Erſchelnit täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, ln der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzelgenpreiſe: Die 22 mm breite mm.-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte fu. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Femnſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35: 1225 35. Jahrgang eee 8 Das Heldengrab Die letzle Ruheſtätte des Vaters des Vakerlandes. Am 2. Oktober, dem 88. Geburtstage des ver⸗ ewigten Generalfeldmarſchalls, werden die ſterblichen Reſte des großen Toten in ihre endgültige Ruhe⸗ ſtätte, den Hindenburgturm des Tannenbergdenk— mals, übergeführt. In alle Zukunft wird von den beiden Flügeln des goti⸗ ſchen Tores zum Hindenburgturm im Tannenbergdenkmal in einer altdeutſchen Schrift das Bekenntnis des großen Toten leuchten:„Maßgebend in meinem Leben und Tun war für mich nicht der Beifall der Welt, ſondern die eigene leberzeugung, die Pflicht und das Gewiſſen.— Bis zu meinem letzten Atemzuge wird die Wiedergeburt Deutſch⸗ lands meine einzige Sorge, der Inhalt meines Bangens und Vetens ſein.“ Und auf der Innenſeite des Tores ſtehen die Vorte:„Ora et labora!“(Bete und arbeitel), die man, von Hindenburg ſelbſt auf ein Stück Pappe geſchrieben, auf dem Schreibtiſch des Verewigten fand. Das Lebens⸗ bekenntnis des Vaters des Vaterlandes umſchließen die chernen Lettern, gerade und ſchlicht, mannhaft und phra⸗ ſenlos wie der Mann war, der es zur Wegweiſung ſeines Lebens für die Nation einſt machte und redlich⸗treu hielt, bis der Tod ihn zur großen Armee holte. Stolze Worte eines Mannes, der nicht nach Menſchenmeinung und Weltgunſt fragte, ſondern ſich allein ſeinem Gott und Volk verant⸗ wortlich wußte. In der Zeit tat er ſeine Pflicht, beiſpielhaft und raſtlos, und aus der Ewigkeit kam ihm die Kraft, ſei⸗ nen Dienſt zu tun als der erſte Soldat des Reiches in Krieg und Frieden auf dem großen Kampfplatz der Welt. Das war eine ſchlichte Frömmigkeit, die nicht viel Worte machte über ihren Glauben, ſondern ihn lebte in ganzer Gewiß⸗ heit. Hierin liegt das Geheimnis der Kraft in Hindenburgs Leben, und die der große alte Mann ausſtrahlte auf alle, die mit ihm zuſammenkamen und unter ihm arbeiteten. Auf dieſem Fundament ſtand der Generalfeldmarſchall, und darum konnte er der Fels der Nation lein in ſtürmiſchen Tagen: als Feldherr des großen Krieges, als Präſident des Zwiſchenreiches und als Schirmherr des Dritten Reiches. Sein Leben liegt ausgebreitet wie ein aufgeſchlagenes Buch vor ſeinem Volke, wie ein Helden⸗ lied aus vergangener Zeit, und wir waren dankbar der Vorſehung, daß es unter uns lebte, anſpornend und ſeg⸗ nend und nun, nach dem Tode, weiterklingt als ein ewiges Lied für alle Gegenwörtigen und Zukünftigen. Wie eine altnordiſche Saga kündet dieſes ſeltene, beonadete Leben von der ünzerſtörbaren Lebenskraft unſeres Volkes und iſt uns ein tröſtliches Zeichen dafür, daß unſer Volk leben wird, wenn es die Wurzeln ſeiner Kraft und Stärke nicht zerſchneidet. b 5 Als die grauen Regimenter marſchierten, ſiegten und ſtarben für des Reiches Freiheit und Ehre, klang ſein Name, als in den Jahren der Schmach und Erniedri⸗ gung der Hexenſabbath der Erbärmlichkeit und Niedrigkeit um uns tobte war ſeine Persönlichkeit letzter Halt, und in dem Aufbruch der Wiedergeburt und des neuen Aufſtiegs war ſein Wort Verpflichtung und Ver⸗ heißung. In Sieg und Niederlage und neuem Erheben war er Hoffnung und Segnung. Immer hat er den Fahnen⸗ ſchaft des Reiches feſt umklammert gehalten, bis er ihn jüngeren Fäuſten übergeben konnte mit dem alten e zu kämpfen für dieſes Reiches Kraft und Herrlichkeit. Als er dem neuen Bannerträger das verpflichtende Erbe, das Rei der Deutſchen, übergeben hatte, konnte er ſich rüſten r die Ewigkeit, in dem Bewußtsein, daß der junge Füh⸗ ter des neuen Reiches, Adolf Hitler, treu das Ver⸗ mächtnis wahren und mehren werde. in unſerer Geſchichte: wenn einer fiel, ergriff ein anderer ie Fahne des Reiches; und daß es ſo war, iſt und blei⸗ 8 iſt uns ein Symbol für die Kraft unſeres eiches. 5 So war es immer Mittwoch, den 2. Oktober 1935 Von dem Kampf um das Reich künden die Fahnen, die Hindenburgs Ruhe im Turm von Tannenberg hüten; künden die toten Soldaten, in deren Mitte der große Feld⸗ herr ruht; kündet das Feld, auf dem zweimal um das Reich gekämpft wurde: einmal, als der Deutſche Orden gegen die heranbrandende Slawenflut unterlag, während unter italieniſcher Sonne ſchon lange die Kraft des Erſten Reiches verſiegt war, und das andere Mal, als ein Damm gegen Aſiens Heerſcharen errichtet wurde in dem größten aller Kriege. Ueber Fluren und Landſchaft oſtpreußiſcher Erde aber ſteht der Name und die Tat Hindenburgs als Vermächtnis und Verpflichtung uns allen, dieſen Kampf um die Verwirklichung des Reiches der Deutſchen ſelbſtlos und treu wie er zu kämpfen. Zuſammenarbeit im Mittelmeer? Eine engliſche Anfrage in Paris. London, 1. Oktober. Die Nachricht, daß die britiſche Regierung bei der fran⸗ zöſiſchen Regierung angefragt hat, welche Haltung ſie unter gewiſſen Umſtänden im Miltelländiſchen Meer einnehmen werde, bildet den Gegenſtand zahlreicher Erörterungen der Preſſe. Der Pariſer Berichterſtakter des„Daily Telegraph“ berichtet, in amklichen franzöſiſchen Kreiſen ſei zwar die Anfrage ſtreng geheim gehalten worden, von zuverläſſiger Seite verlaute aber, daß ſie eine günſtige Antwort der franzöſiſchen Regierung erhalten werde. Der politiſche Berichterſtatter der„Morning Poſt“ ſchreibt, in London werde binnen kurzem ein Verſprechen der franzöſiſchen Regierung erwartet, das ſich auf Unter⸗ ſtützung der britiſchen Mittelmeerflotte durch franzöſiſche Seeſtreitkräfte in dem Fall beziehe, daß ein Verſuch, wirt⸗ ſchaftliche Sühnemaßnahmen gegen Italien an⸗ zuwenden, zu Feindſeligkeiten führen würde. Es be⸗ ſtehe Grund zu der Annahme, daß die Franzoſen für einen ſolchen Fall um eine Zuſicherung erſucht wurden, daß ſie ihre Flottenſtütz punkte im Mittelmeer der bri⸗ tiſchen Flotte zur Verfügung ſtellen, und daß die britiſche Flokle ſich nötigenfalls auf die aktive Unkerſtützung der franzöſiſchen Flokte verlaſſen könne. In gutunterrichteten Kreiſen habe man geglaubt, daß die franzöſiſche Antwort„Ja“ lauten werde, daß ſie aber zugleich mit einem Erſuchen verbunden ſein würde, den Grundſatz ſofortigen Beiſtandes in offenſichtlichen Fäl⸗ len nicht herausgeforderten Angriffs auch auf britiſche Ver⸗ pflichtungen auf dem europäiſchen Feſtland, wie z. B. die Locarno⸗Verpflichtungen, anzuwenden Amtliche engliſche Beſtätigung Reuter beſtätigt in einer Späkausgabe die Berichte, daß die briliſche Regierung bei der franzöſiſchen Regierung eine Anfrage bezüglich ihrer Haltung im Falle eines plötzlichen Angriffs der italieniſchen Flotte auf die britiſche Flokte ge⸗ ſtellt hat. Sicherheitsvorkehrungen in Gibraltar 50 Flugzeugabwehrbakterien aufgeſtellt. Der Berichterſtatter des„Temps“ in Gibraltar berich⸗ tet ſeinem Blatt über die dort getroffenen Sicherheitsvor⸗ kehrungen. 5 Die militäriſchen Vorkehrungen ſeien Tag und Nacht im Gange. Auf dem Berge ſeien 50 Flu gabwehr⸗ batterien aufgeſtellt worden. Um die Beförderung von Waffen und Munition— darunter ſolcher ſchweren Kali⸗ bers— zu beſchleunigen, habe die Militärbehörde von Pri⸗ vatfirmen 40 Laſtkraftwagen gemietet. Der Nordkai des Kriegshafens ſei mit mehreren Batterien beſtückt worden Jedesmal, wenn ein italieniſches Schiff, gleichviel ob Perſonendampfer oder Frachtdampfer vorbeifahre, laufe ein britiſcher Minenſucher aus und ſtelle Nachforſchungen nach etwa ausgelegten Minen an. Abeſſinien in Erwarzung Wann greifen die Italiener an? Addis Abeba, 2. Oktober. ilitäriſche Kreiſe Abeſſiniens äußern ſich dahin, daß die! Verlängerung der Regenzeit die militä⸗ riſchen Entſchlüſſe Italiens kaum ändern würde, da die Pro⸗ vinzen Ogaden, Danakil und Weſttigre nur noch kleine Re⸗ genfälle aufzuweiſen hätten, die der Boden ſofort aufnehme. Im abeſſiniſchen Hochland bis nach Gondar hinein regnet es noch immer, Die abeſſiniſchen Truppenbewegungen wer⸗ den hier noch als gering geſchildert 2. Hie Anſichten in abeſſiniſchen Kreiſen über den Zeit. punkt des italieniſchen Vorgehen ſchwanken zwiſchen dem 5. und 10. Oktober. Als erſte Aktion wird das Bombar⸗ dement der Eiſenbahn und der Funkſtationen in Harrar und Addis Abeba erwartet. i Amerikaniſche Journaliſten haben außerhalb von Addis Abeba in der Nähe des Geſandtſchaftsviertels Häuſer belegt. Zehn amerikaniſche Journaliſten rüſten Karawanen aus, um die Front zu beſuchen. Die Regierung wird kaum die Bewilligung für dieſes Vorhaben erteilen. Abeſſiniſch⸗hemenitiſcher Bündnisvertrag? Aus zuverläſſiger Quelle verlautet, daß der Kaiſer über einen Bündnisvertrag mit der Regierung des Yemen ver⸗ handele. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht liegt nicht vor. Nr. 230 Die Memelwahlen Wie es zuging.— Trotz allen Terrors mehr als 90 v. 5. Beteiligung. Die Wahl im Memelgebiet iſt vorüber. Sie iſt allerdings nicht um 18 Uhr geſchloſſen worden, ſondern ſie wurde in den großen Bezirken der Stadt noch bis kurz vor 23 Uhr am Montag weiter fortgeführt. Alle die mußten abgefertigt werden, die ſich bis 18 Uhr in den Wahllokalen oder in den Vorräumen und Höfen eingefunden hatten, was nicht weni⸗ ger als faſt fünf Stunden dauerte. Die ganze Nacht über wurde dann gezählt, wie groß die Wahlbeteiligung war. Die ganze Nacht über trafen die Kommiſſionen mit den Wahlumſchlägen in plombierten Säcken in Memel ein, aber zugleich auch die Vertreter der Einheitsliſte, die oft nur zur Beobachtung, nicht einmal mit Stimmrecht in den Wahlkommiſſionen ſaßen. Sie bringen noch eine ganze Anzahl von Ve⸗ ſchwerden nach Memel, die faſt überall die gleichen sind. Nicht einer kann mitteilen, daß in ſeinem Wahlbezirk alle Wahlblocks in Ordnung waren. In jedem Bezirk haben Namen der Einheitsliſte in den Wahlblocks gefehlt, und es gehört ſchon eine große Portion von Naivität dazu, zu glauben, daß das nur auf Fehler der litauiſchen Skaatsdruckerei zurückzuführen ſein ſoll und keine Abſicht vorliegt. In der Mehrzahl der Fälle haben die litauiſchen Wahl⸗ vorſteher, wie die Vertrauensmänner mitteilen, trotz Wider⸗ ſpruches die fehlerhaften Blocks nicht ausgetauſcht, ſo daß die Wähler nicht in der Lage waren, alle Kandidaten der Einheitsliſte zu wählen. In einem Falle wurde gegen Schluß der Wahl erklärt, es ſeien nicht mehr genügend Blocks vorhanden. Kurz darauf wurden aber dann 20 Blocks als über zäh⸗ lig verbrannt. Von einer geheimen Wahl kann man überhaupt nicht ſprechen. Ueberall waren die Beobdch⸗ ter in der Lage, ſich davon zu überzeugen, wie der einzelne wählte. Allerdings machte auch kein Me:(länder aus ſei⸗ nem Herzen eine Mördergrube und ließ lich irgendwie be⸗ einfluſſen. Der kämpferiſche Geiſt der Memel⸗ länder, der dabei zutage trat, war überraſchend. Be⸗ zeichnend für die Unmöglichkeit, die Wahl geheim zu halten, iſt weiter auch die Tatſache, daß eine Unzahl von benutz⸗ ten und unbenutzten Wahlblocks mit überzähligen Stimm⸗ zetteln entgegen den ſehr ſtrengen Wahlbeſtimmungen von den Wählern mit nach Hauſe genommen worden ſind und ſo zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangten. In dieſen Blocks, die den Vertrekern der Preſſe vorge⸗ legt wurden, fehlen immer wieder Stimmzekkel der Ein⸗ heitsliſte und ſind immer wieder Namen der litauiſchen Kandidaten doppelt. Wie außerordentlich ſchwierig die Feſtſtolhng eines ob⸗ jektiven Wahlergebniſſes ſein wird, geht ſchon daraus her⸗ vor, daß die einzelnen Wahlvorſteher die Behandlung der loſen Zettel, die beim Hineinwerfen der Umſchläge in die Wahlurne flatterten, ganz verſchieden vorgenommen haben. In einem Fall, in Ruß, hat der Wahlvorſteher kur⸗ zer Hand angeordnet, daß dieſe Zettel— es waren etwa 50 — zu verbrennen ſeien, was auch geſchah. Die Zahl der Zettel, die aus den Umſchlägen herausgefallen ift, iſt mitunter ziemlich groß. Unentwegt aber iſt die Entiſchloſſenheit der Memellän⸗ der, der Welt zu zeigen, daß ſie alle Beſchwerniſſe gern auf ſich nehmen, um ihr Deutſchtum zu bekennen. Unter den ge⸗ ſchilderken Umſtänden. beſonders aber bei dem ſtundenlan⸗ gen Warten, iſt die Wahlbeteiligung von über 90 v. 9. eine außerordentliche Leiſtung Durch Hintertüren Der„Times“-Korreſpondent über den Wahlverlauf. Der Sonderberichterſtatter der„Times“ in Memel ſen⸗ det ſeinem Blatt einen Bericht, der Beachtung verdient, weil ſeinem Urheber keineswegs Mangel an Wohlwollen für die litauiſche Sache zugeſchrieben werden kann Der Bericht be⸗ ſagt u. a.: Die Erklärung der litauiſchen Regierung über eine künftige Aenderung des Wahlgeſetzes wird die Ent⸗ rüſtung der Memeldeutſchen ſchwerſich beſänftigen. Die Deutſchen glauben, daß es ein Zufall ſein werde, wenn das Wahlergebnis die Wünſche der Bevölkerung zum Aus⸗ druck bringt. Wie das Ergebnis auch ausſehen mag, Beobachter des Wahlgeſchäfts konnten nicht umhin, das Uebergewicht des deulſchen Elements und die Stärke ſeines Anhanges wahr⸗ zunehmen. Die Mehrzahl der Beſucher wunderk ſich, daß es nicht in den meiſten Wahllokalen des Memellandes zu ähnlichen Iwiſchenfällen wie in Jugnaten kam. f Ueberall mußten die Leute ſtundenlang, in einigen Fällen zehn Stunden lang, warten. In manchen Fällen ging die Wahl ruhig und ordentlich vonſtatten, in anderen ſcheint völlige Verwirrung geherrſcht zu haben. Leute, die es fertig brachten, für die 29 Kandidaten zu ſtimmen, für die ſie ſtimmen wollten, waren nicht die Regel, ſondern die Ausnahme Da der Vorſitzende überall ein Lttauer war, war der Verdacht unvermeidlich, daß die Verwirrung den litauiſchen Kandidaten zugute kam. 5 Bertrauenswürdige Beobachter erklären, daß ſie ſahen, wie litauiſche Wähler durch Hintertüren eingelaſſen wur⸗ den. während die Deutſchen vor der berſchloſſenen Vorder⸗ tür Schlange ſtanden. Auf ſeden Jall würde es ſetzt un⸗ möglich ſein, falls die Wahl gegen die Einheitsliſte aus⸗ fällt, die memelländer davon zu überzeugen, daß das Er⸗ gebnis die Wünſche der Bevölkerung zum Ausdruck bringt. 8 Des Führers Fahrt durch Oſtpreußen Truppenvorbeimarſch in Allenſtein. Als der Führer nach ſeiner Rückkehr aus Pillau nach kurzer Mittagspauſe von Königsberg nach Neuhauſen wei⸗ terfuhr, da drängten ſich wiederum in den Straßen Königs⸗ bergs die Menſchen hinter den braunen Abſperrungskolon⸗ nen. Auf der Fährt nach Neuhauſen mußte der Wa⸗ gen immer wieder halten, weil die Menge das Auto um⸗ ringte. Namentlich waren es die Kinder, die einfach durch die Sperre brachen. Von Neuhauſen begab ſich der Führer im Sonderzug nach Allenſtein. Als der Wagen des Führers an dem ſchönen Allenſteiner Rathaus vorbeikommt, ſetzt das Glok⸗ kenſpiel ein:„Die Fahnen hoch, die Reihen feſt geſchloſſen“. Auf dem Flugplatz Deuthen waren die Truppen des Stand⸗ ortes Allenſtein zum Vorbeimarſch angetreten. Um 17 Uhr betrat der Führer die Tribüne. Dann er⸗ folgt unter dem Infanterieführer 1, General von Niebel⸗ ſchütz, der Vorbeimarſch. Zunächſt marſchierte die Infante⸗ rie vorbei, es folgten die Artillerieabteilung und das Reiter⸗ regiment und zum Schluß die motoriſierten Einheiten. Nach dem Vorbeimarſch erhebt ſich auf der der Tribüne gegenüberliegenden Seite des Platzes lautes Heilrufen und ein Sprechchor ruft hallend über den Platz: „Wir wollen unſeren Führer ſehen!“ Der Führer ging hinüber und gibt durch Zeichen zu verſte⸗ hen, daß er vorbeikommen würde. Die Autos bewegen ſich über das Paradefeld auf die andere Seite und langſam fährt der Führer an der begeiſterten und jubelnden Menge vorüber. Unterdeſſen iſt die Dunkelheit hereingebrochen. An allen Fenſtern der Straßen ſind Kerzen entzündet. Glüh⸗ lampen leuchten auf den Girlanden, und durch die ſtrah⸗ lende, jubelnde Stadt fährt das Auto des Führers, der am ſpäten Abend auf dem Hof der Reiterkaſerne an dem feier⸗ lichen Großen Zapfenſtreich teilnahm. Leiſtungsprinzip auch in der Kunſt Dr. Goebbels gegen unberechtigte Anſprüche und Eingriffe. Berlin, 2. Oktober. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, empfing den Präfidenten der Reichs⸗ muſikkammer, Profeſſor Dr. Peter Raabe, und den Leiter des Berufsſtandes der deutſchen Komponiſten, Pro⸗ feſſor Karl Graener, zu einer längeren Ausſprache über einige aktuelle Fragen des deutſchen Muſiklebens. Hierbei betonte Dr. Goebbels, daß in der nationalſozia⸗ liſtiſchen Kunſtpolikik demeiſtungsprinzip in jedem Fall Geltung verſchafft werden müſſe. Wo dieſem Grundſatz aus nichtverſtandenen Rückſichten zuwidergehandelt werde, müſſen die ſtaaklichen Organe der Kulkurpolitik ſich nach⸗ drücklich dagegen wehren. Im Vordergrund jeder Beurtei- lung hat die künſtleriſche Leiſtung zu ſtehen. Anberechtigte Anſprüche und Eingriffe in das Kunſtleben müſſen zurück⸗ gewieſen werden. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtimmte den Vorſchlägen Profeſſor Raabes auf Beſeitigung gewiſſer or⸗ ganiſatoriſcher Uebertreibungen und auf eine erweiterte Pflege ernſter Muſik im Rund⸗ funk zu, ebenſo der Anregung Profeſſor Graeners auf ſtärkere Berückſichtigung des zeitgenöſſiſchen Muſikſchaffens beſonders in den ſtaatlichen Opernhäuſern. Tagesbefehl an die 3 Berlin, 2. Oktober. Der Reichsjugendführer, Baldur von Schirach, erläßt an die Einhelten der HJ den nachſtehenden Tagesbefehl: „Die deutſche Jugend gedenkt am 2. Oktober in Treue und Dankbarkeit des großen Generalfeldmarſchalls. An allen Standorten der Hitler-Jugend legen daher im Laufe des Mittwoch Abordnungen der Hitler-Jugend, des BDM und des Deutſchen Jungvolks Blumenſträuße oder Kränze zum Gedächtnis Paul von Hindenburgs am Ehrenmal der Gefallenen des Weltkrieges nieder.“ Berlin. Die Reichs und Preußiſche Hochſchulverwal⸗ tung gibt die Namen von 17 Hochſchulprofeſſoren bekannt, die infolge Erreichung der Altersgrenze von ihren amtlichen Verpflichtungen entbunden ſind. Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb. Nachdruck verboten 2¹ Das war damals faſt ihr letztes Wort an die Liſett, als dieſe den Dienſt im Schloß verließ, um Bäuerin im Strauß⸗ hof zu werden. Seit ſie ſich mit der Hanne Goldner ent⸗ zweite, geht es immer weiter abwärts mit der Straußin. Das war ihr arger Hochmut, daß ſie ſich von dem Mädchen. das ihr geringer ſchien als ſie ſelbſt, nicht die Arbeit weiſen laſſen wollte. Und doch war die Schulzentochter gekommen, um ihr Liebe zu erweiſen. Die Liſett hatte das nicht ein⸗ ehen wollen, und ein Wort war gefallen, das nicht wieder gut zu machen war. Jetzt kommt ihr dann und wann ſchon 0 Bewußtſein, daß ſie allein die Schuldige war. Sie ſchamt ſich ihrer Untüchtigkeit und kann doch aus dem Schlendrian, der Unordnung und dem Schmutz nicht mehr heraus. Was iſt das, was die Kinder ihr auf der Straße immer wieder in die Ohren ſchreien? Da tönt es eben wieder ſo laut: 0 „Iſt der Mann auch noch ſo fleißig und die Frau iſt kiederlich, geht die Wirtſchaft hinter ſich.“ Gilt das etwa ſchon ihr? Iſt es ſo weit mit ihr ge⸗ kommen, daß man mit Fingern auf ſie zeigt? Verſtört ſieht ſie ſich um. Nein, ganz ſo weit iſt es noch nicht. Noch ſieht man den Verfall von außen nicht. Aber es wird nicht lange dauern. Es geht nicht mehr vorwärts im Strauß hof, es geht zurück. Sie weiß es ſelber ſehr genau und kann es doch nicht ändern. Was nützt das Geld, das ſie geerbt hat? Sie hat ſich damit keine treuen Mägde kaufen können. Jetzt iſt es auch dahin wie manches andere auch. Sehen ſoll aber niemand das Elend ihrer Wirtſchaſt. Sie läßt keinen Fremden mehr ein. Wozu auch! Es würde doch nichts Gutes dabei herauskommen. Zwei Frauen ſchließen ſich ab, die eine aus Hochmut, die andere aus Scham, die andern aber feiern miteinander ein frohes Erntekeſt. Politiſches Allerlei Selbſtauflöſung des Köſener SC⸗Verbandes. In einer Verlautbarung der Preſſeſtelle des Köſener Sc⸗ Verbandes wird mitgeteilt, daß die derzeitige Verbands⸗ führung des Köſener SC-Verbandes nach Anhörung des Mitarbeiterkreiſes im Einvernehmen mit der früheren Ver⸗ bandsführung die Auflöſung des Köſener SC Verbandes verfügt hat. Deutſcher Einſpruch in Riga. Der lettiſche Staatsanwalt hatte in dem Rigaer Pro⸗ zeß gegen den Deutſch⸗Balten Treu und Genoſſen wegen angeblich von ihnen ausgeübter nationalſozialiſtiſcher Betä⸗ tigung in ſeiner Anklagerede u. a. die Ziele der NSDAP als feindſelig gegenüber dem lettiſchen Staat und Volk be⸗ zeichnet. Der deutſche Geſandte in Riga hat aus dieſem Anlaß bei der lettiſch rung nachdrückliche Vorſtellun⸗ gen erhoben und di erhalten, daß man künf⸗ tighin ſettiſcherſei holung ſolcher Ausfälle vor⸗ 1 Anil beugen wolle. Entſpannung am Fettmarkt zu erwarten Der Bezug der für die hinreichende Verſorgung der Be⸗ völkerung mit Margarine erforderlichen Rohſtoffe iſt nunmehr von der Deviſenſeite her ſichergeſtellt. Das bedeu⸗ tet praktiſch, daß die Margarineinduſtrie im laufenden Vierteljahr erheblich größere Mengen an Margarine herſtel⸗ len und in den Verkehr bringen wird als in dem abgelau⸗ fenen Vierteljahr. Außerdem hat die Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette auf Anordnung des Reichsernährungsminiſters aus ihren Beſtänden Butter und Schmalz in erheb⸗ lichem Umfang zur Verteilung gebracht Rücktritt des litauiſchen Kabineits? London, 1. Oktober. Während andere Blätter berichten, daß die Nachricht vom Kücktritt des litauiſchen Kabinekts als unzutreffend bezeichnet werde, meldel der Memeler Sonderberichterſtat⸗ ker der Daily Mail“, die Nachricht ſcheine wahr zu ſein und der neue Miniſterpräſidenk ſei wahrſcheinlich der Bürgermeiſter von Kowno, Merkis. Der Berichterſtatter fügt hinzu, die neue Regierung werde vielleicht verſöhnli⸗ cher ſein. Deviſenbewirtſchaftung in Litauen. Die immer weiter um ſich greifenden wirtſchaftlichen Schwierigkeiten Litauens, die in den letzten Monaten zu einem beſchleunigten Abfluß des Gold⸗ und Deviſenbeſtan⸗ des führten, haben die litauiſche Regierung nunmehr ver⸗ anlaßt, eine ſehr weitgehende Deviſenbewirtſchaftung einzu⸗ führen. Im Regierungsanzeiger wird ein ſofort in Kraft tretendes Geſetz veröffentlicht, das die geſamte Deviſenbe⸗ wirtſchaftung der litauiſchen Notenbank überträgt. Neuwahlen in Dänemark Das JFolkething aufgelöſt. Kopenhagen, 2. Oktober. Bei Eröffnung des Reichstages hatte Miniſterpräſident Stauning erklärt, die Regierung wolle Klarheit über den Willen der Bevölkerung haben. Dem Volk würde Gelegen⸗ heit zur Bekanntgabe ſeines Willens gegeben werden. Durch königlichen Erlaß wurde am Dienskag das Jol- kething aufgelöſt. die Neuwahlen finden am 22. Oktober ſtatt. Addis Abeba. Der ſchwediſche General Virgin hat die Heimreiſe angetreten. Der franzöſiſche Erzieher des Prinzen Makonnen iſt ebenfalls abgereiſt. Am Dienstag ſind drei Waggons des amerikaniſchen Roten Kreuzes, ausgerüſtet mit Medikamenten, Tragbahren und Lazarettmaterial, nach Harrar abgegangen. Jüdiſcher Deviſenſchieber in Saloniki verhaftet. Atlhen, 2. Okt. In Saloniki wurde der jüdiſche Bankier Heſekiel wegen großer Deviſenſchiebungen verhaftet. Der Schaden wird auf über 40 Millionen Drachmen beziffert. Allein im Jahre 1935 hat Heſekiel 75 000 Pfund Sterling ins Ausland verſchoben. In ſeinem Geldſchrank fand man 1.5 Millionen Drachmen in Gold, franzöſiſchen Franken und Wertpapieren. Am Ende des naſſen Sommers kommt der Fremde noch einmal nach Birkfelde, der für die Ausnutzung des ſumpfi⸗ gen Bodens durch Röhrenlegung ſprach, und diesmal ſind die meiſten dafür. Eine wahre Wühlarbeit beginnt auf den Feldern. n Der Rabelhofer ſagt nichts mehr, aber ſeine Miene iſt düſter. Er ſorgt in dieſer Sache nicht für ſich und die Seinen, an die andern denkt er; aber ſie wollten ihn nicht hören. Umſonſt war es, daß er in jener Abendſprache den alten Rabelhofer als Zeugen nannte, daß er ſein Beſtes einſetzte für die andern. In ſeinem eigenen Haus ſteht alles wohl. Es herrſcht darin ſo frohes Leben wie nur je, und heller blickt er in die Zukunft. Der Bub iſt wieder da für kurze Zeit, und kräftig arbeitet er auf dem Felde mit. Es verdrießt ihn keine Arbeit, weder im heißen Sonnenſchein noch int Wetterſturm, und ſeine Muskeln ſtraffen ſich beim Schaffen. Freier wird ſein Blick, der früher oft verträumt und traurig war. Der Körper ſtreckt ſich, und die Kräfte wachſen. Friedrich Steiner iſt in ſeinem Element. iſt glücklich 8 Wenn der Feierabend kommt, nimmt er ſeine Laute zur Hand. Bald auf der Diele, bald draußen unter der Linde erklingen ſeine frohen Lieder, und Chriſtinchen ſingt tapfer mit. Auch die Schweſtern und Knechte und Mägde ſtimmen fröhlich ein. Dann ſchallt der Klang zum Dorf hinunter und kündet, daß droben dankbare und frohe Menſchen wohnen. Wenn aber Bub und Mädel am Feierabend durch die Felder ziehen, dann ſingen ſie das Lied Herrn Walters von der Vogelweide, das der Friedel zur Zeit der Heckenroſen in das Dorf gebracht hat, und ſingen es, ob wohl die Roſenzeit lange vorüber iſt. Auch vom Berge ſchallt es oft: Es kam ein Knab gezogen wohl in die Welt hinaus Und wenn die beiden frohherzigen Kinder mit ernſten Mienen die Strophen ſingen, als ob ſie ſchon alt und grau geworden wären und das Leben hinter ihnen liege mit der Roſenzeit und der erſten jungen Liebe, dann lächeln die Eltern leiſe, und auch die andern Rabelhofleute machen ſich ihre Gedanken; aber niemand ſpricht ein Wort über Dinge. die noch in weiter Ferne liegen. Jakob Goldner hat das Grübeln aufgegeben. Ihn quäit der Gedanke an den Bruder ſeines Weibes nicht mehr. E füblt. daß er den Hof mit Recht beſitzen dark das macht ihn glücklich und froh. Nur eines hat er ſich noch für die Der Erntedanktag 1933 Das Programm für die große Kundgebung.— Nährſtun und Wehrſtand. Berlin, 1. Oktober Für den Erntedanktag 1938 iſt folgendes Program vorgeſehen: 1 Samstag, den 3. Oktober: 16 Uhr Begrüßung der Delegierten des Rei snährf durch Reichsminiſter Dr. Goebbels 11 a Garten“ in Hannover. 20 Uhr Die Delegierten des Reichsnährſtandes beſuchen di Vorſtellung des Schauſpiels„Erde“ im Schauſpielhauz zu Hannover. Ab 22 Uhr Eintreffen der Sonderzüge auf den Bahnhöfen Hameln, Afferde, Tündern, Grohnde, Emmerthal, Groß. und Klein⸗Berkel.— Die Sonderzugteilnehmer werden ſoweit ſie bis Samstag früh vor 6 Uhr eintreffen, in Privat⸗ und Maſſenquartieren untergebracht, die ſt unmittelbar bei den Zielbahnhöfen befinden. Sonntag, den 6. Oktober: 7 Uhr Beginn des Aufmarſches von den Quartieren und den Bahnhöfen. Ab 8 Uhr auf dem Bückeberg Darbietungen durch Volks, tanzgruppen, Sing⸗ und Spielgruppen, Maſſenchöre und Muſik.— 3000 bäuerliche Trachtenträger bilden Spalier längs des Führerweges.— Die Feldzeichen und Fahnen nehmen auf der Rednertribüne, Ehrenabtei⸗ lungen der politiſchen Leiter, der SA und Ss vor der oberen Tribüne Aufſtellung. Gegen 12 Uhr Eintreffen des Führers auf dem Kundge⸗ bungsgelände. Eine Batterie feuert beim Eintreffen dez Führers Salut. Nach Abſchreiten der Ehrenkompagnie des A. J. R. Braunſchweig und der Ehrenabteilung des Arbeits dienſtes vom Baukommando Bückeberg begibt ſich der Führer zur oberen Tribüne. Drei Knallbomben geben das Zeichen zur Eröffnung der Kundgebung. Während der Sängerkreis Hameln den Chor„Seg⸗ nung“ ſingt: Ueberreichung einer Erntekrone an den Führer und eines Erntekranzes an den Reichsbauernführer, Eröffnungsanſprache des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels. Begrüßungsflug von ſieben Staffeln der Luftwaffe. Während des Vorbeifluges ſpielen die Muſikkorps den Fliegermarſch bis eine Knallbombe den Beginn der großen Gefechtsübung der Wehrmacht verkündet, Gegen 13 Uhr: Der Führer begibt ſich zur unteren Tri⸗ büne. Rede des Reichsbauernführers Darre. Rede des Führers Nationalhymnen.— Abſchuß von 300 Fallſchirmbom⸗ ben.— Danach Beginn des Abmarſches der Teilneh⸗ mer zu den Bahnhöfen. Ab 19 Uhr Abfahrt der Sonderzüge. Empfang der Bauernabordnungen in Goslar 20 Uhr Eintreffen des Führers in Goslar. Nach Abſchreiten einer Ehrenkompagnie des 3. Jäger J. R. Göttingen begibt ſich der Führer in die Kaiſerpfalz. Ueberreichung der Ehrenbürger⸗Urkunde der Stadt Goslar durch den Oberbürgermeiſter der Stadt an den Führer. Empfang der Bauernabordnungen durch den Füh⸗ rer. 21 Uhr: Der Führer nimmt auf dem Balkon der Kaiſerpfalz den großen Zapfenſtreich ab.— Großes Feuerwerk Sonderzugkarten zum Bückeberg Die Organiſationsleilung Bückeberg teilt mit: Enkgegen anders lautenden Nachrichten iſt die Anmeldung von Teil⸗ nehmern zu Sonderzügen nach dem Bückeberg nicht abge⸗ ſchloſſen. Volksgenoſſen, die am 6. Oktober am Staatsakt auf dem Bückeberg teilnehmen wollen, wenden ſich ſofort an die nächſten Parteidienſtſtelle, die ihnen dann ſofork Sonderzugkarten beſorgt. Zukunft vorgenommen. Sobald es ihm möglich iſt, will er ins Weſtpreußiſche reiſen und das Grab Fritz Rabel⸗ ſuchen und für ſeine Pflege ſorgen. Mit frohen hellen Augen ſieht Annemarie auf ihren Mann. Sie iſt ſo dankbar, daß ſein Gewiſſen ruhig ge⸗ worden iſt im Sorgen für ein fremdes elternloſes Kind. Schon darum allein iſt ihr der Friedel mit tauſend Fäden an das Herz gewachſen, weil er dem Rabelhofer ſeine wohl verdiente Ruhe brachte. Und dennoch irren beide. Ein Erbe des Rabelſohne⸗ lebt, und einmal noch wird der Schatten der Vergangenheit ihnen beiden zu ſchaffen machen, dem Mann und diesmal auch dem Weib. 13 Nie mehr wollte die Straußin eine Fremde einlaſſen: aber als der Winter kommt und der Schnee meterhoch liegt, kann ſie doch der Rabelhoferin den Eintritt nicht ver⸗ wehren. Vielmehr eilt der Straußenbauer ſelbſt in wilder Haſt den Berg hinan und fleht die Schulzin an, ſeinem armen Weib auch diesmal wieder zu Hilfe zu kommen und zu vergeſſen, was die Liſett mit der Hanne hatte „Ich trag Euerm Weib nichts nach, Bauer,“ erwidert Annemarei.„Braucht mich die Liſett, ſo will ich kommen Sie war nicht in dem Haus, ſeit damals die beiden Buben das Licht der Welt erblickten, und ſie erſchrickt in Innerſten, als ſie jetzt hineinſchaut und das wüſte Durch⸗ einander findet, das in verhältnismäßig kurzer Zeit ent⸗ ſtanden iſt. Indeſſen läßt ſie ſich nichts merken und be⸗ kommt auch ihre Miene in die Gewalt. Was hilfe jetzt das Schelten auch! Für den Augenblick iſt nichts zu ändern. Vergeblich ſucht ſie nach friſcher Wäſche und ſendet ſchwe⸗ gend auf den Berg, um das Nötige aus ihrem eigenen Vorrat zu entnehmen. Zwei kleine Mädchen erblicken das Licht der Welt als Mitternacht vorüber iſt; aber das Lichtlein flackert m beiden ſo ſchwach, daß es zu erlöſchen droht, und auch das Leben der Mutter hängt nur noch an einem Faden. „Taufen!“ ſtöhnt die Straußin. 5 Sie denkt nicht anders, als daß ſie ſterben muß, und möchte um alles gern, daß die Seelen der beiden Neuge⸗ borenen mit ihr gehen und nicht im ewigen Tode bleiben. Fortſetzung folgt. ruhe haft! Schl höch Inter Sch völken 1 durch weil reist ſchic Anwe verwe heit e G ben Auge ſchen aufkon werk muß Schäd nende U gen Köln ſtraße torrad rank Fahrze geklärt E Anſt! meiduf Verſch und d und V bleiber in der ſeit d an ſpi ſind, n gefahr von f. ſeit N 0 unglüc wurde! auf de Laſtau graben Fernla Laſtau nach o ſonen ſitzende Leben von ft Das Wilfer 25 ſind n. grünen fünf die ab Franz der S ſchwere brüche, tragen Leute rich N nieder. des G Werkſt. ſchaden ung l! Och. G rad. 7 Huuchrit Verletz zung Seg⸗ us dem ladiocùhen Land Volksſchädlinge kommen in Schutzhaft Ueberſchreitung der Preiſe für Schlachtſchweine. Kurlsruhe, 2. Okt. Das Geheime Staatspolizeiamt meldet: a Der Metzgermeiſter Wilhelm Fritſcher aus Karls⸗ ruhe wurde durch das Geheime Staatspolizeiamt in Schutz⸗ haft genommen. Fritſcher hat wiſſentlich beim Einkauf eines Schlachtſchweines den geſetzlich feſtgelegten Erzeuger⸗ höchſtpreis weſentlich üb erboten, wodurch die im Intereſſe der Allgemeinheit getroffene Preisregelung für Schweinefleiſch gefährdet und die weniger kaufkräftige Be⸗ völkerung benachteiligt wird. der Landwirt Stephan Wahler von Ruſt wurde durch die Geheime Staatspolizei in Schutzhaft genommen, weil er zwei Schla ch tſchweine entgegen der Richt⸗ preisperordnung zu einem höheren Preis als ge⸗ etlich geregelt verkauft hat. Wahler, der ein ſchuldenfreies Anweſen beſitzt und als begüterter Landwirt gilt, hat aus verwerflichem Eigennutz die im Intereſſe der Volksgeſamt⸗ heit erlaſſenen Richtpreisverordnungen ſabotiert. Gerade obige Fälle zeigen erneut, daß es noch Men⸗ ſchen gibt, die immer wieder mehr ihren eigenen Vorteil im Auge haben als das Wohl des geſamten Volkes Dieſe Men⸗ ſchen tragen Schuld daran, daß die unſinnigſten Gerüchte aufkommen, und ſie ſind es, die das ehrliche Metzgerhand⸗ werk in Verruf und in wirtſchaftliche Gefahr brnigen. Es muß einmal ſcharf Stellung genommen werden gegen die Schädlinge des Volkes. Möge es anderen Kreiſen als war⸗ nendes Beiſpiel dienen! Weinheim.(motorradfahrer mit Laſtwa⸗ gen zuſammengeſtoßen.) Ein Motorradfahrer aus Nöln ſtieß mit einem Laſtwagen aus Mörſch auf der Land⸗ ſtraße Lützelſachſen— Weinheim zuſammen, wobei der Mo⸗ torradfahrer ſchwere Verletzungen davontrug und in das Ktankenhaus nach Heidelberg eingeliefert werden mußte. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Weinheim.(Vorſichtsmaßnahmen gegen Anſteckungsgefahr.) Der Landrat teilt mit: Zur Ver⸗ meidung von Zweifeln wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Verſchickungen von Kindern in Erholungsheime, Kinderheime und dergleichen, die außerhalb der Amtsbezirke Mannheim und Weinheim gelegen ſind, auch weiterhin vorerſt noch unter⸗ bleiben müſſen. Auch die Kinderſchulen und die Kindergärten in der Stadt Weinheim müſſen noch geſchloſſen bleiben, weil ſeit dem Zeitpunkt, zu dem Einzelfälle von Erkrankungen an ſpinaler Kinderlähmung in hieſiger Stadt vorgekommen ſind, noch nicht ſo viel Zeit verſtrichen iſt, daß jede Anſteckungs⸗ gefahr als völlig ausgeſchloſſen gelten kann. Neue Fälle von ſpinaler Kinderlähmung ſind im hieſigen Bezirk ſchon ſeit Wochen nicht mehr vorgekommen. Vom Laſtzug geſtreiſt Wie das Unglück bei Wilferdingen geſchah. ſchwere (0 Pforzheim, 1. Okt. Ueber das f Verkehrs⸗ unglück bei Wilferdingen, bei dem zweit Perſonen getötet wurden, wird noch bekannt: Der Fernlaſtzug iſt ziemlich weit auf der linken Straßenſeite gefahren, ſo daß das verunglückte Laſtauto beim Ausbiegen nach rechts faſt in den Straßen⸗ graben geriet. Trotzdem wurde es von dem Anhänger des Fernlaſtzuges geſtreift, was zur Folge hatte, daß ſich das Laſtauto zweimal überſchlug und ſchließlich mit den Rädern nach oben zu liegen kam. Insgeſamt befanden ſich 14 Per⸗ onen auf dem Wagen. Die mit dem Führer im Führerhaus ſtzenden Leute erlitten geringfügige Prellungen. Der ums Leben gekommene Chriſtian Müller hinterläßt eine Familie von fünf Köpfen, Albert Schmidt iſt Vater eines Kindes. Das Unglück ereignete ſich etwa 100 Meter weſtlich des Vilferdinger Bahnhofes. Die Nachforſchungen nach dem flüchtigen Fernlaſtzug ſind noch nicht abgeſchloſſen. Es handelt ſich um einen dunkel⸗ grünen ſchweren Ferntransport⸗Kraftwagen mit Anhänger. Ein drittes Todesopfer. In das Städtiſche Krankenhaus wurden außer den unf Schwerverletzten noch zwei Leichtverletzte eingeliefert, die aber bald wieder entlaſſen werden konnten. Der Arbeiter Franz Bauer aus Eiſental, 41 Jahre alt und Angehöriger der SAR, iſt geſtorben. Die Verletzten haben größtenteils ſchwere Knochenbrüche, ſowie Rippen⸗, Arm⸗ und Becken⸗ ue verſchiedentlich aber auch Schädelbrüche davonge⸗ ragen. Der geflüchtete Kraſtwagenführer ermittelt? Nunmehr hat man einen Laſtkraftzug aus Stuttgart⸗ Münſter feſtgeſtellt, von dem man vermutet, daß er den Zu⸗ ſammenſtoß mit dem Arbeiter⸗Transportwagen von Wil⸗ ſerdingen verurſacht hat. Der Wagenführer wurde vorläu⸗ ſig feſtgenommen. Die Unterſuchung geht weiter. Die im Pforzheimer Krankenhaus untergebrachten Ver⸗ letzten befinden ſich alle außer Lebensgefahr. I Elſenz.(Großfeuer in Elſenz.) Während die Leute auf dem Felde waren, brach in der Scheune des Fried⸗ dich Wickenheiſer Feuer aus. Die Scheune brannte völlig nieder. Auch die Wohnung ſowie die angrenzenden Gebäude des Glaſers Karl Benz, des Küfers Emil Benz und die Werkſtätte des Glaſers Auguſt Benz erlitten ſchweren Brand⸗ ſcaden. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. ( Tiengen bei Waldshut.(Kind tödlich ver⸗ unglückt.) Das I11jährige Söhnchen Karl der Familie Och. Geiger fuhr, auf den Pedalen ſtehend, mit dem Fahr⸗ kad. Das Kind wurde unſicher und fuhr in ein von Anter⸗ lauchringen kommendes Auto. Der Junge trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß der Tod auf der Stelle eintrat. — Das Arbeitsbuch für Hausgehilfinnen. Nachdem der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeilsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung ab 1. Oktober 1935 auch die Berufs⸗ gruppe der Hausgehilfen zur Einführung des Arbeitsbuches aufgerufen hat, iſt jeder Haushaltungsvorſtand, der eine Hausgehilfin beſchäftigt, verpflichtet, die Ausſtellung eines bolchen Arbeitsbuches beim zuſtändigen Arbeitsamt zu bean⸗ agen Hausgehilfen, die ohne Beſchäftigung ſind, haben klbſt den Antrag beim Arbeitsamt zu ſtellen. Künftig dürfen Zäusgehilfen nur beſchäftigt werden, wenn ſie im Beſitz ines ordnungsmäßig ausgeſtellten Arbeitsbuches ſind, das de ber Antritt der Stellung dem Arbeitgeber auszuhändigen f ben. Die Hausfrau hat darin den Beginn der Arbeits⸗ ufnahme ohne weitere perſönliche Juſätze zu bermerken und zus Arbeitsbuch ſorgfältig aufzubewahren. Es iſt der Haus⸗ 6 hilfin bei Beendigung der Beſchäftigung auszuhändigen. Zurückbehaltungsrecht ſteht der Hausfrau nicht zu. Die Bahn frei! Ab Donnerstag allgemeiner Verkehr auf der Strecke Frankfurt— Mannheim— Heidelberg. „Frankfurt a. M., 1. Okt. Die oberſte Bauleitung der Keichs autobahn gibt bekannt, daßz am Donnerslag, den 3. Okfober, ab 11 Uhr vormittags die Reichsgutobahnſtrecke Darmſtadt— Mannheim Heidelberg an ſämklichen An⸗ ſchlußſtellen dem Verkehr übergeben wird. Was der Autofahrer über die Benutzung der Reichsautobahn wiſſen muß: 1. Die Autobahn iſt nur für Kraftfahrzeuge beſtimmt. Von der Benutzung ſind ſomit ausgeſchloſſen: Fuß⸗ gänger, Radfahrer, Reiter und Fuhrwerke. 2. Zu⸗ und Abfahrten der insgeſamt 85 km langen Autobahn von Frankfurt(M) nach Mannheim und Heidelberg ſind nur über die Anſchlußſtellen ge⸗ ſtattet. Die Anſchlußſtellen befinden ſich an der Kreuzung der Autobahn mit der Straße: Frank⸗ furt(M)— Kelſterbach, Langen Mörfelden, Darm⸗ ſtadt Griesheim, Lorſch Bürſtadt, Viernheim Fase—Käfertal, Neckarau Flugplatz Mann⸗ heim. Ein⸗ und Ausfahrt: In Mannheim an der Rhein⸗Neckar⸗Halle, in Verlängerung der Auguſta⸗Anlage. In Heidelberg in der Verlängerung der Berg⸗ heimerſtraße. 3. An den Anſchlußrampen ſind nur die von Sperr⸗ zeichen freien Weg zu benutzen. Auf den Zu⸗ und Abfahrtsrampen iſt das Ueberholen nicht geſtattet. 4. Die weſtliche Fahrbahn bis zur Gabelung ſüdlich des Neckars iſt für die Richtung Frankfurt(M)— Mannheim— Heidelberg, die öſtliche für die Richtung Heidelberg Mannheim— Frankfurt(M). beſtimmt. Auf der Verbindungsſtrecke Mannheim— Heidelberg dient die ſüdliche Fahrbahn der Fahrt von Mann⸗ Aus den Nachbarländern Schwerter Zuſammenſtoß — Sindelfingen, 1. Okt. Ein ſehr ſchwerer Verkehrsun⸗ fall ereignete ſich auf der Straße nach Vaihingen. Kurz nach der letzten Kurve auf der abfallenden Geraden nach Vaihin⸗ gen ſtießen aus bis jetzt noch nicht reſtlos geklärter Arſache drei Motorradfahrer derart zuſammen, daß von den ſechs Perſonen, die auf den Motorrädern ſaßen, vier ſchwer und zwei leicht verletzt wurden. Der Verkehrsomnibus verbrachte die Verletzten nach Vaihingen, wo ihnen die erſte Hilfe zuteil wurde. Durch das Krankenauto wurden ſie dann ins Marienhospital Stuttgart verbracht. Zwei von den Schwer⸗ verletzten ſchweben in Lebensgefahr. Gerüchtweiſe verlautet, daß durch falſches Abblenden der Unfall verurſacht wurde. Die Verunglückten ſind aus Stuttgart, Ergenzingen und Seebronn. — Marbach.(Schwerer Verkehrsunfall.) Der Stellwerksmeiſter Weik und der Zimmermeiſter Mau⸗ rer, beide von Stammheim, fuhren auf dem Motorrad auf der Straße Marbach—Poppenweiler und überholten etwa 30 Meter vor der Kurve einen Marbacher Motorradfahrer. Stellwerksmeiſter Weik hatte anſcheinend die Kurve zu ſpät bemerkt und bremſte ſein Motorrad ſo ſtark ab, daß dieſes ſich überſchlug und Fahrer und Mitfahrer mit großer Wucht auf den Boden ſtürzten. Der Anprall war ſo ſtark, daß ſowohl Weik wie Maurer einen Schädelbruch davon⸗ trugen. Maurer erlitt noch einen Schlüſſelbeinbruch und ſtarke Hautabſchürfungen am Kopf. Beide Schwerverletzte wurden alsbald ins Kreiskrankenhaus Marbach verbracht. Während es Weik verhältnismäßig ordentlich geht, iſt der Zuſtand von Maurer recht bedenklich. Oggersheim.(Vom Motorrad angefahren.) Als die Hausgehilfin Margarete Rupp aus Frankenthal vor ihrer Dienſtſtelle, der Wirtſchaft Jeſter an der Ziegel⸗ hütte bei Maxdorf, in ein Auto ſteigen wollte, wurde ſie von einem vorüberfahrenden Motorradfahrer aus Kirch⸗ heim angefahren und derart verletzt, daß ſie ins Kranken⸗ haus gebracht werden mußte. Der Motorradfahrer ſtürzte und erlitt eine Schädelperletzung, ſo daß er ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Beſitzer des Kraftwagens kam mit leichteren Verletzungen davon. Wildererbande das Handwerk gelegt Jeuergefecht mit den Kriminalbeamten.— Der Haupktäter erſchießt ſich. e Wiesbaden. Lange Zeit hindurch konnte in den Wal⸗ dungen des Naſſauer Landes eine Wildererbande dem Wildererunweſen nachgehen, ohne daß es gelang, die Täter zu faſſen. Durch verſchiedene Beobachtungen verſtärkte ſich der Verdacht, daß die Bande, die allerorts auftauchte, einen Kraftwagen benutzte. In der Nacht ſtellten nunmehr die Kriminalpolizei, Gendarmerie und Forſtverwaltung Po⸗ ſtenketten aus. In der Nähe von Wambach beobachteten da⸗ bei Gendarmen einen Kraftwagen, aus dem ein Schuß ab⸗ gefeuert worden war. Man ſtellte zwar ſofort das Auto, doch gelang es dem Fahrer, zu entkommen. Die Beamten feuerten auf den Wagen, der auch getroffen wurde, aber doch weiterfahren konnte. Der Verdacht der Täterſchaft richtete ſich bald gegen den 50jährigen Eugen Moſer aus Biebrich. Als dieſer noch in der Nacht durch Kriminalbeamte verhaftet werden ſollte, gab der Täter mehrere Schüſſe auf die Beamten ab, doch ohne zu treffen. Dann jagte er ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf, die ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Moſers Bei⸗ fahrer, der 52jährige Friedrich Wagner aus Rauenthal, konnte feſtgenommen werden, der zugab, zuſammen mit Moſer gewildert zu haben. In einem zum Hauſe Wagners gehörigen Schuppen fand man die beiden Gewehre, die auf der Wildererfahrt mitgenommen worden waren. Im Hauſe Moſers kamen bei einer Durchſuchung drei Jagdgewehre und größere Mengen Munikion zum Vorſchein. Außerdem fand man in einem Holzverſchlag ſieben Säcke, die noch Schweißſpuren und Wildhaar aufwieſen.. Wie raffiniert Moſer die Wilddieberei betrieb, geht ſchon daraus hervor, daß er in der Nähe von Heidelber ordnungsgemäß eine Jagd gepachtet hatte und jetzt na Ablauf des alten Pachtvertrages wieder Verhandlungen über die neue Pachtung in die Wege leitete. Ein dei Moſer gefundenes Notizbuch gibt Auskunft darüber, wo er das ewilderte Fleiſch abſetzte. Es iſt deshalb zu erwarten, daß die Unterſuchungen der Polizei noch weitere Kreiſe ziehen werden. heim nach Heidelberg, die nördliche der Fahrt von Heidelberg nach Mannheim. Auf jeder Fahrbahn iſt rechts zu fahren, die linke Hälfte nur beim Ueberholen zu benutzen. Beim Ueherholen empfiehlt es ſich, dieſe Abſicht dem nachfolgenden Fahrzeug durch Bedienen des linken Richtungsanzeigers kund zu kun. An den Abzweigſtellen hat das in gerader Richtung weiterfahrende Fahrzeug das Vorfahrts⸗ recht. Nebeneinanderfahren iſt nicht geſtattet. Die Richtung kann nur an den Anſchlußſtellen und an den Endpunkten gewechſelt werden. An den An⸗ ſchlußſtellen iſt unter Benutzung der Auffahrtsrampen die Autobahn nur auf bezw. unter den Brücken zu kreuzen. Das Aeberfahren des Mittelſtreifens iſt auf der geſamten Strecke unbedingt verboten. 6. Anhalten darf nur in dringenden Fällen werden. Das Fahrzeug iſt auf die äußerſte rechte Seite der jeweiligen Fahrbahn zu ſtellen. Zwiſchen der An⸗ ſchlußſtelle Darmſtadt und Lorſch ſind zwei Parkplätze und zwiſchen der Anſchlußſtelle Lorſch und Viernheim iſt ein weiterer Parkplatz geſchaffen. 7. Die Ueberführungen dürfen nicht als Anterſtellräume bei Regen und Schnee benutzt werden. 8. Bei Anfällen oder Pannen kann durch die Fernſprech⸗ ſtellen in den Wärterhäuschen an den Anſchlußſtellen Hilfe herbeigeholt werden. Zu den Fernſprechſtellen nur auf dem äußeren Bankett, nicht auf der Fahr⸗ bahn gehen. 9. Den Anweiſungen des Bahnſchutzes und des mit grünen Armbinden gekennzeichneten Straßenmeiſter⸗ perſonals iſt unbedingt Folge zu leiſten. 10. Nur bei Beachtung dieſer Vorſchriften und bei ge⸗ ſteigerter gegenſeitiger Rückſichtsnahme der Bahn⸗ benutzer kann die Reichsautobahn erhöhte Sicherheit und erleichtertes Fahren bieten. 0 Nur noch eine Flagge Amtlich wird mitgeteilt: Durch das Reichsflaggengeſetz vom 15. September 1935 iſt die Hakenkreuzflagge zur al⸗ leinigen Reichs⸗ und Nationalflagge beſtimmt worden: Auf Grund des Arkikels 4 dieſes Geſetzes hat der Reichs⸗ miniſter des Innern durch Erlaß vom 16. September 1935 angeordnet, daß ſämkliche öffenklichen Gebäude des Kei⸗ ches, der Länder und der Körperſchaften des öffentlichen Rechts künftig allein mit der Hakenkreuzflagge flaggen und daß von ihnen die Flagge ſchwarzweißrot ſowie die Flag⸗ gen der Länder und Provinzialverbände nicht mehr zu zei⸗ gen ſind. Es wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß ſich die Bevölkerung dieſem Vorgehen anſchließt und nur noch die Hakenkreuzflagge zeigt. Verboten iſt das Zeigen der ſchwarzweißroten Flagge nur für Juden. Muſterung 1933 Die Untere Erſatzbehörde— Zbweigſtelle beim Polizeipräſidium teilt mit: Die zum Heeresdienſt ausgehobenen Rekruten haben ihre Geſtellungsbefehle erhalten. Von den bei der Muſterung 1935 als tauglich befundenen Dienſtpflichtigen konnten in dieſem Jahre noch nicht alle eingeſtellt wer⸗ den, weil bereits eine große Zahl Freiwilliger angenommen war. Taugliche Dienſtpflichtige, die in dieſem Jahr nicht einberufen werden, erhalten den Erſatzreſerve I⸗Schein. Sie können, ſofern ſie bei der Muſterung tauglich 1 und 2. befunden ſind, in Ausnahmefällen noch im letzten Vierteljahr 1935 als Nacherſatz zur Deckung von Aus⸗ fällen herangezogen werden. Im Allgemeinen wird ihre Einſtellung zum Dienſt in der aktiven Wehrmacht im Oktober 1936 erfolgen. Bedingt Taugliche werden im Jahre 1936 zu Uebungen der Erſatzreſerve herangezogen werden. Bei der Muſterung„Tauglich“ befundene Dieaſt⸗ pflichtige des Jahrgangs 1914, die bis zum 1. Nov. 1935 weder einen Geſtellungsbefehl, noch einen Erſatz⸗ reſerve l⸗Schein erhalten haben, ſind verpflichtet, ſich umgehend bei der Unteren Erſatzbehörde— Zwoeigſtell⸗ Mannheim— beim Polizeipräſidium ſchriftlich oder per⸗ ſönlich zu melden. Im übrigen ſind alle Anfragen bei der Unteren Erſatzbehörde oder das Anbringen von Sonderwünſchen über Einberufung(3. B. Einberufung zu einem anderen Truppenteil, Ueherſchreibung aus der Erſatzreſerve J zur ſofortigen Ableiſtung der aktiven Dienſtzeit uſw.) zweck⸗ los. Sie können nicht beantwortet werden. * Mann⸗ heim — Reichsbeihilfen für Obſtneupflanzungen. Der Reichs⸗ nährſtand hat an die Obſtanbauer einen Appell gerichtet, dem Mehrbedarf Deutſchlands an Obſt und Obſterzeug⸗ niſſen durch eine weitere Ausdehnung der Obſtanlagen und Neuſchaffung von Anlagen Rechnung zu tragen. Dabei wird mitgeteilt, daß der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft dem Reichsnährſtand 400 000 Mark Reichsbethilfen für Neupflanzungen von Obſtbäumen im Herbſt 1935 zur Verfügung geſtellt hat. Die Bezuſchuſſung iſt unter anderem davon abhängig, daß die Neupflanzungen unter Aufſicht der zuſtändigen Landesbauernſchaft geſchaffen werden und mindeſtens 10 Stämme umfaſſen. Radfahrer 41 letzungen. Außerdem erlitt ein Inſaſſe des Aut Schnittwunden. Das Fahrzeug würde ſo ſtark beſchädigt, da es abgeſchleppt werden mußte Ueber die Schuldfrage ſind dis polizeilichen Erhebungen noch im Gange. 1 Für die Einheit der Jugend Gauleiter Wagner ſpricht auf einer Kundgebung der HJ. () Karlsruhe, 1. Okt. Im überfüllten Feſthalleſaal fand eine Kundgebung der Hitlerjugend ſtatt, die unter der Loſung ſtand: Die Einheit der Jugend als Grundlage der Einheit des Staates. Gauleiter Wagner führte u. a. aus: Es wird behauptet, daß das Elternhaus den alleinigen Anſpruch auf die Erziehung des Kindes habe. Das iſt ein Irrtum. Wir gehören alle unſerem Volk und das Volk jat das ewige Recht, dem Einzelnen Pflichten aufzuerlegen, Wir beſtreiten dabei nicht das Recht des Elternhauſes, der erſte Erzieher des Kindes nach dieſen vom Staat ge⸗ gebenen Grundſätzen zu ſein. Die Volksſchule hat wie jede andere Schule nationalſozialiſtiſch zu ſein. Das bedeutet auch, daß unſere Jugend in den Schulen im Sinne der Staatsjugend zu erziehen iſt und die Zuſammenarbeit mit den Verbänden dieſer Jugend gewährleiſtet ſein muß. Neben den bürgerlichen Kreiſen glauben auch kirchliche Kreiſe, unſeren nationalſozialiſtiſchen Jugendverbänden noch mit Vor⸗ dehalten begegnen zu müſſen. Wir waren gezwungen, uns mit dieſen Kreiſen in den letzten Monaten oft ſcharf aus⸗ einanderzuſetzen. Mit umſo größerer Genugtuung können wir feſtſtellen, daß dieſe Auseinanderſetzungen zu einer Be⸗ ruhigung und Befriedung unſeres innerdeutſchen Lebens ge⸗ führt haben. Wir wollen deshalb auch heute wieder den Wunſch zum Ausdruck bringen, daß die letzten Anklarheiten und Gegenſätze zwiſchen Staat und Kirche bald endgültig beſeitigt ſein mögen. Wie die Einheit von Partei und Staat das alleinige Recht auf die politiſch⸗weltanſchauliche Erziehung unſeres Volkes beſitzen muß, ſo muß auch künftig die Staatsjugend, alſo die HJ, das alleinige Recht auf die politiſch⸗weltanſchau⸗ liche Erziehung unſerer Jugend haben. Annachgiebig müſſen wir bis zur Klärung dieſer letzten Streitfragen von der Mit⸗ gliedſchaft der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, ſowie von der geſamten Beamtenſchaft verlangen, daß ſie ihre Kinder der Staatsjugend und den Gemein⸗ ſchaftsſchulen unſeres Volkes anvertrauen. Es iſt dies nur ein zu billiges Verlangen, das mit Zwang nichts zu tun hat, ſondern als eine ſelbſtverſtändliche Pflicht Partei und Staat gegenüber angeſehen werden muß. Wer dieſe Pflicht nicht erfüllen zu können glaubt, wird von nie⸗ manden gezwungen, länger in der Partei oder in der Be⸗ amtenſchaft zu verbleiben. Eltern aber, die die Jugend freiwillig in die Verbände der HJ ſchicken, dürfen beruhigt ſein, daß ihr dort die Freiheit für die Ausübung ihrer religid⸗ ſen Pflichten in keiner Weiſe verſagt wird. Badiſches Sondergericht Mannheim, 1. Okt. Des Sondergericht hatte vier Fälle abzuurteilen. In den erſten drei Fällen handelte es ſich wieder um religiöſe Einſtellungen gegen den Staat. Der 51 Jahre alte Adolf Weber aus Buchen, wohnhaft in Mannheim, äußerte ſich in abfälliger Weiſe über die Auf⸗ löſung der katholiſchen Jugendverbände und die Einverlei⸗ bung in die HJ, die darin zu Ungläubigen erzogen würden. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten aus. In den beiden anderen Fällen handelte es ſich wieder um Verbreitung von Schriften der Ernſten Bibelforſcher von Alm bei Oberkirch aus, einem Hauptſitz der„Zeugen Jehovas“. Der 35 Jahre alte Otto Scheurer gab ſie ſeinem Schwager zum Leſen. In der betreffenden Nummer ſtand wieder ein Hetzartikel gegen die Verurteilungen. Im anderen Falle war angeklagt der 42 Jahre alte Franz Birk aus Ulm, der die Schrift einem Bekannten überließ. Beide Angeklagten be⸗ haupteten, die Schrift ſei ihnen von Bern aus„zugeſandt“ worden. Das Gericht erkannte in beiden Fällen auf drei Monate Gefängnis. An den Bemühungen zur Hebung der Lage der Arbeiter⸗ ſchaft durch die Regierung mäkelte der 33 Jahre alte Fridolin Uhrenbacher aus Eſpaſingen in einer Wirtſchaft zu Men⸗ zingen. Er wagte die ſinnloſe Behauptung aufzuſtellen, unſer Heeresaufbau werde von Juden finanziert. Das Gericht wertete die ſehr hoch geſtiegene Alkoholtemperatur und ſprach eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten aus. e Notes Weinlaub In unſeren herbſtlichen Gärten beginnen aus Roſen⸗ gezweig rot die Hagebutten zu leuchten. Grünes und gelbes Spargelkraut läßt langſam ſeine runden Beeren ſich röten. And von den Zäunen und Laubenwänden ſchimmert im Sonnenlicht das purpurn ſich färbende Laub des wilden Weines. Wie hängt es ſchon ſo vielfarbig, ſo herbſtlich⸗bunt am Spalier! Hier, dort, überall iſt Blatt neben Blatt noch grün mit erſt einem leiſen, erſten Hauch rot. Viele andere ſind ſchon welk und fahl, blaßgelb und an den Rändern braun und verkrümmt. Die meiſten aber zeigen jenes im Sonnenlicht warm und ſatt leuchtende Rot, das den Glauben erweckt, es ſeien ſchwere Blutstropfen ins herbstliche Wein⸗ laub gefallen; vielleicht hat ſie der Spätſommer geweint oder ein Sommervogel vor dem Davonziehen. And zwiſchen dem bunten Laub hängen die noch grünen Trauben des wilden Weines. Sie ſind nur klein, kaum ſo groß wie die Trauben des echten Weines im Juli. Bald werden ſie blau und reif, wie jene dieſen matten Schimmer tragen, der an Samt erinnert.— Wie lange währts mehr bis dahin. Schon reißt der Herbſtwind raſchelnd Blatt um Blatt von den Nanken. Sie werden von ſelber zu fallen beginnen, ſobald erſt Seenebel feucht und kühl übers Land gezogen kommt in grauen, ſchweren Schwaden und der Wind noch herbſtlicher daherweht und hineingreift in die dann buntfarbige Pracht. Dann liegt am Boden verwaſchen, verwelkt, braun und traurig Blatt neben Blatt und weiß nichts mehr von dieſen Vorherbſttagen, da ſie, noch grün, ſchon rot, im RNankengewirr vom erſten Herbſt zu erzählen begannen. 8 Gefſundheitspflege im Herbſt Der Monat Oktober bringt die richtige Herbſtwitterung. Kühle Nächte, ſchöne herrliche Tage, naßkalte Nebel und rauhe Abendwinde wechſeln miteinander ab. Da heißt es in geſund⸗ heitlicher Beziehung einigermaßen vorſichtig zu ſein. Beim Eintritt der Herbſtwitterung muß ſich die Kleidung der Witterung anpaſſen. Solange es ſchön und warm iſt, dann man wohl noch mit leichter Kleidung auskommen. Macht ſich aber die Kühle bemerkbar, dann muß man Anter⸗ oder Ueberkleider anziehen. Alle Perſonen, die ſchon am frühen Morgen hinaus müſſen oder die der Beruf erſt ſpät abends heimkehren läßt, werden auch an ſchönen Tagen eines Schutzes nicht entbehren können. Um ſich in der Uebergangszeit geſund zu erhalten, iſt es auch notwendig zu ſorgen, daß der Stoff⸗ wechſel immer regelmäßig von ſtatten geht. Wer an un⸗ freundlichen Tagen zu Hauſe bleiben will und muß, ſollte ſich hier die nötige Bewegung verſchaffen. Beſonders Kinder ſollen nie müßig herumſitzen. Zur Vermeidung von Erkältungen muß auch auf das Schuhwerk große Sorgfalt gelegt werden. Durchläſſiges Schuhwerk darf man in der kalten Jahreszeit niemals tragen. Naſſe Füße ſind häufig die Urſache ſchwerwiegender Erkäl⸗ tungskrankheiten. Wenn es kälter wird, muß natürlich auch der Ofen in Anſpruch genommen werden. Da erfahrungs⸗ gemäß die Wohnungen auch an ſchönen Tagen unter der Einwirkung der kalten Nächte ſehr kühl ſind, empfiehlt es ſich einzuheizen. Beim Heizen iſt aber darauf zu achten, daß die Temperatur 15—17 Grad Celſius beträgt. .—.. ̃. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: N Mittwoch, 2. Oktober: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 336 bis 353, 512 bis 520, 536, 541 bis 550, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 301 bis 600: Oberon. Oper von C. M. von Weber. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 3. Oktober: Miete D 3: Madame But⸗ terfly. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Freitag, 4. Oktober: Miete B 3: Xerxes. Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 5. Oktober: Miete E 3: Zum erſten Male: Schwarzarbeiter. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 6. Oktober: Zum Erntedankfeſt: Miete G 3, Sondermiete G2: Saat und Ernte. Schauſpiel von Hans Multerer. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Neues aus aller Wel! 2 Füchſe als Traubenliebhaber. In Mühlbach franken) wurde mit dem Herbſten der Weinreben begonne Ueber Diebſtähle in den Weinbergen hört man keine 105 gen, aber man hatte feſtgeſtellt, daß ſich Füchſe unter 5 Umzäunung hindurchwühlten und die Weinſtöcke plünder ten. An einem Weinſtock war der ganze Behang bis auf 15 Kämme leergefreſſen. E Zwei Tote bei Verkehrsunfall. Dem von der Kirchen einwethung in Antermerzbach bei Bamberg heimkehrenden Architekten Erhard Steiler aus Bamberg kam ein Ommibis entgegen. Als ſich dieſer und das Kraftrad des 5 auf gleicher Straßenhöhe befanden, lief ein Fußgänger jn das Motorrad und wurde von dieſem derart erfaßt daß r tot liegen blieb. Auch Steiler ſtürzte und erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen, an denen er ſtarb. 5 5 * Schweres Autounglück.— Ein Toter, zwei Schwer⸗ verletzte. Auf der Heimfahrt von Rabeneck in der Fränkischen Schweiz geriet morgens halb 3 Uhr bei Bamberg der Wagen des Bauführers Dietz aus bisher unbekannter Arſache von der Fahrbahn ab und rannte gegen einen Baum. Ein In⸗ ſaſſe wurde auf der Stelle getötet, zwei weitere wurden ſchwer verletzt. 4. Im Rauch erſtickt. Im Schuhwarenlager des Händ⸗ lers Ludwig Weber in Neuſtadt a. d. D. brach nachts ein Brand aus, der durch die Feuerwehr gelöſcht werden konnte. Weber, der neben dem Lager ſchlief und deſſen Zimmertür ſofort eingeſchlagen wurde, konnte nur mehr als Leiche ge⸗ borgen werden. Der Tod war durch Rauchvergiftung einge⸗ treten. a Paſſagiere der„Rotterdam“ geborgen. Der dem an der Küſte von Jamaica aufgelaufenen holländiſchen Dampfer „Rotterdam“ zu Hilfe geeilte britiſche Dampfer„Ariguani“ übernahm die 60 Paſſagiere des geſtrandeten Dampfers und brachte ſie nach Kingſton. Die Beſatzung blieb an Bord, um bei den Abſchlepparbeiten mitzuhelfen. (Unter Steiler Ein Tiger ausgebrochen Aufregende Szenen in Bad Mergentheim. Bad Mergentheim, 1. Oktober. In der Vorſtellung eines hier gaſtierenden Zirkus ſprang bei der Vorführung von fünf Tigern plötzlich ein Ti⸗ ger gegen das Eiſengitter und brach die Gitterſtäbe ausein⸗ ander. Mit einem Satz ſprang er durch die Oeffnung, ſetzle quer über eine Loge hinweg und flüchtete durch den Haupl⸗ ausgang. Ein vor dem Jirkus ſtehender 30 Jahre aller Mann wurde von dem Tiger mit den Pranken am Genick gepackt und gegen einen Jaun geworfen. Der Mann erlilt ſchwere Wunden und mußzte ſofork ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Der Tiger flüchtete weiter, konnte aber nach Verlauf wen etwa dreiviertel Stunden von dem Dompteur in der Nähe der Tauber wieder eingefangen werden. Der Aus⸗ bruch des Tigers löſte bei den Zuſchauern einen Schrei des Entſetzens aus, doch konnte die Vorſtellung, nachdem das Publikum ſich von ſeinem Schrecken erholt hatte, weiterge⸗ führt werden. Neues franzöſiſches Regiment im Elſaß Paris, 1. Okt. In Straßburg iſt das 172. Feſtungs⸗ Infanterie⸗Regiment wieder aufgeſtellt worden, das in Straß⸗ burg und im Lager von Oberhofen Standort beziehen wird. Das Regiment lag vor dem Kriege in Belfort und war 1923 aufgelöſt worden. Das neue Feſtungs⸗Regiment wird als beſonderes Abzeichen ein Schild tragen, das ein Be⸗ feſtigungswerk über dem Rhein darſtellt, ferner das Lo⸗ ſungswort:„Ich werde mich behaupten“ ſowte das Wappen der Stadt Straßburg. Das Regiment wird aus Angehörigen der dortigen Umgebung zuſammengeſtellt werden und den Zunamen„Niederrheiniſches Regiment“ tragen. Am 2. Oktober wird dem Regiment ſeine Fahne überreicht. Eiſenbahnunglück bei Valencia Madrid, 1. Okt. Bet Valencia ſtieß ein vollbeſetzter Triebwagen, der mit einer Geſchwindigkeit von 90 Klm. fuhr, mit einem auf der Strecke ſtehenden Eiſenbahnwagen zuſammen. Aus den Trümmern wurden 45 zum Teil ſchwer verletzte Fahrgäſte geborgen. Eine Perſon iſt nach der Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus geſtorben. Verſammlungs⸗Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Anſchließend Verteilung der Feſtbücher. Pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich. Tbd.„Jahn“. Morgen Donnerstag abend halb 9 Uhr Zuſammenkunft der Turner und Turnerinnen im „Kaiſerhof“ zu einer kleinen Wiederſehensfeier mit unſerer aus Amerika zurückgekehrten Turnſchweſter Eliſe Ruf. u Ortsbauernſchaft. n Für die Spendewagen am kommenden Sonntag (Ernte⸗ und Dankfeſt) wird pro Mitglied ein Korb Kartoffel am kommenden Freitag eingeſammelt! Um ſchnelle Sammlung zu ermöglichen, bitte ich um Bereit⸗ ſtellung derſelben. Der Ortsbauernſchaftsführer. Heute Abend um halb 9 Uhr Verſammlung im„Pfälzer Hof“. der Jungbauern. Erſcheinen Pflicht betr. Ernte⸗ und ——— ä——— „„ ä — Danksagung. sagen wir Unsern beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen 70 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme 1 ö —“ hiermit ö 5 innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für die 0 trostreichen Worte, sowie für die vielen Kranz 005 und Blumenspenden. 0 00 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 0 N 7 f Frau Magdalena Gärtner W tw. Mhm.-Seckenheim, 2. Oktober 1935. S— 2 „ Flite lerlist uud liſinter brauchen auch Sie einen neuen Mantel. Güßer Pfälzer Traubenmoſt Freitag eintreffend. Kelterobſt g jedes Quantum, nächſte Woche eintreffend. Hilbert müll, Weinhandlg. kinmachlönle in allen Größen per Liter 14 Pfg. Johann& Würthwein Baumaterialien und Inſtallationsartitel Kloppenheimerſtraße 37. Braunschweiger Cemüsg-Konserven Ernte 1985 wie; Spargeln, Erbsen, Leipziger Allerlei, Karotten, Schnittbohnen, Brechbohnen in allen Qualitäten ½, und ½ Dosen, empfiehlt ſouhe Mädchen für Landwirt ſchaft Räheres in d. Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 3 Timmer und Küche ſofort zu vermieten. Bonndorferſtr. 17 Tauſche Holz⸗ Die kühlen Tage machen die Anschaffung . eee Ein wirklich der warmen Bekleidung notwendig meine billiges Herren. 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