RTTTTTTTVTTTTVTTTCTTCTTTCTC n 7 8 cheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machläſſe gemäß Preisliste u 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fuuſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78489. Lages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verküündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Truck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 6. Jahrgang Keine„Geſte“ Englands. Jerminderung der Flotte im Mittelmeer unwahrſcheinlich. London, 25. Oktober. Wie in London amtlich beſtätigt wird, hat der Staatsſekre⸗ tür Suvich dem britiſchen Botſchafter Sir Eric Drummond mitgeteilt, daß die italieniſche Regierung Anweiſungen für die Zurückziehung einer Diviſion italeniſcher Truppen aus Libyen gegeben habe. Wie der diplomatiſche Berichterſtatter des Reuter-Bü⸗ dos hierzu ergänzend berichtet, war dieſe Mitteilung mit keinerlei Bitte Italiens hinſichtlich einer gleich⸗ gearteten Geſte Englands verbunden. Die italieniſche Geſte werde in London warm begrüßt, doch werde darauf be⸗ ſtanden, daß dieſe Geſte nicht als Teil eines Handels mit England betrachtet werden dürfe. In Londoner amtlichen Kreiſen werde nichts Endgül⸗ iges zu dieſem Thema mitgeteilt, doch ſei klar zum Aus⸗ druck gebracht, daß es unwahrſcheinlich ſei, daß England im 1 ſeine Floktenſtärke im Mittelmeer ändern werde. Es werde darauf hingewieſen, daß Italien in Li⸗ bhen etwa 75000 Mann ſtehen habe, die ſich aus drei Auiſionen zuſammenſetzten und bei denen es ſich um 60 000 Mann italieniſche Truppen und um 15000 Mann einge⸗ borene Truppen handele. Darüber hinaus befänden ſich in Abyen Tanks und Flugzeuge. England dagegen habe in Aegypten lediglich 25000 Mann, nämlich 15 000 Nonn britiſche Truppen und 10 000 Mann ägyptiſche Trup⸗ pen. Nach der Zurückziehung einer Diviſion beſtehe immer loch eine große Aeberlegenheit der italieniſchen Truppen in Libyen über die britiſchen und ägyptiſchen Truppen in Aegypten. Preß Aſſociation berichtet zum gleichen Thema, daß Italien ſeine Entſcheidung lediglich auf eigene Initia⸗ le getroffen habe. Auch dieſe Agentur fügt hinzu, daß England keinen Kuhhandel zu machen wünſche. * . rr* 7 2 Die Vorſchläge Italiens Der engliſche Botſchafter erneut bei Laval. Paris, 25. Oktober. Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval halte am donnerstag eine längere Ankerredung mit dem engliſchen Bolſchafter. Man nimmt an, daß Laval bei dieſer Gelegen⸗ belt dem Botſchafter die Anregungen der italieniſchen Re⸗ gerung zur friedlichen Löſung der abeſſiniſchen Frage über⸗ mittelt hat. Ueber den Inhalt der ikalieniſchen Vorſchläge legen keine genauen Angaben vor. „Intranſigeant“ ſpricht von der Forderung Muſſolinis auf Einverleibung der gegenwärtig vo! den italie⸗ niſchen Truppen beſetzten Gebiete und auf Errichtung eines vom Völkerbund an Italien zu vergebenden Man dates über die außerhalb des Stammgebietes liegenden abeſſiniſchen„Kolonien“, während die amhariſchen Provin⸗ zen unter internationalen, d. h. vorwiegend titalieniſchen Einfluß zu ſtellen wären. „Paris Soir“ will erfahren haben, daß Italien in ſei⸗ nen neuen Vorſchlägen den Geiſt und die Rolle des Völker⸗ bundes achte. Die Geelage der neuen Anregungen bilde der Vericht des Fünferausſchuſſes, ſo daß diefer usſchuß geeignet wäre, die Verhandlungen wiederaufzunehmen und zu einem Abſchluß zu bringen. Das Blatt bemerkt, daß bei der Unterſcheidung zwiſchen dem eigentlichen Stammge⸗ let und den von Menelik eroberten Provinzen zu klären n werde, ob die Provinz Harrar zum Stammgebiet zu nchnen ſei oder nicht. Da die abeſſiniſche Dynaſtie großen Vert auf dieſes Gebiet lege, wäre es klug, es von einem leſonderen Regime auszuſchließen. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit wird der weitere Lang der Vermittlungsverhandlungen mit größter Span⸗ nung verfolgt. Die Bereitſchaft Muſſolinis, eine der drei lbyſchen Divifionen zurückzunehmen, wird als vielverſpre⸗ ender Auftakt zu dem von Laval vermittelten Meinungs⸗ dle usch zwiſchen Rom und London gewertet. Im Hin⸗ lick darauf, daß die Friſt zur Durchführung der Sühne⸗ maßnahmen in einer Woche abläuft, hofft man auf ein beſchleunigtes Eingehen der engliſchen Regierung auf die neue Möglichkeit zur Beilegung des Streites. die Bereinigung der Spannung im Mittelmeer wird ls ſeſtſtehende Tatſache angeſehen, obgleich England bis⸗ er noch nicht mitgeteilt hat, daß es einige Einheiten ſeiner female aus dem Mittelmeer zurückziehen werde. Die zanzöſiſche Preſſe bringt deutlich zum Ausdruck, daß ſie eine ſolche Maßnahme von England erwarte. f Die von einem Teil der Morgenpreſſe vertretene Auf⸗ iſſung, daß Laval vor dem Auswärtigen Ausſchuß der ummer die Bereitſchaft Frankreichs zur Ankterſtützung der zugüſchen Flotte auch in dem Falle zugegeben habe, daß 95 engliſche Flotte von Italien angegriffen werden ſollte, ne daß ſie im Auftrage des Völkerbundes handle, findet in der Abendpreſſe keine Beſtätigung. Dieſe Frage bleibt alſo zumindeſt unklar. Sanktionskonferenz am 31. Oktober. 9 Genf, 25. Okt. Der Präſident der Sanktionskonferenz, aseoncellos, hat die Sanktionskonferenz auf den 31. Ok⸗ aber, nachmittags 17 Uhr, einberufen. Am Vormittag des⸗ elben Tages ſoll auch der Arbeitsausſchuß ſeine nächſte Sit⸗ zung abhalten. — 2 Freitag, den 25. Oktober 1935 „Kein Kuhhandel!“ Erklärungen Edens im Unterhaus. London, 24. Oktober. Im britiſchen Unterhaus gab Völkerbundsminiſter Eden, nachdem er den Bericht des Genfer Ausſchuſſes für die Or⸗ ganiſierung der gegenſeitigen Unterſtützung teilweiſe ver⸗ leſen hatte, einen ausführlichen Bericht über die Entwick⸗ lung der Lage in den letzten 12 Moſtaten. Er äußerte die Ueberzeugung, daß die wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen wirkſam ſein würden. Wenn jedes der Völkerbundsmitglie⸗ Churchills übliche Angriffe auf Deutſchland. London, 25. Oktober. Der dritte Tag der außenpolitiſchen Ausſprache im Unterhaus begann mit einer Rede des konſervativen Abge⸗ ordneten Winſton Churchill, der ſich, wie kaum anders zu erwarten war, ſofort dem Thema der deutſchen Aufrüſtung zuwandte. De Umfang und das Tempo der deutſchen Wiederauf⸗ rüſtung, ſo führte er aus, ſei ſeit ſeiner letzten Rede un⸗ barmherzig fortgeſetzt worden. Ganz Deutſchland ſei ein be⸗ waffnetes Lager. Eine mächtige Armee ſei im Entſtehen. Aber die Deutſchen füllten nicht nur ihre eigenen ungeheu⸗ ren Magazine, ſondern ſie ſeien auch in der Lage, gewiſſe Mengen an Munition auszuführen. Schnell werde die deut⸗ ſche Luftwaffe aufgebaut. Für England beſtehe vorerſt keine Ausſicht, die Stärke der deutſchen Luftſtreitkräfte zu errei⸗ chen oder Deutſchland in naher Zukunft zu überholen, was England auch immer tun möge. Er wolle, ſo fuhr Churchill fort, nicht behaupten, da ſich die deutſche Wiederaufrüſtung g 15 n 117 la 15 richte. Vielleicht ſeien die Engländer die Letzten, die die Deutſchen anzugreifen wünſchten. Es werde ſogar eine Theorie aufgeſtellt, wonach die Deutſchen nur aus nationa⸗ ler Selbſtachtung aufrüſteten und ſie niemanden zu verlet⸗ zen gedächten. Was andere auch denken mögen, er wage zu behaupten, daß England keine Sorge habe, die mik der durch die deutſche Wiederaufrüſtung verurſachten Sorge verglichen werden könne. der die Einfuhr von Gütern des kriegführenden Staates ver⸗ weigere, würde das eine Form von Sühnemaßnahmen ſein, die zwar nicht ſofort, aber doch endgültig jede große handeltreibende Nation zum Nachdenken veranlaſſen ſollte. Er hoffe jedoch perſönlich, daß in wenigen Tagen, bevor noch die Nationen wieder zuſammentreten würden, um den Zeitpunkt für die Inkraftſetzung der Sühnemaßnahmen feſtzulegen, eine Regelung erreicht ſein würde. Die Bedingungen für eine ſolche Regelung ſeien von Baldwin genannt worden. Erſtens die drei Parteien, Ita⸗ lien, Abeſſinien und der Völkerbund, müßten die Regelung annehmen. Zweitens, die Regelung müßte mit der Völker⸗ bundsſatzung übereinſtimmen. Ein Kuhhandel komme nicht in Frage, geſchweige denn ein imperialiſtiſcher Handel. Lloyd George fragte hierauf, ob man Italien in den letzten Tagen eine Zuſicherung gegeben habe, daß die britiſche Flotte nicht den Suez⸗Kanal blockieren werde, oder ein ähnliches Verſprechen. Eden erwiderte, daß es keinen Wechſel in der engliſchen Haltung gegeben habe und daß das Völkerbundsprogramm fortgeſetzt werde wie bisher. Die einzige Zuſicherung, die man Italien gegeben habe, ſei, daß Großbritannien nicht ſelbſtändig vorgehen werde. Zum Schluß faßte Eden noch einmal das Ziel der eng. liſchen Politik zuſammen. Wenn die Hoffnungen auf einen Erfolg des Völkerbundes entkäuſcht würden, könne man nicht ſagen, was das für Folgen haben werde. Zum erſten Male in der Geſchichte der Welt werde verſucht, ein inker⸗ nationales Syſtem anzuwenden, das nichk auf Gewalt, ſon⸗ dern auf gewiſſen Grundſätzen der Gleichberechtigung be⸗ ruhe. 1 Eden hatte Lloyd George geſprochen. Er be⸗ zeichnete die Bemerkung Baldwins, daß in der Außenpolitik eine Ruhepauſe bevorſtehe, als eine erſtaunliche Er⸗ klärung. Er frage den Miniſterpräſidenten, ob er ſich eines Augenblickes ſeit dem Weltkriege erinnern könne, wo die Lage düſterer geweſen ſei als jetzt. Wenn es eine Ruhe⸗ pauſe gebe, dann deshalb, weil die Regierung Bürg⸗ ſchaften gegeben habe. Bei dieſer Bemerkung ſchüttelte der Außenminiſter verneinend den Kopf. Aber, ſa fuhr Lloyd George fort, wenn die Regierung Italien keine Garantien gegeben habe, dann verſtehe er nicht die Ruhe⸗ pauſe. Wirtſchaftliche Sühnemaßnahmen könnten lange dauern und vielleicht größere Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Boykotteuren als zwiſchen den Boykottierten auslöſen. N a. 8. Lloyd George verlangte hierauf Einzelheiten über die zwiſchen Frankreich und Italien im Januar dieſes Jahres getroffenen Abmachungen. Frankreich habe ſich in Abeſſinien wirtſchaftlich desintereſſiert und habe dafür von Italien e e erhalten, deren Cha⸗ kter man kennen müſſe. 5 3 5 Frankreich ſei heute in der Lage, ſeine ikalieniſche Grenze prakliſch ungeſchützt zu laſſen. Ihm ſei geſagt worden, daß Frankreich dieſes Jugeſtändnis mit 18 Diviſionen bewerke, was etwa die Hälfte der deutſchen Armee darſtelle. Die britiſchen Dominions haben keine formale Einla⸗ dung erhalten, doch iſt ihnen, Preß Aſſociation zufolge, an⸗ heim geſtellt worden, Vertreter zu entſenden falls ſie dies wünſchen ſollten. Die Oberkommiſſare der Dominions in London wurden dementſprechend verſtändigt. In engliſchen Kreiſen wird angenommen, daß die Londoner Botſchafter der Flottenmächte die Führung ihrer Abordnungen über⸗ nehmen werden. —— Nr. 250 Er grolle dem deutſchen Volke nicht; er habe viele deuk⸗ ſche Freunde und hege eine lebhafte Bewunderung für ihre ausgezeichneten geiſtigen, wiſſenſchaftlichen und künſtleri⸗ ſchen Eigenſchaften. Nur ein im Frieden mit ſich ſelbſt le⸗ bendes Deutſchland, das keinen Haß mehr im Herzen habe, 9 50 Europa von ſeinen Gefahren, von ſeiner Furcht be⸗ reien. Churchill ging dann zum italieniſch a beſſini⸗ ſchen Streit über, der, wie er ſagte, im Verhältnis zu dem ſoeben von ihm beſchriebenen eine Angelegenheit von nur ſehr geringer Bedeutung ſei. Er glaube nicht, daß Muſ⸗ ſolini ſich auf das abeſſiniſche Abenteuer eingelaſſen hätte, wenn er nicht die tiefen Beſorgniſſe Frankreichs über die deutſche Wiederaufrüſtung und die militäriſche Schwäche Englands zu Lande und zu Waſſer erkannt hätte. Chur⸗ chill verteidigte dann die Haltung Frankreichs, das neben England das einzige große Land Europas ſei, das ſich nicht der Deſpotie oder der Diktatur zugewendet habe. England müſſe unverzüglich dafür ſorgen, daß es ſeine Herrſchaft über das Mittelmeer ſicher und dauerhaft mache. Was Abeſſinien angehe, ſo werde nie⸗ mand behaupten wollen, daß dieſes Land ein geeignetes, wertvolles und gleiches Mitglied der ziviliſierten Nationen ſei. Man müſſe die Abeſſinier veranlaſſen, ihr Haus in Ordnung zu bringen. Andererfeits dürfe der Völkerbund keine einſeitigen Maßnahmen treffen. Wo werde der italieniſche Diktator, ſo fragte Churchill am Schluß ſeiner Rede, im nächſten Jahre um dieſe Zeit ſein? Er werde ſich vielleicht tief im Innern Abeſſiniens befinden mit einer Armee von einer Viertel Million Mann, die unter Krankheiten und Kleinkrieg leiden würde. Italien werde aus jeder Pore bluten. Die Preife in Italien würden ſteigen, der Kredit werde geſchwunden ſein. Man dürfe die Bedeutung eines langanhaltendes Druckes nicht unterſchätzen politiſche Durchdringung ſtaſt Eroberung? Der Stkillſtand der Operationen in Oſtafrika. Asmara, 24. Oktober. Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB meldet: Hieſige maßgebende Kreiſe äußern ſich ſehr wenig über den Stillſtand der militäriſchen Operationen in Oſt⸗ afrika. Es verſtärkt ſich mehr und mehr der Eindruck, daß die⸗ ſer Stillſtand hauptſächlich auf die Ausgleichsverhandlun⸗ gen in Europa zurückzuführen iſt. Eine Reihe von Preſſe⸗ vertretern iſt aus Eritrea abgereiſt, vielfach iſt man in Breſſekreiſen der Anſicht, daß die Feindſelſgkeiten ſchon im Dezember endgültig durchgeführt ſein würden. Auf italie⸗ niſcher Seite erklärt man, daß weitere militäriſche Opera⸗ kionen ſchon deshalb gegenſtandslos erſchienen, weil ſich jetzt eine„allmähliche politiſche Durchdringung“ vollziehe. Selbſt aus den Gebieten Abeſſiniens, die fſenſeits der von den italieniſchen Truppen beſetzten Stellungen lä⸗ gen, träfen täglich Abordnungen ein, in denen ſich die Bewohner den italieniſchen Behörden zur Verfügung ſtellten und Genugtuung über die Eroberung durch Italien bekundeten. Die Zeit arbeite alſo für Italien. Aus dem Danakil⸗gehiet werden Aufklärungs⸗ flüne der Italienern bei denen kleinere abeſſini⸗ ſche Truppenabteilungen feſtgeſtellt werden konnten. An der Somalifront, die gegenwärtig 500 Kilometer von der Küſte entfernt iſt, werden Straßen von der Küſte bis zur Front für den Wagenverkehr hergerichtet. Das italieniſche Propagandaminiſterium veröffentlicht unter Mitteilung Nr. 27 folgenden Heeresbericht:„Gene⸗ ral de Bono telegraphert, daß weder von der Eritreafront noch von der Somalifront etwas Beſonderes zu melden iſt. Angeſichts der günſtigen Haltung der Bevölke⸗ rung konnte unſere Vorhut weiter in die Provinz Tigre jenſeits der Linie Adigrat—Adua—Akſum eindringen.“ Italieniſche Baumwollaufkäufe Vor Inkrafttreten der Sühnemaßnahmen. London, 25. Oktober. Reuter berichtet, daß mit Rückſicht auf die in Kürze zu erwartende Inkraftſetzung der Genfer Sühnemaßnahmen die Ausfuhrhändler in Alexandrien alle verfügbaren Baum⸗ wollballen in Aegypten zur ſofortigen Verſchiffung nach Italien aufkaufen. Die beiſpielloſe Hochkonjunktur ſetzte be⸗ reits vor einer Woche ein, nachdem Italien ſich entſchloſſen habe, Baumwolle bar zu bezahlen. In der Zeit vom 17. bis 24. Oktober ſind aus dem In⸗ nern des Landes 70 600 Baumwollballen in Alexandrien eingetroffen, während in der gleichen Zeit des Vormonats nur 25 100 Ballen angekommen waren. Die ägyptiſchen Staatseiſenbahnen ſind dem großen Andrang kaum noch gewachſen. Engliſche Wahlen am 14. Novembet Am 3. Dezember Eröffnung des Parlaments. London, 24. Oktober. Miniſterpräſident Baldwin gab am Mittwoch nachmit⸗ tag im Anterhaus Donnerstag, den 14. November, als Zeit. punkt für die Abhaltung von Neuwahlen zum Parlament bekannt. Das enge Parlament wird am 26. No. vember zur Wahl des Sprechers und zur Vereidigung zu⸗ ſammentreten. Die feierliche Eröffnung des Parlaments erfolgt am 3. Dezember durch den König. An der Bahre Loepers Halbmaſt bis 31. Oktober.— Die Beiſetzung. Berlin, 25. Oktober. Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: „Aus Anlaß des Ablebens des Reichsſtatthalters und Gauleiters Loeper flaggen am Beiſetzungstage, Samstag, den 26. Oktober, die ſtaatlichen und kommunalen Verwal⸗ tungen, Anſtalten und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaf⸗ ten, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reichsgebiet, alſo nicht nur im Gaubezirk Magdeburg, halbmaſt. Die ſterbliche Hülle des heimgegangenen Reichsſtatthal⸗ ters wird Freitagabend zwiſchen 23 und 24 Uhr vom Reichsſtatthalterhaus zum Friedrich⸗Theater übergeführt und dort in aller Stille aufgebahrt werden. Die Beiſet⸗ zungsfeierlichkeit findet am Samstag ſtatt. Um 11,15 Uhr beginnt der Staatsakt im Friedrich⸗Theater. Das Trauer⸗ gefolge begibt ſich dann durch ein Spalier von SA⸗Män⸗ nern nach dem Vorort Milderſee, wo der Sarg vor der Ehrenhalle aufgebahrt wird. Unter Trommelwirber wird der Sarg zur Gruft getragen. Geheimrat Seeberg 7 Einer der bedeutendſten evangeliſchen Theologen. Berlin, 24. Okt. Geheimrat Reinhold Seeberg, Pro⸗ feſſor an der Univerſität Berlin, Direktor des Inſtituts für Sozialethik, Ehrendoktor aller Fakultäten und Inhaber des Adlerſchildes des Deutſchen Reiches, iſt in ſeinem Land⸗ haus zu Ahrenshoop(Pommern) im Alter von 76 Jahren verſtorben. Mit Seeberg iſt einer der bedeutendſten evangeliſchen Theologen der Gegenwart dahingegangen, ein Mann, deſ⸗ ſen Name nicht nur im Bereich der theologiſchen Wiſſen⸗ ſchaft, ſondern auch darüber hinaus im kirchlichen, ſozialen und politiſchen Leben ein Programm bedeutete. Von Ge⸗ burt Balte, begann Reinhold Seeberg ſeine akademiſche Laufbahn als Privatdozent in Dorpat. Nach zehnjähriger Wirkſamkeit in Erlangen wurde er 1898 nach Berlin be⸗ rufen, wo er bis zu ſeinem Ausſcheiden aus dem Amt den Lehrſtuhl für ſyſtematiſche Theologie inne hatte. Die natür⸗ liche Anziehungskraft ſeiner warmherzigen Perſönlichkeit Und ſeine leidenſchaftliche nationale Haltung, die er beſon⸗ ders während ſeines Rektorats im Revolutionsjahr 1918.19 bewies, ſicherte ihm das beſondere Vertrauen der Studen⸗ tenſchaft. Zu ſeinem 75. Geburtstage wurde ihm der Ad⸗ lerſchild des Deutſchen Reiches verliehen, deſſen Rückſeite die Widmung trägt:„em deutſchen Gottesge⸗ lehrten.“ Ein Nobelpreis nach Deutſchland Dem Freiburger Profeſſor Spemann. Stockholm, 25. Oktober. Das Lehrerkollegium des Karoliniſchen Inſtituts zu Stockholm hat am Donnerstag den diesjährigen Nobelpreis für Phyſiologie und Medizin dem Profeſſor Hans Spe⸗ mann, Freiburg(Bresgau), für ſeine Entdeckung von dem Organiſatoreffekt während der embryonalen Enkwick⸗ lung verliehen. der letle Junker von Rothenburg Roman von Paul Hain. Nuchdruck verboten „Jörg, das war ein rechtes Heimkehrlied! Daß deine Liebſte dich ſo erſehnt, wie du's wünſchſt“ ſagte Bredau. Und Klingenberg lachte: „And daß die Levetzingburg nicht einfällt, wenn du die Liebſte mitbringſt!“ Jörg blinzelte ein wenig, als wäre ihm plötzlich die Sonne zu grell. Scharf ſagte er: „Lieber ſollt' ſie einfallen— als daß ſie mir mein Glück nähme! Aber hallo— die Welt lichtet ſich. Die Straße tut ſich auf!“ Der Wald hörte auf. Man erreichte die Straße, die nach Rothenburg führen mußte.* Jörg richtete ſich im Sattel auf. „Meinen Helm—“ Der Troßknecht reichte ihn ihm. „Haltung, Leute! Stramm— als ritten wir gegen den Nee Soll uns keiner nachſagen, wir kämen als ſchlappe kerle aus der Fehde. Zügel kurz halten!“ Alles formierte ſich. Jörg ritt voran zwiſchen Bredau und Klingenberg. 8 e e Land,“ ſagte er leiſe und wies über die Felder. i N 2 Die Sonne brannte vom Himmel, aber keiner der Leute ſeufzte mehr. Jeder hielt ſich ſtolz und wacker im Sattel, wiewohl man ſeit acht, neun Tagen ſchon ſo dahinritt, der Heimat zu, im Sonnenglaſt. Niemand begegnete ihnen. Als ſie aber um eine Wegbiegung ritten, ſahen ſie in der Ferne eine Staubwolke wirbeln. Es blitzte dazwiſchen. Riemenzeug von Pferden. „Ein Wagen— ſagte Bredansn.. „Und Refter nebenher hne Jörg hinzu, ſcharf aus⸗ ſpähend. Troßknechte? Rothenburger Knechte? Oha—“ Der Wagen näherte ſich ſchnell. Die Reiter wurden deutlicher. Hallo— die fuhren ja wie der Teufel! „Der Führer des Wagens riß, da er das Fähnlein der Ritter gewahrte, die Pferde auf die Seite. ö Jörg richtete ſich ſteil auf. 5 Das Gefährt war ganz nahe. Er ſah unter das Verdeck. Kurzmeldungen Berlin. Die Stadtverwaltung von Teheran hat kürz⸗ lich eine der ſchönſten Straßen der kaiſerlichen Hauptſtadt zu Ehren des deutſchen Dichters Goethe in Goethe⸗Straße umbenannt. Berlin. Der Führer und Reichskanzler empfing den deutſchen Generalkonſul in Memel, von Saucken, zum Vor⸗ trag. Dänemark beſtellt 18 Kampfflugzeuge. „Daily Expreß“ zufolge hat Dänemark in England 18 einſitzige Gauntlet⸗Kampfflugzeuge beſtellt. Es handelt ſich um die ſchnellſten Flugzeuge, die die britiſche Luftſtreitmacht beſitzt. Sie haben eine Geſchwindigkeit von 370 Kilometern, können in weniger als neun Minuten 6000 Meter hoch ſteigen und ohne Schwierigkeiten 10000 Meter erreichen. Die vier Heimattreuen ausgebürgert. Im Ausbürgerungsprozeß gegen die heimattreuen Bür⸗ ger von Malmedy wurde von der Erſten Kammer des Appellationshofes in Lüttich das Urteil verkündet. Sämt⸗ liche Beklagten, Joſeph Dehottay, Peter Dehottay, Heinrich Dehottay und Paul Foxius, wurden auf Grund des Ge⸗ ſetzes vom 30. Juli 1934 der belgiſchen Staatsangehörigkeit verluſtig erklärt, weil ſie„ſchwere Verletzungen“ ihrer Staats⸗ bürgerpflichten begangen hätten. Das Arteil iſt endgültig. Nach dem Geſetz beſteht keine Berufungsmöglichkeit gegen ſeine Durchführung. Jüdiſcher Waffenſchmuggel nach Paläſtina. Vor kurzem wurde auf einem einer jüdiſchen Reederei in Telaviv gehörenden Schiff eine große Ladung Waffen beſchlagnahmt, die nach Paläſtina geſchmuggelt werden ſollte. Wie nunmehr bekannt wird, iſt bereits im April und im Juli ds. Is. auf zwei Dampfern auf ähnliche Weiſe ein umfangreicher Waffenſchmuggel durchgeführt worden. Auf Grund einer Anweiſung des Kolonialamts in London hat daher die Mandatsregierung eine ſtrenge Unterſuchung an⸗ geordnet. Angeſichts der Erregung, die dieſe Waffenſchie⸗ bungen bei der arabiſchen Bevölkerung hervorgerufen hat, erließ die Mandatsregierung einen Aufruf, in dem ſie erneut zur Ruhe ermahnt, und ſtrengſte Beſtrafung der Schuldigen verſpricht. Flottenkonferenz am 2. Dezember Die britiſche Regierung hat die Unterzeichner des Lon⸗ doner und des Waſhingtoner Flottenvertrages zu einer am 2. Dezember in London beginnenden Konferenz über di⸗ Frage der Floktenbegrenzung eingeladen. Wien. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg ſtellte im Bun⸗ desrat die neue Regierung dem Hauſe vor, wobei er mit⸗ teilte, daß ſich die Abgabe einer Regierungserklärung er⸗ übrige. Wien. Das Bundeskanzleramt hat die Verbreitung der Zeitſchriften„Deutſche Illuſtrierte“ und„Simpliziſſimus“ für die Dauer eines Jahres verboten. Rom. Das Miniſterium für Preſſe und Propaganda hat dies Direktionen der italieniſchen Tageszeitungen erſucht, vom 5. November ab ſämtlichen Tageszeitungen keinen grö⸗ ßeren Umfang als ſechs Seiten zu geben. Von Eingeborenen gefangen gehalten? Eine Flaſchenpoſt in Holland angeſpült. Amſterdam, 25. Oktober. Im Hafen Ijmuiden wurde dieſer Tage eine geheim⸗ nisvolle Flaſchenpoſt angeſpült, die, falls ſie echt il, von einem Weißen ſtammt, der ſeit eineinhalb Jahren von Ein⸗ geborenen auf der Inſel San Salvador(Bahama.⸗Inſeln) gefangen gehalten wird. Die angeſpülte Botſchaft, die zur weiteren Unterſuchung vom Polizeikommiſſar von Ijmui⸗ den den zuſtändigen Behörden im Haag zugeleitet wurde, iſt in franzöſiſcher und engliſcher Sprache abgefaßt und lau⸗ tet in der Ueberſetzung: „Werde ſeit anderthalb Jahren auf der Inſel San Salvador(Süd) einige Kilometer von der Küſte von Eingeborenen gefangen gehuͤlten.“ 5 Die Unterſchrift, die ebenſo wie der Text mit Bleiſtift niedergeſchrieben iſt, iſt unleſerlich. Der Anfangsbuchſtaben ſcheint ein„L“ zu ſein. „Hält!“ donnerte ſeine Stimme, als riefe er über ein A Aus dem Augenſchlitz des Helms blitzten ſeine ügen. Seine eiſengeſchiente Fauſt fuhr dem nächſtbeſten Stan⸗ genpferd in den Zügel. „Halt— ſag' ich!“ Alrich Wozzek, der Stadthauptmann, parierte den Gaul. Aeberfall? Stegreifritter? Die heruntergeklappten Vi⸗ ſiere der Junker ließen nur das Funkeln der Augen er⸗ kennen. Der Wagen hielt. Die Pferde dampften. Jörg riß den Schlag auf, bevor es Wozzek hindern konnte. „Bärbele! Bärbele!“ Anter tauſend Stimmen hätte ſie dieſe wiedererkannt. „Herrgott— geſchehen denn noch Wunder?“ „Zum Teufel. hochwürdigſte Frau, was bedeutet das?“ „Jörg!“ ſchrie Bärbele auf. Da klappte er ſein Viſier herunter. 2 Frau Aebtiſſin— was ſoll das? Antwort—“ Jörgs Hand ſtreckte ſich nach Bärbele aus, die ſich vom Sitz erhob. „Die Jungfer Bärbele fährt ins Kloſter„Zum Heiligen Blut— ſie hat ſich der Kirche—“ „Nein, nein— es iſt nicht wahr! Junker Jörg— man hat mich—“ Jörgs Stimme ſchnitt wie Stahl durch die Luft. „Leute! Ballet euch zuſammen!“ Raſſeln von Waffen Klirren. Die Straße war im Nu geſperrt. Nach vorn und rückwärts gab es kein Aus⸗ weichen mehr. Bredau und Klingenberg hatten die Schwer⸗ ter gezogen. 5 K Da erkannte Jörg erſt den Stadthauptmann. „Wozzek— Ihr?“ b 85 „Heil Junker Jörg! Das heißt eine Ueberraſchung! Kein Menſch in Rothenburg erwartet Euch!“ 1 „Das ſcheint mir auch ſo, Wozzek. Aber— beim heili⸗ gen Chriſtusbild— was geht hier vor?“ „Jungfer Bärbele— ſollte auf Befehl ihres Vaters ins Kloſter gebracht werden Die Frau Aebtiſſin holte ſie ſelbſt— ich ritt zur Begleitung mit—“ a Die Hochwürdigſte rief grimmig: 11110 „Und— das iſt Ihr Schutz, Hauptmann?! Jörg, hal⸗ tet uns nicht länger au 5 Der lachte übers ganze Geſicht. „Keine Minute länger als nötig, Aebtiſſin.“ Er war ihr nie grün geweſen. Wolkenbruchkataſtrophe in Bulgari Viele Tote, große Schäden. Sofia, 24. Oktober Ueber einen Teil von Bulgariſch⸗Mazedonien gin ſchwere Wolkenbrüche nieder, die große Schäden anrichten In der Ortſchaft Simitli überſchwemmten zwei in den 1155 Struma mündende Gebirgsbäche, die in kurzer Zeit 11 5 hoch anſchwollen ſämtliche Straßen. Zahlreiche Brian Häuſer, Scheunen und Stallungen wurden von den Fluten fortgeriſſen. Die Eiſenbahnlinie nach Petriſch iſt ſtreden weiſe weggeſchwemmt und mußte außer Verkehr geſetz werden. Sämtliche Fernſprechleitungen ſind unterbrochen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat das nächt liche Anwetter auch viele Menſchenopfer gefordert, deren Jahl noch nicht feſtſteht. 40 beim Straßenbau beſchäftige Arbeitsloſe, die in einem Lager bei Simitli unkergebr waren, wurden in der Nachk von dem Sturm überraſch und zum größten Teil davongetragen. Nur 10 Arbeſer konnten der Kataſtrophe enkgehen. Bisher ſind vier Leichen geborgen worden, während das Schickſal der übrigen 2 Arbeiter noch ungewiß iſt. Man befürchtet, daß die mes, ſten von ihnen umgekommen ſind. Die Regierung hat Militär und Rettungskolonnen in das Unglücksgebiet entſandt. Das Ausmaß der Verwüſtun⸗ gen iſt noch nicht zu überſehen. Zahlreiche Familien ſind obdachlos. Die Sachſchäden ſind überaus groß. 17 Todesopfer geborgen Weitere Nachrichten aus dem Ueberſchwemmungsgebit beſtätigen die Richtigkeit der erſten Meldung über die furchtbaren Folgen der Ueberſchwemmungskataſtrophe, die in der Nacht vor allem die Ortſchaft Simitli heimgeſuch hat. Die Einwohner des Dorfes wie auch die Inſaſſen dez Arbeitslagers wurden während des Schlafes von der Kataſtrophe überraſcht, was auch die hohe Zahl der To⸗ desopfer erklärt. Bisher ſind 17 Leichen geborgen worden, Man befürchtet, daß ſich die Zahl der Toten noch weiter ſtark erhöhen wird, da noch 13 Perſonen, alles Inſaſſen des Arbeitslagers, vermißt werden. Schwere Unwekter in Italien.— Vier Tole. Rom, 24. Okt. Die ſchweren Unwetter, die ſeit Tagen über ganz Europa wüten, haben auch Italien ſchwer he⸗ troffen. Heftige Stürme und anhaltende Regengüſſe herrſch ten ſeit Tagen in ganz Italien. Beim Kap Miſenum be Neapel erlitt ein Salzdampfer von 100 Tonnen Schiffbruch Vier Mann von der fünfköpfigen Beſatzung kamen in den Wellen um. a Gangſterkrieg in Newyork Die Verbrecher knallen ſich gegenſeitig nieder. i Newyork, 24. Oktober. Der berüchtigte Newyorker Gangſter Dutch Schultz alſaz Arkhur Flegenheimer würde in einer kleinen Spelunke in der Nähe von Newyork von einer gegneriſchen Bande mit Maſchinengewehren niedergeſchoſſen. Schultz liegt im Sler⸗ ben, zwei Mann ſeiner Leibwache wurden gekökel. Schultz hatte in den letzten Jahren der Prohibition den geſamten Bierhandel Newyorks kontrolliert, Er hat zahlreiche Morde auf dem Gewiſſen und ſſt der letzte Gangſter der Prohibitionszeit, dem es gelungen wa, den Verfogungen der Polizei zu entſchlüpfen. Kaum eine Stunde nach dieſem Ueberfall ratterten ſchon wieder die Maſchinenpiſtolen. Diesmal auf dem Broad⸗ way, wo an der belebteſten Ecke zwei andere Mit⸗ glied er der Bande des Schultz in einem Friſeurladen von feindlichen Gangſtern niedergeſchoſſen wurden. In den letzten Wochen ſind in Newyork insgeſamt ſe. ben Gangſter kot aufgefunden worden. Die Mörder konn⸗ ten niemals gefaßt werden. Warſchau. Die Sondertagung des Warſchauer Seſms, die zur Verabſchiedung eines Vollmachtsgeſetzes für die Re⸗ gierung einberufen worden iſt, wurde in Anweſenheit der geſamten Regierung und vieler Diplomaten eröffnet. „Bärbele— alſo nicht freiwillig—“ 1 Sie blickte ihn nur an. Da zog er ſie mit einem Griff heraus. Federleicht wog ſie in ſeinen Armen. And in iht blaſſes Geſicht ſtieg eine feine Röte. Die Aebtiſſin rief empört: „Jörg— das iſt— Raub!“ „Beſten Dank für die Belehrung. Ich weiß nur noch nicht, wer hier rauben wollte. Mir ſcheint, es wird ſeht nötig ſein, daß ich Euch demnächſt noch einen Beſuch ab, ſtatte. Aber jetzt will ich Euch nicht länger aufhalten! Ich ſitze ſeit zehn Tagen im Sattel— und Nothenbutg ruft mich. Bei Gott— es deucht mir, hier hat das Schit⸗ ſal ſichtbarlich mich geführt—“ 5 Bärbele ſaß vor ihm auf dem Pferd, von ſeinen Armes ſorglich gehalten. N „Auf Wiederſehen, Frau Aebtiſſin! Ich wünſch Eu gute Fahrt!“ Wozzek neigte leicht den Kopf. 47 „Frau Aebtiſſin— ich glaube nun nicht mehr nötig zu ſein.“ ö N Weg frei, Leute,“ ſchrie Jörg lachend. And nun Ga⸗ lopp! Nie hab' ich ſo guten Empfang vor Rothenburgs Toren gehabt!“ Die Pferde ſtoben davon. Staub wirbelte auf. Allen voran ritt Junker Jörg. Die teure, koſtbare Laſt in den Armen. 0 Sürbele. Bärbele—, kam ich zur rachten Zu Ihr Blick beſchenkte ihn überreich. Es war, als hätte Gott ſie geſegnet. „Junker Jörg—“ 10 „Jörg heiß ich, Bärbele— nicht anders! Du— o 5 bin ich noch nie durch Rothenburgs Tore geritten! K 1 wollte man mit dir tun? Ich verſteh' es no nicht—“ Ingrimmig gab er dem Pferde die Sporen.— Vom Markusturm ließ der Wächter ſein Horn 1 Die Wache lief zuſammen— ſtand vor dem Tor. Jö ſprengte heran. Das Gefolge dicht hinter ihm het. 5 Staunende Rufe. Jubel. Jauchzen. 1 „Heil Junker Jörg!“ „Hie gut Rothenburg allerwege!“ ſchallte es aus dem Häuflein ſeiner Getreuen zurück. Raſſelnd ſchloß ſich. Tor 5 85 5 Heil Junker Jörg!« 55 Der Ruf flog durch Straßen und Gaſſen Auf ee, Marktplatz ſammelte ſich Volk. Junker Jörg war zurllcge kehrt! Ganz Rothenburg liebte ihn— den einzigen vetzing. der wie einer der ihren zu ihnen bielt. garien ber. gingen richteten, den Fluß at meter, Brücken, n Fluten e eſet 1 as nächt. t, deren ſchäffigte 1955 iberraſc Atbeſt g Leichen rigen 8 die mei, nnen in rwüſtun lien ſind igsgebiel ber die phe, die mgeſucht ſſen des eg von der To⸗ worden. ) weiter Inſaſſen t Tageg wer be⸗ herrſch⸗ zum hel iffbruch, in den ber. It alia unke in nde mit n Fler ion den ert, Et iſt der en war, n ſchon road⸗ Mit⸗ urladen mk ſie⸗ konn- Selm, die Re⸗ heit der t. Armen Euch us dem ßadlschen Llaud (0 Philippsburg.(Eiſenbahnun fall.) Im Bahn⸗ hof Philippsburg ſtieß ein Güterzug mit einer Rangier⸗ abteilung zuſammen, wobei drei Wagen der Rangierabtei⸗ lung entgleiſten. Perſonenſchaden iſt nicht zu verzeichnen. Die Strecke Graben⸗Neudorf— Germersheim wurde für einein⸗ Halb Stunden geſperrt. Der Perſonenverkehr wurde durch Kraftwagen aufrechterhalten. Die Schuldfrage wird noch unterſucht. Freiburg.(Darlehenswucher.) Paul Gerber aus Monaco war wegen Wuchers angeklagt. Er hatte als Darlehensvermittler ein Darlehen in Höhe von 1200 Mark beſchafft und ließ ſich von dem Darlehensempfänger dafür Schecks im Werte von 1728 Mark ausſtellen. Der Staats⸗ auwalt bezeichnete dieſes Wuchergeſchäft als ſchamlos und geſtein, da ein vollkommenes Mißverhältnis zwiſchen Leiſtung und Gegenleiſtung beſtehe und Gerber die wirtſchaftliche Not⸗ lage des Geldempfängers ausgenutzt habe. Das Schöffen⸗ gericht ſprach gegen Gerber in Tateinheit mit Betrug eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten und eine Geldſtrafe von 400 Mark aus, an deren Stelle im Falle der Anbeibring⸗ lichkeit eine weitere Gefängnisſtrafe von 80 Tagen tritt. Freiburg.(Kräuterſchwindel.) Wegen Betrugs ſtanden Werner Wolanſky aus Windau(Kurland) und Mar⸗ uin Eckert aus Kerzenheim vor def Schranken des Schöffen⸗ gerichts. W. betrieb einen ſchwungvollen Handel mit allen Röglichen Arten von Kräutertees und ließ durch Werbe⸗ daten hauptſächlich kranke Leute auf dem Lande beſuchen. Dieſe erklärten den Landleuten, es komme ein Spezialarzt oder Spezialvertreter noch nach, was in der Perſon des E. alch geſchah. Den beiden Angeklagten wird zum Vorwurf gemacht, daß ſie in bewußter und gewollter Weiſe den Leuten vorerzählten, daß es ſich um wirkungsvolle Teekräuter handele, die bei dem und jenen ſchon die beſte Wirkung gezeigt haben. Von dem Sachverſtändigen wurden die Kräuter als wertlos bezeichnet, die keine Heilfaktoren enthielten. Es ſei zweifel⸗ los, daß die Angeklagten die Gutgläubigkeit der Landleute hätten ausnützen wollen. Der Verkauf von derartigen Kräu⸗ tern geſtalte ſich zu einer wahren Landplage. Der Ange⸗ flagte W. ſuchte ſich dadurch herauszureden, daß er aus⸗ führte, daß es ſich ja nicht um Heilkräuter, ſondern um ſolche zur Hebung und Stärkung des geſchwächten Körpers han⸗ del. Das Gericht verurteilte W. zu ſieben Monaten Ge⸗ fängnis und erließ einen Haftbefehl. während E. zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde. (—) Säckingen.(Eingemeinduftg.) Die Gemeinde Oberſäckingen— ausgenommen das Gebiet der Kellerhöfe— wird unter Aufhebung der gegenſeitigen Gemarkungsgrenzen fit Wirkung vom 1. November 1935 in die Stadt Säckingen eingegliedert. Das genannte Gebiet der Kellerhöfe wurde eheftffalls mit Wirkung vom 1. November 1935 in die Ge⸗ meinde Murg eingegliedert. () Peterszell(Amt Villingen).(Tödlicher Mo⸗ tortkadunfall) Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich in der Nähe des Bahnhofes. Der 20 Jahre alte Fritz Epting als Stockburg wollte mit ſeinem Mokorrad einen Laſtkraft⸗ wagen überholen, als im gleicheſt Augenblick von der ande cen Seite ein Perſonenwagen daherkam. Epting bremſte ſeine Maſchine ſtark ab, kam dabei ins Schleudern und ſlürzte. Er würde ſo ſchwer verletzt, daß der Tod alsbald eintrat. Epting, der als braver fleißiger Menſch bekannt war, ſollte demnächſt zum Militär einrücken. Merkwürdigerweiſe verunglückte ſeine Mutter vor zwei Jahren ebenfalls tödlich, indem ſie im Gtoppertal von einem Auto angefahren wurde. Keine Diktatur, ſondern Führerſtaat Innenminiſter Pflaumer in Lörrach. „Lörrach, 24. Okt. In der großen Kundgebung in der Jeſthalle ſprach Innenminiſter Pflaumer, um hier an der Gtenze in grundſätzlicher Weiſe zu den aktuellen Problemen nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit Stellung zu nehmen. Es iſt nicht ſo, ſo führte er aus, daß Volk und National⸗ ſozialtsmus ein Gegenſatz ſind. Wir haben keine Dik⸗ tatur, ſondern einen autoritären Führerſtagt. In die⸗ em Zuſammenhang ſtreifte der Miniſter auch die Frage der Staatsform und lauter Beifall erſcholl, als er erklärte: Wir haben keine Sehnſucht nach einem Wilhelm II. und 185 auch keinen Wilhelm III., weil wir einen Adolf Hitler aben.“ Im einzelnen ſetzte ſich der Miniſter dann mit der Frage der Religion im neuen Deutſchland, dem Steri⸗ liſierungsgefetz und der Judenfrage auseinander, um dann in der Frage der derzeitigen Exnährungs⸗ lage des deutſchen Volkes alle ängſtlichen Gemüter zu be⸗ zuhigen. Eindrucksvoll wirkte die Schilderung der bisherigen Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung und die beſondere Betonung der Tatſache, daß die Wehr⸗ licht nicht deshalb wiedereingeführt worden ſei, um Krieg zu führen, ſondern um den Frieden zu garantieren, 1 wir zum Wiederaufbau brauchen. Hitlet hat uns den Weg gezeigt, wir werden voll Ver⸗ kauen und Zuverſicht mit ihm marſchieren, ſolange, bis mir das Reich gebaut haben, in dem es unſeren Kindern beſſer geht, als es uns einſt gegangen iſt. Bredau und Klingberg nahmen hier Abſchted von iym, um mit ihrem Fähnlein zum Rödertor weiter hinauszu⸗ keiten— ſie hatten noch einige Stunden Wegs. „Wir ſehen uns wieder, Jörg!“ Handſchlag— Freunde—“ 5 Und Bärbele lag mit geſchloſſenen Augen an ſeiner Bruſt. Tief neigten ſich die beiden Junker. Ergriffen von ihrer Schönheit. Sprengten dann weiter. Heil Junker Jörg!“ g Nun war alle Fröhlichkeit der Welt in ihm „Seid gegrüßt— Rothenburger! Und das Schönſte habt Ir mir wohl vorausgeſchickt— he? Das Bürbele!“— Er ritt der Spitalgaſſe zu. ö g Jreine Angſt, Bärbele! Erzähl mir— ſchnell—ichnell ach ahne ſchon Dein Vater wollte dich— pfui Teufel! ur gemach! Er wird dich nicht anrühren. dabilid durch die ſtaunende Schar der Neugierigen ritt er ahn— bis zu dem Schreinerhauſe. 45 Dröhnend ſchlug ſeine Faust gegen die Tür. Mit ſchlotternden Knien öffnete Kuntz 5 bels dachend fiel die Tür hinter Jorg zu der das Bär⸗ ele auf den Armen hineintrug in das Haus. e 1 kein Stadhaup mann un ein wal, ü um die ſich anſammelnde Menge zu vertreiben u 7 anten um dieſe Zeit vor ed 6 Frankenwei 1 5 ube 8 8 2 2 1 1 Aus den Nachbarländern 5 Der dreifache Giftmord Gegen 100 Mark Gift beſchafft. — Waldſee, 24. Okt. Die dreifache Mordtat des Wit⸗ wers Johannes Guth hat eine weitere Klärung gefunden. Guth und der unter dem Verdacht der Beihilfe verhaftete Gebhard Sieber von Weitbrechts, Gemeinde Eintürnen, ſind einander gegenübergeſtellt worden. Dabei hat ſich ergeben, daß Sieber auf das Verlangen Guths zu dem Zweck, Frau Guth zu ermorden, gegen ein Verſprechen von 100, Mark und einer Autofahrk ein Gift in Pulverform für Guth erworben hat. Da dieſes Gift trotz mehrmaliger Anwendung die gewünſchte Wirkung nicht hatte, beſchaffte ſich Guth durch Sieber ein anderes Gift in flüſſiger Form. Dieſes Gift wurde in Gegenwart Siebers mit Erfolg angewandt. Als Frau Guth das Getränk wegen ſeines bitteren Geſchmacks nicht nehmen wollte, wurde ihr durch Sieber zugeredet. Dadurch hat ſich Sieber der Beihilfe, vielleicht ſogar der Mittäterſchaft an der Mordtat, ſchuldig gemacht. Der Reſt des flüſſigen Giftes wurde dann von Guth ver⸗ wendet, um den beiden Kindern das Leben zu nehmen. — Rudersberg, OA. Welzheim, 24. Okt. Der unab⸗ geſchrankte Eiſenbahnüberganug zwiſchen Rudersberg und Schlechtbach, der ſchon mehrmals Opfer forderte, wurde wie⸗ der Schauplatz eines Zuſammenſtoßes. Als Autovermieter Albert Lang von Mittelſchlechtbach mit ſeinem neuen Laſt⸗ wagen das Bahngleis überfuhr, geriet er vor den gleich⸗ zeitig heranfahrenden Milchzug. Während ſowohl der Laſt⸗ wagen als auch die Lokomotive durch den Zuſammenprall ſtarke Beſchädigungen davontrugen, wurde der Beifahrer durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert und erlitt ſchwere Schnitt⸗ wunden. Der Wagenbeſitzer Lang ſelbſt trug ebenfalls Ver⸗ letzungen davon. A Sterbend unter dem Motorrad aufgefunden. Bei der. Ortſchaft Haid(Oberpfalz) wurde der 21jährige Glasſchlei⸗ fer Johann Ziegler von Neuſtadt mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch unter ſeinem Motorrad liegend aufgefunden. Im Tirſchenreuther Krankenhaus ſtarb Ziegler, ohne das Be⸗ wußtſein wieder erlangt zu haben. Weinleſe im Moſelgebiet.— Die kalte Witterung drängt. Trier. Allenthalben im Weinbaugebiet der Moſel, Saar und Ruwer hat die Traubenleſe zu Anfang dieſer Woche eingeſetzt, nachdem in der Vorwoche die Vorleſe durchgeführt worden war. Die Trauben ſind infolge der naſſen Witterung der letzten Wochen ſehr dünnhäutig geworden! Die ver⸗ gangenen warmen Tage haben eine ſchnelle Edelreffe her⸗ beigeführt, ſo daß mit einer überaus guten Qualität des 1935ers zu rechnen ſein wird. Da in den letzten Tagen ein empfindlicher Kälteeinbruch erfolgte, wird man an der Moſel und Saar die Leſe beſchleunigen. Auf den Höhen ſank in den vergangenen Nächten das Thermometer unter Null. Am Morgen waren die Weinberge weithin mit Rauhreif bedeckt. Das ſchöne Wetter tagsüber läßt die Leſearbeiten in den Weinbergen recht ſchnell vorwärtskommen. Prüm.(Starke Nachtfröſte.) In den letzten Ta⸗ gen iſt eine erneute Kältewelle in das Eifelgebiet eingedrun⸗ gen, die ſich zwar tagsüber weniger bemerkbar macht, da⸗ gegen nachts zu einem Temperaturrückgang bis 6 Grad unter Null führt. Dadurch ſind die noch draußen ſtehenden Feldfrüchte in Gefahr zu erfrieren. Dieſer Umſtand hat die Landwirte zur Beſchleunigung der Feldarbeiten veranlaßt. Man iſt fieberhaft dabei, den letzten Ernteſegen des Jah⸗ res, die Hackfrüchte, zu bergen, damit ſie nicht durch Froſt beſchädigt oder ſogar vernichtet werden. Aber auch die der Herbſtbeſtellung dienenden Feldarbeiten dulden keine Ver⸗ zögerung lehr. Neuwied.(Die neue Rheinbrücke.) Als ſichtbarer Ausdruck nationalſozialiſtiſchen Tatkraft und Aufbauarbeit wurde die große Rheinbrücke Neuwied Weißenthurm im Jahre 1935 vollendet, und am 3. November ds. Is. wird ſie feierlich dem Verkehr übergeben werden. A Benzinexploſion.— Eine Frau ſchwer verletzt. In einem Wohnhaus in Berlin⸗Zehlendorf ereignete ſich eine ſchwere Benzinexploſion. Als eine 37jährige Frau Kleidungs⸗ ſtücke mit Benzin reinigte, ſammelten ſich Gaſe, die durch das Herdfeuer zur Exploſion gebracht wurden. Die Frau wurde durch die Stichflamme getroffen und brach mit ſchwe⸗ ren Brandwunden zuſammen. Gleichzeitig wurde durch den gewaltigen Luftdruck eine Wand erheblich beſchädigt. i Geiſteskranke Mutter tötet ihr Kind. Ein entſetzlicher Vorfall wird aus Bad Godesberg gemeldet. In geiſtiger Umnachtung brachte eine Frau ihrem drei Monate alten Kinde eine tiefe Schnittwunde am Halſe bei. Das Kind konnte nicht mehr gerettet werden. i Das Auto auf dem Bahngleis. Infolge plötzlichen Verſagens des Motors blieb das Aud des Steuerſekretärs Weber von Ebern(Unterfranken) auf dem ſchienengleichen Bahnübergang bei Fiſchbach ſtehen. Im gleichen Augenblick paſſierte ein Güterzug die Stelle. Webek konnte ſich und einen mitfahrenden Knaben im letzten Moment in Sicher⸗ heit bringen. Er hatte aber ſchwere Verletzungen erlitten. Das Auto wurde vom Zuge erfaßt und völlig zermalmt. ar Nachts tödlich verunglückt. Auf der Staatsſtraße nach Aiterhofen fuhr der mit dem Motorrad heimkehrende Kaufmann Wild von Straubing auf den Wagen eines Händlers. Der Anprall war ſo wuchtig, daß der Vorderteil des Motorrades zertrümmert wurde und Wild tot neben dem Fahrzeug liegen blieb. Ab Anhaltender Schneefall im Rieſengebirge. Die in der Nacht zum Dienstag eingetretenen Schneefälle im Rieſen⸗ gebirge haben mit kurzen Unterbrechungen angehalten. Donnerstagmorgen melden Schleſierhaus und Schneekoppe eine Schneehöhe von 50 Zentimeter. Infolge der Verwehun⸗ gen liegt der Schnee ſtellenweiſe 1 bis 1,5 Meter hoch. r Bei Kanalarbeiten verſchüttek. In der Barbaraſtraße in Würzburg wird gegenwärtig ein Kanal ausgehoben. Während der Arbeit würde der 30 Jahre alte Karl Ort aus Effeldorf, der mit dem Einſtampfen von Erdreich beſchäf⸗ tigt war, verſchüttet. Als man den Verunglückten ausge⸗ graben hatte, war er bereits kot. If Tolſchlagsverſuch an der ſchlafenden Frau. Vor dem Schwurgericht Regensburg hatte ſich der. Heinrich Schub von Straubing zu verantworten. Der Angeklagte hatte im Jahre 1932 geheiratet. Schub, ein Trinker, ließ ſeine Frau und die Kinder hungern. Am 21. Mai war die Frau am Ende ihrer ſeeliſchen Kräfte. Sie erklärte ihrem Mann, daß ſie ſich von ihm ſcheiden laſſen wolle. In der fol⸗ genden Nacht ſchlug der nde ſeine ſchlafende Frau mehrfach mit einem Maßkrug auf den Kopf, ſo daß die Ver⸗ letzte erſt nach Wochen wieder aus dem Krankenhaus ent⸗ en werden konnte. Das Urteil lautete auf zwei Jahre . Monate Gefängnis. s Locale ſeu Accliau Derr.* U Schutzhaft wegen Höchſtpreisüberſchreitung. Auf dem Mannheimer Schlachtviehmarkt wurden am 14. und 21. Oktober 1935 zwei Viehhändler in Schutzhaft genommen, weil ſie die von der Hauptvereinigung der deutſchen Vieh⸗ wirtſchaft feſtgeſetzten Höchſtpreiſe für Schweine in beträcht⸗ lichem Maße überſchritten. Tod durch Gasvergiftung. Am 23. Oktober abends wurde in Neckarau eine verwitwete Frau in ihrer Küche tot aufgefunden. Offenbar hat die Verlebte einen Ohn⸗ machtsanfall erlitten und iſt beim Fallen an den Gas⸗ hahn gekommen, ſo daß Leuchtgas ausſtrömte und den Tod der Frau herbeiführte. Vortrag in der Kunſthalle. Statt Prof. Dr. H. Jantzen, der durch ſeine Ueberſiedlung nach München ver⸗ hindert iſt, ſeinen Vortrag über„Adam Elsheimer und ſeine Zeit“ zu halten, wird der neue Ordinarius der Kunſtgeſchichte an der Aniverſität Frankfurt am Main— Profeſſor Dr. A. E. Brinckmann— am Freitag, den 25. Oktober, 20.15 Uhr, über das gleiche Thema ſprechen.— Der Maler Adam Elsheimer, 1578 in Frankfurt am Main geboren, mit jungen Jahren 1610 in Rom geſtorben, gehört zu den ſtärkſten Begabungen der ſo reichen, uns aber immer noch ſo wenig bekannten Kunſt des deutſchen Frühbarocks. Auf internatio⸗ nalem Hintergrund wird mit ihm eine ganz große deutſche Leiſtung ſichtbar, und er ſelbſt greift entſcheidend in das europäiſche Kunſtleben ein. Seine Wirkung reicht bis Rem⸗ brandt. Der Name Prof. Brinckmanns iſt ſeit langem mit dieſem Forſchungsgebiet eng verknüpft, er hat es in ſeinen vielfältigen Verzweigungen ſtudiert und geklärt. — Das Führen von Wareneingangsbüchern. Von zu⸗ ſtändiger Seite wird darauf hingewieſen, daß diejenigen gewerblichen Unternehmen, welche keine im Handelsregiſter eingetragene Firma führen, aber hinſichtlich der Führung von Büchern und der Aufbewahrung von Belegen den Vor⸗ ſchriften des Handelsgeſetzbuches entſprechen, von der Pflicht zur Führung des Wareneingangsbuches ticht ohne weiteres befreit ſind. Wenn dieſe Unternehmer befreit werden wollen, müſſen ſie die Befreiung beim zuſtändigen Finanzamt bean⸗ tragen. Das Finanzamt entſcheidet über den Antrag. Auf Fahrtrichtungsanzeiger achten! Häufig fahren wir hinter älteren Laſt⸗ und Lieferwagen, die plötzlich nach links abbiegen, ohne daß ein entſprechendes Fahrtrichtungs⸗ zeichen ſichtbar Wurde. Es ſind nämlich noch, Wagen im Verkehr, die zwar Fahrtrichtungsanzeiger beſitzen, welche aber direkt am Führerhaus angebracht ſind und den Umriß des Fahrzeuges infolgedeſſen nicht verändern, weil der hin⸗ tere Aufbau überſteht. Im günſtigſten Falle ſteht man den Winker bei unbeladener Pritſche. Die Umrißveränderung bei gezogenem Winker iſt Vorſchrift, aber auch bitter nötig, ſind doch viele Winkerarme nur ſehr klein und ſchwer er⸗ kennbar. Wird alſo dieſe Forderung des Verkehrs nicht erfüllt, muß der Fahrtrichtungsanzeiger mittels eines Ge⸗ ſtelles am Führerhauſe befeſtigt werden, ſo daß er in jedem Falle gut ſichtbar wird. Jeder Beſitzer eines älteren Laſtwagens kontrolliere ſein Fahrzeug daraufhin, ſchon um einer Beſtrafung vorzubeugen. * Reichs beſhilfe für Kinderreiche. Die Stadtverwaltung macht darauf aufmerkſam, daß es im Augenblick zwecklos iſt, Anträge auf Kinderbeihjlfen Reichsmitteln auf Grund des Geſetzes vom 15. Sept. zu ſtellen, da das Reich noch nicht alle notwendigen Vordrucke zur Verfügung geſtellt hat. Es ergeht im Laufe der nächſten Tage geſonderte Bekaßntmachung darüber, wo und in welcher Form die Anträge zu ſtellen ſind. Eigenheim. Wer möchte nicht gern ſo ein kleines Häuschen, da wo er alleiniger Herr des Hauſes iſt. Aber wie bringe ich das Geld dazu auf, dieſe Frage iſt wichtig für den, der ein Eigenheim bauen will. Selbſt⸗ verſtändlich nur durch Sparſamkeit. Wie man Sparen und durch ein wenig Glück man bald dieſen Wunſch zum Eigenheim ſich erfüllen kann, ſoll die morgen Abend im„Reichsadler“ ſtattfindende Verſammlung kundtun. Wer Intereſſe hat, geht dorthin. * Anträge auf Arbeits bücher. Die Friſt, innerhalb der Anträge auf Arbeitsbücher für die nach der erſten Bekanntmachung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung über die Einführung des Arbeitsbuches vom 18. Mai 1935 aufgerufenen Gewerbegruppen zu ſtellen waren, war bereits am 30. 9. 1935 abgelaufen. Es handelt ſich um folgende Gewerbegruppen: 1. In⸗ duſtrie der Steine und Erden; 2. Eiſen⸗ und Stahl⸗ gewinnung; 3. Metallhütten⸗ und Metallhalbzeugwerke; 4. Herſtellung von Eiſen⸗, Stahl⸗ und Metallwaren; 5. Maſchinen, Apparate⸗ und Fahrzeugbau(auch mit Gießerei); 6. Elektrotechniſche Induſtrie; 7. Optiſche und feinmechaniſche Induſtrie; 8. Chemiſche Induſtrie; 9. Papierinduſtrie7 10. Leder⸗ und Linoleuminduſtrie; 11. Kautſchuk⸗ und Asbeſtinduſtrie; 12. Baugewerbe und Baunebengewerbe; 13. Großhandel; 14. Einzelhandel; 15. Verlagsgewerbe, Handelsvermittlung und ſonſtige Hilfsgewerbe des Handels; 16. Geld⸗, Bank⸗, Börſen⸗ und Verſicherungsweſen. Nicht das einzelne Gefolgſchaftsmitglied hat die Aus⸗ ſtellung des Arbeitsbuches beim Arbeitsamt unmittel⸗ bar zu beantragen, ſondern der Betriebsführer iſt ver⸗ pflichtet, die ausgefüllten Anträge ſeiner Gefolgſchafts⸗ mitglieder nach den beim Arbeitsamt zu beſchaffenden, vorgeſchriebenen Vordrucken geſammelt an das Arbeits⸗ amt weiterzuleiten. Dieſe Antragsvordrucke können weder ſchriftlich angefordert, ch vom Arbeitsamt zugeſtellt werden; ſie ſind beim Pförtner des Arbeitsamts in M Za abzuholen. Die Formulare ſind, nachdem ſie von den Ge⸗ folgſchaftsmitgliedern ausgefüllt und vom Betrieb mit einem Prüfungsvermerk verſehen ſind, mit einer nament⸗ lichen Quittungsliſte ſofort beim Arbeitsamt abzuliefern. Soweit demnach für die oben genannten Gewerbegruppen noch Arbeitsbücher ausgeſtellt werden müſſen, macht das Arbeitsamt die in Frage kommenden Betriebsführer letzt⸗ mals auf ihre Verpflichtung, das Erforderliche beim Arbeitsamt ſofort in die Wege 10 leiten, aufmerkſam. Als letzten Termin für die Af Peſerung ng der Anträge ſetzt das Arbeitsamt den 5. November 1935 feſt. Das Arbeitsamt betrachtet alle ſchriftlichen Anfragen betreffs Arbeitsbuch hiermit als erledigt. e Was iſt der Techniſche Dienſt? Mannheim, 24. Okt. Der„Techniſche Reiſedienſt“ iſt Reiſende im Luftmeer Während die Luftſtrömungen für den Ueberlandflie heute im allgemeinen kein gefahrvoller Faktor ſind, bien Der neue Zeppelin vor der Vollendung ſie für den Ueberſeeflieger, für das Ueberſeeluftſchiff in der die neueſte Darbietung, welche der DD in den Dienſt Die Arbeite 55 5 e 550 Oſt⸗Weſt⸗Richtung immer noch ein bedeutendes Hindernis iner Mitglieder geſtel Der Reiſedienſt hat ſeine Ta⸗ ie Arbeiten an dem neuen Luftrieſen„ZL. 129“ ge⸗ Die vorherrſchenden Windſtrömungen errei 115 ſeiner Mitglieder geſtellt hat. Der Reiſedienſt hat ſeine Tä hen mit ſchnellen Schritten ihrem End egen Seit rherkſche⸗. ichen gegen die tigkeit neuerdings auch in Mannheim aufgend 5 gen ſch! 0 9 1 em e entgegen. Sei europäiſche Küſte zu in den Sommermonaten eine Sz J 9 h in th lüfgenommen. Er Jan 5 9 b 3 ne Stärk bietet den Mitgliedern des Duc die Miöglichkeit, ihre] far der weren 101 1 e den on ala dor er? von zwanzig Stundenmeilen im Durchſchnitt, die ſch m Fahrzeuge koſtenlos durch einen Spezialingenieur erſuche mul der Fertigſtellung dieſes Giganten von aller Welt ge⸗ Winter um die Hälfte ſteigert. Außerdem Fahrzeug 0 0 pezialing ur unterſuchen 9 zu laſſen und dient in der Hauptſache dazu, durch regel⸗ mäßige Anterſuchung die Verkehrsſicherheit der Fahrzeuge auf der Straße zu erhöhen. Ein reichhaltiger Werkzeug⸗ und Inſtrumentenbeſtand des Spezialwagens, den der DDA im Gau Baden bereits eingeſetzt hat, bietet dem prüfenden Fachmann die Gewähr, auch den kleinſten Fehler herauszu⸗ finden. Vom Zündkerzenprüf⸗Apparat bis zum ſchweren Wa⸗ genheber iſt alles vorhanden, um in den Dienſt des Auto⸗ mobiliſten geſtellt zu werden. Es beſteht die Abſicht, jebes DDAc⸗Mitglied einmal im Jahre beſuchen zu laſſen, um ihm die einwandfreie Beſchaffenheit ſeines Fahrzeuges zu gewährleiſten. Die Zuſammenarbeit mit den Polizeibehör⸗ den iſt auf beſtem Wege, dienen doch die Anterſuchungs⸗ atteſte den kontrollierenden Verkehrsbeamten gegenüber als Ausweis über den fahrſicheren Zuſtand des Kraftwagens oder Motorrades. Selbſt ein Fahrzeug, das ſich dauernd in tadelloſer ſpannt verfolgt. Jeder Deutſche fühlt, daß es hier auch um ſeine Sache geht, daß auch er Anteil an dem Werk hat, zu dem wir uns durch faſt unüberwindliche Widerſtände in vielen früheren Jahren durchgerungen, daß es das Ver⸗ mächtnis eines deutſchen Mannes iſt, des Grafen Zeppelin, das in unſerer Zeit ſeinem endgültigen Siege entgegenge⸗ führt wird. So haben wir allen Grund, ſtolz zu ſein und mit hoffnungsfrohem Herzen den beginnenden Weg des neuen Zeppelin zu verfolgen. Man hat ſich darüber klar zu ſein, daß dies neue Luft⸗ ſchiff die Aufgabe hat, einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Gebiete des neuartigen Weltverkehrs zu tun, deſſen Beginn ſein kleinerer Bruder„Graf Zeppelin“ ſo erfolg⸗ reich mit den großen Atlantikflügen und der Weltumflie⸗ gung eröffnete. Luftfahrt iſt Trumpf! So lautet die neue Abwandlung des alten Rufes„Seefahrt iſt not!“, der für Jahrtauſende die Welt beherrſchte. Das Starrluftſchiff⸗Sy⸗ 5 7 enthält das Luftmeer gewaltige Zyklongebiete, die in Entfernungen von 500 bis 1000 Meilen voneinander auftauchen. Einzelne dieſer Zyklone nehmen mitunter eine ſolche Ausdehnun an, daß ſie den geſamten Luftraum zwiſchen der amerikg⸗ niſchen und europäiſchen Küſte beanſpruchen. Die Wolken⸗ bänke erheben ſich über dem Atlantik zu gewaltigen Höhen: Byrd war in Höhe von 10 000 Fuß nicht in der Lage, ſie zu überfliegen. Chamberlin berichtete von ſchweren Wol⸗ kengebieten in 18 000 Fuß Höhe, und Haldemann, der 13 000 Fuß hoch einem Sturmgebiet begegnete, erzählt daß deſſen Höhenausdehnung ſeinen eigenen Stand um das Doppelte überragte. 5 Dle Sparkaſſeneinlagen in Baden Die Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen ſind im .. 5. Monat September 1935 von 599.3 Millionen au 600. Pflege befindet, hat Mängel, die— vielfach Kleinigkeiten 555 ne e e iu hier Sie e Millionen Mark geſtiegen. Der Einlagenzuwachs 9210 Ml — in einigen Monaten weiteren Betriebs ſchwerwiegende 9 1 lion Mark ſetzt ſich zuſammen aus 0. Millionen Folgen zeitigen können. Dieſe„Kleinigkeiten“ herauszufinden und den Mitgliedern der Organiſation aufzuzeigen, iſt der hauptſächlichſte Zweck des Techniſchen Reiſedienſtes. Es ver⸗ dient hervorgehoben zu werden, daß die Befunde völlig ob⸗ jektiv feſtgelegt werden; das Fabrikat des begutachteten Wagens ſpielt dabei keine Rolle. Anhand des Unterſuchungs⸗ atteſtes iſt der Kraftfahrzeugbeſitzer imſtande, der Repara⸗ turwerkſtätte gegenüber genaueſtens unterrichtet zu ſein, Ueber⸗ vorteilungen u. a. alſo aus dem Wege zu gehen. Was eine Anterſuchung ergab? Wir ſahen einen großen Perſonenwagen des Baujahres 1934, deſſen Zuſtand ſorgfältigſte Pflege erkennen ließ. An dieſem Fahrzeug fand der Spezialiſt im Verlaufe ſeiner Un⸗ terſuchung immerhin folgende Mängel: 1. Handbremſe nach⸗ ſtellen, da ihre Wirkung wohl gut, jedoch etwas zu ſpät war; 2. geringes Spiel in den Kardangelenken. Der kleine Mangel iſt einſtweilen unbedenklich, kann ſich aber, wenn der Kraft⸗ wagen weitere 5000 km gefahren worden iſt, zu einem ſchwer⸗ wiegenden Anfall auswachſen; 3. Luftfilter reinigen und ölen; 4. Kühler mit einem Spezialgemiſch durchſpülen; 5. Anterbrecherkontakte egaliſieren; 6. für Vertikalwelle zäheres Fett verwenden; 7. Scharnierſtifte einer Wagentüre erneuern, um das„Klappern“ der Karoſſerie zu beheben. Das Kraftfahrzeug iſt zu einer Angelegenheit des ganzen Volkes geworden. Die wachſende Motoriſierung hat, wie die Ziffern der mannigfachen Straßenunfälle erkennen laſ⸗ ſen, eine Steigerung auch der Unfälle durch motorbetriebene Fahrzeuge mit ſich gebracht. Die vielfachen kleinen Arſachen ſolcher Anfälle bei Zeiten abzuſtellen, iſt eine dankenswerte Aufgabe im Dienſte an der Volksgemeinſchaft! CC. 00G0GGGGbGTGTGTGß0G0G0GbGTbTGTPTPTPTbTPTGTGTGTGTGTGbPTGbTGbGbGbGTPbGTbTGTGTPTPTPTbTéTbTbTbTTbTbebbebe Reichsgeldſammlung am 26. und 27. Oktober. Wie in den beiden Jahren der vorangegangenen WSW. Arbeit, ſo wird auch in dieſem Jahre eine Geld⸗ ſammlug für das Winkerhilfswerk im ganzen Reich durchgeführt. Am 26. und 27. Oktober gehen die Sammler mit ihren Liſten von Haus zu Haus und erwarten von unſeren Volksgenoſſen den ſichtbaren Be⸗ weis dafür, daß ſie ſich zum Sozialismus der Tat bekennen, daß ſie opferfreudig ihre Gabe darbringen dem gewaltigen Hilfswerk aller Zeiten, das der Führer am 9. Oktober wieder feierlich eröffnet hat. . Volksgenoſſen! Zeigt der Welt an dieſen Tagen, daß ihr mit eurem Opfer zu den Bedürftigen unſeres Vater⸗ landes ſteht! VCVCVCVCVVCVTVCVCTCTCTVTCTVTVTCTCTCTTTT ebende Rolle ſpielen. Es hat ſie ſchon geſpielt! Der erſte ieg wurde ſchon damals 1917 errungen, als ein deutſches Luftſchiff bieſes Typs als erſtes auf ſeiner Fahrt von Bul⸗ garien nach Chartum(Aegypten) und zurück ohne Zwiſchen⸗ landung eine Strecke von faſt 7000 Kilometern zurücklegte und nach ſeiner Landung noch genügend Betriebsſtoff für weitere 25 Flugſtunden aufzeigen konnte. Der ganzen Welt ſichtbar wurden Wert und Zukunft der Zeppeline im Okto⸗ ber 1924 nach der unvergeßlichen Fahrt des deutſchen Luft⸗ rieſen unter Führung Hugo Eckeners, des Kapitäns auch des„Graf Zeppelin“, von Europa nach Amerika. Damals ſind die großen Staaten, die es ſich leiſten können, ſind Eng⸗ land und Amerika unſerem Beiſpiel gefolgt und ebenfalls zum Bau großer Starrluftſchiffe geſchritten. Mit welchem Erfolg, das zeigten ſchon die nächſten darauffolgenden Jahre: Kataſtrophe folgte auf Kataſtrophe, einer der Luftrieſen nach dem anderen ſtürzte ab, England gab den Bau der Luftſchiffe ganz auf, Amerika ſchränkte ihn bis auf ein eringes ein. Der deutſche Luftſchiffbau in ſeiner unerhörten Zuver⸗ läſſigkeit war unnachahmlich und blieb uns allein vorbehal⸗ ten. Damit auch der Ausbau eines regelrechten Weltver⸗ kehrs, der von der möglichſt ſtetigen Ueberquerung der Weltmeere abhängt, vor allem natürlich von der Verbin⸗ dung zwiſchen Europa und der Neuen Welt. Daß dieſe ſte⸗ tige Ueberquerung möglich iſt, zeigte der hundertſte Flug, den„Graf Zeppelin“ kürzlich zurücklegen konnte. Man kann in Wahrheit ſagen, daß gleichſam ein neuer Ozean dergeſtalt zwiſchen den beiden Erdteilen dem Verkehr eröffnet wurde, ein Gebiet, das in mancher Hinſicht fremder und unbekannter iſt, als das Weltmeer, auf dem Kolumbus den Weg zur Neuen Welt ſuchte. Dies neue Weltmeer iſt das Luftgebiet zwiſchen der europäiſchen und amerikaniſchen Küſte, deſſen gefahrvolle Windſtrömungen, Wolkenbänke, Regen⸗ und Nebelſtürme mit den größten Temperaturſtür⸗ zen die Männer der Flugwiſſenſchaft zum erſten Male zu ergründen ſtrebten. Kolumbus ſtellte die Segel nach unbe⸗ kanntem Ziel, aber er bewegte ſich in einem Element, deſſen Natur und Wirkung allen Seefahrern der Welt durch Jahr⸗ tauſende vertraut war. Die Reiſenden des Luftmeeres ken⸗ nen zwar ihr Ziel, aber die 2000⸗Meilen⸗Zone, die ihre Mo⸗ tore durchraſen, iſt unerforſchtes Gebiet. Ein hoher Pro⸗ zentſatz der erſten wagemutigen Pioniere des Luftmeeres kehrte nie wieder zurück, und niemand erfuhr von der Art des Mißgeſchicks, das ihnen zum Verhängnis geworden war. Zweifellos ſind Luftſchiffe zu dieſen Forſchungszwek⸗ ken beſſer geeignet als Flugzeuge, da ſie größeren Aktions⸗ radius beſitzen, was gleichbedeutend iſt mit der Möglichkeit, unvorhergeſehenen Hinderniſſen ohne unmittelbare Gefahr zu begegnen. f e 55 Mart Einzahlungsüberſchüſſen, 0.1 Millionen Zinsgutſchriften 11 0.2 Millionen Aeberſchreibungen von Depoſitenkonten auf Spareinlagenkonten. Der Einzahlungszuwachs an Sparein⸗ lagen betrug insgeſamt 13.5 Millionen Mark, die Rück zahlungen beliefen ſich auf 12.8 Millionen Mark. Die gegen⸗ über dem Vormonat eingetretene Verminderung der Ein⸗ zahlungen um 1.8 Millionen Mark iſt jahreszeitlich bedingt. Die Spareinlageneinzahlungen ſind im September 1935 2 doch um 1.5 Millionen Mark höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen haben ſich im Monat September 1935 um 2 Millionen Mark ver⸗ mindert. Die Geſamteinlagen der badiſchen Sparkaſſen haben ſomit im Monat September 1935 um 1 Million Mark ab⸗ genommen. Sie betragen auf Ende September 1935 672.3 Millionen Mark. Am 30. September 1934 fonnten die badiſchen Sparkaſſen erſt 627.8 Millionen Mark ausweiſen. 5 Zunahme betrug ſomit in Jahresfriſt 44.5 Millionen r Marktberichte Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 24. Oktober. Von Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Vep⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kap. toffeln 4.1; Salatkartoffeln 12; Wirſing 8 bis 10; Weiß⸗ kraut 6 bis 10; Rotkraut 8 bis 10; Blumenkohl, Stück 10 bis 50; Roſenkohl 30 bis 35; Karotten, Büſchel 5 bis 7 Gelbe Rüben 6 bis 10; Rote Rüben 8 bis 10; Spinat 7 bis 10; Mangold 8 bis 15; Zwiebeln 7 bis 10) Grüne Bohnen 20 bis 35; Grüne Erbſen 35 bis 45; Schwarz wurzeln 30 bis 35; Kopfſalat, Stück 7 bis 12; Endivien⸗ ſalat, Stück 5 bis 12; Feldſalat 40 bis 80; Oberkohlraben, Stück 3 bis 8; Tomaten 8 bis 15; Radieschen, Büſchel 5 bis J; Rettich, Stück 4 bis 12; Schlangengurken, groß, Stic 20 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 3 bis 7; Peterſilie, Büſchel 3 bis 6; Schnittlauch, Büſchel 3 bis 5; Pfifferlinge 0 Steinpilze 60; Maronenpilze 30 bis 35; Grünreizker 30 Aepfel 15 bis 32; Birnen 15 bis 30; Pfirſiche 50 bis 60; Zitronen, Stück 6 bis 7; Bananen, Stück 5 bis 12; Süß⸗ rahmbutter 160; Landbutter 145 bis 152; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, Stück 9 bis 13.5. 8 Wetterbericht Bei Irland iſt ein neuer Luftwirbel aufgetaucht. Unter dem Einfluß dieſer Depreſſion iſt für Freitag und Samstag immer noch unbeſtändiges, vielfach bedecktes und naßkaltes Wetter zu erwarten. Alltliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Reichs⸗Beihilfen für Kinderreiche. Futter⸗ Verſammlungs⸗ Kalender. Achtung Möbelkäufer 8— A= ———— CC AA kartoffel Die Reichsregierung hat durch Verordnung vom 15. September 1935(Reichsgeſegblatt 1 Seite 1160 Fußballvereinigung. Heute abend wie üblich Saaltraining. Beachten Sie, Ne ih g zu kaufen geſucht. Anſchließzend wichtige Spieler⸗Verſammlung. Alle ſwas Klinger, beſchloſſen.% F 4 Spieler werden gebeten, zu erſcheinen. das Möbelhaus Die Beihilfen werden in Form von Bedarfs⸗ 8 5 mit den kleinen e e 1 Die Bedarfsdeckungsſcheine 9 Preiſen bietet: erechtigen zum Kauf von Möbeln, Hausgerät und 1 d E ü Wäſche aller Art. n 1 PAC E 15 1 5 5 5 Zugelaſſen zur Entgegennahme dieſer Scheine ſind i äfts⸗ Gebr. Küchen alle Geſchäfte, die zur Entgegennahme von Bedarfs⸗ Bauplatz e 3 80 Ae Wel e e von 1 deckungsſcheinen aus Eheſtandsdarlehen berechtigt ſind. erichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie Es können nunmehr aber auch alle diejenigen Geſchäfte in der alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, 1 8 910 19 i ae 15 5 17 Bühlerſtraße, Vereine und Private nötigen„ andsdarlehen nicht zugelaſſen ſind, wenn der Inhaber 4 i N Reue Speiſez. ariſch iſt und die Gewähr für die Einhaltung der ge- zirka 3 Ar, billig ee e in gediegener n ſetzlichen Beſtimmung bietet. Anträge auf Zulaſſung zu verkaufen. und zweckentſprechen⸗ 5 1 bisher noch nicht zugelaſſener Geſchäfte ſind ſchrift⸗ 5 der Ausſtatlung. eee lich an die Stadtverwaltung zu richten. Georg Nöſer, von 32.— Oer Oberbürgermeiſter. Neckar-ZBete— Duck erei Schreibt. v.35.— Waſchkomm. m. Immobilien. Marm. v. 18.— RRR! IIb 11 a 5 ü änk in diesem Winter, ist der Ulster 3———— Friſch eingetroffen: e 0 eee ee e Herren— deshalb unsere bedeu- Ab heute bis Montag Pfund 35 Pfg. Nachttiſche v. 4. tende Auswahl: Süßbüclinge 1 stellt sich vor i Geräucherte Lachsheringe u. vieles andere Ulster modernes bro vk. 10. Liune Haid Sic 15 fn Mübel⸗Künger f] Ulster Zet ern g 55. 1 2 8 5 17 2 2 5 5 3 5 f Seengsdat i mate mae kene leer betete dd donde Ralhrein an sse de e e. 75 8 Lachs in Scheiben Ausſtellung in Ein 8 e% Pfund 40 Pfg.]] 6 Stockwerken. in modernen 5 1 23— aus der Stadt Würzburg. i E in reiner Wolle 48.— Liane Haid Heringshappen 10 1 5 g Und trotz dieser mäßigen Preise als Wirtin„Zur Goldenen Gans“. 22 0 oſe Pfg. mee Auf Teilzahlung e ii Gewürz⸗Eſſiggurzen Schnell veraauft:! n o monats- der 40 wockenkten Das deutsche Lied Stück 8 Pfg. und vermietet Darbietungen von Gesanęvereinen Oelſardinen, Sardellen aus allen Gauen, 12 Bismarckheringe Außerdem;.— 1 Lustspiel u. die neue Ufa-Tonwoche. i Bratheringe, Heringe i. Gelee Beginn jeden Abend um 8 Uhr. Vollheringe. iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll, — Der einfachſte billigſte und beſte 5—.„Weg hierzu iſt das N Jaun 3 3 i Jafon ſPürihmein zem d Wants Ir Ursch: unn le. i r bscbens mittel Feinkoſt.. 5 185——