vermochte, n worden. en großen nern, daß Idee diefe drucksvol haften des nen Ver⸗ e bewußt 5, den er der Ge⸗ rivatper⸗ as Leben einzelne amilie in ſein Ver⸗ loſſen zu, reiwillige s Volks, ſat ihren —— eee zeige fen Ihnen allfen helfen n er⸗ Aſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Baugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 luzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- geile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte uu, 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr zanſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Lages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Vote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblart, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Vetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. ruck u. Berlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Hürdle) Wannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 35, Jahrgang elſehung des Gauleiters Loeper Trauerfeier in Anweſenheit des Führers Nach einer kurzen Trauerfeier der nächſten Angehöri⸗ gen des in die Ewigkeit eingegangenen Gauleiters und eichsſtatthalters Loeper wurde die ſterbliche Hülle vom Statthalterhaus in Deſſau in mitternächtlicher Stunde im küben Schein der Fackeln durch ein dichtes Spalier trau⸗ ennder Menſchenmaſſen nach dem Friedrich⸗Theater, der Slätte des Staatsaktes, übergeführt. Ueberall im Reich nehten auf den Gebäuden des Staates und der Bewegung die Flaggen zu Ehren des toten Kämpfers auf Halbmaſt. leber Deſſau lag tiefſte Trauer. Es gab kein Haus, an dem nicht umflorte Fahnen wehten. Am Tage der Bei⸗ ſezung ſtrömten immer neue Menſchenmaſſen nach Deſſau, um Abſchied zu nehmen von dem treuen Streiter Adolf hitlers. In vielen Fenſtern ſah man das Bildnis des Reichs⸗ latthalters mit Blumen geſchmückt und ſchwarz umflort. De Arbeit ruhte teils während des ganzen Tages, teils während der Beiſetzungsſtunden. Die Werke, die Haupt⸗ mann Loeper zu neuem Leben erweckte, lagen ſtill. ihre Be⸗ legſchaften ordneten ſich ein in den Rieſenzug von Deſſau gach Mildenſee. Auch die Geſchäfte hatten geſchloſſen. Im Friedrich⸗Theater war Gauleiter Loeper im Schmucke der Kränze, Blumen und Orden aufgebahrt. Der Alukorden kündete von dem Mute des ehemaligen Pionier⸗ hauptmanns in ſchwerſten Stunden der Bewegung. Viel zu klein war der Raum, um alle die zu faſſen, die dem feier⸗ lichen Staatsakt zum Erlebnis werden laſſen möchten. Alles, was Rang und Namen hatte im Reiche, war anweſend. Die Ankunft des Führers Um 10.45 war der Sonderzug des Führers auf dem Jahnhof eingelaufen. Der ſtellvertretende Gauleiter Egge⸗ ling erſtattete Meldung. In langſamer Fahrt ging es dann nurch ein dichtes Spalier zum Friedrich⸗Theater. Vor dem Theater erſtattete der Diviſionskommandeur dem Führer Reldung, ebenſo die Offiziere der Ehrenkompagnie des In⸗ ſunterie⸗Regiments 33, der Leibſtandarte„Adolf Hitler“ und ber Trauerparade, die ebenfalls vom Infanterie⸗Regiment n geſtellt wurde. Der Führer begab ſich mit ſeiner Be⸗ geitung in das Theater. Er ſprach zunächſt Frau Loeper in herzlichen Worten ſeine perſönliche Anteilnahme aus. stau Loeper nahm zwiſchen dem Führer und dem Stell⸗ berkreter des Führers, Rudolf Heß, Platz. In der großen Trauerverſammlung erblickte man faſt alle Reichsleiter, eichsführer SS. Himmler, SA.⸗Stabschef Lutze, faſt alle Hauleiter, die Miniſter der Länder Anhalt und Braun⸗ ſhweig, das Führerkorps des Gaues Magdeburg⸗Anhalt ſo⸗ wie ſämtlicher nationalſozialiſtiſcher Formationen. Staatsakt im Friedrich⸗Theater Das myſtiſche überirdiſche Parſifal⸗Vorſpiel erklingt. der Geſangchor„Sei getreu bis in den Tod“ leitet über u den Traueranſprachen. Als erſter ſpricht der anhaltiſche Slgatsminiſter Freyberg. Er erinnert an die alte Kampfgemeinſchaft, an die Zeiten, da er als Verteidiger en Hauptmann aus dem Magdeburger Gefängnis führen konnte und ſchildert das Charakterbild des Toten mit den Vorten:„Rückſichtslos gegen ſich ſelbſt, aber unerbittlich 110 die Feinde Deutſchlands führteſt du mit heiligem Eifer id innerer Glut den Kampf. Dein Wort war gewaltig und ſelbann dir die Herzen des ganzen Landes Anhalt. So führ⸗ lit du in Anhalt den Nationalſozialismus zum Sieg.“ Herz⸗ che Worte fand der Miniſter für die Liebe des Dahinge⸗ ſhiedenen zum Lande Anhalt, ſeiner engeren Heimat.„Je⸗ er Biltſteller wurde von dir angehört, ob es kleine oder große Nöte zu lindern galt. Immer warſt du hilfsbereit. i kannteſt und liebteſt in Anhalt jeden Baum und Strauch, uud jeder Menſch in Anhalt, ob jung oder alt, kannte dich 1 hing an dir, unſerem Hauptmann Loeper.“ Nachdem dar Miniſter noch auf die große Liebe des Toten für die ust, in der er ſeine einzige Erholung fand, eingegangen wur ſchloß er mit den Worten:„Dein heiliger Glaube an deulſchland und an die hohe Sendung des Führers iſt bei nne geblieben und wird uns weiter führen. Du biſt dem ührer und dir treugeblieben bis zum Tod.“ 5 Der braunſchweigiſche Miniſterpräſident Kla gges griff ſeichalls zurück auf die Tätigkeit Loepers während der fir pßzeit. Jede Loeper⸗Verſammlung, ſo ſagte er, war fr die kleine Schar der alten Braunſchweiger Parteigenoſſen ile Erholung, eine Kraftquelle und ein Sprung nach vorn 1 zur endgültigen Durchſetzung des Sieges des National⸗ smus. Beſonders hob der Redner die Tätigkeit Loepers 10 dem Gebiet der Volkswohlfahrt hervor. Niemals habe 1105 ihn befriedigter geſehen, als wenn er die Meldung ühegennehmen konnte, daß wieder eine Arbeitsſtätte eröff⸗ „oder gegründet ſei, daß wieder Zehntauſende deutſcher nee dem Elend der Erwerbslosigkeit entriſſen und in 1 155 Beſchäftigung gebracht, daß wieder Hunderte ge⸗ 955 Wohnungen fertiggeſtellt, daß wieder dieſe Gemeinde ſuß jener Kreis ſeine finanzielle Geſundung erreicht und 0 Niese oder jene Verheſſerung im geiſtigen oder kulturellen ler des Landes erreicht ſei. das Wohl der großen Maſſe fülle gaffenden Menſchen lag ihm beſonders am Herzen; er eſich für dae Wohl eines jeden einzelnen verantwortlich Venn etw 5 5 475 4 den schu das imſtande iſt, ſo ſchloß der Miniſter, uns über engen Verluſt 5 1 wir erlitten haben, dann rleigen a hohe Vermächtnis, das uns der dahingeſchiedene ſeterlaſen dat merad und Freund in ſeinem Lebenswerk Mit tiefbew a 0 ewegten, alle Herzen ergreifenden Worten des nes und der Teilnahme 1 5 75 Montag, den 28. Oktober 1935 der Führer Abſchied von ſeinem alten Mitkämpfer und Gauleiter. Der Führer ſagte u. a.: In der Zeit des großen Rin⸗ gens um Deutſchland, als ich auszog, mir eine Schar zu werben, um dieſen Kampf mit mir zuſammen zu beſtehen, da fanden ſich Männer zu einer Gefolgſchaft zuſammen, wie wir ſie nur aus alten Heldenſagen kennen. Aber dieſes Glück langer Jahre, es wird zum Schmerz, wenn ich es nun erlebe, wie der eine oder andere aus diefer Kampfgemein⸗ ſchaft abberufen wird. Zum zweiten Male in dieſem Jahr ſtehen wir an der Bahre eines Kampfgenoſſen in dieſem Streit um Deutſchland. .Er iſt einſt zu mir gekommen, als von dieſer Bewegung nichts anderes zu erwarten war als Opfer und Sorgen, Ver⸗ folgungen und Schmähungen. Er kam zu mir, als ich— ſelbſt ein gefangener Mann, wehrlos und von vielen auf⸗ gegeben— ihm gar nichts bieten konnte. Damals, da ſtieß zu jener Schar unzertrennlicher Männer, die entſchloſſen waren, den Kampf für ein neues Deutſchland unter allen Umſtänden und auf jede Gefahr hin ſofort wiederaufzuneh⸗ men und weiterzuführen, auch dieſer unbekannte Partei⸗ genoſſe. Es war wirklich nur die Liebe zu Deutſchland; denn ſein Eingang in die Bewegung war verbunden mit den ſchwerſten perſönlichen Opfern; denn dieſer Mann war vor⸗ her Soldat geweſen, und er konnte nichts anderes geweſen ſein, als ein Soldat, Soldat aus der ganzen inneren Hin⸗ gabe an dieſem Beruf. Und nun mußte er aus der Armee ſcheiden, da er ſich für die Bewegung entſchied. Das war ſein erſtes ſchweres Opfer, das erſte Zeugnis der Liebe zu Deutſchland. Und dieſer Mann der grenzenloſen Liebe zu Deutſchland war auch ein Mann eines unerſchütterlichen Glaubens. Wir haben damals nicht davon geredet. Aber die ihn kannten und erlebten, die haben ihn kennengelernt als ei⸗ nen Mann des unerſchütterlichen Glaubens, der in keiner Sekunde daran zweifelte: Deutſchland wird wieder aufer⸗ ſtehen durch dieſe Bewegung. Es muß uns gelingen, und es wird uns gelingen, mag gegen uns ſtehen, wer will! Und dieſer Glaube, der ſich bei ihm in einer klaren und hellſeheriſchen Hoffnung offenbarte, der hat ſich ver⸗ bunden mit einer einzigartigen Treue. Es iſt heute für Millionen, die zu uns geſtoßen ſind nach dem großen Kampf, und für die Millionen, die, vielleicht gebannt von dem Erfolg der Bewegung, neben uns und hinter oder ſeit⸗ wärts von uns marſchieren, gar nicht verſtändlich, was dieſe Bewegung von ihren Mitkämpfern an Treue fordern mußte, wie groß die Verſuchungen waren, die laufend an die ein⸗ zelnen Männer herangetreten find. Wenn ich ſelbſt damals als der beſtgehaßte Mann in Deutſchland ſtand, wie leicht konnte da nicht die Verſuchung an den einen oder anderen herankommen und ihm den Zweifel eingeben, ob es wohl gelingen kann, und ſelbſt, wenn es gelingen ſollte, ob das wiederum der Mann iſt, der dieſes Werk zum Erfolg führen wird, ob nicht das Schick⸗ ſal einen anderen beſtimmtk hat, oder ob die Zeit dazu über⸗ haupt ſchon gekommen iſt? Ich weiß, es gibt keinen dieſer Mitkämpfer, auf den nicht dieſe Verſuchung geſtoßen wäre. Einige ſind ihr erlegen, die große, die weitaus große Mehr⸗ zahl meiner alten Garde aber, ſie hat ſtandgehalten. Aber auch unter denen, die ſtandhielten, ragten wieder einige hervor, die über jede ſolche Anfechtung geradezu turmhoch erhaben ſchienen. And einer unter dieſen Allertreueſten, das war der Parteigenoſſe Loeper. Ich weiß das. Wir haben in der Kampfzeit nie davon ge⸗ redet, es hätte das ja auch keiner verſtanden. Ich habe das niemals öffentlich erklärt. Aber heute, an der Bahre meines toten Kampfgenoſſen, da muß ich das ausſprechen, nicht mehr für ihn, aber für Deutſchland, für die deutſche Jugend, daß ſie ſich ein Vorbild nehmen möchte, und daß ſie verſtehe, daß dieſes neue Reich uns nicht geſchenkt wor⸗ den iſt, ſondern ſchwer erkämpft werden mußte, daß die⸗ ſer Kampf ein ſorgenvoller war, und daß in dieſem Kampf die Männer ſich bewähren mußten, daß nur ein Uebermaß an Liebe zu Deutſchland, an Glauben, Opferwilligkeit und Treue dieſen Kampf gewinnen ließen. Das muß das deutſche Volk wiſſen! Denn ich will, daß die Namen dieſer erſten Apoſtel unſerer Bewegung eingehen in die Ewigkeit der deutſchen Geſchichte. Das iſt der Dank für ihre Treue, das haben ſie verdient. Und das hebt ſie hervor gegenüber jenen, die ſchwach geworden ſind und daher einmal auch dem Vergeſſen verfallen werden. Parteigenoſſe Loeper iſt vielen von uns ein Vorbild ge⸗ weſen auch in ſeiner menſchlichen Einfachheit, in ſeiner per⸗ ſönlichen Schlichtheit und dem Fehlen jedes Pathos; nichts als ein Diener an unſerem großen gemeinſamen Werk! Der Hauptmann der Pioniere des Weltkrieges, er iſt ein Haupt⸗ mann und Pionier geworden der nationatſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung, unſerer Revolution und damit unſeres neuen Deutſchen Reiches. Er iſt damit kein Mann der Bergangen dieſen Kampf in ſeinem Leben kämpfte, t. Indem er er für uns weiter in ſeinem Tode. Er iſt ein Mann für die deutſche 7 f kunft. Er verdient es, daß er wird aus Maſſe der Hunderktauſende und Millionen, um der Nation vorgehalten zu werden für alle Zeiten. Und dieſes gilt beſonders für die 3 Jugend. Sie ſoll das hören, und ſie ſoll davon lernen! ſoll es wieder wiſſen, daß männertreue Gi Ac. nicht nur Tugend der alten Germanen geweſen iſt. Das neue Reich hat ſich auf dieſer Tugend aufgebaut. Es ſtände nicht, wenn nicht dieſe Gefolgſchaftstreue dieſem Reich zugrunde gelegen wäre. die Halle. Nr. 252 Es iſt ein wunderbares Leben damit abgeſchloſſen. Wir alle aber ſind heute von tiefer Trauer befaßt, von tiefer Trauer, daß unſer Parteigenoſſe, unſer Gauleiter und unſer Reichsſtatthalter uns ſchon verlaſſen mußte, einer der Alten Garde. Es zieht ſich uns das Herz zuſammen, wenn wir ſehen, wie ſich damit unſere Reihen langſam zu lichten be⸗ ginnen. Allein, indem das Alte vergeht, iſt das Junge nach⸗ gewachſen! Denn dieſe Alte Garde har nicht umſonſt gelebt, hat nicht umſonſt gekämpft und nicht umſonſt geſtritten. Aus ihrer Arbeit und ihrem Wirken iſt Deutſchland der reichſte Segen enkſproſſen— und einer der geſegnetſten Män⸗ ner iſt unſer Parteigenoſſe Hauptmann Loeper. Letzte Fahrt nach Mildenſee Der Trauermarſch aus der„Götterdämmerung“ drückte all das aus, was mit Worten nicht mehr zu ſagen iſt. Dann ertönte das Lied vom guten Kameraden. Der Sarg wurde auf eine Lafette getragen und durch ein faſt unüberſehbares Meer von trauernden Volksgenoſſen nach dem ſtillen Milden⸗ ſee übergeführt, wo die Beiſetzung ſtattfand. Vor der Lafette mit dem Sarg ſchreiten die Ehrenfor⸗ mationen und Kranzträger, die Ehrenkompagnie der Wehr⸗ macht und die Ehrenkompagnie der Leibſtandarte„Adolf Hitler“. Hinter dem Sarg gingen die Geiſtlichen. Dann folgen der Führer, der Stellvertreter des Führers und das geſamte Führerkorps der NSDAP. Vor der Gedenkhalle an der Mulde bildet nun die Ehrenformation ein Viereck, in deſſen Mitte der Führer mit dem Führerkorps der Partei Aufſtellung nimmt. Die Gauamtsleiter heben den Sarg von der Lafette und tragen ihn auf den Katafalk, der vor der Gedenkhalle errichtet iſt. Der Geiſtliche ſpricht, ſpricht von der Treue, die das beſtimmendſte Merkmal im Weſen und Leben des Gauleiters Loeper geweſen iſt. Dann nimmt im Namen des Gaues und der Bevölke⸗ rung im Gau Magdeburg ⸗Anhalt der ſtellvertretende Gau⸗ leiter Eggeling Abſchied von dem Gauleiter. Die Beiſetzung Drei Ehrenſalven hallten über den Sarg hinweg. Un⸗ ter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden tragen dann die engſten Mitarbeiter des Gauleiters den Sarg in Nun klingt die Verbindung vom Tod zum Le⸗ ben, die Hymne der deutſchen Revolution auf, das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied. Allein ſchreitet der Führer die ſchwarz ausge⸗ ſchlagenen Stufen empor und begibt ſich noch einmal in die Halle, um eine Minute kurzen Gedenkens am Sarge ſeines Gefolgmannes zu verweilen. Dann betreten die übrigen Angehörigen des Führerkorys die Halle, und eine Flut von Kränzen und Blumen ver⸗ wandelt ſie bald in ein Meer von Grün, Rot und Weiß. Oeuiſchlands kolonialer Wille Eine Rede des Reichsſtatthalters v. Epp. Hannover, 28. Oktober. Im Kuppelſaal der Stadthalle zu Hannover fand eine große, aus allen Bevölkerungsſchichten ſtark beſuchte Kolonial⸗ kundgebung ſtatt, in deren Mittelpunkt eine Anſprache des Reichsſtatthalters Ritter v. Epp ſtand. Der Redner knüpfte an die bevorſtehende Denkmalsweihe für Dr. Karl Pe⸗ ters an, die der äußere Anlaß für dieſe Kundgebung geweſen ſei. Dieſe Karl⸗Peters⸗Ehrung ſei bezeichnend für den Fortſchritt des kolonialen Willens im deutſchen Volk und für das erwachende Verſtändnis für die koloniale Frage überhaupt. Schon der Reichskolonialtag in Freiburg und die Weihe des Kolonialkriegertages in Düſſeldorf ſeien ſolche Symptome geweſen. „Wir ſtehen heute in einer Zeit“, ſo erklärte Nitter v. Epp u. a.,„in der der Kolonialgedanke erneut aufgegrif⸗ fen wird. Daher kann ich nur beſonders unſerer Jugend empfehlen, ſich in die lehrreiche Lebensgeſchichte von Karl Peters zu vertiefen. Die Triebfedern det Kolonialtätigkeit waren verſchieden, aber das Entſcheidende war immer das Wachstum eines Volkes und die Notwendigkeit der Schaffung eines Lebensraums, um die Quellen für den Lebensunterhalt eines Volkes zu erleichtern. Das war auch der Gedanke von Karl Peters, den Auswanderungsſtrom in Gebiete zu leiten, die dem deutſchen Staat gehören und die für die Heimat Roh⸗ ſtofflieferant ſein konnten.“ Ein Akt freiwilliger Diſziplin Der Verband Evangeliſcher Geſellenvereine Deutſchland⸗ hat, wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, dem Reichs⸗ leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, ſeine Selbſt⸗ auflöſung gemeldet. In dem Schreiben der evangeljſchen Geſellenvereine heißt es: Die evangeliſchen Geſellenvereine haben ihren Auftrag erfüllt. Es iſt das hohe Verdienſt der Deutſchen Arbeits⸗ front, daß wir evangeliſchen Handwerker feſtſtellen können: der Marxismus findet im Handwerkerſtand keine Stätte mehr, in der er ſich einniſten kann. Der Grund für das Sonderdaſein konfeſſioneller Geſellenvereine iſt damit hin⸗ fällig geworden. RNeichsorganiſationsleiter Dr. Ley führte in ſeinem Antwort⸗Schreiben u. a. folgendes aus: „Ich nehme mit Intereſſe von der Selbſtauflöfung der epangeliſchen Geſellenvereine Kenntnis und begrüße ſie als einen Akt freiwilliger Disziplin der bisher in ihren Reihen ſtehenden deutſchen Volks⸗ und Parteigenoſſen.“ 9 Das Buch im neuen Deutſchland Dr. Goebbels zur Woche des deutſchen Buches. Weimar, 27. Oktober. Reichsminiſter Dr. Goebels ſprach am Sonntag miitag in der Weimar⸗Halſe in Weimgt auf der Kundgebung zur Eröffnung des deulſchen Buches. g Nach einer einleitenden Würdigung Weimars als der Stadt Goethes und Schillers und damit als der Stadt deut⸗ ſcher Dichtkunſt kam Dr. Goebbels auf den Wert der deut⸗ ſchen Dichtung und des deutſchen Buches zu ſprechen. „Völker und Zeiten mögen vergehen, bleiben aber wird das, was ihre Staatsmänner und Soldaten an geſchichtli⸗ chen Leiſtungen vollbrachten, was ihre Bildhauer und Bau⸗ meiſter in Marmor und Stein verewigten, was ihre Dich⸗ ker und Denker an Anſterblichkeit dem Buch einhauchten. Staatsgebilde und Kriegsbildwerke, Bauten und Bücher ſind die Mittel, mit denen ein Volk ſein Leben über die Jahrkauſende hinweg erhalten kann.“ Das ſei aber nur dann möglich, wenn die Kraft, die ſie im Innern beſeelt, dem Volke ſelbſt entſpringt.„Die erſte Aufgabe, die wir nach der Machtergreifung zu löſen hatten, war die radikale Säuberung des deutſchen Schrifttums von der ſchmählichen literariſchen Hinterlaſſenſchaft der li⸗ heralen Zeit, die dem echten und guten Buch den Weg zum Volk verſperrte.“ Dieſe Säuberung habe dann im Aufbau des Standes ihre Weiterführung gefunden. Während die Organiſationen des liberalen Staats als reine Intereſſenverbände nur die Aufgabe hatten, ihre Mitglieder wirtſchaftlich zu betreuen, ſeien die Organiſationen im nationalſozialiſtiſchen Staat verpflichtet, durch unabläſſige Schulung und Erziehung ihrer Angehörigen das nationale Verantwortungsgefühl wachzu⸗ halten. Dieſem Zweck diene vor allem die im Laufe des letz⸗ ten Jahres geſchaffene Reichsſchule des deutſchen Buchhandels. Während früher der Börſenverein deutſcher Buchhändler reiner Prinzipalsverband geweſen ſei, umſchließe er heute mit dem Bund reichsdeutſcher Buchhändler in einheitlicher Zuſammenfaſſung Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Da das Buch für Millionen Volksgenoſſen vor allem ein Mittel der Unterhaltung und Entſpannung im ſchweren Alltag ſei, erſcheine es um ſo wichtiger, daß ſeichter Kitſch und geiſtloſe Amüſierware durch hand⸗ feſte und brauchbare Tageskoſt erſetzt würden. Unterhaltung dürfe nicht mit Volksverdummung und gewiſſenloſer Geſchäftemacherei gleichgeſetzt werden. Darum ſei es eine gebieteriſche Aufgabe, produktiv und an⸗ regend einer guten und brauchbaren Unterhaltungsliteratur den Weg zum Volk zu eröffnen und ihr weiteſte Entwick⸗ lungsmöglichkeiten zu ſichern. Daneben ſtünden die umfang⸗ reichen Maßnahmen zur Förderung dichteriſcher und ſchriftſtelleriſcher Werke von Rang, denen der Eingang ins Volk müſſe. „Mit den Mitteln toderner Propaganda,“ ſo erklärte Dr. Goebbels,„haben wir hier vorbildlich zu wirken ver— ſucht und jungen, bisher noch unbekannten Kräften, die zu⸗ meiſt aus der kämpfenden Bewegung hervorgegangen ſind, die Möglichkeit freien und ſorgenloſen künſtleriſchen Schaf⸗ fens gegeben. Es hat an dieſen ſtarken Kräften niemals ge⸗ fehlt, auch zu unſerer Zeit nicht. Sowohl im Jahre 1933 wie im Jahre 1934 konnte der deutſche Nationalpreis alten Kämpfern der Bewegung verliehen werden, und zwar für Werke, die weit über das zeitgenöſſiſche Schaffen hin⸗ ausragten.“ Erfreulicherweiſe hätten ſich auch zahlreiche öffentliche Körperſchaften und private Vereinigungen durch Stiftung von Preiſen an der Unterſtützung des dichteriſchen Schaf— fens in Deutſchland beteiligt. Es gelte aber, auch dafür zu ſorgen, daß die Schätze deutſchen Geiſtes und deutſcher Dichtung über den engen Rahmen einer ſchmalen Bildungsſchicht hinaus den Weg in die breiten Maſſen des Volkes finden. Daxum habe die Reichsſchrifttumskammer in der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft deutſcher Buchwerbung all die Kräfte zuſammengefaßt, die ſich dieſer Aufgabe widmeten. Dieſem Ziel diene auch die„Woche des deulſchen Buches“. Im Gegenſatz zu dem einen„Tag des Buches“ der Vergan⸗ genheit gehe es dabei nicht um eine zu nichts verpflichtende Verbeugung. Es gehe vielmehr um die tiefgreifende und weitreichende Wirkung des Buches im Volke ſelbſt. „Es wird in dieſer Woche kaum eine Stadi in Deutſch⸗ land geben, in der gicht in großen gundgehungey und Ver⸗ anſtaltungen das d ß) zu Worte käme, Laum eine ee die ſich nicht in irgendeiner Weiſe an dieſer großzügigen Werbung beteiligte. In allen Ländern und Erdteilen der Welt finden ſich deutſche Volksgenoſſen zu⸗ ſammen, um ihr Bekenntnis zum nafſonalen Geiſtesgut ihres Heimaklandes abzulegen. Das in der ganzen Welt von den Federhelden des Li⸗ beralismus als geiſtfeindlich und barbariſch hingeſtellte na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſchland gibt damit allen Völkern ein Beiſpiel: Im Bekenntnis zum eigenen Geiſtesgut drückt es ſeine Ach⸗ tung und Bewunderung vor dem Geiſtesgut anderer Na⸗ tionen aus und glaubt auch hierin ſeinen Beitrag zur ſee⸗ liſchen Verſöhnung der Völker zuzuſteuern, die dem politi- ſchen Frieden immer vorauszugehen pflegt. Der Rede des Miniſters folgte langanyaltender Beifall. Vorher hatte der Präſident der Reichsſchrifttumskammer Hanns Johſt u. a. folgendes ausgeführt: Im Gegenſatz zu anderen Spra⸗ chen verknüpft ſich uns, ſo ſagte er, mit dem Wort Buch kein liberaler Begriff. Nicht die Liberalität iſt uns erſtre⸗ denswerk, ſondern die innere Notwendigkeit allein bleibt ausſchlaggebend. Von der nationalſozialiſtiſchen Enzyklopä⸗ die, von Hitlers Werk„Mein Kampf“ her entwickelt ſich ein neues Schrifttum. Die Macht iſt durch die Stoßkraft der Bewegung gewonnen. Dieſen Sieg auch zum Gewinn für alle Deutſchen wer ⸗ den zu laſſen, iſt die Loſung dieſer Buchwoche, d. h. die Lo⸗ ſung: Mit dem Buch in das Volk.“ freigemacht werden er Die deulſchen Panzerſchiffe in Funchal. Die beiden Pan⸗ zerſchiffe der deutſchen Kriegsmarine„Deutſchland“ und F er Linie 0 2 0. 5. ie in den Allanttt ausgelaufen wat vox 8 chal auf Madeira geankert.. en Hermann Göring in Breslau Der Miniſterpräſident auf dem ſchleſiſchen Gautag. Breslau, 27. Oktoher. Die Ehrenbürgerurkunde der ſchleſiſchen Landeshaupfſtadt Breslau wurde im Rahmen einer Jeierſtunde im Remer des Breslauer Rathauſes dem preußiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten und General der Luftfahrt Hermann Göring durch Oberbürgermeiſter Dr. Friedrich feierlich überreicht. Oberbürgermeiſter Dr. Friedrich führte u. a. aus, daß durch den Beſuch des Miniſterpräſidenten das Rathaus zu⸗ gleich ſeine Weihe erhalte, nachdem es ſoeben in ſeinen hauptſächlichen Teilen nach jahrelangen Erneuerungs⸗ arbeiten fertiggeſtellt und von den weſensfremden Zutaten der liberaliſtiſch⸗individualiſtiſchen Verfallszeit gereinigt worden ſei. Der Oberbürgermeiſter überreichte dem Mini⸗ ſterpräſidenten ſodann die Ehrenbürgerurkunde, die ebenſo wie das Behältnis ein Erzeugnis Breslauer Kunſtfertigkeit darſtellt. Den Deckel des Behältniſſes ſchmückt ein Nephrit, jener typiſch ſchleſiſche Halbedelſtein, der nicht weit von Breslau am Fuße des Siling, des alten heiligen Berges der Vandalen, gebrochen wird und in Ur⸗ zeiten bereits verarbeitet worden iſt. Miniſterpräſident Göring hob in ſeinen Dankesworten die Bedeutung Schleſiens für das ganze Reich hervor. So wie im Weſten, Süden, Nor⸗ den gewaltige Bollwerke des Deutſchtums feſt auf deutſcher Erde ſtehen, ſo ſei Breslau das Bollwerk des Deutſchtums im Südoſten und möge dies bleiben und für alle Zeiten eine hohe Kulturſtätte deutſchen und ſomit nationalſozialiſtiſchen Geiſtes werden Auf dem Wege vom Rathaus zur Jahrhunderthalle ſtand trotz des anhaltenden Regens die Menge in dichten Reihen Spalier. Ueberall, wo der Wagen des Miniſterpräſidenten erkannt wurde, brach die Bevölkerung in ſtürmiſche und herzliche Begrüßungsrufe aus. 5 Das weite Rund der Jahrhunderthalle war mit den Fahnen und Sinnbildern der Bewegung würdig ausgeſchmückt. Schon ſtundenlang vorher war die rund 20000 Sitzplätze enthaltende weitaus größte Kuppelhalle der Welt bis auf den letzten Platz gefüllt. Gauleiter Joſeph Wagner eröffnete die erweiterte politiſche Führertagung im Rahmen des ſchleſiſchen Gautages mit einem Gedenken an den am gleichen Tage zu Grabe getragenen Gauleiter von Magdeburg⸗Anhalt und Reichsſtatthalter von Anhalt⸗Braun⸗ ſchweig, Hauptmann Loeper. Die Fahnen ſenkten ſich und die SA.⸗Kapelle ſpielte das Lied vom guten Kameraden. Darauf ergriff der Miniſterpräſident Göring, wiederum auf das ſtürmiſchſte begrüßt, das Wort zu eingehenden Aus⸗ führungen über das Thema„Partei und Staat“. Immer wieder unterbrach ſtürmiſcher Beifall ſeine Ausführungen. Der italien beſſiaiſche Kunſläkt England macht mit den SanktionenErnſt Am Dienstag krift ee gegen Italien London, 27. Oktober. Die finanziellen Sühnemaßnahmen Englands gegen Italien, d. h. das Berbol der Gewährung von Anleihen und Krediten, treten am Dienstag in Kraft. Das engliſche Schatzamt, von dem die Anweiſung ausgeht, hat den 29. Oktober gewählt, weil es annimmt, daß auch den übrigen Jinanzmärkten der Welt dieſer Jeitpunft genehm fein werde, ſo daß durch ein gemeinſames Vorgehen die beſt⸗ mögliche Wirkung erzielt werden könne. Der Zeitpunkt für die Anwendung der wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen wird unmittelbar nach dem Vorliegen des Beſchluſſes des Verbindungsausſchuſſes des Völkerbun⸗ des feſtgeſetzt werden, der am 31. Oktober zuſammentritt. Auch in dieſem Falle iſt mit einer unverzüglichen Inkraft⸗ ſetzung zu rechnen. Für Zuwiderhandlungen gegen die finanziellen Sühnemaßnahmen ſind Gefängnisſtrafen bis zu zwei Jahren und Geldſtrafen bis zu 100 Pfund feſtge⸗ ſetzt worden. Lavalgs Vermittlungsbemühungen Ablehnende Haltung Englands gegen Muſſolinis Jorde rungen. Paris, 28. Oktober. Die diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen Rom und London und zwiſchen Paris und London ſtoßen nach An⸗ ſicht der großen Pariſer Blätter auf bedeutende Schwierig⸗ keiten, da man engliſcherſeits ſehr unnachgiebig ſei. Der eng⸗ liſche Botſchafter in Baris ſoll am Samstag dem franzö⸗ ſiſchen Miniſtervräſidenten mitgeteilt haben, daß ſeine Re⸗ gierung die italieniſchen Vorſchläge augenblicklich nicht be⸗ rückſichligen könne. Die Vermittlungsbemühungen Lavals dürften in den kommenden Tagen einen vorübergehenden Stillſtand erfah⸗ ren, da der franzöſiſche Miniſterpräſident durch die Aus⸗ arbeitung der beabſichtigten neuen Geſetze ſtark in Anſpruch genommen iſt, die unbedingt noch vor Ende des Monats erlaſſen werden müſſen, da die Vollmachten der Regierung am 31. Oktober ablaufen. Unterwerfung weiterer Häuptlinge und Ortsälteſten. Wie aus Rom gemeldet wird, iſt es den an der Süd⸗ front kämpfenden italieniſchen Truppen gelungen, unter der Führung von Tanks bis in das Tal von Burei vorzuſtoßen. Feindliche Truppen in dieſem Gebiet ſind zerſtreut worden. Im Verlaufe dieſer Kämpfe, in denen die Abeſſinier hart⸗ näckig Widerſtand geleiſtet haben, ſollen die Italiener zahl⸗ reiche Gefangene gemacht haben. Ueber die weiteren Kämpfe teilt der italieniſche Heeres⸗ bericht u. a. mit:„An der Eritrea⸗Front wurden vom Ein⸗ geborenenkorps die Bewegungen zur Beſetzung der Gegend des Fluſſes Faras Mai aufgenommen. Häuptlinge und Ortsälteſte dieſer Gegend haben ſich be⸗ 525 e Sie 8 55 Bevöl 8255 5b 1255 dige durch unſere Truppen. Weitere pt⸗ 2 5 A e ihre Unterwerfung vollzogen. Geſtern meldeten ſich in unſeren Linien der Degeac Atzebaha Abraha, Ae. von Tzellim Biet, der Anterhäuptling Gabre Selaſſie Neguſſie, Sohn des Degeac Neguſſie, ferner Ligg a it dem Anterhäuptling Tedla Schalu und i ch in der Gegend von Tzellemti auf dem VVV Die Luftwaffe hat Aufklärungsflüge über dem Auſſa. gebiet ausgeführt, ohne etwas Bemerkenswertes zu beob⸗ achten. An der Somalifront iſt nichts Neues zu verzeichnen Geſundheit und Stimmung der Truppe iſt vorzüglich.“ Graf Vinci auf der Heimfahrt Der bisherige italieniſche Geſandte in Addis Abeba, Gra Vinci, hat in einem Sonderwagen des fahrplanmäßigen Zu⸗ ges Addis Abeba verlaſſen. Die Ahreiſe vollzog ſich unauffäl. lig. Der Sonderwagen wurde erſt kurz vor der Abfahrt an den Zug angehängt. Die letzten italieniſchen Handelsvertre⸗ ter werden in Modjo in den Zug ſteigen. Muſſolini an die Gchwarzhemden Ein Tagesbefehl zu Beginn des faſchiſtiſchen Jahres 14. Rom, 28. Oktober. Zum Jahrestag des Marſches auf Rom, der am Sonn. tag in der üblichen Weiſe mit der Einweihung von öffent⸗ lichen Gebäuden, Straßenanlagen und Waſſerwerken und als wichtigſtes Ereignis mit der Einweihung des elektriſchen Bahnbetriebes auf der Strecke Neapel— Florenz feſtlich he. gangen wurde, wird ein Tagesbefehl Muſſolinis veröf fentlicht, in dem es u. a. heißt: „Schwarzhemden ganz Italiens! Der 13. Jahrestag des Marſches auf Rom findet das italieniſche Volk in ge⸗ ſchloſſenen Maſſen um das Regime geſchart, ſeit dem 2. J, tober mit einem in der Geſchichte einzigartigen General. appell geiſtig mobiliſiert, bereit zu ſedem Ereignis. 13 Jahre des Regimes ſind nicht umſonſt geweſen. Die Welt der plutokratiſchen und konſervativen Eigenſucht muß zwangsläufig davon Kennt nis nehmen. Schwarzhemden ganz Italiens! Wir ſtehen in einer Zeit, in der man den Stolz zum Leben und zum Kampf fühlen muß. Wir ſtehen in einer Zeit, in der ein Volk mf dem Metermaß der feindlichen Kräfte ſeine eigenen Jähig⸗ keiten zu Widerſtand und Sieg mißt. Gegenüber der Drohung einer wirtſchaftlichen Belagerung, die die Geſchichte zu einem widerſinnigen Verbrechen tene peln wird, werden alle Italiener, die dieſes Namens wert ſind, den Kampf aufnehmen und den unentwegteſten W. derſtand leiſten, werden zwiſchen Freund und Feind unter, ſcheiden, werden die Erinnerung und die Lehren lange in Gedächtnis behalten und von den Vätern auf die Söhne und Enkel weitertragen. Legionäre der Revolution! In der Pflicht und im Opfer, mut müßt Ihr in den erſten Reihen ſtehen. Ich bin ſicher, daß Ihr jedem Appell ſofort Folge leiſten und den alten Schlachtruf zum Himmel ſenden werdet, in dem ſich 44 Mil lionen Italiener zuſammenfinden: A noil Im Palazzo Venezia empfing Muſſolini 510 Bauern aus allen Provinzen Italiens, an die er wie alljährlich Geldpreiſe von insgeſamt einer halben Million Lire verteilte. Muſſolini hielt bei dieſer ge legenheit eine Anſprache an die„Eroberer der Scholle“, dee mit ihren 24 Millionen einer der Grundpfeiler des faſch ſtiſchen Italiens ſeien. Muſſolini gedachte dann des im So mer auf dem Flug nach Eritrea abgeſtürzten Lander ſchaftsminſſters Razza,„deſſen Tod von einem tiefen Ge heimpis umwoben bleibe“. Ferner erinnerte er an die ila⸗ lieniſchen Soldaten in Oſtafrika. Bei keiner früheren ge ſchichtlichen Ueberzeugung ſei das ganze italieniſche Volk überzeugt geweſen von der Richtigkeit ſeiner Sache wie heute. Bei einem kurzen Empfang der in⸗ und ausländiſchen Preſſe unterſtrich Muſſolini die Treue des italienischen Bauern zur Regierungsform und erklärte die ſoziale Re volution des Faſchismus könne durch das Unternehmen in Afrika auf keinen Fall aufgehalten, eher noch beſchleung werden Sturmflut an der Oſtſee ö Schweres Unwetter an der pommerſchen Küfte. Durch ſchweren Nordoſtſturm, der im Küſtengebiet zel weiſe Windſtärke 9 bis 12 erreichte, und anhaltende Regel fälle wurden an der ganzen pommerſchen Küſte große Sc den angerichtet. Im Stettiner Hafengebiet ergab ſich abends hol, waſſergefahr, ſo daß die Siedler in verſchiedenen Bein ihre Häuſer räumen mußztten und auf höhergelegenes 15 lände flüchteten. Hausgerake und Vieh wurden dürch hi mannſchaften gerettel. Waſſerſchutzpolizei, Pioniere, M. beitsdienſt und Techniſche Nothilfe mußten zur Hilfeleiſung eingeſetzt werden. 5 Auf Uſedom richtete der Sturm vor allem an der Si küſte bei Koſerow und Zempin große Verheerungen al. an die Bruſt im Waſſer ſtehend, verſuchten die Fiſcher, az ihren überſchwemmten Booten wenigſtens die Motoren retten, was aber nicht gelang. Auch hier mußten Hl mannſchaften eingeſetzt werden. Von der Rügenküſte werden ebenfalls schwer Sturmſchäden gemeldet. Eine ganze Reihe von Motorbonn iſt von den anſtürmenden Wogen vollkommen zerſcne worden. Schwere Wellen ſchlugen gegen die Saßnitzer 10 ufer und unterhöhlten alte Buchenbäume, die dann von e her der Sturm in die See ſtieß. An den Kreideufern stürzen große Geſteinsmaſſen ab. N Verheerungen auf Bornholm Durch einen heftigen Nordoſtſturm an der Nord. 1 Oſtküſte der däniſchen Inſel Bornholm, wie man ihn 55 Sturmflut von 1913 nicht mehr erlebt hat, ſind in verſche nen Orten der Inſel die Hafenanlagen unter Waſſer l worden. Der Waſſerſtand iſt bis zu 1 Meter über 9755 geſtiegen. In dem Badeort Sandvig wurden kleinere 50 von den Wellen an Land geworfen. Eine Zemenemaut z, der Strandpromenade iſt in 30 Meter Länge eingeſtürz. 10 folge des Sturmes mußten verſchiedene Schiffe ihre Als aufſchieben. In Nekſö wurden zwei Angehörige 1 ſatzung eines deutſchen Kohlenſchiffes, die an Land gehe waren, von einer Sturzwelle mitgeriſſen. Einer 1 konnte ſich dadurch retten, daß er ſich an einem am Vol 1 befindlichen 10 dag der andere konnte erſt nach ein Zeit von einem Lotſenboot in Sicherheit gebracht wer —— 10 Eine New Vorker Gangſterbande ausgerottet. 3 Gangſterülberfall auf die Bande des berüchtigten Gut Dutch Schultz iſt ergänzend zu melden, daß name das letzte Mitglied der Bande, das mit ſchw 15 leude ine Ful ge gebracht worden mr 5 anke a ſtorben ißt. Damit iſt die geſam Huch Schund ae ottet Di ee e erottet Die Poli 3 1 öpfige Bande, die den Uebe . o 000b0bbßc T E= — 2— er Seen- 2 2 2 Den e S S. e Se „= E s N Auſſa⸗ zu beob⸗ Zeichnen, ich.“ ba, Graf igen Zu⸗ unauffaäl⸗ fahrt an lsbertre⸗ den res 14. der. n Sonn. n öffent. ken und ktriſchen ſtlich be. 5 beröf. ahrestag K in ge⸗ m 2. Of General. chen und Kennt⸗ in einer Kampf Volk mit g. en ſtenz⸗ ens wert ſten Wi. d unter, ange im e Söhne m Opfer. in ſichet, en alten 44 Mil. bini nt einer ieſer Ge⸗ olle“, die s faſch⸗ im Som and wirt fen Ge⸗ die lia eren ge— Volk 0 che wie indischen jeniſchen iale Ne bmen in chleunig fte. ebiet zel he Regel oße Sh ids Hoh Bezirke enes gi. ch hilz⸗ ere, A feleiſung der Sil n an. A ſcher, al otoren. en Hülß⸗ ö ſchwbel torbobe ſchmeltat 1 Stel von obe n ſtühen n Der Eintritt in die Partei Anordnung des Reichsſchatzmeiſters über die Aufnahme von Angehörigen der 93. und des BDM. in die NSDAP. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP., Pg. Schwarz, hat folgende Anordnung erlaſſen. Der Führer hat verfügt, daß die Angehörigen der Hitler⸗Jugend und des Bundes Deutſcher Mädel künftighin unter beſtimmten Vorausſetzungen als Mitglieder in die NSDAP. aufgenommen werden. Aus die⸗ ſem Grunde hebe ich hiermit alle bisher erſchienenen Verfü⸗ gungen und Anordnungen betreffend die Aufnahme von An⸗ gehörigen der Hitler⸗Jugend und des Bundes Deutſcher Mädel auf. Im Einvernehmen mit dem Reichsjugendführer be⸗ ſtimme ich nunmehr folgendes: 1. Hiller⸗Jungen werden nach Bollendung des 18. Le⸗ bensjahres und die Mädchen des BDM. nach Vollendung des 2. Lebensjahres in die NSA B. unter folgenden Voraus- ſehungen aufgenommen: Die Hitler⸗Jungen müſſen vier Jahre ununterbrochen vor ihrer Aufnahme in die NSDAP. der Hitler-Zugend angehört haben. Borausſetzung für die Ninahme der Jungen und Mädel in die N 9A b. iſt fer⸗ ner, daß ſie durch eifrge Erfüllnag ihrer Dienſtobliegenhei⸗ ten und kadelloſe 3 8 alb und außerhalb des Dienſtes ſich in G alter als zuverläſſige Nationalſozialiſte liſtinnen erwieſen haben und die Ge 5 ſie auch nach Vufnahme in die Partei wer 0 Die Anmeldung einzelnen Jungen und Mädel hat mit den üblichen ordnungsgemäß ausgefüllten Aufnahme⸗ ſcheinen zu erfolgen. Die Aufnahmeerklärungen ſind auf dem Dienſtweg, alſo über die Ortsgruppen oder Stützpunkte und die Gaue, an die Reichsleitung einzuſenden. Mit der Auf⸗ nahmeerklärung iſt gleichzeitig eine Beſtätigung der zuſtän⸗ digen Dienſtſtelle(des Bannführers bzw. der Untergaufüh⸗ rexin) über die Zugehörigkeit zu den Organiſationen und die bisherige Führung vorzulegen. Eine Aufnahmegebühr iſt weder von den Angehörigen der Hitler⸗Jugend noch von denen des BDM. zu entrichten. Es wird allen Dienſtſtellen zur Pflicht gemacht, nur die Aufnahmeſcheine ſolcher Jungen und Mädel vorzulegen, die das 18. bzw. das 21. Lebensjahr bereits vollendet haben. 2. Angehörige der Hitler-Jugend und des Bundes Deuk⸗ ſcher Mädel, die das 18. bzw. 21. Lebensjahr bereits über⸗ ſchrikten haben und bis heute aus irgendwelchen Gründen nicht in die Partei aufgenommen worden ſind, können nach⸗ träglich noch in die NSDAP. aufgenommen werden. mittelbar nach Vollendung des 18. bzw. 21. Lebensjahres aus der Jugendorganiſation in die NSDAP. übergeführt werden. Eine Aufnahmegebühr wird gleichfalls nicht er⸗ hoben. Jür dieſe unter Ziffer 2 aufgeführten Angehörigen der Jugendorganiſationen wird als letzter Termin für die Vor⸗ lage der Aufnahmerklärungen bei der Reichsleikung der 31. Dezember 1935 beſtimmt. 3. Es wird ausdrücklich bemerkt, daß Aufnahmegeſuche, die unmittelbar bei der Reichsleitung, alſo unter Umgehung des Dienſtweges, vorgelegt werden, zwecklos ſind. Das gleiche gilt für Geſuche, denen die vorgeſchriebene Beſtätigung der zuſtändigen Dienſtſtelle der HJ. bzw. des BDM. nicht bei⸗ gefügt iſt. 4. Dieſe Anordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Rote Hetze in Güdwales Die kommuniſtiſche Wühlarbeit unter der engliſchen Bergarbeiterſchaft. Die Londoner Preſſe veröffentlicht einen ausführlichen Bericht über die zunehmende kommuniſtiſche Hetze unter der Vergarbeiterſchaft von Südwales. Falls die Behörden nicht energiſch einſchreiten, werde es vorausſichtlich noch vor Weihnachten zu ſchweren Tumulten kommen. Zn allen Städten und Dörfern der Bergwerksbezirke ſeien kommuniſtiſche Zellen vorhanden, und Südwales werde kagtäglich durch dieſe Giftherde gefährdet. Man fühle in den Tälern dieſes Landes eine dunkle Drohung gegen die Grundlagen des Menſchentums und des Anſtandes. Männer und Knaben würden mit dem Tode bedroht, brutal angegriffen und müßten in den Bergen Zu⸗ flucht ſuchen. Der kommuniſtiſche Terror aus der Zeit des Generalſtreiks ſei wieder am Werk. Die Kommuniſten erklä⸗ ren, daß ſie in den letzten drei Jahren über eine Mil⸗ lion AM für Vorbereitungen von Unruhen ausgegeben haben. Spaniſche„Politiker“ Aufdeckung umfangreicher Durchſtechereien. Der ſpaniſche Parlamentsausſchuß, der die Beſchuldi⸗ gungen gegen eine Reihe führender politiſcher Perſönlich⸗ leiten über Durchſtechereien bei der Vergebung von Spiel⸗ konzeſſionen zu prüfen hatte, hat ſeine Arbeiten zum Ab⸗ ſchluß gebracht. In dem amtlichen Bericht der Unterſu⸗ chungskömmiſſion wird die Regierung aufgefordert, die in die Angelegenheit verwickelten Perſonen, die gegenwärtig noch öffentliche Aemter innehaben, aus dieſen ſofort zu ent⸗ laſſen, und ferner den ganzen Fall den ordentlichen Gerich⸗ den zur Prüfung der ſtrafrechtlichen Seite zu übergeben. 5 Damit werden ſofort aus ihren Aemtern ausſcheiden: der frühere Innenminiſter der Regierung Samper und jetzige Zürgermeiſter von Madrid, Salazar Alonſo, der General- Huverneur von Katalonien, pich J Pon, der gleichzeitig äſident des katalaniſchen Parlaments und Bürgermeiſter don Barcelona iſt, der Regierungsbeauftragte für die ſpa⸗ nuſchen Eiſenbahnen, Hauptmann Galante und der vertreter des ſpaniſchen Verkehrsbüros in Paris, Vinardell. Weiter f dann noch an der Angelegenheit beteiligt der Neffe Lerroug der frühere Generaldirektor der 5 Polizei. der Jührer der Autonomiſten in Valencia, Sigfrido Blasco, ſäkrecahn des Schriftſtellers Blasco Zöenez und der Staats. rekär des Innenminiſteriums vom Jahre 1934. Der Bericht hat in Madrid ungeheures Aufſe⸗ erregt. 5 Bekämpfung der Teuerung in Belgien. Die anhaltende Lebesſteigerung hat zu einer erheblichen e der 155 enshaltung in Belgien geführt. Die Regierung hat jetzt ine Reihe von Maßnahmen beſchloffen, um das weitere An⸗ läuten der Preiſe zu verhindern. Die Beſchäftigung von aus Wen N N. hen Arbeitskräften ſoll noch weiter eingeſchränkt 0 f 5 Nauen Aus dem(ladischen land Staats ſekretär Or. Schlegelberger in Baden (). Karlsruhe, 26. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle Karls⸗ ruhe teilt mit: Der Staatsſekretär im Neichsjuſtizminiſterium, Dr. Schlegelberger, trifft am 28. Okt. zum Beſuch der badi⸗ ſchen Justizbehörden in Karlsruhe ein. Der Staatsſekretär wird im Laufe der kommenden Woche verſchiedene Gerichte in Baden, u. a. in Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Offen⸗ burg, Freiburg und Lörrach bei ihrer Arbeit aufſuchen. Auf Einladung der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe ſpricht Staatsſekretär Dr. Schlegelberger Dienstag, den 29. Oktober, von 17 bis 18 Uhr in der Techniſchen Hochſchule über„Die Grundlagen des neuen Patentrechtes“. Den Staatsſekretär begleiten auf ſeiner Reiſe außer ſeinem perſönlichen Referenten Amtsrichter Dr. Seintzeler, der Perſonalreferent für Baden, Miniſterialrat Dr. Ruppert, und der Preſſereferent im Reichsjuſtizminiſterium, Ober⸗ regierungsrat Dr. Dörner. Schwetzingen.(Beſitzwechſel.) Verlag und Buch⸗ druckerei der„Schwetzinger Zeitung“ werden, wie das Blatt mitteilt, mit Genehmigung des Präſidenten der Reichspreſſekammer an Zeitungsverleger Alfons Stemmle übergehen. Die Uebernahme erfolgt im November ds. Is. )) Liedolsheim bei Karlsruhe.(Mahnmal für einen gefallenen Kämpfer der Bewegung.) An der Mordſtelle des im Frühjahr 1925 im Kampfe gegen den Marxismus gefallenen Pg. Kammerer wird ein Mahn⸗ mal erſtehen. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen. Die feierliche Enthüllung wird am 9. November ſtattfinden. ) Baden ⸗Baden.(Straßenbahn umgeſtürzt.) In der Kurve Markgrafenplatz ſtürzte der Stkraßenbahn⸗ wagen der Linie Friedrichshöhe— Bergbahn um. Die Urſache iſt auf naſſes Laub zurückzuführen, das auf den Schienen lag, wodurch der Wagen ins Rutſchen kam, in der Kurve aus den Gleiſen ſprang und umſtürzte. Wagenführer und Schaffner wurden dabei ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus verbracht werden. Fahrgäſte waren glücklicher⸗ weiſe nicht in dem Wagen. Wehr bei Schopfheim.(Werkneubau.) Im Mai vorigen Jahres fiel der hieſige Gipswerkbetrieb der Firma A. Gebhardt zum größten Teil einer Feuersbrunſt zum Opfer. In verhältnismäßig kurzer Zeit iſt nun ein etwa 17 Meter hoher Werkneubau entſtanden, der ſich recht vorteilhaft in das Landſchaftsbild einfügt und den induſtriellen Charakter des Wehratales noch ſtärker betont. Das Werk ſtellt in erſter Linie Stuckgips her. Das Rohmaterial hierzu wird aus einem Grubenbetrieb gewonnen, deſſen weit verzweigte Stollen lief in das Innere des Dinkelberges hineingehen. Die neue Werk⸗ anlage iſt auf das Modernſte aufgebaut und eine ganze Reihe von Volksgenoſſen finden hier auf lange Jahre hin⸗ aus lohnenden Verdienſt. Das Werk iſt in der Lage, im Jahre 15⸗ bis 20000 Tonnen hochwertigen Baugips her⸗ zuſtellen. 5 Lörrach.(Der blaue Montag und ſeine Fol⸗ gen.) Drei junge Burſchen, die aus dem Saargebiet ſtamm⸗ ten und bei der Reichsbahn in Haltingen mit anderen Saar⸗ ländern Arbeit erhalten hatten, ſtanden unter der Anklage des Einbruchsdiebſtahls vor dem Lörracher Einzelrichter. Am Montag, den 7. Oktober, kamen die drei noch unbeſtraften jungen Menſchen plötzlich auf den Gedanken, blau zu ma⸗ chen, nach Lörrach zu fahren, um dort einen vergnügten Tag zu verleben. Da ihnen aber das Geld fehlte, faßten ſie den unglücklichen Entſchluß, bei ihren Arbeitskameraden eine „Zwangsanleihe“ aufzunehmen. Sie erbrachen in einem Bau⸗ zug mit einem Feuerhaken fünf Kleiderſchränke und ent⸗ wendeten 35 Mark. Das Geld wurde in Lörrach verjubelt. Die Angeklagten gaben bei der Verhandlung ihre Tat offen zu. An der Tatſache des Einbruchsdiebſtahls ließ ſich nicht rütteln und das Kleeblatt mußte zu der geſetzlich zuläſſigen Mindeſtſtrafe von je drei Monaten verurteilt werden. (—) Waldshut.(Unerhörte Rückſichtsloſigkeit eines Kraftwagenführers.) Vor einigen Tagen brachten wir die Meldung, daß der 48jährige Dienſtknecht Karl Lott aus Münchingen auf dem Heimwege von einem Auto überfahren und getötet worden iſt. Die ſtaatsanwalt⸗ ſchaftliche Unterſuchung dieſes Falles brachte nunmehr zutage, daß der Kraftwagenführer, der die alleinige Schuld an dem Unfall trägt, eine geradezu unerhörte Rückſichtsloſigkeit ge⸗ genüber dem ſchwerverletzten Lott gezeigt hatte, den er ein⸗ fach liegen ließ und davonfuhr. Der Führer des Wagens wie auch die Mitfahrenden hatten reichlich dem Alkohol zugeſprochen. Als das Anglück geſchehen war, ſtiegen ſie wohl aus, erkannten auch in dem am Boden Liegenden den Dienſtknecht Lott. Statt ſich aber um den mit dem Tode! ringenden Mann zu kümmern, ſuchten ſie ſchleunigſt das Weite, wobei ſie ſich noch gegenſeitig verſprachen, über den Vorfall den Mund zu halten. Der Wagenführer wie auch die anderen Teilnehmer konnten aber doch ermittelt und ſämt⸗ lich verhaftet werden. 5 Autounfall durch einen Betrunkenen. Tiengen am Oberrhein, 27. Okt. Mehrere Perſonen befanden ſich nachts gegen 3 Uhr auf dem Heimweg von Tiengen nach Unterlauchringen, als ſie von hinten von einem Wanderer⸗Wagen angefahren wurden. Der Führer des Wagens, Fabrikant Weißenborn aus Horheim, war im betrunkenen Zuſtand und nicht mehr fahrſicher, ſo daß er, nachdem infolge Defektes auch eine Lampe am Wagen nicht mehr brannte, die Heimgehenden von hinten anfuhr, wobei der Wagen gegen einen Baum geſchleudert und demo⸗ liert wurbhe. Der SS.⸗Mann Clemens Gäng und der f SS.⸗Scharführer Guſtav Kuepfer wurden ſchwer verletzt. Der dritte Verletzte, Franz Wunderlich aus Unterlauchringen, konnte in ſeine Wohnung verbracht werden. Der Führer des Wagens wurde in Haft genommen. Der Herbſt im Markgräflerland Lörrach, 25. Okt. In den meiſten Rebgemeinden des Markgräflerlandes iſt der Herbſt nunmehr beendet. Es iſt s daher jetzt möglich, eine vorläufige Ueberſicht über das Erträgnis zu gewinnen. Im allgemeinen kann man ſagen, daß ein Zweidrittelherbſt zu verzeichnen iſt; viele Winzer konnten ſogar einen Vollherbſt einbringen. All- 2.990 Elbling und Gutedel einen ausgezeichneten eifegrad. Die Moſtgewichte bewegen ſich zwiſchen 75 und 80 Grad, beſonders gute Lagen weiſen ſogar Moſt⸗ wichte von 94 Grad und mehr auf. Auffallend große Er⸗ bra im allgemeinen die jungen Pfropfrebanlagen. Das Weingeſchäft kommt aber noch nicht ſo recht in „Bis jetzt bewegen ſich die Preiſe um die Richtpreise. Verſchebentlh wurden 0 A 20 größere Poſten zu den vorjährigen Preiſen abgeſetzt. Die Preiſe ſchwanden zwi⸗ ſchen 35 bis 52 Mark je Hektoliter. .. . — — als Zeugen vernommenen Ortseinwohnern wurde U Aus den Nachbarländern Auto fährt in eine Marſchkolonne Ein Todesopfer. Ludwigshafen, 26. Okt. In der Hohenzollernſtraße fuhr ein ſtadteinwärtsfahrender Perſonenkraftwagen von Altluß⸗ heim in eine in gleicher Richtung marſchierende Luftſchutz⸗ kolonne. Hierbei wurde ein am Schluſſe der Kolonne auf einem beleuchteten, mit Rückſtrahler verſehenen Fahrrad fahrender Luftſchutzmann ſchwer und drei weitere in der Kolonne mar⸗ ſchierende Männer leicht verletzt. Der Autolenker riß im letzten Augenblick ſeinen Wagen nach links und fuhr gegen einen Gartenzaun. Hier fiel der Wagen um. Während der Autoführer unverletzt davonkum, zog fich ſein Begleiter durch Glasſplitter leichtere Verletzun⸗ gen zu. Der Schwerverletzte iſt inzwiſchen im Städtiſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Die übrigen Ver⸗ letzten wurden nach Anlegen von Verbänden wieder entlaſſen. Der Perſonenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Nach polizeilichen Feſtſtellungen ſoll den Kraftwagenführer an dem Anfall die Schuld tref⸗ fen, weil er die nötige Vorſicht außer Acht ließ. Er wurde feſtgenommen. Fernlaſtzug gegen Per ſonenauto Ein Toter, ein Schwerverletzker. an Frankfurt a. R. An dem unbewachten Bahnüber⸗ gang Gundernhauſen auf der Bahnſtrecke Zimmern Die⸗ burg ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Jernlaſtzug aus der Pfalz, der ſich guf der Heim⸗ fahrt von Jwickau befand, fuhr über den Bahnübergang. Im gleichen Augenblick kam ein Perſonenzug aus Zim⸗ mern und fuhr in den Laſtzug hinein. Der Mokorwagen des Laſtzuges wurde bon der Lokomotive fortgeſchleuderk und volfftändig zertrümmerk. Der Fahrer wurde aus den Trümmern des Wagens kot geborgen. Sein Beifahrer iſt von der Lokomotive etwa acht Meter mitgeſchleift worden. In ſchwerverletztem Juſtand wurde er ins Dieburger Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Mit dem Stilett gegen den Dienſtherrn. — Möglingen, OA. Ludwigsburg, 26. Okt. Eine ſchlechte Erfahrung mußte ein hieſiger Landesproduktenhändler mit ſeinen Bedienſteten Rudolf Beckenmaier aus Osnabrück ma⸗ chen. Schon längere Zeit bemerkte er, daß Beckenmaier Le⸗ bensmittel und Getränke ſich heimlich aneignete, obwohl er beides hinreichend bekam. Dieſer Tage war nun der Dienſt⸗ herr mit Frau und einem weiteren Helfer geſchäftlich im Schwarzwald, während Beckenmaier zu Hauſe Arbeiten zu verrichten hatte. Dieſe Gelegenheit benützte er, um ſich ins Wohnzimmer einzuſchleichen, was aber von dem Kinder⸗ mädchen bemerkt wurde. Als abends der Dienſtherr nach Hauſe kam, ſtellte er Beckenmaier zur Rede, worauf dieſer tätlich wurde. Als er ſah, daß er ſeinen Dienſtherrn unter⸗ ſchätzt hatte, griff er zum Stilettmeſſer. Dabei gelang es dem Meſſerhelden, einen Stoß in den Rücken des Dienſt⸗ herrn auszuführen, den dieſer aber parierte, doch ging der Stich durch zwei Joppen hindurch und rief noch eine leichte Fleiſchwunde hervor. Als der zweite Helfer hinzukam, ergriff der Meſſerheld die Flucht und vannte aufs Rathaus, wo er noch die Frechheit beſaß, ſeinen Dienſtherun als Angreifer zu bezeichnen. — Achtet auf gefärbte Krähen! Auch in dieſer Zugzeit wurden, wie die„Wandelhalle“ berichtet, ab Mitte Oktober von der Vogelwarte Roſſitten auf der Kuriſchen Nehrun Nebelkrähen gefangen und nach dene dene ara Jurgh Buntfärbung freigelaſſen. Außerdem erhält jede Krähe zwei Roſſittenringe, deren einer ſie durch ſeine Inſchrift als Ver⸗ ſuchsvogel kennzeichnet. Es wird dringend erſucht, derartige Krähen, die von einem Leſer angetroffen werden, um⸗ gehend an die Vogelwarte Roſſitten(Kuriſche Nehrung) in Oſtpreußen einzuſenden, und zwar vollſtändig, nicht nur den Ring. Koſten werden erſetzt. Angaben der näheren Umſtände des Fundes(Zeit und Ort, ob einzeln angetrof⸗ fen oder im Schwarm, welche Farbe bei Tieren, die nur beobachtet wurden) ſehr wichtig und unerwünſcht. Natur⸗ freunde, die ſachliche Angaben machen können, tragen dazu bei, Licht in wichtige Probleme des Vogelzuges zu bringen. Verzweiflungstat einer Mutter. Koblenz. In der Verhandlung des Schwurgericht wurde der am 1. März in Winzenheim ausgeführte Kindesmord verhandelt. Unter der Anklage der vorſätzlichen Kindestötung hatte ſich die 40 Jahre alte Witwe Chriſtine Martin aus dem genannten Nahe⸗Dorf zu verantworten. Die Frau, die mit einem Schwerkriegsbeſchädigten verhei⸗ ratet war und deren Ehemann im Jahre 1931 geſtorben war, lernte im Jahre 1934 einen Mann kennen, der auf der nahegelegenen Eremitage in Arbeit ſtand. Die Frau, die fünf Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren zu ernäh⸗ ren hatte und nur eine kleine Rente bezog, hatte nach dem Tode ihres Mannes durch ihren Fleiß ſoviel verdient, daß ſie mit ihren Kindern ein beſcheidenes Daſein friſten konnte. Um den Kindern einen Vater und der Familie einen Er⸗ nährer zu ſichern, hatte ſie mit dem Manne ein Verhältnis angefangen, das nicht ohne Folgen blieb. Wiederholt hatte ihr der Mann die Ehe verſprochen, ging aber die eheliche Bindung nicht ein, ſondern verſchwand eines Tages. Am 1. März ſchenkte dann die Frau ohne fremde Hilfe einem Kinde das Leben, ſorgte ſich jedoch nicht um den jungen Erdenbürger, ſondern ließ das Kind faſt zwei Tage hilflos liegen. Während dieſer Zeit war das Kind natürlich längſt geſtorben. Von dem Orts- und Amtsbürgermeiſter und 515 ie Frau als ehrliche, brave und fleißige Perſon geſchildert, deren Tat nur in der Verzweiflung und aus Scham und Angſt geſchehen ſei. Das Gericht erkannte auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem halben Jahr. 1 Anglerglück und pech. Ein Angler, der in Köln in der Nähe der Hohenzollernbrücke fiſchte, merkte plötzlich, wie ſich ſein Angelhaken in einen ſchweren Gegenſtand feſt⸗ gehakt hatte. Er förderte ſchließchen ein Säckchen zum Vorſchein, in dem ſich zu ſeinem größten Erſtaunen für nahezu 400 Mark Fünfmarkſtücke befanden. Seine anfäng liche Freude verwandelte ſich aber bald in Betroffenhefk, als die nähere Unterſuchung ergab, daß die Fünfmarkſtücke gefälſcht waren. A Straßenräuber vor Gericht. Der ledige Ernſt Voit aus Rehau(Franken) hatte zweimal je einen Mann heim⸗ begleitet und dieſen dann niedergeſchlagen. In einem Falle mißhandelte er ſeinen Begleiter ſchwer, im anderen Falle beraubte er einen 76 Jahre alten Invalidenrentner um ſeine Unterftützung in Höhe van 25 Murk Das Gerſet vey⸗ urteilte den Angeklagten. Jahren und drei Monaten Zuchthaus. f e — 2 Lalcale Nu ad oclaau Die letzte Oktoberſonntag war der regenreichſte Sonntag des Jahres. Der Himmel hatte faſt den ganzen Tag ſeine Schleuſen geöffnet. Be⸗ ſonders in den frühen Morgenſtunden und am ſpäten Abend regnete es in Strömen. Kein Wunder, daß die meiſten ſportlichen Veranſtaltungen ins Waſſer fielen. Für die evang. Kirchengemeinde war der geſtrige Sonntag ein beſonderer Feſttag, ging doch wieder ein Sohn der Gemeinde als Pfarrkandidat hervor. Die kath. Kirche feierte geſtern das 10 jährige Be⸗ ſtehen des jüngſten Feſtes„Chriſtkönigsfeſt“. Abends fand in St. Agnes eine Feierſtunde ſtatt. Im übrigen zeigte geſtern die Natur mit aller Deut⸗ lichkeit, daß es Herbſt geworden und Allerheiligen vor der Tür ſteht. Aus der evang. Rirchengemeinde. Die evang. Kirchengemeinde durfte geſtern zum 3. Mal innerhalb zweier Jahre die Feier einer Ordi⸗ nation erleben. Wiederum geht ein Sohn unſerer Ge⸗ meinde, Herr Adolf Würthwein als Pfarrkandidat aus derſelben hervorgeht. Im feſtlich geſchmückten und über⸗ füllten Gotteshauſe nahm im geſtrigen Hauptgottesdienſt Stadtpfarrer Fichtl unter Aſſiſtenz von Dr. E. Würthwein und Vikar Robert Enderle die Ordination vor. Seiner Predigt legte der Ordinant das„Gleichnis vom Schatz im Acker und der köſtlichen Perle“ zugrunde. Der feſt⸗ liche Gottesdienſt war umrahmt von Geſangsvorträgen des Kirchenchors und des Singkreiſes. g Gleichzeitig war der Gottesdienſt verbunden mit einer kirchlichen Feier der zum Heeresdienſt einberufenen Re⸗ kruten. Der Ortsgeiſtliche führte in ſeiner Anſprache aus, daß auch die Kirche unſere Wehrpflichtigen in ihren Dienſt begleitet. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen Dienstag die Eheleute Martin Hirſch, Stadtarbeiter und deſſen Ehefrau Marie geb. Schmich. Die beſten Wünſche. Der neue Film des Reichsnährſtandes„Die Saat geht auf“ läuft z. Zt. in Mannheim und zwar am Dienstag Abend in der„Schauburg“ und Donnerstag Abend im„Scala“. 5 Gefahren der naſſen Fahrbahn. Infolge der naſſen Fahrbahn kam auf der Schloßgartenſtraße ein Perſonen⸗ kraftwagen ins Schleudern und fuhr über den Gehweg gegen einen in der Anlage ſtehenden Baum. Eine auf dem Geh⸗ weg gehende Frau wurde von dem Perſonenkraftwagen zu Boden geworfen und verletzt. Sie fand Aufnahme im Diakoniſſenkrankenhaus. Der Kraftwagen wurde ſtark be⸗ ſchädigt und mußte abgeſchleppt werden.— Aus der gleichen Arſache kam auf der Kreuzung Adolf Hitler⸗Afer und Adolf Hitler⸗Brücke ein Perſonenkraftwagen ins Schleudern und geriet hierbei auf den Gehweg. Zwei Fußgänger wurden von dem Wagen erfaßt und verletzt. Der Führer des Fahr⸗ zeuges brachte beide nach dem Städtiſchen Krankenhaus. f 8 BVereinszugehörigkeit und Wehrdienft. Der Reichs⸗ kriegsminiſter hat eine Ergänzung der Beſtimmungen für die Einſtellung in das Heer und die Luftwaffe zur Erfül⸗ Aung der aktiven Dienſtpflicht dahin angeordnet, daß die Rekruten bei der Einſtellung auch zu melden haben, welchen in⸗ und ausländiſchen Vereinigungen ſie angehören. Ueber die Frage der Löſung oder des Fortbeſtehens der Mitglied⸗ ſchaft entſcheidet der zuſtändige Diſziplinarvorgeſetzte. Die Rekruten ſind ferner zu befragen, ob in ihrer Familie, de⸗ ren näherer Umgebung oder im letzten Wohnort anſteckende Erkrankungen, wie Genickſtarre, Kinderlähmung, Typhus, Diphtherie und Scharlach beſtehen. Werden derartige Leute feſtgeſtellt, ſo ſind ſie zunächſt geſondert unterzubringen, und der Truppenarzt hat unverzüglich die weiteren Maßnahmen zu treffen. Schülerausleſe und Sitzengebliebene. Nach einem Er⸗ laß des Reichs⸗ und preußiſchen Erziehungsminiſters brau⸗ chen Schüler, die Oſtern 1935 vor Bekanntwerden des Aus⸗ leſerlaſſes in der Unterſekunda ſitzengeblieben ſind, von dem Beſuch der Oberſtufe nicht ausgeſchloſſen zu werden, wenn ſie zu Oſtern 1936 die Verſetzung nach Oberſekunda erreichen. Doch iſt in dieſen Fällen ſorgfältig zu prüfen, ob das Sitzen⸗ bleiben durch vorübergehende Störungen oder aus Unfähig⸗ keit eingetreten war. Im letzteren Falle iſt der Uebergang auf die Oberſtufe zu verſagen. * — Geſchäftswerbung in den Schulen verboten. Der Reichspoſtminiſter hat feſtgeſtellt, daß Firmen⸗ und Reiſe⸗ vertreter Geſchäftsempfehlungen, Warenſendungen uſw. den Schulen mit der Bitte zugehen laſſen, dieſe Sendungen an die Schulkinder zu verteilen, oder den einzelnen Empfängern durch Schulkinder zustellen zu laſſen. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat die Unterrichtsverwaltungen der Länder darauf hingewieſen, daß eine derartige Vermittlungstätigkeit aus pädagogiſchen Gründen nicht gebilligt werden könne und auch dahin führe, Poſtgebühren zu hinterziehen. Eine ſolche Ge⸗ ſchäftstätigkeit in den Schulen ſei nicht geſtattet. Wenn Leherer aus einer ſolchen Vermittlung Vorteile zogen, würden ſie gegen das Poſtgeſetz verſtoßen und ſich ſtrafbar machen. Der Kampf gegen Hunger und Kälte Draußen ſehen wir das herbſtliche Walten der Natur. Es iſt ſchon empfindlich kalt geworden und auf den Schwarz⸗ waldbergen ſind die erſten Schneeflocken gefallen. Damit hat der geſtrenge Winter bereits ſeine Beſuchskarte abge⸗ geben. Für alle, die es etwa noch nicht getan haben ſollten, iſt es alſo höchſte Zeit, daß ſie ſich die Frage vorlegen: „Wie helfe ich meinem Mitmenſchen, der ärmer iſt als ich, um ihn in den harten Wintermonaten vor Hunger und Kälte zu ſchützen!“ Das kann nur geſchehen durch die opfer⸗ willige Beteiligung am Winterhilfswerk 1935⸗36. Gerade in Baden, das als Grenzland unter ganz beſonderen Schwierigkeiten leidet, iſt die Zahl der Arbeits⸗ loſen noch ſehr groß. Der Gau Baden hatte es bisher an Opferfreudigkeit keineswegs fehlen laſſen und wir dürfen mit Gewißheit darauf rechnen, daß er ſich hierin auch in dieſem Winter nicht übertreffen laſſen wird. Wir benötigen im Gau Baden 300 000 Zentner Kar⸗ toffeln. Davon ſollen gegen 120 000 Zentner durch Spen⸗ den aufgebracht und 180000 Zentner gekauft werden. Der Kauf geſchieht zentral auf dem Wege über die Hauptver⸗ einigung für Kartoffelwirtſchaft in Berlin. Die Sammlung der Kartoffeln erfolgt ausſchließlich durch die Bauernſchaf⸗ ten, während die Verteilung einzig und allein den Dienſt⸗ ſtellen des WSW vorbehalten bleibt. Von den 40 badiſchen Kreiſen werden 24 mit Kaufkartoffeln verſorgt, der Reſt iſt Selbſtverſorger und gibt den Ueberſchuß an die größeren Städte(Bedarfsgemeinden) ab. Es werden nur Speiſe⸗ kartoffeln gekauft und verladen und zwar nur beſte Ware. Insgeſamt kommen rund 600 Waggon zur Anfuhr. Die Gemüſeverſorgung ſpielt ſich in ähnlichem Rahmen ab. Der Gau Baden braucht an Weißkohl, Wirſing, Rotkohl und Gelbe Rüben zuſammen etwa 40 000 Zentner, die wie die Kartoffeln, ebenfalls im Lande ſelbſt beſchafft werden können. In dieſem Zuſammenhange möchte man dem Wunſche Ausdruck verleihen, daß, wo ſich die Möglichkeiten dazu bieten, der Hilfsbedürftige veranlaßt wird, ſeine Kartoffeln und ſein Gemüſe ſelbſt anzupflanzen. Auch liegt es im In⸗ tereſſe der Häͤuslichkeit, daß auch der kleinſte Mann wieder eine ordnungsgemäße Kellerwirtſchaft treibt. Die Kohlenverforgung. Monatlich werden im Gau für rund 150 000 Zentner Stein⸗ kohlen und Briketts Gutſcheine ausgegeben. Das bedeutet einſchließlich der Sonderausgaben an Weihnachten und zum 30. Januar für den Winter 1935⸗36 eine Geſamterfordernis von 1.1 Millionen Zentnern. Der Verrechnungswert ſtellt ſich auf 1.7 Millionen Mark. Nach Mannheim kommen im Monat 40 000 Zentner, nach Karlsruhe ungefähr 28—30 000 Zentner. Dabei iſt zu beachten, daß jeder Kohlenhändler Gutſcheine in Zahlung nehmen muß. Wir haben in obiger Darſtellung nur einen Ausſchnitt aus dem gewaltigen Aufgabenkreis des Winterhilfswerkes gegeben. Was aber nicht zahlenmäßig ausgedrückt werden kann, iſt die Anſumme von Arbeit, die ſtill und ſelbſtlos geleiſtet wird. Keine geringe Rolle ſpielt dabei die O b ſt⸗ verwertung in den einzelnen Kreiſen, um auch dieſes Nahrungsmittel auf den Tiſch der Hilfsbedürftigen zu bringen. 8 E 2 2 2 Dſe; NSz ſchickt Kinder in Erholung. Daß auch im Winter gute Erholungsmöglichkeit für Kinder und Erwachſene vorhanden iſt, hat die praktiſche Erfahrung hinlänglich bewieſen. Aus dieſem Grunde hat die NS.⸗Volkswohlfahrt auch in ihrem Winterprogramm die Kindererholung in Heimen und auf dem Lande auf⸗ genommen. Im Monat Oktober haben ſchon verſchiedene Kinder⸗ transporte ſtattgefunden, über die wir bereits berichtet haben. Auch in dieſen Tagen kommen im ganzen 95 Kinder in Erholungsheime der NSV. Am 24. Oktober ſind 45 Kinder aus verſchiedenen badiſchen Kreiſen, denen der Arzt eine Solbadkur ver⸗ ordnet hatte, auf 4— 5 Wochen in das Kinderſolbad nach Donaueſchingen gekommen; am folgenden Tag wies die NSV. 10 Kinder aus Karlsruhe und 20 Kinder aus Mannheim in ihr Heim nach Todtnauberg im Schwarzwald ein und am 26. Oktober haben 40 bad. Kinder in dem NSV.⸗Kindererholungsheim auf dem Kniebis Einzug gehalten. 5— 40 Kinder aus Baden, die in Bad Rappenau auf Koſten der NSV. ihre Geſundheit kräftigen und ſich gut erholen konnten, verlaſſen Rappenau am 30. Oktober um zu Eltern und Familie zurück ſukehren.. Dieſe Zahlen ſind wohl der ſichtbarſte Beweis dafür, daß die NSV. in den Herbſt⸗ und Wintermonaten die Aufgaben der Jugenderholung folgerichtig weiterführt. Mannheimer Theaterſchau Montag, 28. Oktober: Miete G 5 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 50 bis 54: Viel Lärm um nichts, Komödie von William Shaleſpeare. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Dienstag, 29. Oktober: Miete E 8, Sondermiete E 3 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 601 bis 606: Der Bettelſtudent. Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Schnupfen Ein Schnupfen iſt nicht das ſchlimmſte aller Leiden, aber er kann einem doch recht unbequem und läftig werden. Die Herbſtzeit bringt, wie immer, wahre Schnupfenepide⸗ mien, und das Taſchentuch iſt ein geſchätzter Gegenstand in dieſen Tagen. Mit Hausmitteln aller Art ſucht man den böſen Schnupfen zu bekämpfen, ohne daß er ſich ſogleich vertreiben läßt. Dabei gibt es der Hausmittel eine Legion Die einen heilen den Schnupfen mit kalten Abreibungen, die andern mit warmen Packungen. Einer ſchlägt eine Hun⸗ gerkur vor, der andere eine Maſtkur. Der unglückliche Ver⸗ ſchnupfte, der ſich auf alle dieſe Ratſchläge einläßt, muß bald in Verzweiflung geraten. Der Schnupfen iſt ein Krank⸗ heitsprozeß, der durch eine Erkältung hervorgerufen wird. Naſſe oder kalte Füße ſind meiſt die Grundurſache. Schließ⸗ lich werden die Naſenſchleimhäute in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen, die ihre Drüſen öffnen. Vielfach ſtellt ſich auch wäh⸗ rend des Schnupfens eine leichte Entzündung des Naſen⸗ einganges ein. Eine Salbe ſchafft dann Linderung. Sonſt kämpfe man mit Gurgelungen von warmem Salzwaſſer ge⸗ gen den Feind an, ſein Wirkungsgebiet wird dadurch be⸗ ſchränkt. Schwitzkuren ſind auch von Vorteil. Allerlei Riech⸗ mittel und auch Schnupfpulver ſchaffen augenblickliche Lin⸗ derung, ohne dauernde Heilung zu verſchaffen. Leichterem Schnupfen geht man auch mit vielen anderen Mitteln, die in jeder Apotheke und Drogerie zu haben ſind, erfolgreich zu Leibe. Am beſten iſt es aber, ein wenig vorſichtig zu 5 bei ſchlechter Witterung, man erſpart ſich damit viel Aerger. Das iſt lebensgefährch! Beim Nachfüllenlaſſen von Benzin, Petroleum, Sal⸗ miak und anderen ähnlichen oder giftigen Flüſſigkeiten in Flaſchen, iſt zwar der Drogiſt verpflichtet, die Flaſche durch ein entſprechendes Etikett zu kennzeichnen. Nicht ſelten aber wird zu Hauſe die Flaſche umgefüllt, und ſie bekommt dann kein Etikett. Man wird ſchon den Inhalt unterſcheiden kön⸗ nen! Welche Folgen kann dieſe Nachläſſigkeit haben? Des⸗ halb müſſen Flaſchen mit ſolchen Flüſſigkeiten auffällig ge⸗ kennzeichnet ſein, ſei es dadurch, daß ſie ein auffälliges Eli⸗ kett erhalten, ſei es, daß man grundſätzlich nur Flaſchen be⸗ ſtimmter Form oder Farbe nimmt. Wer ganz ſicher gehen will, wickelt um die Flaſche einen Streifen Sandpapier. Wie oft kommt es vor, daß die Hausfrau ſchnell da⸗ elektriſche Licht anknipſen muß und mit naſſen Fingern den Lichtſchalter oder das Bügeleiſen anfaßt. Manchmal geht es gut, manchmal iſt die Folge ein heftiger Schlag, der le⸗ bensgefährlich ſein kann. Selbſt der neue Lichtſchalter kann Strom führen. Die Stärke des Stromdurchganges durch den Körper wird durch die naſſen Hände gewaltig geſteigert. N niemals mit naſſen Fingern den Schalter be⸗ rühren. Immer wieder wird darauf hingewieſen, daß Gas⸗ ſchläuche regelmäßig auf ihre Undurchläſſigkeit zu prüfen ſind. Auch die Anſatzſtellen auf den Rohren müſſen ge⸗ naueſtens abgedichtet ſein. Andernfalls ſtrömt Gas aus. Aus ungepflegten, verſchmutzten, verrußten und ungleich brennenden Brennern ſtrömt an der Seite Gas, das nicht verbrennt. Das iſt zuerſt Gasverſchwendung, dann wird es lebensgefährlich. Im übrigen ſoll an jedem Abend der Haupthahn geſchloſſen werden. — Euer Opfer dem Winterhilfswerk! Spendet zur Reichs⸗ geldſammlung des Winterhilfswerkes heute und morgen; denn die da hungern, ſollen und müſſen ſatt werden! Zeitſchriften und Bücher. Ein Mann erſchüttert Afrika. 5 Krieg in Afrika! An den Grenzen Abeſſiniens mar⸗ ſchieren die Soldaten... And ringsum in der ſchwarzen Welt ſind die Erſchütterungen ſchon zu ſpüren, die ſich mit dem Donner der Kanonen und den Exploſionen der Bomben weit über die Schlachtfelder hinaus fortpflan⸗ zen. Denn hier im Brennpunkt Afrikas iſt das Eiſen der Politik heißer als anderswo geworden und die Glut der Glaubens⸗ und Raſſeleidenſchaften nur ſchwer zu bändigen. Sind doch erſt vierzig Jahre ſeit jenen Ereigniſſem in dieſem Winkel des dunklen Erdteils ver⸗ gangen, die die ganze Welt damals mit ähnlicher Span⸗ nung verfolgte, wie heute den Krieg zwiſchen Abeſſinie und Italien. Die rätſelhafte Perſönlichkeit eines Derwiſches hatte die zahlloſen Araber⸗ und Negerſtämme des Sudans und der Grenzländer Abeſſinjens zum Kampf gegen diz ägyptiſche Herrſchaft aufgerufen mit dem Ziel, ein felb⸗ ſtändiges Reich der Schwarzen an den Ufern des Weißen und Blauen Nils zu errichten. Noch heute lebt bei den Völkern des Sudans der Name ihres Erföſers, des golt⸗ geſandten„Madhi“— in unzähligen Legenden und Er⸗ zählungen von dieſer Zeit des Ringens der Schwarzen gegen die Herrſchaft der Fremden iſt der Name dieſes Führers und ſeine Lehre lebendig geblieben. Der Kampf des Mahdis und ſeiner pol. Bewegung — des Mahdismus— gehört Zu den gewaltigſten Aufſtänden, die Afrika erſchüttert haben. A. A. Noskoff, der mit ſeiner hiſtoriſchen Darſtellung überall außergewöhn⸗ liches Intereſſe gefunden hat, veröffentlicht jetzt die ſpan⸗ nende Schilderung des„Mahdi⸗Dramas“ in der„Neuen J. Z.“. Die bekannte Tiefdruckilluſtrierte iſt für 20 Pfen⸗ nige überall zu haben. — Todes-Anzeige. JFC Limmer und Küche Fur dle anlapblich ihrer Vermòblung 1 Ver. esse. Gie nichi 1 erwiesenen Auſmerſcsamſceiten danſcen Heute Montag zum letzten Mal e Freunden und i die ſofort zu vermieten e 5 der herrliche Film der traurige Mitteilung, daß unsere liebe Nichte 9 Räheres 7 s Schwaben 2 Oh Volf u n Slonden Aaihtein im Alter von 18 Jahren unerwartet entschlafen ist. ö Schöne Mannbeim-Gectenbeim, 28. Oltiober 1935. im Palast. 0 2 immer ie Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hermann Klöpfer. Mannheim-Seckenheim, 28. Oktober 1935. Die Beerdigung findet heute Montag Nachmittag ½3 Uhr a vom Trauerhause, Villingerstraße 1 aus statt. — und Küche ſofort zu vermieten Zu erfragen in der Inſerieren Sämtliche Saanen K einrückenden Rekruten werden ig beer, S treffen ſich heute Montag Abend ½8 Ahr bringt Gewinn! im„Pfälzer Hof“. Bänder anlegen. Sämtliche Druckarbeifen schnellstens angefertigt in 155 Druckerei des„Neckar- Bote . 2.