Kellg gewiſe man il malige r ber, zeichnet, au, we lte, der t Pod lchaftzr zu be⸗ ſie woll ede Ei d einer dgorſftz hecken nente, Störe inſeratz merauf⸗ Folge Af der ien i Nicht 18 95 ind auf ſeppten, lich un m enk arme l. Dee gung U Gel 5 gt Aſieg, in det einem Gäſe Der mender lauben ſſiſcen fraſ⸗ va ¹⁰ Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, lu der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpre iſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 2 Fages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 85 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) WMannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35: 1225 6. Jahrgang 1 „Wie lange noch?“ Lilauens herausfordernde Haltung.— Wird eine Fälſchung des Memelwahlergebniſſes vorbereitet? London, 25. September. Ein Sonderberichterſtakter der„Daily Mail“ meldet aus Memel, der Landtag werde nach ſeiner Wahl vielleicht nur einmal zuſammentreten. Falls die Litauer ihn aber auflöſten, würden ſie eine völlige Verletzung des Statuts begehen, ſo daß die Signakarmächte zum Eingreifen ge⸗ zwungen ſein würden. Der Berichterſtatter fragt ſchließlich, wie lange Litauen noch mit ſeiner herausfordernden Po- litik gegen Deutſchland fortfahren werde. Für die Gewiſſenloſigkeit, mit der die litauiſchen Be⸗ hörden ſich an der Wahlpropaganda im Memelgebiet be⸗ teiligen, iſt bezeichnend, daß die litauiſche Poſt unter Streifband verſandte Exemplare des„Memeler Dampf⸗ boot“ einfach gegen den„Memeler Beobachter“, das in deutſcher Sprache erſcheinende Reptilienblatt der Litauer, austauſcht. Bezieher des„Dampfboot“ erhalten unter dem Streifband der Firma Siebert, die das„Dampfboot“ herausgibt, anſtelle des Dampfboot⸗Exemplars ſolche des „Memeler Beobachters“ vom gleichen Datum. Die Erſchwerung der Wahlpropaganda für die Memel⸗ ländiſche Einheitsliſte wird dadurch wiederum in beſonders kraſſer Weiſe beleuchtet. Allerdings haben die Wahlver⸗ ſammlungen bewieſen, daß die Memelländer ſich durch ſolche litauiſchen Machenſchaften in ihrer Geſinnung nicht im geringſten beeinfluſſen laſſen. Deshalb iſt auch der litauiſche Wahlausſchuß zu einer Sitzung zuſammengetren, um ſich über die Verfälſchung des Wahlergebniſſes ſchon jetzt ſchlüſſig zu werden. „Die Beſchwerde nicht unbegründet“ Der„Courier de Geneve“ veröffentlicht einen Artikel über die zugeſpitzte Lage in Memel, in dem er, anknüpfend an die Nürnberger Rede Hitlers, u. a. ſchreibt: „Man mag über das Vorgehen des Reiches denken wie man will. Jedenfalls aber gebietei es die Gerechtigkeit anzuerkennen, daß die Beſchwerden des Führers nicht un. begründet ſind. Die litauiſchen Behörden laſſen ſich ſtändig Uebergriffe auf das die Autonomie begründete Statut zu⸗ ſchulden kommen, und die Garantiemächle dieſes Statute . in einer wenig verſtändlichen Teilnahmeloſig⸗ eit. Das wird wenig nützen Laval und Eden machen Lozoraitis Vorhaltungen. Genf, 25. September. Die Unterredung zwiſchen Lasal und Eden am Mitt⸗ woch in Genf bezog ſich auch auf die Memelfrage. Der likauiſche Außenminiſter Lozoraikis wurde während eini⸗ ger Jeit hinzugezogen. Es wurden ihm, wie verlautet, Borhaltungen wegen gewiſſer neuerdings bekannf gewor⸗ dener litauiſcher Maßnahmen im Memelgebiet gemacht. Warum nicht vor dem Völkerbund? Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ bedauert, daß England noch keine bindende Zuſage hinſichtlich zukünftiger Kollektivverpflichtungen gegeben habe, und betont unter Hinweis auf Memel, daß die Zeit dränge. England müſſe ſich endlich äußern, denn die Art und Weiſe, wie es in der Vergangenheit den Völkerbundspakt in Europa habe angewandt ſehen wollen, ſei nicht geeignet, die Un e⸗ wißheit für die Zukunft zu verſcheuchen. Der Außenpoliti⸗ ker des Blattes wirft dann die Frage auf, warum die 5 im Memelgebiet nicht vor den Völkerbund gebracht werde. Die Finanzlage der Reichsbahn Vereinfachung der Verwaltung und Erſparnismaßnahmen. Am 24. und 25. September tagte der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn in Berlin. Der Verwaltungsrat widmete beſondere Aufmerkſamkeit der Entwicklung der Reichsbahnfinanzen. Die Betriebsein⸗ nahmen nd zebar in den erſten acht Monaten dieſes Jah⸗ des um rund 7,5 v. H. höher als im vorigen Jahr, ſie rei⸗ chen aber nicht aus, die bisher entſtandenen Ausgaben der Geſamtrechnung zu decken. Bis Auguſt einſchließlich iſt eine Mehrausgabe von rund 100 Millionen Mark zu ver⸗ zeichnen, ein Fehlbetrag, der ſich in den kommenden und erfahrungsgemäß ungünſtigeren Monaten vorausſicht⸗ lich noch erhöhen wird. Der Verwaltungsrat nahm von dem Plan einer Ver · einfachung der Verwaltung und von beabſichtigten und in Durchführung begriffenen Erſparnismaßnahmen mit be⸗ erer Beachlung kenntnis, ebenſo von den Vorarbeiten zu einer Reform des Reichsbahngütertarifs. Der Verwaltungsrat nahm Kenntnis von folgenden Verſetzungen von Reichsbahndirektionspräſidenten: f 1. Berſetzung des Präſidenten Dr. Goudefroy, bisher ainz, nach Altona zur Leitung der dortigen, zurzeit unbeſetzten Direktion;. 5 Verſetzung des Präſidenten Dr. Tecklenburg, bisher Frankfurt a. d. O., nach Mainz zur Leitung der dor⸗ tigen Direktion. e —— r 120 Donnerst Der neue Reichsbankausweis Nach der leichten Anſpannung zur Monatsmitte hat die dritte Septemberwoche der Reichsbank wieder eine ſtärkere Entlaſtung gebracht. Die Kapitalanlage des Noteninſtituts hat ſich um insgeſamt 189,4 Millionen auf 4347,6 Millionen Mark verringert. Damit ſind am 23. September 78,2 v. H. der Ultimo⸗Auguſt⸗Beanſpruchung abgedeckt. Daß, wie be⸗ reits in den letzten Monaten zu beobachten war, eine voll⸗ ſtändige Abdeckung der Ultimo⸗Beanſpruchung nicht eintritt, iſt 11 den wachſenden Wirtſchaftsumfang zurückzuführen. Der Zahlungsmittelumlauf hat ſich von 5913 Millionen Mark in der Vorwoche auf 5752 Millionen Mark verrin⸗ gert; er betrug im Vormonat 5612 und im Vorjahr 5421 Millionen Mark. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben eine Zunahme um 7000 Mark auf 100,3 Millionen Mark erfahren. Italiens Einwände. Der Bericht des Fünferausſchuſſes veröffentlicht. Genf, 25. September. Der Bericht des Fünferausſchuſſes an den Völkerbunds⸗ rat iſt am Mittwoch veröffentlicht worden. Er beſteht aus einer zuſammenfaſſenden Darſtellung über den Verlauf der Arbeiten des Ausſchuſſes ſowie aus drei Anlagen, nämlich dem bereits veröffentlichten Text der Vorſchläge des Fün⸗ ferausſchuſſes an Abeſſinien und Italien ſowie der Antwort dieſer beiden Regierungen. Davon iſt nur die italieniſche Stellungnahme noch unveröffentlicht. Sie erſcheint in der Form einer„Zuſammenfaſſung der mündlichen Bemerkun⸗ gen des italieniſchen Vertreters“. In dieſer Zuſammenfaſſung beklagt ſich Italien u. a. darüber, daß der Fünferausſchuß nicht geprüft habe, ob Abeſſinien noch würdig ſei, dem Völkerbund anzugehören, und erklärt, daß ein ſchnelles Eingreifen in den von Abeſſinien erſt in den letzten 50 Jahren erober⸗ ten Gebieten notwendig ſei. Zur Löfſung des abeſſiniſchen Problems müſſe Folgendes geſchehen: a) der eigentliche abeſſiniſche Staat müßte in eine Lage verſetzt werden, daß er ſeinen Nachbarn nicht ſchaden und ſeine Verwaltung reformieren könnte, um auf eine höhere Kulturſtufe zu kommen, b) die verſchiedenen Bevölkerungen, die an den Grenzen des Landes unter unmenſchlichen Bedingungen leben, müß⸗ ten der abeſſiniſchen Tyrannei entzogen werden. Sie müß⸗ ten ein für allemal vor der Mißwirtſchaft eines Landes geſchützt werden, das nicht in der Lage iſt und niemals in der Lage ſein kann, ihnen gegenüber die Miſſion zu erfül⸗ len, die einem Staat mit Angehörigen verſchiedener Raſſen obliegt. Italien wendet ſich dann gegen die vorgeſchlagene in⸗ ter nationale Kontrolle Abeſſiniens, die, da es ſich um Land handle, deſſen barbariſche Zuſtände mit einer ſtarken, modernen Rüſtung Hand in Hand gingen, nicht als eine Löſung betrachtet werden könne. Dagegen wäre man ihr mit einer Anwendung des Mandatsgedankens nä⸗ her gekommen. Wieder ein Ausſchuß? Zur„Ausarbeitung von Empfehlungen“. Der Verlauf der Genfer Beſprechungen regt die Pariſer Preſſe wieder zu einer etwas zuverſichtlicheren Beurteilung der Lage an. Obgleich man in Genf auf der Stelle tritt und vor Donnerstag kaum eine entſcheidende Wendung zu er⸗ warten iſt, will man ſowohl in der Rede des engliſchen Außenminiſters vor dem Kabinett als auch in der amtlichen Verlautbarung der italieniſchen Regierung gewiſſe Anzei⸗ chen für eine Entſpannung ſehen, die durch eine italieniſch⸗ engliſche Annäherung hervorgerufen werden könnte. Die Anſicht der Genfer Sonderberichterſtatter der gro⸗ ßen Nachrichtenblätter wie„Echo de Paris“„Matin“ und „Oeuvre“ geht allgemein dahin, daß nunmehr ein neuer Ausſchuß gebildet werden wird, der auf der Grundlage des Artikels 15(Empfehlungen) arbeiten ſolle und deſſen Be⸗ richt dann dem Völkerbund zur einſtimmigen Annahme unterbreitet werden müßte Der Jour“ ſpricht in dieſem Zuſammenhang von einem Ausſchuß von 14 Mitgliedern, d. h. einer Spitzenvertrekung fämtlicher ſtändigen Katsmit⸗ glieder. Jurückziehung der abeſſiniſchen Truppen Keine Generalmobiliſierung. Addis Abeba, 26. Sepetmber. Einer amtlichen Mitteilung zufolge hat der Kaiſer von Abeſſinien an den Völkerbund ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: In Anbetracht der ſtändigen Heraus forderungen und zur Vermeidung von Zwiſchenfällen iſt Befehl gegeben worden, die abeſſiniſchen Truppen auf der ganzen Front 30 Kilometer zurückzunehmen. Die Durchführung dieſes Befehls iſt ſtrengſtens befolgt worden. Der Kaiſer bietet dem Völkerbund an, einen Beobachter zu enkſenden, damit bei künftigen Jwiſchenfällen gleich zu Anfang der Schuldige feſtgeſtellt werden kann. i Die abeſſiniſche Regierung dementiert am Mittwoch wiederum die Gerüchte von einer angeblichen Generalmobi⸗ liſation. g, den 26. September 1935 25 . Nr. 22 2 0 Ne 2 Am Vorabend der Ratstagung Wie es in Genf weitergehen ſoll. Genf, 26. September. Laval, Eden und Madariaga beſprachen Mittwochnach⸗ mittag gemeinſam das weitere Verfahren, des dem Völ⸗ kerbundsrat für die Regelung des ikalieniſch⸗abeſſiniſchen Streites vorgeſchlagen werden ſoll. Danach würde ſich der Rat am Donnerstag darauf beſchränken, den Bericht des Jünfer⸗Ausſchuſſes einem neuen Ausſchuß, der wahr. ſcheinlich alle Katsmitglieder außer den ſtreitenden Par- teien umfaſſen würde. zur Prüfung zu überweiſen. Aus dieſer Prüfung würde dann in der nächſten Woche der Entwurf eines endgültigen Berichts des Völkerbunds⸗ rates hervorgehen. Die Annahme des Berichtes durch den Rat oder die Verſammlung würde die in der Satzung vorgeſehenen Rechtswirkungen, vor allem das Verbot krie⸗ geriſcher Maßnahmen für die ſtreitenden Parteien und ge⸗ gebenenfalls die ſofortige Feſtſtellung eines Bruches der Satzungen ausſprechen. Das Präſidium der Völkerbundsverſammlung trat Mitt⸗ wochabend bereits zu einer Beratung über dieſe Frage zu⸗ ſammen, ein Beweis dafür, daß die Entſcheidung der Völ⸗ kerbundsverſammlung, die den engliſchen Wünſchen nach einer Verteilung der Verantwortlichkeit auf einen möglichſt großen Kreis von Staaten entſpricht, grundſätzlich bereits beſchloſſene Sache iſt. Laval und Aloiſi hatten am Mittwoch eine Unterredung, über die bisher nur verlautet, daß von Dreimächteverhand⸗ lungen keine Rede ſein könne. Anſchließend verhandelten Laval und Eden während anderthalb Stunden. Dabei dürfte Eden den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten inoffi⸗ ziell von der vom engliſchen Kabinett beſchloſſenen Antwort auf die franzöſiſche Anfrage wegen eventueller gemein⸗ ſamer Aktionen in Europa, insbeſondere in Mittel⸗ europa, unterrichtet haben. In Rom hat eine neue Unterredung zwiſchen dem franzöſiſchen Botſchafter Chambrun und Staatsſekretär Su⸗ vich ſtattgefunden. Man darf in dieſer neuen Beſprechung wie auch in der amtlichen italieniſchen Mitteilung über die Zuſammenkunft Muſſolini⸗Drummond einen Beweis dafür ſehen, daß die diplomatiſchen Bemühungen zwiſchen Paris, Rom und London zur gütlichen Beilegung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Streitfalles lebhaft fortgeſetzt werden. Die Anterredung Drummond— Muſſolini Eine amtliche Mitteilung. Ueber die Unterredung zwiſchen Muſſolini und dem britiſchen Botſchafter am Montag wird jetzt folgende amt⸗ liche Mitteilung ausgegeben: „Der Duce hat im Palazzo Venezia den engliſchen Bot⸗ ſchafter Sir Erie Drummond empfangen. Der Botſchafter übermittelte ihm eine perſönliche Botſchaft des engliſchen Außenminiſters Sir Samuel Hoare, der darin als alter Freund Italiens ſeinem beſonderen Wunſche Ausdruck gibt, jedes unnötige Mißverſtändnis zwiſchen den beiden Län⸗ dern zu beſeitigen. Der Duce hat den Botſchafter gebeten, in London wiſſen zu laſſen, daß er den Wert dieſer Mittei⸗ lung hoch anſchlägt und ſie mit Genugtuung aufgenommen hat.“ Zu dieſer amtlichen italieniſchen Mitteilung wird von maßgebender Seite noch bemerkt: Dieſe amtliche Mitteilung wird von der engliſchen Oef⸗ fentlichkeit ihrem ganzen Wert nach veranſchlagt werden. Wie ausdrücklich und feierlich erklärt und kauſendfach in amtlichen und nichkamtlichen Kundgebungen wiederholt worden iſt, hat Italien keinen Streitfall mit England ge⸗ wollt und will ihn auch ſetzt nicht. Eine Genſationsmeldung aus Genf „Oeuvre“ verzeichnet Gerüchte über angebliche innere Schwierigkeiten in Italien. Paris, 26. September. Die Pariſer Zeitung„Oeuvre“, die gern mit ſenſatio⸗ nellen Nachrichten aufwartet und nicht immer falſch liegt, läßt ſich von ihrer Genfer Sonderberichterſtatterin, Frau Tabouis, gewiſſe Gerüchte melden, die angeblich in den Wandelgängen des Völkerbundes umlaufen. Hiernach hätten in den letzten Tagen zwiſchen gewiſſen ſehr hohen italieni⸗ ſchen und engliſchen Kreiſen Beſprechungen ſtattgefunden, die die engliſchen Kreiſe darüber aufgeklärt hätten, wie im Falle eines Regierungswechſels in Rom eine Regierung ausſehen könnte, in der anſtelle des Duce eine hochgeſtellte Perſönlichkeit aus dem Königshaus die Lei⸗ tung übernehmen würde Obgleich man dieſen Gerüchten keine beſondere Bedeutung beimeſſe, halte es man nicht für ausgeſchloſſen, daß der Augenblick eintreten könnte, wo nur ein Regierungswechſel die Lage Italiens gegenüber dem Völkerbund und den Großmächten retten könnte. 1 0 Bei dieſer Senſationsmeldung des„Oeuvre“, ſo führt das DNB aus, vieder einmal der Wunſch der Vater des Gedankens. N nnen derartige Verſuche, die nicht an⸗ ders als eine acchiſtiſche Mache zu mae ind. Wenn den Gegnern des Faſchismus eine nationale Regie⸗ rung unbequem iſt, pflegen immer die gleichen Verſuchs⸗ ballons hochzugehen, pflegt man immer von inneren Schwierigkeiten zu ſprechen und den baldigen Abtritt dieſer Regierung zu prophezeien. Bisher haben dieſe Propheten noch tie recht behalle nl 5 ee er eee eee Arbeits dienſtpflichtige des Jahrgang 1918 Alle Einberufungen zum 1. Oktober erfolgt. Der erſte Jahrgang der deutſchen Reichsarbeitsdienſt⸗ pflichtigen iſt einberufen. Bis ſpäteſtens 16. September 1935 ſind alle Muſterungsbefehle zugeſtellt worden, die die Einberufung zum 1. Oktober 1935 enthalten. Wer erſt zum 1. April 1936 eingezogen werden ſoll, hat eine entſprechende Benachrichtigung erhalten. Im Gegenſatz zum bisherigen Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt, in den die Einberufung nur eine Jolge der vorheri⸗ gen freiwilligen Meldung war, ſind die jetzigen Einberu⸗ fungen ſtaatliche Anordnungen auf Grund des Reichs · arbeitsdienſtgeſetzes, die von allen Arbeitsdienſtpflichtigen auf das genaueſte beachtet werden müſſen, wenn ſie ſich nicht ſtrafbar machen wollen. Arbeitsdienſtpflichtige, die gemuſtert und für tauglich befunden worden ſind, aber bis zum 16. September kei⸗ nen Muſterungsbefehl oder Geſtellungsbefehl zum 1. Oktober 1935 und keine Benachrichtigung zum Dienſt⸗ antritt am 1. April 1936 erhalten haben, ſind verpfli ch⸗ tei, ſich umgehend bei ihrem zuſtändigen Meldeamt zu er⸗ kundigen, bei welcher Abteilung des Reichsarbeitsdienſtes ſie ſich am 1. Oktober 1935 zu melden haben. Das zuſtän⸗ dige Meldeamt iſt nötigenfalls bei der Ortspolizeibehörde zu erfahren. 28 N Ein Geburtstagsgeſchenk des Handwerks Die tauſend Paar Militärſtiefel, die das deutſche Hand⸗ Werk dem Führer und Reichskanzler zu ſeinem Geburtstag geſchenkt hat, wurden am Mittwoch dem Wehrkeiskom⸗ mändo 3, Berlin, feierlich übergeben. In drei hohen Ber⸗ gen! waren die prächtigen Erzeugniſſe deutſchen Handwer⸗ kerkönnens aufgeſchichtet. Der Vertreter des Reichshand⸗ mbclsmeiſters, Dr. Wolf, übernahm von dem Vertreter des Sthuhmacherhandwerks die Stiefel, dankte für die gute Arbeibzund übergab das Geſchenk dem Korpsintendanten Wardersleben. Dieſer dankte in herzlichen Worten im Na⸗ men drs; kommandierenden Generals und wies in einer kurzem Anſprache auf die Verbundenheit des Handwerks mit denvdicheer hin. Er gab dann die Anordnung, daß jeder Stiefel mit einen Stempel verſehen werden ſoll, aus dem zu erſehen ſein wird duß es ſich um ein Geſchenk des Handwerks han⸗ dälte 10 pmg, on ſtech fie Hchilgäcg nenis b Norbereiung des Winterhilfswerkes Arbeikskagung in Berlin. nud nfs ch. Berlin, 25. September. num eg! Ubtobut wird das Winterhilfswerk des deutſchen Bulkeg 55. 360 rtöfſher werden. id pr Begehig Fieſe Arbeit, die wiederum eine gewaltige Ne eee Alle im WHW Tätigen bedeutet, be⸗ kiefer“ Reich Gülfttagte des WW Hauptamtsleiter Pg. Hagen eld t dio einmal ſeine Gaubeauftragten für dds W. zu einer Tägung in den Reichstag ein, an der auch die ee e Frau Scholtz-Klink, ferner Wectreter des Miniſterfan für Volksaufklärung und Pro⸗ pagandt des eee es, die Landesbauernführer, die Ganfeälienſch tsleitktinſten der NS⸗Frauenſchaft, die Vandesſtellenletterfnnen e eee und die Vertteterinaon ces? Bg tetftnd Deutſchen hibten eee B 0 Dieſe Arbeitstag ee e echung im Großen Generalſtäb der!„erfuhr durch die grundſätz⸗ en Frauenvereins vom ihtterhilfe lichen Aufführungen deen Reichsbennftragten Pg. Hilgen⸗ feldt ee Mech al gen Scholtz⸗Klink ihre ganz beſondere Net!? 9 9g an inilaſſusck* 18 Zljähkige Raubmörber itt Fan ode verurteilt. A0 Oupeln, 8, Sept, Das Oppelner Eichwurgericht verur⸗ 5 9 1 5 98 0 nil 2 5 Goradze im ü been wegen Raußmerdegg zum Tode. Die Ange⸗ age haze gm, 1 e Wald⸗ en ggelin unde grade den 77 Jahre alten Mntenemptänger 10 Jai eine Schonung gelockt, i 111 10% 50 fe gie iniedergeſchlagen und ſeiner Fſchoft, hon h, Ne Finger heran ſoſien n Hoffmann RH gung-tfrr- ff dn igölchino ch. rer eee 7 ö dog 150 P 0 N i* og ene bf Hs ng msd fochinnn Em Bauermomäm wow Hetzhaß ind 0 Nupütight bi C ͤ 2 2 15 Ter 1 Itbin gef cup undi Dior ann 1001 8 Beſonders die dib alle Mutter gad 8 3 eee auer Re .ch ee dern Altenoddöch pniel iſchwereciwerdet nls: ie Benktrocdeil ſie den, Rabelhoftszan ſof ſehriomftoſſemnen Armen um⸗ 0— 2 1 lie sige ds eff NoᷣiLꝛul a nee eins 1 eu e d e Ang ch 97050 hon 910 91 Rheine int mitabeißend Wangen und irgtzoden 0000 in 3 Scheß Met gtillenn Augen 1 emarei nber Neſthäſchen ort it 5 At lig Ach jag es war anche muiſber Stunde mitnihran Sorgen und Schmer⸗ ide Seip sg di eg 125 „Es kammaon Gott: melde dchnbter⸗ dt esl dankbar, gab. Er weiß wohl, was er tut.“ peda eege peut baker den 1 100 e 5 958 90 (Chriſtinchen, mit aus . Sultteichloß 220% noc undd Mr 1 nes der Anlie auh eg gonnte ese d. AFohen Augen Kurzmeldungen Arierparagraph nicht durchgeführt Zugehörigkeit von SA⸗Männern zum Cöſener SC verboten. München, 25. Sept. Die Oberſte SA⸗Führung gibt fol⸗ genden Erlaß des Stabschefs Lutze bekannt: 1. Ich verbiete mit Wirkung vom 15. Oktober 1935 die Zugehörigkeit von SA⸗Führern und ⸗Männern zum Cöſener SC, da der Cöſener SC nach öffentlicher Mittei⸗ lung durch den Chef der Reichskanzlei die Durchführung des Arier⸗Grundſatzes abgelehnk hat. 2. SA-Führer und Männer, die bis zum 15. Oktober 1935 ihren Austritt aus einem aktiven Korps oder aus einer Altherrenſchaft des Cöſener Sc nicht vorgenommen haben, ſind aus der SA zu enklaſſen. Die Straßburger Spionageangelegenheit. Die Unterſuchung der kommuniſtiſchen Spionageange⸗ legenheit in Straßburg hat eine überraſchende Wendung genommen. Es wurde nämlich feſtgeſtellt, daß der verhaftete däniſche Kommuniſt, der angeblich Nielſen heißt, kein anderer als der ſtellvertretende Vorſitzende der däniſchen kommuni⸗ ſtiſchen Partei, Georg Lauerſen, iſt, der auf einen falſchen Paß reiſte. Wie„Jour“ berichtet, habe man dieſe Enk⸗ deckung der ebenfalls verhafteten deutſchen Kommuniſtin zu verdanken, die ein umfangreiches Geſtändnis abgelegt habe. Neues ſpaniſches Kabinett aus dem alten Regierungsblock Nachdem der Landtagspräſident Alba den ihm vom ſpaniſchen Staatspräſidenten erteilten Auftrag der Bildung einer neuen Regierung auf„breiteſter Baſis“ nicht hat durchführen können, iſt es dem bisherigen Finanzminiſter Chapaprieta am ſechſten Kriſentag gelungen, den Weiſun⸗ gen des Staatspräſidenten,„ein Kabinett auf weinger breiter Baſis zu bilden und auf jeden Fall Neuwahlen zu vermeiden“ g 5 Angarnreiſe des Staatsſekretärs Milch Budapeſt, 26. Sept. Der Staatsſekretär im Reichsluft⸗ fahrtminiſterium, Generalleutnant Milch, iſt, einer Ein⸗ ladung des Chefs des Königlich ungariſchen Luftamtes und des Handelsminiſters folgend, zu einem mehrtägigen Be⸗ ſuch im Flugzeug in Budapeſt eingetroffen. Der Beſuch gilt dem Studium der ungariſchen Luftfahrt mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung des Sportflugweſens. Wieder Ordensſchweſtern vor Gericht Berlin, 26. September. Unter der ſchweren Anklage, in den Jahren 1932 bis 1934 rund 212 000 Mark nach Holland verſchoben zu ha⸗ ben, hatten ſich vor dem Berliner Schöffengericht die Gene⸗ raloberin Eliſabeth Schulte-Meſum und ihre Helferin in Finanzangelegenheiten, die Generalprokuratorin Thereſe Dreier des Frauenordens„Miſſionsſchweſtern vom Heilig⸗ ſten Herzen Jeſu“ aus Hiltrup in Weſtfalen zu verantwor- ten. Aehnlich wie in früheren Deviſenverfahren gegen katho⸗ liſche Ordensangehörige iſt auch in dieſem Falle das Geld zum Rückkauf der im Kurs geſunkenen Obligationen und zur Amortiſation einer vom Orden in Holland aufgenommenen 600 000-⸗Gulden⸗Anleihe verwendet wor⸗ den. In der Vorunterſuchung hat ſich eine Verwendung für dieſe Zwecke zwar nur in Höhe von 170000 Mark nach⸗ weiſen laſſen; es liegt aber der Verdacht nahe, daß auch die reſtlichen 42 000 Mark in verbotenen Geſchäften angelegt worden ſind. Auch die Hiltruper Miſſionsſchweſtern ſind zu ihren Deviſenſchiebungen von dem berüchtigten Dr. Hofius, dem Leiter der„Bank für Kommunalwirtſchaft“ und ſpäter der„Univerſum⸗Bank“ in Berlin verleitet worden. Für die Buchhaltung des Ordens zeichnete die Angeklagte Dreier verantwortlich. Nach dem erſten Eingreifen der Jollfahndungsſtelle hat ſie das geſamte belaſtende Material beſeitigt und neue Bücher angeferligt, die den kontrollierenden Beamten zu Täuſchungszwecken vorgelegt wurden. Die Generaloberin Schulte⸗Meſum erklärte, ſie ſei bis zur Volksverratsanzeige gegen den Orden am 1. Auguſt 1933 der Meinung geweſen, daß die Geſchäfte geſetzmäßig durch⸗ geführt wurden. Von der Kirmes in den Tod Mokorrad rennt gegen Auko.— Zwei Tole. St. Wendel, 25. Sept. In der Nacht gegen 1 Uhr er eignete ſich auf der Provinzialſtraße St. Wendel— Winter. bach ein ſchweres Verkehrsunglück, dem zwei junge Men⸗ ſchenleben zum Opfer fielen. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten Sohn Joſeph des Ferkelhändlers Joſeph Klee und den 17 Jahre alten Jakob Wagner, beide aus Blieſen, die mit dem Motorrad von der Kirmes in Winterbach kom⸗ mend, in einer Kurve einem St. Wendeler Perſonenwagen in die Flanke fuhren. un- genommen, daß die Verunglückten infolge Nebels, der die Fiſchdampfer im Sturm zerſchellt Die elfköpfige Beſatzung umgekommen. London, 26. September. Der in Hull beheimatete Jiſchdampfer»Skegneß“ it bei Speekon Riff an der Küſte von Vorkſhire vom Sturm zerſchellt worden. Trotz übermenſchlicher Anſtregungen, dem in Seenot geratenen Schiff vom Land her hilfe zu bringen, hat die elfköpfige Beſatzung den Tod gefunden. Ueber den Hergang des Unglücks liegen folgende Einzel⸗ heiten vor:„Skegneß“ lief im Laufe der Nacht an einer Stelle, wo die Steilküſte über 120 Meter aus dem Waſſer ragt, in einem Nordoſtſturm von ungewöhnlicher Stärke auf. Von der Küſte, wo man das Unglück bemerkte, wur⸗ den ſieben Bergungsraketen abgefeuert, die jedoch ſämtlich das Fahrzeug verfehlten. Im Lichtkegel eines auf der Küſte aufgeſtellten Scheinwerferz vollzog ſich hierauf das Schickſal der„Skegneß“, die immer wieder gegen die Felſen geſchlagen wurde und bald faſt vollſtändig unter Waſſer ſtand. Max Baer beſiegt Der Neger Joe Louis der kommende Boxweltmeiſter. Newyork, 25. September. Im Newyorker Yankee Stadion ſtanden ſich in einer offiziellen Weltmeiſterſchaftsausſcheidung die Schwerge⸗ wichtler Joe Louis und Max Baer gegenüber. Wie nicht anders zu erwarten war, ſetzte der junge Negerboxer Louis ſeine Erfolgsſerie der letzten Jahre fort. Er ſchlg den Exweltmeiſter Baer in der vierten Runde bereits enk ſcheidend. Louis war vom erſten Gongſchlag an der beſſere Mann, und ſchon nach wenigen Minuten ſtand es feſt, wer als Sieger den Ring verlaſſen würde. Schon in der dritten Runde war Baer„fertig“, und nur der Gong rettete ihn vor dem„Aus“, das er dann nach 2:50 Minuken der vier⸗ ten Runde über ſich ergehen laſſen mußte. Dem Sieger jubelte man ſtürmiſch zu, und niemand, der dieſen Sieg Louis miterlebte, zweifelt daran, daß der neue Weltmeiſter nur Joe Louis heißen kann. Wie ſicher übrigens der Ne⸗ ger war, geht ſchon daraus hervor, daß er drei Stunden vor dem Kampf ſeine 19jährige Raſſegenoſſin Marva Trotter aus Chicago heiratete. Die kirchliche Trauung fand in der Negerſtadt Harlem ſtatt und wurde von einem Bru⸗ der Frl. Trotters, der dort Pfarrer iſt, vorgenommen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der nächſte Gegner Joe Louis“ unſer Landsmann Max Schmelin g ſein wird. Entſprechende Verhandlungen wurden von Schmelings amerikaniſchem Intereſſenvertreter ſchon vor längerer Zeit angebahnt. Ein Kampf mit Louis würde unſerem Ex⸗Welt⸗ meiſter ganz plötzlich wieder eine Rieſenchance eröffnen. Blutiger Banditenüberfall— Aeber 20 Tote Schanghai, 25. Sept. Mit Gewehren und Piſtolen aus. gerüſtete kommuniſtiſche Vanditen überfielen überraſchend die in Süd⸗Kwantung gelegene Stadt Tientar und ſtürm⸗ ten das dortige Poliseibüro. Hierbei wurden über 20 Of⸗ figiere und den Verbrechern gelötet Kampf hat gehen müſſen, bis ſie ſo wurde, wie ſie heute iſt. e a Der Herrgott braucht oft harte Mittel, bis er die Menſchen, die ihm lieb ſind, ſo geformt hat, wie er ſie haben will! 8 Zwiſchen den Frauen iſt es ſo ſtill geworden, daß die Rede der Männer deutlich zu ihnen dringt, bis die Stimme der Greiſin ſich wieder erhebt. „Birknerin,“ ſagt ſie zu Mutter Fränze,„Ihr dürft niemals verzagen, wenn es auch manchmal anders kommt, ald Ihr es gerne haben wolltet. Gott weiß ſchon ſeine Slich. Er vergißt Euch nicht, wenn Ihr nur zu ihm hal⸗ tet. Einmal kommt gewiß noch ſeine Zeit und Eure auch.“ Amnecher das Geſicht der unglücklichen Frau rieſeln heiße ügen. Der aufgeſparte Schmerz, das Weh von langen 1 nd Monaten bricht ſich gewaltſam Bahn. Nie⸗ nage ſie in ihrem Jammer, bis ſie ſelber ſpricht. ja meine Schuld, daß alles ſo gekommen iſt. 8 ſo gewollt. Es iſt mir nicht um meinetwegen Nufzcaß er vom Hofe mußte, der ſo mit ihm ver⸗ ft, 110 Kindesbeinen an, das kränkt mich ſo. „Wartet alle tröſtet die alte Rabelbäuerin.„Es kommt gewiß noch ſeine Zeit.!“ damm Twunſchen gie eine geruhſame Nacht und ſuchen „ 910 19 9 Dies en e 1 ſpricht die Birk⸗ kte er nie, aber jetzt iſt 696 J gelb 55„ 5 5 Angſt 19 1 91 Ich habſuss cuichs„ Wagt ihm, er ſo en Dont dt rügen, orckt die Goldgerin. „Das nützt ihm nichts,“ ſagt die andere.„Er hat die Krankheit nicht im Leib. Sie ſteckt in ſeinem Herzen. Der Jammer macht ihn krank, der Aerger ohne Ende. Es war ſchon beſſer. ſeit das Kindchen da iſt, aber heute mittag ſchien es mir wieder ganz ſchlimm.“. Annemarei ſchweigt. Was ſoll ſie dazu ſagen. Sie ſpürt auch, daß die andere noch mehr zu ſagen hat. Es dauert auch nicht lange, da kommt es ſtockend von den bleichen Lippen der alten Frau. „Er hatte die Roſel lieb, und ich hab ſie getrennt. Ich hab die Heirat mit der Anne ſo ſehr beeilt, daß er nicht Zeit finden konnte, ſich zu bedenken. Ich meinte, die arme Magd paßte nicht zum reichen Birkhof. Aber ſie hätte doch gepaßt, und alles wäre anders geworden. Es iſt alles nur meine Schuld, und darum grämt mich das Leid der beiden Männer.“ „Wie trägt die Roſemarie ihr Schickſal?“ möchte die Schulzin fragen; aber ſie ſpricht das Wort nicht aus. Sie kennt das Mädchen zu genau, um nicht zu wiſſen, daß ſie die Stärkſte von allen Kämpfenden iſt, weil ſie nicht allein in ihrem Ringen ſteht. „Sprecht nicht ſo, Birknerin,“ ſpricht ſie darum laut. „Ihr meintet es dennoch gut mit Euerm Sohn. Ihr konn⸗ tet auch nichts tun gegen Gottes Willen. Er ließ das zu, was Ihr erſonnen hattet. So war es auch ſein Wille, daß über Euch die Prüfung kam. Sie wird nicht immer wäh⸗ ren, darin hat die Großmutter recht. Bis dahin habt Ge⸗ duld, und ſchließt den Sohn und auch ſein Weib in Eure Fürbitte ein. Vergeßt auch nicht das herzige Kind, das heut den Segen der Taufe empfing.“ „Habt Ihr das Kind geſehen, Goldnerin?“ 5 Einen Augenblick ſchaut Annemarei verwundert in das Antlitz der Fragenden. „Ja, wißt Ihr das denn nicht? Der Konrad bat mich, ich möchte es aus der Taufe heben an Eurer Statt, weil 88 es ihm verſagtet. Der Schulze ſtand an Eures Mannes telle.“ Heißer ſtrömen die Tränen der Birknerin, und ſie drückt die Hände der Annemarei ſchmerzhaft feſt. 5 „O. Ihr ſeid gut! Habt Dank, daß Ihr das tatet! neue der erſtre bei nenle ſaal je ei Waf ſowie einer befre gehre * ö us dem ladisclen Land In der Kurve verunglückt Ladenburg, 25. Sept. In der Nacht ereignete ſich bei der Einmündung der von Doſſenheim hierherführenden Straße in die Schriesheimer Landſtraße ein ſchwerer Motor⸗ radunfall. Ein Motorradfahrer konnte anſcheinend infolge u großer Geſchwindigkeit die dortige ſehr gefährliche Kurve nicht mehr nehmen. Das Motorrad wurde aus der Kurve geſchleudert, der Fahrer und ſein Begleiter, die beide aus Feudenheim ſtam⸗ men, ſtürzten ſo unglücklich, daß ſie lebensgefährliche Ver⸗ letzungen davontrugen. Mittels Sanitätskraftwagen wurden die Verunglückten, die von einem Wachmann der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft aufgefunden wurden, ins Krankenhaus nach Heidelberg ver⸗ bracht.. Zu dem Motorradunfall ſchreibt die„Neckar⸗Berg⸗ ſtraß⸗Poſt“ Ladenburg noch folgendes: Die beiden ver⸗ unglückten etwa 30 Jahre alten Männer aus Feuden⸗ heim weilten am Montag abend auf der Kirchweih in Doſſenheim. Gegen 2 Uhr begaben ſie ſich auf den Heimweg, der für ſie verhängnisvoll wurde. Die Kurve bei der Einmündung der Doſſenheimer Landſtraße in die von Schriesheim kommende Straße beachteten ſie nicht, fuhren gerade aus und ſtürzten anſcheinend in nicht geringer Geſchwindigkeit in den Bach. Der Führer des Motorrades erlitt ſchwere Schnittwunden an Kopf und Hals ſowie einen Oberſchenkelbruch, während der Sozius⸗ fahrer leichtere Verletzungen davontrug und geſtern vor⸗ mittag wieder aus dem Krankenhaus entlaſſen werden konnte.— Das Motorrad wurde erheblich beſchädigt. () Bruchſal.(Das Spiel mit dem Schießge⸗ wehr.) Von ſchwerem Anglück wurden zwei Familien in Wieſental heimgeſucht. Der neunjährige Sohn des Jagd⸗ aufſehers Gottlieb Erbe hantierte mit dem Jagdgewehr ſeines Vaters. Plötzlich löſte ſich ein Schuß, wodurch der Ujährige Sohn des Bahnarbeiters Friedrich Wittmer ſo unglücklich getroffen wurde, daß er auf der Stelle tot war⸗ 2. Hauingen(Amt Lörrach).(Verhaftung.) Die Polizei nahm dieſer Tage in Hauingen einen aus dem Reich ausgewieſenen italieniſchen Staatsangehörigen Emil Tabacchi feſt, der in der elterlichen Wohnung in Neu⸗Hauingen wie⸗ der, und zwar zum fünften Male, Anterſchlupf gefunden hatte. Tabacchi, der ſchon verſchiedentlich wegen Diebſtahls und Einbruch vorbeſtraft iſt, wird diesmal ſeiner Beſtrafung wegen Paßvergehens und Bannbruchs entgegenſehen. Seine Eltern waren wegen Verdachts der Hehlerei mitverhaftet worden. 5 O Donaueſchingen.(Uebergabe der Höheren Handelsſchule.) Die Uebergabe der Höheren Handels⸗ ſchule, die durch einen zweckmäßigen umbau des früheren „Donaueſchinger Tagblatt“-Gebäudes geſchaffen wurde, iſt vollzogen. Aus dieſem Anlaß fand im großen Saal der neuen Schule eine ſchlichte Feier ſtatt, zu der die Vertreter der Stadt, des Staates uſw. erſchienen waren. Der Ambau erſtreckte ſich zunächſt auf die unteren zwei Stockwerke, wo⸗ bei der erſte Stock Schulſäle, der zweite einen Schreibmaſchi⸗ nenlehrſaal mit 18 Schreibmaſchinen und einen großen Lehr⸗ ſaal aufweiſt. Außerdem befinden ſich in beiden Stockwerken je ein Lehrerzimmer, Lehrmittelraum, Garderoberaum und Waſchgelegenheit. (—). Waldshut.(Mit dem Fahrrad tödlich ver⸗ unglückt.) Der 23 Jahre alte Philipp Lang aus Hörden bei Gernsbach, der in der Meßkircher Gegend als Landhelfer beſchäftigt war, iſt in der Nähe von Waldshut bei einem Fahrradausflug mit einem anderen Fahrzeug zuſammenge⸗ ſtoßen und ſo ſchwer verletzt worden, daß er nach wenigen Stunden ſtarb, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. () Eberfingen(Amt Waldshut).(Verunglückter Möbelwagen.) Ein großer Möbelwagen, der von einer Zugmaſchine gezogen wurde, begann auf der ſteilen Orts⸗ ſtraße plötzlich rückwärts zu rollen und prallte mit großer Wucht gegen das Steingeländer einer Brücke und ſchlug um. Hilfe war bald zur Stelle und das Fahrperſonal owie drei mitfahrende Frauen und drei Kinder wurden aus einer Seitentüre des Wagens aus ihrer unangenehmen Lage 5 Der Wagen mußte umgeladen und in die Werkſtätte gehracht morden. 14 Akademiekonzerte des Nationaltheater⸗ Orcheſters im Konzert⸗Winter 1933/36, geteilt in 7 Montagskonzerte— Miete A und 7 Dienstagskonzerte— Miete B. Mannheim hat in der Geſchichte unſerer deutſchen Musik um die Mitte des 18. Jahrhunderts eine ſchlecht⸗ hin entſcheidende Rolle geſpielt. Mögen Geiſt und Form er damaligen kurfürſtlichen Reſidenz ſich auch gewandelt aben: geblieben iſt der Rang Mannheims als wichtige Pflegeſtätte unſerer Muſik, geblieben die Verpflichtung, ang und Namen als Muſfikſtadt zu bewahren. Das Beſondere an der Mannheimer Muſikpflege iſt die Tra⸗ utlonsverbundenheit. Entſcheidend iſt hierbei das Wir⸗ au der muſikaliſchen Akademie des Nationaltheater⸗ debheters und Philh. Verein, die uns zum 156. Male ie geplante Spielfolge eines Jahres vorlegt. n Vorweg ſei genommen, was beſonders ins Auge fällt: Die Jahl der Veranſtaltungen iſt von 6 der letzten Jahre 80 J geſtiegen, der Anteil der heute noch lebenden umponiſten iſt beſonders erfreulich und verrät Ver⸗ 4 ortungsbewußtſein dem zeitgenöſſiſchen Schaffen Harnüber, die Zahl von 3 Gaſtdirigenten— Prof. Jermann Abendroth“⸗ Leipzig, Gen.⸗Muſikdir. Eugen dochum⸗ Hamburg und Gen.⸗Muſikdir. Hans Weis⸗ ach Leipzig(3 der beſten deutſchen Dirigenten) verſpricht im Zuſammenwirken mit dem einheimiſchen Diri⸗ Wien der 4 anderen Konzerte, Gen.⸗Muſikdir. Phil. Wüſt eine beſondere Lebendigkeit in der Vielfalt der lrigier⸗Temperamente. 5 Noch eines fällt ins Auge: an nicht weniger als f ddieſer 7 namhaften Konzerte wirken namhafte So⸗ Mar mit: Die Geſangskunſt iſt vertreten durch Maria f üller⸗Berlin(Sopran), dem Evchen der Meiſter⸗ und dauffahrung auf dem diesjährigen Reichsparteitag 19 der Elſa in Lohengrin in den Bayreuther Feſtſpielen kette, Franz Bölker⸗ Berlin(Tenor) hatte bei ſeinem atzen Auftreten als Lohengrin in Mannheim einen ußergewöhnlichen E olg. Weiter hören wir den Meiſter⸗ geige of. Gg. 10 Prof. ulenkampff⸗Berlin, den weit Ga ſein Vaterland Spanien hinaus bekannten Celliſten Mipar Caſſado und Prof. Friedrich Wührer, den für Mut für Klavier an der Mannheimer Hochſchule Aus den Nachbarlaͤndern Das Großfeuer in Lampertheim. „„Zu dem Großfeuer in Lampertheim, dem eine Möbelfabrik, zwei Scheunen und ein Bauernhaus zum Opfer fielen, wird uns noch geſchrieben: I Gegen Mitternacht ſchlugen plötzlich aus der an der Römerſtraße gelegenen Möbelfabrik Luſt Flam⸗ men zum Himmel. Die Ortsfeuerwehr fand bei ihrem Ein⸗ treffen bereits ein rieſiges Flammenmeer vor, das in den großen Holzvorräten reiche Nahrung fand. Durch den ſtarken Funkenflug beſtand lange 1 0 für das Holzlager und den dichtbebauten Teil von Lampertheim große Gefahr, die jedoch nach faſt zweiſtündiger ange⸗ ſtrengter Löſcharbeit als beſeitigt gelten konnte. Ein Zug der Mannheimer Berufsfeuerwehr leiſtete mit einer Motorſpritze und einer Lafettenſpritze wirkungsvolle Löſchhilfe. Arbeitsdienſt und Se verſahen den Abſperr⸗ dienſt und halfen auch ſonſt. Die Möbelfabrik wurde vollſtändig von den Flammen zerſtört, die auch zwei gefüllte Scheunen und ein Bauern- haus zum größten Teil vernichteten. Neben ſämtklichen Ma⸗ ſchinen verbrannten auch die Vorräte und Jertigwaren. Der Schaden iſt ſehr groß. Faſt hundert Arbeiter haben durch den Brand ihre Arbeitsſtätte verloren. Erſt war ein großer Um- und Erweiterungsbau der Möbelfabrik be⸗ endet worden und vor Feierabend hatte man die letzten Maſchinen angeſchloſſen. Ueber die Brandurſache iſt bis jetzt noch nichts bekannt. — Bad Mergentheim.(Schwerer Autoun fall.) Auf der Igersheimer Straße ſtieß ein Perſonenwagen mit einem Bierfuhrwerk der Brauerei Klotzbücher zuſammen. Die beiden Inſaſſen erlitten ſchwere Verletzungen. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Die Verunglückten ſind die in Ingolſtadt verheiratete Tochter des hieſigen Malermeiſters Molle und ihr Mann. Die Verletzungen der Verunglückten, beſonders der Frau, ſind ſchwer. Landau.(Ein undankbarer Menſch.) Obwohl er ſchon ſehr reichlich vom Winterhilfswerk unterſtützt wurde, ſcheint der 1895 geborene Alfred Schubert aus God⸗ ramſtein nicht zu wiſſen, daß er dafür den Männern des neuen Deutſchland Dank ſchuldig iſt. Anfang Juni dieſes Jahres ließ er wieder einmal eine böſe Schimpferei vom Stapel. Aus ſeinem, vor ſeinem Anweſen ſtehenden Fahr⸗ rade war die Luft herausgelaſſen worden. Seine Ver⸗ mutung, daß die Täter Hitlerjungen ſeien, war ihm An⸗ laß, nun in übelſter Weiſe über die Bewegung herzuziehen. Sein Einſpruch gegen einen Strafbefehl, mit dem als Höchſtſtrafe 6 Wochen Haft ausgeſprochen worden waren, wurde— weil die Tat hart an den Paragraph 2 des Ge⸗ ſetzes gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei grenzt— koſtenpflichtig verworfen. ** Hachenburg.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Auf der Landſtraße Hachenburg—Höchſtenbach ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Förſter Theil aus Mün⸗ dersbach fuhr mit ſeinem Fahrrad einem ihm entgegen⸗ kommenden Kraftwagen in die Flanke und blieb mit 10510 ren Arm- und Kopfverletzungen liegen. Er wurde ſofort ins Krankenhaus eingeliefert, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. Simmern.(Todesſturz auf der Fahrt zum Appell.) Der Sturmkaſſenverwalter Wagner aus Mühl⸗ pfad wollte mit dem Truppführer Leo Adam aus Niedert mit dem Motorrad zum Appell des NSͤ nach Simmern fahren. Unterwegs wurde das Motorrad von einem Liefer⸗ wagen geſtreift, wodurch das Rad mit den Fahrern in hohem Bogen über den Straßengraben geſchleudert wurde. Wagner wurde auf der Stelle getötet, während Adam neben anderen Verletzungen einen Arm⸗ und Beinbruch davontrug. Etwa 100000 RM veruntreut — Stuttgart. Bei einer in Bad Cannſtatt ſich vefind⸗ lichen Jweigſtelle der Gold⸗ und Silberſchmiede⸗Erſatzkran⸗ kenkaſſe Schwäbiſch⸗Gmünd ſind, wie wir von zuftändiger Seite erfahren, rieſige Verunkreuungen aufgedeckt worden, die einen umfang von etwa 100 050 Mark haben ſollen. Einzelheiten hierüber können im Inkereſſe der Ankerſuchung vorerſt nicht bekanntgegeben werden. der Leiter der Zweiaſtelle iſt in Haff genommen worden. Nun zu den Werken! Noch im Jahre 1935, das die 250. Wiederkehr des Geburtstages von Joh. Seb. Bach birgt, hören wir eines der tiefſten Werke dieſes Meiſters ſeine„Kunſt der Fuge“, die in einer Neuordnung und Inſtrumentation ſich in den letzten Jahren ihren Platz im Konzertſaal erobert hat. Beethoven(1770 1827) iſt mit ſeiner 5. und 7. Sinfonie, mit der Leonoren⸗ Ouvertüre Nr. 2 und ſeinem Violin⸗Konzekt vertreten. Die nächſte Gruppe bilden Liſzt(18111886) mit ſeinem Klavierkonzert in Es⸗Dur und Richard Wag⸗ ner) 18131883) mit ſeiner Fauſt⸗Ouvertüre. Nur wenig jünger als dieſe Beiden ſind: Tſchaikowsky(1840.— 1883) 6. Sinfonie h⸗Moll, ſein„Pathetique“; Bruckner (18241896) 5. Sinfonie B⸗Dur; Brahms(1833. 1897) Sinfonie Nr. 3 F⸗Dur und Variationen über ein Thema von Haydn. An zeitgenöſſiſcher Muſik hören wir die beiden Alt⸗ meiſter Edward Elgar(geb. 1857) mit Variationen und Hans Pfitzner(geb. 1869) mit ſeinem Violin⸗ cello⸗Konzert. Weiter die 2. Sinfonie des 1875 geborenen und erſt kürzlich verſtorbenen Richard Wetz und eine Konzert⸗Ouvertüre von Karol Szymanowsky. Eine ſtarke Hoffnung unſerer jungen Generation iſt der heute etwa 20 jährige Gottfried Müller. Bekannt geworden iſt er weiten Kreiſen durch ſein„Deutſches Helden⸗ requiem“. In unſerer Vortragsfolge iſt er mit einem Konzert für Orcheſter vertreten. Zu dieſen Werken kom⸗ men dann noch die Lieder und Arien der Geſangs⸗Soliſten Man ſieht, das iſt eine glücklich und geſchickt ausgewählte Spielfolge, die noch dadurch an Lebendigkeit gewinnt daß die Werke von Elgar, Pfitzner, Wetz, Szymanowsky und Müller für Mannheimer Erſtaufführungen ſind, datz neben dem geſicherten Gut unſerer großen deutſchen Muſik auch unſere Zeit und ihre Jugend zu Worte kommt, und daß in maßvollen Grenzen auch gute e Muſik zum Vergleich geſtellt wird(Tſchai⸗ kowsky, der Ruſſe, hat ſich ſchon lange bei uns Heimat⸗ erworben, Elgar iſt einer der repräſentativſten Muſiker des heutigen Englands, Szymanowsky ſtammt aus der Ukraine). Die Konzerte werden wie früher zweimal geſpielt werden: Montags(Miete A) und Dienstags(Miete B) und zwar an folgenden Tagen: 7.8. Okt. 35; 4./5. November 35, 9.10. Dezember 35; 13./14. Januar 36; 3./ 4. Februar 36; 2./3. März 36; 30.31. März 36. ———— Calcale Nu ud scuha Eine Jugendkundgebung fand geſtern Abend hier auf den Planken ſtatt. Jung⸗ volt, HJ. und Bd M., voran der Spielmannszug, kamen geſchloſſen anmarſchiert und nahmen an den Planken Auf⸗ ſtellung. Ebenſo hatte ſich zahlreich die männliche und weibliche Landjugend ſowie die Ortsgruppenleitung und Einwohner an den Planken eingefunden. Das Kampfli ed der HJ. eröffnete die Kundgebung. Stützpunktleiter Weih⸗ nacht betonte in ſeiner Anſprache, daß am hieſigen Platze die HJ. ſtolz ſein könne, denn nicht weniger als 300 HF. und 400 Bdol marſchieren hier. Der heutige Abend ſoll ein neuer Anſporn und neue Richtlinien für die kommende Winterarbeit ſein. Kreisjugendwalter Groiſ⸗ ſant ſprach über die nationalſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ ordnung und fand ſcharfe Worte gegen reaktionäre Kreiſe, die kein Anrecht mehr hätten auf die deutſche Jugend. Mit einem Sieg Heil auf den Reichskanzler und Reichs⸗ jugendführer und dem Abſingen des Horſt Weſſel⸗Liedes ſchloß die Kundgebung. 5 Verkehrsunfall. Infolge der durch den Regen naß⸗ gewordenen Fahrbahn geriet geſtern Nachmittag in Seckenheim ein Perſonen⸗Kraftwagen ins Schleudern und drehte ſich um ſeine eigene Achſe, wobei er gegen ein Schutzgeländer fuhr. Gleichzeitig wurde er von einem anderen Perſonen⸗Kraftwagen angefahren. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſo ſtark beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. 2 Den Verletzungen erlegen. ſich am 12. September in der Nähe des Hauptfriedhofes zwiſchen einem Straßenbahnwagen der Linie 4 und einem Bauzug der Ocech ereignete, wobei 16 Perſonen verletzt wurden, hat nunmehr ein Todesopfer gefordert. Im Städt. Krankenhaus iſt die damals ſchwer verletzte 70 Jahre alte Witwe Eliſabeth Ullrich aus Maikammer geſtorben. Die Frau weilte ſeinerzeit bei ihrer in Mannheim wohnenden Tochter zu Beſuch und wollte an jenem Donnerstag wieder nach Hauſe fahren. SFeuerwehr⸗Gerätewagen und Laſtkraftwagen zu⸗ ſammengeſtoßen. Größerer Sachſchaden entſtand auf der Kreuzung J 6— K/ durch einen Zuſammenſtoß, der ſich dort zwiſchen einem Gerätewagen der Berufsfeuerwehr und einem Laſtkraftwagen ereignete. Die Schuld ſoll darauf zu⸗ rückuführen ſein, daß der Laſtkraftwagenfahrer dem Feuer⸗ wehrfahrzeug das Vorfahrtsrecht nichk einräumte. Die Be⸗ ſchädigungen am Gerätewagen waren ſo ſtark, daß er ab⸗ geſchleppt werden mußte. Der Zuſammenſtoß, der Fahrzeuge müſſen verkehrsſicher ſein. Einem auswär⸗ tigen Fahrer wurde der von ihm geſteuerte Laſtkraftwagen abgenommen, weil an dem Fahrzeug ein Vorderreifen völlig defekt und die Handbremſe unwirkſam war. Der Fahrer führte außerdem den Kraftfahrzeugſchein nicht bei ſich. * Tilgung von Ehedarlehen. Die Tilgung im Eheſtandsdarlehen war bisher ſo geregelt, daß 1 v. H. des urſprünglichen Darlehens⸗ betrages auch dann je Monat zu tilgen war, wenn die Geſamtſumme ſiſchdurch die Abzüge für ein oder mehrere Kinder bereits weſentlich verringert hatte. Bei einem Darlehen von Beiſpielsweiſe 600 Mk. blieb alſo auch dann der Tilgungsbetrag von 6 RM. im Monat wenn nach dem erſten Kinde die Geſamtſumme um die vor⸗ geſehenen 20 Proz. auf 450 Mk. geſenkt worden war. Der Reichsfinanzminiſter wird nun, wie Nd Z. meldet, in den nächſten Tagen durch Erlaß an die Finanzämter eine Erleichterung der Tilgung anordnen. Es ſoll danach in Zukunft der Tilgungsbetrag nur noch 1 v. H. der Summe betragen, die nach Abzug der Erlaßbeträge für Kinder von dem urſprünglichen Darlehen noch übrig geblieben iſt. Dadurch wird die Geſamttilgungszeit hinaus⸗ geſchoben, gleichzeitig aber auch ein Anreiz zu größerer Kinderzahl gegeben. Denn es bleibt nun infolge der verlangſamten Tilgung für eine längere Reihe von Jahren ein fühlbarer Darlehensreſt zur Abtragung zurück, der ſich durch neuen Kinderſegen ebenſo fühlbar vermindert. Nach Inkrafttreten der Neuregelung, deren Termin bis⸗ her noch nicht feſtſteht, wird alſo das Verfahren ſo ſein, daß nach dem Nachlaß von 25 v. H. für jedes Kind die Tilgung auf ein Jahr ausgeſetzt und dann der Tilgungsbetrag mit 1 v. H. vom verbliebenen Darlehens⸗ reſt berechnet wird. Für die folgenden Kinder haben dann die Ehepaare Ausſicht auf größere Erlaſſe, weil ja der Darxrlehensreſt infolge der verlangſamten Tilgung größer bleibt. — Jubiläumsverkäufe im Einzelhandel. Nach den An⸗ ordnungen des Reichswirtſchaftsminiſters dürfen Jubiläums⸗ verkäufe des Einzelhandels nur noch zur Feier des Be⸗ ſtehens eines Geſchäftes und nur noch nach Ablauf von jeweils 25 Jahren abgehalten werden. In einer Erläute⸗ rung zu dieſer Anordnung weiſt Miniſterialrat Gottſchick im Miniſterialblatt für Wirtſchaft und Arbeit darauf hin, daß die fünf⸗ und zehnjährigen Jubiläen und vollends die ſogen. Geburtstagsverkäufe ſomit künftig wegfallen. Zu den Zweifelsfragen wegen der Preisgeſtaltung bei Jubiläums⸗ verkäufen erklärt der Referent, es ſtehe außer Frage, daß im Rahmen des ſonſt Ueblichen überſteigende Preisvergün⸗ ſtigungen in dieſer nur kurz bemeſſenen Veranſtaltung ge⸗ währt werden dürfen. 3 Gedenktage 27. September 1785 Der Freiheitskämpfer und Mitbegründer der Turn⸗ kunſt Karl Friedrich Frieſen in Magdeburg geboren. 1856 Der Kolonialpolitiker Karl Peters in Neuhaus an der Elbe geboren. 1870 Uebergabe von Straßburg. 1921 Der Komponiſt Engelbert Humperdinck in Neu⸗ Strelitz geſtorben. Sonnenaufgang 5,52 Seonnenuntergang 17,49 .—K2Kꝙh%C4,.—ñ—ͤ e Mondaufgang 5,33 Monduntergang 17,11 ————— Die deutſchen Weinbaugebiete Landſchaft, Boden, Menſch und Wein. Der Boden formt den Menſchen, der Boden formt den Wein. Der Wein gibt wiederum der Landſchaft das Ge⸗ präge und bleibt nicht ohne Einfluß auf die Art der Men⸗ ſchen, die durch ihn und mit ihm leben. Man ſehe ſich z. B. einmal einen Moſelwinzer an, der Tag für Tag in den fel⸗ ſigen Steilhängen der Moſelberge feine ſchweren Arbeiten verrichten muß. Kantig, ſcharf die Züge wie die Felskanten des Geſteins, das er bebaut. Ruhig, etwas träumeriſch der Blick, wie die romantiſche Ruhe des lieblichen Flußtales, das er bewohnt, raſch und lebendig im Weſen und Art wie der raſſige Charakter der grüngoldigen Rieslingweine an Moſel, Ruwer und Saar, die er erzeugt. Als Gegenſtück: die Pfalz. Weite Fläche ringsumher, tiefer, e Boden in ſonnendurchtränkter Ebene. Alles atmet Behäbigkeit und fruchtige Schwere, in der Mandeln und Kaſtanien im Freien gedeihen. Breites ge⸗ wichtiges Schreiten der Menſchen, wuchtig in Bau und Ge⸗ haben, füllig, voll Körper und Schwere der Wein. Das iſt die Verbundenheit des Menſchen mit der Scholle, mit der Arbeit, mit dem Erzeugnis, das beide ihm bringen. Und zwiſchen Moſel und Pfalz die Anderen: Die wild⸗ romantiſche Ahr mit ihren feuerdurchglühten Burgunder⸗ weinen, denen das heiße Felsgeſtein das Rebenblut erhitzt, das breite Rheintal, ſtromauf zunächſt am Mittel ⸗ rhein noch felſig, die Reben im ſteilen Hang. Die Weine drum noch ziemlich raſſig, noch mehr nach Moſelart, doch ſchon gemildert durch die Breite des Tales. Und wo ober⸗ halb der Nahemündung der Weingau Rheingau be⸗ ginnt, da runden ſich die Felsberge zu Hügeln, die Kon⸗ turen der Landſchaft erhalten jene zarten wohligen Linien, jene abgeklärte, kultivierte Formenſchönheit, die den großen Rheingauern die vornehme Art vermittelt. Die Formung des Bodens lockert ſich vom felſigen Geſtein über den leicht verwitterbaren Schiefer bis weiter rheinauf zu tiefgrün⸗ digeren Mergelböden auf. Das Rheintal weitet ſich weiter und weiter. Die blumenreiche Rieslingtraube ſteht auf den ſonnendurchglühten ſanft anſteigenden Südhängen, von dem hochragenden Wall des Taunusgebirges vor kal⸗ ten Nordwinden wohl behütet. Das alles gibt den Hoch⸗ gewächſen des Rheingaus jenen zartduftigen Körper, der Milde, Schönheit und vornehme Raſſe in ſchönſter Har⸗ monie vereinigt. Das Seitental der Nahe hat Weine mannigfachſter Art. Nahe der Mündung beſtimmt die Breite des Tales noch die Art, Fluß aufwärts, wo die felſigen Ufer im Schie⸗ fer- und Porphyrgeſtein ſich immer enger zuſammendrän⸗ gen, gedeihen die feinraſſigen Gewächſe. Das Nahetal weiß noch nicht ſo recht, ob es ſich in Formung der Moſel oder dem Wein anpaſſen ſoll. Das gibt den Weinen jene glückliche Miſchung, die ihn ſich einmal mehr dem Charakter der Moſelweine zuneigen, das andere Mal ihn mehr der milderen Fülle der Rheinweine ähneln läßt. Vom Nahetaf vollzieht ſich faſt unmerklich der Anſchluß an die umfangreichen Rebengefilde von Rheinheſſen. Auf Mergel⸗, Kies⸗ und Sandböden, klimatiſch ſehr vegün⸗ ſtigt, auf hügeligem Land und in der Ebene, wächſt ein Wein, der ſich, unter ähnlichen Bodenverhältniſſen gewach⸗ ſen, ſchon mehr und mehr der Fülle der Pfalzweine zu⸗ wendet. Die Pfalz iſt überhaupt gleichſam die Qualitäts⸗ drehachſe für alle ſüdlichen deutſchen Weinbaugebiete am Rhein und ſeiner Nebentäler. Je mehr ſich dieſe den ſon⸗ nigen Breiten dieſes weingeſegneten Landes nähern, um ſo mehr nimmt die Reife und Güte des Weines zu. Die bunteſte Karte liefert wohl das Badiſche Wein⸗ gebiet. Dort, wo der junge Rhein ſich noch ungebärdig in den Bodenſee ſtürzt, beginnt der deutſche Weinbau, mit den ſogengnnten Seeweinen. Urige, noch derbe Natur⸗ bürſchen ſind's. Erſt nachdem die Glätte des Bodenſees die Wildheit des Rheintales gemildert hat, im Markgräflerland, der fruchtbaren Ebene zwiſchen Strom und Bergen, wird der Wein ſchon zarter, am Kaiſerſtuhl zeigt er ſchon die Gluten des Lavageſteins, um in der Ortenau, dem Quali- tätsgebiet Badens, die Kraft und Fülle der benachbarten Pfalz ſich zu eigen zu machen. Auch am Main nimmt die Qualität mit der Annäherung an die Rheinebene zu. Der Frankenwein iſt ſonſt eine Klaſſe für ſich, überwiegend auf Muſchelkalk gewachſen, der ihm die eigene Art gibt, wie er ſich auch im eigenen. Gewande in der Flaſche dem originellen Vorbeutel, repräſentiert. Die her⸗ vorragenden bukettreichen Riesſingweine am Würzburger Stein haben vor allem ihren Ruhm begründet. Luſtig wie das Tal des Neckars, einfach und ſchlicht wie das Volk, ſind die Weine von Württemberg, zuver⸗ läſſige handfeſte Gefährten für die Wanderungen durch die⸗ ſes ſchöne Land. Du mußt ſie ſchon im Lande ſuchen, denn draußen bekommſt du ſie kaum zu Geſicht. Die Bodenver⸗ bundenheit des weinfrohen Völkchens geht ſo weit, daß es den Wein im Lande ſelber trinkt. Glückliches Land! Gerichtszeitung. I An fremden Geldern vergriffen. Die Strafkammer verurteilte den 58 Jahre alten Fr rich Auguſt Sch. aus Heddesheim wegen fortgeſetzten Vergehens der Unkerſchla⸗ gung und Untreue zu einer Gefängmsſtrafe von 10 Mo⸗ naten. In der Rechtsanwaltpraxis in Heidelberg vergriff ſich der Angeklagte ſeit dem Jahre 1931 an fremden Geldern, die er für Auftraggeber von deren Schuldner einzuziehen hatte. Es handelte ſich um fünf Fälle, in denen er durch eigene Notlage— er beſaß in Heidelberg vier Häuſer, kam aber immer mehr zurück— die Gelder nicht ſofort abführte und erſt nach vielem Drängen nach und nach bezahlte. Der Angeklagte ſtand in derſelben Sache ſchon vor der Straf⸗ kammer Heidelberg, die ein freiſprechendes Erkenntnis fällte. Das Oberlandesgericht verwies die Sache aber zur noch⸗ maligen Verhandlung vor die Strafkammer Mannheim, wo Oberſtaatsanwalt Haas⸗ Heidelberg die Anklage vertrat. Der Angeklagte ſuchte auch heute darzutun, daß er in bewußter Abſicht keine Verfehlungen begangen habe, lediglich im Drange der Geſchäfte ſeien ihm ungewollt Verfehlungen unterlaufen. Sein Bruder, der als Zeuge auftrat, gab an, er ſei in der Lage geweſen, ihm die 9000 Mark, um die es ſich handelte, die aber wieder beigebracht ſind, vorzuſchießen; der Angeklagte hatte aber nie einen diesbezüglichen Wunſch geäußert. Er war„Bauernanwalt“, im Badner Land beliebt und bekannt. Die Landleute wandten ihm ihr volles Ver⸗ trauen zu, was auch in Heidelberg der Fall war, da er eine Reihe von Ehrenämtern einnahm. Im Arteilsſpruch wurde erwähnt, daß der Angeklagte ein einfaches Leben führte, und daß ihn wohl ſeine ſchlechte Vermögenslage in den Ab⸗ grund führte. Der Vertreter der Anklage hatte ein Jahr Gefängnis beantragt. Gräberſunde im Katzbachtal Aus der Vergangenheit des Weinbauerndorfes Zeutern. () Zeutern bei Bruchſal, 25. Sept. Anläßlich eines Hausbaues im Gewann„Hofacker“ auf Gemarkung Zeutern wurden beim Ausgraben des Fundaments G tten frei⸗ gelegt. Das Gewann Hofacker erhebt ſich nördlich des Dorfes und bildet mit den angrenzenden Gewannen einen jener fruchtbaren Lößhügel, die ſchon ſeit vorgeſchichtlichen Zeiten von der ackerbautreibenden Bevölkerung geſchätzt werden. Im Volke erzählt man ſich, daß hier einmal ein ſchönes Schloß geſtanden habe, in dem die Herren von„Ziutern“ (erſte Nennung des Dorfes um 770 n. Chr.) gehauſt hätten. Wahrſcheinlich verbirgt ſich hinter dieſer Volksſage die letzte geſchichtliche Erinnerung an die Frühzeit des Dorfes und ſeiner Gründer. Die Anterſuchung der Funde ergab, daß die Ske⸗ letteile zu einem Männergrab gehören, in dem ſich außer dem in Rückenlage beigeſetzten Krieger auch Waffen(drei Pfeilſpitzen, ein dolchartiges Schwert, ſowie eine eiſerne Klemmzange) befanden. Das weſtlich davon liegende, zweite Grab barg in derſelben Richtung liegend— ein weiteres Männergrab, aber ohne jede Beigabe. Im weiteren Ver⸗ lauf der Ausſchachtung wurde ein doppelt belegtes Grab ent⸗ deckt, in dem das zuſammengeräumte Skelett der erſten Be⸗ ſtattung noch Reſte des beigegebenen Topfes enthielt, während die nachbeſtattete Frau keine Beigaben aufwies. Das vierte Grab enthielt nur noch Reſte des Schädels, eines Topfes und eines eiſernen Gerätes. Grab 5 barg das guterhaltene Skelett einer Frau, aber wieder ohne jegliche Beigabe. Es iſt zu erwarten, daß im Verlauf der weiteren Grab⸗ arbeiten noch mehr Gräber zum Vorſchein kommen, die den immerhin nicht alltäglichen Tatbeſtand zu klären vermögen. Nach den jetzigen Ergebniſſen iſt die Zeitſtellung noch nicht ganz einwandfrei geſichert, doch dürfte es ſich wohl um eine früh mittelalterliche Begräbmsſtätte, ein ſogen. Reihen⸗ gräberfeld, handeln, etwa um die Wende des 7. und 8. Jahrhunderts n. Chr. angelegt. Durch die Tagespreſſe ging vor kurzem eine Notiz, daß nach jahrzehntelanger Pauſe die Gemeinde Ketſch bei Schwet⸗ zingen den Verſuch unternommen habe, die uralte Gewinnung des Rheingoldes wieder aufzunehnien. Die Goldgewinnung aus dem Rhein wurde früher nicht nur bei Karlsruhe und Mannhein oberhalb von Basel dshut und ſodam Sir e r waren einmal Sch Säckingen, nötigen dem Zentr Hauptſache erklärt ſich ht lsge⸗ dem Rheingold waſchen, wofür ſo n in öffentlichen Sammlungen Zeuanis ablegen. — Keine Geldgeſchenke bei Ehejubiläen. Dieſer Ta ging durch die Preſſe eine Notiz, daß auf Antrag unter heſtimmten Vorausſetzungen bei 50⸗, 60 und 65 jährigem Ehejubiläum eine ſtaatliche Ehrung durch Glückwunſchſchrei⸗ ben und ein Geldgeſchenk in Höhe von 50 Mark ſtattfindel Hierzu erfahren wir, daß in Baden im allgemeinen keine Geldgeſchenke für dieſe Fälle vorgeſehen ſind. — Weitergabe von Glückskettenbriefen ſtrafbar. Von den amtlichen Stellen iſt in letzter Zeit wiederholt vor den Kettenbriefſchwindel gewarnt worden, der ſich neuerdings wieder ſtärker ausgebreitet hat. Daß die Weitergabe ſolche Kettenbriefe durchaus nicht ungefährlich iſt, zeigt eine Ent. ſcheidung des Oberlandesgerichts Kiel, die in der„Deutſchen Juſtiz“ wiedergegeben wird. Der Senat hat das Urteil ein Amtsgerichts beſtätigt, wonach die Weitergabe ſolcher Ketten, briefe dazu angetan ſei, in grob ungebührlicher Weiſe die abergläubigen Briefempfänger zu beunruhigen und ander wiederum zu beläſtigen. Es handele ſich deshalb um groben Unfug im Sinne des Strafgeſetzbuches. Wetterbericht Ueber Süddeutſchland hat ſich ein flaches§ ochdruckfeld ausgebildet, während von England her ein neues Tief in Vordringen iſt. Für D tag und Freitag iſt bei wech ſelnder Bewölkung noch und trockenes Wetter 10 erwarten. Neue Wohlfahrtswertzeichen Am 4. Oktober gibt die Deutſche Reichspoſt zugunſten der Deutſchen Nothilfe neue Wohlfahrtswertzeichen heraus. Es ſind 10 Wertzeichen zu 3, 4, 5, 6, 8, 12, 15, 25, 80 und 40 Pfennig vorgeſehen, die mit einem Wohlfahrtszuſchlag für die Deutſche Nothilfe abgegeben werden. Daneben wird je eine Poſtkarte zum Erntedanktag und zur Eröffnung des Muſeums für Deutſche Volkskunde in Berlin ausgegeben, und zwar die letztere in Berlin bereits am I. Oktober, Der Ver⸗ rauf der Wohlfayrtswertzeichen durch die Poſtanſralren und die Deutſche Nothilfe dauert bis Ende Februar 1936, ihn Gültigkeit hört Ende Juni 1936 auf. Die neuen Marken bringen Frauenbilder mit den Trach⸗ ten verſchiedener deutſcher Volksſtämme, und zwar von Ot preußen, Schleſien, Rheinland, Niederſachſen, Kurmark, Hes ſen, Schwarzwald, Oberbayern, Friesland und Franken. De beiden Poſtkarten tragen die Abbildung eines Bd M⸗Mädels bezw. das Trachtenbild aus Niederſachſen(wie auf der Frei⸗ marke zu 6 Pfennig). eee 1 60 7 5 N 15 N *— 30 Ueutſcht Rothe 35 N 2 1 E 55 Jeut .— s BADISCH= Wein 1 Esch-Oeien Roeder Koch- u. Gasherde Kessel-Oeien Ofenrohre a oorg Node. Beſtellungen auf Taglohn- 2 2 Zettel 1 327 N für Bauhandwerker (ſieferbar in 10—14 Tagen) werden entgegen⸗ b genommen. 8 J in der Albert Möll, Weinhandlg. 5 Einige ſtarke neue 100 Liter⸗Fäſſer vorrätig.! Neckar-Bote. 1 1 Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckeniſprechen⸗ Gböthorten per Stück 30 Pfg., zu verkaufe Kloppenheimerſtraße 1 — Eine aromatische Tasse Kaffee wünscht sich jede Hausfrau. Es ist dies aber schwer zu ereichen, wenn dazu nicht die richtigen Kaffeesorten verwendet werden. Diese finden Sie in meinen bewährten Kaffee-Mischungen mit reinem Geschmack und kräf- tigem Aroma aus täglich frischen Röstungen. 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Langſam ſtreckte er Suſanne die Hand hin. Sie wandte ſich halb ab und überſah die Hand. ö 185 tut mir leid, Suſe— und dir wird's auch leeid un!“ Plötzlich zuckte ein feiner Stich durch Suſes Herz. Wo 5 ſie— dieſe Worte doch ſchon gehört?.. Und wie von einer Zauberhand hingezeichnet, ſah ſie einen Fichtenſtamm vor ſich aufwachſen.. nein, es war ein und davor einen trotzigen blonden Jungen „Es wird dir leid tun. Harry. Ein halb erſtickter Laut kam über Suſannes Lippen. Sie ſchluchzte auf— und dann flog ſte Hug Berbe⸗ ritzer mit einem kleinen ſchmerzlich⸗zornigen Schrei um den Hals. „Wenn du denn durchaus nicht das rechte Wort fin⸗ deſt, das ein Bräutigam ſeiner Braut zu ſagen hat, dann werd' ich's dir ſagen! Aber ich heirate dich im ganzen Leben nicht, wenn du bis morgen nicht deine Lektion ge⸗ lernt haſt. Alſo paß auf: ich— liebe— dich!— So, du Scheuſal— du maulfaules Individuum du! Ich— liebe — dich!— And nun troll dich zur Tür hinaus— drüben überm Flur wartet Papa.“ * So war es denn gekommen, daß man Verlobung fei⸗ erte. Und niemand war erſtaunter als Suſanne, da Ceſſt und Ronald auf dieſer Feier als glückliches junges Paar erſchienen. Voller Erſtaunen, ja voller Unruhe muſterte ſte die Beiden. i Endlich hielt ſie es nicht mehr aus. i 5 „Kinder, was habt ihr nur gemacht, daß ihr ſo glück⸗ lich ausſeht?“ 5 55 ſie eindringlich. Ceſſi lächelte Ronald an. 5 „Ach weißt du,“ ſagte ſie verſtohlen,„die Eiferſucht — ein Schuß Champagner iſts Blut...“ Ihr. ſchrie Suſanne faſt auf. Ich gage 00 es iſt ſchon richtig— es iſt alles ſchon einmal dageweſen— und ich dumme Gans hab geglaubt, wenigſtens in der Familie Moeller einmalig' zu ſein!“ 8 R (Nachdruck verboten.) Niemals war in den vergangenen Monaten und Jah⸗ ren eine ſolche Stimmung von Erlöſung, Glück, Geborgen⸗ ſein über Hermann Moeller und Tante Euſtel gekommen wie an dieſem Abend. Aber was dann geſchah, als ſie nach dem Abendeſſen in Feſtſtimmung im kleinen Salon zu⸗ ſammenſaßen, übertraf alle Erwartung. Tante Guſtel ging einmal hinaus auf den Flur; als ſparſame Hausfrau liebte ſie es, ab und zu nachzuſehen, ob auch alles Licht gelöſcht ſei. Dabei fand ſie einen Brief. Vielleicht hatte der eilige Briefträger ihn ohne zu klin⸗ geln durch den Schlitz geworfen; vielleicht auch hatte man in der Feſtesfreude und beim Klavierſpiel Suſannes das Klingeln überhört. Sie hob den Brief auf und wunderte ſich über die ſelt⸗ ſamen Marken. Jedoch, ohne Augenglas wollte das Leſen nicht mehr gehen, und ſo trug ſie ihn denn hinein zu ih⸗ rem Bruder. „Aber der iſt ja an dich, Guſtel,“ ſagte Hermann Moeller erſtaunt.„Abſender.. Er brach ab.„Guſtel— Guſtel! Und grad heut!“ Erſchrocken preßte Tante Guſtel die Hand aufs Herz, und die anderen horchten auf. „Guſtel, hör zu.. Abſender„ John Kerſten ſteht hier. Kerſten, das war Tante Guſtels Familienname —„Guſtel, ob der Brief „Oeffne! Oeffne!“ ſchrie Tante Guſtel auf. Noch nie atte man von ihren ſanften Lippen einen ſolch hellen aut gehört. Mit zitternden Händen drehte Hermann Moeller den 925 um: ſchnitt den Umſchlag auf und zog den Inhalt eraus. „Aber leſen mußt du ihn allein!“ Tante Guſtel ſtand mitten im Zimmer und blickte rundum, als ſuche ſie einen Halt. „Ich hab' jahrelang auf ihn gewartet, ſagte ſie ganz leiſe, daß man es kaum verſtand.„Ihr alle wißt es. Ich hab' keine Geheimniſſe vor euch. Lies vor, Hermann— ich kann's doch nicht ſeh'n e Denn die Tränen rannen ihr wie Bächlein aus den Augen. 7 Dies war der Brief von Johannes Kerſten. Chicago, am 12. Mai. Mutter! Meine liebe Mutter! Nun ſind es fünf Jahre her, daß ich Narr in die Welt ging, um mein Glück zu ſuchen— und daß ich Dich gerte 1 5 Beſte, was ich in der Welt hakte. Fünf Jahre voll harter, zermürbender Arbeit, und voll von einem Kampf, den Ihr drüben gar nicht kennt, immer die Hand an der Gurgel. Ich habe geſiegt in dieſem Kampf, das will ich vorausſchicken. Ich ſchreibe nicht als] Sie weinte nicht mehr. Alle ſtanden erſchüttert bei Zerbrochener. Aber— mein Glück habe ich nicht ge⸗ ſeite. Nur Ceſſi und Suſanne waren dicht an ſie heran⸗ macht,, wenn ich auch Dollars in Hülle und Fülle habe. getreten, hielten ihre welken Hände und geen ſie Mein Glück blieb daheim— und in wenigen Wochen„Sie konnte kaum ſprechen, als ſie auf die Zeilen blicke, iſt es ſoweit, daß ich wieder deutſchen Boden betrete. die ihr verſchollener Sohn geſchrieben. Heimweh habe ich— und Mutterweh. Aber dann lächelte ſie alle an. Doch es war, als ſähen Einmal in der Schule habe ich ein Gedicht gelernt. ihre Augen in eee Jer Aber nur einen Vers weiß ich noch. Er hieß:„Ich hab s euch ja immer geſagt,“ flüſterte ſie vor ſh ſt du ein Gut, ſo halt es feſt hin, und niemand wußte recht, ſprach ſie für ſich allein F 1b 5 7 955 Händen oder zu allen.„Man kann den Himmel nicht auf die Erde Es 98 entflohn der Stunde Reſt reißen.. und man kann keinen Menſchen zur Liebe zwin⸗ Nan Ges ick ſich wenden. gen. Man muß ſich's erſt hübſch verdienen durch Ar⸗ Worauf dein Sinn kaum Wert gelegt beit und Müh' durch Leben und Leiden— durch Hoffen Was du weißt kaum zu nennen 9 gt, und Warten— und den Glauben nicht vergeſſen. Nur W̃ 5 8 m Funkien Grabe trägt immer vorangehen. und tragen, was das Geſchick— un ene gt, I dir auferlegt. Die Liebe kommt nach— und das Glück Lehrt's dich dein Schmerz erkennen. das vollkommene Glück.“. Mutter. Mute lch muß dich wiederſehen!.„Das will ich dir auch geraten haben— ſonſt wehe Als Boten ſchicke ich Dir 5 55 Brief und beſonders dir!“ drohte Suſanne ihrem Bräutigam. Und damit hatte noch einige Dollars, die Dir das Leben leicht machen ſie die Lacher auf ihrer Seite. ſollen, bis wieder zu Dir e Sohn Noch 1 ſo hell flammte an dieſem Tag die Feſtes⸗ . 5 5 5 reude auf. der jetzt erſt weiß, was Mutterliebe heißt. Nur Tante Guſtel ging ſtill in ihre Kammer und Mit gefalteten Händen ſtand Tante Guſtel ſtill. dankte Einem, der Nacht für Nacht ihre Tränen geſehen. — Ende— Edelſteine und... Kieſelſteine Es gibt Leute, die ſo„ehrlich“ ſind und ſo gern die Denken wir nur an die Erziehung: Nichts iſt ja ſo aus⸗ * Wahrheit“ ſagen, daß die übrigen ihres Kreiſes, die ſchlaggebend für die ganze Zukunft eines Kindes, als ihm Urbeitskollegen und Kolleginnen, die Nachbarn, die Be⸗ immer wieder einzuhämmern, daß man ſtets die Wahrheit annten und Verwandten froh ſind, wenn ſie von dieſenſprechen müſſe und daß die Lüge das verachtenswerteſte ahrheitsfanatikern nichts ſehen und nichts hören. And Laſter des Lebens ſei und alle andern böſen Dinge wie dabei ſind dieſe aufrichtigen Menſchen doch die beſten der[Antreue, Betrug und Verrat in ſich berge. Welte ſie ſind ſogar von edler Natur und wundern ſich, Endlich war Herr Schmitz ſo weit, wie ich ihn haben zaß man ihnen kühl gegenüber tritt und ſich schließlich von] wollte. Er ließ— ſozuſagen— ermattet ſeine Klinge ihnen abwendet; wundern ſich, daß ſie da, wo ſie mit ihrer ſinken. zollen Meinung aufklärend und beſſernd einwirken zie haben recht mit Ihrem Vergleich“, wiederholte ich wollen, nur Feindschaft und Haß erzeugen. ir- in die erſte Ermüdungspauſe hinein,„Sie haben recht, Sie ſind in der Tat ehrlich erſtaunt über dieſe Wir⸗ wenn Sie die Wahrheit den köſtlichſten Edelſtein nennen. kung ihrer Wahrheiten. Dies weiß ich von einem alten Aber gerade, weil er das iſt, mein Freund: Haben wir Mitarbeiter— denn er hat mar manchmal ſein Leid ge⸗ da nicht die Pflicht, dieſe Herrlichkeit auch danach zu be⸗ klagt— letzten Endes zog er ſich vollkommen von der Um⸗ handeln?“ welt zurück und ſah nur noch mit tiefer Verachtung auf„Wieſo?“ die Aingebung herab. 5 i 5 Argwöhniſch ſchoß er mir einen Blick aus den Augen⸗ „Alles Menſchen, die nicht wert ſind, daß man ihnen winkeln zu, aus dem ich die Frage las: Willſt du mir hier ſe die Wahrheit ſagt.“ Es gibt nichts Herrlicheres, als die etwa eine Falle ſtellen? 7 11 reine, lautere Wahrheit— die Wahrheit iſt der koſtbarſte„Wieſo, lieber Schmitz? Das will ich Ihnen ſagen. e Edelſtein, der je auf der Erde e wurde! Und des⸗ Wäre es nicht eine Schande, wenn wir ſchon einen Edel⸗ m halb iſt es für einen hochſtehenden Zeitgenoſſen ſo unver⸗ stein finden, ihn dann rauh und unanſehnlich, ohne 0 ſtünvlich daß man ſich allenthalben gegen ſie ſträubt wie Leucht xaft und eigenes Feuer in einem Winkel liegen zu 1 Wee ehen meg ele dend S it in der Tat laſſed 9 „Sie haben recht, lieber Freund. Sie iſt in der Ta 8 ich ja!“ ri d i ie 2 der köſtlichſte Edelſtein, aber gerade deshalb Sblller de 5 al, tief er und ſchüng mir derb auf l 5 „„ oho!“ unterbrach er mich, denn Karl Schmitz war„Nun, dann ſind wir ja einig, lieber Freund! Ich liebe durch ſeine ſelbſtgewählte Einſamkeit ſchon zu einem miß⸗ und ſchätze den Edelſtein, aber nur, wenn er durch menſch⸗ 50 trauiſchen Geſellen geworden, der faſt alles übel nahm, liche Kunſt und Fleiß ſeine höchſten Wert erhalten hat.“ 1 ſelbſt. die Wahrheit.„Oho!“ rief er alſo:„Ich kenne„Was wollen Sie damit ſagen?“ Sie! Sie ſind wohl auch einer von jenen, die nicht gern„Daß ich Edelſteine nur liebe, wenn ſie. geſchliffen 9 auf den ſchnurgeraden Wegen gehen! Auch Sie machen ſind und wenn man ſie darbietet in einer Faſſung, die wohl den Rücken krumm, wenn Sie fürchten müſſen, daß ihrem Wert entſpricht und ihrer würdig iſt! Daß ich es b der Herr Nachbar anderer Meinung ſein könnte und Sie aber für wenig ſchlau halte, mit ungeſchliffenen Edelſtei⸗ el beim nächſten Mal nicht mehr grüßt! Haha! Auf dieſe] nen um ſich herum zu werfen als wären es wertloſe Kie⸗ 5 Weiſe ſinkt man allmählich zur. Feigheit herab! Jaja! ſelſteine!“ 9 Und wenn Sie meine offene und ehrliche Meinung auch 5 n 0 ſchief nehmen... da hängt Ihr Hut, Herr!“ Freund Schmitz war nicht zu bekehren, und ich habe 1 Ich habe den Hut nicht vom Nagel genommen, ſondern ſchließlich doch meinen Hut vom Nagel nehmen müſſen. Er 0 den hrheitsfanatiker erſt einmal ruhig die Schale ſei⸗ hatte ſchon durch jahrelanges„Kieſelſteinſchmeißen“ allzu⸗ 0 nes Zornes über mich ausgießen laſſen. Denn über eine ge⸗ ſehr an Feingefühl eingebüßt. 0 wiſſe Grenze von Kraftleiſtung kommt niemand hinaus; Dagegen habe ich aus dem Fall mancherlei hinzu ge⸗ 0 auch der ſchärfſte Redner pumpk ſich einmal leer; der glän lernt; und wenn ich dann und wann in die Lage komme, f zendſte Fechter ermüdet, vor allem dann, wenn er mit ſei⸗ irgendwo einmal eine ſchmerzliche Wahrheit ſagen zu fi nen Hieben und Stößen in ein Nichts hineinfährt und kei⸗ müſſen, dann erinnere ich mich immer rechtzeitig an d nen Widerſtand findet. Bei entſcheidenden Kriegen iſt es Freund Schmitz und frage leich:„Auf welche Weiſe bringe 9 doch ſo, daß uns an kleinen Teilſtegen verflirt wenig liegt, ich dieſe Wahrheit an den Mann oder an die Frau? Denn 1 ſondern wir nur das eine große Ziel im Auge halten muͤſ⸗ nicht das iſt von Wi tigkeit, daß ich die Mahrheit ſage, d ſen, den Enderfolg für uns buchen zu können. londern daß dieſe Wahrheit auch ihre volle beabſichtigte So habe ich ihm denn ſtets zugeſtimmt, wenn er bei Wirkung tut— und die erreicht man nicht, wenn man ſeinen Ausfällen auf die ichtigkeit des Wahrſeins kam. mit Kieſelſteinen wirft. Fritz Barthel, d Das wineralogiſche Landschaftsbild unſerer Heimat. Von K. Wolber. S . eckigen Stücken liegen auch kleine flache, ovale, 1 5 runde Geſchiebe; kuglige ſind dagegen ganz ſelten, ſind eine Ausnahme. Auch das Material iſt ein ganz anderes. Hier leuchten rote, bunte Sandſteine aus dem Odenwald und graue Kalkſteinwacken vom Neckartal bei Hornberg heraus. Die Geſchiebe des Rheins und des Neckars können deshalb kaum verwechſelt werden. In Seckenheim ſammelte man früher dieſe Kalkſteine und brannte ſich in den Kalköfen beim Wörtel(heute Hühnerfarm) Kalk. Auch heute werden die Steine noch gelegentlich geſammelt und nach Neckarau verkauft, wo ſie gebrannt werden. i Aus dem Neckarkies wird die Betonmaſſe zubereitet, aus der die neuen Häuſer in Seckenheim gebaut ſind. Früher hat man zum Hausbau die Sandſteine des Odenwaldes genommen, die nun beim Abbruch von Häuſern in die Kiesgrube wandern. 2. Aus dem Sandſtein des Neckargeſchiebes entſteht beim Mahlen im Fluß der Neckarſand, der ziemlich grob und rot iſt. Er findet bei der Mörtelbereitung Verwendung. 3. Durch das Abſchwemmen der Felder bei Regen⸗ wetter und durch Zerreiben der Kalkſteine im Fluß⸗ geſchiebe entſteht der rötliche Schwemmlöß der Neckar⸗ felder. Ein Hochwaſſer im Wörtfeld zur rechten Zeit(d. h. wenn das Feld noch nicht beſtellt iſt), iſt ſehr erwünſcht da es für drei Jahre das Feld düngt. Aus dieſem Schwemmlöß des Neckars wurden auch in früheren Jahren Ziegel hergeſtellt, wie wir es am Rhein heute noch finden.(Beweis der Name Ziegelſtraße in Seckenheim.) Dieſe Ziegeleien in Seckenheim und Ilvesheim gingen jedoch ein. Beide Flüſſe, ſowohl der Rhein als auch der Neckar haben im Lauf der Zeit ihren Flußlauf oft gewechſelt. Die Ueberbleibſel dieſer alten Läufe, die alten Rhein⸗ und Neckararme, haben beſonders im Hochſommer mit ihren Seewieſen, blühenden Waſſerpflanzen und den Waſſervögeln aller Art ihre beſondere Naturſchönheiten. Wenn dieſe Flußläufe verlanden, bilden ſich auf dem Grunde Faulſchlamm mit Sumpfgas, am Ufer Moor⸗ erde und da und dort, wie in Heddesheim, Torf. Zum Schluß ſei noch auf den geordneten Aufbau der Geſchiebe hingewieſen. Im Untergrund der Ebene haben wir den Kies, der immer von fließendem Waſſer abgelagert wurde. Darüber lagert ſich der Sand, der an„Sandbänken“ von ſpülendem Waſſer abgeſetzt wird. Endlich der Schwemmlöß, der vom Hochgebirge kommt. Die Ordnung, die die Natur dabei einhält, er⸗ innert an das Gedicht von Löns: Es gibt nichts Totes auf der Welt, hat alles ſein' Verſtand— Dieſer gewachſene Boden, wie der Landmann ſagt, hat da und dort Störungen durch den Menſchen erfahren. Wenn z. B. Lehm, Sand und Kies gemengt iſt, oder der gelbe Schwemmlöß iſt ſchwarz gefärbt, dann ſprechen wir von Kulturerde, d. h. hier hat der Menſch gewohnt; den gewachſenen Boden geſtört. Hier finden wir dann Wohnſtellen, Feuerſtellen, Keller, Brunnen oder Gräher. Und gerade unſere Gemarkung iſt ſehr reich. an ſolchen Fundſtellen. Im Herbſt beſonders, wenn neue Rüben⸗ löcher gegraben werden iſt wieder Gelegenheit gegeben auf neue Funde zu achten. f In den Geſchieben ſind Tierreſte, oft auch Pflanzen⸗ reſte, ja ganze Bäume enthalten. An dieſen Reſten ſind wir oft in der Lage, das Alter der Geſchiebe zu be⸗ ſtimmen. 2. Ablagerungen des Windes. Hat der Wind auch Einfluß auf die Geſtaltung der Erdoberfläche?— Er iſt Beherrſcher von einem Fünf⸗ zehntel der geſamten Erdlandfläche! Sein Reich iſt größer als das größte Königreich! Alles Wüſtenland 1 fl unter ſeiner 1 Auch alle Lößablagerungen ſtammen vom Wind. 8 5 f bei⸗ ekan⸗ 45 n ſie. 5 lickte, J. Ablagerungen des Rheins und des Neckars, ſähen Verlandungserſcheinungen. t ſic Endlich ſpricht man auch einmal vom Boden der lein Heimat. Wer gibt ſich Mühe, dieſen Boden auch näher Erde anzuſehen?— So bleibt das Wort„gerne“ Schlagwort. win⸗ Hier kann die Schule Mineralogie treiben, ohne Koſten Ar⸗ für das Anſchauungsmaterial aufbringen zu müſſen.— offen Wir haben davon geſprochen,„Wie Rhein und Nur Neckar in der Hauptſache die Geſtalt und den Aufbau R der Gemarkung verurſacht haben.“ Nun ſoll das Material 8 geprüft werden, das beide Flüſſe hergeſchleppt haben. 358 Der Rhein kommt mit ſeinen Nebenflüſſen in der vehe] Hauptſache von den Alpen(die Nebenflüſſe des Schwarz⸗ atte waldes und der Vogeſen treten in den Ablagerungen ſtark zurück). Seine Waſſer führen darum Gerölle, Sande ſtes⸗ und grauen Schlick aus dieſem Gebirge mit. Das fließende Waſſer zerſtört ſo täglich an ſeiner Heimat⸗ 15 landschaft. Der Fluß aber ſelbſt trägt eine Art„Erb⸗ hen, maſſe“ aus der Heimat mit fort, um ſie dann in der Ebene abzulagern, immer dadurch die Arbeit des betr. Fluſſes bezeugend. Sie liegt z. B. in der Sandgrube Rheinau zu unterſt Neckarkies, darüber Rheinkies. Das bedeutet, daß der Neckar als erſter an dieſer Stelle floß und ſpäter vom Rhein verdrängt wurde, ſodaß ſein 75 Geſchiebe unter denen des Rheins ſich zeigt. hm Der Rhein kommt von weit her aus den Alpen. heit Durch die oberrheiniſche Tiefebene fließt er breit und eſte behäbig. Seine Gerölle ſind darum klein und gleich⸗ wie mäßig geſtaltet. Der Neckar indes kommt aus dem Schwabenland. hen Sein kurzer Flußlauf, ſeine jugendliche Geſtalt laſſen die ige Geſteinswelt des Granit, der Trias(Buntſandſtein, Muſchelkalk und Keuper) des Jura noch ganz unausgegli⸗ ich chen, ganz unregelmäßig erſcheinen. Dabei haben oft cht, Eisgänge ſchwere Blöcke(in der Kiesgrube Volz einen en, ſolchen mit 1,5 cbm= 100 Ztr.) bis nach Mannheim bir getragen, was der Rhein nie tat. Ganz auffallend iſt be⸗ der rote Lehm, den die Felder des Neckarſchuttkegels tragen. 5 f Beſchreiben wir zunächſt die Geſchiebe des Rheins. 5 J. Der Rheinki es. Das Material iſt, wie geſagt, er ſehr klein und rund geſcheuert, erbſen⸗ bis taubeneigroß. 8 7 Die Größe eines Hühnereis wird ſelten erreicht. Die 5 einzelnen Stücke ſind immer rund, nie eckig. Der weiße, 85 milchige Quarz iſt ein beſonders auffallendes„Leitfoſſil“ 5 des Rheinkieſes. Er wurde früher und nun auch heute z wieder, geſammelt und in Mannheim in einer Kriſtall⸗ a ſchleiferei geſchliffen. Er liefert deutſchen rheiniſchen 5 Schmuck.(Rheinkieſel) Ein anderes„Leitfoſſil“ iſt der 99 rotbraune Radiolarienkieſel. h⸗ Bei der Reichsautobahn wurde der Rheinkies ſeiner 8 Quarzhaltigkeit wegen zum Zementieren bevorzugt. Zum Teeren der einfachen Verkehrsſtraßen wird er ebenſo n gern verwendet. ie 2. Der Rheinſand hat eine ſtark graue Fär⸗ 8 bung. Er iſt feinkörnig und enthält viel Feldſpat. Er i enthält Goldplättchen, die Reuß und Limat dem Rhein 8 zuführen und die vor der Rheinregulierung am ganzen Rhein entlang, auch im Backofen und bei Altrip, an den Sandbänken als Gold aus dem Sand gewaſchen wurden. e Durch die Rheinregulierung legte der Rhein keine Sand⸗ r bänke mehr an, und das Goldwaſchen hat aufgehört. .(Gerade jetzt wird aber wieder verſucht, am Altrhein bei Ketſch die Goldwäſcherei aufzunehmen.) Der Rhein⸗ 5 ſand findet als Bauſand Verwendung. 5 3. Der graue Rheinſchlick. Ganz auffallend 1 ſind im Seckenheimer Ried die grauen Maulwurfshaufen U des Rheinſchlicks. Die Kinder baden ſich am Strandbad ö gern in dieſem feinen Schlamm, um ſich dann im Rhein wieder zu waſchen, Viele Ziegeleien ſtehen am Rhein, i die aus dieſem Schlick ihre Backſteine und Ziegel herſtellen. Nun wollen wir zum Geſchiebe des Neckars übergehen. 1. Der Neckarkies. Beſonders auffallend ſind die Größenverhältniſſe dieſer Gerölle. Neben ganz großen — x—ũ———— . Mit Hilfe des Sandes bohrt der Wind Höhlen ins Geſtein.. Was können wir auf der Rheinebene beobachten, was auf ſeine Tätigkeit zurückzuführen iſt? Die Dünen, die von Raſtatt bis Darmſtadt ſich auf der rechten Rheinſeite ſehr ſtark, aber auch auf der linken, ausbreiten, ſind ſeine Arbeit. Der Löß an den Berg⸗ bängen des Odenwaldes und im ganzen Kraichgau wurde ebenſo vom Wind dorthin getragen. Er iſt der an ſchhigen Stellen der Flüſſe ſich abgelagerte feine Moränen⸗ ſchlamm, der von den ſtarken Schmelzwäſſern der Gletſcher zangeſchwemmt war. Am Heidelberger Schloß hat der Wind in 200 Jahren bis 15 em tiefe Löcher ins Gemäuer des Schloſſes gebohrt.— Die Dünen in Seckenheim ziehen heute in 4 Zügen von Süden nach Norden. Beim roten Loch kann dieſer Aufbau beſonders gut beobachtet werden. Vielleicht waren es fünf Dünenzuüͤge; dann wäre der Grenzhöfer Wald noch der Reſt des fünften Zuges. Auch andere Dünenreſte im Gebiet des Neckarſchutlkegels zeigen an, daß die Dünen einſtens nach Oſten zu eine ſtärkere Verbreitung hatten. Der Neckar hat alſo die Dünen wieder abgetragen. So nur erklärt ſich auch heute der Steilabfall der Dünen am Oſtrand des Dünen⸗ zuges beim Roten Loch.“ Dünen tragen Kiefernwald(Doſſenwald). Oft ent⸗ ſteht dadurch ein eintöniges Landſchaftsbild. Auf der Gemarkung Seckenheim iſt zwiſchen Wald und Feld je⸗ doch ſtarke Abwechflung, iſt ein ganz lebhaftes, buntes Landſchaftsbild geſchaffen. Der Neckar hat hier das Dünenland ſtark auf⸗ gelöſt und rote Lehmerde(Ackerfeld) in den Eichwald, Brunnenfeld, Hall und Riemen getragen. Doch zeigen Roggen⸗, Hafer⸗ und Kartoffelfelder die Magerkeit des odens ebenſo an wie der Name Hall, der dürr, mager bedeutet Selten nur haben einzelne Dünen oder deren Täler Namen: Bernerbuckel, Hallenbuckel, Luſchiabuckel, Lausdalle... Am Ende der Eiszeit hat der Wind aus den Niederungen des Rheins und Neckars die Dünen aufgetragen. Aus dem Wüſtenland wurde Steppenland, dann Waldland.— Aber das Klima hat ſich öfters geändert, der Wald ſtarb ab, das Dünenland wurde dann verlagert und hat z. B. in nachrömiſcher Zeit ein früheres Dorf an der Waldſpitze im Sande begraben. Dünen ſind ein Stück Natur: Werden— Vergehen, das Schickſal. Auch die tote Natur iſt„lebend“, da ſie dauernde Veränderungen erleidet. Das Regenwaſſer, das oben Jahr für Jahr eindringt und durch den Sand ſickert, löſt in den oberen Schichten des Sandes Kalk und Eiſen auf, um es dann in den unteren Schichten als „Knochen“, Platten,„Korallen“ und Eiſenerze abzu⸗ lagern, wie man das 1934 an der Waldſpitze ſo ſchön beobachten konnte. Der Dünenſand findet vielfache Verwendung: beim Hausbau, zum Schutze der Saat im Garten, zum Ver⸗ beſſern der ſchweren Böden im Ackerfeld. Lehrreiches vom Luftdruck Wir verſchließen das obere und untere Ende eines Lampenzylinders mit einem durchlochten Korken. Dann rücken wir, indem wir das Loch des oberen Korkens gut mit dem Finger zuhalten, den Zylinder in ein größeres, mit Waſſer gefülltes Gefäß. Das Waſſer wird nun nicht etwa in den Zylinder fließen, ſondern ſeitlich ausweichen. Der Grund liegt darin, daß die im Lampenzylinder ent⸗ haltene Luft nicht hatte ausſtrömen können. Nehmen wir dagegen den Finger von der oberen Oeffnung fort, dann tritt das Waſſer in den Lampenzylinder ein und zwar wird es hier die gleiche Höhe wie außerhalb des Zylin⸗ ders erreichen. Dieſe Erſcheinung wird auch bei den ſogenannten Stech⸗ hebern ausgenützt, wie ſie die Winzer zu verwenden pflegen. Führt man einen ſolchen Stechheber durch das Spundloch in ein volles Weinfaß ein, dann wird ſich die Röhre des Stechhebers mit Wein füllen. Schließt man e ee auf die obere Oe fnung die Röhre ab, dann läßt ſich der Wein, den der Stechheber enthält, Oſten. fle weiteres herausheben und in ein anderes Gefäß Die Verbreitung der Dünen in Deutſchland iſt groß Das Gebiet um Nürnberg, das Gebiet der Arſtromtäler der Norddeutſchen Tiefebene, die Küſte der Nord⸗ und Oſtſee. Hier ſind die Dünen 3. T. noch wandernd. 3. Vom Grundwaſſerſtrom. Im Gebirge verſickert das Regenwaſſer durch das Moos in die Erde und dringt von da in Felsſpalten, Dieſe ſammeln das Waſſer und führen es einer Quelle zu. Das Waſſer hat in der Erde inzwischen Mineralien aufgenommen. Zahlreich ſind die Rinnſale der Berg. wäſſer, die zur Bachquelle werden. Im Gebirge faßt man dieſe Quellen, um Waſſerleitungen für die Ortsſchaften 5 bau der Eb bt ds Bachb , Huf, der Ebene gibt es nirgends Bach ildungen, Die Gebirgsflüſſe kommen aus dem Gebirge in die 3 wo ſie keine weiteren Bäche zum Aufnehmen finden; denn in der Ebene ſickert das Regenwaſſer in die Erde ein und bildet in einer gewiſſen Tiefe(8 m) den Grund⸗ waſſerſtrom. Dieſer kommt vom Gebirgsrand her und fließt nord⸗weſtlich unterirdiſch dem Rhein zu. Auch er gat niedrigen und Hochwaſſerſtände. Groß ſind die aſſermengen, die z. B. das Mannheimer Waſſerwerk in der Hall ihm entnimmt, ſodaß der Grundwaſſerſtrom in weiter Umgebung durch dieſes Waſſerwerk eine ſtarle Senkung erfährt. Der Grundwaſſerſtrom iſt überall auf der Ebene anzutreffen. Auf der Gemarkung Seckenheim waren etwa Stangenbrunnen verteilt, durch die man von ihm Waſſer zum Setzen entnahm. Alle Bauernhöfe hathen früher Eigenbrunnen, Heute iſt der Waſſerturm das Wahrzeichen der Ebene. Pumpwerke entnehmen dem Grundwaſſerſtrom das Waſſer und pumpen es in den Waſſerturm. Von hier aus fließt es in die Häuſer. Im Wörtfeld iſt der Grundwaſſerſtrom in gleicher Höhe mit dem Waſſerſpiegel. Es treten darum„Quellen“ aus. Die Waſſertümpel hinter der Zeil gefrieren ofl nicht zu, wenn der Neckar ſchon längſt Eis hat, weil das Grundwaſſer dort warm genug iſt, um das Ge⸗ frieren zu verhindern. 8 as Regenwaſſer allein könnte den Grundwaſſer⸗ ſtrom nicht ſpeiſen. Die Quellen und Bäche des Ge⸗ birges ſpeiſen mit. Auch der Tau iſt ein ganz beträcht⸗ licher Feuchtigkeitsquell. Wenn Rhein und Neckar 5 waſſer haben, dann füllen ſie den Grund waſſerſtrom mit„Druckwaſſer“ auf. Das Neckarwaſſer iſt ſtark kalkhaltig, iſt hart, das des Rheins dagegen iſt eiſenhaltig, man ſagt„weich“ das Aquarium wird oſtig. Heute kann die Schule an der Heimatkenntnis nicht mehr vorübergehen. Die Zeiten ſind vorbei, daß man Heimatfreunde ausſpottet. Aber nötig iſt es, wie es die Rheinauſchule ſchon ſeit 2 Jahren hat, daß jede Schule zu einem Heimatmuſeum kommt. Derartige Stechheber gibt es in verſchiedenen Formen Da dieſe Röhren eine gewiſſe Aehnlichleit mit Pfeiſchen haben, bezeichnen ſie die Franzoſen mit„pipette“. Wil man eine noch größere Menge Wein aus dem Faß her; ausheben, dann braucht man nur am oberen Röhrenend⸗ die Luft herauszuſaugen. Sobald genügend Wein einge, ſtrömt iſt, wird die obere Oeffnung mit dem Daumen luftdicht verſchloſſen. Aus dieſem Vorgang iſt aßich die be. kannte Bezeichnung„Weinzieher“ entſtanden. Recht deutlich beweiſt. der Einfluß des Atmo ſphärendruckes auch durch die atſache, daß, ſogar bei te öffnetem Hahn, aus einem vollen Weinfaß 1 715 ausflie, zen kann, ſolange das Spundloch verſchloſſen iſt. Auflöſungen aus letzter Rummer. W̃. Flegel Ei Lei, Seil, 90 el, Pinſel, Spindel.— Linker ge er, Ire, Tier, Eiter, eiter, Rentier.— Rechter Flügel: es, Eis, Ilſe Elise Sei⸗ S5 Kreiſel.— Unterer Flügel: Se, ſie, Eins, Stein, Stirne Für Opern freunde: i Begas— Segel. Venus— Säbel. Jenni— Inſel. Sedan— Nebel. Verdi— Iller. Hecht— Tafel. Herne— Eider. Hegel— Leber. Weſel— Loden.— Die mittelſte 8 8 enkrechte Reihe= Roſſini— Tell. Weſer— Regen. Cello- r 5 3