L fal Ontag Zept. ichauer, is geh Leitung ——— — — Tt exe. men it. ler. . 2. Blatt zu Wr. 245 Nee kar Bote eee Das letzte Wartburgfeſt Band und Mütze als Opfer auf dem Altar der Volksgemein⸗ aft.— Eingliederung der Burſchenſchaften in den Natio- ef nalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbund. Eiſenach, 18. Oktober. Am Tage der Wiederkehr des Wartburgfeſtes von 1817, am 18. Oktober, vereinte ſich die Deutſche Burſchenſchaft mit dem Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbund auf der Wartburg zu einer Kundgebung, die in der Geſchichte des geſamten deutſchen Skudentenkums allezeit als ein Ereignis hiſtoriſcher Größe und Bedeutung gelten wird. Es war das lezte Warkburgfeſt der Deutſchen Burſchenſchaft, mit dem dieſer größte akademiſche Verband feierlich ſeine Auflöſung und Eingliederung in die Reihen des Nakionalſozialiſtiſchen deutſchen Studenkenbundes verkündete. Am 18. Oktober 1935 legten die deutſchen Burſchenſchaf⸗ ter ihre Farben nieder auf den Altar der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. Eine hiſtoriſche Entwicklung ſtudentiſchen Le⸗ bens hat damit einen ehrenvollen Abſchluß gefunden. Die Vurſchenſchaften gehen als Kameradſchaften in den NSdStB auf, der ſomit, am 18. Oktober, die jahrhunderte⸗ alte Tradition der Deutſchen Burſchenſchaft übernahm. Aus dem ganzen Reichsgebiet waren die Burſchenſchaf⸗ ler nach Eiſenach gekommen, etwa 3500 an der ahl, Mütze und Band beherrſchten bereits ſeit dem frühen Morgen das Bild der Stadt, zum letzten Male. Auf dem Karlsplatz ſammelten ſich die Burſchenſchafter und in lan⸗ gem Zuge ging es hinauf zur Wartburg, der hiſtoriſchen Stätte der burſchenſchaftlichen Bewegung. Voran trugen ſie die Fahnen, an der Spitze des Zuges die Fahne der Urburſchenſchaft. Herbſtſtürme und Regenſchauer peitſchten über die Thüringer Berge, als die Burſchenſchafter im Wartburghof einzogen. Vor dem Palaſt ſtand nun Fahne an Fahne. Groß war die Zahl der Ehrengäſte, unter ihnen Reichs⸗ ſtatthalter Sauckel, Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen ſowie der Behörden. Nach der Verleſung dieſes Auflöſungsbeſchluſſes wur⸗ den die Fahnen der Burſchenſchaft in den Ritterſaal der Wartburg unter den Klängen des Badenweiler Marſches 9 und dann kam der feierliche hiſtoriſche Augen⸗ ick. Die Burſchenſchaftler ſenkten die Farben, legten Band und Mütze ab und Bundesfühgzer Glauning übergab die Fahne der Urburſchenſchaft mit bewegten Worten an den Reichsamtsleiter des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Stu⸗ dentenbundes, Derichs weiler, der die Fahne mit dem Gelöbnis übernahm, ſie ſtets in Ehren zu halten. Der 18 Oktober 1935, ſo ſagte er, beweiſe der Welt, daß die ſta⸗ dentiſche Jugend nicht, wie man in gewiſſen Auslandskrei⸗ ſen glaube, im Lager der Reaktion ſtehe, ſondern daß die ſtudentiſche Jugend die Jugend Adolf Hitlers iſt. In würdiger Form habe die Studentenbewegung ihr Ende gefunden, und im gleichen Augenblick ſei neues ſtüͤden⸗ liſches Leben erſtanden. Die letzte Kundgebung Bundesführer Glaun ing verlas darauf folgende Kundgebung: „Die Deutſche Burſchenſchaft iſt der Bund der auf der völkiſchen Burſchenbewegung von 1815 beruhenden Stu⸗ dentenverbindungen. Gekreu dem Vermächtnis der Urbur⸗ ſchenſchaft, bekennt ſie ſich rückhaltlos zum Geiſt der na⸗ kionalſozialiſtiſchen Revolution. Dieſen Geiſt gegenüber vorhandenen Beharrungsbeſtrebungen eines in der Form konſervativen, in der geiſtigen Haltung liberalen Korpo⸗ rafionsſtudententums vertreten zu müſſen, hat ſie als ihre Pflicht betrachtet. Nachdem infolge der Auflöſung der Gemeinſchaft ſtudenkiſcher Verbände der Weg zur endgültigen Neugeſtaltung des Studentenlebens frei geworden iſt, ſiehf die Deutſche Burſchenſchaft ihre Sonderaufgabe als erfüllt an. Sie glaubt, daß das We⸗ ſen der Urburſchenſchaft nun am beſten verwirklicht wer⸗ den kann im Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studenken⸗ bund und daß dieſe Gliederung die einzige Gemeinſchafks⸗ form iſt, zu der ſich der deutſche Student heuke mit ſitt⸗ licher Berechtigung zuſammenſchließen kann. Auf Grund der mir am 6. Oktober 1935 von allen Bundesleitern und Sprechern in Leipzig einſtimmig er⸗ keilten Vollmacht löſe ich daher mit dem heutigen Tage den Berband Deutſche Burſchenſchaft auf und ſtelle die aktiven Burſchenſchaften dem Nakionalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Studentenbund als Kameradſchaft mit der Bitte zur Verfügung, daß er die Tradikion der Urburſchenſchaft zu kreuen Händen übernehmen möge. Dies aber bedeutet: Die beſten Kräfte der deutſchen skudenkenſchaft vereinigt im Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbund.“ Feierlich erklang das erſte Bundeslied der Deutſchen Burſchenſchaft„Sind wir vereint zur guten Stunde“. Nach Worten der Urburſchenſchaft ſprach Bundes⸗ führer Glauning, um einen Rückblick auf die Geſchichte der Burſchenſchaft und deren Ziele zu geben. Was damals im Jahre 1817 verkündet wurde, ſei durch die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung zur Tat geworden. Der Wahlſpruch der Deutſchen Burſchenſchaft„Ehre, Freiheit, Vaterland“ habe durch das nalionalſozialiftiſche Deulſchland Verwirklichung gefunden. Deshalb häkten ſich die Burſchenſchafter auf der Wartburg zuſammengefunden. um ſich aus eigenem Entſchluß und mit einhelliger Begeiſte⸗ rung im Nationalſozialiſtiſchen Deulſchen Skudenkenbund logzugledern. Im Namen der Deutſchen Burſchenſchaft ge⸗ h der Bundesführer, daß die Burſchenſchafter in Zu⸗ unft nichts anderes ſein wollten als Nakionalſozialiſten. Nachdem das Burſchenſchafterlied verklungen war, ſprach er Rektor der Friedrich Schiller⸗Univerſität Jena, dofelſor Wolf Meyer⸗Er lach, jener Univerſi⸗ at, die die Geburtsſtätte der Deutſchen Burſchenſchaft war und bis 18. Oktober 1935 die Urburſchenſchaftsfahne als Heiligtum bewahrte. Der Rektor ging auf die große Wende auf allen Lebensgebieten unſeres Volkes ein. Wenn die b urſchenſchafter nunmehr einträten in die Reihen des Na⸗ zonalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes, dann ſeien ie die Vollſtrecker des Willens jener Männer, die einſt in gleichem Kampfesgeiſt die Fahne der Revolution emporriſ⸗ en. So ſtehen wir am Wendepunkt der deutſchen Wochſchile an einem Wendepunkt der Univerſität und der iſſenſchaft in Deutſchland. —————P—. er Nachweis der ariſchen Abſtammung Der Reichsinnenminiſter klärt Zweifelsfragen. . Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat über die Arkundenbeſchaffung zum Nachweis über die ariſche Ab⸗ ſtammung einen neuen Erlaß herausgegeben, in dem wichtige Zweifelsfragen geklärt werden. Der Miniſter ſtellt zunächſt feſt, daß die Ausſtel⸗ lung von Arkunden zum Nachweis der ariſchen Ab⸗ ſtammung grundſätzlich gebührenpflichtig iſt und daß Gebührenfreiheit nur in den in den Miniſterialanweiſungen ausdrücklich aufgeführten Fällen beſteht. Falls der Nach⸗ weis der ariſchen Abſtammung bis zum 1. Januar 1800 zurück zu erbringen iſt, brauchen Urkunden nur über die am 1. Januar 1800 lebenden Vorfahren der nähe⸗ ren Ahnenrethe, nicht aber außerdem über an dieſem Tage etwa noch lebende Vorfahren einer entfernteren Ahnen⸗ reihe beigebracht zu werden. Wenn beiſpielsweiſe an dieſem Tag neben dem Urgroßvater auch noch der Ururgroßvater eines Antragſtellers am Leben war, genügt die Beibringung der Geburtsurkunde des Urgroßvaters. Anträge von Volksgenoſſen, die aufgrund von amtlichen oder parteiamtlichen Anordnungen bis zu einem beſtimmten Zeitpunkt den Nachweis ihrer ariſchen Abſtammung erbrin⸗ gen müſſen, ſind bevorzugt zu erledigen. Die Gebührenfreiheit wegen un vermö⸗ gens komme nur dann in Frage, wenn der Antragſteller nach ſeinen geſamten wirtſchaftlichen Verhältniſſen zur Zah⸗ lung der Gebühren nicht in der Lage iſt, bezw. auch der Anterhaltspflichtige zur Zahlung unvermögend iſt. Der Miniſter weiſt darauf hin, daß die NS DA und ihre Gliederungen den Abſtammungsnachweis von ihren Mitgliedern nur nach und nach anfordern, um die Belaſtung der Regiſterbehörden nicht untragbar zu machen. Der Nachweis ſei regelmäßig zunächſt von den höheren Amtswaltern zu erbringen, während die große Maſſe der Mitglieder erſt zu ſpäterer Zeit hierzu aufgefordert werde. Soweit auf Grund dieſer Anordnungen der Abſtammungs⸗ nachweis zu erbringen ſei, könne die gebührenfreie Ausſtel⸗ lung von Urkunden nicht mit der Begründung gefordert wer⸗ den, daß die Anforderung im parteiamtlichen Intereſſe er⸗ folge. Die Urkunden ſeien vielmehr auf eigene Koſten zu beſchaffen. Auch Wehrpflichtige und Angehörige des Arbeitsdienſtes hätten als ſolche keinen Anſpruch auf Gebührenfreiheit. Schließlich ſtellt der Miniſter feſt, daß der Satz von 60 Pfennig für jede Abſchrift einer Eintragung aus dem Kirchenbuch zu erheben ſei. Das gilt ſowohl für den Fall, daß Abſchriften mehrerer Eintragungen auf einer einzigen Be⸗ ſcheinigung zuſammengefaßt werden, als auch für den Fall, daß auf Anforderung gleichlautende mehrere Beſcheinigungen über dieſelben Fragen ausgeſtellt werden. Die Erhebung einer beſonderen Suchgebühr ſei nur unter der Vorausſetzung ausgeſchloſſen, daß der Antragſteller aus⸗ reichende Angaben über ſeine Vorfahren machen könne. Keinesfalls hätten die Regiſterbehörden die Aufgabe, bei der Suche nach einer Urkunde koſtenlos die Arbeit eines Sip⸗ penforſchers zu erſetzen. Fragen der Tariforoͤnung Neue Durchführungsverordnung. „Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit den ſonſt beteiligten Miniſtern eine 14. Verordnung zur Durch⸗ führung des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit erlaſſen. Dieſe bringt zunächſt die im Intereſſe der Rechts⸗ ſicherheit erforderliche Klarſtellung, daß im Bedarfsfalle eine Tarifordnung auch mit rückwirkender Kraft er⸗ laſſen werden kann. Sie trägt dafür Sorge, daß von dieſer Möglichkeit mit der nötigen Vorſicht Gebrauch gemacht wird. Die Verordnung regelt weiter das Verfahren für die Befreiung einzelner Betriebe oder einzelner Gefolgſchafts⸗ und Halbwaren, angehörigen von der Geltung von Tarifordnun⸗ gen. Die Neuregelung ſucht entſprechend den Grundgedanken des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit den in einer überbetrieblichen Regelung der Arbeitsbedingungen lie⸗ genden Gefahren der Schematiſierung und Erſtarrung zu begegnen und gibt dem Treuhänder der Acbeit die Möglichkeit, ohne langwierige Verfahren den wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Erforderniſſen Rechnung zu tragen. Die Verordnung ſieht ſchließlich gegenüber einer Ver⸗ ſäumung der im Geſetz vorgeſehenen Zweiwochenfriſt zur Er⸗ hebung der Kündigungs⸗Widerklage die Möglichkeit der Wie⸗ dereinſetzung in den vorigen Stand vor. Der Wiederein⸗ ſetzungsantrag iſt jedoch nur innerhalb beſtimmter Friſten möglich. Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe zeigt ſich im allgemeinen recht wider⸗ ſtandsfähig. Die Stimmung blieb aber nach wie vor zurück⸗ haltend, da die Auswirkungen der Sanktionsbeſchlüſſe des Völkerbundes auf den internationalen Geſchäfts⸗ und Fi⸗ nanzverkehr nicht überſehen werden können. Immerhin zeigte der Börſenhandel ein gewiſſes Deckungsbedürfnis, ſo daß die Kurſe feſter wurden. Bevorzugt waren Montanwerte. Auch Braunkohlenaktien waren recht gefragt, desgleichen waren Maſchinenwerte erholt. Auch das Intereſſe für Schiffahrts⸗ aktien hielt an. Der Rentenmarkt war gut behauptet, teil⸗ weiſe leicht gefeſtigt. Auslandsrenten waren aber nicht ein⸗ heitlich. Geldmarkt. Der Mediotermin iſt ziemlich glatt ver⸗ laufen, da ein größerer Betrag früher begebener Reichs⸗ ſchatzanweiſungen und auch Reichsſchatzwechſel fällig wurde. Infolgedeſſen waren Privatdiskonte und kurze Solawechſel der Golddiskontbank ziemlich gefragt. Immerhin iſt die Flüſſig⸗ keit des Geldmarktes noch keineswegs ſo ſtark wie vor der Anleihebegebung. Bei der Nachfrage nach Wechſeln waren bereits gewiſſe Vorbereitungen für den Jahresultimo feſt⸗ zuſtellen, indem einzelne Stellen Abſchnitte bevorzugten, die vor dieſem Termin fällig wurden. Produktenmarkt. Die Verſorgung der Märkte mit Brot⸗ getreide iſt reichlich, und zwar ſowohl von Weizen wie von Roggen. Die Angebote finden aber nur ſchwere Unterkunft, da die großen Mühlen noch genügend Getreide haben. Am Braugerſtenmarkt hielt die Feſtigkeit an, teilweiſe ſteigerte ſie ſich ſogar noch. Futtermittel waren kaum angeboten. Der Mehlmarkt lag ruhig bei den nunmehr ſchon üblich ge⸗ wordenen kleinen Bedarfsdeckungsgeſchäften. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 102.8 gegenüber der Vorwoche(102.5) um 0.3 Prozent erhöht. Angezogen haben Agrarſtoffe, ferner induſtrielle Rohſtoffe während induſtrielle Fertigwaren unver⸗ ändert blieben. Der in jedem Herbſt naturnotwendig ein⸗ tretende Rückſchlag in der Beſchäftigung war diesmal ſo geringfügig, daß er ſelbſt für eine im Auffſtieg befindliche Wirtſchaft wie die deutſche überraſchen muß. Bemerkenswert iſt denn auch, daß die konjunkturabhängigen Berufsgruppen eine erhebliche Feſtigkeit des Beſchäftigungsgrades aufwieſen. Viehmarkt. Die Schweinezufuhren haben eine weitere Abnahme erfahren. Die Preiſe blieben feſt. Großvieh und Kälber waren ausreichend zugetrieben. Es kam verſchiedentlich zu Preisermäßigungen. Holzmarkt. Der letztjährige Rundholzanfall iſt ausver⸗ kauft; einzelne Reſtpoſten werden anſtandslos abgeſetzt. Der Waldbeſitz will auch in dieſem Jahre nur ſo viel Rundholz zum Einſchlag bringen, wie Nachfrage beſteht, um damit die Preiſe zu halten. Die Eindeckung aus neuem Einſchlag dürfte ſich in dieſem Jahr ruhiger vollziehen. Erſtklaſſiges Stamm⸗ material dürfte angemeſſene Preiſe erzielen, während Durch⸗ ſchnitts⸗ und geringere Ware kaum die Preiſe des Vor⸗ jahres erreichen dürfte. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Sonntag, 20. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wet⸗ ter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer hör zu; 8.45 Evangeliſche Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der Hit⸗ lerjugend; 10.30 Lieder und Madrigale für vierſtimmigen a cappella⸗Chor; 11 In ſchneidigem Takt..., Marſchmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert; 14 Kinderſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Chorgeſang; 15.30 Hausmuſik; 16 Nachmittagskonzert; 18 Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher, Ernſtes und Heiteres vom Weinherbſt 1935; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Das Käth⸗ chen von Heilbronn, dramatiſches Märchen; 21.30 Kammer⸗ muſik; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter Sport; 22.30 Zum guten Schluß: Weißen mit„Schuß“; 24 Opernkonzert. Montag, 21. Oktober: 9 Frauenfunk; 9.15 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wieder⸗ ſehensfeiern alter Frontſoldaten; anſchließend Sendepauſe; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Jugendfunk; 19 Sagen⸗ gold, beſinnliche Folge aus unſerer Heimat Sagenſchatz; 20.10 Vom deutſchen Wein— für den deutſchen Wein; 22.10 Die Sorge um den Rundfunkkünſtler; 22.20 Sport; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 22. Oktober: 9 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 14.30 Unter dem Balkone, bunte muſikaliſche Folge; 15 Sendepauſe; 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18 Von Glücksloſen und Nieten; 18.30 Vom gelben Metall, Hörbild aus einem Meſſingwerk; 19 Bei Trauben und Wein laßt uns fröhlich ſein, bunte Volksmuſik aus der Pfalz; 19.45 Zwiſchenpro⸗ gramm; 20.15 Stunde der Nation; 21.15 Die Peitſche, er⸗ götzliches Funkkabarett; 22.20 Vom Rhein zum Warndt, Funkſtreifen durch die Weſtmark; 22.45 Bunker Melodien⸗ ſtrauß. Mittwoch, 23. Oktober: 9 Der ABC Schütze zu Hauſe; 9.15 Sendepauſe; 15 Sendepauſe; 15.30 Jungmädel, hör zu!; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Lernt morſen; 18.45 Ein deutſcher Dichter reiſt nach Perſien; 19 Es iſt ſchon ſo: der Feierabend macht uns froh, heitere Stunde; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Abendkonzert; 22.15 Olympiadienſt; 22.30 Nur ſo nebenbei, allerlei kleine heitere Geſchichten; 23 Nachtmuſik und Tanz. 5 — 2 funk; Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 20. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sende⸗ pauſe; 8.45 Choralblaſen; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Morgenfejer der HJ: 10.30 Chorgeſang; 11.15 Dichter im dritten Reich; 11.30 Von deutſcher Art und Kunſt; 12 Mittagskonzert; 13.45 Aus⸗ ſchnitte aus der Tagung der NS⸗Kulturgemeinde Freiburg; 14 Kinderſtunde; 14.45 Das Recht zur Kritik; 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 18 Wir ſingen aus⸗ landsdeutſche Lieder; 18.30 Unterhaltungskonzert; 19 So betet, daß der Wein gerät, Funkbogen; 19.50 Sport; 20 Das Käthchen von Heilbronn, dramatiſches Märchen; 21.30 Kammermuſik; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten; 22.20 Eröffnung der Bodenſeekampfbahn in Konſtanz; 22.35 Sportſpiegel des Sonntags; 23 Zum guten Schluß: Weißen mit„Schuß“, unterhaltendes Konzert; 24 Nachtkonzert. Montag, 21. Oktober: 8.30 Bauernfunk; 8.45 Sende⸗ pauſe; 10 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 15.30 Es fällt das Laub, der Nebel ſteigt..., Lieder und Worte zum Herbſt, anſchließend Querſchnitt durch das Kunſtſchaffen der Weſtmark, anſchließend Klavierkonzert; 16.30 BdM⸗Sport; 18.30 Dichter der jungen Generation; 19 Heimat im Weſten, bunte Grenzlandſtunde; 20.10 Vom deutſchen Wein; für den deutſchen Wein; 22.20 Die Sorge um den Rundfunk⸗ künſtler; 22.30 Das Hornberger Schießen, Hörbild; 23 Nachtkonzert. Dienstag, 22. Oktober: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ 10.45 Sendepauſe; 15.15 Die deutſche Frau; 16 Muſik von Lothar Winſperger; 18.30 Herbſtblumen unſerer Gärten, Betrachtung; anſchließend Sonne, Sand und Steine, kleine Reiſe durch das Land Somali; 19 Unterhaltungskon⸗ 55 20.10 Konzert; 22.20 Vom Rhein zum Warndt, Funk⸗ reife durch die Weſtmark; 23 Bunter Melodienſtrauß. Mittwoch, 23. Oktober: 8.30 Bauernfunk; 8.45 Sende⸗ pauſe; 10 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Sendepause; 15.30 Vier Jahre Weltkrieg in Dichtung und Lied; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Geſchichte und Landſchaft am Wege; 19 Kleine Konzertſſunde; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Lachende Funk; 22.15 Olympia⸗ dienſt; 22.20 Aus der Chronik derer von Sentze, Hörſpiel; 23.15 Nachtmuſik und Tanz. Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe. Das erlaſſene Spielverbot für vergangenen Sonntag aus Anlaß des im Mannheimer Stadion ſtattgefundenen Pokalſpiels Baden— Nordheſſen brachte eine weſentliche Kürzung des Spielprogramms. Die Bezirksklaſſe hakte in der Gruppe Weſt nur 2 Treffen und zwar: Heddesheim Neulußheim 1:3 Seckenheim— Friedrichsfeld 2:1 Neulußheim ſcheint die Sache mit der Tabellen⸗ führung ernſt zu nehmen. Heddesheim iſt auf heimiſchem Boden ein ernſt zu nehmender Gegner und wer dort gewinnen will, muß mit ganz ſolidem Können auf⸗ warten. Das Reſultat ſagt, daß mit klarer Ueberlegen⸗ heit die Platzherren„ausgepunktet“ wurden. Seckenheim hatte ſein erſtes Platzſpiel und wartete gleich mit beſonderer Energieleiſtung auf. Friedrichsfeld hieß der Gegne aber es muß ſchon geſagt ſein, die Gäſte beſitzen nicht mehr das ſolide Können von früher. Wohl ſind noch verſchiedene Spieler über Durch⸗ ſchnitt in der Mannſchaft, aber dieſe bildet keine Einheit mehr. Seckenheim war eifriger als die Gäſte und holten ſich dank dieſem Eifer den verdienten Sieg. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Olympia Reulußheim 4 3 1— 145 7 Bf Tu. R. Feudenheim 3 2 1— 8 5 5 08 Hockenheim 4 1 3— 978 5 SC. Käfertal 2 2—— 821 4 Phönix Mannheim 3 2— 1 74 4 Germ. Friedrichsfeld 4 2 2 85 7 4 Sp. Vg. Sandhofen 8 1 1 325 3 Alem. Ilvesheim 3 1 1 529 3 08 Mannheim 8 1— 2 628 2 F Vg. Seckenheim 3 1— 2 38 2 Heddesheim 1— 1 8 49 1 Rheinau 4—— 4 428 0 Morgen iſt wieder Vollbetrieb. Es ſpielen: Ilvesheim— Käfertal Neulußheim— Phönir Hockenheim Heddesheim Friedrichsfeld— 08 Mannheim Feudenheim— Sandhofen Rheinau Seckenheim Die Ilvesheimer haben die ſo vielverſprechend ge⸗ ſtarteten Käfertaler zu Beſuch. Es iſt das erſte Auswärts ſpiel der Gäſte, die dabei gleichzeitig zu beweiſen haben, daß die bisher erzielten Reſultate nicht von ungefähr gekommen ſind. Die Ilvesheimer haben einen ſchweren Stand. Phönix geht nach Neulußheim. Die Platzherren verden ſich die Tabellenführung nicht entreiſen laſſen wollen. Es wird mehr als hart werden, bei dieſem ent⸗ ſcheidenden Treffen. Heddesheim wird trotz Aufbietung aller Kraft in Hockenheim um eine weitere Niederlage nicht herum⸗ kommen; dazu ſind die Hockenheimer zu ehrgeizig, als daß ſie ſich bei einem Heimſpiel die Punkte nehmen laſſen. Friedrichsfeld hat 08 Mannheim als Gegner. Beide Mannſchaften lieferten ſich immer harte und verbiſſene Kämpfe auch diesmal wird es nicht anders werden. Werden die Oger ſiegen? Sandhofen geht nach Feudenheim. Bis jetzt haben die Sandhöfer noch nicht überzeugen können. Wohl ſteht eine gute Hintermannſchaft im Feld, aber der Sturm läßt viel zu wünſchen übrig. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß es zu einer Punkteteilung kommt. Seckenheim muß nach Rheinau. Der Gang iſt in⸗ ſofern ſehr ſchwer, als Rheinau unbedingt Punkte braucht und die Seckenheimer wieder auf die beiden geſperrten Spieler verzichten muß. Dazu kommt noch, daß Bau⸗ der II nicht verwendet werden kann, da ſeine am Sonnlag erlittene Verletzung doch ſchwerer Natur iſt, als Urſprüng⸗ lich vermutet wurde. Dafür iſt Fuchs wieder mit von der Partie. Die Mannſchaft muß mit aller Energie an die Löſung der ſchweren Aufgabe heran, dann iſt nicht alles von vornherein ausſichtslos. Glück auf! Handball in der Kreisklaſſe. Die Kreisklaſſe umfaßt in dieſem Jahre 2 Staffeln, der nördliche Teil iſt Skaffel 1 und der ſüdliche Teil Staffel II. Der Staffel Il wurde der hieſige Turnerbund „Jahn“ zugeteilt, der folgende Vereine angehören: VfL. Neckarau, Tgd. Rheinau, Germania Friedrichsfeld, Tv. Brühl, To. Neckarhauſen und To. Ladenburg. Die Spiele haben bereits auf der ganzen Linie eingeſetzt. Am mor⸗ gigen Kirchweihſonntag hat der Tbd.„Jahn“ ſein erſtes Platzſpiel gegen Tgd. Ladenburg, nachdem das erſte Verbandsſpiel gegen VfL. Neckarau vor 3 Wochen knapp aber verdient gewonnen wurde. Die Mannſchaftsaufſtel⸗ lung hat ſich inzwiſchen zu ihrem Vorteil verändert, wenn auch das Ausſcheiden des talentierten Mittel⸗ ſtürmers Kilz, der zum Arbeitsdienſt eingezogen wurde, bedauerlich iſt. Ladenburg iſt mit 2 Spielen noch ohne Punkte und wird ſicherlich alles aus ſich herausgeben, um zu Punkten zu kommen. Grund genug, daß die Ein⸗ heimiſchen das Spiel nicht leicht nehmen. Wenn beim Spiel die planmäßige Schulung verwertet wird und der nötige Einſatz und Siegeswillen hinzukommt, dann müſſen Erfolge reifen. Möge das ſportliebende Publikum der Einheimiſchen Mannſchaft durch zahlreichen Beſuch den nötigen Rückhalt geben. ſie werden ſicher durch ein ſchönes intereſſantes Spiel dafür entlohnt werden. Das Vorſpiel beſtreitet die 2. Mannſchaft gegen Amieitia Viernheim. Die 2. Mannſchaft hat von 3 Spie⸗ len 2 gewonnen und wird ſicher auch morgen die Punkte nicht verſchenken. 3 Auswärtiger Sport. as vorletzte Oktober⸗Wochenende weiſt wieder ein in jeder Hinſicht umfangreiches Sportprogramm auf. Großereig⸗ niſſe fehlen auch dieſes Mal nicht, wenn man beachtel, daß der DFB ein weiteres Länderſpiel zur Durchführung bringt, die amerikaniſchen Schwimmer in Berlin beim„Internatio⸗ SS 89 ihrer erſten größeren Kraftprobe unter⸗ nalen“ des S zogen werden, die Fechter in München einen Länderkampf gegen Ungarn austragen und der Wettbewerb um den Hockey⸗Silberſchild der Frauen mit dem Treffen Bayern— Baden⸗Württemberg in Würzburg geſtartet wird. Der Fußball hat, wie ſchon erwähnt, ſein größtes Ereignis n dem Län⸗ derkampf gegen Bulgarien. Dieſem Spiel kommt inſofern ganz beſondere Bedeutung zu, als es die letzte internationale Begegnung des deutſchen Fußballs vor dem großen Englandſpiel iſt. Wie ſchon vor acht Tagen in Kö⸗ nigsberg werden deutſcherſeits wieder einige neue Spieler — Warnken(Bremen) und Pörtgen(Schalke)— probiert, um gegen England eine möglichſt ſtarke Elf nominieren zu können. Wenn auch ſo gute Spieler wie Conen, Fath, Janes, Kobtierſki, Hohmann, Raſſelnberg, Bender und Zielinſki in der Mannſchaft fehlen, iſt die Elf für das Leipziger Bul⸗ garenſpiel als ſtark zu bezeichnen. Deutſchlands Fußball hat ſich ſchon mal mit Bulgarien gemeſſen, und zwar im Mat dieſes Jahres in Sofia, wo eine allerdings nicht ſehr ſtarke Nachwuchsmannſchaft überraſchend mit 02 geſchlagen wurde. Dieſe Niederlage hat nun unſere Mannſchaft am kommenden Sonntag in der Meſſeſtadt aus der Welt zu ſchaffen und wir glauben, daß es folgender deutſchen Mannſchaft gelingen wird: Buchloh(Speldorf); Münzenberg(Aachen), Haringer (München); Gramlich(Frankfurt), Goldbrunner(München), Warnken(Bremen); Lehner(Augsburg), Siffling(Waldhof), Pörtgen. Szepan(beide Schalke), Siemetsreiter(München). Die ſüddeutſchen Fußballgaue 1915 ihre Meiſterſchaftsſpiele mit folgenden Begegnungen ort: Gau Südweſt: Wormatia Worms— FS Frank⸗ furt, Boruſſta Neunkirchen— FV Saarbrücken, FK Pirma⸗ ſens— Phömx Ludwigshafen, Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim, Eintracht Frankfurt— S Waldhof(Geſell⸗ ſchaftsſpiel). Gau Baden: VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe, 1. FC Pforzheim— Freiburger FC, VfB Mühlburg— Karlsruher FV. Gau Württemberg: Sportfreunde Eßlingen— 1. SS Alm, Stuttgarter Kickers— F Zuffenhauſen, VfB Stuttgart— Ulmer FV 94, SV Feuerbach— Sport⸗ freunde Stuttgart. Gau Bayern: Wacker München— 1. Fe Nürnberg, Be Augsburg— 1860 München, Sp⸗Vgg Fürth— FC München, 1. Fc Bayreuth— ASV Nürnberg. In Konſtanz tritt Deutſchlands Fußballmeiſter, Schalke 04, gegen den Sch weizer Meiſter, Lauſanne Sports, anläßlich der Einweihung des dortigen Stadions an. Im Handball gehen die Punkteſpiele in den ſüddeutſchen Gauen mit vollem Programm weiter. Auch an dieſem Sonntag wird es zu ſpannenden Kämpfen kommen.— Der Gau Nordheſſen unter⸗ zieht ſich in Hannover gegen den Gau Niederſachſen einer Probe für das bevorſtehende Pokal⸗Vorrundenſpiel. Im Hockey tragen die Frauen der Gaugruppe Baden ⸗W̃ ürttem⸗ berg ihr erſtes Spiel im Wettbewerb um den Hockey⸗ Silberſchild in Würzburg gegen den Gau Bayern aus. Wäh⸗ rend in der badiſch⸗württembergiſchen Mannſchaft vornehm⸗ lich Mannheimer Frauen ſtehen, bevorzugte der Gau Bayern die Frauen Würzburgs.— In Mann heim wird anläß⸗ lich des Jubiläums von Germania Mannheim ein natio⸗ nales Hockeyturnier beranſtaltet, an dem einige der ſtärkſten ſüddeutſchen Mannſchaften beteiligt ſind. Im Rugby werden in den beiden ſüddeutſchen Gauen Baden und Süd⸗ weſt die Punkteſpiele fortgeſetzt. In Mannheim ſpielt der dortige R gegen den Heidelberger BC und in Pforzheim der Stuttgarter RE gegen den PRC. In der Leichtathletik werden am Sonntag die Gau⸗Waldlaufmeiſterſchaften aus⸗ getragen, denen am 3. November die deutſchen Waldlauf⸗ meiſterſchaften in Wittenberg folgen. Für Süddeutſch⸗ land ſind die Meiſterſchaften wie folgt ausgeſchrieben wor⸗ den: Gau Südweſt in Mörfelden bei Frankfurt, Gau Baden in Schwetzingen, Gau Württemberg in Stutt⸗ gar t= De ge r oich und Gau Banern ju Er 1 gen Schwimmen werden die amerikaniſchen Schwimmer des Lake Sho Chikago, die in den ken in Wochen und Mongten 1 Reiſe durch Europa unternehme des SSC 89 Berlin im Stadtbac. tte einer erſten größer Prüfung unterzogen. Natürlich iſt auch die deutſche Meiſter⸗ klaſſe in Berlin am Start. Mit deni größten Intereſſe ſieht man der Hauptſtaffol, der Zme! 160 Meter⸗Lagenſtaffel entgegen, tritt doch er die Weltrekordmannſchaft der Chi⸗ kagoer gegen eine deutſche Auswahlmannſchaft an. Im Turnen findet in München ein Ausſcheidungsturnen zur Aufſtellung der deutſchen Mannſchaft für den am 10. November in Helſingfors gegen Finnland ſtattfindenden Länderkampf ſtatt. Für München wurden u. a. beſtellt: Steffens(Bremen) Sandrock(Immigrath), Winter(Frankfurt), Frey(Kre nach), Schwarzmann(Fürth), Beckert(Neuſtadt) und Lim⸗ burg(Ruhla).— In Hamburg tragen Berlin, Leipzig und Hamburg einen Dreiſtädtekampf aus, der nun ſchon zum 30. Male wiederholt wird.— Mannheim und Main ſtehen ſich in der Mainzer Stadthalle im Kunſtturnkampf gegenüber. Die Mannheimer Intereſſen werden durch die Mannſchaft des TV 46 Mannheim vertreten. Im Boxen iſt es am Wochenende bei den Berufsboxern ruhig. Bei den Amateuren jedoch werden mehrere Veranſtaltungen durchge⸗ führt. In Heilbronn z. B. tritt eine Heilbronner Städle⸗ acht gegen Karlsruhe an. In Würzburg mißt ſich der Gau Bayern mit der Staffel des Gaues 2 Zeſtfalen, die tags darauf Gegner der Südweſt⸗Staffel in Frankfurt iſt. Baden mocht den Anfang Neue Kernmannſchaften der Ringer. Die Olympiavorbereitungsarbeit der Ringer wird nach einem neuen Plan in den nächſten Wochen eine weitere ſcharfe Siebung in allen Gauen bringen. Die beſten Ringer eines jeden Gaues werden zu einer Gau⸗Olympia⸗Kern⸗ mannſchaft zuſammengeſtellt. Die Mitglieder dieſer Gau⸗ mannſchaften haben das Recht, ſich mit den Ringern der Olympiakernmannſchaft zu meſſen und ſich für die Olympia⸗ kernmannſchaft zu qualifizieren. Durch Lehrgänge und jn⸗ ternationale Wettkämpfe werden die Olympiganwärter wei⸗ ter geſchult, ſo daß 1936 dann die katſächlich Beſten in den ſchweren olympiſchen Kampf ziehen werden. Ein wichtiges Ereignis zu Beginn des Olympiajahres wird der geplante uderkampf Schweden— Finnland— Deutſchland werden. Der Gau Baden hat nach Abſchluß ſeiner Meiſter⸗ ſchaftskämpfe bereits die Olympiakernmannſchaft des Gaues aufgeſtellt. Sie hat folgendes Ausſehen: Bantamgewicht: O. Uhrig(Oftersheim), Allraum(Sandhofen), Adam(8 Mannheim).— Federgewicht: Lauth(Heidelberg), Keller (Haslach), Schäfer(Karlsruhe).— Leichtgewicht: Brunnert (Feudenheim), Wieber(Lahr), Maſt(Schiltach).— Wel⸗ tergewicht: Keſtler(84 Mannheim), Schwind(Hornberg, Rebſcher(Heidelberg).— Mittelgewicht: Langenbacher(Has lach), Meier(Wieſental), Kornmeier(Hornberg).— Halb⸗ ſchwergewicht: Litters, H. Rupp(beide Sandhofen), Brau (Konſtanz).— Schwergewicht: R. Rupp(Sandhofen), Ru⸗ dolph(Mannheim), Jägle(Kuhbach). ee Weltbild(M). Wie die Olympiakämpfer wohnen werden. die Häuſer im Olympiſchen Dorf in Döberitz tragen deutſche Städtenamen. Unſer Bild zeigt die Außen⸗ und Innen⸗ anſicht des Hauſes Weimar. Garmiſch⸗ Partenkirchen gerüſtet. Die Bayernkurve der fertiggeſtellten Olym⸗ pia⸗Bobbahn. Weltbund(B) 55 ben eine beim„Internationalen“ hriſ ehen. „Da Not u ſchickte iſter⸗ alles icht: 34 ellet fler Wel⸗ erg), Has⸗ ſalb⸗ raun Ru⸗ Der Erbſohn. Ein Bauernroman von Hertha Lindenblatt. 1 wiht bn Verlag Neues Leven Bayr. Gmain. Obb.(Marctid recht e , Fortſetzung und Schluß. Er nimmt ſie bei den Händen und küßt ſie auf den Mund. Nun biſt du keine Dornenroſe mehr. Ich hab die Dornen whebrochen“ 5 da findet ſie ihr helles Lachen wieder. „du dummer ub! Haſt kang genug gebraucht, bis du de Dornen brechen mochteſt!“ „Bie meinſt du das? fragt er erſtaunt. „Hätteſt mich eher nehmen mögen, Bub, würdeſt ſchon ſehen haben, daß die Dornen nur zum Schein waren. die Großmutter hatte beſſere Augen.“ „Ja, das muß wahr ſein,) ſagt der Friedel und denkt der ehten Stunde, ehe die Ahne ſchied.„Und weißt du, hriſtel, ſie hat uns noch geſegnet, darum wollte ſie uns ehen. a Mädchen nickt mit blanken Augen. „Was aber wird der Vater ſagen und die Mutter?“ Betreten ſchaut ſie den Buben an; er aber lacht. Er fürchtet die Eltern nicht, hat er doch manches Mal in Vaters und Mutters Antlitz einen Wunſch geleſen. „Chriſtel, du mußt jetzt heim,“ ſagt er nur.„Ich komme en wenig ſpäter mit den Kindern nach. Und wenn es Wend iſt 5 5 Dann ſingen wir zuſammen das Heckenroſenlied,“ fällt „ 714 ſe ihm in das Wort,„und dann „.. ſagen wir dem Vater und der Mutter, es wär zun wahr geworden, was wir geſungen haben:. und ſe küßten ſich beid in der Roſenzeit Gerade will er dem Wort die Tat folgen laſſen, da ent⸗ ſhlüpft ſie ihm ſchon und eilt beſchwingt davon. Mit glänzenden Augen ſitzt ſie ein wenig ſpäter vor der dür des Rabelhofes und ſchaut in das Dorf hinunter. Da hegt eben die ſingende Kinderſchar um die Ecke, und der herr Lehrer ſchreitet ſtolz nebenher. Chriſtel lacht heimlich or ſich hin. Wie fein er jetzt ſeine Würde zu wahren weiß! Ind vorhin hat er doch getan, wie ein ganz dummer Bub, der ſein Mädel lieb hat. Kaum aber, daß die Kinder ihn verlaſſen haben, da wird eu guch ſchon wieder zum Junker Lenz, der allein die Roſen heachen darf. „Was hat denn heut der Bub?“ ſagt Annemarei erſtaunt, de neben ihrem Mann auf der Diele ſteht und den Burſchen ömmen ſieht.„Er fliegt ja faſt den Berg herauf, und in einem Geſicht leuchtet es wie lauter Sonne.“ „Wir wollen ihn fragen,“ erwidert Jakob Goldner und lächelt fein.„Ich mein, er wird dieſelbe Frage an uns . wie wir vor fünfunddreißig Jahren an deinen ter.“ „Glaubſt du wirklich?“ „Komm, laß uns ſehen!“ Sie treten in die Tür, und da jauchzt es ſchon ihnen entgegen. „Es kam ein Knab gezogen, wohl in die Welt hinaus.“ Das Mädchen ſtimmt ein in des Burſchen Sang, und als tt in der Eltern Augen Gewährung ſeiner Bitte lieſt, reißt ae Mädchen in die Arme und küßt es heiß und fragt üͤckſelig: „Vater, Mutter, darf ich ſie wirklich haben?“ Ernſthaft ſieht der Vater die Mutter an. „Jetzt fragt er noch und hat ſie ſchon genommen. Ob ſie ſch wohl noch einmal aus ſeinen Armen reißen ließe? Es ſſht mir nicht ſo aus.“ da fliegt das Mädchen an ſeinen Hals und der Burſche ſußt die Mutter um in eitel Luſt und Seligkeit. „Kinder,“ ſagt Frau Annemarei, als ſie endlich wieder u Atem kommt,„habt ihr aber lange gebraucht, bis ihr wußtet, was ihr wolltet!“ 690 wir wollten, wußten wir ſchon,“ erwidert Chriſtel, e „Die Dornenhecke war zu hoch, hinter der meine Wild⸗ zoſe lag. Und die Dornen ſtachen mich gar ſehr, da verlor ih oft den Mut. Aber heut habe ich die Dornen abge⸗ hen.“ der Bauer nickt und denkt vergangener Zeiten. Er hauchte damals auch lange Zeit, ehe er wagte, den Rabel⸗ hofer um ſein Kind zu bitten. Sieben Jahre hatte er treu um ſie gedient, ehe die Annemarei die Seine werden durfte darum hat er es dem Buben jetzt auch nicht ſchwer machen mügen, weil er ihn ſo gut verſteht. In dieſem Augenblick fällt ihm etwas ein. a „Bub, derweil du fort warſt, hat ein Bote einen Brief für dich gebracht. Du haſt wohl freilich jetzt nicht den Sinn dafür. Aber ich mein, du ſollteſt ihn bald leſen. Er iſt von deinem Vormund, und es kann immer etwas Wichtiges ein, was er dir noch zu ſagen hat.“ Friedel nickt und nimmt den Brief aus des Vaters Hand. Aleich aber, nachdem er ihn erbrochen hat, entfährt ihm ein Laut der Ueberraſchung, und er reicht das Schreiben dem Vater wieder. „Vater, leſt Ihr! Ich meine, es geht Euch mehr an al⸗ ich. Es iſt der Brief, von dem Euch das Mütterchen ſprach am Fritz Kabels Grab. Jetzt weiß ich, daß Ihr wirklich ain Grabe meines Großvaters waret, was mein Herz mir unmer ſchon bezeugte.“ N Mit ſichtlicher Bewegung hört Jakob Goldner dieſe Worte, und dann leſen ſie miteinander, was Fritz Rabel ſeinein Onkel zu ſagen hat, und leſen es mit Erſchütterung. Sein Los war kein leichtes mehr, nachdem er ſein Vater⸗ haus verlaſſen hatte. Seine Begabung war nicht ſo groß, rie man ihn glauben machte. Es ließen ſich nicht Reich⸗ tümer ſammeln in dem Leben, das er führte, und die Sehn⸗ ſucht nach der Heimat, der er nicht folgen konnte, trieb ihn teſer in das ſelbſt verſchuldete Elend. Auf eine ſchiafe (bene kam er bald und daran war das Mädchen ſchuld, dus ihn um jeden Preis beſitzen wollte, jenes Mannes dachter, der ihn dazu gebracht hatte, die Heimat zu ve⸗ laſen, um in der Welt ſein Glück zu machen. Sie blieb nicht lange ſein, und die Tochter, die ſie von ihm hatte. lorderten ihre Eltern für ſich. Er hat ſein Kind niemals 5 ſterbend ihren Knaben ſchikte, dem ſie des Naters Namen gegeben hatte: Friedr. „Steiner ſoll dein Vater geheißen haben, mein Enkel. eißt es am Schluß.„Ich weiß nicht, wer und was er was, arauf kommt es auch zuletzt nicht an. Du biſt ein Rabel 1 Blut. Und wenn du einmal in meine Heimat ommſt und von den Meinen einen findeſt, dann ſuche gut zu machen, was ich verſäumt habe. Und wenn du eine fin⸗ det, 5 1955 Katrin mit Namen heißt, 9 6 95 2 1 nicht wiederkommen durfte, weil i 0 1 955 ge 15 ich dir ſagen 8 Und findeſt du den Jakob Vlatze ſtand. an dem zu ſtehen ich nicht mehr würdig war. ehen, bis ſie ihm nach langen Jahren, als ſie ſelber. zt und Elend gekommen war, Wenn ich ſterbe, und ich weiß, es wird bald geſchehen, dann nimmt dich einer auf, der ſchuldig geworden iſt und an mir ſeine Schuld an dir abtragen will. Wenn der Se⸗ gen eines Mannes, der ſein Glück verſcherzte, Segen bringt, ſo ſei geſegnet von mir, Du, Friedrich Rabels Enkel.“ Lange, lange ſehen der Alte und der Junge auf die Zeilen, die von einer zitternden Hand geſchrieben wurden. „Gib den Brief der Bittnermuhme,“ ſagt Jakob Goldner dann.„Sie war Fritz Rabels Braut. Sie hat auch in dir den Rabelſohn erkannt, als ſie zum erſten Mal in deine Augen ſah; aber ich habe ihr nicht glauben wollen. Ich habe auch der Ahne nicht geglaubt, als ſie ſterbend in dir den Erben grüßte.“ „Und nun?“ fragt Fritz Rabels Enkel bewegt. „Du biſt mir heute um nichts lieber als du mir immer warſt. Aber nun weiß ich, warum mir mit der Stunde der 1 kam, als ich dich aus der Fremde in die Heimat olte.“ „Dank!“ ſpricht der Jüngling innig und bittet dann: „Noch eins laßt mich in dieſer Stunde ſagen, Vater. Des Rabelhofers Erbe bin ich nicht. Mein Großvater hatte nur eine Tochter, deren Sohn ich bin.“ Der Rabelhofer lächelt. „Du haſt ein anderes Feld der Tätigkeit erwählt. Ich bin noch jung genug, um den Hof auch ferner zu verwalten, 555 einmal ihr beide, du und Chriſtine, mir den Erbſohn ringt.“ Mit frohen Augen ſtimmt die Bäuerin in ihres Mannes Rat. Jetzt kann ſie fröhlich ſein. Die Zeit der Sorge iſt vergangen. 24 Im Birkhof regiert wieder Sebaſtian Birk und herrſcht mit alter Friſche und Kraft. Dank der Hilfe des Rabel⸗ bauers hat ſich der Hof von ſeinem tiefen Sturz erholt. Noch iſt er nicht wieder ſchuldenfrei; aber wenn dem Alt⸗ bauer noch etliche Jahre beſtimmt ſind, erbt Stina den freien Hof. Mutter Fränzes Rücken iſt jetzt noch tiefer gebeugt; aber ihre Augen blicken hell, und an dem Enkelkind hängt ſie mit großer Liebe. Es iſt auch kaum jemand, der dem Mäd⸗ chen nicht gut ſein muß, wenn ſeine großen Augen ihm ſo herzensfroh entgegenſtrahlen. Einer verbringt jede freie Stunde im Birkhof bei der kleinen Freundin, Chriſtoph Buchner. Zuweilen fingen die beiden Kinder ſchon das Heckenroſenlied, das ſie den Großen abgelauſcht haben und wiſſen doch nicht, was ſie ſingen. Heute kam der Knabe nur für wenige Minuten, um Stina abzuholen. Blumen wollen ſie miteinander ſtreuen, weil heute der Lehrer Friedel mit der Chriſtine Hochzeit mache. Das iſt das Feſt, von dem die Kinder Birkfeldes ſeit lan⸗ em träumen. Sie wiſſen auch, daß das Märchen damals Wahrheit war; ſie wußten nur nicht gleich, daß die Chriſtel die verzauberte Roſe war. Nur der Friedel hatte ſie er⸗ kennen können, denn ſeine Hände waren rein von Staub und Schmutz. Sein Feſt iſt heute für alle, die ihm gut ſind und ſeiner jungen Braut, und für die Kinder ift es zuerſt. Von fernher tönen Hochzeitsglocken, als zwei en dicht nebeneinander durch die Friedhofspforte treten. Die Anne Huber trägt ihr Haupt nicht mehr ſtolz und gerade auf den Schultern. Ihr Rücken iſt gebeugt vom Leid und von der Schuld. Sie hat zu ſühnen, ſo gut ſie es vermochte; aber der Stachel im Innern bleibt. Ihre Ehe mit dem Huber iſt geſchieden; aber daß ſie ihm jemals angehörte, das iſt es, was ſie nicht verwinden kann. In die Gegend der Kindergräber lenkt ſie den Schritt, wo auch ihr Knabe ruht, der ſeiner Eltern Schuld mit ſeinem jungen Leben bezahlte. Lange ſteht ſie da, in tiefen Gedanken, und die neben ihr ſteht, ſtört ſie mit einem Hauch. RNoſemarie iſt dieſelbe geblieben, die ſie immer war, venngleich ihr blondes Haar ſchon von manchem Silber⸗ durchwirrt iſt. Stille, feine Menſchen wie ſie zeigen kaum einen Wandel nach außen hin. Mit den Birkhof⸗ iſt ſie ſo völlig verwachſen, daß ihr Scheiden eine ücke riſſe, die ſich nicht wieder ſchließen könnte. Ihre Ge⸗ ken eilen weiter zu einem anderen Hügel, der weiter oben liegt. Dorthin geht die Huberin nie, darum weiß ſie nicht, wie wunderbar dort oben die Roſen duften. „Roſemarie,“ ſpricht heute die gebeugte Frau nach kur⸗ zem Zögern,„ich möchte wohl einmal zu Konrad gehen. wenn du mit mir gehſt. würde. Das blonde Mädchen nickte. einmal Verlangen nach der Stäkte haben Alle müssen helfen ie Hot des Mnters fem 2u halten Der Führer hat das deutſche Volk aufgerufen, in einmütiger Geſchloſſenheit, Schulter an Schulter, den Kampf gegen die Wintersnot erfolgreich durchzuführen. Unſer unabänderlicher Wille für die Arbeit des dies⸗ jährigen W HW iſt es, erneut die Parole wahrzumachen und das uns geſteckte Ziel zu erreichen:„Keiner darf hun gern und frieren! Wir alle wiſſen, daß die Appell des Führers an unſere Hilfsbereitſchaft nicht in den Winden verhallt, ſondern tief in unſer Herz gedrun⸗ gen iſt. Ob Pfund⸗, Sach⸗, Lohn⸗ oder ſonſtige Spenden unſer Opfer erwarten: Wir bringen es froh und gern, wiſſen wir doch, daß nur damit, daß wir zu helfen bereit find, anderen geholfen werden kann. Für unſer deutſches Volk iſt das Fanal für dieſen Winter ſichtbar aller Augen, hörbar aller Welt: Alles im Reiche Adolf Hitlers hilft, die Not des Winters fern zu halten. And niemand wird— hungern und frieren! „Ich möchte ſehen, wie es oben ausffehe gt die Fran wie zur Erklärung. Glaubte ſie dort einen vergraſten Hügel zu ſehen, der jeder Pflege entbehrt, weil ſie ſelber bisher nichts für ihn tat? Ihr Fuß ſteht wie gebannt. Den grauen Stein mit dem Namenszug beachtet ſie weiter nicht. Ihr Auge haftet an den roten Roſen, die in üppiger Fülle den kalten Stein umranken. Tränen quellen aus ihren Augen. Weiß ſie jetzt, wie heiß der Tote geliebt wurde, über den ſie hinwe ſehen wollte, als wäre er nichts wert. Aus jeder Blüte ſtrömt ein Liebesgruß, und der Hügel, der mit Vergißmeinnſcht überſät iſt, redet laut von der Liebe, die mit dem Tod nicht ſtirbt. „Roſemarie,“ dir!“ „Du mir?“ erwidert Roſemarie erſtaunt.„Es iſt mein ſtilles Glück, daß ich den Hügel pflege.“ „Ich danke dir trotzdem. Du tateſt allezeit, was meine Pflicht geweſen wäre. Du retteteſt Stina aus dem Tode⸗ Du biſt die wahre Mutter, der ihre Liebe gebührt. Ver; ſprich mir auch, daß du niemals aus dem Birkhof gehſt.“ „Das alles, was du meinſt, habe ich Konrad ſchon in ſeiner letzten Stunde gelobt. Es bedarf eines neuen Ver⸗ ſprechens nicht mehr.“ Die Bäuerin ſenkt das Haupt und ſinnt. Jetzt brauch! ſie nicht mehr zu ſorgen und zu bangen. Wenn einſt di⸗ alten Eltern die Augen ſchließen, wird Mutter Roſemarit über den Birkhof wachen und über Konrads Tochter. Sie wendet ſich zum Gehen, und Roſel folgt ihr ſchweigend nachdem ſie mit einem letzten lieben Blick den Hügel unt den Stein umfaßte. i 5 Von drüben aus dem Rabelhof tönt froher Lärm. Dies Hochzeitsleute ſind gekommen und alt und jung jauchz ihnen fröhlich zu. Das neue Schulhaus auf dem Anger obwohl mit Blumengewinden geſchmückt, ſteht noch ver⸗ laſſen da. Jetzt gehören ſie dem Hof noch an, dem lieben Vaterhauſe, wo ſich die Kinder und die Alten verſammel ben. e denkt die Muhme Lene an keine dunklen Weis⸗ heitsſprüche. Sie ſtrahlt in eitel Luſt und Freude und redel mit der Bittnermuhme davon, daß ſie immer gemeint J der Friedel Steiner müßte aus dem Stamm der Rabel⸗ leute ſein. 5 „Er hat bloß nie die Zukunft von mir hören wollen. ſonſt hätt ich ihm wohl bald geſagt: Du biſt der Erbſohn vom Rabelhof, auf den der Schulze wartet. Die Muhme Anna Katrin iſt glücklich in dem Glück der Kinder, und wenn der Friedel und die Chriſtel einmal Sonntags zu ihr kommen werden, dann wird ſie ihnen die Geſchichte der goldenen Taſſen erzählen und die Geſchichte ihrer Liebe zu dem Erbſohn des Rabelhofes, der in die Fremde ging. Der alte Wolf kommt mit ſeinem Pudel daher, obwohl 1 nicht Zeit zur Nachtwache iſt. Zum Rabelhofer er. „Bauer,“ ſagt er und drückt ihm kräftig die Hand,„ich war Euch auch im Anfang feind, weil ich meinte, Ihr wäret dem Fritze im Wege, der mein Freund war. Aber das war nicht lange, da hab ich ſehen können, daß es keinen beſſeren Freund geben konnte als Euch. Birkfelde iſt ſtolz auf Euch, das wollt ich Euch nur ſagen, wo Ihr Fritz Rabels Enkel Eure Chriſtel gebt.“ Zwei Zwillingspaare treten indeſſen auf und ſagen nette Worte von Liebe und Dank. Halb gelten ſie dem Schulzen⸗ paar und halb dem jungen Lehrer und ſeiner jungen Frau. „Wer hätte das gedacht, daß ſo blitzſaubere Kinder aus dem Straußhof kommen könnten!“ ſagt der Türmer zu ſeinem Nachbar, der ihm erwidert:. „Das danken ſie der Rabelbäuerin. Wer mit dem Schul⸗ zenpaar zu tun bekommt, der wird zurechtgerückt, daß es eine Freude iſt.“ „Ja,“ ſagt ein Dritter,„was aus dem Rabelhof kommt, iſt nichts als Gutes. Hätten wir immer auf den Schulzen gehört, wir hätten uns manche Dummheit erſpart. Und mancher Kummer wäre uns fern geblieben.“ N Gedanken hat in dieſem Augenblick Sebaſtian irk. „Rabelhofer,“ ſagt er und faßt des Freundes Hand,„ver⸗ gib mir heute, daß ich je anders wollte als du. Der Rabel⸗ hof mit dem Jakob Goldner drin muß vorangehen, wenn es gut im Dorf ſtehen ſoll.“ „Mein lieber Freund,“ erwidert Jakob herzlich,„wenn ich dir Trübes hätte erſparen können, der Kampf mit dir hätte mich wahrlich nicht 1 Ein Leuchten tritt in Birks Augen, als ſein Blick auf Chriſtoph und Stina fällt, die ſich an den Händen halten. „Das iſt dein und mein Blut, Schulze!“ ſpricht er.„Und wenn ich wünſchen darf und hoffen „Wie Gott will, Birk! Wenn ſich die Herzen zuſammea⸗ finden, dann ſollen ſie einmal das Bündnis ſchließen dür⸗ fen wie meine Kinder heut.“ Vom Rabelhof auf dem Berge leuchtet das Licht allen Dörflern voran in guten und böſen Tagen ſeit langen Jahren. Vom Berghof kommt jetzt ein langer Zug Bur⸗ ſchen und Mädchen mit Fackeln herab. Sie leuchten dem jungen Paar in ſein trauliches Heim drunten auf dem Anger, wo einſt die Bachkate ſtand, die keine Jugendher⸗ berge ſein ſollte nach Gottes Willen. Jetzt ſteht dort das ſchlichte Haus, in dem Buben und Mädel zu tüchtigen Menſchen herangebildet werden ſollen, die vor allem an⸗ dern das eine Gebot lernen, das ihnen die Ehrfurcht vor dem Alter in das Gewiſſen prägt und den Gehorſam gegen der Eltern Wort. Friedel Steiner, der Erzieher der Jugend, führt ſein junges Weib in das neue Haus und weiß, daß er an ihr die Gehilfin hat, die er für ſeine Arbeit braucht. Noch fühlt er des Vaters Hand auf ſeinem Haupt und hört ſein Abſchiedswort: „Nicht immer wirſt du dort unten wohnen. Jetzt braucht die Jugend dich, einſt werden dich die Männer brauchen Noch bin ich jung genug und voller Kraft. Einſt aber, wenn meine Zeit dahin iſt, dann ruft dich doch der Rabel⸗ hof und gibt dir eine andere Herrſchaft in die Hände. Dann zögere nicht, das Erbe zu verwalten, das dir von zwei Vätern kommt, und ſorge, daß das Licht auf de⸗ Höhe nicht verlöſcht. Du biſt der Erbſohn des Rabelhofes und wirſt es bleiben, bis Gott dich auf den Poſten ruft, zu dem du geboren biſt.“ Die Worte werden nie in ſeiner Seele ver lingen, wie ſie auch jetzt den Sang der Burſchen und Mädchen übertönen Feſt drückt er Chriſtines Hand, als ſie den Anger betreten, auf dem ſie ſich zum erſten Mal als halbe Kinder trafen. Hell und der gügden 9 5 „Und ſie küßten ſich beide in der Roſenzeit, wenn am Bach die Heckenroſen ben Da ſchließt ſich das Haus hinter dem jungen Paar und ſchließt das Glück mit ein. 1 Ende. 3 ſagt die Frau erſchüttert,„wie danke ich Kreuz und Quer Tätowierungen als Schutz vor Kannibalen.— Die Bock⸗ wurſtbrücke.— Ein moderner Othello. Der Amerikaner S. Oppermann aus Baltimore, der wie es por Jahren einmal Mode war, ſich ſeinen ganzen Körper hatte tätowieren laſſen, weiſt außer dem Geſicht keine Stelle am ganzen Körper auf, die nicht mit Zeichnungen oder Bildern Über und über bedeckt iſt. Da er dieſen Körperbemalungen ſein Leben verdankt, iſt es verſtändlich, daß er für dieſe Modetorheit nur lobende Worte findet. Es war im vorigen Jahre, als Oppermann eine Reiſe nach den Philippineninſeln unternahm. Dabei hatte er ſich eines Tages verirrt und ſah ſich ſchließlich von einer Rotte Wilder umzingelt, die den Amerikaner ſofort für einen fetten Braten anſahen. Obwohl der dem ſicheren Tode Geweihte wie wahnſinnig um ſich ſchlug, unterlag er ſchon nach kurzer Zeit der Ueber⸗ macht. Er wurde gefeſſelt und dann entkleidet, während gleichzeitig in nächſter Nähe das Feuer geſchürt wurde. Schon die Vorbereitungen ließen dem Aermſten das Blut vor Aufregung erſtarren, da er wußte, daß er in wenigen Minuten über einer Flamme ſchmoren würde. Doch was war geſchehen? Die Wilden ließen plötzlich von den wei⸗ teren Vorbereitungen ab und ſtarrten wie gebannt auf den nackten Weißen, der vor ihnen ſtand. Sie hatten jetzt erſt die Tätowierungen an ſeinem Körper bemerkt und hefteten wie gebannt ihre Blicke auf die ſeltſamen Zeichnungen, die ihnen eine ſichtliche Ehrerbietung abzwangen, da ſie wohl annahmen, daß es ſich um ein höheres Weſen handeln müſſe. Niemals war ihnen ein derartiges„Wunderweſen“ zu Ge⸗ ſicht gekommen, wie ſie meinten. Als ſie ſich einigermaßen von ihrem Erſtaunen erholt hatten, traten ſie vor ihn in ehrfurchtsvoller Haltung hin und baten ihn, ihr Häuptling zu werden. Oppermann hätte in dieſem Moment nichts Vernüf⸗ tigeres tun können, als das Angebot anzunehmen, was denn auch unter dem Jubelgeheul der Kanibalen geſchah. Aus ſeiner Todesangſt war der Amerikaner nun befreit. Aller⸗ dings überkam ihn nun eine neue Sorge. Nach kurzer Zeit ſchon mußte er erkennen, daß, ſolange er unter den Wilden bleiben werde, er gezwungen ſein würde, völlig nackt ein⸗ herzugehen. Jedesmal, wenn er verſuchte, wenigſtens ſein Hemd anzuziehen, ſah er, wie die Wilden eine drohende Haltung einnahmen, ſo daß er ſchleunigſt immer wieder von dieſen Verſuchen abſehen mußte. Die Lage war infolgedeſſen keineswegs beneidenswert und mehrere Monate bewegte er ſich dann im Adamskoſtüm auf der Inſel unter ſchwarzen Menſchen, mit denen er ſich nur durch Zeichen verſtändlich machen konnte. Eines Tages langte der nur viermal jährlich durchfahrende Dampfer an. Dies bedeutete für ihn die Er⸗ löſung aus mehrmonatiger unfreiwilliger Gefangenſchaft unter Kannibalen. Man brachte ihn wieder nach Baltimore, wo er mit der Zeit zu einer der bekannteſten Perſönlichkeiten der Stadt wurde; noch heute bezeichnet man ihn als den„Mann, der nicht gefreſſen wurde“. Man kann nicht behaupten, daß die Erinnerung eine — für unſere Begriffe— appetitliche Angelegenheit dar⸗ ſtellt. Da können wir doch mit beſſeren Sachen aufwarten. Die vor den Toren Berlins gelegene gute Huſſitenſtadt Bernau an der Panke hat eine Senſation erhalten. In ihrer Außenſiedlung Eichwerder mußte eine Brücke über die Panke gebaut werden. Seufzer ſtiegen auf, als es an die finan⸗ zielle Geſtaltung dieſes Planes ging. Da trat ein Mitſiedler auf, der Beſitzer einer großen Bockwurſtfabrik, und erklärte ſich bereit, die zum Bau noch fehlende Summe zu ſtiften, wenn die Brücke den Namen ſeines Erzeugniſſes trägt. Warum nicht? Die Brücke wurde gebaut und auf den Na⸗ men„Bockwurſtbrücke“ getauft. Spaßmacher verlangen aber nun, daß man die zweite Brücke, die in abſehbarer Zeit nicht weit davon nötig werden wird, paſſender Weiſe„Kar⸗ toffelſalat⸗Brücke“ nennen ſoll. a Manche Menſchen haben merkwürdige Einfälle, die wie in dieſem Fall ſehr paſſend, die aber auch recht unangebracht, wohl aber bis zu einem gewiſſen Grad modern ſein können. So entwickelte ſich in England ein 35 Jahre alter Me⸗ chaniker zu einem modernen Othello, der in ſeiner Eiferſucht zeitgemäß weder zu Meſſer, Gift noch Revolver griff, ſondern zum Auto. Ein Ingenieur hatte ſeit zwei Jahren eine Freundſchaft mit der Frau Mechanikers. Als dieſe von einem Ausflug mit dem Freund zurückkehrte und vor der Tür hielt, raſte plötzlich mit großer Geſchwin⸗ digkeit von hinten ein Auto in ihren haltenden Kraftwagen hinein. Als ſie ſich erſtaunt umſchauten und aus dem Wagen ſpringen wollten, fuhr der Attentäter bereits an ihnen vorbei, wendete und jagte von vorn in den Wagen hinein. Als er bemerkte, daß wie durch ein Wunder die beiden Inſaſſen unverletzt blieben und aus dem Wagen ſtiegen, machte er noch einen dritten Verſuch. Er rammte jetzt den Wagen von der Seite. Aber auch er erlitt bei den drei Zuſammenſtößen keine Verletzungen, ſo daß, abgeſehen von der Strafe, die ihm das Gericht zudiktieren wird, keinerlei Folgen ſich aus dieſem Abenteuer ergaben. Der Mohr hat in dieſem Falle ſeine Schuldigkeit wohl nicht ganz getan. St. Helena 1815— 16. Oktober— 1935. In Berlin ſollte in dieſen Tagen bei J. A. Stargardt ein Brief Napoleons verſteigert werden, der der Entwurf jenes denkwürdigen Schreibens ſein ſoll, in dem nach ſeiner zweiten Abdankung Napoleon den engliſchen Prinzregenten um die Gewährung des britiſchen Gaſtrechtes anging. Dieſe Verſteigerung wurde jedoch vertagt, weil beſonders von fran⸗ zöſiſcher Seite die Vermutung ausgeſprochen wurde, es müſſe ſich hierbei um eine Fälſchung handeln. Das Originalſchrei⸗ ben Napoleons iſt in Windſor wohlverwahrt, es bildete den Auftakt zu dem letzten Akt in der Lebensgeſchichte Napole⸗ ons. Mit der Niederlage bei Waterloo war der Stern des Korſen verblichen. Seine Flucht von Elba, die zu ſeiner zweiten Herrſchaft von hundert Tagen geführt hatte, ſtand jedoch als eine Warnung über Europa, und es blieb kaum ein Zweifel, daß die Engländer ihren großen Gegner ſo be⸗ wahren würden, daß er nicht erneut zu einer Gefahr wer⸗ den konnte. Am 13. Juli 1815 hatte Napoleon an den Prinzregen⸗ ten von England geſchrieben, am 15. Juli begab er ſich auf das engliſche Linienſchiff„Bellérophon“, das aber erſt am 26. Juli den engliſchen Hafen Portsmouth anlief. Den Bo⸗ den des engliſchen Mutterlandes ſollte Napoleon niemals betreten. Am 30. Juli erhielt er die Antwort der Engländer, die beſtimmte, daß die einſame Inſel St. Helena im Süd⸗ atlantik zum künftigen Aufenthalt des„General Bonaparte“ beſtimmt ſei. Am 7. Auguſt verließ das engliſche Kriegsſchiff den Heimathafen und brachte Bonaparte mit ſeinen letzten Getreuen, den Generalen Bertrand und Gourgand, ſowie Montholon und Las Caſes an den Ort ſeiner Verbannung. Erſt am 16. Oktober 1815 landete das Schiff auf dem einſamen Eiland, auf dem Napoleon fern dem Weltgetriebe ſeine Tage beſchließen ſollte. Das feuchte Haus des Meier⸗ hofes Longwood auf St. Helena wurde der Wohnſitz des Korſen. Aber ſelbſt hier wurde die Freiheit der einſtigen „Geißel Europas“ noch ſtark eingeengt. Das Haus war in nicht allzu großer Entfernung von einer Poſtenkette um⸗ geben, innerhalb der ſich Napoleon frei bewegen durfte. Wollte er dieſen Raum jedoch überſchreiten, ſo mußte er ſich die ſtändige Begleitung eines engliſchen Offiziers gefallen laſſen. Die Geſchichte weiß viel von den Kleinlichkeiten des Kleinkrieges zu berichten, den Napoleon um die letzten Reſte ſeiner perſönlichen Freiheit mit dem freundlichen Gouver⸗ neur Hudſon Lowe geführt hat, der im Rahmen ſeiner In⸗ ſtruktionen ſein Möglichſtes tat, die Verbannung des ge⸗ fürchteten Gegners zu mildern. Napoleon war verbittert. Er war bereits krank auf der Inſel angekommen, aber ruhelos blieben die Gedanken, die die erzwungene Untätigkeit nicht ertragen konnten. Bongparte benutzte die letzten Jahre ſeines Lebens zu des einer Rückſchau, in der er eine Beſchreibung ſeiner Taten und Gedanken gab, die mit zu den bedeutendſten hiſtoriſchen Dokumenten der Weltgeſchichte gehört. Er wollte ſeinem eigenen, in der Geſchichte beiſpielloſen Wirken vor der Jae eine Erklärung geben, den tieferen Sinn ſeiner hiſtorſch Erſcheinung aufdecken, und die menſchlichen Seiten die Selbſtzeugniſſes laſſen auch die Gegner Napoleons nicht 10 nahmslos. Der Held ſo vieler Schlachten, der Dämon 6 pas wird Philoſoph. Sein Leben klingt aus in einer bitt Reſignation. Am 5. Mai 1821 ſtirbt er an einem Krehz leiden. Sein Wunſch, in franzöſiſcher Erde zu ruhen, win ihm von den Engländern nicht erfüllt. In ſeinem Leſtanen gedenkt Napoleon noch einmal aller ſeiner Freunde die ihm treugebliebenen Generale, die Grenadiere von Elba Verwundeten von Waterloo und die Gefährten ſeiner den bannung werden bedacht, und auch ſein erſter Kammer ner Marchand wird in dem Teſtament nicht vergeſſen,(s dies vielleicht der menſchlichſte Zug an dieſer in ſo vielen Dingen unerklärbaren Perſönlichkeit. i Napoleon in die Hände zu ſpielen, aber die Träume, die ſch mit dieſem zweiten Kaiſerreich verbanden, zerſchellten 0 Die höchſten Städte der Erde Im Zuſammenhang mit dem italieniſch⸗abeſſinnſche Konflikt wird immer wieder die Behauptung aufgeſtelh Addis Abeba, das ja tatſächlich 3227 Meter über den Meere liegt, ſei die höchſte Stadt der Erde. Gegen die Behauptung empört ſich das Nationalbewußtſein der J livianer, die darauf beſtehen, daß ihre Hauptſtadt mit 900 Metern den Rekord zu beanſpruchen habe. Dieſer Relot) wird allerdings nur mit 51 Metern gegenüber Lhaſa, der Hauptſtadt von Tibet, gehalten, die 3549 Meter hoch lieg. Um nach La Paz, der Hauptſtadt von Bolivien 0 kommen, gibt es drei Möglichkeiten. Entweder man komt über Chile. Hier muß die Eiſenbahn 4200 Meter empo⸗ klettern. Oder man kommt von Buenos Aires. Hier mz man mit drei bis vier Tagen langweiligſter Fahrt rechte Die dritte Route aber kommt von Peru. Dieſe Bahn muß 4500 Meter Höhe überwinden und fährt am höchſten Se der Welt, dem Titicaca⸗See, vorbei. Wegen dieſer außerordentlichen Höhe ſind die meisten Waggons, vor allem aber die Speiſewagen, mit Saler ſtoffbehältern ausgerüſtet. Der Sauerſtoff wird hier genan ſo bei Tiſch herumgereicht wie etwa Oel und Eſſig. Er iſt ur allem für jene Perſonen beſtimmt, die bei 4500 Meter Höhe luftkrank werden. Südamerika hat auch ſonſt noch einige Städte mit en heblicher Höhenlage. So liegt Quito 2800 Meter hoch,. gota„nur“ 2570 Meter.— In Europa hält Madrid int 645 Metern den Rekord und wird nur von Bern mit 38 Metern nahezu erreicht. Berlin liegt 48 Meter hoch, Pak 30 Meter und London 45 Meter. Athen und Kopenhagm liegen genau auf Meereshöhe. Aber das nur nebenbei und um den Anſpruch der bolivianiſchen Hauptſtädter zu be gründen. Der größte Frauenklub. Den Rekord des größte Frauenklubs dürfte wohl New York aufweiſen. Die Klub beſitzt 4300 Mitglieder, die ſich alle in guter Stellung befinden müſſen. Die letztere Eigenſchaft iſt Vorausſetzun da ſonſt der ſehr luxuriös geführte Klub mit ſeinem pruni⸗ vollen Haus und ſeinen teueren Veranſtaltungen nicht be⸗ ſtehen könnte. Das Haus beſitzt 24 Stockwerke, hat aus ſchließlich weibliche Bedienung, hat ein eigenes Theater, ef eigenes Poſtamt, zahl e Läden, ein Schwimmbad, biet Ein⸗ und Zweizimmerwohnungen⸗ f L nn, 4 Auswahl. modern und gut. e ganz gefüftert, graue Farben Winter-Ulster 3 Ulster-Paletot 80 mit Räckengurt, Fischgrätenmuster Ulster-Paletot U sperfes aus mittel- und dunkel- gruen Stoffen, gut ge- arbeifetf Winter-Ulster 6 für Sport ond Straße, Karomuster od. Fischgröt Winter-Ulster 00 u. Ulster-Paletot aus 5 Cheviot- und Chetland- stoffen in versch. Formen in der modernen Ulsterform finden Sie bei uns in reicher Schnitt und Sitz sind tadellos, die Stoffe hoch- Ihre alten Mum lt 4 11 1 5 5 5 werd. modern umgeformt Hutmacher — 2, 10 f hat die Hausfrau an ihrer treuen (b. Kaufhaus) 5 1. n Herren- Hüte„PFAFF“ Aimaschine werden wie neu gereinigt — geformt Martin Decker Ann hen, N 2, 12 Bewährt haf sich es Deuerbrend Union Brike its im ganzen Lend. Kleine Anzahlung!— Kleine Raten! 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Mit weiſem Sinn hat die Natur den Kreislauf des Weines beſtimmt und will nicht, daß er im verſunkenen Keller liegenbleibt: „Aus der Traube in die Tonne, Aus der Tonne in das Faß, Aus dem Faſſe dann. o Wonne, In die Flaſche und ins Glas. Aus dem Glaſe in die Kehle, Aus der Kehle in den Schlund Und als Blut dann in die Seele, Und als Wort dann in den Mund. Aus dem Worte, etwas ſpäter, Formt ſich ein begeiſtert Lied, Das durch Wolken in den Aether Mit der Menſchen Jubel zieht. Und im nächſten Frühling wieder Fallen dieſe Lieder fein Dann als Tau auf Reben nieder—— Und ſie werden wieder Wein!“ So hat Haltau geſungen, als er das ſchimmernde Glas mit dem goldenen Wein hob und ſeiner eigenen Freude zu⸗ krank— und wir ſingen mit—— eine kurze Stunde ein⸗ mal alles vergeſſend, was uns Sorgen macht. Vater erzählt Wenn Vater gut gelaunt iſt, dann erzählt er von ſeiner Vanderung am Rhein entlang, die er als junger Zimmer⸗ geſelle gemacht hat. An dieſe Zeit hat er die ſchönſten Er⸗ innerungen, und der funkelnde Wein iſt mit ſchuld daran, daß ſie ihm tief im Herzen geblieben ſind. Vater war da⸗ mals ein junges Blut und brauchte nicht viel. Was tat es, wenn er für eine Arbeit oft nur mit einem„Schöppche“ bezahlt bekam? Man fühlte ſein Jungſein mit doppelter Seligkeit, beſonders, wenn zu dem einen Schöppchen noch ein zweites oder drittes eingeſchenkt wurden und man ein blondes Schätzchen an der Seite hatte, in deſſen blaue Augen man tief hineinſchauen durfte. Das heißt, davon ſpricht Vater nur mit halben An⸗ deutungen und einem verſtohlenen Blick auf die Mutter. Aber Mutter lächelt heimlich und verſtändnisvoll. Sie gönnt Later die Erinnerung an ſeinen Wein und auch an das Schätzchen. Sie würde ihm ſo gern auch noch manchmal einen Wein gönnen, wenn nicht immer Schmalhans bei ihnen Küchenmeiſter wäre. Es iſt nicht leicht, zwei Mädel und ſechs Buben groß zu bekommen nur mit ſeiner Hände ehrlicher Arbeit. Die Größten ſind ſchon aus dem Haus— aber drei gehen noch in die Schule, und einer iſt erſt in der Lehre. Sie muß ſich immer wieder wundern, wieviel ſechs Buben zerreißen können und daß ſo ein Jungenmagen ein Loch haben muß, das man auch mit den dickſten Butter⸗ broten nie richtig ausfüllen kann.—— Zu Vaters 50. Geburtstag hat der Jüngſte, den ſie einen Träumer nennen und der am liebſten noch Märchen lieſt, eine herrliche Idee. Er ſucht alle ſeine Spargroſchen zuſammen und macht bei ſeinen Brüdern und zuletzt noch bei der Mutter eine Anleihe. Und dann ſtehen auf Vaters Geburtstagtiſch drei Flaſchen Wein von der gleichen Sorte. die er als junger Wanderburſche am Rhein am liebſten getrunken hat. Sie ſtehen ſchlank und ſtolz und ſeſtlich da— mit bunten Bändern und Blumen umwunden. Vater traut erſt ſeinen Augen nicht. Dann ſtreicht er den Jungens gerührt über die Scheitel, und Mutter be⸗ kommt einen Kuß. Der erſten Flaſche wird gleich der Hals gebrochen, denn deutſchen Wein kann man zu jeder Tages⸗ zeit trinken. Am beſten ſchmeckt er, wenn die Sonne leuchtet und er im grünſchimmernden Glas ihr Spiegel iſt. Die Jungens bekommen auch etwas ab— als Koſtprobe, damit ie. warum Vater dieſen Wein nicht vergeſſen konnte. Dann fängt Vater an zu erzählen.. ganz anders löſt ſich ſeine Hung als 1 das funkelnde Glas vor ſich ſtehen hat Er ſtößt mit Mutter auf einen großen Extra⸗ e 1 ihre Liebe, als ſie noch beide jung f n— auf ihre ſchöne, tapfere Kameradſchaft, mit der e ſich Seite an Seite durch das Leben gekämpft haben. de Aber die verträumten Augen des Jüngſten, dem man 1970 großartige Geburtstagsfeier zu danken hat, warten Wei das Märchen. Da erzählt Vater eine Legende vom Bei Rüdesheim, da funkelt der Mond in das Waſſer hinein nd baut eine goldene Brücke wohl über den Rhein: Ad Kaiſer geht hinüber und ſchreitet langſam fort ſegnet längs dem Strome die Reben an jedem Ort. Plötzlich zittern ein paar Tränen in Vaters Stimme. Er weiß, wenn er künftig an den Wein denken wird, dann muß er auch von der Liebe eines Kinderherzens ſprechen und von zwei zärtlichen Augen, die vor Glück leuchteten, als ſie des Vaters Freude ſahen. „Kinder!“ ruft Vater dann und lacht die Rührung weg, „von jetzt an gibt's immer eine Flaſche Rheinwein zum Geburtstag!“ In St. Marien In St. Marien läuteten die Glocken. Der kleine Altar war mit Blumen geſchmückt, und Blumen blühten aus dem grünen Kranz um die niedrige altertümliche Kirchentür. Die Menſchen mußten ſich neigen, die hineingingen. Das kleine Haus Heinrich Knuts ſtand am Rand der Wieſe, der Kirche faſt gegenüber. Er hatte es ſich aus den Stämmen gebaut, die er im Walde ſelbſt gefällt hatte, und ſeine Hochzeit war immer wieder hinausgeſchoben worden, weil es ſeine Zeit dauerte, bis die Stämme trocken waren und das Spargeld groß genug war, um alles freundlich einzurichten. Bis er Maria Anders endlich in das kleine Haus am Wieſenrand heimführen konnte, gingen viele Sommer und Winter ins Land Aber alle hatten nur dazu beigetragen ſein Glück und ſeine Liebe wachſen zu laſſen. Die Tür des Hauſes öffnete ſich, und eine kleine Men⸗ chengruppe kam langſam über die Wieſe— wie die heilige 1 009 verſammelt um ein Kind. Die kleine Eliſabeth wurde zur Taufe getragen. Kinder ſpielten auf der Wieſe und gingen mit. Maria 1 und nahm es als ein gutes 15 daß das blühende Leben um Eliſabeth war, als die rgel e ſie aufgenommen wurde in den Anfang einer neuen Gemeinſchaft. 5 Dann gingen ſie alle wieder über die Wieſe, zu einem Tauffeſt im Freien. Hanne Hegenau, die Blumenſtickerin, die das kleine Haus mit bewohnte hatte die ganze Woche Ueberſtunden im Geſchäft gemacht, um für das Kind, das ſie liebte und das ein neues Glück in ihr einſames Leben gebracht hatte, den Tauftag feſtlich zu geſtalten. Blumen ſtanden auf dem kleinen Tiſch unter der Birke. Kuchen und Früchte und goldener Wein aus deutſchen Reben, und die Kinder kamen näher und feierten Eliſabeths Taufe fröhlich mit. Dann holte Hanne Hegenau die alten kriſtallenen Gläſer aus dem Schrank, die das Erbe ihrer Mutter waren und die ihre Lippen bis heute nicht berührt hatten. Sie wollte dieſem Kinde eine beſondere Gabe weihen, mit der ſie ein Stück ihres Herzens ſchenkte. Heinrich Knut blickte in Marias Geſicht. Er nahm Hanne Hegenau die Gläſer ab und füllte ſie mit dem, Wein, in dem die Sonne iſt. Er lächelte ihr zu, die Gläſer ſtießen zuſammen, und die Glockenblumen wiegten ſich bei ihrem klingenden Ton. Glücklich ſagte Hanne Hegenau:„Ich ſchenke ſie euch. Sie ſollen von nun an die Taufgläſer ſein, für die, die nach der kleinen Eliſabeth auf die Welt kommen, um euer Glück zu ſein!“ „Aber du mußt ſie alle mit aufnehmen in den Reichtum und die Sorge deines Herzens.“ bat Maria und gab Hanne Hegenau die Hand. Da vergaß das alternde Mädchen, daß es bis jetzt von allen vergeſſen und einſam geweſen war. Ein Licht ſtrahlte in den Augen der drei Menſchen auf, die um ein Kind auf der blühenden Wieſe ſaßen. Es ſpie⸗ gelte ſich im Gold des alten Weines wie ein Verſprechen, immer zu leuchten. Sie hoben das Glas, und das Kind lächelte ſie an. In feinen Augen war etwas von Schimmer der blauen Glocken⸗ blumen, die Hanne Hegenau für ſein weiches Lockenhaar gebunden hatte. Da kam Maria ein Lied in den Sinn glücklich ſang ſie es mit leiſer Stimme in das Wehen des Windes und das Rauſchen der Birkenblätter: „Golden ſchäumt er im Pokal, Hell wie Himmelskerzen, Wie der Liebe Götterſtrahl 8 Glüht im Menſchenherzen. — 2 3 VGN PETER OM Als das alte zwölfteilige Teegeſchirr bis auf den Sahnengießer zerſchlagen war, meinte meine Frau, es wäre an der Zeit, ein neues Teegeſchirr anzuſchaffen. „Gewiß“, ſagte ich„aber möglichſt ein ſchöneres als das alte— und viel ſoll es auch nicht koſten!“ Ich ſollte das Teegeſchirr aus der Stadt mitbringen. Ich vergaß es. Ich vergaß es zum zweiten, dritten und vierten Male. Meine Frau wollte es mitbringen. Ihr gefielen die Muſter nicht. Sie vergaß es dann wieder einmal. Ein anderes Mal hatte ſie nicht genügend Geld bei ſich. Vier⸗ zehn Tage lang ſollte das Geſchirr beſorgt werden. Es kam nicht von alleine. Eines Tages führte mich meine Frau ſtrahlend ins Zimmer: Auf dem Tiſch prangte das neue Teegeſchirr. „Und denke dir, ein echt japaniſches!“ Ich blinzelte:„Ich finde, es ſieht ſo falſch aus!“ „Aber bitte, ich habe mich nicht anführen laſſen, hier iſt der Garantieſchein!“ Sie drückte mir ein briefbogengroßes ſeidenes Blatt in die Hand. Es war über und über mit ſchlanken graziöſen Reihen torkelnder kleiner grotesker Zei⸗ chen bedruckt— ſo ſah alſo Japaniſch aus! „Heute vormittag kam ein Japaner mit einer dicken Reiſetaſche, fragte, ob wir nicht japaniſche Sachen brauch⸗ ten— Fächer, Geſchirr, Amuletts, Teegeſchirre; er habe nur echte Sachen mit Garantieſchein. Er zeigte mir den Ga⸗ rantieſchein und die ſtaatlich abgeſtempelte Urkunde auf Echtheit.“ „Und was hat es ge⸗ koſtet?“ fragte ich „Bloß ein⸗ undzwanzig Mark.“ Das neue Teegeſchirr ſtand alſo im Zimmer. Kanne, Zucker⸗ doſe, Milch⸗ ſchale, ſechs Taſſen. Rand, Henkel und Kannen⸗ ſchnauze waren ſchön rot. Die Flächen waren ſchmuckvoll be⸗ malt. Grüne Tannenzweige, auf denen rote Tomaten la⸗ gen, ein feuer⸗ ſpeiender ſchneebedeckter Berg, ein Tee⸗ haus oder ein Tempel— das iſt nicht genau feſtzuſtellen—, noch ein paar Berge und To⸗ maten, und da⸗ zwiſchen zwei kauernde, ſchwarzhaarige, ſchlitzäugige Damen, die Strümpfe ſtricken oder Reis eſſen, japaniſche Damen. Das war die Kanne. Die Taſſen waren mit Bäumen bemalt, auf denen roſafarbene Eier klebten. Außerdem gab es Pa⸗ goden mit gelb ſtiliſierten Stiefmütterchen und ausgewach⸗ ſenen Kümmelkernen. Es war wirklich apart. Beinahe echt japaniſch. Ich hatte ſtarke Zweifel ob der Herkunft. Meine Frau deutete energiſch auf die gedruckte Urkunde. „Nun“, meinte ich,„Papier iſt geduldig. Mir kommt das ganze ſehr europäiſch vor, ich glaube, du biſt ange⸗ ſchmiert worden.“ „Was du auch immer haſt, nie trauſt du mir etwas Ge⸗ ſcheites zu. Hätteſt du doch das Geſchirr allein beſorgt, wer weiß, ob du etwas Echteres bekommen hätteſt!“ „An der Echtheit iſt nicht zu zweifeln, Porzellan iſt es beſtimmt, aber ob es aus Japan kommt..“ Wir ſtritten noch eine Weile in ſtetig ſich ſteigerndem Tonfall. Die Unterhaltung fand ein Ende mit einer zer⸗ brochenen Zuckerdoſe aus japaniſchem Porzellan. Sie war gegen die Wand gefallen. Wir bekamen Beſuch. Man bewunderte das neue Ge⸗ ſchirr. Es fand ungeteilte Aufmerkſamkeit. Dabei gingen leider zwei Taſſen kaputt. Einer meiner Freunde begann, von einem Dummkopf zu reden, der angeblich echte Kunſtgegenſtände für ſünd⸗ haftes Geld gekauft hatte. Nachher ſtellte es ſich heraus, daß die Sachen aus einer Antiquitätenfabrik in Bunzlau ſtammten. Und eines Mittags kam Herr Griemichen aus Chemnitz — einer meiner Geſchäftsfreunde— zu uns zu Beſuch und blieb zum Eſſen. Nachher bot meine Frau Tee an. Das ſchöne Geſchirr kam auf den Tiſch. Griemichen guckte nicht ſchlecht. f 8 haben Sie denn dafür gezahlt?“ fragte er grin⸗ end. „Einundzwanzig Mark“, erwiderte ich. „Ja, ja, es bewahrheitet ſich immer wieder: Am meiſten verdient der Zwiſchenhandel!“ „Wie meinen Sie das?“ fragte meine Frau ſtirn⸗ runzelnd. „Das Geſchirr kommt nämlich aus meiner Fabrik.— Wiſſen Sie, was es koſtet?? Wir waren rot geworden und ſchwiegen. Griemichen fuhr fort:„Engros koſtet das Geſchirr komplett mit ſechs Taſſen 89 Pfennige ab Fabrik.“ Als Griemichen, der alle Sympathien bei meiner Frau im Nu verloren hatte, gegangen war, fuhr meine Frau fuchsteufelswild auf:„Und der Garantieſchein? Hat er den Zeichnung: M. Grunwald— M. Meine Frau fuhr fuchskteufelswild auf:„And der Garantieſchein? Hat er den vielleicht auch gedruckt?“ vielleicht auch gedruckt? tur intereſſant machen!“ Meine Frau beſtand darauf, daß wir einen japaniſchen Ueberſetzer aufſuchten, der uns den Beweis geben ſollte, daß venigſtens der Garantieſchein echt war. „Nun“ fragte ich den Ueberſetzer, als er einen Blick auf das Dokument geworfen hatte,„iſt das Japaniſch?“ „Gewiß“, ſagte er,„es iſt Japaniſch, ein Geſchäfts⸗ proſpekt.“ Dein Geſchäftsfreund will ſich ja „Siehſt du“, triumphierte meine Frau.„der Japaner hat mich doch nicht angelogen!“ „Würden Sie uns den Text vorleſen?“ bat ich klein laut. „Gern“, ſagte der freundliche Ueberſetzer und begann vorzuleſen:„Po—tſchü—fi—heng-—ho, das beſte Schuhputz mittel der Welt. den Schuh Da verließ meine Frau das Zimmer. Echt japaniſches Fabrikat. Man nehme Es war Jahrmarkt in dem kleinen Kirchdorf. Ein kleines Karuſſell dudelte munter im Kreiſe herum, junge Mädchen ſchaukelten auf hohen Roſſen, von lachenden Bur⸗ ſchen begleitet, in Delphinen ſaßen ſtrahlende Kinder, da⸗ zwiſchen weiße, prunkvoll bemalte Elefanten, auf denen die ganz Kleinen ängſtlich hockten Die Drehorgel kreiſchte aſthmatiſch. Vor den Verkaufsbuden ſtanden die Bauers⸗ frauen mit ernſten abſchätzenden Geſichtern und prüften die Ware gründlich, ehe ſie ſich zum Kauf entſchloſſen. Junges Volk lief zum Tanzboden, der mit Girlanden bekränzt war, und eine forſche Kapelle ſchmetterte ihre Tanzweiſen in die Dämmerung, um das quietſchende Ka⸗ ruſſell zu übertönen. Zwiſchen all dem Jungvolk ſaß ein uralter Bauer im Sonntagsſtaat und neben ihm ein kleines weißhaariges Mütterchen. Ihr Leib war wieder kindlich geworden vor lauter Alter, und ſie hätte wohl ihr Konfirmationskleid tragen können, ſo ſchmal und klein war ſie. Sie ſaß gebückt mit einem fernen Lächeln, als zöge ſie die Erde ſchon zu ſich herab. Auf dem Holztiſch vor ihr ſtand ein Glas Rot⸗ wein, und der Mann trank ihr zuweilen zu. Dann wurde ihr elfenbeinfarbenes Geſicht faſt jung vor Freude. Sie lächelte und ſtieß mit ihm an, verſchämt und glücklich wie eine Braut Am Nebentiſch ſaßen einige Dörfler beim Bier, unter ihnen der Pfarrer und der neue Lehrer, der erſt kürzlich in das Dorf gekommen war. Der junge Mann betrachtete mit einem Lächeln das uralte Paar, das vor dem Tanz⸗ boden ſaß— wie zwei Liebende. i „Es iſt jedes Jahr dasſelbe,“ ſagte der Paſtor,„da kann es ſtürmen und regnen— die beiden ſitzen auf chrem Platz, und wehe, wenn er ſchon beſetzt ſein ſollte!“ Jetzt erhob ſich der Uralte, kraxelte den Tanzboden hinauf und führte das alte Mütterchen am Arm. Er ver⸗ neigte ſich ſchwerfällig, legte vorſichtig, als handele es ſich um etwas ſehr Zerbrechliches, den Arm um ſie und begann, während das Jungvolk ſich ehrerbietig auf die Seite ſtellte, mit der Alten zu tanzen. Es lag eine ſo tiefe zarte Ver⸗ bundenheit in dem Tanz der beiden Menſchen— die das Lächeln verſtummen machte. Die Kapelle ſpielte einen Tuſch, und die beiden Uralten holperten glücklich vom Tanzboden herunter, um ſich wieder an ihren Tiſch zu ſetzen. „Sehen Sie,“ ſagte der Paſtor zu dem jungen Lehrer und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Maßkrug.„die beiden haben ihre eigene ſeltſame Geſchichte.“ „Erzählen Sie, bitte,“ rief der junge Mann und be⸗ ſtellte ſich ein neues Glas. „Der alte Ewald Dallinger“, begann der Paſtor,„war früher ein wilder, draufgängeriſcher Burſche. Die Mädels liefen ihm nach wie die Fliegen. Es iſt nicht übertrieben, wenn man behauptet, daß faſt eine jede in den ſchönen jungen Menſchen verliebt war. roßen Fehler— er trank. Er konnte es nicht laſſen! Der lkohol hatte eine direkt magiſche Anziehungskraft für ihn. Sonſt war er ein prächtiger Burſche, hochmütig, leiden⸗ ſchaftlich und wie geſagt— hemmungslos. Er ſchreckte vor nichts zurück— und wenn er ge⸗ trunken hatte, führte er jeden Streich aus, zu dem er aufgeſta⸗ chelt wurde.“ Der Paſtor zün⸗ dete ſich behaglich eine Zigarre an und fuhr fort: „Da war nun das„Fräulein“. Man nannte ſie eigentlich nur das Fräulein, weil ſie das Heiraten ver⸗ geſſen hatte, oder vielmehr: Das Heiraten hatte ſie vergeſſen. Sie wohnte in dem al⸗ ten Herrenhaus, das zum Teil ver⸗ mietet war, zum Teil halb zuſam⸗ mengefallen. Ihre Eltern waren ge⸗ ſtorben, und da ſaß ſie nun inmit⸗ ten ihrer Blumen und Tiere. und das Leben ging an ihr vorbei. Es lag eine ſo kiefe zarte Berbun. Man ſah ſie des denheil in dem Tanz der beiden Sonntags immer Menschen— die das Lächeln ver⸗ in der Kirche, ſtummen machte. blond, ſchmal, ſehr 5 alttüngferlic 3 5 klein wenig ig und altjüngferlich. Und dann beſuchte ſie 3 Da ſaß ſie vor den Zauberbuden und traut die Erlebniſſe in ſich hinein, ſie mußten ja für eim ganzes Jabt ausreichen, für ein Jahr der Zurückgezogen⸗ Aber Ewald hatte einen heit und Stille. Es mag wohl vor ungefähr fünfzig Jahren geweſen ſein, als das Fräulein vor dem Kaſperle⸗Theater ſaß und ihr leiſes ſchüchternes Lachen in das Gejohle der Kinder miſchte. Ewald Dallinger hatte an dieſem Tage ſchon frühmor⸗ gens mit Trinken angefangen. Es ſtand nicht mehr zum beſten mit ſeinem Hofe, ein Stück Vieh nach dem anderen wurde verkauft, und man munkelte auch, daß er bereits Hypotheken auf ſeinen Hof aufgenommen habe. Ewald hielt, an dieſem Sonntag eine ganze Horde frei, bis ſein Geld zu Ende war. Da kam einer von ſeinen Freunden auf den Einfall, er ſolle aus Ulk dem„Fräulein“ einen Heirats⸗ antrag machen. Die anderen Burſchen wetteten dagegen, daß Ewald alles andere tun würde— nur nicht das, was er noch nie in ſeinem Leben getan— jemanden um ſeine Hand bitten. Man wettete dafür und dagegen, und große Runden wurden in Ausſicht geſtellt. Ewald wurde ſehr ſtill, aber es war Ehrenſache, daß er kein Abenteuer, keinen Streich ausſchlug. Die Burſchen glotzten hinter ihm her, als er, ſich mühſam gerade haltend, auf das Kaſperle⸗Theater zuſteuerte, wo das Fräulein ganz verſunken in das Spiel von Tod und Teufel ſaß. Ewald ſah ſchuldbewußt in ihr ſtilles Geſichtchen, das ihn freundlich anlächelte. Aber hinter ihm lärmte die Horde und johlte erwartungsvoll Da ſtieß er ſcheu und verlegen die Worte heraus, die er gewettet hatte, dem Fräu⸗ lein zu ſagen— kurz, ob ſie ihn heiraten wolle. Das Fräulein ſah ihn ſtill an, wie es ihre Art war, dann erhob ſie ſich, nahm ſeine Hand und ging mit ihm aus dem lärmenden Trubel. Nach langer Zeit kam Ewald und führte das Fräulein an der Hand, und ſie hatte ein Leuchten im Geſichl. Zeichnungen(2): Grunwald(M). Die Freunde warteten lange— die beſtellten Runden wurden warm. Nach langer Zeit kam Ewald— oh Wunder! Er war nüchtern geworden und führte das Fräulein an der Hand, und ſie hatte ein Leuchten im Geſicht wie ein ganz junges Mädchen. Die Freunde murmelten untereinander und meinten, das hieße den Spaß doch etwas zu weit treiben. Da ſagte Ewald laut und deutlich, daß das Fräulein ſeinen Antrag angenommen habe— und daß mit der beſtellten Runde gleich ſeine Verlobung gefeiert werden ſollte. Mehr wollte er dann heute nicht mehr trinken. Die Freunde wußten nicht, war das Ernſt oder Spaß 8 ſie ſchwiegen ſcheu und beklommen. Ewald trank an dieſem Abend nicht mehr und am nächſten Tage überhaupt nicht, und dann gewöhnte er ſich das Trinken allmählich ganz ab. Er hat das Fräulein geheiratet. Sie hat wohl nie erfahren, daß ſie einer betrunkenen Wette ihr Glück verdankte. Viel⸗ leicht war es die wunderſtille Art geweſen, mit der ſie Ewalds Hände faßte— und das glückliche Aufleuchten in ihren Augen, das den Scherz zum Ernſt werden ließ. Dieſe kleinen Hände, die nur um Blumen und Tiere wußten, hielten den wilden Burſchen feſt. Sein Hof und ſein ganzes Anweſen kamen wieder in Ordnung und blühten auf. Es iſt die glücklichſte Ehe geworden— wie Sie ſehen.“ „Und alljährlich.“ fragte der junge Lehrer,„feiern die veiden Alten hier das Feſt ihres Sichfindens?“ a„Alljährlich, denn hier haben ſie ihren Verlobungstanz getanzt.“ Der Uralte hatte dem Mütterchen vorſichtig den Schal um die Schultern gelegt. Dann erhoben ſie ſich und ſtakelten, eng aneinandergeſchmiegt, dem heimatlichen Dorf zu. Auch der junge Lehrer erhob ſich. Er ſehnte ſich nach der Stille. Lächelnd ſchritt er an dem kreiſchenden Karuſſell bor; bei, die ſchwarze Straße entlang. Langſam wie zwei Käſer krochen die beiden Alken den Hügel empor Ueber ihnen funkelten die Sterne, und ihr milchiges Licht derſchmolz die beiden Körper zu einem Leib. Die letzten Klänge der Tanzmuſik kamen herübergeweht Der junge rer fühtte eine ſeltſame Rührung, die an Wehmut grenzte, als er langſam ſeiner Behäuſung zugmg⸗ 44 die ein kor de Ipaner klein⸗ egann ihputz⸗ nehme . , , 7 0 22 , (Copyright 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München.) (2. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Als der Vater Oſſi von Grimmes ſtirbt, ſieht ſie ſich vor die Notwendigkeit geſtellt, den Haushalt einzuſchränken. Das Erbe des Oberſten iſt klein, und die Ausbildung Oſſis als Sängerin koſtet Geld. Da keine andere Möglichkeit be⸗ ſteht, bleibt nur die Vermietung der großen Wohnung. Ba⸗ ronin de Beer mietet die Wohnung, aber uneingeſchränkt, ſo daß Oſſi ſich andere Unterkunft ſuchen muß. Schmitthen⸗ ner, der endgültig den Abſchied genommen hat, will eine Ex⸗ edition nach Pamir unternehmen. Er will dort nicht nur e ausführen, ſondern auch Gold graben. Nur fin⸗ det ſich niemand, der die Expedition finanziert. Schmitthen⸗ ner macht einen letzten Verſuch, er will eine Zeitung für die Sache intereſſieren „Haben Sie die dreißigtauſend beiſammen?“ Schmitthenner blickte in kühle und leicht ſpottende Augen. Er ſchüttelte den Kopf.„Ich dachte die Preſſe...“ Von Weechow ſprang mit einem Satz auf beide Füße. „Sie ahnungsloſer Engel Sie! Die Preſſe hat gewiß für dieſe Sache ſolche Summen nicht übrig. Wie haben Sie ſich das gedacht?“ „Es müßte natürlich etwas Reißeriſches ſein. Wie?“ forſchte Schmitthenner. „Na und ob!“ „Was hatten Sie ſich gedacht, was ſoll ich für Sie tun?“ Schmitthenner ſchluckte. Es ſaß ihm etwas im Halſe. Ein Knäuel, der ihm die Luft verſperrte.„Ich dachte“, gab er zur Antwort,„Sie wären in der Lage, mir einige Türen zu öffnen, die ſonſt unſereinem verſperrt bleiben. Zu Leu⸗ ten, die das Scheckbuch in der Schublade liegen haben.“ Weechow fing an, gewaltig zu lachen.„Ich will Ihnen ſagen, was ich für Sie tun kann. Ich kann Ihnen zwei oder drei Artikel abnehmen, wenn ſie flott geſchrieben ſind und intereſſante Sachen behandeln. Und dann kann ich Sie ein⸗ laden, mit mir zum Mittageſſen zu gehen. Das iſt alles. Uebrigens haben nicht Sie allein übertriebene Vorſtellungen von uns. Vor Ihnen war eine junge Dame da. Aeußerſt ſehenswert. Tochter vom alten Oberſt von Grimme. Ich habe ihn ein wenig gekannt, und weil ich ihn ein wenig gekannt habe, kommt dieſer lohgelbe Haarſchopf und will auf der Stelle von mir eine Anſtellung als Preſſephotogra⸗ phin. Sie hat natürlich mit einer Kamera mal ein bißchen Unfug getrieben. Aber deshalb Preſſephotographin? Davon hat ſowas nicht die blaſſe Ahnung.“ Schmitthenner ſetzte ſich ſteil aufrecht.„Von Grimme, iſt das nicht der „Natürlich“, unterbrach ihn von Weechow.„Es gibt nur den einen. Er hat ſein Regiment intakt aus der Front zu⸗ rückgebracht. Schade um ihn. Er iſt tot.“ „Ecke Teng⸗Eliſabethſtraße, glaube ich?“ warf Schmitt⸗ henner ein. „Aha!“ Weechow lachte.„So ein blonder Haarſchopf bleibt natürlich einem Leutnant nicht verborgen. Wie ſteht 0 allo mit unſerem Mittagsplauſch. Gehen wir zuſammen eſſen?“ Schmitthenner erhob ſich und ſtand ſteil und zuſam⸗ mengenommen da.„Bedaure. Ich habe noch zu tun.“ „Ich habe kein Glück heute mit meinen Einladungen“, klagte von Weechow.„Vorher habe ich nämlich Fräulein von Grimme zum Abendeſſen eingeladen und, die hat auch abgelehnt.“ 9 0 Es iſt ſchon geſagt worden, daß Schmitthenner ſehr hell⸗ hörig geworden war, als im Geſpräch mit dem munteren von Weechow ein lohgelber Mädchenſchopf erwähnt worden war. Auf dem Weg hinunter zur Straße faßte er einen ſchnellen Entſchluß, und er ging auch gleich daran, den Ent⸗ ſchluß auszuführen. Es war der ereignisreiche Winter des Jahres 1932, der mit Kälte und Trockenheit einſetzte. Die meiſten Leute hatten verſorgte Geſichter. Jeder hatte zu klagen. Kein Menſch war zufrieden. a An der Ecke e gab es einen kleinen Auflauf um einen langgeſtreckten Wagen in Schwarz und rün. Es war ein Wagen, der jetzt öfters an der Straßen⸗ ecke zu ſehen war, und jedesmal übte er unwiderſtehliche An⸗ ziehungskraft auf Taxichauffeure. Mechaniker und Haus⸗ meiſter der ganzen Umgebung aus. l 5 Als Schmitthenner vorüberging, umſchritt ihn eben ein Sachverſtändiger wie ein fremdartiges neues Tier im Zoo⸗ logiſchen Garten. Er hat zwölf Zylinder, das iſt klar. einen Laut von der Stelle, wie eine Katze.“ Wem gehört er eigentlich?“ Ein rotgeſichtiger Dienſtmann zeigte mit dem Daumen über die Schultern.„Da oben wohnen ſie, Franzoſen oder Engländer. Wer kennt ſich da aus. Die Nummer iſt deutſch. München Stadt. Da iſt ſchweres Geld dahinter.“ Schmitthenner ſah ſich den Wagen flüchtig an. Wenn er ſich nicht irrte, hatte er ihn ſchon vor der Univerſität war⸗ 110 ehen. Es war ein Wagen, der überall in die Augen Der geht ohne Oben im erſten Stock wurde ihm auf das Klingelzeichen pofort geöffnet. Eine Agathe mit einem Geſicht wie drei e Regenwetter nahm ihn in Empfang. „Die Herrſchaften warten bereits.“ Auf mich?“ fragte Schmitthenner überraſcht. 0 Agathe zeigte mit einer indignierten Kopfbewegung auf e Türe dem Eingang gegenüber. „Sie ſpielt gerade Ziehharmonika. Sie ſollen gleich eintreten. Der junge Herr iſt auch da.“ „Welcher junge Herr?“ 1 ſunge Herr Eddie, der wo immer mit dem Wagen 5 Agathe ging voraus, die fünf oder ſechs Schritte über fur hinweg, öffnete eine Türe und trat zur Seite. n — , Schmitthenner gewahrte eine rieſengroße Couch mit unzähligen Kiſſen, und darauf thronte mit untergeſchlagenen Beinen, das Geſicht wie Email, die Fingernägel und die Lippen lackrot, eine ſchwarzſeidene Dame und ſpielte mit Begeiſterung Ziehharmonika, Schifferklavier. Als ſie auf der Schwelle einen wildfremden Menſchen erblickte, ſprang ſie mit beiden Beinen auf den Boden, und nun fah Schmitt⸗ henner, daß ihr Anzug eigentlich eine Art Strandanzug war mit ſehr weiten Hoſenbeinen. „Aber das iſt ja gar nicht der Kaſpar!“ rief ſie aus. „Eddie, das iſt wohl Beſuch für dich!“ Aus dem Nebenzimmer kam ein griechiſcher junger Gott im Anzug eines erſten Schneiders mit einem Cocktail⸗ mixer in der Hand, den er kräftig ſchüttelte. Schmitthenner erinnerte ſich, dieſem jungen Gott in Anzügen erſter Schneider wiederholt im Gebäude der Uni⸗ verſität begegnet zu ſein. „Es muß ein Mißverſtändnis ſein“, bemerkte er.„Ich ſuche Fräulein von Grimme.“ N „Sie ſuchen Fräulein von Grimme?“ Der junge Gott trat zutraulich näher.„Kitty hörſt du? Er ſucht auch Fräulein von Grimme. Das iſt das Fräulein mit dem blonden Haarſchopf. Wir haben die Wohnung von ihr ge⸗ mietet. Aber treten Sie doch ein. Wir kennen uns doch. Sind wir uns nicht ſchon irgendwo begegnet?“ „In der Univerſität“, erinnerte Schmitthenner. Richtig!“ Der junge Gott war jetzt im Bilde.„Sie ſind der Mann, der vor einem Jahr Unglück in den Bergen gehabt hat. Darf ich Ihnen einen Cocktail geben? Ich möchte ihn vorher nur noch etwas auf Eis ſtellen.“ „Danke“, ſagte Schmitthenner. „Eine Zigarette?“ „Danke“, ſagte Schmitthenner noch einmal.„Ich rauche nur hin und wieder eine Pfeife.“ „Schade“, meinte der junge Gott.„Was kannn ich ſonſt für Sie tun?“ „Sie können mir die Adreſſe von Fräulein von Grimme geben“, antwortete Schmitthenner. N e. Der junge Gott blickte bedeutungsvoll hinüber zu der ſchwarzſeidenen Dame.„Hörſt du, Kitty? Er möchte die Adreſſe von Fräulein von Grimme haben!“ Kitty hatte längſt wieder Platz genommen auf der Couch. Sie lächelte ſchlau und griff auf der Ziehharmonika einige Takte.„Long long ago..“ Der junge Mann wandte ſich wieder an Schmitthenner. „Die Sache iſt die: das Fräulein mit dem blonden Haar wird mir gefliſſentlich vorenthalten. Sowohl von Kitty wie von Agathe. enn Sie Ihr Glück verſuchen wollen, rate ich Ihnen, zuerſt bei Agathe anzuklopfen. Kitty kenne ich. Bei Kitty iſt nichts 95 machen. Darf ich Ihnen wirklich keinen Cocktail geben?“ Schmitthenner lehnte noch einmal ab. „Sind Sie vielleicht im Training?“ erkundigte ſich die a Dame mit Teilnahme. Uebrigens, Eddie, u haft mich noch nicht bekannt gemacht.“ Der junge Gott ſchlug ſich leicht an die Stirne.„Ver⸗ zeihung. Wie war Ihr Name, bitte?“ Schmitthenner verbeugte ſich kurz und nannte ſeinen Namen. „Schmitthenner, ganz recht! Kitty, du erinnerſt dich, wir haben den Namen in der e geleſen. Damals, vor einem Jahr. Es war ein großes und bedauernswertes Un⸗ glück. Kitty und ich, wir haben auch eine Leidenſchaft für die Berge. Jetzt zum Beiſpiel erwarten wir unſeren Freund Kaſpar Allgaier. Sicher kennen Sie den Namen. Er iſt berühmt als Führer. Wir wollen mit ihm die Watzmann⸗ Oſtwand machen.“ „Nein“, machte Schmitthenner. „Warum nein?“ „Sie und die Dame, Sie wollen die Watzmann⸗Oſtwand machen? Jetzt im Winter?“ „Warum nicht? Es iſt ſchon ſemand oben geweſen im Winter.“ „Eine einzige Partie“, entgegnete Schmitthenner,„und das waren Leute von der Zunft. Ich werde mir den Allgaier kaufen.“ „Sie kennen Allgaier?“ 5 2 S e AE 1 „Haben Sie ſich die Oſtwand im Winter ſchon einmal angeſehen?“ fragte Schmitthenner. „Doch“, erklärte Eddie.„Vor acht Tagen.“ Schmitthenner erhob ſich ernſt.„Ich habe Sie gewarnt, und ich möchte Sie noch einmal warnen.“ „Sie wollen ſchon gehen? Wollen Sie nicht warten, bis Allgaier kommt? Wir haben nur einen ganz einfachen Lunch. Aber es wird auch für Sie reichen.“ „Danke“, hate Schmitthenner.„Ich habe noch zu tun. Ich muß unbedingt Fräulein von Grimme ſprechen.“ „Schade“, bedauerte Eddie und erhob ſich gleichfalls. „Sehr ſchade. Ich hätte Sie gerne mit unſerem Freund Allgaier zuſammengebracht.“ Dann ſtellte er ſich dicht vor Pvonne, la baronne de Beer, die er Kitth nannte, und be⸗ gann ſchalkhaft, ihr Geſicht zu ſtudieren.“„Wirſt du ihm die Adreſſe von Fräulein Grimme wirklich vorenthalten?“ „Gib mir eine Zigarette“, ſagte Kitty. Eddie bediente ſie überdies noch mit Feuer. „Nein“, ſagte ſie nach einigen genußvollen Zügen.„Ich ſehe ein, daß ich dieſem Andrang auf die Dauer nicht ge⸗ wachſen bin. Das kleine Fräulein wohnt draußen in Nymphenburg. Dort, wo München ſchon wieder ländlich wird. Die Straße heißt Kriemhildenſtraße. Nehmt euch in acht!“ „Ich habe meinen Wagen unten“, ſagte Eddie,„wenn wir nicht Allgaier erwarteten, würde ich Sie ſchnell hin⸗ bringen.“ „Danke, danke“, meinte Schnitthenner,„ich werde ein Taxi nehmen. Taxis wollen auch leben.“ Und Kitty, die Zigarette zwiſchen den lackroten Lippen, nahm ihre Ziehharmonika wieder auf. Es war ein rich⸗ tiges Matroſenklavier, aber ſie zog es ohne Liebe auseinan⸗ der, bis es ſchrie. Dazu ſang ſie mit hoher Stimme Bruch⸗ ſtücke eine Songs. 11 „Munchmann, Kunſtmaler“ ſtand auf einem kleinen Meſſingſchild an der Gartentür zum Hauſe Kriemhilden⸗ ſtraße 44. Es war eine richtige Lattentüre, grün geſtrichen. zwiſchen zwei Steinpfoſten. Auch der Zaun beſtand aus grüngeſtrichenen Latten. Hinter dem Zaun zeigten Flieder⸗ büſche kahle Zweige wie Beſen. Die kleine Fläche bis zum Haus war Raſen, winterlich braun und dürr. Bei genauerem Hinſehen entdeckte Schmitthenner am rechten Steinpfeiler neben der Türe noch ein kleines Schild: 15 e zweimal läuten“, und darunter einen Klingel⸗ nopf. Der Himmel war hellblau und klar, ein Kriſtallgewölbe, das noch nie eine Wolke getrübt hatte. Tauſende von Augen⸗ paaren ſuchten dieſen Himmel täglich ab nach Ausſichten auf Schnee, aber er ſchien ewig dieſes froſtige und leere Lächeln behalten zu wollen, unter dem ſich alle Häuſerblocks in eben⸗ ſoviele Eiskeller verwandelten. Schmitthenner klingelte zweimal. Hausangeſtellte und öffnete das Gatter. „Ich möchte zu Fräulein von Grimme!“ „Wenn Sie die Treppe hinaufgehen wollen. Oben wollen Sie bitte anklopfen. Das Fräulein hat das Atelier.“ Schmitthenner rannte die Treppe hinauf, daß er faft den Atem verlor, und klopfte an. „Bitte“ ſagte eine kleine Stimme hinter der Tür. Fräulein von Grimme hatte ſich auf einem eiſernen Oefchen in der Atelierecke etwas Kakao gemacht und in eine ſchöne, königsblaue Nymphenburger Kanne getan. Nun ſaß ſie davor an einem rieſengroßen Tiſch und aß dazu Brötchen und ſparſam Butter. Als Schmitthenner auf der Schwelle erſchien, deckte ſie ſchnell eine Serviette über das Gedeck. Schmitthenner aber fühlte eine Mordswut in ſich aufſteigen, eine Mordswut, die eine ungefähre Richtung gegen Herrn von Weechow nahm. Trotzdem führte er ſich ein, indem er kühn deſſen Namen als Ausweis gebrauchte. „Ich komme von Herrn von Weechow. Aber ich möchte nicht ſtören. Ich kann ſpäter wiederkommen.“ Sie muſterte ihn mit geweiteten Augen.„Herr von Weechow ſchickt Sie zu mir?“ fragte ſie mit Betonung. „Er ſchickt mich nicht“, verbeſſerte er.„Ich habe mich wahrſcheinlich falſch ausgedrückt. Ich komme von ihm Ich komme mit einem Vorſchlag. der uns beiden helfen kann. Darf ich ſprechen?“ Schmitthenner blickte ſie ſo treuherzig an, wie er konnte. 9025 etwas in ihr. was ſich gegen ihn geſtrafft hatte, gab nach. „Bitte, nehmen Sie Platz“, jagte ſie. Außer dem großen Tiſch und etlichen Stühlen ſtand ein Flügel im Atelier, ein Schreibtiſch, ein Bücherregal und eines von den Möbeln, vor denen der Deutſche den Mund etwas verzieht und„Kautſch“ ſagt, wenn er ſie meint. Meiſt haben ſie einen verborgenen Griff. Wenn man daran zieht. verwandeln ſie ſich in ein Bettlager. Schmitthenner ſetzte ſich ihr gegenüber auf den unbe⸗ quemſten Stuhl, den er finden konnte.„Wenn ich alſo wirk⸗ lich nicht ſtöre?“ „Pein“, verſetzte ſie und hatte für das Gedeck unter der Serviette nur eine leichte Handbewegung übrig.„Das hat auch bis ſpäter Zeit.“ „Es hat nämlich Eile“, geſtand er.„Erſt war ich bei Herrn von Weechow und dann auf der Suche nach Ihnen in der Tengſtraße. Ich habe dort eine 0 ſehr chön angemalte Dame geſehen. die Ziehharmonika ſpielt. nd ein junger Mann iſt bei ihr namens Eddie. Er wollte Alsbald erſchien eine „Ich bin auch aus der Gegend.“ f gerne Ihre Adreſſe wiſſen. Und die beiden wollen uns zu⸗ „Herrlich!“ ſagte der junge Mann begeiſtert. vorkommen.“ Sie 5 doch zu„ 1 185 55 990 13. e 1 ſagte 75 8 5 o iſt Kitty, Frau eer. ißt zwar Kitty.„Aber mi nun ni utli ausge- 8 ich kann ihren anderen Namen nicht 12 drückt?“ 10 15 er verzweifelt.„Sie und 5 15 e 1 Kitty zog ihre Beine etwas an ſich.„Und das hier“, zuvorkommen. Sie wollen auch 1 Watzmann. Mit ſagte ſie und deutete auf den 5 Gott,„iſt Er ier. Ueber die Nordoſtwand! Von Sankt Bartholomd heißt zwar nicht ſo, aber ann fei richtigen Namen aus!“ 3555 i N Haben Sie je etwas gehört von dieſer„Aber ich will doch gar nicht auf den Watzmann“ er⸗ Art: Wſevolod. i wir vom W. Sie klärte ſie erſtaunt. N„5 halten die Oſtwand im Winter für gefährlich? 5 8. Fortſetzung folgt.) 2 Pflaſterſteim-Rätſel. 2 Se* 12 725 42— 1 2 2 85 2 Die 9 Buchſtaben: aadegiij ſpflaſtere man in die vorſtehende Figur ein. Geſchah dies richtig, ergibt das fertige Pf flaſter ein Sprichwort. Silben⸗Aenderungs⸗Rätſel. Von den 11 Wörtern Heimkehr, Zebra, Quader, Pallas, Objekt, Salta, Zwingli, Achat, Drako, Revers, Hades, iſt die letzte Silbe zu ſtreichen und dann eine der nachfolgenden an deren Stelle zu ſetzen: bauj, bu, ger, laſch, ling, ma, mann, ſard, ſte, ve, weh. Iſt die Aenderung richtig vor⸗ genommen, ſo ergeben die Endbuchſtaben der neuen Wörter ein weidmänniſches Vergnügen. Verſteck⸗Rätſel. In jedem der nachfolgenden fünf Sätze iſt je ein Ver⸗ wandter männlichen oder weiblichen Geſchlechts enthalten. Welche ſind dies? 1. Er hatte ſchon Kellner für ſein neues Lokal engagiert. 2. Nikolaus hatte an dieſer Erbſchaft Anteil. 3. Unter ſeinen Effekten fand man die geſuchten Papiere. 4. Ich bitte dich, ſei nur nicht eiferſüchtig. 5. Die Tuba ſetzte an der richtigen Stelle ein. Bilder ⸗Rätſel. Fr-eu-de Wortſpiel. a: be 1. Fiſcherboot. Küſtenfahrzeug. 2. Männlicher Perſonenname Männlicher Perſonenname. 3. Pfahlzaun. Schlange. 4. Schmarotzerpflanze. Stachelpflanze. 5. Waſſerſtandsmeſſer. 6. Anteilſchein. Vederſpule. 8 Jebenfluß der Elbe. Rabenvogel. 9 Anderes Wort für Hacke. Metall. Bis auf die Anfangsbuchſtaben ſind die Wörter unter „a“ und„b“ gleichlautend, Sind dieſe gefunden, ergeben die Anfangsbuchſtaben der Wörter unter„b“ die nähere Ve eichnung für andauernde Niederſchläge. 5 Aufgabe. e f h Anderes Wort für Grundſatz Griechiſche Göttin. Alkoholiſches Getränk. 5 2 5. 9 A i . 1 . d 1 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten 7 5 matt. Kopf- Wechſel-⸗Rätſel. . Arion Tuba Pracht Baſe Zelt Kleve Aachen Garbe Gros Matte Hülle. Vorſtehenden Wörtern gebe man einen anderen Kopf. Die neuen Köpfe müſſen als⸗ Dann, aneinandergereiht, eine Münchener Volksbeluſtigung ergeben. 5 PALMOLIINVE- SEIFE 005 U Sbiſe eli Secu bEllünlliel 1 Stück 322 3 Stück 908 2 —— * S 8 e, 4 1 55 22 — Silben⸗Rätſel. Aus den 25 Silben: al ba bel burg chen de el em fort ge ha ler li mar me now pier ra ran re ſel ſtun tril wech zen ſind 11 zweiſilbige Wörter und 1 dreiſilbiges Wort zu bilden, die in ihren ee und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort ergeben: 1. kauf⸗ männiſche Urkunde, 2. prieſterliches Gewand, 3. Taſchenart, 4. Univerſitätsſtadt, 5. Fluß in der 1 6. Fechtwaffe, 7. Stadt in Mecklenburg, 8. weiblicher Perſonenname, 9. Gartengerät, 10. franzöſiſche Feſtung, 11. Zeiteinteilung, 12. Geſangsverzierung. — x— Auflöſungen aus letzter Nummer: Kreis⸗Rätſel: 1. Debet, 2. Organ, 3. Email, Deich, 5. Stute, 6. Adria, 7. Erwin, 8. Unrat, 9. Zweig, 10 Kleid, 11. Lehre, 2 Hanau, 13. Bruſt, 14. Urach, 15. Hotel. Der Neid iſt die Wurzel der Habſucht. Umſtellungs⸗Rätſel: Kelbra Inſerat Reblaus Chriſt Horen Wilna Eſſen Italien Horſt.— Kirchweih.— Buchſtaben⸗Rätſel: Kuno— Kino. Leiſten⸗Rätſel: p r S fe 3 r u pi e 9 e Bilder⸗Rätſel: Ohne Ringen kein Gelingen. Scherz⸗Rebus: Große Vorfahren— Kleine Nach⸗ kommen. Silbenrätſel. 1. Kaiman. 2. Ingrid. 3. Nabob 4. Diva. 5. Eiffel. 6. Rekord. 7. Holzweg. 8. Akte. 9. Erb⸗ hof. 10. Niveau. 11. Droge. 12. Email. 13. Stapel. 14. Inlett — Kinderhaende ſind bald gefuellt. ZACCAHA t! Früchtchen. „Als ich die Aepfel nachwog, die mein Junge eben bei Ihnen gekauft hat, fehlte ein halbes Pfund! Wie iſt das möglich?“ „Ja, meine Dame, das kann ich Ihnen nicht ſagen! Meine Waage iſt ſedenfalls in Ordnung! Vielleicht wiegen Sie mal Ihren Sohn...“ genschaften des Vom f scRSFZteNKPerfmenteffacftge wiese Haarwuddismittel Haarpflegemittel Haarwaschmittel von RN 1.— bis 7.50 von N 1.0 bis 6.— vou RSA 0.18 bis 1.50 Zeichnung: Stange. „Los! Apporkl! Wollt ihr wohl Ihr faule Bande! meinen Stock rausholen?!“ 8 Die kleine Dora fährt zum erſtenmal auf das Meer n Es ift recht ſtürmiſch. Auf einmal wird ihr Ge⸗ icht hellgrün, und ſie faßt beſtürzt nach der Hand ihrer Mutter.„Mutti!“ ruft ſie nur aus.—„Was haſt du, Kind?“ fragt die Mutter.„Oh, nichts, Mutti,“ antwortet Dora, „mir iſt nur ſo, als wäre der Haſe. den wir heute mittag gegeſſen haben, noch nicht ganz tot geweſen.“ 1 Geſtern erzählte nir ein Be⸗ Irren ist menschlich er nt tet agen fene ( dd... Zähne jeden orgen mit Chlorodont pflege. Als ich 1255 lage ob er dieſen löblichen Dienſt an ſeiner Geſundheſt auch jeden Abend verrichte, meinte er, das wäre des Guten wohl doch zu piel. Er war gan erſtaunt, als ich ihm klar machte, wie wichtig gerade die abendliche Zahnpfleg e mit Chlorodont ſei, um der 0 1 h der gefährlichen. in 55 80 50 N Hoffentlich henden en ſeht auch danach 8 „Hm, das iſt ein ſehr intereſſanter Fall, mein Lieber, der die ärztliche Wiſſenſchaft außerordent lich bereichern wird.“ „Ach Gott, Herr Doktor— ich hatte gedacht, zehn Mark würden genügen.“ (Schluß des redaktionellen Teils.) Sora. Spendet für das Winter⸗ hilfswerk einer fur Euter kinder mt S Malto-sellol Sutſchmeckende Lebertran⸗ Krafinahrung en gratis durch bene s Co. fl. G. Dresden. l. ſomie in fipothehen u Drogette „ Utogert Werde Mitglied der NSz — i 5 mit humoriſtiſchen Vorträgen und Couplets pole für nur RM. 1.60 b Nachnahme 1.95). Buchverſan Gutenberg, Dresden, m. 301 714 Prinzessin auf der Erl Nein! WII ist die Zeit, die glaubte, daß zarte und schöne Hände das Vor- recht seien jener Frauen, die wie die Romanhel- dinnen seligen Angeden- ens ihre Tage mit sü⸗ Bem Nichtstun verbrach- ten. Die Frau unserer Zeit, die tätige Frau, die selbst zu- greift- in Haus und Beruf und die beim Sport weder Wind noch Wetter scheut, kennt aber das Geheimnis, ihre dert jede s Rot- und Rauhwerden, ga gleich wie sehr ihre Hände angreife. der Tätigkeit in Haushalt und Benf oder ungünstiger Witterung ausgescht waren. Es erhält sie zart und jung und macht auch bereits angegriffene, raue und aufgesprungene Haut über Nadi wieder weich, glatt und geschmeidig. NB. Kulodermd. Gelee feitet nicht und 10 daher besonders angenehm im Cebruuci. Es ist jedem Hausmittel ꝛweit uberlegen. KALODE DAS SPEZIALMITTEL ZUR PFLECE DER HAN DE In Tuben zu- RM-. 30, 50 und 1 FP WOLFF& SOHN. KAR ILS RUHE Hände trotzdem jung und reizvoll au erhalten. Ein wenig Kaloderma-Gelee abends wor dem Sehen einge rieben— mach dem WI A8 solange die Haut moch feucht ist— verhin- „Zum Wochenende? und„Zum Zeitvertreib? Nr. 42 erſcheinen als Beilage. D. A. 3. Vi. 85: 653 587. Pl. Nr 7 Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuftändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Wintler, für Anseigenteil Carl Görg. Verlag Sonn: taasblatt Deutſcher Propinz⸗Berleger kämtlich in Berlin Wi. Mauerſtr. 80. Mein Mann und ich Die viebe memes Mannes ſchien en als zehn Jabre verbemgt 1 eh e war wobl an das kritiſche Stadium getreten. Man riet mit, eine eiſe zu unternehmen. Wahr scheinlich, daß mein Ma n, 1 0 de ener Zusammenleben, e nach meme Nücktebt m 5 anſebe. 2 0 Schweren Herzens ich ab. Meine de din a 8 3 w bn 5 T Denfien 5 1 Wir waren mehr * 17... eee Ich N e 1 e denn aber tun? Wir. doch alle al Gie kebengt ußte es beſſer: ge e 225 e 180 ma 8 jung aussehen! Wie alt 5 haben ie ſich zum ganze elf Jahre ve 85 8 b udliches Ausſehen? Der Marplan⸗ 1— 5 ne ſchaffte 5 8 Wage 1 und e 57 5 1 ne Freu a erkten wir, wie ſich unſere Geſichter ene 8200 die Haut e zart und rein wurdet 1 augenfäll 1 0 Hilfe nicht erwartet. 8 Der W act mit m Manne 10 Sch ſtieg . 1 8 fe ſch 15 5 1 e hee aft:„Kin 8 n ald ich meinem Wraen 8 wee nend neuen Ja- ausſehens J 8 Marylan; e Sade 9 mein Mann eben ⸗ falls Marylan; an. And der Erfolg? 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