8 0 0 Jahn. r Ver⸗ is ein⸗ iſchulter ufen i abrilen gen ſich ite noch Aufbau iſtungs⸗ andnis⸗ ikanten, lenken. uen ge⸗ iel bor⸗ n buch⸗ anzuer⸗ vatban⸗ r würk⸗ ſondern gegen. Funden. aben in und der eratung de, der ne Wil⸗ 0 einer: eſtimm⸗ ſchnell — — Beilage. einenden lich für g Sonn: erſtr. 80 — 11 89 0 öff. 60 1 ille ichen täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 luzeigenpreiſe: ell 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte in Tertt Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg.“ . 2 Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gauprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 b. Jahrgang eee Kreditſperre gegen Italien jeue Sühnemaßnahmen der SGanktions konferenz Nachdem die Genfer Sanktionskonferenz als erſte Sühnemaßnahme gegenüber Italien das Waffenausfuhrver⸗ bot ausgeſprochen hat, beſchäftigt ſie ſich jetzt mit der Aus⸗ arbeitung der ſogenannten Finanzſanktionen, wobei in erſter ginie an die Möglichkeit einer Kreditſperre gegen Italien gedacht wird. der Finanzausſchu der Sanktionskonferenz ſoll ſich grundſätzlich darauf geeinigt haben, folgende fortſchreitend anzuwendende Maßnahmen vorzuſchlagen: Das Verbot der Ctöffnung von Krediten, der Bewilligung zur Auflegung öffenklicher Anleihen, der Eröffnung von Bankkrediten und der Eröffnung von gewöhnlichen Handelskrediten an Italien oder italieniſche Staatsangehörige. Die Grundlage der Beratungen bildete eine Denkſchrift des Ausſchuſſes des Völkerbundsrates, der im Juli d. J. Vorſchläge für etwaige Maßnahmen gegen vertragsbrüchige Staaten auszua rbeiten hat. Darin wird es abgelehnt, dem belreffenden Staat und ſeinen Angehörigen die Verfügung über ihre ausländiſchen Guthaben zu entziehen oder den Zin⸗ en und Tilgungsdienſt über ihre ausländiſchen Forderun⸗ gen einzuſtellen. Vorgeſehen iſt dagegen, die Erlangung euer Auslandskredite durch den betreffenden Staat oder durch ſeine Angehörigen zu unterbinden. Wie verlautet, be⸗ abſichtiget der Ausſchuß, nur für Kredite, die länger als einen Monat laufen, ein Verbot vorzuſchlagen. Einſpruch Italiens gegen die Waffenaus fuhrſperre Im Völkerbundsſekretariat iſt eine Note des ilalieniſchen Staatsſekrekärs der Sanktionskonferenz beſchloſſene Suvich eingegangen, in der gegen die von Waffenausfuhrſperre gegen Italien nachdrücklich Einſpruch erhoben wird. Paris von der Schnelligkeit überraſcht Die Schnelligkeit, mit der der Genfer 3 für Sühnemaßnahmen ſeine erſten Beſchlüſſe gefaßt hat, ſch in Paris ein wenig Ueberraſchung ausgelöſt zu haben. Man hält jedoch mit eint der Kritik zurück, da Laval ſelbſt ſich in der Ausſchußſitzung für ein ſchnelles Verfahren ausgeſpro⸗ chen hat. Das „Oeuvre“ erklärt in einem Bericht aus Genf, daß manche der dortigen Abgeordneten ſelbſt von der Schnelligkeit überraſcht ſeien, mit der der Ausſchuß zu arbei⸗ en begonnen habe. England habe große Waffenvorräte im Sudan und in Britiſch⸗Somaliland aufgeſtapelt, mit denen es Abeſſinien verſorgen könnte. Natürlich hätten auch die Aaliener große Vorräte an Waffen und Munition in Oſt⸗ ſtika angehäuft. Aber das Waffenausfuhrverbot könnte doch heikle Lagen ſchaffen in der Verbindung 5 der afri⸗ kaniſchen Armee und dem Mutterland, elbſt wenn keine Blockade beſtehe. Das„Echo de Paris“ weiſt hin auf die Gefahr von ſilegsſchiffe ſich Zwiſchenfällen, da nämlich die italieniſchen das Recht nehmen könnten, im Mittelmeer oder anderswo Schiffe zu durchſuchen. In den nächſten Ta⸗ gen, ſo ſchreibt das Blatt ferner, werde die erſte Serie der würtſchaftlichen und finanziellen Sühnemaßnahmen beſchloſ⸗ en ſein; eine zweite, maſſivere, werde in etwa 14 Tagen Auch diplomatiſche Sanktionen? ſolgen. Der„Pet gerücht, daß d it Pariſien“ verzeichnete aus Genf das ie britiſche Regierung den wirtſchaftlichen, und finanziellen Sühnemaßnahmen eine Art von halbem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Italien und den Völkerbundsmitgliedsſtaaten hinzufügen wolle, in⸗ dem man die Leiter der Botſchaften und Geſandtſchaften vor⸗ übergehend aus Rom zurückziehen ſolle. Das Blatt findet ene ſolche Maßnahme jedoch nicht angebracht, wenn das auch 1921 durch die Völkerbundsverſammlung vorgeſehen ſei. Auch tauche in Genf erneut das Gerücht auf, daß die Eng⸗ lünder daran dächten, das Rote Meer für Italiens Trans⸗ borte zu ſchließen, wenn die wirtſchaftlichen und finanziellen Fühnemaßnahmen ſich als ungenügend herausſtellen ſollten. Eine ſolche Blockade könne dann möglicherweiſe Italien zu verzweifelten Handlungen veranlaſſen. In der tf chechiſchen Oeffentlichkeit werden große edenken gegen eine Beteiligung der Tſchechoſlowakei an den Sühnemaßnahmen geltend gemacht. Das Blatt„Vecer betont z. B., daß gerade jetzt der tſchechoſlowakiſche Außen⸗ handel mit Italien einen erfreulichen Aufſchwung genommen habe, wobei Italien vor allem Kohle, Fleiſch⸗Konſerven und Lata⸗Schuhe beziehe. Die Tſchechoflowakei könne es ſich licht leiſten, durch die Teilnahme an Sühnemaßnahmen auf einen Umſatz von 200 Millionen Kronen zu verzichten, der un wohl anderen Ländern zufallen würde. Befriedigung in London Die ag d der engliſchen Blätter zeigt ſich außer⸗ ordentlich be riedigt darüber, daß der Verbindungsausſchuß des Völkerbundes bereits eine praktiſche Sühnemaßnahme in Heſtalt der Aufhebung des di ene nach heſſinien beſchloſſen habe. Der dip Daily Telegra enf darauf hin, da omatiſche Mitarbeiter des h“ weiſt aber in ſeiner Meldung aus die eigentlichen chwierigkeiten noch gicht erreicht ſeien. dieſe würden ſich ergeben, wenn det irtſchaftsausſchuß Pläne zu einem Ausfuhrverbot für deen und zu einem Einfuhrverbot für italie⸗ liſche Waren au gerung angefaßt werden. Sowjetrußland werde eine wich⸗ b olle bei dieſen Beſprechungen ſpielen, da der del⸗ bedarf der italieniſchen Flotte und 60 v. H. der Mangan⸗ fuhr aus Sowjetrußland bezogen würden. Es werde f ſtellen wolle. Dank der Beharrlichkeit der engliſchen Vertreter werde jedoch dieſe Frage ohne Verzö⸗ wahrſcheinlich die Frage von Entſchadigungen fur dite vor⸗ ausſichtliche Abſchnürung ſeines Ausfuhrhandels aufwerfen, und Rumänien werde einen ähnlichen Kurs einſchlagen. Der Korreſpondent weiſt dann darauf hin, daß die Beſchlüſſe des Sühne⸗Ausſchuſſes in Genf keine Entſcheidungen mit bin⸗ dender Wirkung, ſondern Empfehlungen an die einzelnen Regierungen ſeien. Man dürfe daher nicht ohne weiteres annehmen, daß irgendeine beſondere Maßnahme ſofort wirk⸗ ſam werde. Auch ſei an Muſſolinis Erklärung zu erinnern, daß Italien auf mindeſtens drei Monate eingedeckt ſei. Italiens Geſandter verweigert die Abreiſe Die für Sonnabendvormittag in Ausſicht genommene Abreiſe der Mitglieder der italieniſchen Geſandtſchaft begann unter dramatiſchen Umſtänden. Das Geſandtſchaftsperſonal erſchien mit einſtündiger Verſpätung am Bahnhof. Der Geſandte, Graf Vinci, befand ſich nicht darunter, er hakte ſich vielmehr in dem Keller der Geſandtſchaft ein⸗ geſchloſſen. Am Tage zuvor hatte der Geſandte erklärk, er werde erſt nach Eintreffen ſämtlicher im Lande verſtreu⸗ ker Konſuln abreiſen. Iwei Konſularagenten ſind bisher in Addis Abeba nicht eingetroffen. 5 Geſandtſchaftsſekretär gewaltſam abtransportiert Als ſich der für das Perſonal der italieniſchen Geſandt⸗ ſchaft bereitgeſtellte Sonderzug in Addis Abeba in Bewe⸗ gung ſetzte, kam es zu einem weiteren Zwiſchenfall. Der Zweite Sekretär der italieniſchen Geſandtſchaft, de Grenet, ſprang plötzlich aus dem Zug und entfernte ſich eiligſt vom Bahnhof. Man fand ihn in einem Reſtaurant, wo er ſich verborgen hatte und nahm ihm ſeinen Revolver ab. Dann wurde er gewaltſam in den nächften planmäßigen Zug ge⸗ bracht und von einer Wache bis zur abeſſiniſchen Grenze begleitet. Addis Abeba, 13. Oktober. Die Affäre um den Grafen Vinci, den Geſandten Italiens, der ſich weigerte, Addis Abeba zu verlaſſen, ſpitzt ſich immer mehr zu. Da das Agreement des italie⸗ niſchen Geſandten am Samstag um 11 Uhr abgelaufen war, hat die abeſſiniſche Regierung den italieniſchen Ge⸗ ſandten nunmehr in Haft nehmen laſſen. Vinci wurde im Haus des Ras Deſta Damton, eines Mitgliedes der kaiſerlichen Familie, untergebracht. Das N der italieniſchen Geſandtſchaft wurde ge⸗ ſchloſſen. 0 Kronprätendent Gugſa Schwager des Negus zu den Italienern übergelaufen. Die Lage auf dem Kriegsſchauplatz in Abeſſinien hat in⸗ ſofern eine gewiſſe Veränderung erfahren, als einer der abeſſiniſchen Teilfürſten vom Negus abgefallen und zu den Italienern übergelaufen iſt. Im Hauptquartier des Generals de Bono ging der offizielle Unterwerfungsakt des Gouverneurs des öſtlichen Tigre⸗Gebietes, des Haile Selaſſie Gugſa, vor ſich. Gugſa war in europäiſcher Generalsuniform erſchienen und war voll bewaffnet. Anſchließend erklärte er vor den Preſſever⸗ tretern, daß er bereit ſei, auf der italieniſchen Seite zu kämpfen. Er ſei ſtets ein Freund Italiens geweſen. Er hoffe, ſein Gebiet mit italieniſcher Hilfe ziviliſieren zu können. Gugſa ſprach dann die Ueberzeugung aus, daß ſämtliche der ihm unterſtehenden Truppen ſeinem Beiſpiel folgen würden. Die Provinz Makale kann deshalb nach italieniſcher Auffaf⸗ ſung als vollkommen erobert gelten. Heile Selaſſie Gugſa wird in römiſchen politiſchen Krei⸗ ſen als ein rechtmäßiger Kronprätendent für Abeſſinien bezeichnet. Er iſt, wie man weiter hört, ein Schwager des gegenwärtigen Kaiſers von Abeſſinien. Seine Frau, eine Schweſter des abeſſiniſchen Kaiſers, iſt vor zwei Jahren geſtorben. Adua nicht wiedererobert Die Agentur Stefani keilt mit, daß die Meldung des Reuter⸗Büros, die von einer Wiedereinnahme Aduas durch die Abeſſinier ſprach, vollſtändig falſch iſt. In Adug gehe unter der unbeſtriktenen Herrſchaft der Italiener das Leben ſeinen gewöhnlichen Gang. Inzwiſchen erklärt auch das Reuter ⸗Büro, daß die Nachricht über die italieniſche Niederlage mit einer ge⸗ wiſſen Skepſis aufgenommen werden 17 obwohl ein abeſſiniſcher Miniſter in Addis Abeba dieſe Nachricht be⸗ ſtätigt habe. Man glaube, daß ein Angriff auf Adua ſtatt⸗ gefunden habe. Dieſer Reuter⸗Bericht zeigt wieder, wie außerordentlich ſchwierig es iſt, ſich über die Kampfhandlun⸗ en ein auch nur einigermaßen zuverläſſiges Bild zu 1 rgendeine Beſtätigung der Reutermeldung über die Wie⸗ dereinnahme von Adua durch die Abeſſinier liegt nicht vor. Abeſſinien bereitet Gegenſtoß vor In abeſſiniſchen Kreiſen verlautet, daß ſich die drei Heerführer Ras Seyoum, Ras Kaſſa und Ruchi vereinigt haben und an der Nordfront mit 100 000 Mann einen Ge⸗ genſtoß vorbereiten. Die italieniſche Fliegertätigkeit, die in Bombenabwür⸗ fen und Machen ge wehrfeller zum Ausdruck kommt, hat ſich beſonders an der Südfront erhöht, Die Erfolge ſollen allerdings ſchwach ſein. Der Kaiſer wird vorläufig in Addis Abeba verbleiben. Hingegen hat der Kriegsminiſter ſein Hauptquartier in Deſſie aufgeſchlagen. 5 5 51 — ˙ A. ̃—. ²——— —— Montag, den 14. Oktober 1935 Nr. 240 Nichifeſt am Luftfahriminiſterium Einmauerung einer Bronze⸗Kaſſekte. Das Richtfeſt größten Ausmaßes, das je in Deutſchland begangen wurde, feierte die 5000 Mann ſtarke Belegſchaft des Neubaues des Reichsluftfahrtminiſteriums gemeinſam mit dem Bauherrn, dem Reichsminiſter der Luftfahrt, Ge⸗ neral Göring, in Gegenwart zahlreicher Ehrengäſte auf dem Neubau in der Wilhelmſtraße. In der großen Säulenhalle an der Wilhelm Ecke Leip⸗ ziger Straße fand die feierliche Einmauerung einer bron⸗ zenen Kaſſekte ſtatt, in der Dokumente über Urſprung und Geſchichte des Bauwerks enthalten ſind. Das eigenlkliche Richten des Baues wurde auf den Terraſſen im Garten des Neubaues durchgeführt, von wo aus die große Kichtkrone hochgezogen wurde. Nach einer Anſprache des Reichsmini⸗ ſters der Luftfahrt, General Göring, zog die Belegſchaft ge⸗ ſchloſſen nach dem Sporkpalaſt, in Nen ein Feſtſchmaus der 5000 ſtattfand, an dem in bunter Folge Arbeiter und Mini⸗ ſter, Konſtrukteure und Offiziere, keilnahmen. Rieſige Hakenkreuzbanner umſäumten den Rohbau des Luftfahrtminiſteriums, kleine Richtkränze krönten die Ma⸗ ſten. Beſondere Ausſchmückung hatte die Säulenhalle an der Wilhelm⸗ Ecke Leipziger Straße erfahren. Von der breiten Front hob ſich wirkungsvoll vom ſchwarzen Tuch⸗ grund das neue Hoheitsabzeichen der Flieger, ein fliegender ſilberner Aar, ab, der in den Fängen ein Hakenkreuz hielt. Hier in der Vorhalle, einem Säulengang, fand im Beiſein eines kleinen Kreiſes von Ehrengäſten die feierliche Ein⸗ mauerung der Kaſſette ſtatt. Inzwiſchen war auf dem freien Platz vor der Säulen⸗ halle eine Kompagnie der Luftwaffe unter Führung eines Muſikzuges aufmarſchiert. Punkt 15 Uhr kündeten Heilrufe vom Wilhelmplatz her die Ankunft des Reichsminiſters der Luftfahrt an, Nach der Meldung ſchritt der Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe die Front der Kompagnie ab. Der Baumeiſter, Profeſſor Dr. Ing. Sagebiel, ver⸗ las ſodann eine Urkunde, die zum Gedenken an dieſen feier⸗ lichen Akt von Reichsminiſter General Göring unterzeichnet und in die Kaſſette eingelegt wurde. Außerdem wurde in dieſe Kaſſette eingelegt die wichtigſten Kulturreden des Führers, die geſamte Baugeſchichte des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums, Silbermünzen, Briefmarken, ein Säckchen mit beim Bau gefundenem Bernſtein, Tageszeitungen, die Bild⸗ niſſe des Führers, des Reichsminiſters General Göring und des Profeſſors Sagebiel ſowie ein vollſtändiger Grundriß des Baus. Görings Hammerſchlag Die Kaſſette wurde darauf in den Fußboder verſenkt und eine ſchwere Marmorplatte darüber geſtülpt. Dann tat der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General Göring, den Hammerſchlag mit folgenden Worten: „Möge dieſer Bau ſo unerſchülterlich ſein wie unſer Wille iſt, dem Vaterland zu dienen, damit es ein Volk der 5 eine Nation der Ehre und ein Reich der Herrlichkeit eibe.“ Mit einem Spruch des Bauherrn und des Poliers wurde der Feſtakt in der Säulenhalle beendet. Anſchließend begaben ſich die Ehrengäſte in den Garten zum eigentlichen Richtfeſt. Teuerungswelle in Holland Zunehmende Beunruhigung der Bevölkerung. Amſterdam, 14. Oktober. Seit mehreren Wochen machen ſich in Holland ſtarke Preisſteigerungen für Lebensmittel bemerkbar. Vor allem die Fleiſch-, Jett. und Speckpreiſe ſind in einer Weiſe ge⸗ ſtiegen, daß ſich weiter Kreiſe der Bevölkerung eine große Beunruhigung und Unzufriedenheit bemächtigt hat. In der Stadt Arnheim ſind z. B. die Fettpreiſe im Ver⸗ gleich zum Sommer um rund 100 v. H. geſtiegen. In Maastricht hat ſich die Stadtverordnetenverſammlung ein⸗ gehend mit dieſen Preiserhöhungen befaßt. Es wurde hier⸗ bei u. a. auch feſtgeſtellt, daß die Steinkohlenpreiſe in jüng⸗ ſter Zeit um drei Gulden für 1000 Kilogramm erhöht wor⸗ den ſeien. Es wurde ſchließlich an den Magiſtrat das Er⸗ ſuchen gerichtet, wegen dieſer Vorgänge dringliche Borſtellungen bej der Regierung zu erheben. In mehreren Verbraucherverſammlungen und in Zuſammenkünften von Schlächtern und Viehzüchtern wurden ſchwere Vorwürfe gegen die Kriſenpolitik der Re⸗ gierung erhoben, wobei die Anſicht ausgedrückt wurde, daß die ſeinerzeit von der Regierung zur Stützung der Land⸗ wirtſchaft errichteten Kriſenzentralen viel zu koſtſpielig arbeiteten und die ſtaatlichen Ueberwachungsmaßnahmen die Lebensmittel unnötig verteuerten. Dieſe bezeichnenden Vorgänge in Holland ſtehen nicht allein da. Bekanntlich hat beiſpielsweiſe 1 nd über ähnliche e e zu klagen. Es ſei nur an die Klagen der Londoner Preſſe über die große Butterver⸗ n e e der britiſchen Hauptſtadt erinnert. Wir werden auf di 1 eſe Tatſachen noch zurückkommen. Jedenfalls iſt Deutſchland, gemeſſen an den Marktſchwierigkeiten an⸗ derer Länder, recht gut daran. Von einer allgemeinen Le⸗ bensmittelteuerung kann bei uns keine Rede ſein. Die vor⸗ übergehenden lokalen Schwierigkeiten in der Butterverſor⸗ gung, die in kurzer Zeit ihre endgültige Löſung finden, ſpielen hiergegen gar keine Rolle. e A ³· r—— ̃ ͤ-•wͤ—— Dr. Frick in Saarbrücken Bedeutſame Rede des Reichsinneuminiſters. Saarbrücken, 13. Oktober. In Saarbrücken fand eine große Kundgebung ſtatt, auf der Keichsinnenminiſter Dr. Frick eine bedeutſame Rede hielt. Nach kurzen Begrüßungsworten des Saarbrückener. Oberbürgermeiſters DBürrfeld führte Reichsminiſter Dr. Frick u. a. folgendes aus: Ich überbringe Ihnen die herzlichſten Grüße des Füh⸗ ters und Reichskanzlers, der mich geſtern zum Vortrag empfangen hat und der ſelbſt den lebhafteſten Wunſch geäußerk hat, Sie bald hier perſönlich begrüßen zu können. Sieben Monate ſind ins Land gegangen ſeit dem denk⸗ würdigen Tage, als das Saarland wieder zum Vaterland zurückkehrte, inzwiſchen iſt die Rückgliederung des Saar- landes an das Reich weiter fortgeſchritten und nahezu voll⸗ endet. Es war keine leichte Aufgabe, die Ihnen und dem Reich mit dieſer Rückgliederung geſtellt war. Durch die Abtrennung vom Reich war die Rechtsent⸗ wicklung im Saarland vielfach eine ganz andere. Durch die wirtſchaftliche Abſchnürung und durch die franzöſiſche Zoll⸗ grenze haben ſich auch die wirtſchaftlichen und Währungs⸗ verhältniſſe anders entwickelt als im Reich. Gewaltige Opfer mußten nach der Rückgliederung ſowohl von der ſaarlän⸗ diſchen Bevölkerung als auch vom Reich durch er⸗ hebliche Zuſchüſſe gebracht werden, um dieſe Rückgliederung reibungslos ſich vollziehen zu laſſen. Ganz beſonders Dank muß ich dabei dem Reichskommiſ⸗ ſar für die Rückgliederung, Gauleiter Bürckel, für ſeine um⸗ ſichtige und unermüdliche Arbeit abſtakten, aber auch der Sdarbevölkerung für das große Verſtändnis und die be⸗ wundernswerte Dißziplin, mit der ſie alle Maßnahmen des Reiches zur Verwirklichung der Kückgliederung aufgenom- men hat. Wir ſind uns darüber einig, daß das Saarland in ſeinar heutigen Verfaſſung, wie es der Verſailler Vertrag ſchuf, ſo ſchnell wie möglich verſchwinden muß, d. h. daß es an ein größeres Gebiet angeſchloſſen werden muß. Es iſt ja ſeinerzeit die Entſcheidung des Führers dahin gefallen, daß das Saarland nach ſeiner Rückgliederung am 1. März nicht wieder auseinanderfallen ſoll. Das war für die erſte Zeit der Rückgliederung. Jetzt aber wird die Frage aufkommen, was geſchehen ſoll. Ich glaube, wenn auch die Reichs reform noch einige Zeit auf ſich warten laſſen wird— der Führer allein wird die⸗ ſen Zeitpunkt beſtimmen— ſo wird es doch nötig ſein, die⸗ ſes Land möglichſt bald mit einem anderen deutſchen Land, einem benachbarten Land, mit dem es ſchon in engſten wirtſchaftlichen und kulturellen Beziehungen ſtand, nicht nur wie jetzt parteiorganiſatoriſch, ſondern auch ſtaatspolitiſch in engen Juſammenhang zu bringen. Alle dieſe Fragen werden von der Reichsregierung mit Ge⸗ wiſſenhaftigkeit geprüft und vom Führer in letzter Linie entſchieden werden. Die ganze Welt hallt augenblicklich von Kriegsgeſchrei wider. Nur das angeblich Deutſchland befindet ſich in völliger Ruhe. Bor nunmehr zwei Jahren hat der Führer den Aus⸗ tritt aus dem Völkerbund erklärt. Ich glaube, deutſche Volksgenoſſen, es iſt niemand unter uns, der nicht froh iſt, daß der Führer vor zwei Jahren dieſen entſcheidenden Schritt getan hat. Man kann ſagen, daß der Völkerbund fog die Urſache und der Erreger neuer Kriege iſt. Unſer Krieg, den wir führen, iſt Krieg und friedenſtörende der Krieg gegen Hunger und Kälte. Wir wollen nichts anderes, als unſer eigenes Volk erobern. Reichsminiſter Dr. Frick befaßte ſich dann mit den kirchlichen Fragen und erklärte dabei: Chriſtus hat geſagt:„Mein Reich iſt nicht von dieſer Welt“ und in jenes Reich wird ſich auch der Nationalſozialismus niemals ein⸗ miſchen. Was aber weltliche und politiſche Dinge angeht, ſo iſt dafür allein zuſtändig und maßgebend die National⸗ ſozialiſtiſche deutſche Arbeiterpartei und der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat. Wenn wir dieſe klaren Zuſtändigkeitsgrenzen von beiden Seiten einhalten, wird es niemals zu ernſten Der Srbfohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindeublatt. Copyright by Verlag Reues Leben Bayr. Gmain. Obb.(Nachdenck verboten) 31 5 ee Als wollte der Himmel den Regen nachholen, den er bisher verſäumte, ſo regnet es ſeit Wochen. Wolkenbrüche ehen nieder. Die Waſſer haben keinen Abfluß mehr; ſie 6 1 ſich an den tiefer gelegenen Orten wie in früherer Zeit. Die Waſſerkunſt des fremden Erbauers verſagt. Sind die Röhren während der langen Dürre geborſten? Oder lief ein Fehler unter in dem großen Röhrennetz? Niemand kann es ſagen, und niemand fragt danach. Die Gruben füllen ſich mit Waſſer. Die Lachen und Tümpel ſind wieder da. „Wir haben unſer Geld umſonſt verſchwendet,“ irgend jemand, und ein anderer ſtimmt bei: „Ja, das iſt wahr. Aber Gott ſei Dank, Waſſer! Es kann noch regnen.“ Im Herzen gibt jeder lange ſchon dem Schulzen recht; aber niemand t es laut. Wozu auch! Ein andermal wird jeder ſich der beſſeren Einſicht des Rabelhofers beugen. Der Birkhof, der am tiefſten liegt, muß die meiſten Waſſer aufnehmen. Das 11 mühevolle Arbeit, und die Laune des Bauern iſt ſchlechter denn je Jetzt kann er nicht Tag um Tag zur Stadt, wohin die Luft ihn treibt, jetzt muß er ſorgen, daß das Waſſer nicht in Stall und Scheune rinnt. Im Keller ſteht es ſchon ein halb Meter hoch. Die Jauchegrube reißt er auf, die bisher ſorglich gedeckt war, damit nicht unverſehens ein Menſch hineingerät. Gurgelnd verſchwinden zuerſt die Waſſer; aber bald bleiben ſie ſtehen und bleiben noch, als anderswo die Waſſer ſchon verſickern und verdunſten.. Der Bauer denkt nicht mehr daran die Grube wieder ſpricht es gibt noch Zwiſtigkeiten kommen. Wenn der Staat verfügt, daß die öffentlichen Körperſchaften die Flagge des Reichs hiſſen, ſo können wir auch verlangen, daß die Kirchen an den natio⸗ nalen Feiertagen die Hakenkreuzfahne hiſſen. Der Redner beſchäftigte ſich dann eingehender mit den in Nürnberg erlaſſenen Geſetzen und kündigte dabei an, daß in kürzerer Zeit die Ausführungsbeſtimmungen erlaſ⸗ ſen würden. Man werde auch weiter daran denken, durch eine geſetzliche Regelung eine Einſchränkung der wirkſchaftlichen Betätigung der Juden durchzuführen, um damit allen Einzelaktionen vorzubeugen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen befaßte ſich Dr. Frick noch eingehender mit dem Winterhilfswerk und den gewaltigen vom Führer geſtellten Aufgaben. Er ſchloß ſeine Rede mit den Worten: Niemals iſt Deutſchland beſiegt worden, wenn es einig war. Solange wir einig zuſammen treu hinter dem Führer ſtehen und ſeiner genialen Füh⸗ rung folgen, ſo lange wird uns kein Feind etwas anhaben können. Die Kundgebung wurde mit dem Geſang des Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes geſchloſſen. Kurzmeldungen Glückwunſch des Führers an die Reichsſtatthalter Wagner und Loeper. München, 14. Oktober. Der Führer und Reichskanzler richtete an Reichsſtatthal⸗ ter Robert Wagner in Karlsruhe folgendes Tele- gramm: Zum heutigen Geburtstag ſende ich Ihnen, mein kieber Parteigenoſſe Wagner, meine herzlichſten Glückwünſche. gez. Adolf Hitler. An Reichsſtatthalter Loe per, Deſſau, ſandte der Füh⸗ rer folgendes Telegramm: Zum heutigen Geburtstage ſende ich Ihnen, mein lieber Parteigenoſſe Loeper, meine herzlichſten Grüße und meine beſten Wünſche für Ihre Geneſung. gez. Adolf Hitler. Die deutſche Regierung hat die rückſtändigen Mitglieds⸗ beiträge von ungefähr fünf Millionen Schweizer Franken an das Völkerbundsſekretariat überwieſen. Die dritte Hamburger Funkausſtellung wurde durch den Präſidenten der Reichsrundfunkkammer, Miniſterialrat Horſt Dreßler⸗Andreß, eröffnet. Die Vereinigung Carl Schurz veranſtaltete in Berlin einen Empfang zu Ehren des früheren amerikaniſchen Bot⸗ ſchafters in Berlin, Prof. Dr. Jacob Gould Schurman. Im Auswärtigen Amt hat der Austauſch der Ratifi⸗ kationsurkunden des Deutſch⸗Schweizeriſchen Verrechnungs⸗ abkommens vom 17. April 1935 ſtattgefunden. Regierungswechſel in Polen Rücktritt des Kabinetts Slawek. Warſchau, 12. Oktober. Der bereits ſeit längerer Zeit erwartete Rücktritt der polniſchen Regierung iſt jetzt erfolgt. Im Anſchluß an einen kurzen Miniſterrat begab ſich Riniſterpräſident Slawek zum Skaatspräſidenten Moscickt und bot ihm den Geſamkrück⸗ krilt des Kabinetts an. Der Staatspräſident hat das Kück⸗ krültsgeſuch angenommen. Der Regierungswechſel in Warſchau ſtellt keine Ueber⸗ taſchung dar. Man erwartete ihn ſchon ſeit längerem, nach⸗ dem die neue Verfaſſung unter Dach und Fach gebracht worden war und auf ihrer Grundlage auch bereits allge⸗ meine Wahlen ſtattgefunden hatten. Die neue Regierung wird vermutlich ſo zuſammengeſetzt werden, daß ſie vor allem den dringenden wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben ge⸗ recht werden kann. i Warſchau, 14. Oktober. Die Liſte des neuen polniſchen Kabinetts, die Miniſter⸗ präſident Zyndram⸗Koſcialkowſki dem Staatspräſidenten vorgelegt hat, iſt am Sonntag vom Staatspräſidenten Unterzeichnet worden. Folgende Miniſterien ſind anders beſetzt worden: Mini⸗ ſterpräſident Zyndram⸗Koſcialkowfki, Innenminiſter: Racz⸗ kiewicz(früher Senatsmarſchall, zuletzt Woiwode von Kra⸗ kau), Finanzminiſter: der ehemalige Handelsminiſter Kwiatkowſki, Handelsminiſter: General Gorecki, Kultus- miniſter: Profeſſor Chylinfki, Miniſter für öffentliche Für⸗ ſorge: Jaſzcezolt. zu ſchließen. Sobald die Macht des Waſſers nachläßt, fährt er zur Stadt. 5 Der kleine Georg hat ſeine Freude an dem Waſſer. So etwas gab es bisher in ſeinem Leben noch nicht. Vorhin ſah er den Vater fortfahren. Jetzt iſt er ſicher auf dem Hof vor böſem Wort und Schlag. Schnell holt er ſeinen kleinen Kahn aus Kiefernborke, den ihm der Knecht ge⸗ ſchnitzt hat. Viele Tage hat er ſich mit dem Schiffchen ſchon⸗ vergnügt, wenn er allein war auf dem Hof. Da war das flache Waſſer nicht gefährlich. Jetzt kommt das Kind mit ſeinem Spielzeug der Jauchegrube immer näher. Eber. ſteht es ſein Schifflein in dem braunen Loch verſchwinden Das iſt dem Kleinen nicht recht. Er ſtreckt die Arme vor um es vor dem Untergang zu retten und kommt dem Rand zu nahe. Ein Todesſchrei durchdringt die Luft! Kam er von dem entſetzten Kinde, das plötzlich den Halt verlor und in die Tiefe ſtürzte? Stieß ihn die Mutter aus, die am Fenſter ſtand und den Knaben ſtürzen ſah? Im Augenblick ſind viele Hände da, das Kind zu retten. 206 einiger Mühe zieht man es mit Stangen aus dem och. Jetzt holten die ſchnellſten Pferde den Arzt nicht ſchnell genug herbei und die beſten hat der Huber mit. Wie ein Lauffeuer geht die Kunde durch das Dorf, daß der Knabe des Birkhofs in der Jauchegrube ertrunken ſel. Der Friedel aus dem Rabelhof iſt der erſte auf dem Platz, aber er weiß auch recht gut, daß nicht viel zu retten ſein wird. Wie leblos liegt der kleine Körper auf dem Boden. Sofort ſetzen unter des Junglehrers Leitung die Wieder⸗ belebungsverſuche ein, die auch nach geraumer Zeit mit 1 0 gekrönt ſind. Der Knabe atmet wieder; aber als der Arzt nach Stunden kommt, liegt das Kind in ſchwerem ieber und ringt nach Luft. Die uftwege ſind durch den chmutz verſtopft. Dr. Reiter zuckt die Achſeln. Er wird tun, was er kang: aber viel Hoffnung hat er nicht. Zur ſelben Zeit, als im Birkhof eine junge Kindesſeele um das Leben kämpft, rüſtet die ehrwürdige Mutter des — ——— 5 Das Athener Regierungsprogramm Wiederaufrichtung der Monarchie. Wirkſchaftlichet Wiederaufbau. Die neue griechiſche Regierung hat eine Kund die Bevölkerung erlaſſen. Die Regierung, ſo heißt es dart ſehe ihre Aufgabe darin, die Volksabſtimmung über 1 Rückkehr König Georgs II. durchzuführen. Die Rückkehr 1 Königs ſei für die Ordnung der politiſchen Verhältniſe 5 Landes eine gebieteriſche Notwendigkeit. Die zweite All gabe der neuen Regierung ſei es, Geſetze auszuarbeiten 10 durchzuführen, die den Wiederaufbau des Landes zum Ziel haben. a Der König wartet die Volksabſtimmung ab König Georg von Griechenland, der ſich zur Zeit n London aufhält, wurde durch den griechiſchen Gefandken bon der Wiederherſtellung der Monarchie in Griechenland unter gebung an richtet. D g erklärte, daß er ſeinen ſtets ausgedrückten Wunſch für die Einigkeit und das Glück des griechiſchen du kes erneuere Der König bleibt in London, bis das Ergebnzz der Volksabſtimmung in Griechenland bekannt iſt. Unter Beteiligung zahlreicher Fürſtlichkeiten wurde 1 Rom die Hochzeit des dritten Sohnes des ehemaligen Köniz von Spanien, Don Juan, Prinz von Aſturien, der naß dem Verzicht ſeiner beiden älteſten Brüder als Thronpri⸗ tendent gilt, mit ſeiner Kuſine, der Prinzeſſin Maria Merce: des von Bourbon, gefeiert Erdbeben in Mittelaſien 50 Tote und 300 Verletzte. Moskau, 14. Oktober. An der Jbeten eech Grenze hat ſich ein furchtbares Erdbeben ereignet, das nach vorläufigen Mitteilungen etwa 50 Tote und über 300 Vet. letzte gefordert hat. Wie die ſowjetruſſiſche Telegraphenagentur aus Staling⸗ bad, der Hauptſtadt der Sowjetrepublik Tadſchikiſtan im S den Ruſſiſch⸗Turkeſtans, meldet, hat ſich die Naturkalg ſtrophe bereits am 8. Oktober zugetragen. Das Zentrum des Bebens befindet ſich im unwirklichen Gebirgsgeblet van Towil⸗Dorinſk in Tadſchikiſtan, in dem furchtbare Verwi ſtungen angerichtet worden ſind. Die drahtlichen Verbindun⸗ gen mit dem Erdbebengebiet ſind unterbrochen, ſo daß Nag, richten über das ſchwere Unglück nur ſpärlich in die Außeſ⸗ welt dringen. 500 Perſonen in Paris feſtgenommen. Paris, 14. Oktober. Für Samstagabend waren auf den Pariſer Opernplatz von den nationalen Gruppen Kunz. gebungen angeſagt worden. Das Leitwort dieſer Kund⸗ gebungen ſollte„für Neutralität“ und„gegen Sühnemaß⸗ nahmen gegenüber Italien“ lauten. Obwohl die Polizeipr⸗ fektur dieſe e verboten hatte, kam es zu An ſammlungen. Gegen 22 Uhr hatte die Polizei etwa 500 Perſonen feſtgenommen. Zur großen Ueberraſchung der Beamten gehörten die Feſtgenommenen zum größten Tel der marxiſtiſchen Volksfront an oder ſtanden ihr nahe. Unwetter über Dänemark. Das ſüdliche Dänemark i von heftigen Unwettern heimgeſucht worden. Sturm, Hagel und Blitzſchlag richteten bedeutende Schäden an. Beſonderz ſchwer hatte die kleine Inſel Romsö im Großen Belt zu lei den. Das Haus des Leuchtturmwärters wurde von eier Windhoſe ſtark beſchädigt. In einem alten Eichenwald, der unter Naturſchutz ſteht, hat der Sturm ſchwere Verwulſtun⸗ gen angerichtet. In einer Breite von 200 bis 300 Meter ſind die gewaltigen Eichen entwurzelt oder wie Zündhölzer mitten durchgeknickt. Hochwaſſergefahr in Leningrad. Nachdem Leningrad erſt vor drei Tagen von einem Orkan heimgeſucht worden war, wobei die Newa die niedrig gelegenen Stadtteile über; ſchwemmte, droht der Stadt erneut ſchwere Unwetter⸗ ud Hochwaſſergefahr. Vom Finniſchen Meerbuſen her dtült ein ſchwerer Südweſt die See in die Newa, die von Stunde zu Stunde ſtärker anſchwillt. Der Waſſerſpiegel des Fluſſez iſt bereits um 100 Zentimeter über den normalen Stand ge⸗ ſtiegen. Drei Opfer eines Eiſenbahnunglücks in Algerien. J. der Nacht entgleiſte ein aus Perſonen⸗ und aus Güterwagen beſtehender Zug bei Telergma in Algerien. Drei Reiſeſde kamen ums Leben, und zwar die Frau eines Zuavenunter⸗ offiziers, die Witwe eines Majors und ein Zuavenunter⸗ offisier. Die Entgleiſung dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß durch die anhaltenden Regengüſſe die Beſchotterung der Gleiſe weggeſpült worden war. Rabelhofes zum letzten Abſchied. Eine ihrer Beſucherinnen war in den jüngſt vergangenen Tagen die alte Birknerin Da kam die Sehergabe über die ſchwache Greiſin. „Nachbarin,“ hauchte ſie.„Die Zeit des Leidens iſt bah aus. Ihr werdet hochgeehrt in Euer Eigentum zurüt⸗ kehren. Ich ſeh eine Flamme über den Birkhof gehen. See wird verbrennen, was nicht Euer iſt.“ 5 Danach begehrt ſie die Kinder zu ſehen, und ſie bringen ihr den Urenkel Ehriſtoph Buchner und die kleine Stina Birk. Ihre Hände leg! die Scheidende auf die unſchuldigen Häupter und lächelt wiſſend. Aber gleich ſchüttelt ſie den Kopf. Man hat ſie nicht verſtanden. 17 7055 „Die Kinder wollt ich ſehen, den Friedel und die Chriſtel! Schon lange hat die Ahne mit ſcharfem Auge erkannt daß es zwiſchen den beiden nicht mehr ſo iſt, wie es vergangenen Tagen war. Sie gehen einander aus den Wege und hatten doch ſonſt ſo viel zu reden, wenn ſie be ſammen waren, ſo oft der Burſch auf Ferien kam. Daf es nicht am Friedel liegt, wenn es jetzt anders iſt, ſp! die Greiſin auch. 5. „Kommt, ſetzt euch her! Ich will noch einmal mit euch reden. Singt mir das Lied. Ich hörte es ſo gern.“ Der Friedel ſieht Chriſtine an, Ehriſtine ihn. Der Groß, 1 Lieblingslind ſtimmen ſie an, ſo ſchwer es ihnen wird. 725 . mich gehen, laß mich gehen, daß ich Jeſum möge ſehen!“ „Nein, wehrt die Greiſin ab,„ſo weit iſt es noch nich Mein Lied ſollt ihr mir ſingen, wenn es zu Ende mit 110 geht. Jetzt hab ich noch etwas zu ſchaffen. Euer Lied w ich hören. Wiſſen will ich, ob ihr es noch miteinander ſingen könnt.“ a „Das Heckenroſenlied?“ ſpricht das Mädchen mit roten Wangen.„Großmutter, es iſt ja Herbſteszeit, und keine Heckenroſe blüht.“ f „Was tut das, meine Kinder! Wenn nur im Herzen die Roſe blüht.“ 0 „Da muß ich aber meine Laute holen,“ ſagt der Vur ——— und eilt hinaus. (Fortſetzung folgt) 5—— — ſtel wurd por heite getöl geſte Han wehr ein fluch ſprid Bau freill Jo b tre. Wen — wei tur Tre samt Tut. Viel benu dazu Oeln Stul in d lich. 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Oktober. die badiſche Landeshauptſtabßt ſtand am Wochenende unter dem Eindruck des diesjährigen 11. Badiſchen Sängerbundesfeſtes, das am Samstag und Sonnkag in ſhten Mauern abgehalten wurde. die Stadt Karlsruhe hat nichts verſäumt, um ihren Gäſten einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Die Haupt⸗ ſraßenzüge umſäumten hohe Flaggenmaſte. Girlanden und Blumenſchmuck zierten vornehmlich die Geſchäftshäuſer und die Gaſtlokate Märchenhaft aber ſchien der Kern des Stadtbildes am Abend, als die künſtliche Beleuchtung die Untiſſe der öffentlichen Gebäude und Plätze aus dem Dun⸗ kel herausholt und an den Häuſern unzählige weiße Lämpchen glühen. Auf einem günſtig verlaufenen Begrüßungsabend in der Feſthalle folgte die Reihe der Konzertveranſtaltun⸗ gen, über die wir noch ausführlich berichten werden. In der zweiten Mittagsſtunde ſang die Karlsruher Volkscchul⸗ jugend auf allen größeren Plätzen ihre Lieder zur Freude eines zahlreichen dankbaren Publikums. Auch die offene Singſtunde vor dem Badiſchen Staatstheater, die unter der Leitung des Kapellmeiſers E. Sauerſtein tand, erreichte ihren Zweck durch die ſtarke Beteiligung der ſangesluſtigen Bevölkerung. Im Stadtgarten hatte inzwiſchen in Geſtalt eines richtigen Jahrmarktsrummels, trotz der nicht gerade günſtigen Witterung, ein reges Volks⸗ feſttreiben eingeſetzt. Der Abend brachte das Karlsruher der Verkehr in den Feſtſtraßen, die einer glichen, ins rieſenhafte wuchs. Auch der dicht gefüllt von Menſchen. E Weinheim.(Außer Strafverfolgung ge⸗ ſtellt.) Aus dem Anterſuchungsgefängnis in Mannheim wurde der 36 Jahre alte Fr. Zimmermann entlaſſen, der vor einem Vierteljahr im Streit wegen Familienangelegen⸗ heiten den Lederarbeiter K. Gärtner durch einen Meſſerſtich getötet hat. Der Angeſchuldigte wurde außer Verfolgung geſtellt. Wertheim.(Der Baumſtamm als Kirchen⸗ bank.) In dem Dörflein Urphar, unweit Wertheim, ſteht, wehrhaft und wuchtig, eine der älteſten Kirchen des Landes. eit rührend ſchlichter Bau, der ehemals auch als letzte Zu⸗ flucht in Kriegsnöten gedient haben mag. Das Innere ent⸗ ſpricht dem Aeußeren: die Bauern müſſen auf unbehauenen Baumſtämmen ſitzen. Von dent bäuerlichen Lederhoſen ſind ſteilich dieſe merkwürdigen Kirchenbänke in Jahrhunderten ſo blank poliert, daß keine Splittergefahr mehr beſteht.. Wertheim.(Die einzige Doppel⸗Wendel⸗ tteppe der Welt.) Daß zur Höhe eines Turmes eine Wendeltreppe emporführt, iſt nichts Beſonderes. Daß aber — an dieſe Treppe ſich gleichſam anſchmiegend— noch eine zweite hinaufgeht— das gibt es, wie Sachkenner behaupten, ur einmal: in Wertheim am Main. Man findet dieſes Tteppenwunder im Turm des Rathauſes, das 1540 durch Zu⸗ ſammenfaſſung zweier Bürgerhäuſer geſchaffen wurde. In den Turm mögen ſich dazumal beide Parteien geteilt haben. Vielleicht waren ſie zu vornehm, eine Treppe gemeinſam zu benutzen,— ſo bauten ſie zwei Treppen und zwei Eingänge dazu. 5 Eberbach.(Gräßlicher Unfall.) Frau Schwinn⸗ Delmühle verunglückte beim Fenſterputzen dadurch, daß der Stuhl, auf dem ſie ſtand, zuſammenbrach und Holzteile ihr 1 85 Leib drangen. Der Zuſtand der Verletzten iſt bedenk⸗ lich. () Baden⸗Baden.(Die acht neuen Glocken der Stiftskirche.) Die acht neuen Glocken, die in der Glocken⸗ gießerei Grüninger in Villingen für die Stiftskirche gegoſſen wurden, trafen am Samstag nachmittag hier ein und er⸗ hielten am Sonntag ihre kirchliche Weihe. Sie werden zuſammen mit der alten Chriſtusglocke eines der ſchönſten ſüd⸗ deutſchen Geläute bilden, das dem Fuldaer Domgeläute ähnelt. (-) Säckingen. Lichtfeſt, wobei via triumphalis Schloßplatz war (Die Forellen bleiben aus.) Unter den Fiſchern der Säckinger Gegend wird ſchwer darüber geklagt, daß in dieſem Jahre ſo wenig Forellen gefangen werden. Für dieſen Rückgang in der Forellenfiſcherei hat man noch keine genügende Erklärung. Tatſache iſt jedenfalls, daß der Forellenbeſtand des Rheines in den letzten zwei Jahren ſehr zurückgegangen iſt. Vermutlich hat auch die gigen Jahren litten, Seuche unter der die Forellen vor die Jungbeſtände ſtark gelichtet. „Der Bettelſtudent“ Erfolgreiche Neuinſzenierung im Nationaltheater. I Mannheim. Millöckers entzückende Operette „Der Bettelſtudent“ erlebte im Mannheimer Natio⸗ naltheater eine ſchwungvolle Neuinſzenierung. die klaſ⸗ ſiſchen Schlager, die vielfältigen Regiemöglichkeiten, die dankbaren Haupt⸗ und Chargenrollen verſprachen von vornherein einen erfolgreichen Abend. Daß aber der Beifall ſchon auf offener Szene und am Schluß eines jeden der drei Akte ſo ſtürmiſche Formen annahm, dürfen die Mit⸗ wirkenden als ihr eigenes Verdienſt buchen. Wem man den Löwenanteil daran zuſchreiben ſoll, iſt ſchwer zu ſagen. Gehen wir alſo der Reihenfolge nach, fangen wir, wie es ſich gehört, bei der Muſik an, um Karl Klauß und einem Orcheſter das ihm zukommende Lob auszusprechen. Der muſikaliſchen Leitung war die ſchmiſſige Regie Hans Beckers ebenbürtig. Das fröhliche Durcheinander im Ge⸗ fängnishof und auf der Krakauer Meſſe, die großen Auf⸗ züge mit Pauken und Trompeten und begeiſterter Volks⸗ menge hatten den 1 5 operettenhaften Schwung. Be⸗ ſonders hübſch gelen er Regie der pompöſe Einzug des Fürſten Wybicki, des großen Millionärs— dreizehn Mil⸗ lionen 5 5(vielleicht noch etwas mehr!)“ und der Hoch⸗ zeitsaufzug mit dem anſchließenden Skandal. Hans Blan⸗ des Bühnenbilder waren nett und teilweiſe recht originell, und der techniſche Leiter Walter Hoffmann konnte— vor allem im letzten Aufzug— wieder einmal mit ſeinen Künsten brillieren. f Das friſche Spiel der Darſteller riß von Anfang an mit. ax Reichart in der Hauptrolle des Bettelſtudenten, Albert v. Küß wetter als Herzog Adam, Wilhelm rieloff, der als martialiſcher Gouverneur die gute Laune der Zuhörer immer mehr zu ſteigern wußte und bei einem ſeiner Solis in extemporierten Strophen die hohe annheimer Stadtverwaltung und den geſtrengen Inten⸗ danten zum Beſten hatte, machten ibre Sache aleich aut. Verkehrsfragen des Odenwalds und der Bergſtraße Zuf Anregung und unter Leitung des Gebietsreferen⸗ ten für Odenwald und Bergſtraße, Direktor Hanns Fiſcher⸗ Darmſtadt, fand ein von Bürgermeiſtern und örtlichen Verkehrsvereinsvorſitzenden des angegebenen Gebietes gut beſuchter Schulungskurs ſtatt, bei dem Hanns Fiſcher über das Land zwiſchen Main und Neckar aks Reise und Erho⸗ lungsgebiet ſprach. Alljährlich ſetzt an der von der Natur bevorzugten Bergſtraße der Fremdenzuſtrom ſchon im Vorfrühling ein, während der Sdenwald für die Verkehrs⸗ werbung vielfach noch Neuland iſt. Die unberührte Schön⸗ heit dieſes Gebirges mit ſeinen ſtillen Dörfern und Fach⸗ werkbauten, ſeinen tiefen Wäldern und hiſtoriſchen Gebäu⸗ den aus der Frühzeit unſerer Geſchichte, wie der Ein⸗ ghardsbaſilika, dem Kloſter Lorſch, dem römiſchen Grenzwall, gilt es propagandiſtiſch wirkſam herauszu⸗ ſtellen. An ſich verfügt der Odenwald über gute Eiſenbahn, und Autobusverbindungen, die Durchgangsſtraßen ſind in beſter Verfaſſung. Um die Reichsautobahn ſtärker als Zu⸗ gang zu unſerem Heimatgebiet auszunutzen, iſt an die Propagierung der alten NMibelungenſtraße von Worms nach Würzburg gedacht. Sie führt von der Nibelungenſtadt über Lorſch, Bensheim, Lindenfels, Reichelsheim, Mi⸗ chelſtadt, Erbach, Amorbach, Miltenberg, Wertheim nach Würzburg. Dieſe 160 Kilometer lange Strecke durch ſchönſte und abwechflungsreichſte deutſche Ge⸗ birgs⸗ und Flußlandſchaft berührt zahlreiche hiſtoriſche Stätten und dürfte vor allem die Autofahrer anreizen; die Zufahrt von der Reichsautobahn iſt in Lorſch. Der Gebietsreferent empfahl den Bürgermeiſtern die ſorgſame Betreuung der Jugendherbergen, denn aus den Jugendwanderern würden einſt Familienväter, die dann die Plätze fröhlicher Jugendzeit gern als zahlende Gäſte wieder aufſuchen, hob die Eignung von Bergſtraße und Odenwald ſowohl für Kdfß⸗ Urlauber, wie auch als Erho⸗ lungsgebiet für durchſchnittlich begüterte Volksgenoſſen her⸗ vor und betonte die gute Zuſammenarbeit mit dem Oden⸗ waldklub. Schon im erſten Reiſe- Vierteljahr 1935, alſo vom 1. April bis 1. Juli dieſes Jahres, haben manche Odenwald. orke eine höhere Uebernachkungsziffer erreicht, als während des ganzen Jahres 1934. Es gelte bei der Werbung nicht in alten Formen zu er⸗ ſtarren. So könnten beiſpielsweiſe Ausſichtswagen der Reichsbahn auch in den landſchaftlich ſchönen Teilen unſeres Gebietes eingeſetzt und die Zahl der Karten für Rundreiſen durch den Odenwald erhöht werden, möglichſt auch mit an⸗ deren Ausgangspunkten als Darmſtadt. Der Angelſport in den Forellenbächen des Odenwaldes wäre in einem beſon⸗ deren engliſchen Proſpekt zu empfehlen, während für die Propaganda in den romaniſchen Ländern der Waldreichtum des Odenwaldes ſtärkere Hervorhebung verdiene. Eine Klebemarke an den Autos„Rhein⸗Main— gaſtliches Land“ werde von guter Wirkung ſein. Notwendig ſei auch, die Landſchaft und das Dorfbild von häßlicher Reklame zu be⸗ freien. Zum Schluß empfahl der Redner den Ortsvertretern, fle in den r i usage, die weder durch Her kommen oder Brauch gerechtfertigt ſeien noch ein eigenes heimatgebundenes Geſicht hätten, möglichſt einzuſchränken. Der Städter habe für die Echtheit ländlicher Feſte ein feines Empfinden. Ein furchtbarer Raubüberfall wurde nachts in einer Laubenkolonie in ene e auf den 83jährigen Rentner Johann Lablack verübt. Der Greis, von dem be⸗ kannt war, daß er über größere Geldmittel verfügte, über⸗ raſchte in der Laube einen Einbrecher und ſchrie laut um Hilfe. Dieſer ſchlug nun mit einem ſchweren Hammer rück⸗ ſichtslos auf den alten Mann ein und ſtreckte ihn durch meh⸗ rere wuchtige Hiebe nieder, ſo daß er mit ſchweren Schädel⸗ verletzungen und zwei Armbrüchen blutüberſtrömt zuſam⸗ menbrach. Der Täter, ein 18jähriger Heinz Hartwig aus Neukölln, flüchtete, ohne etwas erbeutet zu haben, konnte aber am anderen Morgen durch die Kriminalpolizei feſtge⸗ nommen werden. Er hat ein volles Geſtändnis abgelegt. Eine blutige Tragödie ſpielte ſich vor dem Gemeinde⸗ haus in Berlin⸗Lichterfelde ab Dort ſtreckte der 44jährige Alfred Gärtner ſeine 37jährige frühere Ehefrau, von der er ſeit einem Jahr geſchieden iſt, aus Rache durch mehrere Re⸗ volverſchüſſe nieder, um ſich dann ſelbſt eine Kugel durch den Mund zu ſchießen. Beide wurden in das Krankenhaus gebracht, wo der Täter kurz nach ſeiner Einlieferung ver⸗ ſtarb, während die Frau hoffnungslos darniederliegt. Gertr ud G elly ſpielte überzeugend die adelsſtolze Komteſſe Laura, Eliſabeth Gillardon mit liebens⸗ würdiger Schelmerei ihre übermütige Schweſter. Alle fünf wurden von dem dankbaren Publikum zu zahlreichen Daca⸗ pos gezwungen. Nora Landerich gab die gräfliche Mutter mit ſoviel Charme, daß man zum Schluß gar nicht das richtige Mitleid mit dem zur Heirat verurteilten Gou⸗ verneur aufbringen konnte. Heini Handſchumacher war als Kornett Richthofen ganz und gar in ſeinem Ele⸗ ment; man merkte ihm die Freude an ſeiner Rolle an. Un⸗ übertrefflich war natürlich wieder Joſeph Offenbach als Gefängniswärter Enterich. Begeiſterten Beifall fanden auch die ausgezeichneten Leiſtungen der Tanzgruppe, die auf den ſtürmiſchen Wunſch der Zuſchauer ebenfalls teil⸗ weiſe wiederholt werden mußten. Zum Schluß mußte der Vorhang immer wieder hochgehen. Maunheimer Theater ſchau Im Nibelungenſaal: Montag, 14. Oktober: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 184, 281 bis 282, 291, 336 bis 358, 361 bis 369, 381 bis 383, 519 bis 520, 549 bis 550, 574 bis 576, 584 bis 590, 594 bis 597, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Peer Gynt. Dramatiſches Gedicht von Henrik Ibſen mit der Muſik von E. Grieg. Anfang 19, Ende 22.45 Uhr. Dienstag, 15. Oktober: Für die NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 46 bis 49, 111, 401 bis 404, 421 bis 423, 425 bis 429, 431, 432 bis 436, 451 bis 452, 471 bis 472, 501 bis 502, 521 bis 523, 525, 905 bis 907, Gruppe F Nr. 815 bis 817 und Gruppe B: Oberon. Oper von C. M. von Weber. Anfang 19.30, itt woch, 16. Oktober: Miete C 4, Sondermiete C 2 h 15 die NS- Kulturgemeinde Maunheim, Abt. 181 bis 183: Biel Lärm um nich lg. Komödie von William Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Laoltalg Neu U scliau Ein prächtiger Herbſtſonntag war uns geſtern beſchieden. Den ganzen Tag über zeigte ſich ein azurblauer Himmel und eine lachende Herbſt⸗ ſonnen ſpendete ihre wärmenden Strahlen. Beſonders in den Nachmittagsſtunden lud das überaus ſchöne Wetter zu Spaziergängen ein. Das Ziel für viele war die Reichsautobahnſtraße, um den mächtigen Verkehr zu be⸗ obachten. Viele fuhren aber auch der nahen Gebirgskette der Bergſtraße und des Odenwaldes zu, um ſich in den jetzt ſo überaus farbenprächtigen Laubwäldern zu ergehen. Unſere Sänger nahmen geſtern an der großen Kund⸗ gebung des deutſchen Liedes in Karlsruhe teil, während unſere 98 Turner zum fälligen Spiel in Ettlingen weilten. 4 5 5 Die kath. Kirchengemeinde Pfingſtherg⸗Hochſtätt feierte geſtern das Kirchenpatronsfeſt. Als Abſchluß einer religiöſen Woche fand am Samstag eine Lichterprozeſſion ſtatt, während am geſtrigen Sonntag über 8000 Wall⸗ fahrer nach der ehrwürdigen Stätte kamen. Im allgemeinen ſtand der Sonntag im Zeichen des „Eintopfes“. Fleißige Sammler gingen in den Morgen⸗ ſtunden von Haus zu Haus, um ein Scherflein für das Winterhilfswerk zu erbitten. Betriebsgemeinſchaftsfahrt ins Blaue der Brauerei Arthur Pfiſterer, Mhm.⸗Seckenheim. Vergangenen Mittwoch machte die Belegſchaft der Brauerei eine Fahrt ins Blaue. Um 8 Uhr ging es in Seckenheim ab, zunächſt über die Autoſtraße bis Darm⸗ ſtadt. Die Teilnehmer(Gefolgſchaftsmitglieder ſowie deren Frauen) waren alle begeiſterk voß der groß⸗ artigen Anlage der Autobahn, dem Werk unſeres Führers. Die Begeiſterung an der ganzen Fahrt wuchs bei kräftigem Frühſtück in Darmſtadt, wo durch den Führer des Betriebes bekanntgegeben wurde, daß jeder einzelne der Teilnehmer Ausſicht hätte ein Faß Bier zu gewinnen, wenn er das Ziel der Fahrt errate. Nach kurzem Auf⸗ enthalt ging es nach Frankfurt a. M. weiter, woſelbſt zuerſt der Zoo und anſchließend die Altſtadt um den Römerberg beſichtigt wurde. Im Ratskeller wurde bei ausgiebigem Mittageſſen neue Kraft geſammelt für die Weiterfahrt und auch gleichzeitig der Gewinner des oben erwähnten Preiſes vorgeſtellt. Weiter ging es nun über Rüſſelsheim Mainz Nierſtein nach Oppenheim. Bei feuchtfröhlicher Raſt in Oppenheims älteſtem Weinlokal waren Frohſinn und Lebensluſt bald eingekehrt. Hier überraſchte Herr Phil. Reichert von der Fröhlich⸗Pfalz Mannheim mit ſeinen Darbietungen. Ein Kamerad des Betriebes unterſtützte den Vortragenden. Mit fröhlichem Geſang wurde die Fahrt über Worms— Frankenthal— Ludwigshafen Mannheim fortgeſetzt. Im„Roten Hahn“ wurde das Ahendeſſen eingenom⸗ men; dabei dankte der Obmann des Betriebes dem Be⸗ triebsführer Herrn A. Pfiſterer im Namen der Gefolg⸗ ſchaft für das Gebotene und verſicherte, ſoviel Kraft durch Freude geſammelt zu haben, daß er den Winter gut zu überſtehen vermag. f a Bei anſchließendem gemütlichen Glas Bier und fröh⸗ lichen Liedern fand der ſchöne Tag ſeinen Abſchluß. Erwähnt ſei noch der gute und geräumige Omnibus der Mannheimer Omnibus⸗Geſellſchaft, ſowie der ruhige und zuverläſſige Fahrer, welcher auf manches Schöne aufmerkſam machte. Stabschef Lutze in Mannheim. Bei ſeiner Fahrt nach Saarbrücken berührte Stabs⸗ chef Lutze auch Mannheim. Bei dieſer Gelegenheit konnte er die Einheiten aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidel⸗ berg und Bruchſäal, die zu einem Appell am Karl Reis⸗ Platz angetreten waren, beſichtigen und durch eine An⸗ ſprache begrüßen. Am Abend beſuchte der Stabschef auch den bunten Abend des Sturmbann II/171 im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens. Am Sonntag früh fuhr der Stabschef nach der Beſichtigung der Gruppe Kurpfalz weiter, durch die Pfalz nach Saarbrücken, wo er unter⸗ wegs überall begeiſtert begrüßt wurde. — Religionsvermerk auf den Steuerkarten 1936. Der Evang. Oberkirchenrat in Baden hat in ſeinem Verordnungs⸗ blatt die Pfarrämter auf den Erlaß des Herrn Reichsmini⸗ ſters der Finanzen hingewieſen:„Auf der Steuerkarte iſt auch die Religion des Steuerpflichtigen und diejenige ſeines Ehegatten einzutragen. Durch die Frage nach der Religion 1 nicht die innere Ueberzeugung, ſondern die äußere, recht⸗ iche Zugehörigkeit zu einer Religionsgeſellſchaft ermittelt werden, die ſich im allgemeinen aus den Feſtſtellungen bei der Perſonenſtandsaufnahme ergibt und die für die Be⸗ urteilung der Kirchenſteuer von Bedeutung iſt. Zweifel, die in dieſer Richtung auftauchen, ſind nach Möglichkeit im Be⸗ nehmen mit den Kirchenbehörden zu beſeitigen. Auf Antrag iſt den Kirchenbehörden, in deren Bezirk die Kirchenſteuer im Lohnabzugsverfahren einbehalten wird, die Möglichkeit zu einer Nachprüfung der Angaben über die Religionszuge⸗ hörigkeit zu geben. In welcher Weiſe die Nachprüfung er⸗ folgen ſoll, richtet ſich nach den örtlichen Verhältniſſen.“ — Neue Kennzeichnung der Eiſenbahnübergänge bis 1. April. Der Reichsverkehrsminiſter gibt eine Verordnung über die Kennzeichnung von Eiſenbahnübergängen bekannt, Darnach ſind rechts und links neben der Straße nicht mehr nur die bisherigen Warnzeichen, ſondern auch ſe drei Merk⸗ tafeln,„Baken“, aufzuſtellen. Die dreieckigen Warnzeichen ſind auf den Balken angebracht, die etwa 240 Meter vom Eiſen⸗ bahnübergang entfernt ſind und drei ſchräge rote Streifen auf weißem, ſchwarzumrandeten Felde tragen. In einer Ent⸗ fernung von etwa 160 Metern und etwa 80 Metern vor dem Bahnübergang ſtehen rechts und links von der Straße Baken mit zwei bezw. einem ſchrägen roten Streifen auf weißem, ſchwarzumrandeten Felde. An Reichsſtraßen ſind die neuen Verkehrszeichen bis zum 1. April 1936, an Land⸗ 529 05 erſter und zweiter Ordnung nach ſpäter zu erlaſſen⸗ n Weiſungen anzubringen. — Zonntagsrückfahrkarten nach Frankfurt d. M. Aus Anlaß der Südweſtdeutſchen Büro Austellung in Frank⸗ furt a. M. vom 12. bis 20. Oktober 1935 geben alle Bahn⸗ höfe im Umkreis von 100 km um Frankfurt a. M. und außerdem die Bahnhöfe Kaiſerslautern⸗ Höf, Landau⸗Hbf., Neuſtadt a. d. H.⸗Hbf. Speyer⸗Hbf. und Zweibrücken zu den beiden Sonntagen, 13. und 20. Oktober, Sonntagsrückfahr⸗ karten nach Frankfurt a. M. aus. Die Karten gelten je⸗ weils vom Samstag, 0 Uhr, bis Montag, 12 Uhr. Für die Rückfahrt müſſen die Karten den Stempel der Ar leitung tragen en den Stempel der Ausſtellungs⸗ 1 7 5 2— 5 5 2 A B T 3 f Mannheim im Oktober. Es wird gebaut und gebuddelt.— Das Winterhilfswerk begiummt.— Kulturelle Arbeit im Winterhalbjahr. ö Die nach Mannheim führende Strecke der Reichsautobahn iſt dem Verkehr übergeben, und täglich fahren hunderte, Ja tauſende Kraftfahrzeuge aller Art in Richtung Heidel⸗ berg oder Frankfurt. Die fahrplanmäßige Omnibus⸗Ver⸗ bindung der Reichsbahn nach dieſen beiden Städten iſt ebenfalls im Gange. Die mit der Einführung der Reichs⸗ autobahn in die Auguſta⸗Anlage und damit in das Stadtinnere verbundenen Umgeftaltungen an Straßen und Plätzen ſind im Weſentlichen beendet; vor allem iſt jetzt der Raum zwiſchen Waſſerturm und Planken viel über⸗ fichtlicher geworden, und er wird. auch wieder für das Auge ſchön ſein, wenn erſt die Anlagen in ihrer neuen Form fertiggeſtellt und alle Straßenbauten beendet ſind. Anfang Oktober war gerade ein Jahr verfloſſen, ſeit mit dem 0 Plamkendurchbruch begonnen wurde. Inzwiſchen iſt der Aufbau der neuen Häuſer ſehr ſchnell fortgeſchritten; in den letzten Wochen zund Monaten konnte ein Richtfeſt nach dem andern ge⸗ feiert werden, und in dieſen Tagen ſchließt ſich nun auch die letzte Baulücke am weſtlichen Ende des Plankendurch⸗ ruchs. Bis dahin werden auch die Arbeiten an der neuen Fahrbahn und den wefentlich verbreiterten Gehwegen been⸗ Det ſein. Die Straßenbahn fährt bereits auf den neuen Gleiſen. Ein Blick vom Waſſerturm her läßt heute ſchon erkennen, welch großartiges, auch ſtädtebaulich ſchönes Bild die Planken in ihrer neuen Geſtalt bieten werden, eine wirkungsvolle Beſtätigung des erſten Eindrucks, den der Fahrer auf der Reichsautobahn ſchon von weitem empfängt, wenn er Mannheims Wahrzeichen, den Waf⸗ ſerturm, im abendlichen Flutlicht erſchaut. a Die Erdarbeiten beim Bau der Reichsautobahn haben übrigens auch bemerkenswerte Funde aus vorgeſchichtlicher Zeit zutage gefördert. Es ſind neben alten Wohnſtätten und Gräbern vor allem die Scherbenfunde für die Wiſſenſchaft ſehr wichtig, weil ſie ziemlich genaue Zeitbeſtimmungen zu⸗ lafſen. So wurde im Gebiet des alten Straßenheimer Neckarlaufs eine Siedlung aus der Zeit der Bandkeramiker entdeckt, in der man auch einen Pflug fand, das Haupt⸗ gerät der ackerbauenden Bevölkerung. Töpfe und Scher⸗ bem aus der jüngeren Steinzeit, ſchön verzierte Gefäße, und Geräte aus der Bronzezeit ſind wertvolle Hilfs⸗ mittel für die Erforſchung der Vorgeſchichte dieſer Ge⸗ gend; die reichſte Beute ſtellt aber der ſogenannte Schatzfund ö dar, ein Krug, den man in eineinhalb Meter Tiefe ent⸗ deckte und der eine Menge Schmuckſtücke verſchiedener Art enthielt. Aufſchlußreich waren auch die Spuren vom Wohnſtätten und Brunnengruben. Es ſind erſt wenige Tage verfloſſen, ſeit der Füh⸗ wer das Zeichen zur Exöffnung des 5 Wiuterhilfswerks 1938/36 0 gab, und ſchon ſetzt auf dieſem Gebtet im Kreis Mann⸗ Heim eine rege Tätigkeit ein, die bereits jetzt ein Gefühl der Sicherheit und Befriedigung auslöſt, daß es nämlich auch im bevorſtehenden Wenter geltngen wird, die Hung⸗ rigen zu ſpeiſen und die Bedürftigen zu kleiden. Wochen⸗ lange Vorarbeiten ermöglichen ſchon in den erſten Tagen Die Ausgabe von Kohlengutſcheinen und Fleiſchkonſerven. So wird auch in dꝛeſer Hinſicht„Mannem vorne“ ſein. Die für den Bezirk Mannheim zuſtändige Kreislandwirtſchaftsſchule ö in Ladenburg wird in dieſem Herbſt grundlegende Er⸗ weiterungen ihres bisherigen Arbeitsfeldes durchführen, indem ſie während des kommenden Winters erſtmaligſ meben den Kurſen für die Jungbauern auch Lehrgänge für die weibliche Landjugend abhält. Die Kurſe für Jung⸗ bäuerinnen werden Ende November ihren Anfang neh⸗ men und bis Mitte oder Ende Februar dauern. Der eee eee Aus dem Gerichtsſaal Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den 51 Jahre alten verheirateten Feldhüter Mathias Müller aus Altdorf wegen fahrläſſiger Tötung zu ſechs Wochen Gefängnis. Müller erſchoß am 3. September auf dem Felde bei Neckarau den 21 Jahre alten Konrad Klotz, den er kurz zuvor nebſt anderen jungen Burſchen wegen verbotenen Herumtreibens auf den Grundſtücken bereits ver⸗ warnt hatte. Als Müller die Burſchen nochmals antraf, kam es zu Auseinanderſetzungen, die ſeitens der jungen Leute in Tätlichkeiten auszuarten drohten. Müller machte deshalb von der Schußwaffe Gebrauch.— Das Gericht nahm als mildernd an, daß er einen Angriff befürchtete und deshalb zur Waffe griff, die er aber nach Meinung des Gerichtes nur im äußerſten Notfall hätte anwenden dürfen. Lehrplan umfaßt diejenigen landwirtſchaftlichen Betriebs⸗ zweige, die in der Regel im Bauernbetrieb der Pfleg und Obhut der Bäuerin anvertraut find; daneben wird Unterricht in hauswirtſchaftlichen Fächern erteilt. Der Kreis Mannheim hat mit de chenkurſe einem ſchon lange den Bedürfnis abgeholfen. Auch auf Winterſemeſter eröffnet, das bringt. Es gilt, die künſtleriſche Leiſtungsfähigkeit in den einzelnen Abteilungen der Hochſchule weiterhin zu heben. Bemerkenswert iſt die mit der Schularbeit ver⸗ bundene Formung des inneren Menſchen, die ⸗dahin führte, daß die örtlichen Gruppen der Studentenſchaft und des NedD⸗Studentenbundes ſeit der Gründung der Hochſchule im Januar 1934 durch thre konzentrierte Arbeit eine Vormachtſtellung innerhalb der Muſikſtudentenſchaften des Reiches mit klar umriffenen Seit Weihnachten 1934 führte die Studentenſchaft drei Schulungslager durch, in welchen es möglich war, Richt⸗ linten für den Aufgabenkreis der Muſikſtudentenſchaft aufzuſtellen, die heute grund Mufikbetrieb in Süddeutſchland ſind. Durch dieſe ſyſtema⸗ tiſche Schulung ſind bis heute 70 bis 80 v. H. der Ge⸗ ſamtſtudierenden erfaßt. Es iſt erfreulich, daß in Mann⸗ heim auch in diefer Beziehung wieder einmal Vorbildliches geleiſtet wird. Mannheim im Winterluftverkehr 1938/36. Das weſentliche Merkmal des diesjährigen Winter⸗ flugplans der Deutſchen Lufthanſa für unſere Städte Mannheim—Ludwigshaſen⸗ Heidelberg iſt die Tatrache, daß der gemeinſame Flughafen nunmehr wieder planmäßig vom den dreimotorigen Groß gen wird. Seit dem Sommer 1934 wurden über unſerem Flughafen— auch in dieſem Sommer— nur noch Strecken geführt, die mit kleineren Flugzeugtypen beflogen wur⸗ den. Der Grund für dieſe Maßnahme war die um Ver⸗ hältnis zu anderen Flughäfen ſchlechtere Ausnutzung der zur Verfügung ſtehenden Plätze in den Flugzeugen durch das Publikum. Nachdem in erhebliche Steigerung ab Flugplatz Mannheim der daß aus unſerem Gebiet die Plätzen vorhanden iſt, wird mit Beginn des Winterflug⸗ Plans ab 7. ds. Mts. eine der großen Rückgratlinien des Streckennetzes der Deutſchen gelegt. Es handelt ſich hierher um die ſeit Jahren vom Berlin über Halle Lerpzig—Erfurt— Frankfurt nach Saar⸗ brücken führende Strecke 11. Sommer und Winter in den vergangenen Jahren mit Ju 52⸗Großflugzeugen durchgeführt. Dieſe Strecke wird munmehr von Karlsruhe üb Erfurt Halle Leipzig nach Berlin geführt. Es iſt dies ein Erfolg, der ber der Einſchränkung des geſamten Strek⸗ kennetzes, die durch kürzere bedingt iſt, nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Die dreimotorige Junkers Ju 52 geſtattet mir ihren 16 Paſſagierſitzen auch bei ſchlechteſter Witterung ein in jeder Weiſe behagliches Reiſen. Wir verfügen von hier aus über ſehr günſtige Ver⸗ bindungen. So iſt z. B. zu erreichen: London in 3 Stun⸗ den, Antwerpen in 4 Stunden, Paris in 33%¼ Stunden, Berlin Dresden und Hamburg zig in 2½ Stunden, Düſſeldorf, Efſen, Hannover ia 2 Skunden, Dortmund und Erf in 1½ Stunden % Stunde. Badiſches Sondergericht Brandreden auf Mannheim, 12. Okt. Das Sondergericht verhandelte in fünf Fällen. Im erſten Falle hatte der 38 Jahre alte Albert Vollmer aus Staßfurt in Gaienhofen bei Radolfzell im Juni und Auguſt ds. Is. gegenüber ſeinen Arbeitern politiſche Brandreden über die Regierung, das Winterhilfswerk und die Partei geführt. Ferner ſtellte er die Behauptung auf, daß die Kommuniſten aus den Konzentrationslagern mer, der ſchon einmal in Schutzhaft genommen werden mußte, gehört keiner Partei an, iſt unvorbeſtraft und genießt ſonſt guten Leumund. Gegen vier Zeugen konnten ſeine Behaup⸗ tungen, er habe ſich in anderer Form geäußert, wenig Glauben finden. Das Sondergericht erkannte auf fünf Mo⸗ nate Gefängnis. kulturellem und künſtleriſchem Gebiet beginnt jetzt in Mannheim die Winterarbeit. Die Städtt⸗ ſche Kunſthalle und der Mannheimer Altertumsverein haben ihre Vortragsreihen für das Winterhalbjahr feſt⸗ gelegt, wobei beſonders die Leitung der Kunſthalle Wert darauf legt, Wege zu beſchreiten, auf denen feder Kunſt⸗ intereſſterte auch ohne Fachſtudtum folgen kann. Die Städtiſche Hochſchule für Muſtk und Theater hat das ſowie Frankfurt und Karlsruhe in 12 9 r Einführung ſolcher Mäd⸗ empfundenen und dringen⸗ neue ſchwierige Aufgaben Aufgaben erworben haben. legend für den ſtudentiſchen mp. . fluggzeugen Ju 52 angeflo⸗ diefſem Jahre durch eine der Fluggaſtzahlen 5 Beweis erbracht worden iſt, erforderliche Nachfrage nach Lufthanſa über Mannheim Der Betrieb auf ihr wurde er Mannheim— Frankfurt Tageszeiten des Winters in 3 Stunden, Halle—Leip⸗ urt in 1½ Stunden, Köln mp. der Bauſtelle. während ſeines Hausbaues ſpurlos verſchwänden. Voll⸗ Denkzettel für einen„Babbler“. Zwei Bekannten gegenüber, denen er die Neuigkeit 5 dem ſkandalöſen Empfang der„Bremen“ in Newyork üben brachte, äußerte ſich der Angeklagte Wilhelm Hofmeiſter au Rielingshauſen ſehr befriedigt hierüber. Er meinte, die 905 kenkreuzflagge würde doch in einigen Jahren verſchwinden Der Fahndungsbeamte, als Zeuge vernommen, bezeiche den Angeklagten als einen„Babbler“, der ſich in Reden arten hineinſteigere. Die Familie Hofmeiſters, der Anpor⸗ beſtraft iſt, kann geſinnungsmäßig dem Nationalſozialisnus zugerechnet werden.— Das Arteil lautete auf drei Monate Gefängms. ſter aug Hetzreden im Alkoholduſel. Im Dämmer reichlich genoſſenen Alkohols ſtellte der 37 Jahre alte Auguſt Keller aus Riedböchingen am 29. un in einer Hundinger Wirtſchaft politiſche Betrachtungen an Obwohl er nichts davon verſteht, nörgelte er an der De. viſenverordnung herum, erwähnte bei ſeiner Schimpferei i ungehöriger Weiſe auch den Reichsſtatthalter und ſchimpfte auf die SA. Ein SA⸗Mann, der im Lokal ſaß, machte ſich Notizen, die als Beweisſtück eine Rolle ſpielten. Das Sondergericht erkannte auf vier Monate Gefängnis ab zwei Monate Anterſuchungshaft. Boshaftes Geſchwätz am Biertiſch. Einen unglaublichen Anſinn verzapfte der 53 Jahre alte verheiratete Auguſt Herzog am 12. Auguſt in der Waldshuter Bahnhofswirtſchaft. Ueber das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ wußte er beiſpielsweiſe zu behaupten, daß es gar nicht dem Verkehr diene, ſondern in Wirklichkeit für politiſch Zwecke— einer von ihm bezeichneten unerlaubten Art wirke. Da hierin eine unverſchämte politiſche Verdächtigung der Reichsregierung lag, ſprach das Gericht eine Strafe von vier Monaten Gefängnis aus.— Der Angeklagte Wilhelm Friedrich Pfiſter aus Seefelden, ein Menſch mit zwölf Vor⸗ ſtrafen, hatte ſich in einer Wirtſchaft ſeines Heimatortes it den unerhörteſten Schimpfereien auf die Reichsregierung er⸗ gangen. Urteil: ſechs Monate Gefängnis. —— Winterarbeit des Rundfunks Verbot des Niggerjazz im Rundfunk.— Geſteigerie Pflege deutſcher Tanzmuſik. Auf der Intendantentagung im Großen Sendeſaal des Münchener Funkhauſes machte Reichsſendeleiter Hada⸗ mooſky grundlegende Ausführungen über die Geſtaltung des Winterprogramms des deutſchen Rundfunks. Der Redner erinnerte an die zerſetzende Tätigkeit dez kulturbolſchewiſtiſchen Judentums gerade im deutſchen Rund⸗ funkweſen und fuhr fort: Nachdem wir heute zwei Jahre lang mit dieſen Kulturbolſchewiſten aufgeräumt haben und Stein an Stein fügten, um in unſerem Volk das verſchüttete Bewußtſein für die deutſchen Kulturwerte wieder zu wecken, wollen wir auch mit den noch in unſerer Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik verbliebenen zerſetzenden Elementen Schluß machen. Mit dem heuligen Tage ſpreche ich ein endgültiges Ver⸗ bot des Niggerjazz für den geſamten deutſchen Rundfunk aus. Dieſes Verbot iſt kein Symptom für eine irgendwie ge⸗ artete Auslandsfeindſchaft des deutſchen Rundfunks, vel. mehr reicht der deulſche Rundfunk allen Völkern die Hand zum freundſchaftlichen Kultur ⸗ und Kunſtaustauſch. Was aber zerſetzend iſt und die Grundlage unſerer ganzen Kullur zerſtört, das werden wir ablehnen. Wir werden dabei ganze Arbeit leiſten. Der Niggerjazz iſt von heute ab im deul⸗ ſchen Rundfunk endgültig aus eſchaltet, gleichgültig in wel. cher Verkleidung er uns dargeboten wird. Der Redner kündigte an, daß er in den nächſten Wochen ein mit den maßgebenden Leitern unſeres Muſiklebens be⸗ ſprochenes Programm bekanntgeben werde, das im ganzen Reich einer geſteigerten Pflege deutſcher Tanzmuſik dienen ſoll. Den deutſchen Rundfunkintendanten wird die Pflege deutſcher Tanzmuſik und die Durchführung ſchöner Unter⸗ haltungsabende zur ausdrücklichen Pflicht gemacht. Der Reichsſendeleiter ſtellte in dieſem Zuſammenhang den Wert und die bedingungslose Notwendigkeit der reinen Unterhaltungsarbeit im Rundfunk heraus und begründete, daß der Rundfunk eine Tradition pflegen, aber auch dem Volk lebendig machen kann. Bei unſeren Beethoven⸗Sen⸗ dungen haben zum erſtenmal Millionen von Bauern und Arbeitern aus allen deutſchen Gauen mit Bewußtſein das geniale Schaffen dieſes Muſikheroen erlebt. Jetzt beginnt nun die neue Folge der Zwölfmeiſterkonzerte, in denen deutſche Komponiſten von Weltruf und einige unſerer beſten jungen Komponiſten eigene Werke dirigieren. Parallel da⸗ mit läuft, auf zwei Jahre verteilt, eine Sendefolge, die uns in Abſtänden von etwa zwei Monaten das ſinfoniſche Schaf⸗ fen von Richard Strauß unter Leitung des Meiſters ver⸗ mitteln wird. 5 Verſammlungs⸗ Kalender. To. 98. Umſtändehalber fallen die Turnſtunden ſämtl. Abteilungen dieſe Woche aus. Verloren Fur die anlabblicb iprer am Samstag VDermdplung erwiesenen ufinerſt e N N Lahrerſtraße bis samſeiten danſten per zlichoi e Aar. Grhardli 1. l Hulse daſelbſt abzugeben „ mmer Mannbeim-Gectenbeim, Id. Oklober 1935. 1 vermieten. 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