nen eie Ort den iterſchie achſtaben ißt diese probwlll ung in gäliſchen alb bon ehr viele t ſuchten len dort Sprache ſchönen ache der ſpri dl wi nen auf er Men. ihrzehn⸗ in Ir⸗ d zu er⸗ — mmern: 5 Gyn⸗ hließend füße natlt⸗ 0 Het Süid⸗ ö epauſe; ſekannt⸗ dalen, re Mi⸗ e Nie Staat,; kſchrift⸗ lfunk; 3 Toh⸗ 9 Det König heiletet ekette; wieder; Sende⸗ aktiſche 15.15 anders Das 18.40 Veſten, leuch⸗ Alpen; 22.30 Sende⸗ Atiſche 15.15 latte; kunde walzer fttumz heſinm⸗ keiten, Schul⸗ frohe Steg⸗ unter⸗ Det Der 19.45 20.15 mmer —— kiſcheun tglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Beugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr heruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklüündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Wannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 5. Jahrgang Die 3. Winterſchlacht hat begonnen! der Führer eröffnet das Winkerhilfswerk 1935-36.— Das deutſche Volk beweiſt wiederum Sozialismus der Tat. Berlin, 9. Oktober. Der Gemeinſchaftsſinn des Nationalſozialismus iſt wohl in keiner anderen Einrichtung beſſer und überzeugender zum Ausdruck gekommen als in der Schaffung des großen Win⸗ terhilfswerkes des deutſchen Volkes. Beſucher aus aller Welt haben immer wieder dieſem in der Welt einzig daſtehenden Werke höchſte Anerkennung gezollt. Die Bedeutung des Win⸗ terhilfswerkes, das das deutſche Volk erfaßt, rechtfertigt den feierlichen Rahmen, in dem ſich die Eröffnung vollzog. Die ganze Reichshauptſtadt nahm Anteil an dieſem Tage und darüber hinaus hörte das ganze deutſche Volk am Lautſprecher die Reden des Fuͤhrers und des Reichspropagandaminiſters. Von der Wilhelmſtraße, dem Hauſe des Führers, bis zur Kroll⸗Oper, den geſamten Weg entlang, den der Führer nahm, ſtand ein ununterbrochenes Spalier von SS-Männern; hinter ihm drängten ſich in dich⸗ ten Maſſen die Volksgenoſſen, die dem Führer auf ſeiner Fahrt zujubelten. Die meiſten Reichsminiſter, Reichsleiter, Staatsſekretäre und die führenden Männer der Bewegung und des öffentlichen Lebens waren ſchon lange vor Eröff⸗ nung der Kundgebung erſchienen. Der große Sitzungsſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Unter den Teilnehmern befanden ſich ſowohl Helfer als auch Betreute des Winter⸗ hilf werkes. Der Führer wurde, als er um 12 Uhr den Saal betrat, von den Anweſenden ſtehend mit dem Deut⸗ ſchen Gruß empfangen. Staatsſekretär Junk eröffnete die Kundgebung für das Deutſche Winterhilfswerk 1935⸗36 mit einer Anſprache, in der er ſagte: Zum drittenmal beginnt die nationalſozialiſtiſche Arbeit zur Bekämpfung der Winternöte und des freudloſen Daſeins unserer Volksgenoſſen mit einer bis ins Letzte durchorgani⸗ ſierten Sammlungs. und Hilfsaktion allergrößten Umfan⸗ ges. Die Armee der freiwilligen Helfer ſteht zum Einſatz bereit und wartet auf die Parole zum Beginn des Kampfes gegen die Not des Winters. Wieder wird von dieſer Stelle aus der Appell an das ſoziale Gewiſſen der Nation ergehen. Mir aber, die wir von Ihnen, mein Führer, mit der Durch⸗ führung dieſer hohen Aufgabe betraut worden ſind, werden alle unſere Kräfte freudig dafür einſetzen, daß der Erfolg des diesjährigen Winterhilfswerkes den impoſanten Leiſtungen der Vorjahre in keiner Weiſe nachſteht. Rede Dr. Goebbels' 1 Darauf nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels ort. Dr. Goebbels erinnerte einleitend daran, daß bei der Machtübernahme am 30. Januar 1933 noch die Hälfte des deutſchen Volkes gegen den Führer und den Nationalſozia⸗ lismus geſtanden habe. Wenn heute das ganze deutſche Volk hinter dem Führer ſtehe und ſeine Sache mit der tief⸗ ſten Leidenſchaft ſeines Herzens zur ſeinen mache, ſo nicht elwa deshalb, weil er es durch Verſprechungen geworben hätte, ſondern weil er es durch Leiſtungen über ⸗ zeugt habe. Der Gegenſatz zwiſchen dem, was man von der Bewegung vorausgeſagt, und dem, was ſie praktiſch ge⸗ tan habe, ſei ſo ſchreiend und in die Augen ſpringend ge⸗ weſen, daß er das Volk in ſeinem tiefſten Gerechtigkeitsge⸗ 11 erfaßt und in den Bannkreis der Bewegung gezogen abe. „Nur Ihre nächſten Mitarbeiter,“ ſo wandte ſich Dr. Goebbels an den Führer,„haben einen Begriff davon. wie groß die Sorgen geweſen ſind, die sie, mein Führer. um Deutſchlands Zukunft getragen haben, und wohl bis zum letzen Akemzuge werden kragen müſſen. Sie aber wiſſen auch, wie ſich bei Ihnen in allen ſchwierigen und entſchei⸗ deden Situationen Sorge um die Nakion immer mit Jürſorge für das Volk verband. Sie haben die großen Probleme, die Deutſchland in ſeiner jetzigen hiſtoriſchen Ent⸗ wicklung aufgegeben ſind, unabläſſig in einer einzigen ge⸗ nalen Geſamtheit geſehen.“ Aus dieſer Grundlage heraus habe der Führer im Som⸗ mer des erſten Jahres der nationalſoztaliſtiſchen Revolution den Auftrag gegeben, das Winterhilfswerk 1933⸗34 vorzube⸗ reiten, obwohl damals die ſchwerſten Sorgen Bewegung und das Staat belaſtet hätten und auch aus den vorangegangenen Jahren kein auch nur annähernd vergleichbarer Vorgang vorhanden geweſen ſei, der zu dieſem ſozialen Hilfswerk hätte verpflichten müſſen. Selbſtverſtändſſch habe es damals ſchon jene Ueberklugen gegeben, die bereitwillig ſtatt Opfern Kritik beiſteuerten und dem großen Werke Erfolgloſigkeit prophe⸗ zeiten, wobei ſie erklärten, es ſei im übrigen Pflicht der Re⸗ gierung, zu helfen und nicht immerzu an die Nation zu ap⸗ pellieren. Dieſe Kritiker hätten offenbar vergeſſen, daß eine egierung, auch die beſte, ſtets nur das ausgeben könne, was ſie einnehme, und daß es ſich nun habe erweiſen müſ⸗ ſen, ob das deutſche Volk zu der Regierung das Vertrauen habe, ihr ſoviel Geld zur Linderung der Not in die Hand zu legen, als es beſtimmt allen anderen vorangegangenen mit Recht vorenthalten hätte. Schon das erſte Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ei dann die grandioſeſte Einrichtung geworden, die die Geſchichte jemals geſehen habe. des WHwW eim Volke durchdringen. Donnerstag, den 10. Oktober 1935 oft kopiert, in der ganzen Welt bewundert und von allen Völkern als Beiſpiel angeſehen. Als der Führer im Jahre 1934 das zweite Win⸗ terhilfswerk eröffnete, hätten dieſelben Kritiker er⸗ klärt: Beim erſten Winterhilfswerk habe es noch angegan⸗ gen, im Rauſch der Revolution habe das Volk mehr gege⸗ ben, als es verantworten könne. Dieſer Rauſch ſei nun ver⸗ flogen und mit ihm auch die Gebefreudigkeit. Am Ende des zweiten Winterhilfswerkes hätten ſie dann wieder kleinlaut zugeben müſſen, daß das Volk ſie Lügen geſtraft hatte und 1 8 war, als ſeine böswilligen Kritiker das glauben woll⸗ en. Der Miniſter gab dann eine Reihe von Daten über die beiden vergangenen Aktionen, indem er ausführte: In der Zahl der vom Winterhilfswerk Betreuten drückt ſich die Erholung des deutſchen Produktionslebens deutlich aus. Während im Winterhilfswerk 1933⸗34 noch 16 Millionen Menſchen verſorgt werden mußten, ſank dieſe Zahl im Winter 1934⸗35 auf 13,8 Millionen. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß das Winterhilfswerk zuſätzlich Un⸗ terſtützungen gewährt, daß alſo 1,3 Millionen Arbeitsloſe und etwa zu 600 000 Wohlfahrtsunterſtützungsempfängern auch 871000 Rentenempfänger, 70 000 Kurzarbeiter ſowie etwa 1,4 Millionen ſonſtige Betreute, darunter eine erheb⸗ liche Zahl erſt kurze Zeit in Arbeit ſtehender Volksgenoſſen, unterſtützt werden. Dazu kommen die etwa 9,5 Millionen Familienangehörigen. Das Winterhilfswerk 1933⸗34 er⸗ ſtreckte ſich über ſechs Monate und erbrachte 358 Millionen Mark; im Jahre 1934-35 wurde nur fünf Monate geſam⸗ melt, und trotzdem ſtieg das Geſamtaufkommen auf 367 Millionen Mark. Die Verwaltungskoſten wurden weiter geſenkt. Wie ſtark der Gedanke der Volksverbundenheit im WHwW Widerklang fand, beweiſt der überraſchende Erfolg des„Tages der nationalen Solidarität“, an dem über vier Millionen Mark Spenden einkamen, alſo das Dreifache der üblichen Straßenſammlungen mit Abzeichen⸗ verkauf, die durchſchnittlich 1,3 Millionen einbrachten. Ein neuer Gedanke wurde in den Moſaik⸗Erin⸗ nerungstafeln verwirklicht, die als bleibende Zeugniſſe des Opferwillens in mehr als 200 Gemeinden Aufſtellung fanden und dabei noch einen Ueberſchuß von faſt 400 000 Mark abwarfen. Dieſe Moſaik⸗Tafeln werden auch im kom⸗ menden WHW weitere Verbreitung in ganz Deutſchland finden. Die wirtſchaftliche Bedeutung des WoW ͤ darf nicht unterſchätzt werden. Für insgeſamt 246 622 485 Mark wur⸗ den Waren eingekauft und an Menſchen verteilt, die aus eigenem Einkommen dieſe Summe nicht in den Umlauf des Wirtſchaftslebens hätten fließen laſſen können. Dieſe Ver⸗ lagerung der Konſumkraft auf weitere Volks⸗ kreiſe ergibt eine geſündere Abſatzregelung und dient damit der Arbeitsbeſchaffung. Gleichzeitig ergab ſich die Möglichkeit, einigen Nokſtandsgebieten lohnende Aufträge zu verſchaffen. Indem Bernſtein, Spitzen, künſtliche Blumen, Holz, Porzellan, Galalit und ſonſtige Materialien, deren Bearbeitung Handarbeit vorausſetzt, als WHW⸗ Abzeichen für die Sammlungen verarbeitet wurden, konnte Zehntau⸗ ſenden von Arbeitern und insbeſondere Heimarbeitern Lohn und Brot vermittelt werden. 74 Millionen Abzeichen wurden verteilt, 3,7 Millionen Mark floſſen als Löhne in dieſe Induſtrien. Im Gegenſatz zum Wohltätigkej“ weſen des verfloſſenen Syſtems erkenne das nationalſoziauſtiſche WoW ſehr wohl die Gefahr, daß die Volksgeſamtheit durch überſteſ⸗ gernde Forderungen aſozialer Elemente geſchädigt werde. Unter dieſem Geſichtspunkt werde hier eine Ausleſe getroffen werden. Wer trotz gebotener Gelegenheit zur Selbſtverſorgung oder auch zu kleiner Hil⸗ feleiſtung beim WHW verſage, wer ſeine Spenden ver⸗ ſchachere und Alkohol und andere Genußmittel umso. werde rückſichtslos vom WHW kausgeſchloſſen. Dieſe Tat; ſache verpflichte alle Spender des WHW zu höchſtem Ein⸗ ſatz. Denn die aus ihrer Opferwilligkeit aufgebrachten Mit⸗ tel kämen im Winterhilfswerk des deutſchen Volkes nur Würdigen zugute. Stärker noch als im Vorjahr müſſe der Patenſchaftsgedanke In der. aftshilfe, von Haus zu Haus, von Tür zu Tür könne 15 use gun Organiſationswerk des WhHW eine Er⸗ gänzung, Beſeelung und Vergeiſtigung im Sinne tiefſter Bolksverbundenheit erfahren. „Rufen Sie nun, mein Führer, die Nation auf!“, ſo ſchloßß Dr. Goebbels.„Die Nation wird Ihrem Appell ihr Herz öffnen. Es geht darum, eine wahre und wirkliche Bolksgemeinſchaft zu ſchaffen, die mehr iſt als Wort und Phraſe, die lebendig wird in der Hilfe, die deulſche Men⸗ ſchen deutſchen Menſchen mit offener Hand anbieken. Denn Bürger dieſes neuen Reiches ſein, bedeutet nicht nur ein Recht, ſondern auch eine Pflicht. Anſer nationales Recht nach außen haben Sie, mein Führer, uns wieder geſichert. Unſere ſoziale Pflicht nach innen will das ganze Volk Ihnen zum Dank in dieſem Winter aufs Neue beweiſen. auf daß eine ſtarke und freie Nation nach außen ein ſtolzes, glückli⸗ ches und zufriedenes Volk im Innern beherberge. 5 Nach der Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels, die mit lebhaftem Beifall und Händeklatſchen aufgenommen wurde, nahm der Führer und Reichskanzler das Wort zu einem eindringlichen Appell an das ganze deutſche Volk. — ————ͤ—— —— füllen.“ Nr. 237 N Mit höchſter Aufmerkſamkeit folgte die große Zahl der Zuhörer den klaren Ausführungen des Führers über die Probleme des Klaſſenkampfes, der in Deutſchland überwun⸗ den iſt und der tiefinnerlich empfundenen Gemeinſchaft des Volkes Platz gemacht hat, die uns die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung brachte. Beifall und Händeklatſchen ſteiger⸗ ten ſich von Satz zu Satz und nahmen ſchließlich am Schluß der Rede Formen an, wie ſie dieſer Saal bisher kaum ge⸗ ſehen hat. Die ganze Verſammlung erhob ſich von den Plät⸗ zen und ſtimmte begeiſtert in das Sieg⸗Heil ein, das von dem Reichsbeauftragten für das Winterhilfswerk, Haupt⸗ amtsleiter Hilgenfeldt, auf Führer und Volk ausgebracht wurde. Ein ungeheuer nachhaltiger Eindruck bleibt von dieſer wunderbaren Rede des Führers zurück. Der Appell hat die Herzen des ganzen Volkes erfaßt. Es wird ſeinem Führer zum driktenmal in dem Kampf gegen Hunger und Kälte folgen und auch dieſen Kampf ſiegreich beſtehen. An das evangeliſche Deutſchland Aufruf der Inneren Miſſion für das WH W. Die Deutſche evangeliſche Kirche iſt von den Tagen Luthers her ſtets Helferin im Kampf der Deutſchen Nation gegen Not und Armut geweſen. Zu Beginn des„Winterhilfswerks des deutſchen Volkes 1935/36“ fordern wir deshalb das ganze evangeliſche Deutſchland auf, ſich mit Freudigkeit, Kraft und Opfern für das Gelingen dieſes vom Führer eingeleiteten großen Hilfswerkes einzuſetzen. Aus der Verbundenheit der Deutſchen evangeliſchen Kirche mit dem Volk heraus verzichten die Anſtalten und Einrichtungen der Inneren Miſſion in dieſem Jahre auf die eigene Durchführung der bisher üblichen Herbſtſammlungen. Sie ſtellen damit ihre tätige Mitarbeit zur Linderung der Not in den Dienſt des„Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes“. Die Betreuung in den Anſtalten und Einrichtungen übernimmt dafür das WHW ſ im Rahmen der früheren Herbſtſammlungen. Für das Winkerhilfswerk zu opfern iſt aber ſitkliche und nationale Pflicht eines jeden Deutſchen. Die evangeliſchen Chriſten fühlen ſich aus der Solidarität des Glaubens her⸗ aus hierzu in erſter Linie berufen. Wir bitten deshalb alle Gemeinden, Mitglieder und Ver treter der Deutſchen evangeliſchen Kirche, dem Winkerhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes 1935/36 ihr Opfer zu bringen und dabei der Mahnung des Apoſtels eingedenk zu ſein:„Einer trage des andern Laſt, ſo merdel Ihr das Gejen Chriſti er⸗ Centralausſchuß für die Innere Miiſſion der Deutſchen evangeliſchen Kirche Frick, Präſident Die erſten Spenden Zur gleichen Stunde, als der Führer das Winterhilfs⸗ werk 1935 eröffnete, war auch bereits eine Reihe von grö⸗ ßeren Spenden aus allen Teilen der Bevölkerung und von zahlreichen Organiſationen eingegangen. Von den Organiſationen ſteht an der Spitze die Deut⸗ ſche Arbeitsfront mit einer Million Mark und die Reichsleitung der NS DA P mit 500 000 Mark, von den Behörden die Gefolgſchaft der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft mit einer Million Mark. Von den Firmen der Automobil- und Autozubehörinduſtrie ſteht wieder an der Spitze die Daimler⸗Benz⸗ AG. mit 125 000 Mark; es folgen die Auto⸗Union mit 75 000 Mark, die Robert Boſch AG. mit 100 000 Mark ſowie die Bayeriſchen Motorenwerke AG., die Büſſing NAG und die Opel AG. mit je 50 000 Mark. Von den ſonſtigen großen Firmen ſind zu nen⸗ nen die JG Farbeninduſtrie mit einer Million M., die Henckel und Cie. AG. Düſſeldorf mit 450 000 Mark, die Kaiſers Kaffee⸗Geſellſchaft mit 210 000 Mark, der Verſiche⸗ rungsverein Deutſcher Eiſenbahnbedienſteten, die Siemens AG. mit 200 000 Mark, die Henſchel und Sohn AG Kaſſel, die Martin Brinkmann Ac Bremen und die Deutſchen Stahlwerke AG, Dr. Plick mit je 120 000 Mark, die Arma⸗ turenfabrik Polte Magdeburg und die Allgemeine Elektrizi⸗ tätsgeſellſchaft Berlin mit je 100 000 Mark und die Kathrei⸗ ners G. m. b. H. mit 70 000 Mark. Von den deutſchen Banken ſind u. a. folgende Spenden eingegangen: die Dresdener Bank, die Bank der Deutſchen Arbeit und die Deutſche Bank und Disconto⸗Ge⸗ ſellſchaft je 100 000 Mark. Für das Winterhilfswerk 1935⸗36 hat die Reichstags⸗ fraktion den Betrag von 20 000 Mark überwieſen. Außer⸗ dem 91660 die Reichstagsabgeordneten für die Monate Ok⸗ tober 1935 bis März 1936 laufende Winterhilfsbeiträge von monatlich rund 26 000 Mark. Vorbildliche Winterhilfsſpende der Beamtinnen Die weiblichen Mitglieder des Reichsbundes der deut⸗ ſchen Beamten haben während der Sommermonate des Jahres 40 000 Kleidungsſtücke aller Ark hergeſtellt. Der Reichsbund der deufſchen Beamten hat dieſe handgearbei⸗ teten neuen Kleidungsſtücke zum Auftakt des diesjährigen Winterhülfswerkes den Gaubeauftragten für das Winker⸗ hilfswerk zur Berfügung geſtellt. Dieſe vorbildliche Spende der deutſchen Beamtinnen ſoll aber nur ein Auftakt zu einer noch größeren, erfolgreicheren Hilfsbereitſchaft in dieſem Winter ſein. Erſter Eintopfſonntag Am 13. Oktober. Ein Mitarbeiter des„Völkiſchen Beobachters“ hatte eine Ausſprache mit dem Reichsbeauftragten für das WHW, Hilgenfeldt, über die bisher geleiſtete Arbeit und die kom⸗ menden Aufgaben des WHW. Hilgenfeldt äußerte ſich dabei U. d.: Grundlage der Geldſpenden bilden wieder die monatlichen Lohn⸗ und Gehaltsopfer und die ebenfalls monatlich durchzuführenden Eintopf. und Reichsſtraßenſammlungen. Daneben erfolgen außerdem Sammlungen auf Reichs⸗ und Geldſammelliſten. Die Landwirtſchaft bildet die Grundlage der Nah⸗ rungsmittelſpende für das WHW. So wie die Eintopf⸗ ſammlungen für das Aufkommen von Geldſpenden großen Wert beſitzen, ſo ſind auch die Pfundſammlungen für die Nahrungs⸗ und Genußmittelbeſchaffung die wich⸗ tigſte Spendenart. Der erſte Eintopfſonntag iſt der 13. Oktober, die weiteren der 10. November, 8. Dezember, 12. Januar, 9. Februar und 8. März. Das Straßenabzeichen und die Türplakette für den Oktober ruft uns zu: „Mit vollen Segeln in den Kampf für das WH W“. Das Abzeichen für den November trägt die Aufſchrift:„Der koſtbarſte Edelſtein— das opferbereite deutſche Herz“. Ganz hervorragend iſt die weihnachtliche Plakette geſtaltet, die allen Volksgenoſſen eine deutſche Weihnacht wünſcht: Unter den Glocken, mit dem WHW⸗ Adler geſchmückt, ein holzge⸗ ſchnitzter Reiter, der als Abzeichen verkauft wird. Zum 150⸗ jährigen Todestag Friedrichs des Großen ruft die Januar⸗ Plakette auf mit der Inſchrift:„Seid Sozialiſten der Tat“. Der Kopf des Königs iſt in Gußeiſen als Januarabzeichen gefertigt. Um den Fleiſchmarkt etwas zu entlaſten, werden ſechs Millionen Pfund Fleiſch verteilt und rund 500 000 Zentner Gemüſe zur Ausgabe gelangen. Das Be⸗ ſchaffungs vorhaben des diesjährigen WHW̃ ſieht 19,5 Millionen für Bekleidung vor, 7,4 Millionen für Wäſche, 2,6 Millionen für Stoffe und Tuche und nicht we⸗ niger als 12 Millionen Mark für Schuhwerk. An Kohlen kommt die erſte Serie von 5,5 Millionen Zentnern zur Ausgabe. Weitere ſieben Serien folgen dann in regel⸗ mäßigen Abſtänden. Zuſätzlich der Spenden der Bauern hat das WHW̃ ſechs Millionen Zentner Kartoffeln zugekauft, weitere 1,5 Millionen Zentner folgen im Frühjahr. An Mehl und Brot ſoll jeder Hilfsbedürftige im Winter wenigſtens acht Pfund Mehl erhalten, wovon wenigſtens zwei Pfund zum Weihnachtsfeſt zur Verteilung gelangen müſſen. Tagung der Landesſtellenleiter Berlin, 10. Okt. Die Landesſtellenleiter des Reichspro⸗ pagandaminiſteriums traten am Mittwoch wieder zu einer Tagung in Berlin zuſammen, wobei zunächſt Reichsmini⸗ ſter Kerrl über die Kirchen frage längere grund⸗ legende Ausführungen machte. Anſchließend ſprach Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels über aktuelle politiſche Fragen. Zum Schluß wurde noch eine Reihe von Einzelreferaten ge⸗ 507 in denen verſchiedene Spezialfragen behandelt wur⸗ en. i Danzig. Der Präſident des Senats, Greiſer, hatte auf der Rückkehr von einem Jagdaufenthalt in den Karpathen in Warſchau Gelegenheit, mit führenden Männern der pol⸗ niſchen Politik Beſprechungen abzuhalten. Angſt vor dem Wahlergebnis Likauiſche Niederlage.— Bekanntgabe erſt nächſte Woche. Tilſit, 10. Oktober. Am Mittwochvormittag wurde die ſchleppende Auszäh⸗ lung der Stimmen aus der Wahl zum Memelländiſchen Landtag fortgeſetzt. Man rechnet damit, daß das Auszäh⸗ lungsgeſchäft im Laufe des Mittwoch ſo weit gefördert wird, daß man private Berechnungen über die vorausſichtliche Zu⸗ ſammenſetzung des Landtages wird machen können. Indeſ⸗ ſen wird mit der Veröffentlichung des vorläufigen amtlichen Reſultates nicht vor Anfang nächſter Woche zu rechnen ſein. Eine vorläufige Wahlziffer meldet der Kownoer Vertreter des engliſchen Reuterbüros. Danach habe die Deutſche Partei 24 Sitze, die Litauer 5 Sitze erhalten. Für die Deutſche Partei wurden, dem engliſchen Bericht zufolge, 1551465 Stimmen abgegeben, für die Li⸗ tauiſche Partei 369 407. Dor Tebſon. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Neues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdruck verboten) 28 „Freund,“ ſpricht der Rabelhofer,„nehmt jetzt die Dinge. wie ſie einmal liegen. Es kommt gewiß noch einmal Eure Zeit, wenn die Jungbäuerin merkt, wie ſie ſich gebettet hat. Wartet geduldig ab. Es bleibt nicht, wie es iſt. Spart Eure Kraft! Der Birkhof braucht Euch noch einmal!“ „Das Warten iſt ſo ſchwer.“ „Wenn auch, Birk! Das Ende wird gewiß noch gut!“ Kein Wort von einem Selbſtverſchulden ſeines Geſchickes. Nichts von der früheren ernſten Warnung. Ganz Teil⸗ nahme iſt der Schulze und freundlicher Tröſter. Das ſt Sebaſtians Zunge. „Ihr habt mir alles vorausgeſagt, Schulze. Hätte ich Euch gehorcht, es ſtünd heut anders um den Birkhof, und der Konrad wäre nicht geſtorben. Alles hab ich ſelbſt ver⸗ ſchuldet. Nun iſt das Erbteil der Birks in ſolchen Händen, die nur verſchwenden können.“ „Das iſt es leider, aber es iſt für den Augenblick nicht mehr zu ändern. Hoffen wir, daß die Anne Huber zur Besinnung kommt, ehe es zu ſpät iſt.“ In finſterem Schweigen verharrt Sebaſtian Birk, bis ihm ein arger Gedanke in den Sinn kommt. „Wer hütet die Kinder, wenn die Bäuerin aus iſt? Denkt nur, wie oft Sting faſt ums Leben kam, weil ſie ſchlecht gewartet wurde! Sie hat noch nie verſtanden, ein Kind zu hüten. Sie darf ſie auch nicht mehr behalten.“ Ein Wort ſchwebt auf des Schulzen Lippen, aber er un⸗ terdrückt es auch ſogleich und beißt die Zähne aufeinander. „Birk,“ ſpricht er nach einer Weile ruhig,„vertraut auf Gott, Er, der Stina bisher ſo wunderbar bewahrte, wird auch ferner mit ihr ſein.“ „Recht habt Ihr, Schulze Sie iſt ja auch ſchon ganz Die Völkerbundsverſammlung Enkſchließung des Präſidiums der Völkerbundsverſammlung Genf, 10. Oktober. Das Präſidium der Völkerbundsverſammlung hat Mitt⸗ wochvormittag in anderthalbſtündiger Beratung das Ver⸗ fahren für die nächſten Tage genehmigt. Hiernach wird der Präſident der Verſammlung zunächſt den Beſchluß des Völkerbundsrates mitteilen und diejenigen Bölkerbundsmitglieder, die Einwendungen oder Vorbehalte zu machen haben, zur Aeußerung auffordern. Von denſeni⸗ gen, die ſich nicht äußern, wird angenommen, daß ſie dem Beſchluß und dem weiteren Verfahren zuſtimmen. Unabhängig davon wird eine Reihe kürzerer Erklärun⸗ gen erwartet, insbeſondere von engliſcher und franzöſiſcher Seite. Der italieniſche Vertreter hat eine ausführliche Rede angekündigt. Was für Gühnemaßnahmen? Unſtimmigkeiten zwiſchen England und Frankreich. London, 9. Oktober. Der bevorſtehende Zuſammentritt der Völkerbundsver⸗ ſammlung ſteht im Mittelpunkt des Intereſſes der engliſchen Preſſe. Die vorausſichtlichen Sühnemaßnahmen werden von den Blättern eingehend beſprochen. „Daily Mail“ meldet, daß zunächſt die Verweigerung von Krediten, an zweiter Stelle die Aufhebung des Waffen⸗ ausfuhrverbotes nach Abeſſinien und die Fortſetzung des Verbotes der Waffenausfuhr nach Italien und als dritter Schritt ein Ausfuhrverbot der beteiligten Staaten für Kriegs⸗ material nach Italien in Frage kommt. Es könne jetzt als ſicher angenommen werden, daß keine der in Genf vertretenen Mächke irgendwelche Sühnemaß⸗ nahmen verlangen werde, die zu einer Ausdehnung des Krieges auf Europa führen könnten. Gleichzeilſg habe die britiſche Regierung in Völkerbundskreiſen bekannt werden laſſen, daß ſie nur an einem Plan keilnehmen werde, der in ſeiner Geſamtheit von Frankreich unterſtützt werde. Der Genfer Berichterſtatter von„Journee Induſtrielle“ befaßt ſich mit Unſtimmigkeiten in der Frage der Sühne⸗ maßnahmen, die zwiſchen Großbritannien und Frankreich beſtehen ſollen, insbeſondere darüber, daß die Engländer ein Handelsverbot mit Italien zu erreichen ver⸗ ſuchten. Die franzöſiſche Abordnung habe eingewandt, daß eine derartige Maßnahme unwirkſam bleiben würde, weil Italien ſich dann mit Deutſchland handelspolitiſch ver⸗ ſtändigen werde. Das aber würde den franzöſiſchen Intereſ⸗ ſen durchaus zuwiderlaufen. Oeſterreich und Ungarn gegen Sankkionen. Genf, 10. Oktober. Die Völkerbundsverſammlung, die zur Behandlung der Sanktionsfrage im italieniſch⸗aberſſiniſchen Konflikt erneut einberufen worden iſt, trat Mittwoch abend kurz nach 6 Uhr in dem Gebäude des Genfer Generalrates zuſammen. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch eröff⸗ nete die Sitzung mit einer Mitteilung über die Umſtände, 915 die Einberufung der Verſammlung notwendig gemacht aben. Beneſch gab für die Ausſprache eine Reihe von Richt⸗ linien an, die das Präſidium vorher ausgearbeitet hatte. Darin wurde feſtgeſtellt: 1. daß der Rat weiter mit der An⸗ gelegenheit befaßt bleibe und daß es 2. nicht Aufgabe der Verſammlung ſei, das Verfahren auf Grund von Artikel 15, alſo das Schlichtungsverfahren, wieder aufzunehmen. Es ſei 3. Sache der Mitglieder, zu den Vorgängen im Rat Stellung zu nehmen. 4. ſoll die die beſondere Lage einzel⸗ ner Staaten zum Sanktionsproblem in dem einzuͤſetzenden Vermittlungsausſchuß, alſo nicht vor der Vollverſammlung, erörtert werden. Im übrigen werde eine endgültige Tages⸗ ordnung der Verſammlung erſt ſpäter angenommen wer⸗ den. Hierauf erhielt als erſter Redner der öſterreichiſche De⸗ legierte Baron Pfluegl das Wort. Seine Rede gipfelte darin, daß Oeſterreich ſich nicht in der Lage ſehe, den Schlußfolgerungen hinſichtlich des Sanktionsproblems zuzu⸗ ſtimmen, zu denen andere Völkerbundsmitglieder bereits gelangt ſeien. Der öſterreichiſche Delegierte betonte die Sympathie ſeines Landes für Italien, das er den großen Nachbarn und zuverläſſigen Freund Oeſterreichs nannte. Oeſterreich werde nicht vergeſſen, daß Italien in einer tragiſchen Stunde ſeiner Geſchichte im be⸗ ſten Völkerbundsgeiſt dazu beigetragen habe,„ſeine Un⸗ verſehrtheit zu ſichern“. auffordert, ſobald wie möglich das Land zu verlaſſen. Im gleichen Sinne ſprach der ungariſche Delegierte 9 Veliitſch. Er ſprach von der ſchwierigen Lage Ungarns 1 genüber dem Sanktionsproblem, beſonders, da Ungarn Wii ſchaftlich auf den Abſatz in Italien angewieſen ſei. Hierauf wurde die weitere Ausſprache auf Donnerstg vertagt. Als erſter Redner wird Aloiſi ſprechen. 0 * Ad ua zurückerobert? Eine abeſſiniſche Meldung. Addis Abeba, 9. Oktober. Nach den letzten in der Haupkſtadt von der Nordfronk eingetroffenen Meldungen ſollen in der vergangenen Nacht Adug und Adigrat von den abeſſiniſchen Truppen ng einem blutigen Guerillakrieg zurückerobert ſein. Die italie. niſchen Truppen waren bereits damit beſchäftigt, ſich in den von ihnen beſetzten Städten einzurichten, als die abeſſini. ſchen Soldaten überfallartig angriffen. Die Verfaſſung der abeſſiniſchen Truppen ſei ausgezeich⸗ net, ihre Führer ſeien kaum in der Lage ſie zurückzuhalten da ſie ſtändig angreifen wollten. Es hat demnach den An⸗ ſchein, als ob die aus der Hauptſtadt an die Truppen er⸗ gangenen Weiſungen, ſich zurückzuziehen und den Gegner ins Gebirge zu locken, von den örtlichen Befehlsha⸗ bern nicht immer durchgeführt werden können. Die Nachricht von der Einnahme der Stadt Adi Caie in Gritrea iſt bisher unbeſtätigt. Der italieniſche Heeresbericht Keine größeren Kampfhandlungen. Rom, 9. Oktober. Der Heeresbericht, der am Mittwoch vom italieniſchen Propagandaminiſterium herausgegeben wurde, kündigt kei⸗ nerlei neue militäriſche Ereigniſſe an. Der Bericht hat fol. genden Wortlaut: Der 8. Oktober war auf der ganzen Front ruhig, aus, genommen kleinere Patrouillenſtreifen auf der vom Einge⸗ borenenarmeekorps gehaltenen Linie. Die Fliegerei, die sh lich von Makale bis zur Furt des Takazze vordrang, hat nicht entdecken können, daß feindliche Truppenzuſammen⸗ ziehungen in Bildung begriffen ſind. Bei der von dem 25. Eingeborenenbataillon bei Amba Sebat am Vorabend der Einnahme von Adua durchgeführten Aktion ſind die Ver⸗ luſte der Abeſſinier, auch unter den Führern, ſchwer gewe⸗ ſen. Die Regelung des Verpflegungsdienſtes und die Ver⸗ bindung zwiſchen Heer und Etappe wird eifrig fortgeſezt. „Adua nur eine Etappe“ „Italien wird ſeinen Vormarſch nicht abbrechen.“ Das Mittagsblatt des halbamtlichen„Giornale digta⸗ lia“ ſchreibt, unter Ausfällen gegen den„Freimaurerkar⸗ neval in Genf“, falls die Sühnemaßnahmen milde ſein wür⸗ den, werde Italien ſie im Geiſt der Diſziplin und des Opfer, mutes tragen. Würden ſie jedoch hart und im bös willigen Sinne angewandt, ſo werde Italien den Völkerbund ver⸗ laſſen. Eines ſtehe jedoch feſt, Italien werde ſeinen Vormarsch nicht abbrechen. Es habe nicht ſeinen ihm von der Geſchichle vorgeſchriebenen Weg eingeſchlagen, um Adua zu erobern und um die Folgen eines ſchlechten Tages vor 39 Jahren wieder gukzumachen. Dies zu ſagen ſei kindiſch. Adua ſeſ nur eine Etappe. Je mehr ſich Genf gegen die Geſchichle und gegen die Logik ſtelle, um ſo mehr häkken die italieni⸗ ſchen Waffen die heilige Aufgabe, weiter bis zu dem enffern, teſten Ziel vorzugehen. Die Ausweiſung des Geſandten Italieniſcher Proteſt beim Völkerbund. Beim Völkerbund iſt ein Telegramm der italieniſchen Regierung eingetroffen, das auf die Mitteilung des abeſ⸗ ſiniſchen Vertreters Bezug nimmt, der italieniſche Geſandte in Addis Abeba ſei aufgefordert worden, Abeſſinien zu berlaſſen. Die italieniſche Regierung teilt mit, daß ſie die für den Beſchluß der abeſſiniſchen Regierung aufgeführten Gründe auf das entſchiedenſte zurückweiſen und dagegen formellen Proteſt einreichen müſſe. Die amtliche Aufforderung Addis Abeba, 10. Oktober. Die abeſſiniſche Regierung hat an den italieniſchen Ge. ſandlen Graf Vinci ein Schreiben gerichtet, in dem ſie ihn Um den Buben „Sie verſtändig. Um ſie iſt mir nicht ſo angſt. hab ich größere Sorge.“ „Er iſt bei ſeiner Mutter!“ ſagt Jakob Goldner. mag ihn hüten.“ Den gleichen Gedanken, der den Altbauern ängſtigt, be⸗ wegen auch die Frauen, die im Stübchen der Bittner⸗ muhme bei der Arbeit ſitzen. Mutter Fränze und Roſe⸗ marie ſpulen Garn für die Muhme. Dreimal ſo viel Leinen wie ſonſt liefert ſie allwöchentlich dem Händler ab, ſeit ſie ſo tüchtige Helfer hat. Roſemarie arbeitet für den Birkhof nicht mehr, ſeit die Fremde die Herrſchaft darin hat, hält ſich doch auch der Altbauer fern. „Konrad wollte, daß die Stina zu den Großeltern kommt,“ ſagt die Bittnermuhme plötzlich.„Er hat es mir damals geſagt, als ſich der Tod das erſtemal bei ihm ge⸗ meldet hatte. Die Bäuerin ſollte ſie nicht erziehen. Eine rechte Birkbäuerin wollt er aus ihr gemacht haben.“ „Ja,“ ſagt die Roſemarie,„ich weiß das auch. Aber das hilft uns nichts. Es iſt doch nichts Geſchriebenes da. Das bloße Wort hilft uns nicht, hat der Schulze geſagt.“ Stinas Großmutter äußert ſich nicht dazu; aber ihre alten Augen ſind voll Tränen. Bitterer denn je bereut ie die Stunde, in der ſie den Mann zur Uebergabe des Hofes und zur Verheiratung des Sohnes überredete. Die beiden andern rühren nicht an ihrem Schmerz, und Roſel ſucht nach einer lenkung für der Mutter kummervolle Gedanken. „Muhme,“ ſpricht ſie und deutet auf den Glasſchrant, „Ihr wolltet uns immer ſchon erzählen, wie Ihr zu den goldenen Taſſen kamt.“ „Das will ich gerne, Kind,“ verſetzt die Alte und ver⸗ ſteht des Mädchens Abſicht,„aber dazu gehört ein brauner Trank, und die Hände müſſen feiern dürfen. Am Sonntag will ich Euch davon erzählen. Dann kommt der Bauer auch herauf. Es ſind dann auch juſt fünfzig Jahre, da der Glasſchrank mir gehört.“ „So lange ſchon!“ ruft Roſemarie verwundert.„Und wie lange wohnt Ihr in der Kate, Muhme?“ „Ich bin in ihr geboren wie du, Roſeli. Nur ganz kurze Zeit war ich dem lieben Hauſe fern. Dazumal hab ich in Fuchsdorf gedient bei der alten Frau Amtsrätin. Die hatte ein Aug auf meine goldnen Taſſen. Viel Geld tat ſie mit dafür bieten. Aber ſie waren mir nicht feil.“ 0 Das kleine Geſicht der Muhme ſtrahlt vor Freude über den ſeltenen Beſitz. „Die junge Frau von drüben war auch mal hier, um ſich den Glasſchrank zu beſehen. Sie hat mir aber kein Geld geboten. Sie wußte ſchon, daß es nutzlos war.“ Roſemarie iſt das alles nichts Neues. Die Muhme hat es ihr ſchon früher erzählt, ſo oft ſie kam in ihrer Kinder zeit, um ſich den ſchönen Glasſchrank mit allen Herrlich⸗ keiten zu beſehen. Sie kennt auch die Geſchichte der golde⸗ nen Taſſen ſchon; aber ihre Abſicht iſt erfüllt, der Sinn der alten Birknerin iſt abgelenkt. ö 1 „Vielleicht hättet Ihr doch verkaufen ſollen, Muhme, ſagt ſie jetzt.„Es hätte Euch eine hübſche Summe einge⸗ bracht. Und Euer Leben war ohnehin kein leichtes. Viel Freude habt Ihr nicht gehabt.“ „Wenigſtens hab ich nicht immer gleich einſehen wollen, daß es oft Gutes war, was mir als Böſes erſchien. hab die Freude, die Gott mir gab, oft nicht erkannt und hätt wohl mehr haben mögen, als er mir geben wollte Aber mein Abend iſt jetzt licht. Mit lieben Menſchen wohne ich beiſammen und hab mein altes Stübchen noch, in dem ſo viel Erinnerung mit mir hauſt. Ich brauch nie mehr hinaus. Der Konrad hat es mir geſagt, daß ich mein alte⸗ Heim behalt, ſo lang ich leb.“ Daß ſie auch hierüber nichts Sch. liches hat, bedenkt ſie in dieſer Stunde nicht, und die andern wiſſen nicht von dem Käufer, der die Kate haben wollte, um jeden Preis Unter den Worten der Bitenermuhme kommt der Mie nerin erſt ben Bewußtſein, daß ſie ſelber noch gar nich ſo ſchlimm dran iſt, wie es ihr immer ſcheint. Es fehlt iht nur die ſtille dci peel die der andern in ſo hohen Maße eigen iſt. An dem Los der Anna Katrin gemeſſen, iſt ſie immer reich und glücklich geweſen. Fortſetzung folgt. opfen ſchlel Krar Den der zum dem 2 —— S 2 ASS S S — 5 — beſud ſache ler 1 Ortſe nur ab. 80 N Es u Male einen er i der d delt mit e hatte rer. Schöl torta kam einen fahre ohne würd ace rü n Fabr. haus. 8 über Wein aber gefäh 5 dfront Nacht na fle in den beſſini. jezeich⸗ halten, n An⸗ en ek⸗ id den hlsha⸗ Jafe in liſchen gt kei⸗ at fol⸗ „ Alls⸗ Einge⸗ ie ſüd⸗ g, hat nmen⸗ m 2. id der Ver⸗ gewe⸗ Ver⸗ eſetzt. 6. d' Ita⸗ 'erkar⸗ wür⸗ Opfer⸗ illigen ver⸗ marſch chichte obern fahren ug sel chichte alieni⸗ iffern. 5 Ge⸗ e ihn — kurze ich in hatte e mir Über n ſich Geld us dem badioclien Laud An das badiſche Landvolk! Der Landesbauernführer Engler⸗Füßlin erläßt folgen⸗ den Aufruf: 8. Unſer Führer und Reichskanzler hat erneut zum Winter⸗ Hülswerk 1935⸗36 des deutſchen Volkes aufgerufen. Kein Volksgenoſſe darf in diefem Winter hungern oder frieren. Das Winterhilfswerk muß in dieſem Jahre wieder ein voller Etfolg Bilden 2 f 5 8 Der natzonalſozialiſtiſche Staat hat dem deutſchen Bau⸗ ern ſeine Freiheit zurückgegeben und ihn wieder zum ange⸗ ſehenen und geachteten Stand des deutſchen Volkes gemacht. Der Bauer iſt deshalb zu beſonderem Dank dem Führer ver⸗ pflichtet. Ich tufe daher Euch, badiſche Bauern und Landwirte, auf, einen Teil dieſer Dankespflicht abzuſtatten, indem Ihr nach beſtem Können für das Winterhilfswerk ſpendet. Wir wollen Sozialiſten der Tat ſein und durch unſere Spenden zeigen, daß uns die Volksgemeinſchaft über alles geht. Durch die Ortsbauernführer erhalten ſämtliche Bauern und Landwirte Spendeliſten. Ich bitte, dieſelben ſofort wie⸗ der ausgefüllt an die Ortsbauernführer zurückzugeben. Spendet für das Winterhilfswerk 193536. Schwetzingen.(Seinen Verletzungen er⸗ legen.) Der ſchwere Verkehrsunfall, der ſich in der Nacht vom Sonntag zum Montag gegen 1 Uhr auf der Landſtraße tzingen Brühl ereignete. hat nun doch ein Todes⸗ opfer gefordert. Der von dem Lieferwagen zu Boden ge⸗ ſchleuderte junge Mann aus Brühl iſt im Schwetzinger Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Lahr.(Verkehrsunfall mit Todesfolge.) Den Verletzungen erlegen iſt der ledige 31 Jahre alte Schnei⸗ der Joſef Uhl, wohnhaft in Heiligenzell, der in der Nacht zum Montag auf der Landſtraße zwiſchen Frieſenheim und dem Stadtteil Lahr⸗Dinglingen mit einem Motorradfahrer zuſammenſtieß. Uhl wollte mit dem Rad heimwärts fahren. Auch der Motorradfahrer und ſein Sozius kamen bei dem Zuſammenſtoß zu Fall and erlitten erhebliche Verletzungen. Es handelt ſich um einen in Lahr wohnhaften 27 Jahre alten Kaufmann und einen Landwirt aus Strohbach bei Gengenbach. Lahr.(Seinen Verletzungen erlegen.) In der vergangenen Nacht iſt der ledige 31 Jahre alte Schneider Joſeph Ahl, wohnhaft in Heiligenzell, der in der Nacht zum Montag auf der Landſtraße zwiſchen Frieſenheim und dem Stadtteil Lahr⸗Dinglingen mit einem Motorradfahrer zu⸗ ſammenſtieß, ſeinen Verletzungen erlegen. Uhl dem Rade heimwärts fahren. Auch der Motorradfahrer und ſein Sozius kamen bei dem Zuſammenſtoß zu Fall und erlitten erhebliche Verletzungen. Es handelk ſich um einen in Lahr wohnhaften 27jährigen Kaufmann und einen Landwirt aus Strohbach bei Gengenbach. Ruſt(Amt Lahr).(Scheuer abgebrannt.) In einem Stall des Anweſens des Landwirts Baumann brach Feuer aus, das ſofort bemerkt wurde. Neben der Feuerwehr beteiligte ſich die ganze Einwohnerſchaft an der Bekämpfung des Brandes. Das Wohnhaus konnte gerettet werden, wäh⸗ tend die Scheune mit den darin aufgeſpeicherten Vorräten gerſtört wurde. Der Schaden beläuft ſich auf etwas über 2000 Mark. Offenburg.(Tabakverſtelgerung.) Die hier ſtattgefundene Tabakeinſchreibung war aus den Gemeinden des Pfinzgaues, Kraichgaues ſowie der Ortenau ſehr gut beſucht. Zum Verkauf ſtand die Tabakernte in der Haupk⸗ ache aus dieſen drei badiſchen Gebieten. Die Käufer, Händ⸗ er und Fabrikanten, hatten ſich vorher in den einzelnen Ortſchaften die Tabake angeſehen und gaben in Offenburg mur ihre Angebote auf die nach Liſten aufgerufenen Tabake ab. Für gefädelte Tabake wurden 60 bis 75 und auch 60 Mark erzielt. Für loſe Tabake 45 bis 60 und 65 Mark. Es wurde ſämtlicher Tabak verkauft. Y Lenzkirch.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Der Malergehilfe Karl Bockſtaller wurde in Anterlenzkirch von einem Motorradfahrer überrannt und ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus Lenzkirch ſtarb. Der Motorraofahrer, der das Unglück verurſacht hat, wurde feſtgenommen. Es han⸗ delt ſich um einen Knecht aus Lenzkirch, der unbefugterweiſe N fremden Motorrad eine Schwarzfahrt unternomemn hatte. Todtnau.(Rückſichtsloſer Motorradfah⸗ rer) Werkmeiſter Kokoſzinſki wurde auf der Heimfahrt von Schönau von dem Licht eines ihm entgegenkommenden Mo⸗ korrades geblendet, ſo daß er zu weit an den Straßenrand kam und vom Rad geſchleudert wurde. Kokoſzinſki blieb mit einem ſchweren Schädelbruch liegen. Der andere Motorrad⸗ fahrer, der ſein Licht nicht abgeblendet hatte, fuhr weiter, ohne ſich um den Verletzten zu bekümmern.— In Schlechtnau würde Fabrikant Bernauer von einem Motorradfahrer an⸗ gefahren und zu Boden geworfen. Die Folge war ein Bein⸗ bruch. Auch hier machte ſich der Motorkadfahrer eiligſt aus dem Staube und überließ den Verletzten ſeinem Schickſal. 1 8 Bernauer fand Aufnahme im Todtnauer Kranken⸗ aus. „( Säckingen.(Gerechte Strafe.) Ein wenig über den Durſt trinken ſchadet, zumal jetzt zur Zeit der Weinleſe und Winzerfeſte, nichts. Der Alkoholgenuß darf aber nicht ſo groß werden, daß dadurch der Straßenverkehr gefährdet wird. Ein Radfahrer hatte in der Wirtſchaft ſo gezecht, daß er vollkommen betrunken war. Als er mit ſei⸗ nem Rade die Heimfahrt antreten wollte, beſchrieb er ver⸗ kehrsſtörende Bogen und fiel ſchließlich vom Rade. Das mtsgericht verſtand keinen Spaß und verurteilte dieſen Verkehrsfünder zu zehn Tagen Gefängnis. (-) Aeberlingen.(Cine ernſte und letzte War⸗ nung.) In Schutzhaft genommen wurde der Landwirt roll von Nußdorf wegen volks⸗ und wirtſchaftsſchädigenden Verhaltens und damit verbundener Gefährdung der öffent⸗ lachen Ordnung und Sicherheit. Knoll wurde nachgewieſen, daß er wiederholt bei Ueberlinger und auswärtigen Metz⸗ gern verſucht hat, Preiſe für Schweine zu erhalten, die über n geſetzlich feſtgelegten Höchſtpreiſen für das Pfund Le⸗ udgewich, lagen. Unter Umgehung dieſer Verordnung war Kroll beſtrebt, ſtatt des Preiſes von 48 Pfennig Preise bis 55 Pfennig zu erreichen. Et hat alſo weſentlich mehr verlangt, als ihm von geſetzeswegen zuſteht. Wetterbericht Hochdruck liegt über der ſüdlichen Hälfte Europas. Das Tiefdruckgebiet bei Island kommt nur wenig zur Gel⸗ dung, ſo daß für Donnerstag und Freitag Fortſetzung s in der Hauptſache trockenen, aber nur zeitweilig aufhei⸗ karden Wetters zu erwarten iſt.. wollte mit Aus den Nach barlaͤndernn Schifferſtadt. Verkehrsunfall mit Todes⸗ folge.) Auf der Straße zwiſchen Alt⸗ und Neulußheim iſt infolge des ſtarken Nebels der verheiratete Franz Sturm aus Schifferſtadt mit ſeinem Motorrad verunglückt. Mit ſchweren Kopfverletzungen wurde Sturm ins Stiftungs⸗ krankenhaus Speyer eingeliefert, wo er verſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. ** Jrankfurt a. Mm.(Heiteres im Gerichts⸗ ſaal.) In einer Gerichtsverhandlung war ein 13jähriger Junge als Zeuge geladen, der einer Schlägerei beigewohnt hatte, die vor zwei Monaten paſſierte. Als der Junge den Vorgang ſchildern ſollte, löſte ſeine Antwort große Heiter⸗ keit aus:„Herr Richter, ich weiß nichts mehr, ich habe ſo viele neue Eindrücke geſammelt.“ Vorſitzender:„Wer hat dir denn das geſagt?“ Zeuge:„Niemand.“ Die geladene Jagdflinke.— Tödlicher Schuß. Koblenz. Auf dem Pfaffenbrucher Hof bei Baſſenheim erhielt der dort beſchäftigte Peter Johannes aus Hauſen bei Mayen den Auftrag, ein Gewehr nach Saffig zu bringen. Die Ehefrau des Gutspächters nahm das Gewehr aus dem Schlafzimmer und übergab es im Hausflur einer Hausan⸗ geſtellten, die dem Johannes die Waffe an der Haustür überreichen ſollte. Bei dem Hinreichen des Gewehrs ging plötzlich ein Schuß los und der junge Mann ſtürzte tödlich getroffen zu Boden. Wie die Ermittlungen ergaben, wuß⸗ ten weder die Hausfrau noch die unglückliche Schützin, daß die Waffe geladen war. Stapelbrand im Kohlenbergwerk Zwei Beamte vermißt. Gelſenkirchen, 10. Okt. Auf der Schachtanlage„Berg⸗ mannglück“ des Steinkohlenbergwerks der„Hibernia AG“ in Herne brach ein Stapelbrand zwiſchen der zweiten und dritten Sohle aus. Die Grubenbeamten Johann Becker und Fritz Lorenz eilten zum Brandherd und ſind ſeitdem nicht mehr geſehen worden, obwohl ihnen Rettungsmannſchaften mit Apparaten unmittelbar gefolgt waren. Die ſofort mit mehreren Rettungstrupps durchgeführte ſorgfältige Nachſuche, die fämkliche Möglichkeiten erſchöpfte, iſt ergebnislos verlaufen. Es muß deshalb angenommen werden, daß die beiden Beamten am Brandherd ſelbſt durch Stichflammen oder Giftgaſe den Tod gefunden haben. Die Todeskurve Zwei Tote und fünf Verletzte. Wernigerode, 9. Oktober. In der Nähe von Elend im Harz ereignete ſich ein furchtbares Autounglück, das zwei Menſchenleben und fünf Verletzte forderte. Ein mit acht Perſonen beſetzter Kraftwagen wurde aus der Kurve am Ortseingang herausgeſchleudert und prallte mit großer Wucht gegen einen Chauſſeebaum. Der Chemi⸗ ker Dr. Karl Vorbach aus Weſteregeln, der den Wagen ſteuerke, und der Angeſtellte Franz Bendler aus Egeln wur⸗ den auf der Stelle getötet. Fünf weitere Perſonen aus We⸗ ſteregeln wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Neues aus aller Welt London. Das engliſche Kabinett iſt am Mittwoch zu⸗ ſammengetreten, um vorbehaltlich der noch ausſtehenden Entſcheidung der Genfer Vollverſammlung letzte Hand an die Vorſchläge zu legen, die in Zuſammenhang mit dem ge⸗ e Vorgehen gegen Italien ausgearbeitet wor⸗ den ſind. Paris. In einem„Das befremdende Schweigen des Pap⸗ ſtes“ überſchriebenen Artikel richtet das„Oeuvre“ ſcharfe Angriffe gegen die Haltung des Papſtes im italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Streitfall. Verkehrsflugzeug ins Meer geſtürzt Im finniſchen Meerbuſen.— 6 Toke. Reval, 10. Okt. Das finniſche Verkehrsflugzeug„Oh⸗ Aly“, das die Verbindung zwiſchen Reval und Helſingfors aufrecht erhält, iſt am Mittwoch, von Helſingfors kommend, im Finniſchen Meerbuſen im dichten Nebel verunglückt. Da⸗ bei kamen alle ſechs Inſaſſen— der Flugzeugführer, der Mechaniker und vier Fahrgäste, ums Leben. Der finniſche Dampfer„Suomi“ ſichtete in der Nähe der eſtniſchen Küſte die Trümmer des Flugzeuges. Es wurde noch beobachtet, wie ſiche in Mann an Trümmer⸗ ſtücken feſtklammerte, dann aber von den Wellen weggeſpült wurde, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. „Kriegsandenken“ werden zurückgegeben Zeichen deutſch⸗engliſcher Frontkameradſchaft. London, 9. Okt. Wie die„Evening News“ meldet, be⸗ abſichtigt die Landesgruppe Kent des engliſchen Froutkämp⸗ ferbunds Britiſh Legion, die im Beſitz ihrer 15 000 Mit⸗ glieder befindlichen Wertgegenſtände aus dem Weltkrieg, die Eigentum gefallener deutſcher Frontkämpfer waren, nach Deutſchland zurückzuſenden. Es handelt ſich insbeſondere um Brieftaſchen, Briefe, Uhren und ähnliche Gegenſtände. Der Präſident der Landesgruppe, Hauptmann Gordin Larking, ſagte in einer Preſſeunterredung:„Es muß viele Familien in Deutſchland geben, denen all' dieſe Gegenſtände etwas bedeuten. Den Vertretern der Britiſh Legion hat man beim Beſuch in Deutſchland eine Anzahl von Briefen übergeben, die im Weltkrieg bei gefallenen Tommis gefun⸗ den worden find. Dieſe Briefe wurden an die Verwandten weitergeleitet. Das iſt eine ſchöne Geſte, und ich denke, daß wir ſie erwidern ſollten.“ Acht Tote bei Wahlausſchreitungen in Mexiko. In Tlacochahuaya nicht weit der Stadt Oaxaca kam es zu blutigen Auseinanderſetzungen über den Ausgang der Gemeindewahl, die am Sonntag durchgeführt worden war. Acht Perſonen wurden bet dieſem Zuſammenſtoß politiſcher Gegner getötet und 14 verletzt. Tumult im Konfektionsviertel von Newyork, In dem vorherrſchend füdiſchen Konfektionsviertel New⸗ horks kam es zu Ruheſtörungen, als fünf uniformierte Mitglieder des Bundes amerikaniſcher Nationalſozialiſten auf einem Laſtwagen erſchienen und mit Plakaten für eine Ver⸗ ſammlung warben. Etwa 3000 Perſonen ſtürmten den Laſt⸗ wagen, zogen die Inſaſſen heraus und ſchlugen auf ſie ein. Die Polizei beendete den Tumult und verhaftete drei An⸗ greifer. Frauen Lalcale Nu udcluau Eine ſeltene Naturerſcheinung für den Monat Ok⸗ tober wurde heute morgen bei Sonnenaufgang be⸗ obachtet. Ein prächtiger Regenbogen mit Nebenbogen ſtand im Himmel und entzückte mit ſeiner Farbenpracht die das Naturwunder Beobachtenden. * Vom Mannheimer Wohnungsbau. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat September 1935: 72(Zu⸗ gang durch Neubau 65, durch Umbau 19, Abgang durch Abbruch und Umbau 12). Von den neugeſchaffenen Wohnun⸗ gen ſind 71 Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern, 10 Woh⸗ nungen mit 4 bis 6 Zimmern und 3 Wohnungen mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 33 neue Wohngebäude von privaten Bauherren erſtellt; darunter ſind 32 Kleinhäu⸗ ſer mit 1 bes 2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen, Für 14 Neubauten, die zuſammen 25 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenhilfe bewilligt. U Beginn der Wintervorträge in der Städt. Kunſthalle. Am Donnerstag, den 10. Oktober, pünktlich 20.15 Uhr, be⸗ ginnt die ſtädtiſche Kunſthalle ihre diesjährigen Wintervor⸗ träge. Dr. Bruno E. Werner, Berlin, ſpricht„Vom bleiben⸗ den Geſicht der deutſchen Kunſt“, ein Thema, das er bereits im Vorjahr in einem Buche gleichen Titels ausführlich be⸗ handelt hat. Der Vortrag wirft die heute viel geſtellte Frage auf: Was iſt deutſche Kunſt? Der Redner hat dabei nicht die Abſicht, einen Spaziergang durch die ganze Geſchichte unſerer Kunſt zu unternehmen, noch will er das Problem da⸗ durch künſtlich vereinfachen, daß er deutſche Kunſtwerke denen des Auslandes gegenüberſtellt. Es ſoll vielmehr der Verſuch gemacht werden, an einem Gipfelpunkt der Plaſtik, einem der Maleret, und einem der Architektur ewig wiederkehrende Cha⸗ rakterzüge abzuleſen, die bis in unſere Tage zu finden ſind, Dabet kommt es dem Vortragenden darauf an, einen Weg zu beſchreiten, auf dem jeder Kunſtintereſſierte auch ohne Fach⸗ ſtudium folgen kann, mit dem Ziel, die hinter dem Werk ſtehende Perſönlichkeit in ihrer deutſchen Eigenart zu erkennen. — Wiederholung des Vortrags am Freitag, den 11. Oktober. * — Drei Paar Socken und ſechs Taſchentücher. Auf den Geſtellungsbefehlen für den ſoeben einberufenen erſten Halbjahrgang der Arbeitsdienſtpflichtigen ſind auch genaue Angaben darüber enthalten, welche Ausrüſtung der junge Arbeitsmann von zu Hauſe mitzubringen hat. Der Arbeits⸗ dienſtpflichtige hat darnach bei ſeiner Geſtellung außer ſeinem polizeilichen Abmeldeſchein folgende Dinge mitzubringen: Putz⸗, Waſch⸗ und Flickzeug, Unterwäſche, drei Paar Socken, ſechs Taſchentücher, ein Eßbeſteck und ein Vorhängeſchloß. Freigeſtellt iſt das Mitbringen von Fahrrädern und Muſik⸗ inſtrumenten. Verboten iſt das Mitbringen bürgerlicher Klei⸗ dung außer der beim Anmarſch getragenen. Der Geſtellungs⸗ befehl vermerkt ſchließlich u. a., daß der Arbeitsdienſt⸗ pflichtige vom Datum des Einſtellungstages morgens 0.00 Uhr an der Befehlsgewalt und damit der Dienſtſtrafordnung des Arbeitsdienſtes unterſteht. 2 Wie bleibe ich jung? Auf dieſe Frage gibt das neue Sportprogramm des Sportamts Maunheim⸗Ludwigshafen Antwort. Vie⸗ len Volksgenoſſen ſind die Aufgaben und Ziele der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ noch nicht be⸗ kannt. Die nachfolgenden Zeilen ſollen daher über die Bedeutung der Leibesübungen für den Einzelnen wie für das Volksganze Aufſchluß geben. 5 Die Leibesübungen ſind in höchſtem Maße geeignet, den Feierabend der ſchaffenden Volksgenoſſen zu einer Quelle der Kraft und des fröhlichen Mutes werden zu laſſen. Es gibt in Deutſchland 25 Mill. ſportfähige Menſchen, und nur 5 Mill. üben irgendeinen Sport aus. Es gilt alſo, die große Zahl der dem Sport aus den verſchiedendſten Gründen Fernſtehenden zu verringern und gerade denjenigen, die einer körperlichen Betätigung be⸗ ſonders bedürfen, den Segen regelmäßig betriebener Leibesübungen zu vermitteln. Es gilt weiter, das Alter der ſporttreibenden deutſchen Menſchen, das im Durch⸗ ſchnitt beim 30. Lebensjahr liegt, um mindeſtens 10 Jahre hinaufzuſetzen. Es war bisher doch ſo, daß ſich ein junger Mann nur ſolange ſportlich betätigte, bis er in die Ehe trat. War er in ſeinem Beruf nicht be⸗ ſonders körperlich tätig, ſo legte er ſich dann zum Schaden ſeiner Geſundheit einen ſogenannten Bierbauch zu und konnte ſeine Sportbegeiſterung nur auf der Zuſchauer tribüne zum Ausdruck bringen. Frauen und Mädchen haben mit Rückſicht auf die ſchlanke Linie ſchon viel eher die Bedeutung der Leibesübungen erkannt. Aber auch hier bietet ſich den Sportämtern der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ ein dankbares Betäti⸗ gungsfeld.. 5 Das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen hat in einem Jahre ſeines Beſtehens ungefähr 30 000 Volks⸗ genoſſen zu allen möglichen Sportarten wie fröhliche Gymnaſtik und Spiele, Schwimmen, Tennis, Reiten uſw. vereinigt. Die Sportkurſe der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bedeuten für die Turn⸗ und Sportvereine keine Konkurrenz, ſondern ſind vielmehr geeignet, dieſen neue Mitglieder zuzuführen. Für die Sportkurſe iſt nie⸗ mand zu alt, zu dick und zu ſteif. Die Gebühren ſind ſo gehalten, daß ſich jeder Volksgenoſſe beteiligen kann. Es genügt, wenn man ſich eine Jahresſportkarte zu 30 Pfg. beſchafft. In dieſe Karte werden für jede Teil⸗ nahme an einer Uebungsſtunde eine Sportmarke von 20 Pfg. für Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront und zu 40 Pfg. für Nichtmitglieder eingeklebt. Man iſt alſo nicht wie bei den Sportvereinen dauernd gebunden. Man hat vielmehr die Möglichkeit, ſich nach kurzer Zeit an einer anderen Sportart wie Schwimmen, Reiten, Rudern, Skilaufen, zu beteiligen. Die Kurſe werden von ſtaatlich geprüften Lehrkräften abgehalten, ſodaß von allen Seiten begeiſterte An⸗ erkennung zum Ausdruck gebracht werden. Beſonders Schwimm⸗ und Gymnaſtikkurſe erfreuen ſich bei Frauen roßer Beliebtheit. ſiche 7 nehmer an den Kurſen ſind gegen Unfall ver⸗ ſichert. Am den Volksgenoſſen von Seckenheim die Fahrtkoſten nach der Stadt zu erſparen, werden bei genügender Beteiligung in nächſter Zeit in einem hieſigen Saal einzelne Kurſe eingerichtet werden. f Für Auskunft und Beratung ſteht der Ortswart der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle der Arbeitsfront, Freiburgerſtraße 2, Mon⸗ tags und Donnerstags von 8—9 Uhr abends ſonſt in ſeiner Wohnung, Hermsheimerſtraße 21, gerne zur Verfügung. . eee Das Wareneingangsbuch 4. Welche Eintragungen ſind erfor derlich? Das Wareneingangsbuch muß über jeden Poſten der unter 3. bezeichneten Waren die folgenden Angaben enk⸗ halten: a) fortlaufende Nummer der Eintragung; demgemäß müſſen Gewerbetreibende, die bisher von einer fortlaufenden Numerierung abgeſehen haben, für die Zeit ab 1. Oktober 1935 zur fortlaufenden Numerierung übergehen. Wenn das Warenkonto bei der doppelten Buchführung im Falle der Nichtordnungsmäßigkeit der Buchführung erſatzweiſe als Wa⸗ reneingangsbuch gelten ſoll, muß es auch dieſe fortlaufende Numerierung haben. b) Tag, an dem der gewerbliche Unternehmer den Warenpoſten erwirbt(das Eigentum, den unmittelbaren Beſitz oder die Verfügungsgewalt erlangt). Die Einkragun⸗ gen in das Wareneingangsbuch ſind laufend, und zwar an dem Tag zu machen, an dem der gewerbliche Unter⸗ nehmer den Warenpoſten erwirbt(das Eigentum, den un⸗ mittelbaren Beſitz oder die Verfügungsgewalt erlangt). Dieſe Vorſchrift gilt auch für fortlaufende Lieferungen(ſogen. Succeſſivlieferungen); in dieſen Fällen iſt es Sache des Lie⸗ ferers, bei jeder Lieferung den Preis anzugeben(3. B. durch Beifügung eines Lieferzettels). Gleichzeitig iſt auf dem Beleg, wenn ein ſolcher erteilt iſt, die fortlaufende Nummer, unter der der Waren⸗ poſten im Wareneingangsbuch eingetragen iſt, zu vermerken. c) Name(Firma) und Anſchrift des Lieferers. Wenn der Name eines Lieferanten wiederholt im Wareneingangsbuch erſcheint, ſo genügt es, wenn beim erſten Male die volle Anſchrift, in ſpäteren Fällen eine abgekürzte Anſchrift des Lieferers angegeben wird. Die Bezeichnung muß aber immer ſo ſein, daß über den Lieferer kein Zweifel beſtehen kann. d) Art des Warenpoſtens(handelsübliche Bezeichnung). Dabei genügt eine Sammelbezeichnung wenn ſie handels⸗ üblich iſt(z. B. Kolonialwaren, Kurzwaren, Eiſenwaren). Wenn ein Lieferer einem Einzelhändler gleichzeitig mit einer Rechnung Waren verſchiedener Art, z. B. neben Kolonial⸗ waren auch Seifen und Lebensmittel liefert, ſo genügt es, daß der Einzelhändler dieſen Warenbezug als einen Waren⸗ poſten unter der Sammelbezeichnung„Kolonialwaren, Le⸗ bensmittel und Seifen“ in das Wareneingangsbuch einträgt. e) Preis des Warenpoſtens. Hierunter iſt der reine Ein⸗ kaufspreis zu verſtehen. Werden Verpackungsſtoffe, Fracht und dergl. geſondert berechnet, ſo gehören die dafür in Rechnung geſtellten Beträge nicht zum reinen Einkaufspreis der Ware; ſie ſind demgemäß nicht in das Wareneingangs⸗ buch miteinzutragen. Für die buchmäßige Behandlung von Warenrückſendungen, Preisunterſchieden, Rechenfehlern und dergl. gilt folgendes: Im Wareneingangsbuch müſſen dieſe Poſten, um deren Beträge eingetragene Wareneingänge ganz oder teilweiſe rückgängig gemacht werden müſſen, in rot verbucht werden. Es ſind dann die ſchwarzen und roten Beträge je für ſich aufzurechnen, und es iſt die Summe der roten Beträge von der der ſchwarzen Beträge abzuziehen, um auf den Betrag des tatſächlichen Wareneingangs zu kommen. Soweit nicht bisher ſchon nach dieſen Richklinien verfahren wurde, iſt es für die Zeit ab 1. Oktober 1935 zu kun. Der gewerbliche Unternehmer hat die Beträge mo⸗ natlich und jährlich zuſammenzurechnen. a 3 1) Wenn ein Beleg(z. B. eine Rechnung, eine Quittung, ein Kaſſenzettel, ein Frachtbrief, ein Lieferſchein oder eine Nachnahmekarte uſw.) erteilt worden iſt, Angabe wo(z. B. unter welcher Nummer der Belegſammlung) der Beleg auf⸗ bewahrt wird. Das Wareneingangsbuch und die dazu ge⸗ hörigen Belege müſſen zehn Jahre lang ſorgfäl⸗ tig aufbewahrt werden. Dem Steuerpflichtigen iſt dringend zu empfehlen, erhaltene Belege weder zu vernichten noch ſonſtwie zu verſchweigen. Er muß ſie ſorgfältig aufbewahren, wenn er nicht der Gefahr ausgeſetzt ſein will, daß wegen Fehlens des Hinweiſes auf den erteilten Beleg oder wegen Nichtvorhandenſeins des betreffenden Belegs der Begriff der Ordnungsmäßigkeit der Eintragungen verneint wird. 5. Erleichterungen Das Finanzamt kann unter Abweichung von den vor⸗ ſtehend aufgezählten Vorſchriften für einzelne Fälle Erleich⸗ terungen bewilligen; eine ſolche Bewilligung kann jederzeit zurückgenommen werden. Die Befugniſſe des Finanzamtes, Er⸗ leichterungen zu gewähren, iſt jedoch auf einzelne Fälle be⸗ ſchränkt. In dieſem Zuſammenhang iſt darauf hinzuweiſen, daß eine Uebergangsfriſt oder Schonfriſt nicht gewährt wird. Die Führung des Wareneingangsbuches in der vorgeſchriebe⸗ nen Weiſe erfordert keinerlei Buchführungskenntniſſe. Es wird lediglich die fortlaufende Aufzeichnung der Warenein⸗ gänge verlangt. Dazu iſt aber jeder fähig, der leſen und ſchreiben kann. Außerdem liegt zwiſchen dem Tag, an dem die Dresdener Verordnung erlaſſen wurde uud dem 1. Ozto⸗ ber, an dem ſie in Kraft tritt, ein Zeitraum von drei Mo⸗ naten. Die Steuerpflichtigen hatten alſo ausreichend Zeit, ſich mit der neuen Verpflichtung vertraut zu machen und das Wareneingangsbuch ſo rechtzeitig einzurichten, daß es ab 1. Oktober 1935 vorſchriftsmäßig geführt wird. Wer das Wareneingangsbuch nicht oder nicht ordnungs⸗ mäßig führt, hat zwei Nachteile zu erwarten: a) Er kann mit einer Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark, oder falls Steuerhinterziehung oder fahrläſſige Steuerverkürzung vorliegt, noch weſentlich höher beſtraft werden. b) Außerdem werden die Wareneingänge und der Uum⸗ ſatz Paragraph 217 Reichsabgabenordnung gemäß geſchätzt, ohne daß der Pflichtige in der Lage ſein wird durchſchlagende Einwendungen gegen die Schätzung zu erheben. 91 E neue Jugendherbergen Einweihung am 20. Oktober. Am Sonntag, den 20. Oktober, wird der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, die feierliche Einweihung der Paul von Hindenburg⸗Jugendherberge in Hannover vornehmen. Gleichzeitig damit verbunden ſind Einweihungen, Richtfeſte und Grundſteinlegungen von wei⸗ teren 26 Jugendherbergen im ganzen Reich. Eingeweiht wer⸗ den die Jugendherbergen in: Stahleck am Rhein, Storkow bei Berlin, Sulau(Schleſien), Kandern im Schwarzwald, Laufenburg in Baden, Flatow in der Grenzmark, Bad Wildungen, Steinberghaus bei Kaſſel, Wiesbaden, Eilenberg, Arneburg in der Provinz Sachſen, Königsberg in Oſtpreußen, Lauknen in Oſtpreußen, Wittlich in der Eifel, Oppenheim, Neckarſteinach, Osnabrück, Gevelsberg in Weſtfalen, Dahn in der Pfalz, Neunkirchen im Saarland. Das Richtfeſt wird gefeiert in den Jugendherbergen Adolf Hitler⸗Jugendherberge in Berchtesgaden, Otto Wed⸗ digen⸗Jugendherberge bei Wilhelmshaven, Jugendherberge Titiſee im Schwarzwald. Die Veranſtaltung in Hannover am Sonntag, den 20. Oktober, wird in der Zeit von 10 bis 10.30 Uhr auf alle deutſchen Sender übertragen. Die Geſamtkoſten der vorerwähnten Bauten belaufen ſich annähernd auf zwei Millionen Mark. Ein Teil dieſer großen Summe wurde durch die verſtändnisvolle Mitarbeit und Mithilfe von Staat, Gemeinden und Induſtrie aufgebracht. Der Reſtbetrag der Baukoſten wurde aus dem Erlös des Reichswerbe⸗ und Opfertages 1935 beſtritten. Ueber 2000 Bauleute und Handwerker, Architekten und Bauleiter arbei⸗ teten bezw. arbeiten in kameradſchaftlicher Verbundenheit an der Erſtellung dieſer 27 Häuſer der Jugend. 32 000 Arbeits⸗ ſtunden erforderte ihre Fertigſtellung. Die Häuſer, die unter der planenden Hand tüchtiger Architekten entſtanden ſind und ſich harmoniſch einfügen in die ſie umgebende Land⸗ ſchaft, ſind Ausdruck eines neuen Geſtaltungswillens der Jugend. Kraftfahrzeugunfälle in Baden Nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Lan⸗ desamtes ereigneten ſich im Monat Auguſt 1935 in Baden wiederum 662 Kraftfahrzeugunfälle, bei denen nicht weniger als 529 Perſonen verletzt und 18 getötet wurden. Außerdem entſtand in 586 Fällen ein teilweiſe recht beträchtlicher Sachſchaden. Beteiligt waren an den Anfällen 522 Perſonen⸗ kraftwagen. 269 Krafträder. 129 Laſtkraftwagen und 17 und in 18 Fällen der ſchlechte Zuſtand der Zugmaſchinen. Die Unfälle erfolgten in 228 Fällen dur Zuſammenſtoß mit anderen Kraftfahrzeugen, in 174 Falte durch Zuſammenſtoß mit Radfahrern, in 79 Fällen mit 1710 gängern, in 38 Fällen mit Fuührwerken, in 13 Fällen n Straßenbahnen und in einem Fall mit der Eiſenbahn 190 Unfälle waren anderer Art. 5 Verurſacht wurden die Unfälle zum weitaus über⸗ wiegenden Teil(in 430 Fällen) durch das un vorſchrifte⸗ mäßige Fahren der Kraftfahrzeugführer, ſei es, daß ſe nicht die rechte Straßenſeite einhielten, oder daß ſie eine Kurve falſch nahmen, fehlerhaft überholten und dergl. In 14 Fällen wurde als Urſache des Unfalls Truf⸗ kenheit des Führers feſtgeſtellt, in 4 Fällen Ueber. müdung. 150 Anfälle ſind auf das Verſchulden dritter Perſonen zurückzuführen, darunter 42 Anfälle auf ſchuld⸗ haftes Verhalten von Fußgängern. In 24 Fal. len hatte ein Fehler am Fahrzeug den Unfall herbeigeführ a 8 g Fahrbahn. Bei 22 Unfällen lag eine andere oder unbekannte Urſache vor In Verfolg der Unfälle wurden 305 Poltzeiſtrafen ber. hängt(darunter 63 gegen dritte Perſonen) und 174 gericht liche Verfahren eingeleitet(darunter in 15 Fällen gegen dritte Perſonen). Außerdem wurde 30 Perſonen der Führer, ſchein entzogen. Der Mrnmiſter des Innern weiſt wiederholt darauf hin daß wirtſchaftliche Nachleile, die durch die Entziehung der Fahrerlaubnis für einzelne Kraftfahrer entſtehen, nicht he⸗ rücksichtigt werden können, da die Sicherheit der übt. gen Verkehrsteilnehmer es verlangt, daß rüchſichts⸗ loſe und unvorſichtige Kraftfahrzeugführer vom Verkehr aus⸗ geſchloſſen werden. Im übrigen wird die Härte derartiger Maßnahmen die übrigen Verkehrsteilnehmer warnen. Diese Warnungsabſicht liegt auch den neueſten Weiſungen des Reichsinnenminiſters zugrunde, wonach in Zukunft Verkehre ſünder in leichteren Fällen im allgemeinen nur noch ge⸗ hührenpflichtig verwarnt und bei ſchweren Verſtößen mt empfindlichen Geld⸗ und Haftſtrafen belegt werden ſollen. Der Arbeitseinſatz im Geptember Beendigung von Nokſtandsarbeiten. Berlin, 10. Oktober. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern eingetragenen M⸗ beitsloſen iſt im September leicht, und zwar um rund 7000 auf 1713 693 geſtiegen. Während von den Außenberufen die Landwirtſchaft in faſt allen Bezirken mit Aus⸗ nahme Bayerns und Südweſtdeutſchlands noch Kräfte auf nehmen konnte und auch im Baugewerbe trotz des außerordentlich hohen Beſchäftigungsſtandes der Vormonat ſich noch keine nennenswerte ſaiſonmäßige Abſchwächung zeigte, brachte der Saiſonabſchluß im Fremdenverkehr zu⸗ gänge an Arbeitsloſen im Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchafts gewerbe, im Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelgewerbe, in der Gruppe des Geſundheitswe⸗ ſens und der Körperpflege(Friſeure und Badewärter) und bei den häuslichen Dienſten. Demgegenüber wieſen die konjunkturabhängigen Be. rufsgruppen eine bemerkenswerte Feſtigkeit des Beſchäff.. gungsgrades auf. In der Eiſen- und Metallerzeugung und -verarbeitung blieb der hohe Beſchäfktigungsſtand voll erhal⸗ ten. Bei Werkung der jetzigen Zunahme der Arbeitsloſen⸗ zahl iſt zu beachten, daß weitere Nolſtandsarbeiten beende und die dort beſchäftigten Arbeiter entlaſſen worden ſind. Der Zugang an entlaſſenen Notſtandsarbeitern betrug 12 765 und iſt für ſich allein erheblich größer als die ge⸗ ſamte Steigerung der Arbeitsloſenzahl Hinzu kommt, daß die Entlaſſung der Arbeitsmänner aus dem Arbeitsdienſt unmittelbar vor dem für die Zählung der Ar⸗ beitsloſen maßgebenden Stichtag lag und ſich deshalb die natürliche kurze Spanne bis zur Einſtellung in die Wehr⸗ macht oder dem Uebergang in eine Arbeitsſtelle in der Ar beitsloſenzahl ausdrücken mußte. Von den Landesarbeitsämtern meldeten die Bezirke Brandenburg, Oſtpreußen, Pommern, Rheinland und Sach⸗ ſen noch zum Teil recht erfreuliche Abnahmen, Trotz der geringen Zunahme der Arbeitsloſigkeit iſt noch ein weiterer Rückgang der Unterſtütztenzahl eingetreten, und zwar um 23 000 auf 1 219 000. Verſammlungs⸗ Kalender. Sängerbund. Heute abend halb 8 Uhr Zuſammenkunft ſämtlicher Feſtteilnehmer am Bundesſängerfeſt in Karlsruhe. Entgegennahme der Feſtbücher, Feſt⸗ abzeichen, Fahrkarten uſw. Es iſt Pflicht, vollzählig zu erſcheinen. Liedertafel. Heute Donnerstag abend halb 9 Uhr Probe in Mannheim; Lokal„Liedertafel“. Treffpunkt 7.45 Uhr am„Deutſchen Hof“. Die Fahrkarten nach 5 werden ebenfalls heute abend ausgege⸗ en. 1898. Betr. Fahrt am kommenden Sonntag nach Ettlingen. Alle diejenigen, die mit dem Omnibus mitfahren wollen, müſſen ſich umgehend in der Tura⸗ halle melden. Fahrpreis ca. 3.20 RM. hin und zurück. —— From. Asew, 505 der größte und geheimnisvollste Tv. Spion und Verräter aller Zeiten eingetroffen. noch nicht entlarvt? F i Karl Herdt, Achtung! Vorsicht! 5 1 8 8 5 Baumaterialien⸗ Er mull sich in diesen Tagen Handlung in Seckenheim hberumtreiben! 5. Inserieren NV Personal- Beschreibung morgen. bringt Gewinn! Fuuermich, ſolange Vorrat reicht. Fir das Eintopfgericht: üindfloiſch im eigenen Saft, Abt. Molkerei. aus reiner Vollmilch, p. Ltr. 18 Pfg., L dw. Ein- u. 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Blitz und Donner eulveg ie Sorgteun„ang usllocpleb eig Inv ezblo! ae unh uca zeleig vg uöofcknpgeg ov uehom 918“ nb biqnpib euvs o in uh: eh eee eee e bee ⸗uun Hue ue i eigens ueffug reg Mazel 618 „e uellaple uus zg rc— ijqvgeß pnich pou oliv zie uogvs vc“ 845 Huang seg dong eig eieichltiun ujecppg suse ui „age spin peil di usbofcplebcpang 31 leon dic AnhplſpltefL ue nu— ol vg“ zue 10513 zin un ehe ee eee eg u uin ii aollhtumog zd egu vom„gung dig usgol 518“ „nog cpou jgocm oljv zog s) unvz nv p dog uebi cines ol ic vl i sc“ log us cpo aehnct ni ephol ue fa uus Ic uvul go bv 1c ihc sui eis uh uv ueöng ueguspeaeuenvazea qun uses u zou aeiqpgeg ui meipogozoack ueganch uobvlsnzß 81198 „uses ocpoapebijogz ing denz jvul uegoq— og uduuoz“ quei a de ee eee been ec e eee s“ 190 nue ueuie iu ogungz di ug! gung apa keig dining zog uuvuageczened ui 238 10 eiconggezun gun kefunzeg pont ue ug! 9 upp „Jogunqnda uig he uofufh vg agz u!— uellocpeb jpg u pcs“ jeune uebunjq used ebe ii „& haeillpct undg i som— nupztz“ Inv Uejqnfg us uda usbuvackl enpch onzuſc ur ug! 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Genau. Obgleich ich zunächſt wie betäubt war.“ „Wir werden gleich einmal hingehen. Sagen Sie erſt noch— hm—— das erſcheint mir alles recht ſonderbar. Wenn es ſo war, wie Sie erzählten, das heißt alſo: wenn es ſich wirklich um die auf Grund des Preisausſchreibens verfolgte Perſönlichkeit handelte, ſo hatte dieſe doch nicht den geringſten Grund, einen Schuß auf Sie abzugeben!“ Willis ſtraffe, energiſche Züge ſchienen ſich noch mehr zuſammenzuziehen. Es zuckte um ſeinen vollen Mund. „Das iſt es ja eben!“ murmelte er,„auch mir kommt das komiſch vor.“ „Komiſch iſt gut geſagt. Na— wir werden den Fall Uunterſuchen. Sind Sie noch in der Lage, mich nach der Stelle zu führen, wo das paſſiert iſt— oder haben Sie Schmerzen?“ Oh— ganz unbedeutend. Ich komme mit!“ Auch der Feuerwehrmann und ein weiterer Polizei⸗ beamter ſchloſſen ſich Willi an. An der bewußten Stelle war nichts Beſonderes zu ent⸗ decken, obwohl man den Weg und die Sträucher ringsum ewiſſenhaft ableuchtete. Nur einige kleine Blutſpritzer konnte man auf den Steinen finden. Anverrichteter Dinge, wie zu erwarten, kehrte man zur Wache zurück Nachdem Willi das Protokoll unterſchrieben hatte, empfahl man ihm, ſo raſch wie möglich nach Hauſe zu fahren, um dort die Wunde von einem Arzt noch ein⸗ mal genau unterſuchen und behandeln zu laſſen. * * * Als Doktor Rettig, von ſeiner Frau gerufen, bei Seid⸗ lers eintraf, war der Arzt ſchon wieder gegangen. Es hatte mit Willis Verwundung nichts weiter auf ſich. Wenigſtens vom mediziniſchen Standpunkt betrachtet. Um ſo mehr intereſſierte ſich Doktor Rettig vom krimi⸗ naliſtiſchen Standpunkt aus für den Fall. illi wurde von ihm zum zweiten Mal in ein regelrechtes Verhör ge⸗ nommen. Man ſprach ſich unter vier Augen aus. „Du behaupteſt alſo, daß der aus dem Friſeurladen tretende Mann beſtimmt wieder der von dir ſchon ſo lange Verfolgte war?“ Willi blickte dem Schwager braunen Augen voll ins Geſicht.„Ja— das behaupte ich. „Gut. Nehmen wir einmal an, daß du dich da nicht ge⸗ irrt haſt. Wie willſt du nun aber wiſſen, daß auch der Schuß von ihm kam? Es war dunkel. Du konnteſt, wie du ja ſelber zugibſt, nichts mehr erkennen.— Sahſt du denn einen Feuerſchein?“ Willi verneinte. Rettig zuckte die Achſeln. „Hier liegt ſchon die zweite Möglichkeit eines Irr⸗ tums,“ bemerkte er. Willi ſtutzte.„Wieſo die zweite?“ „Der Mann. der aus dem Friſeurladen trat, kann ja ſchließlich trotz deiner gegenteiligen Meinung, gleichfalls ein anderer ſhrerſſen ſein.“ „Ausgeſchloſſen!“ „Pah!“ machte Rettig verächtlich,„ausgeſchloſſen iſt garnichts. Haſt du dir wenigſtens Straße und Hausnum⸗ mer gut gemerkt?“ „Selbſtverſtändlich.“ Das iſt ſchon was wert.— Alſo weiter. Selbſt wenn du in dieſem Falle noch recht haben ſollteſt, ſo wäre es immerhin möglich, daß ſpäter im Park ein Dritter den Schuß abgab.“ „„Dann hätte doch aber der Graue aufmerkſam werden müſſen und wäre wahrſcheinlich zurückgekehrt, um zu ſehen, was los war.“ „Er hat es vielleicht mit der An ſt bekommen.“ Mißbilligend ſchüttelte Willi den Kopf.„Das ſind doch Spitzfindigkeiten,“ behauptete er,„warum verſuchſt du den Grauen durchaus zu entlaſten?“ „„Weil ſeine Handlungsweiſe ein Irrſinn wäre.— Wir kommen ſo aber nicht weiter. Der Hebel muß jetzt an anderer Stelle angeſetzt werden.“ „Was willſt du tun?“ „Ich? Gar nichts. Das kann ich wohl dir überlaſſen. Jetzt bietet ſich eine Gelegenheit, bei der du beweiſen magſt. wie weit deine kriminaliſtiſchen Fähigkeiten zur Praxis reichen. Logiſcherweiſe mußt du jetzt erſt einmal mit ſeinen leuchtenden 60 eine beſtimmte Feſtſtellung machen. Ich nehme an, daß du ſelbſt darauf kommen wirſt.“ Willi ſann einen Augenblick nach. Sein blondes, ein wenig gelocktes Haar ſchien ſich bei dieſer Gedankenarbeit zu ſträuben. Endlich bemerkte er: „Selbſtverſtändlich werde ich erſt einmal zu dem Abend⸗ blatt gehen, um feſtzuſtellen——“ „—.— ob der von dir Verfolgte auch wirklich das Lockwild war,“ ergänzte der Schwager, und ſeine Augen leuchteten freudig auf.„Bravo— du haſt es getroffen. Biſt doch nicht ſo unintelligent, wie ich dachte!“ Willi lachte verhalten auf. „Danke ſehr für das Kompliment!“ * Am nächſten Morgen ſtand er ſchon vor dem Eingang zur Redaktion und klopfte energiſch an. „Bitte herein!“ ſcholl's von drinnen. Mit feſtem Schritt betrat er den hellen, freundlichen Raum. Ein älterer Herr mit ergrauten Schläfen erhob ſich höflich. „Seidler!“ ſtellte ſich Willi vor.„Ich komme wegen des Preisausſchreibens——“ „Das tut mir ſehr leid, mein Verehrteſter,“ fiel ſchon der andere ein,„wir können uns leider mit dieſer Ange⸗ legenheit mündlich nicht mehr befaſſen. Schreiben Sie uns, wenn ich bitten darf!— Entſchuldigen Sie!“ Geſchäftig wandte er ſich ſchon wieder ſeinen Papieren zu, an denen er eben gearbeitet hatte. So leicht war Willi nicht abzuſpeiſen. Vernehmlich ſtampfte er mit dem Fuß auf.„Erlauben Sie, bitte,— Sie ſehen, ich trage den Arm in der Binde. Ihr grauer Herr hat mich angeſchoſſen.“ Der Redakteur ſchnellte empor. Ihm ſelber war ſo zu⸗ mute, als habe man ihn plötzlich angeſchoſſen. Was redete dieſer Jüngling da? War wohl nicht recht bei Troſt. die⸗ ſer Burſche? Aufgeregt griff er nach einer Schere, als ob es ſich um eine Waffe handelte, mit der er ſich vor dem Eindringling zu verteidigen habe. „Ich verſtehe Sie nicht!“ ſtotterte er,„ich habe wohl falſch gehört?“ Willi trat dichter an ihn heran. Er ſtützte ſich mit der rechten Hand auf den Schreibtiſch und blickte dem Redak⸗ teur feſt ins Geſicht. „Setzen wir uns!“ ſchlug er vor,„ich will Ihnen alles erzählen. Es dürfte für Sie von Intereſſe ſein.“ „Ich finde es einigermaßen originell, daß Sie ſich an⸗ maßen, über meine Feit zu verfügen,“ bemerkte der Re⸗ dakteur, Dr. Altmann,„na— in Gottes Namen, ſchießen Sie los! Zigarette?“ „Nein, danke. Im Augenbick möchte ich lieber nicht rauchen.“ Der andere zog ſein Etui zurück. nigſtens, daß ich ſelbſt—— 2“ i Willi lachte.„O bitte! Ich habe durchaus nichts da⸗ gegen.“ „Verbindlichen Dank, Herr Seidler!“ Schmunzelnd ſteckte ſich Doktor Altmann eine Zigarre an. Er tat das mit ſolcher Gelaſſenheit, als habe er plötz⸗ lich übermäßig viel Zeit. 5 8 Willi berichtete ſeine Erlebniſſe. Der Doktor, erſt im⸗ mer noch zweifelnd, ob er nicht doch nur einen Phantaſten oder gar einen Verrückten vor ſich habe, begann immer aufmerſamer zu horchen. Als Willi geendet hatte, ſprang er zum dritten Mal hoch. „Mann Gottes— Sie haben ja einen Verkehrten er⸗ wiſcht! Offenbar einen regelrechten Verbrecher!“ „An dieſe Möglichkeit habe ich auch ſchon gedacht!“ ent⸗ gegnete Willi,„ich wollte von Ihnen nur hören 5 Der Redakteur, plötzlich Feuer und Flamme für dieſe Sache, fiel ihm ins Wort.„Warten Sie einen Augenblick!“ ſagte er und drückte auf einen Knopf. Als ein junger Mann e ſagte er: „Rufen Sie mal Herrn Redakteur Sommer her! Aber ſofort, wenn ich bitten darf. Muß ihn dringend ſprechen!“ Nach einer Weile trat Sommer ein. Eine ſympathiſche Erſcheinung. Er trug eine kleine Narbe am Kinn. Mit plumpen Schritten, Willi flüchtig begrüßend, trat er auf Altmann zu. „Sie wünſchen, Herr Doktor?“ „Geſtatten Sie we⸗ (Fortſetzung folgt.) 24 hie Segen n Erna Kramer, die berühmte Schwimmerin, warf ſich er⸗ ſchöpft in die Polſter ihres Abteils. Noch lag ihr der brau⸗ ſende Jubel der Menge im Ohr, noch immer vermeinte ſie die anfeuernden Zurufe ihrer Sportkameraden zu hören. Wiederum war ſie als Siegerin aus dem Wettſtreit hervor⸗ gegangen— aber das große Erlebnis, das ſie von jeder Reiſe erwartete, war auch diesmal nicht eingetroffen. Als ſie zu Hauſe ankam, ſtanden die vielen Blumen geordnet in den Vaſen, auch wieder die Vergißmeinnicht von Hans Thomas; beſcheiden wie er ſelbſt, nahmen ſich dieſe Blümchen neben den großen anſpruchsvollen Sträußen aus. Er liebte Erna ſeit ihrer Jugendzeit, und obwohl ſie ihm mehr als einmal zu verſt ven gab, daß ſie ſeine Ge⸗ fühle nicht erwidern könne, ließ er die Hoffnung nicht ſin⸗ ken. Er hielt zu ihr in ſeiner ſtillen, ruhigen Art, aber es wurde ihr dennoch läſtig. Gewiß, als ſie vor ſieben Jahren, kurz nach ihren erſten großen Sieg, ihre Eltern durch einen Unfall verlor und, kaum achtzehnjährig, allein daſtand, empfand ſie dankbar, daß ihr Hans alles Unangenehme aus dem Weg ge⸗ räumt und über die ſchwere Zeit hinweggeholfen hatte. Aber die ſtille Verbiſſenheit, mit der er an ihr feſthielt, machte ſie oft nervös, und ſie war ihm gegen⸗ über oft beſonders gereizt. Er fand auch dann nie ein Wort des Zornes oder Unwillens, ſondern nahm mit einem milden Lächeln auch ihre ſchlechten Launen hin. Ein Grund mehr, ihre Stimmung zu verſchlechtern, und ſie hätte es oft als wohltuend und erlöſend emp⸗ funden, wenn er ſich gegen ihre Ungerechtigkeiten ge⸗ wehrt und richtig losgepoltert hätte. Sie war gewohnt zu kämpfen. Glaubte er im Ernſt, daß ſie ihn, den ehrſamen Bankangeſtellten mit kleinem Gehalt, heiraten würde? Sie, Erna Kramer, die von Männern umſchwärmt wurde und ihre Wahl nach Belieben treffen konnte? Alle Zeitſchriften und Zeitungen brachten groß ihre Bilder, denn ſie war nicht nur eine bekannte Sportlerin, ſondern eine be⸗ rühmte Schönheit. Wie oft hatte ſie ſchon nach ihren Siegen Heiratsanträge von wildfremden Menſchen aus fernen Ländern bekommen, und wenn ſie dieſe„Be⸗ werbungen“ auch lachend in den Papierkorb zu wer⸗ fen pflegte, ſo träumte ſie doch oft danach von großen Plantagen, Urwildjagden und exotiſchen Dingen. Es wäre ihr reichlich lächerlich erſchienen, auch nur einen dieſer Briefe zu beantworten, aber ſie wiegte ſich in dem Machtgefühl, alle dieſe Dinge beſitzen zu können. Sie dachte nicht daran, ſich zu verheiraten, vorläufig war ihr Leben ausgefüllt mit Bürodienſt, Training, Verabredungen und Wettkämpfen. So fuhr ſie am nächſten Sonntag in beſter Stimmung u den Wettkämpfen. Von ſtürmiſchen Zurufen begleitet, prend ſie ſieggewohnt ins Waſſer, dem Ziel entgegen. Ihr am nächſten ſchwamm Herta Behnert, das„Küken“, die ſich in letzter Zeit ſehr heraufgearbeitet hatte, aber vielleicht ge⸗ rade aus dieſem Grund von Erna mit ſouveräner Verach⸗ tung behandelt murde. An den tobenden Rufen der Menge erkannte Erna, daß die kleine Herta erheblich Zuſhanter haben mußte. Es war ein Kampf, wie ihn die Zuſchauer ſeit langem nicht geſehen hatten, und das Unwahrſchein⸗ liche wurde Ereignis: Herta ſiegt um Armeslänge. Nach einigen Sekunden unheimlicher Stille brach ein Beifallsjubel aus, wie ihn ſelbſt die ſiegesgewohnte Erna kaum erlebt hatte. Herta wurde auf Armen getragen, von Blumen überſchüttet, die eigentlich für Erna vorgeſehen waren, von Zeitungsreportern umringt und zum Mikrofon geſchleppt. Erna ſtand abſeits, es kümmerten ſich nur wenige um ſie, und die frühere Herzlichkeit war einer wohl⸗ wollenden Höflichkeit gewichen. Sie hatte nur den einen Wunſch, dieſe Stätte der Niederlage zu verlaſſen und eiligſt nach Berlin zurückzukehren. Schon auf dem Bahnhof ſchrien die Zeitungshändler:„Erna Kramer geſchlagen, Herta Beh⸗ nert Meiſterin!“ DD on Chœrloſte Schejdemenn Keine Blumen ſtehen in ihrem Zimmer, nicht einmal die beſcheidenen Vergißmeinnicht von Hans Thomas, kein Telefon raſſelt. Als Erna am anderen Tag ins Büro kommt, ſehen ſie die Kolleginnen mitleidsvoll an, und aus den trö⸗ ſtenden Worten klingt nur allzu deutlich eine unverhohlene Schadenfreude. Erna denkt auch hier:„Wenn nur erſt die Arbeitszeit beendet wäre.“: Während ſie nach Büroſchluß planlos durch die Straßen irrt, denkt ſie nicht an Günter Berger, der ſie oft zum Wochenende mit dem Wagen abgeholt hatte, ſie denkt nicht an den Doktor Holm, der es niemals begreifen konnte, daß ſie keine Luſt verſpürte, ihr beſcheidenes Junggeſelleninnen⸗ heim mit ſeinem luxuriöſen Landhaus zu vertauſchen, ſie denkt nicht an ihren Freund Fritz. Bernhardi, den bekann⸗ ten und umworbenen Schauſpieler,— ſie denkt nur an Hans Thomas und zergrübelt ſich vergebens den Kopf, warum er die Vergißmeinnicht diesmal nicht geſchickt hat. Warum hat ſich auch der Jugendfreund von mir zurück⸗ gezogen? Liebte er auch nur die berühmte Erna Kramer? Dieſer Gedanke beſchäftigt ſie unabläſſig, und ſie geſteht ſich ein, daß ſie während der vielen Jahre niemals ooft hatte an Hans denken müſſen, wie in dieſen Tagen. Sie will und 1 Klarheit haben, weshalb auch er ſich zurückgezogen hat? Am Sonnabend nachmittag fuhr ſie zur Bank, bei der Hans Thomas angeſtellt war. Als ſchon der größte Teil der Angeſtellten das ank⸗ Zeichnung: H. Bauer. gebäude verlaſſen hatte und Hans Thomas noch immer nicht erſchien, ging ſie zum Pförtner und erfuhr, daß Hans ſeit vierzehn Tagen in eine andere Bankfiliale verſetzt wor⸗ den war.„Der Herr Thomas hat doch Karriere gemacht, Der macht doch jetzt den Bankvorſteher bei der Depoſiten⸗ kaſſe X“, erklärte der Portier mit wichtiger Miene. Erna konnte nicht ſchnell genug zur 8 K. kom⸗ men. Sie mußte lächeln, als ſie merkte, daß ihr Herz bis zum Halſe hinauf ſchlug, als ſei es ihr erſtes Rendez⸗ vous. Hans machte keine großen Augen, wie ſie erwartet hatte. Er lächelte nur wieder in ſeiner ſtillen, beſcheidenen Art:„Warum ich diesmal keine Blumen geſchickt habe? Würdeſt du zu mir gekommen ſein, wenn ich es auch dies⸗ mal getan hätte?“ Zwei Arme ſchlangen ſich um den Hals, und ein Mädel lag an ſeiner Bruſt, von dem er nicht genau feſtſtellen konnte, ob es lachte oder weinte..