pulatio⸗ Meinen chmerz⸗ dubung Gefühl ung st rund rungen großes recht ö 15 ndern ga 10 r ein et er⸗ 1 Be⸗ ſeine itſpre⸗ gt, ſo d das ch oft erden. aAus⸗ vöhnt aran, ganz dann da ſei haben Mut elden⸗ m zu ſation hin⸗ chein⸗ nner⸗ einer u ge⸗ daß piele Buch gend ch. — 2. Slerkt æπ Mr. 24 Neckar Bote 1 Reichsautobahn: ſehr gut Aber zahlreiche Fahrer und Fahrzeuge: völlig ungenügend. Seit einem Monat iſt jetzt die Reichsautobahnſtrecke Frankfurt Mannheim heidelberg im Betrieb. Sie ent⸗ ſaſtet die alte Bergſtraße mit ihren oft engen Ortsdurch⸗ fahrten weſentlich, was hauptſächlich hinſichtlich der ſchwe⸗ ken Laſtwagenzüge, die früher Tag und Nacht über die alte Durchgangsſtraße rollten, von den Anwohnern und den übrigen Verkehrsteilnehmern aufs angenehmſte empfunden wird. Mit der Eröffnung der Strecke von Darmſtadt aus nach Süden iſt der regelmäßige Verkehr auf der Autobahn zwiſchen Main und Neckar erſt richtig in Gang gekommen. Beſonders an den Sonntagen benutzen viele Ausflügler gern die glatte Bahn, die in ihrem Mittelteil einen herr⸗ ichen Ausblick auf die zurzeit in der Herbſtfärbung leuch⸗ lenden Höhen der Bergſtraße gewährt. Abgeſehen von dem ſchweren Unfall des Prinzen Lud⸗ wig von Heſſen hat es erfreulicherweiſe in dem erſten Monat ſonſt keine bemerkenswerten Unglücksfälle auf der Reichsautobahn gegeben. Aber dieſer Unfall war typiſch für die Gefahren, die einem Fahrer von anderen weniger umſichtigen Benutzern der Autobahn drohen können. Im „Heidelberger Tablatt“ wird darum folgendes ſehr beach⸗ ſenswertes Mahnwort an die Benutzer der Autobahn ge⸗ richtet: Selbſtverſtändlich ſcheiden die meiſten Gefahren⸗ momente, wie ſie auf anderen Straßen gegeben ſind, bei der Autobahn aus; dafür ſind aber Gefahrenmomente da, die neu ſind, und es wird notwendig ſein, beſondere Ver⸗ kehrsvorſchriften für die Autobahnen herauszubringen. Da ſſt vor allem auf einen Punkt hinzuweiſen, der an der Tagesordnung iſt, und zwar das Stehenbleiben der Wa⸗ gen, Laſtwagen und Motorräder, weil das Benzin ausge⸗ gangen iſt. Wer die Autobahnen benutzt, ohne ſich vorher zu ver⸗ gewiſſern, daß er genügend Benzin im Tank hat, begeht einen frevelhaften Leichtſinn, der beſtraft werden muß. Auf der Aukobahn gibt es keine Tankſtellen, und es wird auch ſpäter nicht möglich ſein, alle paar Kilometer Tankſtellen zu errichten. Ein anderes Beiſpiel: Wir konnten feſtſtellen, daß eines Morgens zwei große Laſtwagen auf der Reichsautobahn feſtlagen, der eine ſogar mitten auf der Bahn, weil anſchei⸗ nend keine Reſervereifen mitgeführt wurden. Wegen dieſer Nachläſſigkeit ſtehen ſolche Wagen ſtundenlang herum. Das paſſtiert natürlich nicht nur Laſtwagen, ſondern auch den anderen. Keine Reſervereifen mitzuführen, iſt ebenſo leicht⸗ fertig, wie zu wenig Benzin haben. Es iſt auch nicht zum Lachen, wenn man Fahrer mit uralten Knarren, die ſchon längſt zum Verſchrotten reif wären, auf der Autobahn her⸗ umgondeln ſieht. Mit tödlicher Sicherheit bleiben ſie meiſt nach den erſten dreißig Kilometern liegen. Eine weitere Gefahr droht von beladenen Laſtwagen, auf die hauptſächlich für die Nachtſtunden nicht eindringlich genug hingewieſen wer⸗ den kann. Es iſt kürzlich vorgekommen, daß ein mit Scheit⸗ holz beladener Laſtwagen auf einer Strecke von vielen Kilometern dauernd Holzſcheite verlor. Man kann ſich vor⸗ ſtellen, was paſſiert, wenn ein Wagen mit 80 bis 100 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit über ſolch ein Holzſcheit fährt. Die Bahnpolizei und das ſonſtige Perſonal haben keine ruhigen Tage, und ſchließlich ſind ſie auch nicht dazu da, dauernd für Autofahrer herumzurennen, die die beſcheiden⸗ ſten Vorſchriften für den Betrieb eines Wagens außer Acht laſſen. Gerade für das Befahren der Autobahn gelten in ganz beſonderem Maße die in allen Betriebsanleitungen ſtehenden Ratſchläge, deren Erfüllung mindeſtens eine ganze Anzahl von Pannen⸗Möglichkeiten ausſchließt. Die Elektriſizierung der Höllental⸗ und Dreiſeenbahn Nach einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren wurden die Arbeiten zur Umſtellung der Höllental⸗ und Dreiſeen⸗ bahn auf elektriſchen Zugbetrieb beendet. Es ſind dies vor allem die Aenderungen an den baulichen Anlagen, wie die umfangreichen Linien⸗ und Bahnhofsverbeſſerungen und ſchwierigen Arbeiten an den Tunneln, ferner die Verkabe⸗ lung der Fernmeldeleitungen und Bahnkreuzungen, ſowie die Zugsſicherungsein richtungen, ſodann die elektriſchen An⸗ lagen für Umſpannung und Fortleitung des Stroms, das Unterwerk Titiſee mit ſeinem 100 kV⸗Anſchluß an das adenwerk, ſowie die Fahr⸗ und Speiſeleitungen. Nachdem die Zuleitung des Badenwerks ſchon vorher geprüft wurde, hat am 18. und 19. ds. Mts. eine Span⸗ nungsprobe der geſamten Leitungs⸗ und Schaltanlagen der Reichsbahn ſtattgefunden, die zur Zufriedenheit verlaufen iſt. Die ortsfeſten elektriſchen Einrichtungen ſind nunmehr zur Aufnahme des Zugbetriebs bereit. Für einen vorläufigen Verſuchsbetrieb wurden vier Lo⸗ komokiven und zwei en beſtellt. Im November die⸗ ſes Jahres werden die Probefahrten mit der erſten der elektriſchen Lokomotiven— von der Firma Friedrich Krupp Ach in Eſſen— beginnen. Die anderen drei Lokomotiven von Brown Boveri und Cie. A, Mannheim, Siemens⸗ Schuckertwerken und Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Ber⸗ lin werden vorausſichtlich in der Zeit von Dezember 1935 bis Ende Januar 1936 und die zwei Triebwagen von der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft und den Siemens⸗Schuk⸗ kertwerken Berlin im Sommer 1936 angeliefert. Dieſe ſechs Triebfahrzeuge müſſen zuerſt in Verſuchs⸗ fahrten mit Leerzügen gründlich ausgeprobt werden. Erſt nach⸗ dem ſie ſich als betriebstüchtig erwieſen haben, dür⸗ ſen mit ihnen Züge des öffentlichen Verkehrs gefahren wer⸗ den. Wann dies der Fall ſein wird, läßt ſich heute noch nicht genau angeben, handelt es ſich doch um Bauformen elektriſcher Triebfahrzeuge, die bisher noch nicht ausgeführt wurden, für die alſo Erfahrungen noch nicht vorliegen. Beim Teilbetrieb mit vier elektriſchen Lokomotiven und zwei Triebwagen kann dann etwa ein Drittel der heutigen Dampfzüge elektriſch gefahren werden. Bewahren ſich die elektriſchen Triebfahrzeuge, und die neuartige Strom⸗ verſorgung, ſo iſt beabsichtigt, auf den elektrifizierten Strecken der Höllental und Dreiſeenbahn elektriſchen Vollbetrieb ein⸗ zuführen und je nach den verfügbaren Mitteln die hierzu wei⸗ ter erforderlichen elektriſchen Lokomotiven und Triebwagen nachzubeſtellen. Das Volkseinkommen 52.5 Milliarden im Jahre 1934. WPD. Ueber das deutſche Volkseinkommen im Jahre 1934 war bisher nur der Anteil des Arbeitseinkommens ver⸗ öffentlicht worden, deſſen Entwicklung bereits auf eine Stei⸗ gerung des geſamten Einkommens ſchließen ließ. Vom Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamt werden nunmehr im neuen Heft von „Wirtſchaft und Statiſtik“ die neuen Berechnungen des Volkseinkommens für das Jahr 1934 veröffentlicht, demzu⸗ folge dieſes rund 6 Milliarden oder 12.9 Prozent höher iſt, als im Jahre 1933. Die Summe des Volkseinkommens 1934 beläuft ſich damit auf 52.5 Milliarden Mark. Dieſe günſtige Entwicklung kann im weſentlichen auf das planmäßige Handeln der Reichsregierung zurückgeführt wer⸗ den. Im Gegenſatz zu den Zeiten des ſcheinbaren Wirt⸗ ſchaftsaufſtieges während der Nachkriegszeit entſpricht das Realeinkommen für 1934 ungefähr dem Nominaleinkommen, da es gelungen iſt, die Preiſe im weſentlichen zu halten. In der erwähnten früheren Periode war der ſogenannte „Konjunkturanſtieg“ zumeiſt von Preisſteigerungen begleitet, welche das Ergebnis des Nominaleinkommens weſentlich her⸗ abſetzten. Ein weſentlich ſtärkerer Anteil des Volkseinkommens im vergangenen Jahr entfällt gegenüber den früheren Jahren auf das Einkommen aus produktiver Arbeit, da die Renteneinkommen wieder erheblich zurückgegangen ſind. Unter dem Renteneinkommen ſind diejenigen aus Ka⸗ pitalvermögen und aus Vermietung und Verpachtung, ſowie die Sozialrente geringfügig geſtiegen, während die Arbeits⸗ loſen⸗ und Wohlfahrtsunterſtützungen um nicht weniger als 900 Millionen Mark zurückgegangen ſind. Unter dem pro⸗ duktiven Einkommen hat dasjenige aus Land⸗ und Forſt⸗ wirtſchaft 1934 um reichlich ein Fünftel zugenommen und damit den Stand von 1930 überſchritten. Die Zunahme des Einkommens aus Gewerbe und Handel war dem⸗ gegenüber wegen der Preisſtabilität und wegen des Rück⸗ ganges des Außenhandels geringer. Der größte Anteil des Volkseinkommens und zwar rund 70 Prozent, entfällt auf das Einkommen auf Lohn und Gehalt. Durch die Zunahme der Beſchäftigung und auch durch die wachſenden Verdienſtmöglichkeiten des ein⸗ zelnen Arbeitnehmers hat das Arbeitseinkommen um faſt 14 Prozent zugenommen. Erntevorſchätzung für Hackfrüchte Nach dem Stand Anfang Oktober. Die Vorſchätzungen der amtlichen Berichterſtatter zu Anfang 9 1 11 Jahres ergaben nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes an Spätkartoffeln einen Ertrag von 38,23 Millionen Tonnen, d. h. rund 3,7 Millio⸗ nen Tonnen weniger als im ſechsjährigen Mittel. Die Zuckerrübenernte wird nach vorläufiger Schätzung auf 9,85 Millionen Tonnen veranſchlagt, d. ſ. rund 500 000 Tonnen weniger als im Vorjahr. An Runkelrüben wird mit etwa 30 Millionen Tonnen etwa das über dem Durchſchnitt liegende ſechsjährige Mittel(1929 bis 1934) er⸗ reicht. 0 der Beurteilung der Hektarerträge für Hackfrüchte iſt zu berückſichtigen, daß die Schätzungen zu einem Zeitpunkt abgegeben wurden, als die Früchte des größ⸗ ten Teils noch niſcht geerntet worden waren. Je nach der Auswirkung der Witterungsverhältniſſe können ſich— insbeſondere bei den Rüben— bei der endgültigen Ernte⸗— ermittlung noch Abweichungen ergeben. 8 Die Heuernte wird insgeſamt auf 33,11 Millionen Tonnen gegen 26,43 Millionen Tonnen im Vorjahr ge⸗ ſchätzt. Es ergibt ſich ſomit gegen 1934 ein Mehrerkrag von insgeſamt 6,68 Millionen Tonnen. f Winzerfeſtzug durch Berlin Die Reichshauptſtadt im Zeichen des Weines. Eine unuverſehbare erwartungsfrohe Menge ſammelte ſich in der Berliner Innenſtadt, um den Feſtzug der Win⸗ zer zu begrüßen, der im Rahmen des Feſtes der deutſchen Traube und des Weines ſtattfand. Der Feſtzug, den be⸗ kannte Berliner Gaſtſtätten und Weinhandlungen zuſam⸗ mengeſtellt hatten, ſammelte ſich bei Kroll im Tiergarten. Hier wurde die zur Königin erkorene junge Winzerin aus dem Patenort Mehring an der Moſel von der Moſelaner Kapelle feierlich eingeholt und zu ihrem Wagen geleitet, wo ſie unter einem Baldachin von Wein⸗ laub und Trauben auf einem Faß Platz nahm. Zum Zei⸗ chen der Freundſchaft zwiſchen Weinland und Reichshaupt⸗ ſtadt nahm neben ihr„Berolina“ Platz. In einem der letzten Wagen des Feſtzuges waren die 4000„Pullen“ verſtaut, die unterwegs zur Verteilung kommen ſollten. Dem Wagen der Weinkönigin, zu deren Füßen ſchmucke Winzerinnen aus den Patenorten ſaßen, folgten etwa 20 Fahrzeuge. Man ſah u. a. Vater Rhein mit ſeinen Töch⸗ tern“, einen Weingarten in der Pfalz.„Wein- leſe im Markgräflerland“ Weinkelter in Würt⸗ temberg, das alte Haus in Bacharach und ein Mei⸗ ſterſtückfaß aus dem 16. Jahrhundert. Auf einem der Wagen ſaßen Arbeiter der Stirn und der Fauſt beim Schoppen Wein fröhlich beiſammen. Die Wagen wurden begleitet von Trachtengruppen der Landsmannſchaften. Führte ſchon am Königsplatz und in der Siegesallee der Weg des Feſtzuges durch ein einziges Menſchenmeer, ſo ſah es am Brandenburger Tor faſt 5 aus, als ob ein Durchkommen überhaupt nicht möglich wäre. Wie vorauszuſehen war, herrſchte nach dem Gratiswein gewaltige Nachfrage. Kaum war die erſte Flaſche heruntergereicht, da war der Wagen auch ſchon von Hunderten umlagert. Die Flaſchen konnten getroſt in weitem Bogen hinausgewor⸗ fen werden, auf den Kopf bekam ſie keiner, ſoviele Hände ſtreckten ſich danach aus. Unter dem Jubel der Menge ging es durch die Wilhelmſtraße zur Leipziger und Friedrich. ſtraße und von dort zum Luſtgarten. Der Humor der Ber⸗ liner vereinte ſich glücklich mit der Fröhlichkeit der Winze⸗ rinnen. So hatte ſich am Pariſer Platz ein Sprechchor von ausgeſucht langen Jünglingen zuſammengetan, die beim Nahen des Zuges dauernd im Chor riefen:„Wir trinken gernzwei Sorten— geſchenkten und geſchnorrten.“„Ihr ſeid mir ja ſchöne Paten“ rief ihnen die Weinkönigin zu—„Verſucht mal Euer Glück“. Zu der Abſchlußfeſer im Luſtgarten wurde in feierli⸗ chem Zuge die Weinkönigin zur Rednertribüne geleß'et. Ratsherr Portze betonte in einer Anſprache, daß der Wein nicht mehr wie früher ein Getränk für die Begüter⸗ ten ſein ſolle, ſondern daß man durch entſprechende Preis⸗ geſtaltung dafür ſorgen wolle, ihn zu einem wirklichen VBolksgetränk zu machen. Eine der erſten Maßnahmen nationalſozialiſti⸗ ſcher Landwirtſchaftspolitik ſei es geweſen, das Spekulan⸗ tentum, das im Weinbau geherrſcht habe, auszuſchalten. Es gehe nun darum, in Zukunft dem deutſchen Wein wieder mehr zuzuſprechen, um ſo den Winzern zu helfen. Mit weithin vernehmbarer Stimme kredenzte anſchließend die Weinkönigin dee m Polizeipräſidenten Graf Helldorff den Ehrentrunk. In einer kurzen An⸗ ſprache wünſchte der Polizeipräſident dem Feſt der deut⸗ ſchen Traube und des Weines vollen und nachhaltigen Er⸗ folg. Landrat Dr. Simmer⸗Trier ſprach der Reichs⸗ hauptſtadt namens der Patendörfer ſeinen herzlichen Dank für die Uebernahme der Patenſchaft aus. Es ſei damit den notleidenden Winzern in Erfüllung einer großen nationa⸗ len Aufgabe ſichtlich geholfen worden. Nachdem der Vorſitzende der Landsmannſchaft der Rheinpfälzer in Berlin, Pg. Flickinger, herzliche Worte vom Wein als dem Ernährer und Sorgenbrecher geſprochen hatte, ſchloß Ratsherr Portze die Veranſtaltung mit einem Sieg Heil auf den Führer. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Donnerstag, 24. Oktober: 9 Frauenfunk; 9.15 Sende⸗ pauſe; 15 Sendepauſe; 15.45 Allerlei Plaudereien; 16 Unter⸗ haltungskonzert; 18 Schwäbiſcher Weinherbſt, heitere Funk⸗ bilder; 18.30 120 000 Zeitungen in der Stunde, Hörbild; 18.45 Heitere Moralpauke; 19.30 Lieder; 20.15 Der Cid, Funkballade; 21.15 Abendkonzert; 22.10 Die Mikrophon⸗ prüfungen und die Reichsfachſchaft Rundfunk, 22.20 Sport; 23.30 Spätabendmuſik. Freitag, 25. Oktober: 9 Frauenfunk; 9.15 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wieder⸗ ſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchl. Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 17 Kaleido⸗ ſkop, buntes muſikaliſches Farbenſpiel; 18.30 BdM— was iſt das?, Hörſzene; 19 Unterhaltungsmuſik, dazwiſchen: Die gute Flaſche, zweckmäßiger Hörbericht in Wort und Muſik; 20.15 Stunde der Nation; 21.15 Zur Unterhaltung; 22.30 Unterhaltungskonzert. Samstag, 26. Oktober: 9 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Jugendfunk; 16 Zum 50. Male: Der frohe Samstag⸗ nachmittag; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Handorgel⸗ muſik, Einlage: Das gute Viertele, heiteres Geſpräch; 19 Kleines Konzert; 20.10 Der Zigeunerbaron, Operette von Johann Strauß; 22.30.... und morgen iſt Sonntag. Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 24. Oktober: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 10.45 Sendepauſe; 15.15 Kinderfunk; 16 Kleines Kon⸗ zert; 18.30 Das aktuelle Buch; 18.45 Launiger Leitfaden für Sprachfreunde; 19 Volkstümliche Muſik; 20.10 Orcheſter⸗ konzert; 21.15 Panoptikum, fröhlicher Streifzug durchs bunte Leben; 22.20 Die Mikrophonprüfungen und die Reichsfach⸗ ſchaft Rundfunk; 22.30 Die Landſchaft ſpricht; e- Freitag, 25. Oktober: 8.30 Bauernfunk; 8.45 Sende⸗ pauſe; 10 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Ki und Haus; 15.15 Bücherfunk; 18.35 Neidhardt von Gneiſenau, zu ſeinem 175. Geburtstag; 16 Konzert; 17 Kaleidoſkop; 18.30 Die Schulung als Erlebnis⸗ kraft der deutſchen Volksſeele; 19 Unterhaltungskonzert; 20.15 Zum Gedächtnis eines deutſchen Muſikers: Lothar Wind⸗ ſperger; 21.15 Auflöſung des muſikaliſchen Rätſels vom 17. September; 22.20 Sportſchau der Woche; 23 Unker⸗ haltungskonzert. Samstag, 26. Oktober: 9.15 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 15.15 Der Feldkornett erzählt, Hörfolge um Prinz Eugen; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Burg Nideck iſt im Elſaß.... 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 18.40 Die Wochenſchau des Zeitfunks; 19 Militärkonzert; 20.10 Ruf der Jugend; 20.15 Der Zigeunerbaron. Operett“ von Johann Strauß 7 1055/56 1 iche Die Novemoer-Türplakette. Die Türplakette des Winterhilfswerkes für den Monat No⸗ vember zeigt einen Halbedelſtein aus Idar⸗Oberſtein. 0 Unterhaltung und wissen. Herbſtmorgen Von Heinrich Lühmann. Die weichen, weißen Nebel ſteigen ſchon wieder in den morgendlichen Tag— es iſt ein herbſtlich kiefes Schweigen um das Enkſchwinden einer kalten Nacht. Ganz langſam läßt der Herbſt aus reifum⸗ glänzten Händen die gelben Blätter auf die kahlen Felder ſinken, und an den fernen Bergeshängen iſt ein erſtarrtes weißes Blinken. Die harten Wolken zieh'n in weite Fernen, ſie kragen die Unendlichkeit der Nacht zu den erſchauernd kalten Sternen— und blutend aus dem Nebel ſteigt der Tag. Von Per Schwezen. Sie ſagt einem manches. Was man hätte tun ſollen und was man hätte ſollen bleiben laſſen. In Romanen macht ſie ſich meiſt zum Organ des Gewiſſens, der Moral, des beſſe⸗ ren Ichs. Jüngſt riet ſie mir zu einem Glas Wein in einem Vergnügungslokal. Auf der Bühne arbeitete ein Bauchredner. Auf ſeinen Knien turnte eine unheimliche Puppe herum mit blanken Knopfäuglein, die weit aus dem Kopf heraus ins Licht ſprangen. Die Puppe rauchte, lachte, ſprach, klapperte mit dem Mund, beleidigte das Publikum lagte, ich folle mich hinſetzen, falls ich nicht zur Durchſicht gekommen wäre, mein Kragen⸗ knopf wäre verroſtet, und machte trotz der erſchrockenen Ermahnungen des Bauchredners einige unverſchämte Anſpielungen auf die Kör⸗ perlichkeit einiger Herrſchaften in der erſten Tiſchreihe. Erſchüttert tauchte ich in den Lachwellen des Saales unter. So frech durfte man alſo ſein, wenn man das Glück hatte, eine Puppe zu ſein oder ein Bauchredner mit einer inne⸗ ren Stimme, die jede Sache bei ihrem ſchmuck⸗ loſeſten Vornamen nennt. „Guck mal, Erich, den fetten Mann dal“ Hier war die Frechheit zur Kunſt geworden, die höchſte Vortragskunſt feierte da oben ihre Triumphe, die kontrapunktiſchſte Jawohl. Ha⸗ ben Sie rezitiert, Theater geſpielt, Kabarett gemacht? Dann wiſſen Sie, daß das Publi⸗ kum ein Gegner iſt, der an den Siegeswagen gebunden werden will, dann wiſſen Sie, daß Grobheit ein Wagnis iſt, das nur die Rou⸗ tine vollendeter Liebenswürdigkeit ſich leiſten kann. Hier aber ſendet der uftſichtbare Draht zwiſchen Redner und Puppe eine Bosheit nach der anderen in den Raum, der Baß des Red⸗ ners gießt das Oel der Verſöhnung über den flegelhaften Diskant der Puppe, der Künſtler täuſcht uns über ſeine Verantwortlichkeit weg, alle Möglichkeiten herzlicher Niedertracht ſind gegeben, man amüſiert ſich königlich. Die Puppe iſt überaus witzig, ein pfiffiger Lausbub im Matroſenanzug, der in man⸗ chem Sinne unter das Jugendſchutzgeſetz fal⸗ len müßte. Seine Bemerkungen verraten einen erſchrecenden Erfahrungshorizont. Er raucht vor unſeren ſtaunenden Augen eine Zigarette an und qualmt während des Sprechens, er iſt ſo ſelbſtändig, daß er Tonleitern ſingt, während ſein großer Bruder Erich Waſſer trinkt. And als er in den Koffer muß, klagt er mit erſtickender Stimme noch unterm ge⸗ ſchloſſenen Deckel hervor und fleht eine Dame um Geſellſchaft an, der Lümmel. Mir ver⸗ ſchwand er zu ſchnell, und ich ſuchte ihn auf in ſeiner Behauſung, bei Erich. Bei Erich B., Bauchredner. So ſtand es an der Tür. „Wie bitte, mein Herr, Sie wollen bauch⸗ reden lernen?“ „Ja, ich dachte. Eine Puppe würde man ja auch irgendwie ins Leben rufen können, und ich ſehne mich ſchon lange nach der Möglich⸗ keit, einer Reihe von Verwandten, Direktoren und Redakteuren einiges mitzuteilen, was ſich in der ſchlichten Redeweiſe ſolcher Puppe aus⸗ gezeichnet machen würde.“ Erich proteſtierte. Das ſei nicht zu lernen. Einer von Tauſenden habe eben die innere Stimme, dieſen beweglichen Fiſtelton, mit der ganzen Bauchkraft zu ſcharfer Kopfreſonanz getrieben, jenen dünnen Zwergenton, der ver⸗ ſtändlich bleibt, ſelbſt in Rieſentheatern.„Das iſt Talent, das ſitzt eben drinnen!“ Richtig, tief drinnen. Und während die Künſtlersgat⸗ tin Flaſchen und Herrlichkeiten auf den Tiſch ſtellte, drang ich weiter in die Geheimniſſe des Meiſters. „Wen ich angefangen habe? Ja, das kam eigentlich ganz unerwartet nach dem Motto: „Kunſt bringt Gunſt“. Als Schloſſerlehrling vertrieb ich mir mitunter die Freizeit und die nächſten zehn Minuten damit, den Geſellen was vorzumachen, etwa den„Mann im Kel⸗ ler“, wobei das ungefähr folgendermaßen her⸗ hk i And ſchon riß er die Ofenklappe auf und unterhielt ſich mit einem ſcheinbaren Inſaſſen des Ofens, der durch den Kamin ferner und ferner werdend erſterbende Antworten ſandte. Ich überzeugte mich durch einen raſchen Griff davon, daß der Ofen Gott ſei Dank unge⸗ heizt war.„Aber zurück zur Schloſſerwerkſtatt Der Meiſter kam, und ich fühlte ſchon eine Ohrfeige voraus. Statt deſſen beſtellte er mich auf Feierabend in die Stube. Dort ver⸗ pflichtete er mich für ſeinen nächſten Vereins⸗ abend. Ich baute meine erſte Puppe, meinen erſten Dialog, berauſchte mich am erſten App⸗ laus und erhielt zehn Mark und Anträge von einem Agenten.“ „Bravo! Und die ber?“ „Selbſt iſt der Mann, Herr! Sechs Kin⸗ der habe ich, Drei ſpringlebendige von meiner Frau und drei aus Pappmaſchee. Mama, hol mal Jumbo, Hans und Lene rein.“ Aus dem Schlafzimmer, drin die ſpring⸗ lebendigen leiſe unter der Decke atmeten, er⸗ ſchienen drei Koffer, und nacheinander nahm der Vater Lenchen, Hans und Jumbo auf. „Sehen Sie, jeder liegt in ſeinem Koffer. Im Sprechton liegen ſie je eine Oktave aus⸗ einander. Alles Eigenarbeit. Der Leib aus Drahtgeflecht, die Koſtüme näht meine Frau. Die Maſſe iſt mein Geheimnis. Unzerbrech⸗ lich!“ Und dabei wuchtete er mit einem Hammer auf die Köpfe ſeiner Kinder los. Die Figur des Bauchredners begann ſich zu runden. Vater und Schöpfer, Rezitator mit dreierlei Stimmen und dreierlei Puppen, die je eine Oktave auseinanderliegen, Pla⸗ ſtikfer von beachtenswerten Fähigkeiten, denn die groteske Lebendigkeit der drei Masken geht durchaus ins Künſtleriſche, Blitzdichter von Gottes Gnaden, der abends ſeine Explo⸗ ſionen in die ſchnell erſpähten Wunden des Publikums knallt, Dichter und Denker, der nachts aus dem hausväterlichen Bette empor⸗ ſteigt, eine neue Pointe, einen neuen Clou für oder„Lenchen“ aufs Papier Puppe bauten Sie ſel⸗ „Jumbo“ zu bannen. Techniker, der mir die kleinen Hebel und Schnüre am Rückgratſtock der Puppe wies, die Augen und Kiefern bewegen, die kleine Lunge, den Gummiball mit Schlauch im Drahtbruſtkorb, damit Jumbo ſeine Ziga⸗ rette anraucht. Schon ſaß Jumbo auf Papas Knie, wak⸗ kelte mit dem Kopf, lachte und erklärte mir, drinnen ſchliefen ſeine lebendigen Brüder, und die koſteten Schulgeld, aber er verdiente für Papa und Mama, jaja. Und Papa lachte und ſcherzte mit ihm, und wenn er ihm auch manch⸗ mal in väterlichem Stolz mit dem Hammer auf den Kopf haut, lieb hat er ihn doch— das ſagt mir eine innere Stimme. Der rote Hut Von Annemarie Schäfer. Was ich lange ſo ſehnſüchtig erwartet habe, iſt endlich Wirklichkeit geworden: ich fahre in die Sommerfriſche. Jetzt ſitze ich im Speiſe⸗ wagen, betrachte manchmal die vorbeiraſenden Häuser, Bäume und Telegraphenſtangen und manchmal auch im Taſchenſpiegel mich ſelbſt Ich finde, daß mir die fiebrige Erwartung und der neue Hut ſehr gut zu Geſicht ſtehen⸗ Dann wanke ich durch d Gang in mein Abteil zurück, weil ich nachſehen will, ob der nette junge Mann mir gegenüber und meine Koffer noch da ſind. Eine Viertelſtunde Aufenthalt. Ich ſtehe am Fenſter und ſehe mir den Betrieb auf dem Bahnſteig an. Da fällt mir eine ältere Dame auf, die mich intereſſiert betrachtet, ſtutzt und in den Zug klettert. Einige Sekunden ſpäter ſtürzt dieſelbe Dame auf mich zu:„Da biſt du ja! Kunibert hat vorhin mit mir tele⸗ phoniert.“ Sie iſt ein gutes Stück kleiner als ich, reißt meinen Kopf zu ſich herunter und bringt einen herzhaften Kuß an. Mir kommt das ein bißchen ausgefallen vor.„Verzeihen Sie, ich...“ Aber ſie läßt mich nicht zu Worte kommen.„Wenn wir uns auch noch nicht perſönlich kennen, dann kannſt du mich doch duzen. Ich werde doch bald deine Schwä⸗ gerin. Sag“ ruhig Mathilde zu mir.“ „Sehr angenehm, aber..“—„Ich verſtehe dich nicht, mein Kind, Kunibert ſagte am Fernſprecher, du würdeſt wahrſcheinlich hier durchfahren. Und ich ſoll dich mit mir nehmen. Alſo komm! Wir benachrichtigen dann Kuni⸗ bert, daß du morgen wieder nach Hauſe kommſt.“ Der junge Mann, lächelt. „Aber ich bitte Sie, „Ja, ich weiß, was du ſagen willſt“, ſagt Mathilde.„Kunibert iſt manchmal ein bißchen komiſch und hat ſeine Mucken. Aber er liebt dich doch! Du durfteſt doch nicht einfach fortlau⸗ Nabe weißt du, woran ich dich erkannt a 14 der mir gegenüberſitzt, das iſt doch..“ Aber „An deinem roten Hut. hätteſt dir einen ſo ſchrecklich auffallenden Hut gekauft. Deswegen wäre auch der ganze Krach gekommen. Aber darum verläßt man doch ſeinen Bräutigam nicht!“—„Hier muß ein Mißverſtändnis..“„Es iſt die höchſte Zeit. Nun komm, ehe der Zug weiterfährt. Alſo wo iſt dein Gepäck! Wir ſteigen aus.“ Die wieſelige alte Dame greift nach meinem Koffer, kämpft ſich an den Mitreiſenden vor⸗ bei, winkt aus dem Fenſter einem Gepäckträ⸗ ger. Der junge Mann lächelt nicht mehr: er lacht. Jetzt werde ich energiſcher.„Hier liegt ein Mißverſtändnis vor. Ich bin nicht die Braut von Ihrem Kunibert!“ Mathilde unterbricht ihre wilde Geſchäftigkeit einen Augenblick. Ich benutze ihn, um meine Koffer in Sicherheit zu bringen. Dann zücke ich meinen Reiſepaß. Der überzeugt ſie von ihrem Irrtum. In letz⸗ ter Sekunde kann ich ihr noch aus dem Zug helfen. Während wir weiterfahren, redet ſie noch vom Bahnſteig aus: ich ſoll ihr nichts über nehmen... und der arme Kunibert. 5 und ſie hat ſich den geſchmackloſen roten Hut genau ſo vorgeſtellt wie meinen Der junge Mann lacht noch immer. Ich lache mit. Aber es ärgert mich doch, daß nein ſchöner Hut ſo verkannt wurde. Schon habe ich die Luſt an ihm verloren. Doch was ſoll der nette Menſch von mir denken, wenn ich den Hut jetzt mit meinem alten ver⸗ krunkelten Käppchen aus dem Koffer ver⸗ tauſche. Schließlich bildet der ſich noch ein, ich tue das ſeinetwegen. Kommt gar nicht in Frage. An einer der nächſten Stationen beſteigen zwei Männer den Zug. Sie ſchaukeln wie Be⸗ trunkene durch den Flur— auf mich zu. „Gnädiges Fräulein, wir haben Sie ſofort erkannt.“—„Ach“, ſage ich hellſichtig,„Sie ſuchen wohl auch Kuniberts Braut?“—„Ge⸗ wiß, gewiß“, antwortet der Kugelige. Und ſein ſchmaler Begleiter mit Hornbrille und markantem Schlips ſchiebt ſich vor und er⸗ klärt:„Geſtatten Sie, Detektivinſtitut Unfehl⸗ bar. Ihr Herr Bräutigam hat mit uns kele⸗ phomert. And vorhin rief auch Ihre zu⸗ künftige Schwägerin an. Sie hat einen Fehler gemacht und die falſche Dame angekeilt. Aber das kann uns nicht paſſieren. Dunkles Haar— vollſchlanke Erſcheinung auffallend roter Hut. Na, da iſt doch ein Irrtum nicht mög⸗ lich.“— Wieder jetzt der Dickere:„Gnädigſte, Sie können ſich uns ganz anvertrauen. Wir bearbeiten ſolche Spezialfälle mit beſonderer Delikateſſe.“ Kunibert ſagte, du Der Zug hält. Endſtation. Die beiden Män⸗ ner packen ſich meine Koffer und rennen los. Ich hinterher.„Halt“, ſchreie ich— da ſind ſie ſchon in der Wirtſchaft. Wie ich atem⸗ los nachkomme, ſehe ich den Dicken in der Telephonzelle verſchwinden.„Sie irren ſich in der Perſon!“ will ich den Dünnen über⸗ zeugen. Aber der wirft ſich in die Bruſt und ſagt:„Mit dieſem roten Hut? Niemals.“ Ich krame wieder nach meinem Paß, doch er ſieht gar nicht hin und läßt mein Gepäck nicht aus den Augen. Endlich, endlich kommt der Dicke wieder an. Er fuchtelt von weitem ſo komiſch mit den Armen, daß ich lachen muß. Und dann ſagt er, als wäre es das Selbſtverſtänd⸗ lichſte von der Welt:„Uebrigens, die Braut von Kunibert Roderich iſt gar nicht fortgefah⸗ ren. Die beiden haben ſich wieder vertragen. 5 wir ſollen bald die Speſenrechnung ſchik⸗ en.“ In der Dorſſchmiede Jochen Pinkevoß iſt ein fröhliches Blut. Luſtig tanzt ſein Hammer auf dem Amboß. Schnell iſt das Eiſen unter dem Pferdehuf. Aber die Bauern würden bei ihm auch gern warten; denn er weiß luſtige Geſchichten zu erzählen, und auch hierbei trifft er immer den Nagel auf den Kopf. Horch, er zieht ge⸗ rade wieder ein Stück aus dem Feuer: Als ich noch ein Junge war, da kamen die Töpfer von Duingen, die ihre Waren bis nach Holland verkauften, oft durch das Dorf. Es war an einem froſtklaren Wintertage, als der alte Tönjes mit verdrießlichem Ge⸗ ſicht von der Reiſe zurückkehrte. Als nun „Freiwillige Miliz— Oeſterreichiſcher Heimatſchutz“ zuſammengefaßt wurden. neue Regierung in Wien. Links: Innenminiſter Fey, der aus der Regierung ausgeſchieden iſt. Weltbild(M). Mitte: Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg, der im neuen Kabinett außerdem das Bundesminiſte⸗ rium für Landesverteidigung und Unterricht übernimmt. Rechts: Vizekanzler Fürſt Starhemberg, unter dem die Wehrverbände zu einem neuen einheitlichen Verband gar noch ein Hund aus einem Hoftor ſpra Geklaff verfolgte, vn und ihn mit lautem leine Geduld zu Ende. Er nahm ſeigen gu tenſtoc und ließ ihn durch die Luft feuer daß die Töpfe in ſeiner Kiepe erſchrocken klapperten. Aber der Hund ſprang zur Seit ſchnappte den Stock, biß einige Male wütend hinein und ſchleppte ihn auf den Hof. Dam kam er wieder mit hängender Zunge zurül und zeigte dem alten Tönſes aufs neue die Zähne. Der bückte ſich und wollte einen Sten von der Erde hochnehmen. Doch es gelagt ihm nicht, denn der Stein war feſtgeftoren Da richtete ſich der Alte hoch und ſchrie: 1955 dat hier ne verrückte Welt! De Steine 155 net ſe feſt un de Hunne latet ſe lopen.“(I das hier eine verrückte Welt! Die Steiſe werden angebunden und die Hunde läßt maß laufen.“) Was mein Großvater war, der erzählte oft die Geſchichte von dem Schneider Siehen⸗ ſprung. Das iſt ein rechter Flauſenmacher 955 weſen und hat das ganze Dorf zum Narten gehabt. Einmal hit. er aber doch ſeigen Meiſter gefunden. Das kam ſo: Der Meiſter hatte einen neuen Geſellen angenommen. Alz es nun Winter wurde und wenig Arbeſt da war, hätte er ihn gern wieder fortgeſchicl, Aber der Meiſter fand keinen Grund, dem Geſellen den Reiſepaß zu geben, ſo ſehr er auch danach ſuchte. Hatte der Meiſter ge⸗ ſagt:„Bügele den Rock aus!“ ſo tat er fütz darauf ganz zornig:„Was machſt du da ft Kinkerlitzen!? Habe ich dir nicht geſagt, du ſollteſt den Aermel abnähen.“ Der Geſell, der bald dahinter kam was der Meiſter vor⸗ hatte, ſagte dann ruhig:„Verzeiht mir meiſe Anachtſamkeit, Meiſter, ich will nach Feier⸗ abend gern nachholen, was ich verſäumt ha⸗ be.“ Als nun der Meiſter ſah, daß er mit Nadelſtichen nichts ausrichten konnte, dachte er: du mußt es einmal mit der großen Zeug⸗ ſchere verſuchen. Eines Tages ſagte er:„Heute gibt es etwas Leckeres; die Meiſterin bringt ein paar Karpfen auf den Tiſch.“ Als fun Mittag war, brachte die Frau Heringe. ei ei Karpfen!“ rief der Meiſter,„das iſt ein Feſtgericht.“ Da konnte der Geſell ſich nicht länger halten und ſagte:„Das ſind mein Lebtag keine Karpfen. Es ſind Heringe.“— „Was ſagſt du Grünſchnabel? Karpfen ſind es.“—„Nein Meiſter, es ſind Heringe. Da ſprang der Meiſter hoch:„Gleich ſagſt du, es ſind Karpfen, ſonſt iſt Feierabend, und du kannſt wandern.“—„Meinetwegen“, ſogte der Geſell,„ſind es Karpfen.“ Als es fn auf Oſtern ging und der Meiſter alle Hände voll zu tun hatte, ſagte der Geſell einez Morgens:„Seht einmal die vielen Störche in der Gaſſe!“ Der Meiſter blickte aus dem Fenſter; aber er wurde nur Spatzen gewahr. „Biſt du blind oder kennſt du keine Spatzen ſagte er giftig. Da ſtand der Geſell auf und ſagte:„Gleich ſagt Ihr es ſind Störche, ſonſt iſt Feierabend und ich wandere.“ Und weil der Meiſter nicht wußte, wo er einen anderen Geſellen hernehmen ſollte, ſagte et: „Meinetwegen ſind es Störche.“ Die luftige Ele Poliziſt(hält einen Autofahrer an „Warum raſen Sie wie ein Verrückter durch die Stadt?“„ Autofahrer:„Meine Bremſe iſt nicht in Ordnung. Ich muß machen, daß ich nach Hauſe komme, ehe ein Unglück geſchieht“ Maler:„Gewiß, gnädige Frau, ich werde das Porträt Ihres Gatten gern malen. Wie wünſchen Sie es?“ 5 Dame:„Die Länge lebensgroß, aber die Breite nur zwei Drittel.“„Answers“ „Meine Freunde“, ſagte der Paſtor, nach⸗ dem er die Kanzel beſtiegen hatte,„für heute hatte ich euch einen Vortrag über das allge⸗ meine Laſter des Lügens angekündigt, und ich hatte die Gemeinde gebeten, vorher das ſiebzehnte Kapitel im Markus nachzulesen. Wollen bitte alle, die dieſes Kapitel geleſen haben, die Hand erheben.“ 7770 „Danke“, fuhr der Paſtor fort,„ich möchte dazu nur bemerken, daß Markus nur ſech⸗ 1155 Kapitel hat. Ein ſiebzehntes gibt ez nicht.“ Nülſel⸗Etle Illustriertes Kreuzwort⸗Rätſel. Die in die waagerechten und senkrechten Fel⸗ der⸗Reihen einzutragenden Wörter ſind aus en bildlichen Darſtellungen zu erraten. die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. 3 Auflöſung aus voriger Nummer. Zitaten⸗Rätſel: Mehr als das Le⸗ ben lieb ich meine Freiheit.