(gsfähg ngen aß ar scha ten aher un Ji icht auß 5intereſſe gen wer⸗ kätigum er ficht igen zu benshal⸗ abzugs⸗ 3/30 gingen e Geld en, 500 ) Rol ih. 150 dan 1 Hilde⸗ Eduard Rudolf r. Otto Annheim M.) 9. deutſche ir. N. Miche er Wer⸗ Mamn⸗ Rl. Bender, Manf⸗ RM, 0 Rg, Schuh⸗ mheim, zanſtalt Mamn⸗ heim, AM. Nramet Bolizei⸗ Heide elberg, 2. Blatt zu Mr. 265 Bote Dienstag, 12. Nov. 1935 — Der Kampf gegen den Kitſch Eine Jeſtſtellung und eine Warnung Dr. Goebbels'. Wie NSͤ mitteilt, gibt der Reichspropagandaleiter der Ned Ap und Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda Dr. Goebbels bekannt: 5 Unmittelbar nach dem Siege der Bewegung zeigte ſie eine Erſcheinung, die ſchon öfters in der Begleikung 5 Geſchehniſſe aufgetreten iſt: Die kitſchige Verwendung der Symbole der Bewegung, der Nation und des Staates zur herſtellung von Gegenſtänden des Handelsverkehrs. So ſchnell wie die Erſcheinung kam aber auch die Abwehr. um 19. Mai 1933 wurde das Geſetz zum Schutze der nationalen Symbole verabſchiedet. Es iſt nur ſelten möglich, in augenfälliger Weiſe nachzuweiſen, ob ein Geſetz heilſam oder ſchädlich gewirkt hat. Hier da⸗ gegen zeigt die zahlenmäßige Zuſammenſtellung der ge⸗ lroffenen Entſcheidungen die Auswirkungen des Geſetzes. die Zahl der beanſtandeten und aus dem Han⸗ delsverkehr gezogenen Gegenſtände innerhalb des geſamten Reichsgebietes ſteigerte ſich im Zuge der Durchführung des Geſetzes bis zum Ende des Jahres 1933 auf 183. Damit war aber auch der Höhepunkt ſchon erreicht. Das Jahr 1934 ſowie das laufende Jahr bis einſchließlich September zeigten eine fortlaufende Senkung der Zahlen, bis in den hinter uns liegenden Monaten die Zahl der Beanſtandun⸗ gen nur noch einzelne Fälle im Reichsgebiet umfaßte, innerhalb des letzten Halbjahres im Monatsdurchſchnitt elwa 10. Damit iſt bewieſen, daß das Geſetz den höchſten Erfolg erreicht hat, der einem Geſetz überhaupt zuteil wer⸗ den kann: Nämlich allmählich entbehrlich zu werden. Neuerdings freilich zeigt ſich auf einem anderen Ge⸗ biete als dem der Gegenſtände des Handelsverkehrs eine Erſcheinung, die zwar kein Geſetz, wohl aber eine War⸗ nung nötig macht. Seit einigen Mongten werden die Dienſtſtellen der Partei vielfach mit Verlagsproſpekten über„Feſtſpiele für nationale Feiertage“, „Nationalſozialiſtiſche Feiern“ u. ä. überſchwemmt. In ſehr vielen Fällen handelt es ſich hier um billigſte Konjunkturware, deren Verfaſſer in dem großen Irrtum befangen ſind, die Zeit des„patriotiſchen Theater⸗ ſtückes für die Vereinsbühnen“, wie es in der Vorkriegszeit maſſenweiſe produziert wurde, ſei erneut angebrochen. Bezeichnend iſt, daß die Verlagsproſpekte über ſolche Machwerke faſt ausſchließlich an die unteren Dienſtſtellen der Partei gerichtet und oft auch nur in den Teilen des Reiches verbreitet werden, die von der engeren Heimat des Verfaſſers ausreichend entfernt liegen. Aus dieſem Anlaß ſtelle ich feſt: Die Programm⸗ geſtaltung für öffentliche Veranſtaltungen der Parteſ an nationalen Feiertagen iſt Angelegenheit der örtlichen Propagandaleitungen der NSDAP, die von den zuſtändigen Hoheitsträgern der Partei generell mit dieſer Aufgabe betraut ſind. Das Kulturamt der Reichspropagandaleitung hat die Aufgabe, laufend alle Neuerſcheinungen auf dem Gebiete des Schrifttums und der Muſik unter dem Geſichtspunkt ihrer Verwendbarkeit im Rahmen der nationalſozialiſtiſchen Feiergeſtaltung zu überprüfen. Die Propagandaleiter und deren Kulturabteilungsleiter bis herunter zur Ortsgruppe erhalten allmonatlich die„Vorſchläge der Reichspropagan⸗ dalettung zur nationalſozialiſtiſchen Feiergeſtaltung“, die neben poſitiven Programmvorſchlägen auch eine„War⸗ Hungstafel“ zur Brandmarkung des ſchlimmſten na⸗ lionalen Kitſches auf dieſem Gebiete enthalten. Da die Propagandaleiter und deren Kulturabteilungs⸗ leiter in der Fetergeſtaltungsarbeit ſich an dieſe Richtlinien der Reichspropagandaleitung halten, iſt die Zuſen⸗ dung von Verlagsproſpekten über Dichtung und Muſik für nationale Feiertage“ an die unteren Dienſt⸗ ſtellen der Partei in jedem Falle überflüſ⸗ [ig. Was ſich für dieſen Zweck am beſten eignet, wird vom Kulturamt der Reichspropagandaleitung ohnehin vorge⸗ ſchlagen. Was dieſem nicht geeignet erſcheint oder gar als Kitſch gebrandmarkt werden müßte, wird auch für die un⸗ teren Dienſtſtellen der Partei durch noch ſo weitſchcheifige lnpreiſungen nicht porlockondor. Roman von Paul Hain. Nachdruck verboten 2— 19 „Vater— ich verzichte auf jede Gnade des Grafen. „Bärbele— ſei nicht vorwitzig. Erſt höre zu Du weißt, daß die Herrſchaft bei Dittwang ein hübſches Jagdhaus hat. Es hat ſich bisher niemand ſo recht darum gekümmert, weil es einſam im Wald liegt. Der alte Graf hatte nichts mehr für Jagden übrig. Das ſoll nun anders werden. Das Schlößchen ſoll einen ordentlichen Verwalter belommen— und mich hat unſer hoher Herr dazu auserſehen! Bärbele blickte den Vater groß und forſchend an. Sie kannte Dittwang. Es lag gute drei Wegſtunden ab vor Rothenburgs Toren. And das Schlößchen war alt und unanſehnlich. Selten hatte einer von dem Schloſſe droben dort Einkehr gehalten. Nur ein altes Ehepaar hatte dort gehauſt, aber vor einem halben Jahre waren die beiden alten Leute geſtorben und kein Verwalter hatte das alte Haus bisher wieder bezogen. Vater— gerade du— Angſt ſtieg in ihr auf. Eine dumpfe Beklemmung. „Ia, gerade ich, mein Kind,“ antwortete er ſcheinheilig. Der Graf Walter meint, er hätte an uns eine hellige Pflicht zu erfüllen. Wenn Junker Jörg wiedergekommen 0 wäre wäreſt du eine Levetzingerin geworden—“ „Das— ſagte er—?“ 5 »Gewiß, Bärbele, er iſt beſſer als ſein Ruf, ich habe das immer gewußt. Die Leute ſchwatzen viel. Auch wegen des Teſtaments—“ Ja— wegen deſſen— hauchte Bärbele. Ihr war, als würde eine Hand an ihrer Kehle. 5 5 Anſer Gnädiger hätte ſich ſelbſtverſtändlich trotz des Feſtaments mit Junker Jörg verglichen und das Erbe ge⸗ eilt. Aber kann er etwas für Unglücksfälle? Er weiß, ß du um den Junker trauerſt. Er hätte dir ſelbſt ſchon fein Beileid ausgeſprochen, aber er meint, du ſeieſt ihm ihm e 8 weil 5 5 Augen, deine ngen 5 mmal gefallen haben. And darum „ Bärbele preßte die Lippen aufeinander. War das Nagrheit? War Waller von Levetzing wirklich ein a5 ite worden? Tat ſie ihm unrecht, wenn ſie ihm miß⸗ — zu reden von dem großen Feſtumzug durch die Berliner Oh— ſie konnte die Worte nicht vergeſſen, die ſie einſt ber legte zunzer von fothenburg tung auf den Weg zur Starke Benutzung der Autobahnen 50 bis 75 v. 9. des Verkehrs aufgenommen.— Jorderungen des Aukoverkehrs. München, 11. November. Auf einer Tagung deutſcher Straßen⸗ und Städtebauer unter dem Motto„Straße und Stadt in Planung und Recht“ hielt Generalinſpektor Dr. Todt einen Vortrag über den Kraftfahrverkehr und ſeine Forderungen. Er führte u. a. aus: In den letzten zwei Jahren habe ſich der Verkehr um rund 100 Prozent geſteigert. Bei einem jährlichen Abgang von etwa 60. bis 70 000 Perſonenkraftwagen wird der für 1935 erwartete Zuwachs von 170000 Wagen den Geſamt⸗ beſtand um rund 100 000 vermehren. Die Folge iſt eine ungeheure Verkehrsbelebung auf den Straßen, insbeſondere auch eine ſteigende Zunahme des Fern ⸗ verkehrs. Die Geſamtleiſtung des deutſchen Laſtkraft⸗ wagenverkehrs hat 1934 mit rund 3,4 Milliarden Tonnen⸗ kllometern bereits 6,8 Prozent des Reichsbahnverkehrs er⸗ reicht. In ſtraßenbautechniſcher Hinſicht werden auch die letz⸗ ten Forderungen des Kraftwagens berückſichtigt. So läßt die Tragfähigkeit der Decken und Brücken Gewichte bis zu 25 Tonnen, die neue Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung Wagenbreiten von 2,50 Meter zu. Die nach Uebernahme der Straßenhoheit auf das Reich erfolgte Or⸗ ganiſgtion des Straßenweſens gewährleiſtet einen groß⸗ zügigen Ausbau des Straßennetzes nach ein. heitlichen Grundſätzen. Der Erfolg zeigt ſich ſchon heute in der Verringerung der minderwertigen Straßen, in der dauernden Verbeſſerung namentlich der 40 000 Kito⸗ meter Reichsſtraßen und in der fortſchreitenden Beſeitigung der ſchienengleichen Uebergänge. Die Berkrauensgrundlage für den Fortſchritt der Mo⸗ koriſierung bleibt nakürlich die größte Maßnahme, der Bau der Reichsgukobahnen. Auf den ferligen Strecken hal die Reichs aukobahn bereits 50 bis 75 Prozent des Verkehrs aufgenommen. Hier kann der Kraftwagen eine Durchſchnilts⸗ geſchwindigkeit von 98 v. 9. der Höchſtgeſchwindigkeſt er⸗ reichen, auf den Keichsſtraßen eine ſolche von 69 v. 9 Das dritte wichtige Gebiet zur Förderung des deutſchen Kraftverkehrs iſt nun die Anpaſſung der Städte an den wachſenden Verkehr. Hier iſt noch viel zu tun. Es ergab ſich, daß auf vielen verkehrswichtigen Strecken die Durchfahrt durch Ortſchaften 35 bis über 80 v. H. der Geſamtfahrzeit beanſprucht. Eines der Hinderniſſe iſt auch der ſtändig wachſende Kadfahrverkehr. Wir haben in Deutſchland nicht weniger als 17 Millionen Radfahrer, und bei rund 66 v. H. aller Verkehrsunfälle ſind Radfahrer beteiligt. Es gilt daher 0 dem Radfahrer eigene Wege zu ſchaffen. Beim Keichsſtraßenbau wurden in den letzten beiden Jahren ſe rund 500 Kilometer Radfahrwege ausge⸗ baut. Zur Steuerung der Verkehrsnot der Städte ſind ein Altſtadtſanjerungsgeſetz, ein Geſetz über Anbau an Ver⸗ kehrsſtraßen, eine Garogenordnung und die geſetzliche Re⸗ gelung des materiellen Wegerechts in Vorbereitung. 800 563 Liter! Berlins Verbrauch von Patenwein von Moſel und Nahe und aus der Pfalz. Dem Schirmherrn des Berliner„Feſtes der deutſchen Traube und des deutſchen Weines“, Staatskommiſſar Dr. Lippert wurde jetzt von dem engeren Arbeitsausſchuß der Abſchlußbericht über die Weinwerbewoche in der Reichs⸗ hauptſtadt erſtattet, die ſich zu einem über Erwarten gro⸗ ßen Erfolg geſtaltet hat. Durch zahlreiche Aufklärungs⸗ verſammlungen waren faſt ſämtliche Berliner Gaſtwirte mobiliſiert worden, die ſich bis zu den Beſitzern der klein⸗ ſten Schankſtätten in den Dienſt der guten Sache ſtellten. Ein übriges taten die Sonderveranſtaltungen der NSG „Kraft durch Freude“, wobei beiſpielsweiſe einmal in einem 0 0 Lokal allein rund 4000 Schoppen und 3000 Flaſchen Patenwein umgeſetzt wurden. Gar nicht zur Nachtzeit vor ihrem Fenſter gehört hatte. Jene ankla⸗ genden Worte des Notarius Riedinger und des Phyſtkus. Aber— was war Wahres daran? Und ſie ſehnte ſich ja ſo nach Ruhe und Stille. Hier in der Stadt waren ihr alle mitleidigen Blicke eine bittere Qual. Kuntz fuhr fort: „Du ſollſt ſelbſtverſtändlich mit mir kommen. Das Schlößchen ſoll neu hergerichtet werden und wir beide könnten da frei und ruhig hauſen. Ein paar Bediente ſol⸗ len auch hingeſchickt werden, da der Herr Graf manchmal dort zu weilen gedenkt. Und du— wirſt dort wieder neuen Glauben finden und Frohſinn lernen—“ Kuntz verſtand die Worte aut zu ſetzen. „Glauben und Frohſinn, Vater?“— Bärbele ſchluchzte laut auf. 5 5 „Nie wieder werde ich froh werden können, das weiß ich. Ob ich aber neuen Glauben an die Zukunft finden werde, das liegt in Gottes Hand. Nur Ruhe möchte ich ha⸗ ben— Stille— in der ich an Jörg denken kann.“ Sie blickte ſtarr zum Fenſter hinaus. Der Winter war ſchon im Abziehen. Die Sonne begann Wärme zu ſpen⸗ den und in der Luft ging ein mildes, ſanftes Raunen um. Mild und ſüß wie erſtes Sehnen eines Menſchenherzens. Sie trocknete die Tränen. „Vater— ſchwöre mir bei allem, was dir lieb und heilig iſt, beim Andenken der Mutter—“ Kuntz runzelte die Stirn. „Daß alles ſo iſt, wie du geſagt haſt. Daß der Graf es ehrlich meint! Vater, ſchwöre es mir. Sonſt—“ Kuntz lachte auf. e „Alſo gut— wenn dir die Tatſache der erlauchten Gnade nicht allein genügt! Ich ſchwöre! Es iſt ſo, wie ich ſagte. Graf Walter wird dir ein lieber, gütiger Herr ei 00 ärbele atmete tief auf. 85 ſei es denn, 1 Ich will dir folgen und mit nach Dittwang kommen, um in Einſamkeit Ruhe zu fin⸗ den und Linderung meiner Schmerzen.“ „So iſt es recht, mein Kind And alſo wollen wir morgen zuſammen zur Burg gehen und dem gnädigen Herrn Grafen unſern Dank abſtatten.“ Bärbele antwortete nicht. 5 8 0 ächſten e machte ſie ſich in des ers Beglei⸗ e urg. 895 fühlte ihr Herz be⸗ — Innenſtadt, der Hunderttauſende von Menſchen vereinigte und für den Gedanken des deutſchen Weines gewann. Erſtaunlich alſo iſt das Ergebnis dieſer vereinten Be. mühungen. zunächſt mil einem Abſatz von rund 250 600 Li rden war, ſteigerte ſich im Laufe der Ver darf auf 500 000 Liter. Heute kann feſtgef geſamt nicht weniger als 800 563 Liter Patenm zogen worden ſind, davon 421 604 Li- ker von der el(Trittenheim, Clüßerath, Mehning), 62 338 Liker von der Nahe(Monzingen) und 316 621 Liter von der Pfalz(Oberhaardi). Dieſe mehr als 800 000 Liter ſtellen lediglich einen zu⸗ ſätzlichen Weinverbrauch dar. Gleichzeitig hat nämlich der Berliner von anderen deutſchen Weinſorten noch weſentlich größere Mengen bezogen und abgeſetzt, als ſonſt zu dieſer Zeit üblich. Die Keller der notlei⸗ denden Winzer ſind mithin ganz erheblich geleert wor⸗ den, und es iſt anzunehmen, daß angeſichts ſolcher trinkbe⸗ reiten Tatkraft die fröhliche Parole„Wein iſt Volks⸗ getränk“ ſich endlich für immer in der ſtadt durchſetzt. Ein guter ſüfft Fußball⸗Rundſchau Pokalſpiele ohne Ueberraſchungen ſind eine Seltenheit, aber wenn jemals eine Pokalrunde einen normalen Verlauf genommen hat, wenigſtens was Sieger und Beſiegte anbe⸗ trifft, ſo die vierte Hauptrunde um den deutſchen Vereins⸗ pokal: Sieger blieben: Schalke 04, der deutſche Meiſter, 1. FC Nürnberg, der fünffache deutſche Altmeiſter, Frei⸗ burger F C, der deutſche Altmeiſter, und SV Waldhof, Badens Altmeiſter. Vier Mannſchaften mit ruhmreicher und Ulweiſe traditionsreicher Vergangenheit, die VfL Benrath, Minerva Berlin, Hanau 93 und Sportfreunde Dresden aus dem weiteren Wettbewerb warfen. Erfreulich bleibt das glänzende Abſchneiden der ſüd⸗ deutſchen Mannſchaften im Vereinspokalwettbewerb. Drei unter den„letzten Vier“, aber— ſeien wir ehrlich— wo iſt die Mannſchaft, die Schalke ſchlagen kann? Süddeutſchlands Triumph wäre vollkommen, wenn ein Sieg im Vereinspokal⸗ wettbewerb gelingen würde, aber jedem iſt es klar, daß der Weg zum Endſieg nur über die„Knappen“ führt, die am Sonntag im Düſſeldorfer Rheinſtadion wieder meiſterliches Können zeigten. In Süddeutſchland beanſpruchten neben den Pokalſpielen natürlich die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe der Gauliga das größte Intereſſe. Im Gau Süd weſt erlebten jene Leute eine große Enttäuschung, die ſchon jetzt in der Frankfurter Eintracht den neuen Gaumeiſter ſehen wollten. Vorerſt ſieht es gar nicht darnach aus, denn nach der Ludwigshafener Niederlage(die allerdings noch nicht„amtlich“ iſt!), gab es nämlich jetzt auf dem„Bieberet Berg“ eine 0:4⸗Schlappe für die e ausgerechnet von jener Kickerself, die aus ſechs Spielen erſt einen Punkt nach Hauſe gebracht hatte. Die umgeſtellte Offenbacher Elf gewann vor 13 000 Zuſchauern durchaus verdient und nun hegt man auch am„Bieberer Berg“ wieder Hoffnungen. In Baden gab es nur ein Punkteſpiel: Brötzingen unterlag gegen den KFV 2:6, nachdem Brötzingen bei der Pauſe noch 1:0 geführt hatte. Der Karlsruher Sieg iſt an und für ſich verdient, aber zahlenmäßig iſt er doch zu hoch ausgefallen. Am nächſten Sonntag ſoll es nun endlich einmal in Baden ein volles Programm mit fünf Spielen geben.— * Stand der Gauliga Baden: 1. FC Pforzheim 6 15˙3 10:2 Karlsruher FV 6 14.11 6:6 VfB Mühlburg 4 425 5˙3 VfL Neckarau 5 12:11 525 Germania Brötzingen 7 12:16 5˙9 SWV Waldhof 3 6˙5 4.2 VfR Mannheim 3 76 42 Freiburger Fe 1 810 4·4 Amieitta Viernheim 6 8.14 4¹8 Phönix Karlsruhe 6 11:18 379 her⸗ D. klommen ſchlagen, da ſie ſich der Burg immer mehren ten Jörgs Heimat! Gewaltſam mußte ſie die Tränen zurückdrängen, da ſte nun den Burghof betrat. Wie oft wohl war 1 durch das alte, morſche Steintor aus⸗ und eingeritten, begrüßt von dem ſchmetternden Hornruf des Turmwächters? Der alte Simmern trat aus einer Tür Er war der letzte, der Jörg noch lebend geſehen hatte. Hatte für ihn gekämpft— ſich die rechte Hand lahmſchlagen laſſen. Er eilte auf Bärbele zu. Drückte ihr die Hand. Damals hatte er ihr alles er⸗ zählen müſſen— von Jörgs Heldenkampf bis zum Ende. „Ihr hier, Jungfer?“ fragte er erſtaunt. Kuntz ſagte an ihrer Stelle: „Wir ſind zum Grafen beſtellt. Wegen der Verwaltung von Schloß Dittwang. Das Bärbele will ſich bedanken.“ Simmern zog die Augenbrauen hoch. „So— ſo—“ ſagte er nur. Sein Geſicht verlor die Freundlichkeit für eine Weile. „Dittwang— ja, ein einſamer Kaſten. Nun— Ihr müßt wiſſen, S was Ihr tut. Uebrigens— ich kann Euch im Vertrauen etwas verraten, Bärbele.“ Kuntz ſchritt ſchon ungeduldig zur Halle und hörte Sim⸗ merns Worte nicht mehr. „Ich reit' in einigen Wochen von hier fort. Halt's nicht mehr aus ohne den Junker Jörg. Iſt kein Lachen mehr auf der Burg. Und— zum Rhein reit' ich hin, Jungfer. Wenn unſer gnädiger Graf nicht ſelber nach dem Junker ſucht— ich hab's mir geſchworen, ihn zu finden, oder we⸗ nigſtens ſein Grab. Und zu erforſchen, wer die Schurken eweſen ſind, die ſein Leben auf dem Gewiſſen haben. Das in ich meinem Junker ſchuldig. Wollt keinen Schwert⸗ ſchlag mehr im Leben tun, wenn ich 3— Rache fände. In einigen Wochen dampft die Erde im Frühlingsatem — da reitet ſich's gut, Jungfer Bärbele. Ihr höret noch von mir—“ „Bärbele—“ rief Kuntz von der Hallentreppe her, „willſt feſtwachſen?“ 2. 5 „Geht—“ raunte Simmern ihr zu,„und behaltet's für Euch, was ich Euch ſagte 5 „Habt Dank, Simmern, für Eure Worte, Laſſet mich“ wi 5 wenn es ſoweit iſt. Ich will für Euch beten— Sie eilte hinweg, der Halle zu. 5 55 8 1* 7 1 90 . 25 8 3 Die Coſo O ja, es gibt auch heute noch deutſche Farmersfrauen. In Deutſch⸗Südweſt, in Deutſch⸗Oſtafrika, in Angola und Kamerun, überall ſind wieder deutſche Farmen entſtanden, überall waltet die deutſche Frau als treue Kameradin des Mannes und als Bewahrerin von Haus und Hof im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes. Freilich gibt es heute wohl noch ganz, ganz ſelten Farmersfrauen, die durch den Buſch oder die Steppe ziehen mit dem Ochſenwagen auf der Suche nach Land. Dieſe Zeit iſt vorbei. Es gibt auch wenige Farmers⸗ frauen, die, angetan mit Stiefeln und derben Reithoſen, be⸗ waffnet mit einer Schnellfeuerbüchſe und Meſſer, auf die Löwen⸗ und Pantherjagd ausziehen oder ſogar Elefanten ſchießen wollen. Das Leben der Farmersfrau iſt weder abenteuerlich noch gefährlich, es iſt ſchwer, und die vielen deutſchen Farmen in Afrika verdanken ihre Blüte nicht letzt der Tüchtigkeit der deutſchen Hausfrau. Deutſche Frauen ſind in Afrika ſehr begehrt, nicht nur bei den Deut⸗ 19 55 und nicht nur als Hausfrau; viele Berufe ſtehen ihnen ort offen, vor allem ſolche, in denen die Frau beſonders am Platze iſt. Das junge Mädchen, das ſich entſchloſſen hat, nach Ueberſee in die Koloniſationsgebiete zu gehen, muß damit rechnen, daß es ſich ganz anderen und viel ſchwereren Ver⸗ hältniſſen gegenüberſieht als in der Heimat. Mädchen mit Hemmungen und Komplexen, ſolche, die ſich„zu fein“ dün⸗ ken, denen Filmbilder im Kopfe ſpuken von elegantem, ſchneeweißem Reitdreß uſw., werden ſchwer enttäuſcht ſein. „Drüben“ und„draußen“ muß nicht nur der Mann ſchwer arbeiten, wenn die Farm vorwärtskommen ſoll, auch die Frau muß feſt anpacken. Sie muß dort drüben alles ſein und alles können. Denn ein Farmbetrieb zum Beiſpiel iſt nichts anderes als ein bäuerlicher Betrieb, nur mit dem Unterſchied, daß die Farm unter viel ſchwierigeren Verhält⸗ Die Siedlerfrauen in Afria müſſen auch Schmiede⸗ arbeiten machen können; ſie werden in Rendsburg enkſprechend geſchult. niſſen bewirtſchaftet wird. Iſt ſchon das Bargeld in einem deutſchen Bauernhauſe knapp, ſo noch viel mehr in einem Farmhauſe Afrikas. Dort hat ſich die Frau faſt ganz auf die Selbſtverſorgung einzurichten. Ihre Arbeit beginnt mit dem erſten Sonnenſtrahl und endet, wenn die Dunkelheit ſchon lange hereingebrochen iſt. Sie muß alles arbeiten kön⸗ nen: Was klein und hilfsbedürftig iſt, gehört unter die Für⸗ Karge der Frau, die eigenen Kinder wie das kranke Vieh und die kranken Kinder der Eingeborenen. Die Farmersfrau macht die Hungrigen ſatt, aber ſie ſoll auch mit Hand an⸗ legen beim Brunnenbohren, beim Einzäunen der Farm, beim Ausbeſſern der Werkzeuge uſw. Das verlangt Frauen, die nicht nur geiſtig wendig, ſondern auch körperlich geſund ſind. Und das verlangt Frauen, die, falls ſie nicht drüben geboren wurden, gut vorbereitet aus der Heimat kommen. e Fyquenschule in ANN Die Koloniale Frauenſchule zu Rendsburg hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die deutſchen Mädchen und Frauen vor der Ausreiſe in eine harte Lehre zu nehmen. Es er⸗ übrigt ſich faſt zu ſagen, daß dieſe Schule nur kräftige, ge⸗ ſunde, körperlich und ſeeliſch beſonders tüchtige Mädchen auf⸗ nimmt und ausbildet zur Vorbereitung auf das Leben „draußen“. Die aber durch die Schule gegangen ſind, wer⸗ den in Afrika und Südamerika als Frau oder Gehilfin auf einer Farm, als Kindergärtnerin, als Geflügelzüchterin oder Leiterin einer Farmmolkerei„ihren Mann ſtehen“. Die Koloniale Frauenſchule in Rendsburg erzieht keine Aben⸗ teurerinnen, ſondern Frauen, die mit beiden Beinen auf der Erde ſtehen und hier richtig aufzutreten und anzufaſſen wiſſen. Darauf kommt es„draußen“ in der Hauptſache an, auf das Anfaſſen, das Wiſſen, wie man jede Situation mei⸗ ſtert. Deshalb unterſcheidet ſich dieſe Schule von anderen Frauenſchulen ſchon darin, daß ſie zwar auch mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik ausgerüſtet iſt, daß ſie ihre Schülerinnen aber genau ſo ſorgfältig mit den dem gleichen Zweck dienenden primitiven Hilfsmitteln ſchult. Auf einer Farm in Südweſt wird kaum elektriſch gebacken und geplättet, wohl aber mit Kohle und noch viel mehr mit Holz. Alſo muß die Schülerin damit umzugehen verſtehen. Es iſt zwar ſehr ſchön, wenn das Mädel künſtleriſche Gegenſtände baſteln und ein ſchönes Kiſſen ſticken oder malen kann, aber drüben hilft ihr dieſe Wiſſenſchaft vorerſt nicht viel; beſſer iſt es ſchon, wenn ſie ein einfaches Häuschen oder einen Schuppen für das Vieh ſchnell aufrichten und einen Pfahl bie die Umzäunung einſetzen kann. Man verlangt von ihr ie Kenntnis in vielen„Künſten“ wie Verglaſen der Fen⸗ ſter, Flicken der Schuhe, und man erwartet von der weib⸗ lichen Farmhilfe, ob ſie nun Frau des Farmers oder die Stütze der Farmerin iſt, daß ſte ſchon einmal ein Hufeiſen oder eine Krampe ſchmieden kann. Darauf werden die Schülerinnen der Kolonialen Frauenſchule vorbereitet und noch auf vieles andere. Drüben bäckt man das Brot auf jeden Fall ſelber, ſelten in einem richtigen Backofen und aus unſerem vom Müller gelieferten Mehl, in der Regel in einem proviſoriſchen Ofen und aus ſelbſtgemahlenem Mehl. Die Farmersfrau muß die Feldarbeiten kennen, wenn ſie die ſchwarzen Hilfskräfte beaufſichtigen will; ſie muß wiſſen, wie ſie die Milch unter ganz anderen klimatiſchen Verhältniſſen verarbeitet, muß nähen und ſtopfen, tiſchlern und reiten, ſticken und töpfern können; von ihr verlangt man, daß ſie Pferde genau ſo gut lenkt wie Ochſen, Tiere und Menſchen kuriert und ſich mit den Gäſten in Engliſch oder Spaniſch, mit den eingeborenen Arbeitern dagegen in Otjiherero oder Kiſuaheli unterhält, unter Umſtänden ſogar in kräftigen Tönen, denn zimperlich iſt man„draußen“ nicht. Und doch ſoll ſie Frau bleiben: friſch, lebendig, be⸗ weglich, aufnahme- und gebefreudig, es darf ihr nichts ver⸗ lorengehen, was ſie zu einer rechten Mutter und Lebens⸗ kameradin macht.—— Das iſt etwas viel verlangt. Aber die alten„Kolonialen“ wiſſen ſchon, warum ſie den Lehr⸗ Aufnahmen(2): Störmer(Kind) M Gegen e Neger hat die Farmersfrau nicht mehr zu kämpfen, aber es iſt gut, wenn ſie verſteht, mit der Waffe umzugehen. plan der Kolonialen Frauenſchule ſo reichhaltig und ſchwer ausgeſtaltet haben, und deutſche Mädels nehmen ſchon jeden Kampf auf, die Schule iſt immer beſetzt. Eva Schwandk. Gedächinisſtörung beſeitigt. 8 8 8 Geſchichte vom Mann der ſein Gedächtnis verlor. Von O. Th. Kropſch. „Hier iſt der Deutſchlandſender Königswuſterhauſen mit allen deutſchen Sendern, der ſchweizeriſche Landesſender Beromünſter und der Sender Johannesburg in der ſüd⸗ afrikaniſchen Union. Meine Damen und Herren! Wie Ihnen durch Zeitungs⸗ meldungen und im Rundfunk bereits mitgeteilt wurde, bit⸗ ten wir Sie, uns heute bei einem eigenartigen Verſuch zu unterſtützen. Ein Mann, der angibt, ſein Gedächtnis ver⸗ loren zu haben, wird jetzt die Ergebniſſe der behördlichen Nachforſchungen über ſeine Perſon verleſen und wir 15 fen, daß ſich jemand unter unſeren Hörern befindet, der den Mann nach ſeiner Stimme erkennt. Ladies and gentle⸗ men Der Sprecher wiederholte nun ſeine Anſage für den afrikaniſchen Sender in engliſcher Sprache 00 79 7 ver⸗ nahm man eine tiefe, N Stimme: „Am 14. März, zwei Tage nach der Ausfahrt aus dem Bance von Kapſtadt, fand man mich an Bord des deutſchen andelsſchiffes„Oldenburg“. Da ich meiner Ausſprache nach, ſowie auf Grund aller anderen Merkmale Deutſcher war und außerdem halb verhungert, ſo gab der Kapitän einen Bitten nach und nahm mich mit nach Hamburg. 1700 nach den erſten Tagen an Bord war ich wieder wohl⸗ auf und arbeitsfähig, nur mein Gedächtnis hatte ich voll⸗ kommen verloren und konnte beim beſten Willen die Fra⸗ gen des Kapitäns nach meinem Namen und meiner Her⸗ kunft nicht beantworten. Begreiflicherweiſe mißtraute man dieſer Behauptung und da ich auch keinerlei Ausweis⸗ papiere hatte, übergab mich der Kapitän in Hamburg pflichtgemäß den deutſchen Behörden. Man hielt mich zu⸗ nächſt für einen Verbrecher, der das verlorene Gedächtnis nur vortäuſchte, um ſich einer drohenden Strafe zu entzie⸗ hen. Doch die Nachforſchungen in dieſer Richtung ergaben nicht den geringſten Anhaltspunkt für die Richtigkeit die⸗ ſer Annahme. Bei keiner der vielen Polizeidirektionen des In⸗ und Auslandes, an die man meine Lichtbilder und Finger⸗ abdrücke ſandte, war etwas von mir bekannt. Um meinen Geiſteszuſtand zu überprüfen, brachte man mich in eine Heilanſtalt bei Berlin. Durch die monatelange ſorgſame Behandlung fühlte ich mich nun ſo weit gebeſſert, daß ich meinen Namen, wie mit großen Lettern geſchrie⸗ ben, oft vor mir zu ſehen glaubte. Aber immer dann, wenn ich ihn ableſen will, verſchwimmen die Buchſtaben und wer⸗ den blaſſer, ſo daß ich ſie nicht mehr deutlich ableſen kann und wieder in die quälende Ungewißheit über mich ſelbſt zurückfalle. Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß, wenn es mir einmal gelänge, die Buchſtaben zu leſen, oder mir je⸗ mand meinen Namen zuriefe, ich wieder im vollen Beſitz meines Gedächtniſſes und damit geheilt wäre.. Und ſo kamen die Aerzte 1 5 den Einfall, mich im Rundfunk aller deutſchen Länder und auch in dem der ſüdafrikaniſchen Union, wo ich mich zuletzt aufhielt, ſprechen zu laſſen, um es auf dieſe Art vielleicht doch zu ermöglichen, daß mich je⸗ mand an meiner Stimme erkennt. Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren, für Ihre Aufmerkſamkeit und hoffe, daß der Verſuch. 0 f f hoff Schon nach zwei Tagen lief beim Polizeipräſidium in Zerlin ein Funkſpruch der engliſchen Behörden aus Kim⸗ berley ein, der beſtimmte Nachforſchungen in Düſſeldorf verurſachte. Noch in derſelben Nacht lagen die Ergebniſſe vor und eine Kommiſſion begab ſich in die Heilanſtalt, um in Begleitung des leitenden Arztes den Mann ohne Ge⸗ dächtnis in ſeiner Zelle aufzuſuchen. Der Chefarzt näherte ſich vorſichtig dem Schlafenden, beugte ſich zu ſeinem Ohr und ſagte mit leiſer, aber deutlicher Stimme: f „Friedrich Höfinghoff!“ Der Erfolg war überraſchend. Mit einem Ruck ſaß der Kranke aufrecht und ſtarrte den Arzt an. Dann bewegte er ſeine Lippen und verſuchte, ſchwerfällig wie ein Taubſtum⸗ mer, den Namen nachzuſprechen. Plötzlich ging ein heller Schein über ſeine Züge und mit einem glücklichen Lächelg ſagte er:„Friedrich Höfinghoff? Ja, ſaa bin ich.. ichl 2 Nun traten die Polizeibeamten vor und fragten ihn nach dem Ort und Tag ſeiner Geburt, nach ſeinen Eltern uſh Der Mann gab klare Antworten, die alle genau mit den Ergebniſſen der polizeilichen Nachforſchungen übereinſtimm⸗ ken. Er ſtammte aus Düſſeldorf und war nach dem Tode ſeiner Eltern knapp vor Kriegsausbruch nach Deutſchſüd⸗ weſtafrika gegangen. Bei einem Gefecht wurde er verwun⸗ det und gefangen, es gelang ihm aber zu entfliehen; jahre⸗ lang lebte er bei einem Negerſtamm. Später fand er Ar⸗ beit in den Diamantminen und erwarb durch geſchickte Ver⸗ wendung ſeiner Erſparniſſe ein kleines Vermögen, ſo daß er endlich daran denken konnte, ſeinen heißeſten Wunſch zu erfüllen und wieder in die Heimat zurückzukehren. Seine letzte Erinnerung war die, am Abend vor ſeiner geplanten Abreiſe in Geſellſchaft eines ihm unbekannten Mannes ge⸗ zecht und aus Freude über die bevorſtehende Heimkehr vielleicht etwas über den Durſt getrunken zu haben Dann riß ſeine Erinnerung ab. Wahrſcheinlich war mm der Wunſch, die Heimat wiederzuſehen, ſelbſt im Unterbe⸗ wußtſein 80 ſtark, daß es ihn dazu trieb, ſich in Kapſtadt auf die„Oldenburg“ zu ſchmuggeln, wo er dann gefunden wurde. Da ſeine Angaben auch der ſtrengſten Ueberprüfung ſtandhielten, war kein Grund mehr, ihn weiter feſtzuhalten. Man beließ ihn aber aus Vorſicht und auch auf ſeinen eige⸗ nen Wunſch noch ſo lange in der Anſtalt, bis ſeine Angele⸗ genheit vollkommen geordnet war. Schon nach wenigen Tagen erfolgte die reſtloſe Aufklärung des geheimnisvollen Falles. Außer den Behörden hatten ſich auch die Zeitungen der Sache angenommen und brachten nun ausführliche Be⸗ richte über dieſes moderne Märchen: Die Gäſte einer kleinen Schenke in der Umgebung von Kimberley lauſchten gerade der Uebertragung aus Deutſch⸗ land, als ein Mann mit einem Hund die Stube betrat. So⸗ wie das Tier die Stimme aus dem Lautſprecher hörte, ſpitzte es die Ohren und ſprang dann mit einem Freuden⸗ geheul auf das Gerät zu. Weder Befehle noch Drohun⸗ gen ſeines Herrn konnten ihn von ſeinem ſonderbaren Be⸗ nehmen abbringen. Die Gäſte waren aufmerkſam geworden und ein zufällig anweſender Polizeibeamter ließ ſich mit dem Fremden in ein Geſpräch ein und forderte ihn, da er ihm verdächtig vorkam, auf, ſich auszuweiſen. Der Mann zeigte einen deutſchen Paß auf den Namen Friedrich Hö⸗ finghoff. Bei näherer Unterſuchung erwies ſich, daß der Paß zwar echt, das Lichtbild aber vertauſcht war. Nun wurde der Fremde verhaftet und als langgeſuchter Betrüger er⸗ kannt. Es war ein verkommener franzöſiſcher Arzt, der ſeit Jahren in Afrika von verſchiedenen Gaunereien lebte. Er legte bald ein volles Geſtändnis ab. Durch die vertrauens; volle Erzählung Höfingshoffs, den er zufällig kennen lernte und den das Glück der baldigen Heimreiſe und der Alkohol geſprächig gemacht hatten, war er auf den Gedanken ge⸗ kommen, dem Deutſchen ſeine Erſparniſſe abzunehmen. Bel einem Batunegerſtamm hatte er ein„Zaubermittel“ ken⸗ nengelernt, das aus einer beſtimmten, an der Sonne ge⸗ röſteten Käferart bereitet wurde und ſchwere Bewußtſeins⸗ ſtörungen hervorrief. Das ſchüttete er Höfinghoff in den Wein und ließ ihn dann ausgeplündert in einem Straßen⸗ raben liegen. Den Hund, der ihm gut gefiel und der durch ſein enges Halsband wehrlos war, nahm er mit. Nun war ihm die Treue dieſes Tieres zum Verhängnis geworden, Das reſtliche Geld, das man bei dem Franzoſen fand, wurde Höfinghoff überwisſen und der nächſte Dampfer brachte auch das brave Tier wieder zu ſeinem Herrn. Aus der Arbeit des Winterhilfswerkes. Obſtbeſchaffung für das Winterhilfswerk. 88 Das Obſt bildet einen wichtigen Beſtandteil in de Volksernährung. Die NS. bezw. das Winterhilfswen im Gau Baden führt alljährlich zur Erntezeit eine grohe Obſtbeſchaffungsaktion durch. Der Reſchsnährſtand übel nimmt die Sammlung des Obſtes, die NS⸗Frauenſchaf verarbeitet und verwertet dasſelbe und in den Küche der NS. und des Winterhilfswerkes wird es eingekoc und in Doſen konſerviert. für S age Oſter 10 2 orge lehne muß, offen pla