5 1 10 daß der Barteien n Ofen jeu ſein er beſte komm al und le“ fel nig: die kalten ſonderg anderen n muß, Arunter dieſe und er⸗ dürfen ie mit igeſtelt, brennt. igenblk und die wieder uch der gleichen werden lig ge. t mehr. nſchaß n hüt ſo daß 8 abet, iſt e 8 nach; hau weil in en aus nach⸗ ten mit Blech erden fachen ten dez ie rich. zen det ſt wenn werden, ie ſonſ ſo daß ich un⸗ de der unſeren er Ab⸗ 8. Zl U 399 r ſechs ember: r. Auf⸗ Kälber, zebend⸗ 1 alles 60 bis a) 4¹ 33 bis „ alles — 2. Blk zu M. 21 — Olympia des Geiſtes „Preis für Kunſt und Wiſſenſchaft“. Auf der Kulturtagung im Nürnberger Opernhaus hat der Führer in ſeiner groß und tief angelegten Kultur⸗ rede in treffenden, klaren Worten, in ſchönen, oft geradezu hinreißenden end dem kulturellen Wollen des Dritten Reiches Ziel und Richtung gewieſen. Er iſt aber nicht beim Programmatiſchen ſtehen geblieben, er hat auch auf dieſem Gebiet durch eine Tat allen, die oerufen ſind, Ansporn gegeben, Einen„Preis für Kunſt und Piſſenſchaft“ hat die NSDAP geſtiftet für Künſtler und Forſcher, die Weſentliches zur Ausgeſtaltung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung geleiſtet haben. Die Ur⸗ kunde iſt vom Führer unterzeichnet. Der Beauftragte des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Er⸗ ziehung der NSDAP, Alfred Roſenberg, verkün⸗ dete im Rahmen einer Rede die neue Stiftung: Er ging dabei auf die geſchichtliche Bedeutung der durch den Natio- nalſozialismus gegebenen geiſtigen Umwälzung ein. Nicht die deutſche Raſſenkunde, ſo erklärte er, gefährdet die Frei⸗ heit der Wiſſenſchaft, ſondern die ihr feindliche Welt will die Freiheit der deutſchen Forſchung nicht zulaſſen. Wir ſind der tiefen Ueberzeugung, daß die Raſſenkunde die Grundlage bilden wird, für ein kommendes tieferes Selbſtbewußtwerden der einzelnen Völker über die ent⸗ ſcheidenden Antriebe ihres Handelns, über die Eigenart der Seele der Nationen und über das, was wirklich Leoens⸗ notwendigkeit für ihre Kultur bedeutet. Darüber hinaus wird dieſe Selbſterkenntnis auch die Achtung vor der Eigenart anderer Raſſen fördern und jeden ſchöpferiſchen Eigenwuchs zu ehren wiſſen. Hand in Hand mit dieſem Erleben geht die Erkenntnis, daß die Kunſt überall dort, wo ſie wirklich groß erſcheint, emporgewachſen iſt aus einer beſtimmten blutsbedingten Volksſeele. Weder die Forſchung noch die Kunſtgeſtaltung kann von irgendeiner Seite, weder vom Staat noch von der Par⸗ tei, befohlen werden, wohl aber können alle verant⸗ wortlichen Menſchen der gleichen inneren Artung ihre Pflege übernehmen. Um dieſer Haltung nach außen ſicht⸗ baren Ausdruck zu verleihen, ſtifte die Nationalſozialiſtiſche deutſche Arbeiterpartei mit dem heutigen Tage einen „Preis für Kunſt und Wiſſenſchaft“. Die Träger des Prei⸗ ſes werden dem Führer von ſeinem Beauftragten für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der Bewe⸗ gung vorgeſchlagen und vom Führer ee Der Beauf⸗ tragte des Führers ernennt einen Kulturſenat, um mit ſeiner Hilfe alle ſchöpferiſchen Kräfte auf den Gebieten der Kunſt und Wiſſenſchaft zu überprüfen und auszuleſen. Die Preisverteilung erfolgt durch den Beauftragten des Führers auf der Kulturtagung der Reichsparteitage der NSDAP. die Höhe des Stipendiums beträgt zunächſt 20 000 Reichsmark und kann einem Künſtler oder For⸗ ſcher übergeben oder auf mehrere Preisträger verteilt werden. Für beſondere Leiſtungen behält ſich der Führer eine Erhöhung der Unterſtützung vor. 5 Bei der Verteilung des„Preiſes der NSDAp für Kunſt und Wiſſenſchaft“ ſoll aber nicht das Schwergewicht auf der geldlichen Unterſtützung liegen, ſondern die im Namen des Führers ausgeſprochene Ehrung der Künſtler und Forſcher durch die Aushändigung der Urkun⸗ den ſoll Anſporn ſein für alle ſchöpferiſchen Menſchen, ihre ganze Geſtaltungskraft für die Feſtigung der geiſtigen und ſeeliſchen Grundlagen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung einzuſetzen. Außerdem ſtiftet der Zentralparteiverlag der NSDAP 10000 Mark jährlich zur Förderung in nationalſozialiſti⸗ ſcher Geſinnung wirkender führender Künſtler und Forſcher. f 5 Wir ſind froh, am heutigen Tag zum erſten Mal die Verteilung dieſes Preiſes vornehmen zu können, und wol⸗ len damit einen Dichter und einen Forſcher aus⸗ zeichnen. N Den Preis für Kunſt erteilt die NSDAP dem Dichter Hanns Johſt, Präſident der Deutſchen Dichterakademie. Inmitten eines furchtbaren weltanſchaulichen und politi⸗ ſchen Zuſammenbruchs hat der Dichter Hanns Johſt in ſei⸗ nen„Rolandsrufen“ ſich bereits ſeeliſch aus eigenem In⸗ ſtinkt eingeſetzt für eine deutſche Wiedergeburt. Er hat in ſpäterer Zeit durch ſeine Werke dieſem Streben weiteren Ausdruck verliehen, hat in ſeinem„Propheten“, in ſeinem „Thomas Paine“ Geſtalten großer Revolutionen gezeichnet und ſchließlich in ſeinem„Schlageter“ eine Geſtalt geſchaf⸗ ſen, die uns Nationalſozialiſten und dem ganzen deutſchen Volk für immer als leuchtendes Beiſpiel vorſchweden wird Rach dem Wort von Hanns Johſt iſt Schlageter nicht der lezte Kämpfer des großen Kriegs, ſondern der erſte Soldat des Dritten Reiches. Die NS Da dankt hiermit dem Dich⸗ ter für ſein Werk und hofft, daß er auch in Zukunft ſein Schaffen einſetzen wird für die innere Erſtarkung der großen deutſchen Wiedergeburt. Den Preis für Wiſſenſchaft erteilt die NSDAP in dieſem Jahr Profeſſor Dr. Hans F. K. Günther. Das Ringen der NSDAP hat ſich von ihren erſten Tagen an auf den Erkenntniſſen der Raſſenkunde und des Schut⸗ zes des geſunden deutſchen Blutes aufgebaut. In dieſem Kampf hat der Forſcher Dr. Hans Günther Entſcheidendes für die Geſtaltung dieſer Raſſenkunde und der Ausbildung des heldiſchen Charakters unſerer Zeitepoche beigetragen. n ſeinen vielen Schriften und vor allen Dingen in ſeiner Raſſenkunde des deutſchen Volkes“ hat er geiſtige Grund⸗ lagen gelegt für das Ringen unſerer Bewe 1210 und für die Geſetzgebung des nationalſozialiſtiſchen Rei 1 Wir hoffen, daß dieſe vom Führer hiermit vollzogene Ehrung für alle 15 Verpflichtung und Anſporn bedeutet, die auf dem geſamten Gebiet deutſcher Kultur e tätig ſind. Wir ſind der feſten leberzeugung, daß die Ueberwindung der politiſchen Gedankenwelt des 19. Jahr⸗ hunderts 1 die Stunde der Neugeburt der deutſchen Kultur bedeutet und die Einheit von Kunſt, For ⸗ chung, Weltanſchauung und Staat herbeifüh⸗ ſh wird, um das einige Deutsche Reich für alle Zeiten zu chern. Nach dem Willen des Führers ſollen die Kulturtagun⸗ gen der Reichsparteitage der NSDAP die hö ch ſte Aus⸗ zeſchnung und die ſtärkſte Förderung unſeres Ringens un eine neue Weltanſchauung bedeuten. Große Werke der Muſik und Dichtung ſollen hier ihre Uraufführung erleben, andere vor aller Welt als ſchöpferiſche Leiſtungen ihre ürdigung erfahren. Die Vorbereitung zu dieſer Ausleſe⸗ arbeit iſt unſer aller Pflicht. Die Arbeitsloſigkeit im Auguſt Im abgelaufenen Monat Auguſt wurden in Baden in den Bezirken Mannheim, Heidelberg, Pforzheim, Baden⸗ Baden und Kehl und in Württemberg in den Bezirken Heil⸗ bronn, Rottweil, Gmünd und Tuttlingen— alſo in den Gebieten mit größeren Arbeitsloſenziffern— nochmals be⸗ achtliche Abnahmen der Arbeitsloſenzahlen erzielt. In der Arbeitsloſenſtatiſtik der übrigen Arbeitsamtsbezirke mit geringeren Arbeitsloſenziffern kam aber die jahreszeit⸗ liche Abſchwächung des Beſchäftigungsſtandes der Land⸗ wirtſchaft nach Beendigung der Getreideernte mehr oder weniger zum Ausdruck. In ganz Baden war nochmals ein Rückgang um 109 Arbeitsloſe zu verzeichnen, während m Württemberg ein Stillſtand in der Senkung der Arbeitsloſenkurve eingetreten iſt. Die leichte Zunahme um 227 Arbeitsloſe in ganz Südweſtdeutſchland iſt ohne Belang und bedeutet keine Verſchlechterung der Beſchäftigungsver⸗ hältniſſe in der Induſtrie, denn Metallinduſtrie, Holzinduſtrie und Baugewerbe haben nochmals Abnahmen der Arbeiits⸗ loſenzahlen aufzuweiſen. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen bei den füdweſt⸗ deutſchen Arbeitsämtern betrug Ende Auguſt 70671 Per⸗ ſonen(54697 Männer und 15 974 Frauen). Auf Württem⸗ berg und Hohenzollern kamen 9596 Arbeitsloſe(7023 Männer und 2573 Frauen) und auf Baden 61075(47 694 Männer und 13 401 Frauen). In der Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrichtungen trat eine weitere Entlaſtung ein, die ſich in der Arbeitsloſen⸗ verſicherung auf 398 und in der Kriſenfürſorge auf 1014 Hauptunterſtützungsempfänger belief und in der öffentlichen Fürſorge rund 900 Wohlfahrtserwerbsloſe ausmachte. Der Stand an unterſtützten Arbeitsloſen war am 31. Auguſt folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeits⸗ loſenunterſtützung 9515 Perſonen(8522 Männer und 993 Frauen), in der Kriſenfürſorge 28868 Perſonen(23 859 Männer und 5009 Frauen). Die Geſamtzahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger betrug 38 383 Perſonen(32381 Män⸗ ner und 6002 Frauen), davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 4027 Perſonen(3320 Männer und 707 Frauen), und auf Baden 34356 Perſonen(29061 Männer und 5295 Frauen). Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen be⸗ lief ſich nach dem vorläufigen Zählergebms auf insgeſamt 10 0 zwar auf 1346 in Württemberg und auf 8910 in Baden. Letzte Herbſtübung Zwiſchen Rottweil und Hechingen. — Balingen, 11. Sept. Die letzte Herbſtübung der Kom⸗ mandantur Ulm, die bei Rottweil begann, ſich in einem fünf Kilometer breiten Streifen über Schömberg und Balingen bis gegen Hechingen hinzog und bei Großelfingen zu Ende ging, zeigte bei prächtigem Herbſtwetter ſpannende Gefechts⸗ bilder. Im Gegenſatz zum Begegnungsgefecht der voraus⸗ gegangenen Uebung handelte es ſich diesmal um einen weit⸗ geſteckten Angriff mit überlegenen Kräften gegen einen hin⸗ haltend kämpfenden und auf eine vorbereitete ſtarke Ver⸗ teidigungsſtellung ausweichenden Gegner. Dieſe Kampfart ſtellt an Angreifer und Verteidiger, an Führung und Truppe Anforderungen wie keine andere. Auch bet einer ſtarken Ueberlegenheit erfordert ein ſolcher Angriff mit weitgeſteck⸗ tem Ziel die Anſpannung aller Kräfte. Dem Führer von Rot, Oberſt Jahn(Kommandeur des Artillerie⸗Regiments Alm), ſtanden außer den vier Bataillonen des Infanterie⸗ regiments Konſtanz, den Minenwerfer⸗ und Panzerabwehr⸗ zügen dret Abteilungen des Artillerie⸗Regtments Alm mit dem Regimentsſtab zur Verfügung. Außerdem hatte die Aufklärungsabteilung Cannſtatt den Auftrag, den feindlichen Nordflügel feſtzuſtellen und die linke Flanke des Angreifers zu ſichern. Am Dienstag früh, als Rot vor den Großelfinger Höhen zum Hauptſtoß ausholte, wurden eben noch ſchwere 10 und 15 Zentimeter⸗Batterien, eine mittlere Kampfwagen⸗ kompanie(mit Attrappen) und eine Fliegerſtaffel zur Unter⸗ ſtützung des Angriffs zugewieſen. Außerdem erhielt eine Pionierkompanie den Auftrag, in der Nacht eine Brücke zum Uebergang über die Eyach zu ſchlagen. Blau, geführt von Oberſtleutnant Zickwolff, war mit nur einer Abteilung Artillerie dem Angreifer in den ſchweren Waffen nicht gewachſen. Außerdem war angenommen worden, daß die blauen Jagdflieger bei Luftkämpfen über Rottweil den roten Luftkräften unterlegen waren. Außer dem ganzen Infanterie⸗Regiment Tübingen ſtand dem Verteidiger nur noch das Pionierbataillon Ulm(A) zur Verfügung. Des⸗ halb hatte der Regimentskommandeur den Diviſtonsbefehl erhalten, unter hinhaltendem Kampf bis auf eine Stellung in Linie Oberer Homburger Hof—Großelfingen—Steinhofen zurückzugehen und dieſe Stellung zu verteidigen. CCC ͥĩð2:çdꝗ. ͤ v Zum Reichsparteitag Rundfunk in jedes deutſche Haus! CCC ĩðͥdßß ðͤ v Freitag, 13. Sept. 1935 Sportnachrichten Vereinsabturnen verbunden mit Vereinsmeiſterſchaften im Tbd.„Jahn“. Am kommenden Sonntag wird der Tbd.„Jahn“ ſein traditionelles Vereinsabturnen, verbunden mit den Vereinsmeiſterſchaften in den einzelnen Diſziplinen aus⸗ tragen. Die Abwicklung wird den ganzen Sonntag in Anſpruch nehmen. Am Sonntag früh werden die Wurf⸗ übungen für die Vereinsmeiſterſchaften im Wörteg aus⸗ getragen. Mittags finden ſodann die Mehrkämpfe für Leichtathleten wie 100, 200, 400 und 800 m⸗Läufe ſowie die Hoch⸗ und Weitſprungübungen uſw. ſtatt. Die Geräteturner werben ebenfalls mit ihren gut vorberei⸗ teten Uebungen auftreten, um die Vereinsbeſten zu er⸗ mitteln. Im Vereinsabturnen werden auch die Schüler⸗ und Schülerinnen⸗ ſowie Turnerinnenabteilungen in fried⸗ lichem Wettkampfe um die Beſtleiſtung innerhalb des Vereins ringen. Alles in allem, wird der Turnerbund, der ſich in den letzten Jahren wieder ganz hervorragend zu den beſten Vereinen der Umgebung geſellt hat, mit einem Pro⸗ gramm aufwarten, das beſtimmt von den Anhängern der Turnkunſt und Leichtathletik beachtet werden wird. * Handball. Die Gauhandballklaſſe ſtartet zu den Verbandsſpielen. Kommenden Sonntag ſtartet die Gauklaſſe der Handballer zu ihren Verbandspflichtſpielen. Wie allſeits bekannt, wird gerade in dieſer Gruppe Mannheim Spitzenhandball geboten. Schon lange Jahre hat jedes⸗ mal der ausgeſpielte Meiſter dieſer Gruppe in den End⸗ ſpielen um die deutſche Meiſterſchaft ein wichtiges Wort mitgeſprochen und auch ſchon die Würde und Bezeichnung „Deutſcher Meiſter“ an ſi chgebracht und geführt. Zu den Mannſchaften dieſer Gruppe hat ſich der hieſige To 98 mit ſeinen Mannſchaften heraufgekämpft und nicht das allein hat dieſer Verein damit geſchafft, ſon⸗ dern bringt mit dieſen Spielen in Seckenheims Gauen Sportereigniſſe, die auch die verwöhnteſten hieſigen Sport⸗ anhänger befriedigen dürften. Es bleibt dabei nur ab⸗ zuwarten, wie ſich die Turnermannſchaft in dieſen Spielen hält und ſchlägt. Vertrauen beſitzt die Mannſchaft in hieſigen Sportkreiſen und wollen wir hoffen, daß ſie ſich aueh weiterhin durch faires, gutes und ſtilvolles Spiel zeigt. Das erſte Spiel dieſer Saiſon bringt die Turner mit der Mannſchaft des Tv. 62 Weinheim zu⸗ ſammen und findet dieſes Spiel in Weinheims Gauen ſtatt. Gleich zu Anfang ſtehen die 98er vor einer ſchwer zu löſenden Aufgabe, denn die Weinheimer Mannſchaft zählt zu den erfahrendſten und ſpielſtärkſten Mann⸗ ſchaften dieſer Gruppe. Aber von den 98ern erwarten wir, daß ſie ſich in Weinheim ehrenvoll und nicht ohne Ausſicht um den Verbleib in dieſer Klaſſe ſchlagen. Anſchließend laſſen wir die Terminliſte der Vor⸗ ſpiele folgen. 15. 9. 62 Weinheim— 98 Seckenheim 22. 9. 98 Seckenheim— VfR. Weinheim 29. 9. 98 Seckenheim— T. u. Spo. Nußloch 13. 10. Tv. Ettlingen— 98 Seckenheim 20. 10. Pol. Karlsruhe— 98 Seckenheim 10. 10. 98 Seckenheim— Ketſch 24. 10. Spo. Waldhof— 98 Seckenheim Das deukſche Aeichsſchwerk dem Führer. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Nürnberg, Dr. Liebel, überreichte dem Führer bei dem feſtlichen Empfang im Rat⸗ haus als Ehrengabe eine koſtbare Nachbildung des alten deutſchen Kaiſerzeremonialſchwertes. Unſer Bild ſtellt zwei Teilaufnahmen des Schwertes dar. *. Jubelnder Empfang de Führers in Nürnberg Bei ſeinem Eintreffen in die Stadt der Reichs parteitage wurde de Führer(im erſten Wa gen grüßend ſtehend jubelnd von der Bevöl kerung empfangen. Weltbild(M.) 8 1 51 1 * 19 f 1 2 — — * *— 1 5 5 9 eee eee Herbſtliche Zeit, ſchöne Zeit Wenn das linden, mernden tmende 1 wor⸗ en die Roſen ift, und die n uns einen ſehr verfrüht und unklug tgetreide geerntet iſt und die )en 2 die in der Sonne g p pelfelder wehe beſchleicht uns hl, das ſich immer dann ei denes ſcheiden will oder muß. Aber en in leuchtender ſind ſie von rſten Kinder des nahenden Herbſtes wahren Farbenrauſch vor, ſo daß es 0 wäre, wenn wir uns wehmütigen Betrachtungen hingeben wollten. Gerade der Herbſt, der die Erfüllung des Frühlings iſt, offenbart uns die heiligen Wunder der Natur in ſo hohem Maße, daß wir getroſt dem Winter entgegen gehen können. Nicht nur, was die Verſorgung des Leibes, ſondern auch, was die Befriedigung des Herzens und der Seele anbelangt, denn die herbſtliche Zeit offen⸗ bart uns die unumſtößliche Gewißheit, daß allem Vergehen ein neues Auferſtehen folgt. Deshalb ſollten wir gerade dieſe Tage, in der die Natur ſich bor der großen Ruhe und Stille noch einmal überreich und köſtlich an uns verſchwendet und Wunder über Wunder der Reife, der Erfüllung vor uns erſtehen läßt, mii be⸗ glückten Augen und dankerfülltem Herzen genießen und uns daran erfreuen. Ihr, die ihr euch nach Schönheit, Freude, Troſt und Frieden ſehnt, zieht aus und laßt ſie euch von der herbſtlichen Zeit ſpenden. Noch rauſchen die Wälder, wenn auch hier und da ſich die Blätter rotgokden zu färben beginnen, noch ſingen die Vögel ihre Lieder in die ſie umgebende unvergleichl Farbenſymphonie hinein. Bäume und Sträucher ſind mit reifenden Früchten geſegnet, an denen der Pinſel des großen Malers Herbſt ſeine Meiſterſchaft bekundet hat. Auf den Wieſen ſank zwar lange ſchon die erſte blumenreiche Mahd unter den Senſen der Mäher, aber neue rührende Schönheit blüht auf ihnen empor. Auf den Heiden läuten noch Millionen Erikaglöckchen die traulich ſummenden gelb⸗ röckigen emſigen Honigſammler herbei. Es iſt, als ob uns ganz leiſer, fernher kommender Glockenklang grüße, wenn wir kräumend in der violetten Herrlichkeit liegen. Wenn wir durch die Felder wandern, umgibt uns der kräftige Atem reifender Knollenfrüchte. Hier und da kommt uns von einem Frühlkartoffel⸗Acker aus einem darauf entzündeten Feuerlein ein köſtlicher Duft entgegen und veranlaßt uns, den Bauern zu fragen, ob er eine in der Aſche ge⸗ bratene Kartoffel übrig habe, die gerne aus dem reichen Vorrat herausgebuddelt wird. Was tut's, daß ſie ein bißchen ſchwärzlich ausſieht, ſie, die etwas aufgeplatzte und ihren goldgelben Inhalt zeigende ſchmeckt einfach großartig, beſonders auch die knuſperige Pelle! Wir verſpeiſen ſie im Weiterſchreiten mit Hochgenuß, und freuen uns unterdeſſen über die in der Sonne ſpielenden und ein⸗ ander haſchenden Schmetterlinge, die noch den Schmelz des Som⸗ mers auf den Flügeln tragen und wie farbige Edelſteine einher⸗ gaukeln. Uns zu Füßen krabbelt der Käfer bunte Welt, viele mit Wintervorrat beladen, den ſie emſig in Sicherheit zu bringen ſuchen. Es iſt erhebend und beglückend, zu beobachten, wie die der Tierſeele innewohnende, ihr von der Vorſehung verliehene Einfühlung in die ewigen Naturgeſetze ſie ganz ſelbſtperſtändlich das richtige tun läßt. Von wunderbarem, zartblauem Duft iſt im Herbſt die Weite verhangen, nach der in der Ferienzeit die Sehnſucht ſo vieler Menſchen ging und doch nicht befriedigt werden konnte. Ihr, die ihr zu denen gehört, die zu Hauſe bleiben mußten, ſeid darum nicht mißmutig und traurig. Euch Daheimgebliebenen, die ihr offene Augen und Ohren und empfängliche Herzen habt, enthüllen ſich noch täglich Wunder des Spätſommers und Herbſtes, die die lockende Ferne nicht zu ſchenken hatte; die zu ſehen in den grauen, langen Vintertagen als Erinnerung unvergänglichen Wert haben und dabei nicht einen Heller koſten. Johanna Weißkirch. Eine Hausfrau und Mutter muß auch Arzt ſpielen können Wo gehobelt wird, da fallen Spähne, ſagt ein altes Sprichwort. Wo gearbeitet wird mit Feuer, Meſſern, Werkzeugen, da kann man nicht verhüten, daß auch mal ein kleines Unglück geſchieht— eine kleine Ungeſchicklichkeit, die aber ſchnell überwunden wird, wenn man ſich ſelbſt die richtige Hilfe angedeihen läßt. Es gib leider nur allzuviele Menſchen— auch ſelbſt ordenkliche helfer frauen, die ſich in ſolchen kleinen Unglücksfällen nicht zu elfen wiſſen; z. B. eilen ſie geſchwind zur Waſſerleitung, wenn ſie ſich verbrannt haben und merken erſt ein paar Minuten ſpäter, daß das zuerſt kühlende Waſſer die innere Wundhitze nur geſteigert hat, Unſere guten akten Hausmittel dürfen wir nicht en wenn es auch gut iſt, die teuren Brandbinden im Hauſe zu haben Schnell Mehl auf die Brandſtelle und in den meiſten Fällen wird durch das Mehl die Hitze genommen, ſo daß keine Blaſen entſtehen. Es gilt nur ſchnell handeln. Durch Geiſtesgegenwart und ſchnelles Handeln betäubt man bei Kindern auch oft den pfochiſchen Schmerz; denn die ſeeliſche Erſchütterung zu beruhigen iſt beinahe ebenſo wichtig wie die körperliche. Die Mehlbehandlung iſt gut, aber Oel auf die Wunde gießen und dann verbinden tut dieſelben Dienſte. Das Hautfett, das der Brand aufgezehrt hat, wird dadurch künſtlich erſetzt. 5 Daß die Hausfrau ſich am Herde verbrennt, kommt wohl häufig vor und ebenſo muß man damit rechnen, daß ein Brotmeſſer auch einmal ſchneidet, wo es nicht ſchneiden ſoll.— Ein ſchmutziges Taſchentuch iſt dann wohl meistenteils die erſte Binde, weil keine Hausfrau ſich gern in der augenblicklichen Tätigkeit ſtören läßt. Es kann aber für ſie ſelbſt leicht zum Schaden auslaufen, daß ſie kein ſauberes Tuch genommen hat, noch viel mehr, wenn ſie in dieſer Art ihre Kinder verbindet. Ein Schnitt im Fuß beim ſommerlichen Barfußlaufen oder im Waſſer hat ſchon manches Unheil angerichtet, weil die Wunde nicht ſauber e Hani wurde. Reinlichkeit iſt ſchließlich bei Verletzungen die erſte Hauptſache und man ſollte kleine, wohlgemeinte Ratschläge nicht außer acht laſſen. — Das richtigſte wäre, daß man die Kinder ſchon in der Schule den einfachſten Sanitätsdienſt lehr. Sie werden dadurch angeregt zu Beobachtungen und ſind nicht ſo unglaublich hilf⸗ und ratlos, wenn ſie ſich oder die Kameraden in ſolcher Situation ſehen. Es gibt Begabungen, die aus Inſtinkt immer das Richtige tun. Wer aber den natürlichen Inſtinkt nicht hat, der müßte jedenfalls ſoviel Klugheit beſitzen, ſolche Hilfeleiſtungen zu erlernen, ehe er Haus⸗ frau und Mutter wird.. 5 In dem vertrauensvollen Eilen zur Mutter bei körperlichen Schmerzen liegt ſoviel ſelbſtverſtändliche Hingabe des Kindes, daß es traurig iſt, wenn eine Mutter dann verſagt. Das Kind und ſein Zimmer Nicht jedes Kind kann ſein eigenes Zimmer haben. Aber wenn Eltern das ermöglichen können, dann ſollte nicht dem Geſchmack der Erwachſenen Rechnung getragen werden, wie es ſo 0 der Fall iſt, ſondern dem der Kinder. Wie oft kommt man in Kinder- zimmer, in denen hoch oben als Abſchlußborte unterhalb der Decke ein Kinderfries angebracht iſt. Glauben denn Eltern, daß das kindliche Weſen immer in die Höhe ſieht, um ſich dieſe Bilder zu betrachten? Ein Kind lebt in ſeinem eigenen Luftraum unter einem Meter, infolgedeſſen kann es nur die Dinge lieben lernen, die es in dieſem Luftraum 805 Ein kleines Kind begnügt ſich auch nicht nur mit dem„Nur⸗ſehen“, es will greifen was es lieben lernen will. Soll ein Zimmer für das Kind auch wirklich kindliche 118 machen, ſo muß der Schmuck bis zu einem Meter ange⸗ racht werden, ob es nun ein Fries, künſtleriſch gemalt, oder vom ndwerker ſchabloniert iſt.. ſieht auch ein Sockel aus, der s zu Fenſterbretthöhe reicht. Bahnen aus Neſſel ſind burch Holaleiſten voneinander getrennt und auf der Fußleiste, ebesſo Auf den Bahnen ſind luſtige hingeſ Da Kinder Ab⸗ ſelber in ihrem kleinen Bereich in ihnen in Greifhöhe auch einen um an den Wänden ſo zubereiten, oder malen und auch wieder weg⸗ mit einem Zwiſchenraum von Wand, verbindet dieſe Leiſten mit et den Kindern hier an Bildchen ihr Herz erfreut. de g für die Selbſttätigkeit des Kindes von Paſſepartout⸗Rahmen, in die ſie je nach ſelbſtgemalte Bilder, Poſtkarten, bunte Papiere und eigene zen hineintun können.— Hat nun aber ein Kind kein eigenes Zimmer, ſo ſollte man nicht verfehlen, einem kleinen Weſen ein Plätzchen einzuräumen, ſei es auch noch ſo klein, wo es ſein eigenes kleines Reich mit Puppe und Pferdchen unter⸗ bringen kann. Auch ein kleiner Menſch ſucht ſchon hin und wieder dieſes ſtille„Für⸗ſich⸗ſein“. Der gaſtliche Tiſch Von Anne⸗Marie Mampel können, iſt eine der ſchönſten Hausfrauen⸗ hre der rationierten Lebensmittel, der auf ppheit und des Mangels an Licht und gs arg ins Hintertreffen geraten laſſen, Gepflogenheit, ein paar liebe Freunde zm breite 0 ſie ſelbſt entwe en könn oder man die heute oder eine gelangt und w decke ich den ga gungen seien als Richtung gebend zuerſt ge⸗ nannt: der feſtlich gedeckte Tiſch ſoll ſich harmoniſch in den gege⸗ benen Raum und Niveau des Heims fügen und muß, für ſich allein möblier Tafel g und ſel prunkv wertet, en. Es wird demnach in einer einfach en Orelzimmerwohnung eine auffallend koſtbar arrangierte eicherweiſe aus dem Rahmen fallen, wie ein mit ſparſamen beſcheidenen Mitteln zurecht gemachter Tiſch in einem 1 n Speiſeſaal; und es würden Orchideengebinde zu Alpaka⸗ beſtecken eben ſſen wie ein Primelſchälchen zu ſchwerem Silber und ſtall. Verpönt ſei ferner alles, was mehr ſcheinen will, als es iſt: vornehme S ichtheit ſichert ſtets die beſte Wirkung. Vom und Gepfl blendendweißen Gedeck angefangen, muß alles Sorgfalt 8 theit verraten. Beſitzt die junge Hausfrau mit knapp bemeſſen Väſcheſchatz kein für eine lange Tafel ausreichendes Tiſchtuch, lege ſie die nötige Anzahl kleinerer aneinander; kann es ermöglichen, wähle ſie eine mit handgearbeiteten Spitzen oder tickereien verzierte Decke oder breite andernfalls kleinere derartige Deckchen über das glatte Tuch, wobei natürlich mit Ausnahme des aff und Teetiſches, Weiß in Weiß als Geſetz gilt. Um tunlichſt lautloſe Handhahr beim Servieren ſicherzuſtellen, empfiehlt es ſich, Filz oder eine nicht zu dünne Wolldecke unterzulegen. Das Porzellan, gleichviel, ob es modern oder antik, koſtbar oder einfach iſt, ſoll unaufdringlich im Dekor, gefällig in den For⸗ men ſein, und bei den Weingläſern vergeſſe man nicht, daß ein reich geſchliffener, wertvoller Kelch keinen mittelmäßigen Tropfen bergen darf, daß alſo da, wo man gezwungen iſt, billigere Wein⸗ ſorten zu verwenden auch— um einen lächerlichen Widerſpruch zu entgehen— ein einfacheres Glas gebraucht werden muß. Wer über genügend echtes Silber verfügt, wird es ſelbſtver⸗ ſtändlich benützen, einerlei, ob es ſich dabei um Beſtecke, Schalen, Schüſſeln, Aufſätze und ähnliches handelt, ohne deshalb in den Fehler zu verfallen, Dinge, die nicht benötigt werden, lediglich zur Schauſtellung aufzubauen. Wer aber zu Silbererſatz greifen muß, wird gut tun, ſich dabei auf das unbedingt Erforderliche zu be⸗ ſchränken, und falſchen Glanz zu vermeiden. Weſentlich für den Eindruck der Tafel iſt ihr Blumenſchmuck, und man muß um hier das Richtige zu treffen, ſorgſam wägen. und wählen. Die früher beliebten hochſtrebenden Arrangements, die einem die Ausſicht auf das Gegenüber raubten und mehr als Hindernis denn als Zier empfunden wurden, haben ſich völlig überlebt. Man ordnet heute die Blumen in flache Schalen, bringt ſie farblich in ſchöne Uebereinſtimmung mit dem Charakter des Tiſches und läßt von ihnen zarte grüne Ranken oder buntgleißende Seidenbänder auslaufen, die ſich anmutig zwiſchen die einzelnen Gedecke legen. Zelchnung: Otto Liebusch Wem ein gutentwickelter Farbenſinn zu eigen iſt, kann die reizvollſten Kombinationen erfinden; fühlt man ſich aber in dieſer Richtung nicht unbedingt ſicher, halte man ſich an eine diskrete Farbe und Blume, etwa an gelbliche Nelken mit Aſparagusranken oder an zart ſchattierte Roſen mil ebenſolchen ſchmalen Atlas⸗ bündern, an Alpenveilchen oder Chryſanthemen; Orchideen, der luxuriöſeſte Tafelſchmuck, bleiben anſpruchsloſen Geſelligkeiten vor⸗ behalten, ebenſo alle ein wenig extravaganten Zuſammenſtellungen, von denen, um ein Beiſpiel zu geben, Lilien mit dlauen Horten⸗ ſten als ebenſo elegant wie eigenartig genannt eien. Und zuletzt noch ein Wort über die Beleuchtung. Sie ſoll weich und warm ſein, Stimmung ſchaffen und keinesfalls ein Meer harten und grellen Lichtes verbreiten, das, von kom⸗ mend, jedes Krähenfüßchen um ſchöne Frauenaugen unbarmherzig unterſtreicht und boshaft die Aufmerkſamkeit der Anweſenden 45 kahl 1 Herrenhäupter lenkt. it Ueberlegung und Liebe gedeckt, geſchmückt und erhellt, wird der Tiſch nicht nur kulinariſche, ſondern auch äſthetiſche eize entfalten und die Freude der Hausfrau an ſeiner vollendeten Ge⸗ ſtaltung in den Gäſten widerklingen laſſen. Was eſſen wir im September? Der September iſt der Monat der Fülle im Gemüſe⸗ und Obſtgarten. Alles, was das Herz begehrt, iſt vorhan⸗ den, und die Hausfrau weiß kaum, wie ſie all das Schöne und Gute in den Rahmen eines wöchentlichen Küchenzeltelz aufnehmen ſoll. g Unter den Gemüſen ragt zur Zeit der deutſche Blumen- kohl als beſonders ſchön und preiswert hervor. Gekocht gedämpft, gebacken, überkruſtet, als Salat, mit Mayonnglſe in Verbindung mit anderen Gemüſen als Miſchgemüſe, gz Einlage in Reis, Gräupchen und allerlei Suppen, in zahl⸗ reichen Formen können wir dieſes köſtliche Gemüſe auf den Tiſch bringen. Der Salat iſt nach den Regenfällen der letzten Zeit groß und blattreich, und wir werden ihn ſo oft als nur irgend möglich zubereiten, bevor er mit ſeinen wertvollen Minergl⸗ ſalzen auf längere Zeit verſchwindet. Der Spinat iſt noch ausgezeichnet. Aber er hat nun verſchiedene grüne Geſellſchaft bekommen in Form des Weiß. krautes und des Welſch⸗ oder Wirſingkohls. Der Kohlrab iſt groß und nicht mehr recht zart, aber für Gemüſeſuppeg und Eintopfgerichte gibt er herzhafte Brühen. Die Role Rübe will nicht nur garnieren helfen, ſondern wir ſollten ſie auch einmal roh gerieben koſten oder als Salat auftta gen. Sie wirkt ſehr appetitanregend und ſtoffwechſelfördernd. Rotkraut iſt eine willkommene Sache zu jedem Fleiſchgericht, aber auch ohne Fleiſch mundet es zu allerlei Kartoffelſpeien ausgezeichnet. Und das neue Sauerkraut nicht zu vergeſſen Es entfaltet größte Werte in rohem Zuſtande. Viele Aerzte empfehlen ſeinen häufigen und reichlichen Genuß. Sauer⸗ krautſaft enthält viel Milchſäure und Vitamine C. Gekocht paßt es zu weit mehr Speiſen, als man annimmt. Zu Fisch ſchmeckt es ebenſogut wie zu allen Arten Schweinefleisch Zu Klößen und Knödeln gehört es unbedingt. Gurken gibt es ebenfalls noch reichlich, und die großen gelben Gurken mahnen gebieteriſch an das Einlegen der beliebten Senfgurken. Aber auch Gurkenſalat, Schmor⸗ gurken, gefüllte Gurken, Gurkenragout, helfen den Küchen⸗ zettel bereichern. Von den grünen Bohnen iſt jetzt die zweite Ernte auf dem Markte. Haben wir oft genug grüne Bohnen mit Kar⸗ toffeln und Hammelfleiſch gegeſſen, ſo dämpfen wir auch ein⸗ mal Brechbohnen und geben irgendwelches Fleiſch ſowie Kar⸗ toffelbrei oder Bratkartoffeln dazu. Wachsbohnenſalat mit reichlich Oel iſt etwas für Feinſchmecker. Aber auch ſauer oder ſüßſan Nan eingelegte Pahuen ſind fein Bohnenſalat mundet für ſich allein oder auch in Miſchung mit Gurken, Pilze kommen jetzt reichlicher auf den Markl. Ob wir ſie dämpfen, in die Suppe geben, oder als Einlage für Eierkuchen benutzen, ſie werden immer munden, wenn wir ſie nur friſch verwenden. Pilzreſte laſſe man nicht ſte⸗ hen. Sie zerſetzen ſich raſch, und dann wird der Pilz für etwas verantwortlich gemacht, was Folge eigener Nachläſſig⸗ keit iſt. Aepfel, Birnen, Pfirſiche, Pflaumen beherrſchen das Bild des Obſtmarktes. Was kann die geſchickte Hausfrau alles daraus bereiten! Für Obſtkaltſchalen wird es ja ſchon zu kühl, aber Obſtſuppen, Obſtſalate, allerlei Mehlſpeiſen mit Obſtverwendung und nicht zuletzt die wundervollen Obſt⸗ kuchen finden zahlloſe Freunde. Man ſollte aber auch nicht die häufige Verabreichung friſchen Obſtes außer acht laſſen. Ein Stück Friſchobſt vor jeder Mahlzeit iſt beſonders ge⸗ ſund. W. H. 5 Koch⸗Nezepite Weißkrautrollen. Für ſechs Perſonen rechnet man zwei feſte Kohlköpfe. Man kann Weißkohl oder Wirſingkohl ver⸗ wenden. Von den äußeren Blättern jedes Kopfes nimmt man ſechs ab, wäſcht ſie, wällt ſie in Salzwaſſer ab und läßt ſie abtropfen. Die inneren Köpfe putzt man, übergießt ſtie mit heißem Waſſer, ſchneidet ſie in Viertel oder Achtel und legt ſie in den Suppentopf, worauf man ſie mit einen Liter Fleiſchbrühe übergießt. Dazu gibt man 150 Gramm Butter, Kümmelkörner, etwas grüne Peterſilie und drei ge⸗ ſchabte, in Stückchen geſchnittene Möhren. Dies läßt man Stunden lang gut dünſten. Indeſſen hat man eine Jül⸗ lung aus halb Schweine-, halb Rindshackfleiſch, eingeweich⸗ ter Semmel, zwei Eiern, Salz, Pfeffer und einer geriebenen kleinen Zwiebel bereitet und etwas ſaure Sahne oder zer⸗ laſſene Butter dazugerührt. Dieſe Fülle legt man nun auf die einzelnen abgewällten Krautblätter, rollt ſie zu und ſchließt die Enden mit Holzſtiften. Nun ſchöpft man von der Krautbrühe aus dem Suppentopf genügend Flüſſigkeit und dämpft darin die Rollen gar. Hierauf gießt man die Soße ab und auch das übrige Flüſſige von den Vierteln, ſchwitzt es mit Buttermehl fäumig, gießt etwas Sahne an, legt die Kohlviertel in eine heiße, tiefe Schüſſel, die Rollel. rundum und übergießt das ganze mit dem Beiguß. ———— Erkenntniſſe Wer einmal geflogen iſt, iſt deshalb noch lange kein Flieger. a Man muß ſchon eine Ameiſe ſein, um eine Ameiſe verſtehen zu können. * Erfahrungen gewinnt man nicht durch Leſen, ſondern durch Erleben. * Ein Genuß bleibt nur dann genußreich, wenn man ihn nicht bis zur Neige auskoſtet. * Erſt muß einer lernen, mit ſich ſelbſt fertig zu werden, ehe er mit anderen fertig wird. 5 5 Unangenehmes wird durch Schimpfen nicht angenehmer. * Man kann von einer Roſe nicht erwarten, daß ſie das gane Jahr blüht. J. K. — Gedeih aud Verderb eines Voltes hängt ab von der Frage ſeines Familienbeſtandes. Mutter und Kind, an Kö per und Geiſt geſund, sprechen das Ukteil der Ration: wirst leben in Deinen Geſchlechterul l a Zemüſe⸗ vorhan Schöne nzettels umen⸗ Bekocht, onnaiſe, üiſe, al n Zahl auf den it groß irgend kineral- gerich, lſpeiſen rgeſſen! Aerzte Sauer⸗ Gekocht u Fiſc efleiſch, großen en der öchmor⸗ Tüchen⸗ ute auf it Kar⸗ ich ein⸗ ie Kar⸗ lat mit ) ſauer id fein. iſchung Markt. Finlage wenn cht ſte⸗ ilz für hläſſig⸗ en das usfrau d ſchon ſpeiſen n Obſt⸗ h nicht laſſen. rs ge⸗ ). D n zwei hl ver⸗ nimmt ib und ergießt Achtel einem zramm rei ge⸗ t man e Fül⸗ weich⸗ ebenen er zer⸗ m auf u und n bon ſſigkeit an die erteln, ne an, Rollen Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Kachdruck verboten) 6. Leiſe ſteigt ſie zu den Kammern hinauf und weckt die Knechte und die Töchter. Dann ſtellt ſie den Keſſel zur Morgenſuppe bereit. In den Stallungen wird es laut. Das Vieh gibt freudig Antwort auf des Großknechts Anruf. Nicht lange und die Hausbewohner ſammeln ſich um den runden Tiſch. Der Bauer ſpricht den Morgenſegen, und jeder löffelt ſchweigend ſeine gute Suppe zu einer tüchtigen Scheibe Brot. Die Rabelhofer ſind ſtarke Eſſer und keine Koſtverächter. Darum ſind ſie auch ſo geſund und haben Kraft zum Schaffen. Schweigend geht jeder nach vollende⸗ em Mahl ſeinen Pflichten nach. Die Bäuerin braucht keine ſtemden Mägde, gehen ihr doch fünf erwachſene Töchter zur Hand. Gehorchten auch ebenſo viel Söhne des Bauern Wink, dann wäre der Hof wahrlich der reichſte im Um⸗ Aber auch mit den fremden Knechten fährt der kreis. 2 25„ Rabelhofer gut, hält er ſie doch, als ob ſie ſeine Söhne wären. Des Bauern Ruf hält die Frau auf der Diele zurück, al bie Knechte und Mägde hinausgegangen ſind. „Jakob?“ fragt ſie und wendet ſich zurück. Sie ſieht ihn an. Es muß etwas Beſonderes ſein, was ihn veranlaßt, ſie jetzt zurückzuhalten. Es iſt nicht ſeine Art zu anderer eit. 1 5 ſchönen ruhigen Vertrauens begegnen ſich die Blicke ger beiden. Das ſind zwei, die einander zuliebe leben, die die Laſten gemeinſam tragen und die Freuden vereint ge⸗ Aießen. „Der Buchner freit um unſere Liſe. geben, Annemarei?“ Ein wenig erſchrickt die Bäuerin. Es iſt das erſte Mal, daß eins ihrer Kinder von ihr gefordert wird. Sie hat es zwar ſchon lange ſo kommen ſehen, und doch kommt die Tatſache ihr jetzt zu ſchnell. „Mir iſt es recht, wenn er ſie freit, und dem Mädel auch, wenn es Vaters Wille iſt.“ „Ich zwing ſie nicht. Sie ſoll ſich frei bedenken.“ „Die Liſe iſt dem Hannes gut.“ Ein Freudenſchein geht über Goldners Antlitz. „Dann iſt alles ja in ſchönſter Ordnung. Der Hannes iſt ein braver Burſch, und daß er das Mädel in Ehren hal⸗ ten wird, hat er gelobt. Die alte Buchnerin zieht nach Fuchsdorf zu der Freundſchaft. Die jungen Leute gründen ihren Hausſtand ganz allein für ſich. Die Arbeit ſcheuen beide nicht, und wenn die Herzen auch zuſammenſtimmen, dann werden die beiden nicht weniger glücklich und zufrie⸗ den ſein als du und ich.“ Sie nickt ihm freudig zu, und in ihr Auge tritt ein Leuchten. „Sprich mit der Liſe. Ich will dem Hannes ſeine Ant⸗ wort bringen, wie ich es ihm verſprach. Er wartet mit Ungeduld. Außerdem habe ich mit Leberecht Strauß ein Wort zu reden. Von dort geh ich zur Wieſe raus. Du ſorg indeſſen für die Gäſte Dem Doktor ſag einen Gruß bonn mir und gib ihm den Brief für den Vetter Rosner. Ich hab ihn ſchon bereit gelegt. Dem Auguſt ſag ich noch Beſcheid. Um acht Uhr ſteht das Gefährt für Hansdorf vor dem Tor. Wenn du eine Botſchaft für die Rosnerin haſt, ſag ſie dem Auguſt. Oder ſchick eins der Mädel mit. Um zwei Uhr ſpäteſtens ſind Knecht und Wagen wieder zurück.“ Schon wendet Jakob ſich zum Gehen, da fällt ihm etwas ein, und er kehrt noch einmal zurück. „Schick unſere beiden Jüngſten auf Hansdorf mit, dann machſt du unſerm Gaſt noch eine letzte Freude,“ ſagt er mit leiſem Lachen.„Und heute abend, wenn eine ſtille Stunde kommt, will ich dir etwas Hübſches ſagen.“ Annemarei fragt nicht viel. Sie weiß, daß ſie dem Mann vertrauen kann. Wenn er es richtig findet, daß Maria und Chriſtel den Gaſt begleiten, dann darf ſie ſie auch unbe⸗ henklich ſchicken. „Als der Bauer eben ins Freie treten will, kommt ein 5 Schritt hinter ihm die Stiege vom Bodenraum her⸗ unter. „Ei, Bub, biſt du ſchon auf? Viel Schlaf hat dieſe Nacht dir nicht gebracht!“ Unsere Zimme np eᷣI., ſin llembsi. Wenn der Sommer langſam zu Ende geht, dann wird der Wunſch wach, auch in dieſer blütenarmen Zeit die Zim⸗ mer mit friſchem Blattgrün und farbiger Blütenpracht, mit Topfpflanzen jeglicher Art zu ſchmücken. Um aber die Zim⸗ merpflanzen ſo 5 5 zu beſitzen, daß ſie auch Freude berei⸗ ten, muß man man ihnen die richtige Pflege angedeihen laf⸗ ſen und ihnen einen Standort in einem kalten oder warmen Raum geben, der der Lebensweiſe und der Entwicklung der 1 Pflanzen in der freien Natur möglichſt gleich⸗ mmt. Alle Zimmerpflanzen ſtelle man möglichſt nahe am Fenſter auf. Vlunten 15 Knoſpen und Blüten, ſowie alle Pflanzen, die ſich im Trieb befinden, brauchen viel Tages⸗ licht. Beſonders während des Herbſtes und Winters gedei⸗ hen viele Zimmerpflanzen am beſten in Doppelfenſtern. Herrſcht draußen Froſt, dann öffne man während der Nacht das innere Fenſter etwas, damit die warme immerluft zu den Pflanzen gelangen kann. In kalten Winternächten ſchiebe man einen Bogen Papier zwiſchen die Pflanze und das äußere Fenſter, damit Blätter und Blüten nicht an den scheiben anfrieren können. Die Luft im Zimmer darf für die Pflanzen nicht zu trocken ſein, darum ſtelle man während 1 Vue alf den Ofen oder die Heizung ſtets Gefäße aſſer. 6 Die Zimmerpflanzen werden in neue Töpfe und neue Erde umgepflanzt, wenn der ganze Topf mit Wurzeln an⸗ gefüllt iſt oder ein großer Teil der Wurzeln erkrankt oder gegeben iſt. Der neue Blumentopf muß ſtets ein wenig größer ſein als der alte. Bereits gebrauchte Blumentöpfe 8 5 man vorher mit einer Wurzelbürſte gut aus und freie ſie von Erde und Algen. Dann 193 man Topfſcherben aus dem bisherigen Topfe auf das Waſſerabzugsloch des neuen. lockere vorſichtig mittels eines Holz⸗ en E„ be e gaedeanen de eueren d Magſt du ſie ihm „Um ſo mehr Freude aber. können dieſe Nacht. mein ganzes Leben.“ „Es ging mir ebenſo, als ich ſo alt war wie du. heute nacht habe ich dich beneidet.“ „Beneidet? Mich? Um was denn, Rabelbauer?“ „Nicht um deine Jugend, Bub, ſo töricht bin ich nicht. Aber daß du durch die helle Mondnacht ſchweifen durfteſt und nicht im Tabaksqualm zu atmen brauchteſt. Ich wäre gern mit dir gegangen.“ „O!“ macht der Bub,„dann wäre es freilich noch ſchöner geweſen. Ich hätte Euch ſo viel fragen mögen.“ 4 „Ich hoffte, du würdeſt mir allerlei erzählen.“ s „Von mir iſt nichts zu ſagen, was ſich lohnt. Darf ich Euch jetzt begleiten, ein paar Schritte nur bis Ihr am Zie „Das darfſt du wohl. Aber eigentlich ſollteſt du dir lie⸗ ger von der Bäuerin dein Frühſtück erbitten. Du biſt mir viel zu blaß und ſchmal. Die letzte Nacht hat dich auch nicht kräftiger gemacht. Und nun willſt du heute mit dem Trupp der Wandervögel wieder weiterziehen. Das gefällt mir wenig.“ „Ich bin aber froh, daß ſie mich mitgenommen haben, die bleiche Farbe macht mir die Stadtluft und das viele Lernen, nicht das Wandern.“ Der Bauer überlegt. „Sagteſt du nicht, ihr wolltet heute gen Hansdorf ziehen?“ „So haben die Burſchen es beſchloſſen.“ „Gut, ſo ſollſt du heute mit nach Hansdorf fahren. Die Wandervögel kommen dir im Lauf des Tages nach und nehmen dich dann weiter mit!“ „Fahren? Im Pferdewagen fahren Einen Jauchzer ſtößt der Bube aus. „Ich nehm dich jetzt nicht weiter mit. Kehr um und ſag der Bäuerin, ich hätte dir erlaubt, nach Hansdorf mitzu⸗ fahren. Das Weitere wird ſie veranlaſſen. Aber vorher wird erſt tüchtig gefrühſtückt, mein Bub. Sonſt fällſt du noch vom Wagen.“ Der Bube lacht. Hand. „Ihr ſeid ſo gut zu mir!“ Und doch haſt du mir noch nicht mal deinen Namen ge⸗ ſagt.“ „Friedrich Steiner heiß ich,“ erwidert der Burſche, und freudiges Rot ſchießt in ſeine Wangen. „Hör, Friedel,“ ſagt Jakob Goldner und ſtreicht abſchied⸗ nehmend über des Buben Haupt,„vergiß mir den Rahel⸗ hof nicht, wenn du wieder einmal in dieſe Gegend kommſt. Verſprich mir das, mein Sohn!“ Jetzt ſchießt das Waſſer in des Buben Augen.„Friedel“ hat noch niemand ihn genannt und auch nicht„mein Sohn“. Mit ſchmerzhaftem Druck umfaßt er noch einmal des Bauern Hand und reißt ſich los. Den ganzen Tag über wird der Rabelbauer das Bild des Buben nicht mehr los, wie es ſich in der letzten Stunde in ſeine Seele gebrannt hat. „Ich hätte ihn doch nicht gehen laſſen ſollen!“ denkt er mit einem tiefen Bedauern.„Der Bub gehört zu uns. Er hätte bleiben müſſen.“ Aehnliche Gedanken hegt die Bäuerin. Auch ſie hat eine raſche Zuneigung zu dem fremden Buben gefaßt, die ſie ſich kaum erklären kann. Das Grübeln iſt aber nicht ihre Art. „Es hat nicht ſein ſollen!“ denkt ſie und geht weiter ihrer Arbeit nach.. Im Virkhof iſt das Leben auch früher als ſonſt erwacht. „Du warſt geſtern länger aus als gewöhnlich,“ ſagt die Bäuerin.„Der Türmer war lange vorüber, als du endlich kamſt.“ „Mit dem Schulzen hab ich nachher von unſerm Plan geredet. Er hat mich andern Sinnes machen wollen.“ „Und du?“ Lebhafte Spannung drückt die Frage aus. „Ich weiß doch, was ich tu. In einer Stunde fahr ich mit dem Konrad nach der Stadt. Oder iſt es dir leid ge⸗ worden, Mutter?“ „Nimmer! Ich ſehne leichtere Tage herbei. Was ſollen wir uns weiter plagen! Das Mädel iſt verſorgt. Iſt es der Konrad auch, ſo ſoll ſchon Ruhe bei uns werden und ſtiller Feierabend!“ Die ſo ſpricht, iſt eine ſchmächtige Frau, die wenig zu dem ſtarken, grobknochigen Bauer paßt. Zermürbt iſt ihr Geſicht, verarbeitet ihre Hnäde. Kein Wunder, daß ſie ſich Ich hätte nimmer ſchlafen Mir wär geweſen, als verſchliefe ich Und 9 Mit aller Kraft drückt er des Bauern Manche Zimmerpflanzen laſſen ſich leicht und ſchnell vermeh-en. Man ſchneidet den Steckling mit ſcharfem Meſſer kurz unter der Ausgangsſtelle eines Blattes oder eines Blattpaares von der Mutterpflanze ab. Dann entfernt man die unterſten Blätter des Stecklings, läßt aber die Blatt⸗ ſtiele ganz kurz ſtehen. Die Stecklinge ſteckt man zur Bewur⸗ zelung in ein Gefäß mit ſandiger Erde, drückt den Steckling Aahede; Schere 5 mit Wurzelballen vorſichtig in den neuen 5 und fine die Erde 1 1 n Wurzelballen herum. Das Auflockern der Wurzelballen. 8 2 8 ach Ruhe ſehnt!l Es will faſt alles ſcheinen, als ob ſiẽ unter dem ſtrengen Regiment des mächtigen Birkhofers ge⸗ litten hätte, und doch iſt gerade ſie es, die allezeit die Herr⸗ ſchaft auf dem Hofe hatte. Von ir ſtammt auch der Pkart. dem Sohm ſchon fetzt den großen Beſitz zu übergeben. Sie hat die künftige Birthofbäuerit ausgewählt von ihrer Sippe eine, die reich an Gittern iſt und dem Hof noch eine ſchöne Miigißt bringt. Os ſie des Sohnes Glück damm hi Auge hatte, ſie fragt es nicht. Wer hat ſie dereinſt nach ihren Wünſchen gefragt, als ſie jung war und dem jungen Birk in die Ehe folgen ſollte!l Die Väter hatten zuſammen geſttimmt, die Heiratsgüter auch, und die Kirche hatte ihren Segen dazu gegeben! Wenn man die Fränze Huber gefragt hätte, vielleicht hätte ſie ſich doch anders bedacht; aber gut war es, daß ſie nichts zu ſagen hatte, denn es war im Birkhof alles wohl geraten, bis auf den heutigen Tag. So war die Grete vor Jahresfriſt auch nicht gefragt worden, ob ſie des Müllers Bruder freien wollte, der auf Hansdorf zu ein ſchönes Anweſen hat. Es hatte äußerlich alles gut zuſam⸗ men gepaßt, ſo mußten ſich die jungen Leute danach richten. Und die haben es verſtanden. Mit Freuden denkt die Bäuerin noch an das Tauffeſt am letzten Sonntag. Stolz ruhten die Blicke der Grete auf ihrem erſten Buben und 25 die des jungen Vaters nicht minder. Warum ſollte jetzt mit dem Konrad eine Ausnahme ge⸗ macht werden, wie ſie nicht üblich iſt in der Familie? Nicht ganz leicht und froh iſt Mutter Fränzes Herz. Ein leiſes Schuldgefühl will ſich verſtohlen in die Gedanken drängen, aber ſie jagt es energiſch hinaus. Die hohe Mauer des Obſtgartens birgt zwei junge Men⸗ ſchen vor ihrem Blick, die ſich feſt umſchlungen halten, als könnten ſie nicht voneinander laſſen. „Leb wohl, Roſemarie!“ flüſtert der Burſch am Ohr der blonden Magd.„Jetzt bin ich noch dein. Wenn ich heut abend heimkehre, trag ich die goldene Feſſel. Dann bin ich Bauer und gehöre einer andern zu, von der mein Herz nichts weiß und will!“ Ein wilder Schmerz durchzittert des Burſchen Stimme, und heftiger ſchluchzt das Mädchen an ſeinem Hals. „Mußt du dich beugen, Konrad? lich laſſen?“ „Es geht nicht anders, Roſemarie,“ ſagt er traurig.„Ich bin der Sohn und hab es nicht gelernt, der Eltern Willen zu brechen und durchkreuzen. Ich wollte, ich dürfte den Hof laſſen und könnte mit dir in die Ferne ziehen! Wir ſind ſo jung, wir würden das Leben faſſen, auch wenn wir arm wären. Aber der Eltern Segen ginge nicht mit uns, und ohne den wag ich nicht den ſchweren Kampf ums Glück. Und du auch nicht, Roſemarie!“ „Aber wenn du den Eltern ſagteſt, daß wir uns lieben?“ Eine bange Stille folgt dem Wort. Eine letzte ſchwache 1 9 hebt das Haupt. Dann ſchüttelt der Burſche den Kopf. „Sie wiſſen es!“ ſpricht er dumpf.„Der Vater ſah uns neulich, die Mutter geſtern, und heut ſoll ich der Anne Huber verſprochen werden. Ich ſah ſie nur einmal vor Jahren, aber die Mutter iſt ihr gut. Sie haben ſich bei der 10 1 miteinander beſprochen. Es iſt zu ſpät und iſt ver⸗ geblich! Noch einmal drückt er ſein Mädchen an das Herz und küßt es heiß und wild und reißt ſich los. „Leb wohl, Roſemarie! Mein Herz bleibt dennoch dein!“ Mutter Fränze hat heut Grund, mit der Magd zu ſchel⸗ ten. Ganz verſtört geht die Roſel um. Zu plötzlich erwachte fichtel früh aus ihrem holden Traum zur harten Wirk⸗ ichkeit! „Wie ſoll das werden!“ denkt ſie ohne Ende.„Ich kann im Birkhof nimmer bleiben, wenn der Konrad der Anne Huber zugehört. Ich darf nicht bleiben. Er darf mich nicht mehr ſehen, denn ſein Herz iſt mein. Er könnte der an⸗ dern nicht die Treue halten. Er würde nie zur Ruhe kom⸗ men. Aber wo ſoll ich hin, ich arme Waiſe, die an den Birkhof gebunden iſt mit Gut und Blut? Und wenn ſie ihn nicht nähme, die Anne Huber? Wenn ihr der Konrad nicht fein genug wäre, der vornehmen Städterin? Wenn er mir dennoch bliebe?“ Ganz plötzlich taucht der verwegene Gedanke auf, und neuer Lebensmut wächſt in der armen Seele raſch empor. Wenn ſie den Schleier von der dunkeln Zukunft heben könnte! Wenn ſie wüßte, was ſie tun darf und muß! Fortſetzung folgt. Müſſen wir uns wirk⸗ gut ein und begießt ihn vorſichtig. Manche Stecklinge be⸗ wurzeln ſich auch leicht, wenn man ſie mit ihrer Schnitt⸗ fläſche in eine Flaſche mit Waſſer ſteckt. Der Flaſchenhals wird mit einem Korken abgedichtet. Der Korken wird vor⸗ her mit einem glühenden Draht durchſtoßen, damit er ſpä⸗ ter leichter entfernt werden kann. Sobald der Steckling im Waſſer Wurzeln gebildet hat, zieht man ihn vorſichtig heraus und pflanzt ihn in einen Topf. Die häufigſten Schädlinge der Zimmerpflanzen ſind Blattläufe oder Schildläuſe. Ein ſehr einfaches Verfahren, das Ungeziefer zu vernichten, iſt es, wenn man die Pflan⸗ zen mit Tabakſeifenbrühe beſpritzt oder bepinſelt. Wioviel muß ich einkaufen? Für die Hausfrau erhebt ſich oft die Frage, wieviel Fleiſch, Gemüſe und Zukoſt eingekauft werden muß. Manch⸗ mal verläßt ſie ſich auf das Augenmaß oder auf das Gefühl. Sehr leicht gibt es dann ein Zuviel oder ein e Hier 5 paar Grundregeln, nach denen man den Einkauf richten ann: Für eine gute Fleiſchbrühe oder kräftige Fleiſchſuppe muß man je Perſon 200 Gramm gutes Rindfleiſch rechnen oder 150 Gramm Fleiſch, ebenſoviel Knochen und etwas Fleiſchextrakt. Soll Fleiſch Hauptgericht einer Mahlzeit ſein, ſo nimmt man je Perſon 150 Gramm Fleiſch ohne Knochen. Reicht man friſche Gemüſe oder Hülſenfrüchte, ſo genügt für jede Perſon ein halber Suppenteller voll. Nele Grau⸗ pen je Perſon 100 Gramm. Iſt Fiſch das Hauptgericht, ſo rechnet man je Perſon 300 Gramm, ſonſt 250 Gramm. Für ein Kilo Fiſch benötigt man in der Regel 150 Gramm Butter. Eine Zunge reicht gewöhnlich für 7 bis 8 Perſonen, eine gebratene Ente für 4 Perſonen, eine Gans für 6 Per⸗ ſonen; aber das iſt individuell. kaſſee von einem großen Huhn ſoll für mindeſtens 4 Perſonen reiche. 5 Als Beiguß zu Fleiſchſpeiſen rechnet man 7 Liter Soße für 6 Perſonen. Zu 11. Mehlſpelſen oder Creme rechnet man einen halben Liter der entſprechenden Soße. A, e 1 Tod in Tſchachar Dritter und letzter Brief Der zuſammen mit dem engliſchen Journaliſten Gareth Jones von chineſiſchen Banditen ge⸗ fangengenommene Berichterſtatter des Deutſchen Nachrichtenoüros, Dr. Müller, der ſpäter wieder frei kam, während Jones ermordet wurde, be⸗ richtet im dritten und letzten Brief über den Tod ſeines Freundes. Peking, am 21. Auguſt 1935. Was als Abenteuer in Tſchachar begann und was be⸗ ſtimmt ſchien, ſchließlich als ſolches— noch in dieſem Monat Auguſt— am dreißigſten Geburtstag des Einen und am fünfzigſten Geburtstag des Andern mit Guſto wiedererzählt und gefeiert zu werden, hat für den Einen 5 uns mit dem Tode geendet. Gareth Jones iſt nicht mehr. Heute nachmittag kurz vor 4 Uhr brachte der Zug aus Kalgan ſeine Leiche. Mit den chineſiſchen Trauerfarben— blau und weiß— war der Wagen, der den Sarg enthielt, geſchmückt und überwiegend chineſiſch war auch die Trauer⸗ gemeinde, die ihn empfing. Alle Behörden der Zentral⸗ regierung, ſoweit in Peking vertreten, und die der Provin⸗ zialregierung von Tſchachar hatten einen oder mehrere ihrer höheren Beamten entſandt. Eine halbe Stunde ſpäter ſchritt ich durch den ſchönen Garten der britiſchen Botſchaft, vorbei an der offenen Halle, die ſo herrlich ſich für Feiern im Freien darbietet und ſtand dann vor der Leichenkam⸗ mer. Dort ſteht eine kleine Gruppe von Konſulatsbeamten, Aerzten und Lazarettgehilfen. Der alte Dr. Aſpland rät mir, eine Zigarette anzuzünden und läßt ſich von mir eine unter ſeinen weißen Schnurrbart ſtecken, da ſeine Hände von Gummi umhüllt ſind, von nicht ganz ſauberem Gummi. Und dann ſtehe ich vor dem offenen Sarg. Gummiumhüllte Hände kratzen die Holzkohle beiſeite und ich ſehe... genug. Auch dieſe ſchweren Minuten gehen vorüber und wie ich wieder dem Generalkonſul gegenüber⸗ ſitze, kann ich mit gutem Gewiſſen das beſchworene Proto⸗ koll unterſchreiben, daß das, was ich ſah, die Leiche von Gareth Jones war. Während ich noch mit dem Generalkonſul und Dr. Aſpland zuſammenſitze, rollt das Laſtauto mit dem Sarg zum japaniſchen Friedhof hinaus. Dort iſt der einzige kleine Verbrennungsofen Pekings. Er iſt ſehr klein. Aber der alte erfahrene Pearſon hat einen Zimmermann mit einer ſtarken Axt mitgenommen. Für den Fall, daß ſich der Sarg als zu groß erweiſen ſollte. Warum mußte Gareth Jones ſterben? Noch über ſeinen Tod hinaus haben wir alle, die wir an ſeiner Befreiung arbeiteten, mit dieſer Befreiung als etwas abſolut Sicherem gerechnet. Es war uns nie eine Frage, ob Gareth Jones freikommen würde. Die chine⸗ ſiſchen Behörden ſind deſſen ſo ſicher geweſen wie wir, und die japaniſchen Beamten lachten bei der Idee, daß ſein Leben gefährdet ſein könnte. Und dann kommt ein Salz⸗ transport von den flachen brackigen Seen, die zwiſchen Paochang und Malaka mige liegen und die Reſte des ein⸗ ſtigen mongoliſchen Binnenmeeres ſind, nach Kalgan und ſein Führer erzählt am Morgen des 16. Auguſt in der Stadt herum, er habe auf ſeinem Wege einen Gendarmen aus Kuyüan getroffen, der ihm eine merkwürdige Geſchichte erzählt habe. Er, der Gendarm Yu Lien⸗ch'en, habe beim Orte Mao⸗kung⸗miao die Leiche eines Europäers geſehen, Schüſſen durchbohrt ſei. Das ſei am Nachmittag des 12. geweſen. die von drei Die Nachricht kommt zu Ohren von Hauptmann Millar, der von der britiſchen Botſchaft ſchon am 30. Juli nach Kalgan geſchickt worden iſt und der ſeither täg⸗ lich, faſt ſtündlich den chineſiſchen Behörden auf dem Leib gelegen hat, um ſie zur Eile bei der von ihnen unternom⸗ menen Rettungsaktion anzuſpornen. Millar geht zu den Behörden und hört, ſie wüßten von nichts. Er ſelber kann es nicht glauben, daß das Gerücht wahr iſt, aber er telephoniert es an die britiſche Botſchaft nach Peking. In⸗ zwiſchen iſt es auch dem Vertreter der franzöſiſchen Havas⸗ Agentur zu Ohren gekommen und geht als Tatſache vom Tode Gareth Jones in die Welt. Am Nachmittag um zwei Uhr höre ich es. Drei Stunden ſpäter ſitze ich auf der Bahn und fahre nach Kalgan. Nach Mitternacht komme ich an und werde von Millar empfangen. Er hat noch keine Beſtätigung erhalten und die Behörden verbieten ihm und mir, die Stadt zu verlaſſen und zu perſönlichen Nachfor⸗ ſchungen nach Paochang zu fahren. Am nächſten Tag ſollen wir Nachricht erhalten. 0 Der nächſte Tag iſt ein Samstag, der 17. Auguſt. Zwei junge Beamte der Provinzialregierung kommen und brin⸗ gen Millar die Nachricht. Ich werde hinzugerufen und höre ihren Bericht. Vor Tagen ſei ſchon ein Telegramm aus Paochang gekommen, aber da der Sektionschef, an den es adreſſiert war, verreiſt geweſen, ſo hätte es eben bis jetzt ungeöffnet gelegen. Und dieſes iſt der Bericht, den ſie uns gaben. Der Bericht des gefangenen Banditen Am 13. Auguſt erhielt ein Abteilungskommandeur der Pao⸗antui(Gendarmerie) den Bericht eines Untergebenen, der von einem Hirten erfahren hatte, daß Banditen in der Nähe eines Ortes Tſ'ao-chia⸗fang⸗tze einen von ihnen ge⸗ fangen gehaltenen Europäer getötet hätten. Der Abtei⸗ lungskommandeur entſandte ſofort eine Streife zur Auf⸗ klärung, Sie fanden Banditen noch in der Nähe und verfolgten ſie ein paar Kilometer weiter bis zu einem Orte Ta⸗tung⸗miao. 8 Sie kamen mit ihnen ins Gefecht, töteten fünf und nahmen einen ſechſten, der ſchwer verwun⸗ det war, gefangen. Und dieſer Gefangene erzählte, ſeine Bande ſei in den letzten. ſtets auf der Flucht ge⸗ weſen. Sie hätten kaum Zei gehabt abzuſitzen, zu kochen und zu eſſen. Ihr Gefangener ſei ſchließlich von den Slrapazen und von Hunger ſo erſchöpft geweſen, daß er ſich nach einer Raſt geweigert habe, wieder aufzuſitzen. So hätten ſie ihn eben erſchießen müſſen, um in ihren Bewegungen nicht von ihm behindert zu ſein. Die Gendarmen ſuchten die Umgegend ab und fanden die Leiche in den Bergen. Sie brachten ſie nach Paochang. Dort erkannte der Gendarmeriewachtmeiſter Chang chi, der mich herausgeholt hatte, Jones. Ein chineſiſcher Sarg nahm Yün⸗ den Toten als Gareth die Leiche auf. Vieles iſt noch unklar. Nicht einmal der Ort iſt mit Sicherheit bekannt, an dem mein unglücklicher Reiſegefährte ſeinen Tod fand. Und warum haben ſie Gareth Jones erſchoſſen? Warum haben ſie ihn nicht einfach zurückgelaſſen, während ſie ihre Flucht fortſetzten? Hauptmann Millar erreichte ſchließlich mit vieler Mühe von den Behörden in Kalgan, daß er ſelber unter ſtarker bewaffneter Bedeckung nach Paochang gehen durfte. Mich mitnehmen zu dürfen, wurde ihm abgeſchlagen. Am Sonn⸗ tag verließ er Kalgan und kam am ſelben Nachmittag in Paochang an. Am Dienstag fuhr er nach Kalgan zurück und brachte die Leiche mit ſich, die er am nächſten Tage dann nach Peking begleitete. Er hat nicht viel mehr feſt⸗ ſtellen können, als was wir ſchon wußten. Der Hirte wußte auch nicht mehr auszuſagen, als daß eines Tages, als er ſein Vieh weidete, 60 oder 70 Reiter herangerit⸗ ten kamen und ein paar hundert Meter von ihm ent⸗ fernt anhielten und abſaßen. Dann hörte er drei Schüſſe und ſah die Reiter wieder aufſitzen und ſich entfernen. Als der Hirte ſeine Angſt ſoweit überwunden hatte, um dorthin zu gehen, fand er die Leiche eines Europäers. Drei Schüſſe hatten ihn getötet, einer in den Nacken, zwei in die Bruſt. Gegen Abend kamen berittene Gendarmen, die die Gegend abſuchten, um wieder in Verbindung mit den Banditen zu kommen und die abgebrochenen Verhandlungen wieder auf⸗ zunehmen. Und das iſt alles. Als Gareth Jones und ich uns trennten— am 30. Juli—, waren wir an einem Punkt einige zwanzig Kilometer nördlich von Paochang. In dieſer Gegend waren die Banditen auch noch, als am 1. Auguſt der brave Wacht⸗ meiſter Chang Pün⸗chi zum zweiten Mal in ihr Lager ging, um über die Freilaſſung von Gareth Jones zu verhandeln. Nach dem, was wir wiſſen, hatte man ſich bereits über Löſegeld und Auslieferung geeinigt, als Bewegungen der Gendarmerie des Nachbarkreiſes Kuyüan, die von den geführten Verhandlungen nicht unterrichtet worden waren, die Banditen erſchreckten und zur Flucht veranlaßten. Am 8. Auguſt wurden ſie in drei Gruppen mit zuſammen etwa hundert Mann ſüdlich von Kuyüan ge⸗ ſehen. Ihr Gefangener war noch bei ihnen. Von dort müf⸗ ſen ſie wieder weſtlich gezogen ſein, um in das Gebiet zu kommen, wo Gareth Jones dann ſeinen Tod fand, am 11. oder 12. Auguſt. * Damit hat die Tragödie von Tſchachar ihr Ende er⸗ reicht. Ein pflichttreuer, kühner Journaliſt iſt nicht mehr. In das allgemeine menſchliche Bedauern miſcht ſich die Trauer darüber, daß es gerade ein verſtändnisvoller engliſcher Freund des natjonalſozialiſtiſchen Deutſchland war, der den Kugeln der chineſiſchen Banditen zum Opfer gefallen iſt. . fümoh mituns I olbsmohliahtt FIRMEN MITOGLUIEDSCHAFET Die vereinſamte Modekönigin Die franzöſiſchen Modeexporke um 80 v. H. zurückgegangen. Seit undenklichen Zeiten galt Paris als der maßgebende Platz der Mode. Berlin und Wien folgten erſt in entſpre⸗ chenden Abſtänden. Nach der Kriſe des Weltkrieges hatte die franzöſiſche Hauptſtadt ihre Stellung auf dieſem Gebiete bald wieder eingenommen, vielleicht noch verſtärkt. Es war vor allem der amerikaniſche Fremdenverkehr, der ihr zugute kam. Mancher Reiſende aus USA., der Paris beſuchte, mußte ſchon dort Frau und Töchterlein neu einkleiden, was den Modehäuſern an der Seine ſehr angenehm ſein konnte. Aber nicht nur die Dollarkönige und die, die es werden wollten, beugten ſich dem Machtſpruch der Pariſer Mode⸗ ſchöpfer; ihr Einfluß reichte bis in die entfernteſten Städte des Balkans und Südamerikas In erſter Linie war es die Damenmode, die von Paris aus diktiert wurde, und zwar mit allem Drum und Dran, in Stoffen und Modellen, in Stickereien, Kunſtblumen uſw. Der franzöſiſche Markt hat für dieſe Modefabrikanten nur eine geringe Bedeutung, denn die franzöſiſche Hausfrau iſt viel zu ſparſam, als ihr Geld dafür auszugeben, die„letzte Neuheit“ zur Schau zu tragen. Der blühende Gewerbezweig der Pariſer Modehäuſer war alſo hauptſächlich auf die Ausfuhr angewieſen. Obwohl aus den genannten Gründen die genauen Zif⸗ fern höher liegen, zeigte die Statiſtik im Jahre 1922 über 2 Milliarden Franken Ausfuhr. Dieſe nette Summe iſt in⸗ zwiſchen auf 400 Millionen Franken im Jahre 1934 zurück⸗ gegangen. Bezeichnenderweiſe ſind es gerade die Lieferun⸗ gen nach den Vereinigten Staaten, die den ſtärkſten Rück⸗ gang aufweiſen. Man ſucht ſelbſtverſtändlich nach den Urſachen der Rück⸗ ſchläge, die der Pariſer Modeinduſtrie die ſchwerſten Wun⸗ den geſchlagen haben. In erſter Linie ſchiebt man die Schuld auf den Rückgang der i in zahlreichen Ländern und auf die ſchwere Wirtſchaftskriſe in Amerika. Auch die Belaſtung an Steuern und allen 8525 5 Proviſionen ſoll zu hoch ſein. Am ſchwerſten fällt der ückgang des Reiſe⸗ verkehrs nach Frankreich ins Gewicht. Schließlich ſoll ſich die franzöſiſche Außenhandelspolitik, die an ſolche Größen wie Schwerindustrie und Landwirtſchaft denken muß, nicht immer genügend um die Intereſſen der Modewaren⸗ und der Parfümfabrikanten gekümmert haben.— Vielleicht aber ſpielen auch noch andere Gründe m! die die Modekönige in Paris und ihren Thron bedrohl Die meiſten Völker ſtreben vereinfachten Lebensformen zu die ſich weniger unter das Gebot der Mode ſtellen, ſonden auf Zweckmäßigkeit und Wirtſchaftlichkeit bedacht ſind. de Ausdehnung des Sports mag ein übriges getan haben. 65 wird leichter ſein, große und preiswerte Aufträge ferien. mäßig auszuführen, als koſtbare Toiletten für einzelne ge. ſellſchaftliche Veranſtaltungen in Auftrag zu erhalten. Es iſt aber nicht geſagt, daß die Pariſer Mode völlg außer Kurs geſetzt ſei. Ihre Unternehmer verſtehen es noch immer, den Geſchmack der Welt zu beeinfluſſen. Sie he haupten aber, daß, beſonders von Amerika aus, alle Schleich⸗ wege gefunden werden, um die Pariſer Ideen rechtzeitig zu erfahren und im eigenen Lande geſchäftlich auszunutzen, Dazu bedarf es noch nicht einmal des geiſtigen Diebſtahz denn es gibt in Paris Leute genug, die für gutes Gel direkt für die Modefirmen in New Vork arbeiten. Mutter Erd⸗ wird größer Der ſüdafrikaniſche Aſtronom Dr. Halm entwickelte in einer Anſprache vor der Aſtronomiſchen Geſellſchaft in Ka, ſtadt eine wiſſenſchaftliche Theorie, die in ſcharfem Gegenſaz zu der bisher im allgemeinen über die weitere Entwicklung unſerer Erde geäußerten Anſicht ſteht. Während nämlich eine große Zahl von Forſchern annimmt, daß die Erde im Verlaufe ihres Abkühlungsprozeſſes allmählich zuſammen⸗ ſchrumpft, erklärte Dr. Halm, daß vergleichende Beobach tungen bei anderen Himmelskörpern ihm die Erkenntiß vermittelt hätten, daß man im Gegenteil mit einem Größer. werden der Erde zu rechnen habe. Je weiter der Ablüh⸗ lungsprozeß fortſchreite, um ſo mehr„Ellenbogenraum würden die Atome brauchen, um ſo geringer werde die Dichte der Erdmaterie werden und um ſo größer mithin der Erd. umfang. Allmählich werde im Laufe des Abkühlungspr⸗ zeſſes die Erde ſo kalt werden, daß organiſches Leben auf ihr unmöglich ſein werde. Ein Rückgang der Dichte der Erdmaterie ſei bereits jetzt nachweisbar. Der Gelehrte ſtüßzte ſich zum Nachweis der Richtigkeit ſeiner Behauptungen auch auf die Entwicklung beim Saturn und Jupiter, wo der M. kühlungsprozeß bereits weſter fortgeſchritten iſt als bei der Erde und wo infolgedeſſen auch die Dichte der Materie eine geringere geworden ſei. Einer der Lehrſätze von Dr. Halm lautet: die Temperatur, um ſo geringer die Dichte,“ und er be⸗ hauptet auch, daß in längſt vergangenen Zeiten die Tem peratur auf der Erde viel heißer geweſen ſein müſſe als jetzt, ſo daß damals tropiſche Vegetation ſich in den Polar- gebieten entfalten konnte. Regenwürmer gegen Zahnſchmerzen 55 Aetius, der Leibarzt des Kaiſers Juſtinian, der um die Mitte des ſechſten Jahrhunderts in Byzanz regierte, hat ein großes mediziniſches Werk von 16 Büchern hinterlaſſen, in denen ſich auch manches Rezept gegen kranke Zähne finden „Je geringer Sie ſind ein unfehlbares Mittel gegen feden Zahnſchmerz man muß ſie nur in Roſenöl kochen und dieſes Oel dann ih das dem ſchmerzenden Zahn nächſtliegende Ohr gießen. Auf Kohlen geräucherte Regenwürmer erweiſen ſich ebenfalls nütz⸗ lich, weil der Rauch, mit Hilfe eines Trichters auf den ſchmer⸗ zenden Zahn gelegt, von dem Weh befreit. Ja, ſelbſt die Ache der Regenwürmer iſt nach Aetius ein brauchbares Mittel, und zwar zur Entfernung eines Zahnes ohne Schmerz und ohne Eiſen. Man ſtreut ſie eben einfach um den kranken Zahn herum und ſchon fällt er aus. Es überraſcht, daß der⸗ ſelbe Aetius, der dieſe unmöglichen Rezepte verordnet, ſich als erſter bereits ganz richtige Vorſtellungen über die Nerr⸗ verſorgung der Zähne gemacht hat. Jedenfalls waren die armen Menſchen, die an Zahnſchmerzen litten, zu ſeiner Zeit ſehr zu bedauern. i * Die ſchnellſten Züge Europas Im„Fliegenden Hamburger“, dem elektriſchen Zug, der die Strecke Berlin— Hamb urg(284,8 km) in 2 Stun⸗ den 18 Minuten zurücklegt, alſo eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 123,84 Stundenkilomeler entwickelt, beſitzt Deulſch⸗ land zurzeit den ſchnellſten Eiſenbahnzug der Welt. Als ſein Gegenſtück iſt der„Flregende Kölner“ zu betrachten, der bei den Verſuchsfahrten eine Höchſtgeſchwindigkeit von 190 km erreichte; er verkehrt ſeit dem 15. Juli zwiſchen Berlin und Köln und verkürzt die Verbindung zwiſchen die⸗ ſen beiden Städten von 8 auf 5 Stunden, ſo daß man heute die Fahrt Berlin⸗Köln und zurück an einem Tage abſol⸗ vieren und dabei noch geſchäftliche Beſorgungen machen kann. Aehnliche„Fliegende Züge“ ſollen auch in anderen Teilen Deutſchlands in Dienſt geſtellt werden; geplant ſind die Linien Berlin— Frankfurt, Berlin— München und Hamburg Köln. Dieſen elektriſchen Zügen gegenüber will man in En g⸗ land den Beweis erbringen, daß man auch mit Dampfzügen ähnliche Ergebniſſe erzielen kann. So hat die Lokomotive „Papyrus Nr. 2750“ der London and North-⸗Eaſtern Rail⸗ way Companie einen Zug von Kings Großbahnhof in London nach Newceaſtle⸗upon Tyns(428,8 km) in 3 Stun⸗ den 51 Minuten gezogen, was einer Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit von 111,36 Stundenkilometérn entſpricht. Der ſchnellſte Dampfzug Englands iſt gegenwärtig immer noch der„Chelten⸗ ham Flyer“, der die 124,6 km lange Strecke Swindon⸗⸗ London bei einer Durck nittsgeſchwindigkeit von 114 Stun⸗ denkilometern Minuten bewältigt. Es iſt dies der ſchnellſte D flokomotivzug der Erde. 77 d Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 13. September: Miete F 1, Sondermtete F 1 Hocke wanzel. Schauspiel von Hans Chriſtoph Kaer⸗ gel. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Samstag, 14. September: Miete H 1, Sondermiete H 15 Peer Gynt. Dramatiſches Gedicht von Henrik Ibſen. Anfang 19, Ende 23 Uhr. Sonntag, 15. September: Miete G 1, Sondermiete G 12 Zum erſten Male: Kerxes. Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Montag, 16. September: Miete E 1, Sondermiele E 12 Seiner Gnaden Teſtament. Komödie von Hialmar Bergmann. Anfang 19.30, Ende etwa 22.15 Ahr. Dienstag, 17. September(außer Miete): Einmali Gaſtſpiel der engliſchen Public Schools: Richard f Bordeaux. Schauſpiel von Gordon Daviot. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. 5 läßt. Eine beſondere Vorliebe hatte Aetius für Regenwürmer,