diener „ i dacht ber⸗ einen plicen hatte, wel unde ung werk imm emi⸗ lfäl⸗ lige lid ſie te. Ge⸗ of Eicheln täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzelgenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte At. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt-gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Femnſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. dages.und dnzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo ſür die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 35: 1225 36. Jahrgang — 658 17 7 1700 2 2. Her Vormarſch ſchon im Gange? Abeſſiniſche Meldungen über einen italieniſchen Einmarſch. Addis Abeba, 3. Oktober. Die Italiener ſollen die Grenze überſchritten haben und in dem von ihnen beſetzten abeſſiniſchen Gebiet eine Groß⸗ kampfbaſis aufbauen. 50 000 Mann von Eingeborenenkrup⸗ pen ſeien in Marſch geſetzt worden, um Ankerſtände und Straßen anzulegen. die Waſſerverhältniſſe ſind außer⸗ ordentlich ſchwierig. Abeſſiniſche Truppen haben, wie von abeſſiniſcher Seite erklärt wird, bisher keine Gegenaktion unternommen. Die allgemeine Mobilmachung in Abeſſinien wird ſtündlich erwartet. Wie weiter berichtet wird, hat der Gouverneur von Franzöſiſch⸗Somaliland eine Abteilung Eingeborenentrup⸗ pen an die Nordweſtgrenze von Franzöſiſch⸗Somaliland entſandt, um die Grenze zu ſichern. Das Hauptquartier der Truppen iſt Karkara. Abeſſiniſche Beſchwerde in Genf Telegramm Haile Selaſſis an den Völkerbund. Genf, 2. Oktober. Dem Generalſekretär des Völkerbundes iſt Telegramm des Kaiſers von Abeſſinien, Haile Selaſſie, zu⸗ gegangen: Addis Abeba, 2. Oktober. Teile Ihnen zwecks Bekanntgabe an den Rat und die Jölkerbundsmitglieder mit, daß italieniſche Truppen in der Gegend ſüdlich des Berges Mouſſa Ali in der Provinz Auſſa die abeſſiniſche Grenze gegen dieſen Berg und Fran⸗ zöſiſch⸗ Somaliland verletzt, ſich auf abeſſiniſchem Gebiet feſt⸗ geſetzt haben und einen großangelegten Angriff vorbereiten. Die Nähe des Meeres in dieſer Gegend und der leichte Zu⸗ gang zu ihm durch das Gebiet der franzöſiſchen Somaliküſte ermöglichen es dem Völkerbund, entweder Beobachker zu enkſenden oder eine Beſtätigung dieſer Verletzung des abeſ⸗ ſiniſchen Hoheitsgebietes durch die Regierung der franzöſi⸗ ſchen Somaliküfte zu erlangen. England vor der Entſcheidung „Löſung nach der einen oder anderen Richtung“. London, 3. Oktober. Das engliſche Kabinett befaßte ſich in ſeiner Sitzung am Mittwoch mit der Haltung, die der Vertreter Englands im Genfer 13er⸗Ausſchuß einnehmen ſoll. Dieſer Ausſchuß ritt heute in Genf zuſammen, um einen Bericht über die Anwendung des Arkikels 15 im abeſſiniſchen Konflikt zu entwerfen. Vor der Kabinettsſitzung, die um 11 Uhr be⸗ gann, wurde zunächſt der Außenminiſter Sir Samuel hoare und anſchließend der Kriegsminiſter Lord Halifax vom König in Audienz empfangen. In der Kabinettsſitzung berichtete der eigens von Genf nach London zurückgekehrte Miniſter für Völkerbundsange⸗ legenheiten, Eden, über die jüngſte Entwicklung bei den Verhandlungen unter den Mitgliedern des Völkerbundes. obwohl Einzelheiten über das Ergebnis der Kabinelts⸗ ſtzung zur Stunde noch nicht vorliegen, darf mit Sicherheit angenommen werden, daß die engliſche Regierung in lebereinſtimmung mit den amtlichen und halbamtlichen Auslaſſungen der letzten Wochen unverändert entſchloſſen it gemeinſam mit den übrigen Mitgliedern des Völker- bundes unter ſirikter Anwendung der Satzungen eine Lö⸗ ſung des Konfliktes nach der einen oder anderen Richtung hin herbeizuführen. Die engliſche Außzenpolilik ſtehl daher nach wie vor zu dem Syſtem der kollektiven Sſcherheit durch den Völkerbund. In einer Meldung der Preß Aſſociation wird erneut betont, daß in den Kabinettsberatungen die Frage eines iſoljerten Vorgehens Englands völlig außer Diskuſ⸗ ſion geſtanden habe. a Weitere Beratung der engliſchen Miniſter Nach Beendigung der Kabinettsſitzung, die rund zwei Stunden dauerke, berief der Miniſterpräſident für den Nachmittag eine weitere Sitzung ſeiner engeren Kabinetts kollegen ein, deren Reſſorts hauptſächlich mit dem abeſſi⸗ niſchen Streitfall und den ſich aus ihm ergebenden mögli⸗ chen Weiterungen befaßt ſind. An dieſer Sitzung nahmen außer dem Schatzkanzler, dein Außenminſſter, dem Handelsminiſter und dem Kolo⸗ nialminiſter auch die Chefs der drei Wehrminiſterien teil. on Nichtmitgliedern des Kabinetts waren der Erſte See⸗ lord, Sir E. Chatfjeld, und der Ständige Unterſtaatsſekre⸗ tär im Foreign⸗Office, Sir Robert Vanſittart, anweſend. Gleichzeitig ſind ſedoch die Mitglieder der Regierung aufgefordert worden, ſich für die Einberufung einer elwa nokwendig werdenden Sonderſitzung bereitzuhalten. Reuter zufolge haben die für die Landesverkeidigung verantworklichen Stellen Vollmacht erhalten im Benehmen mil dem Miniſterpräſidenten diejenigen Maßnahmen zu lreffen, die die Amſtände erfordern. Engliſche Arbeiterpartei für Sühnemaßnahmen London, 3. Okt. Die Jahreskonferenz der Arbeiterpar⸗ bei in Brighton ſprach ſich mit 2 168 000 Stimmen gegen 000 Stimmen für die Anwendung von Sühnemaßnah⸗ men durch den Völkerbund im italieniſch⸗abeſſiniſchen Kon⸗ flitt aus. Die Verkündung des Abſtimmungsergebniſſes wurde von der Verſammlung mit Beifall begrüßt. folgendes nr 82 1 Donnerstag, den 3. Oktober 1935 Die Stunde der Entſcheidung rückt näher Juſammenkunft Edens mit Laval verabredek. London, 3. Oktober. Ueber den Verlauf der Kabinettsſitzung meldet Preß Aſſociation noch folgendes: Die Politik Großbritanniens im italieniſch-abeſſiniſchen Skreit wurde von der Sitzung aufs neue voll und ganz be⸗ ſtätigt. die Miniſter erklärten ſich einmütig mit der Ver⸗ tretung der brikiſchen Politik in Genf durch Völkerbunds⸗ miniſter Eden einverſtanden und bekundeten erneut ihr völ⸗ liges Vertrauen in die Richtigkeit dieſer Politik. Von einer Abweichnug von dem Weg der feſten und ſtändigen Unterſtützung für die Erfüllung der Völkerbunds⸗ verpflichtungen war nicht die Rede, man war vielmehr ein⸗ ſtimmig entſchloſſen, das Kollektivſyſtem, für das ſich der Völkerbund einſetzt, aufrechtzuerhalten. Eden kehrt, was die Politik betrifft, ohne irgendwel⸗ che neuen Anweiſungen nach Genf zurück. Er wird jedoch mit neuer Autorität ſeine Aufgabe fortſetzen. Er reiſt am Donnerstag vormittag von London ab und wird am Don⸗ nerstag abend mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval zuſammentreffen. Die Gerüchte von einem italieniſchen Vorrücken in Abeſſinien haben das Gefühl erweckt, daß der Gang der Er⸗ eigniſſe die Stunde der Entſcheidung in Genf näher bringt. Ein Einmarſch Italiens auf abeſſiniſches Gebiet würde einen Bruch des Arkikels 12 bedeuten, der von ſelbſt die Frage von Sühnemaßnahmen aufwerfen würde, die in Artikel 16 vorgeſehen ſind. Ein ſolches Verfahren, ſo wird jedoch betont, hängt vollkommen von der Feſtſtellung der Tatſachen ab, d. h. der Völkerbund müßte ſich vorher überzeugen, daß tatſächlich ein Einmarſch in abeſſiniſches Gebiet ſtattgefunden hat. Generalappell der Schwarzhemden Rom, 3. Oktober. Der ſeit einigen Tagen mit größter Spannung erwar⸗ tete Generalappell der Faſchiſtiſchen Partei iſt Mittwoch nachmittag Tatſache geworden. um 15.30 Uhr erkönten überall die Sirenen und die Glocken, um die Schwarzhem⸗ den zu ihren Sammelplätzen zu rufen. Wenige Minuten vorher war der Appellbefehl über den Rundfunk gegangen. Am 17 Uhr ſprach der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, über den Rundfunk zu den alarmierken Jormationen. Die große Rede Muſſolinis „Die feierliche Stunde in der Geſchichte des Vaterlands bricht an“, ſo begann Muſſolini beim Generalappell der Faſchiſtiſchen Partei ſeine immer wieder von rauſchendem Beifall unterbrochene Rede an das italieniſche Volk. „Zwanzig Millionen Italiener ſind in dieſem Augenblick auf allen Plätzen Italiens bei der gewaltigſten Volkskund⸗ gebung verſammelt, die die Geſchichte Roms kennt. Dieſe Kundgebung will ſagen, daß Italien und der Faſchismus ein und dasſelbe ſind und bleiben werden. Nur Hetzer, die kindiſchen Einbil⸗ dungen nachgehen oder in ſchlimmſter Unkenntnis dahinle⸗ ben, können das Gegenteil glauben. Als im Jahre 1915 Italien ſein Schickſal mit dem der Alliierten verband, wieviel Schreie der Bewunderung, wieviel Verſprechungen! Als man jedoch nach dem gemein⸗ ſamen Sieg, zu dem Italien mit 670 000 Toten, einer Mil⸗ lion Verwundeter und 400 000 Kriegsverſtümmelter beige⸗ tragen hat, 6 am Verhandlungskiſch eines erbärmlichen Friedens zuſammenkam, da fielen für Italien nur die Broſamen einer großen, von anderen Staaten ſtammenden Kolonial⸗ beute ab. Dreizehn Jahre lang haben wir geduldig gewartet, während um uns herum ein immer ſtärkerer Ring geſchloſ⸗ ſen wurde, mit dem man unſere überquellende Lebens rafk erſticken will. Mit Abeſſinien haben wir 40 Jahre lang ruhig gewartet. Jetzt iſt's genug!“ Der Duce zur Sanktionsfrage Im weiteren Verlauf ſeiner Rede erklärte Muſſolini zur Sanktionsfrage: Bis zum Beweis des Gegenteils weigere ich mich zu glauben, daß das franz ö ſiſche Volk ſich Sanktionen gegen Italien anſchließen könne. Die 6000 Italiener, die beim Sturm von Bligny den Heldentod ſtarben und ſogar vom Feind bewundert wurden, würden ſich im Grabe dagegen aufbäumen. Bis zum Beweis des Gegenteils. weigere ich mich auch zu glauben, daß das engliſche Volk ſein Blut vergießen und Europa auf den Weg der Kataſtrophe bringen wolle, um ein afrikani⸗ ſches Land zu verteidigen, das allgemein als barbariſch ge⸗ brandmarkt wird. Trotzdem dürfen wir aber nicht ſo tun, als ob wir die Möglichkeit in der nahen Zukunft nicht ſähen. Auf Sanktionen wirtſchaftlicher Art. werden wir mil Diſziplin, Gleichmut und Opferbreitſchaft ankworken. Auf Sanktionen milikäriſchen Charakters ant. worten wir mit militäriſchen Maßnahmen; auf Kriegs. handlungen mit Kriegshandlungen. Niemand käuſche ſich darüber, uns klein zu kriegen. denn er wird einen harſen Kampf beſtehen müſſen. Ein Nolk. das eiferſüchtig auf ſeine Ehre und ſeinen Namen iſt, kann und wird niemals eine andere Haltung einnehmen. Nr. 3 Aber noch einmal ſei es in der kategoriſchſten Weiſe und als eine heilige Verpflichtung wiederholt, die ich an dieſem Abend vor allen Italienern übernehme. Wir werden alles mögliche kun, um zu vermeiden, daß der koloniale Konflikt den Charakter und die Bedeutung eines europäiſchen Konflikts annimmt, wie das mit Lachen jene hoffen, die für den Antergang ihrer Zeiten Rache neh⸗ men möchten. Wir gehören nicht zu ihnen. Noch nie hat das italieni⸗ ſche Volk die Stärke ſeines Geiſtes und ſeines Charakters ſo bekundet wie in dieſer geſchichtlichen Epoche. Gegen die⸗ ſes Volk, dem die Menſchheit ihre größten Leiſtungen ver⸗ dankt, gegen dieſes Volk von Dichtern, Künſtlern, Gelehr⸗ ten und Seefahrern wagt man von Sanktionen zu ſprechen. „Darum marſch!“, Italien von Vittorio Veneto und Italien von der faſchiſtiſchen Revolution, auf daß der Ruf ſeiner bis aufs äußerſte unerſchütterlichen Entſchloſſen⸗ heit gen Himmel ſteige und unſere Soldaten in Oſtafrika er⸗ reiche, den Soldaten, die im Begriff ſind, in den Kampf zu gehen, ein Troſt, ſeinen Freunden ein Anſporn, den Fein⸗ den zur Warnung. Das iſt das Work Italiens, das über die Berge und über die Meere hallt. Dieſer Aufſchrei iſt ein Ruf der Gerechtigkeit und des Sieges. Die Rede Muſſolinis wurde von der nach Zehntauſen⸗ den zählenden Menge auf der Piazza Venezia immer wie⸗ der von ſtürmiſchen Beifallsgeſten unterbrochen. Am Schluß brachte die Menge Muſſolini, der immer wieder von neuem auf dem Balkon erſcheinen mußte, nicht endenwollende Kundgebungen dar. Nach den Klängen des Giovinezza⸗Liedes erklärte Parteiſekretär Starace, der ſich mit dem Parteidirektorium an der Seite Muſſolinis befand, über den Rundfunk den Generalappell für beendet. Langſam und geordnet wie der Aufmarſch vollzog ſich auch der Abmarſch. Die abeſſiniſche Mobilmachung Der Kronprinz an der Spitze der Truppen bei Deſſye. London, 3. Oktober. Wie Reuter aus Addis Abeba meldet, wird die allge⸗ meine Mobilmachung der abeſſiniſchen Streitkräfte einer amtlichen Mitteilung zufolge am Donnerstag vormiktag um 11 Uhr angeordnet. Der abeſſiniſche Kronprinz trifft Vorbereitungen, um den italieniſchen Truppen, die beim Berg Mouſſa Ali auf abeſſiniſches Gebiet einmarſchiert ſeien, entgegenzutreten. Der Kronprinz iſt Oberbefehlshaber der abeſſiniſchen Streit⸗ kräfte bei Deſſye. Ein weiterer Bericht aus Addis Abeba beſagt, daß die italieniſche Geſandtſchaft ihre Archive zum Bahnhof ſende und ihre Schriftſtücke und Papiere im Garten der Geſandt⸗ ſchaft verbrenne. Die abeſſiniſche Kaiſerin ſei nach Deſſye abgereiſt. Rettung Europas Durch Verſtändigung mit Deulſchland. Paris, 2. Oktober. Caillaux, der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes des Se⸗ nats, beantwortet in einem langen Artikel in der„Depe⸗ che de Toulouſe“ die Frage der Zweckdienlichkeit und Mög⸗ lichkeit einer Verſtändigung mit dem neuen Deutſchland. Habe der Franzoſe recht, ſo frage man oft in Kreiſen der franzöſiſchen Jugend, eine Haltung der Gleichgültigkeit und böswilligen Verachtung gegenüber allen deutſchen Fragen einzunehmen; wäre es nicht möglich, daß die franzöſiſche Elite der ſo eigenartigen Mentalität eines 60⸗Millionen⸗ Volkes größere Aufmerkſamkeit ſchenke, und wäre es nicht möglich, die chineſiſche Mauer zu überſteigen, die augen⸗ blicklich beide Länder voneinander trenne? Würde Frank⸗ reich auf dieſe Weiſe nicht beſſer verteidigt ſein und die Wiederverſöhnung nicht ſehr viel leichter werden? Caillaux bejaht dieſe Fragen und ermutigt die fran⸗ zöſiſche Jugend in der Durchführung ihrer Ziele vorwärts zu ſchreiten, um eine große Ziviliſalion durch die Vorbe⸗ reitung einer Einigkeit in einem Europa zu retten, das infolge Unwiſſenheit und Haß einer Kataſtrophe enkgegen⸗ gehe. Die„Victoire“, die nach der Sommerpauſe unter Lei⸗ tung Herves als„Sozialiſtiſch⸗Nationale Tageszeitung und Organ der autoritären Republik“ am Dienstag erſtmalig wieder erſcheint, befaßt ſich in ihrem Leitaufſatz mit den augenblicklichen Zuſtänden in Europa, die das Blatt als verheerend bezeichnet. Das neue Europa, das die Ver⸗ träge von 1919 unter der Führung des Völkerbundes orga⸗ nifieren ſollte, ſei ein großer Hexenkeſſel. Aus der engliſchen Antwort an den Quai d'Orſay gehe hervor, daß England ſich für die Reviſion der Ver ⸗ träge ausſpreche, wenn ſie für den Frieden in Europa gefährlich würden. 5 Herve fragt deshalb, ob nur Frankreich ſich an dieſe unanwendbaren und undurchführbaren Verträge klammern wolle, oder ob es nicht klüger ſei, auf diplomakiſchem Wege Mittel zu ſuchen, um die Unebenheiten auszumerzen. Sehr raſch würde man Europa aus dem Chaos ziehen, wenn Frankreich dem neuen Deutſchland die Hand reiche und durch eine ehrliche Wiederverſöhnung den ewigen Revan⸗ chekriegen ein Ende mache. Eine ſolche deutſch⸗ franzöſiſche Berſtändigung ſei das einzige Mittel zur Befriedigung Europas und zur Wiederbelebung der Wirtſchaft. 5 1 3 Neichsehrenmal Tannenberg. Ein Denkmal deutſcher Soldatentreue, ein Mahnmal für Deutſchlands Volk und Wehrmacht.— Des Marſchalls letzte Kuheſtätte.— Mitten unter ſeinen Soldaten. Berlin, 2. Oktober. Der Führer und Reichskanzler erläßt folgende Kund⸗ gebung: Die ſterbliche Hülle des im vorigen Jahre heimgegan⸗ genen Generalfeldmarſchalls von Hindenburg iſt heute an dem Tage, an dem er vor 88 Jahren geboren iſt, in die für ihn im Tannenbergdenkmal errichtete Gruft überführt wor⸗ den. Hier, an der Skälte des Sieges von Tannenberg, um⸗ geben von ſeinen in der Schlacht gefallenen Soldaten, hat der Feldherr nun ſeine letzte Kuheſtätte gefunden. Die Bet⸗ kung dieſes großen Deutſchen in den Mauern des gewalti⸗ gen Schlachtendenkmals gibt dieſem eine beſondere Weihe und erhebt es zu einem Heiligtum der Nakion. Um dieſer Bedeutung des Tannenbergdenkmals ſichtba⸗ ren Ausdruck zu verleihen, erkläre ich es zum„Reichsehren⸗ mal“ und lege ihm den Namen„Reichsehrenmal Tannen⸗ berg“ bei. Als Grabſtätte des Generalfeldmarſchalls und der neben ihm ruhenden 20 unbekannten Soldaten ſoll es für alle Jeit dem dankbaren Gedenken an die ruhmreichen Lei⸗ ſtungen und heldenmütigen Opfer des deukſchen Volkes im Weltkriege geweiht ſein. Das Deukſche Reich übernimmt das „Reichsehrenmal Tannenberg“ mit dem heutigen Tage in ſeine Obhut und wird es als Wahrzeichen deukſcher Treue, Kameradſchaft und Opferwilligkeit in alle Zukunft zu wah⸗ ren und zu ſchirmen wiſſen. Deutſche Männer haben in ſchwerer Zeit dies Denkmal geſchaffen, weite Kreiſe der deutſchen Bevölkerung haben mit freiwilligen Gaben zu ſeinem Ausbau beigetragen. Ihnen allen dafür in dieſer Stunde aufrichtig zu danken, iſt mir Pflicht und Herzensbedürfnis zugleich. Die Feier am Hindenburgturm In einer ergreifenden Feier wurde die Leiche des Feld⸗ marſchalls in den Hindenburgturm des Tannenbergdenkmals übergeführt. Hier hat der große Deutſche, der Baker des Vaterlandes, nun ſeine letzte Ruheſtälke gefunden— ein Natkionalheiligtum aller Deutſchen. Das ganze Denkmal hat nun ſein Geſicht vollkommen verändert. Das große Grab in der Mitte mit den 20 un⸗ bekannten Soldaten iſt verſchwunden. Je zehn der toten Soldaten werden nun zu beiden Seiten der Hindenburg⸗ gruft ruhen, ſo daß der Feldherr auch im Tode mit ſeinen Soldaten verbunden iſt. Das große Kreuz, das über dem Grab der unbekannten Soldaten ſtand, ragt nun gewaltig empor an der Mauer des Hindenburg⸗ turmes. Stufen führen vom Umgange herunter in die Mitte des Denkmals, die mit großen Platten ausgelegt iſt. Durch die reichgeſchmückte Stadt Hohenſtein zieht ſich ein langes Spalier der Ss bis zum Denkmal; dort wird es von dem Spalier des Heeres abgelöſt. Mann neben Mann ſteht, das Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett vor ſich, un⸗ beweglich und ſteinern. Vor dem Eingang zur Gruft in dem tiefen, mit rieſigen Granitplatten ausgelegten Hof, iſt ein Blumenbeet ange⸗ legt worden. Die Aufſtellung der Einheiten erfolgt reibungs⸗ los und ſchnell. Die Fahnen geben dem Bild einen farbigen Hintergrund Auf den Wehrgängen der Mauer ziehen wie⸗ der Soldaten auf, die dort Gewehr bei Fuß mit aufge⸗ pflanzten Seitengewehr ſtehen. Vor dem Denkmal wehen halbmaſt die Reichskriegsflagge und die Fahne des Deut⸗ ſchen Reiches Die Türme des Denkmals tragen ebenfalls Reichskriegsflagge und Hakenkreuzflagge mit langem Trauerwimpel. Von den Jamilienangehörigen, perſönlichen Freunden und Mitarbeitern des verewigten Generalfeldmarſchalls ſind Generalmajor a. D. von Hün⸗ den burg mit ſeiner Gattin erſchienen. die Töchter des Generalſelomarſchalls, Frau von Pentz und Frau von Brockhuſen, die Enkelkinder des General⸗ feldmarſchalls, Generalfeldmarſchall von Mackenſen, der General der Infanterie a. D. Franke, Generalleut⸗ 9 0 a. D. von Krahmer, von Unger und Neh⸗ el. „Kurz bevor der Führer das Tannenberg⸗Denkmal be⸗ tritt, iſt der Aufmarſch der Einheiten, die im Innenhof des Ehrenmals an der Trauerfeier teilnehmen, beendet, haben die Ehrengäſte ihre Plätze eingenommen. Als der General⸗ feldmarſchall von Mackenſen das Denkmal betrat, ging durch die Aufſtellung eine Bewegung. Aller Augen hingen 5 dem greiſen Feldmarſchall, dem letzten Feldmarſchall der rmee. Während die Verbände mit ihren Fahnen rings auf den Treppen Aufſtellung genommen haben, die zu den Mauern emporführen, marſchieren auf dem großen Hof die Ehren⸗ abteilungen auf. Zwiſchen den Verbänden der Partei ſteht auch eine kleine Gruppe Landarbeiter. Es ſind die Arbeiter vom Gute Neudeck. Der Führer betritt den Denkmalshof Kurz vor 10 Uhr betritt Generalmajor von Hindenburg mit den Familienangehörigen des Feldmarſchalls den Ehrenhof. Es werden Kränze und immer wieder Kränze hereingetragen. Punkt 10 Uhr verſtummt das Flüſtern. Der Führer kommt, begleitet von den Oberbefehlshabern der Wehrmacht und ſeinem Stellvertreter, Reichsminiſter Heß. Tauſende von Händen reckten ſich zum Gruß, während der Führer an den Ehrenkompanien vorbei an das Grabmal tritt. Wieder heben ſich die Hände zum Gruß der Fahnen, die jetzt mit einer Ehrenkompanie einmarſchieren. Dann klingt ein Choral auf, und unker leiſem Trommelwirbel wird der Sarg Hinden⸗ burgs, während ſich die Häupter entblößen, von Offi⸗ zieren des Heeres, der Flieger und der Marine aus dem Turm herausgetragen. Zwei Generäle der Wehrmacht, ein Fliegergeneral und ein Admiral mit gezogenem Degen, umgeben den Sarg als Ehrenwache. Unter ſtetem Trommelwirbel wird er bis zum ee getragen und hier auf eine mit Tannengrün geſchmückte Bahre gelegt. Der Sarg iſt bedeckt von einer rieſigen Reichskriegsflagge. Darauf liegen Helm und Degen des Feldmarſchalls. Den Marſchallſtab trägt ein Generalſtabsoffizier dem Sarge voran. Langſam wird der Sarg dann an den präſentierenden Ehrenkompanien vorbei zur Gruft getragen und vor der Gruft auf ein Blumenbeet abgeſetzt. Der Feldgottesdienſt Dann ſpricht Feldbiſchof Dr. Ddohrmann. Er ſtellte ſeiner Predigt die Textworte voraus:„Glaubet an Gott, ſo werdet Ihr ſicher ſein, und glaubet ſeinen Prophe⸗ ten, ſo werdet Ihr Glück haben.“ Daß der Glaube an den lebendigen Gott, fuhr der Feldbiſchof fort, das Herzſtück im Leben des verewigten Feldmarſchalls war, iſt über jedem Zweifel erhaben. Das Wort vom Beten und Arbei⸗ ten, das täglich vor ihm auf ſeinem Schreibtiſch ſtand, iſt das Schlüſſelwort für ſein Weſen und ſein Wirken. Aus dieſer Gemeinſchaft mit Gott erwuchs ihm jene Sicherheit der Ueberzeugung, jene Freiheit den Menſchen gegenüoer, daß ihm der Beifall der Welt nicht das Maßgebende war. Aus dem Glauben, der vor Gott in Demut und Gehorſam ſich beugt, erſtand ihm ebenſo das ſichere Pflichtgefühl wie das feine Fingerſpitzengefühl für das, was ſein muß. Aus dieſem Glauben gewann er ſeine Geduld mit den Menſchen, die Stellung zu den ſchwierigſten Dingen, zu den ſicherſten Entſcheidungen, zu der ſicheren Führung unſeres Heeres und Volkes. In dieſer Sicherheit und Ruhe war die Feld⸗ ſchlacht wohl geborgen. Im Licht des Chriſtenglaubens, in dem ſein kleines„Ich“ vor dem gewaltigen„Du“ des per⸗ ſönlichen lebendigen Gottes ſtand, will ſein Wort verſtan⸗ den ſein: Bis zu meinem letzten Akemzuge wird die Wiederge⸗ burt Deulſchlands meine einzige Sorge und der Inhalt meines Bangens und Bekens ſein. Die Wiedergeburt eines Menſchen und eines Volkes iſt ein Gnadenakt Gottes. Wo Gottes Wort uns ins Gewiſſen ſpricht, wo Gottes Liebe durch den Kreuztod Jeſu ihren ge⸗ waltigen Ausdruck gefunden hat, unſer Herz ergreift, da werden wir Menſchen wiedergeboren, umgewandelt, er⸗ neuert. Freilich, man kann auch zu dieſem Gotteswort „Nein“ ſagen, man kann ſich dem Willen Gottes verſchlie⸗ ßen, man kann die Propheten Gottes verwerfen, man kann ſich von Jeſus Chriſtus bewußt abwenden. Darum war es das Bangen und das Beten des Feld- marſchalls, daß dies in unſerem Volke nicht geſchehe. Darum iſt es eine ſeiner letzten ernſteſten Sorgen geweſen daß Chriſtus, wie ihn Goktes ewiges Wort uns vor die igen malt, unſerem Volke gepredigt werde und erhalten bleibe. Denn der Verewigte wollte ſein Leben lang nichts anderes, als unſeres Volkes Sicherheit und unſres Vaterlandes Glück. Auf dieſem Felſengrund des Chriſtenglaubens ſteht ohne Wanken die Beſinnung, auf die alles ankommt: nämlich daß wir reſtlos einer für den anderen da ſind. Wo dieſer Geiſt der Kraft und der Liebe und der Zucht in einem Volke und in einer Wehrmacht lebendig iſt, da iſt die Si⸗ cherheit. da iſt das Glück. Der Feldmarſchall von Hinden⸗ burg und der Führer unſeres Volkes haben in jenen fol⸗ genreichen Tagen des Jahres 1933 den Weg beſchritten, der unſer Volk herausführen ſoll aus der Zerriſſenheit, der Ar⸗ beitsloſigkeit, der Ehrloſigkeit, der Wehrloſigkeit, hinein in eine neue Zeit. So ſei dieſe Gruft geweiht zum Grabmal für den koken Helden, zum Denkmal deutſcher Soldatenkreue, zum Mahn- mal für Deutſchlands Volk und Wehrmacht. Die Beiſetzung in die Gruft Der Feldbiſchof hat geendet. Die Ehrenkompanien präſentieren das Gewehr. Die Fahnen werden erhoben und das Deutſchlandlied tönt auf. Während der Klänge der Na⸗ tionalhymne marſchieren die Fahnen der drei Hindenvurg⸗ regimenter zur Gruft. Nachdem die Regimentsfahnen Auf⸗ ſtellung genommen haben und dem Deutſchlandlied das Horſt⸗Weſſel⸗Lied gefolgt iſt, erklingt der Parademarſch des dritten Garderegiments zu Fuß, und die außerhalb des Denkmals aufgeſtellte Salutbatterie feuert 21 Schuß Ehren⸗ ſalut. Bei den hellen Klängen des Parademarſches und dem dumpfen Dröhnen der Kanonenſchüſſe heben die Offiziere den Sarg wieder an, um ihn langſamen Schrittes in die Gruft zu tragen. Der Führer kritt in die Gruft, gefolgt von den Oberbefehlshabern der Wehrmachtteile und von den Angehörigen des Feldmarſchalls. Tiefes Schweigen liegt über dem Ehrenhof; nur von den Türmen hört man im Winde das Knattern der Fahnen. Kränze werden in die Gruft getragen. Minuten vergehen. Dann kommen die An⸗ gehörigen zurück. Der Führer verweilt noch einige Minuten in ſtillem Gedenken allein am Sarge. Dann ſteigt er ent⸗ blößten Hauptes die Stufen herauf. Ein Kommando ertönt, die Fahnenkompanie ſetzt ſich in Marſch und verläßt den Ehrenhof. Dann nimmt der Führer Abſchied und begibt ſich mit ſeiner Begleitung ebenfalls aus dem Denkmal. In der Gruft Der Führer iſt mit ſeiner Begleitung von Hohenſtein im Auto fortgefahren. Die Ehrengaſte haben nach und nach das Denkmal verlaſſen. Währenddeſſen rücken die Verbän⸗ de ab, die Einheiten der Wehrmacht marſchieren aus dem Denkmal, vom Wehrgang der Mauern ſteigen die dort auf⸗ geſtellten Poſten herab. Von den 24ſtufigen Treppen, die vom Umgang an Mauern und Türmen zum Hof führen, ſteigen wir hinab über den mit Granitplatten belegten Hof und ſchreiten nun an den beiden rieſigen Wächterfiguren vorbei, den faſt vier Meter hohen Soldatenſtandbildern, die vor den beiden mächtigen Mauerzungen ſtehen, die den Grufteingang bil⸗ den. Ein rieſiger 60 Tonnen ſchwerer oſtpreußiſcher Find⸗ ling, der in ſchlichten Lettern die Aufſchrift„Hindenburg“ trägt, ſchließt den Grufteingang nach oben ab. Die ſtarke eichene Tür. die den Gruftraum abſchließt, ſteht weit geöff⸗ net. Sechs Stufen ſteigen wir zur gewölbten Vorhalle der Gruft hinab, von der erneut drei Stufen zur eigentlichen Gruft führen. Den Eingang zur Gruft ziert das Wappen der Hindenburgs. Eine ſchlichte ſchmiedeeiſerne Tür ſchließt ſie ab und gibt den Blick auf den mit der Reichskriegsflagge bedeckten Sarg frei. Darre zum Erntedankfeſt Reichsbauernführer Darre ſchreibt in der„NS“ zum e i m Ernkedanktag ſind wieder die Blicke Deuk lands auf den deutſchen Bauern N und mit Stolz 5 er an dieſem Tage vor aller Welt bekennen, daß er die große Aufgabe, die ihm der erſte Abichnitt der Erzeugungsſchlacht 1 die Berſorgung Deutſchlands mit den lebensnofwen⸗ igen Nahrungsmitteln aus eigener Scholle ſicherzuſtellen, üllt hal. Das ganze Volk, das die lebenswichkige Bedeu⸗ kung eines geſunden Bauernkums erkannt hat, dankt an Tage unſerem Führer Adolf Hitler, der den deuk⸗ ſchen Bauern vor der Vernichtun bewahrte und ihn ſich wieder ſeiner hohen Pflichten für das Vaterland bewußt werden ließ. Geſcheiterter Putſch in Bulgarien Der sönig ſollte beſeitigt werden. Sofia. 2. Oktober. Die Regierung hat den Ausnahmezuſtand über ganze Land verhängt. Die für den 3. Oktober anläßlich 85 Jahrestages der Thronbeſteigung und der Anabhängigkeit erklärung Bulgariens angeſetzte Parade und Feierlichkeſſe ſind verſchoben worden. 5 Die Verhängung des Ausnahmezuſtandes erfolgt Verbindung mit der Aufdeckung eines gefährlichen Umsturz verſuches, zu dem bereits ſämkliche Vorbereitungen getr. ſen waren. Der Umſturz ging in der Hauptſache von An. hängern des Sweno- Kreiſes ans. der ſich bereits an dem vorſährigen Staatsſtreich vom 19 Mai 1934 bekeilſat hate Der Oyganiſator dieſes Staats ſtreiches, der Keſerveoberf Damian Weltſcheff, der im Auslande in der Verbannun leble, kraf Mittwoch früh unerwartet im Aufomobil in Sofia ein. Er wurde verhaftet. Im Laufe des heuligen Morgens wurden zahlreiche weitere Perſonen, darunler auch der frühere Finanzminiſter Peter Todoroff, feſtgenom. men. Die Verhaftung der Verſchwörer, die dem Swen. Kreiſe wie auch der linksradikalen Bauerngruppe, dem 0. genannken Pladenenzi, angehören, dauerk zur Skunde noch an. Alarmierend wirkte vor allem auch die amtliche Mit teilung, daß der berüchtigte agrarkommuniſtiſche Emigrant und Bandenführer Dotſcho Uſuͤnoff mit einer großen Bande Emigranten in Bulgarien eingedrungen it um die Bevölkerung vor allem in den Grenzgebieten außzl⸗ wühlen und den Umſturz zu unterſtützen. 5 Aus einer amtlichen Verlautbarung iſt hervorzuheben daß die Verſchwörer den Staatsfeiertag am 3. Oktober zur Verwirklichung ihrer Pläne, die u. a. auch auf eine Beſej, tigung des Staatsoberhauptes hinzielten, auserſehen hatten. Die Verſchwörer beabſichtigten, ſich die Tatſache, daß de ganze Garniſon der Hauptſtadt anläßlich der großen Feier, lichkeiten vor dem König aufmarſchiert war, zunutze zu machen. Die bulgariſchen Verſchwörer Ueber 70 bekannte Perſönlichkeiten verhaftet. Sofia, 3. Oktober, Der bulgariſche Miniſterrat tagte am Mikkwoch von 1 Ahr bis in die ſpäten Abendſtunden hinein. Bisher ſollen über 70 bekannkere Perſonen verhaffet ſein, die an der Ver ſchwörung beteiligt waren. Gegen Abend wurde auch der frühere Miniſterpräſident Georgieff in Burgas am Schwar⸗ zen Meer feſtgenommen. Die Annahme, daß auch akkipe Offiziere in die Verſchwörung verwickelt ſind, hal sich beſtäkigt. Inzwiſchen wird nämlich von amtlicher Seite zu⸗ gegeben, daß 27 Offiziere, darunter ein Oberſt und mehrere Oberſtleutnants, verhaflet wurden. Kurzmeldungen Frau Goebbels von einem Sohn entbunden. Berlin, 3. Okt. Frau Goebbels, die Gattin des Reichs miniſters Dr. Goebbels, wurde am Mittwoch nachmittag von einem Sohn entbunden. Rudolf Presber 7 Berlin, 2. Okt. Rudolf Presber iſt im Alter von 68 Jah⸗ ren im St. Joſefs⸗Krankenhaus in Potsdam plötzlich ge⸗ ſtorben. Er hatte ſich einer Bruchoperation unterziehen müſſen, die auch gut verlaufen war. Presber befand ſich nach den Operation in beſter Stimmung, bis Herzſchwäche eintrat, die zum Tode führte.— Rudolf Plesber war Ehrenſenator des Reichsverbandes der Deutſchen Schriftſteller, Präſident der Literariſchen Geſellſchaft in Berlin und Präſident der be ſellſchaft Alter Frankfurter in der Welt. Im Auto verbrannt. Krefeld, 2. Okt. Auf der Provinzialſtraße von Schiefbah nach Neuß verlor ein Autofahrer beim Ausweichen vor einer plötzlich erſcheinenden Radfahrerin die Gewalt über einen Wagen und ſauſte in voller Fahrt gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß der Beifahrer aus dem Wagen geſchleudert wurde und der Benzintank explodierte. In gleichen Augenblick ſtand der Wagen in hellen Flammen. Der auf ſeinem Führerſitz eingeklemmte 19jährige Fahrer konnt ſich trotz größter Anſtrengungen nicht mehr befreien und verbrannte bei vollem Bewußtſein. Todesurteil gegen Giſtmörder Münſter i. W. 2. Okt. Das Schwurgericht in Münster verurteilte nach achttägiger Verhandlung den Leopold Os⸗ kar Weikert aus Freckenhorſt bei Münſter wegen Mordes an ſeiner Ehefrau zum Tode. Weikert war im Frühjahr die⸗ ſes Jahres vom Schwurgericht Münſter wegen Mordver⸗ ſuchs an ſeiner Ehefrau zu zehn Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt worden. Die Staatsanwallſchaft hatte gegen dieſes lu teil Reviſion eingelegt. Die Reviſionsinſtanz beſchloß Zu; rückverweiſung an das Schwurgericht. Die umfangreiche Be weisaufnahme, insbeſondere die Gutachten einer Reihe bon mediziniſchen Sachverſtändigen ergab, daß Weikert ſeine Frau durch ein langſam wirkendes Gift, das er ihr in klei nen Mengen beibrachte, ermordet hat, nachdem er vorhet für den Fall des Ablebens ſeiner Frau zu ſeinen Gunſten eine hohe Lebensverſicherung abgeſchloſſen hatte. Muſeum in Warſchau eingeäſchert. Warſchau, 2. Okt. Auf dem Grundſtück der Warſchauelr Univerſität brach in der Nacht Feuer aus, das in kurzer Zeit großen Umfang annahm. Das Gebäude des Zoologischen Muſeums, das eine Fülle außerordentlich wertvoller Samm—⸗ lungen und Tierpräparate enthält, iſt faſt völlig ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer, das vermutlich in der Trocknerei ausgebrochen iſt, in der ſich etwa 30 000 Tier⸗ häute befanden, fand reiche Nahrung an den Holszgeſtellen, Regalen, Tiſchen, Schränken uſw. Als die Flammen den Dachboden erreichten, explodierten die zahlloſen Spiritusge⸗ fäße mit Präparaten. Deutſche Segelflieger in Japan. Tokio, 2 Okt. Die deutſchen Segelflieger Wolf Hirth, Stolz und Bauer trafen Mittwoch in Tokio ein. Mit einem feierlichen Empfang wurden ſie von der japaniſchen Se 1 fliegervereinigung, von Vertretern der deutſchen Botſchaf und der deutſchen Kolonie begrüßt. Hirth betonte in einer Anſprache, daß er und ſeine Begleiter über den herzlichen Empfang in Japan begeiſtert ſeien und daß ſie ſich bemühen würden, durch ihre Vorführungen mit ihren Segelflugzen⸗ gen aus Deutſchland in Japan viel Freunde und Anhänger für die Segelfliegerei zu werben. . 9 licher mit delbe endet Han Heidt der ſten Naul Verk von Karls auf ſtreck liche wald des! wald die i Augu der Einb linker Hatze Läng ſchau Reich Verk. auf betrö durch von 60 k em/ zeug! Zufa der! inne inne Stre zung Stra 4 n Ftankfutt— Mannheim— Heidelberg ber. on 15 ſollen Vet. ch det Hwa. kibe af ſich ke zu ehrere eichs⸗ nittag J. h. ge füſſen, h der t, die r des t det Ge⸗ Freigabe der erſten Fernſtrecke der Reichsbahn. Mit dem ſeit 19. Mai dieſes Jahres in Betrieb befind⸗ lichen Autobahnſtück Frankfurt a. M.— Darmſtadt ſind mit der Fertigſtellung der Strecke nach Mannheim— Hei⸗ delberg insgeſamt 85 Kilometer Autobahn voll⸗ endet, die im Zuge der großen Nord⸗Südlinie Altona— Hannover— Kaſſel— Frankfurt a. M.— Mannheim— eidelbeeg— Karlsruhe— Stuttgart liegen. Im Bezirk der Oberſten Bauleitung Frankfurt a. M. werden im näch⸗ ſten Jahre 1936 die Strecken von Frankfurt a. M. bis Bad⸗ Nauheim und ſüdlich von Heidelberg bis Bruchſal dem Verkehr übergeben. Im Jahre 1937 können die Strecken von Bad⸗Nauheim bis Alsfeld und von Bruchſal bis Karlsruhe eröffnet werden. f f Die Linienführung auf der neuen Strecke iſt gleich reizvoll wie auf der Teil⸗ ſtrecke Frankfurt a. M.— Darmſtadt. Verlauf durch herr⸗ liche Nadel⸗ und Laubwälder. Große Strecken durch Eichen⸗ wald. Ausblicke nach Oſten in die Höhenzüge des Odenwal⸗ des von Darmſtadt bis Heidelberg. Am Fuße des Oden⸗ waldes die Bergſtraße mit ihren Burgen. Nach Weſten Blick über die Weite des Heſſiſchen Riedes, Begrenzung durch die Rheinheſſiſchen Weinberge. Südlich der Lorſcher Waldſtrecke öffnet ſich der Blick in die Neckarebene, im Weſten mit Türmen und Kuppeln die Silhouette Mann⸗ heims. Eine Betongroßbrücke von über 400 Meter führt die Autobahn über den Neckar mit Kanal⸗ und Vorland zur Abzweigſtelle nach Mannheim und Heidelberg. Die Einfahrt in Mannheim die in die 52 Meter breite Prunkſtraße der Stadt, die Auguſta⸗Anlage übergeht, iſt beſonders wirkungsvoll. In der Richtung Heidelberg ſelten ſchöner und umfaſſender Einblick in das Neckartal mit der neuen Thingſtätte auf linker und dem alten Schloß auf rechter Bergeshöhe. Auch hier unmittelbarer Uebergang über die Bergheimerſtraße in Heidelbergs Hauptſtraße. 23 Kilometer ſüdlich der Anſchlußſtelle Darmſtadt: Zu⸗ bringeranlage bei Lorſch zum Anſchluß von Bensheim und Heppenheim von Oſten her und von Worms von Weſten her. Nach weiteren 15 Kilometer Anſchlußſtelle bei Viern⸗ heim für Weinheim im Oſten und Mannheim⸗-Käfer⸗ tal im Weſten. Kurz vor Mannheim Anſchluß des Flug⸗ platzes von Norden und von Neckarau von Süden her. Längs der Strecke vielfache Gelegenheit, die Landſchaft be⸗ haulich zu betrachten. An drei beſonders reizvollen Stellen, üdlich von Pfungſtadt, an dem maleriſch gelegenen Dörf⸗ en Langwaden und im Lorſcher Wald iſt durch ſeit⸗ Ausfahrten Gelegenheit zum Verlaſſen der Bahn und ngerem Parken geſchaffen. Der Verkehr auf der alten Reichsſtraße Frankfurt a. M.— Darmſtadt und der gleichlaufenden Be⸗ triebsſtrecke der Autobahn hat von 1934 auf 1935 eine Ver⸗ kehrsſteigerung von 34 Prozent mit ſich gebracht. Die mit der Abwanderung des Verkehrs verbundene Entloſtung der Reichsſtraßen hat eine Steigerung der Sicherheit für deren Verkehr zur Folge. Die Dauer der Autofahrt auf der alten Reichsſtraße Frankfurt a. M.— Mannheim beträgt rund 2 Stunden für ein Fahrzeug, das in den Orts⸗ E durchfahrten mit einer durchſchnittlichen Geſchwindigkeit von 30 Kilometer und auf den freien Strecken mit 60 km Std. fährt. Bei einer Geſchwindigkeit von 80 eim Stde. auf der Reichs autobahn desſelben Fahr⸗ zeuges und von 60 Kilometer auf den freien Strecken der Zufahrten ergibt ſich eine Fahrzeit von nur 1 Stunde. Auf der Reichsſtraße ſind allein 40,5 Kilometer Weglänge innerhalb bewohnter Ortsſtraßen mit 180 Kreuzungsſtellen innerhalb 21 Ortſchaften zu durchfahren. Auf der freien Strecke der Reichsſtraße kommen weitere 20 Hauptkreu⸗ zungsſtellen hinzu, von denen allein 6 Eiſenbahn⸗ und Straßenkreuzungen ſind. N 5 0 alle 1 uno. ee He ſoönſelden(O ö gos N, 15 8. ppmhein O 3 *. 85 8 0 g 5 en2?2 8 J Hag, elle 8 „FEN n e, 8 8 8 eee 8 2 eee e O Senses, 8 r e, e . lin!“ deres O ee, Ges. 0 Aenne, 8 D J— 2 11 Sie Oer, S 7— 8—.. Hernßeim ¶. , Le, 4 ce gaen. e Free von Hejdelbe 7 Antchlaßs telle pParkstelle* 1 Reichs aulobahn 8 2 Zo fabrtSstra g Aus dem lladiscũen Caud Heidelberg.(Die Ehefrau mit dem Beil er⸗ ſchlagen.) Der Reichsgerichtsdienſt des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros meldet: Der jetzt 31jährige Anton Böhm aus Wieſenbach heiratete 1928 ein 17jähriges Mädchen und er⸗ kannte gleichzeitig die Vaterſchaft eines vorehelichen Kindes einer jungen Frau an, obwohl es nicht von ihm ſtammte. Die Ehe, aus der in den nächſten Jahren weitere vier Kinder hervorgingen, geſtaltete ſich äußerſt unglücklich. Den jungen Leuten fehlte die nötige Reife zur Ehe, auch beſtand keine innere Zuneigung, und überdies lebte die Familie in äußerſt kümmerlichen Verhältniſſen. Böhm wurde zudem von krankhafter Eiferſucht geplagt. Als er nach der Beobach⸗ tung in einer pſychiatriſchen Klinik Ende v. Is. ſich freiwillig ſteriliſieren laſſen wollte, erklärte die Frau, einen ſteriliſier⸗ ten Mann könne ſie nicht brauchen. Am Abend des zweiten Januar kam es wieder zu einer wüſten Schimpferei, in deren Verlauf die Frau ihren Mann einen tuberkulöſen kranken Hund nannte. Böhm erſchlug darauf in ſeiner Wut die Frau mit einem Beil und ſtellte ſich der Polizei. Infolge ſeines angeborenen Schwachſinns wurden dem Angeklagten vom Heidelberger Landgericht die ſtrafmildernden Beſtim⸗ mungen des Paragraph 51 Abſatz 2 StGB zugebilligt. Böhm wurde wegen Totſchlags zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte wandte ſich gegen dieſes Urteil beſchwerdeführend an das Reichsgericht. Reichsanwalt und Reichsgericht waren der Anſicht, daß der Angeklagte durch die ihm von der Frau zugefügte ſchwere Beleidigung ohne eigene Schuld zum Zorn gereizt und hierdurch auf der Stelle zur Tat hingeriſſen worden ſei. Das angefochtene Urteil wurde aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhand⸗ lung und Entſcheidung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. Zwei Perſonen ſchwer verletzt. () Bühl, 2. Okt. Am Kappelwindecker Bahnübergang der Bühler Talbahn ſtieß ein Laſtauto mit der Lokomotive eines Zuges zuſammen. Der Kraftfahrer und deſſen Bruder, Hans und Joſef Adam aus Kappelwindeck, kamen unter die Maſchine zu liegen und wurden von der Sanitätskolonne ſchwer verletzt geborgen. Die Urſache des Unglücks ſteht noch nicht feſt. Die Brüder hatten in Bühl Kraut abgeladen und befanden ſich auf der Heimfahrt. die neue Gar⸗ ie-Regiments hielt emaligen Artilleriſten (—) Dona eſchingen.(Einzug niſon.) Eine Abte in Donaueſchingen ihren Einz hatten eine prächtige Ehrenpf richtet mit der Inſchrift: „Willkommen in der neuen 11“ Als kurz vor 10 Uhr an der Ehrenpforte ein Doppelpoſten der alten Artilleriſten in ihrer ſchmucken alten Uniform aufzog, ſtanden Tauſende von Menſchen in den Straßen. unter dem Dröhnen der Böllerſchüſſe ſetzte ſich vom Bahnhof aus der Zug in Be⸗ wegung. Die Soldaten wurden von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Vor der Kaſerne übergab der Kommandeur und Standortälteſte, Oberſt Ziegler⸗Donaueſchingen, Major Meindl die Schlüſſel. Auf dem weiten Platz nahmen die Truppen Aufſtellung zu einem feierlichen Akt. Oberſt Ziegler entbot den Willkommgruß als Standortälteſter und Kommandeur des Infanterie-Regiments Konſtanz und gab dem Wunſche Ausdruck, daß es den Waffenbrüdern in ihrer neuen Garniſon gefallen und ſie ſich wohlfühlen möchten. Bürgermeiſter Edel⸗ meyer begrüßte die Soldaten herzlich im Namen der Be⸗ völkerung. Der Kommandeur der eingezogenen Abteilung dankte für die herzliche Aufnahme und betonte, daß ſein Herz übervoll ſei von dem, was er in Donaueſchingen erlebt habe. Sulzbach a. d. B.(Unfall mit Todesfolge.) Ein ſchwerbeladenes Steinfuhrwerk, das vom Steinbruch in Wächſtenbach herunterkam, geriet mit den Rädern auf der aufgeweichten Fahrſpur anſcheinend gegen einen im Weg liegenden Stein. Die Pferde wichen zur Seite und der neben dem Wagen ſtehende 60 Jahre alte Landwirt Heinrich Eberle wurde in dem engen Schluchtweg gegen die Böſchung ge⸗ drückt. Er erlitt Verletzungen am Kopf und wohl auch innere Verletzungen, die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. Die Behörde kam ſofort zur Anterſuchung an die Anfallſtelle. i Mudau bei Buchen.(Auf der Straße tödlich verunglückt.) Auf der Straße SchloßauMudau wurde die 76jährige aus Oberſcheidental gebürtige Frieda Grimm von einem Radfahrer angefahren. Die alte Frau erlitt durch den Sturz ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. () Durlach.(Ehrenvolle Berufung.) Bürger⸗ meiſter Dr. Lingens verläßt nach zweijähriger erfolgreicher Tätigkeit unſere Stadt, um nach Berlin überzuſiedeln, wohin er einen Ruf als Geſchäftsführer der Wir ftsgruppe der deutſchen Gas⸗ und Waſſerverſorgung erh Der Weinleſe entgegen Zieht der Herbſt ins Land, dann fetzt in den Wein⸗ gegenden die Leſe der roten und weißen Trauben ein, die ſich bis weit in den Oktober oder gar bis Anfang November ausdehnt. Sie iſt die Ernte unſerer an harte Arbeit gewöhn⸗ ten, unverdroſſenen, fröhlichen Winzerbevölkerung, die auf den Ausfall der Leſe ihre Hoffnungen auf ein ganzes Jahr ſetzt Bereits im September beginnt man in einigen Gegen⸗ den mit dem Leſen der frühen roten Trauben; doch fällt die Hauptleſe in den Oktober. Beſonders ſpät liegt der Leſe⸗ termin im Rheingau und dieſer Umſtand verleiht dieſem Weine ſeine beſonders charakteriſtiſchen Eigenſchaften. Die Weinbereitung und Weinkelterung geht auf die älteſten Zeiten zurück. Die im Altertum benutzten Baum⸗ keltern, die durch einen langen Preßbalken auf die ausge⸗ tretenen Trauben wirken, werden heute noch in einigen Ge⸗ genden des Auslandes und auch ſtellenweiſe in Württem⸗ berg und dem Rheingau neben anderen Preßverfahren an⸗ gewandt, während man in der Pfalz und den übrigen Wein⸗ ländern durchweg nur die viel praktiſcheren Spindelkeltern bevorzugt. Von der Kellertemperatur und bölligen Reinheit der Luft hängt die Feinheit und das gute Aroma des Weines ab. a Schon zu allen Zeiten liebten die Völker, die die her⸗ vorragenden Wirkungen des Weins nicht verkannten, einen guten Tropfen Rebenſaft. Die Ausbreitung des Weinbaues in Deutſchland im Mittelalter iſt vornehmlich unſern Klöſtern zu danken, welche die Weinkultur bis in den hohen Norden verpflanzten. Ehe der Winter ſeinen Eiug hält, iſt es, als ob die Freude des Sommers noch einmal in einem gewaltigen Schlußakkord aufklingt, wenn jetzt die alten Städtchen am Rhein, an der Moſel, Ahr und Nahe im Schmucke threr Winzerfeſte ſtehen. Manch guter Tropfen wird dabei auf das Wohlergehen auch unſerer Weinbergsbauern getrunken. Hoffen wir, daß die ſchönen Wünſche bei fröhlichem Becher⸗ klang bei den nicht auf Roſen gebetteten Winzern in reichem Maße Erfüllung finden. g des Ulmer Ar Die 1 elt Lolcale Nu ud sclꝛau Es rollt unabläſſig auf der Autobahn. Auf der Hauptſtraße auffallend ruhig! Schon vor 11 Uhr— dem offiziellen Zeitpunkt der Freigabe gleichſam als könnten die Kraftfahrer es nicht erwarten, das Angenehme der Autobahn zu ge⸗ nießen— rollt ein unabläſſiger Strom von Autos, Lastwagen, Motorradfahrer die ſchönen geraden Linien der Fahrbahn der Autoſtraße entlang. Zahlreiche Zu⸗ ſchauer, auch die hieſige Schuljugend in Begleitung ihrer Lehrerinnen und Lehrer hatten ſich auf der Unterführung der Bahn nach dem Pfingſtberg eingefunden, um das intereſſante Bild des Abrollens beſonders an der Zweig⸗ ſtelle nach Frankfurt und Mannheim zu beobachten. An allen anderen Unterführungen, ſo in Friedrichsfeld und Neckarau dasſelbe Bild vieler Zuſchauer. Auf unſerer Seckenheimer Hauptſtraße iſt es auf⸗ fallend ruhiger geworden und man muß ſich erſt wieder gewöhnen. Immerhin dürfte die Entlaſtung dieſer Straße, die in letzter Zeit doch zu ſtark beanſprucht wurde, haupt⸗ ſächlich von den Anwohnern freudig begrüßt werden. * Perſonenſtandsaufnahme. Am 10. Oktober findet die diesjährige Perſonen⸗ ſtandsaufnahme für Steuerzwecke ſtatt. In Verbindung damit wird eine Zählung der leerſtehenden Wohnungen und Geſchäftsräume durchgeführt. Die hierzu verwendeten Druckſachen werden zurzeit durch die Schutzmannſchaft an die Hauseigentümer oder Hausverwalter ausgegeben. Ferner empfiehlt es ſich, vor der Ausfüllung der Liſten die aufgedruckten Anleitungen zu leſen. In die Haus⸗ haltsliſte ſind z. B. nicht nur die anweſenden, ſondern auch alle zum Haushalt gehörenden, nur zufällig oder vorübergehend abweſenden Perſonen aufzunehmen; das Nähere geht aus Ziffer 3 auf Seite 1 der Haus⸗ haltsliſte hervor. In die Spalte 11 der Haushaltsliſte muß die genaue Anſchrift des Arbeitgebers oder, wenn es ſich um Bezugsempfänger aus öffentlichem Dienſt handelt, die Anſchrift der zahlenden Kaſſe eingetragen werden.— Im Uebrigen verweiſen wir auf die Be⸗ kanntmachung des Herrn Oberbürgermeiſters im An⸗ zeigenteil. Deutſche Jugend, her zur HJ! Maſſenkundgebung der Mannheimer Hitler-Jugend. Mannheim. Auf einer Kundgebung im Schloßhof wies Miniſterpräſident Köhler darauf hin, daß die Eini⸗ gung des deutſchen Volkes dem Führer zu danken ſei. Der Frontfoldat und Führer Adolf Hitler habe die Probleme mit geſundem Verſtand angepackt und in die richtigen Wege geleitet. Wir haben die Macht in Deutſchland erkämpft, ſo betonte der Miniſter, um von ihr den Gebrauch zu machen, der zum Leben der deutſchen Nation notwendig iſt. Der Redner wandte ſich dann an dieſenigen, die den Weg zur Staatsjugend noch nicht gefunden haben.„Es iſt nicht ſo, als ob das junge deutſche Volk von ſich aus heute nicht zum Nationalſozialismus und zum Führer wolle. Ich glaube, daß jeder deutſche Junge noch unverdorben genug iſt in ſeinem Herzen, um mit heißer Sehnſucht von den Fahnen angezogen zu werden, die heute Deutſchland bedeuten. Ich kann mir nicht vorſtellen, daß es einen deutſchen Jungen gibt, deſſen Herz nicht höher ſchlägt, wenn es gilt, mitzu⸗ kämpfen an dem Aufbau der deutſchen Nation. Jeder, der der deutſchen Jugend den Weg verbaut, der ſie hindert, ſich der Staatsjugend anzuſchließen, begeht eine Sünde an dem Jungen, an dem Mädel. Es iſt nicht nötig, daß Kirche und Staat in Unfrieden leben, wenn ſich die Kirche auf ihre Aufgaben beſinnt. Der Nationalſozialismus hat ſeine Auf⸗ gaben im Diesſeitigen, und darin läßt er ſich keine Konkur⸗ renz gefallen. Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß es in Deukſchland keinen Menſchen geben kann, der dem nationalſozialiſtiſchen Skaat aus religiöſen Bedenken heraus nicht abſolut loyal gegenübertreten könnte. Wenn man uns fragt, woher wir das Recht nehmen, die geſamte deutſche Jugend in einer einzigen Rieſenorganiſa⸗ tion zu erfaſſen, ſo ſagen wir: Wir halten dies nicht nur für unſer Recht, ſondern für unſere Pflicht, weil wir das Erbe Adolf Hitlers der kommepden Generation weitergeben wollen. Wir werden immer die einige und einzige Jugend in Deukſchland ſchaffen. Sie wird die Jugend des nakionalſo⸗ zialiſtiſchen Deulſchland ſein! i Motorraddieb feſtgenommen. In der Nacht wurde ein junger Mann von hier, der ein Motorrad entwendete und damit Fahrten ausführte, feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Ua Kontrolle des Kraftfahrzeugverkehrs. Bei einer Kon⸗ trolle des Kraftfahrzeugverkehrs wurden vier Führer von Kraftfahrzeugen angezeigt, zwei gebührenpflichtig verwarnt und 19 Fahrzeuge wegen verſchiedener kechniſcher Mängel be⸗ anſtandet. — Freiwilliger Eintritt in die Kriegsmarine. In die⸗ Kriegsmarine werden in erſter Linie länger dienende Frei⸗ willige eingeſtellt. Der Dienſt auf See und an den hoch entwickelten Waffen und Anlagen verlangt ſorgfältige Aus⸗ bildung und jahrelange Erfahrung. Die ernſten Aufgaben der Marine bedingen, daß nur ſitklich, geiſtig und körperlich hervorragende Bewerber, die neben ihrer ſonſtigen Eignung Luſt und Liebe zum Wehrdienſt in der Marine haben, ein⸗ geſtellt werden. Der größte Teil der Freiwilligen wird für den Flottendienſt eingeſtellt und zwar je nach Laufbahn am 1. Januar, 1. April oder 1. Juli jeden Jahres. Am 1. Okt. jeden Jahres werden neben ausgehobenen Dienſtpflichtigen Freicoillige für den Küſtendienſt eingeſtellt. Alles Nähere iſt aus dem amtlichen Merkblatt zu erſehen. Das Einſtel⸗ lungsgeſuch iſt mit dem Vermerk:„Geſuch um Einſtellung in den Flottendienſt“ oder„Geſuch um Einſtellung in den Küſtendienſt“ an den 1. Admiral der Nordſee(Einſtellung) in Wilhelmshaven oder an den 2. Admiral der Oſtſee(Em⸗ ſtellung) in Kiel zu richten. Wetterbericht Das ausgedehnte nördliche Tiefdruckgebiet bedingt bet weſtlichen Luftſtrömungen für Donnerstag und Freita Fort⸗ ſeber 0 agen ſetzung des unbeſtändigen, auch zu weiteren geneigten Wetters. f 3 Die Ausgrabungen an der Reichsautobahn. Vor den Mitgliedern des Mannheimer Altertums⸗ vereins und des Vereins für Naturkunde fand am Mon⸗ tagabend in der Kunſthalle ein Lichtbildervortrag ſtatt, der die Ergebniſſe der Ausgrabungen bei der Reichsauto⸗ bahn für die Landſchaftsgeſchichte und Vorgeſchichte un⸗ ſerer Heimat zum Gegenſtand hatte. Zunächſt ſprach Profeſſor Dr. Adolf Strigel allgemein über die Vor⸗ bedingungen einer Beſiedelung 1 Gegend; er ent⸗ warf den Landſchaftsrahmen, in den ſich das Kultur⸗ gemälde einfügt. An den urzeitlichen Ablagerungen des Rheins und des Neckars erkennt man deutlich die Hoch⸗ geſtade.(Die Hochuferſtraße in Mannheim kennzeichnet mit ihrem Namen einen ſolchen Rand des Hochgeſtades von einem alten Rheinbett.) Durch Sandſtürme ſind die Dünen entſtanden, die ſich als Hügel auf dem Hochufer ab ſetzten und teilweiſe Doſſenwald, Viernheimer und Käfertaler Wald— heute bewaldet find. Vor 20 000 Jahren floß der Neckar die Bergſtraße entlang nordwärts etwa bis Heppenheim und mündete bei Trebur, unweit Mainz, in den Rhein. Dieſes alte Neckarbett erkennen wir bei Wallſtadt und Straßenheim, wo es zweimal von der Reichsautobahn durchſchnitten wird. Der Anſchnitt bei Straßenheim zeigt ein altes, verlandetes Flußbett, mit Kies in verſchiedenen Schichten ausgefüllt. Unweit davon kam überraſchenderweiſe ein weiteres Neckarbett, das höher gelegen war, unter einem Dünehügel zum Vor⸗ ſchein. Siedlungsgeſchichtlich bedeutungsvoll ſind hier die Wohngruben von Brandkeramikern, die etwa um 3000 vor Chr. lebten. Noch in fränkiſcher Zeit ſind Dünen⸗ bewegungen durch Grabfunde belegt. Bei Wallſtadt, wo die Autobahn das Bett des alten Neckars nochmals kreuzt, fand man Wohnſtellen der Hallſtattzeit. Aber nicht alle alten Neckarbetten treten oberflächlich noch in Erſcheinung; öſtlich von Feudenheim, z. B. in der Nähe des Atzelbuckels, Der als Dünenſiedlung bekannt iſt, wurden Kulturreſte aus der jüngſten Steinzeit entdeckt, und in fränkiſcher Zeit muß der Neckar noch dort gefloſſen ſein, wo heute die Ge⸗ markung Ilvesheim ſüdlich des Neckars aufhört. Anhand von Karten und Zeichnungen erläuterte der Vortragende ſeine Ausführungen. Profeſſor Gropengießer dankte zunächſt den beteilig⸗ ten Stellen, die für die Ausgrabungen vollſtändige Be⸗ wegungsfreiheit an der zehn Kilometer langen Strecke ge⸗ währten. Hauptlehrer Gember, Feudenheim, und Haupt⸗ lehrer Wolber, Seckenheim, leiſteten dabei wertvolle Hilfe. Gefäße verſchiedener Art, im Lichtbild vorgeführt, ließen die gerſchiedenen Beſiedelungsabſchnitte nördlich und füd⸗ lich des Neckars erkennen. Brandgräber und Wohnſtätten konnten rekonſtrujert werden; es wurden auch religiöſe Symbole gefunden, wie ſte bisher nur aus Rheinheſſen bekannt waren. Der bedeutendſte Fund iſt ein Topf, der hinter Wallſtadt zutage gefördert wurde und einen Schatz verſchiedener Gebrauchs⸗ und Schmuckſtücke enthielt. Profeſſor Gropengießer ſprach darüber vor einiger Zeit ſchon im Altertumsverein. Auch Brunnen verſchiedener Art fanden ſich bei Straßenheim und Seckenheim. Am Straßenheimerhof hat der Einſchnitt deutlich gezeigt, daß ſich an dieſer Stelle eine Siedlung zu verſchiedenſten Zeiten befand. Als ſchönſten Fund bezeichnete der Red⸗ mer einen Sonnenwirbel, der möglicherweiſe aus einer römiſchen Werkſtätte des linken Rheinufers ſtammt, viel⸗ leicht aber auch aus dem Oſten kam. Die zahlreichen Lichtbilder gaben einen Begriff davon, welché Bereiche⸗ rung unſere heimatlichen Muſeen aus den Ausgrabungs⸗ ergebniſſen bei der Reichsautobahn erfahren; ſo bringt uns dieſes gewaltige Werk auch die Geſchichte der Vor⸗ zeit näher. Lebensmittelſammlungen Ausſchließlich vom Winterhilfswerk. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk, Hil⸗ genfeldt, teilt mit: Aufgrund einer mit der Inneren Miſſion, dem deuk⸗ ſchen Caritas-Berband und dem Deutſchen Roten Kreuz ge⸗ kroffenen Vereinbarung verzichten dieſe Verbände auf ihre üblichen Herbſtſammlungen. Der Wortlaut der Aufrufe, mit denen ſich die genann⸗· ten Verbände an die Oeffentlichkeit wenden, wird nach der Eröffnung des Winkerhilfswerkes bekanntgegeben. Die Na⸗ turalienſammlungen werden in dieſem Jahr ausſchließlich vom Winterhilfswerk des deutſchen Volkes durchgeführt. Das„Winterhilfswerk des deutſchen Volkes“ ſtellt den Anſtalten und Einrichtungen der genannten Verbände ver⸗ einbarungsgemäß die Lebensmittelmengen zur Verfügung, die ſie bisher aus ihren eigenen Lebensmittelſammlungen erhielten. Vogelſchutz im Herbſt Man iſt gewöhnt, ſchädliche Inſekten m Wald, Feld und Garten mit Giftſtoffen und Leimringen zu bekämpfen. Viel billiger und vorteilhafter iſt es, ihrer Uebervermehrung durch Vogelſchutz vorzubeugen. Die Biologiſche Reichsanſtalt hat nachgewieſen, daß beiſpielsweiſe ein Meiſenpaar mit ſeiner Nachkommenſchaft im Laufe eines Jahres eineinhalb Zentner lebende Inſekten vertilgt. Vogelſchutz iſt alſo keine müßige Spieleren Vogelſchutz iſt eine wirkſame wirtſchaftliche Maßnahme zur Schädlingsbekämpfung. Schon ſind unſere Zugvögel in wärmere Lande ver⸗ ſtrichen. Nur die winterharten Vögel beleben noch unſere Fluren, ſo die nützlichen Meiſen. Sollen ſie im kommenden Jahr in unſeren Gärten niſten, dann müſſen wir jetzt ſchon Niſtgeräte beſorgen und aufhän⸗ gen, daß ſie im Winter Zuflucht nehmen können und ſich daran gewöhnen. Aus Niſthöhlen, die im Sommer be⸗ wohnt waren, müſſen wir das alte Geniſt entfernen, weil dieſes ſtark mit Milben und Flöhen(Blutſauger) durchſetzt iſt, welche unſere Schützlinge ausſaugen. Die Vögel werden dadurch ſehr geſchwächt und ſind dann nicht mehr ſo wider⸗ ſtandsfähig. Wir dürfen auch nicht vergeſſen, daß tiefer Schnee die Vögel ihrer natürlichen Nahrung beraubt. Kerbtierfreſ⸗ ſende Kleinvögel können aber höchſtens einen Tag ohne Nah⸗ rung bleiben. Wir ſind dann gezwungen, ſie zu füttern. Die Vorbereitungen dazu müſſen jetzt ſchon getroffen werden. Man reinigt und füllt die Futtergeräte. Das Meiſenfutterholz wird mit Hanfſamen und Rindertalg ausgegoſſen. Für die Singvögel ſammelt man Beeren und Sonnenblumenkerne, um ſie im Winter getrocknet ausſtreuen zu können. Wieviel Freude können wir mit einer Winterfütterung, mit ein paar Niſtkäſten uns und unſeren Kindern machen (und mit welch geringen Mitteln)! Und wie nützlich ſind derartige Maßnahmen für jeden Landwirt, wenn ſie ſach⸗ gemäß durchgeführt, wenn erprobte Geräte verwendet werden. EEC A PP Der Erntedanktag 1938 wird ein leuch⸗ tendes Fanal auf dem Marſche des geein⸗ ten deutſchen Volkes in die große Zukunft Deutſchlands ſein. Treppe soll.— Der einfachste eben Neugebauer. billigste und beste Weg-— weiser hierzu ist 89 bi Tüeksichtigt das Teitungs-Inserat! unsere —. serenten. Aus den Nachbarländern Den Nebenbuhler niedergeſtochen. Frankenthal, 2. Okt. Vor dem Schwurgericht hatte ſich der 37 Jahre alte Auguſt Röhrig aus Ludwigshafen wegen Totſchlagsverſuchs zu verantworten. Die Frau des Ange⸗ klagten unterhielt mit einem früheren Bekannten ein Ver⸗ hältnis. Als Röhrig hiervon erfuhr, machte er ſeiner Frau ernſte Vorhaltungen und mißhandelte ſie auch öfters wegen ihres Verhaltens. Trotzdem ließ die Frau nicht ab von ihrem Liebhaber und die Ehe wurde ſchließlich geſchieden. Am 12. Juli traf der Angeklagte ſeine frühere Frau mit ihrem Liebhaber. Sofort ging er auf den Nebenbuhler los, warf ihn zu Boden und verſetzte ihm mit einem ſtehenden Meſſer 14 Stiche, die nach dem Gutachten des Sachver⸗ ſtändigen faſt alle lebensgefährlich waren. In der Verhand⸗ lung war der Angeklagte geſtändig. Er beſttitt aber, die Ab⸗ ſicht gehabt zu haben, den Liebhaber ſeiner Frau zu töten; er habe ihm nur einen Denkzettel geben wollen. Nach längerer Verhandlung erkannte das Gericht auf zwei Jahre Ge⸗ fängnis. — Oggersheim.(Schwerer Straßenunfall.) In der Frankenthalerſtraße wurde ein 32 Jahre alter Mann aus Ludwigshafen von einem Motorradfahrer angefahren und gegen einen Maſt der Straßenoberleitung geworfen. Hierbei erlitt der Angefahrene eine derartige Kopfverlet⸗ zung, daß er in das ſtädtiſche Krankenhaus übergeführ! werden mußte. Es beſteht Lebensgefahr. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. ** Frankfurt a. m.(Die Theaterkaſſe geſtoh⸗ len.) Der bei einem Theaterunternehmen als Handwerker und Statiſt tätige Albert K. ließ ſich in ſeiner Werkſtätte einſchließen, um nachts einen Kaſſeneinbruch zu verüben, Es gelang ihm, das Dach des Kaſſenraumes zurückzuſchie⸗ ben und von oben einzuſteigen. Er eignete ſich eine eiſerne Kaſſette an und ſchob, nachdem er herausgeklettert war, das Dach wieder zu. K. erbeutete 515 Mark. Der Dieb wurde alsbald feſtgenommen. Das Schöffengericht beſtrafte den Täter mit neun Monaten Gefängnis. Frankfurt a. M.(Tödlicher Unfall eines Radfahrers) Der 28jährige Maurer Johann Friſch⸗ korn aus Hutten im Kreis Schlüchtern fuhr mit ſeinem Motorrad nach ſeiner Arbeitsſtätte in Frankfurt. Auf der Wilhelmsbrücke ſtieß Friſchkorn mit einem Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen. Er blieb bewußtlos liegen. Im Krankenhaus iſt er verſtorben. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. — Heilbronn.(Drei gefährliche Raufbolde) Im letzten Fall der Schwurgerichtsperiode wurden der 27 Jahre alte verheiratete Walter Lörcher von hier, der 23 Jahre alte ledige Arbeiter Robert Häberer von Neckar⸗ gartach und der 35 Jahre alte verheiratete Carl Schöne⸗ mann von hier, die alle drei ſchon erheblich vorbeſtraft ſind, wegen Raufhändel mit tödlichem Ausgang und gefähr⸗ licher Körperverletzung zu zweieinhalb Jahren, einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Bei Lörcher kom⸗ men drei Monate Unterſuchungshaft in Anrechnung. Mord an der Geliebten. Lohr a. M.(Ufr.), 2. Okt. In der Nähe des ges von Sendelbach fanden Kinder die Leiche der 20 chm alten, ledigen Maria Rauſch. Die Schlagader war 110 ſchnitten, ſo daß der Tod durch Verblutung eingetreten ne Nach den Erhebungen ſteht feſt, daß ein Mord vorlie t. 90 Verdacht richtete ſich gegen den ledigen Wilhelm Sane 1 der mit der Rauſch ein Verhältnis unterhielt. Das Mot zur Tat dürfte darin zu ſuchen ſein, daß das Mädchen dl Verlobung löſen wollte. Er verließ gegen 2 Uh. dem Mädchen eine Gaſtwirtſchaft und hatte dann in der Nähe des Anweſens der Rauſch die Tat ausgeführt. 5 — Eltingen, OA. Leonberg.(Schwerer Unfall Lehrer Schmidt und Zuſchneidermeiſter Karl Grob von hier unternahmen einen Motorradausflug. Bei der Heimfahrt fuhr ein Radfahrer in ihr Motorrad, wobei beide Motorrad. fahrer ſtürzten und ins Krankenhaus Herrenberg gebracht werden mußten. Lehrer Schmidt trug ſchwere Handverletzun. gen davon und Karl Grob anſcheinend ſo ſchwere Kopfver⸗ letzungen, daß ſein Zuſtand bedenklich erſcheint. Kahlgefreſſene Wälder im Hunsrück. In dieſem Jahre treibt in den Buchenwäldern des Hunsrücks und Hochwalds ein ſchlimmer Schädling ſein Unweſen: der Buchenrotſchwanz, die Raupe einer kleinen Spinnermotte. Ganze Buchenbeſtände ſind ihres Blatt ſchmucks beraubt und ſtehen kahl und düſter da. Die Mil⸗ lionen von Raupen bedecken ſogar in Unmengen den Wald- boden.— Wenn dieſer Raupenfraß mehrere Male hinter. einander im Spätſommer auftritt, ſind Maßnahmen für die Erhaltung des Waldbeſtandes geboten und Schädlingsbe⸗ kämpfungen müſſen durchgeführt werden. Uebrigens wer⸗ den die Raupen auch von einer Seuche befallen, bei der ſie in eine Art Starrkrampf verfallen, und ſchließlich haben ſie einen von der Natur ſelbſt geſtellten Feind in einer Mücke, deren Eier die Raupen mit den Blättern freſſen und deren Larven ſpäter im Leib der Raupen ſich ſo ſtark entwickeln, daß die Raupen abſterben. Hanſeſtadt Köln! Köln, 2. Okt. Auf Grund der Beſtimmungen der neuen Gemeindeordnung verlieh der Oberpräſident der Rheinpro⸗ vinz der Stadt Köln den Ehrentitel„Hanſeſtadt“. In einer feierlichen Sitzung machte der Oberbürgermeiſter von Köln, Dr. Rieſen, von dieſer Ehrung der Stadt unter Hinweis auf die ſtolze Hanſazeit Kölns Mitteilung. Unglück durch betrunkenen Aulofahrer Köln, 2. Okt. Morgens gegen 5,20 Uhr ſteuerte auf der Hohenzollernbrücke ein mit zwei Perſonen beſetzter Kraft. wagen plötzlich von der rechten zur linken Straßenſeite und ſtieß in voller Fahrt mit einer Straßenbahn zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß der Vorderteil des Autos voll⸗ ſtändig zertrümmert wurde. Beide Inſaſſen trugen ſchwere Verletzungen davon. Auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb der Mitfahrer, während der Zuſtand des Autolenkers ſehr ernſt iſt. Wie die Polizei hierzu noch mitteilt, ſtanden die beiden Verunglückten offenbar ſtark unter Alkohol. Ez wurde ſofort eine Blutprobe genommen. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Perſonenſtandsaufnabme. Am 16. Oktober finder dſe dſesſährige Perſonen⸗ ſtandsaufnahme für Steuerzwecke ſtatt. In Verbindung damit wird eine Zählung der leerſtehenden Wohnungen und Geſchäftsräume durchgeführt. Die hierzu ver⸗ wendeten Druckſachen werden zur Zeit durch die Schutzmannſchaft an die Hauseigentümer oder Haus⸗ To. 98. Verſammlungs⸗Kalen Heute Abend Pflicht. Alle diejenigen, die am 13. Oktober zum Verbandsſpiel mit werden gebeten, ſich in der Turnhalle anzumelden. eee eee 5 U Gummi ſtempel Handballtraining. Erſcheinen iſt fühtung wollen, Drucherei des Reckar⸗ Bolt. nach Ettlingen fahren verwalter ausgegeben. Sollten hierbei einzelne Häuſer verſehentlich übergangen werden, ſo wird e ſucht, die Druckſachen für dieſe vor dem 10. Oktober bei dem Polizeirevier abzuholen. Die Aufnahmeliſten ſind nach dem Stand von Mitternacht 9./10. Oktober aus⸗ zufüllen, und zwar die Hausliſte ſowie der Vordruck zur Zählung leerſtehender Räume durch den Haus⸗ eigentümer oder deſſen Vertreter, die Haushaltsliſte durch jeden Haushaltsvorſtand, das Betriebsblatt durch den Betriebsinhaber. Die Vordrucke ſind genau zu beachten. 1 ee e ee Die ausgefüllten Haushaltsliſten und Betriebs⸗ blätter ſind bis ſpäteſtens 15. Oktober an den Haus⸗ eigentümer zurückzugeben, der ſie nebſt der Hausliſte und der Liſte leerſtehender Räume zur Abholung für die Schutzmannſchaft bereit zu halten hat. Liſten, die beim Erſcheinen der Schutzmannſchaft zur Abholung nicht bereit liegen, hat der Hauseigentümer unmittelbar dem zuſtändigen Polizeirevier zu übergeben. Auf Verlangen der Schutzmannſchaft müſſen die Neues Sauerkraut 5 Pfund 14 Pfg. Neue Grünkern, ö ganz und gemahlen Linſen, gutkochend 5 Pfd. 34, 28, 24 u. 20 Pfg. Schnittnudeln Pfd. 34 Pfg. Eier⸗Schnittnudeln 5 Pfund ab 40 Pfg. Makkaroni— Spaghetti; in bewährten Qualitäten. Spätzle— Hörnchen 1. 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