gen und ellt ſich lig. Pei wie ſſe lid. In kteriglg⸗ chtungs. nkul. rzwiehel die die chaft zu chädlich Zuhilfe⸗ r und er Rgt⸗ anlos auf die o rpeſt . darum Säubege Wochen Tiete orbenes nen die Le läge Akheiten darauf, ten Ge⸗ geſunde 11 Hütte n, dei frißt es rechten bereite weer, che. zweite t Aus⸗ per— of. die Ver⸗ he Hel — 2. Blatt xu Nr. 265 Neekaoar Bote Dennerstfag. 31. Okt. 1935 1 Erfolgreiche Patenweinwoche. In Baden wurden 250 000 Liter abgeſetzt. 0 Karlsruhe, 30. Okt. Die Patenwein⸗Aktion im Reich, de den Zweck hatte, den alten Wein abzuſetzen und Faß⸗ mum für den neuen zu ſchaffen, war ein voller Erfolg. Für gaden ſind erfreuliche Ziffern zu verzeichnen. Nachdem die Städte Lahr und Baden⸗Baden noch einen Paz von zuſammen 15 000 Liter Patenwein gemeldet nalen, hat, wie der badiſche Landespreſſedienſt erfährt, die beſamtausgabe von Patenwein in Baden 0.250 Millionen erreicht. 85 1579 dem Winzer wirklich geholfen! Von dieſen 250 000 Litern entfallen auf Karlsruhe 100 000, auf Mann⸗ deim 40 000, auf Heidelberg 30 000, auf Freiburg 15 000, ſuf Pforzheim, Raſtatt und Offenburg je 10 000, auf Lahr 9000“ Baden⸗Baden 7000 und Lauda⸗Tauberbiſchofsheim 3000. Dazu kommen noch 15 000 Liter, die durch verſchiedene Vinzerfeſte verbraucht wurden. Nach dem endgültigen Abſchluß der badiſchen Paten⸗ pein⸗Aktion drängt es den Gebietsbeauftragten, Pg. Erd⸗ mann, im Namen der geſamten Winzerſchaft allen am Ab⸗ laß Beteiligten zu danken, insbeſondere aber den Weinver⸗ kilern, dem Weinhandel, den Gaſtſtätten und Detailgeſchäf⸗ K. Gerade durch letztere iſt der Wein an die deutſchen Haus⸗ frauen herangeführt worden, die ihr großes Verſtändnis ir die Patenwein⸗Aktion bewieſen und durch ihren Opfer⸗ zm weſentlich dazu beitrugen, daß ein ſolcher Erfolg ſich einstellen konnte. Damit haben aber auch die badiſchen gonſumweine, die in den Einzel⸗Gaſtſtätten ſchon längſt bekannt waren, Eingang in die Familien gefunden. Für den Winzer iſt damit eine neue Abſatzmöglichkeit geſchaffen, wenn in Zukunft nicht mehr die Gaſtſtätten allein Häger der Weinverteilung ſind, ſondern die Familien als ohe. Dieſe werden durch ihren Hausverbrauch an der Uſterſtützung bäuerlichen Schaffens künftig großen Anteil haben. Ganz beſonderer Dank gebührt der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude“, unter deren Schutz und Schirm im gonzen badiſchen Land die Aktion durchgeführt wurde. Eine deihe von Firmen haben in dieſer Zeit Kameradſchafts⸗ abende abgehalten. Baden ſteht mit ſeinem Erfolg mit an etſter Stelle im Reiche. Glänzendes Ergebnis.— Winzerdörfer ſind ausverkauft. Trier, 30. Oktober. Nach dem Abſchluß der Wein⸗Werbewoche, die im Zei⸗ chen der Patenſchaft deutſcher Städte über die einzelnen Uinzerdörfer in den Weinbaugebieten des Reiches ſtand, darf man von einem vollen Erfolg des„Tages der deut⸗ hen Traube und des Weines“ für den Weinbau ſprechen. Jus den Weinbaugebieten der Saar und Pfalz, der Moſel und Nahe, des Rheins und der Ahr rollten iy den vergangenen Wochen Tag und Nacht Fernlaſtzüge, mit Fuderfäſſern hoch beladen, in alle Gaue des Reiches. Wein von der Saar ging in die Bayeriſche Oſtmark und an den Niederrhein, Wein aus der 0 8 nach Berlin und München, Wein von der Nahe in das Land der Sachſen, Wein von der Moſel und vom Rhein in faſt alle Gebiete des deutſchen Vaterlandes. Einige Zahlen mögen die wirtſchaftliche Bedeutung der Patenweinekäufe verdeutlichen: von Longuich a. d. Mo⸗ ſel gingen 70 Fuder nach Aachen, von Senheim(Mo⸗ e) 63 Fuder nach dem Ruhrgebiet, von Saarburg und Ockfen(Saar) 60 Fuder Wein nach Düſſeldorf, von Nehring, Clüßrath und Trittenheim insge⸗ amt etwa 600 Fuder Patenwein nach Berlin und Köln. Alein der kleine Winzerort Ockfen a. d. Saar brachte Ar eine Patenwein⸗Verkäufe rund 25 000 RM Erlös ein, eine Summe, die für einen zusätzlichen Weinabſatz kurz vor der neuen Weinernte als überaus befriedigendes finanzielles Ergebnis angeſehen werden kann. In einzelnen Dörfern wurde der ganze Reſtbeſtand des 1934ers ausverkau ft. Schon in den erſten Tagen der Wein⸗Werbewoche lie⸗ ſen an Saar und Moſel bereits Nachbeſtellungen für Patenwein ein, der bereits am Samstag und Sonntag zu Beginn der Weinwoche ausverkauft war. Für die Reichshauptſtadt rechnet Gauwirtſchaftsberater Dr. Simmer⸗Trier damit, daß aus den 450 Fudern Patenwein, die aus der Pfalz, von der Moſel und Nahe bezogen wur⸗ den, etwa 1000 Fuder zuſätzlicher Verkauf für die Wein⸗ baugebiete der Weſtmark werden können. Wenn nun der Patenwein ſo ſchnell ausverkauft war, daß aus verſchiedenen Skädten Eiltransporte für die Her. beiſchaffung weiteren Patenweines eingeſetzt werden muß. len, daß ſogar, weil im Paken⸗Winzerdorf der 1934er ſelbſt ſhon ausgegangen war, nachträglich noch Pakenſchafken über benachbarke Weinorte übernommen wurden, dann darf man getroſt darauf hoffen, daß der Gedanke des Pa. lenweins noch lange wirkſam bleiben und zum Segen für unn Winzerſtand im ganzen weſtlichen Grenzland werden wird. Spätleſe und Spitzengewächſe Was das Flaſchenetikett verrät. RD. Eine Rheinreiſe im Herbſt, wenn die Trauben rei⸗ fen und die Winzer das köſtliche Gut aus den Weinbergen zur Kelter fahren, iſt 50 eine„Weinreiſe“; denn überall uird die Erntezeit mit Weinfeſten gefeiert, die dazu bei⸗ hagen, die Keller zu leeren und Platz für den„Neuen“ zu chaffen. Wenn man dann in fröhlicher 1 bei⸗ mmenſitzt und die Weinkarte ſtudiert, wird die Wahl od der nielen Herrlichkeiten ot ſaß zur Oual. Späte „Spitzengewächs“ und manch andere Bezeichnung lieſt man da, die alle eine beſtimmte Eigenart des Weines verraten. Wäh⸗ rend dem Weinkenner dieſe Bezeichnungen der einzelnen Weinarten geläufig ſind, vermutet der Laie zwar auch da⸗ hinter einen beſonderen Tropfen, ohne ſich jedoch im einzelnen r den Sinn derartiger Ausdrücke klar zu f Das deutſche Weingesetz, bezw. die Ausführungsbe⸗ timmungen dazu, enthalten genaue Beſtimmungen über die rwendung dieſer Ausdrücke, die als Qualitätsbezeichnungen ſelten. So darf zum Beispiel als Spätleſe nur em ungezuderter Wein von ſolchen Trauben bezeichnet werden, ie ert nach der allgemeinen Leſe im vollreifen Zuſtande ne rden ſund. Als 9 ſe gilt ein ungezuckerter in, der ausſchließlich aus ſorgfältig ausgeleſenen Trau⸗ i unter A aller nicht vollreifen, beſchädigten oder kranken Beeren gewonnen worden iſt. Beerenaus⸗ een ſind Ausleſen. die nur aus den ausgeleſenen und und edelfaulen Beeren guter Lagen gewonnen werden. Trok⸗ kenbeerenausleſen wiederum ſind Beerenausleſen, die nur aus den ausgeleſenen und für ſich gekelterten vollreifen, edelfaulen, roſinenartig eingeſchrumpften Beeren gewonnen werden. Als Hochgewächſe oder Spitzengewächſe dürfen nach dem Geſetz nur Beerenausleſen und Trocken⸗ beerenausleſen bezeichnet werden. Die Kartoffel als Steuerquelle Ein kurioſes Bildchen aus der„guten alten Zeit“. Man kann ſich die Kartoffel aus der Ernährung des deutſchen Volkes von heute kaum wegdenken, und wie die breiten Maſſen, die nie überreich mit Glücksgütern geſegnet waren, einmal ohne ſie ausgekommen ſind, ſcheint uns heute unfaßlich. Roch ſchwerer vorſtellbar iſt, daß einmal eine hochwohlweiſe Regierung dieſes Volksnahrungsmittel als eine ergiebige Steuerquelle angeſehen hat! Und doch hat es das einmal gegeben— in der„guten alten Zeit“. Anno 1742 nämlich erließ der Mainzer Kurfürſt Philipp Karl von Eltz folgendes Edikt:„Wir Philipp Carl von Got⸗ tes Gnaden des Heil. Stuhles zu Mayntz Erz⸗Biſchoff, des Heil. Röm. Reiches durch Germanien Ertz⸗Cantzler, und Churfürſt x. x. Fügen hiemit zu wiſſen: Demnach ſich ge⸗ äußert, daß ſeither einigen Jahren in verſchiedenen beſon⸗ ders Unſers Ober⸗Ertz⸗⸗Stifftl. Orten die ſogenannte Grund⸗ Bieren ſo wohl in einer ohngemein großen Anzahl ange⸗ bauet, als auch deren Bau auf die ſonſt mit denen beſten Früchten beſtelte Fluhr⸗Felder ausgebreitet, nicht weniger der neuerliche Gebrauch ſothaner Grund-Bieren in Ver⸗ mahlung, Verbackung und anderer Zubereitung mit dem Korn und Waitzen in eine ziemliche Gleichheit geſetzet, und zumahlen noch damit eine Gewerbſchafft getrieben. Deſſen ohnerachtet aber beſagte Erd⸗Früchten bishero unter denen kleinen zehenden gezehlet, und alſo dem Zehend⸗Herrn des großen Zehendes eine merckliche Verkürtzung zugezogen, und die Zehend Zuſtändigkeit ohnleidentlich geſchmälert werden wollen; Als haben wir Uns bewogen geſehen, hierinnen nach Unſerer Lands⸗Fürſtlichen Gewalt Ziehl und Maaß zu geben, ſoforth eine in allen und jeden Ertz⸗Stifftl. Lan⸗ den, wo die Grund⸗Bieren angebauet werden, insgemein verbindliche Verordnung dahin ausgehen zu laſſen, daß von nun an bis auf anderweite Verfügung bemelte Erdfrucht nicht unter denen kleinen, ſondern großen Zehenden mit einbegrieffen und erhoben werden ſolle, welches jedes 1 ſtifftl. Orths Beambten zu jedermans Wiſſenſchaft und Na achtung zu publicieren auch darauf zu halten hätten, Ur⸗ kund Unſerer eigenhändigen Unterſchrift, und hierauf ge⸗ druckten Unſerer Cantzley Inſigels Mayntz den 25. Juni 1742. Philipp Carl Churfürſt.“ Der Kartoffelanbau muß damals ſchon eine ziemliche Ausdehnung gewonnen haben, wenn er ſich in den Steuer⸗ eingängen ſo ſtark bemerkbar machte, daß der Kurfürſt ein ſolches Edikt für nötig hielt. Es zeigt auch deutlich, in wel⸗ chen Landſtrichen das geſchehen iſt, beſonders in Orten des „Oberen Erzſtiftes“. Unter dieſem verſtand man das Land am unteren Main, im Speſſart, im Odenwald und an der Bergſtraße, während das„Untere Erzſtift“, die Kurmainzer Gebiete im heuten Rheinheſſen, im Rheingau und an der unteren Nahe umfaßte. Mit anderen Worten: der Kar⸗ toffelanbau hatte in den ärmeren Wald⸗ und Gebirgsge⸗ genden des Kurfürſtentums eine große Verbreitung gefun⸗ den und war ſchon, wenn auch offenbar nur vereinzelt, in die Landesteile eingedrungen, in denen der Obſt⸗ und Ge⸗ müſe⸗, insbeſondere aber auch der Weinbau vorherrſchte! Es iſt ein kleiner, aber ſehr intereſſanter Ausſchnitt aus der deutſchen Wirtſchaftsgeſchichte, den uns das merkwür⸗ dige Edikt bietet. Um es ganz zu verſtehen, muß man über das Zehntrecht Beſcheid wiſſen. Es gab einen kleinen und einen großen Zehnten. Unter dieſen fielen gemeinhin die Halmfrüchte mit Wein und Oel, unter jenen die übrigen Feld⸗ und Gartenfrüchte. Erhoben wurde er nach dem Er⸗ trage, nicht nach der Anbaufläche. Wie der Bauer dieſe beſtellte, darüber ſtand dem Zehntherrn gewöhnlich kein Be⸗ ſtimmungsrecht zu. Aber es iſt einleuchtend, daß die In⸗ haber des großen Zehnten durch den Anbau der neuen Frucht auf Feldern, die bisher mit Pflanzen, die von ihm erfaßt wurden, beſtellt waren, ſchwer betroffen wurden. Offenbar iſt auf ihre Vorſtellungen hin das kurfürſtliche Edikt ergangen. Dazu aber iſt es wohl erſt gekommen, nachdem der Steuerausfall ſich bereits mehrere Jahre hindurch fühlbar gemacht hatte. Wir müſſen demnach annehmen, daß der Kartoffelanbau in Kurmainz wohl ſchon um 1730 eingeſetzt hatte. Das iſt nun aber etwas ganz Neues; denn bisher nahm man allgemein an, daß die Kartoffel erſt nach dem Siebenjährigen Kriege in Deutſchland größere Verbreitung gefunden habe! Dieſe Annahme iſt offenbar irrig. Wir dürfen das mit um ſo größerer Gewißheit annehmen, als der Erlaß für die neue Frucht bereits einen eigenen volks⸗ tümlichen, deutſchen Namen gebraucht, einen Namen, der ſich mit außerordentlicher Zähigkeit bis heute erhalten hat. Er nennt ſie„Grund⸗Bieren“, was ſoviel wie Grund⸗ oder Erdbirne beſagen will. Noch heute heißen am ganzen Mit⸗ telrhein, alſo dem Gebiet, deſſen Kern die alten Kurmainzer Lande bilden, die Kartoffeln mundartlich Grumbiern oder Grumbeern mit einer weiteren mundartlichen Verunſtal⸗ tung des urſprünglichen Namens Grund⸗Bieren. Da aber die Herkunft der Weseicnung völlig in Vergeſſenheit gera⸗ ten iſt, ſo wird das Wort ſchriftlich ſogar noch in„Krum⸗ biern“ oder„Krumbeern“ verunſtaltet, wobei man ſich we⸗ nig Gedanken darüber macht, was man denn eigentlich un⸗ ter„krummen“ Birnen verſtehen ſolle! Jedenfalls hat die Mainzer Steuerbehörde vor 200 Jahren mehr Kopfzerbre⸗ chen darüber gehabt, wie man die neue Frucht„ſteuerlich erfaſſen müſſe“. Wetterbericht Da ſich die Wirbeltätigkeit im Norden fortſetzt, iſt für Donnerstag und Freitag immer noch vielfach bedecktes und zu weiteren Niederſchlägen geneigtes Wetter zu erwarten. F Zum Frühstück empfehle: Gar reiner Blütenhonig 1 Pfd.⸗Gl. 1.45 o. Gl. netto ½ Pfd.⸗Gl.- 73 o. Gl. netto Gar. reiner Bienenhonig 1 Pfd.⸗Gl. 1.20 b. Gl. netto ½ Pfd.⸗Gl. 0.60 o. Gl. netto Gemiſchtes Früchte ⸗ Rus offen, Pfund 36 Pfg. Gemiſchte Marmelade offen, Pfund 40 Pfg. Apfel⸗Gelee, 75 offen, Pfund 48 Pfg. Reichsverbilligtes Zuckerrübenkraut offen, Pfund 18 Pfg. wetſchgen⸗Konfitüre 5 offen, Pfund 56 Pfg. Johannisbeer⸗Konfttüre 0 offen, Pfund 60 Pfg. Aprikoſen⸗ Konfitüre offen, Pfund 64 Pfg. Erdbeer⸗Konſitüre offen, Pfund 70 Pfg. Konfitüren in 1 Pfd.⸗Gl. 5 Glas ab 70 Pfg. K ABA ein vorzügliches Getränk von großem Rährwert und leichter Verdaulichkeit 100 gr-Paket 30 Pfg 200 gr⸗Paket 60 Pfg. affee— Tee— Kakao 5 1 55 Schokolade in großer Auswahl 30% Nabatt, mit Ausnahme 5 weniger Artitkel. Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, Was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfach st billigste und beste Weg. weiser hierzu ist das Teltungs-Inserat! FFF aN NA-SRETES fg. 8 ä—— Det letzte Junker von Rothenburg Roman von Paul Hain. Nachdruck verboten tebentes Kapitel. Der Biſchof Gerhard von Würzburg ſtrich bedachtſam mit der ſchmalen Hand über die glatte Stirn. Sein dunk⸗ ler Mantel mit dem Krauſenhals fiel weit auseinander und ließ das goldgeſtickte Untergewand ſehen. Er verneigte ſich gemeſſen vor Wenzel, dem jungen König, der ihn mit einem feinen, kindlichen Lächeln um die ſchmalen Lippen ſcharf beobachtete. Weit zurückgelehnt ſaß er im holzgeſchnitzten, goldüberzogenen Seſſel des Audienzzimmers. Zwei Räte ſtanden ſteif und ſtill hinter ihm. „So mögt Ihr denn entſcheiden, Majeſtät Ich hab' meinen Auftrag ausgeführt. Die fränkiſche Geiſtlichkeit iſt GC * empört— ich betone das nochmals. Die Aebtiſſin des Kloſters Zum Heiligen Blut', die hochverehrte, heiſcht Sühne— und die Geiſtlichkeit ſteht hinter ihr. Dieſer Levetzinger hat es nachgerade verdient, daß ihm auf die Finger geklopft wird. Iſt ein Sauſewind, Majeſtät.“ Wenzel hob abwehrend die Hand. Eine Falte ſtand ſteil in ſeiner Stirn. „Ich weiß, Biſchof Gerhard— ich weiß genug. Iſt ein unruhiger Kopf hab' mancherlei Klagen über ihn ge⸗ hört. Ein Städteſchützer— möcht' gerne Führer des frän⸗ kiſchen Städtebundes ſein, wenn er's insgeheim nicht ſchon iſt. Schade um ihn— die Levetzinger waren mir immer ein treues Geſchlecht. Schade um ihn—“ Biſchof Gerhard nickte. „Mein königlicher Herr wolle geruhen, meinen Vor⸗ trag gnädigſt zu überdenken und mir Mitteilung machen zu wollen, was geſchehen ſoll.“ „Gut— ich überleg' mir's. Hab' ſelbſt nicht übel Luſt, mir dieſen Junker einmal aus der Nähe anzuſehen. Wird vielleicht— ein ärgerliches Vergnügen werden.“ Er ſtreckte dem Biſchof die Hand entgegen, der ſich dar⸗ über neigte. „Ich danke, in tiefſter Antertänigkeit.“ „Grüßt mir mein Würzburg—“ i „Die Würzburger ſind ein ſtarrköpfig Volk. Nur Strenge allein kann ſie beugen—“ Wenzel lachte plötzlich. Das überlaß ich den Landesherren. Fahrt wohl, Bi⸗ ſchof—“ Ein Schellenläuten. Die breite Tür des Audienzſaales öffnete ſich. Zwei Diener verneigten ſich vor dem hinausſchreitenden Biſchof. Die Tür ſchloß ſich wieder. „Wenzel dehnte ſich behaglich. Blinzelte die beiden Räte an. „He— Lambert? Und Ihr— Herr Konrad? Was meinen die Herren zu der Sache?“ 5 Rat Lambert verzog das Geſicht und ſagte knur⸗ rend: „Vorladen, Majeſtät! Die Ritter, die nicht zum eige⸗ nen Adel halten— müſſen angefaßt' werden!] Der junge Levetzinger macht zuviel von ſich reden. Nun hat er ſi a 5 Geiſtlichkeit auf den Hals geladen! Soll er's aus⸗ en!“ Wenzel lachte hell auf. i „Ein toller Kerl! Entführt von der Seite der hochver⸗ mögenden Aebtiſtin ein Mädel— Potz Teufel! Iſt ein verdammter Kerl! Wie nennt man ihn doch? Den Junker von Rothenburg! Ja— die Rothenburger— das iſt auch ſo ein ſtarrnackiges Volk! Kein Wunder, wenn der Sohn des eigenen Schutzherrn ſie in ihren Beſtrebungen unter⸗ ſtützt.— Alſo vorladen?“ „Unbedingt—“ „Ich werde mit dem Kanzler ſprechen.“ Eine halbe Stunde ſpäter war die Beſprechung been⸗ det. Wenzel las den Befehl durch, den der Kanzler ver⸗ faßt hatte. Im Namen unſeres erhabenen Herrn, Wenzel, erwähl⸗ ten römiſchen Königs, allzeit Mehrer des Reiches, Königs von Böhmen und Markgrafen von Brandenburg, ſtelle ich hiermit an den Junker Jörg Peter, den Levetzinger, des Grafen Siegbert von Levetzing, Schutzherrn der Stadt Rothenburg, Sohn, auf Geheiß unſeres gnädigſten König⸗ lichen Herrn den Befehl, ſich unverzüglich nach Köln am Rheine zu begeben, allwo des Königs Majeſtät derzeitig Hof hält, um perſönlichen Bericht zu erſtatten über den Vorfall, ſo ſich kürzlich vor Rothenburg auf freier Land⸗ ſtraße zugetragen und über den die Frau Aebtiſſin Mech⸗ thild vom Kloſter„Zum Heiligen Blut“ Klage geführt. Die Klageſchrift wird dem Junker Jörg Peter, dem Le⸗ vetzinger gleichzeitig zugeſtellt, verſehen mit dem Siegel Seiner Majeſtät des römiſchen Königs. Köln, den 2. Julius 1398 a. D. Leuchtenberg, Cancellarius regius. Wenzel lächelte leicht. „Recht ſo! Einverſtanden, Herr Kanzler!“ Der ſchmunzelte in ſich hinein. „Wird einen heilſamen Schrecken geben auf Burg Le⸗ vetzing.“ „Soll es, Leuchtenberg.“— Es war ein herrlicher Spätſommertag, als ein Reiter König Wenzels den Berg zur Levetzing luſtig hinaufritt. Der Türmer blies laut in ſein Horn. Von Rothenburg her war der Ankömmling ſchon ſignaliſiert worden. Graf Siegbert fuhr zuſammen, als einer der Burgſöld⸗ ner hereinſtürzte und meldete: „Ein königlicher Kurier reitet ſoeben über die Zug⸗ brücke.“ Er war ſehr hinfällig geworden in den letzten Wo⸗ chen, der Graf Siegbert. Das Gehen und Stehen fiel ihm noch ſchwerer als vordem. Der ſonſt ſo klare und ſtolze Blick war matt und trübe. Walter kam herein. „Vater— eine Botſchaft von König Wenzel—“ „Da bin ich neugierig. Geh ihm entgegen, Walter. Führe ihn in die Halle. Ich komme nach.“ Schwer ſtützte er ſich auf den Stock. Walter eilte nach unten. Eben trat der Kurier ein. Im Hofe flüſterte das Ge⸗ ſinde.„Botſchaft für den Junker Jörg Peter! Von Seiner Majeſtät dem König Wenzel.“ „An meinen Bruder! Wollet Euch eine Weile gedul⸗ den. Mein Vater kommt ſofort. Junker Jörg iſt gerade auf der Jagd in Dittwang. Eine Erfriſchung wird Euch guttun.“ Graf Siegbert ſtutzte, als er hörte, daß für Jörg ein königliches Schreiben gebracht worden ſei. Walter ahnte, was es enthielt, und hämiſche Befriedigung erfüllte ihn. Es dauerte nicht lange, ſo kam Junker Jörg zurück. Des Königs Abgeſandter ſaß mit den beiden Levetzing in der Hofe beim Wein. Es gab ſo allerlei zu plaudern vom ofe. „Da kommt Jörg—“ ſagte Walter. Der Abgeſandte erhob ſich ſchnell. Zog die Pergament⸗ rolle aus dem Wams, die er bisher nicht aus der Hand gegeben hatte. Jörgs Blick traf überraſcht den Fremden. Der ver⸗ neigte ſich leicht. Graf Siegbert ſtützte ſich im Seſſel ein wenig auf. „Eine Botſchaft vom König! Wollet Sie in Empfang nehmen. Ich durfte ſie nur Euch aushändigen.“ Jörg griff nach der Rolle. „Ein königlicher Kurier—? Gebt her!“ Sein offenes heiteres Geſtcht wurde ernſt. Haſtig lo er das Siegel. UAeberflog die Zeilen. Fliegende 10 ging über ſein Geſicht. Sein Blick traf in des Bruder, Auge. Seit Wochen war er ihm aus dem Wege gegan, 0 Und plötzlich warf er das Pergament mit einer 976 ächtlichen Geſte auf den Tiſch. 1 Lachte kurz auf. „Böswillige Verleumdung—“ Graf Siegbert griff nach der Rolle und las laut. Seine Stimme bebte. „Jörg! Das— bringt uns dein Leichtſinn ein!“ „Ich hab's mir denken können,“ ſagte Walter ſpöttiſc „War ja— ſelbſtverſtändlich.“ 55 „Ja— du!“ ſchrie Jörg auf. Seine Augen flammten drohend.„Du— du haſt dir's— denken können! Gerade du, der weiß— ah—“ Er brach ab. Stieß nur noch hervor: „Du biſt— tot für mich— danke dem Himmel daß du's biſt!“ 5 Er lachte dem Kurier plötzlich ins Geſicht. „Wollt Ihr Beſcheid?“ 1 „Ich denke, ich weiß ihn bereits. Der König befiehlt= „Ja— und ich werde kommen! Gewiß werde ich kom men. Ich fürchte mich nicht und habe nichts zu verbergen Köln liegt mir allerdings etwas aus dem Wege. der König hätt' mir auch eine bequemere Möglichkeit geben können, ihn zu ſprechen. Aber nun iſt's eben Köln. Gut — ich komme! Morgen, übermorgen reite ich. Bleiht Iht ſo lange, Herr Ritter?“ „Ich hab's eilig! Hab' noch eine Botſchaft nach Augs⸗ burg hin. Muß heute noch fort.“ „So. Auch gut. Dann alſo— glückliche Reiſe!“ „Die wünſch' ich Euch auch, Junker Jörg!“ „Brauch' keinen Glückwunſch. Ich trag das Glück im mer in mir—“ Der Kurier verließ die Halle. Bald darauf ſprengte er ſchon wieder durch das Burgtor. Jörg ſtand mit zuſammengebiſſenen Zähnen da. Graf Walter blickte ihn höhniſch an. „Das kommt— von der Freundſchaft mit dem Rothen⸗ 7 5 Volk, Jörg! Laß du die Schreinerstochter in Nuhe—“ Jörg trat dicht auf ihn zu. „Achtung vor Bärbele, Bruder! Oh— ich ſehe deine Gedanken über deine Stirn kriechen, du— Ehrenmann Ich ſehe ſie! Aber ſie werden keine Erfüllung finden. Wie? Du glaubſt, Köln wäre weitab von Rothenburg he? And eh' der Junker Jörg wieder zurück iſt, könne — Bärbele——“ Walter wich zurück. Jörg folgte ihm. And ſchneidend klang ſeine Stimme: „Könnte Bärbele wieder wie ein freies Wild gejagt werden von einem, dem alle Mittel recht ſind, he? Das ſind doch deine Gedanken? Aber hüte dich! Das Bärbele wird heut! noch meine Braut! And wenn ich wieder⸗ komme, wird gefreit! Hüte dich, die Braut deines Bru⸗ ders zu beleidigen!“ f Walter war bleich geworden. eiſe. „Jörg— Jörg— du ſiehſt Geſpenſter—“ „Ich ſehe ſie nicht nur— ich kenne ſie auch bei Namen“ Er wandte ſich herum. Walter blickte ihm finſter nach. Und deutlich ſtand in ſeiner von Leidenſchaft zerriſſenen Seele das Bild Blir⸗ beles, des ſchönſten, holdſeligſten Mädchens von Rothen⸗ burg, nach dem ſeine Begierde verlangte. Sollte ihm Jörg zum zweitenmal die ſchöne Beute ab⸗ jagen? And wenn er ſie zu ſeiner Braut machte! Kuntz würde ihm zum zweitenmal helfen. Ein Beutel voll Gul⸗ den machte ihn ſchnell gefügig.—— Der alte Graf ſtöhnte Fortſetzung folgt. ee * 7 8 75 8 — * Preisliſten, Broſchür en, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Necicar- Bate- Drüclcerei. Diese vier nur als Beispiel- nd brei Unsere Spezialtenster Sollten Sie sich ansehen! 7 48 HAN 72 4 6 0 40 A C e Dr. 8 a„lend— 1018“ bang lelngz usqutedonglock eig vl oſuvegz 1505 5„ZT J!. Ap usguncplaea apc eig un ze sig ou sngoiniz weg ep mie „io eig negeg zuelle que uten z 0e ging vl sun zi uehel uuvg ds“ ahnlqv bpienb zeg Sngoinjz meg oa guvzl 18„ bun iim— vo“ „iInvlng zebp m“ Sn 1 den„nv u uud ve“ usnggg uso segunecplne ö ſe use geif dig uofluech reagt uemupptz ug 110 50 Uepljg eg iu oi ezuuvu ic„auvnss uv zeig leib dug cp!“ Jaan eue een„eue e“ r a„etelg our uc 18 qui“ i eee„enen gon uind sigz“ sn quepneue oæpag gol ei ueuumoueg Lubs zom 10 guefleh uecpgpztz sva Inv fle uobnvunvigz ueguescpne aufe de diba„eue due une e ae“ „Uobaolog svaze æmpou gnu Gi—— ine nu cpr: ze“ æpugunez! eil edo„ usbicincp hu“ F -Uv ol zh oecd vabojogck ou en siv sjpiupg ell ꝛ0g uupzſlé odunf zeuel zo sv cl en uuplog gol— v8 „invlng use Pfegz cava scp Jreb ui ulejn pas“ ind oil inv jpnf uu pzc ddunf 200 Gpog di dzuunz ue Bos znc ug olg ee en e en ene neee eng svg ivch evg eignab 10955 udbanznego Bog ug un gavgz ud opang zap di ocz une sz anqfuuc meg tu ide oi ahn! uegleg u ulla uoava r lea ue glogz ze Inv ſpou an unc ueinck il eignu 1 mol e gun usgobehuv p ini ahh nt ug F zig Bunfiog sue preis au Auuvz“ kolpß ud Inv aud enen gun uschi va zepgz zog len„po ei gpg“ oaslanquaoa ei obo„eng zeq upon onze duzeg avb ng ic“ ur repo d dag quebrpig „ ee ee ee eue ue eee eu nd dodo zenzag dog igel nv una ooh aba das bog usg ui qu pglrogigz ue eiu feier ze 59e c oa zug sog ion ug leg Aelpg uu 1 decpvgosg gun dgu rg uu ah! za bf keog ie „Eichen ppog cone is uösqpforzlun elf Uelpgiq use pou nig usgefkuv uu ogec“ l eo! „IBihembudpg“ bom ooch usſpinchpaea zue nu eos uslsjeb ei meg u! nc sog lava di suv guepntzus ei Cuszogzea pnagqpppgt) O ονονννινι gol öneuvsqog used uten ug uolleles gi gqun ae uu eee ehe m en ee nd eme * usbojuvanz dig ur dne quei! aun snoch sog ae genida nehgimech oled pang zbianaeg auen uofcpnlech 120 Au uellegusgz ue ze ga sn itpzu se gong ung ug! deubebog gushes uepgig uv duc ep aufe anz oguvzſg uv uenvcm olych ei in bo; snoc sv udgo pu cpi apbeg gun suv ufeßolppckoch usufel esbiqupg gemuung spg ugvu id dog dig uch eununz sog „ee eee e e ae eee e eien ee „e Wal zuuu Seusgfepleg seule ue pon is“ eino usgpplgv uhr ae go siv uh oneinm gehzogz 40 uebfenlne ⸗qv alnvch meleig uf usrhecnea ul! 8e euuoz quvuelzt hong ue opou dog i dzuvgach ue uz ugs „oel uss val jp mee e e ben nee eee een en geij die ei Inv Pgebzea i dendch Buvjusgunj d — usgelſgeb se zom mun var uh uon; ne qunz cz usſeig unpmob uodavg jvuuje dog ac sn fcpnas dquelsen ee wen len e en ee bee echt n dune 8 nd spe ac(ol kouezvozohcz meg ui il 1 siv uvjeb up jpg use ulleg 2100 Aug se ano bp oc sech ⸗quneg] use eic uanng den eig usueg eqn usgnzz dig un Ing eiun panda ie ule nes uda uchi oed uscpicp: ec ctv so 8 depvaſdg gun daa ci jeg 935 19 sog ocplo tog suv ang spa 4 uuhvu Suse Geh 161 leg pnich ice igel ze fog dg Jiu 8 ag Terunu aeg Ah eon ii uv azuvgech re eig uebnubzeg ume ſchiu one 4 uegup net szcpiu zom vg req mezcpunvcplogß zeufel u! Sve ug ezagz sujeguvc seule fiezongpupecg dei uejpg nd klenog zog inv uonlusgtz zer opt dog ui cl bigympoce ug 8e uetclas pc usppu nk uszuvgoch zohada i 8e zom uuflun zusgebze sehv sganm puquesbnzz c i ebihngzdeg 1 eUedpeachneuv deubobog roth agi 1 sho e usedom s ae olan eueuuenetegeim uh e nee ene ene n e we ef 1 pu oicbog ic ueigvrileg ouu od dc uda ibpiloch sellpiq ue] ae geh guegenfchl uebnz di aul Funjahac dufel rei fegaz Tegan on 400 Adee zd gos ue— n 100 u— zva 1c zuvg eule Ind oil one ac ug jeileg fegte regen Iänloch ud ui sgunzs aeg legung weg c e id (Bungegzos 5) , —— 55 Bog ais — biple svn— vas— dag zur — olnzaß sdigg— jocß— onlefvbogz — ang any ippotzueg— vich ghd — Hivgolvieß— vin— suv ue — jun sdozzg— urg— ainfpzlavy — bor bngz zpezebvogz andi geg ush zo ueufebue ue uf Funugzounz z0261 quspeadhhus zeiagaß zog oSiohusglengz 11164213 a fe lpafzo men dz abu— heul — juvzoazg 2 42018 9 4 9% 2 ellengß ß 408' Kevag 8 fequfds 8 1 1241018415110 916( dom gehe sur ussunſgzunzz 4 cnvag sg(8) zeil(n) fel(n) 7„el(S) t„ng sg(ie) get (uc) in eg(3) o(F) kanu 4 ng() ine ma an(G) zune(8) ta „ue; ue(D) in(D) tueg() 100(N) Rx K EH K E K- * — 49 14A 8 55 750 * 5 ee 5 ⸗aca ug uf dig usgehnduse usgng 10 aue usgoilcpng usgel an il unzg ungdhellet 8 7 . eee queln v Jun qunz uda Bunuregusbnjg duse sog seſcneg eng usul ute Baegsbiugz ze Szene n ufasbunuue gat Ususe pace ale g eee eee eee. bunz zo dig v Un abe eden aeg Sung sd 905 ul eg udp bete opa g ueune ne uenoiq u dune dee enen ene eee ee eig zupa(üvang) mpg ang u gpl uh Sltpaoſ c sduse bnzleao gens aelpiles sep sed oonv udo eig wan nude gun ueſsr udo Aeg unn neo dnn e Seuoslapic) an Seinogfacge uvutong ue Uuvutaegel del 5 r ſpihneg janſcpngz usg dong uten Ind udu gg ol ſong sog eungeuinzz uneg auonavich eig ömolng zb ehpzs a0 ur ong Sazequrn ue een eue ee ee eg ui q gckvaßosogch add dun sgi seangesqv quvch aeg u eng; ute ee een ieee ee elle) ne uegelgckbabosogck pi un uc ne ouoſgpich aennueut zoach add uz Invang gang sehe eee en eue nv ſpngz sog esbef gun gckvaßosogch avm equnench aefeg aeufz ec eguneag usufel ae og un 1 e did nu udabd eiſpvag a5 an uepnag uso auebſe inv uch as gen gupf ane Aeg„upſesdug ugog“ uvmapg uenlae nene e ehe eee ene ee e ecanm zuhgaeg long use digt abpgusgeng duupgeg eig snvavg ci gopßbze gan r ugs ueasd(A jag ahuigz) ugelpich neige gea fund mo uit ae meg een ebenda ee en k e al eue ad suse se an in eee ee ee ⸗naseg uuf eg dane snvaoc ava; jlckgcplobqo(use g) unvcpg a meg Jog gels ue ubm euuvu Juneſebgzz Uoavsusgeng ae gene e e Segel u mumoz zone gun usßonebuse qus based„npnaol anbig a0 ner neben ue ut gan zac so uelcpesno gu uubugoog dibqpits uoa n neee ee e dic gutueigve ieh zeig ue unlgiquc) 810 Gi ſcnbs neuen ute di anbig ae ne 5 A uegngd ag jqvgß zen zog; aun eee et usgoflong eig die deguz ie Se ee e eee ee ed ügnlebuv usqvſlcongg usquellenzeg Hacmcplacc d ue iS uso Acppung 5 5 ue aeg uaockcnabusq ne usquegei 5 (Jenes iu ung) ahpaus help 3 48 610 aba usage aholssgo z zeuse ne sgvufeg ug an! a Avvgtz ud up a deen becks „e sz ava wlpgguvi quiz use gg usb cpu hol une“ ava uequvflisqn og eig neon uad ne ie hof„g nu fe egen aun 6289“ euepzcg duseg vcplogz a Bosa Bua Laune dhe dee en end a uhvog uezuvnz us uch bod Hufaqzech gun Sichu omega phpſoſt a0 i ee we de ee F „uupzag ue dz aao gun zgo le con uigvueg gu og cenpieß aoß gun Luv moge uu 6. go uad deinen uebvane Leue ud zvug a dog ene r qun opa Jnpgeae uc Gmuegaozeno aue zom 35 en eee ehe een ebe eee e eg eg Agepleg Hunbzancpſuc due aeg“ pcplogz lune ze ende „udſnu uso elegt aufe zd dog eanvgeg 8“ bang uszuvgech usa weufe ne ueggonſ ihne use i Hub epeuhſg ueſſpzuesusumaſug udufe] 4 quem used ogupc use ono zd ung g agen decsnyz uegu enen ueusez 8e uuec nut ue nene enen eee eee e ee ene r bcplogz ae us ang aszuech ug ezuungze buftgfoch f au uva ue use eee eeuc meufs un Jed Asbezs usbſlela neue inv a dene aud „do ue de nine wire e nn een ehe en „une meg z ze ſugog uezuvag ueg uu geg ſuegng na Uno sv fuel ne uso n eee g na Auudz eig“ auen ze eneuuog„aun acbianpibun“ ehapalge pic utequje zun! zu gue pod uva eue ne cp a0 uc ue u eu g u eieehsſnoc ueguenign ue deen ee eee e eh ben en e eee f nee ee edgusbne pie eusez bugsect vg een ne vchlogz F lahsnoch dg sſtneg guvzf uteglegnz Aeſeg usſpogz nu Ueavar Stlpiogz seg obuphsnzz en 1% pn une eus gpillebanzvu dont aupgech eich e 1 ite ab⸗ Kuntz U Gul⸗ g folgt 1 5 1 2 3 SSE 2 S. GErrötend Auf einer einſamen Bank im ben. Während ſie las, wich ihr das Blut aus den Wangen. Die Buchſtaben tanzten ihr vor den Augen. Die Finger verkrampften ſich und zerknitterten das Pater. Mit wogender Bruſt ſtand ſie auf. Schleier tanzten vor ihren Augen. Sie mußte ſich mühſam zuſammenreißen, um ruhig zu ſcheinen. Geſtalten huſchten Fuß an einen Kinderwagen. ihr her. Als der Vater nach ſeiner Zeitung fragte, hatte ſie die zu beſorgen vergeſſen. „Was haſt du, Kind?“ fragte die Mutter, der ihre Erregtheit auffiel. Sie lenkte ab. * nahm Lillt den umſchlag und ging ba von. Park erbrach ſie das Schrei⸗ an ihr vorüber. Sie ſtieß mit dem Die Bonne ſchimpfte hinter Der Gong ſchlug zum Abendeſſen. Willi hatte kein Glück. Er ſaß am anderen Ende des Tiſches. Lillis blaſſes Ausſehen fiel auch ihm auf. Zander, gebacken. Nur widerwillig ſchlang er den Fiſch herunter. Beſtellte ſich eine Karaffe Wein. Er trank ſehr haſtig. Nur flüchtig hatte ihm Lilli zugenickt, als ſie mit ihren Eltern den Saal betrat. Er erhob ſich grüßend. „Wer war das?“ fragte ihr Vater. „Ein früherer Kunde!“ erklärte ſie,„traf ihn vorhin Park.“ Frau Wingert blickte durch ihr Lorgnon ſcharf und prüfend zu Willi hinüber.„Sieht ganz gut aus, der junge Mann!“ meinte ſie. Lilli löffelte die Suppe und blickte nicht von dem Teller auf. Der Rechtsanwalt ſtimmte ſeiner Frau zu. Ein recht intelligentes Geſicht,“ meinte er. Ein prüfen⸗ der Seitenblick traf ſeine Tochter. Lilli ſchwieg. „Nach dem Eſſen begrüßte man ſich. Willi ſtellte ſich ihren Eltern vor. Lilli ſchaute an ihm vorbei. „Sie ſind noch nicht lange hier?“ knüpfte der Rechts⸗ anwalt ein Geſpräch an. Es war ſonſt nicht ſeine Art, ſich gleich anzubiedern. Aber hier, in der Freiheit des Nichts⸗ tuns, lockerten ſich die Prinzipien. Außerdem kam ihm der junge Mann recht ſympathiſch vor. Er hatte gute Ma⸗ nieren. Anmerklich ergab es Kurhaus ging. Tanz muſtk zu. „Tanzen Sie?“ fragte der junge Mann, zu Lilli ge⸗ wendet. Sie ſchien wenig Luſt zu haben. Aber ein auf⸗ munderndes Kopfnicken der Mutter beſtimmte ſie, ja zu ſagen. Sie ſchritt mit Willi davon. Die Alten blickten dem Paar nach. „Netter Menſch!“ ſagte der Anwalt, gute Erziehung zu haben.“ Frau Wingert ſtocherte in ihrer Sahne herum.„Lilli e ſie. Wingert ſteckte ſich eine Zi⸗ „Tſcha— ſcheint mir mal wieder Launen zu im ſich, daß Willi mit Wingerts zum ort ſaß man im Garten und hörte der „ſcheint auch eine gefällt mir nicht,“ ſagte garre an. haben.“ „Wenn man ihr die doch mal austreiben könnte!“ er⸗ widerte ſeine Gattin und trank einen Schluck Schokolade. „Sie müßte mehr Ablenkung haben. Es iſt nicht gut, wenn ſie immer allein iſt.“ Wingert blickte ſie lächelnd an. Die Krähenfüßchen ſpielten um ſeine Augen. Am ſein ſcharf raſtertes Kinn ging ein Zucken.„Gott, ſchließlich wird ſie doch einmal heiraten.“ Hoffen wir's. Aber ich habe noch nicht bemerkt, daß ſie ſich für einen jungen Mann intereſſiert. Auch dieſem hier ſcheint ſie wenig Beachtung zu ſchenken.“ Willi hielt Li in den Armen. Im Tango ſchritten ſie leicht dahin. Er ſpürte den weichen Hauch ihres Körpers. Eine Haarſträhne von ihr berührte ihm kitzelnd die Stirn. Er war wie benommen. Niemals hätte er ſich auch nur träumen laſſen, daß alles ſo raſch gehen würde. Aber nun galt es auch, ſeiner Aufgabe näher zu kommen! Aufgabe? Soll ſie der Teufel holen! 1 Er mußte ſich jetzt gewaltſam zuſammenreißen. Nei — ſeine Aufgabe durfte er nicht ver eſſen. Er war hier als Detektiv. Nicht als Liebhaber. Basta! 111155 knüpfen, ſcheiterten kläglich. Daß Li ſo einſilbig bleiben konnte, hätte er nie gedacht. Um ſo beſſer verſtand er ſich mit den Eltern. Aber was nützte das? „Je mehr er ſich ihr zu nähern verſuchte, um ſo ab⸗ ſtoßender wurde ſie. Verbittert mußte er bald erkennen, daß er auch jetzt keine Chancen bei ihr beſaß. Am nächſten Morgen traf er die Eltern allein am Strand. Li ſei ſchon in aller Frühe davongegangen, klärte man ihn auf und ſchien ſelber verlegen zu ſein, weil man ihm keinen vernünftigen Grund dafür angeben konnte. Beim Mittageſſen tauchte ſie wieder auf. „Wo warſt du?“ fragte die Mutter. „Spazieren.“ „Allein?“ „Was ſonſt?“ „Komiſches Mädel!“ „Was iſt da komiſch? Muß man denn immer mit an⸗ deren Menſchen zuſammenſein?“ Willi hörte dieſes Geſpräch. Er war rend des Eſſens verließ er die Tafel und eilte zum erſten Stock. Nummer 28 war Lillis Zimmer. Er drückte die Klinke. Es war nicht verſchloſſen. Er blickte ſich um. Es war niemand zu ſehen. Der Gang war leer. Raſch riß er die Tür auf und ſchlüpfte hinein. Dort auf dem Schreibtiſch lag ein Mappe. Er blät⸗ terte haſtig Da war ein Brief— offenſichtlich von einer Freundin Lillis. Er nahm ihn an ſich. Dann zog er die Schranktür auf, die Fächer des Schreibtiſches. Nichts ent⸗ ging ſeinen Blicken. Im Papierkorb lagen Schnitzel— ſie ſtammten von einem zerriſſenen Brief, der vorher zer⸗ knüllt war. Auch die nahm er an ſich. Bei der Nachſpeiſe ſaß er ſchon wieder unten am Tiſch. Er ließ ſich das andere nachſervieren. „Entſchuldigen Sie,“ ſagte er zur Penſtonsinhaberin, „aber mein Magenleiden—“ Er ließ ſich nicht weiter darüber aus. Nach dem Eſſen zog er ſich auf ſein Zimmer zurück. * ärgerlich. Wäh⸗ Es war eine unangenehme Geſchichte. Man wühlte nicht gerne in den Privatangelegenheiten anderer Leute herum,— namentlich nicht, wenn man den betreffenden kannte oder gar noch, wie in dieſem Fall, ganz beſonders vergötterte. Aber was half das alles, wenn die Pflicht rief! Er hatte ſich auf ſich ſelbſt beſonnen. Hier mußte er, ob es ihm paßte oder nicht, in erſter Linie Detektiv ſein. Dabei erſchien es ihm richtig, immer den Weg einzu⸗ ſchlagen, der ihn am ſchnellſten ans Ziel führen konnte. Gewiß,— es gab für ihn auch die Möglichkeit, Lilli vor⸗ fich auszuhorchen. Aber in jener Stimmung, in der ſie ſich heute befand, erſchien es ihm zwecklos, hier anzufan⸗ gen. Sie mied nicht nur ihn, ſondern ſogar ihre Eltern. Irgendetwas mußte geſchehen ſein. Seine kriminaliſtiſche Witterung ſagte ihm, daß dies möglicherweiſe mit jenen Dingen zuſammenhing, die ihn gerade am lebhafteſten intereſſierten. Er ſah zunächſt den Brief aus der Mappe durch, konnte jedoch daraus nichts entnehmen, was für ihn von Wich⸗ tigkeit war. Anders ſchien es mit dem e Schreiben zu ſein. Es war in winzige Teile zerpflückt— ſo, wie man es machte, wenn man in Wut und Aufregung handelte. In mühſamer Kleinarbeit ſuchte er dieſes Schreiben wieder zuſammenſetzen. Er klebte die richtigen Teile mit dünnem, durchſichtigem Pfalzpapier aneinander. Als er die Anterſchrift fand, zuckte er unwillkürlich zuſammen. „Dein Richard.“ Das konnte von Stolz ſein! Er nahm einen Zettel aus ſeiner Taſche; es war eine Schriftprobe des Geſuchten. Sie ſtimmte mit dieſen Zügen genau über⸗ ein. Ein Lächeln der Befriedigun (Zeſicht, das trotz ſeiner Fülle 2 zeigte. um den Mund zuckte es. glitt über ſein volles chon recht ſtraffe Züge [(Fortſetzuna folat.) Der Zauberhut Von Thea Roſe. Johannes Ball hatte ſchon in früheſter Jugend eine Vorliebe dafür drei Bälle in die Hand zu nehmen und ſie durcheinander zu wirbeln. Als er dasſelbe Kunſtſtück mit den Tellern ſeiner ſparſamen Mutter verſuchte und einer dieſer ererbten blauweißgezeichneten Eßſchalen in Scherben zu Boden ſprang, bekam er die erſten Ohrfeigen. Man ſollte annehmen, daß ihn die mütterliche Züchtigung von ſeiner Leidenſchaft heilte. Im Gegenteil, jetzt verſuchte er es erſt recht, und es paſſierte ihm nie mehr, daß er einen Teller fallen ließ. Es war nur natürlich, daß Johannes Ball nicht in das väterliche Geſchäft eintreten wollte, ſondern einen unſtill⸗ baren Hang, zum Varieté gehen zu wollen, vorſchob, um ſeine mangelhafte Eignung für den väterlichen Beruf zu beweiſen. Er ſtieß damit jedoch auf keinerlei Verſtändnis, im Gegenteil, der Vater erklärte, der Junge ſei aus der Art geſchlagen und zwang ihn, im Laden Kunden zu be⸗ dienen. Als er aber einmal ſah, wie Johannes ſaure Gur⸗ ken durch die Luft wirbelte, verging ihm die Luſt, einen ſolchen Helfer um ſich zu haben, und er ſchickte Johannes auf e die in einem Provinzzirkus endete, wo er zunächſt die Pferde zu betreuen hatte, dann aber auf⸗ rückte, um alsbald mit roten und weißen Bällen zu jong⸗ lieren. Er hatte Glück und machte ſchnell Karriere. Bald war er eine große Zugnummer, und man nannte ihn den„Kö⸗ nig der Jongleure.“ Fraglos war das übertrieben, jedoch der Mann, der die Ankündigung machte, meinte, Barnum ſei nur durch ſeine Uebertreibung ſo groß geworden. Später bekam Johannes einen Agenten, der ihn an ſtädtiſchen Varietsbühnen anbrachte, und ſchließlich hatte er ſogar einen Namen. Mit dem Erfolge ſeiner Tätigkeit konnte er wohl zufrie⸗ den ſein. Immerhin lebte er ein ſehr einſames Leben, denn ſeine angeborene Schüchternheit ließ es nicht zu, daß er ſich mit Frauen abgab. Wie er dennoch durch einen Scherz zu einer Frau kam, das iſt zu erzählen. 5 Er gaſtierte in einer Stadt, in der er die Tochter des Gaſtwirtes vom Schützenhaus kennen gelernt hatte. Sie war ein großes rothaariges Mädchen mit hellen, etwas wäſſerigen Augen. Der dumme Johann merkte es nicht, daß ſie ihm zugetan war und glaubte nur, daß ſie gern ſchwatze. Er ſelbſt aber ſah in ihr das Ideal ſeiner Träume und war hochbeglückt, daß ſie ihm hin und wieder einen Gruß auf einer Karte ſchickte, wenn er auf Berufsreiſen war. So entwickelte ſich eine Korreſpondenz, und ſchließlich wußte dieſes Mädchen, das übrigens Antonia hieß, immer, wo ſich Johannes aufhielt. Nun gab er wieder ein Gaſt⸗ ſpiel in dieſem Orte. Er hatte Antonia begrüßt, und Antonia hatte vor Freude 1 geweint, als ſie ihn wiederſah. Sie hatte an dieſem Tage eine Anzahl von Eier geſchenkt erhalten, und auch Johannes ſollte an dieſen Geſchenken teilhaben. Sie ſcheute ſich aber, ſie ihm direkt zu geben. Und als er mit dem Vater etwas ſprach, ſchlich ſich ſich in die Garderobe und legte ſie in ſeinen Hut. An dieſem Tage hatte Johannes, der hier als großer Künſtler gefeiert wurde und darum ſeine Hemmungen teil⸗ weiſe abgelegt hatte, die Abſicht, Antonia zu fragen, ob ſie ſeine Frau werden wolle. Er war feſt davon überzeugt, daß ſie ihn auslachen würde, trotzdem aber wollte er die Frage an ſie ſtellen. Er wartete damit bis nach ſeinem Auftritt. Das feſtlich geſtimmte Publikum füllte den Saal des Schützenhauſes bis auf den letzten Platz. Johannes begann ſeine Prozedur. Er nahm einen Hut und holte aus ihm, nachdem er ihn zugeklappt hatte, allerlei Eier heraus. Aber diesmal gelang die Sache nicht. Als er nämlich die Hand aus dem Hut nahm, hatte er allerlei klebriges Zeug an den Fingern. Er war ſo verdattert, daß er nichts zu ſagen wußte und ſah in den Hut. Da hatte ihm jemand einen dummen Streich geſpielt!l Das war unerhört. Er legte den Hut beiſeite und wartete, bis ſich das Gelächter der Zu⸗ ſchauer gelegt hatte. Dann nahm er eine andere Uebung vor, und ſchließlich hatte er trotz des Zwiſchenfalls ſeine Nummer glücklich abſolviert. 0 Nachdem er abgetreten war, ging er ſchnurſtracks zum Wirt, um ſich zu beklagen.„Es iſt doch unerhört, daß hier ein derartiger Schabernack getrieben wird,“ ſagte er.„Mir hat jemand richtige Eier in meinen Zauberhut gelegt, mit dem ich meine Jonglierſtücke beginne.“ „Gibts bei uns nicht.“ Antonia ſah auf. „In Ihren Hut“ „Jawohl.“ „Das bin ich geweſen.“ Ein Stunde ſpäter hörte Johannes von ſeinem Zimmer aus, wie jemand unten im Garten weinte. Er ging hin⸗ unter und fand Antonia. „Es iſt häßlich von Ihnen, Fräulein Antonia,“ ſagte er.„Und gerade heute hätte ich gerne ein freundliches Wort von Ihnen gehört und nicht ſolchen Schabernack geſehen.“ „Aber Herr Ball, das iſt doch alles nur.“ „Ich weiß,“ ſagte er,„Sie können mich nicht leiden.“ Und da erzählte ſie ihm, daß ſie das alles doch nur ge⸗ tan habe, um ihm eine Freude zu machen, Zuerſt ſah er verdutzt drein, aber dann hatte er begrif⸗ fen, wie es gemeint war. Der Wirt vom Schützenhaus gab ſeinen Segen, und wenn ſpäter Johannes ein Gaſtſpiel ge⸗ ben mußte, mahnte er immer ſeine Frau:„Aber mache kei⸗ nen Unſinn mit dem Zauberhut. f Geiſtesgegenwart Der Deutſche Heidring ließ ſich zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts als erſter europäiſcher Zahnarzt in Bruſſa (Kleinaſien) nieder und erwarb ſich bald einen gutzahlen⸗ den großen Kundenkreis, weil die Türken und Levantiner bei ihrer großen Vorliebe für ſtickige Süßigkeiten viel an verdorbenen Zähnen litten. Auch Nuri Paſcha, der Gouverneur von Bruſſa verfiel als echter Muſelman dem Nationalleiden und wachte eines Morgens mit einem Zahnſchmerz auf, der ſo heftig war, daß er am liebſten an den Wänden herumgeklettert wäre. Sein Haushofmeiſter eilte im Laufſchritt zu Heidring, um ihn zum Paſcha zu rufen. Aber der Arzt hatte bereits mehrere Patienten in ſei⸗ nem Sprechzimmer, die dringend auf ſeine lindernde Hilfe warteten. Er mußte daher erſt die vorgemerkten Kunden erledigen, bevor er dem Rufe des Paſcha folgen konnte. Deshalb kam er erſt nach etwas mehr als einer Stunde hin. Inzwiſchen war der Paſcha— des Wartens ungewohnt — bereits der Tobſucht nahe, und ſein Sekretär empfing ſchreckensbleich den verſpätet kommenden Arzt. „Der Gouverneur raſt,“ flüſterte er dem Deutſchen zu. „Von ſeinem Zahnſchmerz unmenſchlich gepeinigt, hat er geſchworen, daß er Sie auf der Stelle köpfen laſſen wird, wenn Sie ihm beim Ziehen des Zahns auch nur den ge⸗ eingſten Schmerz bereſten werden.“ Heidring wußte nur zu genau, daß das keine leere Drohung war. Nuri Paſcha war als Militärgouverneur nach der damaligen Türkenſitte unbeſchränkter Herr über Leben und Tod und außerdem mit dem Verurteilen im⸗ mer ſehr ſchnell bei der Hand. 5 Es war daher kein Wunder, daß Heidring bei der Mit⸗ teilung des Sekretärs erſchrak. Umſo mehr, als es in der damaligen Zahnheilkunde noch keine ſchmerzſtillenden Mit⸗ tel, ſondern nur recht ungefüge Werkzeuge gab, mit denen ein ſchmerzloſes Zahnziehen ausgeſchloſſen war. „Das wäre ein Hohn auf jedes Völkerrecht,“ ſagte Heidring zum Sekretär.„Schmerzhaftes Zahnziehen iſt doch eine unvermeidbare Notwendigkeit und kein todwür⸗ diges Verbrechen.“ Dieſer zuckte bloß die Achſeln.