lei mien. durch den deutschen artei und des deut zelt. Eine taat und erbürger, Anſprache e ſpra alice tand der Das Voll taat dez eit. Der Blut und Heim, tur. Alz er keinen )en. Dee Tuch⸗ ſſe die ö Reichs. eſondere Seel ver. rſtützung loß feine reter der der deu 1, Mini Dankes, Verwal⸗ if natio⸗ Führer und Ve⸗ ſen. ter der rgermei⸗ ſitzender Führer⸗ lers ein rer dem ung für Be und E k 1935 e erſten Zeträgeg zul del Baden Spende⸗ rlsruhe, d⸗ Und nfelden iskonto⸗ 2000.— unheim, Karls⸗ ien e. M. & Co, erb- harkung Manf⸗ dolfzel umpen⸗ Lebeſs⸗ RM, Heſamt⸗ r arſſe Arbeit Karls⸗ Karls⸗ En e bezogen ung, rmeiſte — erei. 2. Blatt xu Mr. 241 Neckar Bote Dienstag, 18. Okt. 1038 — Lauen nach der Memelwahl Das amtliche Ergebnis über die Memelwahl liegt nun vor. Wenn es eines Beweiſes für die deutſche Geſinnung und für den deutſchen Charakter des Memelgebietes über⸗ haupt noch bedurft hätte, ſo iſt dieſer Beweis jetzt wieder⸗ um erbracht, wie er früher ſo oft ſchon erbracht worden iſt. Nan könnte es nachträglich faſt begrüßen, daß die Litauer ſo viel Erſchwerungen in das Wahlſyſtem gebracht haben, da trotz aller dieſer Erſchwerungen der über wäl⸗ ligende Sieg erfochten worden iſt, der noch größer ge⸗ worden wäre, wenn überall hätte frei, geheim und unbe⸗ einflußt gewählt werden können. Die likauiſche Pro⸗ paganda iſt als ein künſtliches Gebilde völlig zu⸗ fammengebrochen. Nunmehr erhebt ſich die Frage, was jetzt geſchieht. Nach dieſem Wahlergebnis kann ſich Litauen den praktiſchen Folgerungen nicht mehr ent⸗ ziehen. Theoretiſche Beteuerungen über die Treue zum Me⸗ elſtatut nützen jetzt nichts mehr. Es iſt auch unmöglich, eine Sabotage der parlamentariſchen Arbeit betreiben zu wollen. Jetzt iſt notwendig als erſtes die Bildungeines Direktoriums, das dem Wahlergebnis entſpricht. Not⸗ wendig iſt ferner die Sicherung der freien Arbeit des Landtages, die Aufhebung des Kriegszuſtandes, die Am⸗ neſtie für die unſchuldigen Opfer des Kownoer Prozeſſes, die Wiederherſtellung des verfaſſungsmäßigen Stakus quo und damit verbunden die Außerkraftſetzung aller Geſetze, die mit der Autonomie in Widerſpruch ſtehen. Das memelländiſche Wahlergebnis wird von entſchei⸗ dender Bedeutung für die litauiſche Innen⸗ und Außen⸗ politik ſein. Aenderungen auf dieſem Gebiete waren be⸗ keits für die nächſte Zeit geplant; richtungsweiſend wird aber das Memeler Wahlergebnis ſein Bei einer vorzu⸗ nehmenden Umorientierung wird die Regierung ſelbſtver⸗ ſtändlich auf die letzten Ereigniſſe im In⸗ und Auslande weitgehend Rückſicht nehmen müſſen. Im Inlande hat der Anfang Auguſt ſtattgehabte Weltkongreß der Litauer der Oppoſitfon die Möglich⸗ keit gegeben, öffentlich aufzutreten und zu zeigen, daß ſie noch vorhanden iſt; auch die letzten Bauernunruhen haben gezeigt, daß die Oppoſition ſich regt, da hier die beiden ſtärkſten oppoſitionellen Gruppen, die liberalen Volksſozia⸗ liſten und die klerikalen Chriſtlichen Demokraten, eine große Rolle ſpielten. Die Sozialdemokraten kommen kaum in Be⸗ tracht, weit eher der linksradikale Flügel dieſer Partei, der, wie es ſcheint, mit den Kommuniſten zuſammen geht und eine großangelegte illegale Propaganda im ganzen Lande begonnen hat. Obwohl die liberalen Volksſozialiſten und die Chriſtlichen Demokraten zwei verſchiedene politiſche Rich⸗ lungen vertreten und auch verſchiedene taktiſche Methoden anwenden, führen ſie doch oft eine gemeinſame Sprache. 0 ging z. B. im Auguſt eine gemeinſame Abordnung die⸗ ſer Parteien, nach den erſten blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und ſtreikenden Bauern, zum Miniſterprä⸗ denten Tubelis, um Forderungen aufzuſtellen und prakti⸗ ſche Vorſchläge zu machen. Die Regierung hat wiederholt betont, daß ſie bereit iſt, mit allen politiſchen Gruppen zu⸗ ſammenzuarbeiten, falls dieſe zu einer nationalen Aufbau⸗ arbeit im Staate bereit ſeien. Ohne daß über die Unterredung des Regterungschefs mit den Vertreetrn der Oppoſition eine Verlautbarung ge⸗ macht worden iſt, war es allgemein klar, in welchem Rah⸗ nien dieſe ſich bewegt hat. Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Forderungen der Volksſozialiſten hauptſächlich innen⸗ politiſcher Natur ſind. So z. B. verlangen ſie eine Einberu⸗ ſung der Volksvertretung, eine öffentliche Beratung ſäkat⸗ licher für die Zukunft des Geſamtſtaates und des Volkes wichtiger Fragen uſw. Die Chriſtlichen Demokraten ſind zum Teil von dieſen Forderungen bereits abgerückt, haben ein Programm für die Zuſammenarbeit aller politiſchen Grup⸗ pen in einem autoritären Staat entworfen und ſtellen haupt⸗ ſächlich außenpolitiſche Forderungen. Im klerikalen„Ry⸗ das“, das Organ dieſer Partei, hat der Chefredakteur und Vorſitzende der Partei, Dr. Biſtras⸗Pakalniſchkis, wiederholt eine Aenderung der außenpolitiſchen Linie verlangt, wobei er beſonders die Notwendigkeit einer Verſtändigung mit Polen betonte. Es muß feſtgeſtellt werden, daß der Boden für die obengenannten Forderungen augenblicklich in Litauen recht günſtig iſt. Eines haben wohl die Ereigniſſe ſelbſt und die Vor⸗ ſellungen der Opposition erwirkt, nämlich die Umbildung der Regierung, die den langjährigen Landwirtſchaftsmini⸗ ſer und den Innenminiſter, zwiſchen denen ſelt längerer geit eine Rivalität beſtand, wechſelte. Es iſt nicht Nachgie⸗ ligkeit der Reoſerung gegenüber der Oppoſition, wenn un⸗ längſt der Miniſterpräſident Tubelis und der neue Innen⸗ miniſter, Generalleutnant Tſchaplikas, erklärt haben, daß die Hauptaufgabe der Regierung in nächſter Zeit die Schaffung einer Volksverkrekung ſein werde, oder enn der Miniſterpräſident Tubelis betont, Litauen lei bereit, ſeine Beziehungen zu Polen zu normaliſieren, Der konſervative„Czas“ hebt hervor, daß es Slawek gelungen ſei, den Staat durch die ſchwere Erſchütterung, die der Tod des Marſchalls Pſadſt bedeutete, in Ruhe Hinüberzuführen. In die neue Regierung, deren Hauptauf⸗ gabe auf wirtſchaftlichem Gebiet liege, habe der Staaks⸗ häſident neue Männer auf alle wichtigeren Poſten berufen mit Ausnahme des Außenminiſters. Dadurch werde die An⸗ veränderlichkeit der Linie der auswärtigen Politik noch ein⸗ mal unterſtrichen. Der Memeler Sieg Das amtliche Ergebnis der Vahlen. Memel, 14. Oktober. Im Memeler Amtsblatt wurde ein Beſchluß der Wahl kreiskommiſſion vom 12. Oktober mit der Bekanntgabe der endgültig feſtgeſtellten Abgeordneten des künftigen andtages veröffentlicht. lun Danach entfallen nun auch nach der amllichen Zeſiſtel⸗ lla 24 Abgeordnete auf die Einheitsliſte und 5 auf die llauiſchen Listen. i , Wie feſtgeſtellt wurde, ſind insgeſamt 1 962 061 gül⸗ ige Stimmen abgegeben worden. Davon entfallen auf die Enheitsliſte 1 592604 Stimmen und auf die ſechs litaui⸗ en Liſten zuſammen 369 457 Stimmen. 85te v. 9. der Wähler N alſo für die Einheils⸗ 5 2E. 1 Mit dieſer Bekanntgabe im Memeler Amtsblatt gilt die Wahl zum Landtag als ab geſchloſſen. Nunmehr läuft vom Tage der Veröffentlichung eine fünftägige Ein⸗ ſpru chsfriſt gegen die Rechtmäßigkeit der Wahl. Der Oberſte Gerichtshof muß gegebenenfalls über Einſprüche im Laufe von 10 Tagen entſcheiden. Im Zuſammenhang mit den Ergebniſſen der Memel⸗ wahl wird darauf hingewieſen, daß der erſte Landta 9 (1925) 27 deutſche und 2 Litauer, der Landtag von 1930 24 Deutſche und 5 Litauer und der letzte Landtag von 1932 ebenfalls 24 Deutſche und 5 Litauer als Abgeordnete hatte. Geſetzwidrige Werbehinderung Grundſätzliche Stellungnahme des Werberates gegen ver⸗ bandsmäßige Beſchränkung der Werbefreiheit. Dem Mitteilungsblatt des Werberates der deutſchen Wirtſchaft„Wirtſchaftswerbung“ ent⸗ nehmen wir die folgenden Ausführungen: Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft hat wiederholt gegen alle verbandsmäßigen Beſchränkungen der Werbefrei⸗ heit Stellung genommen und in zahlreichen Fällen wirt⸗ ſchaftliche Verbände und andere Intereſſenvertretungen zur Aufhebung ihrer Werbebeſchränkungen veranlaßt. Trotzdem glauben immer wieder einzelne Organiſationen aus den ver⸗ ſchiedenſten Gründen für ſich das Recht in Anſpruch nehmen zu müſſen, in die Werbung ihrer Mitglieder regelnd ein⸗ zugreifen. Man weiſt auf die Notwendigkeit hin, den„un⸗ gezügelten Wettbewerb“ unter den Mitgliedern einzuſchrän⸗ ken, insbeſondere den kleinen unternehmer vor dem Wekt⸗ bewerb des großen zu ſchützen oder die„Schleuderkonkur⸗ renz“ mit wirkſamen Maßnahmen zu bekämpfen. Man hält ſich für verpflichtet, die Mitglieder vor Werbung in angeblich ungeeigneten Druckſchriften zurückzuhalten oder ſie durch ein völliges Anzeigenverbot vor dem Beſuch aufdringlicher An⸗ zeigenwerber zu bewahren. Manche Verbände glauben ſogar, ihren Mitgliedern die Werbung überhaupt abnehmen zu müſſen und die Einzelwerbung durch Gemeinſchaftswerbung erſetzen zu können. Der Werberat hat faſt durchweg derartige Werbe⸗ beſchränkungen für nicht gerechtfertigt erklärt und dabei auf Folgendes hingewieſen: Es iſt richtig, daß der nationalſozialiſtiſche Staat einen uneingeſchränkt freien Wekthewerb nicht bil⸗ ligt. Der Einzelne hat ſich in den Grenzen zu halten, die ihm die Verantwortung gegenüber dem Volksganzen auferlegt. Dieſe Grenzen ſind jedoch gesetzlich feſtgelegt. Wenn der Geſetzgeber eine Wettbewerbsmaßnahme nicht verboten hat, werden dafür wohlerwogene Gründe maßgebend geweſen ſein, die nur von zentraler Stelle aus überſehen werden können Es führt zu einer Zersplitterung des Wett⸗ bewerbsrechts und zu einer Auflöfung der beſtehenden Ordnung in eine Unzahl von Sonderregelungen, wenn Or⸗ ganiſationen und Verbände von ſich aus und voneinander abweichend Wettbewerb und Werbung regeln. Das Wett⸗ bewerbs⸗ und Werberecht muß in einem einheitlichen Wirt⸗ ſchaftsgebiet einheitlich bleiben. Die Wettbewerbsbedingungen müſſen überall die gleichen ſein. Aus dieſen allgemeinen volkswirtſchaftlichen Geſichtspunkten, die allen anderen voran⸗ gehen müſſen, iſt jede Verſchärfung der beſtehenden geſetz⸗ lichen Werbebeſchränkungen— auch wenn ſie nur beſtimmte Unternehmungsformen betreffen— ſchädlich und daher zu mißbilligen. Die geſetzlichen Vorſchriften genü⸗ gen durchaus, um Auswüchſen in der Werbung zu be⸗ gegnen. Abgeſehen davon, daß derartige grundſätzliche Erwä⸗ gungen gegen jede verbandsmäßige Beſchrän⸗ kung der Werbefreiheit ſprechen, können auch die Gründe im einzelnen meiſt nicht als ſtichhaltig anerkannt werden. Die Notwendigkeit eines Schutzes der Mitglieder vor unwirtſchaftlicher Werbung und vor ungeeigneten Werbe⸗ trägern iſt insbeſondere kein Grund, um die Werbung all⸗ gemein oder in einzelnen Druckſchriften zu verbieten. Ein⸗ mal hat der Werberat wertloſe Werbeträger(sogenannte „Anzeigenfriedhöfe“) durch ſeine Zehnte Bekannt⸗ machung bereits ausgeſchaltet. Es geht nicht an, daß dieſe Beſtimmungen verſchärft werden. Dann darf auch die Betreuung der Mitglieder nicht zu einer Bevormundung führen. Jeder muß auf eigene Gefahr handeln und daher auch diejenige Werbung treiben dürfen, die ihm gut ſcheint. Sind beſtimmte Werbeträger völlig un⸗ geeignet, ſo wird ſich kein vernünftiger Werbungtreibender ihrer bedienen. Es beſteht kein Anlaß, ihn zu zwingen, nutz⸗ loſe Werbung zu unterlaſſen. Die Entſcheidung dar⸗ über, ob eine Werbung Erfolg verspricht, wird überdies immer nur der einzelne Werbungtreibende kreffen können. Ebenſowenig wie der Schutz vor wertloſen Werbe⸗ trägern iſt der Schutz vor aufdringlichen Werbern ein Grund, der eine ſo weittragende Maßnahme wie ein Werbeverbot rechtfertigen könnte. 22 2 Ein ſchwerwiegender Irrtum liegt in der Auffaſſung, die e könne durch Gemeinſchaftswerbung erſetzt werden. Wenn der Werberat der Gemeinſchaftswerbung ſein be⸗ ſonderes Augenmerk zugewendet hat und dieſe in jeder Beziehung fördert, will er damit keinesfalls die Einzel⸗ werbung in den Hintergrund treten laſſen. Gerade das Gegenteil iſt der Fall. Die Gemeinſchaftswerbung ſoll die Grundlage ſein, auf der die Einzelwerbung ſich aufbauen muß. Gemeinſchaftswerbung ohne anſchlie⸗ bende Einzelwerbung iſt wertlos. Alle Werbe⸗ heſchränkungen, die mit dem Hinweis beſchloſſen oder an⸗ geordnet werden, daß die Werbung vom Verband als Gemeinſchaſtswerbung durchgeführt werde, müſſen daher en k⸗ ſchieden mißbilligt werden. Betont ſei, daß es im allgemeinen keinen Unterſchied macht, wie die Beſchränkungen zuſtande kommen, ob ſie be⸗ ſchloſſen, angeordnet oder vereinbart werden. Mit Unrecht leugnen oft die Verbände das Vorliegen einer Werbebe⸗ ſchränkung, wenn ſie ſich darauf berufen, daß eine derartige Werbebeſchränkung auf einſtinmigem Beſchluſſe beruhe. Jede Maßnahme, die die Werbungtreibenden irgendwie behindert, wird vom Werberat als unerwünſchte Werbe⸗ beſchränkung angeſehen. Wann Werbebeſchränkungen als unbedenkli gelten können, kann allgemein nicht geſagt werden. Immer ſind die Gründe im gegebenen Fall entſcheidend. Die Notwendigkeit 3. B., die Hinterbliebenen kurz nach dem Todesfalle vor Beläſtigungen durch Beſtattungsinſtitute, Grabmalfirmen uſw. zu ſchützen iſt als hinreichender Grund für das Verbot perſönlichen Beſuches anerkannt worden. Schließlich hat der Werberat den freien Berufen in Uebereinſtimmung mit der Rechtſprechung eine wettbewerbliche Sonderſtellung zugebil⸗ ligt. Es muß aber ganz entſchie den dagegen Stellung ge⸗ nommen werden, daß dieſe Sonderſtellung auch von gewerb⸗ lichen Berufsorganiſationen(3. B. den nnungen) in An⸗ ſpruch genommen wird, und daß berufsethiſche Geſichts⸗ punkte nur vorgeſchoben werden, um durch Werbe⸗ E unbequemen Wettbewerb zu ver⸗ hindern. Der Werberat will jedoch, wenn er ſich gegen alle Eingriffe in die Werbung wendet, keineswegs den wirtſchaft⸗ lichen Verbänden und Organiſationen das Recht jeder Betätigung auf dieſem Gebiet abſprechen. Es beſtehen keiner⸗ lei Bedenken, daß die Verbände ihre Mitglieder beraten, ihnen geeignete Werbemittel empfehlen und von ungeeigneten abraten. Nur dürfen ſich hinter ſolchen Ratſchlägen und Empfehlungen keine Anordnungen verſtecken. m Falle der Nichtbeachtung darf dem Mitgliede keinerlei Na ch⸗ teil(3. B. Boykott) drohen. Auch iſt nicht zu bean⸗ ſtanden, wenn Verbände über die Werbeſitten ihrer Mit⸗ glieder wachen, ſie auf Verſtöße gegen geſetzliche Vorſchriften (3. B. das Zugabeverbot) aufmerkſam machen und ſich um Abſtellung ſolcher Verſtöße bemühen. Aber auch hier darf kein Zwang ausgeübt und nicht aus eigener Machtvoll⸗ kommenheik Strafen oder andere Nachteile verhängt wer⸗ den. Kommt ein Verband nicht auf gütlichem Wege zum Ziele, ſo mag er den Werberat anrufen. Der Werbe⸗ rat iſt für jede Mitarbeit dankbar und begrüßt es, wenn die wirtſchaftlichen Verbände ihn bei der Erfüllung ſeiner Aufgaben unterſtützen. 8 8 Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Pferdemarkt vom 14. Oktober. Auftrieb: 19 Arbeitspferde, 45 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 500 bis 1300, Schlachtpferde 50 bis 165 Mark. Verlauf ruhig. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 14. 7 fuhren 127 Ochſen, 63 Bullen, 383 Kühe, 77 Färſen, 122 Kälber, 61 Schafe, 503 Schweine, 8 Ziegen. Markt⸗ verlauf: Rinder lebhaft, Kälber lebhaft, Kühe kleiner Ueber⸗ ſtand, Schweine wurden zugeteilt. Preiſe: Ochſen a) 42, b) 40 bis 41, Bullen a)42, b) 41, Kühe a) 41 bis 42, b 36 bis 40, 0 27 bis 35, d) 23 bis 26, Färſen a) 42, b 41, Kälber a) 74 bis 77, b) 68 bis 73, c) 64 bis 67, d 54 bis 63; Schweine al)—, a2) bis e) 54, gl) 54, Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 14. Oktober. Auf⸗ trieb: 202 Ochſen, 63 Bullen, 331 Kühe, 120 Färſen, 261 Kälber, 78 Schafe und 280 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo⸗ gramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) bis c) 42. d) 37 bis 41; Bullen a) bis c) 42, d) 40 bis 42; Kühe a 42, b) 41 bis 42, c) 34 bis 40, d) 25 bis 33; Färſen a und b) 42, c) 41 bis 42, d) 39 bis 40, Kälber a) 70 bis 72, b) 63 bis 69, c) 56 bis 62, d) 48 bis 55; Schafe 42; Schweine al)—, az) bis c) je 84, e) 50, alles andere ge⸗ ſtrichen.— Marktverlauf: Rinder, Hammel und Schafe flott, ausverkauft; Kälber rege, ausverkauft; Schweine wur⸗ den zugeteilt. Frankfurter Produktenbörſe vom 14. Oktober: Heu 7.5 bis 8; Weizen⸗ und Roggenſtroh, gepreßt 3.2 bis 344, dto. gebündelt 2.6 bis 2.8. Tendenz ruhig. Alle anderen Preiſe unverändert. Ein Geſchüß wird in Sie Vom Abſchlußexerzieren beim erſten Artillerie⸗ 8. Weltbild(% Abeſſinien— ein Spitzname Metallarbeiter als gerenmeijter— Treffpunkt des Mittelalters und der modernen Sethnit Abeſſinien heißt eigentlich gar nicht Abeſſinien. Dieſer Name, an den ſich heute die trübſten Möglichkeiten knüpfen, iſt urſprünglich ein arabiſcher— Spitzname. Die Araber nannten nämlich das Völkergemiſch, das die Hochebene im Quellgebiet des Nils bevölkert, Habeſch. Nun können die Engländer in ihrer etwas„kauenden“ Sprechweiſe das H und erſt recht das Sch nicht gut ausſprechen; und ſo ent⸗ wickelte ſich aus dem arabiſchen Wort Habeſch, das eben Völkergemiſch bedeutet, die Bezeichnung Abeſſinien. Die abeſſiniſche Regierung ſelbſt vermeidet daher auch den Aus⸗ druck Abeſſinſen und ſpricht von einem„Kaiſerreich Aethiopien“. 5 Die Abeſſinier, die gar nicht ſo heißen wollen und ſich lieber Aethiopier nennen hören, ſind als altes Feudal⸗Volk mächtig ſtolz auf ihre Geſchichte. Das Jahr 1935 iſt das 7427. ihrer Zeitrechnung; die ſagenhafte Königin von Saba betrachten ſie als Stamm⸗Mutter und dementſprechend den weiſen König Salomon als Stamm⸗Vater. In dieſer Sage ſteckt ein Körnchen von Wahrheit. Schon in der vorchriſt— lichen Zeit überquerten ſemitiſche Stämme das verhältmäßig ſchmale„Rote Meer“ und drangen gegen das abeſſiniſche Hochland vor. Jüdiſche, chriſtliche und mohammedaniſche Einflüſſe ſind einander gefolgt, ja, ſogar die Türken, die an ſich ein inneraſiatiſcher Volksſtamm ſind, haben als Erben der arabiſchen Reiche jenſeits des Roten Meeres, und zwar gerade in der heutigen italieniſchen Kolonie Eritrea Fuß gefaßt. Um das Jahr 1540 n. Chr. drohten ſie ſogar, über das Küſtenland hinaus das abeſſiniſche Hochland zu überrennen, und die damaligen Landesfürſten konnten ſich dieſer Eindringlinge nur mit Hilfe der Portugieſen erweh⸗ ren, die eben den Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung herum nach Vorder- und Hinterindien entdeckt hatten. zen Jahre iſt etwa dreimal ſo groß wie in Berlin. Dieſer Segen des Himmels ſtrömt aber nur in der eigentlichen Regenzeit hernieder, und auch da nicht den ganzen Tag, ſondern mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit zu beſtimm⸗ ten Tageszeiten, wo dann freilich nicht mehr von einem Regen, ſondern von einem Wol⸗ kenbruch geſprochen werden muß, der wie ein Nebelſchleier die Sicht ſelbſt auf nahe Ziele völlig raubt. In dieſer Regenzeit, die Anfang September, ſpäteſtens Anfang Oktober zu Ende geht, ſtürzen die Waſſermaſſen an den Steil⸗ abhängen des Landes gegen das Rote Meer und den Indiſchen Ozean mit ungeheurer Wucht nieder. Im Laufe der Zeit haben ſie tiefe, enge Schluchten in das Gebirge geſpült. Aber ſie erreichen kaum das Meer, oder der Waſſerſegen hört jedenfalls bald wieder auf. Sobald die Regenzeit vorbei iſt, werden die Flußbetten zu Steinwüſten, und das Waſſer verſickert in den öden Salzſteppen, die ſich zwiſchen dem Hochland und der Küſte auf einer Entfernung von mehreren hundert Kilometern hinziehen. Ganz anders iſt es mit den Flüſſen, die auf der anderen Seite der Waſſerſcheide entweder nach Südweſten in das zentral⸗ ö afrikaniſche Seengebiet oder nach Nordweſten in den Nil abſtrömen. Hier hat die Natur ſelbſt mehrere gewaltige Stauſeen mit ſchöpferiſcher Hand errichtet, wovon der größte der jetzt viel genannte Tanaſee iſt. Von hier aus wälzen ſich alljährlich jene gewaltigen Stromfluten dem Sudan und Aegypten zu, welche etwa drei bis vier Monate nach der abeſſiniſchen Regenzeit, alſo Trommler beim Prieſtertanz. Anſere Bilder, die das urſprüngliche, wahre Abeſſinien, wie es in unſere Tage hineinragt, 8 geben eine ſehr intereſſante Kunde von dem Lande. enn wir auf dem Bilde„Das Geſchäftsviertel von Addis Abeba“ und 1 dem Bilde„Die Trommler beim Prieſtertanz“ den Vorder⸗ grund abdecken, ſo haben wir eine Landſchaft im Hinter⸗ runde, wie wir ſie etwa aus dem Rieſengebirge oder aus hüringen her kennen. Nur vergeſſen wir nicht, daß der Stand, von dem die Bilder aufgenommen ſind, bereits 2000 bis 2500 Meter über dem Meere liegt! Freilich ſind dieſe dichtbewaldeten und an die deutſchen Mittel ebirge erinnern⸗ den Gebirgszüge nur für die wohnlichen egenden charak⸗ teriſtiſch, in denen ſich der Verkehr konzentriert. Insbeſon⸗ dere die Randgebirge ſind dagegen wild und zerklüftet. In der e de brechen ungeheure Waſſermengen aus den „Schleuſen des Himmels“. Die Niederſchlagsmenge im gan⸗ von Weihnachten ab bis zum Ende des Winters— wenn man vom Winter in unſerem Sinne überhaupt ſprechen darf — das lange Niltal vom Su⸗ dan bis hinunter zu der ſumpfigen Nilmündung bei Alexandrien mit ihrem frucht⸗ baren Schlammwaſſer immer wieder verjüngen und der landwirtſchaftlichen Nutzung überhaupt erſt zugänglich machen. Gerade weil unſere Bilder aus dem alltäglichen Leben ge⸗ nommen ſind, erzählen ſie ſo⸗ viel von der Art des Landes. Das Geſchäftsviertel von Addis Abeba. Aufnahmen: Weltbild(3), Weltbilderdienſt(J licher Nahkämpfer. Weittragende Waffen ſind ihm bis vor wenigen Jahrzehnten fremd geblieben. Luntengewehre und Büchſen älteſten Schlages ſind außerhalb der eigentlichen Armee recht häufig. Wie altertümlich die Sozialverfaſſung des Landes iſt, mag eine Kleinigkeit zeigen: Die Metall arbeiter, deren Kunſt wir an den Waffen der Krieger bewun⸗ dern können, gelten als— Hexenmeiſter und ſind entſpre⸗ chend gefürchtet. Griechen, Armenier, Inder und auch ſogenannte„Weiß ruſſen“ ſtellen neben den eigentlichen europäiſchen Nieder laſſungen einen Hauptteil der im Lande befindlichen Frem⸗ den. Die heimiſche Bevölkerung ſetzt ſich zuſammen aus Reſten der Ureinwohner, aus Semiten, die über das Rote Meer herübergekommen und beſonders zahlreich in der nördlichen Provinz Tigré vertreten ſind und ſchließlich aus dem Neger⸗ ſtamm der Gallas, der ſich von Zentralafrika her keilförmig in das Land vorgeſchoben hat. Man fe auf den Bildern typiſch negerhafte Phyſiognomien, aber dieſe Raſſe herrſcht nicht etwa vor. Daneben tritt insbeſondere im Landadel der andere Typ ſehr auffällig hervor, der an den ſchmal⸗ gliedrigen, ſchlanken Altägypker erinnert. Wer oberägyp⸗ tiſche Malereien aus der vorchriſtlichen Zeit mit Bildern aus dem heutigen Abeſſinien vergleicht, findet nicht durchweg, aber doch manchmal höchſt überraſchende Gleichartigkeiten in der Geſtalt, in der Geſte, in Von der ungeheuren Einſtrah— lung der Aequatorſonne, welche alle Schatten um die Mittagszeit ganz kurz macht, wie es z. B. auf dem etwas abſchreckenden Bilde„Harte Strafe für abeſſiniſche Diebe“ deutlich zu ſehen iſt. Die Klei⸗ der ſind weiß; aber nicht nur die Kleider, ſelbſt die Dächer, die gleichzeitig weit über den eigentlichen Hausbau vorſprin⸗ gen, um einen gewiſſen Schutz gegen die pralle Sonnenſtrah⸗ lung zu geben, die die Rebe in Höhen bis zu 2500 Meter und den Weizen bis 3900 der Kleidung, in den Werk⸗ eugen, in den Schmuckgegen⸗ ſtänden und ſogar in der ur⸗ ſprünglichen Haartracht. Die Sonnenſchirme z. B., die wir auf altägyptiſchen Malereien ſo oft antreffen, ſind in Abeſ⸗ ſinien noch heute der unent⸗ behrliche Begleiter von Mann und Frau. Auch das abeſſi⸗ niſche Rind, das ſogenannte Sangarind, das durch koloß⸗ ſale Hörner ausgezeichnet iſt und auf den wieſenreichen, almenartigen Gegenden des Hochgebirges in großen Men⸗ gen gedeiht, erinnert noch heute an ägyptiſche Abbildun⸗ gen, die drei oder vier Jahr⸗ tauſende alt ſein mögen Seit Jahrzehnten iſt dieſes in Formen einer alten Ver⸗ gangenheit lebende Volk in den Kreislauf des heutigen weltwirtſchaftlichen und welt⸗ politiſchen Lebens hinein⸗ geſtellt. Ganz große ſtrategiſche Linien treffen ſich hier, kreu⸗ zen ſich und verwirren ſich. Da iſt einmal die Bedeutung des Landes für den Ausgang vom Roten Meere in den In⸗ diſchen Ozean, da iſt die Funktion Abeſſiniens als Staubecken für den viele tau⸗ Meter gedeihen läßt. Die Dächer ſind auch recht flach, weil angeſichts der Hitze ein „Boden“ nach der Art unſeres Häuſerbaues einfach ein Hitze⸗ reſervoir ſchaffen würde. Da⸗ bei iſt die Kleidung ſichtlich nicht etwa leicht. In allen ſüd⸗ lichen Ländern, beſonders da, wo heißeſten Tagen relativ kühle oder kalte Nächte folgen, pflegt die Bevölkerung dicke Kleidung zu tragen, zugleich als Schutz gegen übermäßige Hitze und plötzliche Kühle. Eine ganz beſondere Eigen⸗ kümlichkeit der Abeſſinier iſt, daß ſie mit Vergnügen barfuß laufen. Nur die Mohamme⸗ daner tragen ganz leichte San⸗ dalen, die Chriſten nicht. Bar⸗ füßi keit iſt alſo hier auch zu⸗ leich ein konfeſſionelles Be⸗ enntnis. Abeſſiniſche Häupklinge und Skammesfürſten in ihrer Galauniform. Der Abeſſinier iſt als Jä⸗ Auspeilſchen.— Strafe für abeſſiniſche Diebe. ger und Nomade ein vorzüg⸗ ſend Kilometer langen Lauf des Nils; da iſt ſchließlich 5 8 eine Anliegerſchaft an der „Viel⸗Länder⸗Ecke“, an der in entralafrika zuſammenſtoßen: Abeſſinien, das engliſche Uganda(heute Kenia), der belgiſche Kongoſtaat, das franzöſiſche Aequatorial⸗ afrika, der anglo⸗ägyptiſche Sudan, und etwas weiter zurück die libyſche Einflußſphäre Italiens. Wäre das Land nicht ſo unzugänglich, ſo wäre es viel früher ſchon zur Beute der„Parzellieruͤng“ Afrikas geworden, die die Ko⸗ 111 der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus⸗ zeichnet. Heute ſind die gegenſeitigen Rivalitäten der großen Ko⸗ lonialmächte der ſtärkſte Schutz der Unabhängigkeit des Lan: des. Die abeſſiniſche Regierung iſt ſich der Notwendigkeit durchaus bewußt, das ſoziale. wirtſchaftliche und politiſche Niveau des Landes zu heben, aber ſie will vorſichtig vor⸗ Zane etwa wie eine europäiſche Regierung vor hundert jahren verſuchte, den Uebergang von der Wertarbeit des einzelnen zur Maſſenerzeugung der Maſchine allmählicher zu geſtalten. Die Eigenart unſerer modernen Technik begünſtigt dabei wenigſtens etwas den Herrſcher des Landes, den„Kö⸗ nig der Könige“. Flugzeug und e Telegraphie, fa ſelbſt das Auto erfordern viel weniger Anlagekoſten als elwa die Eiſenbahn. Die Abgeſchiedenheit des 9 ſein Ka⸗ pitalmangel, die Rückſichten, die die europäiſchen Länder auf Italien nehmen, um ſeine Feindſchaft in ihren eigenen An⸗ gelegenheiten zu vermeiden,— alles das wirkt wieder gegen den Kaiſer von Aethiopien. Dr. Hofrichler. Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und Industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei „An