ein ö 1 2. Blatt xu Mr. 228 Bote Mentag, 30. Sept. 1935 —(— 2 f— 9 242 Ausgleich der Familienlaſten Die Beihilfen an kinderreiche Familien dach der Verordnung vom 15. September d. J. können bekanntlich aus den Mitteln, die zur Gewährung von Ehe⸗ ſtandsdarlehen zur Verfügung ſtehen, mit Wirkung ab 1. Oktober 1935 auch einmalige Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien gewährt werden. Staatsſekretär Reinhardt hat nun in einem Sonderlehrgang für Redner der NSDAP. mitgeteilt, daß am heutigen Montag die Durchführungs⸗ beſtimmungen zur Verordnung über die Gewährung von Kinderbeihilfen veröffentlicht werden. Er führte mit Bezug auf die Gewährung der Kinderbeihilfen u. a. aus: Es kann im gegenwärtigen Rahmen der zur Verfü⸗ gung ſtehenden Miktel zunächſt ſelbſtverſtändlich nur an die Kinderreichſten und bei dieſen an die Bedürfklig⸗ ſten gedacht werden. Eine Jamilie iſt kinderreich, wenn ſie bier oder mehr zum elterlichen Haushalt gehörige Kinder die das ſechzehnſte Lebensjahr nicht vollendet haben, umfaßt Und eine Familie iſt bedürftig, wenn der zum Ankerhalt der Kinder Verpflichtete nach ſeinen gegenwärtigen Einkom- mens⸗ und Bermögensverhältniſſen nicht in der Lage iſt, die Gegenſtände, die zu angemeſſener Einrichtung des Haus. halts erforderlich ſind, aus eigenen Mitteln zu beſchaffen Die Gewährung von Kinderbeihilfen ſetzt außerdem voraus: 1. daß die Eltern Reichsbürger im Sinn des Reichsbürgergeſetzes vom 15. September 1935 ſind, 2. das Vorleben und Leumund der Eltern einwand⸗ frei ſind, 3. daß Eltern und Kinder frei von vererb⸗ lichen geiſtigen oder körperlichen Gebrechen ſind. Den Eltern und Kindern ſtehen Stiefeltern und Stief⸗ kinder gleich. Die Kinderbeihilfe beträgt, wenn die Vorausſetzungen für die Gewährung gegeben ſind, bis zu 100 Rm für jedes Kind, das das ſechzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Gehören beiſpielsweiſe zu einer bedürftigen kinderreichen Jamilie fünf Kinder unter ſechzehn Jahren und drei Kin⸗ der über ſechzehn Jahren, ſo kann eine einmalige Kinder⸗ beihilfe im Betrag bis zu 500 RM gewährt werden, bei ſechs Kindern unter ſechzehn Jahren bis zu 600 RM uſw. Der Höchſtbekrag der Kinderbeihilfe, die einer Familie ge⸗ währt werden kann, iſt einkaufend Reichsmark. Für jedes Kind, das nach der Gewährung einer Kin⸗ derbeihilfe lebend geboren wird, kann, ſolange der Höchſt⸗ betrag von eintauſend Reichsmark nicht erreicht iſt, jeweils eine weitere Kinderbeihilfe im Betrag bis zu einhundert Reichsmark gewährt werden. Der Antrag auf Gewährung einer einmaligen Kinderbeihilfe iſt bei der Gemeindebehörde zu ſtellen, in deren Bezirk der Antrag⸗ ſteller zur Zeit der Antragſtellung ſeinen Wohnſitz oder ge⸗ wöhnlichen Aufenthalt hat. Beſondere Vordrucke werden ab Mitte Oktober durch die Gemeindebehörden koſtenlos abge⸗ geben werden. Dem Antrag ſind die Geburtsurkunden der Kinder und die Heiratsurkünden ihrer Eltern und Groß⸗ eltern beizufügen. Außerdem iſt ein Zeugnis des zuſtändi⸗ gen Geſundheftsamts beizubringen. Koſten für die Beſchei⸗ nigungen und Urkunden entſtehen den Antragſtellern nicht. Die Prüfung des Antrags nimmt die Gemeinde vor. Sind die erforderlichen Vorausſetzungen gegeben, ſo leitet ſie den Antrag an das Finanzamt weiter. Dieſes teilt ſeine Entſcheidung dem Antragſteller durch Beſcheid mit. Zahlung in Bedarfsdeckungsſcheinen Die Auszahlung der Kinderbeihilfe erfolgt durch die Kaſſe des Finanzamtes in Bedarfsdeckungsſcheinen. Dieſe den in Stücken von zehn und fünfzig Reichsmark aus⸗ gegeben. Die Bedarfsdeckungsſcheine der Kinderbeihilfen berech⸗ ligen zum Erwerb von Möbeln, Hausgerät und Wäſche in Verkaufsſtellen, die zur Entgegennahme von Bedarfs⸗ deckungsſcheinen bereit und zugelaſſen ſind. Die Bedarfs⸗ deckungsſcheine der Eheſtandsdarlehen berechtigen nur zum Bezug von Möbeln und Hausgerät. Die Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine der Kinderbeihilfen erſtrecken ſich auch auf Wäſche. Im Reichsgebiet leben Nader wi rund 760 000 Fa⸗ milien mit vier oder mehr Kindern unter ſechzehn Jahren und 329 000 Familien mit fünf und mehr Kindern unter ſechzehn Jahren und etwa 200 000 Familien mit ſechs und mehr Kindern unter ſechzehn Jahren. Wie groß unter dieſer Zahl die Zahl der bedürftigen Familien iſt, läßt ſich nicht ſeſtſtellen. Sollte die Zahl der Anträge in den nächſten Wochen ſehr groß werden, ſo wird nicht allen Anträgen ſofort und dem einzelnen Antrag nicht reſtlos entſprochen werden können. Bei der Zuteilung werden die Größe der Kinderzahl und der Grad der Bedürftigkeit berückſichtigt werden. Sollte die Zahl der Anträge es geboten erſcheinen laſſen, 1 wird die Kinderbeihilfe für das einzelne Kind auf einen niedrigeren Betrag als einhundert Reichsmark feſt gaeßt werden. Die Beihilfe wird jedoch in jedem Fall mindeſtens fünfzig Reichsmark für jedes Kind betragen. Der Betrag, der an einhundert Reichsmark fehlt, kann ſpäter, ſobald und ſoweit die Mittel es erlauben und wenn die Bedürftigkeit noch gegeben ſein ſollte, nachbean⸗ tragt werden. Bis Weihnachten rund 80000 Kinderbeihilfen Es wird angenommen, daß bis Weihnachten 1935 rund 50 000 Kinderbeihilfen zu durchſchnitklich 400 Reichsmark für die einzelne kinderreiche bedürftige Familie gewährt und damit rund 300 000 Kinder unter ſechszehn Jahren be⸗ dacht werden. Weſterhin werden laufend 6000 bis 10 000 Kinderbeihilfen monallich zu durchſchniktlich 400 Rm ge⸗ währt werden können. 0* Die erſte Maßnahme auf dem Weg der Herſtellung eines Ausgleichs der Familienlaſten war die ſtärkere Be⸗ rückſichtigung des Familienſtandes in den Steuergeſetzen vom 16. Oktober 1934. Bei der Einkommenſteuer wurde die Kinderermäßigung 599 und bei der Bürgerſteuer, bei der ermögenſteuer und bei der Erbſchaftsſteuer wurde der Be⸗ griff der Freibeträge für Kinder neu eingeführt. Die Ge⸗ währung von Kinderbeihilfen in dem durch die Verordnung vom 15. September 1935 ermöglichten Ausmaß iſt ein weite⸗ rer Schritt auf dem Weg zur Herſtellung eines Ausgleichs der Familienlaſten. Die soziale Gerechtigkeit gebietet, daß im Rahmen der 1 Mittel zunächſt an die Kinder⸗ keichſten und bei dieſen an die Bedürftigſten gedacht wird. Wachſendes Volkseinkommen Sichere Kennzeichen der Wirtſchaftsgeſundung. Ein Rückblick auf die Entwicklung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft im Verlauf der erſten acht Monate dieſes Jahres bringt dem kritiſchen Betrachter eine Fülle untrüglicher Kennzei⸗ chen für die fortſchreitende Feſtigung des geſamten deutſchen Wirtſchaftslebens. Das bemerkenswerteſte iſt dabei, daß die Erfolge aus eigener Kraft möglicht waren, wie auch die all⸗ mähliche Wiedergeſundung von innen herausgewachſen iſt. An dieſen Tatſachen kann auch alle Gegnerſchaft gegen das neue Reich nichts ändern. Die Hauptantriebskräfte kommen aus der deutſchen Arbeitskraft, die getragen wird von einem unerſchütterlichen Vertrauen zur Führung, die alles daran ſetzt, die Exiſtenz des Volkes zu ſichern und zu erhalten, ſei es durch Sicherſtellung der Nahrungs⸗ und Rohſtofffreiheit und der Wehrhoheit, was unbedingte Vorausſetzung zur Wiedererlangung der politiſchen Freiheit iſt, oder ſei es durch Verwirklichung der Volks⸗ und Leiſtungsgemeinſchaft. Wichtig iſt vor allem, daß die geſunde Wirtſchaftsentwicklung auch materiell in den Werten verankert iſt, die im Laufe der letzten 2741 Jahre geſchaffen wurden. Der beſte Maßſtab dafür iſt wohl das anhaltende Steigen des Volkseinkommens. Allein im Jahre 1934 iſt das Volkseinkommen mit rund 52,5 Milliar⸗ den RM um 6 Milliarden RM höher als im Vorjahr, das ſind 12,9 v. H. mehr. Von der Geſamtzunahme entfallen mehr als ſieben Zwölftel auf das Arbeitseinkommen. Aber auch die anderen Einkommensquellen haben ſich erheblich ge⸗ beſſert, ſo in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, wo die Geſamt⸗ ſumme des Einkommens von 1934 bereits über dem Stand von 1930 liegt, wie auch im Handel und Gewerbe uſw. Hand in Hand damit iſt auch der Reichshaushalt und der Ka⸗ pitalmarkt wieder erſtarkt. Steigende Steuereingänge, wach⸗ ſende Kapitalbildung und zunehmende Spartätigkeit in der deutſchen Wlrtſchaft find der Maßſtab des Erfolges und geben die beſten Unterlagen ab für eine geſunde Finanzierung der geſamten Arbeitsbeſchaffungspolitik. Ein beſonderes Kennzeichen für die geſunde Wirtſchafts⸗ lage iſt noch die Tatſache, daß der größte Teil von den wie⸗ der in Arbeit gebrachten Volksgenoſſen reguläre Ar⸗ beit gefunden hat. Spielte naturgemäß zu Beginn der Ar⸗ beitsſchlacht die zuſätzliche Beſchäftigung noch eine große Rolle, ſo konnten nach und nach immer mehr der regulären Facharbeit zugeführt werden. Wir hatten beiſpielsweiſe im Auguſt dieſes Jahres nur noch rund 200 000 Notſtands⸗ und Fürſorgearbeiter gegen 660 000 im März 1934. Der ausgehende Herbſt und der aufkommende Winter werden gewiß Stockungen und Schwankungen in der Beſchäftigung wie auch gewiſſe Spannungen in den einzelnen Arbeitsgebie⸗ ten bringen. Das iſt aber bei dem ſehr hohen Stand der Be⸗ ſchäftigung durchaus natürlich und unvermeidlich. Die wie⸗ der erſtarkte Wirtſchaft wird aber dieſe ſaiſonmäßig beding⸗ ten Rückſchläge viel leichter auffangen und ausgleichen, als es früher der Fall war. Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik hat bei den Gemeindefinanzen grundlegenden Wandel geſchaf⸗ fen. Wie das Rechnungsjahr 1934 zeigt, ſind die neugeſchaf⸗ fenen Grundlagen tragfähig genug, um eine nachhaltige Ge⸗ ſundung der Gemeindefinanzen zu gewährleiſten. Im Jahre 1934 konnten erhebliche Fortſchritte gemacht werden, und die erzielten Ergebniſſe ſind in der Tat überraſchend, wenn man an die kataſtrophale Defizitwirtſchaft der vergangenen Jahre denkt. 1933 wurde die Sanierung durch das Umſchuldungs⸗ geſetz eingeleitet, das zu der ſo notwendigen Konſolidierung des kommunalen Schuldenweſens beigetragen hat. Ein wei⸗ terer wichtiger Schritt auf dem Wege zu einer Wiedergeſun⸗ dung iſt 5 5 die Beſſerung der Gemeindehaushalte durch den fühlbaren Rückgang der Unterſtützungslaſten als Folge der geglückten Arbeitsſchlacht, ſowie durch das größere Auf⸗ kommen an den großen Reichsſteuern. Dazu kommt noch die Zinsſenkungsaktion, die ſich in der Zukunft noch beſonders auswirken wird, und vor allem die neue Gemeindeordnung, die für die Zukunft eine ſaubere Finanzwirtſchaft ſichert. Das Rechnungsjahr 1934 hat für die Geſamtheit der Ge⸗ meinden keinen neuen Fehlbetrag gebracht. Bei einer gro⸗ ßen Zahl von Gemeinden hat die Entwicklung bereits dahin Fee daß ein Ueberſchuß erzielt wurde oder aber der im Voräanſchlag angenommene Fehlbetrag weſentlich herabge⸗ drückt werden konnte. Demgegenüber ſteht allerdings noch eine Anzahl von Gemeinden und Gemeindeverbänden, bei Weltbild(M). 185 Ein rieſiger Scheinwerfer wird gerichtet. . Manöver unſerer Luftwaffe. 2 0 denen der Ausgleich noch nicht bzw. nur mit Staatshilfe möglich war. Soll alſo die ſo erfolgreich aufgenommene Sa⸗ nierung fortgeführt werden, ſo iſt es unerläßlich, daß eiſerne Sparſamkeit und vorſichtige Haushaltsführung Grundpfeiler der Finanzwirtſchaft bleiben. Dies um ſo mehr, als das Jahr 1935 auf Grund der allgemeinen Finanzpolitik des Reiches eine Reihe von Umſtänden mit ſich bringt, die den Gemeinden die Haushaltswirtſchaft erſchweren werden. Zu erinnern iſt nur an den Einnahmerückgang durch die Haus⸗ zinsſteuerſenkung von etwa 80 Millionen RM, an den Weg⸗ fall der Entſchädigung für die Grundſteuerſenkung beim älte⸗ ren Neuhausbeſitz uſw. Zuſammenfaſſend iſt aber feſtzuſtellen, daß für die große Menge der Gemeinden und Gemeindeverbände der Zuſtand des ausgeglichenen Haushalts bereits erreicht iſt. Eheſtandsdarlehen und Arbeitsloſenverſicherung. In einer Frage, die für viele junge Ehepgare von Bedeutung iſt, hat der Spruchſenat für die e e jetzt folgende Entſcheidung getroffen: Hat eine künftige Ehefrau ſich anläßlich der Gewährung eines Eheſtandsdarlehens ver⸗ pflichtet, eine Tätigkeit als Arbeitnehmerin ſo lange nicht auszuüben, als der Ehemann nicht als Hiafs ple im Sinne der Vorſchriften über die Gewährung von Arbeits⸗ loſenunterſtützung betrachtet wird und das Eheſtandsdarle⸗ hen nicht reſtlos getilgt iſt, ſo hat ſie bei Vorliegen der ſon⸗ ſtigen Vorausſetzuͤngen auch dann Anſpruch auf Arbeitsloſen⸗ unterſtützung, wenn der Ehemann nur kurze Zeit hilfs⸗ bedürftig iſt. Zu den erwähnten Vorausſetzungen des Unter⸗ ſtützungsanſpruches gehört insbeſondere, daß die Ehefrau den allgemeinen Arbeitsgelegenheiten(Arbeitsmarkt) zur Verfügung ſteht. „ Ausreichende Turn- und Spielgeräte. Der kommiſ⸗ ſariſche Leiter des ſächſiſchen Miniſteriums für Volksbildung ſtellt feſt, daß bei vielen Schulen Turn⸗ und Spielgeräte noch immer nicht in ausreichender Zahl vorhanden ſind, wie es der nationalſozialiſtiſche Staat zur nachhaltigen Pflege der körperlichen Ertüchtigung verlangen müſſe. Die⸗ ſem Mangel, ſo beſtimmt er, haben die Schulträger abzu⸗ helfen. Die Mittel für Einrichtungsgegenſtände uſw. ſind in angemeſſenem Verhältnis für die Beſchaffung der not⸗ wendigen Materialien für die Leibesübungen heranzuziehen. — Hilfe bei Brand⸗ und Aetzwunden Oft iſt man im erſten Augenblick ratlos, wenn Brand⸗ oder Aetzwunden zu behandeln ſind. Bei kleineren Wun⸗ den iſt es zweckmäßig, die verbrannten Stellen durch Be⸗ ſtreichen mit Oel oder einer trockenen Subſtanz vor dem Einfluß der Luft zu ſchützen. Salatöl oder Brennöl, Fett, Schmalz oder ungeſalzene Butter eignen ſich hierzu in glei⸗ cher Weiſe, wobel man die reichlich aufgetragene Fettſchicht ausgiebig mit Mehl 8 und ſie dann ſorgfältig in Wundwatte einhüllt. ei gewöhnlicher Watte muß der länzende Ueberzug entfernt werden. Haie Wechſeln es Verbandes iſt vorteilhaft, wobei man die verbrannte Stelle mit vorher gekochtem lauwarmem Waſſer reinigt, etwaige Brandblaſen mit einer ſauberen Nadel aufſticht und entleert. Einfacher iſt es natürlich, die Brandbinde zu ver⸗ wenden. In zehn Minuten iſt dann jeder Schmerz ver⸗ ſchwunden. Hlerbei ſind die Brandblgaſen nicht zu öffnen. Brandpulver, Oel oder Salbe ſind nicht erforderlich. Bel Verbrennungen durch Säuren ſpült man zunächſt die ver⸗ brannte Stelle reichlich mit Waſſer ab und bedeckt ſie mit Kreide, Magneſia, kohlenſaurem Natron, Soda oder Kalk⸗ waſſer. Dann behandelt man ſie wie andere Brandwun⸗ den. Falls ein Kalkſpritzer ins Auge geraten iſt, ſo muß das Auge ſtark mit Oel ausgeſpült werden, worauf man vorſichtig Zuckerwaſſer einträufeln muß. Im übrigen 905 bei Verbrennungen durch Lauge oder ungelöſchten Kalk das Abſpülen mit einer reichlichen Menge verdünnten Eſſigs und Einhüllen der Stellen mit Watte das 1 0 Mittel. Haben Kleider Feuer gefangen, dann ſoll man ſie ſofort vom Leibe reißen und ſich in eine große Decke, einen Teppich oder dergleichen hüllen und ſich il dem Fußboden herum⸗ wälzen, nicht aber kopflos um Hilfe rufen, weil bei jedem Luftzug die Flammen erſt recht angefacht werden. Anfall beim Baden iſt kein Betriebsunfall Das Reichsverſicherungsgmt hat ſich in einem beſtimm⸗ ten Falle mit der grundſätzlichen Frage bee ob ein Unfall beim Baden nach Beendigung der Arbeit als Be⸗ triebsunfall angeſehen werden kann. Es kam dabei zu fol⸗ ender Entſcheidung: Das Baden kann als eine verſichg ee 2 acting beim Betriebe 1 e nur dann an⸗ geſehen werden, wenn ſich die Notwendigkeit der körper⸗ lichen Reinigung aus der Natur des Betriebes ergibt, und zwar in der Weiſe, daß die baldige Reinigung zu einem unabweisbaren, über das allgemeine Verlangen nach Rei⸗ nigung und Erfriſchung erheblich ben Bedürf⸗ nis wird. Auch muß in einem ſolchen Falle neben dem urſächlichen Zuſammenhang der örtliche Zuſammenhang mit dem Betriebe gegeben ſein. In einem ſolchen Falle wer⸗ den gewöhnlich auf der Vetriebsſtätte ſelbſt(z. B. in Berg⸗ werks⸗ und Hüttenbetrieben) Waſcheinrichtungen vorhanden ſein, die es den Arbeitern ermöglichen, die notwendige Rei⸗ nigung vornehmen zu können. Ein Unfall beim Baden in einem öffentlichen Gewäſſer nach Arbeitsſchluß ſtellt keinen Betriebsunfall dar. Handelsteil ö Die Berliner Aktienbörſe hatte am Wochenſchluß ein ruhiges Geſchäft zu verzeichnen. Die rückläufige Bewegung, die am Vor⸗ tage eingetreten war, iſt wieder zum Stillſtand gekommen. Grö⸗ ßere Kursveränderungen waren nicht feſtzuſtellen. Auch am Ren⸗ kenmarkt blieb es ſtill. Reichsaltbeſitzanleihe gab leicht auf 110,10 nach. Tagesgeld ſtellte ſich unverändert auf 3 bis 36. Am Deyl⸗ ſenmarkl traten ebenfalls keine weſentlichen Aenderungen ein. Deviſenmarkl. Belga(Belgien) 41,98(Geld) 42,6(Brief), dän. Krone 54.53 54,63, engl. Pfund 12,21 12,24, franz Franken 16,375 16,415, holl. Gulden 16793 168,27 fltal- Lire 20,30 20,34, norw Krone 61,31 61,43, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,82 46,92, ſchwed. Krone 62,92 63,08, ſchweiz Franken 80,75 80,91, ſpan. Peſeta 33,94 34,00, tſchech. Krone 10,27 10,29, amer. Dollar 2,486 2,490. 5 Zunahme des Schweinebeſtandes. Die ee ee vom 5. September 1935 ergab einen Geſamtbeſtand von 22, Millionen Schweinen gegenüber noch nicht 20 Millionen im Juni 1935 und 25 Millionen im September 1934. Der Geſamtbeſtand an Schwei⸗ nen hal demnach ſeit Anfang Jun ds, Is. um 2,6 Millionen Stück ugenommen. Nach alledem kann in abſehbarer Zeit mit ver⸗ ſtärkten Schweineanlieferungen gerechnet werden.. Einheimiſcher Sport Fußball. 08 Mannheim 1— 98 Seckenheim 14:0 08 Mannheim II— 98 Seckenheim II 2: 08 Mannheim III— 98 Seckenheim III 3:6 Edingen Schüler Seckenheim Schüler 0:2 Ein unfähiger Schiedsrichter legte den Grundſtein zu einer Kataſtrophe. Seckenheim beginnt mit dem guten Willen, einen achtbaren Gegner abzugeben. Ehrlichkeit erkennen die Spieler des 98 Mannheim und der Schieds⸗ richter aber nicht an und ſo artete das Spiel zu einer Holzerei aus, wie ſie auf einem Fußballplatz nicht vom Stapel gehen darf, wenn man als ehrliche Sportanhän⸗ ger ein wahres Wort ſprechen darf. Der Sport iſt dazu da, den Körper zu ſtählen und nicht der Fürſorge Volksgenoſſen als Krüppel in Obhut zu geben. Durch eben die hinterliſtigen Umſtände ſind die Seckenheimer Spieler außer Rand und Band geraten. Zu allem Ueberrluß ließ der Schiedsrichter jeder Willkür freien Lauf, ſodaß die„Elemente“ toben konnten, wie es ihre Herzensluſt bedurfte. Von einem Spiel nicht zu ſprechen. Beiderſeits verlor man zwei Mann; ſo wurde der Kampf mit je 9 Mann zu Ende geführt. Eine Einzelkritik darf unter ſolchen Umſtänden nicht gegeben werden, denn einzig und allein war nur der Spielleiter Schuld. Zuſchauer ca. 600. ch Handball der Gauklaſſe. To. 98 Seckenheim TS. Nußloch 7:3 VfR. Mannheim Tgd. Ketſch 7:8 Polizei Karlsruhe— Spo. Waldhof 8:22 Ty. 98 Seckenheim II— Poſtſportverein II 71 Das geſtrige Treffen To. 98 Seckenheim— Tv. Nußloch war für die hieſigen Turner kein Spaziergang. Nußloch ſtellte eine gut disponierte Elf ins Feld. In abſtechendem Dreß betraten die Mannſchaften das Spiel⸗ feld und wurden von einer zahlreichen Zuſchauermenge lebhaft begrüßt. Nach erfolgter Platzwahl gab der Schiedsrichter den Ball frei zum Spiel. Die Turner haben Anwurf und ſchon iſt der Ball vor des Gegners Tor getragen. Zum anſchließenden Schuß kommt es nicht, denn Nußlochs Mannſchaft geht forſch ins Zeug und macht den Angriff zunichte. Der Gegenangriff wird abgewehrt und erneut kommen die Turner vor das Heiligtum der Gäſte. Ein kurzes Paßſpiel und Schmitt 1 iſt freigeſpielt. Seinen plazierten Schuß holt der Tor⸗ wächter aus dem Kaſten. Nußloch nimmt dieſes Tor nicht ſo ernſt und bleibt ruhig. Schon iſt der Ball wieder im Spiel und die Gäſte verſuchen auszugleichen. Sie bringen Tempo ins Spiel und verſuchen ſich in Gaſtgebers Hälfte feſtzulegen. Ihnen ſteht aber eine gute Abwehr ent⸗ gegen und dieſe läßt vorerſt keine Erfolge zu. Sie ſchickt ihre Stürmer immer wieder mit dem Leder ins Feld, aber es will nicht klappen. Reichlich gut gemeinte ſcharfe Schüſſe gehen neben den Kaſten, bis es Hufnagel gelingt, den 2. Treffer anzubringen. Nun verſucht die Nußlocher Mannſchaft durch gegenſeitiges Anfeuern dem Spiel eine andere Wendung zu geben. Die Gaſtgeber werden zwar etwas ſtutzig, bleiben aber ruhig. Nußloch iſt inzwiſchen durch Strafwurf zum erſten Tor gekommen. Die Partie ſteht 2:1. Der Kampf iſt hart geworden, bleibt aber im Rahmen des Erlaubten. Die Pauſe nähert ſich. Noch zweimal ſind die Turner durch ihre Spieler Greulich und Kreutzer erfolgreich, aber die Gäſte halten dulch zwei weitere Strafwurftore den Abſtand bei. Mit 4:3 Treffern geht es in die Pauſe. Nach Wiederanſpiel legen ſich die Gäſte in der Turnerhälfte feſt und der Ausgleich hängt in der Luft. Die Hintermannſchaft der Turner hat alle Hände voll zu tun, um ihr Tor rein zu halten. Der Turnerſturm erhält immer wieder das Leder von hinten, iſt aber nicht in der Lage, ſich durchzuſetzen. Inzwiſchen war Greulich durch einen Gaſt unfair mitgenommen und ließ ſich dadurch zur ungleichen Rückgabe herbei, was ihm Platzverweis brachte. Die Turner ſind jetzt nur noch mit 10 Mann im Feld. Dieſe allein machten ſich aus der Bedrängnis frei und legten nach und nach in kurzen Abſtänden durch Raufelder und Hufnagel 3 weitere Treffer vor. Nußloch hatte ſeine Drangperiode ohne zählbare Erfolge beenden müſſen. Das Spiel erreichte beim Schlußpfiff des Schiedsrichters den Stand von 7˙3 Toren. Ein nicht ſehr torreicher, aber harter Kampf, der die Zuſchauer bis zur letzten Spielminute im Bann hielt, war beendet. Die Tabelle: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Tad. Ketſch 3 3 88 5 6 To. 98 Seckenheim 3 3—— 29:11 6 S. V. Waldhof 2 2—— 35 12 4 T. S. V. Rußloch 8 1— 2 2122 2 62 Weinheim 2—— 2 1119 1 V.f. R. Mannheim 3—— 3 16 31 5 T. V. Ettlingen 1—— 1 2215 5 Polizei Karlsruhe 1—— 1 822—ç— Abſchluß des Pforzheimer Reitturniers. Der dritte und letzte Tag des 2. Pforzheimer Reittur⸗ niers brachte bei prächtigem Herbſtwetter nicht weniger als 20 000 Zuſchauer ins Futinger Tal. Auf den Tribünen und Plätzen bot ſich ein imponſerendes Bild. Im Mittel⸗ punkt ſtand diesmal ein Jagdſpringen der Klaſſe Sa um den Ehrenpreis des deutſchen Schmuckgewerbes. Erſt im Stechen konnte dieſes ſchwere Springen, das auf ſüddeut⸗ ſchen Turnierbahnen nur auf der hervorragenden Anlage in Pforzheim ausgetragen werden kann, entſchieden wer⸗ den. Sieger wurde der Saarbrücker Sturmführer 0 e e 2 4 17 und 144.2 minuten vor Reiter⸗Regiment Cannſtatts Eiferſucht unter Wachtmeiſter Bormann f E Auswärtiger Sport. Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— FV Saarbrücken Kickers Offenbach— Unſon Niederrad Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshafen Wormatia Worms— FK 03 Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen— FS Frankfurt Gau Baden: Freiburger FC— Pfe Neckarau SV Waldhof— Phönix Karlsruhe d d S 0 — c G ο D Karlsruher FV— VfR Mannheim Amicitia Viernheim— Germania Brötzingen Gau Württemberg: Sportfreunde Eßlingen— Ulmer FV 94 13 Stuttgarter SC— SW Feuerbach 6·0 FV Zuffenhauſen— 1. SSV Ulm 2:0 Gau Bayern: Wacker München— Bayern München 122 1860 München— AS Nürnberg 2 FC 05 Schweinfurt— Fe München 31 Be Augsburg— Fe Bayreuth 00 SpVg. Fürth— 1. Fe Nürnberg 0•4 Meiſterſchaftsſpiele in Südweſt Eintracht Frankfurt— JB Saarbrücken 2:1(2:0). Zu dem Treffen zwiſchen der Frankfurter Eintracht und dem Saarbrücker Gauliga⸗Neuling hatten ſich 6000 Zu⸗ ſchauer eingefunden. Sie erlebten aber inſofern eine Ent⸗ täuſchung, als der Mittelſtürmer der deutſchen National⸗ mannſchaft, Conen, nicht mit von der Partie war. In der erſten Halbzeit gab es ein ſehr ſchönes Spiel, das nicht be⸗ ſonders aufregend war. Eintracht ſpielte meiſtens überlegen und erzielte in der 4. Minute durch Trumpler, der nach einer Flanke von Berger ſchön täuſchte, den Führungs⸗ treffer. Im weiteren Verlauf war die Eintracht ebenfalls überlegen und Saarbrücken mußte ſtark verteidigen. In der 18. Minute ſchoß der für Mantel im Sturm ſpielende Wey⸗ gand den 2. Treffer. Die zweite Spielhälfte bot ein anderes Bild. Eintracht ließ nach und vergab trotz Ueberlegenheit im Felde vor dem Tore einige ſichere Sachen. Beſonders der Linksaußen Stubb fiel aus. Das Spiel wurde drama⸗ tiſch, als in der 35. Minute nach einem Fehler Tiefels durch Kopfball Gelffs der Saarbrücker Treffer fiel. Saarbrücken drängte und die Eintracht mußte bis zum Schluß ſchwer verteidigen. Es gelang aber, die knappe Führung zu halten. Karlsruher FV— VfR Mannheim 3.4. In einem ſchönen und kampfreichen Treffen kam der VfR Mannheim zu einem bemerkenswerten Erfolg über den Karlsruher FV. Der Meiſter präſentierte ſich in Karlsruhe in einer ſehr guten Form; ein ſchwacher Punkt war in dieſer Elf nicht zu finden. Sehr ſicher war die Hintermann⸗ ſchaft mit Schneider, Schalk und Hoßfelder, Kamenzin wurde ſeiner Aufgabe, den gefährlichen Damminger zu be⸗ wachen, vorzüglich gerecht und im Sturm gefielen beſonders Rechtsaußen Schmoll, Linksaußen Adam und Mittelſtürmer Langenbein. Beim KF gab es anfangs in der Hinter mann⸗ ſchaft Schwächen, erſt in der zweiten Hälfte wurde es hier beſſer. Mittelläufer Wünſch arbeitete mit großer Umſicht und im Sturm ſah man von Damminger einige gute Sachen. Pech für den KF V war es, daß ſein Stürmer Benz vor der Pauſe faſt eine Viertelſtunde verletzt ausſetzen mußte, fielen doch in dieſer Zeit zwei Treffer für den Gaſt. Immer⸗ hin zeigte der VfR die beſſere Geſamtleiſtung und deshalb muß man auch den Sieg als verdient bezeichnen. 4000 Zu⸗ ſchauer wohnten dem Treffen bei. Phönix mit 10 Mann SV Waldhof— Phönix Karlskuhe 311. Der Karlsruher Phönix ſtartete auf dem Waldhofplatz recht vielverſprechend, aber als nach fünf Minuten der Rechtsaußen Gaßmann mit einer Armverletzung ausſcheiden mußte, war die Spiellaune ſchnell verdorben und der badiſche Altmeiſter konnte bald eine eindeutige Feldüberlegenheit an den Tag legen. Zeitweiſe lief der Ball wunderſchön durch die Waldhof⸗Reihen und die Phönix⸗Hintermannſchaft, in der Verteidiger Lorenzer und(Defenſto⸗) Mittelläufer Mohr über⸗ ragten, hatte ſchwere Arbeit zu verrichten. Treffer konnte ſie aber auf die Dauer nicht verhindern. Der überraſchend le⸗ bendig ſpielende Bihlmeier ſchoß nach halbſtündigem Spiel den von Siffling haarſcharf vorgelegten Ball zum 1:0 ein und wenig ſpäter erzielte der gleiche Spieler ein zweites Tor. Nach der Pauſe ließ die Konzentration der Waldhöfer nach und Phönix konnte die Partie ziemlich ausgeglichen geſtalten, wenn auch das Eckenverhältnis am Schluß 9:2 für Waldhof lautete. In der 85. Minute erzielte Pennig ein drittes Tor, erſt dann köpfte Schoſer den Ball zum Phönir⸗ Ehrentreffer ein.— Bei Waldhof ſah man eine gute Ge⸗ ſamtleiſtung. Ueberragende Einzelſpieler waren Model, Siff⸗ ling und Bihlmeier. Beim Phönix wurde, wie üblich, aus der Verteidigung heraus geſpielt. Amicitia Viernheim— Germania Brötzingen 10. Im Kampf der beiden Neulinge behielten die Viern⸗ heimer knapp und glücklich die Oberhand, die damit alſo 5 ihrem erſten Sieg kamen. Der einzige Treffer des Tages iel bereits nach 20 Minuten durch den Erſatz⸗Halblinken Schmidt, der eine Flanke von rechts einſchoß. Brötzingen hatte im Verlauf des Spiels mehr als einmal Gelegenheit den Ausgleich anzubringen, aber die Stürmer konnten ſich gegen die eiſerne Viernheimer Abwehr nicht zur Geltung bringen. Beſonderes Pech(oder auch Unvermögen) war es, daß in der zweiten Hälfte ein von dem Viernheimer Außen⸗ läufer Martin verſchuldeter Elfmeter nicht verwertet werden konnte.— Viernheims Stärke lag auch diesmal in der Abwehr, aber auch Mittelläufer Müller J, der den ver⸗ letzten Mantel erſetzte, hatte großen Anteil am Sieg. Auch bei den Gäſten ſtanden die beſten Leute in der Hintermann⸗ 1 1 1500 Zuſchauer erlebten den erſten Sieg der Viern⸗ mer. Hinterrädern Freiburger FC— fe Neckarau 3:3(1:2). Auch in Freiburg wurde recht hart und erbittert um die Punkte gekämpft, aber erfreulicherweiſe war man beider⸗ ſeits beſtrebt, recht anſtändig zu kämpfen, was auch unter der Leitung von Schiedsrichter Kläger(Offenburg) reſtlos gelang. Das ſchöne Spiel ſah eine halbe Stunde lang die Gäſte im Feld tonangebend, aber den Führungstreffer er- zielte Freiburg durch ſeinen energiſchen Stürmer Seßler, Den Ausgleich für Neckarau erzielte Striehl und Roth brachte die Gäſte 2:1 in Front. Kurz nach Wiederbeginn brachte eine ſchöne Einzelleiſtung von Pekers den FFC wieder heran und als Roth einen von der Latte wegſprin⸗ genden Ball eindrückte, gelang Seßler erneut der Ausgleich Zum Schluß war wohl der Fc ſtark überlegen, aber Die⸗ ringer im Neckarauer Tor übertraf ſich diesmal ſelbſt und rettete ſeiner Mannſchaft einen wertvollen Punkt. Vf K ferſtadt ſchlägt Siegfried Ludwigshafen 1216. Der wiederholt verlegte Entſcheidungskampf um die Mei⸗ ſterſchaft im Ringen im Gau Südweſt kam am Sonntag im vollbeſetzten Saal des„Ochſen“ in Schifferſtadt zum Austrag. Schifferſtadt trat bis auf Heißler mit ſtärkſter Mannſchaft an, während Siegfried durch den Weggang von Vondung, Schuſter und Kreimes erheblich geſchwächt war; außerdem trat auch Impertro nicht an, ſo daß die Nieder⸗ lage von vornherein feſtſtand. Es kamen auch nur Gehring im Schwer⸗ und Ehret im Halbſchwergewicht zu Siegen, wobei Gehring zu einem entſcheidenden Erfolg über Kolb kam, da er einen gefährlichen Untergriff des Schifferſtädters durch Selbſtfaller parierte. Handball Der letzte September⸗Sonntag war ein ereignisreicher und auch torreicher Tag im ſüddeutſchen Handballſport und von kleineren und größeren Ueberraſchungen blieb man nicht verſchont. Im Gau Südweſt iſt der Sieg des SV Wiesbaden über den SV 98 Darm ſtadt mit 76(3:2) zweifellos als eine Ueberraſchung zu werten.— Der Polizei SV Darmſtadt überraſcht ſeine An⸗ hänger durch einen großen Sieg in Haßloch, wo es für die Poliziſten im vorigen Jahr eine Niederlage gab. Mit 1316 (71) fiel der Sieg der Darmſtädter recht überzeugend aus. — Daß der FS Frankfurt gegen Ingobertia St. Ingbert gewinnen würde, war vorauszuſehen. Mit 12:5(5:1) holten ſich die Bornheimer die beiden Punkte.— Der De-Alt⸗ meiſter TW Frieſenheim iſt heute nur noch ein Schatten ſeiner einſtigen Größe. Gegen den VfR Kaiſerslautern gab es zuhauſe mit 4:1 1(2:5) eine gewaltige Schlappe. In Baden gab es im Treffen Polizei Karlsruhe— SV Waldhof nicht weniger als 30 Treffer, allerdings waren die Rollen hier recht ungleich, denn Waldhof erzielte 22, während die Karlsruher nur 8 mal ins Schwarze trafen. Die Ueber⸗ legenheit des Meiſters war rieſengroß. Die Ketſcher gewan⸗ nen beim VfR Mannheim, der ſich recht achtbar ſchlug, mit 8:7(5•4), verloren aber zwei Spieler durch Platzverweis. Der TW Seckenheim zeigte ſich dem TS Nußloch mit 713 (4:3) überlegen, büßte aber ebenfalls einen Spieler, den Sturmführer, durch Platzverweis ein. Würtlemberg. Die Stuttgarter Kickers führten gegen den Neuling Tad Schwenningen bei der Pauſe noch 4:3, hatten aber am Schluß mit 6˙9 das Nachſehen, denn die Gäſte warteten in der zweiten Hälfte mit einem famoſen Spiel auf. Beſſer ſchlug ſich da ſchon der TW Altenſtadt, der beim letztjährigen Meiſter, dem Tbd Göppingen, zu Gaſt war. Er hatte das Spiel jederzeit in der Hand und nahm mit 916(511) zwei weitere wertvolle Punkte mit nach Hauſe. Stuttgarter TV und Tgd Eßlingen waren ſich ziemlich gleichwertig; der Platzvorteil entſchied zugunſten der Stuttgarter. Süſſen war dem TW Cannſtatt an Kampfkraft überlegen, während die Tgs Stuttgart mit einem feinen Sieg in Eßlingen beim TSWeaufwartete. Deutſcher Handballſieg in Polen. Die Polenreiſe einer deutſchen Handball-Auswahlmann⸗ ſchaft führte am erſten Tag nach Krakau, wo die deutſchen Handballer Gelegenheit fanden, ihr Können recht eindeutig unter Beweis zu ſtellen. Die Berlin-Breslauer Auswahl ſchlug eine Krakauer Stadtvertretung mit 14:2(6.11) Kreffern. Deutſche Leichtalhletikſiege in Paris. Am großen internationalen Leichtathletikfeſt in Paris beteiligten ſich auch einige deutſche Leichtathleten mit gutem Erfolg. Fünf Siege konnten die deutſchen Teilnehmer er⸗ ringen. Wöllke⸗Berlin ſicherte ſich das Kugelftoßen mil 15.46 Meter, Schröder-Berlin ſiegte im Diskuswerfen mit 48.41 Meter und Long⸗Leipzig brachte den Weitſprung mit 12 Meter an ſich. Einen Doppelſieg ſicherte ſich Scheele⸗ Berlin, der ſowohl die 110 Meter Hürden mit 15.6 Se⸗ kunden als auch die 400 Meter Hürden mit 54,8 Sekunden gewann. Roſemeyers erſter Autoſieg Alfa Romeo auch im letzten Nennen wieder geſchlagen. 8 Auch im letzten großen Rennen des Jahres, dem 6. Gro⸗ zen Maſaryk⸗Preis bei Brünn, feierte die deutſche Auto⸗ mobil⸗Induſtrie durch Auto⸗Union einen neuen Sieg. Ein deutſcher Wagen war es, der auch hier die 495 Kilo. zreket lange Strecke in neuer Rekordzeit von 3244106 ſiegreich beendete und einen Durchſchnitt von 132,588 em/ Std. erzielte. Sieger wurde Bernd Roſemeyer. Der neue Alfa Romeo Nuvolaris belegte den zweiten Platz vor Chiron und Brivio, die beiden übrigen Fahrer zer Scuderia Ferrari. Der Ungar Hartmann kam mit ſei⸗ nem Maſerati auf den letzten Platz. Stuck ſchied vorzeitig aus. Ein Vogel hatte ihm die Brille zertrümmert und ihn an Auge verletzt. Auch Achille Varzi mußte mit blockierten aufgeben. In der kleinen Klaſſe, bis zu 1500 cen, fuhr der Favorit Seaman auf Era einen ſicheren Sieg heraus. Der Münchener Steinweg, der einen Bugatti teuerte, hatte ſchon ſehr bald Kolbendefekt und mußte die Weiterfahrt einſtellen. f Lande vorge den mit d Schike tag u! bis 8 war Stelle nach e len 8 Verha über I. vor B ſiebe die di waffn ordert obwol könne! des g lokale reich nen E D ſamm der ſit ſtätige De D Reute Stimr nahm 187 9 ab. E Zuſan amte je e Streit amten naliſte den 9 „Di Alle ö Berick ausn gen niſatit ten u D tauer allgen Er m probte D ſchreib auch pond