8 1 = A e — — . Jö. Jahrga eee 8 Ehen täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 0 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 labeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., U Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte l,. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 3. gt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr kaupprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Vertiünbblatt für den Stadtteni Nrtyn.Sechen helm. Bote Beilagen; Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantworklich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35: 1225 TTT Königreich Griechenland die überwältigende Mehrheit, mit der ſich das Volk der Hellenen in einer Volksabſtimmung zur Wiedereinfüh⸗ zung der Monarchie bekannt hat, ſchließt alle Mißdeutungen darüber aus, daß dieſes Ergebnis nur Unterdrückungsmaß⸗ gahmen und Verhaftungen zuzuſchreiben ſei, die in letzter get gegen oppoſitionelle Führer und ihre Agitation vorge⸗ jommen wurden. In Wahrheit waren dieſe Maßnahmen ür die Begleiterſcheinungen eines vom Volke geteilten ſaatlichen Willens, das zerrüttete Land endlich in die Bah⸗ ſen feſter Ordnung und Autorität zu lenken. In dem Ab⸗ ümmungsergebnis dokumentiert ſich deutlich die Ueberein⸗ inmung der Bevölkerung mit jenen Vorkehrungen. Der Harlamentsbeſchluß auf Wiedereinführung der Monarchie ſtbom Volke mit einer Mehrheit von 97 Prozent beſtätigt worden. Das Bekenntnis dieſer Mehrheit bringt aber noch mehr aun Ausdruck Es war das Parteiweſen mit allen enen üblen Begleiterſcheinungen, das Griechenland nicht ur Ruhe kommen ließ. Die Herrſchſucht des fanatiſchen Kre⸗ es Venizelos hatte ſich einſt nicht damit begnügt, im ahmen der geltenden monarchiſtiſchen Verfaſſung eine Jarlamentsmehrheit zu gewinnen. Venizelos lebte zu ſtark l weſtlichen Vorſtellungen, und der vertraute Aufenthalt in Faris führte ihn in die Verſuchung, das Königtum zu ver⸗ düngen und ſich ſelbſt zum Stgatschef emporzuliſten. Nun ſhlte dem Griechenvolke eine überragende ausgleichende Nacht. Die Spitze des Staates wurde zum Spielball lei⸗ kenſchaftlicher Parteienkämpfe. Mit beſonderer Erſchütte⸗ ung verfolgte die ehrliebende Armee dieſe zerſetzenden Nachtkämpfe, und im Griechenvolke ſelbſt blieb das bittere Gefühl zurück, daß man mit der Verdrängung der Mon⸗ achie eine unedle Tat begangen habe. Gerade das ritter⸗ ſche denken, das bei Militärs wie im Volke ein beſonde⸗ er Zug der Hellenen iſt, bedeutete ein wichtiges pfychologi⸗ ſches Moment dafür, daß die Zeit für die Monarchie asbei⸗ le. König Georg(I. lebte inzwiſchen als ſtiller Pri⸗ batmann im Exil. Er hat in taktvoller Weiſe jedes Eingrei⸗ en in die Parteikämpfe ſeines Landes vermieden, und wenn er ſich aus ſeiner bürgerlichen Stille jemals zum Vorte meldete, dann geſchah es nur, um zur Einigkeit und ur gemeinſamen Arbeit für das geliebte Vaterland zu nahnen. Jetzt kehrt er als König zurück. Sein heißeſter Punſch, das Griechenvolk zu einen, iſt erfüllt. Es wird von ſun an in Griechenland nur noch eine Partei geben, lie Partei des Königs, die das geſchloſſene Volk repräſen⸗ let und alle eine guten Eigenſchaften zu gemeinſamer Diederaufbauarbeit zuſammenfaßt. Der Regent Kondylis erklärte Preſſevertretern, daß von un an einzig und allein der König über das künftige Schickſal der Nationalverſammlung zu lulſcheiden habe. Er bemerkte ſodann, daß dieſe Verſamm⸗ lung von Anfang an eine einſeitige Einrichtung geweſen i. Ueberdies habe das griechiſche Volk, das am 9. Juni ür die Regierung Tſaldaris geſtimmt und ihr ſein Ver⸗ kauen geſchenkt habe, angenommen, daß die Volkspartei einig bleiben und die enge Zuſammenarbeit mit der na⸗ konalradikalen Partei, deren Führer er— Kondylis— ſei, bortſetzen würde. Dieſe Vorausſetzung beſtehe aber ſeit dem Stürz des Kabinetts Tſaldaris am 10. Oktober nicht mehr. Seitdem habe ſich die Volkspartei gespalten, und der grö⸗ ete Teil ihrer Mitglieder unterſtütze die gegenwärtige Ne⸗ Men Uebrigens habe ſich das Volk einmütig bei der bolksabſtimmung für den König ausgeſprochen. Infolge⸗ deſen werde ſich die Regierung ausſchließlich von den In⸗ kreſſen der Nation und nicht von den Intereſſen der Füh⸗ der politiſcher Parteien leiten laſſen, wenn ſie berufen ſein verde, ihre Anſichten über die Lage dem König darzulegen. Jetzt erſt iſt gewiſſermaßen der Kampf zum Abſchluß ſekommen, den Venizelos durch ſeinen verbrecheriſchen liſchlag herausforderte. Als der ehrgeizige Führer der Re⸗ ſublikaner im März dieſes Jahres die Fahne des Auf⸗ uhrs erhob, putſchte er gegen die Republik, die er ſeloſt begründet hatte. Es war kein Kampf um die Staatsform, es ging ihm nur um feine Perſon, um die Zurückgewin⸗ nung der Staatsmacht und Befriedigung ſeines perſönlichen ehrgeizes. Darum mußte das Land inmitten ſchwerſter Vulſchaftsnot in Bürgerkrieg und Bruderkampf geſtürzt werden! Solch verbrecheriſches Beginnen konnte mit der Zerbannung des republikaniſchen Aufrührers und der Zer⸗ ſhlagung ſeiner Partei allein nicht gefühnt werden. Dem doe öffneten ſich die Augen über den gefahrdrohenden zustand, den das Fehlen einer feſten Spitze des Staates bedeutete. Venizelos wurde ſo der ſtärkſte und üLerzeu⸗ hendſte Antrieb für die Zurückberufung und Wiedereinſet⸗ ung des Königs. Man kann gerne glauben, daß auch zahl⸗ niche Republikaner ſetzt für die Monarchie ſtimmten, weil ſe ihren Patriotismus über die Parteidoktrinen ſtellten Griechenland iſt heute beſonders im Brennpunkte der ſßen Spannungen. die den Mittelmeerraum er⸗ bone Bie Gegenchart erfordert ein geemtes Volt und eine fallen Parkeikämpfen ferngehaltene Wehrmacht. Beides ö nur in der Monarchie verbürgt. Es iſt nur natür⸗ 1 daß wir in Deutſchland dieſen Aufbruch des Hel⸗ 1 1 8 mit beſonderer Sympathie verfolgen. Dieſe Ge⸗ 1210 werden gerade von den neuen Machthabern in Grie⸗ e and uns ein herzlicher und aufgeſchloſſener Art erwidert. 19 55 erkennen die griechiſchen Staatsmänner an, daß ſie 155 er deutſchen Wiederaufrichtung wertvolle Lehren für 1 Land gezogen haben. Wenn ſich dieſe Gefühle der dul 1 7 in nächſter Zeit in einem wirtſchaftlichen und 190 dien, Güteraustausch auch praktiſch c iswirken de as ſicher zum Nutzen beide“ Teile ſeir⸗ Der Vormarſch unterbrochen Schwierigkeiten durch Gelände und Regen.— Abfall abeſſiniſcher Skammeshäupklinge? Asmara, 5. November. Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB meldet: Am Dienstag mittag um 12 Uhr kam der Vormarſch der italieniſchen Truppen auf Makalle zum Skillſtand. Die Unterbrechung der Operakionen kann vielleicht einige Tage dauern. Dieſe Zeit iſt aber nicht verloren, da Parolen und Flugzeuge das Gelände erkunden. Gerüchte wollen wi⸗ ſen, daß italieniſche Vorpoſten bereits in die Gegend von Makalle vorgedrungen ſind. Das Gros der Armee ſteht je⸗ doch immer noch bei Hauſien. Der neue Geländegewinn Ueber die Wiederaufnahme der italieniſchen Offenſive an der abeſſiniſchen Nordfront war am Dienstag nachmitag folgende amtliche Mitteilung Nr. 37 des Propagandamini⸗ ſteriums herausgegeben worden: General de Bond telegraphiert: Der in der Morgen⸗ frühe des 3. November begonnene Vormarſch iſt am 4. auf der ganzen Front fortgeſetzt worden. Das erſte Armeekorps hat von ſeinen Stellungen bei Mai Uecc aus am Montag die Gegend des Fluſſes Mai Aini erreicht und das Dorf Addi Baghi beſetzt. Das Eingevorenenkorps, in zwei Marſchkolonnen eingeteilt, hat das Dorf Hauſien eingenom⸗ men und iſt rechts auf die Höhe von Afcurro vorgedrungen. Gleichzeitig hat von der Danakil⸗Tiefebene aus eine unſerer Kolonnen durch das Tal des Dagub die öſtlichen Ausfall⸗ ſtellungen der Landſchaft Agame beſetzt. Der Vormarſch wurde ſehr raſch durchgeführt. Starke abeſſiniſche Abteilungen ſind vor dem Eingeborenen⸗ korps auf der Flucht. Unſere Truppen werden überall von der Bevölkerung gut aufgenommen, die in ihren Dör⸗ fern italieniſche Flaggen aufhängen. Die Luft⸗ waffe hat über dem See Aſchangi und ſüdlich das Takaffe⸗ Fluſſes Erkundungsflüge durchgeführt. Die abeſſiniſche Nachhut ſcheint den Rückzug zu decken. Er wird im übrigen auch durch die genaue Kenntnis des Geländes erleichtert, während die italieniſchen Offiziere beim Vorrücken dauernd neue Mängel der vorhande⸗ nen Karten feſtſtellen müſſen. Der geringe Widerſtand der Abeſſinier wird von den italieniſchen Frontberichterſtat⸗ Befreier begrüßte und ſie mit Ungeduld erwartet haben. Auch 5 die Haltung des koptiſchen Klerus ſei in den in den nächſten Tagen noch zu beſetzenden Gebie⸗ ten den Italienern ſehr günſtig. Italieniſcher Proteſt in Kairo Wegen Teilnahme Aegyptens an den Sankkfionen. Die„Times“ berichtet aus Kairo, es verlaute, daß der jtalieniſche Geſandte Ghigi bei einer Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Neſſim Paſcha nachgrücklichſt Proreſt gegen den Beſchluß der ägyptiſchen Regierung erhoben habe, Sühnemaßnahmen gegen Italien grundſätzlich zu unterſtützen. Der Geſondte ſoll auf die früher ſtets guten Beziehungen zwiſchen Aegypten und Italien hingewieſen haben. Ferner habe er an die Unterſtützung Aegyptens durch Italien in der Frage der ägyptiſchen öffentlichen Schuld erinnert. Zum Schluß habe der Gefandte angedeutet, daß Ita⸗ lien ſich in Zukunft an das jehige Verhalten Aegyptens er⸗ innern werde. Ferner meldet die„Times“, der italieniſche Generalkon⸗ ſul in Alexandrien habe auf einer Verſammlung von Ita⸗ lienern erklärt, es ſei ihre Pflicht, einen nachdrücklichen Boykott gegen engliſche Waren durchzuführen. Wie berichtet werde, ſollen bereits Zeichen für einen ſolchen Boykott ſichtbar ſein. Die Ganktionsabwehr Die erſten Maßnahmen in Italien in Kraft. Rom, 6. November. Die erſten Gegenmaßnahmen Italiens gegen die Sank⸗ lionen ſind heute in ganz Italien in Kraft getreten. Ueber. all gilt ſeitdem die neue Bürozeit von 8 bis 12 und von 3 bis 6 Uhr. Der Ladenſchluß iſt um eine Stunde vorver⸗ legt, ſämtliche Lüden müſſen um 7 Uhr ſchließen. Ferner ſind am Dienstag zum erſtenmal alle Fleiſcherläden ge⸗ ſchloſſen geweſen. In Gaſtſtätlen und Speiſewagen durfte am Dienstag nur eine Fiſch⸗ oder Fleiſchſpeiſe gereicht wer⸗ den. Abreiſe englſcher Familien aus Italien London, 5. Nov. Reuter meldet aus Rom, daß ſich eine Anzahl engliſcher Familien aus Furcht vor einem Boykotkt und vor Lebensmittelmangel infolge der Sühne⸗ maßnahmen veranlaßt geſehen habe, Italien zu verlaſſen. Andere, die ihre Sommerferien außerhalb von Italien verbracht hätten, hätten ihre Rückkehr dorthin auf⸗ geſchoben, um eine Beſſerung der Ausſichten abzuwar⸗ ten Der engliſch⸗amerikaniſche Verein in Rom habe infolge Mangels an Mitgliedern ſeine Tätigkeit eingeſtellt. Mittwoch, den 6. November 1935 r —— ü ͤů ů . eee Die Lage im Mittelmeer Rom, 6. November. Zwiſchen Muſſolini und dem engliſchen Botſchafter in Rom, Sir Erie Drummond, fand Dienstag nachmittag eine Unterredung ſtatt. Darüber wird folgende amtliche Mittei⸗ lung ausgegeben: „Der italieniſche Regierungschef empfing während eine Skunde den engliſchen Botſchafter. Gegenſtand dieſer Unter⸗ haltung war, wie während der letzten Unterredung am 29. Oktober, die engliſch⸗italieniſche Lage im Miktelmeer.“ Gehr wichtig London, 6. Nov. Wie aus Rom berichtet wird, glaubt man, daß die Anterredung zwiſchen Muſſolini und dem engliſchen Bokſchafker ſehr wichtig geweſen ſei. Englands Hauptforderungen Zu der Unterredung meldet Preß Aſſociation, daß ſie lediglich eine Folge der Beſprechungen Hoare⸗Aloiſi in Genf ſei. Da jedoch noch keine Verhandlungsgrundlage für eine Regelung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikts beſtehe, habe im Mittelpunkt der Unterhaltung zwiſchen dem Duce und Sir Erie Drummond wahrſcheinlich die Frage der Vermin⸗ derung der engliſch⸗italieniſchen Spannung und die Frage den Beſeitigung von Mißverſtändniſſen geſtanden. Die beiden engliſchen Hauptforderungen in dieſem Ju⸗ ſammenhang ſeien nach wie vor: Einſtellung der italieni⸗ ſchen Preſſe- und Rundfunkpropaganda und Verringerung der italieniſchen Truppen in Libyen. Weitere italieniſche Maßnahmen in dieſer Richtung könnten England ulter Umſtänden zu einer gewiſſen Herabſetzung der engliſchen Floktenanſammlung im Mittelmeer veranlaſſen. Die Durchfuhr von verbotenen Waren Unterausſchuß der Sankktionskonferenz. Genf, 6. November. In der Sitzung des Unterausſchuſſes der Sanktionskon⸗ ferenz für Tranſitfragen wurde am Dienstag die Frage er⸗ örtert, wie verhindert werden ſoll, daß Erzeugniſſe, deren Ausfuhr nach Italien durch den Sanktionsvorſchlag Nr. 4 verboten ſei, auf dem Wege der Durchfuhr durch das Gebiet von Ländern, die an den Sanktionen nicht teilnehmen, trotz⸗ dem nach Italien gelangten. Hierzu lag ein franzöſiſcher Vorſchlag vor, wonach die Ausfuhr nach den Ländern, die nicht Mitglieder des Völkerbundes ſind, und überhaupt nach den an den Sanktionen nicht teilnehmenden Ländern auf den Umfang beſchränkt werden ſolle, der dem Durchſchnitt dieſer Ausfuhr in den letzten zwei Jahren entſpricht. Von engliſcher Seite wurde angeregt, darauf zu achten, ob eine beträchtliche Vermehrung der Ausfuhr der Staaten, die nicht Mitglieder des Völkerbundes ſind, nach Italien feſtgeſtellt werde und in dieſem Falle durch den Ar⸗ beitsausſchuß der Konferenz entſprechende Maßnahmen prü⸗ fen zu laſſen. Ein dritter, vermittelnder Vorſchlag ging dahin, die Konferenz ſolle lediglich auf eine etwaige unverhältnismä⸗ ßige Vermehrung der Ausfuhr aus Sanktionsländern in die nicht teilnehmenden Länder achten. Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt. Europa blickt auf England In einer Wahlrede in Liverpool ſagte Miniſterpräſident Baldwin u. a.: Vor vier Jahren habe ich in dieſer Halle er⸗ klärt, es handle ſich nicht darum, einen neuen Staat zu ſchaffen, ſondern den alten Staat zu retten. Wir haben den alten Staat gerettet. Diesmal wünſchen wir eine Vollmacht, die es uns ermöglicht, unſer Werk fortzuſetzen und die Schöpfer eines neuen Staates und, wenn es Gottes Wille iſt, eines neuen Europa zu werden. Ich glaube, daß Europa heute ſeine Blicke auf England richtet, um Hilfe, Ratſchläge und eine Führung zu erhalten, wie es dies nie⸗ mals zuvor getan hat. Es gibt kaum ermutigendere Zeichen der Zeit, als die Tatſache, daß der Völkerbund bei dieſer jetzigen hochwichtj⸗ gen Kriſe eine Lebenskraft und eine Männlichkeit gezeigt hat, die ein gutes Vorzeichen für den kollektiven Frieden der Zukunft bilden. Ferner ſagte Baldwin, in ganz Europa herrſche zwei⸗ fellos ein ſtarker und entſchloſſener Wunſch nach Frie⸗ den. Dies komme in dem Wunſche des Völkerbundes zum Ausdruck, daß Frankreich und England ihr Möglichſtes tun möchten, um eine friedliche Löſung zu finden, die für Ita⸗ lien, Abeſſinien und den Völkerbund annehmbar pöre. Dieſen Verſuch würden Frankreich und England mit Wiſſen und mit Unterſtützung des Völkerbundes unternehmen. Zehn Millionen Pfund für China? In politiſchen Kreiſen erklärt man, daß die Anleihe, die 5 5 an China gegeben haben ſoll, 10 Millionen Pfund ägtk. a f In Regierungskreiſen verhehlt man das Mißvergnügen nicht, das die letzten aus China eingetroffenen Meldungen auisgelöſt haben. Man iſt der Anſicht, daß die chineſiſche Währungsreform, die mit der engliſchen Anleihe in Zuſam⸗ menhang ſtehe, nicht dazu beitrage, die Beziehungen zu Ja⸗ pan zu verbeſſern. Im übrigen bezweifelt man, daß die von 4 gewährte Anleihe die Finanzkriſe Chinas beheben ann. 4 10 1 5 9 Kurzmeldungen München. Im neuen Haus der deutſchen Aerzte eröff⸗ nete der Reichsärzteführer und Hauptamtsleiter des Amtes für Volksgeſundheit, Pg. Dr. Wagner, die gemeinſame Ar⸗ beitstagung der Gauamtsleiter des NS⸗Aerztebundes und des Hauptamtes für Volksgeſundbeit. Nachweis der Deutſchblütigkeit adliger Erbhofbauern. Mitglieder der deutſchen Adels⸗Genoſſenſchaft berufen ſich im Erbhofzulaſſungsverfahren zum Nachweis ihrer Deutſchblütigkeit im Sinne des Paragraphen 15 des Reichs⸗ erbhofgeſetzes vielfach darauf, daß ſie in das Eiſerne Buch deutſchen Adels, deutſcher Art(Edda), eingetragen ſind; ſie ſehen von einer Vorlage der Perſonenſtandsurkunden zum Nachweis ihrer ariſchen Abſtammung ab. Eine amtliche Prüfung hat ergeben, daß die Tatſache der Eintragung in das Edda nicht die Gewähr für den Nachweis der Deutſchblütigkeit bildet. Der Reichs⸗ und Preußiſche Mini⸗ ſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat demgemäß be⸗ ſtimmt, daß auch diejenigen Antragſteller, die im Eiſernen Buch deutſchen Adels, deutſcher Art(Edda), eingetragen ſind, wie alle übrigen Antragſteller im Erbhof⸗Zulaſſungs⸗ verfahren die Perſonenſtandsurkunden bis zurück zum 1. Januar 1800 einzureichen haben. Einſtellung des Erſcheinens Südtiroler Zeitſchriften. Der Präfekt von Bozen, Maſtromattei, hat durch ein Dekret vom 26. Oktober die im Verlag Vogelweider⸗Bozen erſchienenen Zeitſchriften„Der Schlern“,„Die Frau“ und die Kinderzeitſchrift„Der kleine Poſtillon“ eingeſtellt und dieſe Maßnahme mit der Notwendigkeit der Einſchränkung des Papierverbrauchs begründet. Ebenſo iſt auch die„In⸗ duſtrie und Handelszeitung“ eingeſtellt worden Die Halb⸗ wochen⸗Zeitungen„Die Dolomiten“ und der„Volksbote“, gleichfalls vom Verlag Vogelweider herausgegeben, erſchei⸗ nen weiter und ſind der letzte Reſt der einſt in Südtirol er⸗ ſchienenen ſechs deutſchen Tageszeitungen und 16 Zeit⸗ ſchriften. Endlich! Das Direktorium Bruvelaitis zurückgetreten. Memel, 6. November. Der Rücktritt des Direktoriums Bruvelaitis iſt am Dienstag amtlich bekanntgegeben worden. Der Gouverneur hat den Rücktritt angenommen und Bruvelaitis beauftragt, die Geſchäfte bis zur Bildung eines neuen Direktoriums weiterzuführen. 5 Der Rücktritt des Direktoriums Bruvelaitis war nach der vernichtenden litauiſchen Niederlage bei den Memelwah⸗ len eine Selbſtverſtändlichkeit. Bruvelaitis wäre vom memelländiſchen Landtag, der am Mittwoch zu⸗ ſammentritt, ohnehin geſtürzt worden. Die litauiſche Re⸗ gierung hat ſich auch den Unterzeichnermächten gegenüber verpflichtet, ein Direktorium nach dem Willen der Mehrheit der memelländiſchen Bevölkerung zu bilden. Dieſes Ver⸗ ſprechen wird nunmehr eingelöſt werden müſſen. Die künftige griechiſche Politik Der ſtellvertretende Miniſterpräſident und Außenmini⸗ ſter Theotokis empfing am Dienstag die Vertreter der ausländiſchen Preſſe. Der Miniſter wies einleitend auf das Ergebnis der Volksabſtimmung hin und erklärte, daß ganz Griechenland mit ungeheurer Begeiſterung die Rückkehr König Georgs II. erwarte. Auf die Frage nach der Vuſke⸗ gen griechiſchen Innenpolitik antwortete der Miniſter, daß König Georg konſtitutioneller König ſel. Nach ſeiner Rückkehr und nach Prüfung der Lage werde der Kö⸗ nig die Entſchlüſſe faſſen, die das Intereſſe des Landes er⸗ fordern. Auf eine zweite Frage nach der Außenpoli⸗ tik Griechenlands erklärte Theotokis, daß in der außen⸗ politiſchen Linie keine Aenderung eintrete. Iſtanbul. Die türkiſche Regierung hat die Durchführung der Sanktionsmaßnahmen gegen Italien beſchloſſen. Der Außenminiſter hat dem Miniſterrat einen Entwurf über Einzelheiten vorgelegt. Jeruſalem. Nach Preſſemeldungen wurden in Jemen alle italienfreundlichen Beamten entlaſſen. Die Entlaſſun⸗ gen hängen mit Gerüchten zuſammen, die über angebliche italieniſche Abſichten auf die Beſetzung eines ſtrategiſch wich⸗ tigen Hafenpunktes an der Jemenküſte verbreitet ſind. Der letzte Junker von fiothenburg Roman von Paul Hain. Nachdruck verboten 14 Und wenn zuerſt auch ein bißchen Schmerz in Bärbele aufſteigen wollte darüber, daß Jörgs Heimkehr ſich nun verzögerte, ſo überwog doch bald die Freude über ſeine frohen Zeilen und den guten Ausgang der leidigen Sache. Stark wollte ſie ſein— warten in treuer Geduld! Die⸗ ſer Brief gab ihr ein ſo reines, volles Glücksgefühl. beſchloß, in die Kirche zu gehen und vor dem Al aus ihres Herzens reiner Seligkeit ein Dankgebet Got und der allerheiligſten Mutter abzuſtatten— da fuhr ſie erſchrocken zuſammen. Dumpf tönten die Glocken von der St. Jakobskirche über die Stadt. Langſam— getragen— feierlich.— „Heilige Maria—“ flüſterte Bärbele. Sie faltete die Hände. Dieſes langſame, dumpfe Läuten kannte ſie. Es war — das Totenläuten. Und es mußte einer der Reichen, der Großen in der Stadt geſtorben ſein, daß die St. Jakobs⸗ kirche ſelbſt läutete. Wer— konnte es ſein? Die Glocken läuteten— läuteten. In der Gaſſe wurde es belebter. Stimmengewirr wurde laut. Schritte erſchallten auf dem Pflaſter. Das Haustor wurde aufgeriſſen. Kuntz torkelte herein. „Der alte Graf— iſt tot—“ ſagte er laut. Lachte heiſer.„Dein— lieber— Schwiegervater— haha—“ Bärbele faßte nach dem Herzen: Graf Siegbert „Und Graf Walter— wird unſer Schutzherr— haha! Auch deiner——“ 8 Et ließ ſich krachend in einen Stuhl fallen. Die Tſchechoſlowakei und Deutſchland Beneſch zur polikiſchen Lage in Europa. Prag, 5. November. Außenminiſter Dr. Beneſch machte am Dienstag in bei⸗ den Kammern eingehende Ausführungen zum Kampf ur⸗ die Sicherheit in Europa und zum italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt. Der Miniſter gab einleitend nach einem Hinweis auf den Ernſt der internationalen Lage einen Ueberblick über die Ereigniſſe des Jahres 1935 bis zum italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt, wohei er beſonders der Einführung der allgemeinen Dienſtpflicht in Deutſchland und der Verhandlungen über den Oſtpakt gedachte. Zum abeſſinkſch⸗italieniſchen Konflikt erklärte der Miniſter, die italieniſche Regierung habe an⸗ ſcheinend das entſchiedene Eintreten der Eng⸗ länder für die Völkerbundsverpflichtungen nicht erwar⸗ tet und auch an die Möglichkeit einer größeren Aktion des Völkerbundes nicht geglaubt. Der Völkerbund habe aber nach der klaren Stellungnahme Englands die weittragende Be⸗ 1 dieſes neuen Abſchnittes in der Geſchichte Europas erfaßt. Unſer Verhältnis zum nakionalſozialiſtiſchen Deutſchland, fuhr Beneſch fort, bleibt ebenſo korrekt und normal, wie dies bereits in früheren Kundgebungen feſtgeſtellt worden iſt. Wir hätten mit dieſem Staat gern den Oſtpakt oder auch einen Pakt, wie ihn der Reichsaußenminiſter in einer Anregung zur Zeit der Konferenz von Streſa angedeutet hat, unterſchrieben und ſo den Ausgleich der Beziehungen ſowie eine größere gegenſeitige Annäherung vorbereitet, denn wir haben mit Deutſchland keine di⸗ rekten Differenzen und werden ſie auch, wie ich hoffe, in Zukunft nicht habe. Von uns aus werden auch niemals Anläſſe oder Urſachen für Differenzen mit Deutſchland entſtehen. Wenn ſich Deutſchland mit den Staa⸗ ten Weſteuropas einigt, werden wir dies warm begrüßen. In dieſer Beziehung haben wir niemals ein Hindernis ge⸗ bildet. Wir könnten mit Deutſchland Schwierigkeiten nur als Reflex der alleuropäiſchen Differenzen haben, denn die Staaten Europas hängen heute alle voneinander ſo ſtark ab, daß der allgemeine Friede Europas tatſächlich unteilbar iſt. In dieſer Beziehung iſt namentlich auch die Politik aller drei Staaten der Kleinen Enten ke Deutſch⸗ land gegenüber abſolut einheitlich. Wir gehen aber in jedem Falle ſo vor, daß in unſerem gegenſeitigen Verhältnis mit Deutſchlands nichts geſchieht, was in der Zukunft ein gemeinſames Einvernehmen hin⸗ dern könnte, und daß wir gemeinſam mit allen anderen Staaken, auch mit Deutſchland, in einer Fronk der Arbeiter und Refter des Friedens in Europa ſtehen können. Bei dieſer Gelegenheit wiederhole ich hier, was ich be⸗ reits anderwärts vielfach geſagt habe: Die Frage des in⸗ neren Regimes dieſes oder jenes Staates kann im Rahmen unſerer Friedenspolitik kein Hindernis für wahr⸗ hafte Einigung und Zuſammenarbeit mit ihm ſein. Wir ſind Verbündete des demokratiſchen Frankreichs, wir haben uns mit dem Sowjetverband geeinigt, wir haben den Donaupakt mit dem faſchiſtiſchen Ftalien vor⸗ bereitet, wir haben die Verhandlungen mit dem Vatikan erfolgreich beendet, und wir wünſchen auch mit dem he u⸗ tigen Deutſchland Frieden und Zuſammenarbeit. Die Bombenanſchläge in Milwaukee Jüdiſche Kommuniſten waren die Verbrecher. Milwaukee, 5. Nov. Der Zeitung„New American“ zufolge iſt es gelungen, die Urheber der verſchiedenen Bom⸗ benanſchläge in den letzten Tagen zu ermitteln. Es handelt ſich um die beiden jüdiſchen Kommuniſten Idzy Rutkowſfki und Paul Chavanek, die, wie gemeldet, bei dem letzten An⸗ ſchlag in einer Garage zuſammen mit einem Kinde ums Leben kamen. Die beiden Kommuniſten hatten innerhalb einer Woche zwei Polizeiſtationen, ein Rathaus in einer Vorſtadt und zwei Bankgebäude in die Luft geſprengkt. Der letzte An⸗ ſchlag galt vermutlich dem Gebäude der„Wisconſin News“, die auf die Ergreifung der Bombenwerfer 5000 Dollar Be⸗ lohnung ausgeſetzt hakte. In der Hearſt⸗Preſſe wird erneut auf die zunehmende kommuniſtiſche Propaganda in der Poſtverwaltung und der Erwerbsloſenfürſorge ſowie in den Schulen hingewieſen. „Mein— lie— lieber Freund— der Graf Walter—“ lallte er,„haha—— Bäbele hielt dieſes Lachen nicht aus. Plötzlich ergriff eine tiefe Troſtloſigkeit ihr Herz. Jörg war ſo weik— und ſein Vater war tot! 10 155 flüchtete in ihr Gemach. Kuntz lachte rauh hinter ihr her. „Jörg— wie furchtbar iſt das! So dicht liegen Glück und Trauer beieinander. Armer, lieber Jörg! Nun werd' ich ohne ſeinen Segen dein Weib. Und er iſt in Zorn ge⸗ ſtorben— du haſt ihm nicht mehr die Hand reichen kön⸗ nen—“ Zwei Tage darauf wurde Graf Siegbert von Levetzing in der Gruft ſeiner Päter beigeſetzt, die unter der kleinen Burgkapelle lag, am Abhang des Berges. Die St. Jakobs⸗ kirche läutete und ganz Rothenburg war auf den Beinen. Wenn man ihn auch nicht ſonderlich geliebt hatte, ſo hatte man ihn auch nicht gehaßt, und der Stadt war er ein ſtrenger, aber gerechter Schutzherr geweſen. Auf ſchwarzverhängtem Pferd folgte Graf Walter dem Sarg. Die Geiſtlichkeit in feierlichem Ornat ſchritt voran. Und ein langer Trauerzug folgte. Der Bürgermeiſter Ro⸗ thenburgs an der Spitze der Ratsherren, die Handwerker⸗ gilden, alle Zünfte hatten ihre Vertreter geſchickt. 8 Dann ſchwieg das Glockengeläut der Kirche— das Glöck⸗ lein der Kapelle tönte ſtatt deſſen. Graf Siegbert von Levetzing hatte ſeine letzte Ruhe⸗ ſtätte gefunden. Junker Jörg vermochte dem Vater nicht das letzte Ge⸗ leit zu geben. Er hatte kein Wiſſen davon, wee ſchnell Graf Siegberts Lebensflamme. war. Und ſein Bruder hatte es nicht eilig, ihm Nachricht zukommen zu laſſen.— 81 Abenddunkel ſchlich Bärbele aus dem Hauſe. Einen Kranz von Immergrün unter dem Mantel verbergend. Ein kalter Wind wehte durch das Spitaltor, als ſie hin⸗ durchſchritt. Ihr Weg führte zur Kapelle hin. Ein tiefes, inniges Wehgefühl trieb ſie, den Kranz dort niederzulegen. Dieſen namenloſen Kranz, den ſie an Jörgs Stelle dem Toten als letzten Gruß bringen wollte. Niemand beaeanete ihr. Gchwere Gtürme im Schwarzen Meer Schiffsunfälle und 808⸗Rufe. Bukareſt, 5. November, Im Schwarzen Meer herrſchen ſeit Tagen verheerend Stürme Die Schiffahrt iſt zum größten Teil unterbunden Die meiſten Dampfer können aus den rumäniſchen 15 nicht ausfahren. a Beſonders kritiſch iſt die Lage eines kürkiſchen Dampfer der bis auf den letzten Platz mit kürkiſchen Auswandern aus Rumänien beſetzt iſt. Da die Auswanderer nur füt eine beſtimmte Jahl von Tagen verpflegt ſind, verſuchle der Dampfer trotz aller Schwierigkeiten die Reiſe anzutreten, wurde aher bei den erſten Verſuchen gegen die Steinw der Hafenausfahrt geworfen. Nur dank der Geiſtesgegeg. der Beſatzung konnte ein Unglück vermieden werden. Der Hafen Conſtanza iſt voll von Fahrzeugen allet Art, die Zuflucht vor dem Sturm geſucht haben. Der rum. niſche Dampfer„Bucureſti“ kämpft nach den letzten Nachrichten auf offenem Meer gegen den Sturm und kommt mühſam kaum eine Meile ſtündl vorwärts. Die Funkſtation von Conſtanza hat verſchiedene unverſtändliche SO S⸗Rufe aufgefangen Der sowjet. ſiſche Dampfer„Cicerin“, die frühere„Prinzeſſin Eugenie von Oldenburg“, iſt 18 Kilometer nördlich von Conſtann auf einer Sandbank geſtrandet. Amokläufe— Vier Schwerverletzte Warſchau, 5. Nov. In Gdingen wurden von einem he trunkenen Matroſen vier Fußgänger durch Meſſerſtiche l verletzt, daß ſie in hoffnungsloſem Zuſtand ins Kranken. haus gebracht werden mußten. Der Amokläufer kon ſchließlich von der Polizei überwältigt und gefeſſelt werden, Franzöſiſches Poſtflugzeug verunglückt. Paris, 5. Nov. Die franzöſiſche Luftfahrtgeſell Air France hat einen Sanzf aus Buenos Altes 195 ten, wonach eines ihrer Poſtflugzeuge mit einer umfang. reichen Poſtladung an Bord in der Nähe von Bahia verun⸗ glückt iſt. Die vierköpfige Beſatzung fand den To d. Ein anderer Flieger konnte in der Nähe der Unfal. ſtelle landen und hat 17 Poſtſäcke geborgen. Noch immer Erdſiöße in Helena. Newyork, 5. Nov. Das Erdbeben, das jetzt ſeit Wochen den nordamerikaniſchen Staat Montana heimſucht, hält noch immer an. In Helena, das bereits ſchwer unter der Kalg⸗ ſtrophe zu leiden hatte, machte ſich wiederum ein ſchwerer Erdſtoß bemerkbar. Er hat weiteren großen Schaden an⸗ gerichtet. Den größten Teil der Bevölkerung ergriff eine derartige Panikſtimmung, daß eine Auswanderung aus der Stadt begann. Wirbelſturm über Florida Mit 120 Stundenkilometern.— Vier Toke. Newyork, 5. November, Die Küſte von Florida, vor allem die Gegend zwiſchen Miami und Palmbeach, iſt von einem ſchweren Tropenorim heimgeſucht worden. Der Orkan raſte mit einer Geſchwin⸗ digkeit von über 120 Stundenkilomeker an der Küſte en lang. Obwohl die Wetterwarte Lackſonville Skunden vorhet die von dem Sturm betroffenen Gebiete halte warnen können und weiteſtgehende Sicherungsmaßnahmen gelt fen werden konnken, iſt der Schaden dennoch bekrächllich In Fort Lauderdale deckte der Orkan die Dächer ſünt licher Häuſer ab, drückte zahlreiche Fenſterſcheiben ein, wal das Waſſer des Hauptkanals aus ſeinem Bett und verul⸗ ſachte dadurch große Ueberſchwemmungen. Die Küſtenſchiffahrt iſt ebenfalls von dem Orkan ſtat in Mitleidenſchaft gezogen. Der norwegiſche Frachl dampfer„Sneland“ teilte durch Funk mit, daß er inn Orkan nicht manövrieren könne und der Küſte zutreibe. Et gab ſeine Poſition mit 15 Meilen nördlich von Fort Lal, derdale an. Ein Küſtenwachſchiff iſt ihm zu Hilfe geeilt. Bei dem Wirbelſturm wurden vier Perſonen gelölel In der Nähe des Strandes von Miami hat ein bisher noh nicht bekannter Dampfer Notſignale ausgeſandt. Genauere Schätzungen über das Ausmaß der Verheerungen konnen noch nicht erfolgen. Der Wirbelſturm iſt nach Suden weile, gezogen. Von der Burg her leuchtete es hell in die Dunkelheit hinein. Hinter allen Fenſtern war Licht. Dort ſaß wohl die adlige Trauergeſellſchaft beiſammen und feierte in ihrer Weiſe das Andenken an den Toten. Bärbele näherte ſich der Kapelle. Sie war, wie zu⸗ meiſt, offen. Scheu trat ſie ein. Ein Oellämpchen brannte. g Sie legte den Kranz auf die Flieſen des Bodens nie der. In ſtummem Gebet faltete ſie die Hände. b „So knie ich im Namen Jörgs hier und bete für ihn, dem ich zugehöre mit ganzer Seele. Schlaft in Ruhe und ewiger Seligkeit, Graf Siegbert, Jörgs Gedanken zürnen Euch nicht mehr. Ihr ſeid ihm Vater geweſen und habt nur ſein Beſtes gewollt. Und ſo bitt“ ich für Euch— Vater unſer in dem Himmel—“ Ihre Lippen murmelten leiſe und innig.— Erſt nach langer Weile erhob ſie ſich. In der Seele geſtärkt. Sie hatte für Jörg gebetet— mehr konnte ſie nicht tun.. Nun trat ſie wieder hinaus. Ein Fröſteln überlief ſie Enger zog ſie den Mantel um ſich. Haſtig huſchte ſie den Berg hinunter. And ſah nicht, wie hinter der Kapelle jemand hervorgetreten war un ihr mit leidenſchaftlich verzerrtem Geſicht nachſah. Bei nahe bereit, ihr nachzuſtürzen. Es war— Graf Walter. Er hatte die Gäſte verlaſſen. Man hatte über Jötz gesprochen— von der Erbfolge— da hatte er ſich davon geſtohlen, um der aufſteigenden haßvollen Gedanken Hert zu werden und ſich nicht zu verraten. Der Wein würde die Gemüter bald auf ein anderes Thema hinlenken. So war er— in finſterem Brüten— bis an die Ka⸗ pelle gekommen und hatte gehört, daß jemand drinnen wal. Bärbeles Stimme! Nun murmelte er: „Die Burg bleibt mein. And die Rothenburger ſollen ihrem Herrn anders fronen, als ſie es bisher taken. Und auch du, Bärbele, wirſt mein werden! Diesmal bin klüger. Ich bin der Herr von Rothenburg. Du wirſt das 15 erfahren, und dein Mund wird nicht mehr ſpröde ein—“ her. wichen norkan ſchwin⸗ le en. vorher barnen geltoj. ichllich a ſämi „ wat peru 1 ſtark a chk⸗ er im be. Et t Lal. lt. ſelölel. r goth iauete unlen veiſet⸗ l elheit wohl ihret ie zu⸗ Neues aus aller Well * Der Schuß eines Unbekannten. Der Spediteur oſef Pregler wurde nachts gegen 12 Uhr in der Aeußeren Wie gerſtraße in München durch einen Schuß verletzt. Pregler war auf der Straße mit ſeiner Ehefrau in einen Wortwechſel geraten. Ein Unbekannter, der des Weges kam, miſchte ſich an. Als Pregler dann auf den Unbekannten zuging, gab dieſer plötzlich einen Schuß ab und verſchwand, während ſich die Frau mit ihrem verwundeten Mann beſchäftiate. Ehrung eines Hundertjährigen. Berlin, 6. Nov. Der 55115 und Reichskanzler hal dem früheren Webermeiſter Louis Müller in Berlin, Kop. penſtraße 45, aus Anlaß der Vollendung ſeines 100. Le⸗ bensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Der Oiympia⸗Präſident beim Führer Berlin, 6. Nov. Der Führer und Reichskanzler emp⸗ ſing den Präſidenten des Internationalen Olympiſchen Ko⸗ mitees, Graf de Baillet⸗Latour, im Beiſein des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter des Innern, Dr. Frick, des Präsidenten des Organiſationskomitees für die 11. Olym⸗ piade, Staatsſekretär a. D. Wirklicher Geh. Rat Excellenz dr. Lewald, und des Reichsſportführers von Tſcham⸗ mer und Oſten zu einer längeren Unterredung. Dr. Goebbels bei der Auslandsorganiſation. Berlin, 6. Nov. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete am Dienstag der Auslandsorganiſation der NSDAP, Tier⸗ gartenſtraße, einen Beſuch ab. Gauleiter Bohle begrüßte den Miniſter und berichtete ihm über das umfangreiche Arbeits. gebiet. Bei der Führung durch das Haus und die Aemter der AO zeigte Dr. Goebbels beſonderes Intereſſe für die Preſſe⸗ und Filmarbeit im Ausland. Er überzeugte ſich von der opferfreudigen Mitarbeit der Aus⸗ landsdeutſchen beim Winterhilfswerk der Auslandsorgani⸗ ſation und von den Leiſtungen auf dem Gebiet der Kultur⸗ arbeit und der Betreuung der deutſchen Seeleute. Rettungsmedaille für zwei italieniſche Unteroffiziere. Berlin, 6. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat wiederum eine Reihe von Auszeichnungen für die Errettung von Menſchen aus Lebensgefahr verliehen. Die Rettungs⸗ medaille am Bande wurde in acht Einzelfällen vergeben, darunter an zwei italieniſche Unteroffiziere vom zweiten italieniſchen Küſtenartillerieregiment in Venedig. Die beiden italieniſchen Unteroffiziere waren in voller Uniform ine Waſſer gegangen und hatten einen 47 jährigen Reichsdeutſchen vom Tode des Ertrinkens gerettet, der beim Baden am Lido einen Schwächeanfall erlitt und bereits weit in die beweate See hinausgeriſſen worden war . Das Kichkungszeichen nicht beachtet. Der verheira⸗ ete 56jährige Gütler Joſeph Bartl von Moosdorf(Bayern) uchte an einer Zugmaſchine mit Anhänger noch vorbei⸗ zukommen, obwohl von der Zugmaſchine aus Richtungs⸗ geichen gegeben worden waren. Bartl ſtieß auf ſeinem Fahr- rad mit aller Wucht an die Maſchine, ſtürzte und erlitt zen Schädelbruch, dem er bald darauf erlag. b Von einer Maſchine erdrückt. Beim Verrücken einer Förderbandmaſchine geriet der 39jährige Arbeiter Georg Meyer aus Bamberg unter die Maſchine. Zunächſt ſchien 28, als wäre der Verunglückte nicht ſchwer verletzt. Im krankenhaus jedoch ſtellte man ſchwere innere Verletzungen jet, denen Meyer trotz mehrerer Operationen erlag. . Autounfall durch einen Hund. Auf der Straße Aſchaffenburg— Hösbach ereignete ſich ein ſchweres Autoun⸗ lück, deſſen Entſtehungsurſache ganz eigenartig iſt. In dem uto befand ſich im Hinterteil ein Hund. Als dieſer eine Schafherde vorbeiziehen ſah, ſprang er aus dem hinteren Wagenteil direkt auf das Steuerrad und zertrümmerte die Windſchutzſcheibe. Der Autofahrer verlor dadurch die Herr⸗ ſcaft über ſeinen Wagen und rannte mit voller Wucht an das ſteinerne Geländer einer Brücke. Während der Fahrer faſt unverſehrt davonkam, wurde die Mitfahrerin ſchwer verletzt. Sie flog durch das Verdeck des Wagens hinaus und ſtürzte in den Bach. A Garage explodiert.— Drei Todesopfer. In einer Ga⸗ rage in Milwaukee(Visconſin) ereignete ſich eine furchtbare Exploſion. Zwei Männer und ein achtjähriges Mädchen wurden getötet und elf Perſonen verletzt. Die Garage wurde völlig zerſtört, zahlreiche Häuſer der Nachbarſchaft wurden beſchädigt. Die Polizei vermutet, daß die beiden getöteten Männer die Urheber des Anſchlages waren. Das Wrack der„Luſitania“ gefunden London, 6. Nov. Ein in der vergangenen Woche von dem Bergungsdampfer„Orphir“ an der iriſchen Küſte ent⸗ decktes Schiffswrack iſt nunmehr endgültig als das Wrack der während des Krieges torpedierten„Luſitania“ feſtgeſtellt worden. Die„Orphir“ hat den ganzen Sommer über nach diem Dampfer geſucht und bei dieſer Arbeit mehrere an⸗ dere Wracks aus der Kriegszeit gefunden. Neuer Gangſtermord in Amerika „Newyork, 6. Nov. In der Nähe von Monte Cello im Staat Newyork iſt ein neuer Gangſtermord aufgedeckt wor⸗ den. Die Polizei fand dort in einer alten Scheuer in einem flach ausgehobenen Grabe, das mit Kalk angefüllt war, die eiche eines Mannes, der als ein gewiſſer Charles Chink Shermann identifiziert werden konnte. Der Kopf Sher⸗ 1 war vollkommen zerſchmetetrt, offenbar von Axt⸗ ägen. Shermann galt allgemein als Feind des kürzlich erſchoſ⸗ enen Großgangſters Dutch Schultz. Die Polizei bringt daher die Ermordun Shermanns mit dem e n Verbindung, der der Laufbahn des Dutch Schultz un drei ſeiner Anhänger kürzlich ein jähes Ende bereitete. Wieder ein Lynchfuſtizfall in Amerika 5 Rewyork, 5. Nov. Aus den Südſtaaten wird ein neuer 10 amerikaniſcher Lynchjuſtiz gemeldet, der ſich auf der andſtraße in der Nähe der Ortſchaft White Bluff in Ten⸗ neſſee ereignet hat. Der 35jährige Neger Baxter⸗Bell war u unter der Beſchuldigung, eine weiße Frau beleidigt und geschlagen zu haben, verhaftet und von zwei Poliziſten in men Kraftwagen gebracht worden. Die Poliziſten wollten en Reger in das Gefängnis bringen. 1 mitten auf der Landſtraße wurde der Wagen l einer Gruppe weißer Männer angehalten, die Poli⸗ alen wurden enkwaffnet. Die Männer, die ſich dem iu 735 enkgegengeſtellt hatten, fuhren mik dem Neger bil cen em Tempo davon, hielten in der Nähe eines Ge⸗ 9 an und ſchoſſen Baxter-Bell über den Haufen. Die eiche des Regers, von Kugeln förmlich durchlöchert, wurde au in einen Graben geworfen. Aus dem ladiscuen laud Aus der Landes hauptſtadt (D Zehnjähriges Mädchen überfahren und tödlich ver⸗ letzt. Beim Ueberſchreiten der Raſtatter Straße wurde eine 10jährige Schülerin von einem Perſonenkraftwagen ange⸗ fahren und lebensgefährlich verletzt. Obwohl der Führer des Autos ſein Fahrzeug ſtark abbremſte und ſcharf nach links ausbog, konnte er nicht verhindern, daß die Schülerin von dem Kraftwagen erfaßt und zur Seite geworfen wurde. Das Kind iſt inzwiſchen im Diakoniſſenkrankenhaus Rüppurr an den Folgen der ſchweren Kopfverletzung geſtorben. Die Schuld⸗ frage bedarf noch der Klärung. Heidelberg, 6. Nov. Auf ſeiner Vortragsreiſe durch Deutſchland traf Dienstag der bekannte Aſienforſcher Sven Hedin in Heidelberg ein. Ihm zu Ehren wurde mittags von der Univerſität Heidelberg im Europäiſchen Hof ein Empfang veranſtaltet. Dabei feierte der Rektor der Univerſität, Profeſſor Dr. Groh, in einer Anſprache Spen Hedin als großen Forſcher und Gelehrten und als treuen Freund Deutſchlands. Er erinnerte daran, daß Spen He⸗ din, der im Jahre 1928 zum Ehrendoktor der Univerſität Heidelberg ernannt worden ſei, mit der Heidelberger Hochſchule ganz beſonders verbunden ſei. Spen Hedin dankte in herzlichen Worten und be⸗ richtete dann über ſeine letzte große Expedition in Zentral⸗ aſien, die acht Jahre dauerte, wobei er erwähnte, daß er dieſe Reiſe mit Unterſtützung der deutſchen Junkers⸗ Werke begonnen habe; auch Schweden habe ſich an den Koſten dieſer Reiſe beteiligt. Spen Hedin erzählte dann wei⸗ ter, daß die Auswertung der wiſſenſchaftlichen Er⸗ gebniſſe und der bedeutungsvollen Funde viele Jahre in Anſpruch nehmen werde. Er ſelbſt ſei übri⸗ gens in der Hauptſache Organiſator der Expedition gewe⸗ ſen, während die eigentlichen wiſſenſchaftlichen Arbeiten einem Stab von etwa 30 Gelehrten anvertraut worden ſeien. Sven Hedin erwähnte dann noch beſonders, daß ihn das Glückwunſchtelegramm des Führers zu ſei⸗ nem 70. Geburtstag am 19. Februar in Nanking erreicht habe und ihm eine ganz beſondere Freude bereitete. Der Empfang beim Führer in Berlin ſei für ihn ein großes Er⸗ lebnis geweſen. Im Laufe des Nachmittags beſichtigte Sven Hedin das Schloß und den neuen Ehrenfriedhof. Sein Vortrag am Abend in der Stadthalle war vollkommen e 09. Wilferdingen(bei Pforzheim).(Leichenfund.) Im hieſigen Gemeindewald wurde die Leiche eines etwa 45jährigen unbekannten Mannes gefunden, die ſchon längere Zeit am Fundort gelegen haben mag. Es ließen ſich keiner⸗ lei Verletzungen feſtſtellen. Auch trug der Tote keine Pa⸗ piere bei ſich. () Völkersbach bei Ettlingen.(Beim Aufladen von Stammholz tödlich verunglückt.) Der ver⸗ heiratete Fuhrmann Bernhard Ochs war im Walde mit dem Aufladen von Stammholz beſchäftigt. Ein ins Rutſchen gekommener Stamm drückte Ochs zu Tode. Mosbach.(Eine Luftſchutzſchule.) Hier wurde eine Luftſchutzſchule eröffnet, die in einer von der Stadtver⸗ waltung zur Verfügung geſtellten Schulbaracke untergebracht iſt. Unter Anteilnahme der Spitzen der Behörden und der Partei und ſämtlicher Formationen fand der Eröffnungsakt ſtatt, bei dem neben Bürgermeiſter Dr. Lang, Regierungsrat Götz, der Bezirksführer im RB, Major Merkel, Karlsruhe, ſprachen. Schon in dieſer Woche wird der erſte Lehrgang als Abendkurs ſeinen Anfang nehmen. 9 Freiamt bei Emmendingen.(Tödlicher Ver⸗ klehrsunfall.) Auf der Straße nach Emmendingen er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Perſonenkraft⸗ wagen ſtieß mit einem Radfahrer zuſammen, wobei der letz⸗ tere tödlich verletzt wurde. Hugeweier bei Lahr.(Oekonomiegebäude ein⸗ geäſchert.) Die Scheune und Stallung des Arbeiters Karl Neunſtöcklin iſt in der Nacht ein Raub der Flammen ge⸗ worden. Zwiſchen drei und vier Uhr wurde die Weckerlinie mit Motorſpritze von Lahr an den Brandplatz beordert, konnte jedoch nur das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Die geſamten Heu⸗ und Strohvorräte ſowie die Tabakernte eines Nachbarn, zwei Fahrräder und landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen fielen dem Feuer zum Opfer. Es iſt ein Gebäude⸗ ſchaden von annähernd 4000 Mark entſtanden. Es wird Brandſtiftung vermutet. Dreivierteljahresbilanz im Fremdenverkehr. ) Baden⸗Baden, 5. Nov. Nach der ſoeben ausgegebenen Zuſammenſtellung der Bäder⸗ und Kurverwaltung über die Fremdenankünfte in Baden⸗Baden beträgt die Geſamtbeſuchs⸗ ziffer in der Zeit vom 1. Jannar bis 31. Oktober 101 376 Perſonen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet dies ein Mehr von 10 388 gleich plus 11,4 Prozent. Darunter entfallen auf Deutſche 77 520(67 700 i. B.) und auf Ausländer 23 856(23 288) Beſucher. Das Hauptkon⸗ tingent an Gäſten ſtellte Holland mit 4743 Perſonen, dann folgt Frankreich mit 4705, England mit 4198, Schweiz mit 3127 und die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 2103 Perſonen. Bei all dieſen Ländern iſt eine erfreuliche Steige⸗ gerung der Beſucherzahl feſtzuſtellen; lediglich Frankreich hat gegenüber dem Vorjahr(Januar bis Oktober) ein Weniger von 1157 Gäſten zu verzeichnen. Mosbach.(Rege Bautätigkeit.) Bei einer Wanderung durch die Stadt kann man eine lebhafte Bau⸗ tätigkeit feſtſtellen. Neben der neuen Cäcilienkirche auf dem Berg flattert vom Firſt des Forſtamtsneubaues die Fahne des Reiches und der mit Bändern geſchmückte Baum am Giebel kündet, daß die Maurer und Zimmerleute ihr Werk beendet haben.— Der Gewerbeſchulbau ſteht gerüſtfrei. Zur⸗ zeit wird im Innern die Verbindung zwiſchen dem neuen und alten Bau hergeſtellt.— Beim Stadtgarten wächſt das neue Waſſer⸗ und Straßenbauamt ſchnell aus dem Boden. — Der unfreundliche Bahnhof Mosbachs ſteht, nachdem er verputzt und gerüſtfrei iſt, nun in ſtrahlender Helle. Rege Bautätigkeit herrſcht an der Solquelle. Eine Bohrfirma iſt dort am Werk, das Bohrloch zu vertiefen. Von der bis⸗ herigen Tiefe von 92 Metern iſt ſie, um die Ergiebigkeit der Quelle feſtzuſtellen, auf 96 Meter geſtoßen.— Zu den 94 Siedlerſtellen auf dem Bergfeld kommt eine neue dazu. In die bereits abgeſteckte und ausgehobene Siedlerſtelle 1 5 ein Bergfeldſchmied.— In der neuen katholiſchen Kir wird zurzeit die neue Orgel aufgeſtellt, geliefert von der irma Schward Nachf., Ueberlingen. Am 22. November er⸗ t ſie ihre Weihe. Hinrichtung in Heilbronn Derlin, 6. Nov. Am 5. November iſt in Heilbronn der am 7. September 1889 geborene Friedrich Haarer hingerichtet worden. Er war vom Schwurgericht in Heil⸗ bronn wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Haarer hatte am 17. April 1934 den Strafanſtaltskommiſſar Jo⸗ hannes Striffler von Ludwigsburg auf einem Kartoffelacker der Gemarkung Mundelshein: aus unbegründetem Haß ohne vorausgegangenen Streit erſchoſſen. Den Bruder erſchoſſen Verhängnisvolles Spiel mit einem Terzerol.— Selbſtmord⸗ verſuch. — Schwenningen, 5. Nov. Ein 16jähriger Knabe hat in Abweſenheit ſeines Vaters den 14jährigen Bruder mit einem 5 mm⸗Terzerol erſchoſſen. Der 16jährige Junge hantierte im Schlafzimmer der Buben mit dem Terzerol, offenbar in der Meinung, daß es nicht geladen ſei, während der 14⸗ jährige Bruder im Bett ſchlief. Im Verlaufe der Spielerei mit dem Terzerol ging ein Schuß los und traf den Schlafenden ſo unglücklich in den Kopf, daß der Tod bald darauf eintrat. Als der Anglücks⸗ ſchütze ſich der Schwere ſeiner Tat bewußt wurde, verſuchte er, ſich mit Leuchtgas zu vergiften. Gegen Abend traf der Vater der Kinder ein und mußte mit Schrecken die Folgen des Uuglücksfalles mitanſehen. Der 16jährige Knabe wurde in das hieſige Krankenhaus in bewußtloſem Zuſtande ein⸗ geliefert, konnte aber wieder in das Leben zurückgerufen werden Schnellzug überfährt eine Herde. — Crailsheim, 5. Nov. Der Schnellzug Nürnberg Stuttgart überfuhr auf Station Maulach eine Schafherde. Die dem Schafhalter Giebler⸗Künzbach gehörende Herde befand ſich an dem Bahnübergang beim Bahnhof, deſſen Schranken geſchloſſen waren. Die Tiere drängten unter der nicht mit Hängegitter verſehenen Schranke auf das Gleis, als der Schnellzug heran⸗ brauſte. Etwa 80 Schafe wurden getötet oder mußten not⸗ geſchlachtet werden. Der Verkehr erlitt keine Unterbrechung. Zwei Frauen getötet 13jähriger Knabe am Steuer. * Montabaur, 3. Nov. Bei dem Kreisort Eſchelbach wurden drei Frauen aus Dernbach, die ſich auf dem Nach⸗ hauſewege von Montabaur aus befanden, von einem aus Eſchelbach kommenden Laſtkraftwagen erfaßt, ſo daß die 57jährige Frau Anton Bach und die im gleichen Alter ſtehende Frau Lorenz Schmidt überfahren und auf der Stelle getötet wurden. Die dritte Frau kam mit leichten fall it eu und einem Nervenſchock davon. Der Unglücksfall iſt auf das fahrläſſige Verhalten des Fahrers des Laſtkraftwagens zurückzuführen. Er hatte vorübergehend die Steuerung einem 18jährigen Jungen anvertraut, und in dieſem Augenblick fuhr der Wagen ruckartig auf die des Weges gehenden Frauen zu. Der Wagen fuhr noch teilweiſe die ſteile Bö⸗ ſchung hinab und kam dann zum Stehen. 1 Dominikaner verurteilt Wegen Deviſenvergehens und verſuchten Deviſenverbrechens Oldenburg, 5. Nov. In dem Prozeß gegen zwei An⸗ gehörige des Dominikanerordens(Ordensprovinz Deutſch⸗ land), den Provinzial Siemer⸗Köln und den Generalproku⸗ rator der„Roſenkranz⸗Miſſion“, Dr. Horten⸗Vechta, fänte das Landesſchöffengericht nach viertägiger Verhandlung das Urteil. Es wurde erkannt: gegen Siemer wegen zweier De⸗ viſenvergehen und eines verſuchten Deviſenverbrechens auf ein Jahr drei Monate Gefängnis und 37 000 Mark Geld⸗ ſtrafe und wegen fahrläſſigen Deviſenvergehens auf 16 000 Mark Geldſtrafe, gegen Dr. Horten wegen Deviſenvergehens in zwei Fällen und eines verſuchten Deviſenverbrechens auf 19 5 Jahre Gefängnis und 70 000 Mark Geldſtrafe. Die 5000 Aa fe wird den Angeklagten angerechnet. 55 000 Mark gelangen zur Einziehung, wobei die Ordens⸗ provinz des„Heiligen Ordens der Predigtbrüder“(Domi⸗ nikaner) mithaftet. Siemer hat in den Jahren 1932⸗33 in einem Falle aus⸗ ländiſche Konten der Ordensprovinz der deutſchen Devisen. ſtelle verheimlicht. Dr. Horten hat ſich in zwei Fällen im im Jahre 1932 unter Benutzung übertriebener und unrich⸗ tiger Angaben die Genehmigung zur Ueberweiſung von Summen ins Ausland geben laſſen. Beide, Siemer und Horten, haben ſchließlich Anfang 1935 den Verſuch gemacht, durch eine Beſcheinigung falſchen Inhalts, die Siemer aus⸗ ſtellte, eine Genehmigung für Ueberweiſung von 20 000 Mark zu erſchleichen. Zehn Jahre Zuchthaus Für die Generalprokuratorin Schroers. Berlin, 6. November. In dem Deviſenprozeß gegen die Generalprokuratorin Anna, Schroers von der Genoſſenſchaft„Unſerer lieben Frau“ in Mühlhauſen bei Kempen am Rhein verkündete die Vierte Große Strafkammer des Berliner Landgerichts nach dreitägiger Verhandlung folgendes Urteil: Die Angeklagte wird wegen forkgeſetzten Deviſenver⸗ brechens zu zehn Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrver⸗ luſt und 250 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die b ſchlag⸗ nahmken Obligationen in Höhe von 96 000 Gulden ſowie 625 000 Mark werden eingezogen. Für die Geldſtrafe, die Koſten und den eingezogenen Betrag haftet der Liebfrauen⸗ orden in Mühlhauſen mit, bei der Erſatzeinziehung ſedoch nur in Höhe von 425 000 Mark. Das Gericht ſieht, wie in der Urteilsbegründung ausge⸗ führt wird, als erwieſen an, daß die Angeklagte 222 000 Mark an Geldern ihres eigenen Ordens, tells per⸗ ſönlich, über die Grenze geſchafft hat. Dazu kommen vier Päckchen mit Banknoten im Geſamtbetrage von 200 000 M., die von ihr unter Mißbrauch ihrer Ordenskleidung für andere Klöſter ins Ausland geſchmuggelt wurden. Dieſe Gelder wurden zum größten Teil zum Rückkauf von Ordensobligationen in Holland verwendet. 5 Man lernt nie aus! agen fg deen fee 77 de den ſie faſt immer ver⸗ Wer l ö i kehrt gemacht. So hat man feſtgeſtellt, 0 die m die Zehn, doc die ab t abe Dabei 92 1 iir b ber daht 5 50 bie wa ge der Speiſereſte am meiſten ed uit e ler bent, dee Ae Jarred, ef N die Zähne volllommen, ohne Gefahr für den kostbaren Zahnſchmelz. Lalcale uud cui Der Herbſtwind brauſt 9 Knüpf den Mantel feſter, Wandersmann! Der Herbſtwind brauſt ſchon frühzeitig, ſtürmiſch und rauh. Durch den Wald geht ein Brauſen. Das letzte dürre Laub ſinkt zur Erde. Die Bäume werden kahl. Ded und leer iſt die Flur, grau verhängt der Himmel. Kalte Regen⸗ ſchauer peitſcht der Sturm auf die Dächer und an die Fen⸗ ſter. Kein Vogel ruft mehr. Die Vögel frieren und pluſtern ihr Gefieder. Der Hunger quält ſie. Auch den Menſchen ſetzt das naßkalte windige Wetter zu. Eiliger ſchreiten ſie auf Wegen und Straßen, um raſch wieder unter ein ſchützendes Dach zu kommen. Wohl denen, die in der kalten Jahreszeit eine Stube beſitzen, die von be⸗ haglicher Wärme durchzogen iſt, während es vielen Volks⸗ genoſſen an dem Nötigen mangelt, um ſich die warme be⸗ hagliche Stube zu ſchaffen, um warme Kleider, gute Schuhe und ſonſt Notwendiges zu kaufen. *. Schülerſchauturnen im Tbd.„Jahn“. Ein wichtiges Mittel zur Förderung einer Idee, insbeſondere bei der breiten Maſſe, iſt die Werbung, die Propaganda. Dieſe Erkenntnis veranlaßt die Leibesübung treibende Ver⸗ eine und Verbände immer wieder mit Veranſtaltungen vor die Oeffentlichkeit zu kreten, um nachhaltig für ihre Sgche zu werben und neue Freunde zu gewinnen. Gewiß ſind wir heute in der manigfachen körperlichen Schulung und Extüchtigung ein ſchönes Stück vorwärts gekommen. Doch ſind wir vom Endziel, alle Volksgenoſſen zu er⸗ faſſen, immer noch weit entfernt. Um hierzu zu gelangen gilt es vor allem, bei der Jugend Luſt und Liebe zu der Sache zu wecken und ſie zu Pionieren der großen volks erzieheriſchen Aufgabe zu erziehen. Einen Beitrag zu dieſer Aufgabe will der Tbd.„Jahn“ durch ſein am 24, November ds. Irs., abends, ſtattfindenden Schüler⸗ und Schülerinnenſchauturnen leiſten. Die Vorbereitungen hierzu ſind in vollem Gange und es darf erwartet werden, daß ſie ein ſchönes Bild turneriſchen Jugend⸗ ſchaffens offenbaren. Die Ortsvereine werden gebeten, nach Möglichkeit auf dieſen Termin Rückſicht zu nehmen. * Ilvesheim.(Hohes Alter.) Seinen 85. Geburts⸗ tag feiert heute Mittwoch, den 6. November, Ludwig Hildebrand im Kreiſe ſeiner Kinder, Enkel und Ar⸗ enkel. Ueber 50 Jahre lang verſah er in der Gemeinde das Amt des Leichenſchauers und Desinfekteurs, welches Amt er erſt vor 2 Jahren wegen ſeines hohen Alters niedergelegt hat. Von ſeinen 5 Söhnen iſt der jüngſte im Weltkrieg gefallen; erſt vor einigen Tagen ſtarb die älteſte der beiden Töchter. Die ganze Gemeinde wünſcht dem„Dokter“, wie er im Volksmund heißt, viel Glück und noch recht viele ungetrübte Lebenstage. — Ausbau der Vorſchriften für das Ausverkaufsweſen. Der Mittiſterialrat im Reichswirtſchaftsminiſterium, Gott⸗ ſchick, teilt mit, daß ein weiterer Ausbau der reichsrechtlichen Regelung des Ausverkaufsweſens erfolgt ſei. Während be⸗ reits bisher durch Reichsvorſchriften die Einheitlichkeit der Durchführung von Saiſonſchluß⸗ und Inventurverkäufen ſo⸗ wie von Sonderveranſtaltungen geſichert wurde, habe der Reichswirtſchaftsminiſter nunmehr durch Runderlaß auch eine Muſteranordnung verfügt für die Durchführung von Aus⸗ verkäufen aus Anlaß der Aufgabe von Geſchäften. Solche Räumungsverkäufe, die hielfach auch bei Erbauseinander⸗ ſetzungen erfolgen, ſind gleichfalls 14 Tage vorher anzu⸗ melden, um eine ausreichende Nachprüfung zu ermöglichen. In derartigen Fällen kann während zweier Monate ein beſonderer Ausverkauf ſtattfinden. Die neuen Ausverkaufs⸗ anordnungen ſind im einzelnen ntlach Anhörung der Berufs⸗ vertretungen en erlaſſen. i Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater. R Orcheſterkonzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater, das in Form eines Beethoven⸗Abends am 12. No⸗ vember im Ritterſaal des Schloſſes ſtattfindet, wird das Hoch⸗ ſchulorcheſter unter Leitung des Direktors Rasberger die Ouvertüre Coriolan ſowie die 2. Symphonie in D⸗Dur ſpielen. Soliſt des Abends iſt Friedrich Schery mit Beet⸗ hovens ſelten gehörten Klavierkonzert Nr. 1 C⸗dur. Der Kartenverkauf in den verſchie denen Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3(Telefon 34051) hat bereits begonnen. U Aus dem Städtiſchen Schloßmuſeum. Mittwoch, den 6. November, ſetzt Dr. Jacob die unentgeltlichen Führungen in der Sonderausſtellung„Vom Wildpfad zur Reichsauto⸗ bahn“, die ſeit der Eröffnung 6818 Beſucher hatte, fort. Es wird das Thema behandelt werden:„Der Rhein als Waſ⸗ ſerſtraße“. Der vorgerückten Jahreszeit wegen müſſen die Führungen um 3 Uhr nachmittags beginnen. In Vorberei⸗ tung befindet ſich als Ergänzung zur gegenwärtigen Schau die Einrichtung eines neuen Ausſtellungsſaales, der dem Thema„Die deutſche Weinſtraße“ gewidmet ſein wird. Von der Techniſchen Hochſchule. Der Profeſſor der Architektur Dr. h. c. Carl Caeſar an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Karlsruhe iſt an die Techniſche Hochſchule Berlin be⸗ rufen worden. — Kein Geld in gewöhnliche Briefe einlegen. Vor der Verſendung von Geld in gewöhnlichen Briefen kann nicht genügend gewarnt werden. Für in Verluſt geratene Ein⸗ ſchreibebriefe werden höchſtens 40 Mark Erſatz geleiſtet, für beraubte Einſchreibebriefe beſteht dagegen keinerlei Haftung. Bei Verluſt oder Beraubung gewöhnlicher Briefe haben Abſender und Empfänger immer den Schaden zu tragen, weil die Poſt nicht haftet. Welcher Beruf iſt der richtige! Die Berufswahl rückt allmählich wieder bei Tauſenden funger Menſchen in den Vordergrund ihres Denkens. Noch iſt ihnen ſelbſt vielleicht die herannahende Entſcheidung nicht in ihrer vollen Tragweite bewußt. Amſomehr aber hat ſich der Eltern die Frage nach dem richtigen Beruf für ihr Kind bemächtigt. Es gibt ſo viel zu überlegen dabei. Worauf kommt es denn eigentlich an bei der Berufswahl?„Man muß den ausſichtsreichſten Beruf wählen, dann iſt man für das ganze Leben ſichergeſtellt“, ſagen die einen.—„Man ſoll ſein Kind dem Beruf zuführen, für den es Luſt und Liebe hat“ ſagen die andern.„Iſt es denn überhaupt zweckmäßig, für irgend eine Berufsausbildung Opfer zu bringen?“ überlegt dort ein Familienrat.—„Nützt man nicht ſich und ſeinen Kindern am beſten, wenn man ſie in eine Tätigkeit gibt, in der ſie ſchnell und von Anfang an Geld verdienen?“ So kann man die verſchiedenſten Mei⸗ nungen hören. Sie alle treffen nicht den Kernpunkt des Problems Beruf darf heute nicht mehr nur ein Mittel zur Siche⸗ rung des Lebensunterhaltes oder zur Befriedigung perſön⸗ licher Wünſche ſein. Von einer viel höheren Warte aus, dem Pflichtbewußtſein gegenüber dem Volksganzen, muß heute die Berufswahl getroffen werden. Nutzbarſte Verwer⸗ tung der Fähigkeiten jedes einzelnen im Dienſte der Geſamtheit, das iſt heute der Grundſatz für die Berufsein⸗ gliederung der deutſchen Jugend. Anſtelle egoiſtiſcher Wünſche Einſatzbereitſchaft dort, wo man gebraucht wird! Letzten Endes gereicht dies auch zum Nutzen des Einzelnen. Nur wenn unſere geſamte Jugend ſich dieſe Einſtellung zu eigen macht, werden die Arbeitsämter, denen die Verant⸗ wortung für den ſinnvollen Arbeitseinſatz der Jugend über⸗ tragen iſt, ihre ſchwierige Aufgabe löſen können. Wetterbericht Bei leicht anſteigender Temperatur und ſüdlichen bis ſüdweſtlichen Winden ſind für Mittwoch und Donnerstag wechſelnde Bewölkung, zum Teil auch Niederſchläge zu er⸗ Warum müſſen es denn immer f oh machen ütwokt bon r wenn der Freund 5 We 6 Weg gelreigl licht einn ber⸗ chen, ſolile mau da uükommen? die unſerer Beachtu und ar eiſt intereſſelos vorüber weil wit uns erhab dieſe kleinen Dinge Lebens, Und doch ten gerade die kleinen Dinge uns helfen, das Leber reicher zu machen und uns über ſchwere Erlebniſſe ſchneller hin wegzuhelfen 5 Wie viele hetzen in die Kinos und ſtürzen zum Zuge, um nur ſchnell noch von dem berauschenden Leben etwas zu ſpüren und dabei geht ihnen ſo vieles an Erlebenswertem verloren. Sie ſehen die kleinen netten Dinge gar nicht, die ihnen vielleicht mehr Erholung geben könnten, als im hitzigen Zuge mit Tausenden die Bürbenge hinauszutragen. Und was geht ihnen alles verloren Da ſtand auf ihrem Wege die Blumenfrau mit den herrlichſten tieffarbigen Aſtern und Dahlien und ein Leiermann ſplelte mitten im Straßenlärm ſeine Lieder, trotzdem die Sonne noch wärmen ſchien und ein Spatz ſetzt ſich plötzlich auf den Gemüſewagen tro aller Menſchen ringsherum. Man müßte nur ſehen] Und 0 Hauſe warten die Blumen ſchon den ganzen Tag auf frisches Waſſer und auf dem Balkon ſtrömt eine erfriſchende Kühle aus all den Gärten. Man würde hier ſchon Ruhe und Frieden finden und vielleicht mehr Entſpannung als bei der erzeuten Anſtrengung des Hinausfahrens. Und ſind in der Sorge und Pflege um die kleinen Dinge in der Wohnung keine Erlebniſſe zu finden? Wenn wir immer nur draußen nach Leben ſuchen, wie kamm uns dann die Wohnung noch das geben, pas wir von ihr er⸗ warten, ein wirkliches Zuhauſe. Ganz ſtill müßten wir uns in den Seſſel ſetzen, um uns erſt einmal ſelber wieder zu finden, Nach ſolcher kurzen Beſchaulichkeit beginnt auch die Luſt, immer wieder Neues herauszufinden, was die Wohnung noch ſchönet machen kann, ob es nun die andere Haltung der Gardine oder eine andere Buchordnung oder die Umſtellung einer Vaſe Gerade durch das ſtändige Sich⸗mit⸗den⸗Dingen⸗beſchäftigen wächſ uns der Raum ans Herz und wir laſſen lieber einmal einen ge⸗ hetzten Abendausflug fallen, als daß wir die eine friedliche Stunde in unſerer Häuslichkeit entbehren wollen. Und durch das ſtille Genießen dieſer kleinen Schönheiten kommen wir ſchließlich dazu, nicht die Menſchen vergeſſen, aber ſie entbehren zu lernen. Viel⸗ leicht muß ein mitfühlender Mensch erſt einmal einen Uebergang zeigen. Aber das kann ja oft ein einziges Geſpräch in einer empfindſamen Stunde erreichen, was die Angehörigen während eines ganzen Lebens nicht erzielen würden. Und dann kommt allmählich das Aufbauen des eigenen Reiches. 2 n ul ſein können N wir nken über de ieee eee e Mannheimer Theaterſchau Im Nibelungenſaal: Mitt w och, 6. November: Miete G 6, Sondermiete G 8 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt, 432 bis 434: Arabella. Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. 5 Donnerstag, 7. November: Miete D 7: Schirin und Gertraude. Oper von Paul Graener. Anfang 20 Ende nach 22 Uhr. 55 Freitag, 8. November: Miete E 6 und für die NS. Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 410 bis 414 Iphigenie auf Tauris. Schauspiel von Goetle. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. i Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonnta dh 10. November: Jugend. Liebesdrama von Max Halbe. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Montag, 11. November: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 3, 119, 136 bis 147, 221 bis 229, 519 bis 523, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 1 bis 700: Madame Butterfly. Oper voß G. Puccini. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. Leederkafel. Heute Abend halb 9 Uhr Probe. Beſonderer Umſtände wegen iſt das Erſcheinen aller Sänger unbedingt erforderlich. Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen entnommen: Bod M. Heute Mittwoch Abend 7.45 Uhr zur Probe für den 9. November im„Deutſchen Hof“ antreten. Dampfdreſchgeſellſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Diejenigen Intereſſenten, die in der Zeit vom 15. bis 30 November, 1. bis 15. Dezember und 15. bis 31. Dezember zu dreſchen beabſichtigen, wollen dies bis 15. November, unter Angabe der ungefähren Dreſchſtunden auf dem Büro, Kloppenheimerſtraße 11 melden. Gleichzeitig erinnern wir an die Zahlung der Sommer⸗Oruſchmiete, n ie, Druckarbeiten werden in jeder Ausführung Federrolle aus zu verkaufen. schnellstens angefertigt in der Druckerei des„Neckar-Bote“. Zähringerſtr. 2 c. „rn“ Puller⸗Dümpfer und Walen Ludw. Lochbühler, Brau- Bellen Achtkeang! (mit ganz kleinen Schönheitsfehler) Wir machen darauf aufmerkſam, von J. C. Wehrle Nachf., Göppingen: daß die 2 Heckhetten und 4 Kiſſen, Schlachtſcheine mit ſchöner, weißer Federfüllung, einen Tag Inlett garant, federdicht, zu löſen ſind 2 ſchöne Steppdeczen Schlachtpreiſe: reine Wollfüllung, 4 1 Schwein, privat 4 4.—, e dechalb i 135. 1 Schwein, Wirte„ 5.—, 6.—. abzugeben. inigte er. Auf Wunſch hier anzuſehen. Vereinigte Haus metzg 5 Whale. doſlagennd Seckenhenm Sgpigren bringt bevinn! vor der Schlachtung Nees etzeugni⸗ uf e 7 fil Cori Fritz& Cie., Breiteſtraße, Mannheims führendes Schuhwarenhaus ſüſer usul un Makel befer Beutbelun