kohdeſf da und wie ſie tragten n, weil indeten h keine n Volt ichstag nal ge⸗ gewal⸗ ſelhſt⸗ gegen en und Natio⸗ ge ab. andere tional all er⸗ ffizielle Alls⸗ 8 wäre würde. Füh⸗ 5 wird igiöſen Natlo⸗ ttergen jen ein⸗ it des Alten erden, dann „ daß 1 bah tiſatio⸗ 0 ſon⸗ ta retung iſt es Auf⸗ n am tional t das inente vären, u un ie Ge⸗ ſen zu te ich das Vei⸗ leider⸗ Tage wird, Dop⸗ fülden. as eg gemti⸗ F das ſolche angs⸗ ere e Ge⸗ fül⸗ die deren n Le⸗ we⸗ n, die arbei⸗ e der ufüh⸗ en in inter⸗ deres 3 ührer nach ſind Er⸗ ſchaſ t ſte⸗ o die dem h bin 1 Sie mus ſein. auf- t ſei dern noch Benn auf Nraft Aietet taglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Lektteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Ar. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ganſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkiindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35 1225 85. Jahrgang „Sparen für Freiheit und Brot!“ Dr. Schacht zum ee Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach am Dienstag⸗ abend um Deutſchen Rundfunk zum„Nationalen Spartag“. Er führte aus: Freiheit und Brot: Unter dieſen kurzen Stichworten wurden die beiden großen Ziele des Nationalſozialismus für das deutſche Volk zuſammengefaßt. Sie bedeuten auf der einen Seite die Sicherung unſerer politiſchen Selbſtän⸗ digkeit und nationalen Unabhängigkeit und auf der ande⸗ ren Seite die Beſchaffung ausreichender Arbeitsmöglichkei⸗ len, um unſer wirtſchaftliches Daſein zu ſichern und unſere kulturelle Lebensführung auf einen möglichſt hohen Stand zu bringen. Das erſte Ziel, die Freiheit, verwirklichte der Nakio⸗ nalſozialismus durch die Wiederwehrhaftmachung des deut. ſchen Volks; das zweite Ziel, das Brot, wird durch die unter Führung Adolf Hitlers eingeleitete Wirtſchaftspolitik geſicherk. Mit vollem Recht iſt bei den beiden Worten die Freiheit vorangeſtellt; denn es iſt unmöglich, Prot zu erlangen, ohne die Freiheit zu beſitzen. Wir haben die furchtbare Geißel der Arbeitslosigkeit in der Zeit unſerer Vehrloſigkeit kennen gelernt. Das wiarxiſtiſche Syſtem hatte geglaubt, durch Unterwürfigkeit an das Ausland und durch Verzicht auf die Freiheit wenigſtens den Broterwerb zu ſichern, aber es erreichte nichts als eine Schuldenknechtſchaft, an der wir heute noch zu tragen haben. Die Wehrhaftmachung erſt, die uns Adolf Hitler wiedergegeben hat, ſichert uns den Brot⸗ erwerb fetzt und für die Zukunft. Es gibt keine Arbeitsbeſchaffung ohne Wehrhaftmachung. Dieſe beiden Grundlagen unſeres Volkslebens ſtelle ich Ihnen allen, meine deutſchen Volksgenoſſen, vor Augen, wenn ich nun zur Einleitung des Spartages an Sie alle als Sparer das Wort richte. Denn die Erlangung von Frei⸗ 10 und Brot iſt ohne die Arbeit des Sparers nicht denk⸗ ar. Sparen heißt, das, was man erwirbt, nicht ſofort und reſtlos wieder ver⸗ zehren, ſondern es bei Sparkaſſen, Banken, Verſicherungen uſw. anſammeln, auf daß damit die Beſchäftigungsmöglich⸗ keiten vermehrt und Kapitalgüter geſchaffen werden. Sparen aber kann und darf nicht eine Angelegenheit weniger Bevorzugter ſein. Wenn die Erfolge des Sparers dem ganzen Volk und nicht nur wenigen Bevorzugten zu⸗ gute kommen ſollen, ſo muß das Sparen Aufgabe aller Volksgenoſſen ſein. Nur wer ſpart und durch ſeine Erſparniſſe zum Auf⸗ bau des deutſchen Volks beiträgt, hat ein moraliſches An⸗ recht darauf, an dem wachſenden allgemeinen Wohlſtand unſeres Volkes teilzunehmen. Er erwirbt damit aber auch das Recht, daß der Staat über ſeinen Erſparniſ⸗ ſen wacht und ihn vor Verluſten ſchützt. Der Schutz des Sparers Der Nationalſozialismus hat daher den Schutz des Spa⸗ rers immer wieder vorangeſtellt. Er hat deshalb durch die ganze Neugeſtaltung der Wirtſchaftspolitik dafür geſorgt, daß die Erfolge der Wirtſchaft nicht mehr wie früher nur einzelnen bevorzugten Klaſſen, ſondern dem Volks: ganzen zugute kommen. Das iſt der Sinn aller jener Ge⸗ ſetze und Maßnahmen, durch die der nationalſozialiſtiſche Slaat nicht nur die Aufſicht über die Banken und Kredit⸗ inſtitute an ſich genommen hat, ſondern durch die er die ge⸗ ſamte Wirtſchaftsausübung unter ſeine Führung geſtellt hat. Was die Wirtſchaft leiſtet und erwirbt, ſoll ihr nicht genom⸗ men werden, aber ſie ſoll die Erträge ſo wieder verwenden, daß dem Volksganzen dadurch gedient wird Sonder inkereſſen einzelner Schichten und Klaſſen gibt es im Nationalſozialismus nicht. Dieſe auf das Wohlergehen des Volksganzen und aller Schichten des Volkes gerichtete Politik iſt es, die der Staatsführung Adolf Hitlers das große Vertrauen ſichert, das im ganzen Volk heute zu unſerem Führer vorhanden iſt und das immer wieder den Neid unſerer Gegner erweckt. Immer wieder verſuchen ſie, dieſes Vertrauen, in dem die Stärke des deutſchen Volkes liegt, zu erſchüttern. In dem Wirbelſturm in den dle aus- ländiſchen Währungen geraten ſind, ſtett unſere Währung unerſchüttert Unſere Gemeinde finanzen, die unter dem marriſtjſchen Snſtem zerüttet wurden, ge⸗ ſunden von Tag zu Taa Die Finanzaebarung des Reſches iſt in Irdmimo und wird die großen Aufgaben die noc or uns ſiegen, durch ſinnvolle Maßnahmen auch weiter bewältigen, we in Sie alle meine deutſchen Volks⸗ genoſſen, ſich Ihrer Aufgabe und Ihrer Mitwirkung be⸗ wußt bleiben. Die Reichs anleihe Mit Genugtung kann es uns alle erfüllen, daß die kürzlich aufgelegte Anleihe von einer Milliarde Mark zur Hälfte durch die Banken im öffentlichen Markt, zur ande⸗ ten Hälfte durch die Sparkaſſen untergebracht iſt. Für die Sparkaſſen bedeutet die Anlage in Reichsanleihe eine Stei⸗ gerung ihrer Flüſſigkeit. Die Reichsbank hat ſich 9 7 8 bereiterklärt, ſeder Sparkaſſe Geib Hinterlegung 5 ee ee Reichsanleihe jederzeit Geld zur Verfügung an die Sparer braucht. tellen, wenn ſie dieſes zur Auszahlung von Guthaben Mittwoch, den 30. Oktober Die Anlage der Sparkaſſe in Reichsanleihe bedeutet alſo eine verſtärkte Sicherheit für den Sparer, der jederzeit über ſein Sparguthaben verfügen kann. Und ein Zweites möchte ich Ihnen mitteilen. Alle deutſchen Sparkaſ⸗ ſen zuſammen, bei denen über 13 Milliarden Sparguthaben angelegt ſind, haben bisher davon nur anderthalb Mil⸗ liarden Mark in Anleihen des Reichs und der Länder ange⸗ legt. Dagegen haben die Sparkaſſen in vielen anderen Län⸗ dern viel größere Teile in Forderungen an den Staat an⸗ gelegt. U. a. beſitzen ſelbſt die fünf Londoner Großbanken über 5 Milliarden Mark an engliſchen Staatspapieren. Dieſer Vergleich iſt ein ſchlagender Beweis für die außer⸗ ordenklich vorſichtige und ſolide Finanzpolitik der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung. Die erſte Milliarde, die wir aufgelegt haben, war ein guter Anfang. Wollen wir auf dem Wege des Schutzes der Währung, des Schutzes der Sparguthaben, des Schutzes ſo⸗ lider Finanzführung weiter fortfahren, ſo werden wir auch weiterhin das Vertrauen und den Sparſinn un⸗ ſerer Bevölkerung anrufen müſſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der nationalſozialiſtiſche Staat auch ſeinerſeits für ſparſame Verwaltung und Ausgabenwirtſchaft Sorge trägt. Während wir den größeren Einkommen und Vermögen auch direkte Laſten zumuten, wollen wir den Sparerkreiſen keine Laſten auferlegen, ſondern ihnen und ihren Spar⸗ kaſſen die Möglichkeif geben, Erſparniſſe in zinsbringenden Anleihen anzulegen und dadurch bei der Durchführung der großen Skaatsaufgaben mitzuwirken. Das Dritte Reich wird nur ſtark ſein, wenn es auf das Vertrauen und auf das freiwillige Zuſammenwirken aller bauen kann. Hierzu kann Deutſchland die in ihrer Zuſam⸗ menfaſſung erfreulich ſteigende Maſſe der Spargroſchen von Bauern, Arbeitern, Handwerkern, Beamten nicht ent⸗ behren. Das neue Deutſchland ſorgt nicht für den Großkapitaliſten, ſondern für die Volksgemeinſchaft. Der Segen aus Wirtſchaftsbelebung und Arbeitsbe⸗ ſchaffung kommt jedem Volksgenoſſen zugute. Unſere neu⸗ geſchaffene Rüſtung ſchützt jeden Deutſchen in ſeinem Ar- beitseinkommen und ſichert ihm ſeine Erſparniſſe. Freiheit und Brot werden uns nicht geſchenkt, wir müſſen ſie durch Pflichterfüllung erringen. Sparen iſt Pflichterfüllung für unſer Volk, für uns ſelbſt und für unſere Kinder. Die Loſung für den Nationalen Sparkag 1935 heißt:„Sparen für Freiheit und Brok.“ Schritte zum Kirchenfrieden Einheit in den Gemeinden. Berlin, 30. Oktober. Der Reichskirchenausſchuß hat in einem Runderlaß an die Landeskirchen zu der vielumſtrittenen Frage der Be⸗ nutzung der kirchlichen Gebäude für Veranſtal⸗ tungen der einzelnen kirchlichen Einrichtungen Stellung ge⸗ nommen. Er hat betont, daß die beſonderen Umſtände zwar eine Notregelung erforderten, hierbei aber der Geſichts⸗ punkt der unbedingten Einheit der evangeliſchen Gemeinde beachtet werden müſſe. Im einzelnen wird betont, daß jeder ordinierte Geiſt⸗ licher, der in einer Gemeinde feſt angeſtellt iſt, da⸗ Recht auf Benutzung der kirchlichen Gebäude ſeiner Gemeinde zu goitesdienſtlichen Zwecken hat. Ferner wird der Grund⸗ ſatz aufgeſtellt, daß die Entſcheidungen der Gemeindekörper⸗ ſchaften über die Einräumung der Kirchen zu Zondergokkes⸗ dienſten jederzeit von einer höheren Jnſtanz überprüft wer⸗ den können. Mit Nachdruck wird endlich hervorgehoben, daß aue Gottesdienſte innerlich wie äußerlich ſo zu geſtalten ſind, daß ſie als ordenkliche Goktesdienſte der ganzen Gemeinde dienen. 5 5 Jeder Mißbrauch der Gottesdienſte für kirchenpolitiſche Zwecke ſoll vermieden werden. 8 Diſziplinarmaßnahmen eusgeſetzt In Verfolg der Maßnahmen des Herrn Reichsminiſters zur Wiederherſtellung des Kirchenfriedens hat der Landes⸗ kirchenausſchuß für die Evangeliſche Kirche der Altpreußi⸗ ſchen Union in einem Runderlaß an die Konſiſtorien eine grundſätzliche Entſcheidung in dem Sinne getroffen, daß Diſziplinarverfahren und Diſziplinarmaßnahmen kirchenpolitiſcher Art ſofort zu überprüfen und aus zu⸗ ſetzen ſind. Bon der Verhängung von Ordnungsſtrafen im Verwal⸗ tungsweg iſt abzuſehen; bereits verhängte Strafen ſind nicht mehr einzuziehen, bereit⸗ gezahlte Skrafen ſind zurückzu⸗ zahlen. Beurlaubungen, die gegen Geiſtliche und Super- intendenken wegen ihrer Skellungnahme im Kirchenſtreiſ ausgeſprochen worden ſind, ſind grundſätzlich aufzuheben. In dem Erlaß werden die beſonderen Fälle aufgezel lt und eine Ueberprüfung in dem angeführten Sinne zur Pflicht gemachl.„ Berlin. Am Mittwoch beginnen im Haag deutſch⸗hollän⸗ diſche Verhandlungen über die Regelung des Warenverkehrs im Jahre 1936, da das Warenabkommen vom Dezember 1934 Ende des Jahres abläuft. Berlin. Der Fübrer und Reichskanzler hat dem Präſt⸗ benten der türkiſchen Republik, Kemal Atatürk, anläßlich des türkiſchen Nationalfeiertages ſeine herzlichſten Glück⸗ wünſche übermittelt. a Berlin. Aus Anlaß der 250jährigen Wiederkehr der Aufnahme der Hugenotten durch den Großen Kurfürſt fand ein Feſtgottesdienſt im Franzöſiſchen Dom am Gendarmen⸗ markt ſtatt. f 1935 Nr. 254 . Litauens neueſter Trick Ein„Statutgericht“ für Memel.— Es ſoll mißliebige Beſchlüſſe des Landtages unwirkſam machen. Königsberg, 29. Oktober. Der große deutſche Erfolg bei der Memelwahl, die 24 deutſche gegenüber 5 litauiſchen Abgeordneten in den Land- tag gebracht und damit die bisherige Zuſammenſetzung des Landtages wieder ergeben hat, veranlaßt die litauiſche Re⸗ gierung, einen neuen Weg zu beſchreiten, um das ungeſtörke Arbeiten der Autonomie unmöglich zu machen. Die Vorbereitungen dazu ſind ſchon Anfang dieſes Jah⸗ res getroffen worden. Es wurde ein ſogenanntes„Statut⸗ geſetz“ geſchaffen, durch das ein Statutgericht eingeſetzt wer⸗ den ſoll, dem das Recht zugeſprochen wird, Verwaltungs⸗ maßnahmen des Direktoriums des Memelgebiets und Be⸗ ſchlüſſe des Landtages oder deſſen Geſetze unwirkſam zu machen. Auf dieſe Weiſe ſollen die Memeländer nun ſchon zum fünften Male nach einer erfolgreichen Landtagswahl wieder um ihre international garantierten Rechte gebracht werden. Der Staatspräſident hat auf Vorſchlag des Juſtizmini⸗ ſters nunmehr die Mitglieder des durch das Geſetz vom 13. März dieſes Jahres errichteten ſogenannten Statutgexrichts für das Memelgebiet ernannt. Es handelt ſich naürlich durchweg um Litauer. ** Die erſt jetzt nach dem Ergebnis der Memelwahl erfolgte Beſetzung des ſchon zu Anfang des Jahres geplanlen ſogen. Stkatutgerichts kann nur ſo ausgelegt werden, daß die li⸗ tauiſche Regierung auch weiter ihren Willen ungehemmt im Memelgebiet durchzuſetzen verſuchen wird, ſo wie das bisher durch das litauiſche Direktorium und die Ausſchal⸗ tung des Landtags und durch ſonſtige einſeitige Maßnah- men geſchehen iſt. Die plötzliche Beſetzung der Richterpoſten des Statutge⸗ richts erklärt ſich auch damit, daß ſich Litauen vorſorglich einen Hebel vorbereitet, mit dem es den neuen Landtag und das auf Grund des Wahlergebniſſes zu bildende Direk⸗ torium in entſcheidenden Fragen jederzeit aus den Angeln haben kann. Damit erweiſt ſich die Vermutung als richtig, daß das Statutgericht, das in Kompetenzſtreitigkeiten zwi⸗ ſchen der Zentralregierung und den autonomen Organen des Memelgebiets entſcheiden ſoll, von Litauen als jenes Werkzeug betrachtet wird, mit dem der Erfolg der Memelwahl unker dem Deckmankel richterlicher Unparteilichkeit praktiſch zunichte gemacht werden kann. Das Gericht ſichert der Zentralregierung jedes politiſch er⸗ wünſchte Urteil. Beſonders bedeutſam iſt die Beſtimmung, daß das Gericht für ſeine Urteilsfindung an keine Friſt gebunden iſt. Mit großen Verzögerungen wird z. B. dann zu rechnen ſein, wenn ein den Willen der Mehrheit vertretendes Direktorium gegen eine Maßnahme des Gou⸗ verneurs beim Statutgericht klagbar werden muß, die be⸗ treffende Maßnahme aber bis zur beliebig aufgeſchobenen Entſcheidung dieſes Gerichts nicht außer Kraft geſetzt wer⸗ den kann. Aus dem von den vier Großmächten garan⸗ tierten Wemelſtatut, deſſen Auslegung dem Völker⸗ bundsrat und dem Haager Gerichtshof vorbehalten war, iſt ſomit ein Rechtsmittel geworden, das von einem ein⸗ feitig zuſammengeſetzten litauiſchen Gerichts of ausgelegt werden ſoll. Ein derartiges Statutgericht iſt nach dem Memelſtatut in keiner Weiſe vorgeſehen Es entſpricht ebenſowenig wie das„Statutgeſetz“ dieſem Statut. Es iſt aber auch unmöglich, daß ein von Litauen einſeitig zuſam⸗ mengeſetztes Gericht über die Auslegung eines internatio. nalen Vertrages entſcheiden kann, der von vier Großmäch⸗ ten unterzeichnet worden iſt. Madrid, 29. Oktober. Der ſpaniſche Miniſterpräſident und Finanzminiſter TChapaprieta haf dem Staakspräſidenten den Kücktritt des geſamten Kabinetts mitgeteilf und iſt von dieſem ſofort mil der Neubildung der Kegierung beauftragt worden. Chapa⸗ prieta beabſichtigt, die durch den Jall Strauß kompromit. ntierten, aber nicht beſchuldigte Miniſter Lerroux und Rocha durch zwei radikale Abgeordnee zu erſetzen und das neue ktabinett, das dann dieſelbe parteimäßige Zuſammenſetzung hätte wie das letzte, dem Parlamenk vorzuſtellen. In den dem Regierungsblock naheſtehenden Zeitungen wird hervorgehoben, daß eine Angelegenheit, wie die des internationalen Juden Strauß, hinter der ver⸗ mutlich die fahnenflüchtigen ſpaniſchen Oktoberrevolutio⸗ näre zu ſuchen ſeien, nicht zum Vorwand für eine Kurs⸗ änderung in der Regierung dienen dürfte. Es handelt ſich bei den Verfehlungen hoher Beamter um Durchſtechereien in einer Glückſpiel⸗Angele⸗ genheit. Der Neffe und Adoptivſohn des bisherigen Außenminiſters Lerroux iſt einer der Hauptſchuldigen. Wieder politiſcher Mord in der Sowjetunion. Wie die„Prawda“ berichtet, iſt in Gorkr(früher Niſchni⸗ Nowgorod) der„Stoßarbeiter“ Schmyrew der Fabrik „Trud“ ermordet worden. Zweifellos handelt es ſich um einen politiſchen Mord. Schmyrew wollte die ſogenannten „Stachonowſchen“ Arbeitsmethoden einführen, die in füngſter Zeit in der Sowjetinduſtrie verbreitet werden und die auf derſtärkte Ausnutzung der menſchlichen Arbeitskraft zur Stei⸗ gerung des täglichen Arbeitsertrages abzielen. 1 1 2. 9 Abwehrmaßnahmen Italiens Einſchränkung des Fleiſchverbrauchs.— Senkung der Verwaltungskoſten. Rom, 30. Oktober. Zur Abwehr der bevorſtehenden Sühnemaßnahmen hat die italieniſche Regierung zunächſt zwei Maßnahmen gelroffen, durch die der Fleiſchverbrauch herabgeſetzt und die Verwaltungskoſten in den Staatsbekrieben einſchließlich der Schulen möglichſt beſchränkt werden ſollen. Der Ge⸗ danke einer Rationierung des Verbrauchs durch Geſetz wurde von Muſſolini abgelehnt, da auf die erproble Selbſt⸗ disziplin des ganzen italieniſchen Volkes gerechnet werden könne. Insbeſondere ſoll im Brot⸗ und Mehlverkauf keine Aenderung einkreten, da die diesjährige Getreideernte mit 77 Millionen Doppelzentnern den Inlandsbedarf vollkom- men deckt. Im einzelnen beſtimmen die Dienstag nachmittag ver⸗ öffentlichten Maßnahmen für den Fleiſchverbrauch, daß vom 5. November an für die Dauer von ſechs Monaten die Fleiſcherläden am Dienstag jeder Woche geſchloſſen bleiben und am Mittwoch nur andere Ar⸗ ten als Rind⸗, Schaf⸗ und Schweinefleiſch verkauft werden können. Die Fleiſcherläden, die ſeit einigen Wochen Sonn⸗ tags geſchloſſen ſein mußten, können bis vormittags 11 Uhr offen bleiben. In der gleichen Zeit wird in den Hotels, Re⸗ ſtaurants und anderen Speiſeſtätten ſowie in den Speiſe⸗ wagen auf italieniſechr Strecke nur ein Fleiſch⸗ oder Fiſchgang geliefert. Die Durchführung dieſer Maßnahmen wird den entſprechenden Berufs- und Genoſſenſchaftsver⸗ bänden übertragen. Von beſonderen Geſetzen wird abge⸗ ſehen. Dagegen wird für die Einſparungen in den Staats betrieben dem italieniſchen Parlament ein beſonderes Ermächligungsgeſetz vorgelegt werden, auf Grund deſſen der italieniſche Regierungschef alle einſchlägigen Maßnah⸗ 90 auf dieſem Gebiete durch eigene Erlaſſe anordnen ann. Durch den erſten derartigen Erlaß werden zur Pa⸗ piereinſparung alle ſtaatlichen Veröffentlichungen auf ein Mindeſtmaß beſchränkt. Ferner ſollen bei der Aus⸗ ſtattung von Büros alle Neuanſchaffungen von Mö⸗ beln und anderen Bürogegenſtänden möglichſt eingeſchränkt werden. Alle ſtaatlichen Telegramme und ſtaatlichen Tele⸗ phongeſpräche ſollen gekürzt werden. Täglich ſoll zur Koh. leneinſparung der Bürobetrieb grundſätzlich von morgens 8 Uhr auf 18 Uhr beſchränkt bleiben, um wäh⸗ rend des Winters mit der Heizung bzw. mit dem Verbrauch elektriſchen Stromes möglichſt zu ſparen. „Eiſerne Entſchloſſenheit“ „Widerſtand gegen alle Ungerechkigkeiten.“ Die amtliche„Agenzia Stefani“ beſchäftigt ſich mit der amerikaniſchen Zeitſchrift„Corrent Hiſtory“. Dieſe Zeit⸗ ſchrift habe einen Aufſatz veröffentlicht, wonach das italie⸗ niſche Volk infolge der angeblichen Irrtümer der faſchiſti⸗ ſchen Außenpolitik an der Klugheit der maßgebenden Perſönlichkeiten der Regierung und am Regierungsſyſtem zweifeln beginne. Zu dieſem Aufſatz der ame⸗ rikaniſchen Zeitſchrift veröffentlicht die amtliche römiſche Agentur folgende Stellungnahme: „Nur offenkundigſter ſchlechter Wille oder kläglichſtes Nichtwiſſen konnten den Verfaſſer des angeführten Auf⸗ ſatzes veranlaſſen, derartige Dummheiten in dem Augen⸗ blick zu veröffentlichen. wo 40 Millionen Italiener ſich enger als ſemals um ihren Duce ſcharen und der Faſchis⸗ ius einen großartigen Beweis ſeiner eiſernen Enkſchloſſen. heit bietet, allen Ungerechkigkeiten, die man zum Nachleil des Vaterlandes zu verüben ſucht, ſeinen Widerſtand enk⸗ gegenzuſetzen.“ „Go wirkſam wie möglich“ „Und ohne Zeitvergeudung.“ Zu dem Beſchluß des Außenminiſters Hoare, am Donnerstag nach Genf zu reiſen, um an der Sitzung des Ausſchuſſes für die Sühnema nahmen teilzunehmen, teilt der diplomatiſche me erben des„dolly elegraph⸗ mit, es ſei weder eine Aen erung der Politik noch irgend⸗ eine unerwartete Wendung zu erwarten. Der Schritt des Miniſters deute darau in, daß die brikiſche Wat eniſchoſen ſei, dafür 1 1 daß der wirtſchaftliche Druck auf Italien ſo wirkſam wie möglich geſtalkel und ohne Zeitvergendu 0 bracht werde. 5 geudung zur Anwendung ge Roman von Paul Hain. Nachdruck verboten Sie löſte die Arme von ſeinem Hals. „Du wirſt ruhig bleiben, Jörg— und nichts unter⸗ nehmen—? Verſprich es mir—“ Er biß die Zähne zuſammen. Erſt nach einer Weile ſagte er: „Dir kann ich nichts abſchlagen, Bärbele. And wenn lasen einen Mörder bitten würdeſt— ich müßte ihn frei aſſen—“ „Ich danke dir, Jörg—“ Er legte den Arm um ihre Schulter. „Sprich— „Dein Bruder— hat mir nachgeſtellt—“ Zögernd fielen die Worte. 5 „Ich— ich konnte kaum noch einen Schritt vor die Tür tun; der Junker Walter traf mich immer. Oh— ich hab' Angſt gehabt vor ihm— er iſt ſo anders als du, Jörg. Er iſt kein guter Menſch.“ „Bei Gott— nein! dich—— g Weiter, Bärbele— ich halte Aber 0 FVVVVPP mehr. Furch bare Angſt pacgte mich. denn ich beme e Der letzte junker von fiothenburg Die Wirtſchaſtsſanktionen Wiederzuſammentritt der Sanktionskonferenz. 8 Genf, 29. Oktober. Nachdem das Waffenausfuhrverbot und die Kredit⸗ ſperre gegen Italien von der Mehrzahl der Völkerbunds⸗ mitglieder bereits in Kraft geſetzt worden ſind, wird die Sanktionskonferenz, die am Donnerstag wieder zuſammen⸗ tritt, über die Durchführung der Wirtſchaftsſanktionen Be⸗ ſchluß zu faſſen haben. Die Konferenz hat bekanntlich in ihrer letzten Sitzung am 19. Oktober die Vorſchläge, die ſich auf die Ein⸗ und Ausfuhrſanktionen, ſowie auf die gegenſeitige Hil⸗ feleiſtung beziehen, angenommen, zugleich aber den Zeitpunkt des Beginns ihrer praktiſchen Durchführung unbeſtimmt gelaſſen. Die Regierungen wurden lediglich auf⸗ gefordert, bis ſpäteſtens 28. Oktober mitzuteilen, wann ſie bereit wären, dieſe Maßnahmen in Kraft zu ſetzen. Dieſer Aufforderung iſt von keiner Regierung wörtlich enkſprochen worden, wohl aber haben England und Frank⸗ reich ſowie eine Reihe anderer Staaken im voraus ſich mit dem von der Konferenz feflzuſetzenden Jeitpunkt einverſtan⸗ den erklärt, alſo die Enfſcheidung wieder auf die Konferenz zurückgeſchoben. Im übrigen geben die in Genf eingegan⸗ genen amklichen Erklärungen der verſchiedenen Regierungen nach Zahl und Inhalt kein Bild von der wirklichen Skim⸗ mung hinſichklich der Durchführung der Wirtſchaftsſank⸗ kionen. Es iſt ſicher, daß mehr als die bisher offiziell gemel⸗ deten ſechs bis acht Länder ſich an den Sanktio⸗ nen beteiligen werden, zumal verſchiedene Regierungen, wie England, Frankreich, Belgien, Holland, die ſkandinaviſchen Staaten und die britiſchen Dominions bereits allgemeine Vollmachten zu dieſem Zweck beſitzen oder beantragt haben. Immerhin werden bei der Feſtſetzung des Datums eine Reihe widerſtrebender und zum Teil uneingeſtande⸗ ner Wirtſchaftsintereſſen zu berückſichtigen ſein. Man nimmt an, daß früheſtens der 15. November in Frage kommt. Bon den zurzeit ſchwebenden diplomatiſchen Berhand⸗ lungen zwiſchen London, Paris und Rom wird übrigens bis auf weiteres kein Einfluß auf die Beſchlüſſe der Sank⸗ llonskonferenz erwartet. Auch Laval reiſt nach Genf Miniſterpräſident Laval wird am Mittwoch oder Don⸗ nerstag abend nach Genf abreiſen, um an den Arbeiten des Verbindungsausſchuſſes und an der Beſchlußfaſſung über die wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen teilzunehmen. Laval wird in Genf mit Sir Samuel Hoare und Eden zu⸗ ſammentreffen. Ob auch Aloiſi nach Genf gehen wird, ſteht zur Stunde noch nicht feſt. Einigung Paris London? Auf der Suche nach einer Formel. Paris, 29. Oktober. Das„Echo de Paris“ meldet in ſeiner letzten Ausgabe, daß die in den letzten Tagen zwiſchen Paris und London geführten Verhandlungen über die in den britiſchen Noten vom 14. und 16. Oktober und in der franzöſiſchen Note vom 18. Oktober angeführten Punkte zu einer Einigung geführt häkten. Bekannklich peſtand über dieſe Punkte, die den abeſ⸗ ſiniſchen Streitfall bekreffen, eine Meinungsverſchiedenheik. Die Einigung werde am Freitag beim Juſammenkreffen von Laval und Hoare in Genf in Erſcheinung kreten. Der ofſiziöſe„Petit Pariſien“ erwartet aus Anlaß der bevorſtehenden Genfer Tagung über die Ingangſetzung der wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen einen bedeutſamen Mei⸗ nungsaustauſch hinter den Kuliſſen über die Vorausſetzun. gen, die zu einem Abbruch des Krieges in Oſt⸗ afrika führen könnten. Pachtvertrag oder Mandat? Da die Bezeichnung eines Prokektorats ſich mit der Genfer Ideologie ſchwer in Einklang bringen laſſe, denke man für die an Italieniſch⸗ Somaliland grenzenden abeſſi⸗ niſchen Provinzen an eine andere Formel, etwa Pachtver⸗ krag, Mandat oder irgendetwas anderes, was anderwärks 1 beſtehe und was weniger Unzulänglichkeiken mit ſich ringe. Eine der am ſchwerſten zu löſenden Fragen werde die Frage der Stadt Akſum ſein, die von den Italienern be⸗ reits erobert ſei, auf die Abeſſinien aber wegen der geſchicht⸗ 7 8 und religiöſen Bedeutung der Stadt größten Wert ege. Die Tränen ſtürzten ihr aus den Augen. „Laß mich ſchweigen, Jörg. Von den letzten Wochen, da die Aebtiſſin ſelbſt ins Haus kam und in mich drang— oh— es war entſetzlich—“ Jörg ballte die Fäuſte. Er ahnte dunkle Zuſammenhänge. Dieſer Fuchs! Und— war doch ſein Bruder! So aal⸗ glatt in ſeinem Weſen, daß ihm nicht beizukommen war. Aber nun—— „Du haſt mir verſprochen, Jörg— ihm nichts zu „And— ich halte mein Wort! So ſchwer es mir fällt. Aber— der Pranger auf dem Marktplatz wär' die ge⸗ ringſte Strafe für ihn.“ „Ich wollte dir nichts ſagen, Jörg. Wollt's für mich be⸗ halten—“ „Das wär' recht dumm geweſen, Kind. 1 nun— keine Tränen mehr, Bärbele. Der Abend ist zu ſchön zum Weinen. Schade um die Zeit, die wir— an einen Schur⸗ ken verſchwendet haben.“ „Meiſt Jürg—“ Er zog ſie zart an ſich. „Sieh, wie ſich die Sterne im Fluß regen. tun Gottes Sterne. UAnſere Sterne. Hab' ſie oft leuchten ſehen über einſamen Feldern, über verbrannten Dörfern, über Trüm⸗ merſtätten, über Schlachtfeldern— haben niemals ſo ſchön geleuchtet wie über der Tauber im de ne Und leuch⸗ ten dennoch nicht ſo hell wie die beiden blauen Sterne in deinem Geſicht, Herzliebſte—“ f Sie lehnte ſich feſt an ihn. i So ſaßen ſie— und die Feierlichkeit des Abends ſeg⸗ nete ſie mit ſeinem ſüßen Hauch.—— 1 „Es war ſpät, als Bärbele aus holdem Träumen er⸗ 5 Glocke der Jakobskirche! Jorg— die Glocke de bskirche!“ 1 ktönte das Geläut durch Ae Sil. ie Tore ſind geſchloſſen—“ —— irg lachte leise; Eiſenbahndämme weggeſchwemmt Halberſtadt, 29. Okt. Die ſchnelle Schneeſchmelze und die ſtarken Regengüſſe im Harz haben ein ſtarkes Anchwel len der Flüſſe zur Folge gehabt. Durch das Hochwaſſer de Oker und der Ilſe wurde auf der Reichsbahnſtrecke Scha. den—Börſſum der Bahndamm in einer Länge von 100 e. ter weggeſchwemmt, ſo daß die Gleiſe in der Luft ſchweben. Der Betrieb muß über Ringelheim Umgeleitet werden. Ebenſo wurde der Bahndamm auf der Ste Börſſum— Hornburg der Privatlinie Oſterwieck—Waſſer leben gleichfalls auf einer Länge von 100 Meter we 5 ſchwemmt. Der Betrieb auf dieſer Strecke wird in 115 ſchränktem Umfange weitergeführt. Wieſen und Aecker wu den zum Teil überſchwemmt. Hochwaſſer in der Schweiz Vier Perſonen ertrunken. Bern, 29. Okt. Die die Kantone Glarus und Uri ver- bindende Klauſenſtraße wurde vom Hochwaſſer überflutet und an einer Stelle verſchüttet. Bei Rougemonk im Waadiländer Oberland Bauernhaus von den Fluten fortgeſchwemmk. Ei und zwei Kinder fanden dabei den Tod. wurde enn n Ehepaar Schwediſche Schiffbrüchige gerettet. Hamburg, 29. Okt. Die Bordleitung des Hamburger ampfers„Odin“ meldet, daß der Dampfer öſtlich von Zornholm die aus vier Mann beſtehende Beſatzung des geſunkenen ſchwediſchen Seglers„Alfhild“ geborgen haf, Dampfer„Odin“ befand ſich auf der Reiſe von Emden nach Lulea und hat die Fahrt fortgeſetzt. 2 8 D 2 5 Schneeſchmelze im Oberharz. Goslar, 29. Okt. Anhaltender Regen und die Schnee⸗ ſchmelze im Oberharz haben die Flüſſe im Nordharzvorland ſtark anſchwellen laſſen. Beſonders ſtark war die Gefahr fi das Land an der Oker, die an verſchiedenen Stellen die Ufer⸗ befeſtigung durchbrach. Die Bewohner des Dorfes Schla⸗ den mußten die von dem Waſſer am meiſten gefährdeten Häuſer räumen und das Vieh in Sicherheit bringen. In der Nähe des Bahnhofs Börſſum wurde von der Oker det Eiſenbahndamm auf 50 Meter unterſpült, ſo daß der Verkehr nach Braunſchweig unterbrochen war. Kraftomnibuſſe und Pendelzüge mußten eingeſetzt werden. Dienstag glich die Gegend zwiſchen Vienenburg und Börſſum einem weiten See. Vom Führer begnadigt Berlin, 30. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat den wegen Mordes an der ledigen Emma Ernſt vom Schwurgericht in Glogau zum Tode verurteilten Otto Tite aus Sprottau zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe begna⸗ digt. Der Gnadenerweis iſt ergangen, weil Titze, der bis da⸗ hin unbeſtraft war und ſich des beſten Leumunds erfteule, den Entſchluß zur Tat in jugendlicher Unreife und Verzweif⸗ lung gefaßt und die Tat unter dem ſchlechten Einfluß eines anderen begangen hat. 5 RNaubmörder hingerichtet Altona, 29. Okt. Hier iſt der vom Schwurgericht in Altona am 4. Juli 1935 wegen Mordes und ſchweren Nau⸗ bes zum Tode verurteilte Günter Bull hingerichtet worden. Bull hatte in der Nacht zum 12. Juni 1935 den 62jährigen Gaſtwirt Auguſt Eckhoff in Altona erdroſſelt und beraubt, 46 000 Häuſer unter Waſſer Jurchtbare Folgen des Unwetters in Japan. Tokio, 29. Oktober. Die erſten amtlichen Berichte über die Folgen der Un⸗ wekterkakaſtrophe wurden bekanntgegeben, die ſich am Sonn⸗ kag in Japan ereignete. In Tokio ſtehen danach 31 577 hän⸗ ſer unker Waſſer, in Nagoja 15 000. In dem Dorf Tazuda wurden durch einen Erdrutſch 30 Menſchen lebend begra⸗ ben. 126 Tote, 13 Verletzte Das Bergwerksunglück in Japan. Tokio, 29. Oktober. Jörg erhob ſich. Bärbele taumelte. Müde— Jörg— ſo müde vor Glück bin ich— Er löſte die Zügel des Pferdes vom Baum. Es wieherte zufrieden. Bärbele klopfte ihm den blanken Hals. 5„Nur hinauf,“ ſagte Jörg lachend,„es kennt dich ſa on!“ Er ſchwang ſich in den Sattel. Mit kräftigem Arm zog 8 1 zu ſich empor. Wohlig lehnte ſie ſich an ſeine ruſt. „Louf— lauf, mein Tier—“ And im Trab ging es durch das ſtille ſchlafende Tal, durch all den Zauber dieſer einzigen Sommernacht, in der zwei Herzen in glücklichem Gleichſchlag pochten. Der Wind wehte leiſe durch das Strauchwerk, plätſcherte in den Wel⸗ len des Fluſſes, auf dem das Silberlicht des Mondes flim⸗ merte und gleißte. 5 „So keit ich mit dir ein Lebenlang durch die Welt, Bärbele. Wart nur ein Weilchen— bald ſollen die Glocken der Jakobskirche durchs Frankenland läuten: Die Jungfer Bärbele hat den Junker Jörg zum glücklichſten Manne gemacht!“ Erſchauernd barg ſie den Kopf an ſeiner Bruſt.— So erreichten ſie den Wall. 5 Kein Menſch begegnete ihnen. Wer's nicht nötig hatte, wagte ſich um dieſe Zeit nicht vor die Mauern. Das Spitaltor tauchte auf. i Jorg rief laut:. „He— Wache! Tor auf für den Junker Jörg von Rothenburg! Hie gut Rothenburg!“ f Knarrend W e Und ccörg ritt mit ſeiner zarten, koſtbaren Laſt lang⸗ ſam durch die dunklen, ſchlafenden Gaſſen. „ n 1 lle den fund fte Jeh Amf geleitet Strecke Waſſer⸗ wegge⸗ be, r wur⸗ vi ver- orflutet de eln hepaat Aburget ch von ig des hat. en nach Schnee⸗ orland ihr füt e Ufer⸗ ch la⸗ yrdeten n. In fer det Berkehr e und ich die eiten er hat vom 0 Tite begna⸗ his da⸗ freute, tzweif⸗ eines icht in Rau⸗ orden. hrigen raubt. us dem badischen Land Geſunde Finanzen Badens Arbeitsbeſchaffung aus laufenden Einnahmen. Karlsruhe, 29. Oktober. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat der ba⸗ ie Sinanz. und Wirtſchaftsminiſter als Auftakt zur win⸗ kelchen Arbeitsbeſchaffung für Stdatsarbeiten Zuſätliche Ilttel im Betrage von 1.2 Millionen Mark bereitgeſtellt. 5 Die Hälfte davon mit 600 000 Mart iſt für die Inſtand⸗ ſtung bon Gebäuden des Landes vorgeſehen, ein lerer größerer Betrag von 330 000 Mark wird zur Ver⸗ teſſerung der Landſtraßen erſter Ordnung die⸗ 0 Mit einem Aufwand von 70 000 Mark ſollen veral⸗ tete Heizungseinri ch tun gen in ſtaatlichen Gebäu⸗ zen erneuert werden. 65 000 Mark ſind für die Verbeſſerung 1 Thermal⸗Schwimmbades in Badenweiler be⸗ mt, das infolge des ſteigenden Fremdenverkehrs den Frforderniſſen nicht mehr voll genügt. Mit einem Aufwand von rund 100 000 Mark ſollen Bodenverbeſſerun⸗ gen in den ſtaatlichen Waldungen im Rheingebiet wie Holzabfuhrwege geſchaffen werden. Schließ⸗ ſind für Verbeſſerungen an landwirtſchaftlich genutztem nänengelände 30000 Mark vorgeſehen. Die Mittel werden in möglichſt zweckdienlicher Weiſe derwendet, um einerſeits wichtiges Staatsvermögen in ſei⸗ zem Wert und Beſtand zu erhalten oder zu vermehren, ud andererſeits eine möglichſt große Anzahl von Arbeits⸗ bäſten der verſchiedenen Sparten während der Wintermo⸗ ale zu beſchäftigen. Die Bereitſtellung der Mittel erfolgt aus laufen⸗ den Einnahmen, ein deutlicher Beweis für die ge⸗ unde Lage der Finanzen des Landes, zumal es in der Alten Hälfte des Rechnungsjahres bereiks gelungen iſt, die fehlbeträge aus den Jahren 1926 bis 1932 in belrächtlichem Anfang weiter auszugleichen. 0 — IJ Heidelberg.(Diphtherie und Scharlach.) Mit Rüchicht auf die zunehmende Ausbreitung der Diphtherie und des Scharlach in Heidelberg hat die Polizeidirektion die Schließung ſämtlicher Kleinkinderanſtalten, Kleinkinder⸗ ſchulen uſw. in Heidelberg auf zunächſt 14 Tage angeordnet. Kinzig, Gutach und Wolf führen Hochwaſſer. 0 Wolfach, 29. Okt. Infolge der ſtarken Niederſchläge ſühten die Kinzig, die Gutach und die Wolf Hochwaſſer. Während am Sonntag vormittag der Pegel der Kinzig bei Volfach die Waſſerhöhe mit 29 Zentimeter noch faſt auf dem Normalſtand anzeigt, betrug ſie am Montag 242 Zenti⸗ meter. Die Wolf ſtieg ebenfalls von 32 auf 185 Zentimeter. () Ewattingen.(100 Jahre Wutachmühle) die Wutachmühle kann auf ein 100jähriges Beſtehen zurück⸗ bliden. Der ehemalige Bachtalmüller Gregor Meiſter hat infolge Waſſermangel an der Wutach im Jahre 1835 eine leine Beimühle geſchaffen, Jakob Meiſter, der 1897 die Mühle übernahm, war es, der mit Entſchloſſenheit und Tat⸗ kraft aus dieſer kleinen Mühle die heutige bedeutende Wutach⸗ mühle ſchuf. Nachdem ſie über acht Jahrzehnte Privateigen⸗ um war, ging ſie im September 1920 durch Kauf an die Ge⸗ meinde über, in deren Beſitz ſie heute noch iſt. ( Anteralpfen bei Waldshut.(Schwere Blut⸗ tat.) Vor einigen Tagen wurde hier Frau Anna Feld⸗ mann ſchwer verletzt aufgefunden. Die Anterſuchung ergab, daß die Frau einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Den Nachforſchungen der Behörden gelang es, den Täter in der Jerſon des Lorenz Ebner von Anteralpfen feſtzunehmen. Ebner hatte die Frau aufgeſucht und ihr mit einem Hammer ſcwere Kopfverletzungen beigebracht. Man vermutet, daß et die Frau aus dem Wege ſchaffen wollte. Die Schwer⸗ verletzte befindet ſich im Waldshuter Krankenhaus. (Waldshut.(Das neue Verwaltungsge- bäude der Bezirksſparkaſſe.) Die Bezirksſparkaſſe Waldshut, eine der älteſten Sparkaſſen des Oberrheins, bezieht dieſer Tage ihr neues Verwaltungsgebäude. In der Nähe des Bahnhofs, in der Hauptſtraße zum Stadtinnern, ethebt ſich der gewaltige Bau, der mit zur Vervollkomm⸗ nung des Stadtbildes beiträgt. Der Witterungsumſchlag zum Oktoberende 2 Lörrach, 29. Okt. Die andauernd ſtarken Regen- fälle und die infolge der raſchen Erwärmung eingetretene Echneeſchmelze führten zu einem raſchen Anſteigen der Wiese, de ſeit Montag Hochwaſſer führt. Am Pegel in Lörrach uurde ein Waſſerſtand von über zwei Meter gemeſſen. Im hinteren und mittleren Wieſental iſt an verſchie denen Stellen die Wieſe über die Ufer getreten. Zwiſchen dem Bahnhof Hauſen und der oberen Brücke iſt die Landſtraße vollkommen überſckwemmt. Hochwaſſermeldungen werden auch aus dem Kleinen Wieſental und dem Kandertal gemeldet, wo die an⸗ geſchwollenen kleinen Flüſſe die tiefer gelegenen Matten zum größten Teil unter Waſſer geſetzt haben. Da die Nieder⸗ ſhläge zurzeit noch anhalten, muß mit einem weiteren An⸗ eigen des Waſſers gerechnet werden. Der Holzeinſchlag 1936 Deckung des Bedarfes aus dem deutſchen Wald. Der Reichsforſtmeiſter hat den Holzeinſchlag im Forſt⸗ wirt f i 150 Prozent der Ab⸗ rtſchaftsjahr 1936 wiederum auf P N n es normalen gutzungsſätze feſtgeſetzt. Bor allen Dingen müſ holz mindeſtens. Länge von 150 Prozent Einſchlages erreicht werden. nicht n ſchließli . Der größte Deviſenprozeß Die Deviſenſchiebungen benn Liebfrauen⸗Orden. Berlin, 29. Oktober. Vor der 4. Großen Strafkammer begann der bisher größte Deviſenprozeß gegen katholiſche Ordensangehörige. Die Anklage richtet ſich gegen die Generalprokuratorin in der„Genoſſenſchaft der Schwſtern Unſerer lieben Frau G. m. b. H. Renilde Romen und Co.“, Anna Schroers (Schweſter Libora) aus Mühlhauſen bei Kempen am Rhein. Die Geſamtfumme der von der Angeklagten Schroers ins Ausland gebrachten Beträge ſoll ſich laul Anklage auf 825 000 Mark belaufen. Der weitaus größte Teil dieſer Summe— 645 000 Mark— wurde in den Jahren 1932 bis 1934 unter Mißbrauch der Ordenskleidung in Reichs⸗ banknoken nach Holland geſchafft und hier angelegt, und zwar 345 000 Mark für das Liebfrauen-Mukterhaus in Mühlhauſen und die reſtlichen 300 000 Mark im Inkereſſe anderer Klöſter. Ein weiterer Teilbetrag von 180 000 Mark gelangte auf dem Wege über die Unjverſum⸗Bank in Mün⸗ ſter zur Unjverſum Bank in Amſterdam. Die Leitung der finanziellen Angelegenheiten des Ordens lag in den Händen der Angeklagten Schroers. Sie hat nach den Ermittlungen ferner durch unrichtige und un⸗ bollſtändige Angaben Deviſengenehmigungen in Höhe von 360 000 Mark erſchlichen. Das Geld diente in der Haupt⸗ ſache zum Rückkauf von Obligationen der ausländiſchen Or⸗ densanleihen. Bei einem Tilgungsgeſchäft in Dollarbonds verdiente das Mutterhaus rund 300 000 Mark. In Amſterd am wurden die für das Mutterhaus des Liebfrauen⸗Ordens verſchobenen Reichsmarkbeträge bei der Univerſum⸗Bank unter verſchiedenen Decknamen angelegt, Die Angeklagte Schroers hat in der Vorunterſuchung be⸗ reits eingeräumt, daß die Scheinkonten ſeit 1932 haupt⸗ ſächlich auf ihr Betreiben eingerichtet worden ſeien,„damit der Orden ſich in Notzeiten beſſes helfen könne“. Insgeſamt wurden für 366 500 Mark ausländiſche Wertpapiere er⸗ worben. Bezeichnend für die Einſtellung der Angeklagten ift vor allem der Umſtand, daß ſie die ganzen verbotenen Deviſen⸗ geſchäfte durchgeführt hat, nachdem und obwohl ihr münd⸗ lich geſtellter Antrag auf Genehmigung des Rückkaufs eige⸗ ner Obligationen von der Deviſenſtelle obgelehnt worden war. Auch hier war wieder der Wunſch beſtimmend,„die verhältnismäßig hohen Schulden mit möglichſt geringen Mitteln zu tilgen“. Die Verhandlung wird vorausſichtlich zwei Tage dauern Die Zeugen ſind für Donnerstag geladen. In der Verhandlung, die übrigens mit Hilfe von vier im Gerichtssaal aufgeſtellten Mikrophonen auf Schall⸗ platten aufgenommen wird, ergab die Ver neh⸗ mung der Angeklagten, daß auch hier wieder der berüchtigte Bankdirektor Dr. Hofius als„Sachberater“ aufgetreten iſt. Er ſoll nach der Darſtellung der Angeklag⸗ ten den Anſtoß zum Aufkauf der Obligationen gegeben ha⸗ ben. Die hierfür benötigten Gelder wurden von der Gene⸗ ralprokuratorin Schroers zum größten Teil perſönlich über die Grenze geſchafft. Dabei iſt die Angeklagte in ihrer Ordenskleidung, mit den Banknotenbündeln in den Taſchen, vorſichkig und verſtohlen durch Gärten, hinter dem Zollhaus herum, über die Grenze geſchlichen. Die Angeklagte ſcheint eine Art Kurier für Dr. Hofius ge⸗ weſen zu ſein, denn ſie hat auf ſein Betreiben auch noch für andere Klöſter Geld ins Ausland geſchmuggelt. Im Laufe der Vernehmung behauptete die Angeklagte, mit hab Deviſenbeſtimmungen nicht Beſcheid gewußt zu aben. Im Laufe der Nachmittagsverhandlung wurde der Briefwechſel verleſen, der von der Angeklagten mit ihren ausländiſchen Gegenſpielern geführt wurde. Weiter wurden die beiden Volksverrats anzeigen erör⸗ tert, die von der Angeklagten erſtattet worden ſind. Es er⸗ gab ſich hierbei, daß beide unrichtig oder unvollſtändig ſind. Dann trat das Gericht in die Beweisaufnahme ein und vernahm zunächſt einen Beamten der De⸗ viſenſtelle Düſſeldorf, der die erſten Ermittlungen durchgeführt hat. Dieſer Zeuge erwiderte auf die Frage des Vorſitzenden, ob die Generalprokuratorin im Verlauf dieſer zahlreichen Vernehmungen den Eindruck erweckt habe, daß ihr das Vaterlandsfeindliche und Volksſchädigende ihres Treibens bewußt war, daß die Angeklagte mit einem leiſen Lächeln über alles hinweggegangen ſei. Erſt als ſie ein⸗ geſehen habe, daß es auf Grund der vorliegenden Beweiſe keinen Ausweg mehr gab, habe ſie ſich zu einem Teilge⸗ ſtändnis bequemt. Der Zeuge ſchilderte dann zum Schluß ſeiner Vernehmung die raffinierte Art und Weiſe, in der das Geld über die holländiſche Grenze gebracht wor⸗ den iſt. 1 Aus den Nachbarländern Neuſtadt a. d. 9.(In marſchierende Kolonne e fahren.) Der 27jährige Richard Schuhmacher aus Ser 115 vor etwa einem Jahr auf der Straße zwiſchen Mußbach und Neuſtadt mit ſeinem Lieferwagen in eine marſchierende Fliegerkolonne gefahren, wobei ein Mann erheblich und ein anderer leicht verletzt wurden. Nach dem Unfall fuhr Schuhmacher davon, ohne ſich um die Verletzten zu bekümmern. Nunmehr ſtand er vor dem Amtsgericht Neuſtadt, das ihn unter Anrechnung der Un⸗ terſuchungshaft zu einer Gefängnisſtrafe von vier Mona⸗ ten verurteilte und Haftfortdauer anordnete. — Freudenſtadt, 29. Okt. Der in der Firma des Photo⸗ hauſes Kaiſer hier beſchäftigt geweſene Photograph Kurt Schmitt, gebürtig aus Badenweiler(Südbaden) iſt mit dem Motorrad tödlich verunglückt. Der Verunglückte weilte in ſeiner Heimat bei der Hochzeit ſeines Bruders. Ein Freund des Verunglückten wollte dieſen auf dem Motorrad wieder nach Freudenſtadt bringen. In Grötzingen bei Freiburg paſſierke dann das 5 9* Ein von einer Nebenſtraße in die Hauptſtraße ein⸗ biegender Lieferwagen fuhr auf die Motorradfahrer. Schmitt f 1 ogen vom Sozius, zuerſt auf einen Paſſan⸗ en, daun auf den Gehweg. Beſinnungslos wurde ten e Angeliefert und ſtarb dort, ohne das Be⸗ de zu haben. Er hatte einen doppelten e. nd d ns Auto geſprungen und ge⸗ 90 1 1 25 ihre alter Fuß⸗ i au dan den. f aganen ewa 8 wurde von 1. — der Woche des deutſchen Buches durch M Lalcale Nu ad schau Gedanken zum Weltſpartag Wer ſpart, baut in die Zukunft. Menſchen, die verſchwenderiſch ſind, werden es nie zu etwas bringen. Völker, die das Gebot der Sparſamkeit miß⸗ achtet haben, ſind zugrunde gegangen. Staaten aber, in denen die Sparſamkeit Richtſchnur war, haben ſich im Kreiſe der Völker behauptet. Was für den Staat, für die Geſamk⸗ heit der Volksgenoſſen gilt, gilt auch für den Einzelnen. Sparſamkeit iſt eine ſichere Gewähr für Auffſtieg, viel⸗ leicht für einen beſcheidenen Wohlſtand. Gerade die Jugend muß ſich immer wieder vor Augen halten, daß ihre Zukunft davon abhängt, ob es ge⸗ lingt, für ſpätere Berufsausbildung, für den Beſuch von Fachſchulen, für Selbſtändigmachung, für die Einrichtung eines eigenen Geſchäftes die erforderlichen Beträge bereit⸗ zuſtellen. Auch hier zeigt es ſich, daß die Sparſamkeit, daß ſparſame Haushaltsführung der Eltern die wichtigſte Voraus⸗ ſetzung für eine geſicherte Zukunft der Kinder darſtellt. An eine Verehelichung kann nur gedacht werden, wenn wenigſtens das Notwendigſte an Ausſteuer vorhanden iſt. Auch hier bahnt Sparſamkeit den Weg zum künf⸗ tigen Heim und damit zur eigenen Zukunft. Die deut⸗ ſchen Kreditinſtitute haben die Bedeutung erkannt, die dem Sparen ſchon in der Jugend zukommt. In allen deutſchen Gauen beſtehen Schulſparkaſſen, die es ermöglichen, auch kleine und kleinſte Beträge anzuſammeln und ſicher zu ver⸗ wahren. Die rege Benutzung, die dieſe Spareinrichtungen er⸗ fahren, iſt der Beweis dafür, wie weit die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Sparens vorgedrungen iſt. Aber noch viel bleibt zu tun übrig! Anabläſſig muß den noch Abſeitsſtehenden vor Augen geführt werden, daß ſie ſparen ſollen. Sie ſollen dies ja nicht für Andere tun, es dient ja zu ihrem eigen Beſten und darüber hinaus tragen auch die Sparpfennige unſerer Jugend mit dazu bei, das große Aufbauwerk des Führers zu ihrem beſchei⸗ denen Teil mitvollenden zu helfen. Durch die kleinen Be⸗ träge, die die junge Generation zuſammenträgt, werden im beſten Sinne des Wortes nicht nur Bauſteine für die eigene Zukunft bereitgeſtellt, ſondern es wird auch mitgeholfen, das Fundament für Deutſchlands wirtſchaftliche Zukunft zu legen. ze — Auszahlung der Invaliden⸗ und Anfallrenten an Allerheiligen. Es wird darauf hingewieſen, daß der 1. No⸗ vember(Allerheiligen) kein geſetzlicher Feiertag iſt. Die Aus⸗ zahlung der Invaliden⸗ und Unfallrente findet an dieſem Tage wie ſonſt an jedem 1. eines jeden Monats ſtatt. — Die, Bedarfsdeckungsſcheine der Kinderbeihilfe. Die Bedarfsdeckungsſcheine, die den Kinderreichen zur Empfang⸗ nahme der Beihilfen ausgehändigt werden, tragen die Un⸗ terſchrift des Reichsfinanzminiſters Graf Schwerin v. Kroſigk. Es iſt auf ihnen vermerkt, daß ſie nur gültig ſind für den Erwerb von Möbeln, Hausgerät und Wäſche in zugelaſſenen Verkaufsſtellen, insbeſondere in Schreinereien und ſonſtigen Unternehmungen des Handwerks. Bevor der Bedarfsdek⸗ kungsſchein einer Verkaufsſtelle in Zahlung gegeben wird, iſt er vom Beihilfeempfänger auf der Rückſeite mit Namens⸗ zeichnung und der Angabe von Wohnort und Wohnung mit Tinte oder Tintenſtift zu verſehen. Die Verkaufsſtelle muß ihre Firmenzeichnung eintragen. Der Bedarfsdeckungs⸗ ſchein wird nur durch die Kaſſe desjenigen Finanzamts ein⸗ gelöſt, das für die Umſatzbeſteuerung der Verkaufsſtelle zu⸗ ſtändig iſt. Eine Bareinlöſung des Bedarfsdeckungsſcheins durch die Verkaufsſtelle iſt verboten. — Stellenvorbehalte für Nationalſozialiſten. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat die Landesregierungen und die nachgeordneten preußiſchen Behörden erſucht, Bewer⸗ bungsgeſuche von Nattonalſozialiſten, die auf Grund der Anordnung des Führers und Reichskanzlers vom April bei den Gemeindeverwaltungen eingehen und nicht berückſichtigt werden können, den Zentralvormerkungsſtellen für den Ge⸗ meindedienſt zuzuleiten, von denen ſie wie die Geſuche von Verſorgungsanwärtern behandelt werden ſollen. Gemeinden und Gemeindeverbände, bei denen für 10 Prozent der frei⸗ werdenden Beamtenſtellen des unteren und des einfachen mitt⸗ leren Dienſtes Nationalſozialiſten nicht zur Verfügung ſtehen, haben ſolche bei den Zentralvormerkungsſtellen anzufordern. Auf dieſe Weiſe wird ein Ausgleich zwiſchen den Gemeinden, in denen noch Kämpfer der Partei in größerer Zahl ohne Arbeit ſind, und denen, die ein ſolches Angebot an Arbeits⸗ kräften nicht mehr beſitzen, herbeigeführt. 1 Eröffnung der Woche des deutschen Bu 5 Blick in die Weimarhakle in Weimar we e 80 a Das Ehetauglichkeitszeugnis Das Geſundheitsamt des Wohnſitzes der Braut zuſtändig. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat durch Er⸗ laß an die Landesregierungen Ausführungsanweiſungen zum Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes(Ehegeſundheitsgeſetz) gerichtet. Er ſtellt darin feſt, daß in Zukunft der Nachweis, daß kein Ehehindernis nach dem genannten Reichsgeſetz vorliegt, allgemein durch ein Ehetauglichkeitszeugnis erbracht werden muß, das vom Ge⸗ ſundheitsamt auszuſtellen iſt. Den Zeitpunkt, von dem an das Tauglichkeitszeugnis allgemein vorzulegen iſt, wird der Miniſter noch beſtimmen. Sind beide Verlobte oder der männliche Verlobte Ausländer, braucht ein Taug⸗ lichkeitszeugnis nicht vorgelegt zu werden. Bis zur allgemeinen Einführung hat der Standes- beamte während der Aufgebotsverhandlung die Ver⸗ lobten auf die Ehehinderniſſe hinzuweiſen mit der Bemerkung, daß ſie ſtrafbar ſind, wenn ſie wiſſentlich falſche Angaben machen. Die Belehrung iſt zu Protokoll zu nehmen. Die Erklärung der Verlobten hat der Standesbeamte ohne beſondere Nachprüfung als zutreffend anzuſehen und demgemäß von der Anforderung eines Ehe⸗ tauglichkeitszeugniſſes abzuſehen, wenn ihm nicht ſichere Tatſachen bekannt ſind, die die Erklärung als unrichti 9 erſcheinen laſſen. Die Vorſchriften, ſo unterſtreicht der Miniſter, dürfen keinesfalls die Schließung geſunder Ehen erſchweren. Die Geſundheitsämter werden alſo in der näch⸗ ſten Zeit nur auf beſonderes Verlangen der Standesämter Ehetauglichkeitszeugniſſe ausſtellen. Das Tauglichkeitszeugnis beſtimmt: „Bei dem.. liegen keine Ehehinderniſſe im Sinne des Geſetzes zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Vol⸗ kes(Ehegeſundheitsgeſetz) vor.“ Im Falle der Verweigerung des Tauglichkeits⸗ zeugniſſes wird eine Beſcheinigung auch darüber erteilt, die eine kurze Begründung enthält. Der Miniſter betont, daß noch eine Beſchwerdemöglichkeit geſchaffen wer⸗ den wird. Die Verlobten ſind mündlich zu belehren, ob das Ehehindernis vorausſichtlich ein dauerndes oder nur ein vorübergehendes ſein wird. Die Ausſtel⸗ lung des Ehekauglichkeits⸗Zeugniſſes erfolgt grundſätzlich durch das für den Wohnort der Braut zuſtändige Geſund⸗ heitsamt, das von dem für den Bräutigam zuſtändigen Ge⸗ ſundheitsamt verſtändigt wird. Anläßlich der Ausſtellung des Ehetauglichkeitszeugniſſes iſt auch eine Ehebera⸗ tung nach den Grundſätzen des Miniſters vorzunehmen. Ergeben ſich bei der Unterſuchung des einen Verlobten Tatſachen, die die Eheſchließung zwar nicht als verboten, aber als unerwünſcht erſcheinen laſſen, ſo teilt das Geſundheitsamt dies beiden Verlobten mit. Der Arzt wird auch ermächtigt, in entſprechenden Fällen von der Eheſchlie⸗ ßung abraten zu dürfen. Die Ehetauglichkeitszeugniſſe wer⸗ den bis auf weiteres gebührenfrei ausgeſtellt. Als für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht ſollen auch Ehen von Perſonen verboten werden, bei denen Gei⸗ ſtesſchwäche oder geiſtige Störungen vorliegen, die zu ſchwerer Pſychopathie oder zu verbrecheriſchem und gemein⸗ ſchaftsgefährdendem Verhalten geführt haben. Viehzähiung am 3. Dezember Auf Veranlaſſung des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft wird am 3. Dezember 1935 eine allgemeine Viehzählung durchgeführt werden. In Verbindung damit ſollen 1. die nichtbeſchaupflichtigen Haus⸗ ſchlachtungen von Bullen, Ochſen, Kühen, Jungrindern, Kälbern, Schweinen, Schafen und Ziegen in jedem der drei Monate September 1935, Oktober 1935, November 19385, 2. die in jedem der drei vorhergehenden Monate September 1935, Oktober 1935 und November 1935 geborenen Käl⸗ ber ermittelt werden. Für die Geheimhaltung der ſtatiſtiſchen Angaben durch alle Stellen und Organe iſt Sorge getragen. Die rich⸗ tige und zuverläſſige Beantwortung der geſtellten Fragen iſt nicht nur ein volkswirtſchaftliches Erfordernis, ſondern liegt auch im eigenſten Intereſſe der Bauern. Wetterbericht Weſtlicher Hochdruck ſchiebt ſich nach Süddeutſchland vor, verſpricht aber keine dauernde Wirkung, ſo daß für Mittwoch und Donnerstag nur vorübergehend ſich beſſern⸗ des, im übrigen immer noch unbeſtändiges Wetter zu er⸗ warten iſt. Mannheimer Theaterſchan Im Nationaltheater: n och, 5 Oktober: Miete M 6, Sondermiete ü und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen 440 bis 414: Schirin und Gertra u de Oper we Paul Graener. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr en Donnerstag, 31. Oktober: Miete D 6, Sondern D 3: Uraufführung: Petra und Alla(ben Michael). Volksſtück von Mar Geiſenheyner. An 19.30, Ende etwa 22.15 Uhr. f fang Freitag, 1. November: Miete F 6 und für di 9 5 9 ür 18 „ Mannheim, Abt. 386, 391 b 905 Xerxes. Oper von Georg Friedrich Hä f 20, Ende 22.15 Uhr. a ee e Samstag, 2. November: Miete A 6: Alla(Obriſt Michael). Volksſtück von heyner. Anfang 19.30, Ende etwa 2215 Sonntag, 3. November: Miete§ 5, Sondermi 5—— D 9, S derm n e Romantiſche Oper von C. M. aß Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 10 88. Ende 22 Uhr. i eee 19 9 Im Neuen Theater(Roſengarten): Nittwoch, 30. Oktober: Für die NS- Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 339 bis 350, 361 bis 369, 514 lis 520, 536, 544 bis 550, 589 bis 590, Gruppe D Nr. 1 85 400, Gruppe E Nr. 5. bis 700: Hocke wanzel Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel. Anfang 90 Ende 22 Uhr. 1 Donnerstag, 31. Oktober: Für die NS⸗Kultur emei Mannheim, Abt. 159, 259, 261 bis 262, 321 95 360, 524 bis 530, 564 bis 570, Gruppe D Nr. 1 6 400: Madame Butterfly. Oper von G. Puceini Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. 5 Mar Geiſes⸗ Ah Reichs⸗Straßenſammlung für das WH W. am 3. Rob.: Erwerbt Euch das Kampfabzeichen des Monats Oktober die Segelſchiff⸗Plakette! Todes-Anzeige. Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief unser it gestern unerwartet mein lieber Mann, herzensguter Vater, Bruder, Schwager und Onkel Herr Wilhelm Klein Bademeister im Alter von 51 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Katharina Klein Wtw. Mannheim-Seckenheim, 30. Oktober 1935. Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause, Bühlerstraße 23 aus statt. — — 5— — Kameradͤſchaft ehemaliger Soldaten. kununu e In Kränzen und Buketten! Unſer Kamerad geſtorben. Nachmittag 4 Uhr ſtatt. „Zur Kapelle“. Zahlreiche Beteiligung erwartet Heinrich Herrmann Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Antreten ½4 Uhr bei Kamerad Kern, Der Kameradſchaftsführer. für Allerheiligen, im Anlegen und Unterhalten von Grabstätten empfiehlt sich Härknerei Elser am Friedhof.— Laden: Hauptstraße 103 Iiiummunmuumununum umme nene Zulnnumunmimummumununemmmumuunmumm Verloren led. Stulpen⸗ Handſchuh Abzugeben gegen Belohnung in der Geſchäftsſt. d. Bl. Verloren ſchwarzer Schal rot-weiß getupft, a. d. Landſtr. Flug⸗ 25 0 platz-Seckenheim. 8 8 Abzugeben Konſtanzerſtr. 8. D Todes-Anzeige. unsern lieben Vater, Schwiegervater, und Onkel Großvater, abzurufen. Mannheim-Seckenheim, 29. Oktober 1935. vom Trauerhause, Kapellenstraße 12 aus statt Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, Bruder Herr Heinrich Herrmann im Alter von nahezu 67 Jahren, wohlversehen mit den heiligen Sterbesakramenten, zu sich in die ewige Heimat Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachmittag 4 Uhr Schöne Speiſe⸗ kartoffeln zu verkaufen. Bonndorferstr. 35. ziege zu verkaufen. Staufenerſtr. 3 e der Fſotte Schlacht Winter-Mantell Wer ihn wöhlt, ist gut bedient- denn er ist nicht nur im Aussehen so schön, er ist àuch fadellos DDD 3 in Schnitt, Sith u. Verarbeitung. Dick- Ti ben Unsere Hauptpreislagen: auf dem Acker, 13 Ar, NVohrlach, zu verkaufen Näheres in der Geſchäftsſt. d Bl. Das geld des Dorpes dem Doręe Spart bei der ältesten Bank und Sparkasse am Platze Ländd Kreultoerein Seckenneim e. G. m. u. H. in Mannheim-Seckenheim. Gegründet 1881. 1 — Fur die uns anldblich unserer 1 Anzug f(schwarz) Gülbernen Nochzelt erwiesenen Nauf. 1 Anzug merſcsamſceiten besten Dan. I dunzel⸗geſtreift) faſt neu, gr. Figur, für 16 u. 18 Mk. zu verkaufen. Lahrerſtr. 21, 3. Stock. Marlin Aliroch 1 au Mannbeim-Gectenbeim, 30. Ofctober 1935. 28 38⁰⁰ 48⁰⁰ 58⁰⁰ 70⁰⁰ 85⁰⁰ „6 Faß Gummi⸗ ſtempel uhl a in jeder Aus⸗ Pfuh Unsere Hauptpreislagen führung liefert Gaſthaus in ANZUüdEN: Druckerei des 5 Noſe“ Reckar⸗Bote. 35 28⁰⁰ 35⁰⁰ 45 51 550 65⁰⁰ 80 Achau! Zur Ausſchmückung von Grabſtätten: Blumen, Pflanzen, Kränze und ſonſtige Formen finden Sie in größter Auswahl und geſchmackvoller, preiswerter Beachten Sie bitte unsere Spezialfenster! Ausführung in der HaHHHFH¹ DEN Rreiſestrosse 2. Gürtnerei Peter Schwarz „„um Friedhof.. Laden: Offenburgerſtr. 28. NB. Blumenzwiebeln eingettofſen. Druckarbeiten werden angefertigt in jeder Ausführung Neckarbote- Druckerei. VCC SO n 5 — 24— 3———— 2.— e 1