e en gegen erwgr⸗ lf mi, inger— e Läu⸗ en doch Haußen wache i ziem⸗ cht zu⸗ ire der r baodi⸗ un ein ſtand, arteten nellen, ar den je, das rarbeit er im Füh⸗ r fach der Ver⸗ 1 für weiten er es ö von würde 5 als eie dem i. Köln r Af N. in dweſt, 1 Er⸗ üittel⸗ FS geſſen mehr ichlig ihre lngs⸗ ganz ſcharf idets ippte Nöbs halte. bein⸗ eine Aldch Spel⸗ der chts⸗ Ittel, ver⸗ der ntag ſach⸗ lern Ing⸗ 10 en ſehr tete hom guſcheun läglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Seingspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Nek. 1.60, 10 der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Ms. 1.20 lozeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg⸗ in Lecttell 90 mm breit 18 Pfg. Machläſſe gemäß Preisliſik 1. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages· und Anzeigenblat⸗ für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. ole Beilagen; Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35 1225 90. Jahrgang Kreditſperre gegen Italien a e 8— Borſchläge des Genf, 14. Oktober. Der Arbeitsausſchuß der Sanktionskonferenz hat Mon⸗ lag den Entſchließungsentwurf über Finanzſankkjonen, der die Sperrung der Kredite und Anleihen für die italieniſche Regierung ſowie für italieniſche Geſellſchaften und Private borfieht, angenommen. Hierauf wurde die Beratung über die wirtſchaft⸗ lichen Sanktionen fortgeſetzt. Es wurde grundſätz⸗ lich beſchloſſen, zur Feſtſtellung von Lücken bei der Durchführung der wirtſchaftlichen Sanktionen einen Sach⸗ perſtändigenausſchuß einzuſetzen. Wie verlautet, hat Lit⸗ win do w, der an der Sitzung teilnahm, die am Samskfag von dem ſowjetruſſiſchen Delegierten gemachten Anregun⸗ gen wegen der an den Sanktionen mitteilnehmenden Län⸗ der weiter entwickelt. leber die Sitzung des Arbeitsausſchuſſes wird u. a. mit⸗ geteilt: „Es wurde über die in letzter Zeit häufige Preſſe⸗ indiskretion geſprochen und beſchloſſen, zur Erleich⸗ terung der Preſſefreiheit inhaltsreichere Mitteilungen als bisher zu veröffentlichen. Auf dieſe Art ſoll auch vermieden werden, daß, wie dies in letzter Zeit wiederholt geſchehen iſt, ausführliche, aber völlig unzutreffende Berichte in der Oeffentlichkeit erſcheinen.“ Der Entſchließungsentwurf über die finanziellen Sank⸗ lionsmaßnahmen ſieht vor, daß die Regierungen der Mit⸗ gliedsſtaaten ſofort Maßnahmen ergreifen, um die folgen⸗ den Finanzoperationen unmöglich zu machen: jedes mit⸗ lelbare oder unmittelbare Herleihen von Geld, das Zeich⸗ nen einer Anleihe, alle bankmäßigen oder anderen Kredite, alle Aktienemiſſionen oder ſonſtige Kreditaufnahmen, und zwar einerlei, ob es ſich um die italieniſche Regierung, um öffentliche Körperſchaften oder um juriſtiſche oder nakür⸗ liche Perſonen auf italieniſchem Gebiet handelt. Die Regierungen ſollen der Konferenz diejenigen Maß⸗ nahmen mitteilen, die ſie auf Grund dieſer Beſtimmungen getroffen haben. In der Ausſprache wurde die genaue Tragweite verſchiedener Vorſchläge, insbeſondere hinſichtlich der Aus⸗ landsfilialen italieniſcher Unternehmungen oder der italie⸗ niſchen Filialen ausländiſcher Unternehmungen erörtert, ferner die Geſchäfte italieniſcher Verſicherungsgeſellſchaften. Die Zahlungen für das italieniſche Rote Kreuz ſollen wegen ihres humanitären Zwecks nicht unter die Kredit⸗ ſperre fallen. Weltboykoit Italiens gefordert England und die Forderung Edens. Die Forderung Edens in Genf nach einem Bogkott aller italieniſcher Waren hat in London großes Aufſehen hervorgerufen und zur Verſtärkung der italienfeindlichen Stimmung beigetragen.„Weltboykott italieniſcher Waren gefordert“ lauten die fettgedruckten Schlagzeilen der eng⸗ lichen Sonntagsblätter, die gleichzeitig darauf hinweiſen. daß bei der Durchführung eines ſolchen Boykotts Italien nicht mehr die genügenden Deviſen für die Einfuhr wichti⸗ ger Rohſtoffe und Kriegsmaterialien aufbringen könne. In den Genfer Meldungen wird aber betont, daß der Vor⸗ ſchlag vorerſt auf ſtarken Widerſtand bei verſchiede⸗ nen Staaten ſtoße. Erklärungen Oeſterreichs und Angarns. Genf, 15. Oktober. die Sanktionskonferenz hat Montag abend die Vor⸗ ſchläge für die Kredit- und Anleiheſperre gegen Italien an⸗, genommen. Der ungariſche Vertreter gab dabei die Erklärung ab, daß für Ungarn, das nicht Geldgeber oder Schuldner ſei, eine Beteiligung an dieſen Maßnahmen nicht in Be⸗ kracht kommt. Dieſer Erklärung ſchloß ſich der öſterrei⸗ chiſche Vertreter an. a 1 9 5 Im übrigen beſtand unter den Slaaten Einverſtändnis darüber, daß die Sperrmaßnahmen ſofort in Kraft geſetzt werden ſollen. Der Arbeitsausſchuß der Sanktionskonferenz hat Montag nachmittag die allgemeine Ausſprache über die Wirtſchaftsſanktionen abgeſchloſſen und zwei Komitees ein⸗ geſetzt, nämlich für die Rohſtoffrage und für den 1 von Verluſten einzelner Sanktionsteil⸗ nehmer. Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen? Der Genfer Sonderberichterſtatter der franzöſiſchen Nachrichtenagentur Havas meldet, daß ſich der engliſche Mi⸗ niſter Eden mit der Abſicht trage, ſich Mitte der Woche nach ondon zu begeben, um ſeiner Regierung Bericht über die 1 Beſchlüſſe des Völkerbundes zu erſtatten. n Juſammenhang mit dieſen Beſchlüſſen behauptet der Berichterſtatter, daß ſich die engliſche Abordnung eingehend mit dem Gedanken eines 1 der diplomatiſchen Be⸗ Dehungen mit Italien befaſſe. Hierbei ſcheine ſie von den dominjons und auch von einigen anderen Mächten, ins⸗ beſondere von Holland, unterſtützt zu werden. Wenn ſedoch eine ſolche Maßnahme vorgeſchlagen würde, ſo werde ſie auf ſtarken Widerſtand von Seiten einer Reihe anderer daten ftoßen, weil mn dem Abbruch der diplomaliſchen eziehungen auch jede Hoffnung auf eine Wiederaufnahme von Verhandlungen milf Italien aufgegeben werden müſſe. „An unſere engliſchen Freunde“ Die Haltung Frankreichs. Paris, 14. Oktober. Der halbamtliche„Petit Pariſien“ veröffentlicht am Montag unter der Ueberſchrift„An unſere engliſchen Freunde“ einen Artikel, der wahrſcheinlich von maßge⸗ bender Stelle beeinflußt worden iſt. Der Hauptſchrift⸗ leiter des Blattes proteſtiert einleitend gegen die 8 ſung, daß die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft durch ernſte Meinungsverſchiedenheiten getrübt ſei. Es gebe Franzoſen, die befürchteten, daß der Nachdruck, mit dem man ſich engliſcherſeits für die Sühnemaßnahmen einſetze, den unerſchütkerlichen Entſchluß verberge, eine Ver⸗ ſöhnung unmöglich zu machen, Muſſolini polifiſch zu köten und wenn notwendig, bis zum Kriege zu gehen, um dieſes Ziel zu erreichen. Deshalb gebe es wieder Engländer, die glaubten, die Verſöhnungsverſuche Lavals in Juſammenhang mit irgend⸗ welchen dunklen Pläne bringen zu müſſen, die ſich gegen England und gegen den Völkerbund richten. Es gebe aber in Paris keine dunklen Pläne. Es gebe lediglich den Wil⸗ len, jede Gelegenheit zu ergreifen, um dem Drama, das England Italien und Italien dem Völkerbunde gegen⸗ überſtelle, ein Ende zu machen. Das Blatt fährt fort: „Die engliſche Flotle hat ihr Vorhandenſein bewieſen. Sie kann ohne Gefahr ihre Stützpunkte wieder auf- ſuchen. Sie würde dadurch der engliſchen Vorrangſtel⸗ lung ſogar einen Dienſt erweiſen.“ In Verhandlungen, ſo ſchreibt das Blatt weiter, liege der Schwerpunkt der ganzen Angelegenheit. Seit Monaten habe man nichts zu verhandeln gewußt. Man habe zwar geſprochen und manchmal ſogar zuviel geſprochen. Man habe ſich aber nicht verſtanden, oder ſich ſchließlich gegenſei⸗ tig verdächtigt. Laval als Bremſer Der Genfer Berichterſtatter der„Times“ faßt ſeine Ein⸗ drücke folgendermaßen zuſammen: Bisher ſeien die Arbeiten zur Vorbereitung der finanziellen Maßnahmen ſchnell vor⸗ wärts gegangen und hätten ſich viel einfacher geſtaltet als die Vorarbeiten für die allgemeinen wirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen, bei denen zahlreiche Fallgruben vorhanden ſeien. Ueber die Tätigkeit der franzöſiſchen Völkerbundsver⸗ kreter ſagt der Berichterſtatter, ſie häkten den Auftrag er⸗ halten. das von dem ennergſſchſten Verteidiger der Völker⸗ bundsſatzung vorgeſchlagene Vorgehen zu ſchwächen und zu verzögern, aber wenn eine Abſtimmung unvermeidlich ſei, mit den Engländern zu ſtimmen. Zur Frage der wirtſchaftlichen Maßnahmen meint der „Times“!⸗Berichterſtatter, die Vorkämpfer des Gedankens, daß wirtſchaftliche und finanzielle Sühnemaßnahmen eine wirkſame Antwort auf Krieg darſtellen könnten, hätten eine angenehme Ueberraſchung gehabt. Es habe ſich herausge⸗ ſtellt, daß die Anwendung eines Ausfuhrverbotes für wich⸗ tige Artikel nach Italien nicht ſo viel Zeit bean⸗ ſprucht habe, wie die britiſche Abordnung befürchtet habe. Engliſcher Gchritt in Rom Gegen Fliegerangriffe auf offene Städte. London, 15. Oktober. Wie verlautet, hat England die italieniſche Regierung auf diplomatiſchem Wege darauf aufmerkſam gemacht, daß Addis Abeba und Diredawa offene, d. h. unbefeſtigte Städte ſeien, in denen ſich große ausländiſche Niederlaſſungen be⸗ änden. f Dieſer engliſche Schritt dürfte mit den Bemühungen von Mitgliedern des diplomatiſchen Korps in Addis Abeba zufammenhängen, die beiden Städte gegen etwaige italie⸗ niſche Luftangriffe zu ſchützen. Waffenausfuhr nach Abeſſinien erlaubt Die engliſche Regierung hat— wie zuverläſſig verläu⸗ tet— das Verbot der Ausfuhr von Waffen nach Abeſſi⸗ nien aufgehoben. Das Hauptquartier in Adua Weitere abeſſiniſche Führer unkerwerfen ſich. Rom, 15. Oktober. In großer Aufmachung berichtet die geſamte italieniſche Preſſe von der Verlegung des Truppenhauptquartiers nach Adug. Genau nach acht Tagen ſei der neue Sitz des Ober⸗ ſten Heereskommandos in Oſtafrika vom Generalgouver⸗ neur der oſtafrikaniſchen Kolonien de Bono feierlichſt ſei⸗ ner Beſtimmung übergeben worden. Das Generalkom⸗ mando habe feinen Sitz im ehemaligen ilalieniſchen Kon⸗ ſulat von Adua erhalten. Nach der une i des Haupt- quartiers fand eine Parade der in Adua befindlichen Trup⸗ pen vor dem Generalgouverneur ſtatt. Nach hier vom italieniſchen Truppenhauptquartier ein- getroffenen Nachrichten ſollen ſich wiederum zahlreiche abeſſiniſche Führer aus der Gegend von Entiscio unterworfen und ihre Truppen dem italieniſchen Heer zur Verfügung 1 haben. So ſeien am Samstagnach⸗ mittag 1000 Abeſſinier bei Adigrat zu den Italie⸗ nern übergegangen Hierbei gelangten auch zahlreiche Waf⸗ fen in italieniſchen Beſitz. Nachrichten, wonach Akſu m ge⸗ fallen ſein ſoll, werden bisher nicht beſtätigt. Am Montag⸗ mittag iſt nach weiteren Berichten die erſte Autoko lonne in Adua eingetroffen, die auf der im beſetzten Gebiet errichteten Fahrſtraße den jetzigen Sitz des Truppen⸗ hauptquartiers erreichte. Dienstag, den 15. Oktober 1935 Nr. 241 Reichskirchenausſchuß gebildet Auch der Preußiſche Landeskirchenausſchuß. Berlin, 15. Oktober. Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat die in der Verordnung vom 3. Okto⸗ ber 1935 vorgeſehenen Ausſchüſſe, nämlich den Reichskir⸗ chenausſchuß und den Preußiſchen Landeskirchenausſchuß, wie folgt gebildet: Reichskirchenausſchuß: Generalſuperintendent i. R. D. Zöllner-Düſſeldorf, Lan⸗ desbiſchof Diehl⸗ Speyer, Generalſuperintendent. R. D. Eger⸗Naumburg(Saale), Präſident Koopmann⸗ Aurich, Oberlandeskirchenrat Dr. Mahrenholz⸗Hannover, Oberkirchenrat Hanemann-München, Pfarrer Wilm⸗Dolgelin (Mark), Pfarrer Küßner⸗Lötzen(Oſtpreußen). Altpreußiſcher Oandeskirchenausſchuß: Generalſuberintendent i. R. D. Eger⸗Naumburg (Saale), Oberkonſiſtorialrat Kaminfki⸗Königsberg, Super⸗ intendent Zimmermann-Berlin. Superintendent Dr. Schmidt⸗Oberhauſen(Rheinland), Domprediger Martin- Magdeburg, Pfarrer Küßner⸗Lötzen(Oſtpreußen). Die Juſammenſetzung der Ausſchüſſe iſt unter dem Ge⸗ ſichtspunkt erfolgt, einen in ſich geeinten und daher zu fruchtbringendem kirchlichen Handeln befähigten Kreis von Männern zu finden, die aus ihrer Grundeinſtellung ktieſſte Verantwortung für Kirche, Volk und Staat bewieſen haben. Die Ausſchüſſe ſetzen ſich daher aus bewährten Theo⸗ logen zuſammen, die als kirchliche Vorkämpfer, deutſche und nationalſozialiſtiſche Männer, Prediger und Führer im Weltproteſtantismus Anſpruch auf allgemeines Vertrauen erheben können. Die Bildung der Kirchenausſchüſſe iſt erfolgt, nachdem die zu berufenden Männer ſelbſt in zweitägigen Beratun⸗ gen unter ſich vollſtändige Einmütigkeit über die Linie der künftigen innerkirchlichen Arbeit und die Fragen des Ver⸗ hältniſſes von Kirche, Volk und Staat erzielt haben. Das dem Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten in einer einſtimmig gefaßten Erklärung vorgetragene Ergeb⸗ nis der Beratung enthält die Grundlagen für eine förder⸗ liche Geſtaltung der Lage und echten Befriedung des kirch⸗ lichen Lebens. Der Reichskirchenausſchuß wird noch im Laufe dieſer Woche zuſammentreten. Er wird ſich in einer Veröffentli⸗ chung über die Grundſätze für die Löſung ſeiner hohen Auf⸗ gaben an das Kirchenvolk wenden. N Vorbereitungen in Aegypten Für alle Fälle gerüſtet. Kairo, 15 Oktober. Die Spannung in Aegypten iſt nach Eröffnung der Feindſeligkeiten in Abeſſinjen weiter gewachſen. Der ägyp⸗ tiſche Ausſchuß zur Hilfeleiſtung für Abeſſinien iſt mit einem Aufruf hervorgetreten, der von der Pflicht ſpricht, dem Nachbar„in ſeinem Verzweiflungskampf“ zu helfen. Die kriegeriſchen Vorbereitungen in Aegypten nehmen ihren Fortgang. Der britiſche Oberkommiſſar iſt dauernd zwiſchen Kairo und Alexandrien unterwegs. Allein dieſs Tatſache wird in hieſigen politiſchen Kreiſen als genügender Beweis dafür angeſehen, daß ernſthafte Pläne in Vorbe⸗ reitung ſeien und ſchwerwiegende Entſcheidungen bevor⸗ ſtünden. In maßgebenden Kreiſen beurteilt man die Lage heute ſo, daß eine engliſch-italieniſche Auseinanderſetzung ſchwer zu vermeiden ſei. Nach den hier verbreiteten Vermutungen werden aber die Feinoſeligkeiten nicht jetzt beginnen, ſon⸗ dern erſt durch immer ſtärker werdenden britiſchen Druck hervorgerufen werden. Inzwiſchen rüſtet man hier mit aller Kraft, um zu gegebener Zeit und auf alles gefaßt zu ſein. Die fieberhaften Vorbereitungen der Engländer geſche⸗ hen jedenfalls in aller Oeffentlichkeit. Allerdings iſt es heute nicht mehr geſtattet, beiſpielsweiſe nach Sollum an die Tripolisgrenze zu fahren, wo ebenfalls befeſtigt wird und wo insbeſondere Tanks liegen. Die ganze Be⸗ völkerung befindet ſich in ſtarker Erregung. Vielfach werden Angſtkäufe getätigt, da man aus Erfahrung aus dem Weltkrieg fte daß im Kriegsfalle manche Waren, wie beiſpielsweiſe Petroleum, außerordentlich knapp werden. So tätigt auch die Eiſenbahn Vorausbeſtellungen in Kohle. Itaileniſche Befeſtigungen in Albanien? Griechiſche Blätter wiederholen am Montag die ſchon mehrfach aufgetauchten Gerüchte, wonach Italien mit Alba⸗ nien einen Vertrag abgeſchloſſen haben ſoll, auf Grund deſſen Italien das Recht zu umfangreichen Befeſtigungsan⸗ lagen an der albaniſchen Küſte erhalten haben ſoll. Die Gefechtstätigkeit in Abeſſinien Addis Abeba, 15. Oktober. Die italieniſche Gefechtstätigkeit in der 40⸗Kilometer⸗ Zone Adigrat—dem Berg Rayo—Aduga— Akſum Ad Daro iſt noch nicht abgeflaut. Ueber die Rückeroberung Aduas durch die Italiener liegen in abeſſiniſchen Kreiſen nur un⸗ beſtätigte Meldungen vor. An der Südfront hat die Fliegertätigkeit mit neuer Hef⸗ tigkeit eingeſetzt. Nach hier vorliegenden Meldungen kam es auf der Linie Gorahai—Gerlogubi— Ado zu einem neuer⸗ lichen Luftbombardement. „Wir haben unſern Führer“ Eine Rede Görings in Weißenfels. Weißenfels, 14. Oktober. In Weißenfels fand am Sonntag in Gegenwart des preußiſchen Miniſterpräſidenten, General der Flieger Gö⸗ ring, die Weihe der Kampfbahn ſtatt, die den Namen des verſtorbenen Bruders des Miniſterpräſidenten Karl Göring trägt. Miniſterpräſident Göring erklärte in einer Anſprache u. a.: Ein neues Volksheer, in dem ſich die Kraft der Na⸗ kion zuſammenballt, ſchirmt und ſchützt das Land. Wieder erleben wir eine heroiſche Auffaſſung, weil die Gefolg⸗ ſchaft immer ſo iſt, wie die Führung. Wenn an der Spitze ein Adolf Hitler ſteht, dann muß das Volk, die Gefolgſchaft, ſtark und kapfer ſein.(Jubelnde, begeiſterte Juſtimmung.) Die nationalſozialiſtiſche Regierung ſieht nur das eine große Ziel vor Augen: das deutſche Volk frei und glücklich zu machen. Wenn die Sorge faſt unerträglich erſcheint, dann müſſen wir immer wieder hinausgehen ins Volk, durch die Hunherttauſende der jubelnden Volksmaſſe, und wir müſ⸗ ſen Gott danken, daß er uns für würdig befunden hat, für dieſes Volk zu arbeiten, zu kämpfen und zu ſtegen. Euer Glaube, Euer Vertrauen und Eure Liebe ſind die Kraft⸗ quellen, die wir brauchen, um zum Segen des Volkes ſchaf⸗ fen zu können. Was bedeuten gegen die gewaltigen Leiſtungen des Nationalſozialismus die hier und da auftretenden Sor gen des Alltags. Selbſt in England, dem Land, das über die größten Rohſtoffquellen der Welt verfügt, ſind vorübergehend die Fette knapper geworden, denn auch in dieſem Lande gibt es Hausfrauen, die hamſtern. Wir dürfen getroſt in die Zukunft ſehen. Wenn ſich vorübergehende Schwierigkeiten ergeben ſollten, ſo haben wir unſeren Führer, der weiß, daß die Schwierigkeiten, die kommen können, nicht größer ſein können als der Wille und die Kraft, ſie zu überwinden. Neuer Deviſenſchiebungsprozeß Oberin der„Armen Schulſchweſtern“ vor Gericht. Berlin, 14. Oktober. Vor dem Berliner Schnellſchöffengericht begann am Montag in der Reihe der Deviſenſchiebungsprozeſſe gegen Mitglieder katholiſcher Orden die Verhandlung gegen die 57jährige Oberin der„Genoſſenſchaften der armen Schul⸗ ſchweſtern Unſerer Lieben Frau“, Anna Brüggemann aue Arnsberg i. W., der vorgeworfen wird, insgeſamt 185 000 Mark über die Grenze verſchoben zu haben. Der Orden, dem die Angeklagte angehörte, war an einer amerikaniſchen Anleihe der Hilfsgemeinſchaft für katholiſche Wohlfahrts⸗ und Kulturpflege in Höhe von insgeſamt 400000 Mark beteiligt worden. Als die Verzinſung und die Amortiſation Schwierigkeiten zu machen begannen, kam die Angeklagte durch Vermittlung einer Oberin mit dem berüchtigten Dr. Hofius in Beziehungen, der die Um⸗ ſchuldung durchführen ſollte. Der Orden erreichte zwar auch die Genehmigung zu dieſer Umſchuldung von der Deviſenſtelle, aber die Angaben, die dabei gemacht wurden, waren un wahr. Die Angeklagte behauptete bei der Vernehmung, keine Kenntnis der Vorgänge gehabt zu haben. Sie will auch nicht gewußt haben daß Dr. Hofius die Umſchuldungsaktion auf Ungeſetzliche Weiſe betrieben hat. Das Arteil Das Schnellſchöffengericht verkündete am Montagabend folgendes Urteil: „Die Angeklagte wird wegen gemeinſchaftlichen Devi⸗ ſenvergehens zu insgeſamt zwei Jahren Gefängnis und 40 000 Mark Geldstrafe verurteilt. Drei Monate der Unter. ſuchungshaft werden auf die Skrafe angerechnet. Ferner wird die Erſatzeinziehung von 40 000 Mark und die Mit⸗ haftung ihres Ordens für die Geldſtrafe, die Erſatzein e. hung und die Koſten des Verfahrens ausgeſprochen. In drei Punkten der Anklage erfolgt Einſtellung des Verfahrens.“ Paris. Auf einer Tagung der„nationalen Front der Arbeit“, einer hauptſächlich aus bäuerlichen Kreifen beſte⸗ henden Gruppe in Mühlhauſen entſpann ſich, als ein kom⸗ muniſtiſcher Stadtrat den Vorſitz beanſpruchte, eine heftige Schlägerei. Mobilgarde mußte einſchreiten. Der Erbfohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. Copyright by Verlag Reues Leben Baur. Gmain. Obb.(Kachdenck verboten 32 Mit blanken Augen kommt er wieder und ſieht Chriſtine, indem er in die Saiten greift. Was für Gedanken da durch ſeine Seele ziehen. „Es kam ein Knab gezogen, wohl in die Welt hinaus Ein Bann liegt auf den beiden jungen Menſchen. Sie ſingen das Lied nicht mehr wie in den vorigen Tagen mit ernſten Kindergeſichtern und voller Inbrunſt. Es iſt etwas Neues in ihnen, das ſie nicht faſſen können; aber es macht ſie unfrei, beſonders das Mädchen. Kurz vor dem Ende bricht Chriſtine ab und eilt hinaus. 5 Die Greiſin nickt mit dem Kopf. Sie hat es gar nicht anders erwartet, kennt ſie ſich doch am beſten in der Enkel⸗ tochter aus.. „So iſt ſie jetzt immer,“ klagt der Burſch.„Wir können gar nicht mehr miteinander ſingen. Sie mag mich nicht mehr, wie früher. Es iſt ihr leid geworden, daß der Vater mich in den Hof geholt hat.“ Die Greiſin lächelt ſtill. 5. „Bub, das iſt es nicht. Aber du verſtehſt die Chriſtel jetzt noch nicht. Das tut nichts. Es wird ſchon anders werden mit euch beiden. Biſt du ihr denn noch ebenſo gut, wie du ihr warſt?“ Des Burſchen Augen leuchten in reinem Feuer. a „Ach, Großmutter, vielleicht noch beſſer als zuvor.“ „Ei, Bub, dann gräm dich nicht. Das andere wird ſchon . bertommt die Greiſin. Sie ſinkt ine Schwäche übertomm ie Greiſin. ie ſinkt in 5 0 Scham er Friedel bleibt regungslos an ihrer Seite und prägt ihr stilles Antlitz immer tiefer ſeinem Herzen ein. In ihrer Nähe hatte ſeine Seele immer Frie⸗ den, auch damals ſchon, als er a. eigehnjähriger Bub Tragödie in der Nordſee Auf der Doggerbank geſunken.— 15 Seeleute erkrunken, nur ein Ueberlebender. Emden, 14. Oktober. In der Nacht iſt, wie von der Emdener Heringsfiſcherei mitgeteilt wird, auf der Doggerbank der Emdener Damp⸗ ferlogger A. E. 117 in ſchwerem Sturm geſunken. Aller Wahrſcheinlichkeit nach haben bei dem Unglück 15 Mann der Beſatzung den Tod in den Wellen gefunden. Die erſte Nachricht vom Untergang des Schiffes brachte der Emder Logger A. E. 88, der mit dem einzigen Ueberlebenden in Emden eintraf. Bei dem ſchweren Sturm konnten nur zwei Beſatzungsmitglieder gerettet werden. Einer von ihnen, der Matroſe Kramer, iſt auf der Fahrt nach Emden infolge der erlittenen Strapazen ge⸗ ſtorben. Der untergegangene Logger hatte 16 oder 17 Mann an Bord, ſo daß mindeſtens 15 Mann den See⸗ mannstod gefunden haben dürften. Man vermutet, daß das Schiff in der Nacht mit einem Wrack zuſammen⸗ geſtoßen iſt. Ueber den Untergang des Loggers berichtet der Kapitän Dirks des Loggers„A. E. 88“, der zwei Mann der Be⸗ ſatzung gerettet hat, folgende Einzelheiten: In der Nacht zum Freitag ſahen wir gegen 3.30 Uhr plötzlich zwei Meilen voraus Signale. Wir konnten aber gegen den ſchweren Sturm nicht andampfen; wir hielten nach beſten Kräften auf die Signale zu, die aber bald verſchwan⸗ den. Morgens gegen 6.30 Uhr ſah der Steuermann plötz⸗ lich dicht vor dem Schiff zwei Mann auf einem Brett treibend. Es gelang uns, in die Nähe der Leute zu kommen und ihnen unſere Lotleine zuzuwerfen. Einer der beiden wickelte ſich die Leine gleich feſt um den Arm; als auch der andere ſich feſt angefaßt hatte, zogen wir die Leine langſam an. Der zweite Mann ließ aber gleich wieder los. Der Ge⸗ rettete hatte nur leichke Verletzungen erlitten. Dann trieb uns der Sturm wieder von dem Schiffbrüchigen ab, erſt nach einer Stunde waren wir wieder in ſeiner Nähe, ſo daß wir ihn an Deck ziehen konnten. Er gab zwar noch Lebens⸗ zeichen von ſich, konnte aber ſchon nicht mehr ſprechen. Trotz aller Bemühungen ſtar beer nach vier Stunden. Der Logger„A. E. 88“ hat noch bis 2 Uhr nachmittags an der Unfallſtelle gekreuzt. Man hat zahlreiche Bretter, Tonnen und Rettungsringe treibend geſichtet. In dem Augen⸗ blick als man die beiden lebenden Leute geſichtet hatte, trieben auch zwei Tote an dem Schiff vorüber, um die man ſich in dieſem Augenblick aber nicht kümmern konnte. Der bis jetzt als einziger überlebende Matroſe Scho on⸗ hoven erzählt über den Antergang des Schiffs, daß die Mannſchaft die ganze Nacht verzweifelt ge⸗ arbeitet habe, um das leck gewordene Schiff treibend zu erhalten. Aber alle Mühe war vergeblich. Die Leute auf dem ſinkenden Schiff haben ſich dann geholfen, die Rettungs⸗ gürtel anzulegen, und dann iſt kurz vor dem Sinken des Schiffes einer nach dem anderen in die hochgehenden Wellen geſprungen, um nicht mit dem ſinkenden Schiff in die Tiefe geriſſen zu werden. Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Dortmund, 14. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle des Ober⸗ landesgerichtsbezirks Hamm in Dortmund teilt mit:„Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht Arns⸗ berg gegen Georg Weber wegen Mordes an der Ehefrau Kaiſer verhängte Todesſtrafe in eine lebenslängliche Zucht⸗ hausſtrafe umgewandelt. Weber hatte die Tat unter dem unheilvollen Einfluß ſeiner Schwiegermutter, die durch ihren Tod der irdiſchen Gerechtigkeit entzogen iſt, begangen.“ Schwerer Kraftwagenunfall.— Zwei Tole. Chemnitz, 14. Okt. Auf der Landſtraße bei Gruena er⸗ eignete ſich in der Nacht ein ſchweres Unglück. Ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwagen fuhr in einer Kurve gegen einen Baum. Dabei erlitten zwei im Wagen ſitzende Mäd⸗ chen ſchwere Schädelbrüche, die den ſofortigen Tod herbei⸗ führten. Der Führer des Wagens wurde ſchwer verletzt, während der vierte Inſaſſe mit einem Schlüſſelbeinbruch davonkam Berlin, 14. Okt. Polizeipräſident Graf Helldorf ließ als Leiter der Staatspolizeiſtellen Berlin und Potsdam in den letzten Tagen mehrere Razzien in den bekannten Verbre⸗ cherlokalen beider Bezirke durchführen, die von zollem Er⸗ folg begleitet waren. Bei dieſer Gelegenheit wurden auch verſchiedene von der Polizei ſeit längerer Zeit beobachtete kommuniſtiſche Drahtzieher unſchädlich gemacht. zum erſten Mal im Rabelhof Einkehr hielt Laute, ſeinem einzigen Beſitz. Verſtanden füylte er ſich von ihr auch ohne Worte. Und war es nicht heute wieder ſo? Die Gedanken, die ihn ſeit Wochen quälen, die Groß⸗ mutter las ſie aus ſeiner Seele, und wenn ſie es vermöchte, ſie würde ihm ſeinen Kummer nehmen. e Ganz leiſe neigt er ſich zu ihr herab und haucht einen Kuß auf ihre welke Hand, eine Liebkoſung, die er nur der Ahne zuteil werden läßt. „Fritz,“ ſpricht die Greiſin, und ihre Stimme ift wieder nur ein Hauch,„geh nicht von mir, mein Sohn! Der Zorn des Vaters wird ſich legen. Bleib mir nur hier!“ Auf der Schwelle der Hinterſtube ſteht der Rabelhofer und vernimmt das leiſe Wort. Raſch tritt er näher. „Halt ihr ſtill, Bub. Sie hält dich für ihren Sohn.“ Da öffnet die Sterbende die Augen und richtet ſich empor. „Das iſt der Rabelſohn!“ ſpricht ſie laurt und klar, ſodaß es auch die Tochter hört, die haſtig eintritt.„Der Rabel⸗ ſohn! Sein muß das Erbteil ſein. Gott ſegnet ihn durch mich.“. a Ge breitet die Hände ſegnend aus und ſinkt entſeelt zu⸗ rück in die Arme der Annemarei. „Was meinte die Großmutter an ihrem Ende, als ſie von dem Rabelſohn ſprach?“ fvagt Friedel, als er neben dem Vater vom Friedhof kommt, wohin ſie die Heimge⸗ gangene ſoeben geleitet haben. Dem Vater iſt die Frage lieb, kann er doch jetzt mit ſeinem lieben Buben von der Vergangenheit mit ihren Sorgen und Schmerzen ſprechen. Alles ſagt er ihm, auch daß ihm Ruhe und Frieden kam in jener Stunde, da er be einen eigenen lieben Buben aus der Verkommenheit der Schuſterwerkſtatt holte. a „Und ſiehſt du, mein Jung,“ vollendet er,„damals meinte ich, ich würde dich einmal zum Rabelhofer machen können. Aber ſeit etlichen Jahren weiß ich, daß Fritz Rabel einen Erben hat, der ſich eines Tages melden wird.“ Von dem Beſuch im Weſtpreußiſchen und am Grabe er⸗ zählt er noch. „Vater,“ ſagt der Jüngling ergriffen,„das macht Euch vahrlich niemand nach,. daß Ihr mit ſolcher Treue ein mit ſeiner —.——— Einfamilienhaus vernichtet Dusch eine ſchwere Exploſion. Kiel, 14. Oktober. Im benachbarten Möltenort an der Kieler Förde wüde am Montag ein großes Einfamilienhaus durch eine ke ploſion völlig zerſtört. Durch den gewaltigen Druck batſt das Haus an verſchiedenen Stellen auseinander. Es entſtanz Feuer, dem das geſamte Mobiliar zum Opfer fiel. Die Hausbewohner konnten ſich durch ein Fenſter ins Freie retten und erlitten nur leichte Hautabſchürfungen. Die Arſache der Exploſion konnte noch nicht einwandfte feſtgeſtellt werden. In dem Hauſe war in den letzten Tagen ein Desinfekteur mit der Beſeitigung von Milben beſchäftigt geweſen. Zu dieſem Zwecke wurde Schwefel⸗ kohle in flüſſiger Form verwandt. Als der Desinfetten am Montag das Haus verlaſſen hatte, kam es zu der Explo⸗ ſion. Man nimmt an, daß die Exploſion auf irgend eine Weiſe mit der Desinfektion zuſammenhängt. Die vier Heimattreuen aus Malmedy Der Prozeß vor dem Appellationshof. Lüttich, 15. Oktober. Vor der Erſten Kammer des Appellationhofes wurde am Montag der Ausbürgerungsprozeß gegen vier heimat treue Männer aus Malmedy, Joſeph Dehottay und ſeine Söhne Peter und Heinrich Dehottay ſowie Paul Forxius verhandelt. Die Anklageſchrift wirft den Beſchuldigten vor, daß ſie ihre Pflichten als belgiſche Staatsbürger ſchwer verletzt hätten. Sie hätten das Ziel verfolgt, die in Eupen⸗Mal⸗ medy durch den Vertrag geſchaffene Ordnung umzuſtürzen und zu dieſem Zweck einen hartnäckigen Feldzug gegen die Unverſehrtheit des belgiſchen Staates geführt. Der Staatsanwalt hat gegen die vier Beſchuldigten die Aberkennung der belgiſchen Staatsangehörigkeit auf Grund des Geſetzes vom 30. Juli 1934 beantragt. Schon vor Beginn des Prozeſſes war der Zuſchauer⸗ raum überfüllt. Ein gewiſſes Aufſehen erregte in Laufe der Verhandlung die Intervention des Präſidenten des Europäiſchen Nationalitätenkongreſſes, Dr. Wilfan, Dieſe Intervention bezieht ſich auf den Punkt der Anklage, der Joſeph Dehottay vorwirft, daß er im Jahre 1934 an dem Kongreß der europäiſchen Minderheiten in Bern teil genommen habe. Der Präſident erteilte ſodann den Berichterſtattern daz Wort. Dieſe gaben eine nochmalige Darſtellung des Prozeß gegenſtands. Im Rahmen dieſer Berichterſtatung machte es einen beſonderen Eindruck, daß Joſeph Deholkay in einem Brief ausdrücklich betont, daß die Löſung der Frage Eupen⸗ Malmedy nach ſeiner Auffaſſung nur auf friedlichem Bege möglich ſei. Der Anklagevertreter las zur Erhärtung ſeiner Be hauptung, der Heimatbund ſei darauf ausgegangen, das Gebiet von Belgien abzutrennen und es einer ausländiſchen Macht anzugliedern, ein Dokument vor, daß bei den Hausſuchungen gefunden worden iſt und dem, wie der Staatsanwalt erklärte, ein„kapitales“ Intereſſe zukomme. Es handele ſich, ſo erklärte der Vertreter der Anklagebe⸗ hörde, um ein Schreiben des Sekretärs des Heimatbundes aus dem Jabre 1928. In dieſem Dokument, das„die wah⸗ ren Ziele“ des Heimatbundes enthülle, heißt es, daß zwi⸗ ſchen der deutſchen Volksgruppe und den abgetretenen Ge⸗ bieten in Deutſchland eine„kulturelle Brücke“ aul⸗ recht erhalten werden müſſe. Zu dieſem Zweck ſollten Rei ſen nach Deutſchland erleichtert werden. Die Klagen der deutſchen Preſſe über die wirtſchaftliche und kulturelle Not in den deutſchen Grenzgebieten ſeien ſchädlich für die Stimmung unter der deutſchen Bevölkerung. Die heimat treue Preſſe in Eupen⸗Malmedy müſſe unterſtützt werden. Die kulturelle Lage des Deutſchtums in Eupen⸗Malmedy müſſe durch gute Filme, Einrichtung von deutſchen Büche⸗ reien uſw. geſtärkt werden. Der Staatsanwalt zog aus dieſem„Dokument“ die Be⸗ hauptung, der Heimatbund habe ſich unter dem Deckmantel kultureller Betätigung mit Politik beſchäftigt(J). Als bela⸗ ſtend bezeichnete er auch die Verſchickung von Ferien- kinder aus Eupen⸗Malmedy nach Erholungsſtätten in Deutſchland. Iſtanbul. Die türkiſche Regierung hat ſämtliche Frei maurerlogen verboten. Die Lokale der Iſtanbuler Logen wurden polizeilich geſperrt. fremdes Erbteil Jahr um Jahr verwaltet. Und ich weiß auch, daß jener ferne Erbe des Rabelbauern kein Anrecht auf den Hof hat nach dem Geſetz; aber um Eures Gewiſſens willen ift es gut, daß Ihr wißt, es lebt noch einer von Rabelſtamm. Wie aber dann, wenn jener Knabe, von dem Ihr hörtet, nie mehr an ſeines Großvaters Grabſtäne kommt? Wie ſoll er dann erfahren, daß Ihr hier ſeiner wartet?“ „Er wird einmal den Brief erhalten, den ſein Großvater 10 Dann wird er wiſſen, wo die Heimat der Nabels iſt.“ Mit Innigkeit umfaßt der Burſch des Bauern Hand. f „Vater, heute danke ich Euch noch inniger, daß Ihr mir Heimatrecht in Euerm Herzen gabt. Nicht dafür danke ac Euch, daß Ihr mir gern den Hof übergeben hättet; aber dafür, daß Ihr mich ſo ganz als Euern Sohn anſeht, daß Ihr mir das Manneserbe übergeben wolltet, wenn es in Eurer Macht geſtanden hätte.“ a Eine lichte, ſchöne Zukunft tut ſich vor Friedels Blicken auf. Jetzt weiß er, daß der gute Vater einmal nicht nem ſagen wird, wenn der Sohn ein anderes Gut von dein Rabelhofer zu erbitten wagt. „Jetzt weißt du,“ ſagt: Jakob Goldner nach kurzem Schweigen,„was die Großmutter mit jenem letzten Worte ſagen wollte. Sie meinte, ich ſollte des Erben nimmet warten und dich an ſeine Stelle ſetzen, wie ich einmal ge⸗ wollt!“ 22. g Der Knabe im Birkhof iſt nicht zu ketten geweſen. N kurzer Zeit hat ihn das Fieber verzehrt. f In ſtarrem Schweigen geht ſeitdem die Bäuerin umher, Man weiß nicht, ob ſie trauert, oder ob ſie mit dem 7 0 ſten hadert, weil er ihr den Knaben nahm. Sie spricht 15 niemand und nimmt kein Eſſen zu ſich. Unheimlich 155 ſcheint ſie den Mägden, die ſich fürchten, mit ihr allein g Nachts im Hauſe zu ſein. Am unheimlichſten dome dem 1 darum flieht er ihre Nähe Möglichkeit. N a 5(Fortſetzeng folgt) er f eine man glei Tag dann e dieſe Schu echt 4 auch er. wurde heimat⸗ id ſeine Foxius daß ſie verletzt en⸗Mal⸗ uſtürzen gen die ten die Grund ſchauer, egte im ſidenten ilfag, Inklag, 934 an rn teil⸗ ern daz Prozeß, einen n Brief Eupen. 1 Bege er Be n, das idiſchen ei den vie der komme. lagebe⸗ bundes e wah ß zwi⸗ en Ge: “ auf⸗ n Rei⸗ Klagen lturelle ir die eimal herden. Almedy Büche⸗ ie Be⸗ mantel 5 bela⸗ den- ten in Frel⸗ Logen ) weiß Anrecht viſſens r von n dem ibſtäte ſeinet us dem badlschien Land Hemsbach a. d. B.(Grundſteinlegung für Kirchenneubau.) Die Grundſteinlegung für den Jeubau des Gotteshauſes der evangeliſchen Kirchengemeinde Hensbach⸗Sulzbach fand unter Beteiligung von Landrat Fr. Compter(Weinheim) für die badiſche Regierung, Dr. Fender(Karlsruhe) als Vertreter des Landesbiſchofs, der Gemeinde und der katholiſchen Kirchengemeinde ſtatt. Pfarrer Oberacker hielt die Feſtanſprache. Eberbach.(Im Neckar ertrunken.) Beim Spie⸗ gen ſtürzte ein neunjähriges Ferienkind in den Neckar. Bis an Spielkamerad Hilfe herbeiholte, war der Knabe bereits ertrunken, ſo daß Wiederbelebungsverſuche ohne Erfolg blie⸗ ben. Der Unfall iſt umſo tragiſcher, als der Junge in den nächten Tagen aus ſeinem Erholungsurlaub zu ſeinen Eltern zurückkehren ſollte. O Kehl.(Gefängnis wegen verſuchter Wehr⸗ yflichtverletzung.) Ein Melker aus Bockwitz wollte am , Auguſt ds. Is. über Kehl nach Frankreich ausreißen, um weder in die Fremdenlegion zu gehen, in der er ſchon ein⸗ nal zwei Jahre gedient hatte und aus der er deſertiert war. Der Angeklagte war als Reichsangehöriger wehrpflichtig und am 1. Juli 1935 gemuſtert und für tauglich befunden worden. Er hatte ſich deshalb vor dem Strafrichter zu ver⸗ antworten. In der Vorunterſuchung hatte er zugegeben, um die Strafbarkeit ſeines Handelns gewußt zu haben. In der Hauptverhandlung batritt er eine Wehrpflichtverletzung. Er wurde wegen Verſuchs der Wehrpflichtverletzung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Fünf Wochen Unterſuchungs⸗ haft wurden angerechnet. Todtmoos.(Die Verbeſſerung der Wehra⸗ kalſtraße.) Die ſchon ſeit langer Zeit in Gang befind⸗ lichen Verbeſſerungsarbeiten an der Wehratalſtraße ſind zu auem großen Teil mit Einbruch der kühleren Jahreszeit zu Ende geführt worden. Ein großes Stück der Straße hat ſeuen Teerbelag erhalten. Außerdem iſt man zurzeit daran, auch die Weißenbachſtraße in einen den modernen Verkehrs⸗ bedürfniſſen entſprechenden Zuſtand zu ſetzen. Durbach.(Herbſtbericht.) Nun hat auch in unſe⸗ em bekannten Weinort das Herbſten begonnen. Reges Le⸗ ben und frohes Treiben herrſcht in den Weinbergen. Das Weingeſchäft iſt ſchon im Gange und die Winzer ſind zu⸗ freden damit. Verſchiedene Käufe ſind ſchon abgeſchloſſen und zwar für Bergwein zu 50 bis 52 Mark, für Weißherbſt zu 60 bis 65 Mark, Klevener und Klingelberger ſind noch nicht ſoweit; ſie warten noch auf die letzten Strahlen der teifenden Sonne, die ihnen die richtige Würze geben ſollen. Menge und Güte des diesjährigen Weines ſind ausgezeichnet. Dauchingen bei Villingen.(Ern geriſſener Schwindler.) Einem Schwindler beinahe ſchwer aufge⸗ eſſen iſt dieſer Tage ein hieſiger Einwohner. Kam da ein Burſche zu dem Landwirt, der ſich als Geſelle einer ange⸗ ſehenen Metzgerei in Schwenningen ausgab und fragte, ob er nicht einen ſeiner Ochſe verkaufe, da ſie im Geſchäft noch einen ſolchen- bräuchten. Da er einen guten Preis bot, war eine ft man bald handelseinig und der Burſche nahm den Ochſen gleich mit, das Geld allerdings wollte er erſt am nächſten Tage mit dem Motorrad bringen. In Schwenningen war bann der Burſche ſo unvorſichtig, den Ochſen einem Metzger zu einem auffallend niedrigen Preis anzubieten, ſo daß dieſer Verdacht ſchöpfte. Nachforſchungen brachten auch den Schwindel ans Tageslicht; der Betrüger aber hatte noch ſo rechtzeitig Lunte gerochen, daß er verduften konnte und nun auch von der Gendarmerie geſucht werden muß. Radfahrerin gegen Auko. Pforzheim. An der Kreuzung der Haupt⸗ und Helbron⸗ gerſtraße in Bauſchlott ſtießen ein Perſonenauto und eine Nadfahrerin zuſammen. Letztere wurde gegen die Wind⸗ ſchutzſcheibe geworfen und erlag bald darauf den ſchweren Verletzungen. Der Autofahrer, Bruno Roth aus Frankfurt . M., wurde vorläufig feſtgenommen. Keine Obſtverkäufe der Landesbauernſchaft in Mannheim. Karlsruhe. Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit, daß die bekannten, von ihr veranſtalteten Obſtverkäufe in aReſem Jahre in Mannheim nicht ſtattfinden. Gegen die Schranke gefahren.— Zwei Schwerverletzte. Philippsburg. Abends gegen 11 Uhr fuhr der Inhaber einer Reparaturwerkſtätte auf der Fahrt von Lingenfeld nach hier beim 11 Wee auf die Schranke. Der Len- er Reis und ſein Begleiter, Walter Odenwald von hier, er⸗ litten ſchwere Verletzungen. An dem Aufkommen Oden⸗ walds wird gezweifelt. Sonnenuntergang 17.08 Sonnenaufgang 6.24 Monduntergang 11.02 Mondaufgang 18.28 e Zum Beſuch des Stabschefs Lutze in Mannheim Nach der Beſichtigung betonte in einer Anſprache Stabschef Lutze u. a., daß der alte SA⸗Geiſt noch lebe. Der Redner wies auf die bitteren Stunden im vergangenen Jahr hin, er hätte aber feſtſtellen können, daß die SA, daß die vielen Millionen Männer dadurch unberührt geblieben ſind und dieſelben geblieben ſind, die ſie früher waren. Stabschef Lutze wies dann auf die Arbeit in den Jahren des Kampfes hin. And heute nach der Machtergreifung iſt es nicht anders geworden. Nur die Art des Kampfes hat ſich geändert. Der Führer hat damals den Kampf um Deutſchland nicht begonnen, um die Macht im Staate zu erobern, ſondern um das ganze deutſche Volk nationalſozialiſtiſch zu machen. Dieſes Ziel kann aber nicht mit der erſten Etappe erreicht werden, es erfordert Arbeit auf Jahrzehnte hinaus. Wir haben unſere Aufgaben noch lange nicht erfüllt. Wir haben uns dem Führer verpflichtet, ſolange wir leben und Atem von uns geben. Wir haben uns verpflichtet, dem Führer zu helfen, und das wollen wir auch weiter tun. Wir wollen dafür ſorgen, daß der letzte deutſche Menſch zum National⸗ ſozialismus bekehrt wird. Wir reichen Jedem die offene Hand, weil wir die Ueberzeugung haben, daß Deutſchland nur leben kann, wenn der Nationalſozialismus regiert, daß Deutſchland nur leben kann unter unſerem Führer Adolf Hitler. Ich weiß, daß manche Kreiſe immer noch nicht begreifen, worauf es ankommt und ſich noch nicht einreihen in die große Idee. Auch da, meine Männer, haben wir wie früher immer wieder aufzuklären und zu überzeugen. Allerdings ſollen die, die glauben, unſere Anſtändigkeit mit Schwäche verwechſeln zu können, erkennen, daß wir gewillt ſind, ſie auf den richtigen Weg zu führen. Wir denken nicht daran, etwas aufzugeben, wofür viele Kameraden gefallen ſind. Manche glaubten in der letzten Zeit, die Partei, die SA, die Formationen wären jetzt überflüſſig, wir hätten die Macht errungen. Meine Männer! Laßt Euch von den Geg⸗ nern des Staates das nie einreden. Staaten können nicht aufgebaut werden auf Kanonen und Maſchinengewehren, ſondern Staaten ſind immer nur aufgebaut auf Weltanſchauungen, auf Ideen. Der Redner ſtellte dann dem 9. November 1918 den 30. Januar gegenüber. Der Staat, zu dem am 30. Januar 1933 der Grundſtein gelegt wurde, ſoll beſtehen für tauſend und noch mehr Jahre. Dazu iſt es notwendig, daß wir die lebendigen Fundamente bilden, auf denen dieſer Stagt fort⸗ gebaut werden kann. Wir wollen dafür ſorgen, daß die Idee des Führers bis zum letzten Volksgenoſſen getragen werden kann. Der Stabschef verwies dann darauf, daß der deutſche Menſch künftig von früher Jugend bis ins Alter dem Staate dient. Wir wollen genau wie in der Zeit des Kampfes hinter dem Führer ſtehen und, wenn es ſein muß, für ihn ſterben. So faſſe ich Eure Begrüßung in Mannheim auf als ein Verſprechen nicht für meine Perſon, ſondern den Mann, dem wir alle dienen und dem wir uns mit Haut und Haaren verſchrieben haben. Wir werden das auch in Zukunft ſo halten. Die Kolonnen formierten ſich anſchließend zum Vor⸗ beimarſch vor dem Stabschef am Roſengarten, der unter Jupiterlampen⸗ und Fackelbeleuchtung und unter den Klängen der 110 er⸗Kapelle vor ſich ging. Gtabschef Lutze in Heidelberg Tagung aller SA⸗Gruppen- und Sanikätsführer. Heidelberg, 15. Oktober. Der Vereidigung der ſaarländiſchen SA durch Staos⸗ chef Lutze am Sonntag folgte am Montag eine Rundreiſe durch das Saargebiet. Von dort fuhr Stabschef Lutze am Spätnachmittag nach Heidelberg zur Tagung ſämtlicher Gruppenführer und Sanitätsführer der 21 SA⸗Gruppen. Die Begeiſterung, mit der Stabschef Lutze von der Bevöl⸗ kerung überall aufgenommen wird, drückte ſich aus in den Körben voll Blumen, mit denen ſein Wagen immer wieder aufs neue belaſtet wurde. Diesmal nahm Stabschef Lutze den Weg über die ſüdliche Verbindung zwiſchen Saar und Neckar, d. h. über Zweibrücken, Pirmaſens nach Heidelberg. Um 7,30 Uhr traf er hier ein. Die Hauptſitzung der Heidelberger Tagung beginnt Dienstag vormittag, nötigenfalls mit Fortſeßung am Mittwoch vormittag. Beide Sitzungen finden in Anweſen⸗ heit des Stabschefs ſtatt. Der Stabschef und die SA⸗ Gruppenführer wurden im Hotel Reichspoſt untergebracht, wo auch die Beſprechungen ſtattfinden, die Beratungen der Gruppenärzte werden im benachbarten Hotel Darmſtädter Hof abgehalten. ————.... Der Karlsruher Gängertag. Die Veranſtaltungen am Haupttag. () Karlsruhe, 14. Okt. Zum Hauptfeſttage mögen 7080000 auswärtige Beſucher nach der Landeshauptſtadt gekommen ſein. Für die Führer der Hadiſchen Bürgerwehren und Milizen und für die zahlreichen Trachtenträger und trägerinnen aus dem ganzen Lande fand im Buürgerſaale des Rathauses eine Heimatkundgebung ſtatt. Der Vorſitzende des Verkehrsvereins, Regierungsbaumeiſter Brunich, entbot den Gäſten die Grüße. Oberregierungsrat Dr. Ernſt Fehrle warf den Blick zurück auf die badiſche Geſchichte, um feſt⸗ zustellen, daß unſer Land immer reichstreu geweſen iſt. Es gel erfreulich, daß Vaterbräuche und ⸗ſitten unverfälſcht auf dem Lande erhalten geblieben ſejen. Die Badener, ſo ſchloß er, ſind ſich dieſer beſonderen Pflicht beim Neuaufbau des Reiches bewußt, ſie ſtehen feſt auf dem badiſchen Heimak⸗ boden, den Blick auf das Ziel gerichtet, das deutſches Volk und Vaterland heiße. Mit einem Siegheil auf die hadiſche Heimat, das deutſche Volk und ſeinen Führer und dem 1 der beiden Nationallieder war die Feierſtunde be⸗ endet. In der zweiten Mitkagsſtunde bewegte ſich ein gewal⸗ tiger Feſtzug unter Teilnahme von über 32 000 Sängern zur Hochſchulkampfbahn, wo eine vaterländiſche Kundgebung ſtattfand. 15 000 Sänger, in vier Stimmgruppen eingeteilt, hatten das weite Feld beſetzt. Die Längsfront der Tribünen ſchmückte ein unüberſehbarer Fahnenwald. Nach einem Muſik⸗ ck und Chorgeſang hielt der ſtellvertretende Sängergau⸗ führer die Weiherede. Zum Gedenken der Toten ſenkten ſich die Fahnen. Währenddeſſen ertönten Böllerſchuſſe und das Glockengeläute der ganzen Stadt. In Fortſetzung ſeiner ede feierte der ſtellvertretende Sängergauführer die hohen deale des Deutſchen Sängerbundes. 5 Mach dem Lied„Flamme empor“ überbrachte Miniſterpräſident Köhler die Grüße der badiſchen Regierung und ſtellte feſt, daß die Männergeſangvereine eine große und dankbare Aufgabe durch die Pflege des deutſchen Liedes übernommen haben, eine Aufgabe, die vom nationalſozialiſtiſchen Staat in jeder Be⸗ ziehung gefördert werde. Der Bundesführer des Deutſchen Sängerbundes, Albert Merſter, feierte das wertvolle Kul⸗ turgut des deutſchen Liedes und ließ ſeine Anſprache in ein begeiſterndes vaterländiſches Bekenntnis ausklingen. Es folgte das Schlußwort des Sängergauführers Schmitt, der den Rednern ſeinen herzlichen Dank ausſprach. Mit dem Geſamtchor„Unter der Fahne“ von Gerhard Schwarz war die erhebende Kundgebung beendet. a In der 10. Abendſtunde wurde dann ein vielbeſtauntes Feuerwerk abgebrannt. In der Markthalle fand ein Heimat⸗ abend unter Teilnahme der Trachtengruppen ſtatt, während ſich die Führer des Sängerbundes zu einer Abſchiedsfeier im Künſtlerhaus vereinten. 5 f In vier Hauptkonzerten und ebenſo vielen Sonderkon⸗ zerten am Samstag und Sonntag legten die im badiſchen Sängergau vereinten, in Karlsruhe in einer Geſamtſtärke von 33 000 Mann vertretenen badiſchen Männerchöre, vielfach unterſtützt durch Knaben⸗ und Frauenchöre, Bekenntnis ab zu einem der ſchönſten Kulturgüter, das durch Jahrhunderte gepflegt, gerade in unſeren Tagen dem Volke lebendig und egenwärtig iſt. Im Lied kommt zum Ausdruck, was das olk erſtrebt und was es ſich erſehnt, klingen Mahnung und Segnung in die aufnahmebereiten Herzen. Bei einer Geſamtrückſchau auf die acht großen Feſtkonzerte kann mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß der Gau Baden im Deutſchen Sängerbund eine ſehr achtbare künſtleriſche Höhe aufweiſt und daß die Wertung der einzelnen Darbietungen eine weit über dem Durchſchnitt ſte hende it. Die offizielle Begrüßung des Stabschefs in Heidelberg erfolgt durch den Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus zu⸗ ſammen mit den Spitzen der Behörden am Dienstag vor⸗ mittag im Rathaus. Der Stabschef trägt ſich anſchließend in das Goldene Buch der Stadt Heidelberg ein. Hierauf be⸗ ginnen die Tagungen, die interner Natur ſind. Stabschef Lutze in Saarbrücken „Was wir wollen, iſt nicht krieg.“ Saacbrücken, 14. Oktober. Die ſaarländiſche SA erlebte anläßlich des Beſuches des Stabschefs Lutze einen großen Tag. Auf dem in Fahnen⸗ ſchmuck prangenden großen Aufmarſchfeld ſtanden gegen 10 Uhr vormittags die Repräſentanten des nationalſozialiſti⸗ ſchen Reiches: drei Standarten: 30 Saarlouis, 70 Saar⸗ brücken und Reſerve 70 mit der Marine⸗S A. Als Stabschef Lutze auf dem Befreiungsfeld erſchien, erſtattete ihm Oberführer Caſpary Meldung. Stabschef Lutze ging in ſeiner Anſprache von ſeinem Aufenthalt im Saarland in den erſten Auguſttagen des Jahres 1914 aus, wo er mit anderen Kameraden im feldgrauen Rock hier in Saarbrücken ausgeladen worden war. Wir ſind da⸗ mals, ſo ſagte der Stabschef, nicht um des Krieges willen hinausgezogen, ſondern weil wir um die Exiſtenz unſeres Vaterlandes kämpfen mußten. Wir haben damals nur eins gekannt, die Pflicht gegenüber Volk und Vaterland. Was wir heuke wollen, das iſt nicht Krieg. Wenn wir einen Krieg führen, dann iſt das— das ſei allen ausländi⸗ ſchen Hetzern geſagt— der Krieg gegen Hunger und Kälte. Wir wollen innerpolitiſch die Bolksgemeinſchaft, außenpo⸗ litiſch die Ehre des deulſchen Volkes. Stabschef Lutze ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Appell, feſt im Glauben an die Idee zu ſtehen. Gruppenführer Luyken verlas anſchließend die Eides⸗ formel, die von den 16000 SA⸗Männern mit einem„Ich gelobe“ bekräftigt und beſtätigt wurde. Danach begab ſich der Stabschef zum Saarbrücker Rat⸗ haus. Hier überreichte ihm der Oberbürgermeiſter als Ehrengabe der Stadt eine Grubenlampe. Der Stabschef trug ſich ſodann in das Goldene Buch ein. Anſchließend legte er am Ehrenmal Kränze nieder. In den Mittagsſtunden fand der Vorbeimarſch der 16000 SA⸗Kameraden vor dem Stabschef ſtatt. Kurz darauf begab ſich Lutze nach Homburg, wo 5000 SA-Männer feierlich vereidigt wurden. Nach der Rück⸗ kehr des Stabschefs fand ein großer Fackelzug der SA mit Zapfenſtreich ſtatt. Dr. Frick in Trier Fahrt durch den Weſtmarkgau Koblenz⸗Trier. Koblenz, 14. Oktober. Von Saarbrücken aus unternahm Reichsinnenminiſter Dr. Frick eine Fahrt durch den Weſtmarkgau Koblenz⸗Trier. An verſchiedenen Stellen beſichtigte der Miniſter Landes⸗ kulturarbeiten und Straßenbauten. Bei ſeinem Eintreffen in Trier wurde Dr. Frick ein jubelnder Empfang zuteil. Von der Porta Nigra bis zum Markt hatten die Ehrenfor⸗ mationen der Bewegung Aufſtellung genommen. Am Nachmittag folgte eine Großkundgebung auf dem Palaſtplatz in einem 30 000 Perſonen faſſenden Rieſenzelt. Nach der Gefallenenehrung und dem Einmarſch der Fahnen begrüßte Gauleiter Staatsrat Simon den Reichsminiſter mit einer Anſprache. Der Redner wies u. a. barauf hin, daß Trier bis vor wenigen Jahren in welt⸗ anſchaulicher Hinſicht eine der am meiſten umkämpften Städte geweſen ſei. Noch kurz vor der Machtergreifung ſeſ hier der allerſtärkſte weltanſchauliche Gegenſatz zu überwin den geweſen. Heute ſei die Bevölkerung umſo tiefer von den Ideen des Nationalſozialismus und von der Welt⸗ 89 Adolf Hitlers durchdrungen. Nicht weniger al; 85 v. H. der Jugend in Trier gehörten der Hit lerjugend und dem BDM an. Reichsminiſter Dr. Frick, der darauf das Wort nahm; beſchäftigte ſich insbeſondere mit Fragen der Weſtmark. Auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung ſei hier ſchon vieles geſchehen, er ſei ſich jedoch bewußt, daß noch mehr geſche⸗ hen müſſe. And ich darf verſichern, ſo fuhr der Miniſter fork, daß das Reich, insbeſondere das Reichsinnenminiſterium, das ja die Weſtmark zu betreuen hat, gewillt und entſchloſſen iſt, unſeren bedrängten Volksgenoſſen zu helfen. Wir verlangen die Entkonfeſſionaliſierung des geſamten öffentlichen und politiſchen Lebens. Leider iſt dieſe Erkennt⸗ nis noch nicht in alle Kreiſe gedrungen. Wir verlangen, daß die Kirche ſich auf ihrem eigenen Gebiet betätigt.— Zum Schluß unterſtrich Dr. Frick beſonders die Bedeutung des Winterhilfswerkes. Die Parole ſei: Nichts für uns, alles für Deutſchland! Im Anſchluß an die Maſſenkundgebung beſichtigte Reichsminiſter Dr. Frick eingehend die zahlreichen und ein⸗ zigartigen Kulturdenkmäler des alten Trier. Am Abend fand im großen Saal des Zivilkaſinos am Kornmarkt ein kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt. In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt. Berlin, 15. Okt. Der Miniſterialdirektor im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium des Innern, Dr. Butt⸗ mann iſt einſtweilig in den Ruheſtand verſetzt und zum Generaldirektor an der Bayeriſchen Staatsbibliothek in München ernannt worden. Verbrechen nach 16 Jahren aufgedeckt. Landshut, 14. Okt. In Martinshaus bei Landshut wurde vor einigen Tagen die Einwohnerin Mathilde Eckart feſtgenommen. Die Frau hatte in den Jahren 1917 und 1919, alſo vor 18 bzw. 16 Jahren, je ein Mädchen zur Welt 33 Beide Kinder hat die unnatürliche Mutter einige eit nach der Geburt gewaltſam beſeitigt, weil ſie ihr läſtig waren. Seinerzeit glaubte man an einen natürlichen Tod der Kinder. Jegt erſt wurde das ſchauerliche Verbrechen aufge⸗ 18 Die Kindsmörderin hat bereits ein Geſtändnis abge⸗ egt. — Schömberg, OA. Freudenſtadt.( eim Langhol laden tödlich verunglückt.) Beim hieſigen unternehmer Andreas Armbruſter(Deſenbauer) ereignete beim Langholzholen aus dem Hinteren Rötenberg ein töd⸗ licher Anfall, von dem der bei Armbruſter beſchäftigte o⸗ hann Heizmann aus Leiverdingen(Amt 1 Neid wurde. Beim Aufladen brach eine Kette ein Stamm ö ins Rollen, was aber von dem Unglücllichen 5 ſpät be⸗ merkt wurde. Als er noch im letzten Augenblick entweichen wollte, war es bereits zu ſpät. Ex wurde von dem Stamm anſcheinend im Genick getroffen.. — Lalcalę Nu ud scuau Aufgewärmte Freundſchaft Ein Blick durchs Fenſter— ſchon kriegt man ein leichtes Fröſteln. Wenig hoch über den Dächern ziehen in immer neuer Auflage Regenwolken vom zarten Grau bis ins drohende Dunkel. In einem fort verneigen ſich die Pappeln da draußen in den Anlagen und der unerwartet zur Herrſchaft gekommene Weſt zauſt zu Hunderten ſchon die kleinen Blätt⸗ lein aus ihrem Sommergewand. Doch auch in den eigenen vier Wänden iſt das Gemütlichſein wie verbannt. Der Wind bläht die Gardinen, rüttelt überall, ſchlägt die halboffenen Fenſterrahmen im Korridor in einer Tour gegen das regen⸗ naſſe Geſims. So ganz unvermittelt iſt da die Erinnerung gekommen an einen alten Freund. Seien wir ehrlich: Wir haben ihn vernachläſſigt, ſeit damals am 1. Mai heuer der letzte Schneeflockenwirbel kam ſtatt eines frohlachenden Frühlings⸗ tages. Beſcheiden wie er iſt, unſer Kachelofen: Er hat ſich nicht einmal ſelbſt in Erinnerung gebracht ſeither. Jetzt aber ſuchten wir wieder die Freundſchaft aufzunehmen. Ganz glatt gings freilich nicht: Der alte Geſell zog nicht ſo recht, fauchte den weißen Rauch erſt durchs Zugloch und hat ſich damit für eine halbe Stunde ſelbſtgefällig in den Kreis der Betrachtung geſtellt. Mit Zureden ſchien nicht viel ausge⸗ richtet— na, ſchließlich war aber der alte Kumpan und WMärmeſpender doch zu verſöhnen und hat alle Anbehaglich⸗ keit aus den Zimmern verſcheucht. Heimeliges Praſſeln bren⸗ nender Scheite, dann das erſte Ausſtrömen von Hitzewellen ——— auf alle Fälle war das ſo was wie Lohn für er⸗ neuerte Freundſchaft. Doch um nicht mißverſtanden zu werden: Auf die näch⸗ ſten vier Wochen könnte uns die Freundſchaft ruhig noch geſtohlen bleiben 0 Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt heute nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Aus⸗ weis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. 5 Kleingärtnerverein Seckenheim. Am ö 13. Oktober, hielt der Kleingärtnerverein Seckenheim eine Mitgliederverſammlung ab. Daran anſchließend Hielt Gartenfreund Pſchiebel⸗ Mannheim den erſten Schu⸗ lungsvortrag über: Der Obſtbau, das Sinnbild der Fruchtbarkeit, der Inbegriff der Verbundenheit mit der Scholle. Einfluß von Klima und Boden auf den Oſtbau. Obſtarten, Obſtſorten und Baumformen für den Klein⸗ garten. Herr Pſchiebel verſtand es, in ſeinen Ausfüh⸗ rungen klarzulegen, wie der behangene Obſtbaum das Sinnbild der Fruchtbarkeit iſt und wie deſſen Pflege mit der Scholle verbindet. Es ſei daher Pflicht der Klein⸗ gärtner, dem Obſtbaum die größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken, umſomehr, da bei uns Klima und Boden den Erfolg begünſtigen. Bei uns könnten alle Obſtſorten ge⸗ pflanzt werden, nur beim Apfelbaum müſſe eine Aus⸗ wahl erfolgen und auf den Boden Rückſicht genommen werden. Herr Pſchiebel benamte die einzelnen Obſtſorten von Kern⸗ und Steinobſt, die für uns beſonders zu empfehlen ſind. An ſeine Ausführungen ſchloß ſich eine rege Ausſprache an. Der Vereinsführer bat die Garten⸗ freunde ebenfalls, dem Obſtbau mehr Aufmerkſamkeit zu ſchenken und ſchloß mit Worten des Dankes für den Vortragenden gegen 6 Uhr die gutgelungene Verſamm⸗ lung. Sonntag, den Luftpoſtdienſt im Winterhalbjahr. tach dem am 6. Oktober in Kraft getretenen Winterflugplan verkehrt werktäglich auf der Linie Karlsruhe Mannheim Frank⸗ furt. Halle/Leipzig— Berlin je eine Flugpoſt in beiden e Die um 12.40 Uhr nach Norddeutſchland abgehende Flugpoſt hat günſtige Anſchlüſſe nach Hannd⸗ ver— Hamburg, Bremen, Köln⸗Düſſeldorf— Dortmund Eſſen, Brüſſel— London, Paris, Stuttgart— Zurich, Nürnberg.— München, und Dresden. Poſtſ luß beim Poſt⸗ amt 1(Paradeplatz) 11.45 Uhr, beim Po tamt 2(Bahn⸗ hofplatz) 11.55 Uhr, beim Poſtamt 7(Flughafen) 12.20 Uhr. Die aus der Richtung Königsberg⸗ Berlin— Halle/ Leipzig— Frankfurt um 11.35 Ahr hier eintreffenden Luftpoſtſendungen erreichen noch die erſte Nachmittags⸗ zuſtellung. Luftpoſtſendungen von den in Frankfurt en⸗ denden Linien Paris Köln, London Amſterdam— Brüſſel— Köln, Eſſen— Düſſeldorf, Kopenhagen—Ham⸗ burg— Hannover, München— Nürnberg treffen aus Frank⸗ furt/ M. mit Zug D 186 17.14 Uhr hier ein, können aber, da die letzte Zuſtellung bereits um 17 Uhr be⸗ ginnt, nur beim Verlangen der Eilzuſtellung noch am gleichen Tage in die Hände der Empfänger gelangen. Weitere Auskunft erteilen die Poſtanſtalten. Das Poſt⸗ amt auf dem Flugplatz iſt während der Zeit von 11 13 Uhr an Werktagen für die Annahme von Luftpoſt⸗ ſendungen geöffnet. 8 „Jugendherbergen ſind keine Gaſtſtätten. Häufig wer⸗ den Jugendherbergen von Wanderern ohne Ausweis auf⸗ geſucht, um dort Speiſen und Getränke zu erhalten. Der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen weiſt deshalb darauf hin, daß die Jugendherbergen keine Gaſtſtätten dar⸗ ſtellen und es daher für Nichtmitglieder zwecklos ſei, um Verpflegung nachzufragen. Unterkunft und Verpflegung er⸗ halten nur Einzelwanderer mit Ausweiſen und Jugendgrup⸗ pen, deren Führer im Beſitz des HJ.⸗Führerausweiſes ſind. — Jetzt Leimringe anlegen. Leimringe zur Bekämpfung des Froſtſpanners ſind vor Eintritt der erſten Fröſte, am beſten bis Mitte Oktober, anzulegen, um den Froſtſpanner wirkſam bekämpfen zu können. Schon zur Zeit der erſten Nachtfröſte kriecht das Weibchen des Froſtſpanners zur Ei⸗ ablage am Stamm hoch. Das Weibchen hat nämlich keine voll ausgebildeten Flügel, muß daher am Stamm hoch⸗ kriechen und kann ſo gefangen werden. Die Klebgürtel, die mindeſtens 10 Zentimeter breit mit klebfähig bleibendem Raupenleim beſtrichen werden, ſind an Hochſtämmen in Bruſt⸗ höhe, an Zweigſtämmen unterhalb der Aſtvergabelung mit Bindfäden oder Draht ſo anzubringen, daß ſich der Froſt⸗ ſpanner nicht unter dem Gürtel feſtſetzen kann. Ende Dezem⸗ ber werden die Klebgürtel entfernt und verbrannt. Die Baumrinde unterhalb des Klebgürtels muß mit einer Draht⸗ bürſte gereinigt werden. Nationaltheater Mannheim. Die nächſten Neuauf⸗ führungen des Nationaltheaters ſind: Im Schauspiel Goethes „Iphigenie“ in neuer Inſzenierung von Intendant Bran⸗ denburg am Freitag, den 18. Oktober; in der Oper Richard Strauß'„Arabella“, neueinſtudiert. Muſikaliſche Leitung: Ge⸗ neralmuſikdirektor Wüſt. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Das Werk erſcheint zum erſten Male wieder am Sonntag, den 20. Oktober. „Borgen macht Sorgen“ Wenn der Handwerksmeiſter ſeinem Kunden längeren Zahlungsaufſchub gewähren muß, wird er genötigt, ſelber Kredit aufzunehmen. Aber die Koſten und Nöte, die ihm hieraus erwachſen, ſind nicht die einzigen Folgen einer in häufigen Fällen un verantwortlichen Zahlungsſäumigkeit der Auftraggeber des Handwerks. Die Verſchuldung, in die der Handwerker gerät, beraubt ihn der Freiheit in der Wahl der Lieferanten und damit der Möglichkeit zur Ausnutzung günſtiger Einkaufsgelegenheiten. Der Handwerker, der ſein Material auf Borg entnehmen muß, kauft teurer ein als der andere, der den Lieferanten bar bezahlen kann. Zu dieſen Koſten, die aus der Inanſpruchnahme von langen Zahlungsfriſten ſeitens des Handwerkers entſtehen, kommen andere, die unmittelbar mit der Gewährung von Kredit an die Kunden der Handwerker verbunden ſind. Ihre Höhe iſt nicht feſtſtellbar, da es wohl kaum einen Hand⸗ werker gibt, der ſein Geſchäft nach der Art eines Teil⸗ zahlungsunternehmens führt und gleich dieſem die Koſten der Kreditwirtſchaft errechnet und bucht. Iſt er doch aus Gründen der Konkurrenz auch meiſtens gar nicht imſtande, dem Kunden die Aufwendungen für deſſen Säumigkeit in Rechnung zu ſtellen; der Handwerker muß ſie einfach dar⸗ aufzahlen. Aber die Art der Unkoſten der Borgwirtſchaft iſt in allen Fällen die gleiche, im Handel wie im Handwerk, und daher finden wir in der Koſtengeſtaltung der Teilzah⸗ lungsgeſchäfte Anhaltspunkte für die Beurteilung der Werte an Kräften und Mitteln, die durch die Borgwirtſchaft im Handwerk zuſätzlich und unwirtſchaftlich verbraucht werden. Deutſche Teilzahlungsunternehmen für Textilien berechneten die Gerichtskoſten mit 3,5, die Verluſte durch Kreditgewäh⸗ rung auf 3,9 v. H. des Umſatzes. Sie gelangten durch dieſe Beiträge auf einen Koſtenſatz, der mit 35,48 v. H. des Um⸗ ſatzes die Koſten vergleichbarer Barzahlungsgeſchäfte weit überſteigt. Mit den angeführten Sätzen iſt aber die zu⸗ ſätzliche Koſtenbelaſtung durch Kreditgewährung noch nicht in ihrer Geſamtheit erfaßt. Es fehlt an Angaben über die Zinsbelaſtung durch das zum Zweck der Kreditgewährung erforderliche Kapital und über die Perſonalkoſten für In⸗ kaſſo und Kontokorrentbuchhaltung. Der Handwerker hat keinen Inkaſſobetrieb und keinen Kontokorrentbuchhalter. Was beim Abzahlungsgeſchäft in höheren Perſonalkoſten zum Ausdruck gelangt, das wird beim Handwerksmeiſter in Geſtalt einer größeren eigenen Arbeitslaſt, der er manche ſorgenvolle Stunde widmen muß, traurige Wirklichkeit. In einer Einbuße an Lebensſicher⸗ heit und Arbeitsfreude beſteht ein Teil der Bürde, die der Handwerker im Intereſſe ſeiner zahlungsſcheuen Kundſchaft zu tragen hat. Ein anderer Teil dieſer Laſt, ſo die Ge⸗ richtskoſten und die Verluſte, muß auch in der Erfolgsrech⸗ nung des Handwerksbetriebes mit Geldbeträgen zum Aus⸗ druck kommen, und dieſe Unkoſten ſind beim Handwerk eher größer als beim Abzahlungsgeſchäft, weil die entſprechenden geſchäftlichen Manipulationen bei dieſem Regel und Uebung ſind und in gewohnter Weiſe verlaufen, während der Hand⸗ werksmeiſter ſich ihnen nur mit Widerwillen und ohne beſondere Erfahrung hingibt. Auf jeden Fall ergibt die Betrachtung der Folgen der Borgwirtſchaft als Reſultat ein erhebliches Maß an Leerlauf von Schaffenskraft, an un⸗ wirtſchaftlichen Aufwendungen jeglicher Art, einen immer⸗ während wiederkehrenden Verluſt an Werten im Haushalt der nationalen Wirtſchaft. Beamtenſchaft, Volk und parte Jahrestagung der deutſchen Verwalkungsakademſen. Zum erſten Male ſeit der Machtergreifung durch Nationalſozialismus haben ſich die Vertreter der deulſchn Beamtenhochſchulbewegung mit Vertretern der Partei 110 der Behörden zur Jahrestagung des Reichsverbandes i ſcher Verwaltungsakademien in Dresden verſammelt. 15 große Anzahl von hohen Perſönlichkeiten aus Staat und Partei wohnte der Tagung als Ehrengäſte bei. 5 Nach Begrüßungsworten des Dresdener Oberb meiſters Zörner wurde die Feſtſitzung mit einer Anſprache des Führers des Reichsverbandes der Verwaltungsakade mien, Staatsſekretär Dr. Lammers, eröffnet. Er ſprat über das deutſche Beamtentum im nationalſozialiſtiſchen Staat, über die Beamtenfortbildung und über den Stand der Arbeiten des Reichsverbandes in der Gegenwart. Das Vol. ſei heute nicht des Staates wegen, ſondern der Staat de Volkes wegen da. Beide ſeien eine unlösbare Einheit. On Staat werde geſchaffen durch die Gemeinſchaft von Blut und Raſſe, durch die Verbundenheit mit Scholle und Heimat durch Beſinnung und Bekenntnis zu völkiſcher Kultur, A5 Diener des Staates könne der Beamte heute unter keinen Umſtänden in einem Gegenſatz zum Volke ſtehen. die NSDAP. ſei die Trägerin des deutſchen Staatsgedankeng Dieſe maßgebende Stellung der Partei werde in der d amtenſchaft noch immer nicht genügend erkannt und be⸗ wertet. Die NSDAP. ſei die Partei, die mit der Wehrmacht und der Beamtenſchaft unter einem Führer eine der drei Säulen des heutigen Staales darſtelle. Mehr Tuch⸗ fühlung zwiſchen Parkei und Beamkenſchaft müſſe die Parole ſein. Dr. Lammers dankte neben dem Reichswalter des Reichs, bundes der deutſchen Beamten, Hermann Neef, insbeſondere dem auf der Tagung durch Miniſterialdirigent Seel bel, tretenen Reichsminiſterium des Innern für die Unterſtützung der Arbeiten der Verwaltungsakademien und ſchloß eint Ausführungen mit einem Dank an alle, die als Vertreter der Bewegung, der Behörden oder als Mitarbeiter in der dell ſchen Beamtenhochſchulbewegung mitarbeiten. Der Leiter der Verwaltungsakademie Dresden, Mi ſterialdirektor Dr. von Burgsdorff, richtete dann Dankes worte an den Führer des Reichsverbandes, der der Verwal⸗ tungsakademiebewegung ein neues Fundament auf natib⸗ nalſozialiſtiſcher Grundlage geſchaffen habe. Der Führer des Reichsverbandes habe damit Staat, Bewegung und Be⸗ amten in gleicher Weiſe einen großen Dienſt erwieſen. Den anſchließenden Feſtvortrag hielt der Leiter der Verwaltungsakademie der Provinz Sachſen, Oberbürgerme⸗ ſter Dr. Weydemann, Halle,(ſtellvertretender Vorſitzender des Deutſchen Gemeindetages), über das Thema„Führer tum in der Verwaltung“, ürger⸗ Zum Schluß verlas Staatsſekretär Dr. Lammers en Telegramm des Führers, in dem der Führer dem Reichsverband und der Verwaltungsakademiebewegung fir die aus Anlaß der Jahrestagung übermittelten Grüße und kür die geleiſtete Arbeit dankt, Baden ſpendet für das Winterhilfswerlz Kaum, daß der Führer das Winterhilfswerk 1935 36 feierlich eröffnet hat, werden auch ſchon die erſten Spendenzeichnungen bekannt. Mit folgenden Beträge iſt ein verheißungsvoller Anfang getan, der uns zu der Hoffnung berechtigt, daß unſere Volksgenoſſen in Baden ihren Brüdern im übrigen Reich nicht an der Spende freudigkeit zurückſtehen: Städt. Sparkaſſe Karlsruh⸗ Verwaltungsrat 3000. RM.; Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, vorm. Rößler, Werk Rheinfelden Baden 7500.— RM.; Deutſche Bank⸗ und Diskonto⸗ Geſellſchaft, Fil. Mannheim, Anteil für Baden 2000.— RM.; Kommerz⸗ und Privatbank AG., Fil. Mannheim, Anteil für Baden 1200.— RM.; Union⸗-Lichtſpiele Kalke ruhe 100.— RM.; Verband oberbadiſcher Brauereien e. B. 21793.— RM.; Kohlen⸗Kontor Weyhenmeyer& Co, Mannheim 20 000.— RM.; Deutſch⸗Koloniale Gerb⸗ l. Farbſtoff⸗G. m. b. H., Karlsruhe 2400. RM.; Hartung & Buhlinger, Karlsruhe 30.— RM.; Stahlwerk Mann⸗ heim A. G. 600.— RM.; Ja Schießer A. G., Radolfzel in Waren 10 000.— RM.; Villinger& Söhne, Stumpen⸗ fabriken, Tiengen 10 000.— RM., Karlsruher Leheg⸗ verſicherungs⸗AG., Karlsruhe, in bar 10000. RM, für Speiſung von bedürftigen Volksgenoſſen im Geſant⸗ werte von 10 000.— RM., Tägliches Frühſtück für arſe Schulkinder in Karlsruhe, Geſamtwert 5000— Ri. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes dankt den Spendern. a Spenden können eingezahlt werden auf das Poſt⸗ ſcheckkonto des Winterhilfswerkes, Gauführung Baden, Karlsruhe Nr. 360 und auf die Bankkonten des Winter⸗ hilfswerkes, Gau Baden, bei der Städt. Sparkaſſe Karl⸗ ruhe Nr. 3599, bei der Bank der Deutſchen Arbei, Kurlsruhe, Nr. 61 und bei der Badiſchen Bank, Karkk⸗ ruhe, Reg.⸗Nr. 6268. Verſammlungs⸗ Kalender. Fuß ballvereinigung. Heute abend Schüler- und Jugend⸗ training. Anſchließend Jugendbeſprechung, wozu alle Jugendſpieler wegen Erledigung verſchiedener wich⸗ tiger Fragen eingeladen ſind. : 8 f Iexfzimmef e Zum Kirchweihputz 3 Timmer 35 1 Fur die anläßlich Iprer Dermablung empfehle: 8 Wohnzimme erwiesenen Aufmerlisamfeiten danfen 8 5 ie ag n Und Küche uml Kuchen herelichst Fſt. 1 0 i eventl. 971 5. See bezogen 5 rot u. braun, Doſe 38 Pfg.] Gartenanteil oder dur Aar] Alarten bach u. Frau Aedwig Felnstes Sonnenwaohs u. Sonnenbelze 8 auch gegen Teilzahlung, geb. 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