berg lar eſien ) der Erde ſind Iſar eſſen Zwi⸗ n in 400, ünze uuſcheun täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Pofſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anteigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., In Lextteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 1.2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ternſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 122⁵ 65. Jahrgan um die Gühnemaßnahmen Beſprechungen in Genf.— Keine rechte Luft? Genf, 9. Oktober. der Dienstag war vorbereitenden Beſprechungen zwi⸗ ſchen den maßgebenden Vertretern über die Frage der Sühnemaßnahmen gewidmet. Jur Beratung der franzöſi⸗ ſhen Abordnung iſt der Leiter der handelspolitiſchen Abiei⸗ lung des Außenminiſteriums, Coulondre. in Genf eingekrof⸗ ſen, Laval und Eden halten am Dienstagmittag eine u⸗ ſammenkunft. In hieſigen abeſſiniſchen Kreiſen iſt man trotz der Ent⸗ ſchließung des Völkerbundsrates n icht ganz beruhigt. Nan befürchtet, daß die Mächte ein weiteres Vor⸗ tücken der italieniſchen Truppen begünſtigen, um bei der Endregelung einen ſtärkeren Druck auf Abeſſinien msüben zu können. Andererſeits erhält ſich hier hartnäckig das Gerücht, daß zwiſchen England, Italien und Frankreich vertrauliche Verhandlungen über die abeſſini⸗ ſche Frage im Gange ſeien. Der Eindruck iſt jedoch nicht von der Hand zu weiſen, haß derartige Gerüchte von intereſſierter Seite verbreitet werden, um die Stimmung für die Verſammlung, in der ſich ene gewiſſe Unluſt gegen tatſächliche Sühnemaßnahmen geigen dürfte, vorzubereiten. Ein Proteſt Aloiſis Baron Aloiſi hat an den Präſidenten des Völkerbunds⸗ tales ein Schreiben gerichtet, worin er nochmals dagegen prokeſtiert, daß der Kak einen Beſchluß über die Jeſtſtel⸗ lung des Angreifers gefaßt habe, ohne daß der italieniſche berkreter zu einer ausführlichen Stellungnahme Zeit gehabt hätte. Er behalte ſich alle weiteren Schritte vor. Die unmittelbare Bedeutung dieſes Schreibens iſt, daß Aloiſt darauf verzichtet, eine neue Ratsſitzung zu beantra⸗ gen, in der er, wie ihm geſtern anheimgeſtellt wurde, nach⸗ fräglich ſeine Bemerkungen hätte vorbringen können. Genf, 9. Oktober. Im Laufe des Tages hatte Eden außer mit Laval zahl⸗ teiche Beſprechungen, u.a. mit dem öſterreichiſchen Vertre⸗ ler und dem griechiſchen Vertreter. Der zweite engliſche De⸗ legierte, Lord Cranborne, ſprach mit dem Vertreter Un⸗ arns. Außerdem fanden vorbereitende Beſprechungen zwi⸗ ſhen den engliſchen und franzöſiſchen Sachverſtändigen über die Sanktionsmaßnahmen ſtatt, die der heute zuſammentre⸗ tenden Völkerbundsverſammlung vorgeſchlagen werden ſol⸗ len. Ueber die Einzelheiten dieſer Maßnahmen muß zwiſchen den beiden Delegationen noch eine Einigung erzielt werden. Die Anweſenheit der Handels- und Wirtſchaftsſachver⸗ ſtändigen in Genf deuket aber darauf hin, daß im Augen- blick keine anderen als wirtſchaftliche Sanktionen in Aus⸗ ſicht genommen ſind. Geſamtplan oder Sofortprogramm? Es wird von dem allgemeinen Auftrag, den die Ver⸗ ſammlung dem Koordinationsausſchuß erteilt, abhängen, ob dieſer leinen Geſamtplan für alle beabſichtigten Maßnahmen oder nur ein ſogenanntes„Sofort⸗Pro⸗ gramm“ aufſtellt. Jedenfalls wird er während der gan⸗ zen Aktion beſtehen bleiben. Für die nächſte Zeit werden die Mächte durch ihre Hauptdelegierten darin vertreten ſein. Die Völkerbundsverſammlung wird heute ihre Arbeiten mit einer allgemeinen Ausſprache beginnen, in der Eden und wahrſcheinlich auch Laval das Wort ergreifen werden. Hierauf ſoll eine Stellungnahme der Verſammlung zu dem Ratsbeſchluß über die Feſtſtellung des Angriffs herbeige⸗ führt werden. Es wird in Völkerbundskreiſen betont, daß es ſich dabei nicht um eine eigentliche Abſtimmung handele, ſondern nur um die Feſtſtellung des Einverſtändniſſes der übrigen Völkerbundsmitglieder mit dem in rechtlicher Bezie⸗ hung ausreichenden Beſchluß des Rates. Ganktionsvorſchläge nächſte Woche Die Ausarbeitung und Empfehlung von Sanktionsvor⸗ ſchlägen foll ſodann einem ſogenannten Koordinationsaus⸗ ſchuß übertragen werden, dem die 13 nicht am Konflikt be⸗ teiligten Ratsmitglieder ſowie die Nachbarn Italiens ange⸗ hören ſollen. Dieſer Ausſchluß wird auch darüber zu beſchlie⸗ ßen haben, ob und gegebenenfalls welche Nichtmitglieder des Völkerbundes zur Teilnahme an ſeinen Arbeiten eingeladen werden ſollen. Man nimmt an, daß am Freitag dieſer erſte 5 der Arbeiten der Verſammlung abgeſchloſſen ſein wird. Der Koordinakionsausſchuß wird vorausſichklich bis zur nächsten Woche auf Grund der englischen und franzöſiſchen Vorſchläge Empfehlungen als Sanktionsmaßnahmen aus- arbeiten und ſodann der Berſammlung zur Beſchlußfaſſung unterbreiten. Dieſe Empfehlungen werden in der Form er⸗ gehen, daß ſedem einzelnen der in Betracht kommenden Staaken diejenigen Maßnahmen mitgeteilt werden, die der 1 als Beitrag zu der Geſamtaltion von ihm er⸗ warte. verhandiungsbereitſchaft nach der„Rache für Adua“2 Von den verſchiedenen Kommentaren der norditalieni⸗ ſchen Preſſe zur Beſetzung von Adua iſt derjenige in der „Gazzetta del Popolo“ beachtenswert, da er vielleicht einen Anhaltspunkt für die Methoden gibt, die man nun einzu⸗ ſchlagen gedenkt. f. Italien gebe Allen, die guten Willens ſind, zu ver leichler mit Italien zu verhandeln ſei als geſtern, weil nach der CLöſung der delikateſten Frage der Ehre und des Preſti⸗ ges, die nur eine Austragung mit den Waffen zuließ, über die anderen Probleme immer Verhandlungsmöglichkeiten beſtanden haben. Nalürlich ſei es nicht Sache Italiens, zu einer Beſchleunigung zu kreiben oder Angebote zu machen. Das zweite Hauptereignis, die Feſtſtellung des Völkerbundsrats, daß Italien die Vorſchriften des Paktes verletzt habe, nimmt die Preſſe zum Anlaß für er⸗ neute heftige Angriffe gegen Eden, dem die Haupt⸗ ſchuld für die Entſcheidung des Rates zugeſchrieben wird. Die Möglichkeit eines itaneniſchen Angebots Wie der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morningpoſt“ berichtet, ſoll in London von der Möglichkeit die Rede ge⸗ weſen ſein, daß Muſſolini anbieten werde, über eine Ver⸗ einbarung auf Grund der Beſitzergreifung von Adua und eines Teiles oder der ganzen Provinz Tigre zu ver⸗ handeln. Angeſichts der„ychologiſchen Bedeutung der Weg⸗ nahme von Adua und der Rache für die Niederlage von 1896 ſei dies nicht ausgeſchloſſen. Der italieniſche Geſandte ausgewieſen Sender in Betrieb.— Der Spionage beſchuldigt. Genf, 9. Oktober. Der abeſſiniſche Vertreter hat dem Generalſekretär des Völkerbundes in einer Note mitgeteelt, daß die abeſſiniſche Regierung ſich veranlaßt ſehe, den italieniſchen Geſandten in Addis Abeba und das geſamte Perſonal der Geſandk⸗ ſchaft zum Verlaſſen des abeſſiniſchen Gebiets aufzufordern. Abeſſinien habe trotz des Ausbruches der Feindſelig⸗ keiten zunächſt dem italieniſchen Geſandten ein weiteres Verbleiben in Addis Abeba geſtatten wollen. Der Geſandte habe aber die ihm gewährte Gaſtfreundſchaft dazu miß⸗ braucht, umeinen Sender in Betrieb zu halten 112 der abeſſiniſchen Regierung innere Schwierigkeiten zu ver⸗ urſachen. Die italieniſche Geſandtſchaft in Addis Abeba ſei ein Spionagezentrum und ein Herd von Intrigen und Komplotten gegen die öffentliche Ordnung in Abeſſinien geworden. Die Note verſichert zum Schluß, daß die abeſſiniſche Re⸗ gierung alle Maßnahmen zur höflichen Behandlung und zum Schutze der italieniſchen Beamten bei der Ausreiſe aus dem abeſſiniſchen Gebiet treffen werde. Keine Bomben auf Addis Abeba? Ein Erſuchen des diplomatiſchen Korps. London, 8. Oktober. Der britiſche Geſandte in Addis Abeba hal an ſeine Re⸗ gierung die Bille gerichtet, die italieniſche Regierung um die Juſicherung zu euch, daß die Städte Addis Abeba und Hiredaua(an der Bahnlinie Oſchibuti— Addis Abeba) nicht mit Bomben belegt werden. Wie verlautet, beruht dieſe Bitte auf einer Ueberein⸗ kunft der ausländiſchen Miſſionen in Addis Abeba, darunter auch der franzöſiſchen, der deutſchen und der amerikaniſchen, die auf die beträchtliche ausländiſche Bevölderung in Addis Abeba und Diredaua zurückzuführen iſt. Keine fremdenfeindlichen Kundgebungen Aber Abreiſe vieler Ausländer. Entgegen anderslautenden Gerüchten haben in Addis Abeba keinerlei fremdenfeindliche Kundgebungen ſtattgefun⸗ den. Die mit dem beſonderen Schutz der in der abeſſiniſchen Hauptſtadt lebenden Fremden betraute Polizeitruppe hat bisher auch nicht den geringſten Anlaß zum Einſchreiten ge⸗ habt. Die Disziplin der Bevölkerung von Addis Abeba iſt auffallend gut. Selbſt Italiener, die allerdings nur in Begleitung eines Doppelpoſtens die Stadt be⸗ ſuchen dürfen, werden von der Bevölkerung überhaupt nicht beachtet. Trotz dieſer vollkommenen Sicherheit, in der ſich die Ausländer hinſichtlich der Gefahr fremdenfeindlicher Aus⸗ ſchreitungen befinden, iſt zum Teil eine überſtürzte A b⸗ reiſe von Fremden aus Addis Abeba zu beobachten. Der Grund dafür dürfte darin liegen. daß man in auslän⸗ diſchen Kreiſen in abſehbarer Zeit mit italieniſchen Luftangriffen auf die Landeshauptſtadt. unter Um⸗ ſtänden auch mit der Zerſtörung der Eiſenbahn Dſchibuti— Addis Abeba, der einzigen beguemen Verbin⸗ dung mit der Außenwelt, rechnet und der Gefahr des Ab⸗ geſchnittenwerdens durch rechtzeitige Flucht entgehen will. Der italieniſche Heeresbericht Ausbau der Stellungen.— Abgeſchlagener Gegenangriff. Rom, 8. Oktober. Ueber den Fortgang der italieniſchen Operationen in Abeſſinien beſagt der ausgegebene amtliche Heeresbericht u. a. Folgendes: „Im Verlaufe des 7. Oktober haben die Truppen die jenſeits von Adua beſetzten Stellungen ausgebaut und die Verbindungslinien und den Zubringerdienſt organiſiert. Zahlreiche Pionierabteilungen und eine große Anzahl Ar⸗ beiter haben die rückwärtigen Verbindungen derart inſtand geſetzt, daß die Kraftwagenkolonnen bereits regelmäßig bis an die Front herankommen können. Emm Gegenangriff auf Om Ager wurde von den aus dem Grenzgebiet von Teſſenie ſtammenden Askaris Mittwoch, den 9. Oktober 1935 Nr. 236 Die Lage auf dem abeſſiniſchen Kriegsſchauplatz. Addis Abeba, 8. Oktober. Nach abeſſiniſchen Meldungen ſtellt ſich die militäriſche Lage auf den verſchiedenen Frontabſchnitten nunmehr fol⸗ gendermaßen dar: Befehlsgemäß haben ſich die abeſſiniſchen Truppen auf der Nord- als auch auf der Südfront vom Feinde gelöſt. Im Norden ſchreitet die Vorwärtsbewegung italieniſcher Truppen weſtlich des Takaſe⸗Iluſſes fort. In der Provinz Tigre wurde Akſum von den Italienern genommen. Die langſam auf Tekeleamimanot vorgehenden Italiener ſtehen drei Kilometer ſüdlich von Adigrat. Im Gebiet des Muſſa Ali ſind keine Truppenbewe⸗ gungen feſtzuſtellen. An der Somali-Front rücken die italieniſchen Truppen in zwei Richtungen vor. Ausgehend von ihrer Ba⸗ ſis in Dolo, bewegen ſie ſich gegen den Canale Doria⸗Fluß. Die zweite Vormarſchlinie geht von Gorahai Walwal in der Richtung auf Saſſabaneh. In dieſem Abſchnitt wurde Ado von italieniſchen Streitkräften beſetzt. An der Südfront herrſcht hauptſächlich Fliegertätigkeit. Meldungen von der Nordfront laufen ſpärlich ein, da die einzige Telephonleitung von Adua über Makale nach Addis Abeba ſeit der Einnahme Aduas unterbrochen iſt. Hingegen iſt die Telephonlinie nach Harrar und Djidiga noch im Betrieb. Die italieniſchen Fliegeran⸗ griffe gelten beſonders den Einrichtungen zur Nachrich⸗ tenübermittlung. Bisher nur Vorhutgefechte? Zur allgemeinen Kriegslage wird von abeſſiniſcher Seite darauf hingewieſen, daß ſich die bisherigen Gefechkshand⸗ lungen lediglich mit den Vorhuttruppen der Abeſſinier ab⸗ geſpielt hätten. Zu einem kalſächlichen Zuſammenſtoß der italieniſchen Truppen mit dem abeſſiniſchen Heere iſt es, wie hier betont wird, noch garnicht gekommen. Aeberläufe eingebotener italieniſcher Truppen? Von amtlicher abeſſiniſcher Seite wird mitgeteilt: Mel⸗ dungen von der Nordfront beſagen, daß Maſſenüverläufe eingeborener Eritrea⸗Truppen nach Abeſſinien begonnen haben. Im Gebiet von Makale gingen 50 E ritrea⸗As⸗ karis unter Führung ihres Vorgeſetzten zu den Abeſſiniern über und brachten Kanonen und Maſchinenge wehre mit. Ein ähnlicher Uebertritt erfolgte bei Agame, wo 200 eingeborene italieniſche Soldaten mit Maſchinenge⸗ wehren übertraten. Belgiſche Aus bildungsoffiziere Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die belgiſche Regierung den in Addis Abeba weilenden belgiſchen Aus⸗ bildungsoffizieren die Erlaubnis erteilt hat, in Abeſſinien zu bleiben Die Offiziere werden die Ausbildung der abeſ⸗ ſiniſchen Polizei übernehmen. Italieniſche Kohlenkäufe in China? Schanghai, 8. Okt. Die Zeitung„Dahuanpao“ meldet, Italien habe von den Kohlenbergwerken in Tangſchan 10 000 Tonnen Kohlen gekauft. Unter den Kaufbedingungen ſei u. a. angeführt, daß die Kohlen ſofort verſchiffbar ge⸗ halten werden müßten. Die chineſiſchen Kohlen gingen mit einem italieniſchen Dampfer von dem nordchineſiſchen Ha⸗ fen Tſingwangtau ab. Suez⸗Geſellſchaſt gegen Schließung des Kanals Paris, 9. Okt. Während allgemein angenommen wurde, daß bei der Monatsverſammlung der Aktionäre der Suez⸗Kanal⸗Geſellſchaft in Paris die Frage der Schließung des Kanals überhaupt nicht auf der Tagesordnung geſtan⸗ den habe, glaubt der„Intranſigeant“ zu wiſſen, daß ſie auf dieſes Sitzung erörtert, allerdings unverzüglich verneinend entſchieden worden ſei. Die Geſchäftsführer hätten feſtgeſtellt, daß weder die franzöſiſch⸗ägyptiſchen Abmachungen vom 5. Januar 1856 noch das Abkommen von Konſtantinopel aus dem Jahre 1888 die Schließung des Kanals zuließen. In der Sitzung ſei auch die britiſche Anregung, die Durchfahrtsge⸗ bühr auf das Dreifache zu erhöhen, ebenfalls abgelehnt worden. Amerikaniſche Warnung an Italien Bor Bombenabwürfen„ Gebäude in Addis Abeba. Waſhington, 9. Oktober. Staatsſekretär Hull teilte am Dienstag mit, daß er be⸗ reits am 5. Oktober in Rom Schritte unternommen habe, um Bombenabwürfe auf die amerikaniſche Geſandtſchaft und amerikaniſche Häuſer in Addis Abeba zu verhindern. Das Geſandtſchaftsdach ſowie die Dächer der dortigen Krankenhäuſer, Schulen und anderer amerikaniſcher Se⸗ bäude ſeien mit dem Sternenbanner bedeckt oder mit den Forben der amerikaniſchen Nationalflagge angemalt wor⸗ den. Der amerikaniſche Botſchafter in Rom habe der italie⸗ niſchen Regierung dies mitgeteilt ſowie unter Ueberreichun eines Stadtplanes von Addis Abeba 19 9 gefordert, daß die Kommandeure an der Front hier⸗ bon verſtändigt würden. 5 i Die amerikaniſche Regierung erwarte, daß man ameri- kaniſches Eigentum keipekliere: ſie glaube, daß danach beim italieniſchen Frontommando kein Zweifel darüber beſte⸗ hen könne. welche Blätze auler ke Araſtänden angegrif⸗ hen, ſo ſchreibt das Blatt, nachdem es die italieniſche Nie. 5 5 40 ele derlage e 20 0 geſühnt bal. daß heute zurückgeſchlagen. ſen werden dütſen 8 5 2 2 8 72 Kommuniſten vor Gericht Duisburg, 9. Okt. Im großen Schwurgerichtsſaal des Landgerichts Duisburg tagt der zweite Strafſenat des Ober⸗ Ein Franzoſe über Nürnberg „Niemals etwas Schöneres geſehen.“ Marſch über die Oſtſee Aufſehenerregende Leiſtung eines deutſchen Erfinderz 2 des Paris, 8. Oktober. landesgerichts Hamm. 72 Angeklagte, ehemalige 2 5 5 85 1 8. Oktober, Louis Bertrand nimmt ir„Le Franciſt“ ſten, die ſich wegen Hochverrats zu verantworten aben,„Eine au ſehenerregen e Sporkleiſtung vollbrachte de. Ueberſchrift„ en Nurnberg“ in eiſem dagen wurden dem Senat vorgeführt. Viele von ihnen ſind ſchon jährige Deukſche Fritz Ernſt Neumann. Auf ungekoppeſe 950 Artikel zum Reichsparteitag Stellung. Niemals, ſo ſagt ell Februar dieſes Jahres in Haft, andere ſeit März und] Vaſſerſtiern lo die ttonſtrukkion, die bei nur ſechs fil 15 Bertrand, habe er etwas Schöneres geſehen. In den Rieſen⸗[ April. Einige ſind auch ſchon einſchlägig vorbeſtraft, ſo we⸗ Gewicht 200 Kilo Auftrieb haben und auf Handkoffergriße Ma verſammlungsräumen und auf all' den Nieſenpläzen ſei die[gen politiſcher Umtriebe, Fahneaflucht im Kriege, Herſtel. zuſammenlegbar ſind, ünarſchierke deumann von ſeinen Ausſchmückung von einer Erhabenheit Knappheit und von lens und Verteilens von Flugblättern, Widerſtandes gegen Aebungsplaß Peenemünde auf UAſedom krockenen 1 g b 1 ag 5 f! 2 5 ausgezeichnetem Geſchmack geweſen. Ueber allem habe der die Staatsgewalt, Waffenbeſtzes und ähnlicher Vergehen. über die Oſtſee nach Thieſſow auf Rügen, wo er war 10 rst bi Fee eee erſtaunten Einwohnerſchaft des bekannken Badeortes mf Für die Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit Volksführer, Kein König, kein 75. 8 ff dung ſelhff fein. i t vor ſich geht, ſind zehn Tage vorgeſehen. Begeiſterung empfangen wurde. Segeberg enpfengen werden Heer Fehr feen e i 1 CCC und der Nationalſozialismus eine Religion. Daher nehme Beginn des“ Leo⸗Haus⸗Prozeſſes. fh die 2 115 e. Marsch ee und Er, richt auch dieſe jährliche Feier immer ſtärker religiöſen Charakter München, 8. Okt. Hier hat am Dienstag die Ver⸗ Stunden zurück. i 9 e in genau vier vol an. handlung im Leo⸗Haus⸗Prozeß gegen die drei Geiſtlichen 5 Die ganzen Tage über ſei kein einziges ſchlechtes Wort, Dr. Georg Ernſt, Monſignore Karl Walterbach und Leonhard 2 13 kein Angtiff gegen irgendjemand erfolgt. Keine Fauſt habe Wacker begonnen. Zu der Verhandlung, die ſich vorausſicht⸗ Furchtbares Autounglück— 3 Inſaſſen verbrannt 10 ſich geballt. Der Eindruck, den er von der Feier mit nach lich über mehrere Wochen erſtrecken wird, ſind vorerſt 31 Harburg, 8. Okt. Ein mit vier perſonen beſetzter 90 ſtelle Hauße gebracht habe, ſei ein gewollter oder ſpontaner Frie⸗ Zeugen und ein Sachverſtändiger geladen. Der Hauptange⸗ burger Kraftwagen ſtieß mit einem Straßenbahnzug. denswille geweſen. klagte Dr. Ernſt bekundete, daß in der Leo⸗Haus⸗Geſell⸗ ſammen. Die Inſaſſen des Kraftwagens wurden ſchwer 9 ſchaft und ihren Unterabteilungen im ganzen etwa 3,4 Mil- letzt. Als Paſſanten verſuchten, die Verletzten, die die Ze. 2 Fünf Schlachtereien in Berlin geſchloſſen lionen Mark inveſtiert geweſen ſeien. Die Leo⸗Filmgeſell⸗ ſinnung verloren hatten, aus dem Wagen 5 q zu befreien, er. plodierke der Benzintank. Drei der Aukoinſaſſen verbrann. ken, bevor Hilfe möglich war, der vierke wurde mit ſchwe. ren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft. ſchaft ſei als katholiſches Filmunternehmen gedacht geweſen und habe anfangs mit gutem Erfolge gearbeitet. Er ſelbſt habe ein Jahreseinkommen von etwa 12⸗ bis 15 000 Mark bezogen. Monſignore Walt erbach gab an, er ſet frühzeitig an die Spitze der katholiſchen Arbeiterbewegung berufen worden, die ſich insbeſondere im Kampf gegen den Marxismus betätigt habe. Berlin, 8. Okt. Der Polizeipräſident von Berlin teilt mit:„In den letzten Tagen ſind bei Aufkäufen von Schwei⸗ nefleiſch außerhalb Berlins die feſtgeſetzten Höchſtpreiſe wie⸗ derholt überſchritten worden. Ich habe wegen dieſes Verſto⸗ ßes gegen die Preisfeſtſetzungsbeſtimmungen und der da⸗ mit verbundenen Gefährdung der Preisgeſtaltung fünf Ber⸗ Das Exploſionsunglück in Chicago 1 Der dritte Angeklagte, Raplan 3 19. liner Schlächtern die Fortführung ihrer Betriebe unterſagt Wacker, der Prokuriſt der Sparbank an b er 5 Schwerverlehle geborgen. Städ und gleichzeitig die Schließung ihrer Geſchäfte angeordnet. habe keine kaufmänniſche Vorbildung gehabt.„ Newyork, 8. Okt. Zu dem aus Chicago gemeldeten nom Ich mache alle beteiligten Kreiſe erneut darauf aufmerkſam, 5555 ſchweren Exploſionsunglück wird ergänzend berichtet, daß Hag daß ich jeden weiteren Fall eines Verſtoßes gegen die Preis⸗ f 7 ſich die Exploſion nicht in einer Lackfarbenfabrik, ſondern berge feſtſetzungsbeſtimmungen mit gleichen Maßnahmen ahnden Millionendiebſtahl aufgedeckt demer Soſaproduktenfabrik ereignete, wo aus Sojabohnen heim Werde“ Züdiſche Banknotenſchwindler gefaßt. gewonnenes Oel für Fahrzwecke deſtilliert wurde. Die Ex. für a 5 Danzig, 9. Okt. Vor un efähr 15 Jahren verſchwand ploſion verwandelte das mit einem Kostenaufwand von einer Etzi Politiſches Allerlei e 1 e 9 l 1 55 1 Million Dollar im vorigen Jahr errichtete Gebäude in einen die En Aa e e ge Wonen 0 führte aud 110 e mehrere kleine Backſteinge⸗ 5 22 2 an eee.* e äude. Bisher ſind ſechs Leichen geborgen. 28 f Selbſtauflöſung der Burſchenſchaft ein Paket dieſer Noten im Werte von einigen Millionen Ice lege Personen 9 115 Krankenhaus dug, 1984 Kiagle de ren in den Ns. Studentenbund Hloty. 25 der Diebſtahl unaufgeklärt blieb, wurden ſämt⸗ führt werden. eine g 19 7. liche in London hergeſtellten Zloty⸗Banknoten aus dem Ver⸗ muß NS. Leipzig, 8. Oktober. kehr gezogen und für ungültig erklärt.„ 7 5 2 und Die Deutſche Burſchenſchaft hat in Leipzig Vor einigen Tagen konnte nunmehr von der Danziger 5 8 1 eee— f gebie eine Tagung ihrer Bundesleiter und aktiven Sprecher ab⸗ Kriminalpolizei eine Frau feſtgenommen werden, die auf 1. Okt. Die Landesſtelle Koblenz⸗ Trier teilt gehalten, auf der Reichsamtsleiter des NSdoStB, Pg. De⸗ einer Bank zwei 4000 ⸗Zloty⸗Noten einwechſeln wollte, wo⸗ i Geiſtliche Rat Kammer und der Domvikar Reef, richsweiler, anweſend war. Unter begeiſtertem Beifall legte[bei es ſich herausſtellte, daß es ſich um Noten aus dem da. beide aus utter, wurden wegen Deviſenvergehens von det er in grundſätzlichen Ausführungen den Weg des NRSO SIB maligen Diebſtahl handelte. In Verfolg der Angelegenheit Hollfahndungsſtelle Kölm vorläufig feſtgenommen. dz khe in Vergangenheit und Zukunft dar. i ergab ſich, daß die Frau, um Deviſen zu hamſtern, dieſe Amtsgericht Frier hat gegen beide Haftbefehl beantragt. 1 5 Die Deutsche 5 chen sch er füiſtiawig Noten vor der Guldenabwertung von der ſtaatenloſen Jü⸗ Wie verlautet, ſoll es ſich um Deviſenvergehen größeren Si Waldes füihder 5 VVVVßö) din Frieda Lubfanitzki gekauft hatte. Daraufhin verhaftete Ausmaßes handeln, die ſeit dem Jahre 1933 verübt wurden. e 1 9 1 g. echte 1 uu 7 2 1 oe* 3—.—.— Rand det zen den Berben Nei ee if. J die Polizei dieſe Jüdin, die dann auch nach anfänglichem 5 85 e en. eee e eee Leugnen eingeſtand, die Noten zuſammen mit ihrem Mann, Er war bei der Kaiſerproklamation zugegen. 9 als Kameradſchaften zur Verfügung zu ſtellen. Am hiſtori⸗ dem ſtaatenloſen 1 n in den 918 e Hellenthal(Eifel, 8. Okt. Hier vollendete in geiſtiger geger ſchen Tag des Wartburg. Feſtes dem 13. Oktober, wird ſich 115 gaben. 1 8 der Hausſu iter 5 e der und körperlicher Rüſtigkeit der Rentner Gerhard Boſch⸗ er zu die Deulſche Burſchenſchaft zu einer großen Kundgebung die e 5 e 1 0 28 buy scheine, mann dieſer Tage ſein 88. Lebensjahr. Der Hochbetagte war auf der Wartburg kreffen. um in feierlicher Form ſich auf. die ſämtlich von dem damaligen Diebstahl herrührten. Mitkämofer im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege 1870.71, Hier, zulöſen und die Eingliederung der aktiven Burſchenſchaften 5 ä g 5 bei wurde ihm das Glück beſchert, die Kaiſerproklamation im in den NSdostz vorzunehmen. Raffinierter Kommuniſtentrick Spiegelſaal zu Verſailles am 18. Januar 1871 mitzuerleben. 91 Die Verlängerung des deutſch⸗amerilaniſchen Handelsvertrages„akonale“ Tarnung der Jugendorganiſatjonen. Parie. Die Aufnahme der Genfer Beſchlüſſe 1 0 Im Auswärtigen Amt hat der Austauſch der Rati⸗ Moskau, 9. Oktober. iſt in Anfa Frankreig teilt Die. 115 a 2 1 1 1 25 5 8 Frankreich geteilt. Die Pariſer Preſſeſtimmen verraten zum fikationsurkunden des zwiſchen dem Deutſchen Reich und Auf der Tagung der Jugendkomintern wurde, wie die mindeſten ein gewiſſes Unbehagen Englands treibende Molt 5 5 den Vereinigten Staaten von Amerika am 3. Juni ds. Is.„Komſomolſkaja Prawda“ in ihrer Dienstag⸗Nummer mit⸗ in der Angelegenheit wird herausgeſtellt während das. in Waſhington abgeſchoſſenen Abkommens ſtatigefunden, durch teilt die Ausſprache über das Referal des Tſchechen Michal,] Ja“ Lavals um ſo rückſichtsvoller übergangen wird 900 das die Fortſetzung des ſeit 1924 beſtehenden deutſch⸗ Jugend und Einheitsfront“, abgeſchloſſen. In ſeinem 3 A 5 5 5 N 3438 amerikaniſchen Freundſchafts⸗Handels⸗ und Schiffahrtsverkra⸗] Schlußwort führte Michal u. a. aus, daß in zehntägiger 8 Sendon. L er Aklomatiſche Mitarbeiter der Preß Alo. 1 ges ohne die Beſtimmungen des Artikels 7 über die gegen⸗ Ausſprache alle Fragen, die die Jugend angehen, erörtert 5 ſchreibt das kranzöſiſchen Antwort an England, die Sit ſeitige Meiſtbegünſtigung im Warenverkehr vereinbart wor⸗ worden ſeien. Michal gab dann noch einmal in ſehr offen⸗ antwort dürfte als e Enttäuſchung angeſehen werde, aählt den iſt. herziger Form die Richtlinien bekannt, nach denen die kom⸗ 15 eie 1 81 der franzöſiſchen Haltung Maſt 5 5 5 8 muniſtiſchen Jugendgruppen in den einzelnen Ländern ar⸗ i bestimmten Fällen ſei als Gelegenheit benutzt worden, einen 5 8 0 9 1 9* 0 7 7 9 8 W 3 5 Prozeß gegen die Mörder des polniſchen Innenminiſters. beiten ſollen. Bürgſchaften gegen die Möglichkeit eines deutſchen Angrif⸗ 1 Der in Polen mit größter Spannung erwartete Prozeß Danach ſtehr die zukünftige Arbeit im Zeichen geriſ⸗ fes auf Frankreich zu ſuchen. 9 gegen die Mörder des polniſchen Innenminiſters Pieracki iſt] ſenſter Tarnung, um auf dieſe weiſe einen möglichſt gro⸗ London. Die letzte engliſche Arbeitsloſenziffer vom 23. 9155 auf den 18. November vor dem Warſchauer Bezirksgericht[ßen Kreis von Jugendlichen mit dem kommunifliſchen Gift[ September zeigt mit 1958 610 eine Erhöhung um 10 646 0 angeſetzt worden. Die Unterſuchung der Mordtat, die im zerſetzen zu können. Zo ſollen die Länderſektionen der Ju⸗ gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorfahre iſt Ein 0 1 e iſt 1 ee 1 ſo] gendkomintern künftig einen„nalionalen Charakter“ kragen die Ziffer jedoch um 123 377 niedriger. ſucht rucklegung de e a i. 1 ächli i i. daß er nach uckleg ng der Seiten ſtarken Anklage und im Programm und Aufbau den kakſächlichen Bedingun⸗ London. Die Haltung Lavals wird teils andeutungs⸗ gefl. ſchrift die Namen der Angeklagten bekannt wurden und gen und Beſonderheiten eines jeden Landes Rechnung kra⸗ weiſe, teils direkt kritiſiert. Lavals Zögern habe erſt ein chen ebenſo erſtmalig auch der Name des eigentlichen Täters Ma⸗ gen Ende gefun de 177„FF 1. 5 1 1 5 95 5 gen. 5 5 1 8 nde gefunden, als ſich zeigte, daß er nur noch zu wählen beſtr. clelko. Macieſko ſelbſt iſt es gelungen, ins Ausland zu flie⸗ Die kommuniſtiſchen Jugendverbände müßten vor allem if i Sie f übri 8 iſt bi a 8 ö 1 Jus g 1. hatte zwiſchen einem Zuſammengehen mit den übrigen Betr bereiten iſt bisher nicht aufgefunden worden Wegen Vor auch den e Frankreichs bereitung und Beihilfe bei der Ermordung des polniſchen[ Sport, Wandern, Singen, Tanzen oder fremdſprachliches, London. Dem politiſchen Mitorbeiter de. il Tele Miniſters bzw. wegen Erleichterung der Flucht Maciefkos techniſches und wiſſenſchaftliches Studium, entgegenkommen. e ee 5 8 5 i 55 unf ſind 12 Leute im Alter von 20 bis 30 Jahren angeklagt,[Dabei müßten ſie neben geſetzlicher auch ungeſetzliche graph fich e e e ee e wis 55 0 8 5 7 5 5 5 9.* 8 ſenommene Tac 9 20 1 2 darunter zwei Frauen Bei ſämtlichen Angeklagten handelt Tätigkeit entwickeln und geſetzliche, halbgeſetzliche und un⸗ 5 5 0e. Oktober einberufen mant es ſich um ukrainiſche Studenten. geſetzliche Arbeit in Einklang zu bringen wiſſen. wird, um Über die Genfer Entſcheidung zu beraten. gefal B.—— Ein einziges Mal ſchlägt er die Augen noch zu bewußtem Schauen auf. „Roſemarie,“ flüſtert er, als er die Geliebte erkennt, „bleib bei den Eltern und hüte mein Kind!“ „Sorg dich nicht um Stina!“ tröſtet ſie.„Ein Engel Wie ein Aufatmen geht es durch die teilnehmenden Seelen. „Gott ſei Dark! Nun hat der Konrad einen Erben. Mag jetzt die Bäuerin heiraten, wen ſie will! Das Erbe bleibt Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. den Birks.“ Der Erbſohn. coppright by Verlag Neues Heben Bache. Grain. Obb.(Rachdenck berboten geht mit ihr durchs Leben. Im tiefſten Herzen erſchrickt die Bittnermuhme, als ſie 77 Ein letztes Lächeln gleitet über ſein Geſicht. die Kunde hört, und ihr Gewiſſen fängt zu ſchlagen an. Endlos erſcheint die Zeit den angſtvoll Harrenden, und„Dank dir, mein Lieb! Du haſt mich oft getröſtet!“„Ich hätt nicht ſchweigen dürfen!“ murmelt ſie und weiß doch ſind kaum zwei Stunden verſtrichen, ſeit Sebaſtian Sie neigt ſich über ihn und küßt ſeine Lippen wie an nicht, was ſie tun ſoll. Birk die Roſel anſah und ſie ihn verſtand. zenem Abſchiedstage, und unter ihrem Kuß ſchließt er die Endlich tritt der Arzt in das kleine Haus. Er ſieht den Kranken an, der immer noch in wildem Fieber raſt, unter⸗ ſucht ihn, ſo gut es im Augenblick möglich iſt, und ſchüttelt traurig den Kopf. Es iſt zu ſpät. Konrad Birk iſt von ärztlicher Kunſt nicht mehr zu retten. Die Operation, die vor Monaten noch hätte glücken können, kann nicht mehr angewendet werden. Jetzt ſind die böſen Gallenſteine ſchon in die Bauchhöhle durchgebrochen. Das Fieber, das von der Ent⸗ zündung berrührt, wird den Körper in kurzem verzehren. ugen für immer. Sie weiß nicht, daß das ſchon das die Eltern und die Frau; aber als verſchieden. Niemand ahnt, daß er vor ſeinem Ende noch einmal ne Beſinnung erlangte, und daß der letzte bewußte Augen⸗ blick der armen Magd gehörte, die im Leben nicht die Seine werden durfte. Ein ſchier endloſer Zug geleitet Konrad Tage zum Gottesacker. Letzte war. Sie ruft ſie kommen, iſt er ſchon Birk am dritten Es war ihm niemand im Dorfe Nach kurzem Ueberlegen geht ſie zum Schulzen hinauf, Lange ſpricht ſie mit ihm, und er zeichnet auf, was ſie be⸗ richtet, und ſchließt das Blatt in ſeinen Tiſch, nachdem die Muhme es unterſchrieben hat. Sie kommen beide überein, 155 Schriftſtückes nur geſprochen werden ſoll, wenn es nötig werden würde. Danach benutzt der Rabelhofer die Gelegenheit und ſpricht der Anna Katrin von ſeinem Beſuch an Fritz Rabels Grab und den Enthüllungen, die ihm das alte Mütterlein ge⸗ nacht hat. daß über den Inhalt des „Das Fieber iſt auch nicht von heute,“ ſagt Doktor feind, und jeder bedauert ſein frühes Scheiden. Anna Katrin nickt leiſe mit dem Kopf, Reiter.„Es muß ſchon lange in ihm ſtecken. Er hat es Jetzt hätte er immer noch leben bleiben können,“ wird„Ich habe immer gedacht, daß er geheiratet hat und Bur niederzwingen wollen, um jeden Preis und konnte doch eine Stimme laut. rum wohl nicht wiederkam. Als damals vor Jahren der 9 2 Züleß nich men Ja, ſie hatten ſich ganz gut ineinander gelebt. Zuerst] Friedel mit den Wandervögeln kam, hab ich gemeint, es ſcheir dend denken rente an ihre lezte Unterredung mit hat es nicht ſtimmen wollen. Aber jetzt war ſchöner Friede. müßte ſein Sohn ſein. Die Großmutter weiß darum.“ De Konrad denken. Das meinte er, als er von einem völligen icht allei A Leine ch mit Leiſe ſchüttelt Jakob Goldner den Kopf.. Ang Beſſerwerden ſprach. Sie glaubte an ein Geſunden und 1 nicht 5 ein zwiſchen den jungen Leuten, auch m Das kann wohl nümmer ſein. Sie haben nichts mitein⸗ Rabe dachte auch, daß er von ſeinem Verhältnis zu der Bäuerm den Alten unten.„ a under gemein als nur das Lied, und das hat Euch ge⸗ 7 2 prach. Darum war ihre Mitfreude ſo groß. Er aber Schade drum! Jetzt muß die Bäuerin wieder heiraten. täuſch l Kind hatte gemeint, daß er heimgehen würde in das beſſere Allein ſchafft ſie die Arbeit nicht. 5 8„So meinte auch die Mutter.“ De 8— Hin und her geht ſolche Rede he noch der junge Bauer Wü g 18. f 5 Hartz Der Kranke bleibt regungslos und ſieht nicht, wie man unter der Erde iſt. a. er 0 1 8 0„ work um ſein teures Leben ringt. Die Frauen wechſeln ſich an Wer der künftige Bauer iſt, glaubt man auch zu wiſſen Nen und 8 5 g 5 5 5 n a 12 5 ſeinem Lager ab. Auch die Bäuerin kommt und Die Wochen gehen hin. Man ſpricht nicht mehr vorn 25 5 onunt. 1 855 Es iſt ß offenes ben, wann; aber ſie mag nicht allein mit dem Todkranken ſein. Birkhof und ſeinem Geſchick, bis etliche Monate nach Kon. Geheimnis im Dorf, wie e Sar 5 6 leht Zwei 2 Seine Augen bleiben geſchloſſen, oder wenn er ſie eim⸗ rads Tod die Gemüter von neuem erregt werden, als im oder dreimal war er en e dei 1 B„Nich mal öffnet, kennt er die nicht, die an ſeinem Bette wachen. Birkbof ein Knabe geboren wird. rb ö g 8 Aufruf des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1935-36 ſowie der Verbände der freien Wohlfahrtspflege. Das„Winterhilfswerk“ nimmk auch in dieſem Jahre den Kampf gegen Hunger und Kälte auf. Als einleitende Maßnahmen werden die Lebensmittelſammlungen für das Winterhilfswerk ſchon jetzt durchgeführt. Die bis⸗ her üblichen Herbſtſammlungen der Anſtalten und Einrich⸗ lungen der konfeſſionellen Verbände und des Deutſchen Roken Kreuzes finden dagegen in dieſem Jahre nicht ſtatt. Dafür erfolgt die Verſorgung in den Anſtalten und Ein⸗ tichtungen im Rahmen des Winkerhilfswerkes des deutſchen Volkes. Gemeinſchaftsgefühl und Opferwilligkeit werden auch in dieſem Jahre den Erfolg des Winterhilfswerkes ſicher⸗ ſtellen. 1 Hilgenfeldt, Reichsbeauftragter für das WH W. dus dem lad schen Claud Stadt und Land, Hand in Hand! Zum„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“ vom 19. bis 26. Oktober 1935 haben nunmehr folgende badiſche Städte die Patenſchaft für notleidende Winzerorte über⸗ nommen: Mannheim für Inſel Reichenau, Heidelberg für Hagnau, Karlsruhe für Meersburg, Pforzheim für Kiechlins⸗ bergen, Raſtatt für Bahlingen, Baden⸗Baden für Heiters⸗ heim, Lahr für Oberkirch, Freiburg für Eichſtetten, Lörrach für Kirchen, Waldshut für Erzingen, Donaueſchingen für Etzingen, Villingen für Schelingen; Offenburg übermmmt die Patenſchaft der Winzerhöfe des Bezirks Offenburg. Der aus dieſen Weinbaugebieten zum Verkauf kommende 1984er Patenwein verdient durch ſeinen geringen Preis und eine vorzügliche Beſchaffenheit beſondere Aufmerkſamkeit. Es muß ſich beweiſen, daß Skadt und Land zuſammenarbeiten und der Städter für ſeine Volksgenoſſen im Weinbau⸗ gebiet tatkräftig eintritt. Trinkt ba diſchen Wein, denn Wein iſt Volksgetränk! Ladenburg.(Kraftwagenunfall.) Ein von Doſ⸗ ſenheim kommender Perſonenkraftwagen fuhr in der Nacht un der Einmündung der Doſſenheimer Landſtraße in die von Schtiesheim nach Ladenburg führende Straße an einen Nandſtein. Dabei wurden vier Perſonen, darunter eine Frau ſchwer, verletzt. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt. Angeblich ſoll der Fahrer des verunglückten Wagens von einem ent⸗ gegenkommenden Fahrzeug geblendet worden ſein, ſo daß er zu weit nach rechts abkam und auf den Randſtein auffuhr. Das Ergebnis der Schweinezwiſchenzählung. Die Schweinezwiſchenzählung vom 4. September 1935 ergab in Baden einen Geſamtbeſtand von 556 870 Schwei⸗ nen gegenüber 499 629 Schweinen am 4. Juni ds. Is. Der Geſamtbeſtand an Schweinen hat in Baden demnach ſeit Anfang Juni um 57 241 zugenommen. Die Zahl der unter 8 Wochen alten Ferkel ſtieg auf 116 118(96 230), die Zahl der Jungſchweine auf 266 991(260 485). Auch bei den Zuchtebern bis ein Jahr alt ergab ſich eine Zunahme auf 3438(2453) und bei den über ein Jahr alten eine Zunahme auf 1498(1418). Zuchtſauen, ohne die zur Maſt aufgeſtellten Sauen, wurden 42 146 gegenüber 40 906 Anfang Juni ge⸗ zählt. Die Zählung der anderen Schweine(Schlacht⸗ und Maſtſchweine einſchl. der zur Maſt aufgeſtellten Sauen) ergab einen Beſtand von 126 679(98 137) Tieren. Freiburg.(Metzger in Schutzhaft.) Der Metz⸗ germeiſter Gottfried Hilbert, wohnhaft Breiſacher Straße 22, würde in Schutzhaft genommen, weil er entgegen der ihm genau bekannten Richtpreisverordnung für Schweine beim Einkauf einen Ueberpreis gezahlt hat. Den Verkäufer ver⸗ ſuchte er ſogar noch zu veranlaſſen, der Polizeibehörde ge⸗ genüber falſche Ausſagen über den Verkaufspreis zu ma⸗ chen. Hilbert wurde wiederholt wegen Schwarzſchlächterei beſtraft. Auch die Gewerbepoltzei mußte öfters in ſeinem Betrieb nach dem Rechten ſehen. Auggen(Amt Müllheim).(Tödlicher Verkehrs⸗ unfall.) Auf dem Heimweg vom Erntedankfeſt wurde zwiſchen Schliengen und Auggen der 40 Jahre alte Fuhr⸗ mann Hermann Schumacher von einem Motorradfahrer an⸗ gefahren und ſofort getötet. Kein Birkfelder ſieht den Huber gern kommen. Er iſt ihnen allen zu eingebildet, als wäre er mehr als ſie. „Als ob wir nicht ebenſo gut ein paar Jahr uns in Amerika herumdrücken könnten auf Vaters Koſten!“ „Glaubſt du wirklich, daß er drüben war? Ich nicht. der lügt uns nur was vor, um ſich mit ſeiner Bildung recht zu tun. Wenn er bis Hamburg war, wirds viel ge⸗ weſen ſein.“ f „„Der Friedel vom Rabelhof ſoll doch mal engliſch mit ihm reden. Ich mein, der Friedel kann mehr und war nicht in Amerika.“ 5 Solche Rede kommt auch der Birknerin zu Ohren. Sie zuckt die Achſeln, als ginge ſie das nichts an; aber ſie tut hinfort doch etwas ſpröder gegen den Huber, und als er von der Hochzeit ſpricht, weiſt ſie ihn zurück. f ö Du willſt wohl nicht, meine Dirn? Das wird dir wenig helfen. Ich kann dich nämlich zwingen, wenn du nicht mehr magſt.“ Em Zittern befällt ſie bei dieſem Wort, und ſie wird bleich. Er merkt es wohl und pfeift leiſe vor ſich hin. . f wird der Tag der Hochzeit feſtgeſetzt, und am Sonnabend vor Pfingſten zieht der neue Bauer ein. Am andern Tage fahren Bauer und Bäuerin zur Stadt zur Abendunterhaltung. 5 „Den Kindern wird nicht viel vom Erbe übrig bleiben, ſcheint mir,“ ſagt der Türmer, als er den Wächter trifft. Dem alten Birk dringt dieſe Rede zu den Ohren. Seine Angst und Sorge ſprechen fremde Zungen aus. Zum Rabelhof nimmt er ſeinen Weg. „Was kann ich tun, Schulze? fragt er. Es muß den Kindern das Erbteil erhalten bleiben. Der ſtarke Mann ſſt ſichtlich gebeugt. Das Haar des Hauptes iſt ihm in den letzten Monaten ſchneeweiß ge⸗ worden. Jene Stunde, in der er erkennen mußte, daß em Haurrinm mit ſchukdig wurde an des Sohnes frühem machte ihn zum Greis. Macheel⸗ br tun könnt, Birk?“ wiederholt der Schulze Nichts! Noch tiefer ſenkt der Bauer das weiße Haupt. 2 Aus den Nachbarländern 5 Ludwigshafen a. Rh.(Folgenſchwerer Zu⸗ ſammenſtoß.) Auf der Straßenkreuzung Mundenhei⸗ mer und Rubenſtraße wurde beim Ueberqueren der Mun⸗ denheimer Straße eine Radfahrerin von einem Motorrad⸗ fahrer angefahren. Der Anſtoß war ſo ſtark, daß die Rad⸗ fahrerin mit ihrem Fahrzeug zehn Meter weit fortgeſchleu⸗ dert wurde. Sie zog ſich am linken Arm eine erhebliche Verletzung zu und mußte in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden. Der Motorradfahrer kam ebenfalls zu ull und erlitt leichtere Verletzungen im Geſicht und an der Hand. Die Schuld an dem Unfall dürfte beiderſeitig ſein, weil die Beteiligten beim Ueberqueren der Straßenkreu⸗ zung die nötige Vorſicht außer Acht ließen. Bürſtadt.(In der Kirche vom Tod ereilt.) Ein ſeltener Zwiſchenfall ereignete ſich in der hieſigen Kir⸗ che. Als Fräulein Eliſabeth Hirth das Bußſakrament in Empfang nahm, wurde ſie von einem Horzſchlag betroffen. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Arheilgen.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Landſtraße Arheilgen—Wixhauſen wurde ein mit fünf Frankfurtern beſetzter offener Perſonenkraftwagen durch einen zweiten Frankfurter Perſonenwagen überholt. Nach den bisherigen Ermittlungen hat der Führer dieſes zweiten Kraftwagens beim Ueberholen die Fahrbahn des erſten Wagens geſchnitten und dieſen an der vorderen Stoßſtange erfaßt. Durch den Anſtoß wurde der Wagen aus der Fahr⸗ bahn geworfen und überſchlug ſich ſeitwärts. Sämtliche In⸗ ſaſſen wurden auf die Straße geſchleudert, wo ſie erheblich verletzt liegen blieben. Die Verletzten kamen durch die Ret⸗ tungswache nach dem Stadtkrankenhaus. Bei zwei Perſo⸗ nen beſteht Lebensgefahr. Mainz.(Im Schleuſenkanal ertrunken.) In der Koſtheimer Schleuſe ertrank ein Matroſe auf eine bisher von den Behörden noch nicht geklärte Art und Weiſe. Der holländiſche Matroſe de Gruys kehrte am ſpäten Abend betrunken auf den in der Schleuſe liegenden Kahn zurück und bekam hier mit einem Arbeitskameraden Streit. Im Verlauf des Streites ſtürzte de Gruys über Bord und er⸗ trank. Seine Leiche wurde am nächſten Morgen geländet. Familiendrama in Mainz Mutter vergiftet ſich und ihre zwei Kinder. Mainz, 8. Okt. In einem Haus in der Frauenlob⸗ ſtraße ereignete ſich ein furchtbares Familiendrama. Eine Frau, deren Mann gegenwärtig im Gefängnis eine Strafe verbüßt, hat ſich und ihre beiden Kinder mit Gas vergiftet. Da ſich ſeit Samstag keines der Familienmitglieder mehr ſehen ließ, ſchöpften die Mitbewohner Verdacht. Auch dem wiederholt erſchienenen Vater der Frau wurde nicht geöff⸗ net, ſo daß dieſer ſchließlich die Polizei benachrichtigte, die gewaltſam in die Wohnung eindrang. Dabei fand man die Frau und ihre beiden Kinder tot in der Küche liegen. Informationsreiſe des Reichsinnenminiſters Dr. Frick. Koblenz. Reichsinnenminiſter Dr. Frick wird, wie nun⸗ mehr feſtſteht, am Sonntag, den 13. Oktober, nachmittags 15 Uhr auf dem Palaſtplatz in Trier ſprechen. Voraus⸗ ſichtlich wird Reichsinnenminiſter Dr. Frick in Begleitung von Gauleiter Guſtav Simon eine Informationsreiſe durch den Gau Koblenz⸗Trier vornehmen, um ſich Über die wirt⸗ ſchaftliche Lage dieſes Grenzgaues zu unterrichten. * Simmern.(Schrecklicher Tod in der Mühle.) In der Woppenrother Mühle bei Haufen ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Ein Landwirt war mit Mahlarbeiten be⸗ ſchäftigt, als er plötzlich mit der rechten Hand in die Kammräder kam. Der ganze Arm wurde erfaßt und in die Räder hineingezogen. Weiter erlitt der Mann ſchwere Quet⸗ ſchungen in der rechten Seite, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Verſchiedene in der Mühle anweſende Per⸗ ſonen konnten erſt nach dem Abſtellen des Mahlganges mit großer Mühe den Körper des ködlich verunglückten Landwirts bergen. Neues aus aller Welt a Darlehensſchwindelgeſellſchaft. Die Große Strafkam⸗ mer des Berliner Landgerichts trat in einen umfangreichen Prozeß gegen 13 Angeklagte ein, denen Darlehensvermitt⸗ lungs⸗Schwindeleien größten Ausmaßes vorgeworfen wer⸗ den. Sie ſollen nach dem Ermittlungsergebnis rund 200 Perſonen in verſchiedenen Teilen des Reiches um mehr als 150000 Mark geſchädigt haben. Die Verhandlung wird vor⸗ ausſichtlich mehrere Monate dauern. a Zwei Männer vom Juge überfahren und getötet. Der Gärtner Georg Geiger und der Arbeiter Alois Stor⸗ has, beide von Lagerlechfeld(Bayern), waren vom Wirts⸗ haus aus auf dem Heimweg. Anſcheinend unterhielten ſie ſich auf dem ſchienengleichen Bahnübergang ſo lebhaft, daß ſie das Nahen eines Perſonenzuges überhörten. Beide Män⸗ ner gerieten unter die Lokomotive und wurden auf der Stelle getötet. 5 . Grubenerploſion in Böhmen.— Zwei Tote. In einer Grube der Skoda⸗Werke bei Pilſen brach aus unbekann⸗ ter Urſache ein Brand aus, der eine Exploſion zur Folge hatte. Zwei Arbeiter kamen hierbei ums Leben. a Die Verheerungen des Hochwaſſers in Oberkärnten. Die Meldungen aus dem Kärntener Hochwaſſergebiet lauten jetzt günſtiger. Der Zuſtrom aus den Bergen hat aufgehört. Der Umfang des Schadens läßt ſich noch nicht völlig über⸗ blicken. Am ſtärkſten ſcheint die Ortſchaft Döllach im Mölltal vom Unglück heimgeſucht worden zu ſein. Zahlreiche Häuſer wurden bis zum Dachfirſt mit Schotter angefüllt. Viele Gebäude wurden vollſtändig zerſtört, und auch Brücken wurden weggeriſſen. a Elſäſſiſches Sportflugzeug abgeſtürzt. Ein zweiſitzi⸗ es, von ſeinem Beſitzer Guntz geſteuertes Sportflugzeug, as ſich zur Teilnahme am Flugmeeting nach Eſch in Lu⸗ remburg begeben wollte, ſtürzte in Illkirch aus 400 Meter Höhe 12 Guntz war auf der Stelle tot. Ein Mitfliegender ſtürzte in einen Hof und ſtarb nach dem Unglück. a Folgenſchwerer Familienſtreit. Ein blutiges Fami⸗ liendrama ereignete ſich in der Nacht in Oberbötzberg (Schweiz). Der 50jährige Schuhmacher Alois Kläger kehrte aus dem Wirtshaus heim und geriet mit ſeiner Frau in Streit. Er gab auf ſie einen Schuß ab, ohne jedoch zu tref⸗ fen. Die Frau floh und alarmierte die olizei. Als ein Po⸗ liziſt zur Verhaftung ſchreiten wollte, ſchoß Kläger auf ihn, doch prallte der Schuß an einem Uniformknopf ab. Die dar⸗ aufhin herbeigerufene Polizeimannſchaft umſtellte das Haus und warf dann, als Kläger ſich nach ſtundenlangen Verhandlungen nicht ergeben wollte, vier Tränengasbom⸗ ben in die Wohnung. Unmittelbar darauf krachten zwei Schüſſe. Kläger hatte ſeinen 11jährigen Sohn erſchoſſen und darauf einen Schuß auf ſich ſelbſt abgegeben. 5 Laicale eu ad schau Herbſtabende Herbſtabende haben ihre beſonderen Reize. Der lange Winterabend mit ſeiner Steigerung häuslicher und öffent⸗ licher Geſelligkeit bereitet ſich vor, ſommerliche Erinnerungen Klingen leiſe nach. Der Herbſt iſt der Mittler zwiſchen Som⸗ mer und Winter, er verbindet zwet Extreme und hat, wie ſein Gegenſtück, der Frühling, von jedem dieſer beiden etwas. Die Tage ſind kurz geworden. Künſtliches Licht beherrſcht ſchon die Straßen der Stadt, ehe noch die Arbeit des Ta⸗ ges ihr Ende erreicht hat. Und auf dem Lande, wo natur⸗ gemäß die Arbeit mehr als in der Stadt vom Tage ab⸗ hängt, wo zumindeſt die Außenarbeiten mit Beginn der Dunkelheit abgebrochen werden müſſen, läutet es früher Feierabend. Herbſtabende ſind nicht halb, nicht ganz. Länger als in anderen Jahreszeiten kämpfen Licht und Dunkel um die Herrſchaft Stunden vergehen, ehe der erſte Abendſchatten ſich zu nächtlichem Dunkel vergrößert hat. Und in dieſen Zwitterzuſtand, in dieſem zeitlich ausgedehnten Ringen zwi⸗ ſchen Licht und Nacht, liegen die geheimſten Schönheiten herbſtlichen Seins. In der Stadt zwar merkt man wenig davon, denn die beim erſten Dämmer aufflammende Licht⸗ fülle vernichtet den Zauber des Abends. Man muß auf dem Lande ſein, um den Herbſtabend richtig genießen zu können, muß an einem klaren Herbſtabend den verlöſchenden Tag belauſchen können, oder erleben, wie die wallenden Herbſt⸗ nebel gegen Licht und Helligkeit ſtreiten. Wie ſchön iſt doch ein Herbſtabend, wenn nach Sonnenuntergang die Kartoffel⸗ feuer aufglühen und von fern her gedämpfte Stimmen länd⸗ liches Leben künden, wenn im Dorfe die Alten vor dem Hauſe ſitzen und letztes Tageslicht zum Zeitungsleſen oder zu nachbarlichem Geſpräch ausnutzen. Der Herbſtabend iſt ſchön und wohltuend, aber man muß ihn dort zu finden wiſſen, wo er noch ſeine alten Rechte hat. UI Nationaltheater Mannheim. Nach einer Pauſe von beinahe 20 Jahren erſcheint Millöckers„Bettelſtudent“ am Samstag, den 12. Oktober, wieder im Nationaltheater. — Als erſtes Werk in der Reihe der ernſten Klaſſiker, die für dieſe Spielzeit vorgeſehen ſind, wird am Freitag, den 18. Oktober, im Nationaltheater Goethes„Iphigenie“ in der Inſzenierung von Intendant Friedrich Brandenburg aufgeführt. UPilzwanderung. Am Mittwochnachmittag iſt eine Pilzwanderung in Weinheim. Treffpunkt dortſelbſt am Oberen Tor um 14 Uhr. Mannheim Hbf. ab 13.10, mit der OEG ab Friedrichsbrücke 13.14 Uhr. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Ueber die Pilzwanderung am Wochenende wird noch Nachricht gegeben. Die Mannheimer HJ gratuliert. Zum Geburtstag unſeres Reichsſtatthalters und Gauleiters Robert Wagner wird die Mannheimer Hitlerjugend im Rahmen einer Sta⸗ fette eine Urkunde nach Karlsruhe bringen. Die Stafette wird in Tagesetappen durchgeführt; am Samstag, den 12. Oktober, dem Geburtstag des Reichsſtatthalters, wird die Urkunde, zu der ſich inzwiſchen weitere geſellt haben wer⸗ den, dem Gauleiter überreicht, die ihm die Glückwünſche der nordbadiſchen Hitlerfugend übermittelt. Verkehrskontrollen. Bei einer am Montag vorge⸗ nommenen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden 6 Führer von Kraftfahrzeugen angezeigt bezw. gebührenpflich⸗ tig verwarnt und außerdem 32 Kraftfahrzeuge wegen ver⸗ ſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. U Aus politiſchen Gründen wurden am Montag fünf Perſonen feſtgenommen. f — Wie die Blätter ſich verfärben. Die Birken nehmen im Herbſt ein lichtes Ockergelb an; in Zitronenfarbe ſchim⸗ mern ſieht man die Blätter des Ahorns, hellgelb verfärben ſich die Blätter der Hainbuche, die der einheimiſchen Eiche werden rötlich⸗gelb. Zei den Rotbuchen kann man verſchie⸗ dene Nuancierungen beobachten. Dieſe wechſeln von Gold⸗ gelb und Gelbrot bis zu Kupferbraun. Noch größere Unter⸗ ſchiede zeigen die Eichen. Verfärben ſich die Blätter der heimiſchen Eichen rötlich⸗gelb, ſo trifft man bei den aus Amerika eingeführten Eichen Blätter, die wie Bronce ſchim⸗ mern. Es gibt Eichen mit roten und purpurnen Blättern. Der wilde Wein legt im Herbſt eine hellrote Farbe an, die Ulme erhält ein violettes Blätterkleid, und die Blätter des Vogelbeerbaumes werden orange⸗rot. — Vollgummireifen dürfen aufgebraucht werden. Die Reichsſtraßenverkehrsordnung hatte beſondere Anforderungen für die Güteeigenſchaften von Vollgummireifen feſtgeſetzt und für die Vollgummireifen aller Art(ſogen. hochelaſtiſche Voll⸗ gummireifen) Auslauffriſten vorgeſehen, die für Kraftwagen — von Ausnahmen abgeſehen— bis zum 1. Oktober 1935 laufen ſollten. Wie ſoeben bekannt wird, hat der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter einen Erlaß herausgegeben, in dem er im Intereſſe eines möglichſt wirtſchaftlichen Gummi⸗ verbrauchs bekanntgibt, daß die an den Rädern oder auf Lager befindlichen Vollgummireifen aufgebraucht werden kön⸗ nen. Jeder Laſtkraftwagenbeſitzer, der ſonſt am 1. Oktober 1935 ſeinen Laſtkraftwagen auf Luftreifen oder auf die Voll⸗ gummireifen neuer Art hätte umſtellen müſſen, kann jetzt die auf den Rädern befindlichen Vollgummireifen alter Art noch bis zu der für dieſe Reifen gültigen Abfahrgrenze ab⸗ fahren, wenn der Reifen ſonſt noch in gutem Zuſtande iſt. Da die Reifen alter Art ſpäter im Handel nicht mehr er⸗ hältlich ſein werden, wird zwangsläufig jedes Kraftfahrzeug oder jeder Anhänger nach Verhrauch ſeiner alten Voll⸗ gummireifen entweder mit Luftreifen oder mit dem Voll⸗ gummireifen neuer Art verſehen werden müſſen. 5 5 Gedenktage„ . VVV 1806 Treffen bei Saalfeld. Tod des Pri 5 f. 1 7 55 1 Preue e er Komponiſt Giuſeppe Verdi in Roncole geboren. 1861 Der Nordpolfahrer Fridtjof Nanſen auf S916 Fröen bei Oslo— Kriſtianſa geboren. 1907 Der Archäolog Adolf Furtwängler in Athen geſtorben 1914 König Karl J. von Rumänien in Sinaia geſtorben. Sonnenaufgang 6.15 Sonnenuntergang 17.19 Monduntergang 3.43 Mondaufgang 16.09 Baden iſt eines der beſten Erholungsgebiete Deutſch. lands. Heese Talſache verpflichtet 1 Landsleuke. Ge der NS Freiſtellen für Land- oder ee 8 einen Jungen oder ein Mädel 4 Wochen zu Vorklänge zum Badiſchen Sängerbundesfeſt 90 Jahre Karlsruher Sängervereinigung. () Karlsruhe, 8. Okt. Im Jahre 1845 ſchloſſen ſich ſämtliche Karlsruher Geſangvereine zu einer Sängervereini⸗ gung zuſammen, aus der dann der Badiſche Sängerbund hervorgegangen iſt. Ein glückliches Zuſemmentreffen, daß nun dieſe Sängervereinigung mit dem 10. Badiſchen Sän⸗ gerbundesfeſt ihr 90jähriges Beſtehen feſtlich begehen kann. In über 200, vielfach einem Wohltätigkeitszweck dienenden Konzerten hat die Karlsruher Sängervereinigung mitgewirkt und unter ſtets bewährten muſikaliſchen Leitern durch die Vermittlung deutſchen Liedes feſtliche Stimmung erwirkt. Frohgeſtimmt durfte ſie daher auf ihr 90jähriges Wirken zurückblicken. Die über 15 000 Perſonen faſſende Markthalle, in der ſich alle größeren Veranſtaltungen des bevorſtehenden Sän⸗ gerbundesfeſtes abſpielen werden, iſt durch Fahnentuch und Grün geſchmackvoll ausgeſtattet und mit einem zur Auf⸗ nahme von Tauſenden von Sängern ausgebauten mächtigen Podium verſehen worden. Das Jubiläumskonzert der Karls⸗ ruher Sängervereinigung am Samstagabend war ſozuſagen die akuſtiſche Generalprobe für die Konzerte des Sänger⸗ bundesfeſtes. Soweit feſtzuſtellen war, ſind die klanglichen Verhältniſſe der weiten Halle gut und für die Wiedergabe von Maſſenchören wohl geeignet. Anter der Leitung des Gauchormeiſters Hugo Rahner nahm der Abend einen ausgezeichneten Verlauf: Er war auf das Thema:„Deutſch⸗ land— Vaterland“ eingeſtellt. Aus der Vortragsfolge, an der auch die Staatskapelle Anteil nahm, ragten heraus die eindrucksvolle und prächtig wiedergegebene Volkskantate Heiliges Vaterland“ von Franz Philipp, die Kantate„Vom Menſchen“ von Kurt Lißmann und die von dem Freiburger Tonſetzer Heinrich Zöllner dem Badiſchen Sängerbund 1935 gewidmete„Vaterländiſche Volksbuvertüre“. Dazwiſchen er⸗ klangen Männerchöre von Franz Schubert und als Erinnerung an die Zeit vor 90 Jahren zwei hiſtoriſche Feſtgeſänge von J. Wenzel Kalliwoda und Joh. Fr. Reichardt. Alle Dar⸗ bietungen wurden mit reichem Beifall bedacht. Chormeiſter Rahner und Profeſſor Philipp erhielten Lorbeoerkränze und Blumengaben. Vertreter der Staats⸗ und Reichsbehörden, der Partei und der Stadt, wohnten dem ſtark beſuchten Konzert bei. Aus vergangenen Zeiten Ausbau des badiſchen Armeemuſeums. i Wer heute das badiſche Armeemuſeum im früheren Marſtallgebäude beſucht, iſt erſtaunt über den Reichtum an geſchichtlichem Material, das hier im Verlaufe von zwei Jahren zuſammengetragen wurde. Aber ebenſo bewundert man den geſchickten Griff, der zwiſchen der geſchichtlichen Darſtellung und der Sammlung ungezählter Erinnerungs⸗ ſtücke des deutſchen und badiſchen Heeres die glücklichſte Verbindung herſtellte. Was den Reiz des Armeemuſeums noch erhöht, iſt die volkstümliche Geſtaltungskraft, die es dem Beſucher ermög⸗ licht, ſich über alle Zeitepochen leicht und ſicher zu unter⸗ richten. Wir erleben deutſche Geſchichte bis zurück ins Jahr 1521. Bei der Entwicklung des deutſchen Heeres fällt aber ganz beſonders ins Auge der Anteil der badiſchen Truppen. Hier ſehen wir das wechſelvolle Bild der napoleo⸗ niſchen Kriege und die erhebende Zeit der deutſchen Befrei⸗ ungskriege, nachdem wir zuvor die Spanne von 1771-1805 an uns vorüberziehen ließen. Unter dem vielen Neuen und Intereſſanten, das uns vor Augen geführt wird, iſt zu erwähnen ein zuletzt in der Badiſchen Kunſthalle untergebrachtes Gemälde vom Todes⸗ ritt der badiſchen Huſaren am Ufer der Bereſing am 27. November 1812. Wenig bekannt dürfte ſein, daß die erſte deutſche Jeldzeitung, die gedruckt wurde, eine badiſche war und von Herder in der Felddruckerei zu Heidelberg 1815 herausgegeben wurde. Es iſt gelungen, ein Exemplar dieſer erſten Feld⸗ zeitung, datiert vom 24. Juni 1815, der Sammlung einzu⸗ verleiben. Bemerkenswert ſind auch die Uniformſtücke aus dem Beſitz Kaiſer Wilhelms J. und der Großherzoglichen Familie, die Bilder badiſcher Feldherren, die Uniformen des badiſchen Heeres in ſeinen Anfängen bis zur Vorkriegs⸗ zeit, die alten Feldzeichen uſw., die heiteren Erinnerungen aus der Militärzeit, das Leben in der Kaſerne und auf der Stube ſind natürlich auch nicht vergeſſen. Wetterbericht Bei weſtlichem Hochdruck und ſchwachem Tiefdruck über Island iſt für Mittwoch und Donnerstag im allgemeinen freundliches, jedoch nicht beſtändiges Wetter zu erwarten. Verſorgung und Fürſorge für ehemalige Angehörige der neuen Wehrmacht Der Führer und Reichskanzler hat im Zuge des Auf⸗ baus der deutſchen Wehrmacht die Uebernahme der Verſor⸗ gung und Fürſorge für ausgeſchiedene Soldaten und Beamte der neuen Wehrmacht und deren Hinterbliebene auf Dienſt⸗ ſtellen der Wehrmacht befohlen. Es wurden daher bei den Wehrbezirkskommandos, Wehrerſatzinſpektionen und Wehr⸗ kreiskommandos(für die ehemaligen Angehörigen der Kriegs⸗ marine bei den Marineſtationskommandos) Verſorgungs⸗ und Fürſorgeabteilungen eingerichtet, welche mit Wirkung vom 1. Oktober 1935 ab das geſamte Verſorgungs⸗ und Fürſorge⸗ weſen der Wehrmacht übernehmen. Verſorgungsabteilungen erhalten zunächſt nur eine kleine Anzahl von Wehrbezirks⸗ lommandos, welche jeweils die Verſorgung mehrerer andeker Wehrbezirke mitübernehmen. Jede der neuen Verſorgungs⸗ und Fürſorgeabteilungen wird in der lokalen Preſſe ihren Verſorgungs⸗ bezw. Fürſorgebezirk bekanntgeben. Die Empfänger laufender Verſorgungsgebührniſſe nach dem Wehrmachtsverſorgungsgeſetz(Soldaten und Beamte, die ſeit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht ausge⸗ ſchieden, und deren Hinterbliebene) erhalten ihre Bezüge für den Monat Oktober noch von der bisherigen Verſorgungs⸗ dienſtſtelle, und zwar, ſoweit die Auszahlung in zwei Teil⸗ beträgen vorgeſehen iſt, ausnahmsweiſe am erſten Zahltag in einer Summe. Die Zuſatzrenten werden für Oktober noch durch die bisher zuſtändigen Fürſorgeſtellen gezahlt. Ab 1. November 1935 wird die Zahlung der laufen⸗ den Verſorgungsgebührniſſe für den bezeichneten Perſonen⸗ kreis durch die Verſorgungsabteilungen der Wehrbezirks⸗ kommandos übernommen. In der entmilitariſierten Zone übernimmt die Verſorgung und Fürſorge für die Angehörigen der neuen Wehrmacht und ihre Hinterbliebenen die allgemeine und innere Verwaltung; die Ausgaben der Verſorgungsabteilung beim Wehrbezirkskommando werden in der entmilitariſierten Zone von den Verſorgungsabteilungen beim Regierungs⸗ präſidenten in Koblenz und Düſſeldorf und beim Kandeskommiſſär in Karlsruhe erfüllt. 15 8 Kartoffeleinkauf für den Winterbedarf ( Karlsruhe, 8. Okt. Der Vorſitzende des Kartoffel⸗ wirtſchaftsverbandes Baden erläßt in ſeiner Anordnung Nr. 10 nähere Richtlinien über die Regelung des Abſatzes von Spätkartoffeln der Ernte 1935. In dieſer Anordnung wird beſtimmt, daß den Großverbrauchern wie Reichsheer, Polizei, Arbeitsdienſtlager, Spitäler, deutſche Großeinkaufs⸗ geſellſchaften, Kliniken, Krankenhäuſer, Heilſtätten, Volks⸗ küchen, Hotels uſw. die Möglichkeit des direkten Einkaufs von Speiſekartoffeln beim Erzeuger für den Winterbedarf 1935⸗36 gegeben iſt. Die Großverbraucher müſſen aber beim Kartoffelwirtſchaftsverband Baden, Karlsruhe, Beiertheimer⸗ Allee 16, ein Schlußſchein buch anfordern. Nur der⸗ jenige Großverbraucher, der ſich im Beſitz eines Schlußſchein⸗ buches befindet, kann vom Erzeuger direkt Kartoffeln zur Ein⸗ lagerung einkaufen. Der Großverbraucher hat über jeden Kaufabſchluß einen Schlußſchein auszufertigen und die fällige eichsverwaltungsgebühr von 0.05 Mark je Zentner an den Kartoffelwirtſchaftsverband Baden, Karlsruhe, Poſtſcheckkonto 1116 zu bezahlen. Wer von den Großverbrauchern, vor allem Gaſtwirte, kein Schlußſcheinbuch anfordern will, aber trotzdem beim Erzeuger Speiſekartoffeln für den Winter einkaufen möchte, muß einen Schlußſchein beim zuſtändigen Kreisbauern⸗ führer beantragen. Großverbraucher, die ohne Schlußſchein Kartoffeln für den Winter 1935⸗36 beim Erzeuger einkau⸗ fen, machen ſich ſtrafbar und werden mit der geſetzlich zuläſſi⸗ gen Ordnungsſtrafe belegt. Der Vorſitzende des Kartoffel⸗ wirtſchaftsverbandes fordert die Großverbraucher auf, ſich un⸗ verzüglich ein Schlußſcheinbuch zu beſorgen, damit ſie von der Möglichkeit des direkten Einkaufs von Speiſekartoffeln beim Erzeuger Gebrauch machen können. Wenn die Groß⸗ verbraucher nicht beim Erzeuger direkt, ſondern bei den zu⸗ gelaſſenen Großverteilern Speiſekartoffeln beziehen, brau⸗ chen ſie kein Schlußſcheinbuch. Blumen am Schienenwege 50 000 Hektar Reichsbahn ⸗ Kleingärten. Wer mit der Eiſenbahn durch deutſche Lande fährt, wird ſich immer wieder an den vielen Blumen erfreuen, die die Züge auf ihrer Fahrt am Schienenweg hegleiten, mit denen die Eiſenbahner ihre Bahnhöfe, Wärterhäuschen. Stellwerke und anderen Dienſtgebäude geſchmückt haben. Es ſind jetzt 25 Jahre her, daß die Eiſenbahner dieſen liebenswürdigen Brauch eingeführt haben: Im Herbſt des Jahres 1910 wurden die erſten Eiſenbahn-Gartenbauver⸗ eine gegründet, die ſich ſpäter, als auch die Kleintierzug hinzugekommen war, zum„Hauptverband Deutſcher Reich, bahn⸗Kleinwirte⸗Vereine“ zuſammengeſchloſſen haben daz Jubiläum wird am 18. Oktober mit einer kleinen Aust lung in Altona gefeiert werden, in Kleinwirte die Früchte 5 Ausſtel f der die Reichsbahn, 8 ihrer landwiirtſchaftlichen Tätig keit, vor allem Gemüſe und Kleintiere, zur Schau ſtellen werden. Die Verwaltung der Deutſchen Reichsbahn fördert dieſe Beſtrebungen, indem ſie ihre ſämtlichen Ländereien ſoweit ſie landſchaftlich oder gärtneriſch genutzt werden können, den Eiſenbahnern gegen geringe Pacht zur Ver, fügung ſtellt, altes Bahnmaterial zur Einrichtung von Laubenkolonien abgibt und durch alljährlich durchgeführte Blumenſchmuck⸗Wettbewerbe der gärtneriſchen Tätigkeit neue Anregungen gibt. Zurzeit ſtehen den Reichsbahn Kleinwirten über 50 000 Hektar bahneigenes Gelände zur Verfügung, auf dem ſie Blumen, Obſt und Gemüſe an⸗ bauen und Kleintierzucht betreiben. Selbſt die Bahndämme die bisher nur Gras liefern, ſollen in Zukunft beſſer aus. genutzt werden; Sträucher und Obſtbäume ſollen hier an⸗ gepflanzt werden und ſpäter auch Maulbeerbäume und Sonnenblumen, um ſo auch zur Förderung der deutſchen Seidenraupenzucht und Oelgewinnung beizutragen. 2 Verwahrloſte Menſchen Urteile des Badiſchen Sondergerichts. Mannheim. Eine unerhörte Dreiſtigkeit erlaubte ſic der 49 Jahre alte getrennt lebende Jude Iſaak Günz⸗ burger von Müllheim in der dortigen Synagoge am 4 Auguſt d. J. Bei einem Vortrag des Rabbiners über de politiſche Lage hörte man plötzlich alles übertönend den Ruf:„Noch ſieben kommen dran— Heil Moskau!“ Der Rufer, ein Sproß der Erziehungsanſtalt, wurde ſpäter ein ungemein roher Familienvater, der ſeine Familie mit Schlägen traktierte und auch wegen mehrfacher Körperver⸗ letzungen hart beſtraft wurde. Das Gericht wertete dieſen moraliſch verwahrloſten Menſchen wie einen Trunkenbold, der selber ſagt, daß er nicht wiſſe, was er geſagt habe. Das Sondergericht trat dem Antrag des Staatsanwalts auf Er⸗ kennung von fünf Monaten Gefängnis bei. Eine parteipo⸗ litiſche Einſtellung konnte ihm nicht nachgewieſen werden. Aeußerſt rüpelhaft benahm ſich der 41 Jahre alte öſter⸗ reichiſche Staatsangehörige Hans Angerer aus Salz burg, wohnhaft in Viernheim, am 30. Juli in einer Witt. ſchaft in Weinheim. Zunächſt fing er in betrunkenem Zu⸗ ſtande mit dem Wirte Streit an, dann kam er mit der Wir⸗ tin in Disput und ſchließlich kam es zu Händeln mit einem in der Wirtſchaft weilenden Gaſte, mit dem er ſich auf dem Boden wälzte. Bei dem anfänglichen Wortgefecht kam ez zu einer Beleidigung des Führers durch den Angeklagten. Dieſer gehörte 1932/33 der NSDAP an, wurde aber we⸗ gen Unterſchlagung ausgeſchloſſen. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Einen Freiſpruch durch die ungenauen Zeugenausſagen erzielte ein 46 Jahre alter Arbeiter einer Mannheimer Großfabrik, der dort zweimal gegenüber Arbeitskameraden gehäſſige Reden gegen den Reichskanzler, General Göring und Miniſter Goebbels geführt haben ſoll, als eine Samm⸗ lung für die Luftwaffe im Betrieb ſtattfand. Der Meiſter gab dem Angeklagten das beſte Zeuanis. Mannheimer Theaterſchau Im Nattonaltheater: Mittwoch, 9. Oktober: Miete M 4, Sondermiete M2 Xerxes. Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Donnerstag, 10. Oktober: Miete D 4: Seiner Gna⸗ den Teſtament. Komödie von Hialmar Bergman. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 11. Oktober: Miete F 3, Sondermiete F 2 Schwarzarbeiter. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. amstag, 12. Oktober: Miete„H 3, Sondermiete§ 2 In neuer Inſzenierung: Der Bettelſtudent. Ope⸗ rette von Carl Millöcker. Anfang 19.30, Ende gegeſt 22.30 Uhr. Sonntag, 13. Oktober: Miete B 4 Sondermiete B 2 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 262: Oberon. Oper von C. M. von Weber.(Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 13. Oktober: Zum 70. Geburtstag von Mar Halbe: In neuer Inszenierung: Jugend. Liebes⸗ drama von Mar Halbe. Anfang 20, Ende gegen 2220 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. Ty. 1898. Betr. Fahrt am kommenden Sonntag nach Ettlingen. Alle diejenigen, die mit dem Omnibus mitfahren wollen, müſſen ſich umgehend in der Tura⸗ halle melden. Fahrpreis ca. 3.20 RM. hin und zurück.— Heute abend 7 Uhr Handballtraining der Turnerinnen. Da am kommenden Sonntag die Pflichtſpiele beginnen, iſt das Erſcheinen jeder Spie⸗ Hs werk des besg3/36 ee Die Pfundſpende findet morgen Donnerstag, 10. Oktober ſtatt. Man bittet, die Sachen bereit zu halten. lerin dringend erforderlich. eingetroffen bei Wilhelm Sponagel, Kelterei. Beſtellungen auf Zirka 6 Zentner ſtbirnen p. Ztr. Mk. 4.60, ſowie ſüßen Apfelmoſt Liter 20 Pfg., 628. und Koch-Herde,. Esch Desen, Kesselöſen ilertraut nimmt entgegen 1 Georg Röser. erm Botz. den b . Meersburgerstr. 32. Kapellenſtraße 16. Ein 5. Krautſtänder Mehl⸗ 8 1 u er bee Pilflor⸗ kaſten zu koufen geſucht. 60 em hoch), zu verkaufen. 5 Zu erfragen in der Hauptſtr. 165, II. FI Geſchäftsſt. d. Bl. zum billigſten Kelter⸗ Jolniost- Marinaden. Fleiſchſalat in Majonnaiſe J½ Pfund 28 Pfg. 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