e und ritter leiſtet inter; nd ez mäßig Zeit beiten Spiel Spie⸗ und o li⸗ Mag burg ſorgte ſchaſt ruhe) e ba⸗ hafts⸗ ngen, achten ſante⸗ Pelet Nie⸗ Stelle untag e imit i 0 leiſter Hin⸗ f und f det dem e det Plat auß 5 20 NS- 414. ethe. NS Jun Rü vol echelnt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Betugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, l ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 lüzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ßanſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklinbblatt für den Stadtteil Mehr. Sechenhelm. 8 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdlez Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 55. Jahrgang Wiriſchaſtsvertrag mit Polen Montag abend in Warſchau unterzeichnet. Warſchau, 5. November. Ein deutſch⸗polniſcher Wirkſchaftsverkrag iſt am Monkag abend in Warſchau unkerzeichnet worden. Die amtliche Mit⸗ ſelung darüber lautet: „Am 4. November 1935 iſt in Warſchau ein deutſch⸗ polniſcher Wirkſchaftsvertrag unterzeichnet worden, der den geſamten Warenverkehr zwiſchen den beiden Ländern auf der Grundlage der Meiſtbegünſtigung regelt und eine Er⸗ weiterung der Warenumſätze unter Berückſichtigung der helderſeitigen wirtſchaftspolitiſchen Erforderniſſe vorſiehl. Die Zahlungen für den gegenſeitigen Warenver. kehr werden auf dem Verrechnungswege abgewickelt werden. Um ſicherzuſtellen, daß das vereinbarte Vertragsſyſtem lelbungslos arbeitet, werden von beiden Seiten Regie⸗ küngsausſchüſſe eingeſetzt, die in ſtändiger enger Fühlung⸗ gahme miteinander alle bei der praktiſchen Auswirkung kia entſtehenden Hemmniſſe beſeitigen ſollen. der Vertrag wird am 20. November vorläufig in Kraft geſetzt werden. Der Abſchluß dieſes zunächſt auf ein Jahr befriſteten, aber im Falle der Nichtkündigung automatiſch weiterlaufen⸗ den Berkrages, der das Ergebnis mehrmonatiger Verhand⸗ lungen in Berlin und zuletzt in Warſchau darſtellt, bedeutet dank der Gewährung der Meiſtbegünſtigung nach dem Joll⸗ friedensprotokoll vom 7. März 1934 einen weiteren Schritt guf dem Wege zur Normaliſierung der Handelsbeziehungen wiſchen Deulſchland und Polen. Er entſpricht daherder Ent⸗ ckung der politiſchen Beziehungen zwiſchen dieſe⸗ bei⸗ den Ländern.“ Zu dem Abſchluß des bedeutſamen deutſch⸗polniſchen Mirtſchaftsvertrages wird der„Volkswirtſchaftlichen Kor⸗ leſpondenz“ von maßgebender Seite geſchrieben: Mit dieſem Abkommen iſt ein Wirtſchaftsvertrag unter⸗ keichnet worden, der die rechtlichen Grundlagen für den Wa⸗ kenverkehr zwiſchen Deutſchland und Polen regelt. Der um⸗ fungreiche Wirtſchaftsvertrag mit ſeinen Unterabkommen und Anhängen ſetzt an die Stelle der bisherigen„Kompen⸗ . Kontingent⸗ und ſonſtigen Einzelrege⸗ ungen einen wichtigen Neubau, der den geſamten Warenverkehr zwiſchen beiden Ländern umfaßt und auf Grundlagen ſtellt, die den beiderſeitigen wirtſchaftlichen Belangen entſprechen. In den Verhandlun⸗ 1 über den Wirtſchaftsvertrag iſt jene„klare und of⸗ ene Sprache“ geführt worden, die ſeit dem für die Reugeſtaltung der deutſch⸗polniſchen Geſamtbeziehungen grundlegenden Vertrag vom 26. Januar 1934 nach einem Vorte des polniſchen Außenminiſters Beck den„Boden für den Aufbau dauerhafter Formen eines guten nachbarlichen Verhältniſſes“ geſchaffen hat. Trotz all der Schwierigkeiten, die ſich aus den Folgen der Weltwirtſchaftskriſe, aus devi gengeſetzlichen Rückſichten und aus der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage ergeben, hat der gute Wille beider Seiten und das gegenſeitige Verſtändnis für die wirt⸗ ſhaftlichen Notwendigkeiten des Partners zu einer be deutſamen Neuregelung geführt, die im Sinne der vom Führer und von Marſchall Pilſudſki zwiſchen bei⸗ den Ländern eingeleiteten Verſtändigungspolitik liegt und die auf wirtſchaftlichem Gebiete aufbaut. Mit dem neuen Wirtſchaftsvertrag iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege vollzogen worden, den der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in der Reichstagsrede vom Januar 1934 bezeichnete, indem er unmittelbar nach Ab⸗ ſchluß des Zehnjahresverkrages die Hoffnung ausſprach, daß nunmehr auch die wirtſchafklichen Beziehungen eine Geſtal⸗ lung derart erfahren würden, daß dem Juſtande unfrucht barer Zurückhalkung eine Zeit nützlicher Zuſammenarbeit olgen könne. der ſetzige Wirtſchaftsvertrag geht in ſeiner grundſätz⸗ lſchen 1 8 ſeiner e Bedeutung und in ſeinem mfange weit über das vorjährige Kompenſationsabkom⸗ men hinaus. Als wichtigſte und bedeutſamſte Neuerung führt er erſtmalig zwiſchen Deutſchland und Polen den rundſatz der Meiſtbegünſtigung für den Virlſchaftsverkehr zwiſchen beiden Ländern ein. Statt der im bisherigen Warenverkehr befolgten Methode der Ein⸗ zelkompenſationen 5 ſchafft der neue Wirtſchaftsvertrag die Möglichkeiten einer erheblichen Ans dehnung des Warenauskauſches und regelt dabei den Zahlungsverkehr über Verrechnungs⸗ ſellen ſo, daß ein Ausgleich der Handelsbilanz angeſtrebt werden kann, der ſich aus dem ſtändigen, regelmäßigen luß der Wirtſchaft ergibt. i Der Wirtſchaftsvertrag, der zunächſt bis zum 31. Okto⸗ ber 1936 laufen ſoll, ſieht die Möglichkeit der Verlän⸗ erung vor und ſchafft dadurch die erwünſchte Feſtig⸗ eit und Ständigkeit im Handelsverkehr. Faſt nach 5. als dieſe Tatſache iſt, daß er zugleich auch für 5 legſamkeit der Einzelbeſtimmungen vorſorgt und jederzeit die Möglichkeit gibt, die ſtarren Paragraphen en praktiſchen Bedürfniſſen und der Erfahrung anzupaſſen. u dieſem Zwecke werden in Berlin und Warſchau„Re. nerungsausſchüſſe“ errichtet. Ihre Aufgabe wird es ſein, in dauernder Fühlungnahme miteinander zu ſtehen, um alle bei der Durchführung des Wirtſchaftsvertrages ſich dünbenden Schwierigkeiten zu beſeitigen und von Johr. 15 den Vertrag mit den praktiſchen Bedürf⸗ ſſen der Wirkſchaft in Einklang zu bringen. Dienstag, den 5. November 1935 Wald und Wild Beides iſt koſtbares Volksgut.— Rede des Reichsjäger⸗ meiſters Hermann Göring. Braunſchweig, 4. November. Der Reichsjägermeiſter Hermann Göring traf hier ein, um an der Tagung der Landes- und Gaujägermeiſter, die im Reichsjägerhof bis zum 6. November veranſtaltet wird, teil⸗ zunehmen. Auf dem von Scheinwerferlicht hellerleuchteten Altan der Burg Dankwarderode ergriff der Reichsjägermei⸗ ſter das Wort zu einer Anſprache, in der er Aufgaben und Zielſetzung der deutſchen Jägerſchaft umriß. In den Jahren ſeit der Machtergreifung, ſo führte er U. d. aus, iſt auch für den deutſchen Wald und das deutſche Wild viel getan worden. Unter der feſten Führung des Staates ſind Geſetze geſchaffen worden, die nun der weiteren Arterhaltung unſeres Wildes und auch der Erhaltung unſe⸗ res Waldes dienen. Beides iſt untrennbar miteinander verbunden. Wald und Flur und die dort von Gott einge⸗ ſetzten Kreaturen gehören nicht dem Einzelnen, ſondern ſind Geſamtgut des deutſchen Volks. Wir wollen in den Ge⸗ ſchöpfen den Schöpfer ehren. So wie wir bahnbrechend waren auf dem Gebiet des Tierſchutzes allgemein, ſo iſt es ſelbſtverſtändlich in ganz beſonderem Maße Pflicht der deut⸗ ſchen Jägerſchaft, ſich des Wildes anzunehmen, das heute 1 5 in den deutſchen Wäldern und auf deutſchen Fluren ebt. Anſer herrliches Deutſchland ſoll und muß ſeine Viel⸗ geſtalkigkeit in der Natur behalten. Denn ſie gibt dem ſchwerarbeitenden deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen Luſt und Liebe zur Heimat und die Möglichkeit zur Er⸗ holung und Sammlung. Es iſt koſtbares Volksgut auch vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus, das uns hier anvertraut iſt. Es darf nicht ſein, daß jemand dem deutſchen Wild im deutſchen Wald jedes Recht auf Aeſung abſpricht. Auch das Wild hat ein Recht zum Leben, denn Gott hat es geſchaffen. Die Jagdhaltung darf nicht durch übertriebene Anſprüche gegen Wildſchaden unmöglich gemacht werden. Der Reichsjägermeiſter wandte ſich dann dagegen, alles zu kultivieren, was in Deutſchland an Boden vorhanden ſei. Wir würden damit die Nakurquellen, die uns nun einmal als Naturſchönheit gegeben worden ſeien, zerſtören. An alle Volksgenoſſen richtete der Reichsjägermeiſter den dringenden Appell, den Wald als ein von Gokt gegebenes Geſchenk zu achten. Er ſolle uns eine Skäkte der inneren Sammlung und Erbauung ſein. ö Die Juden im Wirtſchaftsleben Der Reichswirtſchaftsminiſter an die Wirtſchaftskammer. Zur Stellung der Juden im Wirtſchaftsleben nach den Beſchlüſſen des Nürnberger Reichstages hat der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter folgendes Schreiben an die Reichswirtſchaftskammer gerichtet: „Die Nürnberger Geſetze und die demnächſt ergehenden Ausführungsbeſtimmungen werden auch gewiſſe Neurege⸗ lungen in der Stellung der Juden im Wirtſchaftsleben nach ſich ziehen. Solange dieſe geſetzliche Regelung nicht erfolgt iſt, haben alle Maßnahmen nachgeordneter Stellen gegen jüdiſche Geſchäfte zu unterbleiben. Ich erſuche, die Gruppen der gewerblichen Wirtſchaft hiervon in Kenntnis zu ſetzen.“ Die Fleiſchverſorgung Schweineverbrauch der Großverbraucherplätze ſichergeſteilt. . Berlin, 5. November. Im„Haus des Handwerks“ zu Berlin kamen die deut⸗ ſchen Bezirksinnungsmeiſter des Fleiſcherhandwerks unter Vorſitz des Reichsinnungsmeiſters Schmidt zuſammen, um Bericht über die Fleiſchverſorgung in allen Teilen des Rei⸗ ches zu erſtatten. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft, Bauer Wilhelm Küper, erklärte im Anſchluß daran, daß, ſoweit noch Schwierigkeiten entſtehen, die entſprechenden 1 ergriffen würden. „Mir iſt,“ ſo fügte er hinzu,„der politiſche Auftrag er⸗ teilt worden, beſonders die Verſorgung der Großverbrau⸗ cherplätze ſicherzuſtellen, da das flache Land noch 700 Ver orgungs möglichkeiten beſſtzt. Weiter erklärte er, daß unter 55 heütigen Verhältniſſen man wieder ehe kommen müſſe, mehr Schweinehälften in den Läden zu ſehen und daß nich übermäßig Fetle uſw. zu Wurſt verarbeitet werden. Engliſche Anleihe an China? Entrüſtungsſturm in Japan. ie geſamte japaniſche Preſſe meldet, daß England Chin eine Anehe gewährt habe. Die Blätter üben an die⸗ ſer angeblichen Anleihe ſcharſe Kritik. „To kio 11 95 Schimbun“ wirft England vor, das Ver⸗ ſprechen, das Leith⸗Roß in Tokio gegeben habe, gebrochen zu haben. Leith⸗Roß habe verſprochen, nur in Zuſammen⸗ arbeit mit Japan die Frage einer Anleihe an China zu be⸗ handeln. s. Auf Grund der Preſſeberichte ſind die leitenden Beam⸗ ten des Auswärtigen Amtes und des Finanzminiſteriums u einer Konferenz zuſammengetreten. Sie beſprachen die us wirkungen, die eine engliſche Anleihe an China auf Japan und die chineſiſch⸗japaniſchen e haben könnte. Wie die Agentur Rengo berichtet, hat Vizeaußen⸗ miniſter Schigemitſu erklärt, daß das Vorgehen Ens lands egen alle Abmachungen verſtoße und daß England für alle finanziellen Verwicklungen, die ſich aus der neuen Silber⸗ politit Chinas ergeben könnten, die Verantwortung trage. Nr. 259 Der Finanzminiſter hat Preſſeverkretern gegenüber er⸗ klärt, daß dieſer engliſche Schritt beſtimmte wirtſchaftliche und polikiſche Pläne erkennen laſſe. England werde nach der Feſtigung der Verhäliniſſe in Europa alle wirtſchaftli⸗ chen Kräfte auf den Fernen Oſten konzenkrieren. Griechenland wieder Monarchie 97,5 v. 9. ſtimmken dafür.— Rückkehr des Königs noch in dieſer Woche. Akhen. 4. November. Das vorläufige Endergebnis der griechiſchen Volksab⸗ ſtimmung wurde am Monkag bekanntgegeben. Von 1527 714 Wahlbeteiligten ſtimmten 1 481 992 für die Mon⸗ archie und 32 454 für die Republik. 3540 Stimmen waren ungültig. 97,5 v. 9. aller Wahlberechtigten haben alſo für die Monarchie geſtimmk. Der Miniſter des Innern, Schinas, erklärte, das grie⸗ thiſche Volk habe ſich in freier Abſtimmung und in vollkom⸗ mener Ruhe für die Monarchie ausgeſprochen, da es über⸗ zeugt ſei, daß nur dieſe ihm Wohlergehen durch innerpoli⸗ tiſche Stetigkeit ſichern könne. Athen hatte aus Anlaß des Sieges der Monarchfſten illuminiert. Im ganzen Land fanden Freudenfeiern ſtatt. Der Regent, General Kondylis, hat Preſſevertretern gegenüber erklärt, daß die Ergebniſſe der Volksabſtimmungen alle Er⸗ warkungen übertroffen häkten. Es verlautet, daß der Regent Kondylis auf dem Verfaſ⸗ ſungsplatz von Athen über das Ergebnis der Volksabſtim⸗ mung und die Ziele der Regierung ſprechen wird. Bis zum Eintreffen des Königs Wie in Regierungskreiſen erklärt wird, iſt nach der Volksabſtimmung eine ganz neue Lage vorhanden, deren Regelung durch König Georg erfolgen werde. Bis zur Ankunft des Königs werde die gegenwärtige Re⸗ gierung an der Macht bleiben. Sie werde ihr Pro⸗ gramm durch die Preſſe und in Volksverſammlungen be⸗ kanntgeben. Des Vertrauens des Königs wiſſe ſie ſich ſicher. Sie habe ſich auch der Unterſtützung von 148 Abgeordneten verſichert. Weitere Abgeordnete hoffe ſie noch zu gewinnen. Der König werde die Lage a ich den Fingerzeigen des Miniſterpräſidenten regeln, der ſi zur Zeit des Eintreffens des Königs in Griechenland an der Macht befinde. Treueſchwur des Kabinetts Die Milglieder des griechiſchen Kabinetts haben am Montag mittag vor dem Regenten Kondylis dem König Treue geſchworen. Der Regent hat eine Erklärung abgegeben, in der er betont, daß es nur dem König zuſtehe, die ſchwe⸗ benden politiſchen Fragen zu entſcheiden.„Wir werden,“ ſo heißt es in der Erklärung weiter,„unſeren Rücktritt er⸗ klären und den König über ünſere Pläne entſcheiden laſſen.“ Die Streitkräfte des Landes werden am Mitt⸗ woch in Athen auf den König vereidigt werden. An die Feier, die im Stadion ſtattfinden wird, wird ſich eine große Parade anſchließen. Der Regent Kondylis hat den König von dem Ergeb⸗ nis der Abſtimmung telegraphiſch unterrichtet. Oer König wird abgeholt Wahrſcheinlich am Donnerstag dieſer Woche werden ſich der Kriegsminiſter, der Verkehrsminiſter und der Präſident der Nationalverſammlung nach London zu König Georg begeben, um mit ihm nach Griechenland zurückzukehren. Auch eine Abordnung des Heeres, der Marine und der Luftfahrt ſowie ein Vertreter der Stadt Athen werden nach London reiſen. Eine Proklamation des Königs König Georg wird, wie in unterrichteten Kreiſen ver⸗ lautet, eine Proklamation an das griechiſche Volk richten, in der er mitteilt, daß er gemäß dem Wunſche des Volkes ſeine Pflichten als König von Griechenland wieder über⸗ nehme und auf den Thron zurückkehre. Ende der polikiſchen Parteien. Der Regent Kondylis hat an das griechiſche Volk einen Aufruf gerichtet, in dem er darauf hinweiſt, daß König Georg II. von nun ab der Herrſcher aller Griechen ſei. Wir können nicht wiſſen, ſo heißt es in dem Aufruf, wie Se. Ma⸗ jeſtät die politiſche Frage regeln wird, aber wir können ver⸗ ſichern, daß Georg II. als König aller Griechen kommt. Er kennt weder Parteien noch politiſche Anſichten, er kennt nur Griechen, denen er uneingeſchränkte Gerech⸗ tigkeit und Gleichheit gewährleiſten will, Uebrigens hören heute glücklicherweiſe die poliliſchen Parteien zu beſtehen auf. Das griechiſche Volk, das während der Abſtimmung einen Block bildete, hal ſie zerſchmekterk. Am 3. November beginnt ein neues Jeitalter für unſer Griechenland. Glückwünſche für König Georg London, 4. Nov. König Georg von Griechenland er⸗ klärte, als er über das Ergebnis der Volksabſtimmung unterrichtet wurde:„Ich bin ſehr erfreut, daß mein Volk meine Rückkehr wünſcht.“ Der König erhielt Zehntauſende von Glückwunſchtelegrammen aus Griechenland. Politiſches Allerlei Deukliche Warnung an die üdiſchen Marxiſtenführer in Frankreich. Paris, 4. November. Der„Ami du Peuple“ rechnet am Montag in ſehr deut⸗ licher Form mit dem jüdiſchen Marxiſtenführer Leon Blum und ſeinem Glaubensgenoſſen Levy ab, die beide in ihrem Organ, dem Populaire“, Artikel veröffentlichten, in denen ſie ihrer Befriedigung über die bevorſtehende Durchführung der Sühnemaßnahmen gegen Italien Aus⸗ druck gaben. i „Dieſe beiden Gevattern,“ ſo ſchreibt der„Ami du Peuple“,„merken, daß die Kriegsaktien ſteigen. Sie reiben ſich die hände und riechen ſchon Chriſtenblut. Dieſe beiden Juden ſollen aber aufpaſſen, daß ſie die Geduld der Fran⸗ zoſen nicht auf eine zu harte Probe ſtellen. Wir ſind nicht grundſätzlich Ankiſemiten, aber dieſes Volk muß überwacht werden. Aus Haß gegen Hitler und um Sowfetrußland und die freimaureriſche Tſchechoſlowakei zu retten, glauben ſie, einen ſehr geſcheiten Plan ausfindig gemacht zu haben, indem ſie aus der Kolonialfrage einen anttfaſchiſtiſchen Kreuzzug machen. Sie mögen ſich aber geſagt ſein laſſen, daß ſie im Begriff ſind, gegen ſich ganz Mitteleuropa und Oſt⸗ europa auf den Plan zu rufen; denn Jugoſlawien und Ru⸗ mänien beginnen ebenfalls aufzuwachen. Sie wollen den Krieg, aber wenn ſie ihn vom Zaune brechen, wird er nicht ſo ausfallen, wie ſie es ſich wünſchen. In Saarbrücken hat Göring einen Aufruf an Frankreich in einer Form gerichtet, daß ſeder anſtändige ehemalige Fronkkämpfer ihn nicht zurückweiſen kann, ohne ſeine edel⸗ ſten Gefühle zu beleidigen. Fügen wir noch hinzu, daß die⸗ jenigen, die uns dazu verleiken wollen, auf das Wort Sow⸗ ſetrußlands zu verkrauen, die letzten ſind, die das Recht haben, zu behaupten, daß man an ihren(Görings und Hit⸗ lers) Worken zweifeln müſſe.“ Engliſcher Student im Brenner⸗Gebiet verhaftet. Wie jetzt bekannt wird, iſt am 31. Oktober der engliſche Student der Rechte Alſtair Napierr im Brennergebiek von italieniſchen Grenzwachen verhaftet worden. Der junge Stu⸗ dent war von Innsbruck gekommen und hatte ſich durch Photographieren und Herumtreiben verdächtig gemacht. Der engliſche Konſul hat Schritte zu ſeiner Freilaſſung einge⸗ leitet. Tätlicher Angriff auf den Sohn Churchills. Der Sohn Churchills, der erſt 23jährige konſervative Kandidat Randolph Churchill, wurde in ſeinem Wahlkreis in Liverpool von der Menge tätlich angegriffen. Seiner Schweſter, die an einen Abgeordneten verheiratet iſt, wurde der Hut vom Kopf geriſſen, und ein konſervativer Partei⸗ beamter erhielt einen Fauſtſchlag ins Geſicht. Kurzmeldungen Zwei Mokorradfahrer kot aufgefunden. München, 4. Nov. In Ludwigsfeld bei München wur⸗ den zwei Männer mit Schädelbrüchen tot aufgefunden. Die Namen der Beiden, die im Alter von etwa 30 und 35 Jah⸗ ren ſtehen, ſind noch nicht feſtgeſtellt. Es ſcheint ſich um den Zuſammenſtoß zwiſchen einem Lieferwagen und einem Motorrad zu handeln. Merſeburg, 5. Nov. Im Leunawerk entſtand am Mon⸗ tag infolge Undichtwerdens einer Leitung ein Brand, der leider ein Todesopfer zur Folge hatte. Dem Arbeiter Al⸗ fred Wucherer gelang es nicht mehr, den Flammen zu ent⸗ kommen. Er ſtarb in treuer Pflichterfüllung als Opfer der Arbeit. Der Brand verurſachte erheblichen Materialſchaden, konnte jedoch in etwa einer Stunde gelöſcht werden. Bei einer Klettertour tödlich verunglückt. Wien, 4. Nov. Bei einer Klettertour über den in die⸗ ſer Zeit völlig vereiſten Südgrat des großen Priel im To⸗ ten Gebirge(Oberöſterreich) ſind ein Kletterer und ſeine Begleiterin abgeſtürzt. Das Mädchen war auf der Stelle tot, während der Hochtouriſt mit ſchweren Verletzungen ge⸗ borgen und ins Krankenhaus gebracht wurde. Einſturz einer Fabrikhalle Ein Toker, drei Verletzte. Siegen, 4. November. Auf dem Anweſen der Stahl- und Eiſengießerei Ed. Breitenbach G. m. b. H. in Weidenau ſtürzte ein Teil der großen, im Jahre 1921 errichteten und aus Eiſenbeton be⸗ ſtehenden Jabrikhalle ein. Die etwa 70 Mann ſtarke Ge⸗ folgſchaft hatte ſich eine Viertelſtunde vor dem Unglück zu Beginn der Mittagspauſe in den Speiſeraum begeben. Von den vier Perſonen, die noch in der Halle zurückgeblie⸗ ben waren, wurde ein 39 Jahre alter Former von den her⸗ abſtürzenden Eiſenteilen ködlich verletzt. Drei weitere Ar⸗ beitskameraden erlitten Verletzungen, die nicht lebensge⸗ führlich ſind. Der eingeſtürzte Teil der Halle war etwa 30 Meter lang und 22 Meter breit. Die Urſache des Einſturzes iſt noch un⸗ bekannt. And wieder ein Deviſenprozeß Berlin, 4. November. Vor dem Berliner Sondergericht begann am Montag ein neuer Deviſenprozeß, bei dem es um die Deviſenſchie⸗ bungen bei der„Genoſſenſchaft der Schweſtern der chriſtli⸗ chen Liebe“ in Paderborn ging. Die Hauptangeklagten ſind die Generaloberin Gertrud Nickes, ferner die erſte Ge⸗ neralaſſiſtentin des Ordens, Ida Bauer, genannt Schweſter Alberta, die Generalverwalterin Klara Schreiber, genannt Schweſter Alfredis, die Oberin der deutſchen Ordensprovinz, Agnes Koch, genannt Schweſter Godeharda, die Verwalte⸗ rin der deutſchen Ordensprovinz, Eliſabeth Starke, genannt Schweſter Rupertilla, und der langjährige Finanzberater des Ordens Joſeph Körner. Im Mittelpunkt der deviſenrechtlichen Verfehlungen ſte⸗ hen wieder Obligationsrückkäufe in Höhe von 75 000 holländiſchen Gulden, durch die die vom Orden im Jahre 1928 in Holland aufgenommene 250 000 Gulden⸗An⸗ leihe unter Ausnutzung des niedrigen Kursſtandes von 50 bis 60 vom Hudert zum erheblichen Teil getilgt werden ſollte. Weiter wurden nach der Anklage in den Jahren 1932 bis 1934 über Abgaben der außerdeutſchen Provinzen unter Verletzung der Deviſenbeſtimmungen verfügt und eine Dar⸗ lehensſchuld getilgt. Ein kleinerer Deviſenbetrag ſei von den Angeklagten Ida Bauer, Eliſabeth Starke und Joſeph Körner zum Ankauf von Obligationen über die Grenze geſchmuggelt worden. Das Geld floß auf Umwegen der von dem berüchtigten Dr. Hof ius geleiteten Univer⸗ ſum⸗Bank in Amſterdam zu. Nach den Ermitklungen der Staatsanwaltſchaft ergibt ſich aus den Büchern des Generalrals in Paderborn, daß Ger⸗ krud Nickes in den Jahren 1932 bis 1934 über Forderungen des Generalrats in Paderborn gegenüber den ausländiſchen Provinzen in höhe von insgeſamt 51 686,68 Dollar, 59 289.75 Lire und 5000 chileniſchen Peſos verfügt hal. „ 8 i Beim Umzug tödlich verunglückt. In Traunſtein ſtarb der 70jährige ehemalige Bahnagent Joſef Pfnür von Mat⸗ zing. Er hatte, weil ſeine Frau geſtorben war, zu ſeinem Sohne nach Ilſank ziehen wollen. Beim Verladen ſeiner Möbel auf dem Bahnhof in Matzing war der Unglückliche aber unter einen Zug geraten, wobei ihm beide Füße abge⸗ fahren worden waren. a Mit dem Auto in den Schloßteich. Ein naſſes Ende nahm in der Nacht die Fahrt eines Kölner Perſonenkraft⸗ wagens auf der Strecke Düſſeldorf—Köln. Der Kraftwagen durchbrach in ſchneller Fahrt die Einfriedung des Schloß⸗ rondells in Benrath, überſchlug ſich und landete ſchließlich, auf den Rädern ſtehend, im Schloßteich. Nur das Dach des Autos ragte noch aus dem Waſſer heraus. Glüclicherweiſe konnten die vier Inſaſſen des Wagens aus ihrem recht un⸗ gemütlichen naſſen Gefängnis bald befreit werden. Brüſſel. Nach einer großen Kundgebung des Flämiſchen Nationalen Verbandes kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen mit Marxiſten. Fünf Perſonen wurden ſchwer verletzt. London. Nach einer Reutermeldung aus Gibraltar iſt der der engliſchen Mittelmeerflotte zur Verfügung geſtellte auſtraliſche Kreuzer„Sidney“ in Gibraltar eingetroffen. London. Einer Reutermeldung aus Schanghai zufolge hat die chineſiſche Regierung in einer Bekanntmachung die ſtaatliche Einziehung des Silbers für Ching angeordnet. Kampf um Makalle? 1 Italieniſcher Vormarſch auf der ganzen Linie. Asmara, 4. November, Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DN rin meldet:. N Eine amtliche Mitteilung beſtätigt die Wiederauf Jul des Vormarſches an der Nordfront und liabn ie ple zing an, daß die Truppen auch an der Somali. fer! ront wieder weiter vormarſchieren. Das Eingeborenen. ih armeekorps ſtand am Sonntag abend bei Hauſien. Nach ig. me lieniſchen Berichten wurden die Truppen beim Einmarſch in Iſpe neubeſetzte Ortſchaften von der Bevölkerun g F760 lte dig begrüßt. de Bono begab ſich mit ſeinem Stab in de Gegend füdlich von Adigrat, um dem Abmar'⸗ der 0 Truppen zum weiteren Vorgehen beizuwohnen. Pfle Italieniſche Aufklärungsflugzeuge haben am Sonnla 5 in der Gegend von Amba Alatſchi, ſüdlich von Mafale.] de, abeſſiniſche Truppen beobachte die nordwärts marſchleen ie Die Skärke wird auf etwa 10 000 Mann geſchätzt. ay a ſchließt aus dieſen Beobachtungen, daß die Abeſſinſer ben. Tee ſichtigen, bei Makalle Widerſtand zu leiſten. keiht Abeſſiniſcher Gegenangriff am Setit? 9 Angeſichts des italieniſchen Vormarſches auf Makalle] Bau iſt es allgemein aufgefallen, daß die Italiener am Setit,] kelh Abſchnitt, der den Zugang nach Gondar und nach den J Pre Tana⸗See bildet, vorläufig noch eine ab wartende lde Haltung einzunehmen ſcheinen. Dabei ſollen gerade auf und dieſem Abſchnitt ſtarke abeſſiniſche Abteilungen zuſammen⸗ haf gezogen werden, und italieniſche Flugzeuge konnten in der J mut, Gegend von Om Ager an der Sudangrenze eine Anſamm. fr lung von Tauſenden von Kamelen beobachten. eint Es iſt daher nicht unwahrſcheinlich. daß man auf ſlale.] San niſcher Seite mit einem ſtarken abeſſiniſchen Vorſtoß auß debt dieſer Gegend rechnet, der gleichzeitig mit einem Gegen. We angriff der Abeſſinier in Richtung Maralle erfolgen dürfe. Ver Bomben auf Gorahai— 45 Tote beſo Zwei italieniſche Fluggeſchwader bombardierten am Monkag erneut den Ork Gorahai an der Südfronkt mit gro. 8 ßer Heftigkeit. Es wurden ungefähr 250 Bomben abgewor⸗ ſen. 30 Frauen und 15 Kinder fanden den Tod: ſie hallen[ Fut ſich zu einer Kolonne zuſammengeſchloſſen, um Lebensmittel beit ins Feldlager der Soldaken zu bringen, das ſich einige kl noh lometer außerhalb Gorahais befindet. a „Gruß an die Feinde von einſt“ u Italieniſche Betrachtung zum Waffenſtillſtandstag. Rom, 5. November. Ste Unter der Ueberſchrift„Gruß an die Feinde von einſt' noch richtete das halbamtliche„Giornale d'Italia“ am Jahrestag ang des Waffenſtillſtandes, an dem es ſich von ſeinen einſtigen nge Weltkriegsverbündeten völlig im Stich gelaſſen fühlt, in Mü einer offenſichtlich offiziös beeinflußten Notiz einige Worte an die Feinde Italiens im Weltkriege. Das Blatt ſchreibt „Am Samstagabend hal eine feſt zuſammengefügle Schar von Völkerbundsſtagten endgüllig das Datum für 5 die wirtſchaftliche Belagerung Italiens feſtgeſetzt. Anker den] Ege Teilnehmern an dieſer Belagerung befinden ſich weder ein Deſterreich und ungarn, die auch dem Völkerbunde] bete angehören, noch Nea chan d das aus ihm ausgelte⸗ ver len iſt. Anſeren loyalen früheren Feinden enkbieten ur he einen bewegten Gruß. Af Auf dem Schlachtfeld durch ein verſchwundenes, abet hohes Ideal getrennt, haben auch die Feinde Gelegenheit] Ba gehabt, ſich kennen zu lernen und ihren Mut als Kämpfer er und Männer abzuſchätzen, um ſich dadurch zu achten. Auz ont dieſer auf dem Schlachtfeld entſtandenen Achtung heraus ent fühlen die Feinde, die heute zu Freunden wurden, kiefer den We Wert der Freundſchaft, der man nicht mit ſchönen dad oder leeren Worten Genüge leiſtet, ſondern die ſich durch eit Verſtändnis und Solidarität ausdrückt. Die Italiener mil.] bbe ſen feſtſtellen, daß die Erinnerung an die in verſchiedenen l Ländern durchkämpften harten Kriege unter den Feinden 0 von geſtern das Gefühl der Loyalität, anſtakt es zu verdunkeln, noch verſtärkt hat. Dieſe Loyalität fand in männlichem Mut ihren Ausdruck, von dem Europa als eine der glänzendſten Tatſachen ſeiner Kultur und Ehre Kennt⸗ 5 nis nehmen muß.“ 100 :!::!!!.!!! ñ ũñd!!!....... Der letzte Junker von fothenburg Roman von Paul Hain. Nuchdruck verboten 13 Zehntes Kapitel. Bärbele ging wie ein wandelnder Sonnenſtrahl im Hauſe umher. Sie war ſo glücklich— ſo glücklich. Tage wa⸗ ren geweſen, da ſie ſehr traurig und bedrückt umherſchlich. Jörg war ſo weit. Wie viele Tage— Wochen war er ſchon fort? Ach— drei Wochen erſt— und ſie waren wie eine Ewigkeit geweſen. Nun aber war überraſchend Anton Mergenthin ins Haus gekommen, der liebe, alte Schutzgeiſt der Spitalgaſſe. Ihr Vater, Kuntz, ging ihm aus dem Wege, wo er konnte. Er war überhaupt wenig im Hauſe. Der Geſelle machte faſt alle Arbeit allein. Und Anton Mergenthin hatte ein ſehr faltenreich⸗ver⸗ gnügtes Geſicht gehabt, als er Bärbele die Hand gab. „Bring dir etwas, Mädel, was dir Freude machen wird. Halt das kleine Herz feſt in der Hand—“ Wie ein Puppenfigürchen ſtand ſie vor ſeiner unge⸗ chlachten, vierſchrötigen Geſtalt. Mit behaglicher Freude ah er auf ſie herunter— ein Bär, der ein Vöglein be⸗ trachtet. it.— kleines Marienwunder— ein Brieflein 1 17 „Von Jörg?!“. Ein ſchluchzend ſeliger Laut flog von ihren roten Lip⸗ „Von Jörg— Meiſter Schmied—?“ „Akkurat von ihm. Hat in Köln einen Handelsmann aufgegriffen, der mit bewaffnetem Schutz von dort nach Rothenburg reiſte. Ein guter Freund von mir. Iſt geſtern abend angekommen und hat mir das Brieflein gebracht, das er für dich mitgegeben hat—“ „Jörg— er iſt in Köln?“ „Scheint doch ſo. Freund Geſellius iſt ihm da zwiſchen allerlei Volks begegnet, auf der Marienwieſe. Kaum hörte Junker Jörg, daß er weiterreiſe, nach 1 zu, hat er ihm das Schreiben zugeſteckt. Hier iſt es—“ Er zog den Brief aus dem Wams und reichte ihn ihr. „Und nun darf ich mich wohl empfehlen, kleines Bär⸗ bele, wie?“ ſchmunzelte er.: 5 „Oh. Meiſter Schmied— wie danke ich Euch!“ pen Ihre kleine Hand verſchwand in ſeiner ungefügen Fauſt wie ein Nichts. Es ſah ſehr drollig aus, mit welch un⸗ geſchickter Behutſamkeit er die zarten Finger umſchloß, um ihnen nicht wehe zu tun. Dieſe große ſtarke Hand war gewöhnt, Eiſenſtangen zu biegen. „Gute Zeitung—“ lachte er.„And wenn etwas davon drin ſteht, wann der Junker Jörg wieder in Rothenburg iſt, laß mich's wiſſen.“ Er ging und Bärbele lief mit klopfendem Herzen in ihr kleines Mädchengemach. Und dann las ſie: „Herzallerliebſte! Vorerſt muß ich Dich ans Herz drücken, Vöglein, und in deinem Blondhaar wühlen. Mußt die Augen feſt ſchließen und an mich denken, dann wird deine Seele meine Küſſe ſpüren, die ich dir aus der Ferne ſende, und all meine brennende Sehnſucht. Iſt ſchon bald winterlich hier— und wohl auch bei Euch. Da wärmt die Sehnſucht doppelt. Und nun zum andern: Gut bin ich hergekommen und gut hat mich der Kaiſer empfangen, wie es einem Levetzin⸗ ger zukommt. Wiewohl er ſein Geſicht in ernſte Falten legte, als es„zur Sache“ ging. Nun— die Herren Räte hatten eine ſtattliche Klageſchrift zurechtgeſchneidert und alles war auf den Kopf geſtellt. Merkte ſchon, man war auch ſonſt neugierig auf den Junker Jörg, der ſo viel von ſich reden macht. Die hochverehrte Frau Aebtiſſin war natürlich auch zur Stelle. Was ſoll ich viel erzählen! Ich ſagte gleich, daß das Bärbele aus Rothenburg meine liebe Braut ſei, die nie daran gedacht habe, ins Kloſter zu gehen, ſondern viel lieber in den heiligen Stand der Ehe zu treten gedenkt — und zwar mit mir! And den Liebenden möcht ich ſehen, der wie ein Klotz zuſieht, wenn ihm die Braut an 925 51 vorbei zu den Dominikanerinnen entführt wer⸗ en ſoll. Hätteſt du doch ſehen mögen, wie der Wenzel ſchmun⸗ zelte. Nun— die Aebtiſſin wurde abwechſelnd rot und blaß. Sie blieb dabei, ich hätte die Jungfer Bärbele dem Kloſter geraubt, bis ſie am Ende zugeben mußte, daß Du über⸗ haupt noch kein bindendes Gelübde abgelegt hätteſt Kurz und gut, es blieb nur das„Verbrechen“ übrig, einer ſo 380 geiſtlichen Perſon wie der Aebtiſſin des 1 55„Zum Heiligen Blut“ ihren„Schützling“ entführt zu haben. And ſelbſt der Wenzel verkniff die Lippen ob der Spiz⸗ 02 findigkeit ſeiner Räte und des Biſchofs Gerhard von Würz⸗ mit burg, der ſich ebenfalls noch eingefunden hatte. Il Ich hätt' der Frau Aebtiſſin gar zu gern die eigen zen liche Wahrheit unter die Naſe gerieben, aber ich dachte mit an dich— und da ließ ich's ſein. ber Zum Ende meinte Kaiſer Wenzel ſelber:„Ich ſchlage vor, die Parteien vertragen ſich im Guten. Aber für den 2 Mangel an Reſpekt, den der Junker Jörg immerhin der Geiſtlichkeit durch ſeine vorwitzige Tat bewieſen, ſoll er eine Weile am Hofe bleiben und einmal— zartere Sitten lernen.“ Ich war ſehr verdutzt. N Der Kaiſer reichte mir die Hand. „Ich lad' Euch ein, Junker Jörg! Nehmt's von der guten Seite. Es ſoll keine Strafe ſein— es iſt Gaſtlich⸗ keit. Ich freu' mich, einmal eine Zeitlang mit einem mei ner tapferſten, wenn auch wildeſten Junker zuſammenſein zu können. Perſönliches Kennenlernen läßt vielerlei Ge genſätze in einem andern Licht erſcheinen. Ihr ſeht mit nicht danach aus, als ob Ihr der Bruder Leichtſinn wäret, als der Ihr oft geſchildert werdet. Und Tollköpfe habe ih immer gern gehabt!“ And ſo muß ich wohl ein Weilchen bleiben, Bärbele, gegen meinen Willen. Du wirſt das einſehen. „Heute iſt Turnier auf der Martenwieſe— trotz der Kälte. Ich werd' den Rittern zeigen, was ein fränkiſchet Junker kann. Und mein Wahrſpruch wird ſein:„Für meine liebe Braut, die Jungfer Bärbele! Stoßt die Lanzen!“ Die Frau Aebtiſſin hat mir mit ſüßſaurem Geſicht die Hand gereicht. Sie hofft. daß wir uns nicht mehr streiten Hofe it Ich werde ſehr nett zu ihr ſein, wie man ſo bei e iſt.. Den Brief hab' ich ſeit geſtern im Wams getragen, hoffend, einen zu finden, der ihn mitnehmen kann. Det Handelsmann Geſellius reiſt heute weiter, er beau ihn e Mergenthin und der ſoll ihn dir aushändigen. „Alſo Bärbele— nicht ungeduldig ſein. Die Angſt um mich hab' ich Dir nun wo Benet— da alles gal ausgelaufen iſt. 5 Halt deinen ſüßen Mund her, Vöglein. Du— gl feder, Prinzeßlein. Simmelswöltlein, füßes. dein Jeg iſt der glücklichſte Menſch auf der Welt.“ So lautete der Brief. r. einſt' eskag ſtigen t, in Worte reibt; efügle n füt r den weder hunde gelre. 1 we aber enheit mpfer Aus eraus r den jönen durch mill denen inden es zu id in eine ennt⸗ . Spit Bürz⸗ gent⸗ achte hlage den der ll et itten det tlich⸗ mei⸗ nſein Ge⸗ mit ärel, e ich us dem badisclien aud Ii Heidelberg.(Geiſtesgeſtörte Brandſtifte⸗ zin) Die 49 jährige Eliſabeth Pfiſterer, eine hochgradig ſhwachſinnige Frau aus Heidelberg⸗Kirchheim, hatte am 19. Juli ds. Is. die Scheune ihres Mannes in Brand geſteckt— die ſie angab— aus Rache gegen ihren Mann, mit dem ſe des öfteren Meinungsverſchiedenheiten hatte. Im Auguſt 1934 hatte ſie ſchon einmal einen Verſuch zur Brandſtiftung internommen. Die Angeklagte war ſchon mehrmals in der Alychiatriſchen Klinik und in einer Heil⸗ und Pflegeanſtalt ntergebracht und iſt hochgradig unzurechnungsfähig.— Ihr Reiben erfordert nach dem Antrag des mediziniſchen Sach⸗ detſtändigen die dauernde Unterbringung in einer Heil⸗ und Fflegeanſtalt. Das Gericht konnte keinen Beſchluß faſſen ab Paragraph 51 Abſatz 1 oder 2 anzuwenden ſei und ſprach die Angeklagte daher frei. Es ordnete aber die Verbringung in eine Anſtalt an. Schriesheim.(Winzerfeſt.) Im Mittelpunkt des Tieibens ſtand der Zehntkeller, in dem die langen Fäſſer⸗ gihen mit Weinlaub bekränzt waren und luſtige Aufſchriften an den Wänden eine gute Stimmung verhießen. Junge Rädchen und Kellermeiſter zogen unter Vorantritt einer Bauernkapelle durch die Straßen zum Schulhof, wo für An⸗ tethaltung und Vergnügen mannigfacher Art geſorgt war. Preisſchießen und Hahnenſtechen, Kegelſpiel und Verloſung lden zur Beteiligung ein. Die Mädchen tanzten ihre Reigen und die Muſik ſpielte mit großer Ausdauer und Lungen⸗ ktaft, während unten im Zehntkeller ſchon nachmittags eine würſtmarktähnliche Gemütlichkeit anhub, die ſich noch ver⸗ ſtärkte, als eine große Anzahl Mannheimer Kdß⸗Fahrer eintraß. Im übrigen war der Beſuch von auswärts ſchon am Samstag abend recht befriedigend; am Sonntag konnte das geblige Wetter nicht viele Freunde Schriesheims und ſeines Weines davon abhalten, dem geſegneten Marktflecken an der Bergſtraße einen Beſuch abzuſtatten. Jedenfalls hat die beabſichtigte Werbung für den guten Schriesheimer Wein, ins⸗ beſondere für den wohlgeratenen 1935er, den„Neuen“, ihren weck erreicht. N Eckartsweier(Amt Kehl).(Waidmanns Heil!) Seltenes Waidmannsglück hatte Jag daufſeher Wilhelm Wal⸗ ter von hier, der im Gemeindewald einen Keiler, einen Fuchs und ein Reh erlegen konnte. Es iſt gewiß eine Selten⸗ heit, in unſerem Gemeindewald ein Wildſchwein und dazu noch einen Fuchs zu erlegen. Lörrach.(Zunahme der Scharlacherkran⸗ kungen.) Nach Mitteilungen des Geſundheitsamtes Lörrach ſſt die Zahl der Neuerkrankungen an Scharlach auf Grund der täglich eingehenden Meldungen im Bezirk noch im Steigen begriffen. Von Seiten des Geſundheitsamtes wird nochmals darauf verwieſen, die von den behandelnden Aerzten angeordneten Vorſichtsmaßregeln ſtrengſtens zu beachten, wid⸗ Agenfalls ſonſt einſchneidende Maßnahmen ergriffen werden müſſen. Sägewerk niedergebrannt () Baden-Baden, 4. Nov. In dem in Gerolsau ge⸗ legenen Sägewerk Wahlmann und Ebert brach Sonntag abend ein Brand aus, der ſich mit großer Geſchwindigkeit ausbrei⸗ bete und das geſamte Werk einſchließlich großer Holzvorräte vernichtete. Der Schaden wird auf etwa 150000 Mark ge⸗ ſchätt. Die niedergebrannten Gebäude bedecken eine Fläche don 1500 Quadratmetern. Die Brandurſache iſt unbekannt. Bald war die geſamte Feuerwehr der Stadt Baden⸗ Baden mit zirka 500 Mann am Brandplatze tätig. Da das ßeuer an dem Balkenwerk, den Holzvorräten und insbe⸗ ſonders im Sägmehl reiche und gefährliche Nahrung fand, entwickelte es ſich ſo raſch, daß bereits beim Eintreffen der Wehren an eine Rettung des Werkes ſelbſt nicht mehr ge⸗ dacht werden konnte. Die Wehren gingen mit 30 Schlauch⸗ leitungen vor, die teils aus Hydranten, teils aus dem vor⸗ überfließenden Bach, der raſch geſtaut worden war, geſpeiſt wurden. Der Brand iſt der größte Baden⸗Badens ſeit 40 5 Jahren. Badens Geräte⸗Turnmeiſterſchaften. In Kehl wurden am Sonntag die badiſchen Meiſter⸗ ſcaften im Geräteturnen ausgetragen, bei denen es zum Teil ſehr gute Leiſtungen gab. Bei den Männern ſiegte Jele(Tad Heidelberg) mit 165,10 Punkten vor Eſchwei(TV 62 Weinheim) mit 164.90 und Kippert(TV 43 Villingen) mit 161,35 Punkten. Siegerin des Frauen⸗Wettbewerbs wurde Fräulein Janz(TV Neuſtadt) überlegen, wäh⸗ zend ſich bei den älteren Turnern der Mannheimer Endreß mit 127,50 Punkten den Sieg holte vor Moosbrugger⸗Heidel⸗ berg und Ebel⸗Jahn Nedarau. Der Fremdenverkehr im Oritten Reich Arbeitstagung des Keichsfremdenverkehrs⸗Verbandes. Heidelberg, 4. November. Der Reichsfremdenverkehrs⸗Verband hält zurzeit ſeine Arbeitstagung in Heidelberg ab. Am Sonntagabend fand unter dem Vorſitz von Staatsminiſter a. D. Hermann Eſſer, dem Präſidenten des Reichsfremdenverkehrs⸗Ver⸗ bandes, eine öffentliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Staats⸗ miniſter a. D. Eſſer gab einen Ueberblick über die Lage des enden hrs im Jahre 1934 und 1935. Er führte da⸗ ei u. a. aus: Das Ergebnis der Arbeit in den vergangenen zweiein⸗ halb Jahren beweiſt, daß der Freind n verkeht in Deutſch⸗ land nicht erſchüttent wurde, wie urſprünglich viele Leute befürchteten, ſondern daß erſt im Dritten Reich ſeine eigent⸗ liche Rettung möglich geworden iſt. Der Fremdenverkehr iſt nicht mehr das Stiefkind, um das ſich niemand kümmert, ſondern er iſt dank der Fürſorge der Partei und des Staa⸗ tes ein wirtſchaftlicher und politiſcher Fak⸗ tor geworden. Die Erfolge der zielvollen Werbung beweiſen die Zahlen: Im Sommer 1932 wurden in 3200 Fremdenverkehrs⸗ orten 9 315 000 Fremde mit 37 325 000 Uebernachtungen gezählt, im Sommerhalbjahr 1934 dagegen 11 490 000 Fremde mit 50 374000 Uebernachtungen. Die Zahl der in Deutſchland reiſenden Ausländer betrug 1932 779 000 mit 1 200 00 Uebernachkungen, im Sommerhalbjahr 1934 da⸗ gegen 975 000 Ausländer mit 2 868 000 Uebernachkungen. Im Sommerhalbjahr 1935 iſt an manchen Orten eine Steigerung um bis zu 100 Prozent zu verzeichnen. Der ſteigende Beſuch von Gäſten aus dem Aus⸗ land beweiſt, daß man in den anderen Ländern Intereſſe am neuen Deutſchland hat, er beweiſt auch, daß Deutſchland in die Reihe der ganz großen Fremdenverkehrsländer der Welt einbezogen iſt. Der fremde Gaſt kommt nach Deutſch⸗ land mit der Gewißheit, daß er hier Ruhe und Ordnung findet und daß er in einem Land des wahren Friedens reiſt. Im Inlandsfremdenverkehr hat ſich die Werbung „Reiſt in Deutſchland“ durchgeſetzt, und zwar ohne Zwgna und ohne behördliche Anordnungen Das Hoimat⸗ gefühl in unſerem Volke wurde verbreitert und tief veran⸗ kert, und ein beſonderes Verdienſt hat ſich dabei die NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ erworben. Hotelbeſitzer Gabbler⸗ Heidelberg, der Leiter der Wirtſchaftsgruppe des Gaſtſtätten⸗ und ee e e⸗ werbes, zeichnete dann in großen Zügen, mit welcher Ve. rufsauffaſſung von ſeinem Stand aus dem Fremdenverkehr gedient wird. Die Preiswillkür hat aufgehört und die Ge⸗ wohnheiten des ehrbaren Kaufmanns werden auch hier Selbſtverſtändliches werden. Für die Hauptreiſezeit im kom⸗ menden Jahr iſt als beſondere Neuerung die Einführung der verbilligten Einzelpauſchalreiſe vorgeſe⸗ hen. Der geſamte Verkehr iſt beweglicher geworden und wir paſſen uns an, indem wir auch Einzelreiſenden Hotel⸗ gutſcheine zur Verfügung ſtellen, mit denen jeden Tag an einem anderen Platz für Uebernachtung bezahlt werden kann. Dieſe Neuerung wird beſonders bei Kraftwagenreiſen begrüßt werden. Ferner wird in einer Reihe von Gaſt⸗ ſtätten die Halbtagspenſion eingeführt. Staatsminiſter a. D. Eſſer betonte in ſeinem Schluß⸗ wort, daß ſich der Reichsfremdenverkehrs⸗Verband als Treuhänder der Geſamtheit anſehe. Seine Hauptaufgabe ſei, die große Maſſe des deutſchen Volkes mit dem Gedanken des Reiſens vertraut zu machen und ihm die Schönheiten des deutſchen Landes A— Die Teilnehmer der Ta⸗ gung waren am Abend im Bandhausſaal des Heidelberger Schloſſes die Gäſte der Stadt Heidelberg. Nun war auch Reichsorganiſakionsleifer Dr. Ley zugegen, der nach den Begrüßungsworten des Heidelberger Oberbürgermeiſters Dr. Neinhaus in einer längeren Rede ſeine Gedanken zum deutſchen Reiſeverkehr übermittelte. Die Träger des Fremdenverkehrs müſſen erkennen, daß nicht Geldverdienen der eigentliche Zweck iſt, ſondern daß Deutſchland für Alle da iſt. Wir müſſen die Exkluſivität durch Gemeinſchaft und die idylliſche Ruhe durch das natür⸗ liche Leben erſetzen. Was wir heute in der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ geſchaffen haben, iſt erſt ein Anfang. Es werden immer mehr große Betriebe dazu übergehen, gemeinſam Ferien zu machen, und wir müſſen uns darauf einrichten, daß vielleicht 10 000 Menſchen auf einem größeren Raum gleichzeitig untergebracht werden müſſen. Es iſt deshalb geplant, im Laufe der nächſten drei Jahre auf Rügen ein Seebad zu bauen, das in ſeiner Anlage ein Muſterbeiſpiel werden wird für unſere nakionalſozialiſtiſchen Freizeitideen. Ferner werden die Landerholungsheime um einige 1000 Betten vermehrt und weikerhin zwei neue Schiffe gebaut werden. Aus den Nachbarlaͤndernn krankt. Die Offenbacher Familie Simon in der Ziegel⸗ ſtraße erkrankte an Erbrechen und Durchfall. Die 10jährige Tochter, die von Geburt aus ſchon körperlich ſchwach war, iſt inzwiſchen im Krankenhaus geſtorben. Die Eltern des verſtorbenen Kindes und zwei Geſchwiſter befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Die Urſache der Erkrankung iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Urberach.(Vom Laſtwagen überfahren.) Der 32jährige Schloſſer Hans Schwarzkopf wurde in der Braubacherſtraße von einem Laſtwagen überfahren. Die Räder gingen dem jungen Mann über den Leib und fügten ihm ſehr ſchwere innere Verletzungen zu, die zu den ſchlimmſten Befürchtungen Anlaß geben. Schwarzkopf kam in bewußtloſem Zuſtand in das Heiliggeiſthoſpital. — Ebingen.(Er färbte„rote Würſte“ rot) Nach dem Polizeibericht mußte ein hieſiger Metzger der Staatsanwaltſchaft Hechingen angezeigt werden, weil er rote Würſte mit einem künſtlichen Farbſtoff rot gefärbt hatte. Außerdem hatten die beanſtandeten Würſte ein abnorm nie⸗ deres Gewicht. Es beſteht Veranlaſſung, darauf aufmerkſam zu machen, daß das Gewicht der roten Würſte etwa 90 Gramm zu betragen hat. — Horb.(Vom Starkſtrom getötet.) Der 21⸗ jährige ledige Maurer Eugen Großmann von Bad Teinach kam auf dem Dach eines Gebäudes mit der elektriſchen Stromleitung in Berührung, blieb darin hängen und fiel mit ihr auf eine Eiſenſchiene. Es entſtand Kurzſchluß, der ſeinen Tod herbeiführte. Die ſofort aufgenommenen Wie der⸗ belebungsverſuche blieben erfolglos. — Hürbel, OA. Biberach.(Der Hund in der Dreſchmaſchine.) Auf unliebſame Weiſe wurde ein Sim⸗ misweiler Bauer in der Dreſcharbeit geſtört. Sein Hund kam in die große genoſſenſchaftliche Dreſchmaſchine, wobei das Getriebe beſchädigt wurde, ſo daß es nicht mehr möglich war, die Arbeit fortzuſetzen. Außer dem an der Maſchine angerichteten Schaden hat der Bauer auch noch den Verluſt ſeines wertvollen Hühnerhundes zu beklagen, der buchſtäb⸗ lich zerriſſen wurde. Vollſtreckung eines Todesurteils Berlin, 4. Nov. In Weimar iſt der am 23. Februar 1910 geborene Walter Kaiſer hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Altenburg am 30. April 1935 we⸗ gen Raubmordes an der Zigarrenarbeiterin Marta Ge— orgi in Altenburg zum Tode verurteilt worden war. Drei Todesopfer in den Bergen. München, 4. Nov. Wie die Deutſche Bergwacht mit⸗ teilt, ſtürzten die beiden jungen Münchener Bergſteiger Wienand Tolch und Walter Köhler von der Südkarſpitze im Karwendelgebirge tödlich ab. Am Guffert bei Tegernſes verunglückte eine Frau namens Veronika Kettner aus Warngau tödlich. i Exploſion in Backſteinfabrik Gebäude in Trümmer gelegt.— Drei Verletzte. Saarbrücken, 4. Nov. In der Nacht ereignete ſich in Lautzkirchen in einer Backſteinfabrik ein ſchweres Un. glück. Aus bisher noch nicht geklärter Urſache flog einer der Härtekeſſel in die Luft und legte das ganze 35 Meter lange und 15 Meter breite Gebäude in Trümmer. Drei Arbeiter erlitten erhebliche Brandwunden und Hautabſchürfungen, doch ſind ihre Verletzungen leichter Na⸗ tur. Die drei Verletzten befanden ſich im Augenblick des Unglücks in einem anderen Härtekeſſel, der außer Betrieb war. Dieſer Härtekeſſel wurde mit voller Wucht gegen ein gegenüberliegendes Futtermittellager geſchleude und durchſchlug dort die einen Meter ſtarke Wand. Der Sachſcha⸗ den iſt ſehr erheblich. 5 Auto überrennt Motorrad * Frankfurt a. M., 5. Nov. Monkag früh wurde am Ortsausgang von Hochheim ein Motorrad von einem Auto überrannt. Die beiden Fahrer des Motorrades wurden ſchwer verletzt. Der eine liegt mit einem ſchweren Schädel⸗ bruch, der andere mit weniger ſchweren Verletzungen im Krankenhaus. Das Auto fuhr davon, ohne ſich um die Ver⸗ letzten zu kümmern. Die Polizeiverwaltung in Hochheim erläßt hierzu noch folgende Bekanntmachung: Es handelt ſich bei dem Auto um einen DW Wagen, der bei dem Zuſammenſtoß die Kapſel des linken Vorderrades verlor. Der Kühler des Wa⸗ gens muß ſtark verbogen ſein, die linke Vorderlampe wurde ageriſſen und der linke Kotflügel ſtark verbogen. Wie di⸗ polizeilichen Ermittlungen ergaben, iſt der Wagen in raſen: dem Tempo durch die Stadt 1 und zwar noch auf der linken Seite der Straße. Der Zuſtand des Schwerver⸗ letzten iſt ernſt. Für den Beifahrer beſteht keine Gefahr. 1 — a. ccc , —— E A1 1. . 2 77 56 3 i icht dolgarisch macedonisch Rundes Großfommat ohne est N V 3 V0 Aroma dutch Stongiol- alls d Naucles luce. Im runden broß-format! Eine ständig wachsende Zahl von Rauchern öberzeugt sich davon, dass die aromatischen Stoffe eines edlen Zigoretten-Jabaks durch das mund- stöcklose Rund- Formot am besten zur Geltung kommen. Desholb brin- gen Wir die neue AppELTL„rund“ und ermöglichen dodurch dem Rau- cher, den besonderen Charakter ihrer Mischung gonz auszukosten. MARTIN SRK MANN A. G. ZIGARTfHTHNMFA ZAK SAEM ETG 5 . Offenbach a. m.(Fünfköpfige Familie er⸗ Laltale Nu ud schau Welcher Beruf iſt der richtige? Die Berufswahl rückt allmählich wieder bei Tauſenden junger Menſchen in den Vordergrund ihres Denkens. Noch iſt ihnen ſelbſt vielleicht die herannahende Entſcheidung nicht in ihrer vollen Tragweite bewußt. Umſomehr aber hat ſich der Eltern die Frage nach dem richtigen Beruf für ihr Kind bemächtigt. Es gibt ſo viel zu überlegen dabei. Worauf kommt es denn eigentlich an bei der Berufswahl?„Man muß den ausſichtsreichſten Beruf wählen, dann iſt man für das ganze Leben ſichergeſtellt“, ſagen die einen.—„Man ſoll ſein Kind dem Beruf zuführen, für den es Luſt und Liebe hat“ ſagen die andern.—„Iſt es denn überhaupt zweckmäßig, für irgend eine Berufsausbildung Opfer zu bringen?“ überlegt dort ein Familienrat.—„Nützt man nicht ſich und ſeinen Kindern am beſten, wenn man ſie in eine Tätigkeit gibt, in der ſie ſchnell und von Anfang an Geld verdienen?“ So kann man die verſchiedenſten Mei⸗ nungen hören. Sie alle treffen nicht den Kernpunkt des Problems Beruf darf heute nicht mehr nur ein Mittel zur Siche⸗ rung des Lebensunterhaltes oder zur Befriedigung perſön⸗ licher Wünſche ſein. Von einer viel höheren Warte aus, dem Pflichtbewußtſein gegenüber dem Volksganzen, muß heute die Berufswahl getroffen werden. Nutzbarſte Verwer⸗ tung der Fähigkeiten jedes einzelnen im Dienſte der Geſamtheit, das iſt heute der Grundſatz für die Berufsein⸗ gliederung der deutſchen Jugend. Anſtelle egoiſtiſcher Wünſche Einſatzbereitſchaft dort, wo man gebraucht wird! Letzten Endes gereicht dies auch zum Nutzen des Einzelnen. Nur wenn unſere geſamte Jugend ſich dieſe Einſtellung zu eigen macht, werden die Arbeitsämter, denen die Verant⸗ wortung für den ſinnvollen Arbeitseinſatz der Jugend über⸗ tragen iſt, ihre ſchwierige Aufgabe löſen können. 0 — Kein Geld in gewöhnliche Briefe einlegen. Vor der Berſendung von Geld in gewöhnlichen Briefen kann nicht genügend gewarnt werden. Für in Verluſt geratene Ein⸗ ſchreibebriefe werden höchſtens 40 Mark Erſatz geleiſtet, für hexgubte Einſchreibebriefe beſteht dagegen keinerlei Haftung. Bei Verluſt oder Beraubung gewöhnlicher Briefe haben Abſender und Empfänger immer den Schaden zu tragen, weil die Poſt nicht haftet. Briefmarken, die ungültig werden. Der Reichspoſt⸗ miniſter hat eine Bekanntmachung erlaſſen, wonach mit dem Ablauf des 31. Dezember eine ganze Reihe von Poſtwert⸗ zeſchen ihre Gültigkeit verlieren. Es handelt ſich dabei vor allem um die alten Hindenburg⸗Marken mit dem Hinden⸗ burg⸗Bruſtbild aus den Jahren 1928 bis 1932. Die neueren Serien, die auch weiterhin Gültigkeit behalten, zeigen nur das Kopfbild Hindenburgs. Ferner werden ungültig die Freimarken mit dem Bildnis Friedrichs des Großen aus dem Jahre 1933 und von den Neuerſcheinungen des ver⸗ gangenen Jahres die Kolonial⸗Gedenkmarken, die Saar⸗ marken J, die Neichsparteitagmarken 1934, die Hindenburg⸗ Trauermarken und die Schiller⸗Marken. Ebenſd verlieren ihre Gültigkeit die entſprechenden Poſtkarten, darüber hin⸗ naus die Goethe⸗Karten, die Luther⸗Karten, die Gedenk⸗ karte zum 30. Januar 1934 mit dem Doppelbild Hitler⸗ Hindenburg, die Karte zum 1. Mai 1934 und die Karten aus der Winterhilfswerks⸗Losbrieflotterie des Jahres 1934. Nicht verbrauchte Wertzeichen dieſer Art können im Januar noch bei den Poſtanſtalten gebührenfrei gegen andere Poſt⸗ wertzeichen umgetauſcht werden. * ö Wilhelm Tell in neuer Infzenierung. Die nächſte Neuaufführung im Schauſpiel iſt Schillers„Wilhelm Tell“, der am 9. November in neuer Inszenierung von Intendant Brandenburg im Nationaltheater erſcheint. Den Tell ſpielt Hans Finohr, den Geßler Willy Birgel, der von einem längeren Filmurlaub zurückgekehrt iſt. „Der Ring der Nibelungen“ im Nationaltheater. Zum erſten Male in dieſer Spielzeit läuft ab Samstag, den 16. November, der geſchloſſene„Ring der Nibelungen“ im Nationaltheater. Es werden gegeben: Am Samstag, den 16. November,„Das Rheingold“, am Sonntag, den 17. November,„Die Walküre“, Mittwoch, den 20. No⸗ vember,„Siegfried“, Sonntag, den 24. November, „Götterdämmerung“.— Bei Abnahme aller vier Vorſtellungen werden 30 Prozent Ermäßigung gegen die Tagespreiſe gewährt. Die Mieter haben außerdem Gelegen⸗ heit, mit ihren Vorzugskarten Einzelvorſtellungen mit 25. Prozent Ermäßigung zu beſuchen. Schriftliche Beſtellungen werden erbeten bis Freitag, den 8. November, abends. Ab⸗ holung der beſtellten Karten und Vorverkauf für alle vier Vorſtellungen des„Ring“ ab Montag, den 11. November. Anſere Singvögel Redensarten und Sprichwörter.—„Kulturflüchter“ „Kulturfolger“. Es iſt erſtaunlich, wie wenig wir im allgemeinen von den gefiederten Sängern wiſſen, die in der Poeſie und Spruchweisheit ſeit altersher als die beſten Vertrauten des Menſchen behandelt wurden. Die ſprichwörtlichen Redens⸗ arten ſind es aber gerade, die 5 die Eigenart der Vögel ganz falſch darſtellen.„Er ſchimpft wie ein Rohrſpatz“, das iſt der Vergleich eines zänkiſchen Menſchen mit einem Rohrſänger, der weder ſchimpft noch irgendetwas mit Spatzen zu tun hat. Die Nachtigall ſingt auch bei Tage, wo⸗ bei zu bemerken iſt, daß in Oſtdeutſchland der Nachtigallen⸗ geſang in den meiſten Gebieten gar nicht von der Nach⸗ tigall, ſondern von dem Sproſſer erzeugt wird, einem nahen Verwandten des Lieblingsvogels der Dichter. „Alle Vögel ſind ſchon da, Amſel, Droſſel, Fink und Star.“ Dieſes Frühlingslied ſoll die Rückkehr der darin aufgeführten Zugvögel aus dem Süden anzeigen. Die Vogelkundigen ſtellen jedoch berichtigend feſt, daß es ſich bei den erwähnten Frühlingsboten garnicht durchweg um Zugvögel handelt. In den Städten iſt beiſpielsweiſe der Star zum Standvogel geworden, der auch den Winter in Deutſchland verbringt. Das iſt ein Erfolg der Vogelſchutz⸗ beſtrebungen und der Winterfütterung. Es iſt auch ein Irrtum anzunehmen, daß der Städter weniger Vögel kennen lerne als der Landbewohner. Tat⸗ ſächlich iſt es umgekehrt. Für die meiſten Vögel ſind die Exiſtenzbedingungen in den Städten günſtiger als auf dem Lande. Darum kann der Städter in ſeinen Parks und auf den Friedhöfen 40 verſchiedene Vogelarten beobachten, während auf dem Lande die Zahl geringer iſt. Die deut⸗ ſchen Vögel werden unterſchieden in„Kulturfolger“ und „Kulturflüchter“. Die meiſten unſerer Singvögel folgen der ſtädtiſchen Kultur und paſſen ſich ihr an, ſo daß ſie auf die Winterreiſe verzichten. Die Nachtigall gehört aller⸗ dings zu den Kulturflüchtern. Sie weiß ſich ſchwerer als ſchlechtere Sänger in die ſtädtiſchen Verhältniſſe zu ſchicken. Vom Kuckuck kennen wir kaum mehr als ſeinen eigen⸗ artigen Ruf. Das Kuckucksei iſt in Form und Größe immer den Eiern des Vogel angepaßt, deſſen Neſt von Kuckucks⸗ weibchen zu ſeiner Ablage ausgewählt iſt. Der ausſchüp⸗ fende junge Kuckuck wirft— noch blind— rein inſtinkt⸗ mäßig alle Eier und alle Jungen aus dem Grasmückenneſt, das ſeine Mama für ihn ausgewählt hat. Die Grasmücken⸗ eltern könnten den ewig hungrigen Kuckuck nicht ſatt be⸗ kommen, wenn ihre eigenen Kinder noch mit ihm die von den kleinen Vögeln herangeſchaffte Nahrung teilen ſollten Hat die Kuckucksmutter aber ein Krähenneſt gewählt, dann wird das Kuckucksei ſo groß wie ein Krähenei, und der ausſchlüpfende Kuckuck benimmt ſich auch nicht ſo rückſichts⸗ los wie im Grasmückenneſt. Die großen Krähen können nämlich neben dem gefräßigen Kuckuck auch ihre eigenen Sprößlinge mit Nahrung verſorgen. Wildgänſe ſchreien Herbſt, hoher Herbſt, ſteht über dem Land, wenn wie⸗ der Wildgansſchreie von Norden her aus den Lüften er⸗ tönen und fern zum Süden hin verhallen. Hellhörig iſt die Luft an Oktobertagen, und von weit her trägt ſie Stimmen, Rufe, Schreie, herbei. Hoch in der Luft zieht der Wildgans⸗ flug dahin, kaum dem Auge ſichtbar, aber die ſchrillen Schreie tönen laut und herbſtlichwehmütig herab. Des Nachts beſonders, in der Verlorenheit der Stille und des Dunkels, machen ſie das Herz ganz unendlich traurig, ſommerſehn⸗ ſüchtig, winterbang. Ueber die ſcheinbaren Rätſel und Wun⸗ der und in Wahrheit doch ſo tief verankerten Geſetzmäßig⸗ keiten des Vogelfluges iſt ſchon viel erkundet worden, viel iſt noch zu erkunden. Wer die ſchrillen Schreie zu deuten vermöchte, die den Zug der Wildgänſe begleiten, wüßte viel⸗ leicht, was wir erſt zu enträtſeln ſuchen. Tagsüber und nachts zieht das„graue Heer“ über uns dahin. Walter Flex hörte die Wildgänſe in einer Märznacht, irgendwo im Felde in Feindesland, über ſich, als ſie von Süden zurück nach Norden fuhren und rief ihnen nach:„Fahren wir ohne Wiederkehr, rauſcht uns im Herbſt ein Amen!“ Als er am 16. Auguſt 1917 auf der Oſtſee⸗Inſel Oeſel fiel, erfüllten ihm die über ſein friſches Grab nach Süden ziehenden „graurieſigen Geſchwader“, erfüllen ihm nun in jedem Herbſt, zur Zeit, da ſein Sterbetag ſich jährt, das, was er ahnungsſchwer von ihnen erbat: Sie rufen ſeinem heldiſchen Kämpfen und Sterben das Amen nach! Wetterbericht Unter dem Einfluß öſtlichen Hochdrucks iſt für Dienstag und Mittwoch Fortſetzung des vielſach heiteren und trocke⸗ nen Wetters zu erwarten. Sonnenaufgang 7.04 Mondaufgang 14.12 und Sonnenuntergang 16.23 Monduntergang 1.18 Kommen und Gehen in der NSV⸗Kinder⸗Land⸗ und Heimverſchickung. An 4 Tagen Rückkehr von 665 Kindern aus der Erholung Die NS⸗Volkswohlfahrt führt neben dem Winter. hilfswerk ihre Aufgaben der nationalſozialiſtiſchen Wohl fahrtspflege weiter durch, wenn auch in beſchränlte Maßen. Die Kinder⸗Land⸗ und Heimverſchickung der NSV. weiſt immer noch große Zahlen auf. So kehrten am 4. November 20 Kinder, die im Kindererholungshen in Heidelberg⸗Schlierbach Erholung gefunden hatten, 15 der nachhauſe zurück. Am 6. November werden 600 Jungens, die während 4 Wochen Gäſte des NSS. Jugenderholungslagers in Immendingen waren, in Heimatkreiſe zurückbefördert. 20 Kinder, die Kuraufenthalt in Herrenalb hatten, fahren am 7. November wieder nachhauſe und am 9. November erfolgt der Rücktransport bon 25 Kindern, die die NSW. nach ihrem Heim auf dem Feldberg in Erholung geſchickt hatte. f In Erholung kommen am 8. November 20 Kinde aus verſchiedenen badiſchen Kreiſen. Die Fahrt geht nah Heidelberg⸗Schlierbach, wo ſie für 4 Wochen Aufert a in dem dortigen Kinder⸗Erholungsheim finden. b Spenden für das Winterhilfswerk 1933ù0 ihre Knauer, Mannheim, 100 RM; Vereinsbank Offenburg 2 Dr. k. Kronenbrauerei A. ⸗0 180 Offenburg, 1400 RM.; Dr. Hoffmann, O fenburg, 600 RM.; Bankverein Pfullendorf 100 RM; Steßle& Fe GmbH., Erzingen, 1200 RM.; Bechtold& Foerster Weinheim, 1000 RM.; J. D. Fürſtin von Fürſtenberg, Donaueſchingen, 100 RM.; D. Baral, Mercedes⸗Venz⸗ Hauptvertreter, Pforzheim, 700 RM.; Guſtav J. Schmidt, Bankhaus, Pforzheim, 600 RM.; Pforzheimer, Bankverein, Pforzheim, 500 RM.; Heer u. Wipfles, Bijouterie⸗Fabrik, Pforzheim, 300 RM.; Fritz Schl, macher, Modewaren, Pforzheim, 300 RM.; Wilhein Gathmann, Export, Pforzheim, 270 RM; Ferd. Ha Metallhandlung, Pforzheim 200 RM; Bertſch& Schel⸗ ler, Schmuckwarenfabrik, Pforzheim, 120 RM.; Feißz Haller, Ringfabrik, Pforzheim 100 RM.; Hans Sibl⸗ ner, Knopffabrik, Pforzheim, 100 RM.; Skrebba⸗Wer Metallwaren GmbH., Lahr, 150 RM.; Wilhelm Stütz, Zigarrenfabrik, Orſchweier, 120 RM; Guſtav A. Wage mann, Lahr, Kalenderfabrik, 600 RM.; Hermann Pfaff, Lahr, 150 RM.; Allgem. Elſäſſ. Bankgeſellſchaft Kehl 120 RM.; Mekallinduſtrie Janſſen u. Thoma, Gutach, 120 RM.; Fritz Breithaupt i. Fa. Moſer, Szzgewer, Hornberg, 120 RM.; Konrad Breithaupt i. Fa. Moſer Sägewerk, Hornberg, 120 RM.; Karl Leipold, Me gl⸗ werke, Wolfach, 180 RM.; Steingutfabrik GmbH., Horz⸗ berg, 600 RM.; C. Honer Donaueſchingen, 100 Roh, Kohlenhändlerverband Weinheim 150 RM.; Burger brauerei Weinheim 100 RM.; Elektra Markgräflerland, GmbH., Haltingen, 1740 RM.; Allen Spendern herzlichen Dank. Poſtſcheckkonto: Winterhilfswerk des deutſchen Vol⸗ kes, Gauführung Karlsruhe Nr. 360. Bankkonten: Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes, Gauführung, Städt. Sparkaſſe Karlsruhe Nr. 3599; Bank der deutſchen Arhet, Karlsruhe Nr. 61; Badiſche Bank, Karlsruhe Reg. Nr. 6268. 7415 ö 8. K l den“ pes Kartoffel⸗ Ausgabe. Diejenigen, die heute keine Kartoffel erhalten können. ſowie alle andern Bezugsberechtigte, erhalten dieselben morgen Mittwoch früh ab 9 Uhr am O. E. G.⸗Bahnhof. Verſammfungs„Kalender. NSV.⸗AUnterſtützte, deren Kinder im Jungvolk heim ſind, haben ſich zw. Beitragsregelung am heute Dienstag, 5. November, um 20 Uhr, im Jungvolkheim(ehem. Vereinshaus, Zähringerſtr.) mit Unterſtützungsausweis der NSW. einzufinden. Taglohn- eitel für Bauhandwerker (nach vorgeschrlebenem städtischen Muster) zu haben in der — 9 — elt⸗ P Turnerbund„Jahn“, E. B. hm ⸗setzenhein* Turnplan: i. Montags u. Donnerstags: 6—7 Uhr Schülerinnen. e 810 Uhr Turnerinnen. K 2 Dienstags: 6—7 Uhr Schüler. Appen 810 Uhr Frauen. Sonderschau Mittwochs: 7 ½'9 Uhr Handball⸗Training. von 8 19 Uhr /9.—10 Uhr Turner und Jugend. durchgehend 1 geöffnet. Freitags: 6—7 Uhr Schüler. Sonntags 810 Uhr Jugend, Turner, Sportler von 11-18 Uhr. und Männer.[Christliche In anbetracht des bevorſtehenden Schüler Schau⸗ Kunst turnens werden die Eltern gebeten, ihre Kinder G. m. b. Hl. pünktlich zu den Uebungsſtunden zu ſchicken. W 5 5 7, 2. Der Vereinsführer. aſioß Dürihmein 1 .. Donnerstag eintreffend: Ia. Kabliau Gold bar ſch⸗Filet. Freitag eintreffend: Feinſte junge Maſt⸗Hahnen. ein Panna ca. 11 Ar, in der Nähe des Friedhoßß, zur Anlegung eines Gartens geeignit zu verkaufen. Heorg Nöser. Schnell verkauft, schnell vermietet ist alles, Was die grobe Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste billigste und beste Weg weiser hierzu ist das Zeitungs- Inserat Lebensmittel— Feinkoſt Druckerei des„Neckar⸗Bote“ 4 Sie find ſchuhen,, Wefktagsſchuhen vom eleganten Fritz⸗Schuh, das Haus für die ganze Familie! — —— en bei uns alles che Schuhinduſtrie herſtellt au Kinderſchuhen,§ aun 1* ui Herrenſchuh bis zum Luxus 0 ..—.——— „30. Held⸗ erſter, Rberg, Beſz⸗ Ad. eimer, ipfler, ynnen, ſelben nhof. fer edhoßs, eignet e. Rr. 259 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 5. November 1935 — Kein anderes Volk der Erde...“ Unkerredung mit einem Engländer über das Winterhilfswerk Ng. Wir Deutſche wundern uns häufig darüber, da o viele Ausländer den ſozialen Leiſtungen des national⸗ ſozaliſtiſchen Deutſchland ſo ablehnend gegenüberſtehen, ja, daß ſie die zahlenmäßigen Ergebniſſe für„Bluff“ erklären, daß ſie an die tatſächlichen Erfolge einfach nicht glauben wollen! Lehrreich für dieſe Einſtellung des Auslandes iſt die nachſtehende Unterredung, die der Schreiber dieſer Zei⸗ len mit einem Engländer über das deutſche Winterhilfs⸗ werk hatte. Ich muß ſagen, daß ich ſoviel Irrtümer und soviel Unverſtändnis nicht erwartet hatte. Dabei war be⸗ ſimmt von Böswilligkeit bei ihm keine Rede; es handelt ſich tatſächlich nur um ein Nichtbegreifenkönnen dieſes Sozialismus der Tat. Als ich ihm an der Hand amtlicher Zahlen nachwies daß das Winterhilfswerk 1933-34 16 617 681 Menſchen, und im letzten Winter 13 866 571 betreut habe, daß dieſe Sammlungen im erſten Jahre 358 136 040,71 Mark und im zweiten Jahre 367 425 484,89 Mark, zuſammen alſo faſt breibiertel Milliarden Reichsmark aufgebracht hätten, da zuckte er zunächſt einfach die Achſeln:„Angenommen, daß hie Zahlen ſtimmen, deren Höhe mir unglaubhaft erſcheint“ agte er,„ſo müſſen Sie doch für die Verteilung und Sammlung eine derartig große Organiſation aufgezogen haben, daß die Koſten hierfür ſicher einen erheblichen Teil der geſpendeten Beträge im voraus aufgezehrt haben!“ Als er dann hörte, daß die geſamten Unkoſten nur etwa 0,93 Prozent betragen hätten, gegenüber acht bis zehn Prozent, die früher tätige Wohlfahrksorganiſationen berbrauchten, weil die faſt eineinhalb Millionen freiwilliger helfer dieſe Arbeit ehrenamtlich leiſteten, ohne Entgelt, ohne legendwelche Vorteile hiervon zu haben, rief er erſtaunt: Je iſt denn das möglich? Gibt es in deutſchland ſo viele Idealiſten?“.— „Sie nennen es Idealiſten, wir ſagen National⸗ ſozialiſten! Die Meldungen gingen ſo zahlreich ein, daß wir eine große Anzahl zurilewelfen mußten.“ Aber der Unglaube des Engländers war noch keines⸗ wegs beſiegt:„Auf irgendeine Weiſe werden dieſe Helfer ſich doch wohl ſchadlos gehalten haben: Wenn ſie kein Geld bekommen haben, dann werden ſie ſich eben von den Spen⸗ den ſicher etwas für ſich zurückbehalten haben!“ Ich hatte Mühe, bei ſolcher Verdächtigung die Ruhe zu bewahren und meine Entgegnung mag wohl etwas ſcharf eklungen haben:„Mr. W.„ dieſe Bemerkung iſt eine beleidigung für unſer deutſches Volk und für unſere frei⸗ willigen Helfer. Uns wird es niemals einfallen, ein frem⸗ des Volk derart zu verdächtigen, weil uns Deutſchen eine ſuche 8 von Volksgut einfach undenkbar er⸗ scheint!“ Dieſe ſcharfe Entgegnung wirkte, er reichte mir die Hand:„Ich wollte Sie nicht kränken!“ Ich nahm die Hand: Ich will nicht leugnen, daß dieſe Ehrlichkeit in den erſten Nachkriegsjahren bei leider ſehr vielen Deutſchen verloren⸗ gegangen war. Beſtimmend iſt heute im Reich ein aus ech⸗ ſer Vaterlandsliebe geborenes Pflichtgefühl, ſtraffe frei⸗ willige Diſziplin, Unterordnung der eigenen Intereſſen unter das Wohl der Geſamtheit und unbedingte Ehrlechkeit auch in kleinſten Dingen! Und ſehen Sie, Mr. W... hier haben Sie das ganze Geheimnis der von Ihnen angezwei⸗ ſelten Erfolge des neuen deutſchen Winterhilfswerkes!“ „Gewiß, auch uns exſchienen die Ausmaße dieſer Erfolge ganz außerordentlich, ſo groß, daß wir die Richtigkeit der veröffentlichten Zahlen— nehmen Sie mir das nicht übel— anzweffelten. Man ſieht allge⸗ mein im Auslande dieſe Veröffentlichungen als eine ſtark gufgebauſchte Propaganda für den Nationalſozialismus an. Mierdem verſteht man bei uns nicht, warum Sie einen ſo Umſtändlichen Apparat aufgezogen haben; um wieviel ein⸗ facher wäre doch eine uleber nahme der Hilfsmaß⸗ lahmen durch den Staatsapparat geweſen unter Einziehung der Koſten durch Steuern!“ Ein deutſcher Humoriſt Zum 125. Geburkskag Fritz Reuters. Ein Zeitgenoſſe des köſtlichen mecklenburgiſchen Dich⸗ lets, der mit ſeinen Werken unzählige Menſchen mit der Schönheit der plattdeutſchen Sprache vertraut machte, ſchrieb in einem Nachruf über Fritz Reuter:„Faſt zahllos ſind die Charaktere aus dem Volke, die er dargeſtellt, und jeder mit einer Fülle von originalen Zügen ausgeſtattet, ganz unbe⸗ grenzt erſcheint ſein Reichtum an ernſten und komiſchen Situationen. Ihm war die ſchönſte Gottesgabe verliehen, der Humor, in welchem über der launigen Darſtellung le diger Beſchränkung und Verkehrtheit überall die herz⸗ iche Liebe zu den Menſchen fühlbar wird, ein geſunder und kräftiger Humor, der auch da, wo er ans Poſſenhafte reift, der Grazie nicht entbehrt und der uns immer die beglückende Empfindung zuteilt, daß es ein guter und lau⸗ lerer Sinn ſſt, welcher uns ſeine lichtvolle Auffaſſung des Lebens ſpendet.“ Dieſe Worte über den Dichter Fritz Reuter haben auch eute noch ihre Gültigkeit, 125 Jahre nach ſeiner Geburt. n Deutſchlands ſchwerſter Zeit erblickte er in dem mecklen⸗ burgiſchen Städtchen Stavenhagen das Licht der Welt am „Novemder 1810. Sein Vater, der wackere e von Stavenhagen, der auch gegenüber den franzöſiſchen Be⸗ drückern Beſonnenheit und Charakter bewahrte, wollte ſei⸗ nem Sohn die beſte Erziehung angedeihen laſſen und ließ ihn die Rechte in Roſtock und Jena ſtudieren, aber das 9155 wollte es anders. leben en. gsfähig, ſchloß ſich der burſchenſchaftlichen Bewegr g Er geriet ob 1 5 Schwärmeref für deutſche Freiheit, ohne ein greifbares Verbrechen begangen zu haben, in die Ver⸗ ſolgung der Burſchenſchaften, bei der die Reaktion in blin⸗ dem Haß jeden bfg, deſſen ſie habhaft werden konnte, und vor den Richter ſchleifte. Auch an Fritz Reuter, der auf einer Reiſe von Camburg nach Stavenhagen in Berlin er⸗ geiſfen wurde, wurde ein Exempel ſtatulert. Ein Gericht wagte es, ihn zum Tode zu verurteilen. Wenn ſchließlich auch eine Begnadigung auf dreißig Jahre Feſtungshaft ausge⸗ ſprochen Bande 55 915 nach vierjähriger Seen ed und nsgeſamt achtjähriger Haft die Freiheft gegeben würde, 55 feelſſchen Belaſtungen, denen das jugendliche Gemüt in jener Zeit ausgeſetzt geweſen iſt, genügken, um Fritz Reuter aun eitlich zu zermürben, ihm für die bedeutſamſten ahre der Entwicklung den klaren Halt zu rauben. Der iß, der ſo in ſein Leben gekommen war, erklärt vieles, was gleichmäßigen Enkwicklungsgang des Dichters ſtörte. . T—T—T—T———————————— „Mr. W... Der Nationalſozialismus hat es nicht nö⸗ tig, mit Fälſchungen zu arbeiten— das meinten Sie 0 Mr. W. 7 Wir ſind ſtets in der Lage, vor unſerem Volk und auch vor der ganzen Welt die Richtigkeit unſerer Angaben auf Heller und Pfennig zu belegen! Und wenn wir das Winterhilfswerk nicht als ſtaatliche Ak⸗ tion aufzogen, ſondern an das Volk appellierten, ſo hat auch das ſeine guten Gründe. Erſtens ſollten unſere notlei⸗ denden Volksgenoſſen nicht zu„Rentenempfängern“ er⸗ niedrigt werden, und zweitens iſt gerade der Appell an das Volk ein Prüfſtein für die durch Adolf Hitler geſchaf⸗ ſene Volksverbundenheit eines 66⸗Millionen⸗Vol⸗ kes geworden.“ Schließlich kann ich mich Ihren Gründen nicht verſchlie⸗ zen. Was uns aber außerhalb der deutſchen Grenzen ge⸗ vadezu unvorſtellbar angemutet hat, das iſt Ihre Einrich⸗ tung der„Eintopfgerichts⸗ Sonntage“! Man hat bei uns über dieſe Idee reichlich gelacht und geſpöttelt!“ „Gewiß— die Idee war ſo neu und eigenartig, daß auch bei uns in der erſten Zeit ſo mancher den Kopf geſchüttelt und wohl auch darüber gewitzelt hat. Viele haben an einem Erfolg dieſer„Eintopfeinrichtungen“ zunächſt gezweifelt. Nun, die Zahlen bewieſen ſehr ſchnell, daß auch hier die Führung den rechten Weg beſchritten hat. Gerade dieſe Ein⸗ topfſonntage haben beſonders erzieheriſch ge⸗ wirkt. Einmal im Monat ſich freiwillig mit einem einfachen Mittagsmahl zu beſcheiden und damit zu bekunden, daß auch der Beſſergeſtellte ſich eins fühlt mit den Volksgenoſſen, die nichts anderes kennen. Und wenn Sie ſich vor Augen führen, daß durch dieſe Eintopfſonntage der Betrag von 30 Millionen Mark der Winterhilfe zu⸗ gefloſſen iſt, ſo dürfte dieſe„unvorſtellbare Idee“ doch wohl gerechtfertigt ſein!“ „Sie ſetzen mich mit Ihren Gedankengängen in Erſtau⸗ nen. Ich muß Ihnen geſtehen, daß wir meinen Landsleuten mit derartigen Dingen nicht kommen dürften, wir würden einfach verlacht werden. Ich muß aber bekennen, daß Ihre Erfolge und Ihre Ausführungen mir leine große Hoch⸗ achtung vor dem Opferwillen des deutſchen Volkes ein⸗ flößen. In England gibt man wohl auch zu wohltätigen Zwecken bei den üblichen Sammlungen, man veranſtaltet Wohltätigkeitsfeſte, aber“— hier mußte er doch etwas lächeln—„das ſind ja doch eigentlich keine Opfer!“ „Ich glaube, Mr. W. fetzt haben Sie mich verſtan⸗ den! O, wir haben ſolche Wohltätigkeitsfeſte in ſatten Vorkriegszeiten auch gekannt] Da blitzten Brillan⸗ ten, da wurde Sekt„für die Armen“ getrunken, man ver⸗ anſtaltete Kußauktionen“, kurz, man amüſierte ſich, gab für ſein eigenes Vergnügen beträchtliche Summen aus und brüſtete ſich damit, daß man dies alles doch nur des⸗ wegen tue, um den Armen zu helfen! Das alles war Lüge und Heuchelei! Das, was an ſolchen Feſten für die Armen abfiel, war im Verhältnis zu den ausgegebenen Geldſummen doch nur ein Almoſen! Das neue Deutſchland hat mit dieſem Unfug aufgeräumt. Der Nationalſozialismus will keine Almoſen verteilen; die Winterhilfe iſt keine Wohltätigkeitsaktion, ſondern eine ſoziale Hilfe, die alle beſſergeſtellten Bolksgenoſſen ihren armen, nokleidenden Brüdern in vorbildlicher Volksgemein⸗ ſchaft angedeihen laſſen. Infolgedeſſen fällt auch bei den Unterſtützten das nie⸗ derdrückende Gefühl des Almoſenempfangens weg, denn ſie wiſſen, ſie haben hiermit teil an der großen Volks⸗ gemeinſchaft, zu der Adolf Hitler das deutſche Volk zuſammengeſchweißt hat!“ Ernſt blickte der Engländer, dann reichte er mir die Hand:„Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß das deutſche Winkterhilfswerk eine gewaltige ſoziale Tat dar⸗ ſtellt, deren Durchführung mir zwar heute noch immer rät⸗ ſelhaft erſcheint, die aber dem deutſchen Volk ein hohes ſittliches Zeugnis ausſtellt, nicht minder aber dem Organiſationstalent ſeiner ſtaatlichen Führung. Ich glaube nicht, daß ein anderes Volk der Erde ein ſolches Werk ſchaf⸗ fen könnte.“ M. P. Fritz Reuter hatte darüber hinaus mit ſich ſelbſt um ſeine eigentliche Berufung zu kämpfen, bis ihn der Durchbruch ſeines großen Erzählertalents an der Seite ſeiner liebenden Gattin Klarheit und größere Ruhe gab, deren Auswirkun⸗ gen uns in ſeinen Werken wie ein göttliches Geſchenk be⸗ rühren. Bewundernd ſtehen wir vor dieſem Menſchen, aus dem uns trotz dieſer bitteren Erlebniſſe eine tiefe, innige, ſa lie⸗ bende Betrachtung der Menſchen entgegenleuchtet, die durch ſeinen einzigartigen Humor verklärt wird. Unter dieſem Blickpunkt müſſen wir ſeine Schriften ſehen, um ganz ſeine Größe würdigen zu können. Wie Reuter den Menſchen ſei⸗ ner Umgebung die kleinen Eigenheiten ihres Weſens abzu⸗ lauſchen verſteht, wie er uns die Menſchen ſchildert, dafür gibt es keine Worte, da kann man nur ſagen: Nimm und lies! Mit den„Läuſchen und Rimels fing es an, dann ka⸗ men„Kein Hüſung“,„Hanne Nüte“,„Dörchläuchting„die großen Erzählungen„Ut de Franzoſentid“,„Ut mine Fe⸗ ſtungstid“, und„Ut mine Skromtid“; und in all ſeinen Werken begegnet uns der Menſch, ſo wie er in Wirklich⸗ keit iſt. Wir glauben, die Geſtalten greifen zu können, wir finden in unſeren Kreiſen verwandte Eharaktere, in Leid 5 üſt ſind ſie überſonnt von einer begnadeten Menſch⸗ 1 1 5 05 uns leuchtend die Seele des Dichters ent⸗ gegenſtrahlt. Zu dieſer Fähigkeit der Charakterſchilderung geſellt ſich der Gebrauch des mecklenburgiſchen Platt. Hier wird Fritz Reuter der große Bahnbrecher mundartlicher Sporinachrichten Stand der Gauliga Baden: FC Pforzheim VfB Mühlburg VfL Neckarau Germania Brötzingen SV Waldhof VfR Mannheim Freiburger FC Karlsruher FV Amieitia Viernheim Phönix Karlsruhe Deutſcher Borſieg Frankreichs Amateure verlieren mit 11:5 Punkten. In der mit 7000 Zuſchauern faſt ausverkauften Kölner Rheinlandhalle ſtanden ſich Frankreich und Deutſchland im dritten Länderkampf der Amateurboxer gegenüber. Die deut⸗ ſche Staffel konnte die Reihe ihrer eindrucksvollen Siege fort⸗ ſetzen, denn auch die Franzoſen mußten im Geſamtergebnis durch eine 11:5⸗Niederlage die Ueberlegenheit der deutſchen Amateure anerkennen. f Im erſten Kampf des Abends, im Fliegengewicht, gab es eine deutſche Niederlage, der Augsburger Färber, der keines⸗ wegs enttäuſchte, hatte gegen Gaſton Fayaud, Frankreichs größter Olympiahoffnung, nicht allzuviel zu beſtellen.— Aber ſchon Rappfilber ſchaffte im Bantamgewicht gegen Gabriel Fayaud den Gleichſtand.— Der Berliner Ahrens konnte im Federgewicht Europameiſter Kiſtner nicht ganz erſetzen. Dem Franzosen Aupetit mußte er zunächſt ſogar Vokteile überlaſſen. In der Schlußrunde lief der Berliner aber zu großer Form auf und erreichte ein verdientes Unent⸗ ſchieden.— Einen Höhepunkt brachte das Leichtgewichtstreffen zwiſchen Fluß(Köln), der für Karl Schmedes eingeſprungen war, und Henri Walter. Der techniſch hervorragende Rhein⸗ länder überſchüttete ſeinen Gegner von der erſten Runde an mit zahlloſen Schlägen, auch im Nahkampf hatte er das beſſere Ende für ſich. Sein hoher Punktſieg wurde ſtürmiſch gefeiert,— F—— 5 2— . 5 A S — c e e N N S D No D Sen g ο O n O D 2 N . Marktberichte (Ohne Gewähr.) Maunheimer Getreidegroßmarkt vom 4. November: Wei⸗ zen Preisgebiet W 14 20, Wü 15 20.10, W 16 20.20, W 17 20.30, W' 19 20.60, W' 20 20.80 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen Preisgebiet R 14 16.40, R 15 16.50, R 18 16.90, R 19 17.10 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig; Gerſte: Braugerſte, inl. 21 bis 23, Induſtriegerſte je nach Hektoliter⸗ gewicht 20.50 bis 21.50, Futtergerſte Preisgebiet G 7 16.30, G 8 16.60, G 9 16.80, G 11 17.10 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig; Futterhafer H 11 15.70,§ 14 16.20,§ 17 16.50 Mark, Ausgleich plus 40 Pfennig; Induſtriehafer 19 bis 20; Raps, inl. 32 Mark; Mühlennachprodukte: Weizen⸗ kleie W 14 10.30, W 15 10.35, W 16 10.40, W 17 10.45, W'ᷓ 19 10.60, W'e 20 10.70 Mark; Roggenkleie R 14 10.10, R 17 10.40, R 19 10.50 Mark; Weizenfuttermehl 13.50, Weizennachmehl 17 Mark, Ausgleich plus 30 Pfennig, dazu 5 Pfennig Vermittlergebühr; ſonſtige Futterartikel: Erdnuß⸗ kuchen 16.90, Sojaſchrot 15.70, Rapskuchen, inl. 13.70, dto. ausl. 14.20, Palmkuchen 15.40, Ausgleich plus 40 Pfennig, Kokoskuchen 17.40, Seſamkuchen 16.10, Leinkuchen 17.30, Ausgleich plus 20 Pfennig, Biertreber mit Sack 17 bis 17.50, Malzkeime 16 bis 16.50, Trockenſchnitzel, Fabrikpreiſe, loſe 8.40, Rohmelaſſe 6, Steffenſchnitzel 10 Mark, Ausgleich plus 35 Pfennig; Rauhfutter: Wieſenheu, loſe, neites 6.25 bis 7.25, Rotkleeheu 7 bis 7.50, Luzernekleeheu 7.75 bis 8.25 Mark; Stroh: Preßſtroh(Roggen und Weizen) 3.50 bis 3.80, dto.(Hafer und Gerſte) 3.75 bis 4, dto. gebündelt (Roggen und Weizen) 2.50 bis 3, dt.(Hafer und Gerſte) 2.40 bis 2.80 Mark. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo⸗ gramm netto waggonfrei Mannheim, ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggonbezug. Mehlnotierun⸗ gen: Weizenmehl Baden 14, 15, 16, 17, Type 790 aus In⸗ landsweizen 28.20, Preisgebiet 19 28.55, Preisgebiet 20 28.55, Preisgebiet Pfalz⸗Saar 19 28.55, 20 28.55; Roggen⸗ mehl: Preisgebiet Baden Type 997 14 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Preisgebiet Pfalz⸗Saar 18 23.30, 19 23.50 Mark, Preisgebiet Baden Type 815 14 23.20, 15 23.30, 18 23.85, 19 24.10, Preisgebiet Pfalz⸗Saar 18 23.80, 19 24 Mark. Mannheimer Großviehmarkt vom 4. November. Zu⸗ fuhren: 66 Ochſen, 47 Bullen, 374 Kühe, 86 Färſen, 692 Kälber, 50 Schafe, 525 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 42, b) 41, c) 40, d)—; Bullen a) 42, b) 41, c)— d)— Kühe a) 42, b) 38 bis 41, c) 31 bis 37, d) 24 bis 30; Färſen a) 42, b) 41, c) 38 bis 40, d)—: Kälber a) 73 bis 76, b) 69 bis 72, c) 60 bis 68, d) 50 bis 59; Schweine a1) , a2) 57, b) 55, 0) 53, d) 51, e) bis g2)—.— Marktver⸗ lauf: Großvieh lebhaft, Bullen zugeteilt, Kälber lebhaft, Schweine zugeteilt. 87 8 Dichtung, der uns in ſeinen Werken aufzeigt, daß auch große ſeeliſche Bewegungen in der Mundart ihren Ausdruck finden können, ſo daß uns die Tränen in die Augen ſteigen, Sein Humor iſt wie bei den größten und reinften Humoriſten aller Zeiten eng verſchwiſtert mit der Tragik. Und noch eines: Vor uns ſtehen Menſchen, die eng mit ihrer Heimat, eng mit ihrem deutſchen Vaterlande verbun⸗ den ſind. Gerade in ſeiner Schilderung der„Franzoſentid“ begegnen wir Bekenntniſſen zum Deutſchtum, die zu den ſchönſten gehören, die die deutſche Sprache geformt hat. Die plattdeutſche Sprache des Dichters darf kein Hindernis ſein, den Weg zu ihm zu finden. Nicht nur in en land, im ganzen Reiche hat er Freunde gefunden und iſt in vielen Familien ein wichtiger Faktor der Feierabend⸗ geſtaltung. Das Schönſte, was man zum 125. noch Reuters ſagen kann, iſt, daß ſeine Wirkſamkeit noch längſt nicht abgeſchloſſen iſt. Sein Werk wird leben, ſolange die deutſche. 0 klingt, ſolange das deutſche Gemüt nicht ge⸗ ſtorben iſt. Wie keiner wurzelt er im Volke und gehört zu den göttlichen Predigern deutſcher Innerlichkeit und deut⸗ ſchen Humors. 5 Den Reſt ſeines Lebens 22 Fritz Reuter in Eiſenach, wo er ſich am Fuße der Wartburg ein Haus baute, das heute ein Reuter⸗ und Richard⸗Wagner⸗Muſeum beher⸗ bergt. In der Wartburgſtadt iſt er auch am 12. Juli 1874 geſtorben. Das Glück ſeines Lebensabends war es, daß er noch die Gründung des Deutſchen Reiches erleben durfte. 5 0 5 0— 2 530 g 5 2. 8. N de e i e eee eee 85„ ae NJNJVCVVVVVVVVTTTT s 5 85 2. 2 9 88 798 Geſamtaufkomm M% 8835 FF Anzahl der Betreuten 13,80 Millionen e e. 5, eee Unkoſten des Whw nur 0,3/ dee Die Eröffnung des Winterhilfswerkes 1035 /36 ſei zum Anlaß genommen, um dem deutſchen Volke Rechenſchaft über die Ceiſtungen im verfloſſenen Winter 1933/35 zu geben. wo iſt das volk, das ſich rühmen kann, ähnliche Leiſtungen vollbracht zu haben! mit Recht hebt daher die Reichsführung des Winterhilfswerkes des deutſchen Dolkes 193/35 in ihrem Rechenſchafts⸗ bericht hervor, daß der Gedanke der Volksgemeinſchaft 1 1 555„Einer für alle, Alle für Einen“ im Winterhilfswerk ſeinen höchſten ſittlichen Ausdruck findet. Der Bericht iſt damit zugleich Zeugnis der inneres kraft und des CLebenswillens unſeres Volkes. Die ſcheinbar toten Ziffern aber ſtrahlen glutvolle Rraft aus und ſtellen die Opferfreudligkeit des deutſchen Volkes unter Beweis. Nicht minder groß iſt der Geiſt, der alle diejenigen beſeelt hat, die ſich in den Dienſt der großen Sache geſtellt haben. An helfern waren in den Wintermonaten durch⸗ ſchnittlich tätig gegen Entſchädigung 5 198 Volksgenoſſen, ferner waren ſtändig ehrenamtlich 308 262, gelegentlich 509 258 Dolksgenoſſen tätig; ſchließlich haben Hs-Formationen, Verbände und Organiſationen 515617 Helfer eingeſetzt. Insgeſamt haben durchſchnittlich über 1338 335 freiwillige Helfer in den Winter⸗ 5 monaten dem Winterhilfswerk ihre Kraſt zur Verfügung geſtellt. Jeder ommentar iſt hier überflüſſig; die Ziffern ſprechen vielmehr für ſich.. licht weniger aufſchlußreich ſind die Zahlen der nachſtehenden Überſicht über dlie Aufteilung der zur berteilung gelangten Sachſpendlen, die ein lebendiges Bild vom Wirken des Winterhilfswerkes vermitteln. Aufteilung der insgeſamt verteilten Sachſpenden: RM Spendenverteilung: 1 Rm NHahrungs⸗ und Genußmittel. 131 871 019,45„ 3357 086 104,856 Brennmaterialien 0 0 0 0 8983 8 0 0 8 3* 79 383 482,90 Unkoſten. 0 0 8 953„ i 3 407 325,89 Bekleidung 8 828 8 5* 74 579 669,3 8 2. 0 0 5 3. 0 8 2 5 Gutſcheine und Ceiſtungen. 58 476 131,77 5 g 360 493 430% haushaltungsgegenſtä nde 6 712 896,56 Barbeſtände VVV 1 Sonſtige Sachſpen den 3 892 90½5 ab beſtande 1933/2 8135 68,97 6932 054, ö 5 Insgeſamt 357 086 10456 Geſamtaufkommen 1933/85 367 425 484.89 wer wurde betreut: vom Winterhilfswerk iſt ein außerordentlich großer Kreis von volksgenoſſen erfaßt worcdlen. Auch hier reclen die Ziffern wieder eine beredte Sprache. Was im einzelnen den 3 5 2 N Kreis der OBetreuten anbelangt, ſo ergibt ſich für die Arbeitsloſen- und Kriſenunterſtützungsempfänger ein Geſamtdurchſchnitt von 320270, für die Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger eine Geſamtdlurchſchnittsziffer von 633 830. Die entſprechende Ziffer für Rentenempfänger beträgt 871 909, für Kurzarbeiter 70 746, ſonſtige Betreute 1436 548. Die Rubrik Famiſienangehötige der Betreuten weiſt die Ziffer von 9 533 268 auf. 8 Insgeſamt ſind durchſchnittlich 13866571 voltksgenoſſen in den Wintermonaten ö betreut worden. Das deutſche holk geht nunmehr in einen neuen Winter hinein. An alle wird daher wiederum der dringenge Appell gerichtet, in den kräften nicht nachzulaſſen, ſondern vielmehr den gleichen Opfermut wie im vergangenen lahr zu beweiſen. Das ſtaatliche Winterhilfswerk iſt eingerichtet worden, damit alle diejenigen VDolksgenoſſen bettev werden, die ſchuldlos in Bedrängnis geraten ſind unck die zum Ceil nicht die Kraft aufbringen, um ſich ſelbſt zu helfen. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſagte in dieſen Tagen ſehr richtig,„„. daß wir heute noch garnicht ermeſſen können, was das wow für das deutſche volk bedeutet. Nachdrücklich ſei aber ferner hervorgehoben, daß das Winterhilfswerk nicht als eine Geſte, ſondern vielmehr als ein fuͤhlbares Opfer empfunden werden muß. Gewiß, es mögen wieclerum aſoziale Beſſerwiſſer auftreten, die ſich übet das viele Sammeln beklagen. Ihnen ſchleudern wir die Worte von Dr. Goebbels entgegen:“ a „Am Sammeln iſt noch niemand geſtorben, aber vielen iſt dadurch das Leben erhalten worden.“ leder Volksgenoſſe nehme dieſe Worte in ſich auf und beweiſe durch den Soziglismus der Tat die Zugehörigkeit Jux großen deutſchen bolksgemeinſch aft!!! f. e denſck ung Nach Gefül archie liche let J ſches lle. alm en wenn Vort ur Hahn Vun un die J Hert Wied 2 un zukür eilſch lung ei. für Kaue einig Hong ſortſe Stur Seitd here gieru Volke deſſer keteſſ er werd 9 gekor Auſc publi luhrs begri