gef ch uolctupz n 5 pie 268 — * 128 461 uerunt on 11 Be ee ie 2 5 0 2 2 8 2 = . 5 * 2 2 S. 2 S7 85 in nun E == Bunbocmegqguvcg hot nel Pon an soch not D U e eee e „aueagemav aue ohn ac een usul sse uuns so Uſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte fl. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gunpprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto:„arlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 35, 1225 — 85. Jahrgang unter dem neuen Symbol Jelerliche Hiſſung der neuen Flagge und Vereidigung der kekrulen.— Ein Erlaß des Führers und Oberſten Befehls, habers der Wehrmacht. Berlin, 7. November. der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hut an die Soldaten der Wehrmacht zur Einführung der geuen Reichskriegsflagge folgenden Erlaß gerichtet: Soldaten der Wehrmacht! Mit dem heutigen Tage gebe ich der wieder⸗ erſtandenen Wehrmacht der allgemeinen Dienſt⸗ pflicht die neue Reichskriegsflagge. Das Hakenkreuz ſei Euch Symbol der Einheit und Reinheit der Nation, Sinnbild der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, Anter⸗ pfand der Freiheit und Stärke des Reiches. Das Eiſerne Kreuz ſoll Euch mahnen an die einzigartige Tradition der alten Wehrmacht, an die Tugenden, die ſie beſeelten, an das Vor⸗ bild, das ſie Euch gab. Den Reichsfarben Schwarz⸗weiß⸗rot ſeid ihr verpflichtet zu treuem Dienſt im Leben und im Sterben. Der Flagge zu folgen, ſei Euer Stolz. Die bisherige Reichskriegsflagge wird in Ehren eingezogen. Ich behalte mir vor, ſie an beſonderen Gedenktagen ſetzen zu laſſen. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht. Adolf Hitler. Das Hoheitsabzeichen des Reichs Das Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 122 veröffentlicht fol⸗ gende Verordnung des Führers über das Hoheitszeichen des Reichs: „um der Einheit von Partei und Staat auch in ihren Sinnbildern Ausdruck zu verleihen, beſtimme ich: Arkikel 1. Das Reich führt als Sinnbild ſeiner Hoheit das Hoheitsabzeichen der NS DAP. Artikel 2. Die Hoheitszeichen der Wehrmacht bleiben unberührt. Arkikel 3. Die Bekanntmachung, betreffend das Reichs. wappen und den Keichsadler vom 11. November 1919 (Ach Bl. S. 1877) wird aufgehoben. Artikel 4. Der Reichsminiſter des Innern erläßt im Einvernehmen mii dem Stellvertreter des Führers die zur Ausführung des Arkikels 1 erforderlichen Vorſchriften.“ Die erſten Flaggenhiſſungen Auf dem Reichskriegsminiſterium. Auf dem Reichskriegsminiſterium erfolgte um 8 Uhr früh die Hiſſung der neuen Reichskriegsflagge. Auf der Kanalſeite der Straße und auf der gegenüberliegenden Seite des Lützowufers hatten ſich zu dieſem Ereignis viele Menſchen angeſammelt. Aus Fenſtern und Balkonen ſchau⸗ len und warteten viele auf das Hiſſen der Flagge. Lang⸗ ſam ſteigt pünktlich um 8 Uhr die neue Reichskriegsflagge an drei hohen Maſten empor. Die wartende Menge ver⸗ harrt im deutſchen Gruß und geht dann auseinander. Auf dem Gebäude in der Bendlerſtraße wurde eben⸗ falls die Reichskriegsflagge gehißt. Auf dem Reichsluftfahrtminiſterium In der Reichshauptſtadt war mit einer beſonderen Feierlichkeit verbunden die Hiſſung der Flagge auf dem Gebäude des Reichsluftfahrtminiſteriums in der Behren⸗ ſtraße. Um 7,45 Uhr marſchierte eine Ehrenkompagnie des dagdgeſchwaders Richthofen mit Muſik auf. Punkt 8 Uhr gab der Kompagnieführer das Kommando: „Achtung! Präfentiert das Gewehr! Heißt Flaggen!“ Unter den Klängen des Präſentiermarſches wurden 10 auf dem Dach des Hauſes an zwei ſeitlichen Maſten ie Keichskriegsflagge langſam vorgeheißt. Am mittleren aft ging gleſchzeikſg das Kommandozeichen des Reichsmi⸗ niſters der Lufkfahrf und Aberbefeblshabers der Luftwaffe hoch. Ehrfurchts voll! de die dem feierlſchen Schau⸗ ſpiel beiwocnten 5 Generalleutnant Milch brachte anſchließend ein Sieg 900 auf Führer, Volk und Vaterland aus. Das Lied der eutſchen und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloſſen ſich an der orbeimarſch der Ehrenkompagnie unter den Klängen des adenweiler Marſches beendete den feierlichen Akt. Feierliche Vereidigung Im Potsdamer Luſtgarten, wo die langen Kerle Fried⸗ ich Wilhelms II. und die Elite der ganzen deutſchen Ar⸗ nee paradierten, ſind am Morgen des 7 November etwa 4000 Rekruten aufmarſchiert Vor der Mitte des Marſtalls iſt, flankiert von Gewehr⸗ und Trommelpyramiden. Freitag, den 8. November 193 e der Alkartiſch mit großen Kerzenleuchtern in einem Hain von Lorbeerbäumen und weißen Aſtern er⸗ richtet. Hinter ihm ſtehen die Schulen, HJ, Jungvolk, BDM, die Schüler der Nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalt in ihren braunen Uniformen, ſteht in dichten Reihen bis zum Marſtall hin die Bevölkerung. Die geſchloſſenen Gliederun⸗ gen der Bewegung und die Abordnungen der Soldatenver⸗ bände haben mit ihren Fahnen auf dem linken Flügel der Truppen Aufſtellung genommen. Zu beiden Seiten des Al⸗ tars ſind die Plätze für die Ehrengäſte, die Offt⸗ ziere und Beamten der alten Wehrmacht, die im Parade⸗ anzug erſchienen ſind, die Schwerkriegsverletzten und Vete⸗ ranen freigehalten. Die Mitte des Platzes nimmt ein hoher weißer Fahnenmaſt ein. Eine Viertelſtunde vor Beginn des feierlichen Aktes marſchierte die Fahnenkompagnie vor der Rampe des Stadtſchloſſes auf. Dann erſchien der Reichs⸗ kriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberſt von Blomberg, der die Front der Truppen und der Formationen abſchritt. Der Kommandeur der 23. Diviſion, Generalmajor Bu ſch gab darauf den Erlaß des Führers über die Reichs⸗ kriegsflagge bekannt, um mit dem von allen mit größter Spannung erwarteten Kommando: „Heißt Flagge!“ den Befehl zum Aufziehen des neuen Symbols der jungen deutſchen Wehrmacht zu geben. Die neue Flagge geht hoch Unter dem Donner der Salukbatterien und dem feierli⸗ chen Geläut der Potsdamer Kirchenglocken ſtieg unker den Klängen des Präſentiermarſches langſam die Reichskriegs⸗ flagge empor, von allen mit erhobener Rechten begrüßt. „Treu zum Eide in Not und Tod“ Die feierliche Vereidigung wurde durch einen Feld⸗ gottesdienſt eingeleitet, bei dem Wehrkreispfarrer Dr. Schütz an die Rekruten eine vom beſten ſoldatiſchen Geiſt getragene Anſprache richtete. Er ermahnte die jungen Angehörigen der Wehrmacht, in Not und Tod kreu zu ihrem Eide zu fkehen, ſich lieber in Skücke hauen zu laſſen, als zum Feigling und ehrloſen Verräter zu werden. Die zwei Millionen Kreuze auf den Gräbern der Gefallenen ſeien heute ihre Mahner. Der Kommandeur der 23. Diviſion wies auf die denkwürdige Stunde hin, in der die erſten Wehr⸗ pflichtigen des Dritten Reiches den Eid auf den Oberſten Befehlshaber und Führer Adolf Hitler ablegen. Er er⸗ mahnte ſie, ſich würdig des Vermächtniſſes ihrer Väter zu zeigen und dem Führer getreu bis in den Tod zu folgen. Dann hoben die 4000 Rekruten die rechte Hand zum Schwur und ſprachen Wort für Wort die Eidesformel nach, während von der nahen Garniſonkirche im gleichen Augenblick das Glockenſpiel„Ueb' immer Treu' und Red⸗ lichkeit“ mahnte. In Spandau Der Hiſſung der neuen Reichskriegsflagge und der Ver⸗ eidigung der Rekruten des Standortes Spandau auf dem Exerzierplatz in Ruhleben wohnte der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie von Fritſch, bei. Punkt 8 Uhr erſchien der Oberbefehlshaber des Hee⸗ res, begleitet von Generaloberſt von Seeckt. Nachdem der Kommandeur des Regiments den Erlaß des Führers verleſen hatte, ſtieg unter dem Donner der Geſchütze das neue Ehrenzeichen der Wehrmacht am Maſt empor. Mit den Worten: „Schwörk Ihr, meine jungen Soldaten, Treue dem Mann, der Deutſchland geeint und wieder frei ge⸗ macht hal leitete der Kommandeur die feierliche Vereidigung ein, die ſodann erfolgte. Die beiden Hymnen klangen 4 und im Paradeſchritt unter Vorantritt der alten Regimentsfahnen zogen die Formationen an dem Oberbefehlshaber des Hee⸗ res vorüber. Bei der Kriegsmarine Für die geſamte Wehrmacht im Standort Kiel, die Kriegsmarine und Luftwaffe, fand um 8 Uhr auf dem Exer⸗ zierplatz in Kiel⸗Wik die feierliche Hiſſung der neuen Kriegs⸗ flagge von den Augen einer großen Volksmenge ſtatt. Das neue Tuch mit dem weithin leuchtenden Hakenkreuz wurde während der Flaggenparade nicht nur auf dem Exerzierplatz, ſondern gleichzeitigauf allen Kriegsſchiffen im Ha⸗ fen, ſowie auf den Dienſt⸗ und Wohngebäuden der Wehr⸗ macht gehißt. 5 Nach der Flaggenparade verlas der Kommandierende Admiral der Marineſtation der Oſtſee, Vizeadmiral Albrecht, vor den 4100 Mann, die angetreten waren, den Flaggenerlaß des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht. Anſchließend ſprachen die Marineſtationspfarret beider Konfeſſionen. Es folgte die feierliche Vereidigung der Rekruten. 5 Im Neichskriegshafen Wilhelmshaven fand die Hiſſung der neuen Reichskriegsflagge an mehreren Stellen mit einer militäriſchen Feier ſtatt. Auf den Schiffen und auf einigen Dienſtgebäuden der Kriegsmarine war ſie mit einer Flaggenparade verbunden. Die auf Auslandsreiſe befindlichen Kreuzer„Karls⸗ ruhe“ und„Emden“ ſowie die beiden Panzerſchiffe „Deutſchland“ und„Admiral Scheer“ ſetzten Don⸗ nerstag morgen 8 Uhr mit der Flaggenparade gleichfalls wie die Schiffe der Flotte in der Heimat erſtmalig die neue Reichskriegsflagge⸗ Nr. 262 N Auch die Neichsdienſtflagge gehißt Ansprache Dr. Fricks. Auch die neue Keichsdienſtflagge, die im Zeichen der Einheit von Partei und Staat in der linken oberen Ecke der Hakenkreuzflagge das Hoheitszeichen krägt, iſt am Don⸗ nerstag zum erſtenmal feierlich geſetzt worden. Seit 11 Uhr vormiktags weht ſie auf dem Gebäude des Reichs und preu⸗ ßiſchen Miniſteriums des Innern am Königsplatz in Ber⸗ lin. Die feierliche Hiſſung war mit einer Anſprache des Reichs und preußiſchen Innenminiſters Dr. Frick verbun⸗ den. Der Miniſter ſchritt zunächſt die Front der Ehren⸗ hundertſchaft der Schutzpolizei und der ſämtlichen Beamten und Angeſtellten des Miniſteriums ab. Dann ertönte bei präſentiertem Karabiner das Kommando zum Hiſſen der Flagge, die darauf unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches auf den vier Ecktürmen des Gebäudes bei ſtrahlen⸗ dem Sonnenſchein hochging. In der Anſprache führte Reichsminiſter Dr. Frick u. a. folgendes aus: Heute vor 17 Jahren wurde die alte, ruhmreiche, in tauſend Schlachten ſiegge⸗ krönte ſchwarzweißrote Fahne von Landes⸗ und Volksver⸗ rätern, Deſerkeuren, Marxiſten und Juden heruntergeholt und in den Schmutz gezogen. Nach 15 Jahren der Schmach und Schande und des unentwegten heroiſchen Ringens um die Seele des deutſchen Volkes hat unſer Führer Adolf Hitler dieſe Farben in neuer Geſtalt, in dem Zeichen des uralten germaniſchen Sonnenrades, wieder zu Ehren ge⸗ bracht. Die neue Flagge ſoll uns und vor allem den deukſchen Beamten in dieſer feierlichen Slunde eine Mahnung ſein, in demſelben Kampfgeiſt, in dem Adolf Hitler in all dieſen Jahren die Fahne vorangetragen und zum Siege geführt hat, wofterz: in Treue zum Führer und Volk.“ N 2 eee eee eee Jeut 0 ind die Ganftſonen Hen und die Hamonen Kein deutſcher Schritt in Genf. Berlin, 8. November. Ausländiſche Jeitungen haben Nachrichten über eine Demarche des deukſchen Konſuls in Genf bei einem hohen Völkerbundsbeamten gebracht. Dieſe Nachrichten ſind unzu⸗ treffend. Eine ſolche Demarche hat nicht ſtattgefunden. Der deutſche Standpunkt in Bezug auf Deutſchlands Neufrali⸗ käl und Nichtbeteiligung an den Sanktionen iſt bekannt und hat ſich in keiner Veiſe geändert. Sollte ſich eine die eigenen inneren deut ⸗ ſchen Wirtſchaftsintereſſen bedrohende außergewöhnliche Ausfuhrſteigerung beſtimmter Rohſtoffe oder Lebensmittel bemerkbar machen, wird die Reichsregie⸗ rung dies durch geeignete Maßnahmen verhindern. Alle gegenteiligen Behauptungen der ausländiſchen Preſſe ſind unzutreffend. Im übrigen hat die Reichsregierung ſofork nach Beginn des italieniſch-abeſſiniſchen Konflikts— alſo längſi vor den bekannten Maßnahmen des Völkerbundes— die Ausfuhr 705 Kriegsgerät und Munition nach beiden Staaten ver⸗ oken. Deutſchlands einwandfreie Haltung Unter der Ueberſchrift„Deutſchland und die Sanktig⸗ nen“ ſchreibt die„Deutſch Diplomatiſch⸗politiſche Korreſpon⸗ denz“ u. a.: „Im merkwürdigen Gegenſatz zu der einwandfreien neu⸗ tralen Haltung, die Deutſchland gegenüber dem italienſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt eingenommen hat, iſt die deutſche Po⸗ litik in dieſem Punkt im Ausland vielfach das Obfſekt eines Rätſelratens, ja ſogar von Verdächtigungen geweſen, die ebenſo überflüſſig wie unverſtändlich waren. Denn ſeit Beginn dieſes Deutſchland nicht berührenden und von ihm nicht zu verantwortenden Skreitfalles haf die deutſche Politik in ihrer Logik und Ankadeligkeit abſolut klar dageſtanden, und gegenüber dieſer aller Welt bekannten wohltuenden Klarheif der deutſchen Politik war es deshalb 7955 gewiß nicht angebracht, dahinter ein Fragezeichen zu etzen. Nicht in der Rolle des Kriegsgewinnlers Daß Deutſchland keine Veranlaſſung hat, ſich dem in Genf beſchloſſenen Verfahren anzuſchließen, iſt nur die Konſequenz aus ſeiner Nichtzugehörigkeit zu dem Genfer Gremium. In Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen ſei⸗ ner Friedenspolitik muß Deutſchland andererſeits aber auch alles ablehnen, was es in Widerſpruch zu ſeinem un⸗ bedingten Friedenswillen bringen und zur Erſchwerung der Situation beitragen könnte. Aus dieſen Erwägungen heraus lehnt Deutſchland für ſeinen Teil auch die Rolle des Kriegsgewinnlers als unvereinbar mit einer verantwortungsbewußten und von der Sorge um den Frieden beſtimmten Politik ab. Es kann andererſeits aber auch nicht zulaſſen, das Opfer mittelbarer oder unmittelbarer Rückwirkungen zu werden, mit denen es nichts zu tun hat und die außerhalb ſeiner Verantwortung liegen. Daß Deutſchland darauf bedacht ſein muß, ſeine normale Wirtſchaftsbetä tagung nach allen Seiten aufrecht zu erhalten und andererſeits den eigenen Bedarf an Verbrauchsgütern ſicherzuſtellen, iſt ein Beſtreben, das dieſen Grundfätzen keinerlei Abbruch tut und mit Rückſicht auf die Sicherſtellung der deutſ en Lebensbedürfniſſe und Lebensnotwendigkeiten unumgäng⸗ lich iſt. 4 10 15 7 5 405 Vom Opfergang zum Siegeszug München im Zeichen des 9. November. München, 8. November, Mit dem Eintreffen der Leibſtandarte Adolf Hitler am Donnerstag ſtellte ſich München in ſeinem Straßenbild be⸗ reits auf die großen Ereigniſſe des 8. und 9. November um. Der Hauptbahnhof trägt reichen Flaggen und Lorbeer— ſchmuck. In der Stadt wird eifrig an der Ausſchmückung der Straßen zwiſchen dem Bürgerbräukeller, dem Siegester und dem Königsplatz gearbeitet. Vom hiſtoriſchen Bü gerbräukeller bis zur Feldherrnhalle iſt der Straßenſchmuck auf den Geganken des O pferganges im Jahre 1923 abgeſtimmt. Auf beiden Seiten der Straßen und Plätze erheben ſich dunkelrot umkleidete Pylo⸗ nen, die mit goldenen Lettern die Inſchrift„Der letzte Appell“ und den Namen je eines der nationalſozialiſtiſchen Blutzeugen aus den Jahren der Kampfzeit tragen. Ueber die Straße ſpannen ſich in größeren Abſätzen dunkelrote Tücher mit goldenem Hakenkreuz und liegenden Runenzei⸗ chen. Ueber der Reſidenzſtraße iſt am Mahn ma l, alſo an der Stelle, wo vor 12 Jahren die 16 Getreuen Adolf Hit⸗ lers ihr Leben hingaben, ein ſchwarzes Fahnentuch mit goldenem Hakenkreuz und gleichfalls mit den Runenzeichen gezogen Dunkelrote Vorhänge verkleiden das gegenüber dem Mahnmal liegende Wachlokal und die Front der Reſidenz bis zum Hofgarten. In der Feldherrnhalle ſelbſt ragen die Pylonen auf, die dem Gedenken der Toten vom 9. November 1923 gewidmet ſind. Die Rückſeite der Feldherrnhalle trägt dunkelrote Tuchverkleidung. Die Häuſer am und um den Odeonsplatz haben ſich in ihrem Schmuck dem ernſtfeierlichen Bild, das die Straßen des Opfergan⸗ ges bieten, angepaßt. Von der Briennerſtraße an ändert ſich das Bild. Von nun an verſinnbildlicht der Weg den Aufſtieg und den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, für den jene Helden ihr Herzblut vergoſſen haben. Als Zeichen ſieg⸗ haften Lebens leuchten jetzt zu beiden Seiten des Straßen⸗ zuges die Farben der Bewegung. Schon ſind an den Stra⸗ ßenſeiten niedere Holzgeſtelle errichtet, die am 9. November die Tauſenden von Fahnen aufnehmen werden. Auf dem Karolinenplatz wird der Fahnenwald ſich nicht nur um das äußere Rund ziehen, ſondern auch den mächtigen Obeliſk in der Platzmitte umſäumen. Reges Leben herrſchte ſchon am Donnerstag nachmittag im Braunen Haus und auf den Straßen und Plätzen. Am Freitag werden zahlreiche Sonderzüge viele Tauſende nach München bringen als Sendboten der Millio- nen Volksgenoſſen, deren Herz in dieſen Tagen in der Hauptſtadt der Bewegung ſchlägt. Flaggen heraus am 9. November! Der Reichsminiſter des Innern gibt Folgendes bekannt: Aus Anlaß der Aeberführung der Helden es 9. No— vember 1923 in die Feldherrnhalle und Ehrentempel in München flaggen die ſtaaklichen und kommunalen Berwal⸗ kungen, Anfkalten und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaf⸗ ken, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich am 9. November, in München außerdem am 8. November, und zwar Bolli ma ſt. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu flaggen. Berlin. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt Oktober auf 102,8(1913 gleich 100). Sie iſt gegenüber dem Vormonat(102,3) um 0,5 ge⸗ ſtiegen. Berlin. Das Reichsluftfahrtminiſterium hat zur Vermei⸗ dung von Störungen der Feierlichkeiten am 9. November den Luftraum über der Stadt München als Flugſperrgebiet erklärt. ö Athen. General Kondylis wendet ſich in einer ſcharfen Erklärung gegen die Beſtrebungen der republikaniſchen Par⸗ teiführer, die auf die Bildung einer Koalitionsregierung hinarbeiten, an der ſie beteiligt ſein wollen. ber lehte Junker von Rolhenbutg Roman von Paul Hain. Nachdruck verboten 16 Da trat Frau Mechthild heran. Am Gott, Jörg— Graf Siegbert— ich hörte eben—“ Jörg nickte ernſt. „Ich hätt' es nicht gedacht, hochwürdigſte Frau.“ „Nehmt mich mit, morgen, Jörg. Meine Zeit hier iſt ebenfalls um. Der Urlaub, den mir der Biſchof gewährte, geht ſowieſo zu Ende. Und unter Eueren Schutz, Jörg—“ Kaiſer Wenzel lächelte. „Aber gewiß, Frau Aebtiſſin. Sie haben ja einen Weg. And es macht ſich gut, wenn die beiden, die als Feinde zu mir beſtellt waren, nun gemeinſam, verſöhnt, 55 Heimreiſe antreten. Junker Jörg wird es zufrieden ein—“ Am liebſten hätte der nein geſagt. Allein mit ſeinem Troß wäre er ſchneller vorwärts gekommen. Eine wilde, ſtürmiſche Sehnſucht war in ihm. Nach der Barg, nach dem Grabe des Vaters— nach vielem andern noch, nach Bärbele vor allem! Aber jetzt konnte er der Aebtiſſin ihre Bitte nicht gut abſchlagen, da der Kaiſer ſelbſt ſie befür⸗ wortete. 5 „Selbſtverſtändlich, hochwürdigſte Frau,“ „Wenn Euch mein Schutz gut genug iſt—“ ch hab Euch verkannt, Jörg— ich geſtehe es frei⸗ mütig ein. und— Graf Siegberts Tod— löſcht jeden Reſt von Gegenſätzlichkeit zwiſchen uns aus. Ihr, Herr Kaiſer— wollet mich für heute abend entſchuldigen! Mir ſteht der Sinn nicht mehr nach weltlicher unterhaltung— nach dieſer Botſchaft, Jörg— Ihr geleitet mich wohl nach Hauſe?“ Der nickte ſtill. „ Wenzel ging mit don beiden bis hinaus vor den „Gute itte Frau Aebtiſſin— es war mir eine Freude, Euch eine Zeitlang bei mir zu Gaſte gehabt zu haben! And wir beide, Junker 59 5 werden uns— hoffe ich— recht bald wiederſehen. eiſen Sie unter dem Schutze der hei⸗ ligen Maria—“ jagte er. England und Aegypten Kein dauernder Floktenſtützpunkt in Alexandrien. London, 8. November. Wie Reuter aus Kairo meldet, hat das engliſche Aus⸗ wärtige Amt der ägyptiſchen Regierung durch den Geſand⸗ ten in London beſtimmte Verſicherungen in Verbindung mit der gegenwärtigen internationalen Lage abgegeben. In einer in Kairo hierüber veröffentlichten amtlichen Mitteilung heißt es, daß England niemals daran gedacht habe, ſich die gegenwärkigen Amſtände zunutze zu machen, um den Status Aegyptens zu ändern und insbeſondere niemals mit dem Gedanken geſpielt habe, in Alexandrien einen Flottenſtützvunkt zu errichten. Sobald der italieniſch⸗ abeſſiniſche Streikfall erledigt ſei, würden ſämkliche britiſchen kriegsſchiffe von Alexandrien zurückgezogen. .* Abbruch der Sportbeziehungen Zwiſchen Italien und den Sanktions-Ländern. Rom, 8. November. Die ſporklichen Beziehungen Italiens mit den Sank⸗ kionsländern dürfen bereits als abgebrochen betrachtet werden. Auf Anordnung des Parteiſekretärs Starace fand in Rom eine Sitzung des Vorſtandes der C. O. N. J. ſtatt, in der alle Turn und Sporkorganiſakionen Italiens zu- e ſind, um den enkſprechenden Beſchluß zu aſſen. Inzwiſchen hat Parteiſekretär Starace bereits die Teil⸗ nahme Italiens an den Ende dieſer Woche in Paris auszu⸗— tragenden Europameiſterſchaften im Gewichts⸗ heben unterſagt. Auch im Renn port zeigen ſich be⸗ reits die erſten Auswirkungen der Sühnemaßnahmen ge⸗ gen Italien. Auf der ennbahn in Rom werden ſeit Mitt⸗ woch die amtlichen Programme oh ne Verwendung irgend⸗ welcher engliſcher Sportbezeichnungen her⸗ ausgegeben, die durch italieniſche Worte erſetzt werden. In Mailand iſt das alljährlich ſtattfindende Rennen um den Preis für das beſte eingeführte Rennpferd abgeſagt worden. 5 Braſilien macht nicht mit Es behält ſich ſeine Handlungsfreiheit vor. Genf, 8. November. Der braſilianiſche Generalkonſul in Genf hat dem Prä⸗ ſidenten der Sanktionskonferenz eine telegraphiſch einge⸗ troffene Note ſeiner Regierung übermittelt, in der es heißt: „Da Braſilien dem Völkerbund nicht angehört, wünſcht es nicht, an den von ihm gegenwärtig getroffenen Maß⸗ nahmen keilzunehmen und behält ſich ſeine Handlungsfrei⸗ heit vor, um bei jeder Evenkualität ſo zu handeln, wie es ſeine Inkereſſen, ſeine inkernakionalen Verpflichtungen und die von jeher für feine auswärkige Politik maßgebenden Grundſätze nahelegen werden.“ Der Kampf um Makalle Noch nicht beſetzt, aber eingeſchloſſen. Asmara, 7. November. Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DNB meldet: a Der Ring um die Stadt Makalle ſchließt ſich immer mehr. Die Abteilung des Oberſten Marrone beſetzte am Donnerstag den wichtigen Karawanenplatz Agula, der als Knotenpunkt für den Verkehr nach dem Inneren Abeſſi⸗ niens von beſonderer Bedeutung iſt. Man rechnei ferner da⸗ mit, daß im Laufe des Tages die Eingeborenen-Truppen der Gruppe Pirzio Biroli Maſſobo, nördlich von Makalle, beſetzten. während die Truppen der Gruppe Santini Mai Makden erreichen dürften. Es handell ſich dabei um zwei hochgelegene Ortſchaften, die die Stadt Makalle beherrſchen. Mit der Einnahme von Makalle ſelbſt iſt nach den neueſten, von der Froni vorliegenden Meldungen Freitag oder Samstag zu rechnen. Entgegen den Erwartungen muß an⸗ enommen werden, daß die Einnahme nicht ganz ohne Aannpf vor ſich gehen dürfte, da der Negus den abeſſini⸗ chen Truppen neuerdings die Weiſung gegeben haben ſoll, ie Skadt zu verteidigen. Ueber den Kampf bei dem Berg Gundi in der Gegend von Hauſien liegen Einzelheiten noch nicht vor. Es ſcheint ſich aber um einen Ue berfall abeſſinſ ſcher Freiſchärler aut eine Eingeborenen⸗Patroulle die unter Führung italieniſcher Offiziere ſtand, gehandel zu haben. Die Italiener gingen mit blanker Waff vor und warfen den Gegner zurück, deſſen Verluſte nicht he kannt ſind. 5 Der italieniſche Heeresbericht Das Propagandaminiſterium gibt am Donner einer amtlichen Mitteilung Nr. 39 das neueſte Telegram General de Bonos bekannt, das Folgendes berichtet: 5 Ir e Morgendämmerung des 7. November iſt der Vormarſch auf der ganzen Front wie der aufgenon⸗ men worden. Das Eingeborenenarmeekorps hat nach Erkin. dungsmärſchen ſtarken Widerſtand feindlicher Truppen. anſammlungen, die ſich auf dem Berge Gundi in der Gegend von Cheralta eingeniſtet hatten, überwunden. Die Abeſſi⸗ nier haben beträchtliche Verluſte erlitten. Auf unſeret Seite ſind zwei Offiziere verwundet, zwer Eingeborenenunter⸗ offiziere gefallen und zehn Askaris verwundet. Das zweite Armeekorps hat das bedeutende Gebiet von Selaklaka öff von Akſum erreicht. Im öſtlichen Tigre⸗Gebiet ſind weitere Unterwerfungen von Eingeborenen zu verzeichnen. An. der Somalifront wurden die militäriſchen Operationen fort⸗ geſetzt. Die Flugwaffe hat fortgeſetzte und wirkſame Ver bindungs⸗ und Erkundungsfküge vollführt.“ An zuſtändiger Stelle in Rom werden die Nachrichten dementiert, nach denen Flug⸗ Stag ig Abeſſiniſcher Bericht Aus Addis Abeba wird gemeldet: Die Kämpfe un Makalle dauern an. Es heißt, daß die abeſſiniſchen Truppen erhebliche Fortſchritte gemacht haben. Die Stat ſelbſt befindet ſich immer noch in den Händen der Aheſſinier, die ihre Anternehmungen hauptſächlich des Nachts durchführen. Die Armeen des Ras Seyoum und des Be fehlshabers im Nordweſten, Ras Kaſſa, haben bislang nicht in die Kämpfe eingegriffen. Auch am Webi Schebeli dauern die Kämpfe an. Die Abeſſinier, die ſich befehlsgemäß langſam zurückziehen, ſollen drei Angriffe der Italiener zurückgewieſen haben. Mit dem Flugzeug im Arwald Erſter Bericht der deutſchen Amazonas⸗Expedition. Rio de Janeiro, 6. Nov. Beim Deutſchen Nachrichten, büro in Rio de Janeiro iſt folgender aus Gurupa(Stag Para) datierter drahtlicher Bericht von der deutſchen Ama⸗ zonas⸗Expedition eingetroffen: „Nach einem Fluge dem unteren Amazonas aufwärkg zu den Stromgebieten des Jary und des Paru haben der deutſche Forſchungsreiſende und Sportflieger Schulz⸗ Kampfhenkel und Gerd Kahle eine Reihe Erkün⸗ dungsflüge über den Urwäldern dieſer nördlichen Zuflüſſe, in die ſie zu zoologiſchen Unterſuchungen mit Gepäckbooten eindringen wollen, erfolgreich durchgeführt. Eine ſtändige Gefährdung des kleinen Expeditionsflug. zeuges bildet das zahlloſe Treibholz der Waldflüſſe. Die Bootserpedition wird in Kürze in den als ſehr ſtromſchnel. lenreich feſtgeſtellten, bisher unerforſchten Mittellauf dez Jary eindringen.“ Schmugglertragödie im Schneeſturm Mailand, 6. Nov. Drei Schmuggler wurden bei der Ueberſchreitung der öſterreichiſch-⸗italieniſchen Grenze in der Nähe der Siegerland⸗Hütte im Gebiete der Oetztaler Alpen von einem heftigen Schneeſturm überraſcht. Es war ihnen unmöglich, ihren Weg fortzuſetzen. Nach ſtundenlangen Be— mühungen, aus dem ſchweren Schneegeſtöber herauszuhm⸗ men, blieben ſie erſchöpft liegen, wobei zwei von ihnen den Erfrierungstod erlitten Dem dritten gelang es, das Tal a1 erreichen; alle drei waren den Grenzwächtern ſchon ſeit längerer Zeit wegen ihres gewerbsmäßigen Schmuggels von Tabak, Sacharin und anderen Waren bekannt. Militär flugzeugabſturz in Frankreich— 5 Tote Paris, S. Nov. Ein Militärflugzeug mit fünf Inſaſſen ſtürzte am Donnerstag nachmittag bei Montpellier dus un⸗ bekannten Gründen ab. Sämtliche Inſaſſen fanden den Tod. Das Flugzeug gehörte zur Flugbaſis Toulouſe. Sie fuhren im Wagen durch den ſternenklaren Abend, dem Hauſe des Kanzlers zu. Jeder mit ſeinen eigenen Ge⸗ danken beſchäftigt. Jörg dachte mit heißer Inbrunſt an Bärbele. Wie mußte auch ſte dieſer plötzliche Tod ſeines Vaters getroffen haben. Er kannte ſie ja ſo gut. Und wie würde ſie ihn herbeiſehnen! Bärbele, ſüßes Bärbele! Ich hatte gehofft, der Vater würde uns doch noch ſeinen Segen geben— denn im tiefſten Herzen war er mir doch nicht ſo gram, wie er tat. 9715 muß ich dich doppelt lieb haben! Bärbele, ſüßes Bär⸗ ele! Die Aebtiſſin aber, die ſtill in ihrer Ecke ſaß, als wäre ſie noch immer tief ergriffen, dachte: „Das ging leichter, als ich es glaubte. Der Zufall war mir günſtig. Junker Jörg— wir werden eine intereſſante Reiſe machen, an die Ihr lange denken werdet. Eure Spottworte von damals— ich habe ſie nicht vergeſſen. Oh — ich bin eine empfindliche Frau, Junker Jörg. Ihr hät⸗ tet das bedenken ſollen. Aber wem nicht zu raten iſt, iſt nicht zu helfen.“ Zwölftes Kapitel. Der Notarius Riedinger ſchüttelte erregt den Kopf. Das weißliche ſpärliche Haar um ſeine Stirn war verwirrt— ſo oft war er ſich ſchon mit den Händen hindurch gefahren. „And ich könnte beſchwören, Herr Graf, daß der Herr Vater ſelig ein neues Teſtament—“ „Zum Teufel, Herr Notarius— das habt Ihr mir ſchon neulich geſagt und habt Euch eine geſchlagene Stunde in meines Vaters Zimmer allein aufgehalten. Dieſes Teſtament dort i ſt das letzte. Es iſt klipp und klar! And danach bin ich allein der Erbe, und mein Bruder Jörg iſt arm wie eine Kirchenmaus. Kommt mir doch nicht mit ſolchen Dingen, gerade heute, da ich zum Schutzherrn Rothenburgs ausgerufen werde.“ g Riedinger ſtreckte ſich. „Ja— deshalb mußte ich gerade heute noch einmal E 1 ſelbſt habe das Teſtament unterſchrieben, das. Ihr Vater ſelig auf ſeinem Krankenbett noch verfaßt hat fiir das Junker Jörg zum Herrn von Rothenburg be⸗ ſtimmte—“ „Ihr ſeid wahnſinnig, Riedinger—“ r Walter von Levetzing war bleich. In ſeinen Augen blitzte es unſtet. Wollte ihm dieſer Riedinger im letzten Augenblick noch Schwierigkeiten machen? „Das Teſtament muß gefunden werden, Herr Graf! Mein Gewiſſen verlangt es. Es iſt— geſtohlen worden— „Niedinger, nun iſt's genug! Mag ſein, daß mein Vater in ſeiner Krankheit noch andere Verfügungen getroffen hat— e: wechſelte leider ſehr oft ſeine Meinungen über meinen Bruder. Aber— wenn dem ſo iſt— ſo iſt es auch ebenſogut möglich, daß er dieſen„Nachtrag“, von dem Ihr sprecht, ſelbſt wieder vernichtet hat!“ „Im—“ 5 „Es iſt eine Dreiſtigkeit von Euch, hier von Diebſtahl zu ſprechen! Beweiſe, Herr Notarius, Beweiſe! Hütet Eure Zunge, ſag' ich Euch, Ihr könntet ſie Euch allzu leicht ver⸗ brennen. Ich hab' keine Luſt, mich länger mit dem Nota⸗ rius Riedinger zu ſtreiten. Nun geht! Es iſt Zeit für mich, daß ich mich vorbereite für die feierliche Einführung im Rathauſe—“ Niedinger krampfte die Fäuſte zuſammen. Das kalte, höhniſche Geſicht Walter von Levetzings war ihm zuwider. „Herr Graf— beim Andenken Ihres Vaters, ich ſchwöre—“ Graf Walter biß die Zähne in die Lippen. Sein Blick bekam etwas Grauſam⸗Starres. „Riedinger— ein Wort noch von Euch— und ich rufe die Wache. Mein Burgverlies iſt kein angenehmer Auf⸗ enthalt, ſag' ich Euch. Wählet!“ a Der Notar trat zurück. Sein Geficht war regungslos. Kalt ruhte ſein Blick eine Weile auf dem bleichen Geſicht des Grafen. Dann ver⸗ neigte er ſich ſtumm. Und ging. Kein Wort ſagte er mehr. Die Tür klappte hart hinter ihm zu.— Die furchtbare Spannung in des Grafen Geſicht löſte ſich. Finſter ſah er auf die Tür. „Vor dem muß man ſich hüten,“ murmelte er.— SR — 1 tunter⸗ zweite öͤſtlich itete n. N. 1 fort⸗ Ver⸗ richten lug⸗ t Wur⸗ en. fe un rüppen Stadt ſinie, achts 5 Be⸗ nicht l. Die ſollen us dem badischen CLaud (0 Offenburg.(Verſchobene Verkaufsſitzung) die urſprünglich für 8. November angeſetzte Verkaufsſitzung iir das diesjährige Sandblatt aus dem ſüdbadiſchen Anbau⸗ gebiet(Karlsruhe bis Freiburg) iſt auf Freitag, den 22. govember, verſchoben worden, da verſchiedenes Sandblatt, das etwas ſpäter geerntet wurde, noch nicht vollends bind⸗ kif und auch der Ablauf der Witterung in den letzten 14 Tagen hierfür nicht förderlich war. 0 Freiburg.(Zuchthaus für Heiratsſchwind⸗ let) Der wiederholt vorbeſtrafte Richard Scherle aus Pfaf⸗ zanweiler hatte ſich wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und lliterſchlagung zu verantworten. Er hatte ſich von einer Hausangeſtellken unter der falſchen Vorſpiegelung, daß er ö deren Sparkaſſenbuch mit a ushändigen r 5 ein Auftrag abgehobene Arallrengelber fur ſich und verfſetzte vezw. verkaufte ihm zur Aufbewahrung übergebene Kleider⸗ und Wäſcheſtücke, ſo⸗ vie Wertgegenſtände im Werte von 285 Mark. Außerdem leß er ſich von einer Haustochter den Betrag von 15 Mark leihen und einen Ring, den er zurückzugeben verſprach, aber verſetzte. Bei der Verſetzung des Ringes gab er einen fachen Namen an und trug ſich mit dieſem in das An⸗ kaufsbuch ein.— Das Schöffengericht verurteilte ihn zu 1 ahr 8 Monaten Gefängnis und einer Geldſtrafe von 500 Mark, ſowie 3 Jahre Ehrverluſt. Die Geldſtrafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Freiburg.(Zu Tode gedrückt.) Ein Hilfs⸗ arbeiter wurde im Hofe des Keſſelhauſes der Neuen Klinik bei dem Verſuch, zwei Traktoren näher zuſammenzukoppeln, zuiſchen beiden Anhängern zu Tode gedrückt. Freiburg.(Sicherungsverwahrung.) Friedrich Haas aus Waldkirch hatte ſich vor dem Schöffengericht Fteiburg zu verantworten, weil er in angetrunkenem Zu⸗ ande ruheſtörenden Lärm verübte und einem Polizeibeam⸗ ten, der ihn feſtnehmen wollte, Widerſtand leiſtete. Da der Angeklagte wegen des gleichen Deliktes ſchon vorbeſtraft iſt, verurteilte ihn das Gericht zu 1 Jahr Zuchthaus und ver⸗ fügte zugleich die Sicherungsverwahrung. (-) Waldshut.(Straßen verlegung.) An der Strecke Waldshut— Tiengen wurde bereits mit den Vor⸗ arbeiten zur teilweiſen Verlegung der Straße begonnen. Die Straße ſoll zwiſchen den Lonza⸗Werken und der Schlücht⸗ brücke nach Norden verlegt werden, womit die S⸗Kurve bei der Straßenabzweigung nach Kadelburg verſchwindet. () Achdorf.(Das neue Wappen der verei⸗ nigten Talgemeind en.) Die einſtigen Talgemeinden 91 911 Ueberachern, Aſelfingen, Eſchach und Opferdingen ſind mit der Gemeinde Achdorf zuſammengelegt worden. Am nunmehr dieſe Vereinigung der Talgemeinden geſchichtlich feſtzuhalten, wurde ein neues Gemeindewappen geſchaffen. Der Entwurf ſtammt vom Generallandesarchiv in Karlsruhe. Die Aus⸗ führung lag in den Händen von Kunſtmaler Schroedt⸗ Hauſenvorwald. Das Wappen iſt in den Farben blau, weiß und grün gehalten. Im blauen Feld findet ſich der St. Blaſianiſche Hirſch, deſſen Bedeutung auf die frül⸗ here Geſchichte zurückgeht, wo bekanntlich ſämtliche Gemeinden St. Blaſien zugehörten. Im weiß⸗grünen Feld findet ſich ein ſtämmiger Baum vor, den die Gemeinden bisher im Wappen führten. Inbetriebnahme der Bahnüberführung Donaueſchingen. N Donaueſchingen, 7. Nov. Die feierliche Uebergabe det Bahnüberführung am Bahnhof Donaueſchingen fand in An⸗ weſenheit des badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler ſtatt. die Straßen der Stadt ſowie die Ueberführung ſelbſt trügen reichen Flaggenſchmuck. Vor der Brücke hatten Ehren⸗ ſtirme der nationalſozialiſtiſchen Formationen Aufſtellung genommen. Eine große Menſchenmenge wohnte der Feier bei, die von der Bataillonskapelle Donaueſchingen mit dem Aufzug der Zünfte aus„Meiſterſinger“ eröffnet wurde. Als Vertreter der Reichsbahndirektion Karlsruhe gab Dr. Schachmayer einen geſchichtlichen Rückblick über die Ent⸗ ſtehung der Brücke. Schon fahrzehntelang habe man den Plan des Baues einer ſolchen Brücke erwogen. Miniſterpräſident Köhler führte dann in einer kur⸗ zen Anſprache u. a. aus: Wir ſtehen vor einem Werk, das, im geſamten geſehen, wohl etwas Kleines darſtellt, für die Stadt Donaueſchingen aber ein gewaltiges Werk bedeutet. Denn mit dieſer Brücke wurde ein Uebelſtand beſeitigt, der ſhon längſt hätte verſchwinden müſſen. Allein dem heutigen Staat blieb es überlaſſen, dieſes Werk zu ſchaffen, auf das man jahrzehntelang gewartet habe. Er freue ſich, daß es der Wunſch der Stadt Donaueſchingen ſei, dieſer Brücke u Namen unſerers Führers zu geben. — Aus den Nachbarlaͤndern 30. Südamerikafahrt des„Graf Zeppelin“ Poſtdienſt zwiſchen Braſilien und Afrika. Friedrichshafen, 7. Nov. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat Donnerstag unter Führung von Kapitän Lehmann ſeine letzte diesjährige Ausreiſe von Friedrichshafen nach Pernam⸗ buco und Rio de Janeiro angetreten. Auch auf dieſer Reiſe, der 50. Südamerikafahrt, ſind wieder ſämtliche Kabinen an Bord voll beſetzt, ein Zeichen für die ſtändig wachſende Be⸗ liebtheit der Zeppelinreiſen. i Von Pernambuco aus wird das Luftſchiff einen Monat lang zum erſten Male einen reinen Poſtdienſt ohne Fahr⸗ gäſte und Fracht zwiſchen Braſilien und Afrika unterhalten, um dadurch eine Ueberholung der beiden Lufthanſa⸗Flugzeug⸗ 1„Weſtfalen“ und„Schwabenland“ zu ermög⸗ lichen. 5 Ludwigshafen a. Rh.(Tödlicher Verkehrs⸗ unfall.) In der Mundenheimerſtraße wurde ein acht Jahre. alter Volksſchüler beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem ſtadteinwärtsfahrenden Perſonenkraftwagen er⸗ faßt und auf die Straße geſchleudert. Der Kraftwagen⸗ führer, der im letzten Augenblick den Unfall verhüten wollte, geriet dadurch auf die linke Fahrbahn, wo er einen Rad⸗ fahrer anfuhr und ebenfalls zu Boden warf. Der Radfah⸗ rer und der Knabe wurden hierbei ſchwer verletzt und mußten in das Krankenhaus verbracht werden. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Der Radfahrer iſt in der Nacht zum Donnerstag ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen.* Offenbach.(Im Keller eingeſchloſſen.) Als abends eine Hausangeſtellte, die von einer Veranſtaltung heimkam, die Haustür aufſchließen wollte, hörte ſie lautes Klopfen im Keller. Das Mädchen lief auf die Straße zu⸗ rück und rief zwei Männer herbei, um den Einbrecher feſt⸗ zunehmen. Beim Aufſchließen des Kellers entdeckte man, daß der vermeintliche Einbrecher ein 17jähriger Schloſſer⸗ lehrling war, der während ſeiner Arbeit im Keller am Nachmittag von dem weggehenden Hausbeſitzer aus Ver⸗ ſehen eingeſchloſſen worden war. Worms.(Faſſadenkletterer und Erpreſſer) In einer Juninacht gelang es einer Polizeiſtreife, einen Faſſadenkletterer„mitten in der Arbeit“ feſtzunehmen. Auf einem Balkon, auf dem er kurz vorher halt gemacht hatte, fand man auch einen Erpreſſerbrief, an die Adreſſe eines 76jährigen Mannes gerichtet. Der Faſſadenkletterer, ein 22jähriger Vorbeſtrafter von Worms, und ſein 26jähriger Kumpan, der die Erpreſſerbriefe ſonſt überbrachte, hatten ſich jetzt vor der Mainzer Strafkammer zu verantworten. Der erſte wurde zu 3 Jahren Gefängnis und 4 Jahren Ehrverluſt, der zweite zu einem Jahr Gefängnis und 2 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Lauterbach.(Gendarmerie faßt einen ſchweren Jungen.) Aus parkenden Autos waren Ge⸗ genſtände geſtohlen worden. Der Verdacht richtete ſich auf einen als Landhelfer in Blitzenrod beſchäftigt geweſenen jungen Mann aus München⸗Gladbach, der nach ſeiner Ver⸗ haftung und anfänglichem Leugnen die beiden Diebſtähle zugab. Bei der Durchſuchung ſeiner Sachen fand man Ein⸗ brecherwerkzeuge und Autoſchlüſſel, ſo daß man glaubt, daß man es mit einem„ſchweren Jungen“ zu tun hat. Gottesläſterung durch Cheiſtusbild⸗Fälſchung. Nürnberg, 7. Nov. Die Polizeidirektion Nürnberg⸗Fürth teilt mit:„Die Polizeidirektion Nürnberg⸗Fürth hat den Ludwig Schaumann in Haft genommen, weil er auf einer photographiſchen Reproduktion des bekannten Chriſtusbildes „Laſſet die Kindlein zu mir kommen“ den Kopf Chriſti in eine widerliche und abſtoßende Judenfratze umretuſchiert und dieſes Bild dann als Poſtkarte verſchickt hat. Gegen Schau⸗ mann, der bereits im Jahre 1932 aus der NSDAP aus⸗ ſchied und ſchon mehrfach eine feindſelige Haltung gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat gezeigt hat, iſt ein Straſver⸗ fahren wegen Gottesläſterung eingeleitet worden.“ Vorſtand einer Metzgergenoſſenſchaft in Schutzhaft. Die Gaubetriebsgemeinſchaft Handwerk in Würzburg teilt mit: Der Vorſtand der Metzgergenoſſenſchaft und ehe⸗ malige Stadtrat der BV, Troſt, hat widerrechtlicherweiſe große Mengen Fleiſch und Fett für ſich zurückgehalten und ſein Amt bei der Zuteilung der einzelnen Fleiſchrationen an die Metzgermeiſter weikgehend mißbraucht. Bei einer plötzlichen Kontrolle durch die politiſche Polizei wurde dieſe Tatſache feſtgeſtellt und Troſt hierauf in Schutzhaft ge⸗ nommen. Ein zweiter Fall Tetzner mord und Verſicherungsbetrug.— Die Leiche im Dickicht. Erfurt, 8. November. Vor dem Schwurgericht in Rudolſtadt begann am Don⸗ nerstag der Prozeß gegen den des Mordes und Verſiche⸗ rungsbetruges angeklagten 43jährigen verheirateten Hein⸗ rich Alberding aus Fulda. Alberding ſoll der Mörder eines etwa 21 bis 30 Jahre alken Mannes ſein, deſſen zerſtückelte Leiche am 23. Auguſt 1928 in einem dichten Anterholz in der Umgebung van Saal⸗ feld gefunden wurde. Nach den bei der Leiche gefundenen halbverkohlten Pa⸗ pieren mußte man damals annehmen, daß Alberding, der ſeit Anfang 1928 ſpurlos verſchwunden war, tatſächlich das Opfer eines beſtialiſchen Mordes geworden ſei. Die Kri⸗ minalpolizei in Fulda hatte übrigens im Februar 1928 von Alberding einen Brief erhalten mit der Mitteilung, daß er von zwei ehemaligen Prozeßgegnern gefangen gehalten werde und ſich auf ſeinen letzten Gang gefaßt machen müſſe. Auch hatte man in einem Aermel des angeblich toten Al⸗ berding einen Brief gefunden, in dem Alberding„ſich auf ſeinen bevorſtehenden gewaltſamen Tod“ vorzubereiten angab Bald jedoch richtete ſich der Verdacht der Täterſchaft gegen den verſchwundenen erding Man hatte ermittelt, daß der Bermißte kurz vor ſeinem Berſchwinden ſeine Familie im Falle ſeines Todes mit 60 000 Mark bei zwei Gothaer Geſellſchaften verſichert halte. Das Geld iſt jedoch nicht ausgezahlt worden. Der nunmehr ſteckbrieflich geſuchte Alberding blieb jahrelang verſchwun⸗ den. Am 18. Juni 1934 endlich konnte man ihn in Fulda auf der Straße e als er im Begriff war, nach 8 als ſechs Jahren wieder zu ſeiner Familie zurückzu⸗ en. Zu Beginn der Beweisaufnahme verlangte der Ange⸗ klagte ſeine ſofortige Freilaſſung, da er den Mord nicht begangen habe. Die wirklichen Mörder kenne er, ihre Namen könne er jedoch nur dann mitteilen, wenn man ihm und ſeiner Familie die nötige Sicherheit gegen die ihn bedrohenden Mörder gebe. Als das Gericht den Antrag ab⸗ lehnte, behauptete der Angeklagte, die Mörder ſeien drei Geſchwiſter namens Goſſow aus Dropatſchow, die ent⸗ weder ins Ausland gegangen ſeien oder unter falſchen Na⸗ men noch in Deutſchland leben müßten. Wo dieſer Ort liegt, konnte ſelbſt der Angeklagte nicht angeben, und auch in keinem Atlas findet man dieſen Namen. Ausführlich äußerte ſich dann der Angeklagte über die Dinge, die ihn in die Mordgeſchichte verwickelt hätten. Auf der Bahnfahrt zwiſchen Fulda und Frankfurt a. M. habe er ſ ein junges Mädchen kennengelernt, das ſeinen Bräutigam, der es treulos verlaſſen hätte, er⸗ ſchoſſen habe. Dieſem jungen Mädchen habe er zur Vertu⸗ ſchung des Verbrechens,„da er ſowieſo auswandern wollte“, angeboten, ſeine, Alberdings Kleider, mit denen des toten Bräutigams auszutauſchen. Nach anfänglichem Sträuben wäre das Mädchen, nachdem Alberding ihr 300 Mark ange⸗ boten habe, darauf eingegangen. Alberding iſt ſchon früher häufig mit den Geſetzen in Streit geraten. Um ſich das für ſeine Auswanderung nach Amerika notwendige Geld zu verſchaffen, hat er Wech⸗ ſel gefälſcht. Auf die Frage des Gerichtsvorſitzenden, der ihn übrigens als eine abſolute Verbrechernatur bezeich⸗ nete, wo Alberding ſich denn ſo lange verborgen hätte, gab der Angeklagte an, daß er in ſeiner Fuldaer Wohnung geweſen ſei. Wenn die Polizei kam, habe er ſich immer hinter dem Küchenherd verſteckt. Todesbrtei gegen Mutter und Tochter Trier, 7. November Nach zweieinhalb Tagen verurteilte das Schwurgericht die 50jährige Ehefrau Schuh wegen Mordes in drei Fällen dreimal zum Tode und ihre 25jährige Tochter Anng wegen Mordes in einem Falle zum Tode und wegen Kindestökung in zwei Fällen zu fünf Jahren ſechs Monaten Juchthaus. Das Gericht befürwortete im Falle der Tochter die Amwand⸗ lung der Todesſtrafe in eine angemeſſene Freiheitsſtrafe. Bei der Urteilsverkündung brach Frau Schuh zuſammen, ſo daß die Bekanntgabe der Urteilsbegründung ausgeſetzt werden mußte. Beide Frauen hatten in den Jahren 1929, 1933 und 1935 die von der Anna Schuh unehelich geborenen Kinder ums Leben gebracht. Auf Anraten der Mutter ließ die Toch⸗ ter das erſte Kind nach der Geburt verhungern, indem ſie dem Kinde keine Nahrung mehr gab. In den beiden ande⸗ ren Fällen hatte die Mutler die Kinder ihrer Tochter gleich nach der Geburt in der Jauchegrube ertränkt. Bei einer Durchſuchung im Jahre 1935 fand man noch in der Jauche⸗ grube die Reſte der beiden Kindesleichen vor. dank ihrer echten Miſchung! Wir verwandten auf die APPELT- Mi- schung besondere Sorgfalt, deren Ergeb- nis in der geschmacklichen Ausgeglichen- heit echt bulgorisch · mocedonischer Pro- venienzen liegt. Diese Mischung verleiht der AppEll einen Wert, den jeder oucher nach dem ersten Zug erkennen wird. MARTIN SeINCNUA tete A. G ZicHxETENTFABRIE SER e kalk d FPadoler. liste: K WondesCwostomat omnefttt 8 bee duch Stonniol. ibcht bülganch macedonbth packung. Lolcale uud cliau . Erſte Karnevalsvorzeichen in Mannheim. Die Nähe des 11. 11., an dem in traditioneller Weiſe der Auftakt für den Faſching des kommenden Jahres erfolgt, gab der führen⸗ den Mannheimer Karnevalsgeſellſchaft„Feuerio“ Veranlaſ⸗ ſung, einige Pläne zu enthüllen, die für den Karneval 1936 feſtgelegt worden ſind. Von beſonderer Bedeutung iſt die Tatſache, daß mit Mainz und Wiesbaden ein Abkommen ge⸗ troffen wurde, das Mannheim in die ſogen.„Rheinſtrom⸗ propaganda“ einbezieht. Weiterhin wurde feſtgelegt, daß ſich die Termine der Großveranſtaltungen der drei Städte nicht überſchneiden, ſo daß ein Austauſch der Kräfte möglich iſt. Um die Mittel für einen Karnevalszug zuſammenzube⸗ kommen, werden Ehrenmützen mit Stern verſchickt, für die mindeſtens 11.11 Mark zu zahlen ſind und deren Beſitzer dann freien Zutritt zu allen Großveranſtaltungen haben. U Wegen Amtsunterſchlagung verurteilt. Der 34 Jahre alte Guſtav Krämer aus Schriesheim unterſchlug in ſeiner amtlichen Eigenſchaft von Mai bis Juli ds. Is. 341 Mark, die er von Schriesheimer Einwohnern an Bürgerſteuer uſw. vereinnahmte. Sein Einkommen war immerhin ſo bemeſſen, daß er hätte auskommen können. Um die Unterſchlagung zu verdecken, fälſchte er die Belege. Die Große Strafkammer verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr abzüglich zwei Monate Anterſuchungshaft. „Knorzebach⸗Abend“. Familie Knorzebach iſt wieder da. Zu einem„Großen heiteren Abend“ am Samstag, den 16. November, abends 8 Uhr, iſt die Familie Knorze⸗ bach wieder in Seckenheim im„Schlöſſel“. Drei Stunden Lachen am laufenden Band wird dieſer Abend vermitteln. Und ein ganz neues Programm wickelt ſich ab, ſodaß jeder Volksgenoſſe ſich den„Großen heiteren Abend“ nicht zu entgehen laſſen braucht. Außer den vom Rundfunk bekannten Knorzebach⸗Darſtellern Fritz Fegbeutel, Lene Kammuf und Georg Wagner kommen noch weitere erſt⸗ klaſſige Künſtler mit. Unter anderm: Friedel Gruber, die man die„Pfälzer Nachtigall“ nennt. Mit ihrem jugendlichen Koloratur⸗Sopran wird ſich in die Herzen der Seckenheimer ſingen. Ferner treten persönlich auf: Solton und Gerdy, in einer großen Lachnummer, die Solo⸗ tänzerin Poldi Dolly aus Wien. Hein Prym, der luſtige Seemann, Dan Hobbs als alrobatiſcher Trick⸗Tänzer und George, in ſeinen Reifen⸗ und Fangſpielen von erſtaunlicher Virtuoſität. Alles in allem, ein Abend den wir alle mit Freuden aufnehmen werden. Alſo ſchnell Karten beſorgen. 5 Wetterbericht Der öſtliche Hochdruck hat an Einfluß gewonnen und das Barometer wieder zum Steigen gebracht. Für Freitag und Samstag iſt immer noch zeitweilig bedecktes, aber vor⸗ wiegend trockenes Wetter zu erwarten. Das Geſetz über Arbeitsvermittlung Einheitliche Leitung und ſtraffe Zuſammenfaſſung. Eine nachhaltige Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ſetzt die planmäßige Lenkung des Arbeitseinſatzes und damit die einheitliche Leitung der Arbeitsvermittlung, der Berufsbera⸗ tung und der Lehrſtellenvermittlung voraus. Nachdem am J. November ds. Is. bereits die Arbeitsvermittlungseinrich⸗ tungen der Deutſchen Arbeitsfront im Wege der Vereinbarung in die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung eingegliedert worden ſind, wird jetzt durch ein in der letzten Nummer des Reichsgeſetzblattes ver⸗ öffentlichtes Geſetz die geſamte Arbeits vermittlung, Berufs⸗ beratung und Lehrſtellenvermittlung außerhalb der Reichs⸗ anſtalt unter der Aufſicht und Leitung des Präſidenten der Reichsanſtalt ſtraff zuſammengefaßt. Nicht gewerbsmäßige Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung wird künftig nur noch auf Grund beſonderen Auftrages und nach den Weiſungen des Präſi⸗ denten der Reichsanſtalt betrieben werden dürfen. Die ge⸗ werbsmäßige Arbeitsvermittlung, die im gleichen be⸗ ſchränkten Amfange wie bisher zugelaſſen bleiben ſoll, wird ebenfalls der verſchärften Aufſicht und den Weiſungen des Präſidenten unterworfen werden. Das Geſetz tritt am 1. De⸗ zember 1935 in Kraft. Bis dahin werden auch die Durch⸗ führungsvorſchriften vorliegen, denen die Regelung der Ein⸗ zelheiten vorbehalten worden iſt. — Reklameſchilder in alten Städten. Vielfach ſind da⸗ durch Schwierigkeiten bei der Durchführung des Außenan⸗ ſchlages entſtanden, daß die Polizeibehörden in manchen Orten die Anbringung von Außenanſchlägen und insbeſondere Markenſchildern grundſätzlich unterſagten. Im Einvernehmen mit dem Reichs- und preußiſchen Arbeitsminiſter wendet ſich der Werberat der deutſchen Wirtſchaft gegen eine ſolche Unterbindung des Außenanſchlages. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß in alten Städten mit kultureller Vergangenheit die An⸗ bringung von Außenanſchlägen keinesfalls dazu führen dürfe, die wertvollen baugeſchichtlichen Eigenheiten zu beeinträch⸗ tigen. Andererſeits ſei es aber ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß in dieſen Städten der Außenanſchlag allgemein nicht auch für ſolche Bezirke unterſagt werden ſollte, in denen dadurch keine Beeinträchtigung baugeſchichtlicher Denkmäler zu be⸗ fürchten ſei. Es bedeute eine Ueberſpannung der an ſich berechtigten Beſtrebungen zum Schutze von kulturgeſchichtlich und ſtädtebaulich beſonders wertvollen Ortſchaften, wenn in unbegründeter Weiſe jegliche Wirtſchaftswerbung durch Außen⸗ anſchlag unterbunden werde. — Exweiterte Geltungsdauer für Sonntagsrückfahrkarten zum Winterſport. Am die Sonntagsrückfahrkarten den Be⸗ dürfniſſen des Winterſportverkehrs anzupaſſen, wird die Gel⸗ tungsdauer der im Bezirk der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe nach den Winterſportbahnhöfen zur Ausgabe kommen⸗ den Sonntagsrückfahrkarten bis Ende März 1936 wie folgt erweitert: a) von Samstag, 0 Uhr, bis längſtens Montag, 24 Uhr(Antritt der Rückfahrt); b) von Fall zu Fall nach Anordnung der Reichsbahndirektion anläßlich beſonderer Win⸗ terſportveranſtaltungen von Freitag, 12 Uhr, bis längſten Montag, 24 Uhr(Antritt der Rückfahrt). Die Vergünſtign gen erſtrecken ſich nur auf bereits aufliegende Sonntags til, fahrkarten; Blankokarten werden nicht ausgegeben. Gabel. karten dürfen nur zur Fahrt nach einem Winterſportbahnhof benutzt werden. Als Winterſportbahnhöfe gelten: Athen Altglashütten⸗Falkau, Baden⸗Baden Stadt, Badenweiler Bad Griesbach, Bad Peterstal, Bärental, Baiershronp Bonndorf, Bühl, Eberbach, Elzach, Freiburg Hbf., Forbach Gausbach, Freudenſtadt Hbf., Furtwangeß, Hattingen, Hei⸗ delberg Hbf., Herrenalb, Hinterzarten, Höllſteig, Hornberg Kandern, Lenzkirch, Neuſtadt, Oberbühlertal, Oppenau, Otten. höfen, Peterzell⸗Königsfeld, Poſthalde, Raumünzach St Georgen, Schauinsland, Schluchſee, Schönau, Schönmünach Seebrugg, Titiſee, Triberg, Todtnau, Untermünſtertal Vit lingen, Waldkirch, Wehr, Wildbad und Zell. 5 —— 31 Millionen Autobahnen⸗Tagewerke Erfolgreiche Durchführung des gigantiſchen Werkes. In Durchführung des gigantiſchen Werkes der Reichs autobahnen, die nach ihrer Fertigſtellung ganz Deutſchland durchziehen und alle Mittelpunkte der Induſtrie, des Han⸗ dels und der Kultur miteinander verbinden werden, ſind bereits gewaltige Leiſtungen vollbracht worden. 3180 Kilo⸗ meter Autobahnen ſind zum Bau freigegeben worden und 1700 Kilometer davon ſind bereits im Bau. Annähernd 110 Kilometer konnten bisher dem Verkehr übergeben werden. Bereits über 31 Millionen Tagewerke ſind abgeleiſtet wor⸗ den. Für 620 Millionen Mark wurden Aufträge vergeben, Die Arbeitsleiſtung kann man im übrigen aber an fol⸗ genden Arbeitsgattungen feſtſtellen: Es mußten bisher 25 Millionen Quadratmeter Bodenfläche gerodet und 85 Mil⸗ lionen Kubikmeter Erdmaſſen bewegt werden. Für die Brülk⸗ ken brauchte man 1,5 Millionen Kubikmeter Beton und etwa 50 000 Tonnen beſte Stahlkonſtruktionen. An Fahrbahn⸗ decken der Autobahnen ſind bisher 4600 000 Quadratmeter ausgeführt. 5 Das ſind Zahlen, die für ſich ſprechen und den Beweis erbringen, wie viele Arbeitskräfte im deutſchen Volke durch dieſes gigantiſche Werk in Bewegung geſetzt wurden, Jetzt geht man daran, die Einzelbauſtrecken zu verbinden und zunächſt folgende wichtige große Linien auszubauen: Frank⸗ furt a. M.— Stuttgart München— Salzburg, München Nürnberg—Plauen Dresden bzw. Halle Leipzig, Frank⸗ furt a. M.—Kaſſel— Hamburg, Ruhrgebiet— Hannover. Ber⸗ lin—Stettin, Berlin—Schleſien und ſchließlich noch die bei⸗ den kleineren Abſchnitte Bremen, Hamburg und Lübeck und Elbing und Königsberg. Einer für alle, alle für einen! Das iſt der Ginn des Eintopfſonntags am 10. November turnens Arnerbund„Jahn“, E. V. Mhm⸗Seckenheim. Turnplan: Montags u. Donnerstags: 6—7 Uhr Schülerinnen. 8—10 Uhr Turnerinnen. Dienstags: 6—7 Uhr Schüler. 810 Uhr Frauen. Mittwochs: 7 ½9 Uhr Handball⸗Training. ½9—10 Uhr Turner und Jugend. 6—7 Uhr Schüler. 810 Uhr Jugend, Turner, Sportler und Männer. In anbetracht des bevorſtehenden Schüler Schau⸗ werden die Eltern gebeten, ihre Kinder pünktlich zu den Uebungsſtunden zu ſchicken. Der Vereins führer. Freitags: das Kampfzeſchen gegen die Wintersnot Monat Nobember Verſammlungs⸗ Kalender. Kath. Jungmänner verein. N Heue abend 8 Ahr 55 plenfe im Hofe von St. Klara. Fußballvereinigung 98. Heute anſchließend Spielerverſammlung. f Weißkohl mit Hammelfleiſch. Für 4 perſ. 3/4 Pfd. Hammelfleiſch, 3 Pfd. Weiß⸗ kohl, 2 Pfd. Kartoffeln, 1 Zwiebel, 1 Eßl. Butter oder Fett,! Eßl. Mehl. 2 Tir. Fleiſchbrühe aus 2 Magghes Fleiſchbrühwürfeln oder 2 Teel. Maggi 8 Gekörnte Fleiſchbrühe, etwas Salz. Das gewürfelte Fleiſch im Fett braun braten. Die gehackte Zwiebel dazugeben, das Mehl darüberſtreuen und andünſten. Mit 1½ Liter kochendem Waſſer und der Fleiſch⸗ brühe zum Kochen bringen. Den kleinge⸗ ſchnittenen Weſßkohl und die Kartoffeln (mit etwas Kümmel) dazugeben, durchrüh⸗ ren und garkochen. Nach Salz abſchmecken. Mal Fleischbrühe ier abend Training wie üblich; 1 IT nur vom Fachmann! Große Auswahl in Füchsen, Zesätzen und mod, fertigen Besatz-Kragen Krippen Sonderschau] täglich von 8—19 Uhr 0 Hier ſpri Ab heute Freitag bis Montag 55 ein Film nach dem Roman J Besichtigen Sie die„ von Prichvig gang hefer. Er erzählt von der großen Liebe und 0 Dyppenwagen Kameradschaft zwischen Grafenschloß 8 Reichardt F 2. 2 und Jägerhütte. 5— Im Vorprogramm eee MANN EIn ene e Der Taler der Tante Sidonie 2 n dn 1 N r * In bunten Feser lackiert beinah mit Gummibereifung 700, 4.0 „Floffcach 7. Dappes Korb weiß lack, m. Gummibereilg. O b, Jb. 400 Riesenauswahl in 67 122 — An,. —— 2 e Son en e in Ufa-Lustspiel in 2 Akten. 8 75 5— Außerdem: Naturfilm und das ee, der Prei. Christiche Kunst eee, Th. Kunst lun. Aligkeit oem ie 55. Sonntag Nachmittag 3 Uhr f N 8 ö Kürschner meister Stoffe und die Aus⸗ Mannhe 5 O 7, 2. dertoſtbarſte Nannheim l dan geek ugend-Vorstellungg 570 ö Weidenstrage 6 Leſchaffeuben ed. ff g 1 8 Edel ein f Nane Schlachthof. JJ. 20.- 30.- A8. Schnell verkauft, U Beginn jeden Abend 8 Uhr. Das erfecbereite after ere; schnell vermietet Der lust f 55 deutſche her; L e f wert 8313 5 1 1 85 die groß. S. . 2 tlichkeit 1 2 Al 12 Dan 22 22 2 8 a5 E. 5 5 bade e—— N 1 anne illigste und beste Weg liefert in jeder Ausführun 8 I 50 gebe beulſche Wohnnngs tir zu verkaufen. 1 85. N hierzu ist 0 K 9 in jeder Ausführung liefert N und Größe Kögt bleſes Zeichen det Opferbereitſchaft Zabringerſr 35. n das Zeitunss- Inserat i ITHbKSdhen Neckar Bote- Druckerei. Druckerei des Neckar-Bote Die Abteilung orthopädiſcher Schuhe bringt Spezialformen nach be⸗ 1 währteſten orthopädiſchen Methoden: für extra breite Füße, für hervortretende 1 SBallen, für Füße mit ſtarkem Vorderfuß und ſchmalen Ferſen. 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November zu jenem Mahnmal, das uns Symbol der Treue in der Bewe⸗ gung geworden iſt, und ehren damit zugleich all jene Hun⸗ derte, die in den Jahren des Kampfes in Oſt und Weſt, in Nord und Süd ihr Leben dahingaben für den Führer und die Bewegung. Ihr Leben quillt leuchtend aus den Särgen empor und vermählt ſich mit dem unſrigen. Ehre um Ehre zreue um Treue, Glaube um Glauben.. 8 An dieſem Tage empfinden wir ganz beſonders, daß wir Söhne des neuen Deutſchlands ſind, für das jene opfer⸗ bereit in den Tod gingen, daß wir Angehörige einer Bewe⸗ gung ſind, für die ſie ihr Leben freudig von ſich warfen. 9. November 1923. München. Hier wurde der Natio⸗ nalſozialismus zur Tat. Der Mann ſtellte ſich! Der äußere Sieg blieb den Streitern von damals verſagt. Aber ihre In⸗ erlichkeit, ihre Seelenfülle, ihr Glaube, ihre Treue und ihre Zuperſicht ſtrahlen ſeit jenem denkwürdigen Tage bis in die füngſte Gegenwart. Was einſt von jungen Kriegsfreiwilli⸗ gen, Kindern faſt noch, in den flandriſchen Schlammfeldern bei Wytſchaete, Dixmuiden, Hollebeke und Langemark mit dem Liede„Deutſchland, Deutſchland über alles..“ gebo⸗ ken wurde, das tönte heute durch das neue, das erwachte unge Deutſchland, das 14 Jahre lang unter der Führung eines Adolf Hitler, der zu jener Generation von Flandern gehört, gegen den Geiſt der Angſt und des Alters ge⸗ kämpft hat. Dieſes funge Deutſchland kennt die untrennbare Einheit von Macht und Größe und weiß, daß es keine Frei⸗ heit ohne Hingabe und Treue gibt. In ihm ſind auch die Token des 9. November unauflöslich verankert. Wenn dieſe ſechzehn auch ſterben mußten, ihr leuch⸗ tendes Vorleben iſt der Bewegung geblie⸗ ben. Wo Nationalſozialiſten im Kampf um die Eroberung der Macht ihr Leben laſſen mußten, überall leuchtete das Vorſterben der Sechzehn herüber. Das Reich iſt unter Adolf Hitler neu erſtanden. Wir bauen heute an dieſem Reich, wir bauen das neue Deutſch⸗ land, nicht auf Befehl, ſondern als freie Söhne eines freien Landes. Das Blut, das an der Feldherrnhalle in München zu früh für Deutſchland vergoſſen wurde, läßt uns nicht zur Ruhe kommen und treibt uns an, das Werk zu voll⸗ enden. Wenn wir am 9. November 1935 unſere Toten endgültig in den beiden Ehrentempeln am Königsplatz zur Ruhe beſtatten, ſo wollen wir nicht nur um die zu früh Ge⸗ ſtorbenen trauern, ſondern wollen auch froh werden, denn froh ſind ſie geſtorben, Freude auf der Stirn, die Freude der Unſterblichen. So grüßen ſie uns, die Nachlebenden. Wir aber ſchweigen und ſinnen Ihr Opfertod iſt uns Symbol der Treue, des Glaubens, der Tat geworden. Ihr Tod iſt uns Symbol nationalſozia⸗ liſtiſcher Pflichttreue bis zum Tode. Ihnen nachzuleben, und wenn es darauf ankommt, auch nachzuſterben für die Größe des Vaterlandes, geloben wir:„Bleib du im ew'gen Le⸗ ben, mein guter Kamerad“. Wenn wir das ſingen, und die Standarten und Fahnen ſich zu Ehren unſerer Gefallenen ſenken, ſo nimmt uns die Schar beim Wort. Die Jugend von heute ſoll nach dem ewigen Leben greifen, zu dem auch ſie berufen iſt. Wir ſollen auch heute kämpfen und ringen wie ſie gegen alle Not und für die Geſundung und Neugeſtaltung Deutſchlands. 9. November 1923— Symbol deutſcher Treue und deut⸗ ſchen Mannestums. 9. November 1923— das hohe Lied mannhafter Tat. 9. November 1923— das nationalſozialiſtiſche Opferbe⸗ kenntnis. J. H. G. Die Reichsſendeleitung gibt bekannt, daß die Reichs⸗ ſendungen des Deutſchen Rundfunks zum 9. November be⸗ keits am Freitag, 23 Uhr, mit der großen Mitternachtsſen⸗ dung von der Aufbahrung der Gefallenen beginnen. Goslar— Stätte deutſcher Geſchichte Der Mittelpunkt des deutſchen Bauerntums. 8 3 DR. Das Stadtbild Goslar iſt umweht von altehr⸗ würdiger Tradition, in der ſich eine tauſendjährige deutſche Feſchichte mit ihren Höhen und Tiefen ſpiegelt und deſſen Weſen mit dem Ruhm der beſten deutſchen Kaiſer und e verhaftet iſt. Im 10. Jahrhundert nahm von Goslar aus der Aufbau des erſten Deutſchen Reiches ſeinen Anfang. Heinrich J., der erſte deutſche Kaiſer, hatte hier ein Bollwerk gegen den Anſturm der Ungarn geſchaffen; ein Bollwerk, das ihm ermöglichte, den Feind durch einen langen Waffenſtillſtand fernab zu halten und ſpäter ver⸗ nichtend zu ſchlagen. Der letzte deutſche König aus ſächſiſchem Geſchlecht, Heinrich II., hat Goslar zur Pfalz erhoben und dort im Jahre 1009 die Großen des Reiches zu einem Fürſtentag verſammelt. And als die Könige aus fränkiſchem Stamm den deutſchen Thron beſtiegen, da wurde Goslar immer häufiger zum Kaiſerlichen Hoflager und beherbergte allein 23 Reichstage in ſeinen Mauern. Aeber die Gaſſen dieſer Stadt und über das Land rings umher ſind einſt die Schritte des Löwen unter den deutſchen Herzögen aufgeklungen. Die Türme der alten Feſte grüßten in den Zeiten jener Großen die Heerzüge der gewappneten und ſchwertumgürteten deutſchen Bauern auf ihren Wegen gen Oſten. Goslar war das Herz del deutſchen Oſtlandwanderung. Von hier aus liefen die Fäden, die den verlorenen deutſchen Oſten, die uralte Heimat der Oſtgermanen wieder mit dem Mutterlande verbinden ſollten. Von hier aus wurden in drei Stößen die wehrhaften Stützpunkte des Neiches bis an die Elbe und darüber hinaus vorgetragen. Drei Straßen führten von Goslar in das Oſtland. An ihnen lagen die Städte Magde⸗ burg, Halle, Meißen und Lübeck, die eine neue Kraftquelle für die ſiegreiche Ausbreitung des alten germaniſch⸗deutſchen Bauernreiches über die Elbe hinaus in den großen leeren Oſtraum bildeten. Damals, im 11. Jahrhundert, war Goslar der Ausgangspunkt der Reichspolitik und des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens. Auf der Höhe dieſer Glanzzeit entſchied ſich in Goslar das deutſche Schickſal. Vergeblich ſtrebte Heinrich der Löwe nach ſeinem Beſitz, um den deutſchen Standpunkt vertreten zu können. Aber der Drang der Staufen nach Italien war ſtärker als das heilige deutſche Wollen des Löwen. In dieſer Stunde, in der ſich das Schickſal Goslars ent⸗ ſchied, vollzog ſich auch eine deutſche Schickſals⸗ wende. Daus beſte deutſche Blut ging in den Römerzügen verloren. Dieſe unſelige Italienpolitik zerbrach die Kraft des alten Deutſchen Reiches und mit ihr das Werk der weit⸗ ſichtigen Ausbreitung im Oſten. Still wurde es um die Pfalz auf dem Berge über Goslar, aber unten in der Stadt entwickelte ſich ein neues Leben. Die Zeit der deutſchen Hanſe war gekommen und brachte mit ihren Gilden und Zünften Goslar zu Reichtum und Wohlſtand. Herrliche Bauten entſtanden nun in den Straßen der Stadt, die neben den eindrucksvollen Denkmälern der alten deutſchen Ge⸗ ſchichte ein beredtes Zeugnis von der großen Vergangenheit Goslars ablegen. Dieſe in das Harzbergland eingebettete Stadt mit ihren alten ehrwürdigen Giebeln und Türmen und den ſtolzen Denkmälern unſerer deutſchen Vergangen⸗ heit iſt die Stätte größten ſchickſalsgeſchichtlichen Geſchehens geweſen. Und wie in der Vergangenheit des erſten Reiches aus ihr die kraftvollen Ströme hervorgingen, ſo wird dieſe Stätte nun wieder Mittelpunkt des deutſchen Bauerntums zum Segen für Volk und Vaterland werden. Marktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt vom 7. November. Zu⸗ fuhren: 48 Kälber, 80 Schafe, 74 Schweine, 150 Ferkel, 441 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 11 bis 16, Über ſechs Wochen 16 bis 24, Läufer 25 bis 30 Mark.— Markt⸗ verlauf: lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 7. Novembet: No⸗ tierungen unverändert. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 7. November. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kar⸗ toffeln 3.8 bis 4.1; Salatkartoffeln 12; Wirſing 7 bis 12; Weißkrau, 6 bis 8; Rotkraut 8 bis 12; Blumenkohl, Stück 10 bis 50; Roſenkohl 28 bis 32; Karotten, Blülſchel 5 bis 7; Gelbe Rüben 7 bis 7; Rote Rüben 8 bis 12; Spinat 8 bis 12; Mangold 8 bis 15; Zwiebeln 7 bis 10; Grüne Bohnen 25 bis 38: Grüne Erbſen 35 bis 40; Schwarzwurzeln 30 bis 35; Kopfſalat, Stück 5 bis 12 Endivienſalat, Stück 5 bis 12; Feldſalat 40 bis 60; Oberkohlraben, Stück 3 bis 83; To⸗ maten 10 bis 15; Radieschen, Büſchel 5 bis 7: Rettich. Stüc 5 bis 20; Meerrettich, Stück 10 bis 50; Großkampf gegen die obſtbaulichen Schädlinge im Kreiſe Mannheim. N Durch die bezirkspolizeilichen Vorſchriften der Bezirks⸗ ämter Mannheim und Weinheim wurde die Landes⸗ verordnung über obſtbauliche Schädlingsbekämpfung dahin erweitert, daß im kommenden Winker zu der allgemeinen Säuberung der Obſtbäume eine allgem. Winterſpritzung hinzukommt. Dieſe durchgreifende Maßnahme wurde not⸗ wendig infolge der teilweiſe geradezu kataſtrophalen Ver⸗ ſeuchung der Obſtanlagen durch tieriſche und pflanzliche Kleinſchädlinge verſchiedenſter Art, wie Schildläuſe, Blut⸗ laus, Blattlaus, Froſtſpanner, Apfelblattſauger, Obſt⸗ made, Schorf, Baumſchwamm u. a. Viele Tauſende don Obſtbäumen jeden Alters fallen den gefährlichen Feinden alljährlich in unſerem Gebiet zum Opfer. Dem ſeuchenhaften Auftreten der Schädlinge ſteht der Einzelne machtlos gegenüber. Deshalb ſoll der Kampf im Großen mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln aufgenommen werden. An alle Baumbeſitzer, Private und Behörden ergeht daher die Aufforderung, die an⸗ geordneten Maßnahmen nach Kräften zu unterſtützen, denn nur eine wirklich reſtloſe und gründliche Bekämpfung bringt den gewünſchten Erfolg. Im Einzelnen wird die Organiſation der Bekämpfungs⸗ maßnahmen in ſämtlichen Gemeinden der Amtsbezirke Mannheim und Weinheim einheitlich wie folgt durch⸗ geführt: Die geſamten Obſtanlagen der Gemarkungen ein⸗ ſchließlich Haus⸗ und Kleingärten werden von einer Kom⸗ miſſion, beſtehend aus dem zuſtändigen Kreisbaumwart dem ortskundigen Feldhüter und je einem Vertreter der Gemeinde, Bauernſchaft und Obſtbauve ein begangen und hierbei alle abgängigen und alle unbehandelten verwahrloſten Bäume gekennzeichnet. Die abgängigen, vom Beſitzer alsbald zu entfernenden Baumruinen, werden mit dem Beil angeplattet und die zu behandeln⸗ den Bäume mit einem weißen Oelfarbſtrich verſehen. Gleichzeitig werden dieſe Bäume in eine Kontroll-Liſte eingeſchrieben. Zur Erleichterung der Arbeiten ſind alle Gemar⸗ kungen des Kreisgebietes entſprechend ihrer Größe und Baumzahl in mehrere Abſchnitte eingeteilt. Im erſten Abſchnitt, deſſen Bezeichnung durch ortsübliche Bekannt⸗ machung erfolgt, müſſen alle Obſtbäume und Sträucher alſo auch die nicht beſonders gezeichneten bis ſpäteſtens 1. Dezember ds. Irs. ausgelichtet, ausgeputzt, abgekratzt und die abgängigen Bäume entfernt ſein. So ern not⸗ wendige Arbeiten in dieſem Abſchnitt bis dahin nicht von den Beſitzern ausgeführt wurden, werden dieſelben innerhalb von 14 Tagen durch die Pflegekolonnen der Gemeinden auf Koſten der Baumbeitzer erledigt. Mit dem 15. Dezember beginnt in diefen erſten behandelten Abſchnitten aller Gemarkungen die Spritzung der Obſtbäume durch Beauftragte der Geigeinden. Vom 1. Dezember bis 15. Februar werden alle übrigen Bäume der Gemarkungen in laufenden Abſchnitten in Ordnung gebracht und geſpritzt. Die Koſten für die geſamten Pflegemaßnahmen werden von den Gemeinden auf die Baumbeſitzer entſprechend der Baumzahl und Größ umgelegt. Um ſämtlichen Arbeiten, welche innerhalb dieſes Ab⸗ wehrkampfes im kommenden Winler ausgeführt werden, zu einem vollen Erfolg zu verhelfen, werden alle Beauf⸗ tragten der Gemeinden und Verwalklungen, insbeſondere die verantwortlichen Führer der Spritz⸗ und Pflege⸗ kolonnen vor Beginn der gemeinſamen Arbeiten in be⸗ ſonderen Lehrkurſen durch den Kreisobſtbauinſpektor und ſeine Hilfskräfte geſchult. Zu dieſen koſtenloſen Kurſen, welche noch im Laufe des Monats November abgehalten werden, ſind auch alle anderen Intereſſenten und Baum⸗ beſitzer eingeladen. Ort und Zeitpunkt der einzelnen Kurſe werden in den Gemeinden ortsüblich bekannt⸗ gegeben. Der Kampf gegen die Schädlinge und Krankheiten bildet z. Zt. eine der wichtigſten Vorausfetzungen für die Erhaltung und Verbeſſerung unſerem heimiſchen Obſt⸗ baues. Millionenwerke ſind uns in den hunderttauſenden Obſtbäumen des hieſigen Gebietes anvertraut. Dieſe An⸗ lagen müſſen bis zum letzten Baum für die Gewinnung gefunder, lachender Früchte nutzbar gemacht werden. Unſere Jugend, unſer Volk kennt den großen Wert der guten Frucht und verlangt nach ihr. Die Obſterzeuger gerade des bevorzugten hieſigen Gebietes haben daher die Pflicht unſerer einheimiſchen, deutſchen Frucht zum Sieg zu ver⸗ helfen. Es gilt die Erzeugungsſchlacht auch auf dieſem Gebiet kraftvoll weiler zu führen. i Die Ehrentempel in München, in denen die 16 erſten Blutzeugen der Bewegung ihre — letzte Rubeſtätte finden. Weltbild(M) Oben links: Die neue Reichskriegsflagge. Unten links: Göſch der Kriegsſchiffe. Oben rechts: Die Handelsflagge mit dem Eiſernen Kreuz. Unten recht miniſters und Oberbefehlshabers der 8: Die Flagge des Reichskriegs⸗ Wehrmacht. 4 . 2 8 ü 1 95 5 E Die Wie behandeln wir Kinder im Neifealter? Das Reifealter, auch Pubertätszeit heranwachſenden Menſchen um. Bei den bei den Knaben mit 13 Jahren in der Regel beg ö völlige Veränderung der jungen Menſchen nicht nur im körper⸗ lichen Ausſehen, ſondern auch im Gefühls⸗ und Willensleben ein. Der Körper des Mädchens reift zur Frau, der des Knaben zum Manne. unt, geſtaltet die ginnend, ſetzt eine In der Erziehung des Jugendlichen ſind die Reif jahre die bedeutendſten. War bisher die ſeeliſche, geiſtige und ch rakterliche Entwicklung des Jugendlichen mit einer langſam anſteigenden Kurve vergleichbar, ſo nimmt jetzt die Entwicklung ein ſchnelleres Tempo ein; in gewaltigen Sprüngen vollzieht ſie ſich. Die neu zur Funktion kommenden Drüſen, ſenden Kräfte ins Blut, dle den Jugendlichen mit ungeheuren, nie gekannten Ener⸗ gien ausstatten. Bei den Knaben, manchmal auch bei Mädchen, macht ſich dieſe Kräfteſpeicherung in tollen Jugendſtreichen Luft, weshalb man auch die beginnende Pubertätszeit als ſogenannte Flegeljahre bezeichnet. Dieſes Aufgelegtſein zu übermütigen Streichen weicht einem Wirkſamwerden von nach innen ins Geiſtige und Seeliſche gerichteten Energien. Das Gefühls⸗ und Willensleben des Jugendlichen wird vollkommen in Aufruhr ge⸗ bracht. Bald himmelhoch jauchzend, bald zu Tode betrübt, ſo wechſeln die Gefühle und Stimmungen bei ihm. Die Jugendlichen ſtehen zwiſchen zwei Lebensaltern, dem der Kindheit und dem der Erwachſenen. Sie fühlen ſich dem Kinder⸗ land entwachſen und doch noch nicht erwachſen genug, um mit den Erwachſenen zu tun und zu handeln. Darum iſt neben der Abkehr der Jugendlichen im Reifealter von den Kindern auch eine Ab⸗ kehr von Erwachſenen zu beobachten. Die Jugendlichen der Puber⸗ kätszeit ſtehen allein auf der Grenze zwiſchen den beiden Lebens⸗ altern. Wohl ihnen, wenn ſie den rechten Freund bzw. die rechte Freundin finden. Denn das iſt oft zu beobachten, daß in dieſem Alter Jugendliche unter ſich Freundſchaften und Kameradſchafken ſchließen, die manchmal ein ganzes Leben hindurch halten. Der Verlauf der Pubertätszeit iſt mitunter für das künftige Leben der Heranwachſenden geradezu entſcheidend. Weil ſein überaus leicht anſprechendes Geführsleben in dieſer Zeit beſonders tief beeindruckhar iſt, ſo iſt es für alle Eltern und Erzieher wichtig, den Heranwachſenden liefe und gute Elndrücke und Erleb niſſe zu verſchaffen. Alles was an Ideen an ihn herankommt, muß ge⸗ eignet ſein, ihn zu einer heroiſchen, Gaiden Lebensführung be⸗ einfluſſen zu können. Verderbliche Leidenſchaften, die in der Pubertätszeit durch ſchlechte Freundſchaften im Jugendlichen ge⸗ weckt werden und niedere Triebe enkfeſſeln, werden dadurch zu Dämonen bis ins Greiſenalter. Darum gilt es für Eltern und Erzieher, den e der Reifejahre ſorgfältig in ſeinem Umgang mit Menſchen, Büchern and anderen Dingen des Lebens zu überwachen, ihn vor Schlechtem zu bewahren und mit Gutem e e ngen Aber ſo, daß der Jugendliche nicht merkt, aß er überwacht wird. Denn das Gefühl, überwacht zu werden, wird 5 tief kränken, daß er ſich ganz von ſeiner Umgebung abſchließt, oder ſeinen Trotz wachrufen und ihn alle Mittel und Wege anwenden laſſen, das Verbotene dennoch zu tun. Diejenigen Eltern und Erzieher, die es verſtehen, ſich in jener Zei: das Vertrauen des Heranwachſenden zu bewahren, können ihnen die beſten Dienſte leiſten. Glücklich der Vater und die kutter, denen ſich das Kind in den Reifejahren in ſeinem Kampf um die großen Rätſel des Lebens, dem Woher und Wohin, offen⸗ bart und die es dann wirklich aufklären. Gute Dienſte können auch dem Jugendlichen Freundſchaften und Kameradſchaften leiſten. Spiel, Geſang, Wandern, gemeinſames künſtleriſches Betätigen— denn in der Pubertätszeit erwachen faſt in fedem Menſchen künſt⸗ leriſche Fähigkeiten— helfen über die große Klippe der Reife⸗ jahre, an der mancher für ſein Leben lang Schaden nimmt, hin⸗ weg. Der beſte Erzieher der Reifejahre heißt aber Arbeit. Hat der Jugendliche genügend a in Schule, Beruf oder als häusliche Hilfe, dann werden ihm die Stunden der Langeweile, des Müßiggangs, des Grübelns durch die len genommen und ſeine überſchüſſige Kraft wird in die rechten Bahnen gelenkt. Darum ſollte jeder Jugendliche gerade in den Reifejahren aus⸗ reichend durch Schule, Beruf und Jugendbund beſchäftigt ſein. So geleitet, wird die Pubertät, die Goethe als eine der Schick⸗ alsſtationen im menſchlichen Leben bezeichnet, für jeden Jugend⸗ ichen eine Entwicklung zum beſſeren Selbſt. H. M. Wie unterhält man ſeine Gäſte? Eſſen und Trinken ſind ſicherlich gute Hilfsmittel, um fremde Menſchen im eigenen Hauſe ſchnell mit einander bekannt zu machen. Aber manches Mal in den verfloſſenen Jahren iſt man nur zum Tee geladen worden und hat ſich auch noch ſein Abend⸗ brot mitbringen müſſen und doch war man ſo angeregt im Ge⸗ ſpräche miteinander, daß man ſich erſt ſpät am Abend trenn konnte. Nein, das wichtigſte iſt ja gar nicht das Eſſen und? ken, biel notwendiger iſt es, daß die Gäſte in einem hübſchen Raum empfangen werden, der ihnen gleich ſagt, daß man ſich hier wohl fühlen kann Und daß Hausfrauenhände hier ge⸗ ſchaltet haben, denen man ſich willig unterwirft, weil ſie ver⸗ ſtehen, auch die fremdeſten Menſchen harmoniſch miteinander zu verbinden. Man fühlt, hier in dieſem Raume ſind nicht nur Möbel aufgeſtellt, ſondern ſie ſind mit einer ganz perſönlichen Note gewählt und geordnet, ſie ſtrömen Behaglichkeit aus und ſprechen eine ganz eigene Sprache wie man ſie in keinem Ge⸗ ſchäft finden kann. So warm und herzlich und wohltuend wie die Frau des Hauſes ſelbſt, ſo iſt auch ihre Wohnung. Woher das wohl kommt, daß man hier ſo gerne iſt, trotzdem man weder Wein noch kostbare Leckereien vorgeſetzt bekommt. Auch jeder muß ſeine eigenen Zigaretten rauchen. Nach 10 Minuten ſind die Gäſte ſchon miteinander bekannt. Kleine Grüppchen bilden ſich und ein größerer Kreis, überall iſt heitere angeregte Unter⸗ haltung. In dem einen Raume ſind verſchiedene Möglichkeiten geſchaffen, daß man nicht unbedingt um einen runden Tiſch ſitzen muß. ſondern ſich auch abſondern kann, um einmal ein in⸗ tenſiveres Geſpräch zu führen. Die Frau ſchwebt über dem Ganzen. Schon bei der Begrüßung fand ſie für jeden das rich⸗ tige Wort, daß die Fortſetzung des erſten Wortes ſchon ein Ge⸗ 185 für den Nachbar ergab. Und nun, wenn ſie merkt, daß as Angeregtſein ſtockt, verſteht ſie es wieder, andere mit ein⸗ ander zu verbinden durch ein Scherzwort oder durch eine inter⸗ eſſierte Frage. Nirgends hört man über Politik reden, nirgends werden böſe Witze erzählt, niemand zerpflückt die Tagesereig⸗ niſſe. Ueber was wird dann geſprochen?! Oh, es gibt ſo viel Dinge über die man reden kann. Moderne Erziehungsfragen, die jeden angehen, einige haben auch neuere Sachen darüber ge⸗ leſen oder das neue und das alte Schrifttum, auch ausländiſche Erzeugniſſe kommen zur Sprache. Oder charakterliche Verſchie⸗ denheiten unter den Menſchen, auch die Ehe wird geſtreift— die moderne und die, die manche für überwunden halten, Ach, es gibt ſo unendlich viel, über was man ſich Gedanken machen könnte, nur den meiſten Menſchen fehlt die Anregung. Das Fachſim⸗ peln kann ja jeder im eigenen Kreiſe, aber hier ſind ſie darum auch ſo glücklich, daß ſie nun die verſchiedenartigſten Menſchen treffen, die ſelbſtverſtändlich beeindruckt ſind durch ihr Fach, aber dadurch, daß ſie keine Fachgenoſſen tpeffen, von einer ganz an⸗ deren Seite ihre Gedanken beleuchten können. Und wieder iſt es die 2 8 7 die ſo geſchickt immer wieder Fragen aufwirft, ohne ſelbſt in den Vordergrund zu treten. Aber ſie iſt es guch, auch verſteht, P danken, die vielle worden ſind und Würde haben kameradſchaft⸗ en? Die in ihrem eigenen Regie führen und ſelbſt ſich zurück en einen anregenden und glücklichen Abe jarfe Worte ablenken können und lebendige berbreiten!— Die berühmten Frauen des hunderts waren alle keine ſogenannten gebildeten e wirkten nur durch ihre natürliche liebenswerte Warum ſollte es nicht auch bei uns ſolche Frauen zu geben harmloſe vorigen Jah geben. Mode⸗Neuheiten In den Nachmittagskleidern, die im ganzen ſchlicht und einfach gehalten ſind und nur wenig Aufputz zeigen— etwa Poſamenten oder Verſchnürungen aus ſchmalen, aus dem Stoff des Kleides gearbeiteten Röllchen— iſt vielfach eine Neuerung feſtzuſtellen, die früher nur am großen Abendkleid auftrat: Halsausſchnitt und Verzierung werden auf den Rücken verlegt, während die Vorderſeite glatt oder in weichen Draperien gehalten iſt. Dadurch er⸗ gibt ſich auch die Möglichkeit, ſchöne Schmückketten und Anhänger ſehr wirkungsvoll zur Geltung zu bringen. Die Form des Ausſchnittes, der vorn knapp und flach den Hals umſchließt und den Nacken frei läßt, gibt die Grundlage für manche neuarti ſieht man häufig verkehrt ange kragen, die ihre flache Rundung unter das Kinn, ihren ſehr betonten Schluß dagegen auf den Rücken verlegen. Entweder, ſie werden hier durch eine Knopfleiſte auffällig geſchloſſen oder mit Schnürchen oder Schleiſchen zugebunden man ſoll mer⸗ ken, daß die Rückengarnierung das Weſentliche iſt. Oft markieren auch lange ſpitze Zipfel der weißen Krägelchen, die auf den Rücken herabfallen, dieſe Abſicht. Tücherartige Halsumrahmungen tragen die Spitze vorn und werden im Nacken zur Schleife gebunden. Aehnlich ſind auch andere Garnierungen aus Spitzen, Falbeln oder Krawatten ver⸗ arbeitet. Auch das von Blenden umrahmte„Fenſterchen“ trägt man jetzt auf der Rückſeite des Kleides. Eine weitere modiſche Neuheit zeigt ſich in der Verar⸗ beitung des Pelzes als Verbrämung von Mänteln oder Jacken. Da gibt es Kragen, die in breite Streifen ausgehen, die längs des Vorderteiles entlang laufen und in der Hüftengegend ſo enden, daß ſie große, wärmende Taſchen bilden. Auf dieſe Weiſe iſt Schmuck und Zweckmä⸗ ßigkeit zur Einheit verbunden. Die Tagesmäntel haben faſt durchweg Schmetterlingskragen aus Fell, die ſich auf vielfältige Weiſe tragen und drapieren laſſen. Der Pelzhut— nicht Kappe— kommi mehr und mehr auf. Sie erſcheinen auch nicht in der bisher bevor⸗ zugten Form, der ſogenannten Toque, ſondern ſind richtige Randhüte. Den Formen, die nur vorn einen Rand zeigen, der ähnlich wie der der Jockeimützen nach den Seiten ſchmal verläuft, ſagt man einen beſonders guten Erfolg voraus, weil hier die Schwierigkeit des Zuſammenſtoßes von Pelz⸗ kragen und Hutrand vermieden iſt, der bei hohen Pelz⸗ garnituren am Halſe den Hut mit ringsherum gehenden Rand immer in Konflikt mit dem Kragen bringt. Um weiter bei Pelz zu bleiben: der Muff wird wie⸗ der lebendig und zeigt praktiſche Neuerungen. Er iſt häu⸗ fig in Form einer großen Taſche gehalten und mit Leder⸗ henkel ausgeſtattet, an dem er über den Arm geſchoben wird, wenn man ſeinen wärmenden Ddienſt gerade nicht braucht. Einzelne Modelle ſind auch mit einer Unterſeite aus Leder ausgeſtattet, die durch kleine Außentaſchen be⸗ reichert, die allerlei Kleinigkeiten aufnehmen, eine Verbin⸗ dung von Muff und Handtaſche darſtellen. Samtkleiderpflege. Samt— wenn man nicht die knitterfreie Qualität hat— drückt ſich leicht. Solche Druck⸗ ſtellen reibe man auf der rechten Seite, dem Strich folgend, mit Benzin ab. Iſt dieſes reſtlos verflüchtigt, wird ein auf den Griff geſtelltes Bügeleiſen mit einem Tuch umwickelt und die linke Seite des Stoffes langſam darüber hinweg⸗ gezogen. Auf dieſe Weiſe richten ſich die Stoffhärchen wie⸗ der auf und die Druckſtelle verſchwindet. Die NS-Frauenſchaft im Dienſte des WW. Obſtbeſchaffung für das interhilfswerk. Das Obſt bildet einen wichtigen Beſtandteil en der Volksernährung. Die NS. bezw. das Winterhi fswerk im Gau Baden führt alljährlich zur Ernte eit eine große Obſtbeſchaffungsaktion durch. Der Reichznährſtand über⸗ nimmt die Sammlung des Obſtes, die NS⸗Frauenſchaft verarbeitet und verwertet dasſelbe und in der Küchen der NS. und des Winterhilfswerk wird es ein ekocht und in Doſen konſerviert. 5 25 Gar nierung. So Merkblätter für Mutter und Kind Die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Mutter und Kind hal eine Reihe von Merkblättern herausgegeben, die geeignet ſind, der Mutter in den verſchiedenſten Fragen wichlige Fingerzeige und Ratſchläge zu geben. Es handelt ſich um Merkblätter für Schwangere und Wöchnerinnen, für die Ernährung und Pflege des Säug⸗ lings und Kleinkindes, zur Verhütung und Heilung der eng⸗ liſchen Krankheit, zur Verhütung der Tuberkuloſe im Kin⸗ desalter, Sommer- und Wintermerkblätter zum Schutze des Säuglings ſowie ein Merkblatt über die Zahnpflege im erſten Kindesalter. In dieſem wird darauf hingewieſen, daß die Zähne zum Teil ſchon lange vor der Geburt gebildet werden und die Nahrung der Mutter deshalb alles enthal⸗ ten muß, we r die Entwicklung der Zähne und Kiefer des Säuglings nötig iſt. Auch die Lagerung und Haltung des Säuglings beim Darreichen der Nahrung kann vom Einfluß auf die Kieferbildung ſein. Schon nach Durchbruch der erſten Zähne ſoll die Zahnpflege beginnen. Möglichſt früh⸗ zeitig ſollen die Kinder Gurgeln und Spülen lernen. Vom zweiten Lebensjahre ab muß in mindeſtens halbjährlichen Abſtänden oder, wenn ſich an den Milchzähnen Verfärbun⸗ gen zeigen, eine Unterſuchung und, wenn nötig, Behand- lung durch den! rt ſtattfinden, damit jede Zahnfäule in ihrem 2 und damit ohne Schmerz für das Kind beh kann. Die Pflege der Schuhe.— Von Gertrud Reinſch Wenn der Herbſt ſeinen Einzug hält, heißt es, das ſommerliche hwmerk gut wegpacken und die Winterſchuhe für den Angriff Schnee, Kälte und Näſſe sorgfältig vorzubereiten, 5 Zunächſt die Sommerſchuhe. Sie werden, ſoweit es ſich um rſchuhe handelt, ſorgfältig von allem Schmutz gereinigt, auch hlen und Abſätze, und, nötig, beſohll. Hier iſt darauf achten, daß der Schul die Sohlen nicht glättet und ort, ſondern, daß ſie r iben. Vor dem Verpacken„fi zinterſchlaf“ werden ummerſchuhe nun auf den Sohlen ſäurefreiem Lederöl ue ben. Das wird ſehr wahrſcheinlich mals geſchehen müf da das Leder davon viel aufſaugt, ft en die Schuhe gut in Packpapier eingewickelt und on oder in den Schrank gelegt. Sie dürfen aber eiſten weggeſtellt werden, da ſie, ſich ſonſt berziehen he aus elſcche m Leder, alſo Strandſchuhe geltuch, Schuhe aus Wild⸗ oder Glacéleder uſw., werden gereinigt und geputzt, die Sohlen nachgeſehen und neue durchtränkt. Dieſe wickell man tunlichſt in Zeitungspapier achdem ſie auf einen Leiſten geſpannt wurden, damit ſich Motten an ihnen gütlich kun. Winter⸗ und Ueberſchuhe müſſen ſchon vor VBe⸗ ginn des feuchten Wetters hervorgeholt werden. Sie mülſſen ſorgfältig geprüft werden, ſofern das nicht im Frühjahr vor dem Verpacken geſchah Andernfalls ſchmiert man die Sohlen gut mit Lederöl ein oder mit Lederfett. Zerriſſene oder geknotete Schnür⸗ ſenkel, zerbrochene Spangen, geplatztes Oberleder uſw wird als⸗ gebeſſert und erneuert. leberſchuhe werden glänzend, wenn man ſie mit einer Zwiebel abreibt und dann mit einem Tuch nachpoliert, Undichte Gͤmmiſchuhe werden mit einem Stſick Kautſchuk ſelbſt repariert. Die Ränder des Kautſchukſtückes werden mil ſcharfem, naſſem Meſſer abgeſchrägt. Die durchlöcherte Stelle wie auch das Stück Kautſchuk wird mit Terpentinöl betupft und auf⸗ gelegt Unter mäßig ſtarkem Druck läßt man die ſo behandelte Stelle 24 Stunden ſtehen. Selbſtverſtändlich müſſen die zu ver⸗ klebenden Stellen vorher gut vom Staub befreil worden ſein, Solche Stellen ſind nach der Ausbeſſerung wieder vollkommen El! f l, cht N waſſerdicht. Neue Eintopfgerichte 4 Pfund Möhren werden geſchält, gewaſchen zweinebauch, reichlich mit Waſſer bedeckt, aufs 4 Pfund Zwiebeln, in Würfel geſchnitten, werden n, ebenfalls 50 g Schmalz. Nach 40 Minuten 0 0 2 Pfund geſchälte, in Würfel geſchnittene Kartoffeln ö Wenn die Kartoffeln gar ſind, wird die Flüſſigleit ach Herausnehmen des Fleiſches evtl noch mittels Waſſer ver⸗ mehrt. Zuletzt wird mit Salz und Pfeffer abgeſchmeckt. Jan im Sal. Ein Pfund Backpflaumen, drei viertel Pfund Graupen und ein viertel Pfund Reis werden gewaſchen. Alsdann legt man ein ſauberes Tuch einige Minuten in heißes Waſſer, drückt es aus und breitet dasſelbe in eine tiefe Schüſſel. Der vor⸗ her gebhrühte Reis, die Graupen und die Pflaumen werden lagen⸗ iſe auf das Tuch geſchüttet und dieſes dann zugebunden. Man muß darauf achten, daß ſoviel Raum bleibt, daß alles ausquellen kann und der Pudding nicht zu feſt wird. Zu loſe darf das Tuch jedoch auch nicht ſein, weil die Maſſe ſonſt breiig bleibt. Der Pudding muß etwa zwei Stunden langſam kochen. Schneiders Kourage., Pfund weiße Bohnen werden ge⸗ waſchen, am Abend vorher mit reichlich kaltem Waſſer zum quellen hingeſtellt. Mit dem Einweichwaſſer werden ſie aufs Feuer geſetzt. Pfund Rindfleiſch, 50 8 Fett 50 f in Würfel geſchnittene Zwiebeln, 4 Pfund kleingeſchnittene Möhren und zwei Stangen fein geſchnittene Porree hinzugefügt Nach 40 Minuten Kochdaller werden 3 Pfund geſchälte, in Würfel geſchnittene Kartoffeln dazu⸗ gegeben, evtl. auch noch Flüſſigleit beigegoſſen, zpletzt mit Pfeffer und Salz abgeſchmeckt. 5 Stroh⸗Lehm. 3 Pfund Kartoffeln werden geſchält, in Stücke geſchnitten, gewaſchen und reichlich mit Waſſer bedeckt, aufgeſezt. 50 f Fett, Salz, Pfeffer und 50 g in Würfel geſchnittene Zwiebeln, dazugegeben. Wenn die Karloffeln faſt gar ſind, wird 3 Pfund feingehobelter, gewaſchener Weißkohl dazugegeben und gar gedämpft. Zuletzt wird alles durcheinandergemengt und mit Eſſig abgeſchmeckt. 50 e Speck, in Würfel geſchuitten und ausgelaſſen, wird dazu⸗ gegeben, evtl noch etwas Flüſſigkeit. 4 Pfund Hausmacher Leher⸗ und Blutwurſt wird in fingerdicke Scheiben geſchnitten, in Mehl gedreht und in Butter raſch von beiden Seſten gebraten und zu oberſt getan. 5 5 8 rpfanne, 500 g in Scheiben geſchnittenes Schweinefleisch wird mit Kartoffeln, die in Scheiben geſchnitten werden, und mi halbierten Birnen ſchichzweiſe in eine feuerfeſte Form gegeben. Und zwar gehören dazu 750 g Kartoffelſcheiben und ebenſoviel Gramm Halhierte en Nun verquirlt man Mehl, Salz und Zucker in 4% Liter und gießt ſie dirüber Das Gericht wird im Ofen oder im Khieenmnnder gar geſchmort Man richtet es in der Forman Alitdeuſcher Suppentopf. J Pfund Rindfleiſch(Blume) 900 mau mit einem großen Markknochen in einen irdenen Suppenlon und füllt kaltes Wiſſer auf. Sobald es kocht, fügk mau Salz 2 Mohrrüben, 1 Teltower Rübe, mehrere Zwieheln, Porree kleinen Wirſingkopf, 3 große Kartoffeln bei, alles klein geſchnitlen und läßt das Ganze langſam kochen Vor dem Anrichten giht man in dünne Würfel geſchnittenes Graubrot, in die Suppeuſchiſn üherbrüht es mit der Suppe und gibt das in Scheiben geſchnitten Fleiſch und Mark hinein. i 33 nach — AKS