mischen hrung, t dann dieſer en ein rt von Gäſte Hegeſ⸗ Hinter⸗ 5 ufs Nr. 9 Weiten n der 5 ſon⸗ Er ge⸗ un itt ern rr uuſhelut täglich, mit Ausnahme der Sonn- und gef. Feiertage Baugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, iu det Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 lazeigenpreiſe: Die 22 mm brette mm- Zeile 3 Pfg., in Lertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Kt. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ßemnſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Beilagen; Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhe. Verrjebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Truck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) J annheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 35. Jahrgang Es darf keinen Krieg geben! england gibt Bedenkzeit vor Anwendung der Sühnemaß nahmen.— keine militäriſchen Sanktionen. London, 23. Oktober. Nach faſt dreimonatiger Pauſe trat das engliſche Par⸗ lament am Dienstag zu ſeiner letzten Sitzung vor der Auf⸗ lung zuſammen. Die dreitägige Sitzung 10 ausſchließlich ener Ausſprache über die außenpolitiſche Lage gewidmet, am vierten Tage, alſo am Freitag dieſer Woche, wird das Unterhaus auf Grund einer königlichen Proklamation für aufgelöſt erklärt werden. Die außenpolitiſche Ausſprache wurde am Dienstag nachmittag mit einer eingehenden 1 des Außen⸗ miniſters Sir Samuel Hoare eröffnet. In einer etwa enſtündigen Rede gab Hoare im Unterhaus zunächſt einen allgemeinen Ueberblick über die Lage, um hierauf ſich im anzelnen mit den Ereigniſſen der füngſten Zeit zu befaſſen. Nach einem Nachruf für den verſtorbenen Präſidenten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, führte Sir Samuel hoare u. a. aus, daß ſich die Politik Englands in der letz ⸗ ken Zeit nicht geändert habe. Er könne behaupten, daß dieſe Politik die große Mehrheit des britiſchen Volkes hinter ſich habe. Auch die Dominions ſtünden hinter der britiſchen Re⸗ gierung. Dieſe Tatſache habe im Ausland Ueber⸗ taſchung hervorgerufen. Man habe, weil England ſich früher geweigert habe, ſich zu einem beſtimmten Vorgehen in angenommenen Fällen zu verpflichten, irrtümlicherweiſe gemeint, daß die engliſche Handlungsweiſe auch in einem laren und beſtimmten Fall unbeſtimmt ſein würde. Man habe nicht begriffen, daß England an den Völkerbund des als eine Einrichtung, nicht nur um den Krieg zu ver— hindern, ſondern auch um ſeine Ueſachen zu beſeitigen. Man habe auch nicht begriffen, daß England den Völ⸗ kerbund als die Brücke zwiſchen Großbritannien und Europa anſehe und daß, falls dieſe Brücke geſchwächt oder zerbro⸗ chen würde, dann die Zuſammenarbeit zwiſchen England 9 1 9 55 Kontinent äußerſt ſchwierig und gefährlich werden würde. Hoare behandelte hierauf das bisher vom Völker⸗ bund Erreichte. Er wies auf die Schwierigkeiten hin, die für den Völkerbund vorhanden geweſen ſeien Ueber 50 Staaten von verſchiedener Anſicht hätte man in lebereinſtimmung bringen müſſen, und darüber hinaus habe es ſich um einen Streit zwiſchen einem wirklichen Völ⸗ lerbund und einem feiner ſtärkſten Mitglieder gehandelt. Das habe die Verſuchung nahegelegt, die Aufgabe als hoffnungslos abzukun. Die Gründe, weshalb England den Völker⸗ bund unterſtützt habe, ſeien darin zu ſuchen, daß zngland die Dinge realiſtiſch ſehe. England ſei zurzeit damit beschäftigt, die Beſtimmungen der Völkerbundsſatzung aus⸗ probieren. Was die britiſche Regierung angehe ſo habe ſe ernſtlich und ehrlich verſucht, ihnen zu einem Erfolg zu zerhelfen. Dies ſeien die einzigen Gründe für die Rolle, die Groß⸗ britannien in Genf geſpielt habe. Es habe keinerlei Reichs · inkereſſe mitgeſpielt, es ſei denn die natürliche Sorge, die ein über den Erdball ſich erſtreckendes Reich haben müſſe, daß der Friede gewahrt werde. England habe auch nicht die mindeſte Abſicht, ſich in die inneren Angelegenheiten ande⸗ ter Bölker zu miſchen. Gegen Vorwürfe und Kritik Man habe dann England den Vorwurf gemacht, daß es in Genf die Führung übernommen habe. Hierauf wolle er freimütig feſtſtellen, daß ein Vertreter Großbritan⸗ niens in einer internationalen Ausſprache nicht eine zweit⸗ llaſſige Rolle ſpielen könne. Dann habe man dem Völker⸗ bund vorgeworfen, daß er ſo langſam handele. Hier müſſe er feſtſtellen, daß, ſolange eine Verſöhnung noch möglich geweſen ſei, es die Pflicht des Völkerbundes geweſen wäre, jede Anſtrengung zu machen, um auf friedlichem ege eine Löſung herbeizuführen. Hierauf wandte ſich Hoare gegen die Kritik, die gegen die wirtſchaftlichen Zühnemaßnahmen gerichtet wurde. Es gebe Wege, die unvermeidlich zum Kriege führten. Damit ſtimme er nicht überein. Er glaube auch nicht, daß der vorgeſehene wirtſchaftliche Bruch, den man ins Auge gefaßt habe, unwirkſam ſein werde. Aber wenn eine Aktion dieſer Art wirkſam ſein ſoll, müßten die ölkerbundsmitglieder ihren Anteil an dem Riſiko, der Un⸗ bequemlichkeit und den Verluſten auf ſich nehmen. Aus dieſem Grund habe man eine Note mit der franzöſi⸗ ſchen Regierung ausgetauſcht. Die franzöſiſche Ant⸗ wort ſei völlig befriedigend. Die Franzoſen legten den Ar⸗ tikel 16 der Völkerbundsſatzung genau ſo aus, wie die Eng⸗ länder ihn auslegten. Die Frage militäriſcher Sanktionen Hoare wandte ſich hierauf der Frage der militäriſchen Sanktionen zu. Er wies darauf hin, daß es eine kollektive ebereinſtimmung über dieſe Frage in Genf nie gegeben abe. Militäriſche Sanktionen könnten nur kollektiv angewandt werden, und England habe von vornherein klar gemacht, daß England nur kollektiv handeln wolle. England habe nicht die Abſicht, allein zu handeln. Im übrigen habe man von Anfang an in Genf die Frage der Auna Sanktionen nicht beſprochen, und keinerlei pole men dieſer Ark ſeien ein Beſtandteil der britiſchen ik. Mittwoch, den 23. Oktober 1935 Die geplanten Maßnahmen ſeien nicht milikäriſcher Art, ſondern wirtſchaftlicher Art. Er glaube nicht, und niemand in dieſem Haufe könne glauben, daß jemand in Europa einen Krieg wolle. Auch in den Verhandlungen mit den Franzoſen ſei niemals die Erwägung militäriſcher Maß⸗ nahmen behandelt worden. Der Völkerbund ſei eine Ein⸗ richtung des Friedens. Des müßten ſich die Leute erinnern, die verlangten, daß England den Suez⸗Kanal ſchließen und die italieniſchen Seeverbindungen abſchneiden ſolle. Da England dies nicht allein könne, würde es keinerlei kollektive Uebereinſtimmung hier geben. Es ſei infolgedeſ⸗ ſen gefährlich und provokatoriſch, auch nur hierüber zu reden. Der wirkſchaftliche Druck, der jetzt beabſichtigt ſei, ſolle nicht ſo ausgedehnt werden, daß es zu einem Kriege komme. Der Außenminiſter wies endlich zum Schluß darauf hin, daß die Atempauſe, in der man ſich jetzt befinde, bevor der wirtſchaftliche Druck angewandt werda, benutzt werden müſſe, um eine Regelung zu erreichen. Die Kritik der Oppoſition Nach dem engliſchen Außenminiſter ergriff der neue Oppoſitionsführer Attlee, der an die Stelle des Sank⸗ tionsgegners Lansbury getreten iſt, das Wort. Er beſchul⸗ digte zunächſt Muſſolini, daß er den Frieden gebrochen und die ganze Welt in Gefahr gebracht habe. Das Unter⸗ haus ſolle ſein Mitgefühl für die Opfer des italieniſchen Vorgehens ausdrücken und für die Männer, Frauen und Kinder Abeſſiniens und Italiens, die in dieſes Gemetzel ge⸗ führt wurden. Die Oppoſition wolle aber nicht die fa⸗ ſchiſtiſche Regierungsform als ſolche angreifen, denn ſie glaube nicht, daß man den Faſchismus oder irgend⸗ eine andere Regierungsform durch einen Angriff von außen her zerſtören könne. Attlee beſchuldigte dann die engliſche Regierung, daß ſie zu ſpät in den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit einge⸗ griffen und daß ſie durch ihr unentſchloſſenes Verhalten im japaniſch⸗chineſiſchen Streit die Italiener zu ihrem jetzigen Vorgehen ermutigt habe. England habe ſelbſt niemals ab⸗ gerüſtet und ſei daher zum Teil verantwortlich für die Wie⸗ deraufrüſtung anderer Staaten, wie z. B. Deutſchlands. Der Oppoſitionsführer forderte dann die ſoforktige In⸗ kraftſetzung der geplanten wirtſchaftlichen Sühnemaßnah⸗ men, da ſonſt Italien in der Zwiſchenzeit alles erhalten könnte, was es wünſchte(Beifall). Die 1 des Strei⸗ tes dürfe keine Aufteilung Abeſſinjens mik ſich bringen und dürfe den Abeſſiniern nicht aufgezwungen werden. Schließlich griff Attlee die Regierung wegen ihrer Ab⸗ rüſtungspolitik an. Die Oppoſition ſei nicht bereit, der Re⸗ gierung einen Blankoſcheck für die Wiederaufrüſtung zu geben. 1 Bei den kleinen Anfragen vor Beginn der außenpoli⸗ iſchen Ausſprache im Unterhaus fragte Sir Herbert Samuel, der Führer der Oppoſitionsliberalen, die Re⸗ gierung, welche geſetzlichen Vollmachten ſie beſitze, um die ftalieniſche Einfuhr nach England anzuhalten oder andere Sanktionsmaßnahmen anzuwenden. Baldwin erwiderte, daß dieſe Vollmachten in dem Parlamentsakt über den Friedensſchluß von 1919 vorgeſehen ſeien. Der Führer der Arbeiterpartei, Major Attlee, kündigte hierauf an, daß die Oppoſition einen Mißtrauens⸗ antrag gegen die Regierung wegen der vorzei tigen Wahl einbringen werde. Baldwin erwiderte Attlee, daß die Erklärung über die Neuwahlen am Mittwoch abgegeben werde. Die Haager Neutralitätsregeln Anwendung von mehreren Staaten geplant. London, 23. Oktober. Wie Reuter berichtet, nimmt man in London an, daß nach England auch Frankreich und die britiſchen Dominions die Haager Neutralitätsregeln anwenden werden, nach denen kein italieniſches, mit Kriegsmaterial be⸗ ladenes Schiff ſich länger als 24 Stunden in einem Hafen aufhalten darf. Der italieniſche Votſchafter Grandi iſt bei einem Be⸗ ſuch im Foreign Office von der britiſchen Entſcheidung in diefer Frage unterrichtet worden. Preß Aſſociation berichtet, daß auch die Türkei und Griechenland die gleiche Entſcheidung treffen würden. Es habe ſich herausgeſtellt, daß die Anordnungen zur Durchführung dieſer Maßnahme bereits vor einer Woche an die zuſtändigen Hafenbehörden herausgegangen ſeien. Frankreichs innere Sorgen Laval berichtet im Kabinett. 5 Paris, 23. Oktober. Ini Kabinettsrat, der am Dienstag vormittag am Quai d'Orſay zuſammentrat, berichtete Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval über den Stond der gegenwärtigen Verhandlungen um den italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit. Er wies auch darauf hin, daß der Innenminiſter und der Ju⸗ ſtizminiſter ein Geſetz über öffentliche Kundgebungen vor⸗ bereiteten ſowie ein e das den Handel, die Einfuhr und das Tragen von Waffen regeln soll. Die Tatſache, daß die erwähnten Geſetze jetzt Gegenſtand der Miniſterberatungen ſind, hängt augenſcheinlich mit der be⸗ vorſtehenden Landestagung der Radikalſozialiſtiſchen Par⸗ tei zuſammen. Nr. 248 Mußſolinis Höchſtforderungen Anregungen zus Beilegung des Krieges. Der römiſche Berichterſtater der Pariſer Ausgabe des „Newyork Herald“ will wiſſen, daß dem franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten von italieniſcher Seife Anregungen zur Beilegung des abeſſiniſchen Streits zugegangen ſeien, die er nunmehr der britiſchen Regierung unkerbreite. Italien ſtelle als Höchſtforderungen: ein Mandat über die Bezirke Tigre, Auſſa, Harrar und Ogaden und verlange ferner die Reorganiſierung des abeſſiniſchen Reiches durch italieniſche, engliſche und franzöſiſche Beamte, die mit den abeſſiniſchen Behörden unter Zugrundelegung des Berichts des Fünferausſchuſſes zuſammenarbeiten ſollten. Wenn London zu Entgegenkommen bereit ſei, würde Muſſolini möglicherweiſe auch von dieſen Höchſtforderungen Abſtriche machen. „Wenn Italien..“ Die Auswirkungen des oſtafrikaniſchen Krieges. Der konſervative Abgeordnete Brigadegeneral Nation, der bis 1931 Militärattachee in Rom war und Italieniſch⸗ Oſtafrika und Abeſſinien bereiſt hat, ſagte in einem Vortrag in London, wie auch der jetzige Krieg ende, es ſei kaum zu bezweifeln, daß Italien bei ſeinem Abſchluß einen ſehr großen Teil Abeſſiniens beherrſchen werde. Wenn Italien die militäriſche Kontrolle über Abeſſi⸗ nien erlange, werde die Lage Englands ſehr ernſt ſein. Zum erſtenmal würde es eine gemeinſame Grenze von 3000 Ki⸗ lometer Länge mit einer europäiſchen Großmacht haben, die eine rieſige Armee, Flottenſtützvunkte und eine ungeheure Luftſtreikmacht beſitze. Hierzu komme noch eine Grenze von ungefähr 1000 Kilometer Länge in Aegypten. Sühnemaßnahmen erſt ab 153 November Der Genfer Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ will erfahren haben, daß die praktiſche Durchführung der gegen Italien beſchloſſenen Sühnemaßnahmen erſt am 15. Wie Dagnereij genommen wurde Asmara, 22. Oktober. Ueber den überraſchenden Angriff der Truppen General Grazianis werden von italieniſcher Seite noch folgende Einzelheiten bekanntgegeben: Der Angriff auf die ſtark befeſtigte Ortſchaft Dagnerei am Schebeli⸗Fluß wurde durch zehn Flugzeuge ein⸗ geleitet, die die abeſſiniſchen Befeſtigungen aus geringer Höhe bombardierten. Zahlreiche Brände und Explo⸗ ſionen waren die Folge. Sodann wurden eingeborene Askaritruppen zum Sturmangriff eingeſetzt. Trotz heftiger Gegenwehr der Abeſſinier gelang es den Askaris, ſie aus ihren Stellungen zu werfen und weit zurückzutrei⸗ ben. Die ganze Aktion wurde während eines wol⸗ kenbruchartigen Regens a d Gleich⸗ zeitig wurde das kleine abeſſiniſche Fort Burdodi am Sche⸗ beli⸗Fluß angegriffen, nachdem es ebenfalls vorher mit Fliegerbomben belegt worden war. Die Veſatzung ergriff die Flucht. Die Eroberung dieſer beiden befeſtigten Stellun⸗ gen ermöglichte ſodann die Beſetzung der Orſſchaft Schela⸗ wie nordöſtlich von Burdodi. Auf italieniſcher Seite wird die ſtrategiſche Bedeutung von Dagnerei hervorgehoben, da dieſer 200 Meker hoch lie⸗ gende militäriſch wichtige Punkt die ganze Gegend be⸗ herrſche. Von der Nordfront wird lediglich weitere Aufklärungstätigkeit der Luftwaffe und der Ausbau der bezogenen Stellungen gemeldet. Der auf italieniſche Seite übergegangene Ras Selaſſie Gugſa erneuerte ſein Treuebekenntnis. Er habe, ſo wird gemeldet, wertvolle Nachrichten über die abeſſiniſchen Ope⸗ rationen und die Verhältniſſe unter der Bevölkerung ge⸗ geben. 1 Million Mann gefechtsbereit Beendigung der abeſſiniſchen Mobilmachung. Addis Abeba, 23. Oktober. Nunmehr ſind auch die Truppen aus der Südweſtecke von Abeſſinien in Addis Abeba eingetroffen bzw. auf die Hauptſtadt im Anmarſch. Am Dienstag kam der Gouver⸗ neur von Madſchi, Ras Getatu, mit 30000 Mann von der Grenze am engliſch⸗ägyptiſchen Sudan in Addis Abeba an, nachdem kurz vorher die Truppen des Gouver⸗ neurs von Gofa, Dedjes Abeba, nach der Front abge⸗ rückt waren. Man erwartet nunmehr noch die Trüppen des Gouverneurs von Wollega, Bidwoded Mokan Nens, die 35 000 Mann zählen. Damit wäre die allgemeine Mobilmachung beendet, und 1 100 000 Mann ſtänden gefechtsbereit unter den Waffen. Die Aufmarſchbewegungen dürften Ende Oktober endgültig abgeſchloſſen ſein. Der Kaiſer prüfte am Dienstag vormittag eigenhändig einige Handgranaten neueſter Lieferung. Von der Südfront wird gemeldet, daß italieniſche Flieger im Gebiet des Wewi⸗Schebeli⸗Fluſſes erneut Bom⸗ ben abgeworfen haben. Auch haben Vorſtöße italieniſcher Patrouillen nach Artillerievorbereitung ſtattgefunden. Die Nordfront berichtet über italieniſche Truppen⸗ anhäufungen ſüdlich von Adua, wobei Angriffsabſichten zu erkennen find. Der Führer in Coburg Flottenkonferenz noch vor Jahresende? Schwierige Bergungsarbeiten Anſprache an die Führer des Ns Kt. London. 22. Oktober. Rektungsrakete durchbohrt die Schiffswände. Die Stadt Coburg, in der vor dreizehn Jahren, im Der diplomatiſche Korreſpondenf der„Morning Poſt“ Hamburg, 22. Okt. 0 Mot e Die Bergungsarbeiten an dem Oktober 1922, Adolf Hitler mit ſeiner jungen SA. den erſten[meldet, amtlich werde bekanntgegeben, daß eine Flokken. Sylt geſtrandet 0 . 0 yt eten franzöſiſchen Dampfer„Adrar“ ſind großen Sieg über den Marxismus errüngen hat, war in konferenz por Ende dieſes Jahres in London ſtakkfinden reits in Angriff genommen worden. Die Arbeiten dürfte dieſen Tagen der Schauplatz des großen Führerappells der[ wwerde. Auſſer England würden Amerika, Japan, Frankreich mehrere Wachen dauern. Nach den bisherigen Feſtſtelun, NSKK. Mit Windeseile hatte ſich in der alten national⸗ und Italien teilnehmen. gen iſt 0 Unfall auf ein Verſagen des Seepentils bun ſozialiſtiſchen Hochburg die Nachricht verbreitet, daß zu dem R 0 7 das die Maſchinen ihr Speiſewaſſer einpumpten, zurüi Treffen des NSKK. der Führer ſelbſt kommen werde. Von Keine Wohnungszwangswirtſchaſt! zur ich führen. Die Maſchinen wurden ſofort teilweiſe auß er Funk einer dichtgedrängten Menſchenmenge war das Bahnhofs⸗ Ein Erlaß des Keichsarbeitsminiſters. tion geſetzt, und das Schiff geriet ins Treiben. Am Ei gebäude bald umlagert, vor dem ſich die Ehrenſtaffeln und Berlin, 23. Oktober ſtrand von Sylt ſtrandete dann das Schiff. Da die Br. l Ehrenſtürme des NSKK., der SA. und SS. mit ihren Fah⸗. 5 5 5 dung außerordentlich ſtark war, konnte man mit den Nel nen und Muſikzügen aufgeſtellt hatten. Auf dem Bahnhof Der Reichsarbeitsminiſter hat ſich in einem Erlaß an i kungsarbeiten nicht in die Nähe des gefährdeten Dampſers waren zur Begrüßung des Führers Korpsführer Hühnlein die Miniſterien der Länder gegen die Beſtrebungen auf gelangen und der Ehrenführer der NSKK., Gruppenführer Herzog Wiedereinführung der Wohnungszwangswirtſchaft, das Man ſtellt 905 Na. ö Karl Eduard von Sachſen⸗Coburg und Gotha, ferner Gau⸗ heißt des Rechtes der Gemeinden zur Beſchlagnahme von eth he 5992 kiste Bassken e Leinen. leiter und Stgatsminiſter Wagner, der Oberbürgermeiſter leerſtehender Wohnungen, ausgeſprochen. 85 das ganze Schiff und durchbohrie beide Schiſſewaß dur der Stadt Coburg und Vertreter der Wehrmacht verſam⸗ Der Miniſter erklärt, daß eine Wiedereinführung der zweite Schuß holte die Antenge heduntes a 5 Der melt. Nach der Ankunft des Sonderzuges erſtattete Korps⸗ Wohnungszwangswirtſchaft ungünſtige Rückwirkungen auf dritten Schuß konnte die Leine gefaßt 1045 befeſti beim führer Hühnlein dem Führer Meldung von dem Führer⸗ den Realkredit und den Wohnungsneubau haben müßte; a 353 igt wer. 55 6 a. 5 den. appell des NSKK. Mit herzlichem Händedruck begrüßt der das Beſchlagnahmerecht ſei auch nicht geeignet, etwaige 5 Führer die erſchienenen Perſönlichkeiten und begibt ſich dann Schwierigkeiten des Wohnungsmarktes in 15 1 Auf hoher See verſchollen. auf den Bahnhofsplatz, um dort die Front der angetretenen zu beheben. Dies könne nur durch genügenden o h⸗ 9910 22. Ot. e Ehrenſtürme abzuſchreiten. Dann beſteigen er und ſeine Be⸗ nun gsneubau geſchehen. Dieſer müſſe daher in erſter i nach te a„In⸗ gleitung die bereitſtehenden Kraftwagen. Die lange Kolonne Linie gefördert werden, und es müſſe alles unterlaſſen wer⸗ mia t d Haie b 513 0 unterwegs fährt durch ein einziges Jubelbrauſen, fährt durch die phan⸗ den, was den Wohnungsneubau hemmen könne. 5, ecbs jetzt nicht ange. yrt 1 0 8 5. laufen. Das Schiff hatte am 17. Oktober Rotterdam 1 kaſtiſch geſchmückten und von einem dichten Menſchenſpalier ä laſſen. Sonntag früh wurde der Reederei ferm del kemten Straßen hinauf zur ſtolzen Veſte Coburg. Der Reichsſportführer in Athen milgeteut, daß 5 Egmont(Holland) ein Leeres Reil Führer appell auf der Veſte Coburg 5 Olompick Werbeperanſlalt book des Schiffes mit einem Riemen und einer Rettungs⸗ 5. Bei der Olympi veranſ Aung: boje angetrieben ſei. Obwohl alle Schiffe und alle Landret⸗ Im Kleinen Hof der Veſte Coburg erwarten den Füh⸗ Athen, 23. Oktober. tüngsſtellen an der deutſchen und holländiſchen Nordſee. rer die Teilnehmer des Führerappells. Gruppenführer Nach einem Empfang, den der deutſche Geſandte in[ küſte nach der„Inſterburg“ Ausſchau hielten, iſt bis etzt e Krauß⸗München erſtattet hier dem Führer Meldung. Korps⸗ Athen, Dr. Eiſenlohr, zu Ehren des Reichsſportführers gab weiteres Zeichen von dem Schiff ber fader Beau hen Saure e ee 975 und an dem auch Außenminiſter Theotokis ſowie mehrere genommen worden. f 5 5 78 81 g andere Miniſter teilnahmen, fand im Deutſchen Archäolo⸗ erheeren Sturm über eine jechiſg lorbeergeſchmückte Büſte des Führers, die Hakenkreuzfahne giſchen Inſtitut eine große Olympia⸗Werbeveranſtaltung[ Ein elende e en dee Hafen 1 0 und die Flagge des NSKK. trägt. ſtatt, zu der die Miniſter und viele Vertreter des Heeres, maki heim und vernichtet 2 Mit 0 Der Korpsführer des NSgK., Hühnlein, ergreift der Flotte, der Luftwaffe, des Sports und der Wiſſenſchaft faſt die geſeinte Vorſtadt e ien dann ſofort das Wort, um die Aufgaben und die Ziele des erſchtenen waren. ſtark, daß die Dächer der g 07 und die 1% Neg. und den Zweck des Führerappells darzulegen. Wie Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten Häuſer völlig zerſtört würden i e der Nationalſozialismus als Bewegung in ſtändig ununter⸗ N brochener Entwicklung ſich befinde und immer neue Gebiete wies einleitend in ſeinem Vortrag darauf hin, daß es vor⸗ a 1 1 nehmlich deutſche Gelehrte waren, die dem griechiſchen Volk a Deutſcher Freiballop in Polen gelandel. In der Ni e ſo lebe auch as Neg. immer in der Vorſtellung zur Hand gehen konnten, die klaſſiſche Stätte Olympias, das bon Bialyſtok landete der deutſche Luftballon„Paul 115 155 1 des Korps zur Feſtigung der Geltung ſei⸗ ewige Urbild aller Leibesübungen, dem Grab der Jahrtau-] mann“ mit Dr Werſin und Ingenieur Wieſe als Beſatzung s Anſehens. 5 a 5 ſende zu entreißen. Sodann betonte der Reichsſportführer[Die Landung erfolgte glatt. „Moloriſierung iſt für uns kein ausſchließlich techniſcher gegenüber falſchen Anſichten, die im Ausland verbreitet ſind, Begriff. Das Wort hat für uns einen ideellen Inhalt. Wir] daß die Leibesübungen in Deutſchland— von der Einfüh⸗ ſehen in der Mokoriſierung den Ausdruck des Lebenswillens kung des obligatoriſchen Turnunterrichts an den Schulen der Nation.“ und Univerſitäten abgeſehen— völlig auf den Grundſatz Der Korpsführer umriß dann die Aufgaben⸗„„ 5 5 8 B 5 0 Wenn man im Ausland ſtellenweiſe die Bereinheitli⸗ gebiete, die das Korps in dieſem Sinne durchzuführen chung des deulſchen Turn. und Sporklebens als politiſcher ſtanbul. In allen großen Städten des Landes finden große Kundgebungen ſtatt, in denen die Empörung über den Anſchlag auf den Stag ſidenten Atatürk zum Aus⸗ druck kommt und die iche Ausmerzung der Ver⸗ ſchwörer gefordert wird ungen greifen noch ſchär, fer als ſonſt die franzöſiſchen Mandatsbehörden in Syrien hat, an Hand von Beiſpielen, die das Kraftfahrkorps mit Akt ausle J ſhegiz⸗ 5 an.. 19575 0. ge, ſo ſei dazu zu ſagen, die Leibesübungen ſeſen 5 8 57 der Wirtſchaft, mit dem Rechtsweſen, auf dem ſportlichen ein ſo wichtiges Erziehungs und Bildungsmitkel, daß ſie Arbeiterunruhen in Britiſch⸗Guayana und auf dem Verkehrsgebiet verbinden, um zum Schluß icht polltiſch in engerem Sinne ſejen, aber durch ihr mit beſonderem Nachdruck das Gefühl der Zuſammengehö⸗ Borh 01 1 ö 1 1 5 5 olifiſche Wirkun 1 5 London, 21 Oktober In den Zuckerplantagen von Br rigkeit zu unterſtreichen, das das NSKK. insbeſondere mit ben denſein chlechtweg eine poliltſche Wirkung hervor. tiſch⸗Guavang ſind ſchwere Arbeiterunruͤhen ausgebrochen. der SA verbinde. Mit dem Dank an den Führer, daß er kufen.. bon Ae a dae d entſandt worden. fe u dem Appell erſchienen ſei, und einem Sieg⸗Heil ſchloß der i 92 8 a a von Arbeitern haben die Arbeit niedergelegt, da ihre Lohn⸗ Korpsführer 1 ee Zwei Mörder hingerichtet forderungen nicht bewilligt wurden. Nach dem„Daily Dann richtete der Führer an das Führerkorps des Cottbus, 22. Okt. Hier wurde Karl Sandke hingerich⸗ Herald iſt die Unzufriedenheit der farbigen Arbeiter durch NSgK. eine Anſprache, in der er Richtung und Ziel für die] tet, der vom Schwurgerſcht in Cottbus wegen Raubmordes den Krieg in Abeſſinien geſteigert worden. Mehrere Aufſehet Zukunft wies und dem NS. für ſeine mühevolle alba zum Tode berurkeilt worden iſt. Sandke, der vielfach voroe. und a ſeien von den Streikenden mißhandel. 1 arbeit und Mitwirkung bei der Motoriſierung Deutſchlands ſtraft war, hatte in der Nacht zum 17. April 1935 die 74. Einem P antagendirektor ſeien die Kleider vom Leihe gerif, dankte. Die Anſprache wurde mehrfach von braufendem Bei⸗ ährige Witwe Kaſten in Boblitz(Spreewald) in ihrer Woh. ſen worden. Die Farbigen hätten ihn gezwungen, Arbeiter ich in den Beſitz ihres Goldes kleider anzulegen und Zuckerrohr zu ſchneiden. Einer Mel⸗ n t 5 Geldes f i g 1 8 0 die Eröf d 8 9 isse um ſich in den Beſitz ihres 0 en dung aus New Pork zufolge ſoll ein britiſches Kriegsſchif „ Im Anſchluß an die Eröffnung des Führerappells ver⸗ Leipzig, 22. Okt. Im Hofe des Landgerichts zu Dres- nach Georgetown abgeſandt worden ſein. Der Kolonialſekre⸗ einigten ſich alle Teilnehmer zu einem Imbiß auf der Veſte. den ſſt der durch Urteil des Schwurgerichts in Leipzig we⸗ tär erklärt in einem Aufruf, es ſei die Pflicht der Freunde Hierauf begab ſich der Führer in den Rathausſaal, wo ſich gen Mordes zum Tode verurteilte Bruno Nietzſchmann hin⸗ Abeſſiniens, die Regierung, die Abeſſinien helfen wolle, nicht die alten Coburger Kämpfer verſammelt hatten. Unter ihnen gerichtet worden. Nietzſchmann, ein ſchwer vorbeſtrafter zu hindern. 1 5 ſah man viele mit dem Ehrenzeichen von 1922, als die SA. Sittlichkeitsverbrecher, hat im Oktober vorigen Jahres eine. 8 5 mit dem Führer an der Spitze zum erſten Male roten Maſ⸗ zehnjährige Schülerin nach Begehung eines ſchweren Sitt⸗ Hafenarbeiterſtreik in Nordamerika.— Mehrere Tole. ſenterror brach und die Stadt Coburg dem Nationalſozialis⸗ lichkeitsperbrechens ermordet, um ſie als Belaſtungszeugin Newyork, 22. Okt. In Port Arthur im Staate Texas mus eroberte. Eine neue Anſprache des Führers wurde von aus dem Wege zu räumen. kam es zwiſchen ſtreikenden Schauerleuten und Streikbre⸗ einen alten Mitkämpfern mit großer Begeiſterung aufge⸗ 1 5 chern zu ſchweren Ausſchreitungen. Ein Mann wurde ge⸗ nommen. Die Rückfahrt des Führers zum Bahnhof geſtal⸗ Schweres Mokorradunglück.— Zwei Toke. ö 2 tötet, während mehrere andere ſchwer verletzt wurden. Zwei Oberndorf a. N., 21. Okt. In der Nacht verunglückten der Beteiligten werden noch vermißt. Man vermutet, daß zwei im hieſigen Ledigenheim wohnende Motorradfahrer auch ſie getötet worden ſind. Auch im benachbarten Staal 3 auf der Straße Boll— Oberndorf tödlich. Infolge zu ſchnel⸗ Louiſiana gerieten in Lake Charles Hafenarbeiter und Kurzmeldungen len Tempos wurden ſie aus der Fahrbahn getragen, ſo⸗ Streikbrecher aneinander. Ein großes, mit Maſchinenge⸗ daß ſich der Fahrer an einem Baum den Kopf einrannte] wehren ausgerüſtetes Polizeiaufgebot zwang ſchließlich die Paris. Im Echo de Paris beſchäftigt ſich General Caſtel.] und ſofort tot war, während der Sozius auf die Straße go. Streikenden den Pier zu verlaſſen. Nichtorganiſterte Arbei⸗ nau mit der Frage„Werden wir in den Krieg ziehen?“ ſchleudert und mit tödlichen Verletzungen ins Krankenhaus ter begannen daraufhin unter dem Schutz der Polizei die Der General beantwortet dieſe Frage mit einem Nein. eingeliefert wurde. Ladung eines ſchwediſchen Dampfers zu löſchen. tete ſich zu einer wahren Triumphfahrt. Von Coburg aus begab ſich der Führer nach Nürnberg. 4 88. nd Gefühle in einem Aufſchrei unt r, den ſie in den„Hauptmann— ich bitte, mich z begleiten— zumindeſt Der lozte Junker Bon Rothenburg i Händen zu erſticen 9 15 eine Strecke Wege— bis Rothenburg 1 5 mir liegt.“ 8 5 Ein Name war es. Kurz wie ein Schwerthieb. Ich hab keinen e Roman von Paul Hain. Niemand verſtand ihn.— Eine Falte grub ſich in ihre Stirn. 0 0. 125 5 5 11 7 Nachdruck verboten Da richtete die Schweſter ſie behutſam auf.„Ich bin die Aebtiſſin des Kloſters„Zum Heiligen 5 55 5 5 Blut“, Hauptmann, des Grafen Levetzing, Ihres Schütz 85 Kommt— Bärbele herrn Baſe „Nun iſt's genug—“ ſchrie Kuntz.„Phyſikus— geht. Sie erhob ſich. Ich weiß es Ihr erregt mein Kind nur noch mehr. Ich bringe das Was nützte noch das Wehren? Sie war nur ein arm⸗ 8; 71 85 U Bärbele in den Wagen—“ ſeliges, ſchwaches, einſames Geſchöpf, das keine Kraft mehr ſchiken 118 Weicht Knechte in die Bu „Sie wird die beſte Pflege bei uns haben, lieber hatte. Ich glaube es—“ s Kuntz—“ i Langſam ſchritt ſie am Arme der Nonne hinaus.„Warum alſo dieſe Zeitvergeudung? Ich— ich bitte i 1 verneigte ſich tief, wenn er auch etwas dabei Das Sonnenlicht blendete ſie. Sie ſchloß die Augen. Euch. e 85 8 8. 0 aumelte.: 79. 75 5 81 10 1 5 1 11 10 1 1 Fei 1 ſie 0 der Stadthauptmann, ſtand ſehr ſtill, als i ae n le i 1 FF 5 Er ſalutierte unbewußt. Alrich Wozzek bedauerte ſeine Bereitwilligkeit. „Kuntz— zum letztenmal— Die Wachſoldaten blickten finſter. Anton Mergenthin, 1 fte ee 558 51 Geht! Oder ich rufe den Stadthauptmann!“ der nun weit abſeits ſtand in der zurückgehaltenen Men⸗ Fei aur Sd dee rg an age Beſcheid! Der jest 1 1 J 9 8 iß b N 0 f 7 8 Ff 1 D 2 8535 Dr e 0. einen ziſchenden Laut aus Nur Kuntz ſchenmengs, riß e t Lederkollers auf. Wendeling übernimmt den Befehl während meiner 15 Schuft!“ zAlſo— haben ſtie's geſchafft,“ preßte er hervor. weſenheit Ich reite mit den beiden andern, den Wage Riß die Tür auf Keine Stimme wurde mehr laut. Alles ſtand wie ge⸗ der Aebtiſſin u gelejten. Es wird nicht lang dauern. duckt Die Aebtiſſin beſtieg das Gefährt vor Schweſter Julia. Necher beachtete es nicht. Er trat zu Bärbele und Stoffel. war vom Bock geklettert und öff⸗ Stoffel Wenzinger kletterte auf den Bock. Die Pferde krip⸗ reichte ihr die Hand. 3 5 5 nete den Wagenſchlag. pelten unrubig. Wozzek beſtieg ſeinen Gaul. 8 ee 55 N ſein! Auf Gott vertrauen! 8 5 155 5 e Sc, 1 1 3 115 5 5„Ste hatte keine Gedanken mehr. ank auf den Sitz. er Knecht ließ die Peitſche knallen. Der Wagen ſe tit FFF e Die Nonne blieb vor dem Wagen ſtehen. Auf die Aeb⸗ ſich in Bewegung. Die Zuft der Pferde klirrten auf dem Aufrecht schritt er zur Tür hinaus. e.„ i 0 Bärbele blickte ihm nach Hilflos. Verloren. Der tiſin. erſchien in der Haustür. Hinter ihm die Aeb⸗ tor In eiliger Fahrt ging es durch die Stadt, dem Röder; Glanz in ihren Augen, der letzte Hoffnungsfunke erloſch.. 5 g tor zu. Kalt wandte ſich die Aebtiſſin an die Nonne: Er ide ſich 101 25 ihr, 5 5 Ins freie Land hinein. IVTCCCCCCCCCCCC%% ß Die richtete ſich aus ihrer knienden Stellung empor. 1 0 5 ö 5 f en Feldern und Wieſen. Der Ginſter am Wegran 1 Ihr Gesicht war ee N eine Maske. e e Mitte, Abzeichen ihrer Würde, funkelte tete betäubend, und die gelben Königskerzen ſtanden leu Bärbele ſtarrte ihr entgegen— totenbleich. Die Ge⸗ e 5 3 tend vor den Kornfeldekn. danken irrten ihr durcheinander— di apf, bunt, wie ge⸗ Kuhl glitt ihr Blic über die Menge. Karbele ſtarrte ins Weite 1 Seele auf rst a Kühl war ihr Geſicht. i Aber ſie ſah in eine Welt, in der für ſie die Sonne un e ee te e e Der Fer diaupenann kad focftei neben dem Tor. iergegungen Bor undd in der es keine grünen 1 5 eine glühende Flamme ihr durch den Leib. And gle„Di.ie Aebtiſſin zögerte einen Augenblick. Dann wandte 1 8 roten Klatſchmohn mehr gab, und keine gelben darauf ſank all das wahnwitzige Wirrwarr ihrer Gebt ken ſie ſich an ihn: g nigskerzen.. em auf ſind be. dürften tſtellun. 5, dur Arückzu. Funk. n Süd. Bran⸗ en Ret⸗ impfers Leinen. durch de. Det t beim t wer. er„In⸗ terwegs ˖ ange⸗ m 7. fündlich ktungs. ttungs. andret⸗ tordſee. gt kein wahf⸗ Stadt. Kalg⸗ inuten war ſo ineren Nähe Her⸗ ihung. finden über Aus⸗ Ver⸗ ſchär⸗ Syrien 1 Bri⸗ ochen. lſende Lohn⸗ Daily durch fſehet erden, gerif⸗ eiter⸗ Mel⸗ chi ſekre⸗ unde nicht * us dem badischen Land Ausdehnung der Kirchgeldbefreiung auf bürgerſteuerfreie Perſonen. 0 Karlsruhe, 22. Okt. Das Staatsminiſterium ver⸗ öffentlicht im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt(Nr. 38) ein Aenderungsgeſetz Kirchgeld. Eine Aenderung erfährt der Pa⸗ dagraph 4 des Geſetzes, der die Kirchgeldbefreiung regelt. darnach wird die Kirchgeldbefreiung auch auf die bürger⸗ ſteuerfreie Perſonen ausgedehnt. Beſtehen bleibt der Alters⸗ unterſchied für den Beginn der Steuerpflicht für Bülrger⸗ ſeuer und Kirchgeld. Bürgerſteuerpflichtig wird jede Er⸗ werbsperſon mit vollendetem 18. Lebensjahre, Kirchgeld da⸗ gegen wird erſt mit dem 20. Lebensjahre erhoben. Das Geſetz über das Kirchgeld vom 18. März 1932, das mit dem J. April 1935 abgelaufen war, wird auf 1. April 1936 ver⸗ längert. Eine Anordnung für das Jungvolk. (J Karlsruhe, 22. Okt. Die Gebiets⸗Jungvolkführung gibt bekanft: Mit ſofortiger Wirkung wird in den ſämt⸗ ö Einhei itſchen Jungvolkes die Winteruni⸗ lichen ten des Deut form, beſtehend aus S erkluft, getragen. kihoſe uind Wi Heidelberg.(Aufgegriffen.) Die ſeit dem 10. Oktober als bermißt gemeldeten Lehrmädchen Helene Hen⸗ nlnger und Frieda Reuff aus München konnten in Hefdel⸗ deig aufgegriffen und ihren Eltern wieder zurückgeführt pekden. Heidelberg.(Ehrenvolle Berufung.) Der Präſident des Landesverkehrsverbandes Baden und Reichs⸗ fachgruppenleiter des Beherbergungsgewerbes im R. E. V., Hotelbeſitzer Fritz Gabler⸗Heidelberg, wurde von Staats⸗ iniſter a. D. Hermann Eſſer, dem Präſidenten des Bundes Deutſcher Verkehrsverbände und Bäder, in die Vorſtand⸗ ſcaft des Bundes Deutſcher Verkehrsverbände und Bäder e, V. berufen. Mosbach.(Bibliſches Alter.) Der älteſte Mann unſerer Stadt und Veteran von 1866, 1870⸗71 Albin Hal⸗ tet ſen. vollendete das 94. Lebensſahr. Während des Welt⸗ ktieges war er noch Polizeidiene Nüſtenbach. Seinen Lebensabend verbringt der Jubile ſeinem Sohn Xaver i Mosbach. Ein zweiter Sohn, Poſizeiwachtmeiſter Albin Halter, konnte ſeinen 68 Geburtstag feiern. Mosbach.(Unfall beim Fußballſpiel.) Beim Spiel des Mi Wegegen Neunkirchen gab es einen bedauerlichen Unfall. Der Mosbacher Verteidiger Graf prallte derart mit einem Neunkirchener Spieler zuſammen, daß letzterer aus dem Spielfeld getragen werden mußte. Der alsbald herbeigeholte Arzt ſtellte bei Graf einen Schlüſſelbeinbruch an der linken Schulter und bei dem Neunkirchener eine Bruſt⸗ quetſchung mit einem leichten Rippenbtruch feſt. Beim erſten Spiel gegen Neunkirchen hat ſich ein ähnlicher Anfall zuge⸗ tragen. Damals wurde der Mosbacher Spieler Gramlich ſchter verletzt. Tauberbiſchofsheim.(Martinimeſſe.) Im An⸗ ſchluß an eine vaterländiſche Großkundgebung im Rathaus⸗ aal wird Innenminiſter Pflaumer am Sonntag, den 10. Nopember, die Martinimeſſe eröffnen, die bis einſchließlich 13. November dauert. Das ganze wirtſchaftliche Leben unſe⸗ nes Bezirks wird ſich in einer umfangreichen Ausſtellung dem Beſchauer zeigen. Auch ſind ſportliche Veranſtaltungen, ein Jugendfeſt, und großer Volksfeſtbetrieb auf der Meß⸗ wieſe borgeſehen. Zum Abſchluß der Martinimeſſe ſoll ein Feuerwerk abgebrannt und das ſchöne Stadtbild an der Tauber bengaliſch beleuchtet werden. Oer Neichsſendeleiter in Weinheim Der Arbeiter und der Rundfunk. Reichsſendeleiter Hadamoyſky, der erſt vor einigen Wo⸗ cen in einem Mannheimer Betrieb zu Tauſenden von Abeitern über den deutſchen Rundfunk ſprach, traf am Dienstag in Weinheim ein, um vor den Belegſchaften der Lederwerke Freudenberg und Hirſch grundſätzliche Ausfüh⸗ tungen über den Rundfunk zu machen. Nach kurzen Be⸗ gtüßungsworten des Betriebsführers der Firma Freudenberg, Richard Freudenberg, wandte ſich der Reichsſendeleiter an die in ihrer Werkkleidung erſchienenen Gefolgſchaften. Es gibt heute keinen Volksgenoſſen in Deutſchland, ſo führte der Reichsſendeleiter u. a. aus, der von ſich ſagen bunte, der Rundfunk gehe ihn nichts an. Gerade weil das Dritte Reich heute ein Reich des arbeitenden Men⸗ ſchen iſt, muß dieſes Reich den Rundfunk in der Hand haben, um ihm das Geſicht des Arbeiters zu geben. Beim Jundfunk handelt es ſich um eine Angelegenheit, die Alle angeht. Was das Leſen und Schreiben für die Vergangenheit war, wird das Rundfunkhören für die Zukunft ſein. Das Rundfunkhören iſt deshalb eine ſelbſtver⸗ ſändliche Notwendigkeit. 6 Der Reichsſendeleiter kam dann auf die Schaffung 15 Volksſenders zu ſprechen und zeigte die damit ver⸗ e Aufwärtsentwicklung des Rundfunks auf. Während de Syſtem in zehn Jahren nur vier Millionen Rundfunk⸗ 1 5 zu verzeichnen hatte, fehlen heute, zwei Jahre nach Machtübernahme, nur noch 200 000 zu ſieben Millio⸗ Ente duch die Rundfunkinduſtrie ſchnitt bei dieſer twicklung nicht ſchlecht ab. 100 Wenn immer noch Kritikaſter und Tee haus⸗ 5 raten behaupten, unſere Arbeiter verſtünden nichts von Si dann iſt 5— rief der Redner mit erhobener N aus— entgegenzuhalten, daß genau das Gegenteil Fall ist, denn dieſe Kreiſe verſtehen nichts vom Volk ud können in dieſer Beziehung überhaupt nicht mitreden. Die Dinge lie 2 5 2 1 55 5 gen hier genau ſo wie in der Politik. Auch 190 haben wir uns 1 t an die ſogenannten Fachleute an vorgeſtern gewandt, ſondern an das Volk mit mem gefunden Menſchenverſtand und ſeinem willensſtarken 1 5 So ſind auch die Dinge in der Kulturpolitik nicht die 8 gelegenheit von ſogenannten Fachleuten, deren Herrſchaft ar. für allemal vorbei iſt. 01 Was wir heute ſind, ein geeintes deutſches Volk, ſind geworden unter der Führung eines einzelnen deutschen Wem z unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. dieſer Mann unſer Volk auf politiſchem Wege richtig delete. wird er es a. zulturpplilche Finch auf den le bringen. Zu dieſem Manne gehören nicht blut⸗ ue Gehirne, ſondern ein paar ſtarke Hände, die bereits 18 ben, daß ſie etwas ſchaffen können. Dieſem Manne ute unſer Aller Herz, und wenn es ſein muß, unſer Aller zu treibe jeden zu verteidigen, der es wagen pole, Hand daran zu legen. i Walldürn.(Scheune niedergebrannt.) Auf noch ungeklärte Weiſe entſtand in der mit Ernte⸗ und Futter⸗ vortäten gefüllten Scheune des Landwirts Karl Dörr in Vollmersdorf Feuer. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Schaden iſt umſo bedeutender, als das Getreide noch nicht gedroſchen war und zahlreiche Fahr⸗ niſſe mitverbrannten. Man vermutet Brandſtiftung. „ Pforzheim.(Tödlicher Hundehiß). Bei einem eſuch in ſeinem Geburtsort Oeſchelbronn würde der nahezu 85 Jahre alte Karl Erbacher von einem Hund angefallen. Das wütende Tier warf den Hochbetagten zu Boden und biß ihm in den Arm. Der Verletzte mußte nach Pforzheim ins Krankenhaus gebracht werden. An den Folgen der Ver⸗ letzung ſtarb der Greis noch am Abend. O Ottenheim bei Lahr,(Ausreißer feſtgenom⸗ men.) Der aus dem Gefängnis Wolfach am 7. ds. Mts. ausgebrochene Philipp Kern, der wegen Diebſtahls in Unter⸗ ſuchung war, wurde von der Gendarmerie Ottenheim in der Gegend dieſes Ortes feſtgenommen. Kern wollte über den Rhein ſchwimmen, konnte dieſes Vorhaben aber nicht zu Ende führen. 5 Wellendingen(Amt Bonndorf).(Folgenſchwe⸗ rer Verkehrsunfall.) Unweit des Gaſthauſes zur 5 Inſel“ ereignete ſich ein folgenſchwerer Anfall. Der 48⸗ jährige Dienſtknecht Karl Lott, von Münchingen gebürtig, wurde von einem noch unbekannten Auto angefahren und blieb in ſchwer verletztem Zuſtand auf der Straße liegen. Durch ein ſpäter die Straße paſſierendes Auto von Bong dorf wurde der Verunglückte bemerkt. Bis zum Eintreffen des Arztes war Lott ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Lörrach.(Vorſicht beim Reinigen mit Ben⸗ zin.) In einem Hauſe in der Schultze⸗Delitzſchſtraße wollte ein Mokorradfahrer im Badezimmer die Lichtmaſchine ſeines Kraftrades mit Benzin reinigen. Er muß dieſe Reinigung wohl ſehr gründlich beſorgt haben, denn beim Prüfen der Lichtmaſchine entzündete ſich das Benzin an einem herausſchlagenden Funken. Im Nu ſtanden Kleidungsſtücke und ſonſtige brennbare Gegenſtände im Zimmer in Flam⸗ men. Der Mann alarmierte ſogleich die Feuerwehr, die den Brand, bevor er größere Ausdehnung nahm, löſchte. Der Betreffende trug ſelbſt einige Brandwunden an Kopf und Händen davon. (—) Waldshut. Der Mann mit dem Strau⸗ ßenmagen.) Hier wurde vor einigen Tagen ein Mann ins Krankenhaus eingeliefert, der über Schmerzen im Magen kHlagte. Eine Operation des Magens förderte 36 Nägel, die zum Teil ſchon angeroſtet waren, zu Tage. Aus den Nachbarländern Mörfelden.(Mit dem Motorrad gegen einen Baum.) In der Nacht ereignete ſich am Ortsausgang nach Walldorf, unweit des Mörfelder Waſſerturms, ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Monteur aus dem Saarland, der beim Bau der neuen Luftſchiffhalle beſchäftigt iſt, fuhr mit einem 22jährigen Mädchen aus Walldorf auf dem Motorrad durch ein entgegenkommendes Fahrzeug ge⸗ blendet, gegen einen Chauſſeebaum. Das Mädchen erlitt bei dem Anprall Verletzungen im Geſicht und an den Bei⸗ nen, während der Motorradfahrer bewußtlos mit ſchwerer Verletzungen liegen blieb. Die beiden Verunglückten wur⸗ den durch die Frankfurter Rettungswache ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Lorſch.(Rekordpreiſe für das Ried⸗Tabak⸗ Sandb lat t.) Die emſigen Arbeiten und Verbeſſerungen der Ried⸗Tabakbauern ſcheinen in dieſem Jahre gut belohnt zu werden. Ortsbauernführer Wahlig konnte ſoeben auf der Ortsbauernverſammlung die erfreuliche Mitteilung machen, daß Lorſch auf der großen Sandblatt⸗Verſteigerung in Speyer ganz vorzüglich abgeſchnitten habe, denn die Lorſcher würden für den Zentner Grundpreiſe von 105 bis 108,10 Mark mit je 20 Prozent Ab⸗ und Aufpreiſe je nach Qualität für die Sandblätter erhalten. Das Tabakgut in Groß⸗Hauſen er⸗ reichte ebenfalls dieſen Preis, und die Hüttenfelder Pflanzer konnten ſogar noch bis etwa 6 Mark pro Zentner höhere Er⸗ löſe erzielen. — Bad Friedrichshall⸗Kochendorf.(Schwerer Mo⸗ torradunfall.) Ein Stuttgarter Motorradfahrer, der von Jagſtfeld kommend, links führ, ſtieß am alten Rathaus mit einem Auto zuſammen; der Motorradfahrer mußte mit einem Beinbruch und einer ſchweren Gehirnerſchütterung ins Krankenhaus eingeliefert werden, das Motorrad iſt ſtark beſchädigt. 355 — Knittlingen, OA. Maulbronn.(Un freiwilliges Bad im Weinzuber.) Ein unfreiwilliges Bad im Wein⸗ zuber nahm ein hieſiger Landwirt. Als er in der Kelter be⸗ ſchäftigt war,„verſuchte““ er auf eigenartige Weiſe den „Neuen“. Auf der Traubenmühle bekam er durch ein Miß⸗ geſchick das Uebergewicht, ſtürzte kopfüber in den vollen Maiſchezuber und tauchte unter. Er wurde von Umſtehenden aus ſeiner— trotz der Güte des diesjährigen Weines nicht beneidenswerten— Lage befreit. Triefend und unter dem allgemeinen Spottgelächter zog ſich er nach Hauſe zurück. Junger Mann durch Anvorſichtigkeit erſchoſſen. — Groſſelfingen in Hohenz., 22. Okt. Mit einem gleich⸗ altrigen e wollte der 16jährige Joſef Walter von der Wohnung aus Spatzen ſchießen. Sein Kamerad hatte eben das geladene Gewehr auf die Spatzen angelegt, als Walter ihm mit den Worten„Laß mich ſchießen“ das Ge⸗ wehr aus der Hand riß. Dabei entlud es ſich und traf den jungen Walter tödlich in den Kopf. Die Weinleſe beginnt im Rheingau Rüdesheim 22. Okt. Einem alten Brauche falgend. beginnen die Winzer im Rheingau mit der Weinleſe meiſt 14 Tage nach dem Beginn der Leſe in den anderen Weinge⸗ bieten. Während dort die Leſe ſchon in vollem Gange iſt, wird im Rheingau erſt am kommenden Donnerstag, teil⸗ weiſe ſogar erſt am Montag, die Weinleſe begonnen wer⸗ den. Die Mengenergebniſſe im Rheingau werden als recht gut bezeichnet. Auch die Qualität des Weines dürfte gut werden. a Frankfurt a. M.(Ueberfall auf eine Frau. In der Oscar von Miller⸗Straße wurde eine Frau, die ſi auf dem Wege zur Großmarkthalle befand, von einem no unbekannten Mann verfolgt, überfallen und am Arm durch einen Meſſerſtich verletzt. Man brachte die Verletzte in ein Krankenhaus. Der Täter konnte noch nicht gefaßt werden. Wiesbaden.(Beim Sturz vom Dae Bach Wirbelſäule gebrochen.) Bei Arbeiten am Dae einer in der Nähe des früheren Exerzierplatzes 0 1 6 der bruch Ludwig Nies aus etw 8 ge o an ee 15 der ette wurde ins i rankenhaus eingeliefert. 0 CLalcale Nu ad oclaau Ein gutes Wort zur rechten Zeit Gutes Wort zur rechten Zeit.. bringt viel Freude und bannt viel Leid! Doch gleich zuvor: das gute Wort braucht und ſoll kein ſüßes Wort ſein, wie ja auch das zarte Wort niemals ein verzärteltes ſein darf. Nein, das gute Wort iſt der Standartenträger einer guten Tat! So will es gewertet ſein! Schlechte, bösſe Worte werden aus dem Mund geſpro⸗ chen. Gute Worte kommen aus der Tiefe der Seele. Man iſt ſo ſchnell dabei, einen Menſchen ſchlecht zu machen, dazu reicht der größte Hohlkopf aus. Den ſchlechtgemachten Men⸗ ſchen aber wieder gutzumachen reicht oft das gute Wort nicht aus. Merke eines: das beſte Wort iſt nicht immer ein gutes Wort! Wie viel Gelegenheit haben wir im Le⸗ ben, gute Worte zu ſagen. Schon in der Kindheit fängt es an, wo das gute Wort geahnte Dankbarkeit iſt. Und wenn dann die Arbeit, beſonders in unſerer Zeit, der Adel des Lebens iſt, dann iſt das der Arbeit geſprochene Wort ein kleiner, aber redlich verdienter Orden des Adels. Der Or⸗ den aber heißt: Anerkennung. Und was gibt er? Neuen Fleiß, neues Schöpfen, neue Kraft, kurzum neuen Arbeits⸗ willen. Oft aber hat der Menſch, der Soldat der Arbeit, nie das gute Wort gehört. Und hat es doch ganz eindringlich irgendwie und irgendwo vernommen: ſeine eigene Scole hat es ihm zugeflüſtert und hat ihn reſtlos glücklich gemacht. Vergeßt das gute Wort nicht! Der Menſch braucht es, wie die Blume die Mutter Sonne. Vergeßt aber auch nicht, es zur rechten Zeit zu ſagen. Es iſt zu ſpät,„wenn du an Gräbern ſtehſt und weinſt...“ Gerade wir in unſerer neugewonnenen Volksgemeinſchaft wollen es nie vergeſſen, das gute Wort zur rechten Zeit! * — Unfallſchutz am Feiertag der nationalen Arbeit. Die in der Oeffentlichkeit viel erörterte Frage, ob Ange⸗ hörige eines der Unfallverſicherung unterliegenden Betrie⸗ bes, wenn ſie an den öffentlichen Veranſtaltungen des Feier⸗ tages der nationalen Arbeit(1. Mai) in ihrer Betriebsgruppe teilnehmen, den Schutz der Unfallverſicherung genießen, hat das Reichdverſicherungsamt kürzlich, bejaht. Der Schutz um⸗ faßt auch den An⸗ und Abmarſch zum und vom Feſtplatz in geſchloſſenem Zuge. Der Weg des einzelnen Betriebs⸗ angehörigen zu und von der Stelle, wo ſich die Betriebs⸗ gruppe vor und nach der Kundgebung ſammelt und nach ihr auflöſt, iſt als Weg nach und von der Arbeitsſtätte im Sinne des Paragraph 54a der Roichsverſicherungsordnung anzuſehen; ebenſo auch der Weg außerhalb der Betriebs⸗ gruppe vom Feſtplatz zurück. U Betrunkene Kraftfahrer am Steuer. Nachts mußte in verſchiedenen Stadtteilen gegen drei Führer von Kraft⸗ fahrzeugen eingeſchritten werden, weil ſie ſtark unter Alkohol⸗ einwirkung ſtanden. Es wurden ihnen die Führerſcheine ab⸗ genommen und die Fahrzeuge ſichergeſtellt. Kommunales aus Ilvesheim. Fortſchritt auf allen Gebieten.— 10 Hektar Oedland kultiviert.— Ein Mannheimer Wohnviertel. Es gab eigentlich in früheren Jahren kaum einmal etwas Erfreuliches zu berichten, wenn von Ilvesheim die Rede war. Arbeitsloſigkeit, hohe Wohlfahrtslaſten⸗ leere Kaſſen, Fehlbetrag im Haushalt— darin erſchöpfte ſich meiſt die Berichterſtattung nach einem Einblick in die kommunalpolitiſchen Verhältniſſen der Gemeinde. Das iſt jetzt gründlich geändert worden; wenn auch die Ge⸗ meinde hinſichtlich ihrer Finanzen nicht auf Roſen ge⸗ bettet iſt, ſo iſt ſie doch unverkennbar im Aufſchwung begriffen, dank tatkräftigen Einſatzes der nationalſozia⸗ liſtiſchen Gemeindeverwaltung. Eine der bedeutendſten öffentlichen Arbeiten war die Gewinnung von landwirtſchaftlicher Nutzfläche. Im Februar dieſes Jahres ging man daran, das gemeinde eigene Oedland auf dem linken Neckarufer anbaufähig zu machen. Monatelang waren fleißige Hände am Werk, Lore um Lore wurde vom Neckarvorland kräftiger Humusboden, der ſich von unzähligen Ueberſchwemmungen über zwei Meter hoch angeſetzt hatte, heraufgeſchafft⸗ um die ſandigen Wieſen zu verbeſſern. Zehn Hektar fruchtbarſten Ackerbodens werden durch Auflage einer 50. Zentimeter hohen Humusſchicht gewonnen; ein großer Teil davon konnte bereits im Laufe des vergangenen Sommers angepflanzt werden, und erſtaunlich gut ſind die erzielten Erträge. Es wurde Hafer geerntet der 1,70 Meter hoch ſtand, und auf demſelben Boden ge⸗ deiht jetzt prächtiges Silo⸗Miſchfutter. Ebenfalls in zweiter Ernte— nach Gerſte— ſtecken zurzeit Weißrüben in der Erde, Rieſen ihrer Art. Eine vorzügliche Ernte brachten Kartoffeln, obwohl erſt im Mai geſteckt wurde und zwar nicht einmal Saatgut, ſondern einfache Speiſe⸗ kartoffeln. Dabei iſt bemerkenswert, daß der Boden noch keiner Düngung bedurfte, ſondern in ſeinem jetzigen Zu⸗ ſtand noch weit beſſer iſt als jedes düngungsbedürftige Ackerland. Bis Ende dieſes Jahres ſind die zehn Hektar reſtlos melioriſiert und an Ilvesheimer und Seckenheimer Bauern verpachtet. Neben der auf ſolch einfache Weiſe durchgeführten Gewinnung volkswirtſchaftlicher Werte ſoll nun auch die Bautätigkeit eine Belebung erfahren. Gleichlaufend zur Adolf Hitler⸗Straße wird gegenwärtig ein Gelände bau⸗ reif gemacht, das in Stücken zu vier bis fünf Ar an Bauluſtige abgegeben wird und für über 50 Häuſer Raum bietet. Bei dem billigen Bodenpreis kann damit gerechnet werden, daß mancher berufstätige Großſtädter ſich hier unmittelbar vor den Toren Mannheims an⸗ ſäſſig macht, ſind doch die ee ee günſtig und mancherlei landſchaftliche Reize vorhanden. Dem⸗ nächſt wird die Kanalisation fertiggeſtellt, ſo daß auch in hygieniſcher Hinſicht nichts zu wünſchen übrig bleibt. In einigen Tagen wird mit dem Bau einer Feſt⸗ halle begonnen, die ihren Platz auf dem ſchöngeleger Sportplatz bei der Brückenauffahrt erhält bei ei Länge von 40 Metern und 30 Meter 2 9 0155 1 8 1 aus ährigen Inſel⸗Feſtes, das wieder viele einer n nach Ilpesheim be fahr pan erw alet bean ig i ülle öffentlicher Arbeiten die 5 35 dieſen Jahr e kleine Winteraufbewahrung ber Kartoffeln Wenn die Kartoffel auch im Frühjahr ſchmackhaft blei⸗ ben ſoll, dann iſt ſie über Winter entſprechend zu lagern. Durch eine richtige Lagerung während des Winters halten viele deutſche Speiſekartoffelſorten ausgezeichnet, bis im Juni der einheimiſche Frühkartoffelbau mit der neuen Ernte auf den Markt kommt. Zu beachten iſt, daß die ſcheinbar tote Kartoffelknolle Leben enthält, ſie braucht infolgedeſſen gute Luft und muß zu dieſem Zweck im Keller kühl, aber froſt⸗ frei aufbewahrt werden. Feuchtigkeit iſt der Nährboden für Schädlinge aller Art, die Kartoffel muß daher in einem trockenen Raum zur Winterlagerung kommen. Falls ſie un⸗ mittelbar auf den Kellerboden geſchüttet wird, ſoll dieſer vorher mit Stroh oder Brettern ausgelegt werden. Bei ſolcher Lagerung iſt es aber nicht gut, wenn die Kartoffeln höher als 60 Zentimeter aufgeſchüttet werden, da ſonſt der Haufen zu wenig durchlüftet. Weit beſſer iſt die Lagerung in hochgeſtellten Kiſten oder in Lattengeſtellen. Das Hochſtellen der Kiſten ermöglicht den Luftzutritt auch zu den Kartoffeln am Kiſtenboden und er⸗ hält ſie dadurch friſch. Notwendig iſt ferner die Aufbewahrung in einem mög⸗ lichſt dunklen Raum, da bei Licht die Kartoffeln leicht zu keimen beginnen, ſich verfärben und infolgedeſſen an Nähr⸗ werten und Geſchmack verlieren. Die Aufbewahrung in zu warmen Kellern iſt noch nach! ger, da, wie geſagt, die Kartoffelknolle lebt, und beim Atmen Stärke— ihren wichtigſten Nährſtoff— veratmet. Bei warmen Temperaturen wird die Veratmung beſchleunigt, während ſie bet gleich⸗ mäßig kühler Temperatur(nicht unter Null Grad) ſtark ver⸗ langſamt wird. Von Zeit zu Zeit müſſen die Kartoffeln, falls ſie auf dem Boden lagern, umgeſchaufelt und dadurch durchgelüftet werden. Desgleichen iſt im Frühjahr notwendig, ſie ein⸗ bis zweimal abzukeimen, um größere Nährwertverluſte zu ver⸗ meiden. So behandelte Kartoffeln bleiben auch im Früh⸗ jahr ſchmackhaft und verhältnismäßig friſch. Nie wieder Felle und Trinkhörner Gemeinden als Mittelpunkt der Volkstumspflege. Das Zentralblat der NSDAP für Gemeindepolitik gibt einen Appell des Gauamtsleiters für Kommunalpolitik Treff(Groß⸗Berlin) an die deutſchen Gemeinden bekannt, ſich ſyſtematiſch und ſtark an der Volkstumspflege zu be⸗ leiligen. Die Gemeinden müßten bei der Veranſtaltung heimatlicher Feſte führend mitarbeiten. Solche Volksfeſte, die ſich großer Beliebtheit erfreuten, förderten nicht nur das Zuſammengehörigkeitsgefühl, ſondern bedeu⸗ teten auch eine ſtarke Wirtſchaftsbelebung. Man müſſe da⸗ bei die Mitarbeit der Partei gewinnen. Aber auch die Lehrerſchaft und die Wiſſenſchaftler ſeien nicht zu vergeſſen. Die Wiſſenſchaftler müßten dafür ſorgen, daß die Veranſtaltung möglichſt geſchichtlich getreu aufgezogen werde, wobei auch die neueſten Forſchungser⸗ gebniſſe zu berückſichtigen ſeien. Es dürfe in Zukunft z. B. nicht mehr vorkommen, daß in einem geſchichtlichen Feſt⸗ zuge unſere Ahnen mit Fellen bekleidet und mit großen Trinkhörnern bewaffnet durch die Straßen ziehen. Zur Erhaltung der geſchichtlichen und heimatlichen Eigenart der Gemeinden müſſe mehr getan werden. Wenn in den größeren Gemeinden vorerſt nur je eine Beamten⸗ oder Angeſtelltenſtelle durch einen wiſſenſchaftlichen Volks. kundler beſetzt werden würde, dann wäre vielen Studieren⸗ den geholfen und gleichzeitig würde der Wiſſenſchaft eine gute Unterſtützung gegeben werden. Die alten Chro⸗ niken, die Kirchenbücher, das Archiv der Gemein⸗ de und vieles andere mehr, bildeten wahre Fundgruben für die Forſchung über die Mundarten, über Brauchtum und Sitten, Wohnverhältniſſe, Ort⸗ und Flurnamen und alles Volkskundliche, das bisher noch nicht geborgen wurde. 600 deutſche Natuͤrſchutzgebiete Im Anſchluß an das Reichsnaturſchutzgeſetz teilt Pro⸗ feſſor Dr. Schönichen in der Zeitſchrift des Jugendherbergs⸗ verbandes mit, daß es in Deutſchland zurzeit etwa 600 Na⸗ turſchutzgebiete gibt. Die Schaffung von Naturſchutzgebieten ſei auch heute noch nicht abgeſchloſſen. Aufgabe des Natur⸗ ſchutzes ſei es, überall darüber zu wachen, daß bei Eingriffen in das Landſchaftsbild keine wertvollen Züge der Natur ausgetilgt werden. Dieſe Arbeit ſei vorzugsweiſe von den Behörden und den berufenen Stellen zu leiſten. Aber auch jeder einzelne Volksgenoſſe ſei zur Mitwirkung am Natur⸗ ſchutz berufen, nämlich bei der Reinhaltung der Natur. Die vielbeſprochenen Wanderunſitten ſeien noch immer in voller Blüte. Namentlich die Hitlerjugend habe hier die Aufgabe, allmählich eine neue Kultur des Wanderns zu ſchaffen, für die die Reinhaltung der deutſchen Landſchaft ein ſelbſtver⸗ ſtändliches Gebot ſei. Wetterbericht Unter dem Einfluß von Tiefdruck iſt für Mittwoch und Donnerstag immer noch unbeſtändiges, vielfach bedecktes und auch zu vereinzelten Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. Sonnenaufgang 6,40 Mondaufgang 3,29 Sonnenuntergang 16,48 Monduntergang 15,19 Kongreß der Zahnärzi Die uns direkt auf den Jahn fühlen. 1500 deutſche und 200 ausländiſche Zahnärzte waren in Berlin zum Deutſchen Zahnärztetag“ verſammelt. Gegenſtand der Verhandlungeen war in erſter Linie die „Protheſe“, der Zahnerſatz. Solange es Menſchen gibt, ſo lange gibt es auch Zahnkrankheiten, und ein lückenhaftes Gebiß wird zu kei⸗ ner Zeit als ein Vorzug angeſehen worden ſein. Kein Wunder, daß ſich die Zahnheilkunde ſehr früh entwickelte. Andererſeits iſt es aber verwunderlich, daß die Zahnbehand⸗ lung lange Zeit im Techniſchen ihre Hauptaufgabe ſah und das Wiſſenſchaftliche vernachläſſigte, ein Mangel, der ſeit etwa einem Jahrzehnt in einem rapiden Tempo auf⸗ geholt worden iſt. Denn nichts iſt einleuchtender, als daß zur Zahnbehandlung eine genaue Kenntnis der anatomi⸗ ſchen, phyſiologiſchen und biologiſchen Verhältniſſe gehört, genau ſo gut, wie die Kenntniſſe für den Arzt unerläßlich ſind und durch keine außerordentliche Anlage erſetzt werden können. Zahnweh iſt noch heute ein Schrecken für die Menſchen, ganz beſonders für die, die den Zahnarzt ſo lange wie möglich meiden und ihn erſt aufſuchen, wenn ein Krankheitsprozeß ſchon ſehr weit vorgeſchritten iſt. Wer es ſich zur Gewohnheit macht, ſeine Zähne von Zeit zu Zeit, und ſchon ehe er von Schmerzen geplagt wird, von einem gewiſſenhaften Zahnarzt nachſehen zu laſſen, der wird nor⸗ malerweiſe ohne Zahnweh durchs Leben gehen können. Das garantiert ihm heute die Zahnheilkunde. Die verbreitetſte Krankheit der Zähne, an der buchſtäb⸗ lich alle Menſchen leiden, iſt die Cäries. Durch Beſchädi⸗ gung des glaſurharten Zahnſchmelzes wird das Dentin, das Zahnbein, freilegt. Jeder ſollte wiſſen. daß er das was noch keine Krankheit iſt, ſchon ſpüren kann. Er emp⸗ finden nämlich kalt und warm plötzlich viel intenſiver als zuvor. Geht das bis zum Schmerz, dann iſt es hohe Zeit, zum Zahnarzt zu gehen! Verfäumt man das, dann finden gewiſſe Bakterien auf dem organiſchen Zahnbein, dem Den⸗ tin, eine Möglichkeit, ſich feſtzuſetzen. Es entſteht, ohne daß man etwas merkt, ein Loch. Es wird immer tiefer und trifft ſchließlich den„Nerv“. Jetzt treten die heftigen, ſehr bekannten Schmerzen auf, die Pulpitis, eine Entzündung. Da der Zahnnerv zu den reizbarſten Nerven gehört, ſind die Schmerzen danach. Wilhelm Buſch hat ſie ſehr ſchön be⸗ ſchrieben, und jeder kann ſie aus eigener Erfahrung mit⸗ fühlen. Aber es gibt eine Hilfe. Der Zahnarzt öffnet den Pulpakanal, und ſofort klingt die Entzündung ab, die Schmerzen hören auf. Die Caries ſchreitet aber weiter, wenn nichts getan wird; der„Nerv“ im Innern des Zah⸗ nes verfault, und der hohle Zahn birgt eine Menge der gefährlichſten Bakterien. Man ſollte es nicht für möglich hal⸗ ten: Es gibt Menſchen, die ſonſt auf Sauberkeit den größten Wert legen, aber ſie gehen lange Zeit mit einem faulenden Zahn in der Welt herum, der trotz aller Spülun⸗ gen riecht. Tut man nichts, dann iſt eines Tages die gefürchtete Wurzelhautentzündung da, die, wenn wieder nichts Durchgreifendes geſchieht, zu den gefährlichſten Kom⸗ plikationen führen kann. Vor allem jedoch bringt ſie die bekannten„wahnſinnigen“ Schmerzen mit ſich und die ge⸗ ſchwollenen Backen und Fieber; ſie iſt eine richtige Krank⸗ heit und nicht mit einem warmen Umſchlag abzutun. Die gefährliche Wurzelhautentzündung tritt auch dann auf, wenn ein Jahn nicht ſachgemäß plombiert iſt, das heißt, wenn die Pulpenreſte nicht höchſt ſäuberlich aus den Kanälen entfernt ſind. Hier iſt die Lage beſonders übel. An der Wurzel ſitzt ein Eiterherd, der gewöhnlich keine Schmerzen verurſacht, der aber plötzlich infolge von Er⸗ kältungen akut wird und zu gefährlichen Folgen führen kann. Zunächſt nimmt die Lymphbahn die giftigen Stoffe der Eitererreger auf, die Drüſen(zum Beiſpiel am Unter⸗ kiefer) ſchwellen, dann aber treten die Gifte in die Blut⸗ bahn und können dort ſehr übel wirken. Man iſt erſt in neuer Zeit darauf gekommen, daß viele hartnäckige Rheumafälle, um nur dieſe zu erwähnen, auf ſolche Eiter⸗ herde an den Zähnen zurückzuführen ſind. Auch Nieren⸗ entzündungen können entſtehen. Wer alſo derartigen Ver⸗ dacht hat, der gehe auch ohne Schmerzen zum Zahnarzt und laſſe ſich eine Röntgenaufnahme machen. Wer bei einer Erkältung prompt Zahnweh bekommt, der kann da⸗ mit rechnen, daß er einen latenten Herd an ſeinen Zäh⸗ nen herumträgt, und er iſt gut beraten, wenn er ſofort etwas dagegen tut. Iſt ein Zahn nicht mehr zu retten, dann heraus mit ihm! Die Brücken und Platten ſind heute ſo, daß das Kauen und das äußere Anſehen keine Not leiden. Man erhält einen Zahn natürlich ſo lange, wie es geht, denn auch der beſte künſtliche Zahn erſetzt niemals den natürlichen. Seitdem man aber Zähne aus Porzellan brennt, die ganz genau in der Farbe der natürlichen gehalten ſind und auf die Wurzel aufgeſchliffen werden, läßt ſich auch für den Kundigen nicht mehr von außen feſtſtellen, was echt und was falſch“ iſt. Auch verfärbte Zähne, die an ſich noch geſund ſind, werden lebend und ſchmerzlos beſchliffen, und ihnen wird ein Porzellanzahn aufgeſetzt, mit dem man beißt wie mit einem anderen. Als eminenten Fortſchritt können wir buchen, daß das vielfach kaum mehr zu beſchaffende Gold in der Zahnbehandlung durch Stahl erſeßt wird, ein nichtroſtendes, zähes und hartes Material, das für Kronen und Brücken und Platten in Anwendung kommt. 71 Ein geſchickter Zahnarzt wird alle dieſe Manipulatio⸗ nen, ſelbſt die Aufklappung des Zahnfleiſches, um ee Eiterherd an der Wurzel des Zahnes zu beſeitigen, ſchmez los ausführen können. Alles wird unter lokaler Betäubung gemacht, und vom ganzen Schmerz bleibt nur das Gefühl beim Einſtich der dünnen Nadel übrig. Vorausſetzung 0 allerdings, daß der Zahnarzt ſein Handwerk von Grund auf verſteht und mit den wiſſenſchaftlichen Neuerungen vertraut iſt. Inſofern hat die Allgemeinheit ein großes Intereſſe daran, daß der Zahnärztetag in Berlin recht fruchtbar wirkt. Sie wird es buchſtäblich am eigenen Leibe zu ſpüren bekommen. 8 Kind und Buch Der Einfluß guter Bücher auf die Erziehung des Kindes. „Denn wir können die Kinder nach unſerem Sinne nicht formen: So wie Gott ſie uns gab, ſo müſſen wir ſie haben und lieben, ſie erziehen aufs beſte und jeglichen laſſen gewähren. Denn der eine hat die, die anderen andere Gaben. Jeder braucht ſie, und jeder iſt doch nur auf eigene Weiſe gut und glücklich.“ Goethe. Es wurde ein kleines Feſt gefeiert, und auf jedem Platz lag zum Abendeſſen ein kleines Buch, kein Wertobjekt, aber mit Liebe und Verſtändnis ausgewählt, unter den vielen uten deutſchen Kleinbüchern. Es war bei dieſer Mahlzeit tiller als ſonſt. Die Kinder ſtanden unter der Spannung, was das Buch, das ihnen gehören ſollte, enthalten würde. Der Aelteſte, der mit Leib und Seele im Jungvolk ſteht, hatte eine Erzählung aus der Bewegung bekommen. Der Jüngere, der die Mitwelt nur noch unter der Perſpektive ihrer Brauch⸗ barkeit für die Marine ſah, eine Schilderung des abenteuer⸗ lichen und heldenhaften Durchbruchs der„Möwe“ 1917, das kleine Mädchen aus Großmutters Bücherſchrank ein längſt vergeſſenes entzückendes„Tagebuch einer Puppe“. Es iſt die Kunſt des Erziehers, ſo wenig als möglich„zu erziehen“. Viel breiteren Raum ſollte in aller Erziehung das Führen einnehmen, das Lenken, nicht das Formen. Die wunderſchönen Worte, die Goethe Hermanns Mutter in „Hermann und Dorothea“ in den Mund legt, ſollten viel mehr als richtunggebend bekannt werden. Wenn wir uns fragen, welche Bücher wir unſeren Kindern in die Hand geben, ſo müſſen wir ſie auch hier wieder dan ernſt 1 Sei es nun ihre Verpflichtung im 1 oder in der H., die ihr Intereſſe ganz ſtark in einer ich⸗ tung feſtlegt, oder hat irgendeine Begebenheit oder ein Menſch ihre Aufmerkſamkeit für ein beſtimmtes Gebiet er⸗ weckt, der Erzieher wird gut tun, mit der lebendigen Be⸗ weglichkeit, die ſeiner Einſicht entſpricht, dem Kind auf ſeine Gedankenpfade zu folgen. Wenn es ſeinem Ernſt entſpre⸗ chend nach Literatur über das Intereſſengebiet verlangt, o wähle man das beſte zum Leſen aus. Wechſelt das Intereſſengebiet des Kindes— und das eſchieht bei der Intenſität ſeiner Entwicklung natürlich oft ſchnel— ſo folge man ihm, ohne ungeduldig zu werden. Nichts iſt törichter, als dann mit einer ſo pädagogiſch aus⸗ ſchauenden Starrheit am erſten feſtzuhalten. Man gewöhnt das Kind durch dieſes Folgen und Lenken unmerklich daran, nichts halb zu tun. Natürlich gibt es auch Fälle, wo man das Kind auf ganz beſtimmte Dinge hinlenken möchte, und man wird ihm dann von ſelbſt Stoff darüber in die Hand geben. Aber auch da ſei man ernſt genug, die Neigungen zu berückſichtigen. So haben 3. B. gerade die Kinder, die ſelbſt wenig pern Mut haben, ein Verlangen nach Schilderungen großer Helden⸗ taten. Ein Buch, das ſchlicht ein wirkliches Heldentum zu ſchildern vermag, wird das Kind vom Reiz an der Senſation 111 Unterſcheidung des Weſentlichen vom Unweſentlichen hin⸗ übren. Am gefährlichſten erſcheint mir, Kinder vieles durchein⸗ ander leſen zu laſſen. Kein Stoff kann dann wirklich inner⸗ lich verarbeitet werden. Das geſunde Kind wird in ſeiner Schöpferkraft beſtrebt ſein, den aufgenommenen Stoff zu ge⸗ ſtalten. Sei es mit Pinſel, Kohle und Stift, oder ſei es, daß es ſelbſt die Rolle eines dargeſtellten Helden in ſeinem Spiele übernimmt. Mit Sorgfalt beobachtet und gelenkt, vermag das Buch einen wertvollen Mithelfer in der Erziehung der Jugend darzuſtellen. Charlotte de Boor⸗ Friedrich, Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater. Mitt woch, 23. Oktober: Nachmittags⸗Vorſtellung Schü⸗ lermiete: Die Gärtnerin aus Liebe, Oper von W. A. Mozart. Anfang 15, Ende gegen 17.30 Ahr.— Abends: Miete M 5: Schwarzarbeiter, Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 24. Oktober: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 144, 221 bis 231, 359, 390, 510, 529 bis 530, 569 bis 570, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Oberon. Oper von C. M. von Weber. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 25. Oktober Miete F 5, Sondermiete F 3: Arabella, Oper von Richard Strauß. Anfang 1930, Ende etwa 22.45 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. To. 98. Die Turnſtunde der Frauenabteilung fällt dieſe „Hirn“ Euller⸗Pümpler und füurlogelmüßlon Ludw. Lochbühler, Hauptstraße 143. „3 Limmer D r D und Küche zu vermieten. 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