e Neckar ᷓote Freitag, I. Nov. 1935 Von Woche zu Woche Politiſche Bekrachkungen zum Zeitgeſchehen. Man wird den Italienern zugeſtehen müſſen, daß ſie weder in ihrer Kriegsführung noch in ihrer Politik nach innen und außen den Ernſt der Lage irgendwie verkennen. Muſſolini hat nicht gewartet bis d te Sanktionen wirt⸗ ſchaftlicher und finanzieller Art in Kraft treten, er hat viel⸗ mehr vorbeugend ſchon einſchneidende Geſetze erlaſſen, die an den Opfermut und die Selbſtdiſziplin des italieniſchen Volkes ſtarke Anſprüche ſtellen. Es kommt dem Duce dabei zweifellos zuſtatten, daß die Maſſe des italieniſchen Volkes in weitem Maße bedürfnislos iſt. Dieſe Eigenſchaft bedeu⸗ tel in der großen Selbſtverteidigung der italieniſchen Nation en gewichtiges Moment. Aus dieſem Grunde konnte auch pon der Einführung von Bezugskarten für gewiſſe Lebens⸗ mittel abgeſehen werden. Daß man in erſter Linie Einſpa⸗ rungen beim Fleiſch vorgenommen hat, iſt leicht verſtänd⸗ lich Italien iſt als Friſchfleiſcherzeuger längſt nicht in der Lage, den heimiſchen Bedarf zu decken. In der italieniſchen Ernährung ſpielt der Genuß von Teigwaren, Obſft und Ge⸗ müſen eine erhebliche Rolle. Das heimiſche Olivenöl erſetzt ſchon in normalen Zeiten das zur Bereitung der Speiſen erforderliche Fett. In allen dieſen Artikeln kann Italien zu⸗ fächſt aus den Vorräten der eigenen 10510 Ernte leben. Man iſt auch an durchgreifende Sparma nahmen in der Verwaltung herangegangen. Nicht nur die einzelnen Be⸗ hörden ſollen den Papierverbrauch nach Möglichkeit ein⸗ ſchränken, ſondern ſogar die amtlichen Veröffentlichungen Anſchließlich des Geſetzes⸗ und Verordnungsblattes müſſen ſich an den geringſtmöglichen Umfang halten. In den Aem⸗ lern und Behörden wird die Arbeitszeit ſo gelegt, daß an Licht und Heizung nach Kräften geſpart werden kann. Faſt könnte man behaupten, daß ſolchen Sparmaßnahmen ein Zug der Kleinlichkeit eignet. Aber Muſſolini weiß was er will. Er will in dem großen Abwehrkampfe auch dem letz⸗ ſen Manne in der Straße das Gefühl einprägen, daß er ſeinen Anteil an den Opfern der Allgemeinheit zu tragen hat. * In Italien verfolgt man auch die politiſchen Verände⸗ tungen mit ſcharfem Auge, die ſich im franzöſiſchen Kurs vollziehen. Die Tatſache, daß ſich der englische Außenminiſter zur Unterſtützung ſeines Miniſterkollegen Eden wieder nach Genf begibt und ſich dort erneut mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval trifft, unterſtreicht die britiſch⸗franzöſiſche Einheitsfront. if die Italiener ihre Truppenmacht in Lybien um eine Diviſion vermindert haben, macht England noch keine Anſtalten, zwei Groß⸗ lampfſchiffe aus dem Mittelmeer zurü zuziehen. Alle Ver⸗ mittlungsvorſchläge, die bisher über Laval nach London weitergegeben wurden, ſtoßen in London auf kühle Ableh⸗ nung. Man will offenbar Italien klein kriegen. Die eng⸗ ſiſche Taktik ging ganz offenkundig darauf hinaus, ſich zu⸗ nächſt durch eine ſehr elaſtiſche Methode der unbedingten Unterſtützung Frankreichs zu verſichern. Darum verkündete London, daß es nicht an militärische Sanktionen denke, daß es keine Blockade wolle und daß der Suezkanal nicht ge⸗ ſchlofen werde. Mit ſolchen Verſicherungen ſpielte London den Doppeltrumpf aus, indem es das Verhältnis zu Ita⸗ lien entgiftete und Frankreich gleichzeitig auf die begrenz⸗ len wirtſchaftlichen und finanziellen Sanktſonen feſtlegte. Laval kann jetzt nicht zurück, und der gemeinſame englisch: franzöſiſche Druck macht ſich nun naturgemäß in Rom Ehl⸗ bar. Zu der wirtſchaftlichen Belagerung kommt die poli⸗ liſche Umklammerung. Welche Formen der Abwehr Italien hiergegen unternehmen wird, iſt noch unklar. Man darf es aber nicht für ausgeſchloſſen halten, daß auch auf tief Frage die Tagung des großen Faſchiſtenrates eine Antwor geben wird. Ein ſeltſames hiſtoriſch politiſches Zwiſchenſpiel iſt in dieſen b enthüllt worden. In Abeſſinien gilt als offi⸗ zielle Münze der Silbertaler aus der Zeit Ma⸗ rla⸗Thereſias. Dieſe Münze iſt ſozuſagen ein hiſtori⸗ ſches Ueberbleibſel. Aber ſie hat ſich bei den einfach gelager⸗ len wirtſchaftlichen Beziehungen in Abeſſinien halten kön⸗ nen. Sie iſt darüber hinaus auch noch in den angrenzenden britiſchen Gebieten in Wert und Geltung geblieben. Dieſe Talſache iſt Anlaß geweſen, daß England, um in dieſen afrikaniſchen Gebieten nicht in Schwierigkeiten zu kommen, während des Krieges ſelbſt Maria⸗Thereſten⸗Taler geprägt hat. Später iſt dann dieſe Affäre zwiſchen Oeſterreich und England gütlich geregelt worden, denn Oeſterreich war und it heute noch das Land, das dieſe Taler, die ja einſtmals geſetzliches öſterreichiſches Zahlungsmittel waren, nach Afrika lieferte. Nunmehr iſt bekannt geworden, daß Deſterreich den Italienern das Zugeſtändnis gemacht hat, ſolche Taler zu prägen. Dieſes Zugeſtändnis iſt keine Kleinigkeit. Es kann für die Italiener mehr bedeuten, als eine gewonnene Schlacht. Nicht allein, daß man ſich an die Porte Montecuculis erinnert, wonach zum Kriegführen geld und nochmals Geld gehört: Mit dieſem Zugeſtändnis iſt der italieniſche Einfluß in den umkämpften ebieten ganz außerordentlich gewachſen und vielleicht ſind es die rollenden Silberkugeln, die den Krieg entſcheiden. Welche Rolle Oeſterreich dabei ſpielt, braucht nicht beſonders erör⸗ tert zu werden. Nach dem Widerſpruch Oeſterreichs in Genf ſſt dieſe Rolle ja für jeden klar geworden. Der Londoner Hydepark hat ſchon manche ſon⸗ derbaren Demonſtrationen erlebt. Hier, auf dem hiſtoriſchen Verſuchsfeld ſo mancher Leute, die auch mal gerne Politik machen wollten, fand unter der wohlwollenden Aufmerk⸗ ſamkeit zahlreicher Preſſevertreter eine„Kundgebung ſtatt, deren Kläglichkeit recht ſumptomatiſch war. Wenn ſich aus der Millionenſtadt London ganze 2000 Menſchen, wie es heißt, meiſt recht zweifelhafter Herkunft, zuſammenfan⸗ en, um die angekündigten Schimpfkanonaden gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland anzuhören, dann merkt auch der Unbefangenſte, wie wenig Anziehungskraft die antideutſche Parole mit der Zeit bekommen hat. Wenn jetzt verſucht wird, die in der Welt wachſende Achtung vor der Energie und Tatkraft, mit der Adolf Hitler die Verhältniſſe in Deutschland geordnet und einen Stagt aufgebaut hat. deſſen Sellung innerlich und äußerlich gefeſtigt und vom Volkswillen getragen iſt, durch neue Hetzaktionen zu be. gegnen, ſo hat uns die Hyde⸗Park⸗Pleite gezeigl, daß dieſe rſuche totgeboren find und bleiben. den„Ankinazi tat“, der 5 das Kind dieſer ſeltſamen Veranſtaltung er⸗ ſcheint, faſſen wir nicht als Touche auf. Wir lehen in am mehr einen Verein von Leuten, die ſich auf jeden Fall lächerlich machen wollen. f a 5 FFFFEEUEUEAE Handball im Dienſie des Winterhilfswerkes 1938/36. Keiner wird ſich ausſchließen, Jeder beſtes Können zeigen— Alle durch Opfer zum Geſamterfolge beitragen! Das waren die leitenden Bedanken, mit denen das Heer der deutſchen Sportler und Turner aufgerufen wurde, ſeinen Teil dazu beizutragen, damit das größte Hilfswerk, das die Welt je geſchaut hat, das deutſche Winterhilfswerk, den großen Werken des neuen Reiches würdig zur Seite ſteht. Es ſei eine beſondere Ehre für die Handballer, ſo führt Brigadeführer R. Herrmann⸗München, der Lei⸗ ter des Fachamts Handball, aus, daß ſie als erſte ſämtlicher Sportarten in dieſen Kampf, deſſen alleinige Siegespalme die Linderung der Not eines Anbelannten der Volksgemeinſchaft iſt, eingreifen dürfen. Heute gelte es nicht, als einer der wenigen Auserwählten in inter⸗ nationalen Kämpfen Siege für Deutſchlands Farben zu erkämpfen und damit ſelbſt ſich Ruhm zu erwerben; es geht nicht um glänzende Zeitungskritifen und den rauſchenden Beifall der begeiſterten Maſſen. An dieſem Tage tritt der einzelne zurück, ſelbſt die Spieler verſchwinden in der Maſſe der ZJuſchauer. Sie alle zuſammen, Spieler, Zuſchauer, Schiedsrichter und Leiter ſehen ihre ideale Sportauffaſſung belohnt mit den freudeſtrahlenden Augen eines Kindes oder Mütterleins, das ſie irgendwo in ihrem Vaterlande vor Hunger oder Kälte geſchützt haben. Man wird vergeſſen, wer in großen Weltkämpfen Sieger geblieben iſt aber Abſchied von Otto Laubinger Gedenkrede Dr. Goebbels'. Berlin, 31. Oktober. In einer Trauerfeier nahmen Donnerstag im Thegter am Horſt⸗Weſſel⸗Plag alle Mitarbeiter, Kameraden und Künſtler Abſchied von dem mitten aus ſeinem ſegenbringen⸗ den Wirken geriſſenen Präſidenten der Reichstheaterkam⸗ mer, Miniſterialrat Otto Laubinger. Muſikvorträge um⸗ rahmten die Trauerfeier. 5 Punkt 11 Uhr betritt die Gattin des Verſtorbenen, geführt vom Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, begleitet von ihrem Bruder und ihren beiden Schweſtern, von Staatsſekretär Funk und vom ſtellvertretenden Präſidenten der Veichstheaterkammer Dr. Schloeſſer den Saal. Ein großer Lorbeerkranz mit weißen Chryſanthemen wird zu Füßen des Sarges niedergelegt, auf deſſen Schleife die Worte: „Meinem unvergeßlichen Kameraden und Mitarbeiter, Reichsminiſter Dr. Goebbels“ ſtehen.— Generalintendant Oskar Walleck ſpricht im Namen der deutſchen Theaterleiter. Staatsſchauſpieler E. Klöpfer widmet ſeinem toten Kameraden einen warm empfundenen Nachruf. Reichsdramaturg Oberregierungs⸗ rat Dr. Rainer Schloſſer, der stellvertretende Prä⸗ ſident der Reichstheagterkammer, ſagte, Laubinger ſei der geborene Künſtler und politiſche Menſch geweſen. Dann nimmt Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort zu ſeiner Gedenkrede. Er führt u. a. aus: Viele mußten von uns gehen, die Genoſſen und Kame⸗ raden des gemeinſamen Weges waren. Jeder von ihnen hat ein Andenken und eine Einrichtung bei uns zurückgelaſſen, die ſich wie ein Schleier der Wehmut über die Arbeit des Alltags legen. Es gibt unter ihnen Menſchen, die uns wie Brüder waren. So nah ſie uns im Leben geſtanden, ſo eng bleiben ſie mit uns im Tode verbunden. Zu dieſen Menſchen gehört Otto Laubinger, dem wir dieſe letzte Feierſtunde reiten Was er uns als Menſch war, daß wiſſen nur die, die Jahre lang vertrauten Umgang mit ihm hatten. Selten ſahen wir einen, der mit ſoblühendem Idealis⸗ mus wie er ſeiner Aufgabe diente, deſſen Kämpfermut un⸗ erſchrockener, deſſen rührende Güte größer und unerſchütter⸗ licher, deſſen kameradſchaftliche Verbundenheit bedingungs⸗ loſer und deſſen ſoziale Hilfsbereitſchaft wärmer und opfer⸗ fähiger geweſen wäre als die ſeine. Der Künſtler Otto Laubinger zog ſeine Lauterkeit und prägnante Schlagkraft aus der tiefen Menſchlichkeit, die ihn erfüllte. Seine Künfl⸗ lerſchaft war aktives Bekennertum. Für ihn war das Thea⸗ ter nicht Stätte des Luxus oder des Amüfſements; er ſah in ihm eine Erziehungsanſtalt für das ganze Volk. Sein Le⸗ ben und Wirken dienten der Erreichung dieſes We Es ſchien, als ſei mit dem Durchbruch der nationalſozlaliſtiſchen Revolution nun auch die e ſeines Lebenstraumes gekommen. Jetzt hatte er die Möglſchkeit, ſeine kühnen und weitreichenden Pläne in die Wirklichkeit zu 1 Ge⸗ danken wie der der Reichstheaterfeſtwoche oder der der Heidelberger Nationalſpiele entſpran⸗ gen ſeiner unermüdlichen Phantasie. Mitten im Werk und kurz vor ſeiner Vollendung iſt er nun in den Sielen ge⸗ ſtorben. Heimkehr Otto der Geiſt des Opferſinns einer Volksgemeinſchaft wird weiter beſtehen dadurch, daß er eine Kinderſeele vor Kummer bewahrt und den Lebensabend einer Mutter glücklich machte. Den beiden hieſigen Turnvereinen, Tbd.„Jahn“ und To. 98, iſt die Durchführung der in Seckenheim zu veranſtaltenden Spiele übertragen worden. Im Kreiſe Mannheim ſtand im vorigen Jahre Seckenheim bei dem Ergebnis der Handballer für das WH W an erſter Stelle und wenn wiederum zwei Spiele hier ausgetragen werden, ſo wollen wir darin den Dank derjenigen ſehen, deren Not wir im letzten Winter mitlindern konnten. Die Seckenheimer Turner und das Sportpublikum werden ihren Ruf zu wahren wiſſen, keiner wird fehlen! Das Fachamt für Handball hat für Seckenheim nach⸗ ſtehende intereſſante Zuſammenſtellungen getroffen: 1.45 Uhr: Komb. Germania— VfL.— Reichsbahn gegen Tbd.„Jahn“ Seckenheim— Tgd. Rheinau 3 Ahr: Komb. Tv. Friedrichsfeld— Jahn Neckarau gegen 1. Mannſchaft des Tv. 98 Seckenheim Loſung am Sonntag:„Alle durch Opfer zum Ge⸗ ſamterfolge beitragen.“ In dieſer Stunde, da wir nun Abſchied von ihm neh⸗ men müſſen, iſt es mir ein Bedürfnis, ihm das zu ſagen, was ich ihm zeitlebens nur ſelten ſagen konnte: Wie menſch⸗ lich nah und vertraut er mir als Freund und Mitarbeiter let wie rührend und erhebend mir ſeine 17 Hilfsbereit⸗ chaft ſchien, wie wärmend und wohltuend ſeine perſönliche Nähe auf uns alle wirkte. Sein Andenken wird bei mir und bei allen, die ihn kannten, unvergeßlich ſein. Nun lebe wohl, du guter Kamerad. Dann nimmt der Schauſpieler Friedrich Kayßler mit den eindrucksvollen Worten Stephan Georges„Erhe⸗ bung“ Abſchied von ſeinem Kollegen und Kameraden. Von den Brettern, die den Anfang der Laufbahn Otto Laubin⸗ gers und den Inhalt ſeines Lebens bis zuletzt bildeten, be⸗ ginnt dann die letzte Fahrt nach Stahnsdorf, wo er inmit⸗ ten des ſchönen Waldfriedhofs ſeine letzte Ruheſtätte fin⸗ den wird. Die Gefallenen der Bewegung im Gau. Wenn man am 9. November zur Ehrung der toten Helden ſchreitet, die 1923 vor der Feldherrnhalle in Mün⸗ chen ihr Leben für die nationalſozialiſtiſche Idee opferten, dann wird man auch mit Ehrfurcht der Gefallenen der Be⸗ wegung im Gau Baden gedenken, zu deren immerwähren⸗ dem Gedächtnis an der Stelle, wo ſie geſtorben ſind, 11 male errichtet werden ſollen. Die toten Kämpfer find: Or, Karl Winter(wurde am 24. Februar 1923 wiſchen Steinen und Höllſtein von den Marxiſten niedergeſe en); Guſtav Kammerer(wurde im Januar 1925 in Liedols⸗ heim im Anſchluß an die Bürgermeiſterwahl mit anderen Kameraden überfallen was erſchoſſen); Hitlerjunge Fritz Kröber(der am 25. April 1925, dem 1585 der Reichs⸗ präſidentenwahl, von der Kugel eines Reichsbannermannes zu Tode getroffen wurde); Paul Billet aus Lahr(der am Pfingſtmontag 1931 bei einem großen Se in Karlsruhe durch Kommuniſten 10 wurde); SA⸗ Mann Karl Guwang(der am 30. Januar 1933 in Sinz⸗ heim bei Baden⸗Baden der Kugel eines verbiſſenen Zen⸗ trumsmannes zum Opfer fiel); die Freiburger Polizeibeam⸗ ten Karl Schellshorn und Johann Weber(die am 17. Mai 1933 von einem ſozialdemokratiſchen Landtagsab⸗ geordneten, den ſie feſtnehmen wollten, niedergeknallt wur⸗ den); und Jakob Ihrig in Lohrbach(Odenwald)(der am 11. Mai 1934 ſtarb, und zwar an den Folgen von ſchweren Verletzungen, die er am 27. Mai 1927 im Kampfe mit Marxiſten erlitten hatte). Der Gau Baden wird das Ge⸗ dächtnis dieſer acht Helden, die den Sieg des Nationalſozia⸗ lismus mit ihrem Blute beſiegelt haben, ſtets in höchſten Ehren halten. Marktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt vom 31. Oktober. Zu⸗ fuhren: 8 Kälber, 36 Schafe, 23 Schweine 187 Ferkel, 300 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 10 bis 15, über ſechs Wochen 16 bis 22, Läufer 23 bis 28. Markt⸗ verlauf: lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 31. Oktober. Preiſe unverändert. a 5 Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 31. Oktober. Au trieb: Rinder 69, daruſter Kühe 57, Färſen 12. Zum Schlachthof direkt: Kühs 1, Kälber 692, Schafe 271, Schweine 260. Ueberſtand: Rinder 9, darunter 9 Kühe. Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, ausverkauft, Hammel e bene ausverkauft. Schweine wurden zugeteilt, Preiſe: Ichſen his Färſen geſtrichen. Andere Kälber: a) 71 bis 75, b) 65 bis 70, c) 58 915 64, d) 50 bis 57. Lämmer und Hammol b2) Weidemaſthammel 47, 0) 47, d) 46, e) 44 bis 48. Schafe: e) 40 bis 42, f) 84 bis 38, g) 27 bis 33. Schweine: g1) 87, b) 55, c) 53, d) 51, g1), g2) 87. 7 ‚II Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 31. Oktober. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartof⸗ feln 4.1, Salatkartoffeln 12, Wirſing 8 bis 10, Weißkraut 6 bis 10, Rotkraut 8 bis 10, Blumenkohl Stück 10 bis 50, Roſenkohl 30 bis 35, Karotten Büſchel 5 bis 7, Gelbe Rüben 6 bis 10, Rote Rüben 8 bis 12, Spinat 8 bis 12, Mangold 8 bis 15, Zwiebeln 6 bis 10, Grüne Bohnen 20 bis 5 Grüne Erbſen 30 bis 40, Schwarzwurzeln 28 bis 35, Kopf: 7 5 Stück 7 bis 12, Endivienſalat Stück 5 bis 12, Felo⸗ alat 40 bis 60, Oberkohlraben Stück 3 bis 8, Tomaten 40 bis 15, Radieschen Büſchel 5 bis 7, Rettich Stück a bis 12, Meerrettich Stüg 10 bis 50, magen Stück 10 bis 155 San Büſchel 3 bis J, Peterſilie Büſchel 3 bis 6, Schnittlauch Büſchel 3 bis 2, Wüfferlinge 70, Steinpilze 65, . 5 ihre In Spätherbſtſchauern Durch das müde, letzte Blätterſinken Schreite ich auf ſeltſam ſchweren Füßen, Und es trifft mein Ohr wie Abſchiedswinken, Wie verrauſchter Seligkeiten Grüßen. Durch die Ackerſchollen ſtelzen Krähen, im die Beute ſtreitend und mit Krächzen, In den Lüften fängt der Sturm mit jähen Wilden Stößen ſchaurig an zu ächzen. Graue Nebelfrauen heben an zu ſpinnen Ihre Schleier um die kahlen Bäume, Und die Tränen, die ſie weinen, rinnen Troſtlos um verwehte Frühlingsträume. Müder wird mein Schritt, ein bang Erſchauern Läßt mein Herz erzittern bis zum Grunde, Und wie ich es nie gefühlt, ein Trauern Füllt es aus in dieſer Spätherbſtſtunde, Johanna Weiskirch Hausfrauenſorgen im Herbſt Die dem Sommer folgende Uebergangszeit iſt für die Haus⸗ frau die arbeitsreichſte Zeik und hier bewefſt es ſich oft, ob es mit ihrer Tüchtigkeit, ihrem Scharfblick, ihrer Kalkulationsgabe wirklich zweit her“ iſt! Sie kann ſich einen guten Teil ihrer Sorgen im Winter und im Frühjahr erſparen, wenn ſie es verſteht, in den Monaten September 105 Oktober, aber auch noch im November, richtig zu rechnen und mit Verſtändnis f Haushaltes vorzuſorgen. Einmal heißt es, die Vorräte der Speiſekammer zu ergänzen und Obſt, Gemüſe, Marmeladen und Kartoffeln einzuſorgen. Erd⸗ beeren, Kirſchen und einige Gemüſearten dürften bereits verarbeitet ein. Hülſenfrüchte, Mohrrüben, Pflaumen für Kompott und als cus, Rot⸗ Weiß⸗ und 95 0 Sauerkraut, Gurken, Johannis⸗ beeren, Kürbis, dann Aepfel und Birnen folgen oder ſie ſind noch die nächſte Sorge. Es gilt Gläſer bereitſtellen, ſäubern und Platz für deren Aufbewahrung ſchaffen, es heißt irdene Töpfe beſchaffen oder zur Aufnahme der Wintervorräte bereitmachen, das Einzu⸗ kochende muß eingekauft, verputzt und gekocht oder geweckt werden. Schließlich iſt an das Einwintern von Wintergemüſe ebenfalls zu denken. Falſch iſt, das Einkochen bis zu dem Zeitpunkt zu verſchieben da es von den einzelnen Sorten die leßten Erzeugniſſe gibt Die Anſicht, dieſe ſeien billig, iſt wohl richtig, aber die Qualität iſt nicht immer mehr die beſte! Weiter: der Keller muß einer Säuberung unterzogen werden, alte Vorräte an Kartoffeln und etwa Kohl oder dergleichen müſſen verbraucht und der Platz zur Aufnahme der neuen Ernte ein⸗ erichtet werden. Es iſt ſtets gur, ſich Kohl, Kartoffeln und Kohlen ſowie auch Holz für den Winter auf Vorrat zu kaufen: der Einkauf iſt weſentlich billiger! Da heißt es, richtig den Bedarf abſchätzen und nicht zu wenig oder ür die Bedürfniſſe ihres u viel kaufen. Der Küchenzettel läßt ich bei 5 ee e en orrat viel beſſer aufſtellen, als wenn uche und Keller leer ſind! Dieſe Einkäufe koſten zwar im Augen⸗ blick viel, aber die kluge W hat auch in dieſer Richtung vorgebeugt und ſpart on Winter wieder Wirtſchaftsgeld. Ferner jedoch muß ſie ihre Sorgfalt auf die Kleidung richten. Die Sommergarderobe kann allmählich weggepackt werden. Die Uebergangsſachen werden hervorgeholt, ausgelüftet und gereinigt. Die Winkerſachen können auch ſchon ausgelüftet werden, da der Mottenpulver⸗ und Kampfergeruch lange haftet! Schuhwerk und Kopfbedeckungen bedürfen genauer Prüfung und gegebenenfalls der Reparatur. Kurzum: es gibt ſo allerlei zu tun, was Bedacht und Sorgfalt, a und kluge Kalkulation fordert. Selbſtverſtändlich muß bei all dieſen Aufgaben den Verhältniſſen Rechnung getragen wer⸗ den und die notwendigen Arbeiten müſſen mit Luſt und Liebe zur Sache ausgeführt werden! Die Frau zwiſchen Mann und Kind Wie in vielen Lebenslagen die Frau Brücke und Vermittlerin bildet zum gegenſeitigen Verſtändnis, ſo auch in der Familie. Die Frau zwiſchen Mann und Kind hat daher eine beſondere Aufgabe, die ſie erfüllen muß. Sie muß beiden Teilen gerech! werden, für beide Teile da ſein. Sie muß ihre Arbeitskraft, ihre ſeeliſche Einfühlungsgabe auf beide Teile einzuſtellen und auszu⸗ wirken ſuchen, hier auf dieſe, dort auf jene Weiſe. 5 Iſt das Kind noch ein Säugling, ſo bedarf es der mütterlichſter Sorgfalt und gelegentlichen Opfer. Da iſt es dann nicht leicht auch dem Vater des Kindes immer gerecht zu werden. Es gibt de nur eines, dieſe Opfer ſelbſtverſtändlich und fro inch bringen ſozuſagen mi, lachendem Geſicht. Dazu die ſeeliſch, Bereitwilligkeit, ſich ganz auf das Wunder der gegenſeitigen 1 das Kind, einzuſtellen, es als kleinen Mittelpunkt un neue Lebensfreude zu betrachten. Die kleinen Opfer, wie daheim bleiben müſſen, ſchlafloſe Nacht und alle dieſe Unannehmlich keiten. die das Babyalter ſo mft ſich bringt, werden wieder ar ewogen durch die gemelnſame Freude und den Vater⸗ fo 13 über das Kind. or allem ſoll die Frau darauf bedacht ſein, dem Vater möglichſt nur das lachende Kind zu zeigen. Seine Nerven, die vom Kampf mit dem Alltag ohnehin zermürbt ſind, dürfen nicht noch mit ungnädigem Babygebrül behelligt werden. Seine Freude auf Frau und Kind daheim iſt eine ſtille und große, und hier bedarf es der Klugheit und Umſicht der Frau und Mutter, ſie mit nichts zu zerſtören. Ihre Aufgabe iſt es, das unverſtändige Baby ſo zu füttern und 0 warten, daß es um die Zeit, wo Vater heim⸗ kommt, 1 hläft oder auch gerade ſeine„gute cher ſoeſ Werden die Kinder größer, ſo iſt Mutter immer der Prellbock. Meiſt kommen ſie mit allen Klagen über Mißgeſchick, Schule und 1 Dingen erſt zur Mutter. Da muß Mutter dann ver⸗ mitteln, mahnen und heilen und 18 onend dem Vater beibringen. Ihre ganz mütterliche Liebe und Klugheit muß hier walten, um mit dem Vater die Kinder zu erziehen, ihm alles zu ſagen, damit durch„Verſchweigen“ oder„Verkuſchen“ nicht 1 das„dicke Ende“ nachkommk, und dadurch alles viel 5 limmer wird und eine Entfremdung eintreten kann. Da Mutter die Bolf aft übernimmt, iſt ja alles ſchon viel gemilderter, und der gerechte Zorn ergießt ſich 15 ruhiger und ganz gewiß auch pädagogiſcher über den kleinen ünder. Aber die Kinder wachſen heran und die beglückende Kinder⸗ ube wird immer leerer. Sie fliegen hinaus in die Welt und chlagen ihre Flügel wund und ſtark und haben viele Kämpfe und rrungen zu durchleben. Und da iſt es wieder Mutter, zu der man zurückkehrt, Mutter, die es Vater verſtändnisvoll unterbreiten muß, Mutter, die ver⸗ mittelnd daſteht, wenn Vater mit der„Jugend“ nicht mehr ſo mit kann. Das Mutterherz aber fühlt inſtinktmäßig, ob Dies oder Das wirklich gut wäre für ihr Kind und weiß es den Vater mitfühlen zu laſſen und ſteht ſo wieder vermittelnd zwiſchen Mann und Kind. Die Frau zwiſchen Mann und Kind!—— Wieviel Liebe, Ge⸗ duld, Verständnis und Geſchick iſt gerade für dieſe Aufgabe not⸗ wendig. Gelernt kann es nicht werden, die wahre Mutker findet auch 157 den rechten Weg. Denn alles Gute, das von der Frau kommt, quillt immer aus dem Born ihres mütterlichen 7 5 5——— 4 r Zu wenig Schlaf bei Kindern Vor ungenügendem Pädagogen in verſchtedenen gewarnt worden. Auch hat um das Beſtehen dieſer Zuſt man in verſchiedenen Orten d —— 5 3 2 uch den Kit beſonders wäh iſt von bekannten dern erſchiedentlich Verſuche gemacht, 6 zu en. Zum Beiſpiel hat . ſchulen beim Beginn des Wer müde iſt, darf ſich auf die 0 Nach kurzer t ſchliefen 2 36 der ermüdeten Kinder end der Sommer⸗ frühmorgens aufſteht men wird. genügender Schlaf das Der Pariſer Prozentſatz Malcolm Groß hat bei einer Unterſuchung an den Schülern der Volksſchulen in Paris feſtgeſtellt, daß die meiſten Kinder müde und ſchläfrig zur „Bis en ſechſten Lebensjahre,“ 9 vierze Stunden täglich.“ reicht. vielmehr darin zu finden, daß und ausgeſchlafen hätten, um Schule zu kommen. Dies möge n Stunden Schlaf nötig, wenigſtens elf Stunden und„ Schule kamen und mit ihren Gedanken nicht bei der Sache waren. ſagt dieſer Gelehrte, hal das Kind von ſechs bis fünfzehn Jahren is zum neunzehnten Jahre neun 0 Doch nur in wenigen Fällen wird dieſes er⸗ Die vermeintliche geiſti nicht in übermäßigen Schulaufgaben zu ſuchen, ge Uebermüdung der Jugend ſei die Urſache ſei die Kinder nicht genügend geruht morgens friſch und munter zur vielen Eltern eine Warnung ſein. Zw. Blumenpflege im Winter Der beſte Zeitpunkt, um die Winlerkulturen von Hyazinthen⸗ Zwiebeln anzuſetzen, iſt der Monat November, ſpäteſtens noch die erſten zehn Tage des Monats Dezember. Am beſten eignen ſich hierfür die überall erhältlie bis zum Rande mit Regenwaſſe aufgelegt. Es iſt nun fortlaufend da Hyazinthen⸗Gläſer. Dieſe werden gefüllt und dann wird die Zwiebel rauf zu achten, daß die Zwiebel nicht mit dem Waſſer in Berührung kommt, aber unmittelbar über der Oberfläche desſelben ſteht. Den oberen Teil des Glaſes bzw. der Zwiebel überdeckt man mit einer Tüte, die ſchön bunt ſein kann und die auch die Kinder für die Hausfrau ſelbſt her⸗ . 1 ſtellen, ſowie gegebenenfalls mit Figuren verzieren können. Dieſe kleine Baſtelei iſt eine Beſchäftigung an regneriſchen Tagen und durch ſie ſind die Kleinen beſchäftigt und hängen nicht dauernd an Mutters Schürze. — Die moderne Frauenkleidung iſt geſund Dr. Andre Lenoir veröffentlicht in einer franzöſiſchen Zeitung einen Bericht, in dem er nachweiſt, daß in den letzten Jahren viel mehr Männer an Magenerkrankungen litten als Frauen, wäh⸗ rend früher das gerade Gegentei der Fall war. Er ſchreibt dies der geſunden Frauenkleidung, die heute von den Frauen getragen wird, zu. Die Röcke, die die Beine freilaſſen, die Bluſe, die nicht ſtörend auf die Atmung wirkt, die Unterkleidung, die den Körper nicht beengt, haben ſeine Billigu ſtreifen Kragen der Herren und im allgemeinen. Nachmittagskleider für den Herbſt nig gefunden gegenüber den engen der unpraktiſchen Herrenkleidung Zeichnung Psille Die Nachmittagskleider zeigen eine einfache vornehme Linie. Die Schnittformen ſind einfach Ausputz iſt ſparſam verwendel. anderfarbiger Seide iſt ſehr beliebt. und ruhig gehalten. Auch der Etwas Spitze und ein Beſatz aus Die Aermel ſind meiſt drei⸗ viertellang und etwas gezogen. Die Röcke ſind ziemlich lang und fallen weich und fließend. Alle kunſtſeidenen Erepe, Taft und glän⸗ A Satins ſind beliebt. Von unkelblau, ein rötliches Braun den Farben wäre ein Olivgrün, und endlich das immer moderne Schwarz zu erwähnen. Weichfallende Jabots und Schleifen werden gern als Garnitur verwandt. Clips und Phantaſiegürtel bleiben weiterhin modern. elt Die Gläſer mit den Zwiebeln und ben dann an einen kühlen und dunklen Ort geſ Zeit zu Zeit das verdunſtete Waſſer nachgef Sobald die ſich nun in kurzer Zeit Boden erreicht haben, iſt der Trieb bis zu 5 em hoch geworden Nun werden die Gläſer in ein warmes Zimmer geſtellt und nach ten darauf werden jedoch muß vor lt werden. 2 1255 pf oite eiteren 2—3 Zentimelebg 5 ſt, die Pflanze wieden amit ſich die Blüte recht lange ühling in der Wohnung haben können! Balkonmöbel werden geſäubert Eine wichtige Herbſtarbeit Von Gertrud Reinſch Wenn der Balkon nicht mehr benutzt werden kann, werden die Balkonmöbel fortgeſtellt. Doch vorher müſſen ſie elfter ſorgfälligeſ Säuberung unterzogen werden, die meiſtenteils falſch vor⸗ genommen wird. Da es ſich meiſtenteils um Korbmöbel handelt, ſei deren Säuberung zuerſt besprochen. Die graue oder gar bräunliche Färbung des Rohres kann mit Leichtigkeit entfernt werden, doch iſt Vorſicht geboten. Es findet dazu kunlichſt Saverkleeſalz Verwendung, das aber giflig ſſt. Es gilt alſo, die Möbel ſehr ſorgfältig nachzuſpülen, Spritzer heim Abſcheuern zu vermeiden und ſich die Hände nach der Behandlung zu waſchen, damit nicht auskriſtalliſierte Salzteile in das Eſſen, in eine Wunde oder in das Geſicht geraten. Kinder halte man fern. Es werden je Liter Scheuerwaſſer ein Teelöffel Sauerkleeſalz zu⸗ geſetzt, und zwar ſei das Waſſer recht heiß. Damit bürſtet man die Möbel ab und trocknet ſie in der Sonne. Wer das giftige Salz fürchtet, nehme Kochſalz— niemals aber Seife und Sodal Die Balkonmakte wird am beſten mit einer Perſillauge be⸗ handelt und gut mit klarem Waſſer nachgeſpült. Auch dieſe werden gut getrocknet und dann erſt zuſammengerollt und weggeſtellt. Auch die Liegeſtühle bedürfen einer Säuberung. Dazu ver⸗ wendet man eine alte Kleiderbürſte und bereitet eine Löſung von Lux⸗Seifenflocken. Mit dieſer Löſung bürſtet und reibt man die Beſpannung ab und ſpült mit klarem Waſſer nach Der Stoff muß beim Trocknen glatt geſpannt ſein, um das Einlaufen desſelben zu verhindern. Alsdann kommen die Balkonkäſten an die Reihe, die vor dem Wegſtellen entleert werden. Die Wände werden mit dem kleinen Handſpaten gut abgekratzt und die letzten Reſte ausgeſpült. Mit dem Scheuertuch trocknet man nach und ſtellte ſie erſt in den Keller, wenn das Holz völlig trocken iſt, damit es nicht ſchimmelt. Nun kommen die Geräte, wie Spaten Gießkanne, Hacke uſw. an die Reihe, die gut getrocknet und mit Fett eingerieben werden, damit ſie nicht roſten. Endlich kommen die Balkonkiſſen an die Reihe, die im Sommer gute Dienſte leiſteten: Bezüge werden abgetrennt und gewaſchen, die Kiſſen geklopft und die Füllung nachgefüllt. Wußten Sie ſchon? — daß ein Napoleon J. eine Frau geliebt hat, bon der er wußte, daß ſie ihn ſchon auf dem Standesamt betrog? Und er nie den Mut fand, Joſephines kleinen Hund, den ſie ſtets mit ins Bett nahm, der ihn ins Bein biß und den er haßte, den er ſeinen „Rival“ nannte—— zu entfernen? —— daß ein Mirabeau zwei Jahre lang während ſeinez Gefängnisaufenthalts die gluhendſten Liebesbriefe an„fſeine Sofie“ ſchrieb, und als er ſie zum erſten Male wiederſah, ſeine Liebe noch in derſelben Nacht für immer erloſch? —— daß die ſchön⸗ Diane de Poitiers fünfunddreißig Jahre alt war, Witwe und Mutter mehrerer Kinder, als König Henri I. ſich blind in ſie verliebte? Und daß er ihr, als ſie eine Groß⸗ mutter war, 60 Jahre, mit grauem Haar, fetler Geſtalt, runzliger Haut, ohne Zähne, die überſchwenglichſten Liebesbriefe ſchrieb und ſeine„Maitreſſe en titre“ bat, einen Ring von ihm anzunehmen, „Haben Sie Mitleid mit einem, der niemand anderes je geliebt hat wie Sie 2 daß der beſuchteſte und beliebteſte Salon einer Les; pinaſſe im 18. Jahrhundert, in dem ſich die erſte Pariſer Geſell⸗ ſchaft drängte, eine Manſarde war, mit ärmlichen, geborgten, ge⸗ ſchenkten und gemieteten Möbeln, in der einem nichts anderes geboten wurde wie—— Geiſt 2 —= daß es einer vornehmen Chineſin, die keine gefunden und keine verkrüppelten Füße hat, unmöglich iſt, einen—— Mann zu bekommen? —— daß Frankreich die Geburt Louis XIV. einem— Ge⸗ witter verdankt? Seine Eltern lebter in platoniſcher Ehe, die nur einmal unterbrochen wurde, während einer Gewitternacht, als der König ſich in den Loupre rettete, wo damals ſeine Gemahlin getrennt bon ihm reſidierte.„Et cette nuit donna Louis XIV, A la France Für die Küche Preiswerte und nahrhafte Kartoffelgerichte Kartoffelkoteletten. Sie ſchälen 500 8 friſch gekochte e treiben ſie durch die Preſſe und vermiſchen ſie mil 125 g fein- gewiegtem gekochtem Schinken, 2 ganzen Eiern und einer halben gehackten Zwiebel, die ſie zuſammen mit Eßlöffel gewiegter Pelerſilie i etwas Butter gedünſtet haben. Aus der Maſſe formen Sie etwa 5—6 Kotelekten, bralen dieſe in Butter ſchön braun und geben ſie mit Käſe beſtreut zu Tiſch, nachdem Sie in jedes Kotelett ein Stückchen Makkaron! geſteckt und dieſes mit einer Papiermanſchelte verziert haben. Sardellenkartoſſeln. Sie entgräten reinigen und wäſſern 5 5 Sardellen. Iueg neue Kartoffeln kochen Sie in Dampf, ſchälen ie, be legen ſie mit Sardellenfilets, beſtreuen ſie mit A Peterſilie oder Schnittlauch und reichen friſche oder geschmolzene Butter dazu. Polſterkartoſſeln. Sie werfen gut abgetrocknete Kartoffel ſcheiben von em Dicke in eine Pfanne, und, ſobald ſie ſich zu bräunen beginnen, Stück für Stück pfeilſchnell in ein zweites Feitbad das aber viel heißer ſein muß, als das erſte. Hierin backen Sie die Scheiben fertig und richten ſie auf die übliche Art an. Beim Backen dieſer Kartoffeln, die im Gegenſaß 0 vielen anderen gebralenen Kartoffelſcheibchen innen hohl ſind, blähen ſich die Scheiben auß, da ſich der darch das Verbringen in das zweſte Fettbad urplötzlich überhitzte Dauwipf im Innern ausdehnt un die elaſtiſche Kruſte ein Platzen der Kortoffeſcheibe verhindert. Kartoffelknoten. So wie Sie einen Apfel ſchälen, ſchneiden Sie aus rohen Kartoffeln Bänder, die Sſe einmal knoten, Sie müſſen ſie vorſichtig, am beſten nit einem Drahtlöffel, in dos Fettbad legen. 111 Geefüllter Kartoſſelauflauf. 2 Pfund gelochte Kartoffeln ke und mit einem Ei, Salz, Muskatnuß und 5 Eßlöffel Mehl unc arbeiten. Mit der Halfte des Telges belegt man den 9 0 einer gebutterten Form und drückt einen kleinen Rand an. 1 Aer ſüßer uark wird durch den. paſſtert, mit 100. g 55 1 Ei, etwas abgeriebener Zitronenſchale und einer Handvoll 115 ſiuen durchgerührt und aufgeſtrichen. Mit der anderen Hälfte 5 Teiges wird die Füllung zugedeckt, mii Butter deſtrichen, enden, ſcäſe beſtreut und im Ofen goldbraun gebacken. Man rei 1 volt oder pikanten Salat dazu. 1 Et