Abend: on G, Abend: erung: pegre, bend: Oper ) Ahr. bend: tultut⸗ Dhnt. 9 10 erſtr. hiz noſſenſch . jung in — pfel iße 38. —— vein tall rſtr, öl. e U e N. Bl z NT. 221 Scezmgk cg. 21. Sept. 1935 — Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Der Abſchluß des Reichsparteitages bezeichnet einen Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Volkes. Der glanzvolle Verlauf der früheren Jahre wurde noch über⸗ boten und fand durch die große Schau der Wehrmacht eine Krönung beſonderer Art. Damit wurde augen⸗ fällig dargeſtellt, was der Führer und Reichskanzler in ſei⸗ nen Reden mit Stolz feſtſtellen konnte: das deutſche Reich in ſeiner neuen Geſtaltung iſt feſt gegründet auf den beiden Säulen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und der Wehr⸗ macht. Der Führer und Reichskanzler ſelbſt hat in ſeiner roßen Schlußrede die Grundlinien einer künftigen Ver⸗ ſaſung aufgezeigt. Der Führer der Bewegung wird zu⸗ künftig gleichzeitig Staatsoberhaupt und der Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht ſein. Der Jubel, mit dem der Kongreß dieſe Erklärung aufgenommen hat, hat deutlich genug bewieſen, daß dieſe Feſtlegung den innerſten Emp⸗ findungen des deutſchen Volkes entſpricht. Die drei Ge⸗ ſetze, die der Reichstag gleichzeitig verabſchiedete, zeigen den Weg weiter, den die deutſche Staatsführung zur Erhaltung des Volkstums und zur endgültigen Einigung aller Deut⸗ ſchen beſchreitet. Die ausländiſche Preſſe. die ſich dem ge⸗ waltigen Eindruck der Nürnberger Kundgebungen nicht ent⸗ ziehen konnte, weiß nicht recht, was ſie mit dieſen Beſchlüſ⸗ ſen anfangen ſoll. Die„Times“ muß immerhin zugeben, daß die Juden in Deutſchland durch das Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre auf den Rechtsweg verwieſen ſind. Es iſt von anderer Seite durch⸗ aus bend ausgeführt worden, daß ſich die deutſche Ge⸗ ſetzgebung, die den jüdiſchen Einwohnern die Freiheit und den Schutz ihrer kulturellen Betätigung im eigenen Kreiſe gewährt, in den Bahnen einer Minderheitspolitik bewegt, wie ſoeben vom zioniſtiſchen Kongreß für die Juden aller Staaten gefordert worden iſt. Ein neuer Erfolg der Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik hat ſich in dem Ergebnis der neuen Anleihe gezeigt. Olne be⸗ ſondere Werbung ſind die 500 Millionen der 4,5prozentigen Schatzanweiſungen überzeichnet worden. Die Beteiliguͤng aller Kreiſe des Sparkapitals und der Wirtſchaft beſteht zum Teil in feſten, zum anderen Teil aus freien Zeichnun⸗ gen. Dieſe können nur mit 88 Prozent berückſichtigt werden, weil die Nachfrage nach der Schatzanweiſung größer war als das Angebot. Die Konſolidierung des deutſchen Geld⸗ marktes als eine Folge der Arbeitsbeſchaffungspolitik und der Kräftigung des inneren Marktes kommt in dieſem Vor⸗ gange klar zum Ausdruck. 5 Höchſt ſeltſame und merkwürdige Meldungen aus Paris beſagen, daß man in Kowno auf die Demarche der Garantiemächte zu den Memelwahlen keine Antwort zu geben beabſichtige und daß ferner ein offizieller Schritt der Signatarmächte gegenüber Litauen nicht erfolgt ſei, ſondern lediglich„Unterredungen“ ſtattgefunden hätten. Es ſind alſo hier ſehr merkwürdige Auffaſſungen feſtzuſtellen. Während urſprünglich mit dem Bruſtton der Ueberzeugung von einem diplomatiſchen Schritt die Rede war, iſt jetzt nur noch von ſogenannten„Unterredungen“ zu hören, die ſich alſo wohl in recht harmloſen Formen abgeſpielt haben dürf⸗ ten. Es iſt ſchon ſo, daß eine kleine Zweimillionen⸗Nation den großen Signatarmächten und einem 65⸗Millionen⸗Volk die Stirn bieten darf. Man kann auch bei allem guten Wil⸗ len unter ſolchen Umſtänden nicht erwarten, daß die Ach⸗ tung vor ſolchen Garantien ins Ungemeſſene ſteigt. Schließ⸗ lich haben die Mächte eine hiſtoriſche Verantwortung zur Reſpektierung des Memelſtatuts übernommen, von der ſie niemand befreien kann, am een die Kownoer Ge⸗ walthaber. Die Signatarmächte haben nicht nur das Recht, ſondern im Gegenteil die Pflicht, Litauen zur Anerkennung der Memelkonvention mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu zwingen, wenn überhaupt nur der Schein eines internationalen Rechts gewahrt werden ſoll. Der Führer hat in der Nürnberger Reichstagsrede auf die Nichtigkeit der bisherigen Vorſtellungen in Kowno durch die Signatar⸗ mächte hingewieſen und auf die Folgen aufmerkſam ge⸗ macht. Die Folge davon war eine überaus merkwürdige Haltung der großen engliſchen Preſſe. In völligem Wider⸗ ſpruch zu den wenige Monate vorher von ihr gebrachten Tatſachenmeldungen über den„europäiſchen Skandal“ im Memelgebiet, findet ſie es plötzlich vollkommen in Ordnung, wenn die Litauer einen Gewaltakt an den anderen reihen. * „Die Spannung um die Entwicklung des oſtafrika⸗ niſchen Konfliktes iſt aufs äußerſte geſtiegen. Das Schwergewicht der Ereigniſſe hat ſich von Genf völlig nach om und London verſchoben. Muſſolini iſt bereits vor der Bekanntgabe des Kompromißvorſchlages des Fünferaus⸗ ſchuſſes unter der Hand von deſſen Inhalt unterrichtet wor⸗ den und ſoll nach den letzten Meldungen die Vorſchläge als undiskutierbar abgelehnt haben. Es beſteht nach Lage der Dinge kaum ein Zweifel mehr daran, daß er in den aller⸗ nächſten Tagen, die ſa das Ende der Regenzeit in Oſt⸗ afrika bringen, den Marſchbefehl an die dortigen Truppen geben wird. Ferner hat Marſchall Balbo, der das Komman⸗ do in Libyen führt, für den Fall ſolcher Verwicklungen, die dieſes italieniſche Gebiet in Mitleidenſchaft ziehen würden, unbeſchränkte Befehlsvollmacht erhalten. Der militäriſche rommandant des Bezirkes Neapel hat ſeinerſeits bereits die erſten Maßregeln bekanntgegeben, die bei etwaigen Luftangriffen auf Neapel ſofort einen Teil der Bevölkerung zu beſchleunigtem Abtransport veranlaſſen. Gleichzeitig iſt das größte Schlachtſchiff der Welt, der britiſche Schlacht⸗ kreuzer„Hood“ vor Alexandria eingetroffen, ein Teil der Mittelmeerflotte iſt nach Paſſieren des Suez⸗Kanals ins ote Meer eingelaufen, während andere engliſche Flotten⸗ einheiten entweder nach dem Mittelmeer oder nach den oſtafrikaniſchen Gewäſſern abgegangen ſind, Eine Erklärung von mehr Schärfe und Eindeutigkeit, wie ſie der polniſche Außenminiſter Beck in Genf gegenüber der Litwinowrede abgegeben hat, ißt ſeit langen Jahren nicht an dieſem Ort der Leiſetreterei ehört worden. Es iſt allerdings wenig bekannt, daß der ruſſiſche Außen⸗ miniſter Litwinow eine unerhörte Kritik an den ſogenann⸗ en zweiſeitigen Verträgen übte. Er mußte damit vor allem Deutſchland und Polen treffen, die zurzeit hervorragende rfechter der zweiſeitigen Verträge in Europa ſind. Lit⸗ winow hatte mit dem ſchlechten Gewiſſen wegen des Kom⸗ intern⸗Kongreſſes in Moskau die Stirn, in Genf als Ver⸗ fechter der mehr als eigenartigen Friedenspolitik mit Hilfe der Kollektivverträge aufzutreten. Jedes Kind weiß heute beinahe ſchon in Europa, daß dieſe franzöſiſch⸗ruſſiſch⸗iſche⸗ choſlowakiſchen Abkommen erſt ihr Geſicht erhalten durch den Geheimabſchluß von Militärverträgen. Angeſichts die⸗ ſes tatſächlichen Verhältniſſes ſind die Worte Becks in Genf nur zu verſtändlich. Außenminiſter Beck hat nicht umſonſt darauf hingewieſen, daß Polen dem Völkerbund ſeit der Gründung angehört. Außenminiſter Beck iſt darum mit 45 von 52 Stimmen wieder in den Völkerbundsrat gewählt worden, während Litwinow noch nicht einmal ſo viel Stim⸗ men erhielt, um ins Vize⸗Präſidium der jetzigen Völker⸗ bundsſeſſion gewählt zu werden. Oer deutſche Bauer beteiligt ſich 6. Oktober 1935 am Erntedanktag auf dem Bückeberg bei Hameln Kundgebung des Handwerks Freiſprechung von 210 Handwerksmeiſtern.— Eine Rede des Reichshandwerksmeiſters. (J) Konſtanz, 20. Sept. Etwa 3000 Handwerksmeiſter, Geſellen und Lehrlinge aus dem ganzen Handwerkskammer⸗ bezirk Konſtanz hatten ſich zu einer großen Kundgebung in den Sälen des Konzils eingefunden. Die Spitzen der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie des Reichsheeres und der Partei hatten ſich vollzählig in den mit alten Zunft⸗ zeichen geſchmückten Sälen eingefunden. Die Kundgebung wurde vom badiſchen Landeshand⸗ werksmeiſter und dem Präſidenten der badiſchen Handwerks⸗ kammer, Näher⸗ Heidelberg, eröffnet. Seine Ausführungen gipfelten in dem Verſprechen, daß die Führung des Hand⸗ werks nicht eher ruhen werde bis auch der letzte Arbeits⸗ kamerad ein brauchbares Mitglied der Volksgemeinſchaft geworden ſei. Die Grüße des wegen einer Erkältung am Erſcheinen verhinderten Reichsſtatthalters Wagner überbrachte der Gauamtsleiter der NS⸗Hago, Rudolf⸗Karlsruhe. Er gab die Verſicherung ab, daß der badiſche Gauleiter ſein be⸗ ſonderes Augenmerk auf das Handwerk gerichtet habe und ihm ſeme Anterſtützung in jeder Weiſe zuteil werden laſſe. In althergebrachter feierlicher Weiſe erfolgte hierauf die Freiſprechung von 210 jungen Handwerksmeiſtern durch Landeshandwerksmeiſter Näher vor einer offenen Zunftlade und den alten Handwerksinſignien. Reichshandwerksmeiſter Schmidt umriß die Stellung des deutſchen Handwerks und ſeine Aufgaben im Dritten Reich. Die Grundlage für ein ge⸗ ſundes deutſches Handwerkertum erblickte der Redner in dem Dreiklang: Meiſter, Geſelle und Lehrling. In den letz⸗ ten Jahren habe das deutſche Handwerk noch verſchiedenk⸗ lich Opfer bringen müſſen für die Aufgabe des Führers. Nachdem mit der Wehrfreiheit eine dieſer Hauptaufgaben erfüllt ſei, habe er die feſte Ueberzeugung, daß nunmehr auch für das Handwerk beſſere Tage kommen würden. Be⸗ ſondere Ausführungen widmete der Reichshandwerksmeiſter der vor kurzem geſchaffenen Shrengerichtsbarkeft des Handwerks und dem Hauſe des Deutſchen Handwerks, das am 10. Oktober ds. Is. in Berlin eingeweiht werde. In Würdigung der beſonderen Lage des Grenzlandes Baden lud der Reichshandwerksmeiſter den Kreishandwerkszeiſter von Konſtanz, einen Geſellen und einen Lehrling ein, an dieſer Weiheſtunde in Berlin teilzunehmen. Entlaſſungsappell für Arbeitsdienſtmänner Am Sonntag, den 22. ds. Mts. findet von 11 bis 11.40 Uhr vormittags eine Rundfunkübertragung des Deutſchlandſenders ſtatt, in der der Reichsarbeitsführer die ausſcheidenden Arbeitsdienſtmänner mit einer Anſprache ent⸗ laſſen wird. Die Uebertragung wird von muſikaliſchen und anderen Darbietungen umrahmt. Die Anſprache gilt gleich⸗ zeitig auch den Mitgliedſchaften des Arbeitsdanks. Weltbild(M.) Schwere Anwekkerſchäden in England. Durch die heftige Sturmflut wurde die alte Promenade in Harriſon Drive, Wallaſey, völlig zerſtört. Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche VMochenrundſchau Börſe. Die Börſe war auch in dieſer Woche ſehr ruhig, aber die Abſchwächungen ſetzten ſich nicht mehr fort. Unter dem Einfluß der gebeſſerten Außenhandelsziffern und des vollen Erfolges der Zeichnung auf die viereinhalbprozentige Schatzanweiſungsanleihe des Reiches iſt die Stimmung zu⸗ verſichtlicher geworden. Ganz einheitlich war aber die Tendenz nicht. An den Aktienmärkten ſetzte ſich immerhin eine gewiſſe Erholung durch. Die Guldenſchwäche und die Diskonterhö⸗ hung in Holland wirkten ſich ſtimmungsmäßig in einigen Rückkäufen aus. Der Rentenmarkt lag weiter ſtill bei freund⸗ licher Grundtendenz. Im Ausland liegen die deutſchen Aus⸗ landsanleihen feſter. Geldmarkt. Das Zeichnungsergebnis auf die viereinhalb⸗ prozentigen Reichsſchatzanweiſungen hat einen vollen Erfolg gehabt. Die Anleihe wurde überzeichnet. Die deutſchen Spa⸗ rer haben damit erneut den Beweis dafür geliefert, wie feſt ihr Vertrauen in die Stetigkeit der deutſchen Entwicklung iſt. Die von Dr. Schacht betriebene Konſolidierungspolitik hat wiederum ihre Früchte getragen. Die Finanzlage des Reiches iſt durchweg günſtig. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin be⸗ ziffert die Geſamtſchulden des Reiches zurzeit auf rund 30 Milliarden Mark einſchließlich der Schulden der früheren Län⸗ der uſw. Das iſt eine für ein Land von der Bedeutung Deutſchlands ſehr geringe Summe. Die„zuſätzlichen“ Ver⸗ pflichtungen, die in den letzten zweieinhalb Jahren der Ar⸗ beitsbeſchaffung entſtanden ſind, machen übrigens auch nur 6 bis 7 Milliarden aus und ihnen ſteht eine Haushaltsbeſſe⸗ rung von mehreren Milliarden und ein Vermögenszuwachs an. Werten der verſchiedenſten Art gegenüber. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer blieb mit 102,1 unverändert. An den internationalen Warenmärkten iſt ein Steigen der Rohſtoffpreiſe feſtzuſtellen. Auf dem Partei⸗ tag der Freiheit in Nürnberg konnte der Führer mit berechtig⸗ tem Stolz feſtſtellen, daß wir uns ſelbſt unſere Freiheit erobert haben, auch auf wirtſchaftlichem Gebiet. Niemand hat uns geholfen, die ganze Welt war gegen uns und im Innern waren auch ſtarke belſchewiſtiſche Kräfte zu überwinden. Aber wir haben es geſchafft— trotz der Feindſchaft des in⸗ ternationalen Judentums. Die nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsführung hat nicht nur rund fünf Millionen erwerbsloſer Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot gegeben, ſie hat auch die Ernährung aus eigener Scholle gewährleiſtet. Sie hat den Frieden in der Wirtſchaft gefeſtigt und hat verhindert, daß aus dem mühſam erkämpften Wirtſchaftsaufſtieg eine Preiskonjunktur wurde. Produktenmarkt. An den Getreidemärkten war die um⸗ ſatztätigkeit gering. Brotgetreide war reichlich angeboten, doch war die Nachfrage der Mühlen nicht ſonderlich groß. Am Mehlmarkt hat die Feſtſetzung der neuen Preiſe die Zu⸗ rückhaltung eher noch verſtärkt. In Futtermitteln blieb das Angebot knapp. Viehmarkt. Die Schlachtviehmärkte hatten lebhaftes Ge⸗ ſchäft. Die geringe Verſorgung der Schweinemärkte führte wiederum zu einer Zuteilung und raſchen Räumung des i ſtandes. Die Großvieh⸗ und Kälbermärkte waren genügend befahren. Es waren geringfügige Preisbeſſerungen zu ver⸗ zeichnen. g * Nichtpreiſe für Notmoſt Neuſtadt a. d. 9. Der Gebietsbeauftragte für die Wein⸗ abſatzregelung teilt folgende Richtpreiſe für Rotmoſt mit: Von Schweigen mit Maikammer 25 Mark; von Diedes⸗ feld mit Mußbach 8 Mark die Logel; Königsbach und mitt⸗ leres Feuerberggebiet mit Ungſtein und Kallſtadt 9 Mark: Herxheim am Berg und Uebergangsgebiet 8 Mark und nördliche Grenze 7,50—7,25 Mark. Dieſe Richtpreiſe geben für die jeweilige Preisgruppe die unterſte Preishöhe an und verſtehen ſich, wenn nicht anders vereinbart, abzüglich Proviſion. Abweichungen, die ſich aufgrund beſſerer Qua⸗ lität ergeben, haben eine entſprechende Staffelung der genannten Preiſe nach oben zur Folge. Die ſich ergebende Staffelung der Richtpreiſe vollzieht ſich nach Einſetzen der Qualität zwiſchen Käufer und Verkäufer. . Weltbild(M.) Geländeübung einer Nachrichtentruppe in der Gegend von Bad Frantenhauſen— Eisleben—Horn⸗ burg—Sangerhauſen. Oben: Kabel und Geräte werden ausgeladen. Unten: Ein FJernkabel wird gelegt. — 5—— 2——.——...———ůů— Cl. Aoler 1 Seltene Frauenberufe Frauen im Büro, in der Fabrik, hinterm Ladentiſch, in der Hauswirtſchaft— ſo ſelbſtverſtändlich und gewohnt iſt jedem Menſchen die weibliche Betätigung auf dieſen Ge⸗ bieten, daß man wahrlich kein Wort darüber zu verlieren braucht. Ganz etwas anderes aber iſt es, wenn man Frauen begegnet, die die einzigen in ihrem Beruf ſind oder zu den ganz wenigen ihres Faches gehören.— Wenn man zeitlebens im Konzert nur einen männlichen Dirigenten am Pult geſehen hat, der ſein Orcheſter im ſchwarzen Frack mit weißem ſteifen Hemd dirigierte, dann iſt man nicht wenig erſtaunt, plötzlich an dieſer anſcheinend dem männlichen Geſchlecht vorbehaltenen Stelle eine Frau ſtehen zu ſehen. Die Locken fliegen bei ihren temperament⸗ vollen Bewegungen hin und her, das Geſicht iſt energie⸗ geſpannt, das ſchwere Kleid mit dem kleinen weißen Einſatz gibt den gleichen Willen zu ernſter Feierlichkeit auch im äußeren Auftreten kund, wie wir es vom Manne auf dieſem Poſten gewohnt ſind. Der brauſende Beifall am Schluß des Abends zeigt, daß auch die Frau als Dirigentin etwas zu leiſten vermag.— Dieſe Frau iſt nun beileibe kein Menſch, der etwa auf einſamen Höhen wandelt, unnahbar den Dingen des Alltags. Im Gegenteil, die Dirigentin iſt daheim Mutter zweier Kinder und die Seele eines großen Haushaltes, die keine weibliche Pflicht über ihrer muſikali⸗ ſchen Arbeit vernachläſſigt. Ein jahrelanges, ſyſtematiſches Studium hat ſie zum Dirigentenberuf geführt. Es war eine Notwendigkeit für ſie, ſie mußte ganz einfach aus einer großen Begabung heraus den Weg der Dirigentin gehen, auch wenn er noch ſo ſonderbar und einmalig für eine Frau zu ſein ſcheint. * Ebenfall aus innerem Zwang heraus wird eine an⸗ dere Frau Gartengeſtalterin. Vieles legt ſich ihr ly Beinhorn. in den Weg, vor allem der oft wiederholte Einwand, daß dieſer Beruf, zu dem man ſchon vor Tau und Tag auf den Beinen ſein muß. zu ſchwer für weibliche Kräfte wäre. Sie geht trotzdem zur Gartenbauſchule— und fühlt ſchon nach kurzer Zeit, daß eine bedenkliche Neigung zu unerträglichen Kopfſchmerzen immer mehr ſchwindet, je länger ſie in der freien Natur arbeitet. Sie wird kräftiger, ſehniger, und gegen die große Müdigkeit nach einem langen Arbeitstag gibt es ein einfaches Mittel: Mit dem letzten Biſſen des Abendbrotes ins Bett gehen und bis zum nächſten Morgen durchſchlafen. Der Weltkrieg weiſt ihr in jungen Jahren, viel eher, als ſie ſelbſt je gedacht hätte, einen großen Poſten in einer Gutsgärtnerei zu. So iſt ſie eines Tages Gärt⸗ nerin und Gartengeſtalterin, wie ſie es als Kind geträumt hat, als ſie nur mit Blüten, Blättern und Früchten ſpie⸗ len wollte, während die Altersgenoſſinnen bei den Puppen ſaßen. Heute hat ſie viel zu tun. Mit dem erſten Sonnen⸗ ſtrahl reißt ſie Pichler das Auto aus der Garage, fährt hinaus in kleine Siedlergärten und rieſige Schloßparks und ſitzt nachmittags am Zeichenbrett, um immer neue Pläne zu entwerfen, wie man am beſten, ſchönſten und naturhaf⸗ teſten ein Stück unbebauter Erde in einen blühenden Gar⸗ ten verwandeln kann. Eine der wenigen deutſchen Fliegerinnen: El * Ganz anders iſt der Weg der Taxichauffeurin in ihren Beruf. Man ſieht ſie am Droſchkenhalteplatz in der langen Reihe der Wagen ziemlich am Ende ſtehen. Die Schirmmütze macht es beinahe ſchwer, ſie als Frau heraus⸗ zuerkennen. Aber ihre Hände ſind ſo merkwürdig beſchäf⸗ tigt, und der Kopf iſt in einer typiſch weiblichen Haltung geſenkt, weil ſie nämlich— strickt! Sie denkt nicht daran, ihre Wartezeit zwiſchen den einzelnen„Fuhren“ in der Kneipe oder im 1 Geſpräch mit den Kollegen zu ver⸗ bringen. Sie weiß Beſſeres damit anzufangen und ſtrickt für Mann und Sohn daheim ein warmes Kleidungsſtück nach dem anderen. Und das Taxifahren? Leicht iſt es nicht, auch ſehr, ſehr anſtrengend. Aber ſeitdem ſie die Nachtfahr⸗ ten Sie fährt hat, iſt ihr ſchon viel 1 5 Sie fährt ihre Tour von 6 Uhr früh bis nachmittags, dann geht es nach Haus ins Bett, und nach zwei Stunden Schlaf wartet der Haushalt, die Küche, die Wäſche, der Wer weigert ſich, einen deulſchen Jungen oder ein deukſches Mädel zu ſich zu nehmen?— Niemandl Jeder meldet ſeine Zreiſtelle! n Droste Mann und der Sohn. Schöner wäre es natürlich, wenn ihr Mann am Steuer ſitzen könnte, er hat aber ein ſchweres Kopfleiden aus dem Schützengraben mitgebracht, und da mußte irgend etwas geſchehen, um die Familie über Waſſer zu halten. Sehr beſcheiden, ſehr ſelbſtverſtändlich nahm des⸗ halb die Frau den Beruf der Taxichauffeurin auf ſich. Mit den Schwierigkeiten ihres Berufes wird ſie fertig, indem ſie den Fahrgäſten, die hin und wieder glauben, ihr als Frau zu nahe treten zu können, deutlich zu verſtehen gibt, daß ſie lediglich in Erfüllung ihrer Pflichten für ihre Familie am Steuer ſitzt. Meiſtens bekommt der Fahrgaſt dann ſehr ſchnell den nötigen Reſpekt vor dieſer tapferen Frau und Mutter, die als Taxichauffeurin die Ihren ernährt. * Wenn man ins Muſeum geht und plötzlich ent⸗ deckt, daß der Di⸗ rektor dieſer koſtbaren Samm lungen eine Frau iſt, wird man nicht lange zögern, Nä heres auch über dieſen ſo außer ordentlich ſeltenen Frauenberuf; zu erfahren. In ganz Deutſchland, ja wahrſcheinlich in ganz Europa gibt es nur eine einzige Muſeumsdirektorin. Ihr Berufsweg iſt überdies völlig an⸗ dersartig geweſen als bei den Frauen, denen man ſonſt als den einzigen auf ihrem Gebiet begegnet. Als Mitarbei⸗ terin des inzwiſchen lange verſtorbenen Mannes, als Be⸗ gleiterin auf ſeinen Forſchungsreiſen, ohne jede fachliche Vorbildung iſt dieſe Frau in ihren Poſten hineingewachſen. Es iſt die Kraft des liebenden Herzens geweſen, die ſie an der Seite ihres Gatten zu wiſſenſchaftlicher Arbeit geführt hat. Dann aber haben Fleiß, Klugheit und Unermüdlich⸗ Das Geſicht der Dirigentin iſt energiegeſpannt. rer Kreuz und Quer Beneidenswerte Leute.— Merkwürdiges Mittel zum Zweck. — Geſtörte Fußballbegeiſterung.— Der Faulheit eine Prämie Es iſt in dieſen Tagen recht herbſtlich und— hoffentlich jetzt nur vorübergehend— auch ſchon kühl geworden, ſo daß man mit einiger Sorge an den Keller denkt, weil er ent⸗ weder noch keine Kohlenvorräte für den Winter birgt oder aber weil die Vorräte durch frühzeitiges Heizen vor der Zeit ſtark zuſammenſchmelzen könnten— Sorgen, die leider augenblicklich nur zu berechtigt ſind. Ein beneidenswertes Da⸗ ſein haben dagegen die Bürger des kleinen Ortes Chaudeſſig⸗ nes in Südfrankreich. Dieſer Ort beſitzt ſieben überaus er⸗ giebige Thermalquellen, aus denen das Waſſer ſtändig, auch im Winter, mit einer Temperatur von 82 Grad herausſpru⸗ delt. Eine einzige dieſer Quellen liefert 450 000 Liter faſt kochend heißes Waſſer innerhalb 24 Stunden. Die Stadt⸗ väter haben in alle Häuſer Leitungen legen laſſen, und die Einwohner von Chaudeſſignes haben nicht nur das heiße Waſſer zum Waſchen, Baden und Kochen vollſtändig frei, ſondern brauchen auch im Winter für ihre Warmwaſſerheizun⸗ gen nicht einen Centime zu zahlen. Mit einfachen Mitteln hat man hier einen großen Nutzen erzielt. Zwar ſehr einfach aber doch manchmal recht merkwürdig kann das Mittel zum Zweck ſein. Eine reiche alte Engländerin, die ſich in einem ſpaniſchen Städtchen niedergelaſſen hatte, war entſetzt, als ſie die Grauſamkeit beobachtete, mit der die Spanier ihre Tiere behandelten. Sie wandte ſich an den Bürgermeiſter des Ortes und be⸗ wog ihn, die Gründung eines Tierſchutzvereines durch⸗ zuſetzen. Eine beträchtliche Summe ſtiftete die alte Dame als Grundſtock des Anternehmens, der Reſt ſollte durch Wohltätigkeit eingebracht werden. Nach langem Veberlegen beſchloſſen die Stadtväter, als Wohltätigkeitsveranſtaltung, die am meiſten Geld einbringen würde, einen— Stier⸗ kampf aufzuführen. Worauf die alte Engländerin den Fall als hoffnungslos aufgab und abreiſte. Auch in einer Gemeinde der Tſchechoſlowaker hatte ein Stierkampf ſtörend gewirkt. In dieſer Gemeinde will man plötzlich nichts mehr von dem bisher ſo ſehr geſchätzten Fußballſpiel wiſſen und das kam ſo: Man benutzte dort in Ermangelung eines anderen Platzes, wenn Fußball ge⸗ ſpielt werden ſollte, die Kuhweide. Die Kühe wurden ein⸗ fach in eine Ecke getrieben, desgleichen der Bulle und dann konnte das Spiel beginnen. Eines Tages fiel der Ball in die Kuhherde und die Kühe wurden ſcheu. Der Bulle aber glaubte ſeine Schutzbefohlenen in Gefahr, ſenkte die Hörner und hob die beiden Tore aus, wobei er ſich allerdings ein Bein brach. Er mußte notgeſchlachtet werden und der Ge⸗ meinde entſtand daraus ein Schaden von 2000 Kronen. Man wird es verſtehen, wenn ſie die Kuhwieſe für ſolche Zwecke nicht wieder hergibt. Die Fußballbegeiſterung wird ſich jedoch bald wieder einſtellen, denn wenn überall in der Heimat und der Welt Wettſpiele ſtattfinden, wird die Gemeinde nicht zurückſtehen wollen. Wettſpiele können etwas Gutes und Nützliches ſein, aber in der Pfarrſchule in Briſtol droht ein Wettrennen ein⸗ zuſetzen, das in ſeinen Ausmaßen und Auswirkungen noch nicht zu überſehen iſt. Nämlich wenn dieſe Schule die Stif⸗ tung eines früheren„Pennälers“ annimmt. Dieſer„Pen⸗ näler“ und jetzige Stifter war alles andere denn ein Muſter⸗ knabe. Jahrelang zierte er in der Schule den letzten Platz. Als er die Qual der Schule endlich überſtanden hatte, wurde er ein tüchtiger Kaufmann und verdiente ſehr viel Geld. Jetzt hat er ſeiner Schule mitgeteilt, daß er ihr eine Stif⸗ tung machen will, aus der jedes Jahr der ſchlechteſte Schüler eine namhafte Prämie bekommen ſoll. Das Lehrerkollegium iſt in großer Verlegenheit, denn es weiß nicht, wie es ſich zu dieſem„hochherzigen“ Anerbieten ſtellen oll. Sollte die Stiftung wider Erwarten angenommen wer⸗ n, dann wird es ein feines Wettrennen unter den Schü⸗ lern um dieſen Preis geben. Die Lehrer dürften bei dieſem Wettrennen wenig Freude haben und die Eltern der Schüler Leere keit mitgeholfen, ſie zu dem zu machen, was ſie heute iſt⸗ Eine erſte Kennerin ihres Fachgebietes, eine Frau, die„ihr Muſeum nicht nur einer beſtimmten Schicht von Intereſſier⸗ ten offenhält, ſondern die alle Volksgenoſſen heranzieht ganz gleich ob Arbeiter. Mediziner, Juriſt oder Köchin * Morgens an der Flugmaſchine, abends am Vortrags- pult, ſo begegnet einem die Fliegerin. Sie iſt eine von den wenigen in Deutſchland, die den Flugſport zum Beruf gewählt haben. Aus einer unbezähmbaren Luſt in die Weite, aus einer Begeiſterung für den Luftſport, die mle⸗ mand zurückhalten konnte. iſt ſie ihren Weg gegangen. Ganz plötzlich erklärte die bis dahin brave Tochter ihrem Vater, daß ſie nun Fliegerin werden wolle. Pilotenexamen, erſte Landſtreckenflüge, dann die Erkenntnis, daß man als deutſche Fliegerin die Mittlerin deutſchen Kulturguts und deutſcher Leiſtung in der ganzen Welt ſein kann. Wetter⸗ gebräunt und ſportgeſtählt ſieht ſie aus. Auf Fahrten, die ſie faſt ſchon über die ganze Erde geführt haben, wird ſie überall begeiſtert empfangen, wo ſie auch hinkommt. Die Eingeborenen beſtaunen das Wunder der fliegenden weißen Frau, die Europäer bewundern die ſportliche Leiſtung, und die Deutſchen, denen ſie faſt immer auf ihren Flügen in Aſien, Afrika oder Amerika begegnet, freuen ſich über die Verbindung mit der Heimat, die durch ſie geſchaffen wird“ Aber beileibe ſoll man nicht glauben, daß ſie etwa nur“ fliegt. Zu ihrem Beruf gehört außerdem ein gutes Stück techniſcher Kenntniſſe, außerdem muß man zu ſchreiben und zu reden verſtehen, und zwar nicht nur ſo, wie es die meiſten Menſchen können, ſondern ſo, daß ſowohl die Leſer in Zeitungen, Zeit⸗ ſchriften und Bü⸗ chern es begei⸗ ſtert verſchlingen als auch die Ju⸗ hörer im Vortrag, im Kulturfilm, in der Wochenſchau nicht genug davon hören können. Die Flugmaſchine der Fliegerin trägt weithin ſichtbar ihren Wahlſpruch: „Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg“. Mit Mut, Ausdauer und Energie erreicht die Frau auch in dieſem Beruf al⸗ les, was ſie will. S. Pfankuch. Ernſte Feierlichkeit kennzeichnet die Dirigentin. Aufnahmen: Pfankuch(2), Atlantic(1). als Zuſchauer noch weniger. Denn nicht die ſondern die Faulheit würde prämiiert. Dieſe Stiftung dürfte als ein Racheakt gegen die Schule überhaupt aufzufaſſen zu ſein. Mit der Rache iſt es ſo eigene Sache, der Pfeil kann leicht zurückſchnellen. So erging es einem verſchmähten Liebhaber. Ein verheirateter Mann hatte vor Jahren ſich einem jungen Mädchen genähert, deſſentwegen er ſeine Ehe löſen und das er dann heiraten wollte. Das Mädchen aber wollte nichts von ihm wiſſen und zeigte ihm ziemlich deutlich ſeine Abneigung. Der Mann zog ſich daraufhin zurück, ſann aber in der Folgezeit auf Rache. Eines Tages ſuchte er aus den Kleidern ſeiner Frau einige Stücke heraus, band ſie in ein Paket zuſammen und legte dieſes am Ufer der Moſel nieder. Dann ſchrieb er einen Brief an die Tante des Mädchens, das Vollwaiſe iſt, und faßte das Schreiben ſo ab, als ob es von dem Mädchen ſelbſt käme. Es war ein Abſchiedsbrief, in dem das Mädchen mitteilte, in die Moſel gehen zu wollen, weil es ſeinerzeit nicht den Mann ſeiner Wahl, eben den jetzt Angeklagten, bekommen habe. Die Poltzei forſchte, als ſie Brief und Paket erhielt, ſofort nach dem jungen Mädchen, das ſich an⸗ geblich das Leben genommen hatte. Nirgendwo fand ſich auch eine Spur der„Selbſtmörderin aus verſchmähter Liebe“, bis dieſe dann bei einer anderen Verwandten ausfindig gemacht werden konnte. Sie hatte niemals den Gedanken gehabt, ſich das Leben zu nehmen, am allerwenigſten wegen des Mannes, der ſie einſt heiraten wollte. Die gerichtlichen Ermittlungen führten zur Feſtſtellung des Briefſchreibers in der Person des verſchmähten Liebhabers, der nunmehr wegen Urkunden⸗ fälſchung und groben Unfugs vom Schöffengericht in Trier zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde. Deutſche Gaſthäuſer Die Gaſthäuſer ſind in Deutſchland ziemlich ſpät ent⸗ ſtanden. Wer in alten Zeiten das Land durchſtreifte, der fand nächtliche Unterkunft hinter Burg⸗ oder Kloſtermauern, im Notfall auch in der Köhlerhütte. Die fahrenden Sänger waren ſtets willkommene Burggäſte, wurde doch durch ſie das einförmige Daſein durch langerſehnte Kunde vom Well⸗ getriebe angenehm unterbrochen. In den Klöſtern hatte man Räume für vornehme und einfache Leute. Die nach den Kreuzzügen eintretende Verarmung des Adels und Vermin⸗ derung der Klöſter trugen erheblich zur Abnahme der früheren Gaſtlichkeit bei. Zwar fanden die Fremden in den Pfarr⸗ häuſern als Nachfolger der Klöſter und bei den Guts⸗ pächtern als Nachfolger der Burgherren immer noch Naſt und Herberge, allein eine allgemeine Verpflichtung konnte ihnen nicht zugemutet werden. So entſtanden notgedrungen die Gaſthäuſer. Ihr Betrieb war keine Erwerbsquelle im heutigen Sinne. Zufriedenheit der Gäſte war zunächſt gleichgültig. Bequemlichkeit und Reinlichkeit fehlte. Oft brachten die Rei⸗ ſenden den Bedarf an Lebensmitteln ſelbſt mit. Daneben gab es aber auch vornehme„Fürſtenherbergen“, heute würde man„Grand Hotel“ ſagen, mit allem Komfort jener Zeit. Das heute noch beſtehende und e Gaſthaus „Zum Rieſen“ in Miltenberg a. M. iſt ein ge jener alten Gaſthauskultur. Im„Rieſen“ haben Martin Luther, Hutten, Karl V. und viele andere geſchichtliche Per⸗ ſönlichkeiten logiert. In den Städten verwandelten ſich 9955 nächſt die Zunftſtuben in Gaſtſtätten, daneben gab es abet auch Stammkneipen, in denen ſich abends die Bürger zur Anterhaltung und Belehrung verſammelten. Hier ſchmückten die Wände die Schenke oft kunſtvolle Stammkrüglein, am Verſchlag hingen Tabakspfeiſen mit Gips⸗, Maſer⸗ und teuren Meerſchaumköpfen. Außer den Wirtshäuſern in ge⸗ ſchloſſenen Dörfern entſtanden auf dem Lande ſolche m Straßenkreuzungen oder ſonſtigen verkehrsreichen Stellen. Ka⸗ men dann Aenderungen in den Verkehrswegen und ſtockte die rege Einkehr, dann wurde aus dem vielumlärmten Wirts⸗ haus eine Stätte des Schweigens, wo der Wanderer nur notgedrungen Herberge ſuchte. Schmuggler, Räuber und an⸗ deres Gefindel hatten hier ihren Aufenthalt und nicht ſelten war der Wirt ihr vertrauter Gebilfe. Dummheit 8 Cop 13 Jet ſchaff Weib Kräft ſchlep ſchwe führt. Haus! „S Leben Der weit. quelle Wenn felder Geda im Fi ihn di brenn werde Es Stund Strau „Al man „Da veräch ſind n Dokto! Ein Buber Seu „Ir gutes hat de länger Ein ſchwer neben im St haben, eine e in ein Die ſeit je ſind, Hof, f. den iſt und he Jake Er! walten dem F ſchieden er dan Sohn mütig Sohn und zu Jako weicher bis zu gewart des St „Ver Nun n „Ver Antwo benden hatte ſ ſohn ſie Eine Weib, hatten. tum be ihrem! ſich ſeir Lang ernſtlick Wege felde ü Erde j heißer ſchenken immer ſchon Bauer weil e haben, Als noch e benden gehuſcht, als ob er überwunden hätte. Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb. Nachdruck verboten 13 geder trägt die Angſt des Bauern mit. Die Männer ſchaffen fieberhaft, als wenn ſie damit auch dem armen Weide helfen könnten. Die Frauen helfen mit, ſoweit die Kräfte reichen. Ganz Birkfelde iſt auf den Beinen und ſchleppt Waſſer herbei. Als gerettet gilt das Haus nach ſchwerer Arbeit, aber drinnen wird ein heißer Kampf ge⸗ führt. Mit verſtörter Miene ſchaut die Goldnerin aus der ustür. „Schafft mir den Doktor her! Leben!“.. 5 5 der Straußbauer ſelbſt jagt die Pferde drei Meilen weit. Ihm ſchlägt das Herz in wilder Angſt. Die Augen quellen aus den Höhlen. Wenn er nur den Doktor finder! Wenn der Arzt nur kommt, derſelbe Mann, den die Birk⸗ felder durchaus im Dorf nicht haben wollten! Schreckliche Gedanken kommen dem Bauer. Seine Hände zittern wie im Fieber. Er jagt die Gäule durch die Nacht. Was ſchert ihn das, daß hinter ihm ſein Eigentum zur Hälfte nieder⸗ brennt! Jetzt geht es um ſein Weib! Das muß gerettet werden, und wenn alles drum verloren geht. Es iſt faſt Morgen, als die erſehnte Hilfe kommt. Zwei Stunden ſpäter läuft die Kunde durch das Dorf, daß die Straußin zwei Buben das Leben gegeben hat. 5 „Aber bald wär der Doktor zu ſpät gekommen,“ hört man ſagen. 5 Das kommt von der feinen Zucht!“ ſagt der alte Burk velächtlich.„Und von der feinen Kleidung. Unſere Mädel ſind nicht ſo fein, aber ſie ſind geſund und brauchen keinen Doktor!“ 5 Ein armer reicher Mann ſteht Leberecht Strauß an ſeines Weibes Lager. 18010 5 Liſett!“ ſagt er tröſtend.„Das iſt alles nicht ſo ſchlimm. Das Beſte iſt, ihr lebt, du und die Buben.“ Seufzend nickt die Bäuerin. „Frag die Trude, ob ſie wiederkommt. Sag ihr ein gutes Wort von mir. Ich bin ſo bald nicht wieder auf, hat der Doktor geſagt. Und mit dem Schaffen wär es noch länger nichts.“ Es geht um Tod und 8. Ein Schatten liegt auf Jakob Goldners Stirn. In ſchweren Gedanken geht er umher. Läge der Annemarei neben der Sorge um die eigene Wirtſchaft nicht die Not im Straußhof ſo ſehr am Herzen, ſie würde längſt geſehen haben, daß ihn etwas quält, ein geheimer Kummer oder eine ernſte Sorge, die der Mann mit ihr beſprechen möchte in einer ſtillen Stunde. Die Vergeſſenheit hat wieder in ihm Macht bekommen ſeit jener Abendſprache, da er die Toten als Zeugen auf⸗ rief gegen die Lebenden. Die Toten? Wer ſagt ihm denn, daß Fritz Rabel tot iſt? Spricht nicht vielmehr eine Stimme in ſeiner Bruſt mit Heftigkeit dagegen? Und wenn er lebt, wenn er wohl gar in Not iſt, allein oder mit Menſchen, die ihm teuer ind, wäre es nicht dreifaches Unrecht gegen ihn, daß der Hof, ſein päterliches Erbteil, in den Händen eines Frem⸗ den iſt? Und wenn der Fremde zehnmal ſein Freund war und heute der Gatte ſeiner Schweſter iſt! Jakob Goldner ſeufzt. Er hat niemals den Hof zu eigen haben wollen. Ver⸗ walten wollte er ihn für den Rabelſohn. So hat er es dem Freunde in die Hand verſprochen, als ſie voneinander ſchieden nach ihrem letzten Sehen. Heiß und ehrlich ſtritt er dann gegen den Vater ſeiner Annemarei für des Bru⸗ ders Recht. und Erz. „Er iſt nicht wert, fortan mein Sohn zu heißen,“ Das war ſein Wort, und dabei blieb er. Ja, wenn der Sohn noch einmal heimgekommen wäre, wenn er reu⸗ mütig den Vater um Vergebung gebeten hätte, wie es der Sohn im Gleichnis tat! Aber dazu war der Sohn zu ſtolz und zu ſehr ſeines Vaters Ebenbild. Jakob weiß ſehr gut, daß der harte Vater doch viel weicher fühlte, als er es zeigen mochte, ſonſt hätte er nicht bis zu ſeinem letzten Augenblick heimlich auf den Sohn gewartet. Es wäre auch nicht ſo bitter von den Lippen des Sterbenden gekommen. , Vergeblich haſt du mich hingehalten, Jakob Goldner. Run nimm das Erbe meiner Tochter und verſieh es gut!“ „Verwalten will ich es, ſo treu ich kann,“ war Jakobs Antwort, und ein Lächeln war über das Antlitz des Ster⸗ Und er hatte ſich wirklich ausgeſtritten, denn als der Schwieger⸗ ſohn ſich zu ihm niedergebeugt, da ſtand der Atem ſtill. a Eine ernſte Unterredung hatte Jakob Goldner mit ſeinem Weib, nachdem ſie den Vater zur letzten Ruhe gebettet hatten. Er ſagte ihr, daß er niemals den Hof als Eigen⸗ um betrachten könnte, weil es ihm als ein Unrecht an ihrem Bruder Fritz erſchien. Sie gab ihm recht und freute ich ſeiner Denkungsart. Lange Jahre danach ſcheute er keine Koſten und forſchte gütlich nach ſeinem Schwager, deſſen Spur ihm aus dern Wege gekommen war, ſobald er die Grenzen von Birk elde überſchritten hatte. Vergeblich! Es ſchien, als ob die Erde ihn verſchlungen hätte, und dennoch wurde Jakob 9 1 nicht mehr los, daß er zu Unrecht auf dem ofe ſäße. Die Jahre vergingen hin. Fünf Töchter entſproſſen ſeiner Che mit der Rabeltochter. Der Annemarei war es ein heißer Schmerz, daß ſie ihm keinen Sohn und Erhen ſchenken durfte und bei aller Liebe zu den Mädchen blie) mer noch ein Sehnen in ihrer Bruſt. Sie glaubte lang⸗ chon nicht mehr an die Heimkehr ihres Bruders. Dor Bauer aber nahm die Töchter dankbar aus Gottes Hand, weil es für ihn zu hart geweſen wäre, einen Sohn zu haben, der nicht ſein Erbe werden konnte.. ls nach einer Pauſe von langen Jahren ſein Weib ſich einmal Mutter fühlte, da lag der Bauer in der kommer vor ſeinem Herrn auf den Knien und bat, daß ihm dies letzte Kind ein Zeichen werden dürfe. Wenn es enn Bube wäre, den Gott ihm ſchenke, dann ſollte er zu⸗ gleich der Erbe des alten Rabelbauern ſein. . Mann und Weib ſo miteinander gebangt und 1, Gott ſchenkte ihnen ein Töchterchen als ſechſtes und letz⸗ ſtes Kind, und 1 5 aus Gottes Hand. on da an ſprachen ſie von dem fernen Bruder nicht Dur aber ſie warteten zu jeder Stund bis eines 5 Lurch Birkfelde die Kunde aging, der Rabelſohn re Des alten Rabel Sinn war ſo ſtarr wie Sten draußen in der Welt geſtorben. Woher die Botſchaft kam, das wußte niemand zu ſagen, aber ſie war da, und nie⸗ mand wagte an ihrer Glaubwürdigkeit zu zweifeln. Seit dem Tage fühlte Annemarei ſich als Bäuerin auf eigenem Boden, und der Bauer ließ ſie ſtill gewähren. An dem Tage ſchien auch die Ahne im Altenteil andern Sinnes zu werden und ſah fortan in Jakob Goldner keinen Ein⸗ dringling mehr. „Mein Sohn,“ ſprach ſie mit milder Stimme und ſtrich zärtlich über das halbblonde Haar der kleinen Chriſtine, „laß dieſes Kind die Erbin des Rabelhofes ſein!“ Da neigte der Verwalter des Erbes zuſtimmend ſein Haupt. „Wenn es Euer Wille iſt, Mutter, ſo mag es geſchehen. Aber laßt das Kind nicht wiſſen, was Ihr ihm beſtimmt habt. Es ſoll ſich nicht mehr und beſſer dünken als ſeine Schweſtern.“ Die Ahne gab ihm ſchweigend recht; aber ihre Hände breitete ſie ſegnend über das Haupt ihres jüngſten Enkeſ⸗ kindes. Wieder gingen Jahre darüber hin, und Chriſtinchen wuchs gar lieblich heran im Schutz der Ahne im Altenteil. Jakob Goldners Herz wurde ſtill und fragte und forſchte nicht mehr bis zu der letzten Abendſprache, die mit Macht das Erinnern weckte und das Gewiſſen auf den Plan rief. Vielleicht hatte er damals doch nicht eifrig genug ge⸗ forſcht. Fritz Rabel konnte wohl unter anderm Namen leben. Er, der Verwalter ſeines Gutes, hätte Mittel und Wege finden müſſen, um des Verſchollenen habhaft zu werden. Zu deutlich ſpricht eine Stimme in Jakobs Bruſt, als daß er ihr widerſtehen kann. Nach langem Ueberlegen und heißem Kampf mit ſeinem Gott fährt Jakob Goldner kurz entſchloſſen nach der Stadt 115 ſucht dort einen Anwalt auf, dem er ſeine Sache über⸗ gibt. „Herr Goldner,“ ſpricht der erfahrene Mann,„Ihre Sache erſcheint mir ſo klar, daß ich Ihnen den Ausgang vorausſagen möchte.“ „Und dennoch,“ erwidert der Schulze von Birkfelde,„um meines Gewiſſens, um meiner Ruhe willen, muß ich Sie bitten, alles zu tun, um den wahren Erben des Rabelhofes zu finden.“ Zu Hauſe trifft er Annemarei allein und ſagt ihr alles was er gedacht und getan hat. Sie nickt leiſe mit dem Kopf, weiß ſie doch, daß er keine Ruhe findet, wenn ar nicht alles tut, was er irgend kann. Mit fröhlichem Geſicht ſpringt Chriſtinchen herbei. „Vaterle,“ ruft ſie ſchon von weit her,„Maria will mich 545 ein paar Tage mit nach Hansdorf nehmen. Laßt Ihr as zu?“ Der Vater ſieht die Mutter fragend an. „Und die Schule, Chriſtel?“ e e „Ich nehme mir meine Bücher mit. Dann lernt Maria mit mir. Und weißt du, Mutterle, ich verſäum gewiß nichts in der Zeit.“ Die Mutter ſieht den Vater an. Es iſt leider nur allzu wahr, was das Kind ſpricht. Der Schulunterricht in Fuchs⸗ dorf iſt wenig wert, daß weiß in Birkfelde jeder. „So mag es ſein!“ ſagt der Bauer.„Am Sonntag abend biſt du aber wieder hier!“ Froh verſpricht es das Mädchen und eilt in das Groß⸗ mutterſtübchen, um der geliebten Ahne ihr Glück zu künden. Zur gleichen Stunde haben die jungen Leute im Birkhof einen heftigen Streit. Es geht hart her, obwohl der Kon⸗ rad ſich nach Möglichkeit im Zaume hält. Er kann nicht an gegen das vierte Gebot. Die alten Eltern zu ehren, die ihm ſein Lebelang nur Gutes taten, iſt ihm höchſtes Geſetz. Da findet ſeine Geduld und Nachſicht ein ſchnelles Ende. „Gib dir nicht weiter Mühe,“ ſagt er feſt,„es bleibt bei meinem Wort. Die Eltern bleiben hier!“ Einen Augenblick wird die Anne weißer als die Wand. Das hatte ſie denn doch nicht erwartet. „Sie oder ich. Wir können nicht länger zuſammen hauſen.“ „Es iſt bisher noch ſtets gegangen. mal nicht?“ Noch ſchwankt das Weib, dann ſpricht es raſch ein Wort, das dem Bauern zu anderer Zeit höchſtes Glück bedeutet hätte in ſeiner freudeloſen Ehe. Jetzt macht es ihn nur noch trauriger. Wer war es doch, der ſtets im Birkhof die Kinder hütete, Warum denn dies⸗ indeſſen die Bäuerin im Felde ſchaffte? Was hatte ſeine Mutter für ſich erhofft als die Freude ihres Alters? „Und dennoch, Anne,“ ſpricht er langſam und ſchwer,„es muß gehen, wie es immer ging. Ich kann und will die alten Eltern nicht vom Hof vertreiben, der ihnen recht⸗ mäßig zugehört.“ „Ihnen zugehört?“ ſpottet das Weib.„Dir gehört er zu, und meine ganze Erbſchaft iſt mit drin. Ich will aber fortan die Herrin ſein im Hof und nicht die Magd der Schwieger!“ „Schweig!“ ruft der Bauer in heißem Zorn und ſpürt in ſeinem Innern einen wilden Schmerz. „Nein, ich will nicht ſchweigen, und du wirſt nach meinem Willen tun!“ antwortet die Bäuerin giftig.„Ich will doch ſehen, ob ich dein Weib bin und als ſolches handeln darf!“ Immer lauter und heftiger ſchallen die beiden Stimmen durch das Haus. Die Tür der Hinterſtube öffnet ſich. ſteht der alte Birk. An ſeinen Arm hat ſich ſein Weib ge⸗ klammert. Zorn flammt aus des Alten Augen, den er nur mühſam hemmt „Des Vaters Segen baut den Kindern Häuſer! Der Fluch der Mutter reißt es nieder! Kennſt du das Wort, Anne Huber? Wenn nicht, ſo wirſt du es noch kennen lernen. Der Herrgott wird es ſelber brennen in dein hartes kaltes Herz!“ Er hält einen Augenblick inne und fährt dann ruhiger fort.„Wir weichen, Konrad, weil wir der Herrſch⸗ ſucht deiner Frau im Wege ſind. Wir ziehen in die Kate, wie die Jungbäuerin beſtimmt. Vielleicht wird ſie es noch einmal bereuen, daß ſie den Segen der Alten aus ihrem Hauſe wies!“ „Nein, Vater, nein!“ ruft der Jungbauer entſetzt.„Ihr dürft nicht tun, wie Ihr ſagt. Eher muß ſie weichen, die nicht wert iſt, daß ſie Eure Tochter heißt und Bäuerin im Birkhof geworden iſt durch Euch.“ „Sohn,“ ſagt der ſtarke Mann und bebt am ganzen Körper vor Erregung.„Es kann nicht anders ſein. Du biſt an ſie gebunden mit heiligem Eid. Was Gott zu⸗ ſammenfügte, das ſoll der Menſch nicht ſcheiden.“ „So muß ich mit ihr aus dem Birkhof gehen,“ ſagt Konrad ſtill und bleich. „Nein, mein Sohn,“ verſetzt der Vater,„es iſt reiflich überlegt. Wir gehen, die Mutter und ich, und fühnen eine Schuld an dir.“ „Vater, was redet Ihr!“ „Eine Schuld!“ ruft das Weib des Jungbauern trium⸗ phierend.„Siehſt du, wie recht ich habe! Frag nicht viel und laß ſie gehen, ſo werden wir künftig Frieden haben.“ „Du irrſt dich, Weib!“ ſtößt Konrad mit weißen Lippen hervor„Wenn Vater und Mutter gehen, dann geht der Friede mit!“ Die Tür der Hinterſtube ſchließt ſich wieder, ſchließt den Sohn mit ein. Mutter, Vater,“ bittet er mit feuchten Augen,„tut mir das nicht an! Bleibt hier und übet Nachſicht gegen ihre böſen Worte. Es bringt ihr Zuſtand mit ſich, daß ſie hart und ungeduldig wird.“ „Sohn,“ ſagt die Mutter leiſe,„wir ſühnen eine Schuld. Wir trieben dich in dieſe Ehe, in die ihr beide keine Liebe brachtet. Ich wußte wohl, du warſt einer andern gut und ſie dir. Was über uns jetzt kommt, iſt nur die Strafe für unſern Hochmut und unſere Liebloſigkeit gegen dich und ſie. Die reiche Gaſtwirtstochter ſchien uns zuͤr Ehe beſſer als die arme Magd, die eine Waiſe war. Wir ſühnen dieſe Schuld, ſo gut es eben geht. Vergib, daß wir nicht unge⸗ ſchehen machen können, was wir dir angetan haben!“ Tief beugt der Sohn ſich zu der Mutter nieder und legt die heißen Lippen auf ihr Haar, das in den letzten Wochen ganz weiß geworden iſt wie einer Greiſid Hauͤpt. „Mutter,“ ſpricht er,„ich bin mit ſchuld. Ich hab nicht um mein Glück gekämpft und hab es aus den Händen gleiten laſſen. Hätt ich die Lippen aufgetan und Euch mein Herz geöffnet, Mutter, Ihr hättet mir mein Glück wohl nicht verſagt.“ „Du guter Bub! Du willſt mir tragen helfen an meiner Schuld, und du vermagſt es nicht.“ Die Mutter iſt ganz gebeugt, aber Sebaſtian Birk richtet ſich empor. i „Es iſt vorbei. Die Folgen werden wir zu tragen wiſſen. Komm, Mutter, laß uns unſere Sachen ordnen. Die Roſel wird uns helfen. Sie ſoll uns in die Kate folgen und fortan unſre liebe Tochter ſein!“ „Ja, Vater,“ ſpricht Mutter Fränze und wiſcht die Tränen ab. Sie weiß ſehr gut, warum der Vater die Auf der Schwelle aber ſie Roſemarie nicht länger in dem Hofe laſſen will. ERH Her ti IS Fu bit Scuüdt HteBSRUcHFT Die Fülle der Frucht, die der Herbſt für die Tafel und ür die Küche ſchenkt, verlangt viel Umſicht von der Haus⸗ rau. Zumal dort, wo ſo verwertet werden ſoll, daß nichts verdirbt und ihre Tiſchgenoſſen doch auch der Früchte nicht überdrüſſig werden. Gerade der Apfel, die ſchönſte Herbſt⸗ frucht, bietet unzählig viele Verwendungsmöglichkeiten, von denen einiges Wohlſchmeckendes hier genannt ſei. Apfeltaſchen. 150 Gramm Butter, 200 Gramm Zucker und 2 Eier werden ſchaumig gerührt. 500 Gramm eſiebtes Weizenmehl, 1 Backpulver, abgeriebene Zitronen⸗ 110 15 und ein wenig Milch werden dazu gerührt und das Ganze zu einem Teig verarbeitet, den man etwa einen hal⸗ ben Zentimeter dick ausrollt. Davon ſticht man runde Schei⸗ ben aus. Geſchälte, fein gehobelte Aepfel vermiſcht man Aufnahme: Scene. Sehr beliebt ſind die Wunderäpfel. mit Zucker, Roſinen, einer Priſe Zimt, beträufelt ſie mii Rum, belegt die Hälfte der Teigplakten damit, legt die an⸗ dere Hälfte darüber und drückt ſie an den Rändern feſt zu⸗ ſammen. Die Taſchen werden auf ein gefettetes Blech ge⸗ legt, mit gequirltem Gelbei beſtrichen, mit Zucker beſtreut und gebacken. Apfelkuchen mit Mürbeteig. Man ſtellt aus Pfund Mehl, 2 Eiern, 3 Pfund Butter oder Mar arine, Pfund Zucker und 1 Gläschen Rum einen zarten Mürbe⸗ telg het, kollk lyn aus, belegt ein gevuttertes Blech damit und bäckt ihn kurz an. Dann belegt man ihn dicht mit Apfelſcheiben, die man vorher gezuckert und mit wenig Rum beträufelt durchziehen ließ, ſtreut gut gewaſchene Ko⸗ rinthen darüber und läßt den Kuchen fertig backen. Man kann dann mit gezuckertem Eisſchnee überſtreichen und den Kuchen noch einige Minuten überbacken laſſen. Aepfel in Weingelee. Etwa 1 Pfund Aepfel werden geſchiüſ in Viertel geſchnitten, vom Kerngehävſe befreit und in Weißwein mit etwas abgeriebener Zitronen⸗ ſchale und Zucker weich gedünſtet, ohne zu verkochen. Dann werden die Aepfel mit dem Schaumlöffel vorſichtig in eine Glasſchale gelegt, die Flüſſigkeit wird mit ausgelöſter Ge⸗ lantine verrührt und über die Aepfel gegoſſen. Das Gelee wird mit Schlagſahne verziert. ö Wunderäp. Große Aepfel werden gewaſchen, gut getrocknet, das Kerngehäuſe wird ſo weit herausgebohrt, daß nur noch eine kleine Unterlage ſtehen bleibt. In die Höhlung wird etwas Zucker geſtreut, Rum geträufelt und mit Marmelade oder Preißelbeerkompott gefüllt. Die Aepfel werden in einer gefetteten, mit geriebener Semmel aus⸗ geſtrichenen Form im Ofen bei ſchwacher Hitze gebraten. Apfelcereme. 1 Pfund gebratene Aepfel werden durch ein Haarſieb geſtrichen, 2—3 Eiweiß werden zu ſtei⸗ fem Schnee geſchlagen und damit vermiſcht. Der Saft einer Zitrone, etwas abgeriebene itronenſchale werden hinzu⸗ gefügt. Man ſchmeckt mit Zucker und Rum ab. Die Ereme wird eine Stunde gerührt. a Apfelwaſſer. Ein recht ſchöner ſaurer Apfel wird ee in dünne Scheiben geſchnitten und mit kochen⸗ em Waſſer übergoſſen. So bleibt er zugedeckt etwa eine Stunde ſtehen. Dann wird der ſo entſtandene Apfelſaft durch ein feines Sieb gegoſſen, mit Zucker geſüßt und even⸗ tuell etwas Weißwein dazugegoſſen. E. Schoepke. 5 5 9 1 1 Gauklaſſe⸗ Handball. 98er Turner— VfR, Mannheim. Morgen Sonntag finden in Seckenheim der erſte Kampf der Handball⸗Gauklaſſe ſtatt. Die Handballer der 98er Turner haben den alten Handballkämpen VfR. Mannheim zum fälligen Verbandsſpiel zu Gaſt. Das Spiel, das auf dem Wörtelſpielplatz zum Austrag kommt verſpricht ein hochintereſſantes Treffen zu werden. Sind doch die VfR.⸗Spieler durchweg gut trainierte Leute und kämpfen ſchon lange Jahre in der Gauklaſſe. In der letzten Verbandsrunde brachten es dieſe Leute zum 3. Tabellenplatz. Sie haben ihr erſtes Spiel in Nußloch nicht zu einem Sieg bringen können und werden nach Seckenheim allen Ernſtes zum Spiel antreten, um Sieg und Punkte zu erringen. Die Turner ſtehen als Neuling dieſer Klaſſe wiederum vor einem ſchweren Spiel und werden alle Regiſter ihres Könnens ziehen müſſen um nicht eine Niederlage hinnehmen zu müſſen. Ihre Spiel⸗ ſtärke haben ſie im Weinheimer Kampf unter Beweis geſtellt und ſind dort hoffnungsvoll geſtartet. Sie dürften aus dieſem Spiel gelernt haben, daß es in der Gau⸗ klaſſe gilt zu kämpfen, um ſich einen guten Tabellenplatz zu ſichern. Dieſes bevorſtehende Spiel wird einen zahl⸗ reichen Beſuch aller hieſigen Sporkanhänger haben und wollen hoffen, daß ſich die Turner weiterhin ritterlich halten und ſchlagen. Zeigen dieſelben auch in dieſem Spiel ſolche Leiſtungen wie in Weinheim, wird ihnen Sieg und Punkte ſicher ſein. c Fußball Bezirksklaſſefußball— Unterbaden. Die erſten Spiele der Bezirksklaſſe Gruppe Weſt im Bezirk Unterbaden wurden ſchon am 1. September ds. Irs. ausgetragen. Lediglich Seckenheim und Käfertal hatten noch nicht eingegriffen. Die Einheimiſchen mußten ſich an dieſem Tage erſt noch die Bezirksklaſſenzugehörig⸗ keit erſpielen, während Käfertal ſein 25 jähr. Jubiläum feierte. Gleich zu Beginn fehlte es nicht an Ueberraſchun⸗ gen. Die beiden Neulinge ſetzten ſich ordentlich zur Wehr und machten ihren Kampfgefährten das Leben ſauer. Neulußheim überraſchte durch ſeinen zahlenmäßig hohen Sieg über Ilvesheim. Die Ergebniſſe waren: Neulußheim— Ilvesheim 6:1 Hockenheim— Feudenheim 4:4 Heddesheim— Sandhofen 11 Rheinau— Friedrichsfeld 1:2 Phönix— 08 Mannheim 3:1 Die letzten zwei Sonntage brachten eine unfreiwillige Spielpauſe, da an beiden Sonntagen Spielverbot be⸗ ſtand. Morgen geht es in den zweiten Gang. Es ſind faſt ausnahmsloſe zugkräftige Paarungen, wie überhaupt die Gruppe Weſt faſt nur Großkämpfe zu liefern ſcheint. Die Spieltüchtigkeit aller beteiligten Mannſchaften bringt dies von allein mit ſich. Keinem Beteiligten werden die Punkte in den Schoß fallen. Mit äußerſter Energie und reſtloſer Hingabe wird um jeden Punkt und Spielgewinn gekämpft werden müſſen. Morgen treten in die Schranken: 08 Mannheim— Käfertal Sandhofen— Phönix Friedrichsfeld— Heddesheim Feudenheim— Rheinau Ilvesheim— Hockenheim Neulußheim— Seckenheim Seckenheim muß nach Neulußheim. Das Gelände iſt noch in bekannt unangenehmer Erinnerung. Hier wurde im vorigen Jahr der Grundſtein zu den beiden ſchweren Entſcheidungsſpielen gegen Altrip gelegt. Die Mannſchaft der Neulußheimer ſcheint aber auch in dieſem Jahr in beſter Form zu ſein Mit dem gegen Ilvesheim errungenen 6:1⸗Sieg bringen die Leute die beſte Empfehlung mit zur Spitzengruppe. Es wird ein ſehr ſchwerer Gang werden. Der alte„Neuling“ Seckenheim muß ſich ſehr anſtrengen, wenn er ſich angenehm aus der Affaire ziehen will. Die Seckenheimer Mannſchaft weit um was es geht— ſie muß kämpfen. ch P. S. Für Zuſchauer iſt Fahrtgelegenheit geboten. Abfahrt vom Lokal 1.15 Uhr. Auswärtiger Sport. Nach don Fußball⸗Großkämpfen des letzten Sonntags tritt für einige Zeit in dieſer Beziehung eine längere Ruhe⸗ pauſe ein, auch ſonſt iſt Deutſchland an internationalen Großereigniſſen nur ſchwach beteiligt. Trotzdem werden in⸗ nerhalb der eigenen Grenzen zahlreiche Veranſtaltungen ab⸗ gewickelt, die über den Durchſchnitt weit hinausgehen. Im Fußball⸗Vereinspokal kommt man eine Runde wei⸗ ter. Die Leichtathleten treffen ſich beim„Internatio⸗ nalen“ in Stuttgart, in Bad Nauheim wird die Meden⸗ Endrunde der Tennis⸗Gaumannſchaften ausgeſpielt. Der Große Autopreis von Spanien in San Sebaſtian ſieht wiederum zwei ſtarke deutſche Mannſchaften, die der Auto⸗Union und der Mercedes⸗Benz, am Start. Schließlich darf der Alpenflug 1935 nicht vergeſſen werden. Die Pokalſpiele im Fußball ſind inzwiſchen ſoweit fortgeſchritten, daß jede Begegnung zu einem Großkampf geworden iſt. Von den 32 nach be⸗ teiligten Mannſchaften ſtammen allein 10 aus Süd⸗ deutſchlan d, die aber z. T. gegeneinanderſpielen müſſen: SV Waldhof— Wormatia Worms, Freiburger FE— SW Feuerbach, 1. Fe Nürnberg— Ulmer FV 94, BC Augsburg— VfR Mannheim. Die Sp⸗Vgg Fürth tritt in Köln gegen den VfR an und FC Schweinfurt muß zur Chemnitzer Poltzei. Von den übrigen Kämpfen in⸗ lereſſieren in erſter Linie noch Schalke 04— SV Raſſel, VfL Benrath— Eimsbüttel, Hamburger SV— Fortuna Düſſeldorf und Hannover 96— Holſtein Kiel. Die Punkteſpiele werden natürlich im ganzen Reich durch die Pokalſpiele arg beſchnitten. In den vier ſüddeutſchen Gauen, die nur auf zwölf Spiele insgeſamt kommen, wird folgendes Programm abgewickelt: 1 Süd weſt: Phönix Ludwigshafen— FW Saarbrük⸗ ken, FSV Frankfurt— F Pirmaſens, Anion Nieder⸗ rad— Opel Rüſſelsheim, Boruſſta Neunkirchen— Kickers Offenbach. Baden: 1. Fc Pforzheim— VfB Mühlburg, Phö⸗ nix Karlsruhe— Germania Brötzingen, Bf Neckarau— Amicitia Viernheim. f s Württemberg: Stuttgarter Kickers— SC. Stutt⸗ gart(Sa), Sportfreunde Eßlingen— Sportfreunde Stutt⸗ gart, FV Zuffenhauſen— SV Cannſtatt. Das Ausland ſieht noch zwei wichtige Länderſpiele vor. Nach dem Sparta⸗Sieg über Ferencvaros Budapeſt iſt das Treffen der Nationalmannſchaft von Angarn und der Tſchechoſlowakei in Budapeſt von beſonderer Spannung um⸗ geben. In Oslo kämpfen Norwegen und Schweden um den Gewinn des Nordiſchen Pokals. Für Schweden kein leichter Gang! Der Hanoball bringt gleichfalls in allen Gauen die Fortſetzung der Mei⸗ ſterſchaftskämpfe. Die Gaue Bayern und Württem⸗ berg haben außerdem ein Repräſentatipſpiel vereinbart, das in Regensburg ausgetragen wird. Württemberg hat deshalb überhaupt keine Spiele, und nur zwetr finden in Bayern ſtatt. Es ſpielen alſo in: Süd weſt: Polizei Darmſtadt— VfR Kaiſerslaulern, SV Wiesbaden— FSW Frankfurt, Ingobertia St. Ing⸗ bert— TW Frieſenheim, TV Haßloch— TS Herrns⸗ heim. Baden: SV Waldhof— TS Nußloch, TV Sek⸗ kenheim— VfR Mannheim, Tgd Ketſch— TW 62 Wein⸗ heim. 85 In der Leichtathletik iſt das Stuttgarter Internationale Sportfeſt hervorzuheben, das eine ganz ausgezeichnete Beſetzung ge⸗ funden hat. Schon allein die Tatſache, daß ſämtliche Sieger von Paris am Start ſein werden, hebt die Veranſtaltung weit aus dem Rahmen des Alltäglichen hervor. Die hervorragenden Finnen Matti Järvinen, Lindroth, Kot⸗ kas, Höckert und Toivonen geben der Veranſtaltung ein inter⸗ nationales Gepräge.— In Konſtanz wird die Badiſche Zehnkampfmeiſterſchaft entſchieden, die Abel⸗ Neckarau zu verteidigen hat. Ausſichtsreicher Bewerber neben Abel iſt Hübſch(Handſchuhsheimj.— Die Franzoſen be⸗ ſtreiten in Turin einen weiteren Länderkampf, der ſie mit Italien zuſammenführt. Nach der ſchweren Niederlage gegen Deutſchland hoffen ſie jetzt etwas beſſer abzuſchneiden. Einen Städtekampf tragen Mannheim und Karls⸗ ruhe bereits am Samstag aus. Main⸗Neckar⸗Spiel in Mannheim. Das traditionelle Rugbytreffen zwiſchen Baden und Südweſt(Main⸗Neckar⸗Spiel), das am 20. November ur⸗ ſprünglich in Heidelberg ſtattfinden ſollte, wurde nun nach Mannheim verlegt. Heidelberg bekommt dafür am 10. November das Spiel zwiſchen Süddeutſchland und der fran⸗ zöſiſchen„Alpen“ ⸗Mannſchaft, auf das auch Mannheim und Frankfurt reflektierten.— Die beiden Probeſpiele der Na⸗ tionalmannſchaft auf ſüddeutſchem Boden liegen nun auch endgültig feſt. Das erſte findet am 12. Oktober in Heidel⸗ berg ſtatt, das zweite tags darauf in Stuttgart. Im Motorſport iſt es bald aus. Der letzte Große Preis des Jah von Spanien, der in San Sebaſtian auf der 17.315 Kilometer langen Laſarte⸗Rundſtrecke entſchieden wird. Mer cedes⸗Benz mit Caracctola, von Brauchitſch und res iſt der Fagioli, Auto⸗Anion mit Stuck, Roſemeyer und Varzi, Alfa Romeo mit Nuvolari und Chiron, Maſeraßz mit Lehour und Stena und ſchließlich Bugatti mit Benolf und Wimille ſind die Gegner des 519.450 Kilometer⸗Ner⸗ nens, das dem Sieger 20000 Peſeten einbringt. 1 Anter Verſchiedenes gibt es nocß) einige größere Veranſtaltungen. Der Alpez⸗ flug 1938 iſt ein Geſchicklichkeits⸗Flugwettbewerb mit b fachen Orteraufgaben. Die Beteiligung iſt wieder ganz her⸗ vorragend ausgefallen, die bekannteſten Flieger nehmen an Wettbewerb teil.— In Freiſing, Schifferſtadt und Saarbrücken finden Ausſchetdungskämpfe der Gewicht heber für die Pariſer Europameiſterſchaften ſtatt.— J Rom beginnen die Weltmeiſterſchaften im Schieße, de erſt am 29. September abgeſchloſſen werden. Deutſchland hat ein ſtarkes Aufgebot entſandt. In Zella⸗Mehlis wer⸗ den am Sonntag die deutſchen Meiſter im Piſtolenſchieße ermittelt. i 1 5 die N 26 O0NNIb 10 wiſſn J. Antwort gehe Joel fr a cn u bnd lauen fog sfr odr br finn dra Die Olympiaheftreihe, deren geringer Preis von 10 N, für das Einzelheft auch minderbemittekten Volksgenoſſen die Anſchaffung ermöglichen ſoll, ſteht im Mittelpunkt der von Amt für Sportwerbung in Verbindung mit dem Reichs ſportführer eingeleiteten Sportwerbung. Die Hefte werben für Leibesübungen und ſportliche Betätigung überhaup, wollen darüber hinaus aber auch den breiteſten Schichten des deutſchen Volkes Verſtändnis für die bei den Olympiſchen Spielen unumgänglichen Höchſtleiſtungen vermitteln. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 5.45 Choral, Morgenſpruch, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert 1; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ zer; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Sonntag, 22. September: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zul; 8.45 Evang. Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Deutſche Morgenfeier der Hitlerfugend; 10.30 Orgelkonzert; 11 Volk muſtziert; 11.30 Bachkantate; 12 Mittagskonzert; 13 Unterhaltungs- muſik; 14 Kinderſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Anterhaltungskonzert, dazwiſchen: Hör⸗ berichte von den Schlußrunden des„Großen Preis von Spanien“; 17 Chorgeſang; 17.30 Hausmuſik; 18 Männer am See, Hörbericht; 18.45 Kirbemuſt, als Einlage: Die Gaigelbrüder; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Die Jahreszeiten, Oratorium von Joſef Haydn; 21.30 Intermezzo; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanz in der Nacht; 24 Nachtkonzert. 8 Montag, 23. September: 9 Frauenfunk; 9.15 Sende⸗ pauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wie⸗ derſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchl. Sendepause; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Jugendfunk; 19 Volks⸗ muſik; 20.10 Nordiſches Konzert; 21 Oeſterreichiſcher Abend; 22.20 Saardienſt; 22.35 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 24. September: 9 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 15 Sendepauſe; 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tier⸗ ſtunde; 16 Muſik am Nachmittag; 18.30 Schuhmacher bleib beim Leiſten, Unterhaltung; 18.50 Nationalſozialiſtiſcher Rund⸗ funk; 19 Sag, was du auf dem Herzen haſt, allerhand Herzensergüſſe und Geſtändniſſe; 19.30 Und jetzt iſt's Feier⸗ abend; 20.15 Stunde der Nation; 21 Orcheſterkonzert; 22.30 Theater hinter Stacheldraht; 23 Garnierte Tanzkarte. Mittwoch, 25. September: 9 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 15 Sendepauſe; 15.30 Jungmädel, hör zu!; 16 Hei⸗ tere Muſik am Nachmittag; 18.30 Lernt morſen; 18.45 Kurzvortrag; 19„Beflügelte“ Muſik; 19.30 Wie wird das Dritte Reich regiert?; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Muſik für Gitarre; 21 Leo bricht aus, Funkſcherz; 22.15 Olympiadienſt; 22.30 Bericht vom Tennisländerkampf Deutſchland— Schweiz: 22.40 Nachtmuſik. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 22. September: 6 Hafenkonzert; 8 Je Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sende pauſe; 8.45 Choralblaſen; 9 Evang. Morgenfeier; 9.40 Be kenntniſſe zur Zeit; 10 Deutſche Morgenfeier der Hitler jugend; 10.30 Chorgeſang; 11.10 Dichter im Dritten eich 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Unterhaltung muſik, dazwiſchen: Hörberichte vom Großen Preis von Sp nien, Start und erſte Runden; 14 Stunde des Lande 15 Nachmittagskonzert, dazwiſchen Hörbericht von den Schluß runden des„Großen Preis von Spanien“; 17 Von Gli und Liebe; 18 Jugendfunk; 18.30 Tag des deutſchen Volk tums; 19 Bitte recht freundlich, heitere Hörfolge; 19.0 Sport; 20 Manfred, dramatiſches Gedicht; 21 Drei g cherte G'ſchichten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nach richten, Sport; 22.20 Funkbogen um das Feſt der Frank furter auf dem Römerberg; 22.35 Sportſpiegel des Son tag; 23 Tanz in der Nacht; 24 Nachtmuſik. Montag, 23. September: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul funk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15445 Kinderfunk; 15.30 Was bringen die Zeitſchriften des Mi nats?; 15.45 Rhein⸗mainiſche Erzähler; 16 Kleines Konzert 16.30 Konradin, der Hohenſtaufe, als Symbol ewigen Deutſch tums; 16.45 Ein unvergeßlicher Beſuch; 18.30 Jugendfult 19 Volksmuſik; 20.10 Wir Mädel fingen; 20.40 Muſik au 1 21.30 Beethoven⸗Konzert; 22.30 Muſik zur guten acht. Dienstag, 24. September: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul funk; 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus 15.15 Für die Frau; 16 Kleines Konzert; 16.30 Ein Beſuch in Ravelle; 16.45 Die Wirtſchaft im Dienſte des Staates 18.30 Die Natur macht keine Sprünge, ſtimmt das 0 noch?; 18.45 Zeitgenoſſen gibt's; 19 Anterhaltungskong! 19.40 Zuſammenarbeit in der RNundfunkwirtſchaft; 20. Stunde der Nation; 21 Orcheſterkonzert; 22.30 Theater hir. ter Stacheldraht, Hörbild; 23 Garnierte Tanzkarte. Mittwoch, 25. September: 10 Sendepause; 10.15 Schul. funk, 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und 901 15.15 Lieder; 15.45 Das Kulturſchaffen der Weſtmark; 1 Kleine Konzert; 16.30 Weizen, Wein und Tabak, da folge; 17 Petermann ſagt an; 18.30 Das Leben ſprichl 18.45 Saardienſt; 19 Anterhaltungskonzert; 19.40 Bae funk; 20.15 Stunde der Nation; 20.45 Lachender Fun 22.15 Olympiadienſt; 22.30 Bericht vom Tennisländerkampy Deutſchland— Schweiz; 22.40 Tanzmuſik. 83 2 die Di die P dort nen G tranke auch! bracht erſten Lorch zu B als V Der 6 11 5 oll u Leb 1 Bode wo se entge ſchehr anſäſ Geme ter E manr Ortsr tung, bei J auf d zeug, gen, Berg am r dieſe das veſtei zechen zöſiſe weltl 0 Theo der? ch und r und ase Benoit ter⸗Ren⸗ Ulper⸗ mit eir⸗ mz her⸗ men am 5 und Wlcht⸗ — J. en, die ütſchland is wer⸗ iſchießen 15 10 Pf. ſſen die her vom Reichs erben erhaußt, chichten npiſchen Als einſt einmal unſer Herr mit St. Peter dort, wo heute die Dörfer Immenſtaad und Hagnau liegen, unerkannt durch die Pfahlbauſiedlungen am Bodenſee wandelte, wurde er dort freundlich aufgenommen. Zum Danke ſchenkte er ſei⸗ nen Gaſtfreunden die Weinrebe, und noch am gleichen Tage tranken ſeine Wirte bereits den ſüßen Meersburger, der auch heute noch die beſte Sorte der Bodenſeeweine iſt. So brachte die fromme Legende den Wein an den Rhein. Zum erſtenmal wird die Weinrebe in einer alten Urkunde zu Lorch im Jahre 832 erwähnt, und in der St.⸗Martins⸗Kirche zu Bingen ſteht die St.⸗Urban⸗Figur mit der Weintraube als Wahrzeichen des Schutzpatrons des rheiniſchen Weines. Der Gedenktag des Heiligen wird ſeit altersher zum 25. Mai efeiert, als der Tag, an dem die Arbeit des Winzers enden fol und der Weinſtock der Sonne allein überlaſſen wird. Aeberall— der Wein Ueberall entlang des Rheins, vom föhnüberbrauſten Bodenſee bis zum verqualmten Köln herunter, überall dort, wo ſaftſtrotzende Trauben in der Südhangzone der Süße entgegenreifen, ſteht der Wein im Vordergrunde der Ge⸗ ſchehniſſe, iſt der Wein Lebensnerv und Arbeitszweck der anſäſſigen Winzerſchaft, Handel und Gedeih geſchloſſener Gemeinden und Inhalt oder Motiv mancher ortsverwurzel⸗ ter Sage; hier ſtehen Oertlichkeit und frommer Bieder⸗ mannsſinn in urſächlichem Zuſammenhang. Ja, bis in die Ortsnamen hinein verflicht die Sage Wahrheit und Dich⸗ tung, und als der einſt ſo grauſam gemarterte St. Theoneſt bei Mainz zur Todesfahrt in eine durchlöcherte Weinkufe auf den Rhein geſetzt wurde, ſchwamm dieſes ſeltſame Fahr⸗ zeug, durch das Wunder einfaltsfrommer Gläubigkeit getra⸗ 535 glatt und ſicher durch alle Strudel des wildrauſchenden ergfluſſes, bis es nach gurgelnder Talfahrt ſanft und ſachte am ruhigen Ufer ſtrandete und dort, in der Erinnerung an dieſe Kufe, den Ort Cuba villula entſtehen ließ. Es iſt dies das gleiche Caub, wo Blücher in einer froſtſtarrenden Sil⸗ veſternacht in allen Uferwirtshäuſern luſtig tenzen und zechen ließ, um an der Naſe der ſolcherart getäuſchten fran⸗ zöſiſchen Spione vorbei, in aller Stille ſeine Kähne zum weltberühmten Rheinübergang anzuſetzen! In ehrfurchtsvollem Gedenken feiert Caub am St. ⸗ Theoneſtius⸗Tag den Schutzpatron gerade dann, wenn mit der Weinleſe das junge Traubenblut den Keltern entſpringt und der Weinſegen des Jahres eingebracht iſt, den St. Ur⸗ bani im Mai eröffnet hatte! Schon in den Bergen des Oberlaufes klammert ſich die Rebe an die Ufer des Rheins und ſpielt in die Ereigniſſe längſt verklungener Geſchehniſſe hinein. Als anno 1476 hoch oben an der Schweizer Grenze der umliegende Adel das Städtchen Stein berannte und nichts gegen die wach⸗ ſame Bürgerſchaft auszurichten vermochte, ſchmuggelte er, gleich den Griechen vor Troja. durch Liſt ſeine Reiſigen ein. Nur wurde dies, ortsſinnig abgeändert, mit Hilfe leerer Weinfäſſer getan, die, harmlos am„Welſchen Törli“ ge⸗ ſtapelt, zur tiefſchlafenden Mitternacht von einem mitver⸗ ſchworenen Bürger geöffnet werden ſollten. In dieſen Fäſ⸗ ſern aber war es dunkel, und beim langweiligen Zuwarten in ihren engen Verſtecken verloren die Brandmörder den Sinn für die Zeit und meinten, es ſei ſchon ſpätdunkler Abend, und das, was ſie draußen hörten, die Schritte ihres heimlich Verbündeten. In Wirklichkeit war es aber bloß ein pfiffiger Bäckerfunge, der da vorbeiſchlenderte und ihrem ungeduldigen Zufruf:„Iſt's ſo weit?“ gemächlich mit einem „No e Willi“(noch ein Weilchen) beantwortete, ſchleunigſt die Stadtwache alarmierte, die ihrerſeits mit ihren Spießen e und gründlich unter dem Raubgeſindel auf⸗ umte. Des Reiches Weinkeller Raſch, wie der Rhein den unwirtlichen Bergen ent⸗ flieht und zu Tal ſtrömt, gewinnt auch ſein Wein an Güte. Die edle Sorte ſetzt ſchon bei Burkheim und Sasbach ein, wo einſt im 16. Jahrhundert ein kaiſerlicher Feldobriſt die Tokaierrebe aus Hungarien mitgebracht und in das Kaiſer⸗ tuhlgebirge eingeſetzt haben ſoll. In ſeiner Güte und in einem Verlangen, dem ſtaubgeborenen Erdenmännlein das Leben roſiger zu geſtalten, breitet ſich der hilfsbereite Wein weit über die Üferberge in das Elſäſſiſche und den Schwarz⸗ wald hinein aus. Vom Söller des Hambacher Schloſſes aus eigte Sa⸗ tan in gleißneriſcher Verführungsluſt dem Heiland das weit vor ihren Blicken ſich breitende Weinland der Rheinebene. Mit was anderem, als mit den verlockenden Herrlichkeiten des pfälziſchen Weins, mit dem fließenden Nektar der wei laubumrankten Sonnenhügel von Speier bis Ludwi hafen, von Mannheim bis Heidelberg hin, hätte der Höllenfürft am Rhein den Gottesſohn zur Abtrünnigkeit verleiten können? Doch der Herr betrachtete die trunken machende, im herbſt⸗ ndurchzogenen Sonnenglanz daliegende rebhügelbedeckt Landſchaft mit mildem Lächeln und entſchied die Frage au gut pfälziſch:„B'halt's!“— Daraus wurde dann die Pfalz. Ein Sechſtel allen deutſchen Weines kommt allein aus dieſem Weinwinkel und trägt den auf Flaſchen gefüllten Frohſinn in alle deutſchen Gaue und in das feinſchmecke⸗ riſche Ausland hin. Und mitten in der ſagenumwobenen, ſturmerprobten Kaiſerſtadt Speyer ſteht vor dem Dom ein ſteingehauenes Plantſchbecken, das jeweils vom neuernann⸗ ten Piſchof zum Einſtand für die Bürgerſchaft ſtrichvoll mit Wein gefüllt wurde und in anderen Zeiten dem um das liebe Leben rennenden Verbrecher Aſylrecht verlieh, wenn es ihm glückte, ſich rechtzeitig vor den nachſetzenden Ver⸗ folgern in dieſen„Domnapf“ hineinzuſchwingen! „Diogenes in die Tonne kroch.“ Warum?„Weil gut und ſchön nach Wein ſie roch!“ ſteht irgendwo auf einem pfälziſchen Wirtshausſchild und leitet den Gedanken un⸗ willkürlich nach Heidelberg hinüber, wo das weltberühmte Große Faß mit ſeinen 220 000 Litern Inhalt Zeugnis von der Faßbaukunſt des 17. Jahrhunderts ablegt. Eine Pum⸗ penleitung führt von ihm zum darüber befindlichen Königs⸗ ſaal hinauf, und man brauchte ſich oben bloß an den Schwen⸗ 85 zu ſtellen, um ungemeſſene Löſchmaterie dem eigenen urſte zuführen zu können. Im ganzen iſt dieſes Rieſenfaß nur dreimal gefüllt worden und iſt ſeit langem ſchon bis zur Unbrauchbarkeit undicht. Lob dem göttlichen Tropfen Selbſt dem Städtegründer erhob ſich der rheiniſche Wein. Als zur Franzoſenzeit, 1809, gegenüber von Mann⸗ heim die Schanzen eines Brückenkopfes aufgeworfen wurden, erſtand mitten zwiſchen dieſen militäriſchen Anlagen ein einziges, ein⸗ ſames Wohnhaus. 1820 machte ein Weinhändler ein Lagerhaus daraus, errich⸗ tete daneben einen Verlade⸗ krahn und ſchuf mit ſeinen paar Weinkähnen den An⸗ fang von Ludwigshafen! Heute iſt dieſer der größte Binnenhafen des linken Rheinufers und mit ſeinen 100 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Bayerns! Doch jedes Weinken⸗ ners Auge leuchtet freudig auf, wenn die Rede auf den Rheingau kommt, jenem Stück Rheinland⸗ chaft, das unterhalb Mainz an die Pfalz anſchließt und unter vielen anderen die weltberühmten Weinorte wie Rüdesheim, Eltville, Johannisberg, Aßmanns⸗ hauſen, Markobrunn, Er⸗ bach in ſich birgt. Seit je⸗ her lockten dieſe Juwelen in der Rheinkrone den ſanges⸗ frohen Sänger herbei, wid⸗ meten die liederreichen Dich⸗ ter ihren verherrlichenden Schwung dem Lobe des göttlichen Tropfens und liehen Dichterfürſten wie Goethe, Freiligratd, Eichen⸗ dorff, Scheffel, Geibel— um nur einige zu nennen— ihre Lieder zu ſeiner Ver⸗ herrlichung. Von Burkheim ange⸗ angen, am Oberrhein, die Pfelg und den Rheingau entlang bis nach Hammer⸗ ſtein hinunter, bis hinter die Moſel, wo der Weiß⸗ wein aufhört und der roten Sorte das Feld überläßt, die Moſel aufwärts, wo man die Landſchaft durch den Boden des erhobenen Wein⸗ glaſes ſtatt durch das Fern⸗ las betrachtet, überall auf ieſer mit goldperlendem Wein überſchwemmten Rie⸗ ſenſtrecke goldblau ſchillern⸗ den Weinherbſtes perlen die Lieder, hingeriſſen vom Du von ſeiner Frohluſt und vom Gede beit, von Glanz und Reichtum, von den Dichtern die Worte von den entzückten Zippen, fingen der Weinblume, vom Wein, 9 Segen der Ar⸗ Wohlſein und Trinkluſt. = Wo's guten Wein im Rheingau gibt. Läßt man den Mund nicht trocken, Drum, wer ein ſchönes Tröpfchen liebt, Beacht' den Klang der Glocken! Merk, ob du hörſt den vollen Baß, Ob dünn, ob ſchwach der Ton ſumm', Wo edle Sorten ruhn im Faß, Da klingt es: Vinum bonum! Vinum bonum] Vinum bonum! Doch wo die Rebe ſchlecht gedeiht, Muß man die Aeppel preſſen; Da wird gar klein die Seligkeit Dem Zecher zugemeſſen. Der Trank iſt matt, das Geld iſt rar, Man ſpart an Glock und Klöppel— Und von dem Turm hört immerdar Man eins nur: Aeppelpäppell Aeppelpäppel! Aeppelpäppel! Mein Sohn, wean du den Ton vernimmſt, Da kann dein Herz nicht lachen, Da rat' ich, daß du weiter ſchwimmſt In dem bekränzten Nachen,— Doch wo das Baßgeläut erſcholl, Da kehre nicht, mein Sohn, um, Da labe dich der Andacht voll Und ſinge: Vinum bonum! Vinum bonum! Vinum bonum! 5 D. von Hainſpach. Aufnahme: Atlaphot— M. Eine ſchöne Sitte: Der Winzerkuß 3— 8 0 2 Der Höniggruber Hannes war Roßknecht beim Stef⸗ felbauern. Als ſolcher hatte er wöchentlich zweimal in die Stadt zu fahren. Hier war es, wo dem Hannes von einem Landfahrer ein Büchl aufgeſchwätzt wurde, ein Büchl, von deſſen Inhalt der gute Roßknecht keine Ahnung hatte. Nun war Hannes wohl ein Freund von Gekochtem und Gebratenem, aber durchaus nicht von Geſchriebenem und Gedrucktem. Nicht einmal den Hauskalender, der als einziges Erzeugnis des zeitgenöſſiſchen Schrifttums damals ins Dorf kam, würdigte er eines Blickes. Denn was Wiſſenswertes darin ſtand, wie die Jahrmärkte, Voll⸗ oder Neumonde, Feſtzeiten, Träch⸗ tigkeitsdaten und Maßzahlen, wußte er auswendig und viel⸗ leicht beſſer als der Kalendermann, der dieſe Dinge irgend⸗ wo abſchrieb. Für die erbaulichen Geſchichten, die ſich ſonſt noch in den Kalendern fanden, bekundete er nicht das ge⸗ ringſte Intereſſe und hatte es auch nicht nötig, da er auch ohne ſie bei der Ordnung war. Wer mochte es ihm daher unter ſolchen Umſtänden verargen, daß er alles Geſchriebene und Gedruckte als „Schmarrn“ bezeichnete, der, wenn er nicht geſchrieben und gedruckt, ſondern mit viel Schmalz in der Pfanne gebraten war, ſich als ſeine Leibſpeiſe erfreuen durfte. Wie der Hannes heimkam, ſchmiß er das Büchl voll Aerger und Verachtung auf den Tiſch. Seine Herrin, die Steffelbauernwittib, die ihm eben die Nachtſuppe auf den Tiſch ſtellte, fing das Büchlein mit flinkem Zugriff auf und verſenkte ſich gleich in ſeinen Inhalt. Nach der Suppe ver⸗ zog ſich der Hannes auf ſein Lager im Roßſtall, aber die Bäuerin kam von dem Büchl nicht los. Nicht einmal die Geiſterſtunde ſchreckte ſie in ihre Kammer. Sie las mit auf⸗ gewühltem Herzen, zwiſchen Hoffen und Bangen, mit ge⸗ ballten Fäuſten, mit frohlockendem Jubel, und als ſie beim erſten Hahnenſchrei das Büchl endlich ausgeleſen hatte, drückte ſie es an ihren Buſen und ſprach: „Ja, es gibt noch eine Gerechtigkeit. Die Tugend hat geſiegt. Tauſend⸗ und tauſendmal vergönn ich's der armen Näherin, daß ſie den reichen Kommerzienrat gekriegt hat, und der junge Graf führt gar das bildſchöne Hüterdirndl heim in das Schloß ſeiner Ahnen. Ha— und die verruch⸗ ten Lumpen erreicht alle die Rache zur rechten Zeit. Dieſer Arbogaſt, dieſes Scheuſal, dieſe alte Zuchtel, die Gräfin, dieſer elende Bazi, der rote Hias— alle holt ſie der Teu⸗ zel! Und zum Schluß gibt es gleich zwei glückſtrahlende Brautpaare— o, wie ſchön! Schöner kann's auch im Him⸗ mel nicht ſein! Ja, wenn die wahre Liebe triumphiert, da geht einem das Herz auf. Wird die Brombeckin Augen machen, wenn ich ihr dieſes Romanbüchl zum Leſen gebe! Da ſteht ſchier al⸗ les drinnen, was es Schönes und Schlechtes gibt auf der Welt. Da kriegt man erſt einen Begriff vom Leben!“ Die Steffel⸗ bäuerin iſt die nächſten Tage ganz geiſtesab⸗ weſend. Sie lebt immer noch in der Welt des Ro⸗ mans. Ja, es wird noch ärger, wie die Bormbeckin das Büchl wieder⸗ bringt. Sie iſt in Zähren aufgelöſt über das Glück der Helden. Wie wun⸗ derbar waltet die Vorſehung, daß ſie erade noch im etzten Augenblick die Kugel aus dem Stutzen des jun⸗ Wie der Hannes heimkam, ſchmiß er das Büchl voll Aerger und Ver- gen Grafen in achtung auf den Tiſch. das tückiſche Herz des Hias lenkt. Eine Sekunde ſpäter— und der rote Hias hätte den jungen Grafen umgelegt wie ein Stück Wild. 5 „Das wenn geworden wär, das hätt ich nicht über⸗ lebt“, verſchwört ſich die Brombeckin. „Und der Arbogaſt erſt!“ entrüſtet ſich die Steffelbäue⸗ rin.„So eine Hundsgemeinheit von einem gebildeten Men⸗ ſchen! Der ſchreibt einen ſolchen Brief an den Kommerzien⸗ rat, verſteht ſich ohne Unterſchrift, daß man glauben möcht, was wohl die unſchuldige Näherin für ein ausgeſchämtes Ziefer ſein müßt. Da hört ſich einfach der Glauben auf. Den Kunden. wenn ich ihn hätt, dem tät ich ſeine Todſünden⸗ Pratzen auf der Herdplatten röſten, daß er keinen ſolchen Brief mehr ſchreiben tät.“ „O meil“ jubelt die Brombeckin entzückt auf.„Jetzt werden die Brautpaare den Himmel auf Erden haben. Oh, ich kann mir's ſo gut vorſtellen, wie die Rofl, das brave Hüterdirndl, dem jungen Grafen den ganzen Tag am Bu⸗ ſen liegt. Nein, ſo ein Glück! Da muß ich allemal wieder weinen vor lauter Freud. grad als wenn ich die Roſl ſel⸗ ber wär.“ „Ich hab meiner Lebtag noch keinen Grafen geſehen“, fährt die Steffelbäuerin fort.„Aber den Grafen im Büchl merk ich mir mein Lebtag. Reſpekt! Der Kaiſer faber hätt ihm ſeine Tochter zur Frau gegeben, aber nein, ausgeſchla⸗ gen hat er ſie, weil er von ſeiner Rofl, dem blutarmen Hü⸗ terdirndl, nit laſſen kann. Ueber die erſte Liebe ſteht halt nichts auf!“ Indeſſen wandert das Romanbüchl von Haus zu Haus, von Hand zu Hand, bis kein Erwachſenes mehr im Dorf iſt, das es nicht geleſen hätte. Alle Herzen ſind aufgewühlt wie von einem welterſchütternden 1 8 Ernſte, hausgeſeſſene Ehemänner möchten auf einmal ommerzienräte und junge Grafen ſein. und die mitgiftſchwerſten Bauerntöchter ſeufzen nach den Romanrollen von blutarmen Näherinnen und dild⸗ ſauberen Hüterdirndln. 5 Das ganze Dorf iſt in Aufruhr. Auf Wegen und Ste⸗ gen machen ſich die Herzen Luft über das Geleſene. Unbe⸗ Beim Hochwirt hatte er ſeine Einkehr. Von E Schrông- bhamertHeimda ſchreiblich iſt die Wut über die Lumpen in den Romanen, und nur beim Gedanken ſchon an dieſe Bazi zuckt den Män⸗ nern die Hand nach der Hoſentaſche mit dem Griffeſten. Die Arbeit ſtockt in Haus und Feld. Die Dirnen laſſen Stuben und Ställe verludern, und wenn ſich auf der Gaſſe ein Wagenrad rührt, reißen ſie Türen und Fenſter auf, ob nicht ein Kommerzienrat oder gar ein junger Graf vorfährt, um ſie heimzuholen in das Schloß ſeiner net Alle Her⸗ zen ſind heimlicher Glücksahnungen voll, die ſich einmal auf wunderbare Weiſe erfüllen müſſen wie in dem Romanbüchl. Und wie dann der Herbſt und die Zeit zum Dreſchen kommt, da ſagt der Peterbauer zu ſeinen Dreſchleuten: „Leut, merkt auf— jede Garbe, die wir heute dreſchen, iſt ein roter Hias oder ein Arbogaſtbazi oder ein altes Grä⸗ finnenziefer. Heut laſſen wir uns die Wut richtig aus.“ Und ſo geſchieht es auch. Seit Menſchengedenken iſt im Dorf nicht ſo wuchtig mit den Flegeln dreingehauen worden wie ſebligesmal beim Peterbauer. Der einzige, der vom all⸗ gemeinen Aufruhr unberührt blieb, war der Höniggruber Hannes, der Roßknecht der Steffelbäuerin. Wohl merkte auch er das gänzlich verwandelte Weſen des Dorfes, hörte Worte des Grimmes über gewiſſe Unholde und die zarteſten Seufzer, aber er wußte nicht, daß er allein dieſes Heil oder Unheil angeſtiftet hatte mit ſeinem Romanbüchl. Als ihm dann ſeine Bäuerin auf die Fragen endlich die zutreffende Auskunft gab, da packte er das gänzlich zerleſene, fettfleckige, tränenverſchmutzte Büchlein und ſchmiß es in den Ofen, in⸗ dem er das Wort„Schmarrn“ ſprach. Unſer guter Hannes ragte als unbewegter Fels aus dem allgemeinen Wogenprall der Romanbegeiſterung, und dieſer Umſtand gab ſeiner Herrin, der Steffelbäuerin, den Gedanken ein, als könnte der Großknecht auch ſo ein ver⸗ kappter Graf ſein wie in dem Romanbüchl. Und ſo machte ſie ſich mit der Zeit immer zutunlicher um ihn herum, bis ſich das erlöſende Wort eigentlich von ſelbſt ergab. Die Tatſache, daß die Steffelbauernwittib ihren Roß. knecht heiratete, gab der allgemeinen Romanbegeiſterun eine derartige Schwenkung aus dem Reich der Einbildun in das der Wirklichkeit, daß niemand mehr das Glück 105 armen Näherin und des bildhübſchen Hüterdirndls beſchrie oder beträumte. Der Roman war plötzlich aus allen Herzen verflogen und wich der lebendigen Wirklichkeit, indem der handfeſte Roßknecht Hannes Höniggruber ſeine Brotgebe⸗ rin als Braut zum Altare führte. So iſt ihm ſein Roman⸗ büchl auf weitem Umweg unbewußt und ungewollt zum Lebensglück ausgeſchlagen, das ihm ebenſogut zu gönnen iſt wie dem glückhaften Helden in dem„Schmarrn“ Da packte er das gänzlich zerleſene, feltfleckige, kränen⸗ verſchmutzte Büchlein und ſchmiß es in den Ofen, indem er das Wort„Schmarrn“ ſprach. Zeichnungen(2): Grunwald. Georg Brandt kam mit dem Nachmittagszug an. Ein wackliger Einſpänner brachte ihn zum„Schwarzen Bären“, dem einzigen Hotel der Stadt. Ganz ſchnell fiel die Däm⸗ merung ein. Die Herbſtluft hatte etwas Abweiſendes. Durch die einſamen Straßen blieſen lebhaft wirbelnde Windſtöße dürres Laub. Der Empfang in der Heimat war durchaus nicht verheißungsvoll. Vielleicht war es überhaupt Unſinn geweſen, zu dieſer Jahreszeit nach Ranſtädt zu kommen, dachte Brandt, als er ſpäter über den Marktplatz ging, um vor dem Abend- eſſen noch ein paar Schritte durch das Land der Erinne⸗ rungen zu tun. Da ſprach plötzlich eine Stimme aus dem Halbdunkel zu ihm:„Guten Abend. Herr Doktor! Nun— wieder da⸗ heim?!“ Es war der Friſör, der dienernd vor ſeinem Laden ſtand. Er machte eine einladende Geſte dabei. Zögernd ging Georg über die Schwelle. Vielleicht war es ganz gut, wenn man ſich raſieren ließ. Man konnte ja nicht wiſſen, ob am Abend doch einer der alten Bekannten im„Schwar⸗ zen Bären“ auftauchte. „Sie alſo ſind der jetzige Verſchönerungsrat von Ran⸗ ſtädt?!“ meinte Brandt jovial und ließ ſich ſchwer in den Stuhl fallen. Die ſchmalen Lippen des jungen Menſchen verzogen ſich zu einer ſtummen Grimaſſe. „Iſt auch alles da, ſcharfes Meſſer, leichte Hand?“ fuhr Georg fort und überlegte ſich krampfhaft, wo er das Geſicht dieſes Burſchen ſchon einmal geſehen hatte. Der Friſör ſtrich liebkoſend über ſeine blitzende, zweiſchnei⸗ a dige Klinge, ſeine zu⸗ ſammengekniffenen Augen blinzelten dabei:„Ganz neu und ſcharf wie Gift! Geht durch Haut Knochen, wenn's ſein ſoll In Georg ſtieg ein unangenehmes Gefühl auf. Der Barbier griff nach dem Meſſer:„Der Herr Doktor ken⸗ nen mich wohl nicht mehr? Natürlich micht! Ich war ja damals noch ein Junge—“ Alſo doch! So dachte ſich Georg. Mir war es doch gleich ſo.„Hm— wo war es doch gleich?“ fragte er dann. „Wenn der Herr Doktor ſich erinnern wollen— an die alte Swoboda— die Zeichnung: Grunwald. Georg war einer Ohnmacht nahe. Mit letzter Kraft ſtieß er einen draußen am Walde ſchwachen, klangloſen Schrei hervor. wohnte— wo der Herr Doktor ſeine Jagd hatte.— Ich bin ihr Sohn!“— In Georg Brandt ſtieg plötzlich eine Erinnerung auf. Rich⸗ tig: das war ja das alte Weib mit den roten Haaren ge⸗ weſen, mit der er ſo viel Scherereien gehabt hatte! Sehr behaglich wurde ihm dabei nicht. Er hatte ein ſchlechtes Gewiſſen in dieſer Sache.„Richtig—“, ſagte er gewollt gleichgültig,„— ich erinnere mich ganz dunkel! Wie geht es denn Ihrer Mutter jetzt?“ Ein häßliches Grinſen huſchte über das Geſicht des Ra⸗ ſierers:„Danke für die gütige Nachfrage! Sie iſt nämlich ſchon lange tot! Und vielleicht iſt ſie wieder mit der alten Long zuſammen— der gelben Katze meine ich— die der Herr Doktor damals erſchoſſen haben—1“ Georg ſtieß haſtig hervor:„Das iſt eine Lüge! Ich habe die Katze damals nicht erſchoſſen! Und was zum Teu⸗ fel fangen Sie jetzt mit dieſer alten Geſchichte an?! Beeilen Sie ſich lieber—!“ „O, Verzeihung—“7, ſagte der Barbier, ohne ſich aus der Faſſung bringen zu laſſen,„Sie haben recht, ich gehe etwas age vor! Aber ich meine, der Herr Doktor ſoll⸗ ten es dabei laſſen!— Herr Doktor haben einen wohl⸗ genährten Hals— wenn da das Meſſer in der Eile mal ein bißchen zu tief ginge—“ Doktor Brandt fühlte, wie der andere ihm beinahe wollüſtig über das geſtraffte Fleiſch ſtrich und auf ſeinen Kehlkopf drückte. Der kalte Schweiß trat ihm dabei auf die Stirn. Er dachte auch daran, plötzlich aufzuſpringen, aber wer konnte wiſſen, ob dieſer heimtückiſche Burſche nicht flin⸗ ker war als er. Aeußerlich ruhig, lehnte er ſich in den Stuhl zurück. Nur nichts merken laſſen! „— ne Lüge war es eigentlich nicht“, nahm der Bar⸗ bier das Geſpäch wieder auf,„— meine Mutter hat mir's oft genug erzählt! Die Lona war ein ſo unendlich gutmüti⸗ ges und treues Tier— niemals ging ſie wildern—“ Durch den ſchmalen Spalt ſeiner Wimpern funkelte es grün. Kommt denn kein Menſch— kommt denn keiner, der mich aus den Händen dieſes Wahnſinnigen befreit, durch⸗ zitterte es den Doktor. Er wußte Rench damals hatte er ſich nicht ganz korrekt benommen, aber dieſe gelbe Beſtie— „Bitte, die andere Seite, Herr Doktor——“ Georg drehte den Kopf. „— alſo, um nochmals auf die Geſchichte mit Lona zu kommen, das hätten Sie damals nicht tun ſollen, Herr Doktor! Einfach wegknallen! Tut das ein guter Menſch'!“ „Ich hätte ihr den Wert erſetzt, wenn ſie in ſchicklicher Weiſe darum gebeten hätte—“, ſtieß Brand glutrot hervor. „Möglich— möglich! Aber Mutter war wohl zu dumm, um— ſchicklich zu bitten! Sie hatte ſo ne komiſche Idee, daß ſie ein Recht beſäße, eine Entſchuldigung und Entſchädigung zu verlangenl! Sie war nun einmal ſo. Und das hat ihr dann wohl auch das Herz gebrochen, als ſie einſah, daß man gegen das— Jagdrecht des Herrn Dok, tor nicht an kann! Nun ja— arme Leute— arme Leute— Eine Fliege ſummte durch die Raſierſtube, geſchäftig ging der Perpendickel der Schwarzwalduhr hin und her. Draußen klopfte der Regen gegen die Scheiben. „— und wiſſen Sie, was meine Mutter noch auf dem Totenbett geſagt hat? Dieſer Menſch, hat ſie geſagt, dem ſoll es mal genau ſo ergehen, wie meiner armen Lonal Ich haſſe ihn ſo, daß ich ihm 95 jetzt nicht verzeihen kann! Und auch du ſollſt ihn haſſen, örſt du's, Junge 21 Und du ſoll an dieſen Haß denken, wenn du ihn mal unters Raſier⸗ meſſer bekommen——“ Georg war einer Ohnmacht nahe. Mit letzter Kraft ſtieß er einen ſchwachen, klangloſen Schrei hervor. Der Barbier trat erſchrocken zurück:„Fühlen ſich der Herr Doktor nicht wohl?——— ielleicht ein Glas Waſ⸗ ſer gefällig—?“ Eilig brachte er eine Karaffe. Hoffentlich habe ich Sie nicht erſchreckt?! Lieber Gott, das ſind ſo Jugenderinnerungen! Und das arme Frauchen, ſie lag ja damals in Fieberphantaften—— Georg ſtand mühſam auf. Er legte ein Geldſtück auf den Tiſch und griff nach ſeinem Hut. „Darf ich vielleicht ſonſt noch dienen: Kölniſch Waſſer? Zahnpaſta?“ Brandt verneinte ſchwach und ſteckte das reſtliche Geld urück ins Portemonnaie. Mit einem tiefen Bückling riß er Friſör die Tür auf und ſagte verabſchiedend:„Wünſche einen recht ſchönen, guten Abend! Und geſegneten Appetit auch im„Schwarzen Bären“— l. In ſeinen Augen ſtand ein triumphierendes, geſättigtes Lächeln dabei.— Georg Brandt reiſte noch in derſelben Nacht. S ——— Naonon von — Heſhich WEIL NN , 7 e 8 2 In den Buſch! Nach Fantom Field. Das Wort, vor kurzem gopyright by Carl Duncker⸗Verlag. noch aufgegangen ſein. Ich kam gänzlich ohne Verletzung 2 Fortſetzung.) davon, aber in mir blieb eine unüberwindliche Angſt vor noch verhöhnt und verlacht, läuft ehrfürchtig geraunt durch J der genen Set dde e dem Abfſturz. Kein Schwindel, aber Angſt, ganz ordinäre die Menſchenmenge. m vergang* Jaht: Angſt vor dem Abſturz. Als ich wieder in eine Maſchine Sophus Trolle ſitzt im Wagen zwiſchen Helga und Helga, Thomas Hart nud Villy Oſtler finden keinen klettern wollte, bekam ich das Zittern und wurde halb ohn⸗] Thomas eingeklemmt, mit einem stillen, ruhigen Lächeln im Rückweg von der Felswand. Zwei Tage ſind ſie gefangen. mächtig vor Angſt. Man ſchickte mich ins Lazarett, ins Sa⸗ Geſicht. Er weiß bereits das meiſte, was ſich auf der Fahrt Oſtler hat Angſt vor dem Sterben, er verliert die Fafſung natorium. Ja ben die Aerzt j 1 5 45 jel f t, ab igt d rüb und Helga beginnt, an ihm zu zweifenn. Thomas Hart mahnt um. hre haben die Aerzte an mir herumexperi⸗ nach Fantom Field ereignet hat, aber er ſchweigt arüber. den Gefährten zur Ruhe. Er verweiſt darauf, daß die Mög⸗ mentiert. Es half alles nichts. Die Furcht blieb und ver⸗ Er hat ſich damit begnügt, Thomas und Billy auf dem lichkeit einer Rettung beſteht, wenn einer der beiden Män⸗ bitterte mein ganzes Leben. Sturzpſychoſe nannten es die Bahnhof kräftig die Hand zu ſchütteln und Helga in die ner den Sprung von der Platte in den unten befindlichen Aerzte. Andere Menſchen, die weniger feinfühlig waren, Arme zu ſchließen. Alles Weitere wird ſich finden, wenn fh el Oſtler 1 1 5 7 19 155 Feigling er 1 lachten mich aus und nannten es Feigheit.“ man zur Ruhe kommt. ich an Helga vergreifen. Hart wehrt ihn mit dem Revoloer Verzeih mir, Thomas“, ſagt Oſtler leiſe Da iſt der Traek. By Jove, Samuel Woomers hat eine ab und ſpringt dann die Felswand hinunter. In der zurück⸗ 5. 25 5. 15 8 3 f o e enen Jacke findet Oſtler einen Brief 5 15 4955„Es ging nicht auf dich, Bill“, fährt Thomas ruhig richtige Girlande um die Tür gehängt. Eine Gruppe von maligen Kampfflieger ausweiſt. Harts Sprung in den See fort.„Das war ſchon viel, viel früher. Einmal kam ich zu⸗ alten Diggers ſteht vor dem Eingang und empfängt die iſt geglückt. Er veranlaßt die Rettung der Verirrten. fällig dazu, als man in einer Geſellſchaft vom Krieg ſprach, Ankommenden mit einem donnennden Hipp, hipp, hurra! i von Mut und Soldatentum. Da haben wir zum Beiſpiei Thomas, Billy und Helga bahnen ſich mühſam einen Weg Bill, ſelbſt angeſeilt, hält die Bewußtloſe im Arm und den berühmten Kampfflieger Hart', hatte eben ein würde⸗ durch die Menge. Plötzlich aber bleiben ſie alle drei wie an⸗ nimmt alle Kraft zuſammen, um ſich mit den Füßen von voller alter Herr geſagt, hat den Pour le merite bekom⸗ gewurzelt ſtehen. 5 a 5 5 der Felswand abzuhalten. Langſam, unendlich langſam men für Tapferkeit vor dem Feind. Und was iſt er im Da ſitzt gelaſſen und unberührt, als ginge ihn das ſchwebt die doppelte Laſt empor. Was iſt beſter Manila Grunde genommen? Feige! Ich hab mich ſtill gedrückt. Ganze einen Dreck an, an ſeinem Stammplatz der alte Biddle egen ein Bambusſeil, gedreht von Baſutohänden? Ein paar Ich kam mir ſelber lächerlich niedrig. häßlich vor. Oder iſt und neben ihm die rote Kitty in einem verwegenen, kapri⸗ Fasern kniſtern und ſplittern, aber das Seil hält. Ueber das nicht jämmerlich? Ein Flieger, der Angſt hat vor dem ziöſen Seidenkleid. . die Felskante taucht Bill Oſtlers ſchweißnaſſer Schopf. Abſturz, der das Zittern kriegt, ſobald er in die Nähe eines Faſt hätten die drei ihren alten Kameraden nicht wie⸗ 5 Schwarze Arme greifen zu. faſſen ihn unter die Schulter, Abgrundes kommt? Ich hab verſucht, es zu kurieren. Bin dererkannt, denn Charly Biddle trägt kein wollenes, offenes ziehen ihn über den Rand. Er ſinkt in die Knie, taumelt in die Berge gegangen und hab zu kraxeln verſucht. Es] Hemd und keine Lederhoſe mehr. O nein, bitte: Mr. Char⸗ und richtet ſich wieder auf. Dicht vor ihm ſteht Thomas gin nicht. Ich wurde halb wahnſinnig vor Angſt. Da les Biddle trägt einen hellgrauen Anzug aus dem Magazin —— Hart, einen ſtählernen Blick in den Augen. in ich aus der Heimat geflohen. Viel Geld hatte ich nicht. von Heplears& Co. Mit Kragen und Schlips! — Billy Oſtler verſteht den Blick. Er ſtreckt die Hand aus. Aber ich ſchlug mich durch. Meinen Namen behielt ich. Es„Kitty!“ Helga Trolle läßt ſich diesmal nicht abhalten. —„Brauchſt nicht zu glubſchen. Ich bin ein Aas— aber heißen ja viele Menſchen Hart. Aber von der Vergangen⸗ Sie fällt der roten Kitty einfach um den Hals und küßt ſie immer noch dein Kamerad— Hauptmann Hart!“ heit ſprach ich nie. Zu keinem Menſchen. Wo ich auch hin⸗ ab. Und Kitty Alliſter läßt es ſich gern gefallen. „Was iſt denn. wo bin ich denn?“ Helga, von kam in der Welt, das drückende Bewußtſein der Angft blieb, Der alte Biddle wehrt unwillig die Fäuſte der Män⸗ ſtarken Negerarmen aufgerichtet und geſtützt, ſieht ſich ver⸗ die Scheu. Körperlich geſund, fühlte ich mich doch wie ein] ner ab, die an ſeinen Schultern rütteln. Wozu den Spek⸗ wirrt um. Da ſind ſchwarze Männer um ſie her, Neger, Krüppel.“ takel, Jungs?“ i 5 Bäume, Maultiere. Da iſt Oſtler. Und da— Helgas Lip⸗ 7-„Wir freuen uns, daß du da biſt, old chapl“ . pen beginnen zu zittern— da ſteht ein Mann, die Kleider, K Biddle zieht erſtaunt die Augenbrauen hoch.„Warum zerriſſen ſtoppelbärtig, hager, aber mit einem frohen, ſieg⸗ 1 ſollt ich nicht da ſein? Sie kamen uns ja ſchon in der Durſt⸗ lten haften Strahlen in den Augen. Und dieſer Mann ſtreckt ſtrecke entgegen mit Pauken und Trompeten, ne ganze Ex⸗ der beide Arme nach ihr aus eden hätten 30 c h g Hauſe ge⸗ „Thomas Hart!“ Tonlos formen Helgas Lippen den unden hätten. gab mich ordentlich geſchämt. Ich Namen. Sie ſchließt wieder die Augen 1 läßt ich vorn⸗„Fein haſt du dich gemacht, Bible! eu überſinken in die Arme des Mannes, der ſie behinen, zärt⸗„Der Alte nickt gelaſſen.„Gehört ſich ſo jetzt, wo ich ilen lich auffängt und den blonden Kopf an ſeine Schulter Mitbeſitzer von Fantom Field bin. n bißchen Kredit hab ich bettet. ja. Aber im übrigen iſt vorläufig kein Staat zu machen mit aus XXII. unſeren Diamanten, Jungs. Die Sperre dauert an.“ jehe„Der See war gottlob tief“, erzählt Hart ſpäter, als„Nicht mehr lange, ee i Thomas und ſieht über oll⸗ er mit den Geretteten und wieder Gekräftigten talwärts den Alten Wie Helga, die Arm in Arm mit Kitty ohl⸗ reitet„Ich glaube, ich hatte im Sturz ein paar Sekunden LAlliſter ſich einen Weg bahnt, um aus der Bar zum Hotel ein das Bewußtſein verloren, aber als ich ins Waſſer hinunter⸗ zu gelangen.„Laß mich nur machen. ſchoß, kam ich wieder zu mir und ruderte mich an die Ober⸗ 5 Eine Stunde ſpäter weiß Sophus Trolle alles, was ſich ahe fläche empor. Hatte eine tüchtige Portion Waſſer geſchluckt ereignet hat. Er ſitzt auf dem wackligen Sofa oben in ſeinem nen und ſpuckte zunächſt furchtbar. Wege gibt es da unten am Zimmer und ſchaut nachdenklich ſeine Tochter an, die durch die Seeufer nicht. Ich ſchlug mich durch die Dornen und Lianen r. die offene Tür des Nebenzimmers erzählt, während ſie ſich ber in den Wald hinein und hatte Glück. Nach ungefähr vier Zeichnung: Eisner. umzieht. 5 5 in⸗ Stunden ſtieß ich auf einen Baſuto, der mich zu ſeinem„Du Armer!“ Helgas Hand taſtet im Dunkel der Hütte„Hm. Und— von der ſchwarzen Börſe und ihrem Or⸗ den Kraal führte. Ein bißchen Suaheli kann ich ſa, aber von nach der ſeinen.„Und ich, gerade ich hab dich hinabgeſtoßen ganiſakor weißt du nichts?? 8 der Baſutoſprache hab ich keinen Schimmer. Erſt verſuchte in die Tiefe durch meinen unvorſichtigen Anruf“, ſagt ſie„Nein, Vater!“ Ein merkliches Zögern iſt in Helgas ar⸗ ich, mich durch Zeichen verſtändlich zu machen. Nach ner reuevoll. Stimme.„Die Spur, die ich verfolgte, war verkehrt.“ ir ganzen Weile kam dann heraus, daß der größte Teil der„Nicht hinabgeſtoßen, gerettet haſt du mich!“ Thomas Sophus Trolle lächelt behaglich.„Nicht ganz, Helga. iti⸗ Kerls ganz nett engliſch radebrechte. Sie hatten mich zuerſt Harts Stimme kömmt tief und voll aus der Bruſt. Wie Ich bin unterdeſſen auch nicht müßig geweſen. Daß dieſe für ſtumm gehalten, weil ich nicht engliſch zu ihnen ſprach, zwei ſtille Feuer leuchten ſeine Augen.„Uns alle drei haſt Fahrt nicht dem Diamantenſchmuggel galt, ſondern wirklich es ſondern mit den Fingern redete. Brave Burſchen, waren du gerettet, Helga! In jener Nacht— ich wollte hinabſprin: in den Buſch ging, darüber war ich natürlich klar, als ich der ſofort dabei, als ich ihnen begreiflich machte, um was es ſich] gen. Ich glaubte, um deinetwillen müſſe ich es können. Es eine Woche lang nichts von dir gehört hatte. Da ging ich ch⸗ handelte.. f i lieſt ſich ſo ſchön, daß ein Menſch Todesfurcht und alles über⸗ wieder an die Arbeit. er So ungefähr konnte ich ja den Jungens die Stelle an⸗ windet, um der Frau, die er liebt, das Leben zu retten.„Und.. du haſt etwas herausgekriegt?“ — geben, wo ihr ſaßet, aber wir mußten einen tüchtigen Marſch Aber das iſt nicht wahr. Ich verſuchte es. Ich hab dich lieb, Sophus Trolle nickte.„Ich hab mir einen jungen machen, um hinaufzukommen, einen 828 5 Bergzug um⸗ Helga! Ich könnte Gott weiß was für dicht tun. Aber vor Burſchen gekauft. Intelligenter Lümmel. Hatte Beweiſe gehen, und dann wären wir zu guter Letzt doch noch vorbei- der Tiefe verſagte ich. Die Kraft reichte nur ſo weit, die[gegen ihn in der Hand, daß er Diamanten verkaufte. Ein na gelaufen, weil durch den Exdrutſch die ganze Gegend da Scheu zu überwinden und bis an den Rand der Platte her⸗ eck von Hickſon tat das übrige. Er verriet mir, wer die⸗ err oben anders ausſah, als ich ſie in der 1 un hatte.— anzugehen. Dann kam wieder die fürchterliche Angſt. Ich ſen Geheimverkauf organiſtert at.“ 7“ Na, was denn? unterbricht Thomas ſich und ſieht fragend konnte nicht! Trotz allem, ich konnte nicht! Dann kam Helga kommt durch die Tür, ohne auf ihr Neglige her auf die Schwarzen, die vorne ſtehenbleiben und den neben⸗ dein Schrei. Ich erſchrak, taumelte und“— ſtiller Jubel Rückſicht zu nehmen, ſchaut atemlos geſpannt den Vater an: or. einander Reitenden lamentierend etwas zurufen. liegt in Thomas Harts Stimme—„der Sturz war die„Wer?“. zu„Moſi oa tunga! Moſi oa tunga! Heilung! Der Bann war gebrochen. Ich könnte morgen„Thomas Hartl“ che besten 9 5 Der Weg wird ſchmal“, entnimmt Hart den wieder in ein Flugzeug ſteigen und ſonnenwärts fliegen!“ Sekundenlang ſchweigt Helga. Ihr Vater fährt ruhig nd merit eſten der Neger.„Alſo Kolonne zu einem for⸗ Ganz ſtill wird es in der Hütte Zwei Menſchen liegen fort.. a 5 Ganz unwillkürlich bildet ſich die alte Reihenfolge: Vill fe F; gan e beau n derdachl Er 5 voraus, dann Helga, zuletzt Thomas. Die Schwarzen l a 5 bet 75 1 7 ok chli. 5„In ein paar Monaten ſind wir Mann und Frau“, iſt kein Agent. Er gilt als ein Grünhorn. Unauffällig — i e e num zeigt es ſich, daß ſagt Helga leiſe und ſchließt beglückt die Augen. konnte er die Steine weitergeben, hatte ſich eine ganze 10 der Pfad wirklich nur noch ein ſchmales Van iſt zwiſchen. Ja, Helga.“ Thomas atmet tief auf, dund ein dach care deen erke ee de e e ee e er. Felswand und Abſturz. Dazu ſenkt ſich ver Pfad noch leicht liegt um ſeinen Mund.„Obwohl ich der Organiſator der 50 und dort mit 1 paar ausländiſchen eh 3 abwärte. Ganz unwillkürlich wendet Helga ſich um. Sie ſchwarzen Börſe bin und dein Vater der Bevollmächtigte des chandpreiſen verhandelte. Was aber das merkmürdiaſte 3 8 8 2 ga, ft f Diamantentruſt iſt: der Mann muß aus irgendwelchen„edlen Motiven m 155 Thomas an, der frei und ſicher im Sattel ſitzt und ihren antentruſts.„ handeln, denn er verdient, wie ich einwandfrei feſtgeſtellt m lick mit einem lächelnden Kopfſchütteln erwidert. Helga„Vater und du— ihr müßt miteinander ſprechen“ ſagt habe an der ganzen Sache nichts. Nur, daß er eben auch 1 ſchießt das Blut in die Wangen. Helga ſinnend.„Einer von euch muß eine Löſung finden.“ ſeine Steine trotz der Sperre los wird.. n„Kurz nach Sonnenuntergan iſt das Baſutodorf er⸗ XXIIbI. Helga beißt ſich auf die Lippen.„Weiß Hickſon davon?“ 15 e e ee delhe gend b 56 55 Auf der erſten Bahnſtation von Rhodeſia hat es ein Sophus Trolle ſieht ſie aufmerkſam an.„Noch nicht, 5 5 uropäer zu einer Baml ushütte g 91 Hotel großes Hallo gegeben, als die drei angekommen ſind. Von Helga. Ich wollte warten, bis Hart wieder hier iſt und man 5 en. 1 entnimmt, 1 eden Kimberley aus ſind ſeit Wochen alle Stationen von dem ihn faſſen kann.“ 5 .. P,, 5 5 5 je. hat in der Angſt um ſein Ki e- er Alte wie n Kopf.„Die Lage hat ſich verändert, er 95 Hart bitt du l nie 1 1 ſetzt. Poſtflieger haben die Durſtſtrecke überflogen. Eine[Kind. Was dieſer Hart da unterwegs 5 dir getan hat, das J 5 Hart bif ragt Vill, als ſich die dre Expedition iſt von Bloomfield aufgebrochen, aber erfolglos iſt anſtändig. Ich bin in ſeiner Schuld. Man kann ihn 1 auf 85 1 3 1105 18 den Auf. wieder heimgekehrt. Nun tickt der Morſeapparat. Tele- laufen laſſen, ohne das Geſetz zu bemühen. Denn Jetzt, wo t, Sach 7 1 5 r ſich 15 5 dauert eine Welle. gramme liegen nach Kimberley. zu Sophus Trolle, wäh. wir die ſchwarze Vörſe kennen ſchadet ſie uns nicht mehr. n, 1 155 15 5 5„ kend die drei mit der Eiſenbahn den Heimweg antreten und Wir werden ganz ſtil einen Balken vor dieſen Handel mit 50 i Ich f 5 45 mich, ſagt er ruhig den Rädern Flügel wünſchen. Port Natal ſchieben. Und ein paar gewiſſe Leute da unten f 8 de un ast ene Prang gan ſich da cs. ein Tiinmeggag is dee Jaht ven ehrpef zun en ei Koppe an der Tur. Der sede Sastre 7 men, man der Kampfflieger Hart iſt?“„Traet“. Hunderte von Diggern geben den Heimgekehrten Ein Klopfen an der Tür. Der ſchwarge Hausknecht „Damals, gegen Ende des Krieges“, ſagt Thomas, und das Geleit. Willkommengrüße, Lachen, Geſchrei umbrandet grinſt herein. Nr. Qart wünſcht, Mr. Trolle zu ſprechen. 5 ſeine Augen ſind weit weg in der Pergangenbeit,„bin ich den Wagen. Hoffnungsfreude blitzt aus den Geſichtern der„Um ſo beſſer. S Trolle erhebt ſich. Da kommen einmal abgeſtürzt. In 3000 Meter Höhe brach plötzlich eine Menſchen. Fantom Field iſt gefunden, iſt wirklich da! Das wir gleich ins reine. geſtürzt. J Höhe brach plötzl 0 i 5 Tragfläche weg. Ich verſuchte, die Maſchine zu halten aber Diamantenfeld! Morgen, übermorgen, in einer Woche geht ga legt ihre Hand 27 den Arm des Vaters und 8 ſie üderſchlug ſich. da ſprang ich ab. Doch der Fallſchirm der Run los! Zukunftshoffnung! Reichtum! Die große ſteht 0 hell und klar in die. i 9 funktionierte zuerſt nicht. Raſend war der Sturz. Ich ver- Chance! Am liebſten möchte man Thomas und Bill mit„Eh du mit ihm ſprichſt,„ mußt de noch eines lor das Bewußtſein und erſt zu mir, als ich irgendwo am vorgehaltenen Revolvern zwingen, auszuſteigen um ſie mit wiſſen: Ich bin Thomas Harts Fraul“ 5 Boden ſchleifte. In letzter Winute muß der Schirm doch] Gewalt an die Spitze eines Zuges zu ſtellen. Jetzt gleich!! SGoctſetzeng betet) —— Inn J 2 22 Die Buchſtaben in vorſtehendem Gitter ſtelle man um Es ergeben dann die Leiſten: 1. Stadt in der Provinz Sach⸗ en, S. adt in Italien, 3. Stadt in Galizie Schleswig Holſtein, 5. Stadt in Polen, 6. Stadt in Belgien. n, 4. Stadt in S Anagramme. mild, ſesch- schgumend. wundervoll im OGeschmock Aus den nachſtehenden je zwei Wörtern iſt durch Um⸗ ſtellen der Buchſtaben ein Wort, und zwar ein Hauptwort zu bilden. Wie lauten dieſe? 1. Ein Schaf. 2. Ein Wort. 3. Agnes Ami. 4. Peter ſinn. 5. Rote Stirn. 6. Ein Stint. 7. Gurt Hau. 8. Au Poſen. Ergänzungs⸗Rätſei. 12 95 S IX 2 Nach Ergänzung der angedeuteten geben die Anfangsbuchſtaben der Ge inen Vierecken, hintereinander geleſ Zeichnungen er⸗ genſtände in den ein⸗ en, eine römiſche Göt⸗ rgeſtalt. . Schach⸗Aufgabe. 0 1 5 2 2 7 ,. do 2 2 b 1 4 Silben-Rätſel Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. 0 da de del del e e ed erl eſt gaſt gem her hi in ka kö korb kun lauch ler li me mo mund ne ne ne ne ni ni nig phin re rei ri ſchnitt ſe ſe ſe ſee ſel ſis tril ve vers wa wann wo l. Aus vorſtehenden 49 Silben ſind 20 Wörter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Berliner Villenvorort. 2. Weiblicher Perſonenname. 3. Schriftliche Zuſicherung. 4. Stadt in Indien. 5. Frühlingsblume. 6. Küchengewächs. 7. Stadt in Pommern. 8. Männlicher Perſonenname. 9. Nordamerikaniſcher Staat. 10. Schick blume. 12. Gepäckſtück. 13. Zeitein rierung. 15. Geographiſche Bezei alsgottheit. 11. Heide⸗ teilung. 14. Geſangs⸗ chnung. 16. Hoherprie⸗ ſter. 17. Edelwild. 18. Goetheſches Gedicht. 19. Stadt im alten Aſſyrien. 20. Waltier. enn richtig gebildet, er⸗ geben die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinter geleſen, eine ſprichwörtliche Redensart. 10 17 5 1 8 fuck 383 SE FA 4 Sch Kreuzworträtſel. Waagerecht: 1. Braun. 2 Kurgt. 3. Lion. 4. Anita. 5. Klee. 6. Ilſe. 7. Oel. 8. Hai. 9. Fibel. 10. Muſe. 11. Molke. 12. Aſien.— Senkrecht: 1. Brief. 2. Kai. 9. Fes. 13. Rat. 14. Ata. 15. Ulk. 16. Nil. 17. Unſt. 18. Nen. 19. Koeln. 20. Melk. 21. Ohm. 22. Lee. 23. Au. S — Problem„Fabrik ſtadt“, Man lieſt, oben links beginnend, in jeder Reihe erſt den Buchſtaben, der durch die Rauchſchlange aus dem höchſten Schornſtein bezeichnet iſt, ſo⸗ dann den durch den zweithöchſten bezeichneten uſw. und er⸗ hält dann:„Sich regen bringt Segen.“ cherzfrage: Goethe. Und warum? Weil Schillers Handſchuh nicht über Goethes Fauſt geht. Steigerungsrätſel. 1. Knaus—Knauſer. 2. Tuch— Tucher. 3. Feu Feuer. Scharade: Kopfgeld. Kürzungs⸗Rätſel. Such' in Italien eine Stadt Und nimm den Kopf ihr dann; Was übrig bleibt, das zeiget dir nen Männernamen an. Und nimmſt du dieſem wiederum Zweimal das letzte Glied, So wird's ein holdes Mägdelein, Verherrlicht iſt's im Lied. Auflöſungen aus letzter Nummer. 24. Iſa. 25. Imi. 26. Boe. Bilderrätſel: Das Wort iſt wie ein Meer, ein Pfad, Doch eine tiefe Wegſpur läßt die Tat. S oi Vm F SSHSTFZRKENDerfmefteff ige Wieser Haarwrchsmittel Laaer e gel Haarwaschmittel von RAA 1.— biz 70 von 1035 dis 6.— von Rid 0.13 bis 1.50 Zwei Wanderer gehen ihres Wegs daher. Da weiſt ſie ein Einheimiſcher auf einen Eichbaum hin, den müßten ſie ſehen, vier Männer könnten ihn nicht umſpannen. „Wollen wir ihn anſchauen?“ fragt der eine. „Warum. wenn wir ihn doch nicht umſpannen können!“ Lehrer:„Was iſt der Unterſchied zwiſchen den Wörtern hinreichend und genug?“ Der bei Tiſch, ich mir ſelber nehmen darf!“ erfreuen der eine ham „Herrſchaften“, berichtet der alte Globetrotter in be⸗ ſcheidenem Tone,„zehn Tage Wüſtenmarſch und keinen Tropfen „Aber Mann, wie haben Sie ſich denn den Durſt ge⸗ mildert?“ „Ja, Mund zu weinen.“ „Einen Augenblick noch, Franz! ie würdeſt du ſchrei⸗ en:„Lieber Wärter“ eder einach„Sehr geehrter Herr!?“ Zwei Sachſen ſitzen im Münchener Hofbräuhaus und „Eegentlich is doch ſchade, daß mir geenen Dialekt Es hat doch keinen Zweck. * kleine Kurt:„Hinreichend bekomme ich zu Hauſe wenn meine Mutter mir vorlegt, und genug, wenn * ſich an dem Klange bayeriſchen Dialektes, worauf zum anderen ſagt: . Probates Mittel. Waſſer, das iſt nicht einfach mir blieb nichts übrig, als mir ab und zu in den Zeichnung: Hahn. In Eile. — 2— 0 E . N ö Die kleine Erna ſagte zu ihrem Bruder: Uhr, wir müſſen ſchnell nach Hauſe.“ Bruder Karl beſann ſich ein Weilchen, bevor er ſagte: „Wenn wir jetzt nach Hauſe gehen, bekommen wir jeder ein paar Backpfeifen, wenn wir aber bis zehn Uhr warten, he⸗ kommen wir ein Stück Schokolade, weil uns nichts paf⸗ ſiert iſt.“ „Es iſt acht (Schluß des redaktionellen Teils.) 7 2 2 1— 5 7 0 Wixljchaftliche Vorſorge im Wandel der zeit Am Anfang menſchlicher Wirtſchaft ſteht das Vor ein entſcheidender Wendepunkt geweſen, als die Menſchen aufhöt⸗ ten nur von der Hand in den Mund zu leben, als ſie anfingen Vorräte zu ſammeln. So wurden wahrſcheinlich von den erſten herumziehenden Stämmen an beſtimmten Lagerplätzen beſondere Vorratsgruben mit Nahrungsmitteln eingerichtet, zu denen der Stamm in Fälleg der Not oder in den weniger ergiebigen Jah. reszeiten zurückkehrte. Die vorherrſchende, allgemein gültige Form der Vorſorge war zunächſt die Aufſtapelung der verſchiedenſten che. brauchsgüter, Nahrungsmittel und Schutzwaffen, z. T. in eigenen Vorratshäuſern des ganzen Stammes. z. T. in einzelnen Familien, Erſt die Geldwirtſchaft in Verbindung mit einer umfangreichen Arbeitsteilung hat die Aufſtapelung der Güter aus Gründen der Vorſorge weitgehend dem einzelnen abgenommen und ſie beſonde⸗ ren Gliedern der Wirtſchaft übertragen. In der Gegenwart ſt nicht der unmittelbare Beſitz an Gütern für die ſichere Geſtaltun des Lebens entſcheidend, ſondern in erſter Linie die Sicherheit des Arbeitsplatzes, die Stetigkeit des Geldeinkommens und eine Wohn⸗ ſtatt mit einem Stück Garten. Dieſes ſicherzuſtellen, iſt Aufgabe einer vorausſchauenden Wirtſchaftspolitik, die um ſo zuperläfſiger ſein wird, je ſtärker und planmäßiger ſie auch gegen den Einbru mannigfacher Gefahren Vorkehrungen trifft. Eine ſolche moderne Schutzvorrichtung aus dem Geiſte der Vorſorge iſt im Verſiche; rungsweſen geſchaffen worden, wie ſie beſonders mächtig und um⸗ faſſend von der deutſchen Privatverſicherung in allen Teilen Deutſchlands aufgebaut worden iſt. Jeder einzelne Volksgenoſee kann ſich ihrer bedienen. Auch im gegenwärtigen Zeitalter darf man nicht von der Hand in den Mund leben wollen, ſondern muß ſich die Einrichtungen zunutze machen, die geſchaffen worden ſind, um die Auswirkungen von Gefahren aller Art auf die Lebensarbeit des einzelnen wie der Nation zu bannen. Es entſpricht dabei der geiſtigen Reife des Menſchen unſerer Zeit und einer neuen Art, ſich der Volksverbundenheit bewußt zu werden, wenn er dieſen Verſicherungsſchutz mit Hilfe der priwaten Verſicherungsgeſellſchaf⸗ ten nicht nur für ſein perſönliches Daſein, ſondern für die Sſche⸗ rung der Exiſtenzgrundlage der nächſten Generation aufbaut. Der verlorene Zettel Herr Brieſe, der Inhaber des Geſchäftes in der Neubauſted⸗ lung, war eben dabei, ſein Lager zu ordnen— da ertönten die klingenden Stäbe der Ladentür in beſonders langſamer Reihen⸗ folge. Herr Brieſe ging nach vorn. Er half dem kleinen blonden Jungen, die Ladentür zu ſchließen, und ſagte freundlich: „Nun, mein Kleiner— was möchteſt du denn haben?“ Der Junge, deſſen Fäuſtchen einen abgezählten Geldbetrag umklammert hielt, ſah ihn mit großen Augen an. Dann ſagte er zögernd:„Meine Mama hat es aufgeſchrieben. Auf einen Zettel..“ „Wo haſt du ihn denn?“ fragte Herr Brieſe und ſtrich be⸗ ruhigend über den kleinen Blondkopf.„Suche in Ruhe, du wirſt ihn ſchon finden“ Aber der Zettel war und blieb verſchwunden.„Verloren. ſagte der Junge— und war ganz traurig. „Weißt du nicht, was du bringen ſollteſt?“ Der Kleine ſchüt⸗ telte den Kopf. Da ließ ſich Herr Brieſe das Geld zeigen und zählte es nach.„Hm!“ meinte er nachdenklich. Er kannte den Jungen vom Sehen, hatte ihn ſchon mehrmals mit ſeiner Mutter beobachtet, wenn ſie an ſeinem Geſchäft vorbeikamen. Sie war auch ſchon einmal im Laden geweſen, um einen Tee zu kaufen. Eine hübſche junge Frau mit zarter, gepflegter Haut und ent⸗ zückendem Haar Jetzt lächelte Herr Brieſe— es war ihm ein Einfall gekom⸗ men. Er ſchritt zu dem Schrank, wo er die Erzeugniſſe von Dralle aufbewahrte, entnahm ihm ein Stück der berühmten Lavendelſeife und eine Flaſche Birkenwaſſer. Dann überſchlug er noch einmal den Betrag, rechnete— und fügte noch eine Tube Dralles Raſier⸗ kreme hinzu. „So, mein Junge, das wird richtig ſein!“ nickte er dem Blond⸗ ſchopf zu und übergab ihm das kleine Paket. Der Bub zog ftöh⸗ lich davon. Als die junge Frau zwei Tage später wiederkam, fragte ſie lächelnd:„Mein kleiner Sohn hatte den Zettel zu Hauſe liegen laſſen— woher wußten Sie, was er bringen ſollte?“ 1 „Ich wußte es nicht— aber ich konnte es mir denken. Die vorzüglichen Wirkungen von Dralles Erzeugniſſen ſind ja doch un⸗ verkennbar, ſagte Herr Brieſe zu der errötenden jungen Frau „Aber die Raſierkreme?“ fragte ſie noch „ ging genau mit der Rechnung auf. Außerdem: Wer einmal etwas von Dralle kennt, nimmt alles von Dralle..“ e ien enen J ablgl Sonderpreise 1 Krampfadertz Sept. /Okt: stille Zeit! Wir tun et- was Besonderes, Soſort Prospekt 8 5 anfordern! E S De Stricker, fahrradfabrik Brackwede- Bielefeld 541 HgJlechten, ſchwerheilende Wunden heilt San. Rat 7 Or. Strahls Hausſalbe 121 kühlend und juckreizſtillend Doſe RM 1,18 u. RM 2,07. Litera⸗ jturu. Probe durch Chemiſche Fabrit Dr. Hoffbauer, Berlin SW' 68/8 „ ee eee e ib Nr. 85 erscheinen als Beilage die auf dieſer Seite erſcheinendem „Zum Wochenende: und Zum Zeitver 5 D A 2. Vj. 35: 664 025, l Ne; Anzeigen iſt der Verlag der vor! Zenn d chriftleitung Kurt Winkler kur att Deutſcher Proving⸗Verieger, nicht zuſtändig Verantwortlich für enten Carl Börg Verlag Sonn in Berlin We. 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