* E N n 5 3 . 5 1 f 0 4 . — Erſchelnt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Wonatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ⸗Seckenheim und ebung. i blaſt für den Stadtteil Mhm. Secherhenm. Waun gegn Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35 1225 30. Jahrgang e Drei neue Staatsgrundgeſetze Der Reichstag hat in ſeiner denkwürdigen Sitzung auf dem ſiebenten Reichsparteitag drei Staatsgrundgeſetze von höchſter politiſcher Bedeutung beſchloſſen. Durch das Reichsflaggengeſetz wird die ſieg⸗ reiche Hakenkreuzflagge zur alleinigen Reichs- und Natio⸗ nalflagge des Dritten Reiches erhoben. Das Reichsbürgergeſetz legt den Begriff der Staatsangehörigkeit und die Grundſätze des Reichsbürger⸗ rechtes im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Programms endgültig feſt. Das Reichsbürgerrecht wird fortan der In⸗ begriff der höchſten und ehrenvollſten Verantwortung fein, die den Volksgenoſſen anvertraut werden kann. Im engſten Zuſammenhang mit dieſem Geſetz ſteht das dritte, das„Geſetz zum Schutze des deut⸗ ſchen Blutes und der deutſchen Ehre“. In⸗ dem dieſes Geſetz den im Reichsbürgergeſetz feſtgelegten Begriff der Staatsangehörigkeit ſeinen Beſtimmungen zu⸗ grunde legt, vermeidet es, getreu dem vom Führer wieder⸗ holt ausgeſprochenen Grundſatz nationalſozialiſtiſcher Staatspolitik, Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. In der Rede, mit der Reichstagspräſident Goring die drei Geſetze begründete, führte er aus: „Wir ſtehen heute am Abſchluß einer erſten Aufbau⸗ periode. Der Reichsparteitag der Freiheit bringt dieſes deutlich und klar dem deutſchen Volke und der ganzen Welt zum Ausdruck. Und ſo ſollen auch die heutigen Gegenſätze Markſteine ſein am Abſchluß dieſer erſten Periode und ſie ſollen Grundlagen ſein zum Aufbau der zweiten und weite⸗ ken. In ihrer Wichtigkeit gehören dieſe Geſetze, wie viel⸗ leicht keine anderen, auf den Reichsparteitag der Freiheft. Wir wiſſen, daß unſere äußere Freiheit durch das grundlegende Geſetz vom 16. März dieſes Jahres, durch das Deutſchland wieder ſeine Wehrhoheit zurückge⸗ wonnen hat, geſichert worden iſt. Aber dieſe neugewonnene Freiheit braucht auch ein äußeres Zeichen und ein äußeres Symbol. Und ſo wie jede Zeit und jedes Syſtem in der Vergangenheit das ihnen arteigene Symbol gehabt haben, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß das Deutſche Reich, das un⸗ ter nationalſozialiſtiſcher Führung wieder zur Ehre und Freiheit zurückgefunden hat, auch ein ſichtbar arteigenes Symbol haben muß, daß auch über dieſem neuen Deutſchen Reich das Feldzeichen ſtehen muß, das dieſes Reich allein erſt geſchaffen hat. Ich glaube, wir Deutſchen ſind dem Schickſal dankbar, als dieſes Schickſal in einem Augenblick tiefſter Not und tieſſter Schmach und Schande jene Fahne ſchwarz⸗ weiß ⸗ Tot einrollte, weil dieſe Fahne nicht wehen 1 über einem Deutſchland der Schmach und Schande. N jener Fahne ſind für uns Deutſche Ruhmestaten und ewige Dankesſchuld vereint. Und darum gerade danken wir auch dem Schickſal, daß dieſe Fahne, dieſe Flagge nicht über dem entarteten Deutſchland wehen durfte. Und wir waren dankbar, daß dieſes Deutſchland der Schmach und Schande ſich ebenfalls ſeine arteigene Flagge in dem t Syſtem gegeben hat, und daß die ruhmreiche Far 4 ſchwarz⸗weiß⸗rot geſtrichen wurde und über dem Deutſch⸗ land der Syſtemzeit die Farben der dreifachen Internatio⸗ nale wehten: der Roten, unter der Deutſchland zerſtört wur⸗ de, der Gelben, unter der Deutſchland ausgepowert und ausgewuchert wurde, und der Schwarzen, die ſtets mit der Roten Hand in Hand gegangen war. Die Achtung, die wir vor der alten Flagge ſchwarz⸗ weiß⸗rot haben, zwingt uns zu verhindern, daß dieſe 5 0 ben und dieſe Flagge herabgewürdigt werden zu 1 Parteiwimpel, unter dem ſich als Siegeszeichen die feder lion verborgen hält. Diejenigen, die gerade immer 10 8 glaubten, daß ſie das Recht auf jene alte ruhmreiche F 1927 gepachtet hätten, die haben ſcheinbar vergeſſen, daß 1 Frontſoldat Adolf Hitler geweſen iſt, der die ſchwarz⸗ 195 tote Kokarde wieder aus dem Schmutz herausgezogen 5 und ſie von neuem dem Volke ſchenkte. Unſer Führer 5 geweſen, der die Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot wieder rein 115 wieder ehrlich gemacht hat. Das Haken f 195 wurde zum Feldzeichen, unter dem ſich die al ſiuf e bolutionären Kämpfer ſammeln konnten. Wir 5 155 licht, daß Schwarz⸗Weiß⸗Rot weiter zum feigen 10 1 miß entehrt wird. Wir wollen nicht denen. 1 975 chen Feigheit und Kompromiſſen neigen, die Möglichkei 1 1 das Hakenkreuz in die ſchwarz⸗weißnrote Flagge h 8 1 1 ſezen und damit kundzutun, daß ſie nach beiden 5 1 5 können, um ſo ihre wahre Geſinnung umſo leichter 3 bergen.: 5; Deutſch⸗ Zwei Flaggen waren es, die letzten Endes in 7 land um die Freiheit rangen: ein blutrotes chend 15 enen der Sotdjetſtern, in dem anderen aber len te Flagge Sonnenzeichen des Hakenkreuzes. Hätte jene ſchland un⸗ it dem Sowietſtern geſiegt, dann wäre Deutſchland mn tergegangen im Blutrauſch des Bolſchewismus. Danken wir Gott und der Vorſehung, daß unſer Feldzeichen ſiegte, denn damit ging für Heutſchland das Wunder auf der Volkwerdung und damit ſeiner Rettung für alle Zeiten. 8 Das Hakenkreuz iſt für uns ein heiliges ymbol geworden. Dieſes Zeichen war uns auch ein Symbol unſeres Kampfes für unſere arteigene Raſſe, es war uns ein Zeichen des Kampfes gegen die Juden 111 Raſſenzerſtörer. Und deshalb iſt es ganz ſelbſtverſtänd. ich, daß, wenn in Zukunft dieſe Flagge über Deutſchland wehen ſoll, kein Ju de dieſes heilige Zeichen hiſſen darf. 15 neue Flagge ſoll aber auch der Welt klarmachen, daß eutſchland für immer und für alle Ewigkeit unter dem 1 ſtehen wird. Wer dieſe Flagge ſchmäht, beleidigt ion. Dienstag, den 17. September 1935 Der Sieg des Hakenkreuzes gab uns die Ehre und gab uns auch die Wehr wieder. Die Wehrmacht ſehnt ſich nach dem Zeichen, unter dem ſie wiedererſtand. So wie wir die Freiheit nach außen in dieſen Tagen feierten, ſo wiſſen. wir, daß wir ſie nur erringen konnten und behalten wer⸗ den, wenn wir auch nach innen frei geworden ſind. Dieſe Freiheit nach innen galt es vielleicht oft ſchwerer zu erringen. Sie iſt aber möglich, und darum werden heute auch die Grundſätze feſtgelegt, die dieſe Freiheit im In⸗ nern ein für alle Mal ſtabiliſieren werden; denn dieſe Frei⸗ heit kommt aus dem Blut, und nur durch die Reinheit der Raſſe kann dieſe Freiheit auch für ewig behauptet werden. Gott hat die Raſſen geſchaffen. Er wollte nichts Gleiches. Wir müſſen uns bekennen zu jener Reinheit der Raſſe, die von der Vorſehung und von der Natur beſtimmt geweſen iſt. Es iſt ein Bekenntnis zu den Kräften und Segnungen germaniſch⸗nordiſchen Geiſtes. Wir wiſſen, daß die Blut⸗ ſünde die Erbſünde eines Volkes iſt. Wir ſelbſt, das deutſche Volk, haben ſchwer an dieſer Erbſünde leiden müſſen. Hätte uns Gott und die Vorſehung den Führer nicht ge⸗ ſchenkt, ſo wäre aus der Erbſünde, aus dem Verfall Deutſchland nie wieder emporgeſtiegen. Wer aber noch im Zweifel darüber iſt, daß das deutſche Volk, und zwar gerade das Volk in feinen breiteſten Schichten, nicht artverdorben, ſondern geſund in ſeinem Kern iſt, der konnte das erleben, wenn er in die Augen der Hunderttauſende ſah, die in Reih und Glied heute an ihrem Führer vorbeiziehen durften. Es iſt Pflicht einer jeden Regierung, und es iſt vor allem Pflicht des Vol⸗ kes, dafür zu ſorgen, daß dieſe Reinheit der Raſſe nie wie⸗ der angekränkelt und verdorben werden kann. Dieſe Geſetze, Männer des Reichstages, ſind dem Volke ein neuer Beweis, daß Führer und Partei unerſchütterlich feſthalten an den Grundlagen unſeres Par⸗ teiprogramms. Darum ſollen die neuen Geſetze am Parteitag der Freiheit für immer die Freiheit nach innen und außen ſichern als Grundlage für den Aufſtieg unſeres Volkes. Der Führer über die neuen Geſetze Erneuter Befehl gegen Einzelaktionen. Am Sonntagabend nach der Reichstagsſitzung hatte der Führer eine Reihe leitender Perſönlichkeiten der Partei aus allen Gebieten Deutſchlands zu einer Abſchiedsfeier in den Deutſchen Hof geladen. Bei dieſem Zuſammenſein ſprach der Führer den verantwortlichen Leitern der Reichs⸗ parteitagsorganiſation ſeinen Dank aus für die geleiſtete Arbeit und nahm die Gelegenheit wahr, die Bedeutung der neuerlaſſenen Geſetze zu unterſtreichen und darauf hin⸗ zuweiſen, daß dieſe nationalſozialiſtiſche Geſetzgebung die einzige Möglichkeit eröffnete, mit den in Deutſch⸗ land lebenden Juden in ein erträgliches Verhältnis zu kommen. Der Führer betonte insbeſondere, daß den Juden in Deulſchland nach dieſen Geſetzen Möglichkeiten ihres völ⸗ kiſchen Eigenlebens auf allen Gebieten eröffnet würden. wie ſie bisher in keinem anderen Lande zu verzeichnen wären. Im Hinblick darauf erneuerte der Führer den Be⸗ feyl für die Partei, jede Einzelaktion gegen Juden wie bis⸗ her zu unterlaſſen. Wer iſt Jude im Sinne der neuen Geſetze? Wie das DNB von maßgebender Seite zu den vom Reichstag neu verabſchiedeten Geſetzes erfährt, beziehen ſich dieſe Geſetze nur auf Volljuden. * Nächſter Parteitag 1936 in Nürnberg Bei der Zuſammenkunft des Führerkorps der Partei am Sonntag abend im„Deutſchen Hof“ ſprach der Führer der PO, der SA, der SS, dem NS und den anderen großen Organiſationen der Partei den Dank aus für die ſo erfolgreiche Arbeit, die von ihnen im abgelaufenen Jahre geleiſtet worden iſt. Der Führer teilte dabei mit, daß der nächſte Parteitag der NSDAP im Jahre 1936 in Nürnberg ſtattfinden wird.. Flaggenwechſel auf den Handelsſchiffen Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt veröffentlicht folgende Anordnung: „Nachdem durch das Reichsflaggengeſetz vom 15. Sep- tember 1935 die Hakenkreuzflagge zugleich Handelsflagge geworden iſt, führen alle deutſchen Handesſchiffe die Haken. kreuzflagge am Heck oder Gaffel. Der Flaggenwechſel iſt am heukigen Tag durchzuführen.“ Feierlicher Akt auf der„Hamburg“ Auf dem Hapagdampfer„Hamburg“, dem Flaggſchiff der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, wurde am Montagmittag in einem feierlichen Akt die Hiſſung der Hakenkreuzflagge voll⸗ zogen. Nach zwei Anſprachen gab der Kapitän des Schiffs, Koch, das Kommando: „Holt nieder die alte deulſche Reichsflagge“, worauf nach dem weiteren Kommando: Heißt auf die neue Flagge“, die Flagge der Bewegung, die neue deutſche Handelsflagge gehißt wurde. Kapitän Koch begleitete dieſen feierlichen Akt mit den Worten:„Wir geloben der Hakenkreuzflagge als neuer deutſcher Reichs und Handelsflagge Treue bis in den Tod. Wir bezeugen unſere Treue, indem wir rufen: Unſerem heißgeliebten Vaterland und unſerem erhabenen Me Führer Adolf Hitler: Sieg⸗Heil!“ Mit dem Geſang der Lieder der Nation fand der feierliche Akt ſeinen Abſchluß. Gleichzeitig wurde auch auf den übrigen im Hambur⸗ ger Hafen liegenden Hapagſchiffen der Flaggenwechſel voll⸗ zogen, dem ſich die Schiffe der übrigen Hamburger Reede⸗ reien in Kürze anſchloſſen. politiſches Allerlei „Sieg Heil“ bei der Wehrmacht. Der Reichskriegsminiſter gibt einen Befehl des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht bekannt, wo⸗ nach beim Hoch auf Führer, Volk und Vaterland„Sieg Heil!“ zu rufen iſt. Bei allen anderen Gelegenheiten iſt der alte Soldatenruf„Hurra!“ zu gebrauchen.. Parteibeitrag auch während des Wehrdienſtes. ſtach dem Wehrgeſetz ruht während der aktiven Dienſt⸗ zeit, alſo auch während der Dauer von Uebungen, die Zu⸗ gehörigkeit zur NSDAP oder einer ihrer Gliederungen oder einem der angeſchloſſenen Verbände. Der Reichskriegsmini⸗ ſter hat angeordnet, daß zur Vermeidung von Härten, wie Verluſt gewiſſer Rechtsanſprüche, jedoch auch während der Zeit des Ruhens der Zugehörigkeit Angehörige der Reſerve, Erſatzreſerve und Landwehr bei aktiwem Wehrdienſt ihre Beiträge weiterzahlen dürfen. Aus der Verbannung zurückgekehrt. Der nach Frascati verbannte frühere Südtiroler Ab⸗ geordnete im römiſchen Parlament, Dr. Paul Freiherr von Sternbach, der am 28. März ds. Is. von den italieniſchen Behörden verhaftet und auf zwei Jahre verbannt wurde, iſt wieder iſt die Heimat zurückgekehrt. Die übrigen 70 Ver⸗ 1 aus Südtirol befinden ſich noch in den Verbannungs⸗ orten. Ein aufſchlußreiches Schreiben Auflöſung der katholiſchen Arbeitervereine im Regierungs⸗ bezirk Münſter. Die Staatspolizei für den Regierungsbezirk Münſter teilt mit: Aufgrund der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat ſind die katholiſchen Arbeiter⸗ vereine im Bereich des Regierungsbezirks Münſter mit ſo⸗ fortiger Wirkung wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung auf⸗ gelöſt worden. Das Vermögen der genannten Vereine wurde beſchlagnahmt. Kürzlich wurde an der holländiſchen Grenze der Bezirksſekretär der katholiſchen Arbeitervereine für den Bezirk Bocholt, Joſef Jakobs, feſtgenommen. In ſeinem Be⸗ ſitz wurden Aufzeichnungen ſtaatsfeindlichen Inhalts und Schriften vorgefunden, die die berneinende Einſtellung der katholiſchen Arbeitervereine gegenüber dem heutigen Staat deutlich zum Ausdruck bringen. Im Beſitz des Jakobs wur⸗ den ferner verſchiedene Briefe des Diözeſanpräſes Dr. Konermann, der der Leiter der katholiſchen Arbeiter- vereine der hieſigen Diözeſe iſt, vorgefunden. In einem der Briefe, der mit einem Vermerk„Zur Vorſicht“ ver⸗ ſehen iſt, wird Jakobs von Dr. Konermann angewieſen, Vertrauenswürdige von Haus zu Haus zu ſchicken, um die Tätigkeit der Arbeitsfront zu ſabotieren, da der DAß kein Einbruch glücken dürfe. Ganz beſonders bezeichnend für die ſtaatsfeindliche Einſtellung der katholiſchen Arbeitervereine gegenüber dem heutigen Staat und insbeſondere gegenüber der DA iſt ein von dem Diözeſanpräſes Dr. Konermann in Münſter an den Bezirksſekretär Jakobs gerichtetes Schreiben, in dem es u. a. heißt: 5 „Habe geſtern auch mit Dr. Müller(Verbandspräſes Monſignore Dr. Müller, Köln, Odenkirchener Straße 26) die Sache beſprochen, der ja auch nichts verſprechen kann. Dr. Müller iſt ſogar gegen jede weiteren Verhand- lungen mit der Regierung. Wir müßten uns eben jetzt durchkämpfen, meint er, auch in B. müßten die Leute unbedingt feſthalten! Was Sie an Renten bekämen, ſparen Sie jetzt wieder an Beiträgen an der Arbeitsfront. Dr. Müller meinte auch(ſo auch andere Präſides), ſollten nicht einfach ganze Betriebeihren Austritt aus der Arbeitsfront anmelden, wenn dieſe Reibereien ſo weitergehen? Unſere Leute müßten jetzt ſelbſt zum Angriff übergehen. Wenn das ſo ee Maſſenaustritte! Vorläufig Dro⸗ hung! Es wäre ſicherlich auch gut, wenn unter Bocholt eine Erklärung im Kirchenblatt ſtände. Auch unter Verwendung des Hirtenbriefs. Vielleicht iſt es auch gut, daß Sie baldigſt Ihre Vorſtands⸗ und Vertrauensleute eigens zuſammen⸗ rufen, und dazu käme ein Herr der Zentrale herüber. Dr. Müller oder andere iſt gern bereit. Ich war ja in letzter Zeit ſchon ſo oft dort. Alſo mit Gott und guten Muts weiter! In Haldern war es geſtern großartig! Rieſenmaſſen kommen zu den Apoſtulatskurſen, auch junge Leute von dort.“ Aus dieſem Schreiben geht nicht nur hervor, daß der Führer der katholiſchen Arbeitervereine Deutſchlands, Dr. Monſignore Müller⸗Köln, jede Verhandlung mit der Regie⸗ rung ablehnt, ſondern daß er ſich vielmehr zum offenen Kampf gegen den Skaat und deſſen Maßnahmen aus⸗ ſpricht. a Da von Seiten des Staats ein derartiges an Hochverrat grenzendes Verhalten nicht geduldet werden kann, mußten die katholiſchen Arbeitervereine im hieſigen Bezirk aufgelöſt werden. 5 3 — eee 1 0 1 Der Tag der Wehrmacht. Die junge Wehrmacht auf dem Reichsparteitag.— Luft- angriff auf das Großkraftwerk Franken.— Luflparade. Truppengufmarſch auf det Jeppelinwieſe. Nürnberg, 16. September. Der letzte Tag des Reichsparteitages der Freiheit, der Tag der Wehrmacht, begann mit regneriſchem und trübem Wetter. Erfreulicherweiſe aber klärte es ſich frühzeitig auf, ſo daß die unüberſehbare Menſchenmenge, die die gewaltige Zeppelinwieſe umſäumte, den Vorführungen der Wehr⸗ macht mit ungetrübter Freude beiwohnen konnte. Alle Tri⸗ bünen waren mehr als dicht beſetzt. Auf dem Führerturm der Haupttribüne wohnten am Vormittag der Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neral Freiherr don) Fritſſich, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Raeder, General We⸗ ver von der Luftwaffe und viele hohe Offiziere den Vor⸗ führungen bei. Gleich die erſten Darbietungen des umfang⸗ reichen Programms löſten großen Beifall aus. In unwahr⸗ ſcheinlichem Tempo raſte eine mokoriſierke Aufklärungsabteilung auf das Feld, jagte wie vom Teufel beſeſſen um das gewal⸗ tige Viereck und zeigte die verſchtedenſten Bewegungsfor⸗ mationen. Die Aufklärungsabteilung beendete ihre Uebung mit dem Oeffnen einer von geaneriſchen Pionieren ange⸗ legten Sperre, die in wenigen Minuten beſeitigt war, und ſo ſchnell wie ſie gekommen, war die Abteilung auch wieder verſchwunden. Dann marſchierte in das Geviert ein Jufanterie-Regiment in Marſchkolonnen, das plötzlich von Artillerie b eſchoſſen und zu letz⸗ ter Entſcheidung gezwungen wurde. Die Kompanien ſchwärmten unter entſprechender Sicherung aus, brachten ihre leichten und ſchweren Maſchinengewehre und mehrere Minenwerfer in Stellung und konnten ſo den überraſchen⸗ den Angriff des Panzer⸗Spähtrupps, der aus 14 MG-Kampfwagen beſtand, abſchlagen. Dem Angriff einer leichten Panzerkompanie und einer Kampfwagenabteilung begegnete die Panzerabwehr mit einem ohrenbetäubenden Gruppenfeuer. Luftkampf und Luftangriff Ingolſtädter Pioniere bauten das„Gro ßkraft⸗ werk Franken“ in der Mitte des Zeppelinfeldes auf. Eine Flakabteilung und ein Flugzeugabwehr⸗MG⸗Zug übernahmen die Sicherung des Kraftwerkes. Alsbald ent⸗ wickelte ſich ein großartiges Kampfbild. Aufklärungsflug⸗ zeuge, die kettenweiſe in verſchiedenen Höhen herannahten, wurden unter das zuſammengefaßte Feuer der Flakbatte⸗ rien genommen und von einer Jagdgruppe abgetrennt. Es war ein prachtvolles Bild, als die ſchnellen Kampf⸗ maſchinen wie die Raubpögel auf die ſchweren Bomber ſtießen. Die Flakabteilung mußte einen Steltungswechſel vornehmen, und dieſe Gelegenheit nutzte der Feind aus, um mit verſchiedenen Geſchwadern ſchwerſter Bomber das Werk anzugreifen und durch Bombenabwürfe völlig zu zerſtören. Gleichzeitig unternahm Fliegeroberſt Udet einen ſchneidigen Sturze kampfangriff aus vielen tauſend Metern Höhe, wobei er geſchickt eine über dem Felde hängende Regenwolke aus⸗ zunutzen verſtand. In geringer Höhe brauſte Oberſt Udet über das Feld und wich dem verſtärkten Feuer der Fla⸗MG durch einen glänzenden Kurvenflug aus. Große Teile des Großkraftwerkes flogen in die Luft und brannten aus. Nur die beiden großen Schornſteine blieben vor der Zerſtörung bewahrt. Während die Pioniere die traurigen Reſte as⸗ Löſchten und entfernten und die Flakabteilung abrückte, geigten die beteiligten Streitkräfte formales Exerzieren der Jagdgruppe. Aufmarſch zur Parade Zu gleicher Zeit marſchierten alle beteiligten Truppen⸗ teile durch die verſchiedenen Tore zur Paradeaufſtellung auf: Die Marineunteroffizier⸗Lehrabteilung in weißen Blu⸗ ſen und Mützen und dunkelblauen Hoſen, die Luftwaffen⸗ regimenter in ihren ſtahlblauen Uniformen und Stahlhel⸗ men, die Bataillone des Infanterie⸗Regiments Nürnberg, die Ingolſtädter Pioniere, eine Eskadron des Reiterregi⸗ ments Rathenow, die Nachrichtenabteilung Dresden, die maotoriſierte Aufklärungsabteilung München, die Panzerab⸗ wehrabteilung Schwerin, das motoriſierte Artillerie⸗Regi⸗ ment Ulm, die Erfurter Kraftradſchützen und die Fürther Flakabteilung. In der vorderſten Linie ſtanden die Fuß⸗ truppen und die Marineunteroffizier⸗Lehraoteilung, dahin⸗ ter die Reiter⸗Eskadron und die beſpannten MG- und Ar⸗ tillerie⸗Abteilungen, dann endlich die motoriſierten MG, die leichten Panzerkompanien, die motoriſierte Artillerie, die Flaks, die Panzerabwehr, während die ſchweren Pan- zerwagen und die Tankwagen den Beſchluß bildeten. Der Aufmarſch auf dem verhältnismäßig beſchränkten Raum vollzog ſich in außerordentlich kurzer Zeit, wobei das egakte Einſchwenken und die ſchneidig durchgeführ⸗ ten Kommandos ſtürmiſchen Beifall auslöſten. Nach der Aufſtellung marſchierte das Fahnenbataillon mit den 120 Feldzeichen der alten Armee und den vier Kriegsflaggen der ehemaligen Kriegsmarine ein. Dann rückten die Truppen zur Parade vor dem Reichskriegsmini⸗ ſter ab, um durch das Oſttor vor dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht vorbeizumarſchieren. Der Spielmanns⸗ und der Muſikzug des Infanterie⸗Regiments Nürnberg ſchwenkte dor der Ehrentribüne ein. Dann marſchierten die Forma⸗ könen in der gleichen Reihenfolge vorüder, in der ſie auch beim Aufmarſch angetreten waren. Den Abſchluß bildeten die Luftſtreitkräfte mit dem Führerflugzeug an der Spitze dem drei Aufklärungsſtaffeln, zwei Kampfgruppen und eine Jagdgruppe folgten. Die Hunderttauſende verließen die mehrſtündigen Vor⸗ führungen mit der A ung. daß ſich bei der jungen Wedrmacht des Dritten Reiches die Tradition der ruhm· reichen alten Armee in den beſten Händen befindet. Vor dem Führer Wie am Vormittag ſo waren auch am Nachmittag die das Zeppelinfeld umſaumenden Tribünen mit Menſchen⸗ maſſen üderfüllt. Viele Tauſende von Schauluſtigen muß⸗ ten unverrichteter Dinge wieder umkeh Um 14 Uhr fuhr der Führer vom Deutſchen Hof mit ſeinem Stad din⸗ aus zum Zeppelinfeld. 5—— Dann rollte vor dem Führer jenes unvergleichliche Bild ab, das ſchon am Vormittag den Zuſchauermaſſen gezeigt worden war. Nur war der Einſatz noch ſtärker, das Bild noch wirkungsvoller, und ſo waren die Beifallsſtürme, die nach jeder Vorführung über das Feld brauſten, Lohn für die ſchneidigen Vorführungen des jungen deutſchen Volks⸗ heeres. Beſonders bejubelt wurden die Flieger und die Tanks, die wohl viele Tauſende zum erſtenmal in Deutſchland in dieſer Maſſierung geſehen haben. Nach den Vorführungen begann dann die Paradeaufſtellung der Truppen. Mit klingendem Spiel rückte das Fahnenbataillon auf das Zeppelinfeld ein, und die 120 Feldzeichen der alten deutſchen Wehrmacht, deren Tradition nun das junge Volksheer fort⸗ führt, wurden ehrfurchtsvoll begrüßt. Generalmajor v. Schobert meldete dem Führer die zur Aufſtellung an⸗ getretenen Truppen. Dann hielt der Führer an die jungen Soldaten ſeine große Anſprache als Oberſter Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht. Mit gläubigen Geſichtern lauſchten die jungen Soldaten den Ausführungen des Mannes, der auch ihr Führer iſt und dem ſie gemeinſam verſchworen ſind bis an ihr Ende. Der Führer an die Wehrmacht Der Führer und Oberſte Befehlshaber führte aus: Soldaten der neuen deutſchen Wehrmacht! Zum zweiten Mal kreten Verbände des Heeres und der Marine auf die⸗ ſem Platz an. Jum erſten Mal im Zuſtand der neuen Wehr. freiheit. Nun ſind zu Euch geſtoßen die neuen Verbände unſerer deutſchen Wehrmacht, die nun dem deutſchen Volk in einem ſolchen Bild gezeigt werden können. Der Deutſche war ſtets ein guter Soldat. Der Dienſt der Waffe war für unſer Volk kein Zwangsdienſt, ſondern in allen Zeiten unſerer Geſchichte ein höchſter Ehrendienſt. Umſo ſchmerzlicher und niederdrückender war es für den deutſchen ehrliebenden und anſtändigen Mann, nicht Sol⸗ dat ſein zu dürfen. Und wenn, dann unter entwürdigenden und demütigenden Bedingungen. Wie ſehr dieſer Zuſtand nun überwunden iſt, zeigt Euch, meine Soldaten, und am heutigen Tag dem ganzen deutſchen Volk dieſes Bild der Vereinigung des deutſchen Mannes als Soldaten mit der modernen kechniſchen Waffe. Nun wird wieder jeder junge deutſche Mann, ſoweit er von der Nation als würdig angeſehen wird, in Eure Reihen einrücken. Und Ihr werdet nun wieder Dienſt tun mit den Waffen, die heute in der Welt allgemein ſind. Dieſer Dienſt, er erfordert von jedem Einzelnen von Euch Opfer. Jeder von Euch muß bringen ein Opfer an perſönlicher Freiheit, er muß bringen Gehorſam, Unter⸗ ordnung, aber auch Härte, Ausdauer und über allem höch⸗ ſtes Pflichtbewußtſein. Allein diejenigen irren ſich, die glauben, daß dieſes Opfer dem deutſchen Mann abgepreßt werden muß. Das haben zu allen Jahrhunderten die deutſchen Männer freiwillig geleiſtet, und ſie waren ſtolz auf dieſe ihre Leiſtung. Der Deutſche war nicht nur ein guter Frie⸗ densſoldat, ſondern er war ſtets auch ein tapferer Kämpfer. Was bedeuken nun aber alle die Opfer, die von Euch und von uns heute gefordert werden, gegenüber den Op- ſern, die vor 20 Jahren von Millionen von uns und unſeren Kameraden gefordert worden ſind. Möge jeder von Euch. wenn er je den Dienſt des Soldaten als ſchwer empfinden ſollte, bedenken, daß acht Tage Trommelfeuer von den Ba⸗ kaillonen und Regimentern unſerer alten Armee mehr an Opfern forderten, als der Dienſt des Friedens eines ganzen Jahres. Das deutſche Volk in Waffen iſt darüber nicht zerbro⸗ chen. Es zerbrach, nur weil es ſeine innere Freiheit, ſeinen inneren Glauben an ſein Recht verloren hatte. Dieſer Glaube aber iſt heute wiedergekommen, und dieſen Glauben, meine Soldaten, haben nicht nur Hundert⸗ tauſende von Euch, ſondern Millionen, und Millionen unſe⸗ rer Volksgenoſſen umhüllen Euch mit dieſem heißen Glau⸗ ben, mit dieſer heißen Zuverſicht und mit dieſer warmen Liebe. Und wenn Ihr perſönlich Opfer bringen müßt an Ge⸗ horſam, an Pflichterfüllung, an Unterordnung, an Härte an Ausdauer. an Leiſtungsfähiakeit: Vergeßt nicht, meine 5 gange 8 UE A bringt auch für Euch große Op erſtens ſeine Söhne nicht ſchlecht geri tens, es möchte nicht Deutſchland weiterhin wehrlos ſehen. Und ſo bringen wir dieſe Opfer denn fortdauernd gemeinſam: das Volk für Euch, Ihr für das Volk! Beide für Deutſchland, unſer Volk und liebes Deutſches Reich! Und wir bringen dieſe Opfer außerdem der Ueber⸗ zeugung, daß es keines Krieges bedarf, um uns dafür zu entlohnen. Ihr, meine Kameraden, tragt an der Spitze Eurer Waffe und an Eurem Helm ein unerhört hohes Ver⸗ mächtnis. Ihr ſeid nicht etwas künſtlich Gemachtes, etwas Traditionsloſes was keine Vergangenheit hat, ſon⸗ dern, was es auch in Deutſchland ſonſt gibt, es tritt zurück hinter dem, was Ihr an Tradition zu verkörpern habt und verkörpern könnt! Ihr braucht wahrlich der deutſchen Armee keinen Ruhmestitel erwerben, den beſitzt ſie bereits, Ihr braucht ihn nur zu bewahren! Und wenn wir hier in Stahl und Erz gerüſtet ſtehen, ſo iſt es nicht deshalb, weil wir es für nötig empfinden, des deutſchen Volkes Ehre zu reparieren. Soweit dieſe Ehre von Soldaten getragen wurde, hat ſie uns niemand in der Welt zu nehmen vermocht! Deutſchland hat ſeine militäriſche Ehre nicht ver⸗ loren und am wenigſten im letzten Krieg. Wir brauchen dieſe Ehre daher uns auch nicht zurückzu⸗ holen. Wohl aber ſorgen wir in Zukunft dafür, daß nicht ſo viel Ehre, ſo viel Heldenmut und ſo viel Opfer ve r ge b⸗ lich find, ſo wie es einſt war. Dieſe alte Armee deren Fortführung Ihr ſeid, deren Repräſentant und Waffenträger Ihr ſein müßt, hat auf dem Alter des Vaterlandes die größten Opfer dargebracht, die jemals von einer Wehrmacht ihrem Volke gegenüber gefordert worden waren. Zeigt Euch diefer Opfer würdig und wert! Sorgt daft. daß ſich die Nation auf Euch genau ſo verlaſſen kann, wie Soldaten, d 2 Don. Denn es mos tet wiſſen und zw die ſich einſt verlaſſen konnte auf unſer Heer, auf unſere alte Armee und Wehrmacht! Sorgt 90 dafür, daß das Verkrauen der Nation Euch immer. ſo gehören kann, wie es einſt der Armee gehört hat, dere Helm aus ruhmvollſter Zeit Ihr tragt. Dann wird Euch 98 deulſche volk lieben es wird in Euch ſeinen beſten ze ſehen, ſo wie es Jahr für Jahr ſeine beſten Söhne in des einzigartige Organiſakion ſchickt. Dann wird dieſes Volk 0 ſeine Armee glauben und wird jedes Opfer gern und 1 75 dig dafür bringen in der Ueberzeugung, daß dadurch der Friede der Nation gewahrt wird und die Erziehung dez deutſchen Volkes gewährleiſtet iſt. Denn Ihr ſeid Männer geworden, und wir wollen daß die ganze deutſche Jugend durch dieſe herrliche letzte Schüle geht und genau ſo Mann wird, wie Ihr es ſeid. Wir wollen ein hartes Geſchlecht heranziehen, das ſtark iſt, zuverläſſi treu, gehorſam und anſtändig, ſo daß wir uns unſerez Vol kes vor der Geſchichte nicht zu ſchämen brauchen. Das iſt die Bitte der Nation, die Hoffnung und Jorde⸗ rung der Nakion an Euch! Und ich weiß, Ihr werdef dieſe Forderung und dieſe Hoffnung und dieſe Bitte erfüllen denn Ihr ſeid des neuen Deukſchen Reiches neue Soldalen genau Die Rede des Führers wurde von den Hunderttauſen⸗ den der Zuſchauer auf den Tribünen mit jubelnden Vei⸗ fallsſtürmen begleitet. Nach der Rede des Führers rückten die Formationen wieder ab, und kurz darauf begann der große Vorbei marſch der Einheiten. Mit dieſer großen Parade nahmen die Vorführungen der Wehrmacht ihr Ende. Am Abend lockte das große Friedens⸗Biwak auf dem Zeppelinfeld wieder Zehntauſende und begeiſterte ſie. Der Große Zapfenſtreich ſchloß den Reichsparteitag der Freiheit und zugleich den Tag der Wehrmacht, der ein wahrhafter Volkstag geworden iſt. Der Schlußkongreß ſiehe 2. Blatt Beck gegen Litwinow Eine ſcharfe Erklärung in der Völkerbundsverſammlung. i Genf, 16. September Die allgemeine Ausſprache in der Völkerbundsverſamm⸗ lung wurde am Montag geſchloſſen. Nachdem der iriſche Miniſterpräſident de Valera, geſprochen hatte, ſprach, ert im letzten Augenblick als Redner angekündigt, der polnische Außenminiſter Beck. Seine Erklärung hatte folgenden Wortlaut: s „In einigen Sätzen ſeiner Rede, die in ihren Anſpie⸗ lungen ſehr deutlich war, hat Herr Litwinow geglaubt, mit offenkundiger Voreingenommenheit und in völlig willkür⸗ licher Weiſe gewiſſe diplomatiſche Akte, die mein Land gb⸗ geſchloſſen hat, beurteilen zu können. Gegen ein ſolches Vorgehen möchte ich hier in aller Jorm Einſpruch erheben. Es iſt klar, daß für meine Regierung derarkige Auffaf⸗ ſungen über die polniſche Politik vollkommen gleichgüllig ſind. Ich bin jedoch als Vertreter eines Gründermitgliedes des Völkerbundes davon überzeugt, daß ein derartiges un. gewöhnliches Vorgehen innerhalb dieſer Verſammlung einer loyalen Zuſammenarbeit, die die Vorausſetzung un. ſerer gemeinſamen Arbeit iſt, nur ſchaden kann.“ Dieſe Erklärung war in ihrer Kürze und Entſchieden⸗ heit ein eindrucksvoller Proteft gegen die polemiſche Art, in der ſich der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow am Samstag über die von Polen befürworteten und z. B. mit Deutſchland abgeſchloſſenen zweiſeitigen Abkommen ausgelaſſen hatte. Was Litwinow geſagt hatte Jene Aeußerungen hatten folgendermaßen gelautet: Man wiſſe, ſo hatte Litwinow u. a. erklärt, von einer anderen politiſchen Auffaſſung, die den Gedanken der kol⸗ lektiven Sicherheit bekämpfe und zweiſeitige Pakte befür⸗ worte, und zwar nicht einmal zwiſchen allen Staaten, ſon⸗ dern nur zwiſchen Staaten, die willkürlich zu dieſem Zweit gewählt würden. Dieſe Auffaſſung könne mit fried⸗ lichen Abſichten nichts gemein haben(0, nicht jeder Nichtangriffspakt werde zum Zwecke der Feſti⸗ gung des allgemeinen Friedens abgeſchloſſen. Während die Nichtangriffspakte der Sowjetunion mit ihren Nachbarn eine beſondere Beſtimmung über die Außerkraftſetzung des Pakts im Falle eines Angriffs eines Teils gegen einen dritten Staat enthielten, wiſſe Sowjetrußland von anderen Nichtangriffspakten, die keine ſolche Beſtimmung ent⸗ halten. Das bedeute, daß ein Staat, der durch einen ſolchen Nichtangriffspakt ſeinen Rücken oder ſeine Flanke gedeckt habe, eine Erleichterung erhalte, um ungeſtraft dritte Staaten anzugreifen. Die Befürwortung ſolcher Pakte trete allerdings auch für die Lokaliſierung des Kriegs ein. Wer Lokaliſierung des Kriegs ſage, meine aber Frei⸗ heit zum Krieg und ſeine Legaliſierung. Man habe ſomit zwei ſcharf umriſſene politiſche Auffaſſun⸗ gen: einerſeits Sicherheit der friedliebenden Nationen, andererſeits Sicherheit für den Angriff. Die letztgenannte Theorie werde glücklicherweiſe von ſehr wenig Ländern 15 teilt. Sie brandmarke dieſe vor der ganzen Welt als wahr⸗ ſcheinliche Störer des Friedens. Die Polen verlaſſen die Sitzung Im weiteren Verlauf der Nachmittagsſitzung des Völ⸗ kerbunds meldete ſich Litwinow nochmals zu Work. Als er dar— beſtieg, verließ die polniſche Delegation en Saal. Er erklärte, daß er ſich durch die Ausführungen des polniſchen Delegierten veranlaßt ſehe, nochmals das Wort Zu ergreifen. Er ſei davon überzeugt, daß die ſowjetruſſiſche Delegation nicht die einzige geweſen ſei, die die Erklärung Becks in Erſtaunen verſeßt habe. Er, Litwinow, habe in ſeiner Rede Polen nicht erwähnt und auch nicht über die polniſche Politik geſprochen. Seine Ausführungen haben lediglich zwei verſchiedenen Syſtemen von Pakten gegolten. Es könne nicht behauptet werden, daß ſein Land dem gleichgültig gegenüberſtehe, was andere Staaten, und be⸗ ſonders Nachbarſtaaten, von der ruſſiſchen Politik dächten. Im Gegenteil ſei es ihm angenehm, wenn ihre Politik von dieſen günſtig ausgelegt werde. Er ſchloß mit der Betonung ſeiner Freundſchaft zu Polen, deren Aufrechterhal⸗ tung eines der Hauptziele der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik ſei. Die neuen Ratsmitglieder Die Völkerbundsverſammlung hat mit 42 Stimmen Polen mit 50 Stimmen Rumänien, das an die Stelle des Tſchechoſlowakei getreten iſt, und mit 45 Stimmen Ceua⸗ dor, das an die Stelle Mexikos getreten iſt, mit einem Mam dat von drei Jahren als Mitglieder in den Rat bestimmt Neues aus aller Welt 5 Tödlicher Sturz an abſchüſſiger Straße. In Mönchs⸗ deggingen(Schwaben) wurde am Ende der ſteil abfallen⸗ den Sttaße am Kloſterbahnhof der 20jährige Forſtgehilfe Rudolf Herb von Thurneck tot aufgefunden. Neben ihm lag ſein zertrümmertes Fahrrad. Vethängnisvolle Geburtstagsfeier. In Pfronten⸗ Kappel(Allgäu) beging der ehemalige Landwirt Auguſt Heer einen 70. Geburtstag. Aus dieſem Anlaß beſuchte ihn auch der Schwiegerſohn mit dem Auto und lud den Altersjubilar zu einer Spazierfahrt ein. Infolge Platzens eines Reifens geriet das Auto an einen Baum und ſtürzte um. Dabei erlitt der Greis eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung und verſchiedene Schnittwunden. Der Wagen ohne Fuhrmann. In der Gartenſtadt⸗ Straße bei Trudering begegneten zwei Fußgänger einem mit einem Pferde beſpannten Wagen, auf dem ſich ein Schwein befand. Das Rößlein trabte gemächlich weiter, obwohl kein Lenker zu ſehen war. Bei der Nachſchau fan⸗ den die beiden einen toten Mann auf der Straße. Zunächſt nahm man an, daß er durch Sturz vom Wagen tödlich ver⸗ unglückt ſei. Nach dem ärztlichen Befund war der Mann, ein 70 Jahre alter Landwirt, jedoch einer Herzlähmung erlegen.. 5 8 4% Tod eines Leichenträgers am Grabe. Ein aufregert⸗ der Vorfall ſpielte ſich in Hiltenfingen(Bayern) ab. Bei einer Beerdigung wurde, als gerade der Sarg ins Grab hinabgelaſſen werden ſollte, einer der Leichenträger, der 72 Jahre alte Lorenz Kindig, vom Schlage getroffen und verſchied nach wenigen Augenblicken. i Dreimal Zwillinge. Vor drei Tagen gebar die Erb⸗ hofbäuerin Frau Steinbeck von Indorf(Niederbayern) ein Buben⸗Zwillingspaar. Dreimal hintereinander hat nun dieſe Frau ſchon Zwillinge geboren, und alle ſind geſund und frisch. 3 55 Funkſtation durch Feuer zerſtört. Die große portu⸗ pieſiſche Funkſtation Parede in der Nähe von Liſſabon wuerde von einem Großbrande heimgeſucht. Das Feuer zerſtörte das Hauptſendegebäude vollſtändig, da großer Waſſermangel herrſchte. Zwei Italiener aus Gibraltar ausgewieſen. Reuter meldet aus Gibraltar Zwei verdächtige Ita⸗ lener, von denen der eine als der Poltzeiagent Rabaglietti und der andere als der Beſchäftigungsloſe Bedin bezeichnet wird, wurden vor das Poltzeigericht gebracht, weil ſie ohne Aufenthaltserlaubnis in Gibraltar weilten. Sie wurden von der Garnifonspoltzei über die Grenze geführt. Bedin ſoll ſeit acht Jahren als Kurier zwiſchen der italieniſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Tanger und dem italieniſchen Konſulat in Gibraltar hin und her gereiſt ſein. Berlin. Der Reichsminiſter für Luftfahrt, General Göring, hat der Beſatzung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ anläßlich der 100. Ozeanüberquerung durch Funkſpruch Dank und Anerkennung ausgeſprochen. London. Der amtliche italieniſche Bericht über das Er⸗ ebnis des Kabinettsrates wird von der Londoner Preſſe in durchweg ruhigem, wenn auch ſtellenweiſe ſcharfem Ton be⸗ ſprochen. Die erneute Verweigerung jeder Kompromißlö⸗ ſung durch Muſſolini wird mit Bedauern bezeichnet. Propaganda gegen das Dritte Reich Emigranten hetzen in Schweden. Die Wühlarbeit Moskauer Agenten ſcheint in Schweden ſin letzter Zeit allenthalben zugenommen zu haben. An die⸗ ſen Wühlereien ſind kommuniſtiſche Emigranten aus Deutſchland führend beteiligt. Es handelt ſich u. a. um einen angeblichen Kaufmann Rudolf Johannes Müller und Werner Johann Chriſtian Sager, die vor kurzer Zeit bei einer größeren Polizeiaktion feſtgenommen wurden. Sie hatten die Weiſung erhalten, Schweden zu verlaſſen. Indeſſen wurde Müller vor einigen Tagen geſehen und er⸗ neut feſtgenommen. Eine genaue Unkerſuchung ſeiner Aufzeichnungen und tiefe ergab einwandfrei kommuniſtiſche Propaganda, die beſonders„gegen das Dritte Reich gerichtet war“ Das Ar⸗ beilsgebiet Müllers erſtreckte ſich in der Hauptſache auf Ju⸗ gend. und Sportbünde, Gultempler⸗Orden und verſchiede⸗ ner Jachvereine. N ö Ein wahnſinniger Lokomotivführer Warſchau, 16. Sept. In der Nähe von Stanislau wurde ein Lokomotioführer während der Fahrt wahnſinnig. Er ließ den Zug mit immer höherer Geſchwindigkeit ohne Beachtung det Signale durch eine Halteſtelle hindurchraſen. Glücklicher weiſe konnte der Heizer den Lokomotivführer überwältigen bat ſolange feſthalten, bis er den Zug zum Stehen gebracht e. ö Exploſion auf japaniſchem Kreuzer.— 41 Opfer. Tokio, 16. Sept. Auf dem japaniſchen Kreuzer„Aſhr⸗ gara“ ereignete ſich bei einem Uebungsſchießen eine ſchwere Erploſion. Verwundet wurden 2 Offiziere, 11 Anteroffiziere und 28 Mann. Drei der Verletzten ſind bereits geſtorben, drei kämpfen mit dem Tode. Die„Gottestruppen“ Enthüllungen über Aufruhrpläne in Japan. Tokio, 16. September. a Die Regierung hat der Preſſe die Veröffentlichung von Nachrichten über den geſcheiterten Aufſtand der ſogenannten „Gottestruppen“ freigegeben. Es handelt ſich um ein Ereignis 11 0 II. Juli des Jahres 1933. Zu den Verſchwörern zählten hohe Offiziere, Rechtsanwälte, Journaliſten, Studenten, Kauf⸗ deute und Arbeiter. Vorwiegend gehörten ſie den patriotiſchen Geheimbünden an. Der Aufſtand ſollte einen Umſturz her⸗ deiführen, bei dem die Beſeitigung des damaligen Kabinetts 5 des Polizeipräſidenten, der Parteiführer und gewiſſe apitaliſtengruppen in erſter Linie ſtand. Nach einem Angriff der Verſchwörer auf die Hauptſtadt, t nicht nur zu Lande, ſondern auch in der Luft durchgeführt derde ſollte, war geplant, das geſemte Land duch kae uche 1 unter Kriegstecht zu ſtellen und nach Auflöſung 5 Reichstages und der Partei ein Kabinett pattiotiſcher mmlung zu bilden. 125 Die inzwiſchen abgeſchloſſene Vorunterſuchung hat er⸗ beben, daß zur Hulchfuhrung dieſer Pläne umfangreiche Vor⸗ end ungen bereits getroffen waren und daß gewiſſe Ver⸗ bindungen mit Heer und Flotte beſtanden. Die 59 Mitglieder 0 Verſchwörung, 9 genommen werden konnten, werden 5 e Gericht wegen Hochverrats, verſuchten Mor⸗ „ Brandſtiftung und wegen Verſtoßes gegen das Spreng⸗ ſallaek zu verantworten haben. Die Revolte ſteht in Zu⸗ Glad g mit der Ermordung des Miniſterpräſidenten Ven Auch bei dem fünften Kind, jährigen chen ö gelen keine Hoffnung, es dem Leben da erhalten. Die Art N der Vergiftung ſteht noch nicht genau fest. N Aus dem ladiocùhen Caud Kleinverkäufspreiſe für Spätzwetſchgen. (9. Karlsruhe, 16. Sept. Die Preisüberwachungsſtelle beim Finanz⸗ und Wrrtſchaftsminiſterium gibt bekannt: Es macht ſich eine ungerechtfertigte Steigerung der Preiſe für Spätzwetſchgen bemerkbar. Im Einvernehmen mit dem Gar⸗ tenbauwirtſchaftsperband wird bis auf weiteres ein Klein⸗ verkaufshöchſtpreis von 15 Pfennig für das Pfund für beſte Ware feſtgeſetzt. Die Polizeibehörden ſind angewieſen, gegen höhere Pteiſe einzuſchreiten. Die Leitungen der Obſt⸗ größmärkte ſind verpflichtet, die Erzeugerpreiſe in G ee nem Verhältnis hierzu zu halten. Aeberwachung der Schweinepreiſe ) Karlsruhe, 16. Sept. Der Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſter hat die Polizeibehörden angewieſen, die Einhaltung der Erzeugethöchſtpreiſe für Schlachtſchweine während der vorübergehend angeſpannten Lage auf dem Schweinemarkt auf das ſchärfſte zu überwachen. Wer als Käufer oder Ver⸗ käufer durch Ueberſchreitung der Erzeugerhöchſtpreiſe die An⸗ ordnung zur Einhaltung der Schweinefleiſchpreiſe ſabotiert, vergeht ſich gegen die Volksgemeinſchaft und hat ſcharfes Einschreiten zu gewärtigen. Die ſtaatlichen Stellen ſind an⸗ gewieſen, die Maßnahmen der Metzgerinnungen mit dem Ziel zu unterſtützen, daß bei einer Verknappung der Be⸗ ſtände die einzelnen Betriebe gleichmäßig, d. h. nach dem Verhältnis ihres Verbrauchs, beliefert werden. Heidelberg.(Von der Uni ver ſität Heid el⸗ berg.) Preſſeſtelle der Umverſität Heidelberg teilt mit: Der Miniſter des Kultus und Unterrichts in Karlsruhe hat im Auftrag des Reichswiſſenſchaftsminiſters dem außer⸗ ordentlichen Profeſſor Dr. Hans Oppermann an der Uni⸗ verſität Heidelberg den Lehrſtuhl für klaſſiſche Philologie an der Univerſität Freiburg zum 1. Oktober 1935 angeboten. Ii Heidelberg.(Tödlicher Sturz.) Am Samstag abend iſt in einem Hauſe der Hauptſtraße der 62 jährige Zigarrenarbeiter Jakob Koch die Treppe hetuntergeſtürzt. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald ſtarb⸗ Mosbach.(Den Brotgeber bestohlen.) Als undankbarer Knecht erwies ſich der 29jährige ledige Karl Weber aus Iffezheim, der im Februar ds. Is. bei dem Landwirt Leibfried in Neunkirchen in Arbeit kam. Als er vom Feld nach Hauſe geſchickt wurde, das Veſper im Keller zu holen, ſtahl er den Hausſchlüſſel, markierte in der Woh⸗ nung einen Einbruch und ſtahl den Inhalt einer Kaſſette, insgeſamt 735 Mark. Die 35 Mark in Silber verſteckte er unter ſeinem Bett, mit den 700 Mark in Papier entfernte er ſich Sonntags und kam erſt am nächſten Mittag wieder zurück. Bei ſeiner Rückkehr wurde er verhaftet. Bis auf wenige Mark konnte das Geld wieder beigebracht werden. Das Urteil lautete auf zehn Monate Gefängnis, abzüglich 40 Tage Unterſuchungshaft. () Bruchſal.(Turn vater Fr. Kemm 75 Jahre alt.) Dienstag vollendet der in badiſchen Turnkreiſen weil⸗ bekannte„Turnvater“ Studienrat Fr. Kemm ſein 75. Lebens⸗ jahr. Sein ganzes Lebenswerk galt der Jugenderziehung und Förderung der Leibesübungen im Geiſte Jahns. 38 Jahre lang war er Turnwart des Turnvereins 1846 Bruch⸗ ſal. Den von ihm gegründeten Turnkreis Kraichgau führte er 32 Jahre lang. 44 Jahre ſtand er im Schuldienſt und 1924 trat er in den Ruheſtand. Die Deutſche Turnerſchaft verlieh ihm ſchon früher die höchſten Auszeichnungen. () Durlach.(zug mit Steinen beworfen.) Auf den Schnellzug D 164 Heidelberg Karlsruhe wurden ber der Eiſenbahnunterführung an der Hubſtraße in Durlach von vier Knaben Steine geworfen. An der Lokomotive wurde eine Scheibe zertrümmert und der Lokomotioführer am Kopfe ver⸗ letzt. 85 Die Aus den Nachbarlaͤndern Bad Dürkheim.(Wieder Maſſenbeſuch auf dem Nachwurſtmarkt.) Auch der Nachwurſtmarkk ſtand im Zeichen eines Maſſenbeſuches. Sowohl der Samstag als auch der Sonntag brachten einen ſtarken Zuſtrom aus der ganzen Pfalz und den benachbarten Gebieten. Beim guten Pfälzer Wein entwickelte ſich auf der Feſtwieſe wieder ein fröhliches Leben und Treiben. Erfreulicherwelſe ſind bisher nennenswerte Verkehrsunfälle nicht bekannt geworden, nach⸗ dem der Verkehr am Hauptwurſtmarkt außer zahlreichen 9 nicht weniger als acht Todesopfer gefordert atte. Laſtwagen von Zug zermalmt Fünf Tote, fünf Schwer⸗ und zwei Leichtverletzte. Stuttgart, 16. September. Am Sonntag um 19.50 Uhr iſt auf dem unbeſchrankten Wegübergang zwiſchen Göppingen— Anterteck und Owen— Anterteck ein mit SA⸗Männern beſetzter Laſtkraftwagen, der auf der Heimfahrt von Feldſtetten nach Göppingen be⸗ griffen war, mit dem Perſonenzug Kirchheim⸗TeckOber⸗ lenningen zuſammengeſtoßen. Von den Inſaſſen des Laſt⸗ kraftwagens, der völlig zertrümmert wurde, wurden fünf Perſonen getötet, fünf ſchwer und zwei leicht verletzt. Die Verletzten wurden ſofort in das Krankenhaus Kirch⸗ heim⸗Teck verbracht. Von den Inſaſſen des Zuges iſt niemand zu Schaden gekommen. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. Der Lokomotipführer des Perſonenzuges hat die vofſchriftsmäßigen Zeit⸗ und Lichtſignale abgegeben. Drei Tote bei Altenkirchen Altenkirchen, 16. Sept. Auf der Straße zwiſchen Alten⸗ kirchen und Puderbach wollte ein Motorradfahrer zwei Rad⸗ fahrer überholen, als im gleichen Augenblick aus einer Set tenſtraße ein Kraftwagen herankam und den Motorradfahrer ſowie die beiden Radfahrer erfaßte. Sämtliche Angefahrenen, zwei Männer und ein Mädchen, wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtarben. g Fünf Todesopfer einer Vergiftung Eſſen, 17. September. In Oberhauſen wurde zur Fa⸗ milie des Steinſetzers Eichas ärztliche Hilfe gerufen, weil ſich bei den Familienmitgliedern Vergiftungserſcheinungen zeigten. Ein 13jähriges Mädchen, ein 15jähriger Junge und ein fünfjähriges Mädchen ſtarben ſchon nach wenigen Stunden. Die Mutter erlag in der Nacht der Vergiftung, während ein achtjähriges Mädchen am Montagmittag ſtarb. einem dreijährigen Mädchen, Verhängnisvoller Ausflug im Lieferwagen Drei Tote, vier Verletzte. 1 Köln, 16. September. uf der Skraße zwiſchen Skokterbeck und Kircheib ver⸗ unglückte bei Asbach(Weſterwald) ein mit 25 Personen Mitglieder einer Kölner Sporkanglervereinigung— be⸗ ſetztet Lieferwagen, wobei drei Perſonen den Tod fanden und vier weitere Inſaſſen Verletzungen davonkrugen. Aus bisher noch nicht einwandfrei geklärter Urſache war der Lieferwagen plötzlich von der Fahrbahn abgekommen und hatte auf der rechten Straßenſeite mehrere Bäume geſtreift. Das Verdeck des Wagens wurde abgeriſſen und die rechte Seite des Autos ſchwer beſchädigt. Zwei Männer und eine Frau wurden aus dem Wagen ge⸗ ſchleudert und trugen ſo ſchwere Verletzungen davon, daß ſie bald darauf ſtarben Die Ehefrau eines det tödlich Ver⸗ unglückten mußte mit ſchweren Verletzungen dem Kranken⸗ haus in Uckerath zugeführt werden. Drei weitere Inſaſſen erlitten leichtere Verletzungen. Racheakt eines Liebhabers Drei Perſonen durch Gas vergiflet, Nürnberg, 16. September. Im Erdgeſchoß des Hauſes Obere Schmiedgaſſe 34 wur⸗ den die verwitwete 35jährige Preſſerin Thereſe Macher, ihr 16jähriger Stiefbruder Hans Harrer und der Geliebte der Macher, der 35jährige geſchiedene Joſef Dorr kot auf⸗ gefunden. Es liegt Gasvergiftung vor. Dorr hakte am Abend vorher mit der Macher heftige Auseinanderſetzungen, die auch in Tätlichkeiten ausgeartet waren, ſo daß Dörr polizeilich aus der Wohnung der Macher entfernt werden mußke. Im Laufe der Nacht drang Dorr aber wieder in die Wohnung ein. Während die Ma⸗ cher und ihr Stiefbruder ſchliefen, öffnele Dorr die Gas⸗ hähne, wodurch alle drei Perſonen den Tod fanden. — Erbach. OA. Ehingen.(Tödlicher Verkehrsuf⸗ fall.) Der 20 Jahre alte Friſeurgehilfe Fritz Kammerer von hier, der in Deggingen in Stellung iſt, befand ſich mit dem Motorrad auf der Heimfahrk auf der Straße Ulm— Erbach. Bei der Begegnung mit einem Perſonenkraftwagen kam es zu einem Zuſammenſtoß. Der Motorradfahrer wurde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Die Polizei würde ſofort an die Unglücksſtelle gerufen. Das Perſonen⸗ auto ſoll keine Schuld treffen. Mainz.(Ein„tüchtiger“ Weinpantſcher.) Die große Strafkammer verurteilte den 21jährigen Hans Werner Schlamp in Nieder⸗Saulheim wegen Weinpant⸗ ſcherei und Urkundenfälſchung zu acht Monaten Gefängnis und 14 Tagen Haft. Die beſchlagnahmten Weine, etwa 10 Stück, wurden eingezogen. Schlamp hatte im Heroſt ver⸗ gangenen Jahres aus 27 000 Liter Wein 43 000 Litet ge⸗ macht. Die Ueberſtreckung verſuchte er mit Glyzerin und Milchſäure zu decken. Die vorgeſchriebenen Weinkontroll⸗ bücher führte er überhaupt nicht oder nur mangelhaft. Den Arbeitskameraden erſtochen ** Frankfurt a. M. Zwei Angeſtellte einer hieſigen Gaſtwirtſchaft gerieten in Streit, in deſſen Verlauf einer den anderen mit einem Küchenmeſſer erſtach. Dieſe Strei⸗ tigkeiten waren durch geringfügige Urſachen entſtanden; es handelte ſich um private und berufliche Klatſchereien. Schon längere Zeit lebten beide in einem geſpannten Verhältnis, das durch Konkurrenzneid im Geſchäft entſtanden war. Der Erſtochene hatte dem Täter vorher einen Jauſt⸗ ſchlag ins Geſicht verſetzt, worauf der Täter mit der Fauſt zuſchlug, in der er das vorher bei der Arbeit benutzte eſſer 1 5 ohne daß ihm dies im Augenblick zum Bewußtſein am. Ob dieſes Zuſtechen mit dem Meſſer auf einen unglück⸗ lichen Zufall zurückzuführen oder im Jähzorn geſchehen iſt, bedarf der weiteren Aufklärung. Bei der Tat wurde der Getötete ſo unglücklich ins Herz getroffen, daß er nach eini⸗ gen Schritten tot zuſammenbrach. Zur Zeit der Tat waren im gleichen Raum noch andere Angeſtellte zugegen. Den Zug für ein Auto gehalten — Kirchheim u. T., 16. Sept! Zu dem ſchweren Laſt⸗ wagenunglück zwiſchen Dettingen u! T. und Owen u. T. er⸗ fahren wir folgende Einzelheiten: Der aus Richtung Kirch⸗ heim kommende Perſonenzug wurde für ein entgegenkommen⸗ des Auto gehalten; ſeine Pfeifenſignale ſollen nach den Schil⸗ derungen von SA⸗Männern wie Autoſtrenen geklungen haben. Außerdem ſeien die Führer durch Blitze irregeführt worden. Als der Zug den ſchienengleichen Straßenübergang erreicht hatte, war das erſte der drei Laſtautos ſchon darüber hinweg und die Inſaſſen erkannten erſt jetzt die große Ge⸗ fahr für die nachfolgenden Wagen, die ſie durch Rufen noch warnen wollten. Aber der zweite Wagen war bereits ſeitlich von der Lo⸗ komotive erfaßt und entgegengeſetzt zu ſeiner Fahrtrichtung gedreht worden. Die Pritſche wurde vom Chaſſis abraſiett und vollſtändig zertrümmert. Der Führer des dritten Wagen⸗ konnte dieſen noch zwei Meter vor dem Zug nach rechts in den Straßengraben fahren, ohne daß dabei ſemand verletzt wurde. Zwei der fünf ins Krankenhaus Kirchheim eingelieferten Schwerverletzten ſchweben in Lebensgefahr. Das Befinden der übrigen iſt verhältnismäßig zuftiedenſtellend. J Windhoſe raſt über Bielefeld In der 10. Abendſtunde des Sonntags wurde Bielefeld von einem gewaltigen Sturm überrascht, der auf ſeinem Weg über das Stadtgebiet an den Häuſern und in den Baumbeſtänden beträchtlichen Schaden anrichtete. Beſon⸗ ders umfangreich waren die Verheerungen durch die Wind⸗ hoſe auf dem Grundſtück einer Wäſchefirma in der Herfor⸗ der Straße. Hier wurde ein Satteldach im Ausmaß von etwa 400 qm Fläche aufgerollt und ein beträchtliches Stück weit getragen. Bon der Gewalt des Sturmes kann man ſich etwa eine Vorſtellung machen, wenn man bedenkt, daß da⸗ Gewicht dieſer Dachfläche auf etwa 400 Zentner geſchätzt wird. Die das Dach ſtützenden Balten würden zum Teil bis 40 meter weit geſchleudert. Die ſchweren Balken der Dachkonstruktion zerbrachen wie Streichhölzer. Auch Re- ſerve-Mähmaſchinen die in dem Raum unterhalb des blaß Daches aufbewah 2 1 Daches ar hrt wurden, krug der Sen d 5e gruben ſich beim Aufprall förmlich in die Erd 5 Boot gekenterk.— Zwei Perſonen ertrunken. 5 Liegnitz 17. Sept. Bei Maltſch kenterte in der Nacht ein Boot, in dem ſechs Perſonen überſetzen wollten Alle In⸗ ſaſſen fielen ins Waſſer⸗ Während vier gerettet werden konnten, konnten zwei nur als Lenchen denen werden. 2 3.** 7 a 5 7 5 . 5 Locale Nu dsc au Eröffnung der Reichsautobahn Darmſtadt—Mannpeim Heidelberg. ö Mannheim, 16. Sept. Ende September oder ſpäte⸗ ſtens Anfang Oktober wird der zweite Teil der Reichsauto⸗ bahn, und zwar die Strecke von Darmſtadt nach Mannheim und Heidelberg, dem Verkehr übergeben werden. Der neue Streckenteil iſt insgeſamt 70 Kilometer lang und führt durch eine eindrucksvolle Landſchaft zwiſchen Bergſtraße und Ried. Bei Kilometer 45 hat die neue Teilſtrecke ihre erſte Zu⸗ bringerſtraße, nämlich den Anſchluß von Worms. Eine ſtarke Erhöhung hat die Autobahn bei Lorſch, wo ein hoher Damm aus den Lorſcher Sanddünen aufgeſchüttet worden iſt. Anterbrochen wird die neue Strecke von einigen Parkſtellen. 3 a U Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Na⸗ tionaltheater einmaliges Gaſtſpiel der engliſchen„Public Schools“ mit„Richard of Bordeaux“. Das Schauſpiel von [Gordon Daviot war in London ſo erfolgreich, daß es dort eineinhalb Jahre lang geſpielt werden konnte. Es wird als eine der wenigen Fälle würdiger Shakeſpeare⸗Nachfolge be⸗ zeichnet.— Morgen Mittwoch beginnt im Neuen Theater das dreimalige Gaſtſpiel der bekannten Max⸗ und Moritz⸗ [Bühne mit dem luſtigen Stück vom Affen Peter. Die Vor⸗ ſtellungen beginnen alle um 16 Uhr. Kleine Preiſe.— Im Nationaltheater wird abends Puccinis„Madame Butterfly“ gegeben. Mannheim als Patenſtadt. Wie der Weinbeauftragte in Baden mitteilt, hat die Stadt Mannheim zum bevor⸗ ſtehenden„Feſt der Deutſchen Traube und des Weines“ die Patenſchaft für die Inſel Reichenau übernommen. Dieſe Nach⸗ kicht hat bei den Winzern der Inſel Reichenau größte Freude ausgelöſt. Es handelt ſich hier um eine Maßnahme von größ⸗ ter Bedeutung, um dem dortigen Notſtandsgebiet unter die Arme zu greifen! f N Arbeitszeit bei der Städtiſchen Straßenbahn. Für den Dienſtbetrieb der Städtiſchen Straßenbahn wird die ſeitherige Arbeitszeit auch für die Wintermonate beibehalten zund zwar: von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr. U Glockenweihe. Im Stadtteil Käfertal⸗Süd wurde die durch freiwillige Spenden aufgebrachte Glocke der evangeliſchen Gemeinde feierlich geweiht. Der zuftändige Gemeindegeiſt⸗ liche, Stadtpfarrer Schäfer, würdigte in ſeiner Anſprache die Bedeutung der Glocke. Während die Gemeinde das Lied „Nun danket alle Gott“ anſtimmte, ließ die Glocke zum erſten Male ihre eherne Stimme erſchallen. — Rheindampfer verkehren noch bis zum 20. Oktober. In der Zeit der Weinleſefeſte, die dem Rhein alljährlich noch einen lebhaften Fremdenverkehr bringt, wird man noch mit den Rheinlanddampfern von Weinort zu Weinort fahren können; denn die„Köln⸗Düſſeldorfer“ läßt ihre Dampfe noch bis zum 20. Oktober verkehren. Bis zum 29. September wird nach dem Herbſtfahrplan gefahren, der noch täglich zahlreiche Reiſe⸗ und Ausflugsmöglichkeiten, u. a. je eine Schnellfahrt Köln— Mainz und zurück ſowie Dampfer von Köln bis St. Goar, Koblenz und Linz, von Bonn bis Mainz, von Koblenz bis Mainz und Rüdesheim u. a. m. vorſieht. Sonntags verkehren zuſätzliche Dampfer von den größeren Stationen nach den Hauptausflugszielen. 12 Iſt dein Fahrrad in Ordnung? Eine ernſte Mahnung an die Radfahrer. Eine Reihe von z. T. recht ſchweren Unfällen ereignet ſich nach den Feſtſtellungen der Berufsgenoſſenſchaft für den Einzelhandel immer wieder dadurch, daß dem Zuſtand des eigenen Fahrrades zu wenig Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Auch ein Fahrrad unterliegt der Abnutzung und Ma⸗ terialermüdung und muß gelegentlich genau auf ſeine ein⸗ wandfreie Beſchaffenheit mater werden. Schwerſte Verletzungen ſind durch Gabelbrüche entſtan⸗ den. Sie hätten zum größten Teil vermieden werden kön⸗ nen, da Gabelbrüche ſelten ohne vorherige Anzeichen ein⸗ treten. Die Rißbildung beginnt faſt immer ſichtbar an der Außenſeite der Rahmenträger und kann beim aufmerkſamen Säubern rechtzeitig feſtgeſtellt werden. Auch die Speichen müſſen von Zeit zu Zeit geſpannt werden, da ihre Lockerung gefahrbringend iſt. Weitere Unfälle ſind auf den ſchadhaften Zuſtand der Lenkſtangenbezüge und Tretkurbeln zurückzu⸗ führen. Ein Abrutſchen von der Lenkſtange oder Tretkurbel hat im Straßenverkehr ſchon manchen größeren Unfall her⸗ vorgerufen. Nie darf am Fahrrad eine einwandfreie Glocke (Klingel) fehlen. Schrilles Pfeifen oder ein Zuruf als Warn⸗ zeichen ſind kein ausreichender und zuläſſiger Erſatz. Daß die Bremſen des Fahrrades ſich in gutem Zustand befinden müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Eine ausreichende Radbeleuch⸗ tung iſt ebenfalls erforderlich. Das Fahren mit offenen Lichtern(Kerzen), die durch Papierhüllen vor Windzug ge⸗ ſchützt werden ſollen, iſt unfallgefährlich und daher verboten. Der Rückſtrahler darf nicht verſchoben oder verbogen oder gar abgebrochen ſein. Er muß den Lichtſtrahl des nach⸗ folgenden Kraftfahrzeuges auch tatſächlich in gleicher Rich⸗ tung und Höhe zurückwerfen, ſo daß der Radfahrer recht⸗ zeitig bemerkt werden kann. Rückſtrahler dürfen nie höher als 50 Zentimeter über dem Erdboden angebracht werden ain niemals(z. B. durch das hintere Schutzblech) verdeckt ein. Verantwortungsloſe Inſtandhaltung des eigenen Be⸗ förderungsmittels iſt fahrläſſige Gefährdung der eigenen und fremder Arbeitskraft und kann harte Polizeiſtrafen nach ſich ziehen. Jeder Radfahrer merke daher: Fahrrad ſtets in Ordnung halten, um dadurch Schaden für die eigene Geſundheit und das Volksvermögen zu verhüten. — Schäfer und Schafe. Schäfer und Schafe ziehen über Trift und Heide. Die koſtbaren Wolltiere weiden im würzigen Kraut. Auf die Schäferſchippe geſtützt, ſchaut der Hirte im blauen Schäferhemd ins ſpätſommerliche, ſchon leicht herbſt⸗ lich gefärbte Land. Der treue Hund umkreiſt die äſende Herde. Weiter drüben ſteht der tags leere, nachts gedrängt volle Pferch. Einſam, verlaſſen, träumt der breitgebaute Schäferkarren zwiſchen Stoppel und Thymianblüte. Der Schäfer betrachtet die Tiere. Alte Wetterſprüchlein fallen ihm ein:„Wenn die Schafe ſpringen hoch, kriegen wil f utes Wetter noch“.—„Wenn die Lämmer recht munte! fein, folgt eine Woche voll Sonnenſchein; freſſen ſie aber mächtig Gras, werden die Tage trüb und naß“. Sei! altersher gelten weidende Schafe durch ihr Verhalten als ziemlich ſichere Wetterpropheten, und nicht zu unrecht hört der Bauer auf die Wettervorausſage alter erfahrener Schäfer ———————ͤ— Sprachgut in bäuerlichen Namen Unſere verbreitetſten Sippennamen bezeugen uns, wie ſehr zu allen Zeiten die Stadtbevölkerung vom Dorfe her aufgefüllt worden iſt. Denn der dem Geſchlecht verbleibende Name wurde gewählt, um dieſes von andern zu unterſcheiden. In der Stadt gab es viele Schmiede und Müller, die in ihrer Zunft zuſammengeſchloſſen waren. Dort konnten alſo dieſe Namen nicht entſtehen, ſondern man mußte, wenn man ſchon einen Mann nach einem dieſer Berufe nennen wollte, noch eine beſondere Unterſcheidung hinzufügen, und ſo entſtanden die Kleinſchmidt, Oberſchmitt, Kaltſchmied, Weizmüller, Puchmiller, Roßmöller uſw., ſoweit nicht ſchon auf größeren Dörfern eine Unterſcheidung nötig war, die zu Formen wie Obermüller und Talſchmied führte. Meiſt aber reichte für das Dorf ein Schmied und ein Müller; die Sip⸗ pen, die als bleibenden Namen dieſe. Bezeichnung des Berufes führen, haben ihn überwiegend in ihrer Dorf⸗ heimat bekommen, und der Name war ſchon feſt geworden, als ſie ihn in die Stadt mitbrachten. Einer großen Zahl von Namen ſieht man fetzt ihre dörfliche Herkunft nicht mehr an. Dazu gehören die vielen, die mit Münzſorten zuſammenhängen, wie Heller, Thaler, Pfennig, Dreier, Vierling, Hundertmark, beſonders mit ſol⸗ chen Münzſorten, die heute in Vergeſſenheit geraten ſind, wie Stüber, Oertel, Schilling, Plappart und ähnlichen. Die Entſtehung der Namen iſt hier vielfach ſo zu erklären, daß das die Beträge waren, die ein Hof für ein Pachtgrundſtück zu entrichten hatte. Aber auch die Naturallerſtungen der Vorfahren ſind in vielen Fällen verewigt worden, ſo in Hopfner, Flachsmann, Gänsler, Oehlhofer und ver⸗ wandten Formen. Schließlich ſei noch des ſcherzhaften Falles gedacht, daß ein Bauer Bauer heißen kann, ohne es zu wiſſen. Wir haben nämlich den nicht ganz ungewöhnlichen Bauernnamen Grickel. Der iſt ſo entſtanden: Der Vorfahre kam in die Stadt, und weil er ſich durch ausgeſprochen bäuerliches We⸗ ſen auszeichnete, nannte man ihn Bauer, und dabei blieb es vorerſt, bis dann in der Humaniſtenzeit ein Nachkomme die, Naſe zu tief in die gelehrten lateiniſchen Bücher geſteckt hatte. Dem gefiel der deutſche Name Bauer nicht mehr, und er machte einen hochfeinen römiſchen Agricola daraus. Deſſen Nachkommen zogen dann wieder aufs Land und wurden wie⸗ der rechte Bauern; nur konnten oder mochten die Nachbarn und bald die Namensträger ſelbſt den geſpreizten römiſchen Agricola nicht mehr ausſprechen. Darum wurde daraus ein 1. und bei alledem war der Bauer ein Bauer ge⸗ blieben. 0 Kennzeichnungsvorſchriften für Weine Der Reichsbeauftragte für Reg Weinbauerzeugniſſen hat mit Zuſtimmung des Reichsmimni⸗ ſters für Ernährung und Landwirtſchaft und des Reichsmini⸗ ſters des Innern eine Anordnung über die Kennzeichnung von Wei! erlaſſen, die im Verkündungsblatt des Reichsnähr⸗ ſtandes veröffentlicht iſt. Bei deutſchen Weinen, die in Fla⸗ ſchen feilgehalten oder verkauft werden, muß darnach das Gebiet oder Untergebiet ihrer Herkunft, bei ausländiſchen Weinen das Land, in dem der Wein erzeugt iſt, angegeben ſein. Bei Weinen in⸗ und ausländiſcher Herkunft muß auf den Flaſchen Name, Firma und Ori der gewerblichen Haupt⸗ niederlaſſung desjenigen angegeben ſein, der den Wein ab⸗ gefüllt hat. Der vorgeſchriebenen Herkunftsangabe kann der Name der Traubenſorte beigefügt werden, aus der der Wein gewonnen worden iſt. Der Reichsbeauftragte wird mit Zu⸗ 5 1 0 des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirt⸗ chaft und des Reichsminiſters des Innern die Gebiete und Antergebiete abgrenzen, deren Namen als Herkunftsbezeich⸗ nung angegeben werden dürfen. Die Vorſchrift über die Herkunftsbezeichnung findet auch dann Anwendung, wenn der Wein„offen“ angeboten oder verkauft wird. Die Anordnung tritt am 1. November 1935 in Kraft. Gedenktage 18. Septemver 1426 Der Maler Hubert van Eyck in Gent geſtorben. 1786 Der Dichter Juſtinus Kerner in Ludwigsburg ge⸗ boren. 1806 Der Schriftſteller Heinrich Laube in Sprottau geboren. 1860 Beſetzung des Kirchenſtaates durch Viktor Emanuel. 1915 Eroberung der Stadt Wilna durch die Armee von Eichhorn. 1927 Einweihung des Tannenbergdenkmals bei Hohenſtein in Oſtpreußen. Sonnenaufgang 5.37 Mondaufgang 20.37 eläng des Abſatzes von Sonnenuntergang 18.10 Monduntergang 13.22 Wetterbericht Schwachem Hochdruck im Südoſten ſteht ein kräftiges Tiefdruckgebiet bei Island gegenüber. Bei dieſer Luftdruck⸗ verteilung iſt unter dem Einfluß ozeaniſcher Luftſtrömungen für Dienstag und Mittwoch mit etwas unbeſtändigem, im allgemeinen aber nicht unfreundlichen Wetter zu rechnen. Einſchlafenkönnen für viele eine recht ſchwierige Sache, man wälzt ſich ſtundenlang im Bett, ohne den erſehnten Schlaf zu finden. Bekannte Hausmittel können zwar ein ſchnellerez Einſchlafen herbeiführen; ſie ſollten aber nur ausnahmsweise genommen und nur ein Notbehelf ſein. Das ganze Geheim, nis des Einſchlafens beruht in der richtigen Entſpannurg des Körpers und des Geiſtes. Oft genügen Tiefatmungen an offenen Fenſter. um aber eine rechte körperliche und ſeeliſche Auflockerung zu erreichen, lege man ſich bequem auf den Rücken und entſpanne bewußt alle Muskeln ſeines Körpers Angefangen bei den Beinen, die Waden hinauf, mache man alle Körperteile ſozuſagen locker, nicht zu vergeſſen Schläfen Augenlider, Lippen und ſogar die Zunge. Iſt der Körper ent ſpannt, ſo daß man ihn fſozuſagen nicht mehr ſpürt, 10 atme man langſam und vollſtändig aus und dann ſanft und langſam wieder ein, und zwar möglichſt nur mit dem Bauch wie dies während des Schlafens geſchieht. Man verſuche alles Quälende und Aufregende aus dem Bewußtſein fern⸗ zuhalten. Das einzige Miftel, das uns die Natur gegeben hat, um den Schlaf! iſt die Entſpannung unfe⸗ es Körpers und unſerer wenn wir uns zur Ruhe legen. 9 7 2 2 2 1 »Haben Sie einen Hund? 8 Eine kleine menſchliche Betrachtung 8 d doch etwas Sch s un einen Hun ein unvergleich d, an dem ſie hänger viele vermögen aus ihrem Leben f Warum ſoll au an dem Lebendi bringt! Sicher möchten mißgönnen. Art und We ſoll nicht die Menſchen gequ Freude an dem Tier ha elbſt in das einſamſte! ie Freude an ſeinem i in„aber“. Das iſt d delt werden. er esch n. die von 2 hl eines der häß⸗ lichſten menſchlichen ſter! Jeder Tierquäler verdiente Gleiches mit Gleichem heimgezahlt zu bekommen! Nein, wir möchten hier von der Liebe zu den Tieren sprechen, wenn ſie, was oft genug der Fall iſt, vollſtändig übertrie Formen annimmt. Wenn auch mit dem Begriff der„alten Jungfer“ zugleich ihr oft beſpöttelter„Mops“ ausgeſtorben iſt— übertriebene Tierliebe gibt es auch heute noch. Wer kennt nicht die Rolle, die oft genug dieſe verwöhnten und verzärtelten Vierfüßler in den Familien ſpielen? Dieſe geradezu lächerliche Wichtigtuerei um einen Hund! Da iſt kein Leckerbiſſen zu koſtbar für Ami oder Fifi oder wie ſonſt der kleine Haustyrann heißt. Da gibts weichwattierte Bettchen mit ſeidenen Steppdeckchen, unter denen Molli ſeine Hundeträume träumt! Er wird in ein elegantes„Futteral“ geſteckt, ſobald draußen nur ein etwas rauheres Lüftchen weht. Allerlei Modenarrheiten tauchen bei ſeiner Toilette auf: da iſt ein, oft noch mit Monogramm ver⸗ ziertes, Taſchentuch in einer winzigen Taſche ſeines Deckchenel Es gibt ſogar vier winzige Schuhe für ſeine beſchmutzten Pfoten, falls er im Auto mitgenommen wird. Um ſein Beefſteak und Schnibaf kümmert ſich oft genug ſein Frauchen, das ſich ſonſt herzlich wenig aus dem Kochen macht. Vamtt nur la der ber wöhnte Liebling alles hübſch tadellos erhält! Man mag mir vorwerfen, ich trüge die Farben etwas ſtart auf. Aber Hand aufs Herz, vor allem Ihr Hundebeſitzerinnenz gibt es unter Euch keine, die nicht in ſolch übertriebener Weſſe ſich mim ihrem Hunde befaßt? Denn es gibt kaum eine Grenze für menſchliche Affenliebe! Und dabei leben wir in einer Zeit, der oft genug die No! aus dem abgezehrten Antlitz ſchaut! Da gibt es Mütter, die nicht wiſſen, woher das Brot für die Kinder nehmen— und Euer „Ami“ ſchnuppert an ſeinem Beeſteak herum! Da gibt es Kindes, die zur Schule gehen, nur notdürftig bekleidet. Die daheim im elenden Bett noch enger zuſammenrücken, um ſich vor der Källe zu schützen! Und Ihr deckt Euren Hund mit wattiertem Daunen⸗ deckchen zu! Wir ſprechen hier nicht gegen den Hund als treuen Gefährten des Menſchen, aber wir wenden uns entſchieden gegen alle Affen, liebe, mit der oberflächliche Menſchen, und in erſter Linie Frauen, re Haustiere umhegen. 5 Sucht Euer„gutes“ Herz nach Betätigung— wahrlich, ſe iſt reichlich da in einer Zeit, wo Sorge und Not die Alltagsgäſte Unzähliger ſind! Doch verſchwendet nicht Liebe und Fürſorge, die Euren Mitmenſchen zugute kommen ſollten, an Tierel Der Menſch darf nie vergeſſen, daß er dem Menſchen am nächſten ſteht! Caritas. Mannheimer Theater ſchau Mittwoch, 18. September: Miete M 2, Sondermiete M! g und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 491 bis 492: In neuer Inſzenierung: Madame But? terfly. Oper von G. Puccim. Anfang 20, Ende 22.90 Uhr. Donnerstag, 19. September: Nachmittagsvorſtellung 2. Gaſtſpiel der Max⸗ und Moritz⸗Bühne: Peter. Fünf luſtige Affenſtreiche von Alfred Burger. Eintrittspreise 0.40 bis 2 Mark. Anfang 16, Ende gegen 18 Uhr. Frertag, 20. September: Nachmittagsvorſtellung: Letztes Gaſtſpiel der Max⸗ und Moritz⸗Bühne: Peter. Fünf luſtige Affenſtreiche von Alfred Burger. Eifktrittspreit 0.40 bis 2 Mark. Anfang 16, Ende gegen 18 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung. Heute abend Schüler⸗ und Jugend⸗ training. im Saal. Pünktl. Erſcheinen wird erwartet. * — d dddedwddtdrddwddtdddddld Geschäfts-Eröffnung und Empfehlung Der verehrten Einwohnerschaft von Ilvesheim zur Kenntnis, daß ich ab 15. ds. Mts. im Hause Hauptstr. 86 eine Obst. Deſmüsge- und Blumen-Handlung eröffnet habe. Es wird mein Bestreben sein, eine werte Kundschaft gut und reell zu bedienen. Um geneigten Zuspruch bittet 5 Eva Sigl Wtw. Adeddadadddeddendddadmndanddnmdanmdmemmaenemed in verschied. EN Ausführungen u. Preislagen. sowie Schonerdecken empfiehlt a Frau W. Schmitthäuser WWW., Oberkircherstr. 13 Reparaturen werden ebenfalls ausgeführt. 1 ff Aeon Aehengnggseagpnganansa hst Il 1 c — Heute friſch: Ae g Esch-Oefen n Mayonnaiſe Fleiſchfalat Roeder Koch- f in Mayonnaiſe u. Gasherde Süßbücklinge Lachsheringe Kessel-Oeien 5 1 75 8 Oienrohre Uk. wein 15 Inserleren geor 90 Rösel. ö bringt Gewinn!— Selbſteingemachtes Dieſe Woche trifft ein Waggon Sauerkraut Nußkohlen Pfund 14 Pfg. und ein Waggon Süßen Apfelmoſt Lnion⸗Brikei Liter 20 Pfg. auf Station Friedrichsfeld Non Beſtellungen auf ein. Beſtellungen nimmt entgege⸗ Keltertrauben Frau Val Kunzelmam Freitag lieferbar, nimmt entgegenſ nn 18 el Karl Simber, Gummistemp Freiburgerſtraße 61. Neckar-Bote- Druckerei Die Kunſt des Schlafennn In unſerer die Nervenkräfte zermürbenden Zeit iſt das FTC unen⸗ hrlen fen auen, 3 9, de. ge ſorge, am a8. M1 Abk. zut⸗ 22.0 9. 2. Fünf preiſe etzte⸗ Fünf preise — 1 h-. lle en 1 ⸗Notd itgegen W. vel rei. Rr. 217 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 17. September 1935 Der Schlußkongreß denkwürdiger Abſchluß des Reichsparteitages der Freiheit. Nürnberg, 17. September. Der Andrang zu der letzten Tagung des Kongreſſes mit der Schlußanſprache des Führers war unbeſchreiblich. Der grandiose Abſchluß des Reichsparteitages des vorigen Jah⸗ res mit der epochalen Führerrede haftete noch ſo lebhaft in aller Erinnerung, daß ſich niemand die Gelegenheit, den Führer zum letztenmal auf dem Parteitag der Freiheit ſpre⸗ chen zu hören, entgehen laſſen wollte. Zur feſtgeſetzten Zeit erſcheint, vom überfüllten Haus mit einem enthuſiaſtiſchen Jubel begrüßt, der Führer. Zum letztenmal auf dem Parteitag der Freiheit ziehen dann unter den Klängen des Nibelungenmarſches die ruhmrei⸗ ſchen Standarten in feierlichem Zuge, geführt von der Blutfahne und der Leibſtandarte Adolf Hitler, in die Halle, von den weit über 30 000 Kongreßbeſuchern mit erhobener Rechten begrüßt. Als die Standarten unter dem großen Hakenkreuz aufmarſchiert ſind, erklingt Wagners Rienzi⸗ Huvertüre, vom Reichsſymphonieorcheſter geſpielt. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, tritt an das Pult:„Der Kongreß nimmt ſeinen Fortgang; es ſpricht der Führer!“ Ein erneuter Orkan des Jubels ſchlägt dem Führer entge⸗ en, der zunächſt ſeine Schlußrede nicht beginnen kann. Aer wieder neue Heilrufe ſchallen ihm entgegen. Erſt nach minutenlangem Sturm jubelnder Ruhe ein. Die Schlußrede des Führers Welche Zeit könnte uns mehr verpflichten, ſo begann der Führer, den Blick von den Vorgängen und Erſcheinun⸗ gen einer begrenzten Gegenwart hinweg in die Vergangen⸗ heit und Zukunft zu richten, als die Woche des Reichspar⸗ teitages. Denn was dieſe Tage auch alles an berauſchenden Eindrücken umſchließen, das Ergreifendſte iſt für uns alle aber immer wieder die Erſcheinung unſeres Vol⸗ kes, die wir in unſerem ganzen Leben nie und nirgends beſſer und erfreuender wahrnehmen können als hier. In dieſen Hunderttauſenden von Männern fühlen wir Zeugen des ſtrotzenden Lebenswillens. Dieſe erhabene Demonſtration unſeres Volkes, ſo fuhr der Führer fort, iſt daher geeignet, uns mit den Fragen zu beſchäftigen, die ſich über die Aufgaben des Tages und der Zeit erheben und denen eine ewige Bedeutung zukommt. Wie iſt es möglich, daß dieſes Volk, deſſen Marſchtritt ſo ſelbſtſicher und unerſchütterlich zu ſein ſcheint, in der Ge⸗ ſchichte ſo oft ſeinen Weg verfehlen konnte? Es gibt wohl kein Volk, das für die Erhaltung ſeiner nationalen Exiſtenz mehr Mut einſetzen mußte, als das deutſche. Wohl von keinem Volk hat das Schickſal größere und ſchmerzlichere Opfer gefordert, als von dem unſeren. Wir ſelber ſind Menſchen, die das Verhängnis Zeugen ſein ließ eines wahrhaft tragiſchen Opfers an Blut, unerſchütter⸗ licher Tapferkeit der Lebenden, ſtoiſcher Aufopferung der zum Sterben Beſtimmten, grenzenloſer Kühnheit des Wol⸗ lens und des Entſchluſſes großer Heerführer. Keine Nation hat auf dem Altar des die Völker prü⸗ fenden Goktes größere Opfer niedergelegt als die deutſche. Und dennoch mußten wir ſelbſt es erleben, wie gering ihre geſchichtlſche Würdigung ausfiel. Gemeſſen an den Er⸗ folgen anderer Völker, ſind die Ergebniſſe des Ringens um das deutſche Schickſal tief beklagenswerte. Indem wir dieſe Tatſache ohne jede Selbſttäuſchung er⸗ kennen, legt uns die Sorge für die Zukunft unſeres Volkes die Verpflichtung auf, ihre Urſachen zu erforſchen. Die Nachprüfung des geſchichtlichen Werdeganges unſeres Vol⸗ kes vermittelt uns eine Reihe bilterer Erkenntniſſe. Erſtens in der Zeit, da die Deutſchen das erſtemal ge⸗ ſchichtlich ſichtbar für uns Nachkommen in Erſcheinung tre⸗ ten, ſind ſie wohl blutsmäßig eine große Familie, allein in ihrer Anſicht und Empfindung kein Volk. In ihrer ge⸗ ſchichtlichen Ueberlieferung, in ihrer Lebensgewohnheit und in ihrer Sprache ſind die deutſchen Stämme dieſer Vorzeit ſo voneinander verſchieden, daß nur wenigen beſonders begnadeten Helden die Möglichkeit einer Zuſam⸗ menfaſſung dieſer Volksſtämme in eine, wenn auch nur politiſche Volkseinheit als traumhaftes Ziel erſchien. Wollen wir uns wundern, die wir ſelbſt noch im Jahre 1933 mit Stammes“ und Länderauffaſſungen und Ueberliefe⸗ ferungen und Traditionen zu kämpfen hatten, wenn einem Cheruskerfürſten der Verſuch, die deutſchen Stämme zu einigen, nur für die Dauer der ſie alle gemeinſam bedro⸗ henden höchſten Not gelang? Daß der erſte uns überlieferte deutſche Einigungsver⸗ ſuch noch zu Lebzeiten des verwegenen Helden ſcheiterte, iſt uns bekannt, aber nur wenigen kommt die Tatſache zum Bewußtſein, daß in den Stürmen der Völkerwanderung, alſo kaum 300 Jahre ſpäter, die Geſchichte ſchon nicht ein⸗ mal mehr beſtimmt die einzelnen Beſtandteile dieſer erſten e Deutſcher überhaupt auch nur wieder⸗ indet. Aus dieſer Tatſache können wir folgende Erkenntnis ableiten, daß nämlich die Zuſammenfügung der Angehöri⸗ gen der damaligen deutſchen Stämme zu einer Nation nicht über den Weg einer bewußten oder gar gewollten Volks⸗ werdung, ſondern nur über den Weg einer aus anderen Abſichten angeſtrebten Staatsbildung zu erreichen war. Das heißt alſo, die erſte staatliche Zuſammenfügung deutſcher Menſchen konnte nur über eine Vergewaltigung des volk lichen Eigenlebens der einzelnen deutſchen Stämme zue ſtandekommen. Damit trat aber auch ſolange ein Gegenſatz zwiſchen Staatsorganiſation und individuel 35 lem Volkstum ein, als nicht die Deutſchen von bewußten Angehörigen ihrer Stämme zu bewußten Angehörigen einer Nation wurden. Ein harter und für viele Jahrhunderte ſchmerzlicher Pro⸗ deß. Es iſt falſch zu wehklagen über die eigenreligiöſen und eigenſtaatlichen Opfer, die dieſer Weg der deutſchen Volks⸗ werdung erforderte. Was in dieſen Jahrhunderten fiel es mußte fallen. Es iſt auch nicht richtig, die inneren Beweg⸗ gründe jener analyſieren zu wollen, die uns als Geſtalter der erſten größeren und großen deutſchen Staatsgebilde in die Augen gallen und uns bekannt ſind. Pie Vorſehung, die wollte, daß aus den deutſchen Stämmen ein deutſches Volk wird, hat ſich ihrer bedient, um dieſe Volkwerdung zu voll⸗ ziehen(Beifall). Und es iſt wieder eine Fügung der Vor. ſehung, daß ſich ihnen zwei Hilfen anboten, ohne die ſicher⸗ lich die germaniſche Staatengründung und damit die Begeiſterung tritt ——— Borausſetzung zur deutſchen Volkswerdung entweder überhaupt nicht gelungen wäre oder nicht in dieſer verhältnismäßig kurzen Zeit. Ohne den Blick auf die antiken Staaten des Alferkums und ohne die weltanſchauliche Hilfe des Chriſtentums wür⸗ den keine germaniſchen Staakenbildungen zu jener Zeit denk⸗ bar geweſen ſein. Gegenüber den ausſchließlich divergierenden Tendenzen der einzelnen Stämme bot ſich im Chriſtentum die erſte bewußt empfundene Gemeinſamkeit. Es gab damit eine mögliche religiös⸗weltanſchauliche Baſis ab für den Aufbau einer Staatsorganiſation, die ſtammes⸗ mäßig nicht einheitlichen Charakters war und ſein konnte. Wer will die Geſchichte anklagen, daß ſie einen Weg ging, den die Vorſehung nicht beſſer wählen konnte, um am Ende das von den Anklägern ſelbſt erwünſchte Ergebnis zu for dern und zu erreichen. Die Männer aber, die in dieſem Prozeß geſchichtliche Vollſtrecker waren, handelten im Auf⸗ trage einer Vorſehung, die wollte, daß wir Deutſche zu einem Volk wurden(Beifall). Zwei Entſchließungen erheben ſich hier heraus zur Höhe unumſtößlicher Tatſachen: Erſtens, das Chriſtentum bot dieſer erſten germaniſchen Staatenbildung, dieſer erſten Zuſammenfaſſung aller deutſchen Stämme zu einer höheren Einheit, das weltanſchaulich⸗religiöſe und damit moraliſche gemeinſame Ideengut. Zweitens: das von der ankiken Skaatsidee her inſpirierle König ⸗ kum als Ablöſung des früheren Herzogsweſens führte zu einer tauglicheren Organiſation und vor allem zur ſtabilen Er⸗ haltung des Geſchaffenen. Wie groß auch die Irrungen und Wirrungen in dieſen Zeiten geweſen ſein mögen, in dieſem Pendelſchlag und Wellenſpiel der Jahrhunderte vollzog ſich dennoch unter ſchmerzvollen Wehen die Geburt der deutſchen Nation. Als die religiöſe Kriſe über das deutſche Volk herein⸗ brach und das Chriſtentum ſich in Konfeſſionen aufzuſpal⸗ ten begann, verſchob ſich allmählich die Bedeutung der einen Baſis unſerer germaniſchen Stagtenblidung immer mehr zu⸗ gunſten der zweiten. Die unſicher gewordene weltanſchau⸗ liche Grundlage ließ die Organiſationsform des rein Staatlichen immer ſtärker hervortreten, die endlich im Staate des ab⸗ ſoluten Königstums ihren letzten und dann wieder abklin⸗ genden Ausdruck fand. Denn wenn die konfeſſionelle Spal⸗ tung die religiöſe Plattform erſchütterte, dann zertrümmerte die Geiſtesrichtung der franzöſiſchen Revolution die mo⸗ narchiſtiſch⸗ſtatliche. Das Ferment der Dekompoſition, wie Mommſen das Judentum nennt, begann, ſich die Gedanken eines volks⸗ verbundenen ſozialen Gewiſſens anzueignen, um ſie in ein ebenſo unſinniges, wie gefährlich wirkſames Gegenteil zu verwandeln und dann als marxiſtiſchen Sozialismus auf die Menſchheit loszulaſſen. Ueber den Umweg der for⸗ malen parlamentariſchen Demokratie erfolgte die Auflöſung des Königstums und damit des rein organiſatoriſchen Staates. Daz die chriſtlichen Konfeſſionen durch die Beteiligung an der parlamentariſchen Demokratie in die Ebene dieſes Kampfes der Anarchie herabſtiegen, hat die langſame Auf löſung nicht zu verhindern vermocht, wohl aber dem Chri- fal) unſagbaren Schaden zugefügt.(Stürmiſcher Bei⸗ all.) Die parlamentariſch⸗demokratiſch⸗konſtitutionelle Mo⸗ narchie oder die parlamentariſch⸗demokratiſche Republik wa⸗ ren für Deutſchland unmöglich und früher oder ſpäter zum Zuſammenbruch beſtimmt. Es iſt nicht möglich, die Staatsverwaltung und die Armee aufzubauen auf dem Geſetz der perſönlichen Ver⸗ antworklichkeit, die politiſche Geſamtſtaatsführung aber auf dem Gedanken der parlamenkariſchen Demokrakie und da⸗ mit der persönlichen Verantworkungsloſigkeit(Händeklat⸗ ſchen). Aus dieſer Zerriſſenheit der grundſätzlichen Auffaſſung des parlamentariſch⸗demokratiſchen Reiches ergab ſich auch die Unſicherheit und damit unentſchloſſene Halbheit in der Stellungnahme zu den es bedrohenden Gefahren. Und hier war entſcheidend beſtimmt Weltbild(M). Der Führer an die Politiſchen Leiter. Beim Appell der 150 000 Politiſchen Leiter auf der Zeppe⸗ linwieſe ſprach der Führer zu ſeinen Mitkämpfern der po⸗ litiſchen Organiſation.. ee die bewußte Methode des Marxismus, beſtimmte, als ausſchlaggebend und wichtig erſcheinende Grundſätze und Grundlagen der volklichen und ſtaatlichen Moral abzulehnen und durch konkretere Auffaſſungen zu er⸗ ſetzen. Denn damit wurde der Verbrecher gegen die menſch⸗ liſche Geſellſchaft aus der Vereinſamung gelöſt und zum Glied einer neuen Gemeinſchaft erhoben. Indem die Feig⸗ heit vor dem Feind eine offene Verherrlichung erfährt, wird der Feigling zum Helden verwandelt. Da der Mörder nur als das Ergebnis einer unglücklichen ſoziologiſchen Ver⸗ anlagung erklärt wird, wird er am Ende noch vor der Ge⸗ meinſchaft als bedauernswertes Opfer bemitleidet. Dieſem Sturm des bolſchewiſtiſchen Judentums mußte der demokra⸗ tiſche Staat in ſeiner Unſicherheit faſt automatiſch und wehrlos erliegen. Die Monarchie verſagte demgegenüber ebenfalls genau ſo wie die chriſtlichen Konfeſſionen.(Toſen⸗ der Beifall.) Eine wirkliche Rettung jedenfalls iſt nur dort gelungen, wo aus der Tiefe der völkiſchen Lebenskräfte in Idee und Form eine neue Abwehr einſetzte. Dieſe Abwehr kann nicht erfolgreich ſein, wenn ſie ſich auf rein paſſive Kampfhandlungen beſchränkt. Sie hat nur dann Ausſicht, endgültig der bolſchewiſtiſchen Zerſtörung Herr zu werden, wenn ſie, auf einer unangreifbaren Welt⸗ anſchauungsgrundlage aufbauend, zu einer poſitiven Ge⸗ ſtaltung der volklichen Exiſtenz und damit auch der ſtaat⸗ lichen Faſſung gelangt. hierzu iſt aber vor allem nötig, für die richtige Beur⸗ teilung der völkiſchen Probleme als Ausgangspunkt einer allgemeinen Betrachtung feſten Boden unker die Füße zu bekommen. Die lebende Subſtanz des Volkes Der Ausgangspunkt der nationalſozialiſtiſchen Lehre liegt nicht im Staat, ſondern im Volk. Seine Erhaltung erſt ſchafft die Vorausſetzung der Exiſtenz und Wirkſamkeit oon Ideen. Umgekehrt läßt ſeine Vernichtung alle Ideen als wert⸗ und weſenslos erſcheinen. Auch Religionen haben nur dann einen Sinn, wenn ſie der Erhaltung der lebenden Subſtanz der Menſchheit dienen.(Lebhaftes Händeklatſchen.) Denn ſind erſt die Völker als ſolche zugrundegegangen, bleiben weder die Religionen noch die Staaten als Ewigkeitserſcheinungen übrig.(Erneute Zu⸗ ſtimmung.) Es kann daher das Ziel jeder Idee und jeder Einrichtung in einem Volk urſprünglich nur ſein, das von Gott geſchaffene Volk als Subſtanz körperlich und geiſtig geſund, ordentlich und rein zu erhalten. Aus der Annahme dieſes Grundſatzes ergibt ſich der erſte Maßſtab für die Prüfung aller Erſcheinungen. Wenn die nakionalſozialſtiſche Partei ihrem Zweck als Mittel dienen will, dann muß ſie zunächſt der polikiſchen Führung der Nakion jene Ausleſe ſichern, die auf faſt allen Lebensgebieten ſtattfindet und ſomit dort ktatſächlich als Führung vorhanden iſt. Ungewollt und unbewußt bauen ſich doch alle menſch⸗ lichen Berufe letzten Endes nach Veranlagungen auf. Die ſolideſte deutſche Inſtitution der Vergangenheit war die, die am ſchärfſten dieſe Auswahl zu ihrer eigenen Ergänzung betrieb, nämlich das Heer. So wie die Armee ſich bewußt auf einer Ausleſe der ſich zum Waffenhandwerk hingezogen fühlenden Menſchen aufbaut, ſo muß es umgekehrt die Auf⸗ gabe der Partei ſein, in ihrer Organiſation die zur politiſchen Führung fähigen Elemente der Na- lion zu ſammeln und zu fördern. f (Bravo und Hanbdetlatſchen.) Dieſe Befähigung hat aber mit Kapital, Bildung, Geburt uſw. genau ſo wenig zu tun, wie auch die Fähigkeit zum Soldaten nicht abhängig iſt von ſonſtigen bürgerlichen Eignungen(brauſender Beifall). Ausſchlaggebend iſt ausſchließlich die innere Veranla⸗ gung und damit Eignung. Sie iſt zugleich die Berufung. Partei und Armee können damit im höchſten Sinne des Wortes nur ſozialiſtiſche Inſtitutionen ſein(Beifall), inſo⸗ fern ſie bei ihrem Aufbau nicht auf kapitaliſtiſche Geſichts⸗ punkte zu ſehen haben, ſondern ausſchließlich auf das Mo⸗ ment der volklichen Geeignetheit. Die dreifache Aufgabe der Partei Die Idee der Selbſtverteidigung und damit der Wehr. pflicht beſitzt ihren organiſatoriſchen Halt und Ausdruck im Heere. Die nationalſozialiſtiſche Idee hal ihren orga⸗ niſatoriſchen Sitz in der Partei. Die Partei repräſentiert die polifiſche Auffaſſung, das politiſche Gewiſſen und den po⸗ litiſchen Willen.(Begeiſterte, jubelnde Zuſtimmung.) Sie hat den geſchichtlichen Auftrag zu erfüllen, die in⸗ nere volkliche Subſtanz unſeres Volkes zu unterſuchen, ken⸗ nenzulernen mit allen ihren Werten und Schwächen, und ſie hat aus ihrer gewonnenen Einſicht die praktiſchen Fol⸗ gerungen zu ziehen. ö 1. Sie hat im geſamten nationalen Wirken auf allen Gebieten des Lebens aus dieſen Erkenntniſſen 12 5 die großen Ziele zu ſetzen. 2. Sie muß das tatſächliche öfefntliche Leben in Ueber⸗ einſtimmung bringen mit den Pflichten, die ſich aus dieſen Bedingungen des inneren Weſens unſeres Volkes ergeben. 3. Sie hat dieſe Aufgabe dabei zuverſichtlich und ſelbſt⸗ ſicher zu erfüllen, ohne ſich im geringſten beirren zu laſſen durch den ihr zugetragenen Zweifel an der Berechtigung eines ſolchen Unterfangens. In der Tatſache ihrer geſchicht⸗ lich unbeſtreitbaren Exiſtenz liegt die Pflicht zu dieſem Handeln(Beifall), in dem Erfolg ihrer Arbeit die nachträg⸗ feſtgeſtellte Berechtigung. Wer im Namen eines vom All⸗ mächtigen Gen Volkes ſpricht und handelt, handeſt ſolange in dieſem Auftrag, als er ſich nicht an der Eziſtenz und der Zukunft des in ſeine Hand gelegten Werkes des Schöpfers verſündigt.(Toſende Zuſtimmung, Bravo⸗ und Heilrufe.) Wenn es nun die Aufgabe der Partei iſt, eine Organi⸗ ſatlon zu bilden, in der die politiſche Ausſeſe der Nalion ihre fortdauernde ewige Ergänzung findet, dann iſt es ihre Pflicht, dafür zu ſorgen, daß der Staatsführung ein welk ⸗ anſchaulich ſtabiler Charakter verliehen wird. Sie muß da⸗ bei den Grundſatz vertreten. daß alle Deutſchen welkanſchau⸗ lich zu Nakionalſozialiſten zu erziehen ſind, daß weiter die beſten Nakionalſozialiſten Parteigenoſſen werden und daß endlich die beſten Parteigenoſſen die Führung des Staates übernehmen!(Heilrufe und Händeklalſchen.) a ö Die Partei hat mithin aus ihrer Organiſation für die Zukunft dem deutſchen Staat die oberſte und allgemein⸗ Führung zu geben und zweitens durch ihre Lehrtätigkeit dem nationalſozialiſtſichen Staat das ihn tragende nationalſo, zialiſtiſche Volk zu erziehen. a Darcus ergibt ſich die klare Fixierung der Aufgabenge ö biete von Partei und Staat. S f ie Fortfit ö iſtorif alſchuldigen mit der beyaupketen Richtig⸗ Staats aufgabe iſt die Fortführung der hiſtoriſch] ger ſein Handeln enkſchuldig. gewordenen und entwickelten Verwaltung der ſtoantlichen] keit ſeiner Auffaſſung oder mit dem Irrtum der von 55 Organiſation im Rahmen und mittels der Geſetze. Parke ausgegebenen Auffaſſungen, Anordnungen oder Be 0 e ee fehle.(Bravorufe, Händeklalſchen.) Die gewaltige Leiſtung der Bahn 77 000 Keunehmer zum Reichsparteſtag befördern Die Reichsbahndirektion Nürnberg teilt mit: Der 8 f 1 7 71 i Wenn aber die Partei als ſolche fordert, daß ihre Auf⸗ tag brachte nochmals mit den planmäßigen Züge en 5 Aab en ihrer 9 750 Nee Jur b 05 1155 faſſung in allen politiſch⸗weltanſchaulichen Dingen der Vofke. ſtarken Anſturm von Reiſenden zu den Deca nn ſtabilen. ſich ſelbſt forterhaltenden ewigen Zelle der nallo führung als einzig gültige akzeptiert werden muß, dann iſt des Reichsparteitages. Die Sonderzugbewegung für 9 25 nalſozialiſtiſchen Lehre. 5 es um ſo notwendiger, daß zuerſt in ihren eigenen Reihen Abtransport war am Samstag ſchon abgeſchloſſen. G5 1 2. Die Erziehung des geſamten Volkes im Sinne der Ge dieſes Prinzip mit der fanatiſchſten Gewiſſenhaftigkeit be⸗ fen am Sonntag noch rund 64000 Reiſende mit 1 9 danken dieſer Idee. folgt wird, d. h.: Feichsbahn in Nürnberg ein, ſo daß die Geſamtzahl derm 3. Die Abſtellung der Erzogenen an den Staal zu ſeiner So wie die Partei die Unkerordnung fordert des Vol⸗ Eiſenbahnverkehr mit Sonder⸗ und Regelzügen während 5 Führung und als ſeine Gefolgſchaft. a kes unter den Willen der Parkei, ſo muß in der Parke die] des Parteitages angekommenen Teilnehmer nun un boch Im übrigen gilt das Prinzip der Reſpektierung und Ein⸗ Ankerordnung unabänderliches Geſetz ſein für die inner« 767 000 erreicht hat. Bis Montag, 6 Uhr, waren 88 Ric dan haltung der beiderſeitigen Kompetenzen. Führung.(Brauſender Beifall.) ſonderzüge mit HJ und Sa abgefertigt. Damit haben be. 9 Dies iſt das Ziel. Wer einmal ſelbſt und gleich an welcher Stelle dieſem reits wieder 157 Sonderzüge mit Parteitagsteilnehmerm 15 Allerdings befinden wir uns auch heute noch inmitten[Prinzip untreu wird, ſoll nicht mehr erwarten, daß dieſes[Nürnberg wieder l ee Zugverkehr wurde 0 der Liquidierung einer Revolution, d. h. der nationalſo⸗ Prinzip für die Parteigenoſſen unter ihm ihm ſelbſt gegen⸗ glatt und ohne Störung abgewickelt. ö zialiſtiſchen Revolution. Da die Fermente des alten Staates,] ber dann mehr Wert und Gültigkeit beſitzen wird. Dies iſt e 5 d. h. alſo der alten Parteiwelt, nicht ſofort reſtlos über⸗ der tiefſte Sinn des altgermaniſchen Wortes, daß wunden und beſeitigt werden konnten, ergibt ſich an vielen die Untreue den eigenen herrn erſchlägt. 97 8 4 0 10 Aerztliches aus Amerika In einem fremden Lande muß man in vielen Dingen froh umlernen, und zwar am meiſten auf Gebieten, wo man es f nicht erwartet. Selbſtverſtändlichkeiten bei uns erfüllen fich Elte durchaus nicht als ſolche zum Beiſpiel jenſeits des Meeres Stellen die Notwendigkeit einer ſorgfältigen 4— Es iſt vor allem dann unmöglich, von der Geſamtheit Ueberwachung der noch nicht reſtlos nokionalſozialiſtiſch der Nation den Anordnungen der Partei gegenüber mehr ſichergeſtellten Entwicklung. Reſpekt und Gehorſam zu fordern als der einzelne Partei⸗ Es kann daher vorkommen, daß die Partei gezwungen iſt, genoſſe ihn ſeinem vorgeſetzten Führer ſelbſt zu geben be⸗ dort, wo der Lauf der Staatsführung erſichtlich den natio- reit iſt.(Heilrufe und ſtürmiſcher Jubel.) Schulbildung, Univerſität Doktorgrad und Diplome ah 10 9 80. 5 N r 8 7 la d t⸗ 5 75 5 2 E 2 4 7 5 nalſozialiſtiſchen Prinzipien zuwiderläuft und wenn no Pattei und Führer ſind eins feſtſtehende Werke eines ſtaatlich feſtgelegten Bildungsgaß. wendig korrigierend einzugreifen(Brauſender Beifall.) h. 5 3 Allein auch dieſe Korrektur kann heute nurmehr erfol⸗ Ich muß in dieſem Zuſammenhang hier Stellung neh-[ Les ſind Vorausſetzungen unſeres deutſchen Denkens un darf 0 8 f 9 9 3 jinitiage l gen über die von der Partei bereits beſetzten und hierfür] men gegen die beſonders von bürgerlicher Seite ſo oft vor⸗ e de, den Wie Ei zuſtändigen nationalſozialiſtiſchen Skaatseinrichtungen und gebrachte Phraſe:„Der Führer, ja, aber die Partei, das te und Medizinſchulen mehr oder minder eine Privataug; dant nur noch Nationalſoziakiſten zur Verfügung zu haben.] doch etwas anderes!“ legenheit geblieben. Die Ausbildung der amerikaniſhn 72 Vas letzte Ziel aber muß ſein, durch die reſtloſe Erfaſ⸗ Nein, meine Herren! Der Führer iſt die Partei und die Aerzte iſt daher außerordentlich ungleich. Das kam ſo: 0 110 ſung aller Deukſchen mittels der nationalſozialiſtiſchen Auf. Partei iſt der Führer.(Toſender, minutenlanger Beifall] dieſem Lande, das noch bis vor vierzig Jahren eine offen 1 klärung und Lehre in der Partei und im Anhängerkreis und heilrufe.) So wie ich mich nur als Teil dieſer Pacteſ] Grenze hatte, an der der Pionier und Grenzer Steppe unn ge den geſamten Volks und Skaatsaufbau in der Jukunſt fühle, fühlt ſich die Partei nur als ein Teil von mir.(Ernen.] Wälder den Urbewohnern und der Natur entriß, verlor der mar überhaupt nur noch nationalſozialiſtiſch zur Verfügung zu ker koſender Beifall.) Einwanderer infolge des Kampfes um das tägliche Brot ich! ſtellen.(Bravo. und geilrufe.) Wann ich die Augen ſchließen werde, weiß ich nicht. viel von der Kulturhöhe, die er aus ſeinem Heimatlande von Dieſer Nationalſozialismus aber iſt dann die weltan⸗ Aber, daß die Partei weiterleben wird, das weiß ich, und mitbrachte. Unter dieſer Pionierſchar fehlte auch meiſt de me ſchauliche Grundlage der Exiſtenz und damit der Organifa⸗ daß ſie über alle Perſonen, über ſchwache und ſtarke hinweg Arzt im europäiſchen Sinne. Aber die Not und die Wun⸗ ob i tion des Deutſchen Reiches als nationalſozialiſtiſcher Staat. die Zukunft der deutſchen Nation erfolgreich geſtalten wird,[den brauchten die Fürſorge der heilenden und helfenden ö Sie iſt als Weltanſchauung— wenn ſie ſich nicht ſelbhſt[das glaube ich und das weiß ich!(Beifallsorkan, der die[Hand. Der ärztliche Nachwuchs wurde nun einige Zeit da, e 1 will e e intolerant zu ſein(Lebhafte Halle erſchüttert.) 17 1 11 een ee Brauch der„Me 15 Zuſtimmung.), d. h. die Richtigkeit ihrer Auffaſſungen und e; er ärztlicher Kunſt“ Geſellen annahm, die ſich ſpäter ſelh⸗ il damit auch ihrer Entſcheidungen unter allen Umſtänden zu Die Verfaſſung des neuen Reiches ſtändig machten. Einige Aerzte bildeten Medizinſchulen, i 1 vertreten und durchzuſetzen.(Wiederholte Zuſtimmung.) Aus dieſem feſten Boden heraus wird die Verfaſſung denen ſie der Heilkunſt Befliſſene ausbildeten. Die Zahl ſagt So wenig aber wie der krankhafte Pazifiſt die Härte des neuen Deutſchen Reiches wachſen. Die Parlei als welt⸗ dieſer privaten Medizinſchulen iſt zum Teil außerordentlich 6E und Ausſchließlichkeit der preußiſchen Erziehung in der anſchauliche Geſtalterin und polikiſche Lenkerin des deutſchen groß geweſen; die Ausbildung war jedoch ſehr ungleichwer⸗ ſpra Armee begreifen will, ſo wenig wollen heute manche ein⸗ Schickſals haf der Nation und damit dem Keich den Führer tig. In den Induſtriegebieten fand eine ſtarke Einwande⸗ 115 ſehen die Notwendigkeit der nationalſozialiſtiſchen Unduld. zu geben. Die Armee als die KRepräſentantin der Wehrkraft rung von Aerzten aus Europa ſtatt, die eine gute Uniper⸗ gehe ſamkeit, d. h. aber in Wirklichkeit ihres ſelbſtſicheren Ver- unſeres Volkes aber muß dem von der Bewegung der Ba. ſitätsbildung mit lch brachten. Aber auch eine große al, ſich antwortungsbewußtſeins. kion gegebenen Führer in Treue und Gehorſam die mi. zahl junger Amerikaner ging nach Europa, um dort Ne⸗ nich Der Vorwurf, das ein ſolches Weſen dem Deutſchen J käriſche Kraft des Reiches zur Perfügung ſtellen. Denn dizin zu ſtudieren. 9 fremd ſei, iſt unſinnig. Es ſteht hier überhaupt nicht zur[ ſrach der Proklamation des jeweiligen neuen Führers ift die⸗ 4%, Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich hieraus ein ſehr gib; wei Diskuſſion, was dem Deutſchen fremd oder nicht fremd ſein] ſer der Herr der partei. das Oberhaupt des Reiches und der ßer Unterſchied zwiſchen den einzelnen Aerztekategorien hen hab ſoll(Toſender Beifall), ſondern was unſerem Volke nützlich oberſte Befehlshaber der Wehrmacht. leitete. Das wird beſonders offenſichtlich für uns Deutsche 5 ſein ſoll(Jubel). 8 Wenn dieſe Grundſätze das unerſchütterliche Fundament menn man erfährt, daß beſtimmte einſeitige Schulen de Mil Es iſt jedenfalls dem deutſchen Weſen entſprechender,[ des deutſchen Volks- und Stagtsaufbaues werden, wird Ausbildung beſorgen können end ſegar den Doktorgrad ver hab zuträglicher und würdiger, durch eine harte politiſche Be. Deutſchland allen kommenden Stürmen gegenüber zu deſte. leihen dürfen. Am ſetannteſten ſind in Europa die Gehen bin, wegung einheitlich und mit Erfolg geführt zu werden, als[hen vermögen(Jubelſtürme). Heute kann ich als Führer beter geworden. Aber es gibt auch Doktoren der Chirs⸗ mat durch die Gewöhrung des Auslebens des Weſens und der] des Reiches und der Nation ſelbſt noch helfen und caten. Enter, Doſtoren der Oſtev praktiker uſtd. Amsritaliſ, Viel Veranlagung des Einzelnen in tauſend Teile erfallen und tllein die Grundſätze müſſen vom Perſönlichen den Weg Titel haben daher in keiner an gecen aeichen e E gung de 3 ö 0 le zu 3 N Un! Ewigen führen. ſolche in Deutſchland, wenn man nicht weiß, wo ſie erwor⸗ 5 am Ende gemeinſam der Spielball einer überlegeneren, weil] zum Ewigen 5 ben ſind. Der Amerik ſelbſt aber fragt ſehr viel danach die einheitlicheren Volkskraft und damit fremden Staatsfüh⸗ Führer werden kommen und Führer werden ſterben. ae el n 10 8 be 11 5 Lehr erfteun. rung zu werden.(Stürmiſche, begeiſterte Heilrufe.) aber Deutſchland muß leben. en daß ber des porfagt es it erfren 8 5. 5 t 5 weiſe feſtzuſtellen, daß der deut rzt und die deutſche eine And das möge jeder in Deutſchland bedenken: Die na⸗(Minutenlanger Beifall, Händeklatſchen und Heilrufe.) An Mebtzit ſene ſehr hohe Weriſchhung in Amerika beten mal kionalſozialiſtiſche Partei hat Angeheures geſchaffen. Nicht unſerem Werk wird ſich die ſpäteſte Nachwelt noch unſerer Eine beſondere Stellun Aehnten die Militärärzte n J unſere Wirtſchaftsführer, nicht unſere Profeſſoren und Ge. erinnern. Als bemerkenwerteſtes und vornehmſtes aber ſoll Amerika ein. In den Unterrichtsſtätten 11 Heeres fan pon lehrten, nicht Soldaten und nicht Künſtler, nicht Philoſophen, ſie dereinſt feſtſtellen, daß in einer Zeit der Treuloſigkeit und einrichtung 15 Waſhington werden aus einer großen Alz Denker und Dichter haben unſer Volk vom Abgrund zurück des allgemeinen Verrats ſich in Deutſchland in unſerer Zeit 9 geriſſen, ſondern ausſchließlich das polifiſche Soldatenkum ein Bund der gegenſeitigen treueſten Gefolgſchaft bilden 1 79 5. wehr gg le 10 unſerer Partei.(minutenlanger Jubel, der keine Grenzen[ konnte wie nie zuvor.(Stürmiſcher, langanhaltender Bei⸗ Schulung unterzogen werden. Man rühmt der Bücherei de: ind (kennt.) fall.) Und dieſes eine wiſſen wir dann: N 5 Heeresſanitätsweſens in Amerika nach, daß ſie die größte führ Das deutſche Volk hat heute ſchon in Millionen ſeinter Ein Blatt der Weltgeſchichte wird einſt uns, den Män⸗ und vorbildlichſte auf dem Gebiet der Medizin in Amerilg eint Volksgenoſſen die Gemeinſamkeit einer ſtarken weltanſchau⸗ nern gewidmet ſein, die aus nationalſozialiſtiſcher Parter J ſei. Das Heer verfügt auch über ein Army Medical Mu⸗ 2— lichen Grundlage des Denkens und des ſich daraus ableiten. und deutſcher Armee gemeinſam das neue Deutſche Reich 5 1 Iſche Nel ſeum, das ſehr intereſſant iſt und eine Abteilung enthält, den Handels gewonnen. Es iſt daber ein Standpunkt ge- bauten und ſicherten(Heilrufe). Dann werden wir einſt im die ſpeziell der Gewerbemedizin vorbehalten iſt. Man hal funden und erſchloſſen worden, der Pantheon der Geſchichte verewigt nebeneinander ſtezen, alſo im Heeresſanitätsweſen geſamtmediziniſche Fragen in für Jahrhunderte beſtimmend verewigt, in unlöslicher Treue verbunden, ſo wie in der Zeit Angriff genommen. Auch das hat ſeine Geſchichte: In dem fen wird. Gerade weil aber dieſes Weltbild noch im Ent[des großen Kampfes und der großen Erfüllung.(Neuer Joderatipgebilde der 49 Staaten verfügte das Heeresſan ö 5 a 55 12 5 rauſchender Beifall.) tätsweſen urſprünglich allein über die Zentralgewalt, die der 1 in der(twiekkung begriffen ict ift es unt 19 Meine Partkeigenoſſen! Der ſiebente Reichsparteitag eill für die Löſung großer Fragen des öffentlichen Geſundheils⸗ ſch die Aulo rität der Partei als letzte Inſtanz und als legte nun ſeinem Ende entgegen. Tiefbewegt gehen die Hundert. weſens einfach unerläßlich war. ö eilte ichen kauſende unſerer Kämpfer zurück in das Heben, d. h. in den Die Mängel in der zivile 501 J wah jCòↄ Tau und Siumernen Zurüedenken an diese geſchichlchen amernaniſche Regen felt ae a i e Wer dies nicht verſteht, iſt unfähig, geſchichtlich, ſchöpferiſch Tage und Stunden, in innerer Ergriffenheit, und ſich ſeh. Deutſchland wiederum ſchmeichelhaft, daß eine mit der Un⸗ lng fund konſtruktib zu denken.(händeklatſchen.) nen und freuen auf die Woche, da der nächſte Reichsappell terſuchung der Aerzteausbildung beauftragte Kommiſſion N Je verschiedener und unſicherer das nationalſozialiſtiſche[ die alten Kampfgenoſſen und die junge Garde wieder zuſam. die wiſſenſchaftlich V 0.' e Ausbildung des deutſchen Arztes als die at e des Einzelnen noch manchesmal in der Zeit der]menführen wird.(Begeiſterke Juſtimmung.) beſte anſprach. 5 ſch 5 10 erſten erſchloſſenen Suchens, Sehens, Begreifens iſt, je In dieſer glückvollen Zuverſicht grüßen wir unſer deut⸗„5. f 0 mehr ſich dies alles noch in der Entwicklung befindet, um ſo ſches Volk und unſere einzige nalionalſozialiſtiſche Bewe⸗ Das Dorf der ſchönſten Mädchen ö 8 (nötiger wird es aber dann, daß einer Vielheit von Erkennt⸗ gung. Die nationalſozialiſtiſche Partei, unſer deutſches Volk lei. 5 niſſen und ag ee e wird durch die ſtarke[ und Keich und ſeine Armee Sieg⸗-Heil! 8 3 1 das Dorf der 1 i 18 lund wenn nötig au roffe Führung der Partei. durch in orkanartiger Beifallsſturm brach los. Stellver⸗ de eereicampagna, von Rom mit dem Auto in eine die Erhaltung und blinde Erhaltung ihrer Autorität.(Heil⸗ 5 5 des Führers 1255 10 5 Mitosen 1 1 0 Stunde erreichbar, befindet ſich das Dorf Antiſoli⸗Corrado. frufe und wiederholte Zuſtimmung.) dem Führer, der die dergange e üiberwund Es iſt ein maleriſch gelegener Ort mit ſeinen vielen Treppen 5. 5„Dem 5 2 gangenhei erwand, der und Stiegen, ſeinen Vorbogen und winkeligen Gaſſen. Doch Jo, wenig es einem Armeeführer dem Kommandeur die Gegenpart geſtaltet, der die Jukunft ſicherk. Adolf hitler, ſiicht deshalb ſchwärmen die Maler Italiens von dem dorf, in eines Truppenkörpers oder gar am Ende dem einzelnen Sieg⸗ Heil!“ ſondern wegen der ſehr ſchönen Mädchen, die es beſitzt. die 50 Soldaten geſtattet werden kann, ſeine Vorſtellung und Mei- Mti ohrenbetäubender Stärke ſtimmten die Maſſen ein, großen, mandelförmigen Augen, die ſchlanken Glieder, das Di (gung als Maßſtab anzulegen in der Anzweiflung der Rich. bis das Deutſchland⸗ Lied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied er herrliche Opal des Kopfes, die zarten Hände verraten, dag 485 ligkeit eines ihm gegebenen Befehls, ſo wenig kann in der klangen. Dann erklärte Rudolf Heß:„Der Kongreß des bei dieſen Dorfſchönen nicht nur italieniſches Blut durch die t wolikiſchen Zielſetzung ur Führung der wilde Einzelgön⸗ Parteitages der Freiheit iſt geſchloſſen!“ Adern rollt, ſondern auch noch arabiſches. 15 f N 0 Die Ueberlieferung berichtet von einem großen Ueber⸗ den fall ſargzeniſcher Seeräuber im 11. Jahrhundert, denen es von ö a zwar nicht gelang, Rom zu überrumpeln, die aber die wei⸗ Hir 5 tere Umgebung unſicher machten. Ein Teil der Räuber ließ 0k ſich in den Dörfern nieder, und ſo iſt der Schönheitstypus lich f von 1 175 erklären. 0 Tie 63. Jahrhunderte war die Kunde davon nicht über die Appell e Dorfgrenzen hinausgedrungen, dann wanderte eine Dorf⸗ 10 5 8 ö ſchöne nach Rom aus, um dort als Blumenmädchen ihr Hell Sd Vor dem Führer fand zu verſuchen. Sie fiel einem Herzog durch ihre Schönheit eine der große Appell der auf; er ließ ſie ſorgfältig erziehen, und ſie heiratete einen hei Politiſchen Leiter ſtatt. Italiener vom älteſten Adel. Eine andere Dorfſchöne lernte bal Auf dem Marſch zur einen jungen Beamten aus Rom kennen, der ſeinen Urlaub bei Zeppelinwieſe. dazu benutzte, in Antiſoli⸗Corrado zu malen. Jahr für Jahr. 5 5 ö kam er wieder, und als Gouverneur hat er ſein Modell ge⸗ dit Weltbild(M).) heiratet. Vier Schweſtern haben vier Künſtler, Maler und rat . Bildhauer von Ruf, geheiratet, und ihre Kinder wollen alle Ju Künſtler werden. ges i So iſt es zu verſtehen, das Dorf von Künſtlernn zu l ſtark aufgeſucht wird und die ſchönen Mädchen anfangen, gu zar zu werden. Zwar gibt es in der Nähe noch einen an⸗ we „„ deren Ort mit ſchönen Mädchen, die jetzt größere Ausſichten 5 55 gaben, Künſtler zu heiraten, was für ſie den Gipfel des ni . Erdenglücks bedeutet. VRN i 55„ 2 e ee NN eee Der Erbſokhn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) Cepprabt bu Verlag Neues 9 f 6. l klingen des Türmers Glocken zur Feier der Doppel⸗ ghet, die im Rabelhof begangen wird. Mit allen Ge⸗ danken iſt Roſemarie bei der Gefreundeten. Vorhin in der Mittagsſtunde war ſie dort, um Maria den Brautkranz in das braune Haar zu ſetzen, und beiden wurden die Augen naß.. „Wie gern würd ich dir den Kranz gewunden haben, Rofeli!“ ſprach die junge Braut.„Wie ſehr wünſchte ich dir ein Glück ſo wonnig wie das meine!“ „Sag nichts mehr, Maria,“ bat die Roſel mit bleichen Lippen.„Es hat nicht ſein ſollen. Und was liegt t meinem Glück! Wenn er Frieden hätte, wie wollt ich froh ſein! Ich diene ihm ebenſo gern als ſeine Magd. Ich weiß, der Birkhof braucht mich noch und Konrads Eltern auch!“ g „du biſt ſo gut, die alten Leute haben das wahrlich nicht verdient, daß du ſo zu ihnen hältſt!“ „Sie nahmen mich auf, als ich eine Waiſe wurde. Das darf ich ihnen nicht vergeſſen, und ich will auch nicht.“ Eine kleine Weile waren die Mädchen beide ſtumm, und dann kam es gedrückt von Roſels Lippen. „Maria, mir iſt ſo Angſt um den Konrad. Nicht wegen der Bäuerin, da weiß er ſich ſchon zu helfen. Er iſt nicht ſo ſchwach, wie die Muhme Lene denkt. Aber mir iſt oft, als wär er krank. Gar ſo bleich iſt er geworden in letzter Zeit. Und oft iſt er im Geſicht faſt gelb. Dabei will es nir ſcheinen, als hätt er manchmal große Schmerzen. Sieh, ich kann keinem ſonſt davon ſagen. Sie wollen ja alle pon einem Doktor nichts wiſſen im Birkhof, und doch mein ich, der Konrad müßte ſich mal unterſuchen laſſen, ob ihm was fehlt.“ Maria ſeufzt leiſe. Sie kennt ja den alten Birk und eine Starrköpfigkeit ſo gut. „Roſeli,“ gab ſie zurück,„wenn Konrad heute kommi, will ich meinem Wilhelm ſagen, daß er ſich ihn mal or⸗ dentlich anſieht. Wenn Konrad Vertrauen zu ihm faßt, jagt er ihm auch vielleicht, was ihm fehlt.“ Ein tiefer Atemzug hob Roſels Bruſt, als Maria alſo ſprach, und jetzt wünſcht die junge Magd nichts ſehnlicher, als daß der Jungbauer zur Hochzeitsfeier in den Rabelhof gehen möchte; aber noch ſieht ſie nicht, daß die Bäuerin ſich zum Feſt bereitet, und ohne ſie geht der Bauer gewiß nicht hin. Die Bäuerin ſchilt in dieſem Augenblick mit der Liſanne, weil der Hofhund zu viel Milch in ſeinen Fraß bekommen habe. Da fährt die Magd empor: „Von etwas muß das Vieh doch leben. Der Tropfen Milch macht den Bauern noch lange nicht mehr arm. Ich hab getan, wie ich von der Altbäuerin angewieſen worden bin, als ich damals auf den Birkhof kam. Damals hat 9 im Hof noch Liebe gehabt für das unvernünftige Vieh.“ b ob ſolcher Rede weiſt die Bäuerin der Magd ie Tür. „Ich geh nur allzu gern!“ ruft die Liſanne frech.„Solch eine Stelle, wo man wie ein Pferd arbeitet und ſich nicht mal ſatt zu eſſen kriegt, find ich noch alle Tage.“ „Was gibt es?“ fragt Mutter Fränze, die den Streit von weitem hörte, und die Bäuerin gibt karge Antwort. „Ich weiß nicht, ob du recht tuſt, die Magd ſo ohne weiteres davon zu jagen. Sie war noch immer der beſten eine, ſagt die alte Frau mit leiſer Mahnung.„Die Leute ind ſo ſcharfe Zucht doch nicht gewöhnt, wie du ſie ein⸗ führen willſt. Sie müſſen auch ihre Freiheit haben und einmal tun dürfen, wozu das Herz ſie treibt. Zudem ſind Buntes Allerlei Ein Igel als Gelddieb. Eine merkwürdige Begebenheit trug ſich dieſer Tage in der Nähe von Krottenmühl am Simsſee zu. Ein junger Ge⸗ ſcäftsmann hatte ſeine Erſparniſſe in Höhe von 90 Mark in einem Holzſchupfen neben ſeinem Geſchäftsbetrieb aufbe⸗ wahrt. Als er dieſer Tage Nachſchau hielt, war das Geld verſchwunden. Nun ſuchte er zuſammen mit ſeinen Familjen⸗ angehörigen nach dem verſchwundenen Schatz. Dabei machte man eine intereſſante Beobachtung: Ein harmloſer Igel hatte die Geldſcheine und das Silber verzogen und das Pa⸗ piergeld zur„Ausſchmückung“ ſeines Baues verwendet. Wäh⸗ rend auf dieſe Weiſe das Papiergeld wieder zum Vorſchein kam, konnte das Silber nicht mehr gefunden werden. Das Wiſent im Neandertal Eiszeitfauna in Deutſchland. Nicht weit von Düſſeldorf liegt das Neandertal, das einen Namen zu Ehren des Kirchendichters Joachim Neander krägt, der Ende des 17. Jahrhunderts Schuldirektor in Düſſeldorf geweſen iſt. In dieſem„Neandertal“ fand man 1856 Schädel⸗ und Stelettreſte eines Menſchen aus der Allſteinzeit. Aehnliche Funde aus dieſer untergegangenen Periode der Erde haben ſich dann noch in Frankreich, Spa⸗ nien und Kroatien ergeben. Der„Neandertalmenſch“ iſt ſeit⸗ dem wiſſenſchaftlicher Begriff geworden. Er unterſcheidet ſich von den heutigen Menſchenraſſen durch maſſigen und niederen Hirnſchädel und fliehende Stirn, maſſige Unterkiefer ohne vorſpringendes Kinn. In dieſem Neandertal iſt ein eiszeit⸗ liches Gehege errichtet worden. Es wird verſucht, diejenigen Tiere in einem Gehege zu zeigen, die einſt die deutſchen Ur⸗ wälder belebt haben und deren wenige Nachkommen heute noch in Deutschland ſorgſam gezüchtet werden. So ſoll der Schutzpark im Neandertal einen Wiſent, eine Biſonkuh und einen Elch erhalten. In Springe bei Hannover, in der Schorf⸗ heide und in der Uckermark fend Wiſente in die freie Wild⸗ bahn ausgeſetzt worden. Im Neandertal und in der Schorf⸗ heide oll die„Verdrängungszucht“ für das Wiſent Aiftest werden. Es werden amerikaniſche Biſonkühe mit rein⸗ blutigen Wiſentſtieren gekreuzt, die nach mehreren Gene⸗ kationen faſt reine Wiſente hervorbringen. Ein reinblütiges Jungtier aus der Zucht Springe wird im Neandertal aus- geſetzt, um einen dort vorhandenen nicht reinblütigen Stier zu erſetzen. Die Verdrängungszucht in der Schorfheide hat de e gezeitigt, die in allen Fachtreiſen anerkannt Neben den Zoologi Gärten in Berlin und München wird dann 892 5055 1 Wildrind, das let in der Welt noch 80 Exemplare aufweiſt, in verſchiedenen deulſchen Gegenden in freier Wildbahn anzutreffen ſein. 9 ſie gewöhnt, daß die Frau auch die Arbeit angreift und nicht bloß die Mägde treibt. Sie ſchaffen noch einmal ſo willig, wenn die Frau als erſte vorangeht.“ „So war es in deiner Jugend, Tante,“ antwortet die Schwiegertochter überlegen. Sie nennt die Altbäuerin nicht bei dem Mutternamen, entgegen der wiederholten Bitten ihres Mannes.„Ich ſehe auch gar nicht ein, warum ich die Arbeit tun ſoll, wenn Mägde genug dazu vorhanden ſind. Wenn ich die Magd bin, wird eine andere bald die Herrin ſpielen.“ „Ich weiß nicht, was du willſt,“ verſetzt die alte Bäuerin und ſchüttelt verweiſend den Kopf. Wer ſoll die Herrin ſpielen wollen. Ich verſteh dich wirklich nicht.“ „Nicht? So muß ich deutlicher werden. Mir t die blonde Magd nicht, die im Birkhof iſt. Sie tut, ds wäre ſie eine ganz beſonders Feine, der niemand was zu ſagen e ſie ſo 1 8 Augen und ſieht voll inter dem Bauern her, als ob ih 5 Unrecht geſchehen ſei.“ 5. „Die Roſel meinſt du?“ ſpricht Mutter Fränze und ſieht aufmerkſam in das gerötete Geſicht der Schwiegertochter. „Die Roſel mußt du anders nehmen als die fremden Mägde. Sie iſt im Birkhof aufgewachſen. Wie eine Schweſter ſteht ſie zu dem Jungbauern. Du mußt ich auch als Schweſter zu ihr ſtellen. Dann wirſt du ſehen, was du an ihr haſt, und daß es ein Glück für den Birkhof iſt, daß wir ſie behalten konnten.“ „Das werde ich wohl bleiben laſſen, die Scheinheilige als Schweſter anzuſehen, Tante. Aber wiſſen möchte h wahrlich, warum man im Birkhof ſo viel Weſens mit ihr macht und warum ſie als Kind gehalten wird. Wer iſt die Magd? Wer waren ihre Eltern?“ Ein ſchlimmes Geheimnis wittert die Bäuerin, um deſſet⸗ willen ſie die Birkhofleute verachten könne, aber Mutter Fränze braucht die Augen nicht in Scham zu ſenken. „„Die jungen Bittnersleute hatten die Bachkate zu eigen. Sie wohnten drin mit ihrer Muhme und ſtanden im Birk⸗ hof im Dienſt. Denn außer der Kate beſaßen ſie nichts Sie waren aber fleißig und treu, und darum kamen ſie vorwärts. Ihr größter Reichtum war ihre kleine Roſel. Sie war das niedlichſte Kind, das in Birkfelde je das Licht der Welt geſehen hatte. Und die Eltern ließen kaum die Augen von ihm. Auf den Acker nahmen ſie es mit, wenn ſie draußen ſchafften. Es mögen juſt ein Dutzend Jahre ſein, vielleicht auch etwas mehr, als alle draußen waren an einem heißen Sommertag. Ganz plötzlich kam ein Ge⸗ witter rauf. Der Blitz traf Mann und Frau zugleich. Das kleine Mädel blieb verſchont. Der Schulze wollt das kleine Mädel zu ſich nehmen, aber der Birk ließ es nicht zu. Im Dienſt des Birkhofs waren die Eltern geſtorben, ſo ſollte das Kind im Birkhof ſeine Heimat haben. Von Gerichts⸗ wegen iſt die Bachkate dann zum Hof geſchlagen worden.“ Nun muß Frau Anne wohl oder übel merken, daß ſie die Magd nicht vom Hof entfernen kann, und dennoch haben die Worte der alten Frau ihr einen Fingerzeig ge⸗ geben. Einen Augenblick denkt die Bäuerin nach. „Iſt die Kate unbewohnt?“ fragt ſie plötzlich. „In der Oberſtube wohnt die Bittnermuhme. Ich weiß eigentlich nicht, wie alt ſie iſt. Sie war ſchon da, als ich nach Birkfelde freite. Am Webſtuhl ſitzt ſie faſt den ganzen Tag. Der ſchafft ihr Nahrung für ihr beſcheidenes Leben. Du mußt ſie kennen lernen, Anne. Sie iſt das friebdlichſte Geſchöpf, das du dir denken kannſt.“ Mit Eifer nimmt die Jungbäuerin den Gedanken auf. „Ich will ſie ſehen und die Kate auch.“ Mutter Fränze freut ſich über die Teilnahme der Schwiegertochter. Bereitwillig geht ſie auf den Plan ein. „Ich würde gerne mit dir gehen, Anne, aber meine Beine machen heut nicht mit. Nimm die Roſel, ſie wird dich gern führen. Um dieſe Stunde trefft ihr die Bittner⸗ muhme in der Ruheſtunde. Da kann ſie dir viel erzählen aus der vergangenen Zeit!“ Heimlich denkt Mutter Fränze, daß die Muhme günſtig auf die Jungbäuerin wirken könnte. Der Vorſchlag mit der Roſel iſt der Anne nicht ganz recht, und ſie überlegt. Rätſel der Tiefſee Unergründlicher Reichtum.— Arſchleim⸗Gold im Meere. Mit Genehmigung des Verlages E. S. Mittler u. Sohn entnehmen wir aus dem Werk„Tiefſeebuch“ einen Querſchnitt durch die neue Tiefſeeforſchung. Wenn man zu Schiff über den Ozean fährt, ſo fällt auch dem oberflächlichen Beobachter die Aenderung in der Farbe des Waſſers auf. Vom Gelb der Elbe über das Grün der Nordſee bis zum reinen Blau des tropiſchen Ozeans finden ſich alle Uebergänge. Steuern wir einen braſilianiſchen Hafen an, ſo begleitet uns die tiefblaue Farbe bis dicht an die Küſte; wollen wir aber nach Afrika, ſo empfängt uns ſchon bald wieder, weit draußen vor der Küſte, grünes und trübes Waſſer. Wir haben als Extreme das reinblaue Waſſer der Subtropen und Tropen, vor allem in der weſt⸗ lichen Hälfte des Ozeans, und grün getrübtes Waſſer in den hohen Breiten und— beſonders merkwürdig— in der Oſthälfte des Ozeans vor der weſtafrikaniſchen Küſte. 5 Für den Seefahrer beſonders eindrucksvoll ſind die großen Säugetiere der hohen Breiten, deren wirtſchaftliche Bedeutung genügend bekannt iſt. Werden h allein von der Inſel Südgeorgien aus in drei bis vier ommermonaten 6 8000 Wale gefangen und verarbeitet. Der Reichtum des Meeres ſteht hier in merkwürdigem Gegenſatz zur Troſtloſig⸗ keit des Antarktiſchen Feſtlandes. Auch die Wal verteilung hat man in einer Karte zuſammengeſtellt, die unverkennbare Aehnlichkeit mit der Karte der Waſſerfarbe aufweiſt. Das grüne Waſſer muß alſo offenbar reich an Nahrung ſein, denn ſolch ein Wal braucht ungeheure Mengen zu ſeiner Ernährung. Seine Nahrung beſteht im weſentlichen aus Fiſchen und kleinen Krebſen, die er mit ſeinen Barten aus dem Waſſer herausfiltriert. Die Fiſche ernähren ſich nun wieder von Krebsarten, die Krebſe abermals von kleineren Organismen und ſo fort. Schließlich aber kommen wir an eine Grenze, an der die geformte und lebende Nahrung aufhört und ein Aufbau von Protoplasma aus den anorganischen Beſtandteilen des Seewaſſers ſtatt⸗ finden muß. Vor einigen ahnen hatte man ſogar angenommen, daß überhaupt der rſprung des Lebens im Meere läge, und daß noch heute ſich der ſogen.„Urſchleim“ in den großen Tiefen bilde, der den Meeresboden bedecke. Doch bei 0h nauerer Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß man 0 durch einen Gipsniederſchlag hatte täuschen laſſen, der dur den Zuſatz von Alkohol zur Konſervierung— im reinen Seewaſſer entſtand. In Wirklichkeit wird die äußerſt wichtige Leiſtung der Umwandlung anorganiſcher Stoffe in Proto⸗ plasma im Meere vor allem von mikroſkopiſch kleinen Algen vollbracht, die unter dem Namen pflanzliches Plankton zu⸗ ſammengefaßt werden.. n ob ſie nicht beſſer allein gehe. Sie käme dadurch aber b 52 Nuß 815 5 Begierde, das unbekannte ehen, läßt ſie die neigung gege Mädchen Where N 5 V Schnell ſchreiten Bäuerin und Magd dem Birkenhain entgegen, durch deſſen Mitte mit fröhlichem Plätſchern der Dorfbach eine Schlangenlinie zieht bis zur Mühle hinab. Hätte die Bäuerin für Schönheit Sinn, ihr müßte das Herz ſchlagen bei dem Jauchzen der vielen verſchiedenen Vögel, die auf den Zweigen ſchaukeln. Sie freuen ſich noch einmal des ſonnigen Tages, des letzten vielleicht, ehe ſie in die weite Ferne ziehen. Laut ſchlägt Roſemariens Herz. Hier war ſie einmal daheim. Mädchen gejauchzt und geſpielt. Die Maria vom Rabel⸗ hof wurde ihr hier zur Freundin. Es knoſpete hier ihr kurzes Glück. Unter der alten Birke am Bachrand hieſt der Liebſte ſie zum erſten Mal im Arm. Dort trafen ſie immer wieder zuſammen, wenn Sonntag war und ſie mitſammen das Glück der Ruhe genießen durften. Dort drüben in dem Hüttlein hofften ſie einmal zu wohnen als Mann und Weib gemeinſam mit dem Glück. Vorbei! Vorbei! Heiß ſteigt es in Roſels Kehle auf. Mühſam drängt ſie die aufquellenden Tränen zurück, damit die kalte Frau an ihrer Seite ſie nicht ſieht, und es gelingt ihr auch. „Du biſt in der Kate geboren,“ ſagt die Bäuerin, und das iſt das erſte Wort, das ſie auf dem Wege zu dem Mädchen ſpricht.„Möchteſt du wieder in der Hütte woh⸗ nen?“ „Wie ſollte das möglich ſein?“ fragte die Roſel.„Ich gehöre zum Birkhof und habe in der Kate nichts mehr zu ſuchen.“ „Das iſt mir weitlich bekannt, daß du in den Birkhof Hier hat ſie als kleines gehörſt,“ fährt die andere in jäher Gereiztheit auf.„Es ift nicht nötig, daß du mich noch daran erinnerſt.“ Vor dem winzigen Häuschen ſtehen ſie jetzt, das im Schmuck des dunkeln Efeus und der Farbenpracht des wil⸗ den Weines prangt. Freundlich grüßen die dunten Stock⸗ roſen, die leuchtenden Sonnenblumen aus dem Gärtchen den Kommenden entgegen. Roſemarie ſieht das alles wie durch einen Nebelſchleier. Das harte Wort der Bäuerin hat ſie getroffen und ihr gezeigt, daß kein Raum für ſie im Birkhof iſt. 1 voran und ſieh, ob das Haus für mich geöffnet iſt!“ Ein harter, ſcharfer Befehl ſcheint ihr das Wort der Bäuerin. Haſtig öffnet ſie die kleine Tür und fliegt die knarrende Treppe hinauf zur Muhme. „Grüß Euch Gott, Muhme!“ ruft ſie und atmet heftiger, als ſie in den ſtillen Frieden der Oberſtube tritt mit ihrem unruhvollen Herzen. „Gott grüß dich, Roſeli! mir.“ „Ich durfte nicht, Muhme. Warſt lange nicht mehr bei So viel gab es zu ſchaffen. Auch diesmal bin ich nicht allein und nicht zu meiner Freude hier. Die Bäurin iſt unten. Sie will das Hütt⸗ chen ſehen. Ach, Muhme, ſeid ſo gut und zeigt ihr die Stube unten und laßt mich einen Augenblick in Euerm Frieden verweilen.“ „Des Jungbauern Weib? Ei, da will ich raſch hinunter⸗ laufen, daß ſie nicht warten muß. Soll ja eine ganze Feine ſein, die liebe, junge Frau.“ Haſtig ſteht die Muhme vom Webſtuhl auf. Eine freu⸗ dige Röte überflammt ihr kleines rundes Geſicht, das hun⸗ dert kleine Falten zeigt, aus deren jeder ein Quentchen ſtille Zufriedenheit guckt. Sie faßt ſich nach dem Kopf, ob auch ihr Tüchlein richtig ſitzt, und ſtreicht die weite Schürze glatt. „Muhme, Ihr ſeid ſchön genug,“ ſagt Roſel mit leiſem Lachen, und die Muhme errbtet tiefer. „Meinſt du, daß ſie nichts auf Aeußeres gibt?“ „Ich weiß nicht, Muhme. Ich weiß nur, daß Ihr immer ſchöner ſeid. Und laßt die Frau nicht länger warten. Sie 1 hat warten nicht gelernt Phosphor⸗ und Stickſtoffverbindungen des Seewaſſers bedingen das geſamte Leben im Meere, wir haben aber auch erkannt, daß der Reichtum der Tieſſee an dieſen beiden Nährſtoffen wertlos wäre, wenn nicht Winde und Erdrolation, Abkühlung und Erwärmung das Meer immer wieder durch⸗ miſchten und die in der Tiefe aufgeſpeicherten Nährſalze den Oberflächenſchichten zuführten, in denen allein die Produktion von lebender Materie ſtattfinden kann. Aber mit dieſen Geſchenken des Meeres iſt man nicht immer zufrieden geweſen. Man glaubte und hoffte auf ein⸗ fachere Art und Weiſe Gold aus dem Meere gewinnen zu können. Man kann zwar das Gold aus dem Seewaſſer ge⸗ winnen, auch wenn es in noch ſo großer Verdünnung vor⸗ liegt, aber das ſo gewonnene Gold würde viel teurer ſein, als wenn man es beim Juwelier käuft. Auch die langjährigen Unterſuchungen, die F. Haber in Zusammenarbeit mit der„Meteor“-Expedition durchgeführt hat, zielten auf eine techniſche Gewinnung des Goldes au⸗ dem Meere ab. Aber je genauer das Seewaſſer unterſucht wurde, deſto weniger Gold fand man. Es 5 ſich heraus, daß weitaus das meiſte Gold, das die früheren Forſcher ge⸗ funden hatten, während der Analyſe durch die Chemikalien eingeſchleppt war. Alles erwies ſich als oldhaltig, der Staub, die Luft, das deſtillierte Waſſer, gar aus den Glasflaſchen für die Aufbewahrung der Waſſerproben wurde das Edelmetall aufgenommen. Natürlich handelte es ſich immer um äußerſt geringe Mengen; aber das Seewaſſer enk⸗ hält nun leider ſo wenig, daß der gewöhnliche Staub dagegen goldreich genannt werden muß. 5 2 S e. Durch Gold verarmt Einen furchtbaren Streich hat das Schickſal einem ſchwe⸗ diſchen Trapper in Kanada geſpielt. Guſtaf Nyman war bei ſeiner Tätigkeit als Pelzjäger und Fallenſteller in der kanadiſchen Provinz Saskatchewan alt und grau geworden. Immerhin brachte ihm ſein ſchwerer und nicht ungefährlicher Beruf ſo viel ein, daß er beſcheiden davon leben konnte. Vor etwa einem halben Jahr fand er auf ſeinem Jagdrevier einen merkwürdig goldig glänzenden Stein, den er bei Ge⸗ legenheit einem Goldgräber zeigte. Dieſer erkannte ſofort den Wert des Steines, 1 te den Boden, auf dem er gefunden wurde, und ritt davon. Allein er kam bald mit vielen anderen Goldgräbern wieder und zeigte dem ver⸗ dutzten Trapper ein 1 Dokument, wonach ihm und ſeinen Kollegen das Schürfrecht in dem Jagdrevier des Schweden eingeräumt ſei. Der Betrieb wurde bald mit den modernſten Maſchinen aufgenommen, und die e h deen ſelbſt die höchſten Erwartungen. Das Wild aber, von deſſen Jagd der Trapper lebte, i e betrieb verſcheucht. Der alte Schwede beging aus Verzweif⸗ lung Selbſtmord. Das Gold war ihm zum Fluch geworden. Einheimiſcher Sport Handball. bd. Jaht! d 846 f 11 Das am Samstag abend gegen To. 1846 Mann⸗ heim durchgeführte Handballſpiel zeigte die einheimiſche Mannſchaft in beachtlicher Formverbeſſerung, obſchon die Mannſchaft erſtmals in dieſer Aufſtellung ſpielte und 3 Spieler dienſtlich verhindert waren, den Kampf mit⸗ zubeſtreiten. Vor allem zeigte der Sturm ſchönes Zu⸗ ſammenſpiel und prächtige Schüſſe. Die Läuferreihe war in erſtklaſſiger Beſetzung, nur machte ſie den Fehler, daß ſie ſtets zu weit aufrückte, aus dieſem Grunde hatte die Verteidigung und der Torwart einen ſchweren Stand gegen die wuchtigen und ideenreichen Angriffe der Gäſte. Durch das Fehlen zweier Spieler zu Anfang bei den Einheimiſchen konnten die 1846er gleich 4 Tore vorlegen, die ſie auch bis zum Schluß halten konnten. Jedenfalls dürfen die Einheimiſchen mit dieſem Reſultat nach dieſen Umſtänden zufrieden ſein und können mit Zuverſicht den kommenden Verbandsſpielen entgegen ſehen. Ergebniſſe vom Abturnen des Tbd.„Jahn“. Dreikampf Aeltere: 1. Franz Bender, 2 P. Ruf, 3. W. Hirſch. Dreikampf Frauen: 1. Elſa Schmitt, 2. Sannchen Ruf, 3. Anna Gropp, 4. Eliſe Morr. 5⸗Kampf Oberſtufe: 1. G. Herre 79 Pkt, 2. P. Heierling 75 Pkt., 3. G. Keller 69 Pkt. 5 Kampf Anterſtufe: 1. H. Winkler 70 Pkt., 2. H. Eder 69 Pkt., 3. K. Morr 66 Pkt. Turnerinnen Drei⸗ kampf: 1. Anna Kegel 41 Pkt., 2. Irma Walter 22 Pkt., 3. Lieſel Hauck 29 Pkt. Turnerinn en Jug. Dreikampf: 1. Käthe Bauſch 43 Pfl., 2 Hedwig Keller, 3. Lenchen Hauck 38 Pkt. Jug endklaſſe I. Vierkampf: 1. Ernſt Kettner 76 Pi 2 Gropp 67 Pkt., 3. A. Scherer. Jugendklaſſe: II. Vierkampf: 1. W. Feuerſtein 90 Pkt., 2. H. Umminger 71 Pkt., 3. Oskar Biegel 67 Pkt. Schüler Dreikampf: 1. H. Sößer, 2. A. Ru, K. Knodel, 4. H. Meng, 4. Eugen Gramlich, 5. M. Spieß, 6. Gg. Rolli, 7. W. Schnabel. Schüler II. Drei⸗ kampf: 1. H. Anhäuſer 2. E. Gropp, 3. G. Meng. 4. A. Greulich, 4. M. Stahl, 5. Th. Heierligl, 6. K. Ruck 6. H. Jung, 7. G. Schmitt, 8. E. Bauder, 9. W. Bauder. 9. A. Gropp. Schülerinnen l. Dreikampf: 1. Eliſ. Bauſch, 2. Friedel Rheinſchmitt, 3. M. Probſt 4. Irma Bächle, 5. Annelieſe Koger, 6. Erna Müller, 7. Marie Ehrhardt, 7. Erika Neidig, 8. Irma Greu⸗ lich, 8. Elfriede Arnold. Schülerinnen II. Drei⸗ kampf: 1. Annelieſe Maas, 2. Hilda Kreutzer, 3. Erika Probſt, 4. Ilſe Greulich, 5. Wilma Eder, 6. Elfriede Seltenreich, 7. Annelieſe Bickon, 8. M. Stahl. Vereins be ſtleiſtungen: 100 ms Lauf G. Herre 11,9, 200 m⸗Lauf: R. Gropp 27,1, 400 m⸗Lauf: R. Gropp 60,2 Sek., 1500 m⸗Lauf: E. Müller 5,04 Min. Weitſprung: G. Herre 6,21. Hochsprung: G. Herre 161. Stabhoch: P. Heierling 2,80. Kugelſtoßen: B. Schmich 11,07. Kugelſtoßen beidarmig: B. Schmich 20,82. Steinſtoßen: B. Schmich 8,61. Diskuswerfen: A. Keller 30,17. Speerwerfen: W. Hans 39,45. Schleuderball: B. Schmich 50,07. Keulenwerfen: H. Winkler 63,55. Hano⸗ ballweitwurf: P. Heierling 42,05. Schlag ballweitwurf: H. Umminger 69,20 m. Handball⸗Amſchau Die Meiſterſchaftskämpfe der ſüddeutſchen Handballer ſtanden am Sonntag im Zeichen wurfgewaltiger Stürmer⸗ reihen und 20 und mehr Tore in einem Spiel waren gar keine Seltenheit. Während der Gau Südweſt diesmal voll⸗ ſtändig ausſetzte, gab es im Gau Baden die erſten Punktekämpfe. Der letztjährige Meiſter SV Waldhof blieb noch einmal ſpielfrei, da das angeſetzte Spiel gegen die Karlsruher Poliziſten in letzter Stunde abgeſagt werden mußte. Die Tgd. Ketſch, die im Vorjahre ſchon Waldhofs härteſter Widerſacher war, ſcheint auch diesmal die gleiche Namanlengräber graben und hoff Südafrikaniſche Typen.. Von Julie Malherbe⸗ Brucke. Eine Frau, die in Südafrika lebt, ſchildert Land und Leute des geſchichtlich jungen Südafrikas in dem Buche „Schwarz⸗Weiß, im Heimatlande der Buren“(Düſſeldorf BE⸗Vau⸗Verlag). Gold⸗ und Diamantengraben und Reichwerden verbin⸗ den ſich für viele zu einem einzigen Begriff. Jedoch das war einmal, als noch die Schatzgruben der Oeffentlichkeit wenig bekannt und die Gebiete, in denen ſie zufällig ent⸗ deckt wurden,„vogelfrei“ waren. Heute gilt auch hier die Beſtimmung, daß alle Mineralſchätze des Landes dem Staatshaushalt gehören, durch den ſie dem ganzen Volke zugute kommen. Ein Grundbeſitzer iſt verpflichtet, wert⸗ volle Mineralienfunde der Regierung anzuzeigen, die ihm je nach Umſtänden und Art des Fundes ein Stück Boden zur Selbſtausbeutung überläßt. Ueberall wachen Aufſeher, beſonders beim Sortieren. In den Diamantenminen arbeiten etwa 60 000 Kaffern und 12 000 Weiße, eingerechnet Ingenieure und Beamte. Die Kaffern vermieten ſich kontraktlich als Minenarbeiter, viele laſſen ſich ſchon in ihren eigenen Ländern von Agenten an⸗ werben. ie Kontraktdauer beträgt gewöhnlich ein bis höchſtens drei Jahre. Der gewöhnliche Neger arbeitet im allgemeinen nur für Geld, wenn die Not ihn dazu zwingt, fonſt bleibt er in ſeinem Lande. Wenn er Geld braucht zum Heiraten, wofür Ochſen nötig ſind, vermietet er ſich den Minenagenten. Für die Eingeborenen ſind innerhalb des Minengebietes große umſchloſſene Wohnbezirke— ſoge⸗ nannte compounds— gebaut, aus denen ſie ſich während der Kontraktdauer nicht entfernen können. Es gibt auch ſolche Diamantenfelder, die zwar Ablage⸗ rungen enthalten, die aber nicht von ſo reichen Adern durch⸗ zogen ſind, daß durch die Ausbeute eine Marktüberſchwem⸗ mung zu befürchten wäre. Derartige Flächen teilt die Re⸗ gierung von Zeit zu Zeit in gleich große Stücke, ungefähr — 7 Rolle ſpietlen zu wouen. Deoenſaus gab es gegen die ver⸗ jüngte Elf der TV Ettlingen einen eindrucksvollen 15.2 (5:1) ⸗Sieg. Nicht unerwartet kommt der 10:6⸗Sieg der TSV Nußloch über den VfR Mannheim. Die Mannheimer verloren ſchon vor der Pauſe ihren Stürmer Morgen durch Platzverweis, holten trotzdem nach dem Wechſel auf 6:6 auf, aber im Endſpurt ſchafften die Nußlocher Turner dann doch den verdienten Sieg.— Recht kampfreich verlief die Begeg⸗ nung zwiſchen dem TV 62 Weinheim und dem Neuling TW Seckenheim, die der Neuling mit 876 gewann, nachdem man bei der Pauſe noch 3:3 notierte. Die Weinheimer ha⸗ ben ihren Sturm auf Koſten der Abwehr verſtärkt, was ſich gegen den ſtarken Seckenheimer Sturm recht ungünſtig auswirkte. Im Gau Württemberg wird man diesmal ernſt⸗ lich mit den Stuttgarter Kickers rechnen müſſen, die ſich diesmal bei der ſtarken Tgd. Eßlingen mit 64(4:3) be⸗ haupteten. Der Titelverteidiger Tbd. Göppingen, der am Vorſonntag ſelbſt auf eigenem Platz nicht ſiegen konnte, bezog bei der Tgſ. Stuttgart, die anſcheinend auch an frü⸗ here ruhmreiche Tage anknüpfen will, eine ſchwere Schlap⸗ pe. Mit 15:3(7:5) ſiegten die Stuttgarter. Der TV Alten⸗ ſtadt wahrte ſeine Ausſichten durch einen 15˙9(7.0 Sieg über den Stuttgarter TV, während der Eßlinger TS in Süßen zu einem 11:8⸗Erfolg kam, nachdem Süßen bei der Pauſe noch 3:1 geführt hatte. Tgd. Schwenningen und TV Cannſtadt teilten ſich bei 7:7 in die Punkte. Baden ſiegt im Leichtathletik⸗Gaukampf Baden— Württemberg 91181. Vor rund 1000 Zuſchauern kam am Sonntag in Eßlin⸗ gen der Gau⸗Vergleichskampf in der Leichtathletik zwiſchen Baden und Württemberg zum Austrag, dem u. a. auch der Eßlinger Oberbürgermeiſter Dr. Kleiber ſowie der ſtellver⸗ tretende Landesſportführer Häußler beiwohnten. Die Würt⸗ temberg mußten dieſen Kampf verlieren, weil der Erſatz, den ſie in den Kurz⸗ und Mittelſtrecken einſtellen mußten, ſich doch nachteilig auswirkte. Bei Baden fehlte der zweite deutſche Meiſter Blöſch(Eppingen) und im Stabhochſprung der deutſche Juniorenmeiſter Sutter. Dagegen konnten die Badener noch in letzter Minute den Schweden Ternſtröm im Dreiſprung einſetzen. Andererſeits hielten ſich die Württem⸗ berger aber im Diskuswerfen ſowie im Kugelſtoßen und Hammerwerfen ausgezeichnet, während im Speerwurf wieder Baden ganz hervorragend vertreten wurde. Die Lauf⸗ wettbewerbe wurden, beſonders in den kurzen Strecken und über 800 Meter, in ſcharfem Tempo ausgetragen. Ueber 400 Meter wurde der Pforzheimer Moſterts Ueberraſchungs⸗ ſieger.— Geſamtergebnis: 1. Baden 91 Punkte, 2. Württem⸗ berg 81 Punkte. — Deutſchland ſiegt vor zwölf Nationen Internationale Sechstugefahrt für Krafträder. Die Internationale Trophäe, der wertvollſte Wettbe⸗ werb der Internationalen Sechstagefahrt für Krafträder, wurde zum dritten Male hintereinander von Deutſchland ge⸗ wonnen. Die deutſche BMWM⸗Nationalmannſchaft trug den Sieg davon. Auch in der Internationalen Silbervaſe gab es einen deutſchen Erfolg durch DW. Die Sechstagefahrt, die ſchwierigſte perläſſigkeitsprüfung für Krafträder, bis Samstag mit dem Ausgangspunkt Oberſtdorf im All⸗ gäu, dem Schwarzwald und den Bayeriſchen Alpen aus⸗ getragen. Zwölf Nationen waren mit 248 Fahrern vertreten, von denen jedoch am Schlußtag nur noch 132 im Rennen lagen, darunter 55 ſtraftpunktfreie. Insgeſamt waren rund 2500 Kilometer zum großen Teil auf geröllreichen Bergwegen zurückzulegen. Durch den Gewinn der Internationalen Trophäe erhielt Deutſchland die Berechtigung, die Veranſtaltung auch im internationale Zu⸗ wurde vom Montag — 400 bis 200 Quadratmeter— enaliſch claims“ auf und nächſten Jahr wieder durchzuführen. * 2 überläßt ſie an einem bekanntgegebenen Termin gegen ziem⸗ lich geringe Lizenzkoſten den Bewerbern. Wie bei großen Auktionen ſehen ſich dieſe ſchon vorher den Boden an und merken ſich das Stück oder auch mehrere, die ihnen lohnend zu ſein ſcheinen. Zur Stunde der Verteilung, die ſchon an ſich ein Ereignis iſt und ſehr aufregend unter den Maſſen von Menſchen aller Klaſſen verläuft, iſt jedem die gleiche Chance geboten, indem von einer kaum abſehbaren langen Linie wie beim Wettlauf aufs gegebene Zeichen ſämtliche Teil⸗ nehmer zugleich„ſtarten““ 1927 haben ſich bei Lichten⸗ burg(Transvaal, 60 bis 70 Meilen von Johannesburg) auf 11 5 Weiſe einige 20 000 Menſchen gleichzeitig ihre„elaims“ erobert. Wer nicht ſein gewünſchtes Teil es dem Schnelleren überlaſſen. Leute Athleten, die für ſie aufen. Dennoch kann auch das vergeblich geweſen ſein⸗ denn der eine gräbt— oder eine Anzahl gemieteter Kaffern tut es für den Bemittelten— jeden Fußbreit Erde von ſeinen Parzellen um und findet micht mehr Diamanten, als daß er ſeine Unkoſten und ein kärgliches Daſein knapp damit beſtreiten kann. Seinem Nachbarn ergeht es vielleicht noch ſchlechter. Und in einem Stück, in dem man allgemein wenig vermutete, ſieht der Beſitzer plötzlich auf ſeinem Siebe mehrere prachtvolle blaue Diamanten, klar und köſtlich wie Waſſertropfen in der Sonne blinken. Daß jemand über Nacht ſteinreich wird, kommt wohl noch vor, aber unter vielen Tauſenden nur einmal. Mög⸗ lich iſt es noch, wenn zum Beiſpiel der Glückliche auf ſeinem „claim“ einen„pothole“ entdeckt. Das iſt eines der manns⸗ tiefen, oben einige Fuß breiten, ganz regelrecht trichter⸗ förmigen Löcher, die ſich ganz vereinzelt etliche Fuß unter der Erdoberfläche befinden. Wer auf einen ſolchen ſtößt, hat ſein Glück gemacht. Iſt die Erde, die den Trichter aus⸗ füllte, ausgehoben, ſo liegt ein Wunder zutage, denn ſeine Wände ſind mit größeren und kleineren Steinen dicht aus⸗ gepflaſtert. Mit einer Lizenz verſehene Händler, deren ſich immer eine Anzahl auf den Diamantenfeldern aufhält, kaufen die zuerſt erreicht, muß Nicht ſelten mieten ſich Fußball⸗Nundſchau Wieder hat der deutſche Fußballſport einen frontenkampf ſiegreich beendet. Polen im dritten Länderſpiel mti 110 geſchlagen und in Stettin mußte Eſtland,. mit uns maß, eine 075⸗Niederlage hinnehmen. Der wicht gere der beiden Kämpfe fand zweifellos in Breslau ſtatt was ſchon daraus hervorging, daß der DB ſeine ert Garnitur ine Schleſierland ſchickte. Im Hinblick auf ile 5 den großen Kampf gegen England hat unſere Elf nicht das 90 halten, was man ſich von ihr verſprach, aber neben den Schattenſeiten gab es auch Lichtblicke. Da wäre vor al das gute Spiel unſerer Abwehr zu loben. Erfreulicherweſe zeigte aber die andere deutſche Fünferreihe, die in Stettin gegen Eſtland eingeſetzt wurde, großes Schußvermögen Und ſo kam ein eindeutiger Sieg über die Eſtländer zuſtande Die deutſche Elf war um Klaſſen überlegen und als Tor ſchützen traten Siemetsreiter(2), Hohmann, Raſſelnber und Malecki in Erſcheinung. Nach dieſen beiden ſiegreich beendeten Länderkämpfen ſieht unſere Länderſpiel bilanz wie folgt aus: 120 Spiele ausgetragen, 53 gewonnen, 2 unentſchieden und 45 verloren, 288:247 Tore. f Im Schalten der Länderſpiele. ſtanden natürlich die übrigen Fußball⸗Ereigniſſe im Reit Süddeutſchland verzeichnete nur wenige Meier. ſchaftsſpiele, einmal mit Rückſicht auf die Spiele in Brez⸗ lau und Stettin, an denen ja ſüddeutſche Spieler maßge⸗ bend beteiligt waren, dann aber auch wegen der beiden Gauſpiele in Mannheim(Baden— Mittelrhein 5•0 und Gera(Mitte— Südweſt 2:1). Das Mannheimer Tre fen endete mit einem eindeutigen Sieg der badiſchen(l, dagegen gelang es der Südweſt⸗Mannſchaft auch diesne nicht, die Thüringer zu bezwingen.— In den Meiſter⸗ ſchaftskämpfen ging es nicht ohne eine ganze Reihe bon Ueberraſchungen ab, vor allem warteten diesmal die Neu⸗ linge mit vorzüglichen Ergebniſſen auf. In Baden be⸗ zwang Germania Brötzingen zuhauſe den VfL Neckarah mit 2:1 und in Bayern waren gar beide Neulinge aus⸗ wärts ſiegreich. Bayreuth ſchlug 1860 München 271 und der FC München brachte das Kunſtſtück fertig, den B Augsburg mit 1:0 zu beſiegen. In Württemberg trotzte die SVg. Cannſtadt den Stuttgarter Kickers ein 000 ab, dagegen mußte ſich der zweite Neuling, Zuffenhauſen, zuhauſe den kampfkräftigen Eßlingern 3:4 beugen. Der VfB Stuttgart war in Ulm von vornherein auf ein gutes Abſchneiden bedacht und ſah ſeine Bemühungen auch durch einen 4:0⸗Erfolg belohnt. Das Stuttgarter Lokaltreſſen zwiſchen Sportfreunde und Sportclub brachte keinen See ger(2:2) und in Feuerbach blieb der Sportverein erneut, ohne Sieg. Diesmal verlor er an Ulm 94 in einem 1:0 ⸗Spiel ſogar beide Punkte.— Von den wenigen Freund, ſchaftsſpielen intereſſierte natürlich in erſter Linie das Treffen zwiſchen einer Nürnberg⸗Fürther Stadtelf und der deutſchen Meiſtermannſchaft Schalke 04, das im Nürn⸗ berger Stadion bei der erſten„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Veran⸗ ſtaltung vor über 70 000 Volksgenoſſen vor ſich ging. Die „Knappen“ blieben mit 1:0 ſiegreich. Ein Tor Urbans in der zweiten Hälfte brachte die Entſcheidung.— Der 885 Frankfurt unterlag gegen Bayern München mit 1:2, wäb⸗ rend der Freiburger FC in einem torreichen Treffen gegen Young Boys Bern mit 3:7 den Kürzeren zog. Das bedeutendſte Ereignis im Ausland war das zweite Endſpiel im Mitropa⸗Pokal⸗Wettbe⸗ werb, das in Prag vor 56 000 Zuſchauern Sparta Prag und Hungaria Budapeſt zuſammenführte. Die Prager ge⸗ wannen erwartungsgemäß mit einem größeren Torunter⸗ ſchied(3:0), als Ferencvaros das Vorſpiel in Budapeſt 274) gewonnen hatte und mit insgeſamt 4:2 Treffern fiel damit die Entſcheidung zugunſten der Sparta. Braine(2) und Facinek waren die Torſchützen. Die Prager haben damit die begehrte Trophäe nun zum zweitenmal gewonnen. 55 Polens Fußballer trugen noch einen zweiten Länderkamyf aus, und zwar in Lodz gegen Lettland. Die Partie endete unentſchieden, 313. gefundenen Steine zum rechtlichen Preiſe. Außer den ganz kleinen wird jeder Diamant staatlich registriert; ohne dieſen Ausweis wird er von den Schleifereien nicht angenommen. Daß aber trotz aller Kontrollmaßnahmen viel Schmuggeleien vorkommen, iſt eine ſchwer zu verhindernde Tatſache. Aben in der Hauptſache ſind alle die Böden, in denen nennens⸗ werte Diamantenlager vorkommen und noch zu vermuten ſind, den Geologen heute bekannt, u. a. auch Stellen, bol. der Regierung unangreifbar geſichert, deren Profile ſo reich mit Diamanten„geſpickt“ find, daß man ſie wie Roſinen aus dem Kuchen ausklauben und binnen kurzem Hände da⸗ mit füllen könnte. Anterkunft und Verpflegung dieſer Schatzgräber⸗Fami⸗ lien ſind häufig nicht annähernd ſo gut, wie ſie uns zum Beiſpiel aus Schützengräben geſchildert wurden. Sehr oſt leben halb in der Erde, nur von Zinkplatten gegen Un⸗ welter Näſſe, Hitze und Kälte geſchützk, ſechs⸗ und achtköpfige Familien in einem einzigen kleinen Raum Andere hauſer zwiſchen ihren Sandbergen und Gruben in primitiv aufge⸗ führten Holz⸗ und Wellblechhütten. In lange anhaltenden regenloſen Zeiten müſſen ſie das Waſſer, das ſie zur Sand⸗ ae und für ſich ſelber notwendig brauchen, teuer aufen. Die Regierung hat längſt erkannt, daß die Diamanten⸗ felder für die Nation mehr Schaden als Nuten bedeuten, darum wird die Zukunft nach und nach damit aufräumen. In 5 Minen fänden dieſelben Menſchen zweifellos ſiche: veres Brot und ein würdigeres Daſein, wenn Kaffernarbe ausgeſchaltet werden könnte und die Geſellſchaften bei höhe; vem Arbeitslohn mit weniger Reingewinn ſich begnügten. Auch würde damit wahrſcheinlich die anwachſende Gefahr in den großen Handelszentren beſeitigt, daß herabgekommene Weiße beiderlei Geſchlechts aus Not für Eingeborene oder Inder uſw. arbeiten. % Auf ſolch kleinem Erdenraume erfüllen ſich Schickſale vieler Menſchen, die, jeder in ſeiner eigenen Innenwelt das Leben bejahen oder verneinen, mit Freuden, Leiden, Wahr⸗ heit, Lüge, Liebe, Haß, Glauben, Verzagen, e Wagen, Leidenſchaft oder Stumpſſinn. Alte ſterben und Junge. Kinder werden geboren. Und ſie graben heute, morgen— und hoffen. 55 Zwei. In Breslau wurde das zum erſtenmal die Kräſte lem N bei. ſten! das 9 Polit ſiete iſt gr deutu der L geben D feſtlic Mun! linien unter 17 Tage geſan der 1 zu ſy R Kam wurd endlo auch R Verh feing und Gaul rer 4 ausf biliſ noch d die und das ei e 15 01 Aggi ſond Sie durck das man nur dieſe unpe ſie j ſtänd