2. Blatt æu W. 231 Le eka Boe . Oas Jahr im letzten Viertel Ein wichtiger Abſchnitt im öffenklichen Leben. der Uebergang zum letzten Viertel des Kalenderjahres iſt ſeit alten Zeiten ein wichtiger Abſchnitt im öffentlichen Leben. In dieſem Jahre ſcheiden am 1. Oktober 200 000 Nann des Arbeitsdienſtes aus ihrer bisherigen Tätigkeit. Sie haben ein wichtiges Stück deutſcher Erziehung hinter ſich Bei vielen wird der Wehrdienſt folgen. Erſtmals erfolgt am 1. Oktober die Einſtellung in den Arbeitsdienſt nicht auf Grund freiwilliger Meldung, ſondern als geſetz⸗ liche Verpflichtung. In künftigen Jahren wird wie früher am 1. Oktober für den einzelnen das Militärjahr beginnen, 1036 iſt dafür der 1. November in Ausſicht genommen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß auch die ſchulmäßige und wiſſen⸗ ſchaftliche Vorbildung des einzelnen jungen Menſchen oder der einzelnen Schulart vom Prozeß der Einordnung erfaßt wird. Bei den Hochſchulen wie auch den mittleren und höheren Lehranſtalten. ſind dieſe Fragen teilweiſe gelöſt, zum anderen Teile befinden ſie ſich im Fluß. Insbeſondere wird in der Fachliteratur die künftige Verteilung der ver⸗ ſchiedenen Schulformen erörtert. Man geht dabei von einer Dreigliederung der Berufe aus, wonach etwa 5 v. H. auf die „Oberſchicht“, 20 v. H. auf die„Mittelſchicht“ und 75 v. H. auf die handarbeitenden Schichten entfallen. Dement⸗ ſprechend wird der Plan vertreten, eine entſprechende Ver⸗ fellung von höherer Schule, Mittelſchule und Volksſchule durchzuführen. Der 1. Oktober als Umzugstermin hat die Wohnungs⸗ frage ſtärker in den Vordergrund geſchoben. In den meiſten Großſtädten hat ſich gezeigt, daß Wohnungen von mehr als fünf Zimmern reichlich vorhanden ſind, daß dagegen kleinere Wohnungen fehlen. Dieſer Zuſtand beſtätigt die Richtigkeit der Wohnungspolitik der Regierung, die ihre beſondere Für⸗ ſorge und Unterſtützung dem Kleinwohnungsbau zuwendet. Es hat ſich herausgeſtellt, daß in einigen Gegenden, die ſich einer beſonders regen wirtſchaftlichen Entwicklung erfreuen, die Tendenz zur Mietpreisſteigerung hervorgetreten iſt. Die Reichswohnungskonferenz im Arbeitsminiſterium iſt ſolchen Erſcheinungen klar entgegengetreten. Es wird betont, daß der Grundſatz des Reichsmietengeſetzes beſtehenbleibt, daß die Miete zur Deckung der Unkoſten des Hausbeſitzers aus⸗ reichen muß. Mit erfreulicher Klarheit weiſt die Verlaut⸗ barung aus jener Konferenz darauf hin, daß Hausbeſitz und Realkredit eng miteinander verbunden ſind, ſo daß alle Eingriffe gegen ſeine Rentabilität vermieden bleiben müſſen. Im neuen Vierteljahr tritt für viele Betriebe eine wich⸗ tige Beſtimmung in Kraft, die in der Einführung des Wareneingangsbuches beſteht. Kaufleute mit ordnungs⸗ mäßiger Buchführung werden davon nicht betroffen, auch die Landwirtſchaft und die freien Berufe ſind befreit. Das Wareneingangsbuch iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege des Ausbaues einer geſetzlich vorgeſchriebenen Buchführung. Es iſt kein Zufall, daß die reichsrechtliche Verordnung zum Wareneingangsbuch im Anſchluß an die letzte Steuerbeam⸗ lentagung in Dresden erfolgt iſt. Die Aufgaben der Steuer⸗ verwaltung ſind durch die Vielfältigkeit des Wirtſchafts⸗ lebens immer größer und ſchwieriger geworden. Selbſt bei weiterer Vereinfachung des Steuerweſens bleibt die Zahl der Steuerarten noch immer groß genug. Die Feſtſtellung der Steuermerkmale und die Wege zu einer gerechten Ver⸗ anlagung bedürfen reicher Kenntniſſe, wenn die Steuerver⸗ waltung richtig funktionieren ſoll und ihre Aufgabe im Sinne des Staates wie auch des einzelnen Staatsbürgers erfüllen kann. Die neue Reichsſteuerſchule, für die in Herr⸗ ſcing am Ammerſee Staatsſekretär Reinhardt den Grund⸗ ſtein legte, ſoll dieſe Aufgaben der Schulung und Erziehung übernehmen. Die Zahl der Steuerſtundungen, die früher eine große Rolle ſpielte, iſt in erfreulichem Rückgang begriffen. Die Verbeſſerung der Zahlungsmoral iſt ein hochzuſchätzender Vorteil, den der wirtſchaftliche Aufſtieg mit ſich gebracht hat. Jetzt wendet ſich auch der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks an die Oeffentlichkeit, um für eine pünktliche Bezahlung der Handwerkerrechnungen zu werben. Dieſe Beſtrebungen ſind mit allem Nachdruck zu unterſtützen. Häufig iſt es nur Nachläſſigkeit, wenn eine kleine Rechnung des Handwerkers oder Kaufmannes einige Zeit liegenbleibt, bevor ſie ausgeglichen wird. Dieſe Wirtſchaftskreiſe ſind aber mehr als alle anderen darauf angewieſen, ihr Betriebs⸗ kapital zu verwerten, um ſelbſt Löhne, Steuern und Waren⸗ lieferungen pünktlich zu bezahlen. Die Erhebungen der Handwerkskammern über die ſäumige Zahlungsweiſe vieler Kunden zeigt ein betrübendes Ergebnis. Es wird deshalb dem Ziel der Arbeitsbeſchaffung ein großer Dienſt erwieſen, wenn der Appell zur beſſeren Zahlungsweiſe in weiten Teilen des Publikums den erwünſchten Erfolg findet. Zu den geſetzgeberiſchen Aufgaben des neuen Staates gehört auch die Reform des Aktienrechtes. Staatsſekretär Dt. Schlegelberger vom Reichsjuſtizminiſterium hat darüber vor einiger Zeit einen Vortrag vor der Hamburger Handels⸗ kammer gehalten. Unter den Nachteilen des jetzigen Rochts⸗ zuſtandes treten die Anonymität der Beteiligungen und der zu ſtarke Einfluß der Generalverſammlungen am ſtärkſten hervor. Nach dieſer Richtung werden ſich die Reformpläne bewegen, die den Grundſatz des Führerprinzips auch in der Wirtſchaft zur Richtſchnur haben. Auch dieſe Frage zeigt, daß ſich die Gedanken des nationalſozialiſtiſchen Staates auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens und der Wiriſchaft erſtrecken. 88 0 i 5— 0* N„„ 7 Die Reichsbank am Vierteljahresende Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. September 1055 war die Beanſpruchung des Noteninſtituts in der Altimowoche mit 578.8 Millionen Mark ſtärker als zum entſprechenden Vorjahrestermin, wo ſie 499.5 Millionen Mark trug, aber geringer als zum Halbjahresultimo(plus 589 Millionen Mark). Wenn auch zu berückſichtigen iſt, daß der Dreiviertelſahrestermin ſtets die zweitſtärkſte Belaſtung nach dem Halbjahresultimo bringt, ſo dürfte diesmal auch eine gewiſſe Verknappung wegen der Anlethezeichnungen eine Rolle geſpielt haben. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf betrug am 30. 9. 6263 Millionen Mark gegen 5753 Millionen Mark in der Vorwoche, 6153 Millionen Mark zum entſprechenden Heitwunk des Vormonats und 5872 Millionen Mark zur geichen Vorjahreszeit. Die Goldbeſtände werden bei einer Junahme von 30000 Mark mit 94.3 Millionen Mark aus⸗ e und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen bei iner Abnahme um 7000 Mark mit 5.5 Millionen Mark; Buchführungspflicht des Einzelhandels./ Fachgruppenleiter. Die Wirtſchaftsgru pe Ene ale Ortsgruppe Mann⸗ heim, hielt am Samstag Abend im Wartburg⸗Hoſpiz eine Mitglieder⸗Verſammlung ab, die vom Leiter der Ortsgruppe, Herrn Karl Stahl. eröffnet und geleitet wurde. Auf der Tagesordnung ſtand an erſter Stelle ein Referat des Ortsgrußpen⸗Geſchäftsführers, Dipl.⸗Kaufmann A. Lang, über die Führung eines Wareneingangsbuches, wie ſie auf Grund der ſogenannten Dresdener Verord⸗ nung vom 20. Juni 1935 von jedem Gewerbetreibenden verlangt wird. Wenn bereits eine Buchhaltung beſteht, ſo kann das darin geführte Warenkonto nur dann als Er⸗ ſatz für das Wareneingangsbuch dienen, wenn die geſamte Buchführung ordnungsmäßig iſt. Es wird den Einzel⸗ händlern dringend empfohlen, ihre Buchführung, insbeſon⸗ dere das Wareneingangsbuch, den geſetzlichen Vorſchriften anzupaſſen. Eine wichtige Erleichterung beſteht für die Kaufleute, die freiwillig Bücher führen, wenn ſie dabei die Vorſchriften des H. G. B. erfüllen; ſie können dann auf Antrag den Vollkaufleuten gleichgeſtellt werden und brauchen ein beſonderes Wareneingangsbuch nicht zu füh⸗ ren, vorausgeſetzt, daß ihre bisherige Buchführung ein ordnungsgemäßes Warenkonto enthält. Der Antrag iſt bis zum 1. Oktober ds. Is. an das zuſtändige Finanzamt zu ſtellen. Die Gepflogenheit, ſich für die Steuer einſchätzen zu laſſen, muß bald verſchwinden. Der Staat muß und kann von allen Volksgenoſſen verlangen, daß ſie ihre Steuern aufgrund der Geſchäftsvorfälle entrichten. Der Redner behandelte weiter die fachliche Buchführungspflicht, die Einteilung des Wareneingangsbuches in ſechs Rubriken und die Aufbewahrung der Unterlagen. Mit großem Nach⸗ druck wurde auf die Strafen hingewieſen, die für falſche oder unterlaſſene Eintragungen angedroht werden. Bei nachgewieſen abſichtlichen Verfehlungen können Geldſtrafen bis zu 10 000 Mark ausgeſprochen werden. Auch die Zuſammenarbeit von Lieferant und Einzelhändler zum Zwecke der Steuerhinterziehung wird ſchwer beſtraft. Es kommen dafür Gefängnisſtrafen von mindeſtens zwei Jah⸗ ren und ſehr hohe Geldſtrafen in Betracht. Dringend zu empfehlen iſt die Einrichtung eines Warenausgangsbuches, in dem die täglichen Ladeneinnahmen erſcheinen, wäh⸗ rend ſonſt das Finanzamt zu Schätzungen ſchreiten muß. Im Büro der Orksgruppe, M 5, 5, werden den Mitgliedern weitere Auskünfte erteilt. Ueber Organiſation und Ziele der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel ſprach noch kurz Ortsgruppenleiter Stahl. Als Glied der Reichsgruppe Handel ſtellt die Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel die von allen Behörden anerkannte geſetzliche Zwangsvertretung des Einzelhandels dar, in der alle deutſchen Einzelhändler zufammengeſchloſſen ſind. Jeder Das Wareneingangsbuch Zur Einführung am 1. Oktober 1935. 1. Warum ein Wateneingangs buch? Mancher Handel⸗ und Gewerbetreibende wird die Ver⸗ pflichtung zur Führung des Wareneingangsbuches als neue Laſt bezeichnen. Der ehrliche und anſtändige Volksgenoſſe wird aber bald die neue Verpflichtung als Mittel im Kampfe gegen die Steuerbetrüger begrüßen. Der Staat als organi⸗ ſierte Lebensform der Volksgemeinſchaft bedarf laufend großer Mittel zur Erfüllung ſeiner hohen Aufgaben. Wer ihm dieſe durch Steuerhinterziehung vorenthält, betrügt die Volks⸗ gemeinſchaft und beſtiehlt die ehrlichen Volksgenoſſen; denn dieſe müſſen dann umſomehr zu den allgemeinen Laſten ber⸗ ſteuern. Der kleine Handel⸗ und Gewerbetreibende, den die neue Verpflichtung vor allem trifft, hat aber auch einen un⸗ mittelbaren Nutzen von der Führung des Wareneingangs⸗ buches. Er iſt angehalten, über ſeine Einkäufe Aufzeichnungen zu machen und wird ſich dadurch allmählich an eine Buch⸗ führung, wenn auch in einfachſter Form, gewöhnen. Er wird dann in der Lage ſein, ſeine Geſchäftsvorfälle und ſeine geſchäftlichen Verhältniſſe klar überblicken zu können, was bisher ſehr ſelten der Fall war. 2. Wer muß das Wareneingangsbuch führen? Bisher galt als allgemeines Mindeſterfordernis nach dem Umſatzſteuergeſetz die Verpflichtung zur laufenden Aufzeich⸗ nung der Einnahmen. Hierzu tritk nun als weitere Pflicht für alle Handel⸗ und Gewerbetreibenden die Verpflichtung zur Führung des Wareneingangsbuches. Nicht verpflichtet ſind daher die Landwirte, für die bei einer beſtimmten Höhe des Einkommens und des Umſatzes eine beſondere Buchführungs⸗ pflicht beſteht und die freien Berufe, für die eine beſondere Buchführungspflicht noch eingeführt wird. In erſter Linie iſt das Wareneingangsbuch don Bedeutung für die klei⸗ nen Handel- und Gewerbetreibenden, alſo die ſogen. Minderkaufleute, insbeſondere die Han dwer⸗ ker. Dieſe haben bisher nur ihre täglichen Einnahmen loft auch dieſe nicht) aufgezeichnet. Für ſie bedeutet das Waren⸗ eingangsbuch ſters eine zuſätzliche Belaſtung. Gleichgültig iſt es für die Verpflichtung, ob der Schwerpunkt in einem Geſchäftszweig auf der Lieferung von Waren(3. B. Kolonial⸗ warengeſchäft) oder auf der Leiſtung von Arbeit liegt. Auch im letzteren Falle, z. B. im Baugewerbe, muß das Waren⸗ eingangsbuch ſtets geführt werden, auch wenn nur neben⸗ ſächliches Material oder Zutaten und dergl. eingekauft werden. Aber auch für die buchführenden Kaufleute (die ſogen. Vollkaufleute) hat das Wareneingangsbuch Be⸗ deutung. Sie ſind von der Verpflichtung zur Führung dieſes Buches nut dann befreit, wenn ſie die ihnen nach Paragraph 38, Abſ. 1 HGB vorgeſchriebenen Handelsbücher auch ordnungsgemäß führen. Die gleiche Befreiung gilt für diejenigen gewerblichen Unternehmer, die durch eine andere geſetzliche Vorſchrift zur Führung von gleichwertigen (dem Wareneingangsbuch im weſentlichen entſprechenden) Büchern verpflichtet ſind und ſolche ordnungsmäßig führen. Dadurch hat der Begriff„Ordnungsmäßigkeit“ der Buchführung für alle Kaufleute erhöhte Bedeutung er⸗ langt; denn nur im Falle der unbedingten Bejahung des Begriffs der Ordnungsmäßigkeit der vorhandenen Bü⸗ cher iſt die Vorausſetzung für die Befreiung von der Ver⸗ pflichtung zur Führung des Wareneingangsbuches gegeben. Es muß demnach über jeden Geſchäftsvorfall eine Aufzeichnung erfolgen, und zwar nach den Grundſätzen ord⸗ nungsmäßiger Buchführung. Würde auch nur ein einziger Geſchäftsvorfall(3. B. eine Zahlung, ein Wareneingang, eine Privatentnahme oder dergl.) unverbucht bleiben, ſo wäre der Begriff der Ordnungsmäßigkeit nicht mehr ge⸗ geben. Dann aber iſt die Befreiung von der Verpflichtung zur Führung des Wareneingangsbuches nicht mehr gegeben und der gewerbliche Unternehmer wird ſo behandelt, als wenn er ein Wareneingangsbuch nicht führt(bergl. unten 7). Einzelhändler iſt ſeit November 1934 Mitglied und bei⸗ tragspflichtig. Die Mitglied ſchaft bei der Arbeitsfront befreit nicht von dieſem Organiſationszwang. Der Sitz der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel iſt in Berlin. Für die einzelnen Gaue beſtehen 18 Bezirksgruppen, darunter die Gruppe Baden mit dem Sitz in Karlsruhe. Die Untergliederung der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel in 31 Fachgruppen geht bis in die Ortsgruppen. Es kann ſein, daß ein Geſchäft mehreren Fachgruppen angehört, aber der Beitrag iſt nur einfach zu zahlen. Uebrigens werden die Beiträge ab 1. Oktober wieder ermäßigt. Ziel des Zuſammenſchluſſes iſt die Wahrung des An⸗ ſehens und der Berufsehre, Pflege der Kameradſchaft, Betreuung in allen Berufs⸗ und Fachfragen und Schutz dem anſtändigen Einzelhandel. Der Krämergeiſt nruß verſchwinden, denn jetzt muß jeder dem Volksganzen in erſter Linie dienen. Eine der Hauptaufgaben in der Volks⸗ gemeinſchaft hat der Einzelhandel darin zu ſehen, daß er hei Regierungsmaßnahmen aufklärend wirkt. Die Wirt⸗ ſchaftsgruppe betreibt die Weiterbildung und Schulung des Einzelhändlers, damit er allen Anſprüchen genügen kann. Auf die Schulungskurſe des Berufsſchulungsamtes der Deutſchen Arbeitsfront wurde bei dieſer Gelegenheit auf⸗ merkſam gemacht. Die Ausführungen des Ortsgruppenleiters fanden den Beifall der Mitglieder. Es wurde dann zur Wahl der Fachgruppenleiter geſchritten. Zunächſt ſtellte der Orts⸗ gruppenleiter Stahl für ſich die Vertrauensfrage, die einſtimmig bejaht wurde. In Mannheim beſtehen jetzt etwa zwölf Fachgruppen; die veſtlichen Einzelhändler ver⸗ einigen ſich in einer Sammelgruppe, in deren Leitung jede Fachgruppe einen Obmann entſendet. Durch die Mitglie⸗ derverſammlung wurden folgende Fachgruppenleiter be⸗ ſtimmt: J. Nahrungs⸗ und Genußmittel: Stahl Tabak und Tabakwaren: Nutſch Textilien: Holecek 8 Schuhe, Leder und Schuhbedarf: Weickum Glas, Porzellan und Hausrat: Schweiger Lederwaren und Kunſtgewerbe: Weber Schreibwaren und Bürobedarf: Menger. Die übrigen Fachgruppenleiter werden in Fachgruppen⸗ ſitzungen beſtimmt. Als Stellvertreter des Ortsgruppen⸗ leiters wurde F. C. Menger beſtellt. Der Ortsgruppen⸗ leiter machte noch darauf aufmerkſam, daß die Erntedank⸗ ſträußchen zur Ausſchmückung der Schauſenſter nur durch die Ortsgruppe der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel be⸗ zogen werden ſollen. Eine rege Ausſprache über Berufs⸗ fragen ſchloß ſich der Tagesordnung an . = N 2 Es wird ſich alſo für Geſchäftsleute, die kein ſelſe s Ver⸗ trauen in die ſteuerliche Zuverläſſigkeit ihrer Buchführung haben(3. B. wenn dieſelbe ſchon beanſtandet wurde) und Schwierigkeiten und unangenehme Folgen(Schätzung und Strafe) vermeiden wollen, empfehlen, neben ihrer vorge⸗ ſchriebenen Buchführung ein Wareneingangsbuch nach den Vorſchriften der Dresdener Verordnung zu führen. Dies kann z. B. bei der doppelten Buchführung auch dadurch ge⸗ ſchehen, daß das Warenkonto mit allen Angaben ge⸗ führt wird, die die Dresdener Verordnung vorſchreibt. Her⸗ vorzuheben iſt, daß auch die einfache Buchführung genügt, wenn ſie vollſtändig und ordnungsgemäß iſt, denn dann ent⸗ hält ſie auch über jeden Wareneingang eine Aufzeichnung. Es iſt aber zu beachten, daß die Befreiungsbeſtim⸗ mung nur für Vollkaufleute gilt, die nach Paragraph 1 änni Bücher verpflich⸗ zu Ia dorf tet sind. Wenn ein Minderkaufmann, alſo ein Klein⸗ gewerbetreibender, Handwerker und dergleichen kaufmänniſche Bücher führt, ohne hiezu verpflichtet zu ſein, ſo befreit ihn 115 nicht von der Verpflichtung zur Führung des Warenein⸗ huches. 3. Welche Waren müſſen eingetragen werden? In das Wareneingangsbuch ſind diejenigen Waren lein⸗ ſchließlich der Rohſtoffe, Halberzeugniſſe, Hilfſtoffe und Zu⸗ taten) einzutragen, die der gewerbliche Unternehmer zur ge⸗ werblichen Weiterveräußerung oder zur gewerblichen Ver⸗ mittelung erwirbt. Waren, die nach der Art des Betriebs üblicherweiſe für den Betrieb und zwar zur gewerblichen Weiterveräußerung oder zur gewerblichen Vermittlung, er⸗ worben werden, ſind auch dann einzutragen, wenn ſie für betriebsfremde Zwecke verwendet werden. Es kommt alſo nur eine Emntragung von Waren(nicht dagegen von unkör⸗ perlichen Gegenſtänden, eine Eintragung von Rechten) in Frage, die der gewerbliche Unternehmer zur gewerblichen Weiterveräußerung oder zur gewerblichen Ver⸗ mittlung erwirbt. Es ſind daher nicht eintragungs⸗ pflichtig: a) die Betriebseinrichtungsgegenſtände Gegenſtände des Anlagevermögens, wie Tiſche, Stühle, Schränke, Schreibmaſchinen, andere Maſchinen); b) die Betriebsunkoſtengegenſtände 63. B. Tiſche, Federn, Briefpapier, Geſchäftsbücher uſw.); 6) die Betriebsunterhaltungsgegenſtände (3. B. Holz und Kohlen, die zur Heizung der Betriebsräume verwendet werden). Gegenſtände, die ein Möbelhändler zur Weiterveräuße⸗ rung erwirbt, oder Kohlen, die ein Kohlenhändler zur Wei⸗ terveräußerung erwirbt, ſind natürlich Waren im Sinne der Eintragungspflicht. Der Begriff„gewerbliche Weiterveräuße⸗ rung“ umfaßt nicht nur den gewerblichen Weiter verkauf, ſondern auch ſonſtige Formen der gewerblichen Weiterver⸗ äußerung, insbeſondere auch gewerbliche Tauſchgeſchäfte. Wichtig ſind noch folgende Beſtimmungen: Die Eintra⸗ gung in das Wareneingangsbuch iſt vorzunehmen, einerlei, ob ah) der Lieferer der Waren ein Unternehmer oder ein Nichtunternehmer iſt; b) die Waren unverändert oder nach Bearbeitung oder Verarbeitung weiterveräußert werden; c) der gewerbliche Unternehmer die Waren entgeltlich oder unentgeltlich, auf Ziel, gegen Kaſſe, durch Tauſch oder auf Gegentechnung erwirbt; 50 der gewerbliche Unternehmer Eigentümer oder un⸗ mittelbarer Beſitzer der Waren wird, oder ob er an den Waren weder Eigentum noch unmittelbaren Beſitz erwirbt; e) der gewerbliche Unternehmer die Waren auf eigene oder auf fremde Rechnung erwirbt. N 5 C d Rettung des Bauernſtandes, heißt Ret⸗ tung der deutſchen Nation. Adolf Hitler 3 3 . n Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Toppright bi Verlag Neues Heben Baur. Smatm. Obb. Der Erbſonn. (Nachdenck verboten 22 „Taufen!“ iſt auch der einzige Gedanke der Annemarei. Sie weckt die beiden Knechte und ordnet an, daß ſie in aller Eile den Schlitten fertig machen, damit die Kinder zum Kirchdorf und zur Taufe gefahren werden könnten. Den Mägden ſagt ſie ſchnell Beſcheid. Schlaftrunken, wie ſie ſind, begreifen ſie nicht gleich, da drückt die Schulzin ſchon jeder von ihnen ein Bündel in den Arm. Sie hat die Kleinen ſorglich in zwei Kiſſen eingebunden und ſchärft den Mägden ein, daß ſie behutſam ſein ſollen und ſorgen, daß das große Tuch die zarten Weſen vor der Kälte ſchützt. In wenigen Minuten iſt alles getan, und als die Pferde anziehen, kehrt Annemarei beruhigt in die Stube zurück. Auch in die Seele der Wöchnerin zieht Frieden ein, als ſie die beiden Neugeborenen auf dem Wege zur heiligen Taufe weiß, aber von den Schreckniſſen des Weges ahnt ſie nichts und auch die Rabelbäuerin nicht, ſonſt vergingen ſie wohl de vor Schrecken und Entſetzen. Der Weg zum Kirchdorf chon in guter Zeit zefährlich. Bald geht er am Aßhang bin Hald 3 hohen Mauern. Hier liegt der Schnee jetzt mehr als meter⸗ hoch. Der Schlitten haftet vorbei. Bald kippt er rechte bald links. Die Mägde ſchreien auf. Iſt es Schrecken, oder iſt es lachende Luſt, die der Gefahr nicht achtet? Fast wäre der Lene das Bündel entglitten. Im letzten Augen⸗ blick riß ſie es noch hoch. Erſchrocken ſchaut ſie um ſic Die Bärbe hat nichts davon geſehen. Sie iſt mit dem Auguſt ſehr vertraut. Muntere Rede fliegt hin und her. Die grimmige Kälte läßt es nur nicht zu allzu großer Freude kommen, beißt ſie doch gar zu ſehr in die Packen und Hände. Wie ein Toller treibt der Adolf die Gäule an. das Ziel erreichen und zurück ins warme ein paar Stunden ſchlafen! Ein ſchrilles Läuten reißt die Pfarrmagd aus dem Schlaf Raſch fährt ſie in die Kleider. Es iſt nicht ſelten, daß ſie nachts heraus muß. Sie läßt die Mägde mit ihren Bün⸗ deln durch die Hintertüre ein. „Kommt ſchnell herein!“ ſagt ſie.„Es iſt draußen bit⸗ terkalt. Ich will gleich ſehen, ob noch Feuer iſt im Herd. Dann mach ich euch was Warmes. Was bringt ihr denn? Zwillinge aus dem Straußhof? So, ſo! Zeigt doch mal her!“ Sie macht die Bündel „O weh! So was Nur raſch Bett und noch auf und ſchaut hinein. Elendiges! Da will ich doch raſch den Herrn Pfarrer rufen. Hier tut Eile not.“ Inzwiſchen iſt das Waſſer heiß. Ein paar Tröpfchen Tee flößt die alte Marlene den elenden Geſchöpfchen ein. „Helfen wirds ja nicht mehr, aber man hat doch wenig⸗ ſtens getan, was man kann.“ Es iſt ja nicht das erſte Mal, daß ſie ſo armſelige Ge⸗ ſchöpfe auf ihrem Küchentiſch liegen hat. Da weiß ſie ſchon, was gut tun kann. Es entgeht ihr nicht, daß das eine Mädchen ſchon am Verſcheiden iſt. Ein Wunder, wenn es die Taufe noch überlebt. Da iſt der Pfarrer ſchon zur Stelle. Er fragt nicht lange te hat die Magd ihm ſchon geſagt. In wen den iſt der heilige Akt vollse en umfängt die eiſige Nacht die beiden Mägde. Aber es iſt ihnen nicht mehr ſo kalt. Hell leuchtet der Schnee. Auf einmal haben ſie Gefallen an der Fahrt. Sie Recken die Knechte und ſchwatzen und lachen von allerhand nichtigen Dingen, um den Weg zu kürzen. Achtet auf einmal der Adolf des die Lene ſo laut und luſtig iſt? plötzlich und kipat. Weges nicht genug, weil Der Schlitten ſchleudert Rechts und links fliegt je ein Bündel in weitem Bogen in den weichen Schnee. Und da, o Schrecken, löſt ſich die Umhüllung, die die Pfarrmagd nicht ſo kunſtgerecht gebunden hatte wie die Goldnerin. Nackt und bloß liegen die zarten Körperchen in dem nee. Entſetzen bemächtigt ſich der Knechte und Mägde. Mit zitternden Händen ſuchen ſie zuſammen, was zu jedem Bündel gehört. Jetzt denkt keiner der vier jungen Men⸗ ſchen mehr an Scherz und Freude. Vor ihrer aller Augen ſteht der Tod, der aus der ſtarren Winterkälte zu den neu⸗ geborenen Kindern kam. Weiter geht die Fahrt, bis die Straußhof einlaufen. Mit fahlen Angeſichtern ſtehen die Mägde vor der Schulzin und wagen nicht zu fragen, ob die Kinder noch am Leben ſind. Die Knechte ziehen ſich eilig in den Stall zurück, und die Mägde ſchlüpfen in die Kammer, als ſie ihre Bündel abgegeben haben. Zitternd kriechen ſie unter ihre Betten, indeſſen die Zähne ihnen vor Angſt zuſammen⸗ ſchlagen. Behutſam packt die Goldnerin indeſſen die Kinder aus und wundert ſich daß ſie ſo ſchlecht gewickelt ſind: aber ein Seufzer der Erleichterung hebt ihre Bruſt. Sie hatte kaum gehofft, die kleinen Mädchen noch lebend zu ſehen. „Das heilige Waſſer hat ein Wunder vollbracht,“ ſagt ſie zum Bauer, der ihr zuſieht.„Sie atmen kräftiger als zu⸗ vor. Sie werden leben bleiben, wenn Gott es will.“ Wie erlöſt atmen die Mägde auf, als ſie erfahren, aß die Kinder, die ſie ſo ſchlecht gewartet haben, von Gott wunderbar behütet wurden. Aber an die Fahrt werden Bärbe und Lene denken, ſo lange ſie leben, und nie wird jemand erfahren, wie nahe die ihnen anvertrauten Mägd⸗ lein in ihren erſten Lebensſtunden dem Tode waren. Annemarei geht indeſſen ernſtlich mit ſich zu Rate, ob ſie ſchweigend mit anſehen darf, daß die Dinge im Straußhof ſo weiter gehen. Mit ſchreckhafter Deutlichkeit ſieht ſie ein furchtbares Ende kommen. Der Bauer iſt draußen bei der Arbeit von früh bis ſpät. Ihn trifft kaum eine Schuld. Die Mägde, ohne Leitung, ohne Treue, ſchalten ganz nach ihrem Gefallen. Die Bän⸗ erin, zu ſchwerer Arbeit ungeeignet, kennt keine Ueberſicht und Tatkraft. Wie wird es in den Stuben ausſehen, wenn drei oder vier Jahre vergangen ſind! Der Fußboden iſt wegen der ſorgloſen Behandlung ſchon jetzt zum Teil vermorſcht. Die Betten wiſſen nichts von Pferde dampfend in den Sauberkeit. Der Staub liegt fingerhoch auf allen Gegen⸗ ſtänden. Draußen r der Kammer liegt die Wäſche zer⸗ riſſen und ſchmutzig auf einem Haufen. Die unachtſame Behandlung hat ſie vorzeitig verdorben. Der Schrank iſt leer. Gewiß hat manche Magd, die aus dem Straußhof nach kurzem Aufenthalt ging, von ſeinem Inhalt etwas mitgenommen für ihren eigenen Bedarf. Der Goldnerin ſteht das Ende klar vor Augen. Nicht lange wird es dauern, dann werden noch andere Geſchöpfe mit den Menſchen in den Betten hauſen, in den Dielen⸗ ritzen, in den Löchern. Darf 55 es dazu kommen laſſen? Wäre ſie dann nicht mit Schuld an dem Verfall des Hofes und ſeiner Bewohner? Als die Straußin wieder auf iſt, ernſtes Wort mit ihr und auch mit „Es geht ſo nicht weiter fort. paar Jahren in dem Sumpf. Was wollt Ihr einmol Euern Kindern ſagen, wenn ſie Euch fragen, wo ihr Erbe blieb? Ihr tragt Verantwortung für die jungen Geſchöpfe, die Euch und Eurer Erziehung vertraut ſind.“ Der Bauer ſieht das ein; aber wie ſoll er Abhilfe ſchaffen? Er hat vergeblich darüber nachgeſonnen. Der erſte Fehler, den er beging, indem er ſein Herz an die Liſett hängte, zog alle andern nach ſich. Er kann heut nichts mehr ändern und muß das Unvermeidliche ertragen Die Rabelbäuerin aber iſt andern Sinnes. Nichts ift zu ſpät und nichts vergeblich, wenn nur der ernſte Wille da iſt. Ihr Vorſchlag iſt der, daß ſie ſelber täglich mehr⸗ mals kommt und nach dem Rechten ſieht, daß ſie der Bäu⸗ erin die Arbeit zeigt, die jene ſelbſt nicht ſieht und nicht verſteht. „Nicht eine Aufſicht, eine Hilfe will ich Euch ſein.“ Die Straußin kämpft noch einen letzten Kampf mit ihrem Stolz und ihrer Scham. Dann ſpricht ſie leiſe: a „Ich hab es nicht verdient, was Ihr mir tut!“ Da lächelt die Annemarei. ſpricht Annemarei ein dem Bauern. So endet Ihr beide in ein „Seht, Straußin, ich gehör zum Sonnenbund. Der ſchreibt auf ſeine Fahn:„Ich diene! So dien auch ich!“ 14 Ein einziges Mägdlein wächſt im Birkhof heran, das ſeiner Mutter ſo unähnlich ſieht wie nur möglich iſt. Viel Pflege braucht es nicht, auch keine Wartung. Es unter⸗ hält ſich ſelbſt. f Konrad Birk iſt es nicht recht, daß ſeine Kleine ſo viele Stunden des Tages ohne Aufſicht iſt. Er brächte es gern zur Mutter in die Kate oder zur Roſel auf den Acker; aber er hütet ſich, noch einmal eine derartige Aeußerung zu tun, eit ſeine Frau ſich kürzlich von neuem in böſen Schmähun⸗ gen gegen die Magd erging. f Seit Wochen weilt ein Gaſt im Hof. Für den überſes⸗ iſchen Vetter, den Karl, hat die Bäuerin Platz. Für ihn hat ſie auch Zeit genug zum Unterhalten. 5 Gern ſieht Konrad den feinen Herrn, der keine Arbeit angreift, nicht im Haus; aber er kann ihm die Tür nicht weiſen, ſo lange er keinen greifbaren Grund für ſein Miß⸗ trauen gegen den Fremden findet. Ueber nichtige Dinge ſieht er hinweg, zumal der Schäfer ihn allen Ernſtes vor unnützer Aufregung warnte. Nur die kleine Erneſtine möchte der Vater verſorgt ſehen. Die Zeit, die die Mutter dem fremden Gaſte widmet, geht ihr verloren. Neulich ſah der Bauer voller Schrecken, wie ſie ihren Stuhl am Fenſter erſtieg und auf das Fenſterſims kletterte, Entgegen der Nationalſoztalismus wirtschaftlichen Seite n tadt und Land Hand in Hand liberaliſtiſchen Auffaßſung wurde vom das Bauerntum nicht nur don der ger betrachtet, ſondern ertannt, daß das Bauerntum der Erhalter der Nation iſt. Zweifellos wurde auch au, wirtſchaftlichem Gebiet das Bauerntum zu seiner Hauptaufgabe, die ährung des ganzen Voltes ſicherzuſtellen, zurückgeführt. Darüber hinaus mußte aber das Bauerntum als der olutsmätzige Erhalter der ganzen Natton auf eine neue Grundlage geſtellt werden. Mit wirtſchartlichen Maßnahmen allein war hier nicht zu helfen, eine Erneuerung konnte nur von der eltanſchauung her in Angriff genommen werden. Jeder Städter weitz, datz auch ſeine Ahnenrethe zum Bauerntum zurückführt. Gewöhnlich ſchon in der zweiten Generation finden ſtch unter den Vorfahren Bauern. Wir wiſſen, unſer ganzes Volt rommt vom Bauern her. Die bevölkerungspolittſche Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß tatſächlich nur noch auf dem Lande, vor allem beim Bauern und Landarbeiter, ein Bevölkerungsüberſchuß vorhanden war. Während Berlin einen Mangel an Geburten um minus 357 deutſchen Großſtädte und Kleinſtädte 31 v. Geburtenüberſchutz von 13,5. dem Jahre 1932 ſind und dte der Bevölterungspolttit ſtch etwas beſſerten, ſo iſt Deutſch⸗ land der Gefahr des Ausſterbens immer noch nicht ent⸗ ronnen. Wenn es in der Grotzſtadt vortommen rann, daß in einem Hause 50 Jahre lang kein Kind mehr das Licht der Welt erblickt, ſo zeigt dies mit aller Oeutlichteit, wie die Großſtädte ihren Bevölterungsſtand allein durch Zufluß bäuerlichen Blutes halten konnten. Während dei der Land⸗ bevölkerung 40 v. H. aller Ehen vter und mehr Kinder beſaßen, war nach der Volkszählung von 1935 im Durch⸗ ünderzahl in Stadt und Cand. 1 1 Von JO bestehenden Ehen hatten Kinder: Ceſeipden unter 2000 5 um ſich von dort in den Hof hinabzulaſſen. An ſich das Ding ungefährlich, iſt doch die Mauer niedrig ge und der Hof an jener Stelle mit weichem Sande angeflll aber die Kletterkünſte ſeines Mägdleins machen ihm dez noch Angſt und Sorge! 1 Wie leicht könnten ſie einmal weniger glücklich enden Die Kleine iſt ſo behende und voll Entdeckungsluſt. 0 iſt ſie hier, bald dort zu finden. Das Haus iſt ihr zu lein weil niemand ihr dort ſpielen hilft. Im Stall verweilt 0 gern. Da iſt ihr niemals die Zeit zu lang. Die Rinder und Pferde ſind ihre ganz beſonderen Lieblinge und alle; was ſonſt an Lebendigem im Hofe fliegt und kriecht. Heut ſchafft der Bauer im Heu draußen auf der Wiese und plötzlich faßt ihn eine Angſt, die ſeine Glieder lähmt Sein Kind, das einzige, was ihm das Leben noch leben wert macht, ſieht er in entſetzlicher Gefahr. war Hug N Blieb nicht vorhin die Tür geöffnet, hinter der 5 2 22. die ohe Stiege hinauf zum Sind nicht Treppen „weil ſe Heuboden führt? immer ſchon Klein⸗Stinas grenzenloſes Entzücken ihrer großen Kletterluſt Befriedigung geben? Im Geiſt ſieht er ſie jetzt ſteigen, eine Stufe um die an⸗ dere, bis ſie zuletzt den Bodenraum erreicht. Erſtaunt ſieht ſie ſich oben um. So hoch war ſie noch nie. Aber hier iſt es ſehr heiß; faſt zum Erſticken. Nach dem Fenſter zieht es ſie, dem ſchönen offenen Fenſter, das keine Brüſtung hat, wie die Fenſter unten im Haus. Hart an der offenen Luke ſteht ſie jetzt, und neben ihr die freie Luft. Der Angſtſchweiß bricht dem unglücklichen Mann, den dieſer wache Traum bewegt, aus allen Poren, und er zer⸗ reißt den Bann. Wie gejagt eilt Konrad dahin. Vor ihm fliegt die Roſemarie, als trüge ſie der Boden nicht. Hat er ein Wort geſagt von ſeiner ſchlimmen Ahnung als das Mädchen neben ihm ſtand? Las ſie die Angſt aus ſeiner Seele? Sah ſie im Geiſt dasſelbe Bild wie er? Sein Herz ſchlägt wie ein Hammer, als er nach Sekunden durch das Hoftor tritt. O, ſeine böſe Ahnung hat ihn nicht betrogen. Hart an der offenen Luke ſteht Sting und heht die Hände voll Entzücken, als ſie den Vater plötzlich ſieht, an dem ihr kleines Herz mit heißer Liebe hängt. „Vaterle!“ ruft ſie jubelnd, und ihm verſagt der Herz⸗ ſchlag in gräßlichem Entſetzen. Jetzt— er ſchließt die Augen. Nur nicht ſehen müſſen, was er doch nicht hindern kann! Nicht ſehen müſſen, wie ſein ſüßes Kind auf dem Stein zerſchellt. Und gleich reißt er die Augen wieder auf und ſieht in grenzenloſer Freude, daß zwei Arme ſich von hinten um den Körper des he⸗ drohten Kindes ſchlingen. Klein⸗Stina iſt ein Engel nahe. Jetzt kehrt die Kraft dem Bauer wieder. Stiege hinauf und findet 0„Er eilt die oben auf den Knieen die Roſe⸗ Mäadlein in ihren Armen. Fortſetzung folgt. marie und ſein gerettetes 2105 ſchnitt des Deutſchen Reiches fat/ aller Ehen nderlos, 23,2 v H. der Chepaare harten nur ein Kind 19, 9 9 tur zwei Kinder Im Reichsdurchſchnitt damen auſ ſede Ehe 2,5 Geburten während allein zur deſtandsmaßigen Er⸗ haltung der gegenwartigen Bevolterungszahl 5,4 Geburten durchſchnittlich notwendig ind. Diese Zahlen laſſen ein⸗ deutig ertennen welchen Weg das deutſche Volt gegangen wäre, wenn durch den Nationalſozialismus kein Umſchwung herbeigeführt worden ware Ste zeigen weiter dte Be⸗ deutung des Bauerntums a1s ewigen Blutsquell der ge⸗ ſamten Nation Von dieſen Grundlagen ausgehend war es notwendig, au dem Gebiete der Agrarpolitit neue Wege zu beſchreiten. Sollte das deurſche Volt dor dem endgultigen Zerfall be⸗ wahrt werden ie konnte dies nur geſchehen durch die Rettung der Grundlage don Wirzſchart. Volt und Staat. Peit wirt⸗ ſchaftlichen Matznahmen allein wax hier nicht gedient. Vor allem galt es das Bauerntum aus der kapitaltſtiſchen Ver⸗ flechtung herauszuloſen, das bauerliche Blut auß alle Zeiten mit dem deutſchen Boden zu berantern, wie dies im Meichs⸗ erbhorgeſetz geſchehen t Darüber ginaus mußten durch die Marktordnung die Vorausjetzungen geſchafren werden, die Erzeugung an vebensmitteln 1 zu ſteigern, dat die Devisen hauptſächlichſt zur Einfuhr der notwendigen Noh⸗ ſtoffe für die Induſtrie berwender werden konnten, um damit die Arbeitsſchlacht des deutſchen Volkes ſtegreich zu Ende zu führen. Die Beſſerurig der Code in der Caridwirtſcheit D SSF 8 kommen 5 0 . 8 N HANDY DfUrs C ,. So reichen ſich bei der Aufbauarbeit Stadt und Land als Symbol einer lebendigen Voltsgemeinſchaft die ane den Arbeiter weitz, daß der Bauer auch ur ſein Brot ſorgt: dem Bauern wurde wieder klar gemacht, daß auch der Arbeiter für ihn tarig iſt. Anzere Zukunft iſt nur dann Nabchert wenn beide Städter und Landbewohner, ihre ö 2 6853 KK 8 . Arber und ihr Streben etnem namen Ziel unter⸗ rdnen Einem Ursprung, Veinſe lden lut ind gie ent- rungen, ein Ziel und eine Aufgade vereint ſte: tarbeit in Wiederaufbau des Retches 1935 Ne 40 iſt man doch Wie belanglos Aber der Junge——1 an ihm geſehen hatte. Ich beuge mich weit zum Fenfſter hin⸗ a i aeg 12 kom inch ulenvab gun jezu pic menvaß zu uszech un e Depeg„uhvagunaz baun zog Inv uh! las 8“ enellgf sdcng eule Giebap e ela jvul jeuung eg cpi oc ue ou jeune ve“ a Feen ben deen n: ute Seidl z Sine la Gnu ibigene pl og iegv tv zuvgz ic leg fegusbsze buzz 21 „pt eienplhue uunc due bununck icin b Ava piibgie Buncpesckleg eus Sou eps b uz Ueufeg leg eingg nelle za zol cream ng— uecpsſd“ up Bunuhog reg u! 1055 aufe 4 1 0 za ſcpiu 9j Seadquolegz sps cang flogß eig ae vl Hpczuelllauog „Hoch eig lig— Teiler no een eee SDC egueberebubtschplpep s tog un joa— vgs“ „uslumozneuig jvu æpubgu ei ajog o ue ono unte ug iir uvcgzv uon ei oho ze diba„uo 8e jqib soch gun— vz“ Zupllezezuſun sppluegegs Abiouoc uscpifqief uleuie uoa usheledav— Huvachlsnv a0 jbia scp sueilleul ze le og eloiuaoh oui gen Uesppqosg eingg soso Pang uscpfnegeig vu bunufegss vag: us zegvg gun ein vn pen ol iu kog ufs uenvg Meng! dig npalsfaimguvg ocplleict oig uv ze dv usckcg ususluztea sdaiſe use un uses neue eule 1106 „aquregeiq ug! 4e dim uohelne 19 Boh oho duell i sog“ 44 obo„unge“ gunzss use ee bog dusbejav je sup gun ing binezs „usbuvbos ueog dig opang mug je aimgung ae uolnzogsur usge zog unc— 10h ne“ ujeſppd uleanv zu uhr Bude tegenlaoaoang, ue! nv ness aun usfuvegz zus fue Aobo ueheh dan sun ou 10 dune zog usgvieb uebi ung Uaesezeg oictpe ue jeg noa“ rufe nu eineh ze zva binplng een de eig r ou usbpgz ug ini nv ecard joe kockccvug l ugvqusg vai equenhvfuv usge dule Inv uuvg buvackl gun un usfgoigea sorgen ci epd teh ueug voa offt iuuoz ue! pnv gel uv sin jefuvzaz gun— ing usn vat ud ffn mec 400 ooh ockcen T oi oben 1 uehom ne unzppied zobvalſpe moufel se usbungg ⸗neqv udavg icpzu jvuufe unu zva obung ze reg noc jevaiehaea„obplieſlbuvch“ wmeuse pol um ke; -o dufef Ave uemmoz noa uelliabeg, neue vu ebnueh 80 IIa Inzegß„usbflununda“ ueuse efgesjeg usbol ne 4e di uhoc ufel ava eino zvauzehech dip dec szepva (uegogzea pnzapogg) ⸗zobefahpcd sog ueplungz us pu aceul seqvg cn oper eit ic ehr ue zee uv ug g elnzegz dus uda Uerneg uezebuüßl usg suszliem ol sei upzcg uezvor ⸗obqv udavg nuss zo uhr oho soanganzesegzvalngz Sulte zeugs eimuouozgjpuoh vt reg doo Dissens um „ dice usjoſckt ne are Invavg Jpeg jvuuse zva odung ec C„uenocpleg“ opailnzz seguvuel gus ba! u: F J jgom oæpoc of ric Ueteiereu nd ug uuvbog one C eile 10 ua schu ug ian dc uso ne buen zoo Inv rec zug och zehv u uo bog us gel noa Ti nz usbzelnesno ur cn Spec inc uen vas ue en ec ec eie eee une eh bnd rec „ing enim svanſe na ava ueuugeuuv c Anu uod joljv 501 os“ fei Gunzcß ueusel iebzp bog hegt „Uoecß! zue uebigupnlurcpog use un di 8e fegu bg Gu gie; n uv buvjz ecungeg duse zap ue eee e eee ee „lodganch jgelodsnv Bunuhoſegz dle unſfenbich uolleg Inv kepergzegz use bog os“ „Uelleiqzea mot aquelnvr zu cg e eee een ene es“ N„e iqnch spe 110 1 e Lohe uhr nd Asjolea ungogz“ „ fe“ ue 5 u genung e ieee e eee eee e ene eee e „Ius ⸗unſe jenefateng ze uo ug ebjolaea bh:— unz s“ „„in en e eg“ „& dp dog uf gag anch uenvab weg Au unzec ue ng eis“ dune did iilcupg nig „Sui mu uus na aao og— bng ug ui 16 61 91199 be ucbponckl zeec jpul aureb cpi eino gun usqe ig Gol r ze bang sul gnuebich „e Ui na Unia oa“ quenf hoaszuuegeb e dipl„uch oT“ gecneb uolgech zruluunfleg dune Inv beciuig ene requested oldgg d zen uenvm uebnzz ouſeg uv jegog scp ug dipug ie z0g8 Uebobzue gquvch ei Sandal ug eien neigte 1g up ueuelnzebuiz nig uu ueg zog Sique ze sig ou page sog oang Pil ban nc Un Uze beifl uod uoeßlſopu zog Inſz usbogß usul usa dev dichte ufeuig Sou eaegur zog Gi uva mee -a Seu sed nig de ene„egteapnang“ Ungduhogz⸗ n usg ui Suvackl duelnnebuſz eg „ionvg ing long“ O A νννινι ο ν e οα —— „i ip e 8 * Jeboabuſg anbis ocbpllaseutoeb D Poejlquvſpes bungus noc zue Hun a0 bc cee a Segeuug V 0 90 5 e ur jqvied deckigzs peu eee eee 110 0 8 085 Megcks ni feboaqn oe aecincpu i l eee wee elckgcp! ⸗uuput euduzog pure degupnoc uegus beg“ weg sn pozlog) guag) ade“ sn pole) moch zept 0 1 I eiubuaocß ah 2 1 1 : peague g. 1 N Jabnezannqug ec en gapſhcnvc ecſipckoane Hoc 2 f* Tac, e wee, dene e N 3 „Gcke log“ uda uaole ang Jennusb1 ie Shape Aepiechuaog usgagcpleag Jeliueſgyg gone eee 5 0 1 inbiu lung Hunde J Megebvogz 0 3 14 rouge eee e eig; ad Hunznegegß uscpnf ne usqoſlhongz eqavg bunulleg. ueusbozjebuſe Sglegeg ae guvcz ub ih ei uneguol ueqebebuv usziqog pang (Jenes zun Hunugpcpodg) Jhpacpng-omeneazy uaegqulhaea ne S4euublgung sed uno sog un enesgungß eig uebeß quebnueb uuvg udn nei zenei c opnbeceg so uegaeg! 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Es dauerte eine Weile bis ſi 5 0 3. 5 ihr Gatte zu her Antwort bequemte.. 1 Willi hatte, nachdem er von ſeinem Schwager getrennt Es war in einer alten Stadt, in der es ſchiefwinkelige] Efeugewächs hinaufkletterte, ſich über das Geländer ſchwang Ich weiß es. Natürlich. Doch unſer tüchtiger Erwin[war, die Spur des Grauen noch weiter verfolgen können. Häuſer mit ſpitzen Giebeln und kleinen Türmchen gab, wo] und gleich darauf ſeiner Donna zu Füßen lag. Die Frau mag nun mal kombinieren, was da eigentlich vorliegt. Er[Mit der Straßenbahn fuhr er nur eine kurze Strecke. Der wir ſpät nachts auf der Durchreiſe eintrafen und nach ſeufzte tief, verdrehte die Augen und legte die Hand auf 5 hört doch die Flöhe huſten.“ Mann ſprang im Fahren ab. Willi tat möglichſt unauf⸗ einem Gaſthof fragten. Nachdem mein Freund Miller ſei⸗J die ſchwarzen Locken des Jünglings. Die Beiden hatten Der alte Herr konnte es ſich nicht verkneifen, immer fällig dasſelbe. Faſt hätte er ihn bei dieſer Gelegenheit nen Kraftwagen in die Garage gebracht hatte, nahmen wir Front zur Straße gemacht, ſo daß ſie unmöglich das Schreck⸗ wieder gegen den Schwiegerſohn ſpitz zu werden, den er aus den Augen verloren. Er ſah ihn gerade noch um eine in dem einzigen Hotel des Ortes noch einen kleinen Imbiß liche ſehen konnten, das jetzt hinter ihrem Rücken geſchah. J nicht ſonderlich leiden mochte. Seiner Meinung nach war Ecke huſchen. ein und gingen dann müde gleich zu Bett, um am nächſten] Langſam ging der Vorhang in ſeiner oberen Hälfte ein 5 der auch ſchuld daran, daß ſich Willi ſo um das Detektiv⸗ Als er näher kam, merkte er, daß ſich der Fremde wie— Morgen die Reiſe fortzuſetzen. Wir mußten beide in einem wenig auseinander und in der ſo entſtandenen Lücke erſchien N ſpielen riß. Nach den Begriffen des Herrn Geheimrats der häufiger, offenſichtlich ſehr ärgerlich, umſah. Plötzlich Zimmer ſchlafen, obwohl es gar nicht die richtige Zeit für ein Kopf. Und was für ein Kopf. Ein von ſtruppigem N hatte es etwas Unfeines“ an ſich, hinter anderen her zu ſprang er in eine Taxe die an der Bordſchwelle ſtand den Freemdenverkehr war: man ſagte uns, das Hotel ſei] Haar und Bart umrahmtes, wutverzerrtes Männerantlitz ü ſchnüffeln. 5 5 Kürz entſchloſſen winkte auch Willi einen gerade da⸗ voller Leute. mit unerbittlichem Mörderblick. ö Frau Elſe Rettig, die immer zu ihrem Gatten hielt, herkommenden Wagen heran,„Folgen Sie möglichſt un⸗ Am Morgen erwachte ich durch einen Zuruf meines Und das fürchterlichſte an der Sache N wandte ſich ihrem Vater zu. Ihr hübſches, feines Geſicht, auffällig!“ befahl er und zeigte dabei auf den anderen. Freundes, der groß und breit, nur mit einer kurzen war, e 10 e e das nur von einigen Sommerſproſſen etwas verunziert Für den Fahrer war es ein Kunſtſtück, nicht abzukom⸗ Hoſe bekleidet, beim Fenſter ſtand und aufmerkſam Zähnen dieſes Geſichtes blitzte wurde zeigte eine hektiſche Röte. men. Es ging in lebhaftem Tempo durch mehrere Straßen. hinausblickte. blanke Stahl eines langen 0 Warum wirſt du gleich wieder ausfallend gegen Er⸗JNur einem glücklichen Zufall war es zu danken, daß nicht Komm! raſch einmal her,“ ſchrie er,„es iſt ſehr Beſtürzt ſah ich meinen Freun win, Papa?“ g eine Ampel die beiden Wagen trennte. i merkwürdig!“ 5 f 15 1 deſſen den Gehen 975 „ 25ch wollte durchaus nicht ausfallend werden— na Endlich landete man in einem der Außenbezirke. Willi Ich mürſttelte ei wenig liebenswürdiges und 8 Has iſt penn h e agke ja, ſchon gut. Er ſoll ja nur kombinieren. Sofern ihm kannte die Gegend nicht, doch fühlte er an der Schärfe der wollte mich auf die andere Seite legen, aber ein er⸗ ich zu ihm mit dem leiſen Arg⸗ Willi. noch nichts verraten hat. 8 0 Luft, daß man wohl in der Nähe des Hafens war. neuter Ausruf Millers erweckte mich und meine Neu⸗ wohn, dies alles zu träumen,„voll⸗ „n e Mae een er ſiß kauſend Mark. Der Wagen des Grauen hielt an einer Straßenkreu⸗ gierde. Knurrend ſtieg ich aus dem Bett und torkelte, kommen verrückt!“ Nie gedenke.. kann 175 905 1 Anſicht nach, zung. Willi lohnte ebenfalls ſeinen Fahrer ab. Er hatte mit einem Auge noch ſchlafend, zum Fenſter. Zunächſt Mei Freund aher ga 1 5700 11 ae Be e hande n. Vielleicht— hm— das Geld ſchon bereit gehalten. ſah ich, daß heller Sonnenſchein die Außenwelt ver⸗ nicht ſondern ſchob die Riegel zu⸗ i VVV Die Jagd ging weiter Plötzlich verſchwand der Fremde klärte. Auf der andern Seite der Straße befand ſich rück, um das Fenſter zu öffnen. In Der alte Herr lachte dröhnend auf,„Der hat auch ge⸗ in einem Warenhaus. Wiederum hatte Willi Mühe ihm ein freundliches Haus mit gelbgetünchter Mauer und ö i drü⸗ ade tauſend Mark zu n 5 Jermu⸗ 5 9 he, ih. 5 dieſem Augenblick verſchwand d rade dub e 11 e— Deine erſte Vermu⸗ beizuhalten. grünen Fenſterläden. Von unſerem Fenſter aus ſah ben das ſchreckliche Geſicht hinter e e 0 ſein. 1 di Der Graue ſprang unvermittelt in einen Lift, der eben man gerade auf einen Balkon, der ſefeunmrankt im der Portiere, dafür aber tauchte „Dann iſt er wohl einem geſuchten Verbrecher auf die 1985 IE r 5 75 Mondenſchein vielleicht ganz romantiſch ſein konnte eich z 75 Spur gekommen, auf deſſen Ergreifung dieſe Summe aus abfahren wollte. Willi, einige Schritte zurück, verfehlte Di 5.. aus dem Vorhang gleich darauf e gesetzt e auf deſſen Ergreifung dieſe S„ Anſchluß. fte 9 1 in 0 nackter Arm auf, deſſen geballte .„Daneben geſchoſſen!“ rief der Geheimrat aus. Er Wütend biß er die Zähne zuſammen. Doch er verlor bels e 161 d 1115 955 Fauſt den Dolch ein d triumphierte. Die grauen ſtechenden Augen hafteten auf den Mut nicht, Kurz entſchloſſen flog er die Treppe em⸗ genüberliegende Zimmer. Da ich 5 und ihn en ie Wen f dem Sch gegen. a por, immer drei Stufen auf einmal nehmend. Er tam auf Außergewöhnliches entdeckte wandte ich nach dem 1 5 5 e 15 Hinter der hohen Stirn des Doktors Arbeiteten die der erſten Etage an, als der Lift wieder weiterfuhr. So mich an meinen Freund 1 aber nur ſei⸗ ſchönen 1 1 in 17 Er ö Gedanken. Mit ſeinem jetzt wieder ſchief gezogenen Mund ging es bis zum oberſten Stockwerk. Faſt rannte er einige nem Zeigefinger die gleiche Richtung mit Sekunden überſtürzten ſich die e a N ſah er recht drollig aus. 5 Leute um. Alles blickte ihm verſtändnislos und kopf⸗ eien ſlarren Blick gab. Nun nt ich eigniſſe. Mein 1 e „Dann kann es ſich nur um eine Aufgabe— ſagen ſchüttelnd nach. auch ſehen was die Verwunderung Mil⸗ 11 1 5 51 5 9 5 5 wir etwa: um ein Preisrätſel handeln,“ bemerkte er nach Der Verfolgte mochte nicht annehmen, daß ſein Ver⸗ lers erregte. Gerade unterhalb des Bal⸗ ſtöcke, die auf dem Geſimſe ſtan⸗ einer Pauſe. a. 5 folger ſo flink war. Als er, ganz oben, den Lift verließ, kons ſtand auf dem Gehſteig ein ſchwarz⸗ den holte nach dem Balkon zielend, Der Geheimrat ſchlug mit der flachen Hand auf den zuckte er jäh zuſammen. gelockter junger Mann in etwas phanta⸗ damit weit aus Geige aber ſtieß 0 5 Tiſch, daß die Teller tanzten. 5 Er hatte Willi, der atemlos von der Treppe her kam, ſtiſcher Kleidung, hielt eine Laute im Arm drüben der Mörder zu und blitzſchnell ver⸗ i„Donnerwetter— nun hat er es doch erraten! Haſt ſofort wiedererkannt. und blickte ſchmachtend nach aufwärts. In ſchwand die Hand mit dem Dolch wieder ö dn denn. nichts von dem großen Preisgusſchreihen unſerer Gelaſſen, als ob nichts geſchehen ſei, ſchritt er nun durch I Reihenfolge 1 er 0 Hua dem Vorhang. Das Geſicht der ulbendzeitung geleſen? Täter geſucht!, war die Ueber⸗ die Wirtſchaftsabteilung, die hier aufgebaut war. Er ſchien 8 5 9 Poſe, Donn brachte er plötz 19 rau verzerrte ſich ſchmerzlich und ſie ſank N 1 W damit zu mir. Vater, ſagte der Bengel, es aufgegeben zu haben, den anderen abzuſchütteln. 195 1 15 ee I 5 9 50 mit einem leiſen Wehlaut in die Arme des n, aer ge en ee e we ban e meine Zuſtimmung geben. Der löſt es ja doch nicht.“ 79 755 ih erſten Stockwerk 119 n 190 0 ſchloſſen war konnte ich den Text nur teil⸗ faut der on, Mile e Blu * 9 8 8 5 F 8 8 2 8 1 0 Se. es ſi 1 Rettig zog zweifelnd die Schultern hoch.„Kann man folgte ihm••7jͥͤ 8 weiſe verſtehen jedenfalls handelte es ſich menſtock gut gezielt auf den Balkon, traf ic iſſen,“ erk 8 f 0 nun ſein Opfer; um ein italieniſches Liebeslied, das, wie a f d nicht wiſſen, bemerkte er,„zäh genug iſt er dazu. Jeden⸗ Der Graue ſtärkte ſich ſeelenruhig. Er blieb wohl eine alle, mit amore cue id are 4 fun aber nicht die unterdeſſen eee 1 8 falls war er ſo bei der Sache, daß er mich ſchließlich gar Stunde lang ſitzen Am Willi ſehen zu können, brauchte er hatle a 5 Mörderhand ſondern den ſchwarzgelock⸗ nicht mehr ſah nur ſeinen Kopf ein wenig zur Seite zu wenden. Das tat 2 ten jungen Mann mitten auf den Kopf. „„Welche Aufgabe iſt denn geſtellt?“ fragte Frau Elſe. er auch oft genug. Willi las etwas wie Angſt in dem Blick„Der Kerl iſt verrückt,“ meinte mein Freund kopfſchüte Die Folge davon war, daß der Jüngling ſich einmal um Dieſelbe Frage ſchwebte dem Doktor ſchon auf den Lippen. mit dem er gemuſtert wurde. Er tat als merke er gar⸗ telnd,„vollbringt am hellichten Tag ein Ständchen und ſeine Achſe drehte und dann wie ein lotz umfiel. ö „Nun 55 2 der graue Herr iſt zu ſuchen. Beſondere nichts. 5 keine Seele iſt auf der Straße, die ihm einen Eimer Waſ⸗„Mord!“ brüllte da mein Freund, ſchwang ſich auf das 0 Kennzeichen: Narbe am Kinn. wenn ich nicht irre. Eigentlich wäre es ihm natürlicher vorgekommen, wenn ſer aufſetzt. 5 Fenſterbrett, ſprang tollkühn in die beträchtliche Tiefe, „Das ſtimmt! ſchaltete Rettig ein.% der Verfolgte gelächelt hätte. War doch nur alles ge⸗ Es kam auch mir ſehr ſonderbar vor, daß die Straße federte aber am Boden mit eleganter Kniebeuge unbeſcha⸗ „Na, und dann muß er verfolgt, werden, möglichſt wiſſermaßen ein Spiel! vollkommen menſchenleer war. Es blieb mir aber zum det ab, raſte über die Straße, kletterte am Efeu empor, lange natürlich Wer ihn. Zeit auf den Ferſen Der Fremde— wahrſcheinlich ein Redakteur des wundern gar keine Zeit, denn ſoeben nahm ein Ereignis ſtand auch ſchon am Balkon und riß den Vorhang hin⸗ bleibt, hat gewonnen. Der Weg, der zurückgelegt wurde. Abendblaktes— nahm einen Zettel aus ſeiner Taſche, be⸗ ſeinen Anfang, das unſer Staunen bald zur höchſten Potenz unter, ſo daß der ſtruppige Mörder, der den Dolch noch in ist, genau zu beſchreiben, mit allen Einzelheiten, Auch Ab⸗ ſchrieb ihn und ſchickte ihn dann durch die Bedienung zu ſteigern ſollte. Auf dem uns gegenüberliegenden Balkon der Hand hielt, zum Vorſchein kam. Bevor dieſer ſich faſſen fahrtzeiten von Bahnen, Autobusnummern, alles muß der Willi herüber. Der las mit Staunen: 5 teilte ſich der Vorhang und es erſchien ein herrlich ſchönes konnte, klirrte die Mordwaffe unten am Straßenpflaſter. Verfolger ſich merken.“ Warum verfolgen Sie mich?“ Weib. Die junge Dame trug ein weißes, wallendes Ge⸗ Im nächſten Augenblick ſtreckte Miller den Mann mit einen N „Im— gar nicht unintereſſant. Schärft den Beob⸗ e 5. wand, das blonde Haar zu einem dicken Knoten geſteckt. fürchterlichen Kinnhaken nieder. Dies hatte ſich in kaum achtungsſinn,“ bemerkte der Doktor, während er einen Ap⸗ Et ücheneb„Preisaufgabe!“ darunter und ſchickte den Sie trat an das Geländer heran und blickte mit verführeri⸗ zehn Sekunden abgeſpielt. Nun aber wurde es unten leben⸗ fel ſchälte„Da ſiehſt du auch, lieber Schwiegerpapa, was Zettel wieder zurück. f. ſchem Lächeln zu dem Sänger hinab; dann löſte ſie vom dig und die eben noch ſo ſtille Straße wimmelte plötzlich 0 ein ‚Gangſterjäger' für eine Spürnaſe 510 Es ſchien. als ob der andere jetzt noch unruhiger wurde. Ausſchnitt an ihrer Bruſt eine rieſige Blume und warf ſie nur ſo von Menſchen, die aufgeregt umherliefen. „Hangſterjäger' für eine Spürnaſe haben muß 4 hit 0. n u 19 0 f ſig 5 0 N J Lei 7 8 8 7 8 f Er warf ſeinem Verfolger einen giftigen Blick zu. dem Jüngling zu. Dieſer unterbrach ſofort ſein Lied, bückte Ein ſehr langer und eleganter Herr mit Monokel begann eider mußte er bald wieder gehen Frau Elſe blieb olg Ring 3 6 9 5 noch bei den Eltern.— 5 i Endlich ging er wieder zur Straße hinunter. Von lich, hob die Blume auf, führte ſie dann an ſeine Lippen laut zum Balkon hinaufzuſchreien. Mein Freund, der N Abends ſchrillte das Telefon bei Doktor Rettig. Seine] neuem begann das Theater. Doch gab ſich der Graue offen⸗ und ſah wie ein verliebter Kater zu der Schönen empor. nur mit der Unterhoſe bekleidet war, drehte ſich ſiegesſicher Frau ſprach am Apparat völlig aufgelöſt ſichtlich keine beſondere Mühe mehr, Willi los zu werden Die junge Dame nickte kaum merklich mit dem Haupt, wor⸗ langſam um, blickte auf die Straße, riß Mund und Augen. b ö g auf der Mann ſeine Laute an die Wand lehnte, an dem] auf und vrriet eine Faſſungsloſigkeit, wie ich ſie nie vorher N „Erwin— komm doch ſofort! Bin noch hier bei den(Fortſetzung folgt.“