Zwei. wurde Und in Kräſte wicht, iu ſtat, e„erſte auf den das ge⸗ zen den r allem herweiſe Stettin zen und uſtande Is Ton. elnben iegreich elbilagz nen, 2 Reich Neiſter⸗ kez⸗ maßge⸗ beiden n 5.7) r Tref⸗ en Eff. iesmgl ſeiſtet⸗ he bon e Neu⸗ en be⸗ ckarah e aus- 1 und 1 berg in 00 ſauſen, . Der gutes durch treffen Sie erneut Spiel unde Linie Fund Nürn⸗ zeran⸗ . Die ng in. FS8 wäh⸗ gegen r das tbe⸗ Prag r ge⸗ inter⸗ 21) hamit und hamit ampf dete e leſen men. eien Aber nens⸗ iuten erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Faunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Anstatt für den Stadtteil Mhm. Seckeuhhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35: 1225 36. Jahrgang Die Sondertagungen des Parteitages Nürnberg, 17. September. Ag. Die großen öffentlichen Kundgebungen ſind vor⸗ bei. Sie haben das Intereſſe der Oeffentlichkeit im weite ⸗ ſten Maße in Anſpruch genommen. Als ein Rückblick auf das gewaltige Erlebnis treten die Sondertagungen, die die Politiſchen Leiter im Rahmen ihrer beſonderen Arbeitsge⸗ ſiete zuſammenfaßten, mit in den Vordergrund. In ihnen iſt grundſätzliche Arbeit von weitgehender politiſcher Be⸗ deutung geleiſtet worden. Die nachfolgenden Berichte ſollen der Oeffentlichkeit von dieſem wichtigen Ereignis ein Bild geben. Tagung des Führerkorps Die Reichsleiter, Gauleiter und Kreisleiter traten im feſtlichen Raum des Opernhauſes zuſammen, um aus dem Munde des Stellvertreters des Führers Richt⸗ linien und Weiſungen ihrer Arbeit zu erhalten. Er erklärte unter dem Jubel der politiſchen Leiter: „Die Bewegung Adolf Hitlers hat in dieſen Nürnberger Tagen des drikten Jahres der deutſchen Revolution vor der geſamten Welt ihre Bedeutung und ihre kraft gezeigt, und der Deutſche Reichstag hat dieſe gewaltige Demonſtration zu ſymbolhaftem Ausdruck gebracht.“ Rudolf Heß warf hier einen Rückblick auf die Zeit des Kampfes.„Heute iſt der Staat unſer! Aus dem Amboß wurde der Hammer.“ Mit Stolz könne die Partei auf die endloſe Reihe von Erfolgen blicken, die nächſt dem Führer auch die Erfolge der Partei ſind. Rudolf Heß ging hier in ausführlicher Weiſe auf das Verhältnis zwiſchen Partei und Staat ein. Durch den feingegliederten Apparat der Partei dringen die Wünſche und Sorgen des Volks auf dem Weg über die Reichs⸗ und Gauleitertagungen, die Rudolf Heß als„Parlamente höhe⸗ rer Ordnung“ bezeichnete, unmittelbar zu den verantwort⸗ lichen Regierungsinſtanzen. „Kein parlamentariſcher Staat hal eine ſo enge Berbin⸗ dung zwiſchen Volk und Regierung wie unſer Staat, keine beſtehende Regierungsform iſt ſo in kiefſtem Grunde Volks⸗ herrſchaft wie die unſere. Adolf Hikler, der beſte und be⸗ währkeſte Mann aus dem Volk, führk das Volk kraft eines Mandats von 90 Prozent dieſes Volkes. Er führt das Volk miktels einer Volksorganiſation, die wiederum in gleicher Vollkommenheik und Umfaſſendheit keinem anderen Volk zur Verfügung ſteht.“ Mit eindrucksvoller Klarheit umriß Rudolf Heß die For⸗ derungen, die an den politiſchen Leiter in perſönlicher Hin⸗ ſicht von der Partei geſtellt werden. Propaganda und Aufklärung Dr. Goebbels vor den Propagandaleitern. Auf der Tagung der Gau⸗ und Kreispropagandaleiter im Apollo⸗Theaker wandte ſich der Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels in einer umfaſſenden Rede an die Propa⸗ gandiſten der Bewegung. Es genüge nicht, ſo führte er aus, das Richtige auszuſprechen, ſondern man müſſe es ſo aussprechen, daß damit die breiten Maſſen des Volks mo⸗ biliſtert werden können. Solche Propaganda ſei auch heute noch notwendig, um die Macht zu erhalten, denn der Nationalſozialismus habe nicht die Abſicht, ſich auf die Spitzen der Bajonette zu ſtützen, ſondern mit dem Volk und durch das Volk zu regieren. Propaganda ſei auch kein„notwendiges Uebel“. Wer das ſage, verwechſele Propaganda mit Reklame. Reklame ei erlernbar, Propaganda aber ſei die Kunſt, die man be⸗ 1155 oder nicht. Der Propagandiſt müſſe vor allem die olksſeele kennen. Propaganda habe ſtets etwas Aggreſſives. Sie begnüge ſich nicht mit der Verteidigung, ſondern ſie gehe ſtets mit ihrer Sache zum Angriff über. Sie habe auch ſtets revolutionär zu ſein. Sie müſſe durchſchlagend wirken, und durchſchlagend wirke ſtets nur das Extreme. Es gebe zwei Möglichkeiten: Entweder man rede den Maſſen nach dem Mund, das ſei aber immer nur von kurzer Dauer, bis die Maſſe die Durchſichtigkeit dieſer Methode erkannt habe, oder man habe den Mut, auch unpopuläre, aber notwendige Maßnahmen durchzuführen, ſie jedoch durch eine inten e Propaganda dem Volk ver⸗ ſtändlich zu machen. Da jedoch der Nationalſozialismus nicht die Abſicht habe, nach wenigen Jahren wieder abzudanken, müſſe er den zweiten Weg gehen. Freilich dürfe die Propaganda nicht immer trommeln, weil das Volk ſich ſonſt an den Trommelton gewöhne und ihn nicht mehr höre. Daher habe neben die Propaganda die Aufklärung zu treten, die nicht angreife, ſon⸗ dern methodiſch belehre. Aber auch dieſe Belehrung dürfe nicht ſchulmeiſterlich herablaſſend ſein, ſondern man müſſe dabei, wie Luther einmal geſagt habe, dem Volk aufs Maul chauen. Es ſei Aufgabe der Propagandiſten, komplizierte Dinge zu vereinfachen, und nicht einfache Dinge zu kompli⸗ gieren. Das beſte Mittel der Propaganda ſei immer noch die Verſammlung, die auch der Rundfunk nicht er⸗ ſetzen könne. N Es gehe auch nicht an, am Schreiotiſch einen Kult der Bewegung zu erfinden. Dieſer müſſe von ſelbſt wachſen An den einmal gefundenen Formen müſſe un dann feſtgehalten werden. Dr. Goebbels wandte ſich n gegen die Gefahr, allzu viel organiſieren zu wollen, was ſchließlich eine Erſtarrung zur Folge haben würde. Mittwoch, den 18. September 1985 Die Partei müſſe auch nach außen eine geſchloſſene Einheit ſein, ein wahrer Orden, der dem Gegner keine Hoffnung auf Zerſetzung biete. Es ſei Aufgabe der Parteigenoſſen, durch ihr eigenes Leben die beſten Propagandiſten ihrer Sache zu ſein. Auf der Zonderkagung des Agrarpolitiſchen Apparats der NSDAN ergriff Reichsleiter und Reichsminiſter Darre das Wort. Bezugnebmend auf die neue Raſſegeſetz⸗ gebung erklärte er u. a., daß der Agrarpolitiſche Apparat mit freudigem Stolz von ſich ſagen könne, von Anfang an für die Blutfragen unſerer Raſſe in vorderſter Front ge⸗ kämpft zu haben. Wenn es gelungen ſei, das deutſche Bau⸗ erntum zu einen, ſo ſei dies nicht etwa möglich geweſen, weil wirtſchaftliche Vorteile wie bei den Parteien der Syſtemzeit im Vordergrund geſtanden hätten, ſondern ein⸗ zig und allein dadurch, daß dieſe Einigung unter rein welt⸗ anſchaulichen Geſichtspunkten geführt worden ſei.— Auf der Sondertagung der Kommiſſion für Wirkſchaftspolitik erläuterte der Leiter der Kommiſſion, Pg. Bernhard Köhler, daß die Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik kein Organ zur Vermittlung zwiſchen Wirtſchaftsintereſſen und Regierung ſei, ſie iſt auch keine Nebenregierung oder Ueberregierung und ebenſowenig ſei es ihre Aufgabe, die Wirtſchaft zu or⸗ ganiſieren. Die Aufgabe der öffentlichen Kontrolle habe die Partei übernommen, die wirtſchaftspolitiſche Gruppe ſei daher nur dazu da, Meldeapparat zu ſein. Ihre zweite Auf⸗ gabe ſei es, den politiſchen Willen und die politiſche Haltung zum Bewußtſein jedes Einzelnen zu bringen und auf dieſe Weiſe den Dienſt der Wirtſchaft für die politiſche Führung ſicherzuſtellen. Auf der Sondertagung der NS eröffnete Amtsleiter Althaus die Reihe der fachlichen Vor⸗ träge durch grundſätzliche Ausführungen über Idee und Sinn nationalſozialiſtiſcher Wohlfahrtspflege. Die Wohl⸗ fahrtspflege der NSW gehe von der Vorſorge aus, die ein Abſinken ins Elend von vornherein verhüte. Im Mittel⸗ punkt aller Arbeit ſtehe die erbgeſunde Familie. Der Aſoziale, der früher einmal im Mittelpunkt ſtand, ſehe ſich getäuſcht, wenn er glaube, in der NSW einen Unterſtüt⸗ zungsverein ſehen zu können. Die Sonderkagung des NS- Lehrerbundes fand ihren Auftakt in einer Ehrung des toten Kämpfers und Erziehers Hans Schemm. Dann betrat der Franken⸗ führer 311 s Streicher das Rednerpult. Er wußte den Kreiſen der deutſchen Erzieherſchaft die wichtigſten raſ⸗ ſiſchen Probleme und ſchuliſchen Erneuerungen darzulegen. Er ſprach dabei über die Kräfte des Bluts als den ewigen göttlichen Grundgeſetzen.— Auf der Sonderkagung des Haupkamts für Beamte erſtattete Hauptamtsleiter Pg. Neef einen umfaſſenden Bericht über die politiſche und weltanſchauliche Reorgani⸗ ſation der deutſchen Beamten im Sinne und Geiſt des Na⸗ tionalſozialismus. Der gewerkſchaftliche Geiſt in den alten Beamtenverbänden war liberaliſtiſch und marxiſtiſch. Ihn galt es mit Stumpf und Stiel auszurotten. Die Einheit der Bewegung ſichert die Einheit des Staats, die Einheit des Staats gewährleiſtet eine einheitliche Beamtenſchaft, deren die autoritäre Staatsführung als vollziehenden Faktor des Staatswillens bedarf.“— Auf der Sondertagung der Kommunalpolitiker der Bewegung ergriff zunächſt der ſtellvertretende Leiter des Hauptonts für Kornmunolpoltit der Reichsleitung, Pg. Dr. Dr. Weidemann⸗Halle das Wort. Anſchließend ſprach Reichsminiſter Pg. Kerrl. In packenden Worten führte er ausgehend von den Ideen des Freiherrn vom Stein, die Entwicklung Deutſchlands vor Augen, um ſich dann ausführlich über eines ſeiner beſonderen Arbeitsbe⸗ reiche in der Regierung, der Reichsſtelle für Raumordnung, u verbreiten. 5 Das Reichsrechtsamt te ſeine Amtsleiter und die Leiter der Kreisrechtsämter 1 5 Prunkſaal des Rathauſes unter Leitung des Reichs⸗ leiters, Reichsminiſter Dr. Hans Frank, eingeladen. Der Reichsleiter wies in einer Anſprache auf die beſondere rechtspolitiſche Bedeutung der gegenwärtigen Tage hin und hob die weltgewaltige Bedeutung der Raſſengeſetzgebung des Nationalſozialismus hervor, die am Sonntag eine tau⸗ ſendjährige Entwicklung eingeleitet habe. Staatsſekretär Pg. Dr. Freisler überbrachte die Grüße des Reichsju⸗ ſtizminiſteriums. Er hob als Ziel ſeiner Tätigkeit die Zu⸗ ſammenarbeit von Partei und Staat auf dem Rechtsgebiet hervor.— Im Opernhaus hatten die Parleigerichtsvorſitzenden ihre Sondertagung. Der Richter am Oberſten Parteigericht, Schneider, der die Stellung des Parteirichters in der Partei umriß, erklärte, daß die Parteigerichtsbarkeit aus der Partei entſtanden ſei und ihre Aufgabe und ihren Zweck aus dem Weſen des Nationalſozialismus ſchöpfe. So haben auch die Parteigerichte ihre Arbeit nur in und für die Par⸗ tei zu leiſten. Die Gerichtsbarkeit der Partei ſei eine Erſchei⸗ nungsform der einheitlichen Hoheitsgewalt der Partei, und der Parteirichter Organ dieſer Führung. Vor den Gauſchatzmeiſtern der Partei a gab ihnen Reichsſchatzmeiſter Schwarz ein umfaſſendes Bild von der Verwaltung und Finanzgebarung der Bewe⸗ gung. Aus den Ausführungen des Reichsſchatzmeiſters trat die Bedeutung ſeines Amts und ſeines Wirkens im Rah⸗ men ſeiner Bewegung und die Verantwortung hervor, die auf ſeinen Schultern ruht.— Im Großen Rathausſaal fand am Freitag die Nr. 218 Tagung der Hauptſchriftleiter der Parkeipreſſe, ſowie der Preſſeamtsleiter und Preſſereferenten der Par⸗ tei ſtatt. Nach einleitenden Worten des Hauptamtsleiters Dr. Dresler ſprach Hauptſchriftleiter Sünder mann. Er umriß in großen Zügen die wichtigſten Fragen der preſſepolitiſchen Arbeit der NSDAP. Die erſte Aufgabe des Preſſeapparats der Partei beſtehe darin, die Zeitungs⸗ freude im Volk ſtets ſo lebendig zu geſtalten, wie ſie es heute ſei. Nach den Ausführungen Sündermanns richtete der Reichspreſſechef der NSDAP, Reichsleiter Dr. Diet⸗ rich, eine eindrucksvolle Anſprache an die Verſammelten. Auf der Sondertagung der N89 gab der Reichskriegsopferführer Oberlindober ein Bild von der geleiſteten und einen eindrucksvollen Ausblick auf die kommende Arbeit der NSK OV. Er wies darauf hin, daß die baldige Verwirklichung der Einheit des Sol⸗ datentums gerade im neuen Deutſchland erſtrebt wer⸗ den müſſe. Auf die ſozialen Aufgaben der NSKOV ͤ ein⸗ gehend, zeigte Oberlindober, daß die NSDAP mit der Schaffung des Amts für Kriegsopferverſorgung eindeutig und klar zum Ausdruck gebracht habe, wie ſehr ihr der ge⸗ ſicherte Lebensweg der Frontſoldaten und Kriegsopfer am Herzen liege. Ausklang des Parteitags Biwakleben auf der Jeppelinwieſe.— Der Führer an den Lagerfeuern.— Großer Japfenſtreich und Fackelzug. Nürnberg, 17. September. Ueber der Zeppelinwieſe liegt ſeit dem Eintritt der Dun⸗ kelheit ein gewaltiger 11⸗zackiger Stern, gebildet aus den Scheinwerferbatterien der Fangen wehr batterie, die ihre Lichtbündel ſo an den nächtlichen Himmel werfen, daß ſie ſich genau im Zenit des Feldes treffen. Rings um das Feld haben die Truppen ihre Zelte aufgeſchlagen. Vor den langgeſtreckten niederen Zelten ſtehen die Gewehrpyramiden, und links und rechts liegen die Torniſter, auf den Torniſtern die Stahlhelme. In eini⸗ gem Abſtand von den Zelten brennen mächtige La⸗ gerfeuer, um die herum ſich ein nächtliches Soldaten⸗ leben entwickelt, das von den Hunderttauſenden, die auch am Abend die Ränge der Zeppelinwieſe füllen, mit größ⸗ tem Intereſſe verfolgt wird. Einen märchenhaften Anblick bietet die Ehrentri⸗ büne, die von verdeckten Scheinwerfern angeſtrahlt wird. Das ganze Feld wird beherrſcht von dem ſilbernen Hoheits⸗ zeichen. Links und rechts von der Tribüne ſind Geſchütze, Kampfwagen, MGs, Gewehrpyramiden, von Poſten be⸗ ſchirmt, aufgeſtellt, hinter ihnen die ruhmreichen Feldzeichen der alten Armee, darunter auch die älteſten noch erhaltenen Fahnen des heſſiſchen Grenadierregiments in Darmſtadt aus dem Jahre 1621, des 3. oſtpreußiſchen Grenadierregi⸗ ments aus dem Jahre 1626, des 1. Garderegiments zu Fuß aus dem Jahre 1688. Eine der älteſten Standarten iſt die des bayriſchen Chevaulegers⸗-Regiments Nürnberg aus dem Jahre 1676, und endlich haben auch die vier Flaggen der ehemaligen Reichsmarine hier ihren Ehrenplatz gefunden, unter denen ſich auch die gerettete Flagge des in der Schlacht am Skagerrak untergegangenen großen Kreuzers„Von der Tann“ befindet. Kurz nach 9 Uhr trifft e der Führer auf dem Jeppelinfelde e ein. Das Biwakbild, das ſich ihm bietet, iſt ihm, dem alter. Soldaten, nichts Ungewohntes. Jede Formation hat ihren eigenen Feuerſtoß, um den herum die Soldaten liegen, ſit⸗ zen und kauern. Hier iſt die Stimmung ernſter, dort herrſcht ausgelaſſene Fröhlichkeit. Eine reiſende Muſik⸗ kapelle“ begegnet uns zu allererſt. Kameraden haben die Muſiker auf die Schultern genommen und tragen ihre Muſikkapelle nun im Lager ſpazieren. Die Münchener ſpie⸗ len Oberbayern. Vier kräftige Grenadiere ſind in Röcke geſteckt worden und parodieren nun eine Kirmes im Alpenland. An einem dritten Lagerfeuer kommt man uns mexikaniſch. Kameraden ſind mit. Laſſos auf der Jagd um das Lagerfeuer herum. Ein Truppenteil führt wilde Stierkämpfe vor, bei einem anderen ſpielt ſich ein komiſcher Boxkampf ab. Die Tanktruppen ſingen ihr neues Lied vor, und die Flieger einen ſchmiſſigen Marſch. Die Matroſen ſchunkeln zu einem St. Pauli⸗Lied. Ueberall, wo der Führer ans Lagerfeuer tritt, da iſt er im Nu umringt und umdrängt von der Ju⸗ gend der Nation, die im grauen und ſtahlblauen Rock oder in der weißen Matroſenbluſe ihren Dienſt für Deutſchland tut. Spontan fliegen die Arme hoch und ein Sieg⸗Heil folgt dem andern Eine richtige enge Kameradſchaft zwiſchen den Soldaten und ihrem oberſten Befehlshaber hat ſich ent⸗ wickelt. Der Große Zapfenſtreich Kurz vor 10 Uhr geht der Führer, nun begleitet vom Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg und den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile, zur Ehren⸗ tribüne hinauf. Dann rücken gegenüber in breiter Front die Muſikkorps an und mit einem Marſch vor zur Tribüne. Daneben und dahinter gruppieren ſich Soldaten⸗ chöre. Um 9.45 Uhr marſchieren die Spielleute und Muſik⸗ . korps der Wachtruppe Berlin auf. Der Kommandeur mel⸗ det dem Führer:„Mein Führer! f Großer Japfenſtreich der Wehrmacht zur Stelle.“ Dann wirbeln die Trommeln und aus allen Biwaks auf dem großen Felde marſchieren die Truppen vorbei. Die Serenade des Großen Zapfenſtreiches wird mit dem Pappenheimer Reitermarſch eröffnet. Dann ſingen die Sol⸗ daten und Matroſen die alten Soldatenlieder. Der Hurra⸗ Marſch des bayriſchen Infanterieregiments„König“ be⸗ holte; die Serenade. Der Große Zapfenſtreic wird aus dem preußiſchen, bayriſchen und ſächſiſchen Zapfenſtreich Kanne dem ſich die„harmoniſche Retraite“, geſpielt vom rompeterkorps des Artillerieregiments Nürnberg, an⸗ ſchließt. Dann ſteigt ernſt und feierlich, das Gebet zum Himmel. Da erklingt das Kommando„Skillgeſtanden! Das Ge⸗ wehr über! Präſenkiert das Gewehr!“ und während in den Biwakfeuern bengaliſches Licht aufflammt, das den Platz geſpenſtiſch erleuchtet, erklingt das Deutſchlandlied und das alte gampflied der Bewegung, das Horſt-Weſſel-ied. Bei den Worten„Die Fahne hoch“ ſteigen im Mit⸗ telfeld an drei ſchlanken Maſten die Nationalflagge und die der Wehrmacht auf. Dann meldet der Kommandeur des Zapfenſtreiches: „Mein Führer! Großer Zapfenſtreichbeendetl“ 15 1 antwortet ihm weithin vernehmbar:„Ich anke!“ Wihrend die Biwakfeuer langſam verglühen, marſchie⸗ ren die Truppen, die am Zapfenſtreich teilgenommen haben, durch die Stadt zum Hotel des Führers. Die Kame⸗ raden der Kampfverbände der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ dung geben ihnen das Geleit. Am„Deutſchen Hof“ wartet der Truppe eine neue Freude und Ueberraſchung. Der Führer iſt noch ein⸗ mal herausgetreten vor das Haus und grüßt die Muſik⸗ korps, die Fahnen und die beteiligten Verbände. Man kann ich keinen ſchöneren Ausklang dieſes Reichsparteitages der reiheit denken, als dieſen Zuſammenklang der Herzen, dieſe Begeiſterung für die Waffenträger der Nation, die Berbrüderung zwiſchen Grau und Braun und Schwarz. Die Menge fühlt es, daß es ihre Soldaten ſind, die hier vorbeimarſchieren, und ſo kennt der Jubel kein Ende, wenn ber Führer den Verbänden durch Gruß dankt. Einzelne Formationen werden mit Sonderapplaus bedacht. Ein lau⸗ tes Ah! geht durch die Menge, als die ſchwere Artil⸗ lerie porbeifährt und minutenlang dauert das Händeklat⸗ 155. Einen Sonderapplaus erhalten dann auch die ſchnei⸗ igen Tankfahrer in ihren ſchwarzen Baretts und ihren totenkopf⸗geſchmückten ſchwarz⸗blauen Uniformen, Es iſt genau Mitternacht, als die letzten Fahrzeuge den „Deutſchen Hof“ paſſieren. Der Reichsparteitag der Freiheit hat ſein Ende gefunden. Langſam verglimmen die Lichter, verlöſchen die Scheinwerfer, die die Altnürnberger Giebel und die gotiſchen Chöre der Kirchen beſtrahlten, jene ſtein⸗ gewordenen Zeugen echteſten Deutſchtums. Abfahrt des Führers aus Nürnberg Nürnberg, 18. September. Am Dienstagfrüh dauerte auf den Nürnberger Bahn⸗ höfen die Verladung der letzten Formationen noch an. Un⸗ ter anderem wurden auch die zu Abſperrungszwecken nach Nürnberg beorderten SS⸗Formationen, die noch bis in die Vormittagsſtunden hinein Dienſt getan hatten, verladen. In den Nürnberger Hotels ſetzte ſchon am frühen Morgen die Abreiſe der Gäſte ein. Die Angehörigen des Führer⸗ korps der Partei verließen gegen Mittag ebenfalls die Stadt der Reichsparteitage. Am Nachmittag fuhr auch der Führer aus Nürnberg ab, noch einmal umjubelt von den Menſchenmaſſen, die noch ganz erfüllt waren von den hiſto⸗ riſchen Tagen, deren Zeuge ſie ſein durften. Die Bewunderung des Auslandes Eine„Reichsverſammlung“.— Der natürliche König des Dritten Reiches. Madrid, 17. September. Die ſpaniſche Preſſe hat trotz der Aufmerkſamkeit, die ſie in dieſen Tagen dem italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt zuwandte, über den Nürnberger Parteitag laufend ausführlich berichtet. Die größte ſpaniſche Zeitung,„ABC“, nennt Nürnberg eine„Reichsverſamm⸗ lung“ im wahrſten Sinne des Wortes. An die Stelle des Kaiſers, der in vergangenen Zeiten die Getreuen des Erſten Reiches in jener hiſtoriſchen Stadt um ſich verſammelte, ſei nunmehr der natürliche König des Dritten Reiches getreten. Da die nationalſozialiſtiſche Partei durch ihre feingliedrige Organiſation die beſcheidenſte Werkſtatt und das kleinſte Dorf erfaſſe, ſtehe ſie in engerer Fühlung mit dem Volke als das Parlament, das ſich immer nur als volksverbunden ausgebe. Das Hervortretendſte in Nürnberg ſei die Anſprache des Kanzlers geweſen. Deulſchland falle die ſchwierige, ehrenvolle und zugleich heroiſche Aufgabe zu, mit Einſatz aller ſeiner Kräfle Europa bei der Erlöſung von einem gemeinſamen Feind zu ver⸗ kreken. Der Geiſt des Dritten Reiches ſei der erſte, der mit geiſtigen Waffen Front mache gegen den ſchmutzigen Make⸗ rialismus marxiſtiſcher Wirkſchaftspolikik und gegen jüdiſche Geſchäftsgebahren. „Hitler muß ſtolz ſein“ Engliſche Preſſeſtimmen. 5 5 f London, 17. September. In dem„Times“⸗Bericht aus Nürnberg über die Vorführungen der Wehrmacht heißt es, was auch die Zukunft bringen möge, Hitler muß, wie ſeine Rede an die Soldaten zeige, ſtolz ſein, wenn er die Leiſtung ſeiner Bewegung zur Wiederherſtellung Deutſch⸗ lands betrachte. Die Hingeriſſenheit und Begeiſterung der Menge beweiſe, daß man dieſe Leiſtung des Nationalſozia⸗ lismus ganz und gar ſeiner Perſönlichkeit danke. Der bekannte engliſche Journaliſt Ward Price be⸗ richtet ſeiner 70„Daily Mail“ aus Nürnberg über ſeine Eindrücke von den großen Truppenvorführun⸗ gen, mit denen der Reichsparteitag abgeſchloſſen wurde. „Heute zeigte Hitler den Deutſchen ihre neue Wehrmacht, und es war ein großartiges Schauſpiel, das er ſeinem Land vorführte.“ Ward Price ſchildert dann ausführlich die Vorführungen der deutſchen Luftſtreitkräfte und be⸗ ſchreibt die einzelnen Flugzeugtypen, die er als die modern⸗ ſten Maſchinen bezeichnet. „Wenn die übrige deutſche Luftſtreitkraft ebenſo gut iſt wie die Flugzeuge und Flieger, die wir heule Nachmittag ſahen. dann muß ſie in der Tat gewaltig ſein. Der ganze Umfang der modernen Kriegsführung wurde in den ver⸗ ſchiedenen Uebungen, die vor Hiller gezeigt wurden, vor Augen geführt. Der Haupteindruck der Uebungen war die gohe Geſchwindigkeit, mit der die moderne Ariegsführung ſtaktfinden wird.“ f Sogar die Franzoſen! Pariſer Blätter über Nürnberg. Paris, 17. Sept. Der nach Nürnberg entſandte Son⸗ derberichterſtatter des„Petit Journal“ ſchreibt, Hitler habe mit einer außerordentlichen Begeiſterung und Kraft gepſprochen. Die Zuhörer hätten gejubelt vor Freude und Stolz. Das Wort Apotheoſe reiche nicht aus, um den un⸗ glaublichen triumphierenden Eindruck dieſes geſchichtlichen Rückblicks zu ſchildern. Nur der Vergleich mit dem Fackelzug am Abend des 30. Januar 1933 nach der Machtübernahme erſcheine angängig. Der Nationalſozialismus habe ſich auf der ganzen Linie in ſeiner ideologiſchen Vollſtändigkeit und in ſeinem Toka⸗ litätswillen durchgeſetzt. Hitler habe alle Zweifel beſeitigt. alles Zögern abgeſchnitten. Er bleibe mit ſeiner Partei, und ſeine Partei bleibe mit ihm. Der Sonderberichterſtatter des„Figaro“ in Nürnberg ſchreibt, die Volksmenge in Deutſchland nehme die Worte Hitlers wie die eines Propheten auf. Sie brauche dieſe Stimme, die ihr Mut und Selbſtvertrauen wiedergebe. Der nach Nürnberg entſandte Sonderberichterſtatter des „Journal“ wohnte vorher den franzöſiſchen Manövern in der Champagne bei. Er will, ſoweit ein Vergleich möglich iſt, ſagen können, daß die Deutſchen über ein ausge zeichnetes Material verfügen, das aber den Fran⸗ zoſen nicht überlegen zu ſein ſcheine. Die deutſchen Mannſchaften bedienten ſich des Materials aber ſchnel⸗ ler und beſſer. Als pfychologiſche Bedeukung des Tags hebt der Bericht erſtatter hervor, daß die wiedererſtandene Wehrmacht unler der neuen Fahne inmikten der nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ maſſe, die Deutſchland ſein Heer wiedergegeben habe, auf⸗ krat. Er ſei überzeugt, daß nichts ein Regime ſchwächen könne, das in den Augen der Deutſchen das Vaterland ge⸗ rettet habe. ——— Der Vorſchlag des Fünfer⸗Ausſchuſſes Weitgehende Berückſichtigung der Wünſche Italiens. „Daily Telegraph“ will wiſſen, daß der Bericht des Fünfer⸗Ausſchuſſes in Genf unter Hinweis auf die„Un⸗ fähigkeit Abeſſiniens, ſeinen Vertragsverpflichtungen nachzu⸗ kommen“ und auf die„dringende Reformbedürftigkeit des Landes“ die Einſetzung ausländiſcher Ratgeber, eines Haupt⸗ beraters in Addis Abeba und örtlicher Ratgeber im ganze Land, vorſchlagen wird. Ferner ſoll Abeſſinien die Provinzen Ogaden und Dangkil an Italien abtreten und dafür von Frankreich und England durch Gebietsteile in Somaliland entſchädigt werden. Die italieniſchen Truppen ſollen zurück⸗ gezogen werden. In einer Genfer Meldung der„Tintes“ heißt es, die britiſche Abordnung ſet der Meinung, daß die Vorſchläge des Anterausſchuſſes ſich im Rahmen der Grundſätze des Völkerbunds halten werden. Andererſeits habe man ge⸗ ringe Hoffnung, daß die italieniſche Regierung die Vor⸗ ſchläge auch nur als Erörterungsgrundlage annehmen werde. Abeſſiniens Vorbereitungen abgeſchloſſen „Die abeſſiniſche Regierung enthält ſich nach wie vor jeder Meinungsäußerung über die Lage. Sie wartet das Ergeb⸗ nis der Verhandlungen des Genfer Fünfer⸗Komitees ab. Inzwiſchen wurden ſämtliche Vorbereitungen für die all⸗ gemeine Mobilmachung beendet. Die Mobiliſterung ſoll jedoch nur aulsgeſprochen werden, wenn Italien zum Angriff ſchreitet. Die allgemeine Stimmung iſt zuverſichtlich. Von der Eritrea⸗Grenze werden anhaltende italieniſche Truppenbewegungen gemeldet. Güdafrika ſchießt nicht Der ſüdafrikaniſche Landesverteidigungsminiſter Pirow hatte in einer Rede erklärt, Südafrika wolle wegen des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streits nicht einen Schuß abfeuern. Südafrika werde ſeine Pflicht gegenüber dem Völkerbund er⸗ füllen, ſchießen würden die Südafrikaner aber nur, wenn ſie ſelbſt angegriffen würden. Dieſe Aeußerung wird in der Preſſe beachtet. Morning Poſt“ benutzt ſie zu einem An⸗ 110 auf den Miniſter. Sie wirft ihm„preußiſche Ab⸗ tamm ung“ vor und behauptet, der Miniſter habe immer 2 0 Hinneigung zu Deutſchland als zu England(!) empfun⸗ Verlogene Phraſen Mißlungener Verſuch des likauiſchen Außenminiſters. Genf, 17. September. Der litauiſche Außenminiſter Lozoraitis gab in der Völ⸗ kerbundsverſammlung eine Erklärung ab, die mit der Be⸗ tonung der Treue zum Völkerbund aus Friedensliebe, So⸗ lidaritätsgefühl und wohlverſtandenem Selbſtintereſſe be⸗ gann. Lozoraitis fuhr dann wörtlich fort: Angeſichts gewiſſer Kundgebungen außer⸗ halb dieſer Verſammlung habe ich im Bewußtſein der Ver⸗ antwortung meines Landes gegenüber der geſamten inter⸗ nationalen Gemeinſchaft ſowie ſeiner Stellung zu dem Problem Oſteuropa von dieſer Tribüne und vor der zivili⸗ ſierten Welt feierlich zu erklären, daß die loyale und reſt⸗ loſe Beachtung aller internationalen Verpflichtungen das Weſen der äußeren und inneren Politik der litauiſchen Re⸗ gierung bildet(), daß meine Regierung ſtets bereit ſſt, mit allen Befugniſſen zu einem freundſchaftlichen und loya⸗ len Gedankenaustauſch über die Durchführung ihrer inter⸗ nationalen Verpflichtungen zu ſchreiten, daß meine Regie⸗ rung dazu bereit iſt, alle Meinungsverſchiedenheiten über ihre internationalen Verpflichtungen gegebenenfalls den durch die Verträge vorgeſehenen Verfahren zu unterwerfen, Die Rede des litauiſchen Außenminiſters enthält die üblichen litauiſchen Phraſen und ſteht in ſchärfſtem Wider⸗ ſpruch zu der tatſächlichen Lage im Memelgebiet. Die Welt weiß, wie dort ſeit Jahren die deutſche Bevölkerung entge⸗ gen allen geſetzlichen und vertraglichen Beſtimmungen ſyſte⸗ matiſch ihrer autonomen Rechte beraubt und auf das här⸗ teſte geknechtet wird. Die deutlich auf die Phraſeologie des Völkerbundes abgeſtimmten Ausführungen des Herrn Lozo⸗ raitis ſind ein kläglicher Verſuch, die unwiderlegbaren und dem ganzen deutſchen Volke aus dem Herzen geſprochenen Worte des Führers und Reichskanzlers zu entkräften. * Beim Schutzherrn Litwinow. Außenminiſter Lozoratis hatte eine Ve⸗ itwinow. Der litauiſ 8 mi Muſſolini gegen England „Sühnemaßnahmen würden die Landkarte Europas umſchmelzen.“ Muſſolini hat dem in Italien weilenden Berichterſtatte des„Matin“ eine Unterredung gewährt, in der er die 15 lieniſche Politik gegenüber England umreißt. Muſſolinz er, klärte, die Kräfte des Internationalismus hätten in der Perſon Italiens den Faſchismus erniedrigen wollen. Es gel dieſen Kräften aber nur gelungen, ihn zu reizen. Der Groll Italiens werde lange anhalten; denn das ikalieniſche Volk auch für Freundſchaft empfänglich habe es doch niemals Beleidigungen vergeſſen können. Jia. lien habe für das engliſche Volk eine aufrichtige und im Laufe der Jahre kreue freundschaft empfunden. Es finde es aber heute ungeheuerl ch, daß das engliſche Volk, das die Welt beherrſche, ihm ein armſeliges Stückchen Boden uner der afrikaniſchen Sonne verſage. Er, Muſſolini, habe immer und in jeder Form Groß⸗ britannien die Verſicherung gegeben, daß ſeine Belange in Abeſſinien gewiſſenhaft gewahrt werden würden. Aber die Belange, um derentwillen England ſo ſcharf in Oppoſition zu Italien trete, erſtreckten ſich auf etwas anderes, und das geſtehe England nicht ein. Italien habe in ſeinem Spiel eine Karte, die den Einſatz ſeines ganzen Lebens darſtelle, und es werde dieſe Karte ausſpielen. Italien ver⸗ folge ſeinen geraden 11 5 Nie werde es gegen eine euro⸗ päiſche Nation eine feindſelige Haltung begehen. Wenn man aber gegen Italien eine Kriegshandlung be. gehe, gut, das bedeuke dann eben Krieg. Italien wünſch⸗ ihn nicht, habe aber auch keine Angſt davor. Wolle man denn anſtatt der Verluſte, die eine koloniale Operation mit ſich bringe, wie ſie England und Frankreich nacheinander unternommen hätten, daß die Zahl der Toten in die Millionen gehe? Die Gewehre würden da Unten, ganz von allein losgehen, ſtünden doch dort 400 000 bewaffnete Abeſſinier und 250 000 Italiener, die auch Ge⸗ wehre hätten. Mögen ſich die anderen geſagt ſein laſſen, daß Sühnemaßnahmen die Gefahr einer Amſchmelzung der Landkarte Europas mit ſich bringen würden. Das wäre das klarſte Ergebnis, das jene erreichen würden, die aus Selbſtſucht Italien das Recht zum Leben abſpre⸗ chen wollen. Man würde ſehen, was es koſte, wenn man Italien in die Reihen derer verweiſe, die eine andere Ver⸗ teilung und vielleicht mehr Gerechtigkeit fordern. Holländiſche Vorkehrungen »Im Hinblick auf die internationale Lage.“ N Haag, 18. September. In der traditionellen, feierlichen Weiſe wurde Dienstag mittag die neue Sitzungsperiode des Parlaments eröffnet, Nach Eröffnung der Sitzung verlas die Königin die Thronrede, deren Inhalt diesmal mit beſonders großer Spannung zur Kenntnis genommen wurde. Hinſichtlich der Außenpolitik wird betont, die nie⸗ derländiſche Regierung hoffe, daß es dem Völkerbund ge⸗ lingen werde, die zwiſchen mehreren Staaten entſtandenen Gegenſätze zu überbrücken, wobei ſie dem Völkerbund nach Möglichkeit ihre Mitwirkung gewähren wolle. Im Hinblick auf die in der inkernakionalen Lage einge⸗ kretenen Aenderungen ſehe ſich Holland allerdings genöllgt, beſondere Vorkehrungen in bezug auf ſeine Landes verkei⸗ digung zu treffen. Entſprechende Vorlagen würden dem Parlament zugehen. Neue Sitzung des Fünferausſchuſſes Genf, 18. Sept. Ueber die Sitzung des Fünferausſchuſ⸗ ſes am Dienstagnachmittag im italteniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt wird offiziell mitgeteilt, der Ausſchuß habe ſeine Arbeiten mit dem Ziel einer friedlichen Löſung des Kon⸗ fliktes fortgeſetzt. Eine neue Sitzung werde Mittwochvor⸗ mittag ſtattfinden, damit die Vorſchläge für die Verhand⸗ lungsgrundlage endgültig fertiggeſtellt werden können. Demnach iſt alſo endgültig in Ausſicht genommen, daß die Vorſchläge des Ausſchuſſes nicht als bindende Empfehlung, ſondern als Ausgangspunkt weiterer Verhandlungen dienen ſollen. i 58 30 Kabinettsrat in London Sir Samuel Hoare geht vorläufig nicht nach Genf. London, 18. Sept. Unter dem Vorſitz Baldwins fand am Dienstagnachmittag eine Miniſterbeſprechung ſtatt, an der der Außenminiſter, der Kriegsminiſter, der erſte Lord der Admiralität, der Luftfahrtminiſter, der Handelsmini⸗ ſter, der Kolonialminiſter ſowie die zuſtändigen Reſſort⸗ leiter der Miniſterien teilnahmen. Nach der Kabinettsſitzung kehrte Baldwin nach Chequers zurück. Wie verlautet, wird der Außenminiſter Sir Samuel Hoare nicht, wie urſprünglich gemeldet, nach Genf zurück⸗ kehre. Es wird erklärt, daß er nur dann die Abſicht habe, 1 Genf zurückzukehren, wenn die Umſtände das erfor⸗ erten. Kurzmeldungen Genf. Der Zweiten Kommiſſion der Völkerbundsver⸗ ſammlung wurde ein Bericht über die internationale Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanzlage vorgelegt. Flaggenwechſel im Newyorker Hafen Newyork, 18. Sept. Sämtliche zur Zeit im Newyorker Hafen liegende deutſchen Schiffe nahmen den feierlichen Flaggenwechſel vor. Unter den Klängen des Präſentier⸗ marſches wurde die Hakenkreuzflagge gehißt. Kapitän Ahrens vom Lloyddampfer„Bremen, gab das Signal zu dem gemeinſamen feierlichen Akt. Die Newyorker Preſſe bringt die Verichte über dieſes Ereignis mit zahlreichen Bildern auf der erſten Seite ihrer Ausgaben. Lloyds verlangt Kriegsriſikoprämien. Die große engliſche Seeverſicherungsgeſellſchaft „Lloyds“ 155 beſchloſſen, bieten allen Verſiche ⸗ rungsnehmern eine formole zehntägige Kündigung 1 995 tellen, in der ſich die Geſellſchaft von dem Kriegsriſiko der eſtehenden Seeverſicherungs eſellſchaften mit Wirkung vom 25. September befreit. Die Verſicherungsnehmer ha⸗ ben die Möglichkeit, eine zuſätzliche Verſicherung gegen Kriegsſchädenriſiken einzugehen. Die Prämien baeſueſe, len erſt e werden, wenn die Kündigung wirk⸗ im geworden iſt. Unverbindlich wurde heute ein Satz von v. H. genannt. N gute gebra im 31 Kapit 4537 dürfte ſeits ander Reiche ben Der! von 5 Witte Mark nen 9 Deviſe neun e iſchen ſundter Verfüg E Die teidigu Sie Berufs Sleuer Die deſtma duſtriel Aufwe ſtützen. Wi der Ri Punta von ei reichen leiſtun⸗ fanden . Miniſte Sierra auf ein 7 über S meter des Br worden Bobt,! worden dampfe 1 ſche Fe in Tab mordet. grund 1 Der Pei die Kan ho⸗Deic der Ue Schant! niale kreich Toten unten 0 000 Ge⸗ 1 10 1 Der neue Reichsbankausweis achdem die erſte Septemberwoche der Reichsbank eine aute Entlaſtung mit 49.3 v. H. der Ultimobeanſpruchung ebracht hatte, iſt nach dem Ausweis vom 14. September 0 zweiten Berichtsabſchnitt ein leichtes Anſteigen der Kapitalanlage des Noteninſtituts um 39.3 Millionen auf 45970 Millionen Mark eingetreten. Dieſer Bewegung dürfte zugrunde liegen, daß die Geldmarktflüſſigkeit einer⸗ ſeits ja ſchon in der letzten Zeit nicht mehr ſo groß war, andererſeits die Banken, wohl um Vorauszahlungen auf die Reichsanleihe leiſten zu können, Reichsſchatzwechſel abgege⸗ ben und auch ſonſtige Wechſel diskontiert haben. der Zahlungsmittelumlauf hat ſich gegenüber der Vorwoche von 5951 Millionen auf 5913 Millionen Mark verringert; Vitte Auguſt dieſes Jahres betrug er 5725 Millionen Mark und Mitte September vorigen Jahres 5562 Millio⸗ nen Mark. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zeigen, wie ſchon in der letzten Zeit zu beobachten war, wieder einen Zugang, und zwar diesmal um rund 110 000 Mark auf 100,2 Millionen Mark. Aeberzeichnung der Reichsſchatzanweiſungen Berlin, 18. Sept. Die Zeichnung auf die 4, 5prozentigen Reichsſchatzanweiſungen hat einen erfreulichen Erfolg ge⸗ bracht; ſie wurden überzeichnet. Die Zuteilung wird, ſoweit nicht feſte Zuſagen gemacht worden ſind, in Höhe von rund 88 Prozent des gezeichneten Betrages erfolgen. Die belgiſchen Offiziere werden abberufen. Wie amtlich mitgeteilt wird, wird die belgiſche Regie⸗ tung Schritte zur Abberufung der von Abeſſinien kürzlich angeworbenen belgiſchen Inſtruktionsofftziere unternehmen. Es handelt ſich dabei nicht um die offizielle belgiſche Mili⸗ tärmiſſion, die ſeit 1930 in Abeſſinien weilt, ſondern um die neun ehemaligen Offiziere, die ſich ohne Erlaubnis der bel⸗ iſchen Regierung durch Vermittlung des abeſſiniſchen Ge⸗ 1 5 in Paris dem Negus zu Ausbildungszwecken zur Verfügung geſtellt haben. ee Neues aus aller Welt Steuerſtreik der Bauern in Frankreich Paris, 17. September. Die Bauernfront hat ihre neuen Richtlinien für die Ver⸗ teidigung der landwirtſchaftlichen Belange ausgegeben. Sie fordert die Bauern auf, alle Steuerzekfel bei ihren Berufsverbänden einzureichen und die Begleichung der Steuern bis auf weikeres einzuſtellen. Die Erzeuger werden aufgefordert, ihre auf das Min⸗ deſtmaß beſchränkten Einkäufe bei den Kaufleuten und In⸗ duſtriellen zu tätigen, die ſich verpflichten, die Politik der n der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zu unter⸗ lügen. Fünf Tote im Schneeſtuem . Hilflos erfroren. Mailand, 17. September. Wie aus Sondrio gemeldet wird, iſt im Val Maſino bei der Rückkehr von einer Beſteigung der 3328 Meter hohen Punta Raſica eine Gruppe von Mailänder Bergſteigern bon einem Schneeſturm überraſcht worden. Ein Teil, dem es unmöglich war, vorwärts zu kommen, mußte unter freiem Himmel lagern und zurückbleiben, während die anderen, denen es gelang, ein Obdach zu er⸗ keichen, Rettungsmannſchaften alarmierten und die Hilfe. leiſtung organiſierten. Fünf zurückgebliebene Bergſteiger fanden mitklerweile den Erfrierungslod. b Europas höchſte Straße. Durch den ſpaniſchen Miniſter für öffentliche Arbeiten wurde bei Granada in der Sierra Nevada die höchſte Landſtraße Europas, die bis auf eine Höhe von 3428 Metern führt, feierlich eingeweiht. c Skurmwekter in Südengland. In der Nacht wütete über Südengland ein Sturmwind von mehr als 100 Kilo⸗ meter Stundengeſchwindigkeit. Die Schiffe am Ausgang des Briſtolkanals ſind vor einem alten U⸗Boot gewarnt worden, das ohne Beſatzung in den Wellen treibt. Das U⸗ Boot, das von der Admiralität zur Verſchrottung verkauft worden war, hatte ſich im Sturm von ſeinem Schlepp⸗ dampfer losgeriſſen. i Deutſcher Farmer in Paläſtina ermordet. Der deut⸗ ſche Farmer Kneep, ein ehemaliger Frontkämpfer, wurde in Tabgha am See Genezareth von zwei Beduinen er⸗ mordet. Die Mörder wurden verhaftet. Ueber den Beweg⸗ grund der Tat iſt noch nichts bekannt. Die Naturkataſtrophe in China Der Hoangho hat ſich ein neues Flußbelt geſchaffen. Peiping, 17. Sept. Die Wiederherſtellung des durch die Kataſtrophe auf weite Strecken durchbrochenen Hoang⸗ ho⸗Deichs ſcheint ſehr zweifelhaft. Eine Rettung für die von der Ueberſchwemmung betroffenen Gebiete der Provinz Schantung ſcheint nur dadurch möglich zu ſein, daß man en Hoangho nach einer Suche nach einem neuem Flußbett ungehindert gewähren läßt. Die Waſſermaſſen beginnen bereits, ſich einen Abfluß nach Oſten hin zu ſuchen, offen⸗ bar in derſelben Richtung, in der bis 1852 das alte Fluß⸗ bett des Hoangho Vente Der neue Lauf des Hoangho würde ſich dann etwa auf dem 34. Breitengrad zur Oſtküſte hinziehen und würde ſüdlich von Tſingtau ins Meer mün⸗ den. Bis zur Kataſtrophe verlief der Hoangho im letzten Drittel ſeines Flußlaufes in nördlicher Richtung zum Gel⸗ en Meer. Die Provinz Schantung ſieht der Tatſache entgegen, daß der durch die Aeberſchwemmung gebildeke Rieſenſee noch mehrere Jahre weiterbeſtehen kann. Gegenwärlig AMerdings ſteht für dieſe Provinz eine andere Frage im Vordergrund: die Frage der Not der von der Kalaſtrophe heimgeſuchten, damit verbunden die Nokwendigkeit, wenig⸗ lens eine halbe Million Menſchen bis zum Frühjahr aus öffentlichen Mitteln erhallen zu müſſen. Die Provinzialverwaltung von Schantung glaubt, mit der Bereitſtellung von anderthalb mexikaniſchen Dollar auf den Kopf und für den Monat den Lebensunterhalt der Un⸗ ſhun dee wenigſtens einigermaßen ſicherzuſtellen. Aber N 5 chon dieſe Anforderungen an die öffentlichen Mittel dieſer fan al die ſich eben erſt von einer langjährigen Mißwirt⸗ zu er 725 ſes armen Gebiets übersteigen. bisherig 2 Der einzige Troſt in dieſem Elend iſt das bisherige Ausble e Epidemien und die bewundern Gets bud, mit der ſich die Flüchtlinge in ihr bitteres len begann, dürften die Leiſtungsfähigkeit die ⸗ Alus dem ladisclen Land I Heidelberg.(Verminderung der Kraft⸗ droſchke n.) Die Zahl der Kraftdroſchken, die hier bisher 80 betrug, wird jetzt durch ſtaatliche Maßnahmen und Ein⸗ greifen der Arbeitsfront verringert, weil der Beruf ſtark überſetzt iſt und viele Kraftfahrer keine Exiſtenzmöglichkeit haben. Die Ausſcheidenden, die ſich ſämtlich auf Aufforderung hin freiwillig gemeldet haben, erhalten eine Entſchädigung. Nach der Neuordnung wird die Zahl der Kraftdroſchken nur noch 45 betragen. Dabei iſt bereits auf den ſtarken Freim⸗ denverkehr Heidelbergs Rücksicht genommen worden. Heidelberg.(50000 Kd ⸗ Fahrer.) Wie ge⸗ waltig ſich die„Kraft durch Freude“-Bewegung für eine Stadt auswirken kann, ergibt ſich daraus, daß in dieſem Sommer bisher 40. bis 45 000 Volksgenoſſen aus allen Gauen Deutſchlands nach Heidelberg gekommen find. Da aher auch für die nächſte Zeit noch einige Sonderzüge mit zahlreichen Teilnehmern erwartet werden, kam man anneh⸗ men, daß ſich die Geſamtziffer auf annähernd 50 000 Beſucher ſtellen wird. Eins gewaltige Jahl und für Heidelberg nicht nur ein Zeichen ſeiner beſonderen Anziehungskraft, ſondetn auch eine bedeutſame wirtſchaftliche Stärkung! Es handelte ſich teils um Tagesbeſucher, teils um Süſte füt längere Zeit, die größtenteils auf die Umgebung derteilt 5 5 kommen 8⸗ bis 5 Adß⸗Fahrer, die von auswärts f 1 458 Kreis Heideſberg. und 2. bis 3300 Ade ⸗Fahter aus dot Große Sturmſchäden Häufer abgedeckt, Bäume gebrochen oder entwurzelt. () Bruchſal. Das Unwetter, eine ſehr heftige Sturm⸗ und Regenbbe, das am Sonntag abend vom Süden des Landes heraufzog, ging in ſeiner vollen Wucht über dem Kraichgau und dem unteren Neckartale nieder. Die Gemarkungen Hambrücken, Kirrlach und Rheinhauſen trugen ſehr viel Schaden an Bäumen, beſonders an den Obstbäumen, davon, die vielfach wie Streichhölzer umgeknickt wurden. In Ki rrlach wurden ſehr viele Häuſer mehr oder weniger dachbeſchädigt. Einer Windhoſe gleich fegte der Sturm⸗ wirbel mitten durch das Dorf. Hier koſtete es die meiſten 5 Auch eine ſtrohgefüllte ältere Scheuer wurde einge⸗ rückt. Weinheim.(mehrere hundert Obſtbäume vernichtet.) Dergewaltige Sturm am Sonntag abend hat vor allem an Obſtbäumen einen Schaden angerichtet, der viel größer iſt als zuerſt angenommen wurde. Die Zahl der entwurzelten, abgeriſſenen und zerriſſenen Bäume geht in die Hunderte. Faſt durchweg handelte es ſich um kräftige geſunde Bäume. In wenigen Minuten hat der Sturm viel Erntehoffnungen zerſtört.— An den Bergſtraßorten wurde ebenfalls viel Schaden angerichtet. Auch hier fiel mancher Baum dem verheerenden Element zum Opfer. In Hohenſachſen hat der Sturm auch in den Weinbergen gro⸗ ßen Schaden verurſacht. Die Weinſtöcke ſind von ihren Pfäh⸗ len abgeriſſen und liegen auf dem Boden. 8 Reilingen. Das Sturmwetter hat im hieſigen Ge⸗ meinde⸗ und Staatswald Hunderte von Bäume entwurzelt, zahlreiche Obſtbäume ausgeriſſen, und das Obſt vollſtändig abgeſchüttelt. Mehrere Scheunen und auch ein Dreſchſchuppen ſind in Trümmer gelegt worden. Zahlreiche Häuſer wurden abgedeckt und Fenſterſcheiben zertrümmert. Ein großer alter Kaſtanienbaum iſt auch hier entwurzelt und umgeriſſen worden. Freiſtett bei Kehl.(Vom Kieswagen tolge⸗ fahren.) Der hier beim Schotter⸗ und Edelſplitwerk be⸗ ſchäftigte 34 Jahre alte Arbeiter Auguſt Welti half am Bahnhof beim Amladen eines Laſtautos voll Kies in einen Bahnwagen. Nachdem der Laſtwagen leer war, wollte Welti vom Bahnwagen auf den bereits fahrenden Laſtkraftwagen ſpringen, verfehlte jedoch dieſen und fiel zwiſchen Laſtkraft⸗ wagen und Anhänger. Er geriet unter die Räder, die ihm ſo ſchwere innere Verletzungen beibrachten, daß er auf dem Wege ins Krankenhaus verſtarb. Der Verunglückte war erſt ein Jahr verheiratet. O Schopfheim.(Ernennung.) Amtsgerichtsrat Wal⸗ ter Krug wurde mit ſofortiger Wirkung zum Landgerichts direktor ernannt und in dieſer Eigenſchaft nach Mannheim verſetzt. Krug hat nahezu zwei Jahrzehnte in Schopfheim gewirkt und ſich in großem Maße das Vertrauen weiteſtei Kreiſe erworben. Auch am kulturellen Leben der Stad nahm er, wo es nur anging, aktiven Anteil. Lörrach.(Zuchtviehſchau.) Die diesjährige Zuchtviehſchau des mittelbadiſchen Fleckviehzuchtverbandes, Be⸗ zirksgruppe Lörrach, war von den Bauern aus der oberen Markgrafſchaft gut beſucht. Die Schau war mit insgeſamt 89 Tieren beſchickt. In allen Abteilungen waren erſtklaſſige Tiere zu ſehen. Eine große Zahl von Tieren konnte preis⸗ gekrönt werden. Zuchtdirektor Dr. Winterer⸗Freiburg hiell ein ausgezeichnetes Referat über das Ergebnis der Farren⸗ muſterung. Das ſehr befriedigende Ergebnis kommt darin zum Ausdruck, daß von 26 vorgeführten Tieren 12 mit erſten Preiſen bedacht werden konnten. Weitere Referate hielten Oekonomierat Ruß⸗Schopfheim und Dr. Halt⸗Frei⸗ burg. Wollbach bei Lörrach.(Schwerer Anfall beim Böllerſchießen) Beim Böllerſchießen wurde der ledige Landwirtsſohn Bronner ſchwer verletzt. Eine Ladung ging frühzeitig los und zerſchmetterte Bronner das rechte Bein unterhalb des Knies. Er wurde ſogleich ins Städtiſche Kran⸗ kenhaus Lörrach verbracht, wo dem Verunglückten das Bein abgenommen werden mußte. Bronner ſteht in den 20er Jahren und führt anſtelle ſeines verſtorbenen Vaters die Landwirtſchaft. () Anterbaldingen(Amt Donaueſchingen).(Sch we⸗ rer Verkehrsunfall.) In der Nacht vom Sonntag zom Montag ereignete ſich auf der Straße Bieſingen— Unterbaldingen ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Ein Mo⸗ torradfahrer mit Beifahrer wurde von einem Auto ange⸗ fahren und beide mußten ſchwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Auto entkam unerkannt. Bei den Schwerverletzten handelt es ſich um den Wilhelm Etting und Hermann Schuckſchwert, beide aus St. Georgen. Bei Letzterem beſteht Lebensgefahr. 2 Für einen deufſchen Geschäftsmann iſt es eine ſe verſtändliche Pflicht, Firmen mitglied der NS- Bolkswohlfahrt zu werden. Die Türplakette an ſeinem Geſchäfl zeichnet ihn ſeiner Kundschaft gegenüber aus, daß er in ſtändigen Bei⸗ trägen kein Gelegenheitshelfer der N, ſondern kak ⸗ kräftiger Mitarbeiker an der nakionalſozialiſtiſchen Wohl⸗ lähttepſege nd dau Sede der el it ein großes Lichttransparent und in der Ilſen Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(6000 Mark Geldſtrafe für Bergmann.) Das Amtsgericht verkündete das Urteil ge⸗ gen den Geſchäftsführer der Sackfabrik Manaſſe Bergmann in Ludwigshafen, David Bergmann, der gegen die Faſer⸗ ſtoffverordnung verſtoßen und beim Lieferungsauftra zweier Mannheimer Großmühlen die Sackpreiſe um 5—1 Pfennig überſchritten hatte. Das Urteil des Amtsgerichts lautete auf eine Geldſtrafe von 6000 Mark, erſatzweiſe drei Monate Gefängnis. i Traurige Heimkehr Aeberführung der verunglückten SA⸗Männer nach Göppingen — Kirchheim u. T., 17. Sept. Das furchtbare Unglück, dem am Bahnübergang zwiſchen Dettingen und Owen 5 SA⸗Männer zum Opfer gefallen ſind, legt ſich wie ein Alp⸗ drücken auf die ganze Bevölkerung. Als die fünf Särge auf einem Laſtauto von der Leichenhalle bis zur Stadt⸗ grenze gefahren wurden, als die Formationen der SA, des NS und die politiſchen Leiter im Rhythmus der dumpfen Trommelwirbel hinter den ſchwarzen Särgen, die mit Kränzen und blutroten Halenkreuzfahnen bedeckt waren, marſchierten, ſtanden die Menſchen wie Mauern. Ehrfurchts⸗ voll hoben ſich die Arme zum Gruß, und aus manchem Auge perlten die Tränen über das tragiſche Schickſal dieſer Fa⸗ milienväter. An der Stadtgrenze bildeten die den Wagen begleitenden Kameraden zum letzten Male Spalier, das Lied vom guten Kameraden erklang und der letzte Blick der ſpalierbildenden braunen Kämpfer galt dem ſcheidenden Wa⸗ gen, der ſo treue Männer barg. — Bernhauſen, OA. Stuttgart.(Schwerer Ver⸗ kehrsunfall) Bei der„Krone“ ereignete ſich ein Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Stuttgarter Auto und einem Motorrad, wobei der von der Bodenſeegegend ſtammende Motorradfahrer ſo ſchwer verletzt wurde, daß er in ein Stuttgarter Krankenhaus verbracht werden mußte. Landau.(Kind im Springbrunnen ertrun⸗ ken.) Das zweieinhalb Jahre alte Töchterchen des Wein⸗ händlers Braun im Nordring ſpielte im Garten des Haus⸗ anweſens. Als man nach ihm ſchaute, lag es mit dem Ge⸗ ſicht im Waſſerbecken des Springbrunnens. Wiederbelebungs⸗ verſuche waren ohne Erfolg. 9 5 5* Frankfurt a. M.(Scherz mit tragiſchem Ausgang.) Der 19jährige Adolf Michler auch Fechen⸗ heim wurde im Schwimmbad Oſt von einem Bekannten von hinten geſtoßen. Michler ſtürzte kopfüber in das Waſ⸗ ſer. Wahrſcheinlich iſt er mit dem Kopf auf den Grund aufgeſchlagen, da er an dem nicht ſehr tiefen Becken für Nicht⸗ ſchwimmer ſtand. Bewußtlos blieb er im Waſſer liegen. Als man ihn herausholte, zeigte es ſich, daß er eine ſchwere Ver⸗ letzung der Bruſtwirbelknochen davongetragen hatte. Die Ret⸗ tungswache brachte den Verletzten ins Krankenhaus. Dort liegt er noch lebensgefährlich darnieder. Wenn man ihn überhaupt am Leben erhalten kann, ſo dürfte doch eine Läh⸗ mung beider Beine eintreten. Motorrad raſt gegen einen Baum Zwei Tote Augsburg, 17. Sept. Der Schloſſer Franz Wede fuhr mit ſeinem Kraftrad auf der kurvenreichen Straße Augs⸗ burg— München bei Althegnenberg gegen einen Baum. Das Motorrad überſchlug ſich ſamt Beiwagen und ſtürzte in den Straßengraben. Der Lenker und der auf dem Rück⸗ ſitz mitfahrende Michael Salvatore aus München wurden auf die Straße geſchleudert und blieben tot liegen, während der im Beiwagen ſitzende Karl Kellner aus München ſchwer verletzt wurde. Weitere Opfer der Berge Oberſtdorf, 17. Sept. Am Sonntag früh war der 22 Jahre alte Schreiner Mader aus Bregenz allein zum Hohen Ifen aufgeſtiegen. Mader, der zurzeit auf der Auenhiltte beſchäftigt iſt, ſtieg durch einen Kamin auf, in dem er den Halt verlor und abſtürzte. Er war ſofort tot. München, 11. September. Wie das„Abendblatt“ be⸗ richtet, ſtürzte in der Hörndlwand im Ruhpoldinger Gebiet der 25jährige Oberjäger Alois Schneider tödlich ab. Der Verunglückte, ein geübter Bergſteiger, hatte mit einem Kameraden den Aufſtieg durch den ſehr ſchwierigen Schwe⸗ ren Riß gemacht und wechſelte mit dem Seilkameraden in der Führung ab. Er hatte in 60 Meter Wandhöhe eben einen Ueberhang bezwungen, als er Halt machen mußte Plötzlich ſtürzte er in 24 Meter Seilhöhe links über die Wand. Das Seil ſcheuerte an einem Felsvorſprung und riß. Infolge des Sturzes war Schneider ſofort tot. Augsburg, 17. September. In der Nordwand des Geiſelſteins ereignete ſich ein ſchweres Bergunglück. Die Wand wurde zu gleicher Zeit von zwei Augsburger und zwei Münchener Seilſchaften durchſtiegen. Dabei löſte der Führer der zweiten Augsburger Seilſchaft ein ſchweres Felsſtück aus dem Geſtein. Das Felsſtück zerſplitterte beim Niederfallen, eines der Sprengſtücke traf den Führer der erſten Münchener Partie, der durch den ſchweren Schlag den Halt an der Wand verlor und 60 Meter tief abſtürzro. Die Münchener Begleiter des Verunglückten konnten nur mehr die furchtbar verſtümmelte Leiche ihres toten Kame⸗ raden bergen. Die Frau des Staatsſekretärs Grauert tödlich verunglückt. Hildesheim, 17. Sept. Bei einem Zuſammenſtoß zweier Perſonenkraftwagen in der Ortſchaft Haſede iſt die Gattin des Staatsſekretärs Grauert aus dem Innenminiſterium tödlich verletzt worden. Frau Grauert befand ſich mit ihrem Bruder, der den Wagen ſteuerte, auf der Heimfahrt von Köln nach Bern. Der Chauffeur ſaß hinten im Wagen. Bei dem ſchweren Zuſammenſtoß hat die Gattin des Staats⸗ ſekretärs Grauert einen ſchweren Schädelbruch erlitten. Der Chauffeur wurde durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert und ihm wurde hierbei die Kopfhaut bis zur Kopfmitte auf⸗ geſchnitten. Der Bruder der Frau Grauert wurde nur leicht verletzt, ebenſo der Wagenführer des anderen Kraftwagens. Schwerer Sturm Skärke 11 auf den frieſiſchen Inſeln. Bremen, 18. Sept Die Stürme an der engliſchen Küſte ſuchten auch die deutſche Nordſeeküſte heim. Ueber die frie⸗ Nerre 5 ſiſchen Inſeln fegte der Sturm in Stärke 11 und ſteigerte ſich ſogar zum Orkan. Um die Mittagszeit tobte der Sturm am heftigſten und peitſchte in langandauernden Böen, wie ſeit Jahren im ganzen Gebiet nicht beobachtet wurde, große Regenmaſſen mit ſich. In mehreren Fällen 17 0 19 die Feuerwehr alarmiert werden. In der Nane 58 burger Straße eine ſchwere Kugel von einer Wetterfahne herunterzufal⸗ len. Schiffsunfälle ſind bisher nicht bekannt geworden. Laltale Nu ud schau Bunter Abend der NSDAP. ⸗Spielſchar am Sonntag. Wenn man in Betracht zieht, daß es die erſte Veranſtaltung war von der Spielſchar, ſo darf man den Verſuch als gelungen bezeichnen; einige kleine Regie⸗ fehler dürften fürs nächſte Mal leicht auszumerzen ſein, denn 17 Nummern ſind des Guten zuviel. a Aus der, wie geſagt, reichhaltigen Folge ſtachen beſonders die anmutigen Volkstänze der Bd MJ. heraus. Orig.⸗Schuhplattler, zuſammengeſtellt aus hieſigen Land⸗ helfern, fanden großen Beifall. Sie machten ihre Sache auch recht ſchmiſſig und an der Echtheit der Jodler und Tänze war nicht zu zweifeln. Schnurrige Gedichte in Pfälzer Mundart und in hübſcher Bauerntracht der Vor⸗ tragenden E. Braun, Frl. J. Fiſcher, E. Schumacher und L. Schreck wurden gerne gehört und belacht. Ge⸗ meinſam geſungene Volkslieder, die mit Handharmonika⸗ begleitung beſonders wirkungsvoll ſich geſtalteten, be⸗ lebten. Auch auf den Brettern iſt die Spielſchar zu Hauſe. Zwei Schwänke,„Die Prinzeſſin von Chineſien“ und„Der Kuhhandel“, fanden viel Beifall. Dem Handharmonika⸗Orcheſter, das den muſikaliſchen Teil mit flotten Märſchen und Unterhaltungsſtücken be⸗ ſtritt, gebührt ein beſonderes Lob. Alles in allem, der gefüllte Saal ſpendete reichen Beifall, ein Zeichen, daß es allen gefiel. U Jungvolk⸗Junge Ries noch immer vermißt. Die Ber⸗ liner Vermißtenzentrale und die Polizeibehörden im Reich beſchäftigen ſich ſeit Wochen mit dem rätſelhaften Verſchwin⸗ den eines Jungvolk⸗Jungen, des 15 Jahre alten Ernſt Ries aus Mannheim. Am 11. Juni verließ der Junge ſeine elterliche Wohnung in der Schimperſtraße 14, um eine Radtour zu machen. Am 19. Juli ſchrieb er noch eine Karte aus Heidelberg und von dieſem Zeitpunkt hat man nichts mehr von ihm gehört. Der Junge iſt 1.50 bis 1.55 Meter groß, breitſchultrig, unterſetzt, hat dunkles langes Haar(das meiſt in die Stirn hängt), dunkle tiefliegenoe Augen und ſtarke Augenbrauen, längliches Geſicht mit ſtar⸗ ken Backenknochen und hohe Stirn. Bekleidet war er mit der Jungvolk⸗Uniform, mit Koppel und Schulterriemen, ſchwarzer Hoſe, ſchwarzen Schnürſtiefeln oder Sandalen. Er hatte ein Fahrrad bei ſich, an dem ein Feldtorniſter ange⸗ bracht war und trug ſtets einen Jungvolkausweis ber ſich. Mitteilungen über ſeinen Verbleib nehmen die Berliner Vermißtenzentrale und jede Poltzeidienſtſtelle im Reich ent⸗ gegen. * Entfahnung des Körner maiſes. In verſchiedenen Nachbarorten iſt das Auftreten des Maiszünsler ungemein groß und die Maisbeſtände ſtark gefährdet. In dieſen Ortſchaften wurde die einzige Bekämpfung dieſes Schädlings, das Entfahnen, gemein⸗ ſam durchgeführt, die entfahnden Teile ſofort verfüttert, oder auf ſonſt irgendeine Weiſe vernichtet. Vor allem muß darauf geachtet werden, daß keine Stengelteile, in dem ſich die Raupe befindet auf dem Acker liegen bleiben. Um das Ausdehnen dieſes Feindes unſeres Mais⸗ baues auch in unſerer Gemarkung zu verhindern oder wenigſtens auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken, hat die Landesfachſchaft auch für unſere heimiſchen Beſtände das Entfahnen bis 20. September angeordnet. Dieſer Zeit⸗ punkt muß eingehalten werden, denn ſonſt ſind alle Maßnahmen zwecklos. Evtl. erfolgt die Entfernung auf Koſten des Eigentümers. Badiſche Tabakverkaufsſitzung. Jahrgang 1934 bevorzugt, ältere Ernten wenig gefragt. Auf Einladung des Landesverbandes bad. Tabak⸗ pflanzerfachſchaften fand geſtern vormittag im„Bad. Hof“ unter Leitung von Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meisner(Karlsruhe) eine Verkaufsſitzung für Haupt⸗ gut der Ernten 1932, 1933 und 1934 ſtatt. Angeboten waren rund 10000 Ztr. bauernfermentierte Tabake, wo⸗ von 2350 Ztr. im Werte von etwa 200000 RM. ab⸗ geſetzt werden konnten. Von drei kleineren Partien 1932er Hauptgut wurde eine verkauft, eine zweite wegen ungenügenden Gebots zurückgezogen. Für die Ernte 1933 beſtand ſehr wenig Nachfrage, dagegen war der Jahrgang 1934 nach wie vor wegen ſeiner vorzüglichen Qualität von der Käuferſchaft bevorzugt, vor allem das Heddes⸗ heimer Erzeugnis. Die Preiſe haben angeſichts der bevor⸗ ſtehenden guten Ernte im allgemeinen befriedigt. Es wurden folgende Preiſe bezahlt: Ernte 1932: Seckenheim 93 RM.; Ernte 1933: Seckenheim 75, Hed⸗ desheim 75,25 und 75,50 RM. Ernte 1934: Friedrichs⸗ feld 82,80; Heddesheim 82,80—90.—(verhagelt 72— 79,50); Plankſtadt 8586,65; Seckenheim 80,25 84,80 erhagelt 72.25—76.—); Ladenburg 80.— RM. Für 1933er Feudenheim, Friedrichsfeld, Wallſtadt, Ladenburg, Neckarhauſen beſtand kein Intereſſe, ebenſo nicht für 1934er Ilvesheim, Neckarhauſen und Heſſelhurſt. Sirafe für Anbelehrbare . Arteile des Badiſchen Sondergerichts.* i Mannheim, 17. Sept. In nichtöffentlicher Sitzung wurde gegen den 30 Jahre alten Jakob Reis aus Mann⸗ heim⸗Käfertal verhandelt, der in einer Wirtſchaft in An⸗ weſenheit von Gäſten ſchwer beleidigende Aeußerungen über Regierungsmitglieder und führende Perſönlichkeiten machte. Heute will ſich der Angeklagte an nichts mehr erinnern, da er betrunken geweſen ſei. Das Gericht ſchickte den Angeklag⸗ ten auf fünf Monate ins Gefängnis. Peter Schell aus Reilingen, 34 Jahre alt, früher 8 5 tionär der KPD, kann die frühere Zeit nicht vergeſſen. Seine Liebhabereien kann er heute nicht mehr in der Oeffentlichkeit zeigen, und ſo zog er ſich wenigſtens in ſeiner Wohnung am 1. Mai ds. Is. eine rote Krawatte an und rief des öfteren„immer noch Rot Front!“ Er iſt verheiratet und Vater von drei Kindern. Sein Eheleben iſt aber alles andere als ideal. Seinen Verdienſt ſetzt er meiſtens in Alkohol um, die Frau kümmert ſich nicht viel um ihre Haushaltung. Die Frau iſt heute in einer Klinik, der Kinder mußte ſich die Behörde annehmen. Der Angeklagte war gewiſſenlos genug, der Frau auch noch das Stillgeld wegzunehmen(1) und es vertrinken. Das Urteil lautete auf fünf Monate Ge⸗ 1155 unter Anrechnung von ſechs Wochen Unterſuchungs⸗ f. Der 35jährige Franz Schlager aus Durmersheim machte in einer Wirtſchaft gegenüber Gäſten kein Hehl aus ſeiner Geſinnung. Es gibt für ihn kein Heil Hitler, er kämpft für „Rot Front“. Auch dieſem Angeklagten liegen weiter ſchwere Beleidigungen gegen den Führer zur Laſt. Der verſchiedent⸗ lich vorbeſtrafte Angeklagte, früher Mitglied der KPD, war bereits zweimal in Schutzhaft. Zehn Monate Gefängnis. Karl Otto Thomann aus Brennett⸗Oeflingen war früher Mitglied der NSDAP, mußte aber ausſcheiden. Auch hier handelte es ſich um Beleidigungen und Behauptungen, die vollkommen aus der Luft gegriffen waren. Er hatte einen Reiſepaß für die Schweiz und weilte auch des öfteren dort, wobei er auch dort den Unſinn weitertrug. Das war einem jungen Manne, der mit dem Sohne des Angeklagten ver⸗ kehrte, zu viel und er erſtattete Anzeige. Der 55 Jahre alte Angeklagte erhielt eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten unter Anrechnung von ſechs Wochen Unterſuchungshaft. 285 4 Irreführende Behauptungen. Die Firmenmitgliedſchaft der NSV. iſt nicht verboten. Die Preſſeſtelle der Gauamtsleitung der NS. teilt mit: Die Gauamtsleitung der NSV. hat in Erfahrung gebracht, daß gewiſſe, anſcheinend ſehr intereſſierte Kreiſe entgegen den eindeutigen Anordnungen des Reichs⸗ ſchatzmeiſters der NSDAP. und des Hauptamtes für Volkswohlfahrt bei der Reichsleitung der NSDAP. in die Reihen der Firmenmitglieder der NSV. Verwirrung und Zweifel an der Berechtigung ihrer Firmenmitglied⸗ ſchaft der NSW. beſtehe, und verſuchen auf dieſe Weiſe, die Firmenmitglieder bei der Erfüllung ihrer freiwilligen Verpflichtungen gegenüber der NS⸗Volkswohlfahrt und damit der Volksgemeinſchaft überhaupt irre zu machen. Die Gauamtsleitung kennt dieſe Hetzer und warnt ſie hierdurch zum letzten Male. Sie iſt nicht gewillt, die Verbreitung derartiger unwahrer Behauptungen länger zu dulden, und wird Mittel und Wege finden, die Ver⸗ breiter unſchädlich zu machen. Sie weiſt noch einmal auf die klare Entſcheidung des Reichsſchatzmeiſters hin, die beſagt, daß die Firmenmitgliedſchaft der NS V. nicht verboten iſt, daß jedoch eine Neuwerbung von Firmen⸗ mitgliedern mit Rückſicht auf die allgemeine Sammelpauſe bis zum 30. September 1935 eingeſtellt worden iſt. Danach kann nach wie vor jede Firma Firmenmitglied der NSWV. ſein und bleiben und auch freiwillig die Firmenmitgliedſchaft der NS V. erwerben. Wir warnen die Verbreiter anderer unwahrer Nachrichten, die der Entſcheidung des Reichsſchatzmeiſters zuwiderlaufen. Der Mannheimer Fremdenverkehr im Auguft. Der Mannheimer Fremdenverkehr hat auch im Auguſt wieder eine Zunahme erfahren. Kamen im Auguſt 1934 9540 Fremde nach Mannheim, ſo waren es in dieſem Jahre 9841; die Zahl der Uebernachtungen iſt von 15 308 auf 16 389 geſtie⸗ gen. Die Geſamtzahl der im Jahre 1935 bis jetzt erfaßten Fremden beträgt 73 555 gegenüber 67 719 im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres; die Geſamtzahl der Uebernachtungen überſteigt mit 132 467 die des Vorjahres um 15 161. Unter den Fremden befanden ſich 5902 Ausländer gegen 5283 im Vorjahr. 8 Wetterbericht Während ſich im Oſten und Weſten ſchwacher Hochdruck dicht, beſteht der Tiefdruck nördlich von England fort. Unter ieſen Umſtänden iſt für Mittwoch und Donnerstag mit un⸗ beſtändigem und zu kurzen Störungen geneigtem, aber auch zeitweilig aufheiterndem Wetter zu rechnen. — Wieviel Gramm hat ein Lot? In alten ö ſteht oft das Wort: Man nehme 8 Ein enden faßt 16 zweidrittel Gramm. Die Bezeichnung„ein Ehlöfte Mehl“, in Gramm ausgedrückt, beträgt etwa 25 Gram. ein„geſtrichener Eßlöffel voll“ beträgt nur 10 Gramm 0 z gehäufter Teelöffel voll“ auch rund 10 Gramm. Andere iſt es bei Zucker. Finden wir in Verbindung mit Zucker die obigen Angaben, ſo iſt zu bedenken, daß hier ein„gehäufter Teelöffel“ etwa 25 Gramm beträgt, ein„geſtrichener“ 1 Gramm und ein Teelöffel ebenfalls 15 Gramm. gu Eßlöffel zerlaſſene Butter wiegen etwa 25 Gramm bas ſelbe gilt natürlich auch für Fett.— Vielfach werden de Mengen nach Tropfen angegeben, wie zum Beiſpiel für Waſſer, Oel uſw. Hier muß man beachten, daß es leicht und ſchwerere Flüſſigkeiten gibt. Von den leichteren Flüſſi. keiten wiegen 30 Tropfen— z. B. von Butter, Oel 15 anderen flüſſigen Fetten— 1 Gramm. Von ſchwereren Flüſ⸗ ſigkeiten wie Zuckerlöſungen, Sirup entſprechen 10 bis 15 Tropfen 1 Gramm. Von Waſſer, Eſſig, Milch und anderen waſſerähnlichen Flüſſigkeiten wiegen 20 Tropfen 1 Gramm. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym⸗ naſtit; 6.30 Frühkonzert 1; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtiß 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 19. September: 9 Frauenfunk; 9.15 Sende⸗ pauſe; 10.15 Volksliedſingen; 15 Sendepauſe; 16 Heitere Muſit am Nachmittag; 18.30 Mit Kamera und Entwicller⸗ ſchalen, Hörbild; 18.45 Kurzgeſpräch; 19 Kleine Stücke für Violme und Klavier; 19.30 PP! In Beantwortung Ihres ſehr geehrten..., Funkbriefkaſten; 20.10 Die Speelzeit be⸗ ginnt, bunter Abend des badiſchen Staatstheaters; 2290 Klaſſiſche Bänkelſänger; 23 Zeitgenöſſiſche Muſik; 23335 Kleine Unterhaltungsmuſik. Freitag, 20. September: 9 Sendepauſe; 10.15 Schul funk; 15 Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Otto Dobrindt ſpielt; 18.30 Jugendfunk; 19 Rundfunkausſtellung und Emp⸗ fängerabſatz; 19.10 Und jetzt iſt Feierabend; 20.15 Stunde der Nation; 20.55 Das Wieſenlied, Dichtung; 22.30 Olympia neuer Zeit; 23 Unterhaltungskonzert. Samstag, 21. September: 9 Sendepauſe; 10.15 Eine Seeamtsverhandlung, Hörſpiel; 15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Tonbericht der Woche; 1830 Auf ins Wochenende, Einlage: Plauderei über einen Regen⸗ ſchirm; 20.10 Wenn die Geigen verhallen, laß die Peilſche knallen, in den Pauſen: Die Peitſche, Funkkabarett; 220 Tanzmuſik zum Wochenende. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten, Wetter; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Frühkonzert bezw. Sendepauſe; 11 Werbekonzert; 11.40 Programm, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter; 11.45 Bauernfunk; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nach⸗ ri)hten, anſchl. lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 1 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Mitten im Werktag; 14.55 Zeit. Wirtſchaftsmeldungen: 17 Nachmittagskonzert; 1845 Das Leben ſpricht; 18.55 Wetter, Sonderwetterdienſt füt die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmände⸗ rungen, Zeit; 19.50 Tagesſpiegel; 20 Zeit, Nachrichten: Donnerstag, 19. September: 10 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus 15.15 Kinderfunk; 16 Kleines Konzert; 16.30 Bücherfunkk 16.45 Offenbarung deutſcher Landſchaft; 18.30 Kunſtbericht der Woche; 18.35 Bosheiten und Weisheiten, Plauderei; 19 Unterhaltungskonzert; 20.10 Orcheſterkonzert; 21 Madame Unbekannt, Sketſch; 21.20 Kammermuſik; 22.20 Volkslied ſingen; 23 Zeitgenöſſiſche Muſik; 23.35 Unbekannte Klavier muſik von Max Reger. Freitag, 20. September: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul funk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 16 Kleines Konzert; 16.30 Die Wirtſchaft im Dienſte des Staates; 16.45 Kampf um das Reich; 18.80 Jugendfunk; 19 Unterhaltungskonzert; 19.40 Rundfunk; 20.15 Stunde der Nation; 21 Tanzmuſik; 22.20 Sportſchau der Woche; 22.30 Olympia neuer Zeit; 23 Dort unten in det Mühle; 23.30 Der Generalpoſtmeiſter in Frankfurt. Samstag, 21. September: 10 Sendepauſe; 15 Viertel ſtunde Kurzweil; 15.15 Olympiade! Feſt der Jugendl, Hör folge; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Das glückhafte Schiff; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Mir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 18.40 Saardienſt; 19 Präſentier⸗ und Parademärſche; 19.45 Wochenſchau des Zeitfunks; 20.10 Nuß der Jugend; 20.15 Zwei bunte Stunden— wie gefunden; 22.30 Tanzmuſik zum Wochenende. Amtliche Bekauntmachungen der etadt Mannheim 1 Fleiſch⸗ Oeffentliche Mahnung. ſtänder Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat 5 Auguſt 5 herrührenden Gebühren waren bis wenig gebraucht, ſpäteſtens 18. September 1935 zur Zahlung an die] zu verkaufen. Stadtkaſſe Mannheim ig: Offenburgerstr.. Gemeindegerichtsgee n, Mieteinigungsamts⸗ gebühren, Tiefbauamisgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Bau⸗ gebühren, Ortsgerichtsgebühren.. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 20. September 1935 ahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. emeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr] tötet Fliegen in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. und Schnaken. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtrechung zu erwarten. Eine.Zu haben bei beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt 2 Stadtkaſſe. ſigorg Röfer. Einmachlögle in allen Größen per Liter 14 Pfg. Johann k Würthwein Baumaterialien und Inſtallationsartikel Kloppenheimerſtraße 37. Ab Donnerstag Tall-Spalierbirnen zum ſteriliſieren und zum dörren 10 pfundweiſe abzugeben. Daſelbſt iſt auch Gras zu vergeben Goencker, Seckenheimer Landſtraße 210. 8 Berſammlungs⸗ Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend halb 8 Uhr Pflichttraining der Handballabteilung im Kaiſerhofſaal. Anſchlie⸗ ßend letzte wichtige Beſprechung vor den Verbands⸗ ſpielen. Wer nicht erſcheint, kann für die Verbands⸗ ſpiele nicht aufgeſtellt werden. Tv. 1898. Heute Abend halb 8 Uhr Handballtraining WiF anſchl. Beſprechung. Erſcheinen iſt icht. Tabakpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Lt. Anordnung des Reichsnährſtandes iſt das Ern⸗ ten von Nachtabak in hieſiger Gemeinde verboten. Zuwiderhandlungen werden nüt einer Geldſtrafe bis zu 2000.— RM. beſtraft. Der Fachſchaftsvorſitzende. Gammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Sämtlicher Körnermais muß bis zum 20. ds. Mts. gefahnd ſein. Bei denjenigen Pflanzern, die dieſen Termin nicht einhalten, wird dieſe Arbeit auf ihre Koſten ausgeführt. 0 a 2— —.— P ˖. r 85 8 e 2 Ein Bauplatz fpohngau⸗ in der Bühlerſtraße, zirka 3 Ar, billig zu verkaufen. zum Abbruch zu vergeben. Georg Röſer, Immobilien. Räheres in der Geſchäftsſtelle d. Vl. Wirtschaft„Kaiserhof“. Zwetſchgen 775 Morgen 2 zu verkaufen. Donnerstag früh 3 5 Zimmergeſchäft Bühler, Sbhlachtfest. Hauptſtraße 110. Von 9 Ahr ab 5 Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Adam Gropp. Mirtschaft„Bad. 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