheater. Mit der Komödie„Sr. Gnaden Teſtament“ des ſchwe⸗ diſchen Dichters Hjalmar Bergmann hat das Mannheim Nationaltheater ſeine neue Spielzeit begonnen. Mit dieſet Komödie, die von den üblichen Luſtſpielen erheblich abweicht hat das Theater einen guten Griff gemacht. Se. Gnaden Baron Roger ſetzte an ſeinem 65. Geburtstag ſein Teſtament auf, in dem er ſeine uneheliche Tochter Blenda zur Unmwerſal⸗ erbin beſtimmte. Die Schweſter Sr. Gnaden, die Dom⸗ propſtin, iſt ſehr erboſt, denn ſie möchte das Teſtament zu ihren bezw. ihres Sohnes Gunſten haben. In ihrer uner⸗ hörten Bosheit ſchreckt ſie vor nichts zurück und mimmt jede Schande auf ſich, um dieſes Ziel zu erreichen. Als ſic ihr Sohn mit der Tochter Sr. Gnaden Blenda verlobte glaubte ſie, ihr Ziel— wenn auch andersherum— erteict zu haben, aber in dieſem Augenblick zerriß der Baron das Teſtament, das, wie er ſeiner Schweſter ſagte, ihr erſt Ver, druß und nun Freude machte. Verfeindet ſcheiden die Ge⸗ ſchwiſter, die Verlobung löſt ſich, und Blenda wird Ethin aber an der Seite eines anderen Mannes.: Der Dichter hat mit großer Feinheit die Charakter gezeichnet. In den Geſchwiſtern rumort das gleiche Blut, Der Baron, ein grundehrlicher und auch gutmütiger Mensch ſeine Schweſter, die Dompropſtin, g einer unglaublichen Bosheit. Dieſe Geſtaltung der Charaktere iſt den Darſtellern wirklich ausgezeichnet geglückt. Klix gl Baron gab eine ganz erfreuliche Leiſtung. Hermine Zieg⸗ ler als Dompropſtin ſtand in nichts nach. Sehr gut war Klaus W. Krauſe als der alte Diener des Barons. Das Liebespaar, Annemarie Schradiek und Fritz Schmiedel gefielen ebenfalls. Fritz Lauffen, der ſich dem Publikum vorſtellte, hatte nur eine kleine Rolle, die er aber zu ge⸗ ſtalten wußte. Der Beifall war ſehr ſtark und verdient. Daz Mannheimer Theater hat die Spielzeit mit einem Erfolg be⸗ gonnen, dem noch recht viele folgen mögen. „Hockewanzel“— ein erfolgreiches Volksſtück Zu einem großen Erfolg geſtaltete ſich die Erſtauf⸗ führung des Volksſtückes„Hockewanzel“ von Hans Chriſtoph Kaergel, mit der das Mannheimer National theater am zweiten Abend ſeiner neuen Spielzeit aufwartete. Der Exiſtenzkampf unſerer Sudetendeutſchen iſt in letzter Zeit wieder beſonders in den Mittelpunkt vieler Erörterun⸗ gen gerückt worden, aber der Kampf um die Behauptung deutſchen Volkstums in Böhmen währt ſchon lange. Das Stück führt uns zurück in die verworrenen Zeiten vor hun⸗ dertdreißig Jahren, als tſchechiſche Nationaliſten beim Zu⸗ ſammenbruch der deutſchen Kaiſermacht wieder einmal ihte Zeit für gekommen hielten. Der Erzdechant Wenzel Hocke, vom Volk Hockewanzel genannt, bewährt ſich als mannhaftet Verfechter des Deutſchtums und ſtellt— vor eine ſchwete Entſcheidung geſtellt— das gute Recht ſeines Volkes höher als die Befehlsgewalt ſemer kirchlichen Vorgeſetzten. Seine urwüchſige Kraft, vereinigt mit einem derben Humor, fand in Hans Finohr eine vollkommene Darſtellung. Sein intriganter Gegenſpieler, der Kanzler des biſchöflichen Amtes, wurde von Karl Marx nicht mit der entſprechenden Voll⸗ endung dargeſtellt, wenngleich die Leiſtungen desſelben be⸗ ſonders zum Schluß ebenfalls recht anſprechend waren. Aus⸗ gezeichnet war die Nebenrolle eines Domherrn mit Richard Lauffen beſetzt. Ferner ragte wieder Joſeph Offen⸗ bach hervor, der ſeiner Rolle als Dorfſchulze wie bei früheren Gelegenheiten eine überaus ſympathiſche, perſön⸗ liche Note zu geben wußte. Friedrich Hölz lin, der mit beſtem Geſchick die Regie führte, ſpielte ſehr lebendig und überzeugend den Biſchof von Leimeritz. Die Rolle des Paters Florian war mit Fritz Schmiedel nicht glücklich beſetzt. Die Aufführung fand den ſtärkſten Beifall. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Mahnung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren fällig ſpäteſtens am: 5. September 1935: die Gebäudeſonderſteuer für Auguſt 1935, die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Auguſt 1935 einbehaltene Bürgerſteuer, die bis dahin fällig gewordene Vergnügungsſteuer, die auf Grund von Stundungen bis dahin fällig gewordenen Steuerzahlungen. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. 5. September 1935: 10. September 1935: 10. September 1935: Danksagung. Für die vielen Beweise Herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Vaters sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Lang Wtw. Mannheim-Seckenheim, 12. Sept. 1935. Karl Rudolphi Gretl Rudolpht geb. Zürn Dermählte Mannheim Seckenheim, 12. September 1035. 777TCCTCCC000TC0000T00ͤ Turmverein 1898, Mhm.-Seckenheim. und Unserer lieben TJurnsdiwester Vermählungs- CETL ZUDRN Karten und ihrem lieben Brdutigam KARL e EUDDOLPHl die besten Glüctmũünsche angefertigt zur heutigen Vermählung. in der Der Turnrat. Druckerei des r Neckar- Bote. [Verſammlungs⸗ Kalender. ö Tbd.„Jahn“. Heute abend ab 5 Uhr Arbeiiten am Platz im„Schloß“. Arbeitsgeräte mitbringen. Tabakpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Die Probebüſchel der zum Verkauf am 20. ds. Mts. angemeldeten gebüſchelten Grumpen müſſen bis Samstag früh 8 Uhr im„Bad. Hof“ zur Beſich⸗ tigung ausgelegt werden. Der Vorſitzende. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Am Freitag vorm. 7 Ahr findet eine Feld⸗Beſichtigung zwecks Anerkennung der Hochzuchtmaisbeſtände hier ſtatt. Wir bitten die Pflanzer, zu derſelben zu erſcheinen. Treffpunkt am Rathaus. Möbliertes Zimmer mit Verpflegung an anſtändigen jungen Mann zu vermieten. Hauptſtraße 120. Möbliertes Zimmer zu vermieten. Räheres in der Geſchäftsſt. ds. Bl. Schlafſtelle zu vermieten. Räheres in der Geſchäftsſt. ds. Bl. Neue Grünkern, ganz 5 Pfund 36 u. 40 Pfg. Neue Grünkern, gemahlen Pfund 38 u. 42 Pfg. Neues Sauerkraut Pfund 18 Pfg. Neue Salzgurken Stück 7 u. 10 Pfg. Neue Eſſiggurken Stück 4 u. 6 Pfg. Neue Zwiebeln Pfund 7 Pfg. Kartoffeln 10 Pfd. 45 Pfg. Schlafzimmer Stüc 107 11 Wohnzimmer Eier 12 12½ Pfg. uncl Ruüchen ſelbſtangefertigte Deutſche Fettheringe 10 Stück 45 Pfg. Neue Vollheringe 5 10 Stück 75 Pfg. oder durch Spezialgeſchäfte bezogen, auch gegen Teilzahlung, liefert Bratheringe 5 5 5 Ilterdoſe 64 Pfg. A. Kollnig, Schreinermeiſte, Bismarckheringe Telefon 47027. Literdoſe 68 Pfg. Rollmops Literdoſe 68 Pfg. Heringe in Gelee Literdoſe 72 Pfg. 1933 er Bockenheimer Sonnenberg, natur Wachstum Friedr. Klingel Großbockenheim Literfl. ohne Glas 95 Pfg. at- Und berkal von Grundbesitz, Häusern und Bauplätzen. Georg Röser Immobilien(R. D. N.). Größtes Fachgeschäft am Platie. — 1934 er Liebfraumſſoh, natur Literflaſche ohne Glas 1.10 30% Rabatt, mit Ausnahme weniger Artikel. Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Dructerei des Necar-Bote. aber es ſind Gegenſätze, wie man ſie ſich nur denken kan. ganz Dame, aber mit et. ſchwe⸗ heiner ieee weich, Snaden tament berſal- Dom⸗ ent zu Uner⸗ mimmt Is ſic rlobte, reicht n das t Ver⸗ e Ge⸗ Erbin, ktere Blut 1 kann. Renſch, r mt raktete 5 als Jieg⸗ t war Das edel blikum u ge⸗ Das Ig be⸗ lück ſtauf⸗ Hans ional⸗ mes, Voll⸗ n be⸗ Aus⸗ chard fen⸗ ber kſön⸗ mit Und des icklich Nr. 213 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Donnerstag, 12. September 1935 — gortſetzung:„Die Proglamation des Führers“. eigene Kraft bunend, 137 Menſchen auf dem Ouadratkilo⸗ 8 * meker zu ernähren, etwas Wunderbares.(Beifall) Anſprache des Führers Ein Rückblick auf 1934/33 Wenn ich aus dem heutigen Anlaß vor Ihnen und da⸗ mit vor dem deutſchen Volk, eine kurze Darſtellung des vergangenen Jahres gebe, dann geſchieht es, um Ihnen die hene Erfüllung unſerer übernommenen Pflicht zu zeigen und um daraus die Aufgaben für die Zukunft abzu⸗ leiten. 1. Die nationalſozialiſtiſche Partei Der letzte Parteitag ſtand noch unter dem Zeichen der lleberwindung einer inneren Kriſe der Bewegung. Wahn⸗ ſinnige Ehrvergeſſene hatten damals verſucht, die Partei zu einem Inſtrument ihrer eigenen Intereſſen umzugeſtal⸗ ten. Auch die letzten Reſte dieſes Unternehmens ſind ſeit⸗ dem liquidiert worden. Die Partei hat ſich in dieſem Jahr außerordentlich gefeſtigt. Ihre innere Organiſation wurde weiter ausgebaut. Zahlreiche Stellen des Staates wurden mit zuverläſſigen Parteigenoſſen beſetzt. Das Vordringlichſte dieſer inneren Parteiarbeit war die durch die gelungene Revolution notwendig gewordene Abſteckung der neuen Arbeitsgebiete. An der Spitze ſtand vor allem die Vertiefung der Erkenntnis, daß mit dem Wiederaufbau der Armee der national⸗ ſozialiſtiſche Staat eine neue Säule mit beſonderer ihr allein vorbehaltener Aufgabe erhalten hat. Dies führte nicht nur zu einer ſcharfen Umreißung der Auf⸗ gabengebiete der Bewegung, ſondern auch zur Liqui⸗ dierung derjenigen Einrichtungen, die durch den Zug dieſer Entwicklung in Zukunft eine Störung der Ordnung bedeutet haben würden. Partei, SA und Ss ſind in dieſem Jahr in ihrer Ver⸗ waltung vereinfacht, in ihrem Mitgliederbeſtand aber ſchär⸗ feren Prüfungen unterworfen worden. Das Ergebnis iſt eine ziffernmäßige Beſchränkung und eine wertmäßige Steigerung geweſen. 2. Der Staat Der Kampf, den die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſeit dem Tage ihrer Neugründung auf ihre Fahne geſchrieben hat, wurde mit einem geſchichtlich beiſpielloſem Erfolg fort⸗ geführt. Das Reich iſt in immer ſteigendem Ausmaß dem Nationalſozialismus verfallen. Die Wirkung dieſes Kampfes aber war nie fühlbarer als in den zurückliegenden zwölf Monaten. Deutſchland iſt frei geworden. Mit dem 156. März hat die nationalſozialiſtiſche Regierung der deutſchen Nation aus eigener Kraft die Gleichberechtigung gegeben. Die Fixierung unſeres Heeres gibt Deutſchland den notwendigen Schutz zu Lande; die Errichtung unſerer Luft- waffe ſicher! die deutſche Heimak vor Brand und Gas. Die in ihrer Größe durch das Londoner Floktenabkommen um riſſene neue deutſche Kriegsflotte beſchützt den deutſchen Handel und die deutſche Küſte. Dieſes Jahr 1934 und 35 iſt zugleich das Jahr gro⸗ ßer innerer reformatoriſcher Arbeiten auf faſt allen Gebieten unſerer Geſetzgebung und Verwaltung. Die Arbeitsdienſtpflicht wurde eingeführt. 3. Die deutſche Wirtſchaft Wir können heute darüber ſprechen: das Jahr 1934 brachte uns leider eine ſehr ſchlechte Ernte. Wir ſind noch jetzt durch ſie belaſtet. Aber trotzdem iſt es gelungen, die Verſorgung des deutſchen Volkes mit den lebenswich⸗ tigen Nahrungsmitteln ſicherzuſtellen. Daß dies gelang, trotz vieler Einſchränkungen, iſt eine Leiſtung, die der großen Maſſe unſeres Volkes vielleicht nicht in genügendem Amfang zum Bewußztſein kam. Die mit dieſer Ernte verbundenen Schwierigkeiten führ⸗ ten manchesmal allerdings zu einer vorübergehenden Verknappung dieſer oder jener Lebensmittel. Allein wir waren entſchloſſen, unter keinen Amſtänden, ſo wie das von Seiten einer gewiſſen internationalen Preſſe ſehn⸗ jüchlig erhofft wurde, zu rapirulteren. und wir haben die Kriſe erfolgreich überſtanden.(Bravo!) Wir waren da⸗ bet gezwungen, den Verſuch, die ſchlechte Ernte durch teils verſtändliche, teils aber auch unbegründete Preisſteigerungen zum Ausdruck zu bringen, mehrere Male mit allen Mitteln zu unterbinden. Wir waren aber auch in dieſem Jahre und werden es genau ſo in der Zukunft ſein, des unverrückbaren Willens, das deutſche Volk nicht in eine neue Inflation hinein⸗ taumeln zu laſſen. Dazu muß aber heute noch jede Lohnerhöhung genau ſo wie jede Preisſteigerung führen. Wenn daher auch jetzt gewiſſen⸗ loſe Egoiſten oder gedankenloſe Dummköpfe aus irgendeiner Verknappung, die immer wieder kommen kann, das Recht zu Preisſteigerungen ableiten, ſo würde dieſes Ver⸗ halten dann, wenn die Regierung nachgeben wollte, zwangs⸗ läufig die uns bekannte Schraube der Jahre 1921 bis 1923 wieder in Bewegung bringen und damit zum zweiten Male dem deutſchen Volke eine Inflation beſcheren. Wir werden daher ſolche Elemente von jetzt ab mit einer brutalen Rückſichtsloſigkeit angreifen(ſtarker Beifall) und nicht davor zurückſchrecken, wenn es im Guten nicht geht, ſie durch das Konzentrationslager dem nationalen Geſamt⸗ intereſſe gleichzuſchalten und dieſem anzupaſſen. Wir gedenken aber nicht nur, keine neuen Schul⸗ den zu machen, ſondern wir haben im Gegenteil unſere internationalen Schulden weſentlich vermindert. Am die uns fehlenden Lebensmittel und Rohſtoffe einzukaufen, hat die eglerung verſucht, den deutſchen Export Aufrecht zu erhalten. Und tatſächlich iſt die Beteiligung Deutſchlands am internationalen Handel trotz dem füdiſchen eltboykott in keinem größeren Umfange zurückgegangen als der Außenhandel der anderen Länder auch. In derſelben Zeit wendete die Regierung ihr Augen⸗ merk der Entwicklung des Verkehrs zu. Alle begonnenen zrojekte wurden weitergeführt, neue große Aufgaben ſind inzugekommen. Inſoweit aber alle unſere Bemühungen nicht in der Lage Ge dem einzelnen Menſchen einen ausreichenden nbedienſt zu geben, oder die infolge zu geringer Löhne noch 1 gebliebene Not andauert, hat die großartige Organi⸗ pngen unſeres Sozialhilfswerkes 1 helfend einzu⸗ 1 in Sowjetrußland mit kaum 15 Menſchen ſind en Quadrakkilometer Millionen vor dem verhungern 11 und Unzählige auch fortgeſetzt des Hungers ſterben, un iſt die Tatſache, daß es gelungen iſt. nur auf unſere Im übrigen ſind wir ſelbſt nie mit unſeren Leiſtungen zufrieden. Unſer Ziel iſt, für das Wohlergehen des deut⸗ ſchen Volkes immer und immer wieder neue Anſtrengun⸗ gen zu unternehmen. Und ich möchte dier 5 jenen Kritikern, die auf jeden einzelnen Mißerfolg begierlich lauerg, Fol⸗ gendes ſagen: Wer ſehr viel ſchießt, wird auch einmal oder das andere Mal danebenſchießen. Sicher aber iſt, daß größere Anſtrengungen noch nie gemacht worden ſind, ein Volk vom Abgrund ſeines wirtſchaftlichen, ſtaatlichen und moraliſchen Verfalls zurückzureißen. Und dies ſetzt uns auch die Aufgabe feſt für das vor uns liegende Jahr. Aufgaben der neuen Jahre Wir werden wieder einen ſcharfen Angriff unker⸗ nehmen auf die Jahl unſerer Arbeitsloſen. Wir werden uns wieder bemühen, das Verhältnis zwi⸗ ſchen Arbeit und Lohn aufrecht zu erhalten, und wir werden vor nichts zurückſchrecken, Elemente der Störung ganz gleich, wo ſie ſich zeigen und wer ſie ſind, den Intereſ⸗ ſen der Nation zu unterwerfen. Wir werden das gewaltige ſozialiſtiſche Werk unſerer Arbeitsfront weiter führen. Wir werden das Deutſche Reich in ſeinem Heere ſtärken, um aus ihm immer mehr einen ſicheren Hort des europäiſchen Friedens und damit der europäiſchen Kultur zu machen.(Lebhafter Beifall) Wir werden alle in Angriff genommene Arbeiten fortführen und ergänzen durch Neuanſtrengungen, um Deutſchland wirt⸗ ſchaftlich lebensfähig zu erhalten und in ſeinem Lebens⸗ ſtandard zu verbeſſern. Wir werden aber vor allem die Bewegung als die Quelle unſerer Kraft innerlich feſtigen und wir werden in ihrem Sinne fortfahren in der Erziehung der deutſchen Menſchen zu einer wirklichen Gemeinſchaft. Wir wollen nicht in den Irrtum verfallen, zu meinen, duß man einmal Natjionalſozjaliſt wird um es damit dann ewig zu bleiben f iſt nur der, der ſich unentwegt der Idee verpflichtet fühtt, ihr dient und für ſie wirbt. Der Parkeitag 1935 findet in einer bewegken Zeit ſtalt. Da der bolſchewiſtiſche Jude in Moskau nach einer neuen Kampfanſage der Welt die Zerſtörung predigt, wollen wir Nationalſozialiſten feſter unſer herrliches Banter faſſen und es vor uns herkragen mit dem heiligen Entſchluß, gegen den alten Feind zu kämpfen, ohne Sorge um unſer Leben, auf daß Deutſchland ſeine Ehre und die Freiheit ſich be⸗ wahre und damit die Grundlagen des Lebens der Zukunft. Es lebe das Deutſche Reich! Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung! (Sekundenlange Stille, dann ſtürmiſch ausbrechender, nicht endenwollender Beifall und brauſende Heilrufe.) Die Proklamation des Führers fand immer wieder ſtürmiſche und begeiſterte Zuſtimmung. Als der Führer den Saal verließ und zur Stadt zurückkehrte, wiederholten ſich die Beweiſe herzlicher A und Begeiſterung, Kundgebungen, wie ſie in dieſer Herzlichkeit für Nürnberg ſo bezeichnend ſind. Ein Denkmal des Dritten Reiches Brundſteinlegung der Kongreßhalle durch den Führer. Der Nachmittag des zweiten Tages ſah die feierliche Brundſteinlegung der neuen Kongreßhalle, die im Süd⸗ ſten der Luitpoldareng nach den Plänen des verſtorbenen Architekten Profeſſor Ludwig Ruff errichtet werden ſoll. Wenige Minuten vor halb 5 Uhr ſchmettern die Fan⸗ Bae und die Ehrenkompagnien präſentieren. Durch die Baſſe der Standarten ſchreitet der Führer. Oberbürgermei⸗ ſter Liebel ergreift das Wort. Er ſagte u. a.: Während der Abhaltung des erſten Reichsparteitages nach der Machtübernahme im Jahre 1933 beſtimmten Sie, mein Führer, daß die Reichsparteitage der NSDAP für alle Zeiten ſtets in Nürnberg abgehalten wer⸗ den ſollten. Nürnberg war damit zur Stadt der Reichs⸗ parteitage geworden. Der Stadtverwaltung erwuchs aus dieſer nicht nur von der Nürnberger Bevölkerung, ſondern vom ganzen Frankenland begeiſtert begrüßten Auszeich⸗ nung die ebenſo gewaltige wie ehrenvolle Aufgabe, ent⸗ ſprechende Dauereinrichtungen und Anlagen für die Abhal⸗ tung der Parteitage der NSDAP zu ſchaffen. Schon damals wurde der Plan erwogen, eine haupt⸗ ſächlich für die Abhaltung der Parteikongreſſe beſtimmte rieſige Stadthalle in Nürnberg zu errichten und das ge⸗ plante monumentale Bauwerk entſprechend einzugliedern im Aufmarſchgelände der für die Reichsparteitage in Aus⸗ ſicht genommenen Anlagen. Es ſollte nicht etwa nur ein Rieſenbau geſchaffen wer⸗ den mit einem Faſſungsvermögen von Zehntauſenden von Menſchen, ſondern ein grandioſes Bauwerk als architektoniſche Darſtellung der Volkwerdung der deutſchen Nation und ihrer tiefſten Geſchloſſenheit im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland. Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage, gedenkt in dieſer Stunde der Grundſteinlegung für die Kongreßhalle in tiefſter Dankbarkeit Ihrer Großmut, mein Führer, der es allein zu danken iſt, daß auch dieſes gigantiſche Bauwerk als Denkmal einer großen Zeit in Nürnberg erſtehen und dazu beitragen wird, den Ruhm der alten Reichsſtadt in die Jahrtauſende zu tragen. Der Bau, der in den kommenden Jahren hier aus dem naligzialiſt Boden wächſt, wird nicht allein in der Kühnheit ſeiner Konſtruktion, in ſeiner einzig ſchönen archikektoniſchen Gliederung und der ungeheuren Wucht ſeiner gewaltigen Ausmaße unerreicht ſein, ſondern er wird darüber hinaus u einem Kult⸗ und Veiheraum des deutſchen Volkes wer 1925 der in ſeiner erhabenen Formgebung den Juſammen⸗ ſchluß dieſes deulſchen Volkes um ſeinen Führer in hehr⸗ ſter Form verſinnbildlichen und in Jahrkauſenden verkün⸗ den wird! Namens der Stadt Nürnberg als der Stadt der Reichs⸗ parteitage und des Zweckverbandes Reichsparteitag Nürn⸗ berg, als dem Bauherrn, darf ich Sie, mein Führer, nun bitten, den Grundſtein zu legen zu der künftigen Kongreß⸗ halle der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei. Nach Schluß der Rede ſchreitet der Führer zum Grundſtein, während die Blutfahne hinter ihm hergetragen wird. In dem gewaltigen Halbrund klangen dann weithin ſchallend die Worte des Führers: Vor 16 Jahren fand die geiſtige Grundſteinlegung einer der größten und entſcheidenſten Erſcheinungen des deut⸗ ſchen Lebens ſtatt. Als wir wenige Männer damals den Entſchluß faßten, Deutſchland aus den Feſſeln ſeiner inne⸗ ren Verderber zu löſen und von dem Joch der äußeren Knechtſchaft zu befreien, war dies einer der kühn⸗ ſten Entſchlüſſe der Weltgeſchichte. Dieſes Vorhaben iſt nach einem nunmehr 16jährigem ſchweren Ringen zum entſcheidenden geſchichtlichen Erfolg geführt worden. Eine Welt von inneren Widerſachern und Wider⸗ ſtänden wurde überwunden und eine neue Welt iſt im Be⸗ griff zu entſtehen. An dieſem heutigen Tage ſetzen wir dieſer Welt des deutſchen Volkes den Grundſtein erſten großen Denkmals. Eine Halle ſoll ſich erheben, die beſtimmt iſt, die Ausleſe des nationalſozialiſtiſchen Reiches für Jahrhunderte all⸗ jährlich in ihren Mauern zu verſammeln. Wenn aber die Bewegung jemals ſchweigen ſollte, dann wird noch nach Jahrtauſenden dieſer Zeuge hier reden. Inmitten eines heiligen Haines uralter Eichen werden dann die Menſchen dieſen erſten Rieſen unter den Bauten des Dritten Reiches in ehrfürchtigem Staunen bewundern. In dieſer Ahnung ſetze ich den Grundſtein der Kon⸗ greßhalle der Reichsparteitage zu Nürnberg im Jahre 1935, im Jahre der von der nakionalſozialiſtiſchen Bewegung er⸗ kämpften Freiheit der deutſchen Nation. Der Führer bittet ſodann Reichsminiſter Kerrl, den Inhalt der Urkunde, die in den Grundſtein eingemauert wird, zu verleſen. Dann überreicht Reichsminiſter Kerrl dem Führer den eigens für dieſe Grundſteinlegung von einem Nürnberger Goldſchmied angefertigten Hammer. Während die Stein⸗ metze die Kapſel, die die Urkunde umſchließt, in das herge⸗ richtete Gemäuer verſenken und den Mörtel anrühren, wer⸗ den die Fahnen und Standarten erhoben, präſentieren die Ehrenabordnungen und intoniert die Muſik das Deutſch⸗ land und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Batterien künden den hiſtoriſchen Augenblick aus ehernen Schlünden. Mit erho⸗ bener Rechten wohnen die Zeugen der Grundſteinlegung dem feſtlichen Akt bei. Als die Muſik verklungen iſt, beglei⸗ tet der Führer mit weithin ſchallender Stimme ſeine drei Hammerſchläge mit den Worten: Stehe feſt und rede als ein ewiger Zeuge. Der Führer verläßt dann durch das Spalier der Ehren⸗ zeichen der Bewegung unter den Heilrufen der Menge und den Klängen des Badenweiler Marſches die Stätte, an der nun das Kongreßhaus der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei erſtehen wird. neuen ihres Die Kunſt im Dritten Reich Große Rede des Führers auf der Kulturkagung. Nürnberg, 12. September. Auf der Kulturtagung im Opernhaus, die vom Reichs⸗ leiter Roſenberg eröffnet wurde, hielt der Führer eine großangelegte Rede. Der Führer erklärte u. a.: Als am 27. Februar 1933 das Feuer aus der Kuppel des Reichstages den Himmel zu röten begann, ſchien es, als ob das Schickſal die kommuniſtiſchen Brandſtifter be⸗ ſtimmt hätte, der Nation noch einmal die Größe der ge⸗ ſchichtlichen Wende durch eine hochlodernde Fackel zu er⸗ leuchten. Drohend ſtieg der Schatten des jüngſten bolſche⸗ wiſtiſchen Aufruhrs über das Reich. Eine der größten ſo⸗ zialen und wirtſchaftlichen Kataſtrophe drohte Deutſchland zu vernichten. Alle Fundamente des Gemeinſchaftslebens waren erſchöpft. Die Zeit hatte von vielen unter uns ſchon ſehr oft Mut gefordert, im großen Kriege und ſpäter während des langen Kampfes für die Bewegung und gegen die Feinde der Nation. Allein, was war all dieſer Mut des Lebenseinſatzes ge⸗ genüber dem, der nun verlangt wurde, in dem Augenblick, da die Frage an uns herantrat, die Führung des Reiches und damit die Verantworkung zu übernehmen über oas Sein oder Nichtſein unſeres Volkes. Es war ein wahrhaft wildes Ringen mit allen Elementen und Erſcheinungen des deutſchen Verfalls im Innern und den daran inkeref⸗ ſierten hoffnungsfreudigen Feinden in der übrigen Welt. Es wird dereinſt mit Erſtaunen bemerkt werden, daß in dieſer ſelben Zeit, da der Nationalſozialismus und ſeine Führung einen heroiſchen Kampf um Sein oder Nichtſein, auf Leben und Tod ausgefochten haben, der deutſchen Kunſt die erſten Impulſe zu einer Neu⸗ belebung gegeben worden waren, während die Parteien niedergeſchlagen, der Länderwiderſtand gebrochen und die Souveränität des Rei⸗ ches als einzige und ausſchließliche verankert wurden, während Zentrum und Marxismus geſchlagen und ver⸗ folgt der Vernichtung verfielen, die Gewerkſchaften ausge⸗ löſcht und die nationalſozialiſtiſchen Gedanken und Ideen aus der Welt phantaſtiſcher Pläne Zug um Zug ihre Ver⸗ wirklichung erfuhren, fand ſich trotz alledem noch Zeit ge⸗ nug, die Fundamente zu legen für den neuen Tempel der Kunſt. Eine Revolution fegt alſo über einen Staat hinweg und müht ſich zugleich um die erſten Keime einer neuen hohen Kultur. Und wahrlich nicht in negativem Sinne! Denn was immer wir mit unſeren Kulkurverbrechern an Rechnungen zu begleichen hatten, wir haben uns wirklich nicht zu lange damit aufgehalten dieſe Verbrecher unſerer Kunſt 10 Na zu ziehen. Seit jeher ſtand ein Entſchluß feſt: Wir werden uns einmal nicht in endloſe Debatten einlaſſen mit Menſchen, die— nach ihren Leiſtungen zu urteilen— entweder Nar⸗ ren oder Betrüger waren. Ja wir haben die meiſten Hand⸗ lungen der Führer dieſer Kulturheroſtraten immer nur als Verbrechen empfunden. Jede perſönliche Auseinanderſet⸗ zung mußte ſie daher entweder in das Gefängnis oder in das Narrenhaus bringen, je nachdem ſie an die Ausge⸗ burten ihrer verderbten Phantaſie entweder wirklich als innere Erlebniſſe glaubten oder dieſe Produkte ſelbſt als traurige Verbeugung vor einer genau ſo traurigen Ten⸗ denz zugaben. 8 7 . Ganz abgeſehen dabei noch von jenen wiſtiſchen Literaten, die in einer ſolchen„Kulturbetäti⸗ gung“ ein wirkſames Mittel zur inneren Unſicher⸗ und Haltlosmachung der ziviliſierten Nationen erkennen und es demgemäß anwenden. Umſo mehr aber waren wir ent⸗ ſchloſſen, im neuen Staat eine poſitive Förderung und Be⸗ handlung der kulturellen Aufgaben ſicherzuſtellen. Und ebenſo feſt ſtand der Entſchluß, die dadaiſtiſch⸗kubi⸗ ſtiſchen und futuriſtiſchen Erlebnis⸗ und Sachlichkeitsſchwät⸗ zer unter keinen Umſtänden an dieſer kulturellen Neuge⸗ burt teilnehmen zu laſſen. Es iſt nicht verwunderlich, wenn in einer ſolchen Zeit gegen ein ſolches Bemühen zwei Einwände erhoben wer⸗ den, die übrigens alle kulturellen Leiſtungen auch in der Vergangenheit ſtets begleitet hatten: Der erſte iſt jetzt überhaupt die Zeit, angeſichts der gewaltigen politiſchen und wirkſchaft⸗ lichen Aufgaben, die uns geſtellt ſind, ſich mit kulturellen und künſtleriſchen Problemen zu beſchäftigen? Iſt jetzt nicht die praktiſche Arbeit wichtiger? Und der zweite Einwand: Können wir es uns erlau⸗ ben, heute für die Kunſt Opfer zu bringen in einer Zeit, da uns überall noch ſoviel Armut, Not, Elend und Jam⸗ mer vorhanden ſind? Iſt die Kunſt nicht letzten Endes eben doch nur weniger beſtimmter Luxus? Dazu iſt folgendes zu ſagen: Die Kunſt iſt keine Erſcheinung des menſchlichen Le⸗ bens, die nach Bedarf gerufen und nach Bedarf enklaſſen oder penſionienk werden kann. Gewiß iſt die kulturelle Betätigung eines Volkes eine entweder grundſätzlich vorhandene oder eine grundſätzlich nicht vorhandene. Sie gehört zu dem Geſamfkomplex raſſiſcher Werte und der Geſamtanlagen eines Volkes. Allein die funktionelle Auswirkung ſolcher Fähigkeiten zu ſchöpferiſchen und fork⸗ erhaltenden Leiſtungen erfolgt nach demſelben Geſetz der andauernden Entwicklung und Skeigerung, wie jede an⸗ dere menſchliche Tätigkeit giich. So wie man nicht in einem Volk auf eine beſtimmte Zeit die Beſchäftigung mit Mathematik oder Phyſik ein⸗ ſtellen kann, ohne nicht einen am Fortſchritt der übrigen ähnlich befähigten Welt meßbaren Rückſchritt zu erleiden, ebenſowenig kann man die kulturelle Tätigkeit für eine ge⸗ wiſſe Periode einſtellen, ohne einen darauf zwangsläufig erfolgenden allgemeinen kulturellen Rückgang und end⸗ lichen Verfall. Wenn aber die kulturelle Tätigkeit als ſolche ſchon keine Ausſetzung auf kürzere oder längere Zeit verträgt, ſoll ſie nicht ſehr ſchwer einholbare Schäden erleiden, dann wäre eine ſolche Unterlaſſung beſonders aber dann abzulehnen, wenn die allgemeinen politiſchen und wirtſchaftlichen Nöte einer Zeit geradezu gebieteriſch eine Verſtärkung des in⸗ deren Haltes einer Nation erfordern. Denn dieſes iſt wich⸗ tig zu verſtehen: Die großen Kulturleiſtungen der Menſch⸗ heit waren zu allen Zeiten Höchſtleiſtungen des Gemein⸗ ſchaftslebens. Wenn der kleine menſchliche Geiſt, von Leid und Sorge verfolgt, irre wird im Glauben an die Größe und Zukunft ſeines Volkes, dann iſt es Zeit, ihn wieder aufzurichten durch den Hinweis auf die von keiner polikiſchen und wirkſchaft⸗ lichen Not wegzuleugnenden Dokumente des inneren und damik höchſten Wertes ſeines Volkes. Was würden die Aegypter ſein ohne ihre Pyramiden und Tempel, was die Griechen ohne Athen und Akropolis, was Rom ohne ſeine Bauten, unſere germaniſchen Kaiſer⸗ geſchlechter ohne die Dome und die Pfalzen und das Mit⸗ telalter ohne Rathäuſer, Zünftehallen uſw., oder etwa die Religionen ohne Kirchen und Münſter? Daß es einſt ein Volk der Maya gab. würden wir nicht wiſſen, wenn nicht zum Staunen der Gegenwart die gewaltigen Ruinen der Städte ſolcher ſagenhaften Völker immer von neuem die Aufmerkſamkeit erwecken und das forſchende menſchliche Intereſſe auf ſich ziehen und feſſeln würden. Nein: Kein Volk lebt länger als die Dokumenke ſeiner Kultur! Wenn aber der Kunſt und ihren Werken eine ſo ge⸗ waltige, von keiner menſchlichen Tätigkeit erreichte fort dauernde Wirkung zu eigen iſt, dann iſt die Beſchäftigung mit ihr umſo notwendiger, je widerwärtiger die allgemei⸗ nen politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine Zeit bedrücken und verwirren. Und ſelbſtbewußt erhebt ſich ein ſolches Volk durch ſeine unſterblichen Leiſtungen vor der Geſchichte noch nachträglich zum wahren Sieger über ſeine Gegner. Der Einwand aber, daß nur ein kleiner Teil eines Vol⸗ es, weil dies verſtehend und miterlebend daran intereſſiert ei, iſt falſch. Denn mit demſelben Recht könnte man jede andere Funktion im Leben eines Volks als unwichtig hinſtellen, eil nicht die Geſamtheit an ihr einen direkten Ankeil zu haben ſcheint. Oder will jemand behaupten, daß etwa die Maſfe einer Nation direkt Anteil nimmt an den Spitzenleiſtungen der Chemie, der Phyſik und überhaupt aller anderen hoͤch⸗ ten Lebensäußerungen der Geiſteswiſſenſchaften? Ich bin m Gegenteil davon überzeugt, daß die Kunſt, weil ſie die unverdorbenſte und unmittelbarſte Wiedergabe des Seelen⸗ lebens eines Volkes iſt, unbewußt weitaus den größten direkten Einfluß auf die Maſſe der Völker ausübt, immer unter der einen Vorausſetzung, daß ſie ein wirkliches Bild des Seelenlebens ſowie der angeborenen Fähigkeiten eines Volkes und nicht eine Verzerrung derſelben zeichnet. Dies ergibt aber einen ſehr ſicheren Anhalt über den Wert oder Unwert einer Kunſt. In der Ausübung und im Verſtändnis ſtoßen wir auf eine endloſe Folge von Stufen. Glücklich die Nation, deren Kunſt ſo hoch iſt, daß ſie für jeden Einzelnen noch eine letzte Befriedigung als Ahnung übrig läßt! So, wie aus der Zahl der produktiven Künſtler den Gipfel⸗ punkt der menſchlichen Leiſtung immer nur wenige Exem⸗ plare erreichen, ſo kann auch das letzte Verſtändnis nicht allen gleichmäßig zuteil werden. Allein der ef zu dieſer Höhe kann jeden Menſchen, ganz gleich auf welcher Stufe ſein Verſtändnis das Ende findet, ſtets mit tiefer innerer Befriedigung erfüllen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat daher, wenn ſie ſich wirklich eine umwälzende Bedeu⸗ tung zuſchreibt, mit allen Mitteln danach zu ſtreben, dieſe jüdiſch⸗bolſche⸗ Anmaßung durch ihre ſchöpferiſche kulturelle Leiſtung in einem berechtigten Anſpruch zu verwandeln. Sie hat das Volk zur Ueberzeugung ſeiner allgemeinen und ihrer be⸗ ſonderen Miſſion zu bringen durch die Demonſtration höch⸗ ſter kultureller Veranlagung und ihrer ſichtbaren Auswir⸗ kung. Sie wird ſich dabei ihre eigene Arbeit und ihren Kampf nur erleichtern, indem ſie für die Größe ihrer Abſichten das Verſtändnis des Volkes ſteigert durch die tiefe Wirkung, die zu allen Zeiten von den großen kulturellen Leiſtungen und insbeſondere ſolchen der Baukunſt ausgegangen iſt. Wer ein Volk zum Stolz erziehen will, muß ihm auch ſicht⸗ baren Anlaß zum Stolze geben. Der zweite Einwand, daß man in einer Zeit ſchwerer materieller Not lieber auf die Betätigung auf dem Gebiete der Kunſt verzichten ſollte, iſt ein genau ſo ewiger Beglei⸗ ter des künſtleriſchen Schaffens als die Not ſelbſt. Denn wer glaubt im Ernſt, daß in irgendeiner Zeit höchſter menſchlchier Kunſtenkfaltung die Not nicht vorhanden geweſen wäre? Die einfachſte Widerlegung ieſes Einwandes ergibt ſich aus einef anderen Frageſtellung! Glaubt man, daß es keine Not gegeben haben würde, wenn die Griechen die Akropo⸗ lis nicht gebaut hätten? Und um die Gegenwart nun als hoch leichter verſtändlich heranzuziehen: Der Nationalſozia⸗ lismus wird Deutſchland durch Höchſtleiſtungen der Kul⸗ tur auf allen Gebieten verſchönern. Sollen wir darauf ver⸗ zichten, weil es im übrigen auch bei uns noch Not gibt oder geben wird? Das heißt, war alſo vor uns, als dieſe Lei⸗ ſtungen nicht vollbracht wurden, etwa keine Not? Im Gegenteil! Hätte die Menſchheit ihr Daſein nicht durch die großen Kulturſchöpfungen veredelt, würde ſie überhaupt gar nicht die Leiter gefunden haben, die aus der materiellen Not des primitipſten Daſeins hinaufweiſt zu einer höheren Menſch⸗ lichkeit. Je geringer daher die Pflege der Kulkur in einem Volke iſt, um ſo kiefer iſt zumeiſt auch ſein allgemeiner Le⸗ bensſtandard und um ſo größer damit auch die Not ſeiner Bürger. Der geſamte menſchliche Fortſchritt entſtand und ent⸗ ſteht durch die fortlaufende Einſparung von Arbeitskräften auf bisher als lebensnotwendig empfundenen Produktionen und ihre Hinüberführung auf neuerſchloſſene und damit ſtets nur einer kleinen Anzahl von Menſchen materiell und gei⸗ ſtig zugängliche Gebiete. Auch die Kunſt geht als Verſchönerung des Lebens die⸗ ſen Weg. Allein ſie iſt deshalb nicht im geringſten der Ausdruck einer„kapitaliſtiſchen“ Tendenz! Im Gegenteil: Alle großen Kulturſchöpfungen der Menſchheit ſind als ſchöpferiſche Leiſtungen aus dem Gemeinſchaftsgefühl heraus entſtanden und ſind deshalb in ihrem Entſtehen und in 1570 Bilde der Ausdruck der Gemeinſchaftsſeele und ⸗ideale. Es iſt daher kein Zufall, daß ſich alle großen welt anſchaulichen Gemeinſchaftserſcheinungen der Menſchheil durch große Kulturſchöpfungen verewigen. Ja, die dem ma⸗ teriellen Sinn am meiſten entrückten Zeitalter religiöſen Verinnerlichung hatten die größten kulturellen Schöpfun⸗ gen aufzuweiſen. Während umgekehrt das durch und durch kapitaliſtiſch verſeuchte und dementſprechend handelnde Judentum nie⸗ mals im Beſitz einer eigenen Kunſt war und auch nie in den Beſitz einer eigenen Kunſt kommen wird. Trotzdem ge⸗ rade dieſes Volk in langen Zeiträumen oft über unermeß⸗ liche materielle Einzelvermögen verfügte, hat es ſich nie zu einem eigenen Bauſtil und nie zu einer eigenen Muſik auf zuſchwingen vermocht. Ich bin daher überzeugt, daß wenige Jahre nationalſozialiſtiſcher Volks⸗ und Staatsführung dem deutſchen Volk gerade auf dem Gebiet der kulturellen Lei ſtungen mehr und Größeres ſchenken werden als die letze en Jahrzehnte des jüdiſchen Regimes zuſammen genom. men. Und es ſoll uns mit freudigem Skolz erfüllen, daß durch eine eigenartige Fügung der größte Baumeiſter, den Deutſchland ſeit Schinkel beſaß, im neuen Reich und für die Bewegung ſeine erſten und leider ein, zigen Monumentalwerke im Stein als Denkmäler eine ꝛdelſten. wahrhaft germaniſchen Tektonik errichten konnte Wenn man die Auffaſſung des zweiten Einwandes abe noch beſonder swiderlegen wollte, ſo könnte man auch dar auf hinweiſen, daß die großen menſchlichen Kulturſchöpfun, gen, indem ſie einen Teil des Lohnes anderer menſchliche) Arbeit für ſich beanſpruchten, genau ſo viel wieder an Löh⸗ nen für die Arbeit ihrer eigenen Entſtehung ausgaben; ebenſo darauf, daß am Ende dieſe Kulturſchöpfungen ſich ſelbſt, rein materiell geſehen, für die Völker noch ſtets be⸗ zahlt machten, umſo mehr, als ſie über dem Umweg einer allgemeinen Veredelung der Menſchen überhaupt mitgehol⸗ fen haben, das geſamte Lebensniveau aller zu ſteigern und zu heben. Allerdings hat dies eine Vorausſetzung: Die Kunſt muß, um ein ſolches Ziel zu ereichen, auch wirklich Ver⸗ künderin des Erhabenen und Schönen und damit Trägerin des Natürlichen und Geſunden ſein. Iſt ſie dies, dann iſt für ſie kein Opfer zu groß. und iſt ſie de Primitiven“ offenbart, iſt nicht der Ausdruck einer nal unverdorbenen Seele, ſondern einer durch und durch rupten und krankhaften Verkommenheit. Man bleibe uns auch mit dem Einwand vom Leib, da die Kunſt die Aufgabe beſitze, der Wirklichkeit zu dienen ben kop⸗ und mithin in den Kreis ihrer Betrachtung und Wieder, ch das gabe nicht nur das menſchlich Angenehme, ſondern au Unangenehme, nicht nur das Schöne, ſondern auch das Häßliche ſtellen müſſe. Gewiß hat die Kunſt ſtets auch die tragiſchen Probleme des Lebens behandelt und die Span. nungen zwiſchen Gut und Böſe, d. h. Nützlich und Schäd⸗ lich aufgezeigt und für ihre Schöpfungen verwendet, Al⸗ lein niemals um damit dem Schädlichen den Triumph zu geben, ſondern um das Nützliche als notwendig zu bee ſen. Man rede daher hier auch nicht von einer„bedrohſen Freiheit der Kunſt“. So wenig man einem Mörder das Recht zur leiblichen Tökung von Mitmenſchen gibt, weil mm anſonſt einen Eingriff in ſeine Freiheit vornehmen müßſe, ſo wenig kann man einem anderen das Recht geben, die Seele des Volkes zu köken, nur damit ſeiner ſchmußjgeg Phantaſie und Zügelloſigkeit wird. es nicht, dann iſt es ſchade um jede Mark, die dafür ausgegeben wird. Was ſich uns als ſogenannter„Kult dez keine Hemmung auferſegg Wir ſind uns dabei bewußt, daß die Kulturſchöpfup gen der Gegenwart beſonders auf dem Gebiet der Baß kunſt ebenſo ewig ſein ſollen in der empfundenen Schü, heit ihrer Proportionen und Verhältniſſe wie zeitnahe iz Zweckerfüllung und materieller Berückſichtigung. Es gibt aber kaum ein Wort, mit dem auf dieſem Ge biet mehr Unſinn getrieben wird als mit dem Wort fach lich“. Alle wirklich großen Baumeiſter haben ſachlich ge baut. d. h., ſie erfüllten in ihren Bauten die fachlich geſtel F ten Bedingungen und Erwartungen ihrer Zeit. Wenn ic die Probleme der Baukunſt immer wieder in den Vordergrund dieſer Kulturbetrachum gen rücke, dann geſchieht es, weil ſie uns als beſonder dringliche auch am meiſten am Herzen liegen. Wenn daz Schickſal uns heute einen großen Komponiſten verweigen wollte oder einen großen Maler oder Bildhauer, dann können wir durch eine Pflege des Vorhandenen dieſem Mam gel, wenn auch nicht abhelfen, ſo doch wenigſtens beding begegnen. Die Nation hat ſo unermeßlich große Leiſtunge von Ewigkeitswert auf dieſen Gebieten aufzuweiſen, daß ſie es eine beſtimmte Zeit ſehr wohl bei deren ſorgfällige Pflege bewenden laſſen kann. Zwingend aber iſt bei ung die Erfüllung jener großen Bauaufgaben, die nicht aufge⸗ ſchoben werden können. Sowohl der Zweck fordert die kr füllung, als auch die ſonſt langſam ausſterbende handwerk, iche Fähigkeit. Das Bauwerk der Allgemeinheit hat eine würdige Repräſentierung des Auftraggebers, d. h. der Allgemeinheit und eine ſchlagende Erfüllung der ge⸗ ſtellten Aufgaben im beſonderen zu ſein. Der wirkliche Bau⸗ künſtler wird, den Zweck ber ihm geſtellten Aufgabe tief innerlich aufnehmend, intuitiv jene Löſung finden, die den äußerlich ſchlagendſten Ausdruck hierfür abgibt, d. h., er wird ohne angehängte philoſophiſche Gebrauchsdeutung ez fertig bringen, z. B. ein Theater aus dem Zweck und den kulturgeſchichtlich vorhandenen Bedingtheiten ſchon äußer⸗ lich unzweideutig als Theater erſcheinen zu laſſen. Es kennzeichnet den wirklich begnadeten Künſtler auch, mit Worten, die ſchon geprägt ſind, neue Gedanken auszu⸗ drücken. Dabei bleibt eine Fülle moderner Aufgaben übrig, für die die Vergangenheit ohnehin weder Beiſpiele noch Vorbilder liefert. Gerade in ihnen aber iſt dem wahrhaft⸗ begnadeten Genie die Möglichkeit geboten, der Formenſprache der Kunſt eine Erweiterung zu ſchenken. Immer aber wird der Maßſtab für die Beurteilung des Schönen in der empfundenen klarſten Zweckmäßigkeit lie⸗ gen; dieſe zu finden iſt die Aufgabe des Künſtlers. Ez zu empfinden, zu verſtehen und zu würdigen, die Auf⸗ gabe jener, die als Bauherren die Verantwortung tragen für die Stellung und Vergebung der öffentlichen Aufträge. Allein nicht nur künſtleriſche, ſondern auch politische Ueberlegungen müſſen uns beſtimmen, mit dem Blick auf die großen Vorbilder der Vergangenheit dem neuen Reich „ mürdige kulturelle Verkörperung zu geben. Nichts iſt mehr geeignet, den kleinen Nörgler zum Schweigen zu Olengen als 1 25 die ewige Sprache der großen Kunſt. Was unſer Volk in zweitausend Jahren geſchichtlich an heroiſch Großem vollbrachte, gehört mit zu den gewaltigſten Erlebniſſen der Menſchheit. Unſere Dome ſind Zeugen der Größe der Vergangenheit! Die Größe der Gegenwart wird man einſt meſſen nach den Ewigkeitswerten, die ſie hinter⸗ läßt. Nur dann wird Deutſchland eine neue Blüte ſeiner Kunſt erleben und unſer Volk das Bewußtſein einer höhe⸗ ren Beſtimmung. Nn eee — Die Feldzeichen im Lager der Wehrmacht. Die im Generals⸗ gebäude in Nürnberg untergebrachten 120 Fahnen, Feldzeichen und Standarten der äl⸗ teſten deutſchen Regi⸗ menter werden ins Zelt⸗ lager der Wehrmacht geleitet. 3 Atlantic(M). 1985 3588 37 Ds. 1 d chi 4 avm diteulupg usbzocz 10d io 11 nz; ui oonz— adoglel 29 ud pltea oil is og ant dig unu — ollemegz dig gun goleg sliemegß aufe ie une usb n Acpanleds gun sonne icplsch rel avm oh reges Ido ug jeg zebunf zebuvf Gu 10 8178 Aziz ueg inv ua eig 21921 gun gie usul Inv ufezluellavcpe givuoztz zuvl jnog meſckung Jug r e java Thi zen pin ag zan vid mung era uluung eig ihr cpu joucpegebsnvo— ohh— bunjogz c ind fahl ufenuella oe led— ooh cpvu uougvulnv u n agp szeguvs uda geg s enousbunzieg aufe , e c uepon men regung eue duelsdgv an dong an! gnupg an! r Ava Agel ug! 2b zogß— cduugz uezuog flunzug eneu gute uv an des on uegufmzegn ine sog en Ava jqogob Tejeichn vpe uleleig ne Bundieze opupnidun guse aespo g zue gog— qa on un gun onohpu rege Ale i a0 4— los tegel piu sjvupg ug! ie ooh feipgß do jiav— uefeachf inlech suf pouspg eig ughoch nog Ongfegz udg Jezlnch zun gun zeſvgz sued— ichou jnech jjvuv ⸗Spong bvungiecbs ugich ufel uejenezz eupjgz obruuuuhogz Tezuvag ue die zem een ue azivu oz 5 I Uezuviggmog Ulsuie uda igeiech jeigguoß sio sic— diggwog Eure nun ahig aqueggnz dag e unzliemezegz gahgs uo oauecß eng Ueneuug ug suv zeec eue Uzeſeb egi; cusgoh cpo ug gegn h Dnjcpl 10— 4 uefppulchlnea ozlec zeagt up bus epo ugebaeia ug! gen en gut— juegnpjch ueleig Inv 0 p jnvgod ꝛelnyc— zom zeq iel one dig ai goa gans og zog— uelemeb zapg ue 4 loc hoch gegong mulppaelc g ouav spa le arm sv Isa ohhv sv q gun inv q gun Inv anz gun Apt duho Bupjuog ung!— ugavg sss zefpchl oignm gogjel ze uuog suolp pas sed Bunugeuagogz dig sig— Uuvg oneguvc gun usdchig ueg use nd uur een nr eg n Und leg im uaog mebucppmuho ur bnzcpl uogogz usg inv vunziog eig zd onegneicpl uockcg dig ui sig gig ul uda uupgz due ze bien one ueejeb bos ohoaszdupchgea sia odipigtenſpe leg Cuefogzea pnagcpp)ztz) JS HuM-Isdudeg es dA uEαινι,õrxñ Ufece mf fomufe 10 gun usftoces fisgsänz sog Ig Tezu paz usg gun inch ug uello fes Gil tofu szeuſuie eee eue n 0 ute dipuozt siv nach tego„ing Su neee e Uoa zue neh gun Lao un ueuchvuln vun ng“ 0g os ele F zun sea dun ne ueber wog usbnzz za ui gun aao“ giagnzt zg zezun ehozt usbanz dog used ien 0 sip sdroquv szchiu dlouctäcc uobiganm em zeuse zefun dict— Ulegluellavpe civuczs Bund uelnvlgegn roa ug: uv ja eh oneannd gun uouhvg soznzz eic sequg Uepoleg greg sed ezupc“ eicplvz gon spa jpuufe ic ugvugeg gun pngapmtenc ute uh! gos usdunſphzog uepilgg eig inv ajvuczg enngß pie meloiszugupzltea rds go ones zd Inv ug: Bun gun usguvalteaufe Lund cru zou hey og apc uv jpgog uleg suv usjhve nd dugo Hurd gun pu ulouse uu Fr Sog efeipvog Inv pn uus iu Fuvackl 24 av us ple eiu ou sufenuella vp gzpuoztz usegeg ueſeugzoob ol zohsig useupd mog ul soch Spanje 9e Inva pc Tmozg ei sf 10 lublenc zd zonen gung ug un uh ezpne uepopg sezing uc Loos Jenes— ug zog nua duzen eg ur a eg e Hunzieg dleig c önlpcpſeg eg zkehv u mngogz uebebfue„ojvgr“ zaogß sv nagen zartes diepvog szeguoſeg iin Aug ufeglue! 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Am die gewohnte Zeit des Morgens fuhr er ins Amt und erbat ſich zu einer unaufſchiebbaren privaten Rege⸗ ung kurzen Urlaub. Sein Ausſehen fiel ſo auf, daß er ihm ohne Zögern gewährt wurde. Mit wenigen Worten unterrichtete er das junge Mäd⸗ chen im Haushalt von ſeiner Abreiſe. Zehn Minuten vor Abgang des Abendzuges nach Halberſtadt ſtand er am Schalter des Anhalter Bahnhofs und beugte ſich an das kleine Glasfenſter. „Thale, zweiter.“ * Am frühen Morgen fuhr Ronald Scharffenſtein von Halberſtadt über Quedlinburg weiter nach Thale. Die ſanfte Bergkuliſſe des Harzes rückte langſam näher und baute ſich breit vor ihm auf; aber er hatte keinen Sinn für Naturſchönheiten. Das Herz tat ihm weh. Er dachte an ſeine Frau. Er wußte, ſie wollte im Bodetal, im Waldkater' woh⸗ nen. Er überlegte: ſollte er gradenwegs ins Hotel gehen und ſie ſtellen?— Sie und— ihn? Oder ſollte er erſt— beobachten? Er fand nicht den rechten Weg; vernichtet in Herz und Hirn. Der Zug hielt. Er ſtieg aus. Sah nicht die dunkle, wal⸗ dige Höhe der Roßtrappe, die ſich über dem Städtchen auf⸗ baute. Wie ein Schlafwandler ging er der Straße nach, die andere vor ihm hergingen, bis ein Schild ihn in die Bodetalſchlucht wies. Es war noch früh; Arbeiter gingen plaudernd zu ihren Werkſtätten; Frauen mit Einholekör⸗ ben eilten vorüber; doch von Ausflüglern ſah man noch nichts. Einſam wanderte er dahin. Plötzlich ſah er ſich vor dem„Waldkater“ Ein glühen⸗ der Strom rann durch ihn hin und drohte ihn zu verzeh⸗ ren. War es Liebe, war es Zorn, Haß— Eiferſucht? Er hob den Fuß, hinaufzueilen— zu ihr— zu ihr... Aber er fürchtete ſich vor der eigenen beängſtigenden Verwand⸗ lung. Nichts war mehr in ihm von dem, was er geweſen; nichts von Zucht, von Beherrſchun dvon Korrektheit, von Ueberlegung und kühlwägender Bedachtſamkeit. Die Fäuſte geballt, die Zähne verbiſſen, finſter Blick und Seele, ſo ſchritt er vorüber— vorüber an dieſem Haus, in dem ſie — ſie— ſie wohnte. Vielleicht daß ſie— juſt in dieſen Augenblicken, da der ihr angetraute Mann— nein, wei⸗ ter, weiter— hinein in die Morgenſtille! Er biß alles war wüſt und in die Lippe, daß ſie blutete. Ruhe, Ruhe. Ronald— reiß dich zuſammen— erſt Ruhe.— Er ſtieg Schritt um Schritt hinauf zum Hexentanzplatz, blickte einſam von oben ins Tal, aus dem die Nebel her⸗ aufbrauten; für einen Augenblick hob ſich auch der Vor⸗ hang vom Gebirge und gab den Brocken frei. Ihm wurde ſchwach vor Hunger. Er hatte ſeit geſtern abend nichts genoſſen. In der Glashalle des Hexentanz⸗ platzes nahm er, ſtumpf für die Umgebung, ein Frühſtück. Dann aber peitſchte ihn das Verlangen auf, endlich, endlich Klarheit zu erzwingen. Endlich den Vorhang von ſeiner Schande mit eigenen Fäuſten zu zerreißen. Er zahlte und ging. Ein zahmes Reh im Geheg trippelte zutraulich heran, ſtreckte ſein feines Köpfchen aus dem Gatter und ſtreifte ſeine Hand. Es zuckte in ſeinen Fingern, zuzuſchlagen— wie man auf ſein vertrauendes Herz losgeſchlagen hatte — aber er tat es nicht. Er ging weiter. Das Rehlein lief mit. Da blieb er ſtehen, das Geſicht von Gram und Haß verzerrt, Ekel um den Mund— und ſtreichelte das kleine, zärtliche Tier. Dann ſprang er in großen Sätzen talab, immer in ſtei⸗ len Kehren. Atemlos kam er unten an. Die Bode rauſchte und donnerte ihr uraltes Lied. Er blieb ſtehen. Zwang ſich, langſam tief ein⸗ und auszuatmen — ein und aus— ein und aus. Reckte ſich nach dieſer ge⸗ waltigen Kraftprobe der Selbſtbeherrſchung, und dachte, daß einſt ſein Vorfahr, Ronald Ritter von Scharffenſtein auf hoher Burg gehauſt und ſeine Feinde mit Harniſch und blankem Schwert angefallen— und keinen geſchont. Er lachte laut und hart. * Der Maubritter! Hatte ihre Schweſter ihn nicht oft da⸗ mit geneckt? Er knirſchte mit den Zähnen. Er ſpürte es: da war noch das wilde Blut der alten Scharffenſteins in ihm; das Blut das heiß war; das Blut, das kein Anrecht ungerächt ließ, das Schmach im Blut der Feinde löſchte. Seine Fäuſte ballten ſich. Er ſchritt aus— zum Wald⸗ kater' zurück. Linker Hand brodelte und grollte die Bode. Rechts ſtieg es auf, manchmal zu bizarren Felskuliſſen. Der Weg wand ſich zwiſchen Fluß und Fels. Er ſchrak zurück. Es traf ihn wie ein Schlag vor die Bruſt: juſt an einer Wegbiegung eilte eine Frau heran. Er erkannte ſie— ſie war es, ſie— eilte und ſah nicht auf. And hinter ihr jetzt ein Mann— ein hochgewachſe⸗ ner, eleganter Burſche. Sah, wie er trachtete, ſie einzu⸗ holen— ſie, ſeine Frau. Ohne Aeberlegung, in dem triebhaft ſichern Gefühl, dies und nichts anderes müſſe geſchehen, ſprang er hinter einem Felsblock zurück, der den Weg faſt verſperrte. Grade ſo, daß er ſie noch zu ſehen vermochte, hielt Ceſſi in ihrem Dahinhaſten an dem Vorſprung inne— ſo nah, daß er trotz dem Donnern der Bode jedes Wort zu verſtehen vermochte, denn an der glatten Felswand tönte alles, was man ſprach, im verſtärkten Widerhall. * Mit einer Gebärde vollkommenſter Ueberraſchung trat Deſider von Sanders zurück Und von den Lippen der Frau, der er eben die glü⸗ henden Worte der Leidenſchaft geſagt, brach ein völlit unerwartetes, befreites Lachen. Wütend blitzte er ſie an. Ihr liefen Tränen über das vom Lachen gerötete Geſicht. Sie trocknete ſie. Deſider ſprach kein Wort. Nur in ſeinen Zügen wechſelte— und diesmal ohne Spiel— der Ausdruck der völligen Verblüf⸗ fung bis zum Siedezorn des in ſeiner Eitelkeit tief Ver⸗ letzten. „Pfui— pfuf!“ ſtieß er hervor. Ceſſis erſchütterndes Lachen begann von neuem. „Oh,“ rief ſie, Erbarmen!— Ich habe Sie bisher für einen guten Schauſpieler gehalten lich ſeine Ideale.. aber wer ſo ſchon falſch— haha.“ Deſider von Sanders hieb mit ſeinem Spazierſtock über die Uferbrüſtung, daß er zerbrach. „Anter dieſem gemeinen Lachen ſchwindet der Reſt mei⸗ ner Liebe, meiner Achtung!“ grollte er niederſchmetternd. „Ich— habe Sie geliebt!“ Doch zum drittenmal erſchütterte das Lachen Ceſſis Bruſt. And indes ſie lachte, war es ihr, als trügen die kleinen, kichernden Töne, die an den ſteilen Bergwänden hinaufliefen, ihr ſchweres Herz mit ſich fort— als atme ſie frei und glücklich, wie nle „Ich war der Ihre!“ ahmte ſie ihm nach.„Entſchul⸗ digen Sie, Herr von Sanders, aber dieſe Redewendungen ſind— hahaha— furchtbar komiſch!“ „Wären Sie ein Mann, dann wüßte ich Ihnen anders zu antworten!“ ſchrie Deſider und hob die Fäuſte. „Bitte, bedienen Sie ſich!“ klang es da hinter dem Fel⸗ 2— und langſam trat Ronald Scharffenſtein ervor. Ceſſis Lachen brach mit einem jähen Schreckenslaut ab. Ronald ſchenkte ihr einen beruhigenden Blick und ſtellte ſich ſchützend neben ſie. 5 „Was miſchen Sie ſich hier in Dinge, die Sie nichts angehen?“ fauchte Deſider. „Oh, mein Herr, ich bin nur zufällig der Gatte meiner Frau— und da ich ſomit vor dem Geſetz nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht habe, meine Frau zu ver⸗ treten— darum noch einmal: bitte bedienen Sie ſich. Sie wünſchten lieber einen Mann vor ſich zu haben— als eine ſchwache, wehrloſe Frau!“ Deſider blickte von einem zum andern, ſtellte feſt, daß Ceſſi vertrauensvoll zu dieſem hergelaufenen Menſchen aufſah— und das Gefühl einer ungeheuren Blamage be⸗ engte ihn. „Das iſt eine ausgemachte Sache!“ brüllte er in das Brauſen der Bode. 5 Gemächlich trat Ronald Scharffenſtein näher an ihn eran. Fortſtzung folgt.) .. man hat ja ſchließ⸗ Aus dem deutſchen Naturſchatzreich Von Arthur Als ich in der leider lang entſchwundenen Jungenzeit Flußperlen fiſchen wollte, trug ich an den Watbeinen nur eine Volksverſammlung von Blutegeln heim. Seither lächelte ich bloß wiſſend, wenn jemand von den Perlen⸗ fiſchern in den Nebenflüſſen der obern Donau ſprach. Spä⸗ ter wurde ich eines Beſſern belehrt. Das geſchah im obern Tal der Ilz, die bekanntlich der rabenſchwarze Bergfluß iſt, der gegenüber von Paſſau aus dem Bayerwald in die Donau fällt und dort mit dem blauen Donauwaſſer und dem eiſiggrünen Inn ein wunderſames Waſſerfarbenſpiel erzielt. Ich dachte gar nicht an Perlen, als ich den Ausflug ins Ilztal machte. Meine Schauluſt galt der einzig in der Welt daſtehenden Triftſperre, dem langen ausgeſprengten Felſentunnel, durch den ſeit hundert Jahren oberbayriſche Flößer kühn und todesverachtend das ſchwere Triftholz des Bayernwaldes durchbugſieren. Das iſt ein ſolches Kunſtſtück, daß es den Ilzflößern unter allen Donauflößern eine beſondere Stellung gibt. Nach der Beſichtigung der Triftſperre verlockten mich der ſchöne Maitag und das romantiſche Landſchaftsbild, den Ausflug flußaufwärts auszudehnen. Bei dieſer Wan⸗ derung kam ich an eine einſame Flußkehre und ſah hier in einer langſam von einem Jungen vorwärtsgeſtakten Kleinzille einen Mann flach auf dem Bauche liegen und über den Bug ins Waſſer ſtarren. 15 fuhr er mit beiden Händen ins Waſſer hinein und brachte ein Paar Muſcheln an einer Stechgabel herauf. Er warf ſie in die Zille, die eben am Afer anlegte. Nun ſah ich, daß der ganze Boden des Kahns mit Muſcheln bedeckt war. ihn „Froſchmuſcheln“, antwortete der Fiſcher, als ich fragte, was das für Muſcheln ſeien. „Zum Eſſen?“ wunderte ich e Aber da fiel mir auch ſchon ein, daß das die Flußperlenmuſcheln ſein muß⸗ ten, die ich einſt vergebens geſucht hatte. In der Naturgeſchichte heißt die deutſche Perlmuſchel allerdings nicht Froſchmuſchel, ſondern Margaritana aus der Klaſſe der Nagaden, Sie findet ſich in allen Zuflüſſen der Oberdonau, namentlich im Regen und in der Ilz, dann in den Flüſſen der deutſchen Mittelgebirge, in Schleſien, in den Gewäſſern der Lüneburger Heide und in den Ne⸗ benflüſſen der Moſel. Ihre Perlen entſtehen ebenſo wie bei den Meeresperl⸗ muſcheln durch den krankhaften Reiz eines hineingeratenen Fremdkörperchens, wobei vom Innenmantel der Muſchel die Perlenſubſtanz ausgeſchieden wird, um rund um das Fremdkörperchen einen Kapſelumſchlag zu bilden, der Perle heißt. Nur mit dem Anterſchied, daß bei unſerer Flußperlmuſchel die Perlenbildung nicht auch um ein totes Staubſtückchen erfolgt, ſondern nur um die Larve eines Saugwurms, dem die empörte Mantelſubſtanz der Muſchel zum Sarge wird. d rüher lieferte die deutſche Perlenfiſcherei in den Zu⸗ flüſſen der Oberdonau und im ſächſiſchen Vogtland(na⸗ mentlich in der weißen Elſter bei Oelsnitz) ſtattliche Er⸗ träge. Auf der Lüneburger Heide wurden in der Luhe die ſchönſten und größten deutſchen Perlen gefunden, während ſtie in der Gerdau am häufigſten waren. Heute iſt der Fang weniger ergiebig, doch fiſcht man noch immer Perlen, die mit gleich großen Meeresperlen jeden Vergleich aushalten und dem Fiſcher einen Fang⸗ preis von zwanzig bis hundert Mark für das Stück ein⸗ tragen. Allerdings kann er oft genug tauſend Muſcheln öffnen, bevor er eine Perle erblickt. Die perlenloſen Mu⸗ ſcheln werden ſofort ins Waſſer zurückgeworfen, wo ſi mit ihrem Klaufuß wieder Grund faſſen. Erfahrene Perlfiſcher wiſſen übrigens ſchon vor dem Oeffnen, ob die Muſchel wahrſcheinlich eine Perle enthält. Sie erkennen das an 550 ie 5 5 Schale, an runzeligen Höckerbildungen oder beſonders 35 weißen Rinne, die an der Außenſeite der Schale verläuft.. 5 Der kundige Perlenfiſcher iſt außerdem über die Wan⸗ derungen unterrichtet, die von der Flußperlmuſchel im Hochſommer zur Abſetzung der Brut unternommen wer⸗ den. Die Brut wird in der erſten Entwicklung im Kiemen Sar von Riha. N ö der Mutter getragen, dann aber in die Kiemen von Elritzen zum Schmarotzen und Auswachſen abgelegt. Da muß der Perlenfiſcher beobachten und wiſſen, wo die El⸗ ritzen ite ihre ungebetenen Gäſte abſetzen und wo die Muttermuſchel wieder Fußhalt faßt, damit er nicht zwecklos einen im Vorfahr ſchon ausgeſchroteten Waſſer⸗ grund nochmals abſucht. Bei einer Lebensdauer von rund hundert Jahren kann eine Muſchel mit entſprechenden Zwiſchenräumen etwa ein Halbdutzendmal auf Perlen ab⸗ geerntet werden. Denn es dauert viele Jahre, bis aus dem der lebendig begrabenen Saugwurmlarve eine ſchöne Perle wird. In Sachſen war bis in das ſiebzehnte Jahrhundert der Perlenfiſchfang ein kurfürſtliches Regal. Seit dem Anfang des ſiebzehnten Jahrhunderts wird ſie in Pacht vergeben, wobei jedoch der Pächter verpflichtet iſt, ſeine ganze Ernte an Perlen gegen den Tagespreis im Dresdener Grünen Gewölbe abzugeben. Die Elſterperlen waren noch zu Be⸗ ginn des e Jahrhunderts weltberühmt. Im Grünen Gewölbe iſt eine Schnur von Elſterperlen im Wert von zehntauſend Sie wurde im Jahre 1806 aufgereiht. In Bayern beſitzen namentlich die Freiherrn von Wie⸗ dersperg als Familienſchmuck wertvolle Perlen, die aus den Bächen ihrer landgräflichen Herrſchaft Muttersdorf ſtammen und trotz ihres mehrhundertjährigen Alters noch aten von ihrem herrlichen blaßblauen Glanz verloren aben. i In Hannover gehörte das Perlenfiſchrecht den Herzo⸗ en von Celle. Jeder Fiſcher war mit heiligen Eiden zur blieferung ſeines Fanges verpflichtet. Auch einige Klöſter hatten einen Anteil an der Ernte. Aus jener Zeit ſtam⸗ men die ſchönen Heideperlen, die man noch heute im Kloſter Lüne ſieht. Zur Verringerung des deutſchen Perlenſchatzes trug nicht nur eine im 0 und neunzehnten Jahrhun⸗ dert eingeriſſene wilde Raubfiſcherei bei, ſondern mehr noch die Vergiftung der Binnengewäſſer durch die Abwäſ⸗ ſer der chemiſchen Induſtrien, die ja nebenbei auch viel⸗ fach für das Schwinden des Binnenfiſchreichtums und hauptſächlich der Flußkrebſe verantwortlich ſind. Da die Flußperlmuſchel in jedem kalkarmen Gebirgs⸗ waſſer lebensfähig iſt, läßt ſie ſich faſt überall in eigenen Gehegen ziehen. 5 ſchädliche Aufſpalten aller Muſcheln, indem man ſie mit Röntgendurchleuchtung auf den Beſitz oder Nichtbeſitz von Perlen prüft. Trotz des Rückganges der deutſchen Perlenfiſcherei bil⸗ det die Gewinnung des Flußperlmutters noch immer einen Betrieb, der etwa dreitauſend deutſchen Menſchen Beſchäftigung gibt. Selten genannt iſt auch ein anderer Naturſchatz Deutſch⸗ lands, der deutſche Marmor, der lange unter einem un⸗ berechtigten Vorurteil litt. a Er ſtand zur Seite, weil man meinte, daß nur die ſüdliche Sonnenglut dem Marmor jene Leuchtkraft ver⸗ leihen konnte, die namentlich am weißen Marmor von Carrara und an den griechiſchen Sorten geprieſen wurde. Die vorgefaßte Meinung hatte aber einfach nur den hiſto⸗ riſchen Grund, daß zuerſt in Altgrie enland und dann in Italien in der Nenaiſſancezeit berühmte Bildhauer lebten, die ſelbſtverſtändlich den Marmor ihrer Heimat verwendeten. Die Leuchtkraft liegt nicht im Marmor an ſich, der ſchließlich überall nur körniger Urkalk und in ſei⸗ ner unterirdiſchen Lage für die Sonnenſtrahlen unerreich⸗ bar iſt. Das Leuchten entſteht erſt unter der ſchaffenden Meiſterhand. 5 5 Von den deutſchen Marmorvorkommen liegt das be⸗ deutendſte im Untersberger Bergſtock, der als bayeriſch⸗ ſalzburgiſches Kalkalpengebiet ſeinen höchſten Gipfel mit faſt zweitauſend Metern im Berchtesgadener Hochthron er⸗ reicht. Hier wird Marmor zutage gefördert, der den von Carrara an Zartheit des Farbentons und auch an Feſtig⸗ keit ſeines 1 übertrifft. In der Münchener Marien⸗ äule bietet er ſeit faſt dreihundert Jahren der rauheſten Mark zu ſehen. Man 1 ſich da das doch immer ——