t hin⸗ n nur M und ſehen mehr ſenden loren! ichſten mitten rmend trotz d riſches e aus finden gung m die 9 kann r ex⸗ ns in inden. mmer chönet oder e ij. wüchſt n ge⸗ ſtunde ſtille dazh, Viel⸗ rgang einer hrend ommt 2. Blatt zu M. 260 — grankheiten, die zum Eheverbot führen Eine Erläuterung aus dem Reichsjuſtizminiſterium. Zu dem Ehegeſundheitsgeſetz vom 18. Oktober 1938, dus eine Anze)l Eheverbote ausſpricht, gibt der Amtsge⸗ üchtsrat im Reichsjuſtizminiſterium Maßfeller wichtige Er⸗ luuterungen in der berufsamtlichen„Juriſtiſchen Wochen⸗ ſchrift“. 6 31 den die Ehe ausſchließenden Infektionskrank⸗ heiten gehören in erſter Linie die Geſchlechtskrank⸗ heiten Syphilis, Tripper und Schanker, ſofern ſich die Krankheit in einem Stadium befindet, das die Gefahr der llebertragung auf einen anderen begründet. Ferner fallen darunter ſolche Perſonen, die an Tuberkuloſe leiden. Auch ſie dürfen die Ehe erſt eingehen, wenn die Krankheit ſoweit ausgeheilt iſt, daß keine Anſteckungsgefahr mehr be⸗ ſeht. Das Eheverbot beſteht ſelbſtverſtändlich auch dann, wenn beide Ehegatten krank ſind, denn in dieſem Fall ſnd die aus der Ehe zu erwartenden Kinder gefährdet. Bei anderen Infektionskrankheiten wird, wie der Re⸗ ferent weiter erklärt, der Arzt im Einzelfall immer feſttellen müſſen, ob mit einer erheblichen Geſundheits⸗ ſhädigung des anderen Teils oder der Kinder zu rechnen . Nicht jede nur unbedeutende Krankheit begründe das Cheverbot. Das gelte auch hinſichtlich der Verbotsmöglich⸗ ſeit beim Vorliegen einer geiſtigen Störung, die die Ehe für die Volksgemeinſchaft unerwünſcht erſcheinen läßt. Es müßten vielmehr erhebliche geiſtige Störungen feſt⸗ gestellt ſein. Ein Volk mit unzureichendem Bevölkerungsnach⸗ wuchs dürfe die Erzeugung von Nachwuchs nicht über das bedingt notwendige Maß hinaus beſchränken. Was das Eheverbot beim Vorliegen einek Erbkrank⸗ heit anlangt, ſo beſtänden natürlich keine Bedenken dagegen, daß ein Steriliſierter die Ehe mit einer ebenfalls Steriliſierten oder auch mit einer natürlich unfruchtbaren Perſon eingeht. Das Verbot betreffe nur ſolche Perſonen, die an einer der in Paragraph 1, Abſatz 2 des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes aufgezählten Erb⸗ krankheiten leiden; nämlich: angeborener Schwachſinn, Schizo⸗ phrenie, zirkuläres(maniſch⸗depreſſives) Irrſein, erbliche Fall⸗ ſücht, erblicher Veitstanz, erbliche Blindheit, erbliche Taub⸗ heit, ſchwere erbliche körperliche Mißhildung. Andere Erbkrank⸗ heiten begründeten nicht das Eheverbot, nur könne vielleicht ſchwerer Alkoholismus noch erfaßt werden. Die Erbkrankheit müſſe bei der betroffenen Perſon ſchon einmal offenbar geworden ſein. Nur Anlage! äger könnten nach dem Erbkrankheitsgeſetz nicht ſteriliſiert wer⸗ den; ihnen ſei auch die Eheſchließung nicht verboten. Die Eheverbote gelten natürlich erſt recht dann, wenn beide Verlobte krank ſind. Erfolge deutſcher Technik Eine Rückſchau über die Veranſtaltungen in Karlsruhe. () Karlsruhe, 5. November. Durch eifrigen Gedankenaustauſch ſollten die Tagungen der deutſchen Technik in der Landeshauptſtadt neue Anre⸗ gungen geben, neue Wege zeigen, um die Menſchheit in ihrem Streben nach Beherrſchung der Natur ein Stück vor⸗ härts zu bringen. Man kann deutlich feſtſtellen, daß das lechniſche Schaffen in Deutſchland nicht in erſter Linie dar⸗ auf abgeſtimmt war, ſogenannte Wunderwerke hervorzu⸗ hingen, als vielmehr das Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit zu bannen, Siedlungsgelegenheiten zu ſchaffen und bie Ernährung des Volkes auf deutſchem Grund und Boden ſicherzuſtellen. Daß bei dieſer Gelegenheit Werke entſtehen können, die nicht minder eindrucksvoll ſind, beweiſen die Autobahnen, die Waſſerbauten, Energie⸗ 1 8 5 ungsanlagen und nicht zuletzt die geradezu aus em Boden geſtampften In duſtrien, die aus den ein⸗ igen uns in größerer Menge zur Verfügung ſtehenden Roh⸗ ſtoffen, Kohle und Holz, Werkſtoffe hervorzaubern, welche in vielen Fällen die bisher vom Ausland eingeführten über⸗ flüſig machen. Ganz beſonders muß betont werden, daß es ſch nicht etwa um„Erſatzſtoffe“, wie wir ſie vom Kriege her kennen, handelt, ſondern um die Schaffung neuer Werkſtoffe uit neuen und in vielen Fällen beſſeren Eigenſchaften. So hat es ſich, um nur eines der zahlreichen Beiſpiele herauszu⸗ greifen, gezeigt, daß ein Amſpanner(Transformator) beſſere elektriſche Eigenſchaften aufweiſt, wenn man für die Iſo⸗ lation ſtatt wie bisher Baumwolle, ein beſonders hierfür ge⸗ eignetes Papier verwendet. Von den 20 Fachvorträgen bezogen ſich allein fünf auf die Auswertung der Steinkohle und des Holzes als Rohſtoff⸗ und Energiequellen. Bis 1. Juli 1936 ſollen dei Viertel aller kommunalen Fahrzeuge, wie Müllabfuhr⸗ wagen, Straßenreinigungsfahrzeuge uſw. auf heimiſche Tteibſtoffe agel ſein. Welche Bedeutung dieſer Unſtellung zukommt, erhellt aus der Tatſache, daß im Jahre 1933 für rund 200 Millionen Mark ausländische Treibſtoffe eingeführt werden 1 Eine beſondere Be⸗ deutung kommt in der Treibſtofſwirtſchaft dem auf dem Kraftwagen ſelbſt erzeugten Generatorgas zu. Man iſt da⸗ bei ſoweit vorangekommen, daß man für die Gaserzeugung nicht nur Holz, Braunkohlenbriketts uſw., ſondern auch Torf und pflanzliche Abfälle, wie Kokosſchalen, Hülſen u. a. ver⸗ wenden kann. Nicht zu vergeſſen das Lig in, jener Stoff der zurückbleibt, nachdem man bis 70 Prozent des Holzes in Zuckerarten verſchiedener Zuſammenſetzung(vergl. den Vortrag von Profeſſor Dr. Bergius) umgewandelt hat. Eine andere Möglichkeit beſteht in der Mitführung geeigneter heimiſcher Treibgaſe in Flaſchen. Wir werden in nicht ferner Zeit außer den Benzin⸗Tank⸗ ſtellen ſolche für Gas und Holz erſtehen ſehen. Es iſt geradezu erſtaunlich, was mit Holz heute als Werkſtoff alles gemacht wird. Angefangen von der Ober⸗ flächenbehandlung, die unſern heimiſchen Hölzern ein Aus⸗ ſehen gibt, deſſentwegen der Beſuch der Ausſtellung allein ſchon„Deutſcher Werkſtoff— Deutſche Wertarbeit“ empfohlen werden kann, bis zu jenen Stoffen, die ihre Abſtammung vom Holz nicht mehr verraten, überall ein Vorwärtsſchreiten, das einen mit Ruhe in die Zukunft ſchauen läßt. Der Aſt⸗ reichtum des deutſchen Holzes ſteht in vielen Fällen ſeiner Verwendung entgegen: a Eine Maſchine beſonderer Bauart beſeitigt den Aſt und ſetzt einen Pfropfen ein: alles in acht Sekunden! Nicht geringer ſind u. a. die Erfolge zu werten, die auf dem Gebiete der Metallgewinnung aus metallarmen Erzen zu verzeichnen ſind. Nicht nur werden dadurch Deviſen ge⸗ ſpart, die Wiederinbetriebnahme zahlreicher Bergwerke gibt vielen deutſchen Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Der Arbeitseinſatz der Schulentlaſſenen Die vorläufigen Ergebniſſe der Arbeit der öffentlichen Berufsberatung und Lehr⸗ bezw. Anlernſtellenvermittlung in Südweſtdeutſchland im Geſchäftsjahr 193435 liegen nun⸗ mehr vor. Die Berufsberatung wurde im vergangenen Be⸗ richtsjahr in Baden und Wüxkttemberg von etwa 43 000 männlichen und 24000 weiblichen Jugendlichen in Anſpruch genommen. Das bedeutet gemeſſen an den Ziffern des Vorjahres— eine Zunahme um 84 Prozent bei den h und um 48 Prozent bei den weiblichen Ju⸗ gendlichen. Von den männlichen Jugendlichen wurden etwa 18 000, von den weiblichen 5000 in Lehr⸗ und Anlernſtellen vermittelt; auch hier iſt gegenüber dem Vorjahre eine Zu⸗ nahme um 35 Prozent bezw. um 24 Proeznut zu verzeichnen. Außerdem wurden etwa 3000 männliche Schulentlaſſene ſo⸗ fort in Arbeit(Induſtriearbeit und Landwirtſchaft) gebracht. erner wurden Über 4000 weibliche Jugendliche teilweiſe der Induſrie(insbeſondere der Tertilinduſtrie, Schuhinduſtrie uſw.) und der Landwirtſchaft(Landhilfe), vor allem aber auch der Hauswirtſchaft zugeführt. Von den männlichen Lehrlingen wurden etwa 7300 in der Metallinduſtrie, 2000 im Nahrungsmittelgewerbe, 13000 im Baugewerbe und ebenſoviele in der Holzinduſtrie eingeſetzt; etwa 2500 männliche Jugendliche wurden in kauf⸗ männiſche Lehrſtellen vermittelt. Von den weiblichen Jugend⸗ lichen, die Lehr⸗ bezw. Anlernſtellen bekamen, wurden etwa 800 dem Bekleidungsgewerbe, etwa 500 der Metallinduſtrie und weit über 2500 den kaufmänniſchen Berufen zugeführt. Hinter dieſer Berufszuführung unſerer Jugend ſteckt tau⸗ ſendfache, verantwortungsvolle Kleinarbeit. Die Durchführung dieſer Arbeit war den Arbeitsämtern im vergangenen Jahre erleichtert, weil die Berufsberater und Berufsberaterinnen bei allen beteiligten Kreiſen, insbeſondere auch bei Indu⸗ ſtrie, Handel und Handwerk zunehmendem Verſtändnis für ihre bedeutungsvolle Aufgabe begegnet ſind. Mit Beginn des Herbſtes iſt die Berufsbera⸗ tung in eine neue Arbeitsperiode eingetreten. Schon hat wieder der Zuſtrom der Jugendlichen, die im Jahre 1936 die Schule verlaſſen, eingeſetzt. Die Arbeitsämter werden ſich mit allen Kräften für die reſtloſe Unterbringung all dieſer Jugendlichen einſetzen. Dies wird wiederum nur ge⸗ lingen, wenn die Betriebsführer im Handwerk Induſtrie und Handel die Arbeitsämter durch baldige Meldung möglichſt aller offenen Lehr⸗ und Anlernſtellen unterſtützen. Leiſtungsreſerven im Milchviehſtall Völlige Eigenerzeugung des Fettbedarfs Ziel der Erzeugungs⸗ ſchlacht. Angeſichts der gegenwärtigen Knappheit an Fetten ſind Darlegungen von beſonderer Bedeutung, die der Stabsleiter der Hauptabteilung II des Reichsnährſtandes, Dr. Krohn, in der„NS⸗Landpoſt“ über die deutſchen Leiſtungsreſerven im Milchviehſtall macht. Er geht davon aus, daß das zweite Jahr der Erzeugungsſchlacht bevorſteht, und daß im kommenden Winter die Beratung bis in den letzten Bauernhof hineingetragen werde. Nur ſo werde es gelingen, in kurzer Zeit die gewaltigen Ertragsreſerven zum Fließen zu bringen, die in etwa 60 bis 70 Prozent aller deutſchen Betriebe noch ruhten. Neckar Bote Mittwoch, 6. Nov. 1935 Eine der Hauptaufgaben der Erzeugungsſchlacht ſei die baldige Schließung der Eiweiß⸗, Fett⸗ und Faſer⸗ hücke n. Die ausreichende Gewinnung von Milch⸗ und Milch⸗ erzeugniſſen ſei dabei bedeutſam. Trotzdem der Wert der heimiſchen Erzeugung auf dieſen Gebieten rund 3 Milliarden Mark betrage, hätten wir noch immer einen jährlichen Ein⸗ fuhrbedarf von etwa 120 Millionen Mark an Butter und Käſe. Aufgabe der deutſchen Rinderhaltung ſei es daher, in den nächſten Jahren durch planvolle Ertrags- ſteigerung die noch fehlenden Mengen zu gewinnen. Der Durchſchnittsertrag der heute in Deutſchland Hrhandenen etwa 10 Millionen Kühe betrage rund 2400 Kilo Milch im Jahr. Bei den 1.1 Millionen Kühen aber, die zurzeit unter Leiſtungsprüfung ſtehen, ſtelle ſich die Jahresleiſtung auf rund 3700 Kilo Milch, alſo 1300 Kilo mehr als der Durch⸗ ſchnitt aller Kühe. Gelinge es uns, durch Aufklärung und geeignete organiſatoriſche Maßnahmen den Dur ch⸗ ſchnittsertrag nur um etwa 1 Kilo je Tag und Kuh zu ſteigern, ſo würde das einen jährlichen Mehrertrag von 2.7 Milliarden Kilo Milch oder rund 2 Millionen Zentner Butter im Werte von etwa 240 Millionen Mark, alſo doppelt ſo viel bedeuten, als wir heute an De⸗ viſen für Butter und Käſe benötigen. Dieſe Zahlen be⸗ deuteten keine theoretiſche Spielerei, ſondern zeigten ein Nahziel. 7b ͤvvbbbTbbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTTT RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 5.45 Die Fahne ruft, Choral, Wetter, Bauernfunk; 6 Gym⸗ naſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert JI; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Die Fahne ruft, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 7. November: 9 Der Kranke und ſeine Umgebung; 9.15 Sendepauſe; 10.15 Volksliedſingen; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Wilhelm Raabe und die Frauen; 16 Unterhaltungskonzert; 18.30 Vom Fleiſch und ſeiner Haltbarkeit, Hörbild; 18.45 Was wiſſen wir vom Vogelflug?; 19 Unter der Zeitfunklupe; 19.15 Die neuen Waffenträger der Nation, Funkfolge; 19.40 Funkbericht von den Vorbereitungen zum Reichs⸗ bauerntag in Goslar; 20.10 Mozart⸗Zyklus, erſter Abend; 21 Der gerechte Wang, Hörſpiel; 21.30 Dichtung des Reichs; 22.10 Finanzierung von Rundfunkgeräten; 22.20 Sport; 22.30 Spätabendmuſik. Freitag, 8. November: 9 Von der Geſchichte des Ta⸗ ſchentuches; 9.15 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekannt⸗ gabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchl. Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Muſik am Nach⸗ mittag; 18.30 Fliegerſcharen in der Hitlerjugend, Unterhal⸗ tung; 19 Zeitfunk; 19.10 13. offenes Liederſingen 1935; 19.30 Der Jäger aus Kurpfalz, allerlei Jagdliches aus Baden; 20.10 Gern gäb ich Glanz und Reichtum ee buntes Konzert; 21 Menſch ohne Heimat, Hörſpiel; 22 Reichs⸗ ſendungen. ‚ Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11 Werbekonzert; 11.35 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozial⸗ dienſt; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nach⸗ richten. Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei: Donnerstag, 7. November: 10 Sendepauſe; 10.15 Schul⸗ funk; 10.45 Sendepauſe; 15.15 Kinderfunk; 16 Konzert; 18.30 Launiger Leitfaden für Sprachfreunde; 18.40 Das aktuelle Buch; 19 Heimat im Weſten; 19.30 Volksmuſik; 20.10 Klaviermuſik; 20.45 Hummel, Hummel— Ahoi, luſtiger Alſterbummel; 22.15 Rundfunk; 22.25 Sport; 22.30 Spätabendmuſik. Freitag, 8. November: 8.30 Bauernfunk; 8.45 Sende⸗ pauſe; 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Bücherfunk; 15.30 Stephan Ludwig Roth, der Volksheld der Siebenbürger Sachſen; 15.15 Aus Ca Reuters Hanne Nüte; 16 Konzert; 18.30 Deutſcher Sozialismus im Aufbau der Nation; 19 Unterhaltungs⸗ konzert; 20.10 Fauſt⸗Sinfonie von Liſzt; 21.30 Der Kaiſer⸗ 155 Funkfolge; 22.20 Sportſchau der Woche; 23 Abend⸗ muſik. Samstag, 9. November: 10.15 Reichsſendung; 12 Zum 9. November, Lieder und Märſche der Bewegung; 13.15 Süddeutſche Tänze, buntes Potpourri; 15.15 Jugendfunkz; 16 Nachmittagskonzert; 18 Entlaubet iſt der Walde... Hei⸗ delberg als Auferſtehungsſtätte des deutſchen Volksliedes; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikro⸗ phon unterwegs; 18.40 Wochenſchau des Zeitfunks; 19 Eine Stunde Marſchmuſik; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Muſi⸗ kaliſche Feierſtunde; 22.30 Nachtkonzert. Der Tana⸗See, der pon 1 5 des ital. Konfliktes an im Mittelp tte abeſſiniſchen ereſſes ſteht Wohlfahrtsbriefmarken der deutschen Reichspoſt Gültig bis 50. Juni 1956 5 cb Unterhaltung und Wissen. Herbſtlied Von Friedrich von Sallet. Durch die Wälder ſtreif ich munter, Wenn der Wind die Stämme rüttelt Und mit Raſcheln bunt und bunker Blatt auf Blatt herunkerſchüttelt. Luſtig ſchreit' ich durchs Gefilde, Wo verdorrte Diſteln nicken; Denk' an Maienröslein milde Mit den morgenfriſchen Blicken. Nach dem Himmel ſchau' ich gerne, Wenn ihn Wolken ſchwarz bedecken; Denk' an kauſend liebe Sterne, Die dahinter ſich verſtecken. „Der Werbevers“ Von Paul Reinke. Eines Tages hielt ein ſchon klappriges Fahrzeug vor dem Hauſe Belmannſtraße 7. Einige wild ausſehende Burſchen, die bei wei⸗ tem alles andere als erfahrene Möbeltrans⸗ porteure waren, hatten trotzdem im Nu den Wagen leergemacht und alles mit einer behen⸗ den Firigkeit vier Treppen hinaufgetragen. Allerlei komiſchen Kram brachte der neue Mieter der Manſardenſtube mit. Einen unför⸗ migen Schreibtiſch, einen rieſigen alten Pol⸗ ſterſeſſel, deſſen Eingeweide herauskamen, und 1159 einige Utenſilien und Kiſten mit Bü⸗ chern, nochmals Büchern und eine Schreib⸗ maſchine. „Aha“, meinte Schlächtermeiſter Fandſchmitt, der den Einzug hinter ſeiner Fenſterſcheibe beobachtet hatte,„ein Literat“. „Was für ein Menſch?“ fragte ſeine acht⸗ zehnjährige Tochter Lenchen, deren Augen ſchöner ſind als die ſchönſte Wurſtbrühe des Meiſters. „Ja, mein Kind, paß auf, der neue Mie⸗ ter iſt beſtimmt ein Dichter, ich habe einen Blick für ſo etwas. Weißt du, ſo einer, der bis gegen Morgen Romane ſchreibt und Bu⸗ denzauber macht, keine Miete bezahlt, aber dafür umſo mehr den unter 5 wohnenden Mieter in ſeiner Ruhe ſtört. Morgens ſchla⸗ fen dann dieſe Leute bis in die Puppen. Frü⸗ her ſagte man Tunichtgut zu ſo etwas.“ Der Schlächtermeiſter ſollte in ſeiner Be⸗ hauptung recht behalten, denn am Nachmittag wußte es ſchon das ganze Haus: Oben in der Manſardenſtube wohnt ein Dichter. Herrn Fandſeſnitts Behauptung des Bu⸗ denzaubers wegen wurde am nächſten Mor⸗ ber von Fräulein Piſchke dahin ergänzt, daß r neue Mieter bis gegen Morgen auf ſei⸗ ner Schreibmaſchine gehämmert hatte.„Mir iſt, als habe die ganze Nacht jemand mit einem Hammer in meinem Gehirn herum⸗ geklopft, und dazu hat Pumpel kein Auge zugetan.“ Das war das Schlimmſte von allem, denn wenn Pumpel, Fräulein Piſchkes Dackel, nicht auf dem Poſten war, fühlte das das ganze Haus. Daher iſt das ganze Haus von vornherein gegen Herrn Otto Laubheim eingeſtellt, ſeine freundlichen Grüße bleiben un⸗ beantwortet. Das heißt, Fräulein Lenchen iſt die einzige, die Herrn Laubheims Grüße er⸗ widert, dieſes gibt unbedingt Zuverſicht und Vertrauen. Zumal Fräulein Lenchen das letzte Vier⸗ telpfund Wurſt Herrn Laubheims ein halbes ſchwer gemacht hat. Als er hinaus iſt, meint der Vater:„Len⸗ chen, war das nicht ſehr reichlich für den Herrn Dichter?“„Aber laß doch, Vati, er hat immer ſo traurige Augen und iſt immer 5 freundlich, und alle ſind gegen ihn.“ „Na ja, ich werde mir wegen dem Herrn Literaten nicht die Feindſchaft des ganzen Hauſes zuführen; wegen mir kann er ſeine Wurſt kaufen, wo er will.“ Lenchen weiß am beſten: Nicht dem Vati widerſprechen, alles mit der Mutti aus⸗ machen, und dann kommt doch am Ende alles, wie ſie wollen, und der Vati meint, er hat recht. „Ja“, meint etwas errötend Herr Laub⸗ heim,„den Schinken wollte ich ja gar nicht.“ „Na, den haben Sie doch geſtern ſchon it paßt Und da gerade niemand im Laden iſt, faßt er ſich Mut und bittet Lenchen für den Abend— und ſie ſagt„Ja“. Lenchen erzählt der Mukter alles, und dem Vater ſagt ſie, ſie ginge eben mal ins Kino. Obwohl das„Kino“ in den Anlagen der Stadt war, war es doch für beide der himm⸗ liſchſte Film, der für ſie ganz allein ablief. Er erzählt Lenchen von ſich, aufmerkſam hört ſie zu.„Wie machen Sie das? Verſe dichten Sie und ſchreiben Sie hernach an die Geſchäfte?“„Ja, und am anderen Tage gehe ich dann zu den Ladeninhabern, und je nachdem: entweder bekomme ich was, oder man gibt mir nichts.“ „Schön wars heut“, meint Lenchen, als ihr Herr Laubheim mit einem Gute⸗Nachtkuß a0 Wiederſehen wunſcht.„Wunderſchön“, ſag Lenchen noch einmal vor dem Einſchlafen. Am anderen Morgen prangt in grünumran⸗ deter Schrift an Schlächtermeiſter Fandſchmitts Schaufenſterſcheibe: 5 8 Fandſchmitts Wurſt⸗ und Fleiſchwaren Sind bekannt ſeit vielen Jahren.“ Gegen nichts iſt Herr Fandſchmitt mehr als gegen Reklame,„Der ſoll mir kommen, der Schmierfink; bei allen in der Umgegend hat er's verſucht, bei mir hat er kein Glück, ſelbſt ſoll er ſein Geſchriebenes wieder ab⸗ wiſchen. Der—“ Das andere ſind unverſtänd⸗ liche Schimpfworte. Ob es der Zufall ge⸗ wollt, am Abend überſteigt die Kaſſe die üblichen Einnahmen des Herrn Fandſchmitt. Am anderen Tage fanden einige Kunden Worte des Lobes wegen der netten Reklame am Fenſter. a „Na, ja, man müßte“, meint am Abend Herr Fandſchmitt,„ſo einen Spruch von Zeit zu Zeit erneuern— aber der Kerl läßt ſich ja nicht blicken. Wer es nur ſein mag?“ „Wer?“ meint Lenchen— da iſt ſie aber auch ſchon auf und davon. „So“, meint Herr Fandſchmitt zu dem etwas ängſtlich blickenden Herrn Laubheim, „alſo Sie—“„Aber“, wendet der ein,„für Sie ganz umſonſt, Herr Fandſchmitt.“ Lange blickt ihn der Meiſter an, dann ſagt er:„Am⸗ ſonſt iſt nichts— aber erſt eſſen Sie wohl mit uns zu Abend. Sie ſitzen wohl am lieb⸗ ſten neben Lenchen. Nicht wahr?“ s Wenn Herrn Schlächtermeiſter Fandſchmitt jemand wegen der ſo oft neuen Werbeverſe am Fenſter fragt, ſagt er:„Ja, wir haben ein zukünftiges Familienmitglied, das dichtet.“ And dann ſtrahlt Lenchen ſchöner als der ſchönſte Schweinebraten. Die Wette Von Harry Nitſch. Gerade als Hans⸗Karl⸗Franz, die Stim⸗ mungskanone des Palaſthotels, das ſilbern ſchimmernde Saxophon an ſeine Lippen hob, warf der neu eingetretene Kellner Müller Nummer Drei das Zeichen ſeiner Würde, die Serviette, unter den Tiſch. Daß an dieſem mit vielen Blumen und vielen Sektflaſchen geſchmückten Tiſch Generaldirektor Geheimer Kommerzienrat Erich Zinnkoferl mit ſeinen Damen ſaß, ſchien dieſer Serviette ſowohl wie dem Kellner gleichgültig zu ſein. Müller Num⸗ mer Drei wurde der junge Kellnet zwecks beſ⸗ ſerer Unterſcheidung von zwei Kollegen, die ebenfalls den ſeltenen Familiennamen Mül⸗ ler führten, genannt. Müller Nummer Drei trat an den Tiſch, den der Oberkellner höchſt eigenhändig bediente. An dieſem Tiſch ſaß, umgeben von einem Kranze eleganteſter Kava⸗ liere, Eva, Gräfin von Itzenblitz. Es war die ſchönſte, eleganteſte und kapriziöſeſte Dame jener Welt, in der man ſich nicht langweilt. Vor dieſer modernſten aller Evas machte Müller Nummer Drei eine tiefe Verbeugung. Das mußte auch der Neid dieſer Verbeugung laſſen: ſie war von einer Eleganz, eiſer läſ⸗ ſigen Vornehmheit und zugleich ſportlichen Ge⸗ wandtheit, d ſie unbeſorgt am Hofe des Kaiſers vo ganz dem Zeremo, i hätte dienen können. Müller Nummer Drei war überhaupt ein bildhübſcher Mann, und ſein Kellnerfrack ſaß ihm wie an⸗ gegoſſen. In dieſem Augenblick blieb die Weltge⸗ ſchichte und es blieben ſämtliche Uhren, ſowohl die anweſenden als auch die verſetzten, vor unſagbarem Entſetzen ſtehen. Man hörte die geſtärkte Hemdbruſt Müllers Nummer Drei leiſe und traumhaft kniſtern, ſo jäh war die Geſellſchaft im Palaſthotel verſtummt. Gräfin Eva aber? Sie ſchlug nicht ihr berühmtes, ſilbernes Spottlachen an, mit dem ſie einen mißliebigen oder ungeſchickten Kava⸗ lier für den Reſt ſeines armſelig gewordenen Lebens unmöglich zu machen pflegte. Noch weniger ſchlug ſie Müller Nummer Drei mit ihrer Handſchuhnummer 5 in's Geſicht. Die Gräfin zauberte vielmehr ihr bezauberndſtes Lächeln auf ihr reizendes Geſicht, erhob ſich mit der han eh Bewegung, die keine Schlange nachzuahmen verſtand, und legte ihre kleine, roſige Hand auf den Arm des glücklichen Kavaliers, der im gewöhnlichen Leben Auguſt Müller, im Palaſthotel aber Müller Nummer Drei, hieß. Dann jazzte die ſchöne Frau, immer noch das bezaubernde Lächeln anmutig um die ſchön geſchwungenen Lippen gelagert, unter Führung ihres neue⸗ ſten Kavaliers durch den ſtumm gewordenen Saal. Der Neid mußte es Müller Nummer Drei laſſen: er war ein Tänzer von unge⸗ wöhnlichen Qualitäten! Man hatte ſo etwas — in jeder Beziehung— noch nicht geſehen. Es ergab ſich ganz von ſelbſt, daß Gräfin Eva und Müller Nummer Drei ein Solo vor⸗ führen durften, wie einſt die Prinzeſſinnen auf den Hofbällen. Auf dem reizenden Geſicht der Gräfin aber ſtand deutlich der Triumph dar⸗ über geſchrieben, daß ſie der Welt mal wie⸗ der ein entzückendes Schnippchen geſchlagen, ein kapriziöſes Nüßchen zu knacken gegeben und der lieben, gehätſchelten Klatſchſucht neues Futter hingeworfen hatte. Als der unfrei⸗ willige Solotanz zu Ende, dankte Gräfin Eva ihrem Kavalier mit demſelben bezaubernden Lächeln, das die ganze Szene hindurch ihr Mündchen umſchwebt hatte. Zu Müller Nummer Drei aber ſchnaubte der Direktor, drohend wie der zürnende Zeus: „Sie verlaſſen ſofort den Saal, Müller Nummer Drei. Packen Sie unverzüglich Ihre Sachen und ſich ſelbſt. Wenn die Luft nach zehn Minuten nicht von Ihnen rein iſt, lernen Sie das Fliegen. Verſtanden?“ „Nein!“ entgegnete Müller Nummer Drei ſeelenruhig.„Ich verſtehe niemals, wenn man aufgeregt mit mir ſpricht.“ Bei dieſen Worten griff Müller Nummer Drei mit derſelben unnachahmlichen Eleganz, die er bei ſeiner Verbeugung und beim Tanzen entfaltet hatte, in die Taſche ſeiner Weſte, brachte ein Monokel hervor und klemmte es ins Auge. „Sind Sie verrückt geworden!“ ziſchte der Direktor.„Sie— Sie— Sie—— Menſch Sie!“ „Vielen Dank, daß Sie mich als Menſch äſtimieren, liebes Direktorchen“, ſagte Müller Nummer Drei und lächelte verbindlich.„Es iſt Ihre Rettung, ſonſt hätte ich Sie Knall und Fall entlaſſen.“ „Sie— Sie— Sie—!“ Der nach Luft ſchnappende Direktor konnte nicht weiterreden. Müller Nummer Drei aber ſchlug ſeinem Direktor jovial auf die Schulter und lachte: „Das Palaſthotel gehört mir. Ich habe es gekauft. Der Vertrag iſt unterzeichnet. Mor⸗ gen früh leiſte ich die ausbedungene Anzah⸗ lung: Eine Viertelmillion. Es iſt das Ergeb⸗ nis meiner ſoeben gewonnenen Wette.“ Der Direktor ſchnappte noch immer nach Luft. In dieſem Augenblick trat der junge Amerikaner Banderfield, der ſeit drei Mona⸗ ten die Millionen ſeines Vaters im Palaſt⸗ hotel kleinzumachen verſuchte, zu der Gruppe. Banderfield tippte dem Direktor auf die Stirn und ſagte: „Ves, uir ſein veruettet. Baron Axel Sag⸗ ſtröm haben geuinnt. Banderfield haben ver⸗ verloren. Sagſtröm ſein nämlich Baron, Aus Swedenland. uo man Streichhölzer macht. Baron Axel machen jedoch nur Streiche. Aber keine hölzernen. Er haben mit mir geuettet, daß er als Waiter, als Kellner, mit der an⸗ ſpruchsvollſten Schönheit vom Palaſthotel tan⸗ zen uerde. Uas er haben eben getun. Kom⸗ men Sie, Direktor, und nehmen Sie einen Drink mit uns. Einen Palaſt⸗Cocktail. Zu feiern der geuonnenen Uette.“ „Als der Zug abfuhr“ Von Paul Reinke. Als Margrit die Karte mit den ungelen⸗ ken Schriftzügen bekam, wußte ſie ſoforl, die Nachricht kam von der Mutter. Sie war etwas verwundert, zu ſo einer ungewöhnlichen Zeit eine Poſtkarte von der Mutter zu erhal⸗ ten, da ſie ſich ſonſt nur einmal monatlich einen Gruß übermittelten. Was konnte ſie der Mutter ſchon ſchreiben? Hier in der gro⸗ ßen Stadt Berlin brauſt das Leben gewaltig, das verſteht ſo eine alte Frau auf dem Dorf nicht. Sollte ſie ihr vom Tageslauf des Alltags berichten, ſie mit Sorgen erfüllen? Oder gar von dem Aerger mit Fred berich⸗ ten? Wer weiß, wie alles noch einmal kommt. Sie iſt ein Mädchen, jung, voll Hoffen und Sehnſucht auf das Glück. Tanztees und Mo⸗ denſchauen, ſo etwas intereſſiert doch eine alte Frau nicht. Alſo blieb es bei den monatlichen Kartengrüßen. And nun ſchrieb da auf einmal die Mut⸗ ter, ſie habe ſolche Sehnſucht nach ihr, ſie wolle einmal ſehen, wie es ihr gehe, wo ſie wohne, ſie habe es möglich gemacht,„wie wirſt Du Dich freuen, heute abend um acht Uhr komme ich an.“ N A m 10. November iſt wieder Eintopf on ag Der traditiongewordene Ein opfſorn ag wird an dieſem Tage in allen deutſchen Familien auf dem Mittagsliſch ſtehen und die Hausfrau im Bewußtſein deſſen, was ſie den Not⸗ leidenden unſeres Volkes ſchüldet, wird zur Kelle greifen, um ihrer Familie das beſ Eintopf und Kelle cheidene Mahl auszuteilen. 5 am Sonntag wieder zur Stelle! ie Hausfrau fiſſdet ſie zur Hand beim Opfermahl für Volk und Land. Um acht Uhr hat ſie ſich mit Fred dec redet, ſie kann ihn nicht mehr erreichen 0 abſagen. Sie kennt Fred. Und Berlin iſt groß und hell der Abend, und hell ſind die 5 Mädchenaugen. Fred fängt leicht Feuer. Veel leicht ein Grund für ihn, Schluß zu magen weil da auf einmal die Mutter eine fire Je bekommt, nach Berlin zu fahren. Sie häte ihr ja ein Bild ſchicken können, ſo eine ländlich Frau findet ſich ſchwer in Berlin zurecht, den Margrit. Ja, wenn die Leute alt werden Mit Ach und Krach erreicht Margrit de Zug, als er gerade in die Halle einfährt, Sie ſpäht.— Ach da.— Ja, ſo hat 0 ſichs gedacht, ihre Mutter, die einzige unn allen Reiſenden mit einem Pappkarton. Abe warum haſt du dir keinen Koffer geliehen! ſagt Margrit zu der alten Frau im hochſiteg, den ſchwarzen Hut. N Die Mutter will ſie an ſich ziehen.„Spi. ter, kommt jetzt“, ſagt Margrit. Wenn jemand aus dem Büro ſähe.„Ich trage das Paket“, meint die Frau ängſtlich.„i ſchon her“, meinte Margrit unwillig.„gz du für eine unmögliche Handtaſche haft.“ J. der erleuchteten Straßenbahn verſucht de Frau ihre Taſche zu verbergen. Verärgen ſchaut Margrit aus dem Fenſter. Wo mg Fred ſein? Wer weiß? Berlin ſſt gu Viele hundertmal ſo groß, wie das Dorf az dem die Mutter kommt. Ein Kiſſen gehe in vielen Tagen der Sehnſucht nach den Kind, trägt es die Tränen ihrer Einſamfeſ, Das bekommt die Reinemqachefrau, denkt Mah grit, das würde ja die ganze Couch unſchiy machen.„Dieſe Hausſchuh hab' ich dir sche als Kind geflochten,“ ſagt die Mutter und ſtellt ein paar Schuhe hin, wie ſie an lange Winterabenden viel Wärme ſpenden. Rot Sg fian mit halbhohem Abſatz, ſo liebt ſie Hals ſchuhe, aber wie ſoll das die Mutter wiſſen, And was ſo eine alte Frau nicht alk fragt.„Sag doch nicht immer Grethe, Mama, ſprich Margrit, das klingt beſſer —„Margrit“, ſagt etwas ſchwerfällig J Mutter,„dieſe Tage in deiner Nähe ſind mei ſchönſtes Glück.“ Sentimental werden die alten Menſches denkt Margrit. Keinen Abend iſt die Mute zu bewegen fortzugehen, immer will ſie it ihr zuſammenſitzen. Heut hat Margrit The, terkarten beſorgt. Geblendet vom Licht da Bühne iſt die Mutter, und am Abend meint ſie:„Am allerſchönſten iſt es mit dir alleiſ, Kind.“ Das beſte Stück der Saiſon, der Plat z zehn Mark, ja— ja, die Leute vom Dol und aus dieſer Atmoſphäre ſtammt ſie un auch, ſind die Gedanken Margrits. Dann kommt der Tag, an dem ſie die Mul ter zur Bahn bringt. Sie wird ſofort z Fred gehen, beflügeln ihre Gedanken de Schritt neben der Mutter. Als ſie ihr die Hand gibt, ſieht Marzi Tränen in den Augen der Mutter. Dann fah⸗ ren die Räder an:„And deine Puppe mt den Schlafaugen hab' ich vom Boden geholt und in die Sofaecke geſetzt, dann iſt it immer ſo als kämſt du gleich herein, wi damals Margrit mußte die Mutterhand loslaſſen die noch immer winkt, als der Bahnhof ſchoß nicht mehr ſichtbar iſt. Auf dem Weg durch die Sperre fühlt Mu, grit, was ſie alles verſäumt hat, der Mul zu ſagen. Und wie ſie langſam vom Bahnhof dur die lichterhelle Großſtadt geht, ſpürt ſie wie allein man ſein kann— wie ganz alleiſ ohne die Mutter! Rätſel⸗Etke Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel. Die in die waagerechten und ſenkrechten de der⸗Reihen einzutragenden Wörter ſind a den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Wörter der waagerechten Reihen ſind in den oberen, die der ſenkrechten in dem unten Teil des Bildes zu ſuchen. — Auflöſungen aus voriger Nummer. Umſtellungs⸗Rätſel: Delta en Salta Betti Linſe Alter Urban Erbſe Bohe Amſel Niſche Diner Daube Ekel Spar dz kan Znaim Eber Alma Nelke Schals Das blaue Baud des Neans. 8 Kapſel Nätſel: Kur Inn Rede Wee Ei Stil.— Kirmes. a N 55 „Sehen Sie mal dort ganz ſcherf erkennen Sie da einen feinen weißen Paul am Hortzont?“ „Nein.“ 5 5 „Das iſt der Brocken!“.