fung lten. ige⸗ zuführen, wurde auch Frankrei kuſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Beingspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm.Zeile 3 Pfg., im Teptteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte At. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr genſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78489. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Tages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 35. 1225 35. Jahrgang . Europäiſche Wandlungen Frankreich und Deutſchland.— England und Italien. Das Bild europäiſcher Kräfteverlagerung iſt im laufen⸗ den Jahre wichtigen Wandlungen unterworfen geweſen. Die Bemühungen, einen neuen Gleichgewichtszuſtand herbeizu⸗ führen, verleiten leicht dazu, Entwicklungslinien dort zu ſehen, wo keine Tatſachen zu finden ſind, ſondern das Wunſchbild oder der Sorgentraum des einzelnen Beobach⸗ ters. Als der Völkerbund in Genf ſeine erſten Sanktions⸗ beſchlüſſe faßte, da maß die franzöſiſche Preſſe uns mit ihrem eigenen Maßſtab. Sie ſah ſchon ein Deutſchland der Kriegsgewinnler und eine italieniſch⸗deutſche Zweckverſtän⸗ digung. Nachdem man in Paris mehr zu ahnen als zu be⸗ greifen beginnt, daß das neue Deutſchland nicht mit herkömmlichen Wertmaßſtaben zu erfaſſen iſt und daß unſere ſelbſtgewählte ſtrenge Neutralität in den Konflikten Italien—Abeſſinien, England— Italien oder auch Frankreich—Italien etwas Neues und Eigenartiges iſt, verfällt man in den umgekehrten Fehler, an kleine Ereig⸗ niſſe große Erwartungen zu knüpfen. In dieſen Tagen iſt Herr Francois⸗Poncet wie⸗ der einmal nach Paris gefahren, um dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, wie ſchon ſo oft, Bericht zu erſtatten. Nun glaubt man an eine Neubelebung der deutſch⸗ franzöſiſchen Verſtändigungs⸗ pläne, und die Pariſer Preſſe iſt voll von tiefgründigen Betrachtungen über allerhand Projekte, die entweder Herr Francois⸗Poncet mitgebracht oder demnächſt der Botſchaf⸗ ter von Ribbentrop in Paris perſönlich unterbreiten ſoll. So erfreulich das Echo war, das erſt jüngſt die Worte des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring aus Anlaß ſeiner Sgarreiſe in einem großen Teile der franzöſiſchen Preſſe fanden, ſo wenig kann man doch behaupten, daß Deutſch⸗ land außer den offenen Verſicherungen und Erklärungen über ſeine Friedensliebe und ſeine Verſtändigungsabſichten nun genau ausgearbeitete Pläne über neue Verſtändigungs⸗ möglichkeiten unterbreite. Solche Ausarbeitungen beſtehen nicht, und Angebote konnten umſoweniger erfolgen, als ja der franzöſiſche Seelenzuſtand, ſie objektiv und vorurteils⸗ los zu behandeln, noch nicht gegeben iſt. Die erſten Gefühls⸗ aufwallungen ſtellen keinen Dauerzuſtand dar, ſo gern wir ſie auch mit Befriedigung verzeichnen. Und wenn einmal konkrete Abſichten vorliegen ſollten, dann müßten ſie 1 5 sichts der Neigung mancher franzöſiſcher Blätter, jeden An⸗ laß zu wildeſten Kombinationen zu benutzen, mit beſonde⸗ rer Delikateſſe zwiſchen den verantworklichen Männern hüben und drüben behandelt werden. Der beſte Beweis für eine ſolche Methode wird gerade durch die gegenwärtigen franzöſiſchen Preſſeäußerungen erbracht. Wahrhaft phan⸗ taſiebegabt knüpft man ſchon heute an Pläne, die garnicht eriſtieren, ſorgenvolle Betrachtungen, ob Deutſchland nicht für Sicherheitsverpflichtungen gegenüber Frankreich die Zu⸗ ſage begrenzter oder unbegrenzter Handlungsfreiheit im Oſten eintauſchen möchte. Noch haben wir Frankreich nicht ein Wort geſagt, und trotzdem mahnt ein franzöſiſches Blatt ſorgenvoll die Regierung, jede Sonderverhandlung abzu⸗ lehnen. Das alles aber geſchieht, wie man hervorheben muß, in einer neuen Tonart. Die franzöſiſche Preſſe ſpricht offen von kolonialen Rohſtoffverteilungs⸗ plänen, ſie findet objektive Worte über unſere wirtſchaft⸗ lichen und Benölkerungsſchwierigkeiten und ſie zeigt einen neuartigen Willen zur Obfektivität. Deutſchland muß ſich über die Urſprünge ſolcher Wand⸗ lungen klar ſein. Sie ſind der bündigſte Beweis dafür, daß Fronfß reich mit ſeiner Politik oder beſſer geſagt Manie der Sicherheitspakte Schiffbruch erlitten hat und daß die Oeffentlichkeit dies allmählich einzuſehen beginnt. Durch Sicherheitspakte zur inneren Unſicherheit— ſo könnte wan faſt Frankreichs Seelenzuſtand heute analyſieren. Dieſe Unſicherheit gibt ſich auch gegenüber den engliſch⸗ jtalfeniſchen Bemühungen um Beſeitigung des Mit⸗ telmeer⸗Konfliktes kund. Auch hier ſehen die Pariſer Blät⸗ ler bereits ein Flottenabkommen London Rom. Man phantaſierte von einer geplanten Neutraliſierung des Mit⸗ lelmeeres und befürchtete plötzlich von einer engliſch⸗italie⸗ nischen Ausſöhnung eine Zerſtörung des Gleichgewichts der Seeſtreitkräfte im Mittelmeer und damit eine empfindliche wächung der franzöſiſchen Poſition dort Die Engländer haben dieſes zwejſeſtige Abkommen promm, dementierk aber die franzöſiſchen Sorgen ſind damit nicht gebannt Ein Sei⸗ lenſtück zu dem engliſch⸗deutſchen Flottenvertrag könnte im Mittelmeer zu ähnlichen Sonderabmachungen führen wie in der Nordſee Soſche änaftlichen Betrachtungen wer⸗ den durch die wahre Sachlage wirklich nicht gerechtfertigt. Die enaliſch⸗italieniſchen Ausaleſcheßemühungen haben kaum noch praktiſche Ergebniſſe gezeftiat Alles ſteck' noch in den nfängen. Aper wie war es doch? Mollte Frankreich nicht der ehrliche Maofler»miechen Engiand und Italien ſein? War og nicht die arent Hornung der Pariſer Preſſe, daß an do hoden. ieder vorſöhnen würde 9 rankreich nicht mehr zwiſchen Italien oder England zu wählen 1 15 915 1 man plötzlich Angſt vor einem Ergebnis, das noch bis vor kurzem der Gipfelpunkt e üben Hoffnungen war. 1 5 nzwiſchen hat ja nun auch die italieniſch⸗fran⸗ uh iſch e Freundschaft einen leichten Riß erhalten. Indem Frankreich durch Englands machtpolitiſche Schachzüge gezwungen ſah, in erſter Linie für den Völkerbund zu op⸗ leren und damit deſſen Sanktionen 5e Italien durch⸗ 5 been hrmaßnahmen getroffen. Auf die wirtſcha ſt die paliſſche Herfelnnmung gefolgt. In Frankreich hat bas zu einiger Ernüchterung geführt, und man kann es 4 ö Mittwoch, den 13. November 1935 Ausfuhrverbot für wichtige Waren Eine Verordnung der Reichsregierung. Berlin, 13. November. Im Keichsanzeiger vom 12. November 1935 iſt eine Verordnung der Keichsregierung veröffenklicht worden, durch die Ausfuhr gewiſſer wichtiger Lebensmittel und in. duſtrieller Rohſtoffe verboten wird. a Bei den Lebensmitteln handelt es ſich um alle Speiſe⸗ fette und⸗öle ſowie um Kartoffeln; bei den indu⸗ ſtriellen Rohſtoffen in der Hauptſache um die Rohſtoffe für die Textilinduſtrie, für die Eiſen⸗ und Metall⸗ induſtrie und für die Kautſchukinduſtrie, ſowie um Häute, Felle und Oele aller Art. Nicht in der Verordnung aufgeführt ſind Kohle und Kupfer, für die ſchon ſeit langem eine Ausfuhrkontrolle beſteht. Die neuen Ausfuhrverbote haben ausſchließlich den Zweck, inner wirtſchaftlichen Notwendigkei⸗ ten Deutſchlands Rechnung zu tragen. In den letzten Wo⸗ chen hat ſich nämlich zunehmend die Tendenz bemerkbar ge⸗ macht, daß von den um Deutſchland liegenden Ländern die genannten Lebensmittel und Rohſtoffe aus Deutſchland ausgeführt werden. U. a. iſt Margarine aufgekauft und ausgeführt worden. i Bei Kartoffeln veranlaßt die Tatſache zur Vor⸗ ſicht, daß Deutſchland in dieſem Jahr nicht die gewohnte reichliche Ernte hat. Für die genannten induſtriellen Rohſtoffe (mit Ausnahme von Eiſen) iſt Deutſchland niemals Aus⸗ fuhrland, ſondern im Gegenteil Einfuhrland geweſen. Es iſt daher ganz wirtſchaftswidrig, wenn jetzt plötzlich dieſe Rohſtoffe aus Deutſchland ausgeführt werden. Dazu kommt, daß die Weltmarktpreiſe für die meiſten der genann⸗ ten Erzeugniſſe eine ſteigende Richtung haben. Einen Er⸗ ſatz für etwa ausgeführte Rohſtoffe könnte Deutſchland da⸗ her wahrſcheinlich nur zu höheren Preiſen und unter er, höhten Deviſenaufwendungen beſchaffen. Bei der gegenwärtigen RNohſtoff. und Devfſenlage Deutſchlands iſt es klar, daß ſolche Ausfuhren mit wirkſchaftlichen Allgemeininkereſſe in Widerſpruch ſtehen. Andererſeits konnten ſie mangels geſetzlicher Vorſchrifken von den Verwaltungsbehörden bisher nicht verhindert wer⸗ den. Daher iſt es notwendig, die zur Verhinderung zur Kontrolle ſolcher Ausfuhren erforderlſche rechkliche Grundlage zu ſchaffen. Dies ſoll durch die neue Berordnung geſchehen. Keine Dauermaßnahme Aus vorſtehendem ergibt ſich zugleich, daß die Ausfuhr⸗ überwachung für die genannten Waren nicht als Dauer⸗ maßnahme der deutſchen Handelspolitik gedacht iſt, ſondern nur ſolange gelten ſoll, als die beſonderen Umſtände an⸗ dauern, die zu der Maßnahme Anlaß gegeben haben. Einen beſonderen Zweck verfolgt das Ausführverbot für Eiſen⸗ halbzeug und Walzwerkerzeugniſſe, das dazu dienen ſoll, die chung der internationalen Induſtrie⸗Vereinbarun⸗ gen der Privatinduſtrie zu ſichern. Die Ausfuhrverbote treten am 16. November in Kraft, mit Ausnahme des Ausfuhrverbotes für Eiſen. Dieſes tritt aus techniſchen Gründen erſt am 25. Novem ber 1935 in Kraft. An die Butterhamſterer! Keine marxiſtiſche Haltung in der Butkerfrage. Bei einer grundſätzlichen Betrachtung der Begriffe „Kampf und Opfer“ im nationalſozialiſtiſchen Sinn ſchreibt der nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsdienſt„Deutſche Volks⸗ wirtſchaft“ u. a.:„Gerade die jüngſte Zeit hat uns vor Augen geführt, daß der Verbrauch ausländiſcher Lebens. mittel— wenn nötig— ſchon mal gegenüber dem für den Aufbau unſerer Wirtſchaft notwendigen Rohſtoffbedarf z u⸗ rückzutreten hat. Die Voranſtellung des eigenen Ichs, wie ſie bisweilen im Hamſtern von Waren zum Ausdruck ekommen iſt, entſpricht keineswegs dem Opfermut der ämpfer unſerer Bewegung. Vielmehr ſollten gerade die Opfer, die im Krieg und in der Nachkriegszeit auf dem Al⸗ tar der Nation gebracht wurden, der Mutanſporn fein, kleine Verzichte zu leiſten. Marxiſtiſch iſt es, die Geiſteshaltung eines Volkes an einem Viertel Pfund Butter zu orientieren. Für den Na⸗ kionalſozialismus aber ſind materielle Anſprüche des Ein⸗ elnen zweitrangig. Mehr gamyfgeſſtt lautet die Parole, die diejenigen an uns richten, die für eine beſſere Zeil fielen.“ einmal reſtlos vollzogen haben wird werden auch die Vor⸗ ausſetzungen für die Erörterung konkreter Verſtändigungs⸗ pläne gegeben ſein. 5 dem oder 5 Nr. 266 Neue litauiſche Herausforderung Der Litauer Borchertas mit der Bildung des neuen Memel⸗ direktoriums beauftragt. Memel, 12. November. Der Gouverneur des Memelgebietes hat einen der fünf litauiſchen Abgeordneten des Memelländiſchen Landtages, den früheren Hafendirektor Borcherkas, mit der Bildung des Direktoriums beauftragt. 0 Maßgebend für die Ernennung des Präſidenten des Direktoriums iſt nach dem Statut nichts anderes als das Wahlergebnis. Die fünf litauiſchen Abgeordneten, alſo auch der litauiſche Abgeordnete Borchertas, ſind nur auf den Krücken der aus Großlitauen zum größten Teil widerrechtlich eingebürgerten Elemente in den Landtag hineingekommen. Ihnen gegenüber ſteht die geſchloſſene Einheitsliſte mit 24 Abgeordneten. Es iſt ſon⸗ derbar, daß der litauiſche Gouverneur in dieſer unvergleich⸗ lich größeren Anzahl keinen Präſidenten finden will. Die Berufung eines Vertreters der kleinen litauiſchen Minderheit iſt wiederum eine Herausforderung der geſam⸗ ken Bevölkerung des Memelgebietes und ſteht in kraſſeſtem Gegenſatz zu den Beſtimmungen des Statuts, zum Haager Arkeil vom 11. Auguſt 1932 ünd vor allem den in jüngſter Jeit wiederholt abgegebenen feierlſchen Verſprechungen der likauiſchen Regierung gegenüber den Signatarmächten und ſogar vor dem Völkerbund. a f Ebenſogut wie Borchertas hätte man auch den zurück⸗ getretenen Bruvelaitis wieder beauftragen können. Man hat den Signatarmächten der Memelkonvention ſelbſt ſchriftlich verſprochen, ein Direktorium nach den Beſtimmungen des Statuts zu bilden, d. h. alſo ein ſol⸗ ches Direktorium, daß das Vertrauen des Land⸗ tages erhält. Borchertas, der früher Borchert hieß, gehört ſeit jeher zu den extremſten und fanattſchſten Vertre⸗ ten der litauiſchen Parteien im Memelgebiet und hat ſtets in einem unüberbrückbaren Gegenſatz zu der autonomie⸗ treuen großen Mehrheit der memelländiſchen Bevölkerung geſtanden. Aus dieſem Auftrag des litauiſchen Gouverneurs iſt zu erſehen, daß die likauiſche Regierung nach wie vor nicht daran denkt, die Autonomie entſprechend den Beſtimmun⸗ gen des Skatuts durchführen zu laſſen. Es bleibt abzuwarten, wie ſich die Signatar⸗ mächte der Memelkonvention zu dieſem Vorgehen der litauiſchen Behörden ſtellen werden, nachdem die Verſpre⸗ chungen des litauiſchen Außenminiſters Lozoraitis in dieſer Weiſe gehalten werden. Litauiſche Sonderpolizei für das Memelgebiet. Die litauiſche Regierung hat beſchloſſen, in Memel eine neue Polizeitruppe in einer Stärke von 62 Mann nach dem Vorbild der ſogenannken Kownoer„RNeſervepolizei für außergewöhnliche Zwecke“ einzuſetzen. Nach dem Memelſtatut iſt das geſamte Polizeiweſen Sache der autonomen Organe. Artikel 20 des Statuts beſtimmt, daß die Aufrech“erhaltung der öffentlichen Ordnung im Memelgebiet durch die ordentliche Polizei ge⸗ ſichert wird, die den Behörden des Memelgebiets unter⸗ ſteht. Im Notfall kann dieſe die litauiſche Regierung um Beiſtand erſuchen. Dieſer Fall iſt nicht eingetreten. Der zweite Gefahrenherd Will Japan Nordchina loslöſen? Schanghai. 12. November. Der Ferne Oſten iſt mit einem Male wiederum ſtark in den engen der Weltpolitik getreten. In chineſi⸗ ſchen und wohl auch in britiſchen Kreiſen befürchtet man, daß die Japaner die Ermordung eines japaniſchen Matro⸗ ſen in Schanghai zum Anlaß nehmen, um weiter in China vorzudringen, ja ſogar die chineſiſchen Nordprovinzen zu beſetzen. Es gehen Gerüchte, die von der Errichtung eines nordchineſiſchen Skaates unter japaniſchem Schutze wiſſen wollen. Die Nervoſität in Schanghai hat durch die Zertrüm⸗ merung eines japaniſchen Ladens in der internationalen Niederlaſſung ſowie durch die Verteilung kommuniſtiſcher Flugblätter eine weitere Steigerung erfahren. Aus dem größtenteils von Japanern bewohnten Stadtteil Tichapei wandern viele Chineſen nach der internationalen Nieder- laſſung aus, wo ſie bei etwaigen Verwicklungen am eheſten Schutz erhoffen. Die Entſendung eines japaniſchen Kreuzers von Tienk⸗ ſin nach Schanghai hat überall großes Aufſehen hervorge⸗ rufen. a Japan fordert Sühne Der japaniſche Außenminiſter Hirota hat dem Botſchaf⸗ ter in Ching und dem Generalkonſul in Schanghei die An⸗ weiſung erteilt, an die Zentralregierung und der Stadtver⸗ waltung von Schanahoi folgende Forderungen zu ſtellen 1. Feſtnahme und Beſtrafung aller an dem Ueberfall auf den ſapaniſchen Matroſen in Schanghal Beteiligten, 2. Ent⸗ ſchuldigung und Schadenerſatz und 3. Garantie füc Sicher⸗ heit und Leben der in China anſäſſigen Japaner. Gleichzeitig iſt das ſapaniſche Chinageſchwader von der Flottenleitung angewieſen worden„geeignete Maßnahmen für die Ehre und Sicherheit der Japaner in Schanghai zu froffen“. 7 46814 a 7 f Italiens ſcharfer Proieſt Die Sanktionen ein„Akt der Feindſchaft“,— Drohung mit wirkungsvollen Gegenmaßnahmen. Rom, 12. November. Die Note, die die italieniſche Regierung an die Regie⸗ rungen der im Völkerbund vertretenen Staaten geſchickt hat, wurde jetzt amtlich veröffenklicht. Mit ſcharfen Worken wird darin„ſtärkſter und entſchloſ⸗ ſener Proteſt gegen die Schwere und die Angerechtigkeit“ der Sühnemaßnahmen erhoben und mit ernſten Gegenmaß⸗ nahmen gedroht. Es werden italieniſche Schritte wirkſchaft⸗ lichen und finanziellen Charakters angekündigt, um zu ver⸗ hindern, daß ſich aus der gegenwärkigen Lage noch neue Gefahrenmomente entwickeln. Italien habe ſich bisher von der Genfer Inſtitution nicht löſen wollen, ungeachtet ſeiner Gegnerſchaft gegen das Vorgehen, das zu Italiens Schaden unternommen worden ſei. Denn die Unterbindung des gan⸗ zen italieniſchen Exports ſei mehr als eine wirtſchaftliche Maßnahme. Sie ſei ein wahrer Akt der Feindſchaft, der die unvermeidlichen Gegenmaßnahmen Italiens voll recht⸗ fertige. Der Inhalt der Note Die italieniſche Regierung wendet in der Note ein, daß erſtens die Gründe der italieniſchen Denkſchrift keiner ent⸗ ſprechenden Prüfung unterzogen wurden und zweitens, daß der Völkerbundspakt nicht in ſeinen der gegenwärtigen Lage entſprechenden Beſtimmungen angewendet worden iſt. Die nach der letzten Völkerbundsverſammlung einge⸗ tretene Lage, fährt die Note fort, habe den italieniſchen Gründen und Proteſten Italiens bedeutungsvolle Beſtäti⸗ gung gebracht. Die Bevölkerung Abeſſiniens ſei zahlreich gekommen, um ſich unter den Schutz Italiens zu ſtellen. Die italieniſche Regierung habe die Sklaverei in den beſetzten Gebieten aufgehoben und 16 000 Sklaven die Freiheit gegeben, die ſie von der Regierung in Addis Abeba vergeblich erwartet hätten. Die befreite Bevölkerung ſehe in Italien die Macht, die das Recht und die Fähigkeit habe, jenen hohen Schutz zu entfalten, den der Völ⸗ kerbundspakt im Artikel 22 als eine Miſſion der Ziviliſa⸗ tion anerkenne. Solchen ſeit den Genfer Entſcheidungen ein⸗ getretenen Ereigniſſen müßte der Völkerbund Rechnung tragen und daraus die notwendigen Konſequenzen ziehen Die Note beſtreitet die Zuſtändigkeit des Schlichtungs⸗ ausſchuſſes, der die Sanktionen beſchloſſen habe, und wendet ſich dann mit aller Schärfe gegen das Waffenausfuhrverbot nach Italien und die Aufhebung des gleichen Verbots zugunſten Abeſſiniens. Eine ſolche Maßnahme, heißt es in der Note, ſei weit davon entfernt, die Beendigung des Kon⸗ flikts zu erleichtern, ſie nähre nur ſeine Schwierigkeiten und drohe ſeine Dauer zu verlängern.— Die italieniſche Re⸗ gierung wendet ſich in der Proteſtnote weiter gegen die zahlreichen Maßnahmen von wirtſchafklichem und finanziellem Charakter, die gegen Italien ergriffen würden. Solche Sanktionen wür⸗ den zum erſtenmal gegen Italien angewendet werden unter Umſtänden, die die italieniſche Regierung und das italie⸗ niſche Volk als ungerecht und willkürlich empfänden, und ms die die Regierung ſtärkſte Verwahrung einlegen müſſe. Hinweis auf mögliche Folgen Die Note weiſt auf die Folgen dieſer Maßnahmen für die geſamte Weltwirtſchaft hin. Die Sanktionen und die Gegenſanktionen, ſo wird weiter betont, würden ſchließlich die ſchwerſten moraliſchen und pfychologiſchen Folgen nach ſich ziehen, indem ſie eine Verwirrun 9 der Geiſter beſchwören, die viel länger dauern könne als die Folgen der Sanktionen ſelbſt. Italien hat ſich bisher von der Genfer Inſtitution nicht löſen wollen, ungeachtet ſeiner Gegnerſchaft gegen das Vor. gehen, das zum ghaden Italiens unternommen wurde; denn Italien wünſcht zu vermeiden, daß dieſer Konflikt noch zu ſchwierigeren Komplikationen führt. Im übrigen der letzte junket von Rothenburg Roman von Paul Hain. 20 Simmern äber brummte vor ſich hin: „Soll ſich in acht nehmen in Dittwang, die Jungfer. ö Die Mauern ſind zu dick— zu dicht für Hilfeſchreie. Segne dich Gott und die allerheiligſte Maria, Bärbele. Ich wollt', ich könnt' noch einmal für dich kämpfen wie damals an der Klamm hinter Mainz, und meinem Junker folgen—“ Bärbele ſtand dem Grafen gegenüber. Es hatte in ſei⸗ nen Augen triumphierend aufgeleuchtet, als er ſie herein⸗ treten ſah. Sein Blick umfaßte einen Augenblick lang leidenſchaftlich und begehrlich die ſchlanke zierliche Geſtalt des Mädchens, dem die blonden Haarflechten wie eine gül⸗ dene Kron: über der jungen weißen Stirn lagen. Dann aber hatte er ſchnell die Augen einen Moment ö geſchloſſen, um ſich nicht zu verraten, und als er ſie wie⸗ der aufſchlug, blickten ſie mit leidenſchaftsloſem Wohlge⸗ fallen auf ſein Gegenüber. „Ich dank' Euch, daß Ihr gekommen ſeid, Jungfer, und mir damit bezeugt, daß Ihr mir nicht mehr zürnet. Auch Euch, Meiſter Kuntz, Dank—“ „Das Dankſagen liegt ganz auf unſerer Seite. Aber das Bärbele iſt herzlich froh, daß ſie nach Dittwang kann.“ „Nehmt Platz, Jungfer. Ruhet Euch eine Weile. Und laßt Euch die Hand drücken in herzlichem Mitgefühl für den ſchweren Verluſt, der Euch— ja, uns alle— betrof⸗ fen hat. Was in meiner Macht ſteht, Euch das Leid ver⸗ geſſen zu machen, ſoll geſchehen.— Darum ſchon machte ich Eurem Vater den Vorſchlag, die Verwaltung von Ditt⸗ wang zu 1 wo eine ſchöne Einſamkeit iſt, die Euch guttun 9 8 Bärbele blick!“ mit großen blauen Augen zu ihm auf. 5 „Dafür danke ich Euch, gnädigſter Herr; Er gab ihr die Hand. Sie erzitterte leicht. Es glänzte in ſeinem Blick— wie ein ap N Funke. Sein ſtarres Geſicht wurde belebt. Schnell beuate er den Kopf. ————————— hal die italieniſche Regierung ihrerſeits unterdeſſen alle Schweizer vorgeſehen. Nachdruck verboten Dispoſſtionen getroffen, um zu verhindern, daß ſich aus der gegenwärtigen Lage noch neue Gefahren entwickeln. Die Note ſchließt: Die italieniſche Regierung wird ſich freuen, zu wiſſen, in welcher Weiſe jede Regierung in freier und ſouveräner Willensäußerung die Abſicht hat, ſich gegen⸗ über den Zwangsmaßnahmen zu verhalten, die gegen Ita⸗ lien vorgeſchlagen wurden. „Bedeutſame Nückwirkungen in Europa“ Franzöſiſche Meinungen. Zur italieniſchen Note bemerkt der„Petit Pariſien“, daß die ziemlich ſcharf gefaßte italieniſche Mitteilung die ſchon an ſich ſchwüle internationale Stimmung nicht beſſere. Man müſſe hoffen, daß Italien bei ſeinen Gegenmaßnahmen nicht zu weit gehe, damit dieſe nicht wieder andere ſchärfere Sühnemaßnahmen auslöſen. Der„Matin“ glaubt, der Entſchluß der italieniſchen Regierung werde in Europa bedeutſame Rückwirkungen haben und ein gewiſſes Unbehagen hervorrufen. Hoffentlich werde der italieniſch⸗abeſſiniſche Streit bald ge⸗ regelt, damit durch eine Rückkehr zu den normalen Zuſtän⸗ den der für das Wirtſchaftsleben der Mächten notwendige Warenaustauſch wieder aufgenommen werden könne. „Verſchlechterung der Lage für England.“ Das„Oeupre“ weiſt auf die für England ungünſtige Verhandlungslage hin, wenn die italieniſchen Truppen erſt das Harrar⸗Gebiet beſetzt haben, alſo den Landſtreifen zwi⸗ ſchen dem engliſchen Küſtenland und Innerabeſſinien. Die Engländer könnten kaum zulaſſen, daß italieniſche Truppen auf einer ſtrategiſch ſo wichtigen Stellung bleiben. „Zum Zweck der Information“ Die Mitteilung an die Vereinigten Staaten. Waſhington, 12. Nov. Der italieniſche Botſchafter Roſſo hat Unterſtaatsſekretär Philipps den Text der italieniſchen Proteſtnote zum Zweck der Information der Vereinigten Staaten überreicht. Roſſo erklärte, daß es ihm bei ſeinem Beſuch lediglich darauf ankomme, die Regierung der Vereinigten Staaten auf dem Laufenden zu halten Preſſevertretern gegenüber erklärke Roſſo nachdrücklich, daß der Regierung der Vereinigten Staaten keinerlei irgendwie gearteke Vor⸗ ſtellungen Italiens übermittelt worden ſeien. „Da wir viel Geduld haben.“ Suvich über das Vorgehen Italiens. Das Pariſer„Journal“ veröffentlicht eine Erklärung des italieniſchen Staatsſekretärs Suvich, in der es u. a. heißt: Wenn wir dieſe Prüfung überſtanden haben, wird man nach Streſa zurückgehen und verſuchen müſſen, den engliſch⸗franzöſiſch⸗italieniſchen Pakt wieder zuſtandezu⸗ bringen. Da wir viel Geduld haben, ſcheint es, daß die Sühne⸗ maßnahmen ohne große Ergebniſſe bleiben werden. Ich glaube an unſeren Sieg. Dieſer Feldzug war notwendig. Muſſolini hat ſeinem Volk Brot verſprochen. Sein Volk hat Vertrauen. Man möge Italien nicht etwa vorhalten, daß es ſich an den Völkerbund hätte wenden können. Als Sieger, die durch den Frieden jedoch erniedrigt wurden, haben wir eine Politik der Beſiegten betrieben. Jetzt möge man uns Rur ſechs Monate handeln laſſen. Wir werden in Abeſſinien die Ziviliſation einführen. Wir werden dieſes Land in Ordnung bringen. Die Maßnahmen der Schweiz Ausfuhrverbot für Schlüſſelarkikel und Kreditſperre. Bern, 12. November. „Der Bundesrat hat am Dienstag zwei Beſchlüſſe hin. ſichtlich finanzieller und wirtſchaftlicher Sühnemaßnahmen gegenüber Italien gefaßt. Die wirkſchaftlichen Maßnahmen beſtehen darin, daß die Schweiz die Ausfuhr der ſogenannten Schlüſſelarkikel nach Italien verbietet. Auf Grund der finanziellen Maßnahmen wird die Eröffnung von Krediten an die italieniſche Regie⸗ rung oder an in Italien anſäſſige Perſonen verboten. Es ſind aber Ausnahmebeſtimmungen für die in Italien anſäſſigen „Möge es Euch in dem Schlößlein gut gefallen, Jung⸗ fer. Ich werde zuweilen einmal vorſprechen und mir gern einen Trunk von Euren zarten Händen kredenzen laſſen.“ Kuntz blinzelte verſtohlen zur Seite. „Ihr werdet gewiß aus dem alten Kaſten eine nette Gaſtſtätte ſchaffen. Ich werde dafür ſorgen, daß die Ein⸗ richtung ergänzt wird. Ihr werdet dann alles nach Eurem Sinn richten— das wird die trüben Gedanken vertreiben.“ Bärbele zog ihre Hand zurück, da er ſie noch immer feſthielt. Walter von Levetzing tat, als bemerkte er es nicht. „Und es wird mir eine Freude ſein, Euch wieder lächeln zu ſehen. Ihr blickt noch gar zu ernſt—“ „Wundert Euch das, Herr?“ Er biß die Zähne in die Lippen. Es fiel ihm ſchwer, angeſichts dieſes ſchönen, begehrten Geſchöpfes äußerlich die Ruhe zu bewahren. Aber noch mußte es ja ſein. Er durfte nicht zu früh die falſchen Karten hinwerfen. „Gewiß nicht, Bärbele. Ich würdige Euren Schmerz. And damit Ihr ſeht, daß auch ich das Andenken unſeres lieben Jörg hochhalte— will ich Euch das Bild zeigen, das ich von ihm in unſerm Saal habe aufhängen laſſen. Der letzte Tote- Bärbele wurde bleich. War denn Jörg tot? Ja— es war wohl kaum ein Zweifel— aber dennoch— ganz im tiefſten ihrer Seele glomm doch noch ein Hoffnungsfunke. Hier aber ſprach zum erſtenmal einer von dem Geliebten wie von einem, der nie mehr wiederkam. And ſein Bild hing neben denen der anderen Levetzinger, die dahingegangen waren. f 1 nein—“ ſagte ſie haſtig,„ich— will's nicht ehen—“ Walter hatte einen e e Ausdruck im Geſicht. Ja, er hatte ſich ſehr beeilt, dieſes Bild anfertigen zu laſſen. Es mußte alles— ſeine Ordnung haben. Für ihn— war Jörg tot. Ich wollte Euch nicht erſchrecken, Jungfer Bärbele.“ Sie ſtand auf. „Wir wollen gehen, Vater—“ Der Graf verneigte ſich leicht vor ihr. „So wünſche ich Euch alles Gute für das neue Heim.“ „Gräfliche Gnaden ſind ſo gütig—“ ſtammelte Kuntz und er ſchielte mit halbem Blick zu keien Se auf. Je⸗ Erlaubniszwang ür Einfuhr nach Italien Nach einer im Amtsblatt veröffentlichten Verfügun werden faſt ſämtliche zur Einfuhr nach Ikalien beſtimmlen Waren angabepflichtig und bedürfen einer beſonders einzu. golenden Erlaubnis um eingeführt zu werden. Auf der eit ſind u. a. Schweinefleiſch, Butter, Kaffee, Kakao, verſchiedene Luxuswaren, Leder, Seide und zahlreiche Metalle aufge. führt. Wie die ſtaatliche Valutaüberwachungsſtelle zur Klar⸗ ſtellung bekanntgibt, muß die italieniſche Ausfuhr nach Frankreich im voraus bezahlt werden. Vor entſcheidenden Kämpfen? Bereiten ſich die Abeſſinier auf eine Schlacht vor? Asmara, 12. November. Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des DR meldet: Im italieniſchen Hauptquartier vergleicht man die augenblickliche Lage an der Nordfront mit der Ruhe vor dem Sturm. Immer mehr Anzeichen deuten darauf hin, daß die Abeſſinier ſich in der Erkenntnis, nicht mehr ausweichen zu können, auf eine Schlacht vorbereiten. Man nimmt an, daf dieſe Schlacht in der Gegend des Gebirgsſtocks des Amba Alakſchi ſüdlich von Makalle ſtattfinden wird. Trotz der gro. ßen Schwierigkeiten, die das Gelände dort bietet, wurden in dieſer Gegend zahlreiche abeſſiniſche Feldlager feſtgeſtellſ Wann der erwarkete Juſammenſtoß mit den abeſſiniſchen Truppen ſtaktfinden wird, iſt vorläufig noch unbekannt Sicher iſt jedoch mit einer Friſt von zwei Wochen zu rech nen, da die italieniſche Heeresleitung einen offenen Rampf erſt dann annehmen wird, wenn nicht nur ſämtliche ver, bindungen mit der Etappe, ſondern auch mit den benach⸗ barten Frontabſchnitten geſichert ſind. Nach hier vorliegenden Meldungen ſoll Ras Seyoum mit nicht unbeträchtlichen Truppen ſüdlich von Tembien ſtehen, während ſich Ras Kaſſa immer noch in Godjam auf⸗ halten ſoll. Die zwei Brennpunkte Die letzten Ereigniſſe an der Somalifront, die ſich in ihrem weiteren Verlauf überſtürzen können, ſcheinen nach italieniſchen Feſtſtellungen Maſſibu kopflos gemacht zu haben. Er hat eine Verteidigungsſtellung bei Harrar be⸗ zogen und erwartet Verſtärkungen, die möglicherweiſe aber zu ſpät eintreffen werden. Man hat in italieniſchen Kreiſen den Eindruck, daß ſich am Amba Alatkſchi und in der Gegend von Harrar das Schickſal Abeſſiniens entſcheiden wird. Neue Beſprechung Muſſolint— Drummond Die Lage im Mittelmeer.— Strengſtes Skillſchweigen. Rom, 13. Nov. Muſſolini hat in den ſpäten Nachmit⸗ tagsſtunden des Dienstag den engliſchen Botſchafter Drum⸗ mond zu einer längeren Unterredung empfangen. Ueber den Inhalt der Beſprechung iſt noch nichts bekannt gewor⸗ den. g Ueber die neue Unterredung wird folgender amtlicher Bericht ausgegeben: „Der italieniſche Reigerungschef hat am Dienstag den engliſchen Botſchafter empfangen, mit dem er ſich über eine Stunde unterhielt. Gegenſtand der Unterhaltung war die Prüfung der Lage der beiden Länder im Mittelmeer.“ Ueber den weiteren Inhalt der Beſprechung wird von beiden Seiten ſtrengſtes Skillſchweigen bewahrt und lediglich von italieniſcher Seite erklärt, daß die Beſprechungen fork⸗ geſetzt werden. Starke abeſſiniſche Streitkräſte bei Harrar Starke abeſſiniſche Streitkräfte, die in Kreiſen des ila⸗ lieniſchen Hauptquartiers auf 200 000 Mann geſchätzt wer⸗ den, haben die Höhen in der Gegend von Harrar beſetzt. Den Oberbefehl über die abeſſiniſchen Truppen führt Ras Naſibu. In Harrar ſelbſt ſoll es, wie in italieniſchen Ktei⸗ ſen verlautet, zu italienfreundlichen Kundgebun⸗ gen gekommen ſein. Südlich von Antalo wurde eine große abeſſiniſche Karawane von den Italienern gefangengenommen. In Makalle iſt ein Flugzeug gefunden worden, das von den Abeſſiniern bei ihrem Rückzug zurückgelaſſen wurde, und deſſen Motor unbeſchädigt iſt. ner verſteckte ein ſpöttiſches, verſtändnisvolles Lächeln hin⸗ ter der Hand. Bäroele verließ vor ihrem Vater die Halle. Sie atmete auf, als ſie wieder im Freien war. Die dumpfe Beklem⸗ mung wich. Als ſie durch das Burgtor ſchritten, ſtand Simmern draußen und übte ſich mit der Linken im Fechten. hatte ſchon eine große Geſchicklichkeit darin, denn ſeitden er die Rechte nur mehr wenig gebrauchen konnte, hatte er mit zäher Energie dieſe Uebungen aufgenommen.— Er nickte Bärbele kurz zu. Am Fenſter der Halle aber ſtand Graf Walter und blickte ihr nach, und ſcin Geſicht hatte nun die Maske des Wohlwollens verloren und zeigte unverhüllt die Leiden⸗ ſchaft und die Begierde ſeiner Seele. „Es wird Frühling werden,“ murmelte er,„und du— Spröde— wirſt mir nicht entrinnen. Es geht alles ſeinen Weg— wie ich es wollte.“— Fünfzehntes Kapitel. Auf dieſem Rückweg erlebte Bärbele etwas, was ſie erſchütterte und ihr Herz mit wehmütiger Freude füllte. Kuntz war vorangeſchritten. Sie folgte langſamer die Steilung hinab. Plötzlich erſchrak ſie. Ein Schnuppern hinter ihr— ein Winſeln— Sie fuhr herum— „Alle Heiligen—“ i Einen Augenblick lang ſtand ſie ganz betroffen da. Dann ſchrie ſie auf:„Packan— Greifer!“ Jörgs Doggen waren es. Niemand hatte ſich ſeit Jörgs Ritt nach Köln ſonder⸗ lich um ſie gekümmert. Der Tod des alten Grafen— die Nachricht von Jörgs Ende— das alles hatte dieſe beiden Lieblingshunde des Junkers, denen ſchon ſonſt die meiſten Burgbewohner aus dem Wege gegangen waren, fa Vergeſſenheit geraten laſſen. In ihrem Blick lag eine Trauer, die erſchütterte. Zumeiſt lungerten ſie vor der Burgmauer herum ch 55 Abfall nährend— ſcheu ſich verbergend vor den enſchen.— n f 5 Die mächtigen, ſchönen Tiere waren mager geworden. 8 1 Ja Ham bote ſic gerunttw 015 193 mm 840 der aufg genehm Aetändie 000 J dahren etreibu Baſe ige Eh en ſch 90 der de Fra Aung iht Reg Part urke R Fauptve wahre! d buc ast mit u eini, ind die ſlſche z terſpü den mit ſberführ 0 Lond die S ichen 7 lieben. ſtraliſe 1 die ne ein die Suck 0 0 Im Ver Aus „Inebolt Smyrna getekket. Der Shiffah ſund ſich einer ü! dem eng ſeftigen ter weg Schnelli, Unke das Lec feet, erreiche Dampfe funde ſ große 5 Seegang fungsve ebroche Zun wei! und der 111 N als Sm Nenſch Herettet der Tod Rußten werden, befinden gangs u während Schiffstt dus den Nach dumpfe: ein und zogen Unterſuc Leſtürzt geſagt v abe. drei⸗ hun⸗ in der Neues aus aller Well Zohre Juchthaus für einen Deviſenſchieber amburg, 13. Nov. Vor dem Schnellſchöffengericht 105 der 45jährige Max de Schepper aus Hamburg zu antworten. Der Angeklagte hatte in den Jahren 1933 16 1035 in Holland deutſche Wertpapiere im Nennwerte un 84000 Mark ohne Genehmigung von einem Auslän- aufgekauft und zu dieſem Zwecke etwa 46 000 Mark ohne henehmigung ins Ausland gebracht. Der Angeklagte, der etündig iſt, bezifferte ſeinen Reinverdienſt auf rund 000 Mark. Das Gericht verurteilte de Schepper zu zwei uhren Zuchthaus und 50 000 Mark Geldſtrafe, im Nicht⸗ teibungsfalle zu weiteren zwei Monaten Zuchthaus. Blutige Familientragödie in Baſel Baſel, 13. Nov. In Kleinhüningen erſchoß die 29jäh⸗ ige Ehefrau eines Kolonialwarenhändlers in der Nacht ten ſchlafenden Mann und ihren ſechsjährigen Knaben. u der Mann ſchwer herzkrank war, vermutet man, daß de Frau aus Verzweiflung über die unheilbare Erkran⸗ ung ihres Mannes die furchtbare Tat begangen hat. Regenfluten in Algier— Haus eingeſtürzt atis, 13. Nov. In Algier und Umgebung haben ſurke Regenfälle ungeheuren Schaden angerichtet. Mehrere ſauptverkehrsadern der Stadt waren in kurzer Zeit in auhre Flüſſe verwandelt. Straßenbahnen und Autobuſſe ſad buchſtäblich im Schlamm ſteckengeblieben und konnten a mit Hilfe der Feuerwehr wieder freigemacht werden. einigen Stadtteilen wurden die Straßenbahnſchienen und die Pflaſterſteine fortgeſchwemmt; in anderen ſind Erd⸗ sche zu verzeichnen. Ein Wohnhaus, das von den Fluten lterſpült worden war, ſtürzte ein; vier Einwohner wur⸗ zn mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus ſberführt. Ergebnisloſe Suche nach Kingsford Smith. London, 12. Nov. Wie aus Singapore gemeldet wird, die Suche nach dem ſeit Donnerstag verſchollenen auſtra⸗ ichen Flieger Kingsford Smith weiterhin erfolglos ge⸗ leben. Die Flugboote und Bombenflugzeuge ſowie der uſtraliſche Flieger Melroſe, die während des ganzen Ta⸗ 1s die Nachforſchungen fortgeſetzt hatten, kehrten zurück, ine eine Spur des vermißten Fliegers gefunden zu haben. die Suche ſoll von Rangoon aus fortgeſetzt werden. Türkiſcher Dampfer geſunken Im verlauf einer Vierkelſtunde.— 65 Perſonen erkrunken. Iſtanbul, 12. November. Aus Smyrna wird gemeldet, daß der kürkiſche Dampfer „Inebolu“ in der Nacht beim Einlaufen in den Haſen von Imyrna geſunken iſt. Von 190 Perſonen wurden nur 125 gerettet. 65 Perſonen ſind ertrunken. der Dampfer„Inebolu“, ein altes Schiff der ſtaatlichen Schiffahrtsgeſellſchaft von 1080 Bruttoregiſtertonnen, be⸗ and ſich mit 190 Köpfen an Paſſagieren und Beſatzung auf einer üblichen Fahrt von Iſtanbul nach Smyrna, als er in dem engen, tief eingeſchnittenen Golf von Smyrna in einen ſefttgen Nordoſtſturm geriet. Dabei wurde ein Kohlenbun⸗ ler weggeſchlagen und das Waſſer ſtrömte mit großer Schnelligkeit in den Schiffsraum ein. Verzweifelte Anſtrengungen Unker verzweifelten Anſtrengungen ging man daran, das Leck zu dichten, die Pumpen wurden in Bewegung gez, und der Kapitän verſuchte, den nächſten Hafen zu kteichen. Alle Bemühungen waren aber umſonſt, der Dampfer verlor ſein Gleichgewicht und ſank eine Vierkel⸗ unde ſpäter, nachdem er das Leck erhalten halte. Die ſoße Schnelligkeit des Sinkens, der Sturm und der hohe deegang ſowie die nächtliche Skunde erſchwerken die Rek⸗ üungsverſuche von Bord aus, zumal eine wilde Panik aus⸗ gebrochen war. Zum Glück befanden ſich in der Nähe der Unglücksſtätte jweil Dampfer, der engliſche Frachtdampfer„Polo“ und der türkiſche Dampfer„Iſtikeal“, denen es gelang, 111 Menſchen zu retten. Inzwiſchen hatten ſich auch aus Smyrna Motorboote herangearbeitet, die weitere 14 Nenſchen retten konnten, ſo daß die Geſamtzahl der geretteten zur Stunde mit 125 angegeben wird. Die Zahl der Todesopfer beträgt demnach 65. Faſt alle Geretteten mußten ſofort in die Krankenhäuſer von Smyrna gebracht werden, da ſie ſich zumeiſt in ſchwerverletztem Zuſtand beinden. Sie hatten ihre Verletzungen während des Unter⸗ dungs und der damit verbundenen Panik erlitten und auch nährend des Kampfes in den Wellen durch treibende Schiffstrümmer. Viele von ihnen konnten nur bewußtlos dus dem Waſſer gezogen werden. Nach einer anderen 81 aus Smyrna ſoll der dampfer ſtarkk mit Baumwolle geladen geweſen fin und die Ladung ſoll durch den ſchweren Seegang Näſſe ſezogen und dadurch ein Uebergewicht erhalten haben. Die nterſuchung iſt noch im Gange. In Smyrna herrſcht große Jeſtürzung. Alle Veranſtaltungen und Feſtlichkeiten ſind ab⸗ ſgeſagt worden. Der amerikaniſche Gtratoſphärenſlug Ueber 22 000 Meter erreicht.— Glatt gelandet. Rapid City, 12. November. Der Skratoſphärenballon„Explorer“ iſt, wie die Begleit⸗ lugzeuge des ae berichien in der Nähe von White⸗ Lake(Süddakota) auf freiem Feld wohlbehalten gelandet. Kapitän Stevens berichtete, daß die Außentemperatur höchſten erreichten Höhe minus 55 Grad Celſius be⸗ tagen habe, und daß gleichzeitig das Thermometer in der derſtiegelten Metallgondel minus 10 Grad Celſius angezeigt abe. Der Himmel unterhalb des Ballons bilde eine ſroße weiße Fläche mit bläulicher Schattierung. eber dem Ballon ſei der Himmel eine ein 000 ſchwarze Fläche, die nach der Sonne hin noch chwärzer erſcheine. 5 5 2 Als der Stratoſphärenballon, der eine Höhe von über Meter erreicht hat, bei ſeinem Abſtieg bis auf eine he von 6900 Meter heruntergekommen war, haben die ſaſſen Ballaſt abgeworfen und die Geräte in der len cel, durch Fallſchirme zur Erde gehen laſ⸗ an Sie wollten damit einen allzu raſchen Abſtieg des Bal. eue verhüten. Als der Ballon dann ſchließlich nur noch in 5 Höhe von 300 Meter war, kletterten die Inſaſſen auf date Dach der Gondel und überflogen langſam White⸗ Aus dem laadiscuen Caud Die Badiſche Bank auf dem Wege zur Regionalbank. Karlsruhe. Die Badiſche Bank in Karlsruhe hat als erſte der vier deutſchen Privatnotenbanken in der General⸗ verſammlung vom 30. Januar 1935 von der im Ueber⸗ leitungsgeſetz gegebenen Möglichkeit Gebrauch gemacht, ſich unbeſchadet des noch bis Ende dieſes Jahres beſtehenden Rechts zur Notenherausgabe auf eine Regionalkreditbank umzuſtellen. Wie aus einer vor kurzem ſtattgefundenen Aufſichtsratsſitzung der Badiſchen Bank bekannt wird, hat ſich dieſe Ueberleitung den Erwartungen entſprechend ent⸗ wickelt. Wie wir weiter hören, hat die Badiſche Bank in dieſen Tagen mit Zuſtimmung des Auffſichtsrats ſämtliche Aktien der Bank Carl Schmitt u. Co. AG in Pforzheim er⸗ worben, um dieſes Bankhaus in Geſtalt einer Filiale der Badiſchen Bank weiterzuführen. Mit der Einbeziehung dieſer alteingeſeſſenen Pigrgheiſer Bank iſt in der Entwick⸗ lung der bisher nur in Karlsruhe und Mannheim anſäſ⸗ ſigen Badiſchen Bank zur regionalen Kreditbank ein ent⸗ ſcheidender Schritt nach vorwärts getan. UI Heidelberg.(profeſſor Delonge ſchwer ver⸗ unglückt.) Aus Boppard am Rhein wird uns berichtet: Bei einem Verkehrsunfall kurz vor Oberſpay wurden der Direktor der mediziniſchen Klinik in Heidelberg, Profeſſor Delonge, und ſeine Gattin ſchwer verletzt. Profeſſor De⸗ longe kam mit einem Perſonenwagen aus Richtung Bingen, mit dem Fahrziel Koblenz. Durch die regennaſſe Straße geriet ſein Wagen ins Schleudern und ſtellte ſich quer zur Fahrtrichtung. In dieſem Augenblick kam aus Richtung Koblenz ein zweiter Perſonenwagen, der in voller Fahrt auf das querſtehende Auto auffuhr. Das Ehepaar Delonge wurde bei dieſem Zuſammenſtoß ſehr ſchwer verletzt und fand Aufnahme im Krankenhaus. Der Lenker des aufgefahrenen Wagens kam mit leichteren Verletzungen davon. Zwei Verkehrsunfälle.— Ein Toter, ein Schwerverletzter. I Wieſenbach bei Heidelberg. Im Gebiet des Drei⸗ ſpitzen ereigneten ſich zwei ſchwere Verkehrsunfälle. Ein Motorradfahrer verunglückte derart, daß er im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Ein Auto, das in gro⸗ ßer Geſchwindigkeit vom Krähenberg herunterkam, erfaßte beim Vorüberfahren an einem Stammholzfuhrwerk das Söhnchen des Arbeiters Joſeph Halter von hier, das über die Straße laufen wollte. Der Junge wurde mitgeſchleift und erlitt einen Schädelbruch. Heidelberg.(Lebensrettung.) Am Landungs⸗ ſteg beim Tiergarten fiel ein Knabe aus Kirchheim in den Neckarkanal. Zwei zufällig in der Nähe weilende Po⸗ lizeibeamte eilten auf die Hilferufe herbei, ſprangen mit der uiform ins Waſſer und retteten ſo den ſchon beſinnungs⸗ loſen Knaben im letzten Augenblick vor dem ſicheren Tode des Ertrinkens. J Tauberbiſchofsheim.(Bürgermefſter überfah⸗ ren) Ein hieſiges Mietauto erfaßte bei dem Verſuch, auf der durch die Tauberbiſchofsheimer Martinimeſſe ſehr beleb⸗ ten Straße einer Fußgängergruppe auszuweichen, Bürger⸗ meiſter Both aus Dittwar. Both wurde auf die Seite ge⸗ ſchleudert und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Am Auf⸗ kommen Boths muß gezweifelt werden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. [I Walldorf.(Zu ſchnell gefahren.) Auf der Straße nach Reilingen verlor ein Schwetzinger Motorrad⸗ fahrer in einer Kurve die Herrſchaft über ſein Fahrzeug. Der Fahrer und Beifahrer wurden vom Rad geſchleudert und erheblich verletzt. Zu ſchnelles Fahren ſcheint der Grund des Unfalles zu ſein. () Kaſtatt.(Betrunkener verurſacht töd⸗ lichen Verkehrsunfall.) In der Kehler Straße überfuhr das Perſonenauto des Weinkommiſſionärs Eduard Wingerter aus Maikammer, als es einen Laſt⸗ zug überholen wollte, den 68jährigen Rentner Peter Sau⸗ er von hier. Dieſer erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Wingerter war betrunken, gab dies aber nicht zu, ſo daß im Kran⸗ kenhaus Blutproben entnommen wurden. Das Fahrzeug iſt ſichergeſtellt. Wingerter befindet ſich im Bezirksgefängnis. Der Führerſchein wird ihm entzogen werden. Erna Maiers letzte Fahrt Ein Nachruf des Reichsſtatthalters und Gauleiters. Weingarten, 13. Nov. Die Beiſetzung der am Sams⸗ tag nacht in Ausübung des Dienſtes tödlich verunglückten 30 Jahre alten Bd M⸗ Führerin und Parteigenoſſin Erna Maier in Weingarten, die am Dienstag nachmittag erfolgte, geſtaltete ſich zu einer Trauerkundgebung, wie ſie dieſer Ort wohl noch nicht erlebt hat. An der Beerdigung nahmen nicht nur ſämtliche Gliederungen der Bewegung des Dorfes, ſondern auch viele BdM⸗Abordnungen aus dem ganzen Umkreis teil. Als letzten Gruß an die allſeits be⸗ liebte BdM⸗Führerin zeigte das ganze Dorf reichen Trauer⸗ ſchmuck. In ein Meer von Blumen gebettet war die Leiche ſeit Sonntag im Jugendheim beim Schuhhaus aufgebahrt. Hitlerjungen hielten die Totenwache. Im Trauerzug wur⸗ den zahlreiche Fahnen und Wimpel aller NS⸗Gliederungen mitgeführt. Auf dem Wege zum Friedhof bildeten Ange⸗ hörige des BdM Spalier. Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner widmete der heimgegangenen Führerin einen Nachruf, in dem er u., a. ſagte:„Das Leben unſerer toten Kameradin war getragen vom lebendigen Glauben an Führer und Volk, und in dieſem Sinne diente Erna Maier über zehn Jahre der nationalſozialiſtiſchen u e Für die Eltern und Angehörigen ſei dies ein Troſt, daß Erna Maier im Leben groß und tapfer war. Möge dieſe Führerin der ge⸗ ſamten Jugend ein leuchtendes Vorbild treuer Pflichterfül⸗ lung ſein.“ Zum Schluß ſprach der Reichsſtatthalter tief be⸗ wegt die Worte:„Erng Maier, Du haſt nie vergeſſen, was Du uns ſchuldig biſt. Wir werden nie vergeſſen, was wir Dir ſchuldig ſind. In dieſem Sinne lege ich dieſen Kranz an Deinem Grabe nieder.“ Dann gedachte Gebietsführer Kemper der to⸗ ten Führerin:„Kameradin, Du haſt Deine Pflicht bis zum Letzten erfüllt. Die Jugend, die in letzter Stunde an Dei⸗ nem Grab verſammelt iſt, hat Dir zu ſagen:„Dein Geiſt wird weiterleben in den Kameraden und Kameradinnen.“ In dieſem Sinne nehmen wir von Dir Abſchied.“ Hierauf gab der Bürgermeiſter und Ortsgruppenlei⸗ ter Reich der tiefen Trauer des ganzen Dorfes um die Heimgegangene Ausdruck. 3 Auto überſchlägt ſich Der ſchwere Verkehrsunfall bei Mühlacker. — Mühlacker, 12. Nov. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich auf der kurvenreichen, abſchüſſigen Straße von Pinache nach Mühlacker. Der Wagen der SA⸗Reſerve Böb⸗ lingen, der mit Sturmbannführer Klöber, Sturmbanngeld⸗ verwalter Pfrommer, Geſchäftsführer Lambert und Rechts⸗ anwalt Dr. Wiedmann beſetzt war, fuhr in einer S⸗Kurve aus bis jetzt noch nicht geklärter Urſache gegen den Stra ßenrandſtein, von hier über die Straße in eine Waldmulde und überſchlug ſich dort, alle vier Inſaſſen unter ſich be⸗ grabend. Oberſekretär Pfrommer vom Amtsgericht Böblingen kam hierbei ſo unglücklich unter den Wagen zu liegen, daß er von der Karoſſerie zu Tode gedrückt wurde. Sturmbann⸗ führer Klöber erlitt Arm⸗, Bein⸗ und Schlüſſelbeinbrüche und Rechtsanwalt Dr. Wiedmann anſcheinend innere Rückenver⸗ letzungen. Lediglich unverletzt blieb der Fahrer des Fahrzeugs, Geſchäftsführer Lambert. Die Verletzten wurden ſofort in das Krankenhaus Mühlacker transportiert. Sturmbannführer Morgenthaler, der ebenfalls dienſtlich in der Nähe von Mühlacker weilte, eilte ſofort nach Bekanntwerden des Un⸗ glücks nach Mühlacker, um ſich perſönlich nach dem Befinden ſeiner SA⸗Kameraden zu erkundigen. Der Tod Karl Pfrom⸗ mers iſt inſofern ſo tragiſch, weil die ſchwergeprüften Eltern, die Eheleute Oberlehrer Pfrommer, ſchon im Weltkrieg zwei Söhne verloren haben. Aus den Nachbarländern Mit ihrem Kind in den Tod Haßloch. Hier hat ſich die 24 Jahre alte Ehefrau Marie Stkuhlfauth nach einer ehelichen Auseinanderſetzung in den Garkenbrunnen ihres Anweſens geſtürzt und iſt da⸗ bei ertrunken. Ihr einjähriges Kind nahm ſie mit in den Tod. Mutter und Kind wurden alsbald aufgefunden, doch waren die Wiederbelebungsverſuche erfolglos.— Die Poli⸗ zei hat in Zuſammenhang mit der Angelegenheit eine Verhaftung vorgenommen. Der Arbeitseinſatz in der Pfalz Geringere Zunahme als im Oktober 1934. Speyer, 13. Nov. Nach dem amtlichen Bericht über den Arbeitseinſatz in der Pfalz im Monat Oktober 1935 hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen um 3006 auf 38 572 erhöht. Dieſe Erhöhung iſt insbeſondere auf den ſaiſonbedingten Rückgan des Beſchäftigungsſtandes in den Außenberufen und 195 Freiſtellungen bei der Reichsautobahn und bei Notſtands⸗ maßnahmen zurückzuführen. Um die gleiche Zeit des Vor⸗ jahres betrug die Zahl der Arbeitsloſen 38 867, war alſo höher als jetzt. Es wurden im Berichtsmonat neun Maßnahmen ein⸗ geſtellt, wobei 448 Arbeiter zur Entlaſſung kamen. Die Zahl der Arbeitsloſen hat im Baugewerbe um 694, bei den unge⸗ lernten Arbeitern um 668, in der Bekleidungsinduſtrie um 556, in der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie um 254 und im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe um 166 zugenommen. Im Verichtsmonat— Oktober 1935— wurden 7207 Perſonen aus der Arbeitsloſenfürſorge und 16 473 Perſo⸗ nen aus der Kriſenfürſorge unterſtützt, gegenüber 7598 be⸗ ziehungsweiſe 13 892 im Vorjahr. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen verteilt ſich auf die ein⸗ zelnen Arbeitsamtsbezirke wie folgt: Kaiſerslautern 10 078, Landau 5297, Ludwigshafen 16 386, Pir⸗ maſens 4242, Zweibrücken 2569. Trier.(Kind in der Waſchküche verbrüht.) In dem Dorf Odenbach im Weſtrich war eine Frau in der Waſchküche beſchäftigt und hatte dorthin auch ihr zweijähriges Kind mitgenommen. Durch irgendeine Unachtſamkeit glitt das Kind auf dem naſſen Boden aus und fiel in einen niedrigen Behälter mit kochend heißem Waſſer. Das Kind erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es tags darauf unter Morgenſtunden des Sonntags fuhr vor dem Karlshoſpital ein Perſonenkraftwagen vor, deſſen vier Inſaſſen dem Auf⸗ ſichtsbeamten erklärten, ſie wollten einen Betrunkenen ein⸗ liefern. Im Haus ſtellte ſich dann aber heraus, daß der angeblich Betrunkene keinerlei Lebenszeichen mehr von ſich gab. Durch den Arzt konnte nur noch der Tod feſtgeſtellt werden. Die vier Männer, die aus Helſen in Waldeck ſtammen und in Kaſſel einen vergnügten Abend verbringen wollten, gaben an, den Eingelieferten auf der Straße zwi⸗ ſchen Obervellmar und Niedervellmar aufgefunden zu ha⸗ ben. Der Tote trug keinerlei Papiere bei ſich. Von der Kriminalpolizei wurden die Ermittlungen ſofort aufgenom⸗ men. Straßenbahnzuſammenſtoß in Eſſen.— 19 Verletzke. Eſſen, 13. Noy. Am Dienstag fuhr ein Straßenbahn⸗ zug der Linie 2 an der Halteſtelle Hermann Göring⸗ und Horſt Weſſel⸗Straße von hinten gegen einen dort haltenden Straßenbahnzug der Linie 15. Der Motorwagen der Linie 2 und der Anhänger der Linie 15 wurden ſo ſtark 1 daß ſie aus dem Verkehr gest oon werden mußten. 9 Fahrgäſte wurden verletzt, drei davon mußten dem Kran⸗ kenhaus zugeführt werden. a Beiſetzung von Frau Förſter⸗Nietzſche Halle(Saale), 13. Nov. Am Dienskagnachmittag wurde Frau Förſter⸗Nietzſche, die Schweſter des großen Philoſo⸗ phen, in ihrem Geburtsort, dem Dorf Röcken bei Lützen, der letzten Ruhe beſtattet. Viele führende Perſönlichkeiten er Partei und des Staates waren zur Beiſetzung erſchie⸗ nen. An der offenen Gruft der Familie Nietzſche hielt Su⸗ perintendent Förſter⸗Zeitz, ein Neffe der Verſtorbenen, die Grabrede. Unter Glockengeläute wurde der Sarg nach der Einſegnung in die Gruft am ſchlichten Dorfkirchlein ge⸗ ſenkt, wo die Tote an der Seite der Eltern und ihres gro⸗ ßen Bruders, ihrem Wunſche entſprechend, ihre leßte Ruhe gefunden hat. 1 Oder, klar aus⸗ Von 10 machen's 8 verkehrt! ee 955 die Zahnpflege treiben putzen ſich 8 wohl morgens die Zähne, aber abends vor dem Schlafengehen verſäumen ſie diesen 7 5 5 Dienſt an ihrer Geſundheit. Dabei iſt die gründliche Reinigung der Zähne mit einer verläßlichen Qualitäts Zahnpaſte wie Chlorodont am Abend wichtiger als in der Frühe, weil ſonſt die Speiſereſte im Laufe der Nacht in Gärun 8 und dadurch Zahnfäule(Karies) hervorrufen. inuten ſpäter zu Bett, als einen Abend ohne chlorodont! Darum lieber 2 Schauturnen im Turnverein 98. Bei Eintritt in die Winterarbeit wird auch der Turnverein ſich mit ſeinen ſämtlichen Ahteilungen in einem Schauturnen zeigen und zwar am nächſten Sonntag Abend. Unter dem Leitſpruch„Getreu alle Zeit“ wird er in einem 19 Nummern umfaſſenden Querſchnitt ſeines Arbeits⸗ gebietes alles das zeigen, was im Sommerhalbjahr gearbeitet wurde. Da ſind es zunächſt einmal Aus⸗ ſchnitte aus dem Kinderturnen in ſeiner mannigfachen Art für Mädchen und Buben, Gruppenübungen für Jugend⸗ turner, rhythmiſche Freiübungen, Ballgymnaſtik und Tänze für Turnerinnen. Körperſchule werden die Turner zeigen, und ſelbſt die Männerturner werden am Ring be⸗ weiſen, daß ſie elaſtiſch geblieben ſind. Die Frauen werden ihnen mit einem Holzſchuhtanz nicht nachſtehen (das ſoll natürlich für die Männer keine Drohung mit dem Pantoffel ſein). And zuguterletzt kommen auch noch die Spieler an die Reihe mit Zweckübungen für ihren Spezialſport. Alſo ein Zuſammentragen turneriſcher Ar⸗ beit, die ſich wohl ſehen laſſen kann. Die große Turner⸗ familie der 98er wird wohl dieſe Gelegenheit des Schauens nicht vorübergehen laſſen und ein volles Haus bringen. 1 U Zugmaſchine gegen Straßenbahn. Erheblicher Sach⸗ ſchaden entſtand bei einem Zuſammenſtoß auf der Dürerſtraße zwiſchen einer Zugmaſchine und einem Straßenbahnzug. Beide Fahrzeuge mußten infolge der Beſchädigungen abgeſchleppt werden. Der Betrieb der Straßenbahn erlitt auf dieſer Strecke eine Unterbrechung von etwa 20 Minuten. Mannheims Wohnungsbau. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Oktober 1935: 203(Zu⸗ ang durch Neubau 212, durch Umbau 6, Abgang durch bhruch 15). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 163 Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern, 50 Wohnungen mit 4 bis 6 Zimmern und 5 Wohnungen mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 69 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn, 60 von öffentlichen Körperſchaften erſtellt. Dar⸗ unter ſind 125 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Vollgeſchoſſen und höchſtens vier Wohnungen. Für 79 Neubauten, die zuſammen 11 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe be⸗ willigt. Vortrag Anſelm Feuerbach in der Kunſthalle. Am Donnerstag, den 14. und Freitag, den 15. November, 20.15 Uhr, ſpricht Dr. E. Holzinger von der Alten Pina⸗ kothek in München über„Anſelm Feuerbach“. Der Vortrag ſoll einen Ueberblick geben über das Leben und Werk des Malers und in einer Betrachtung der Hauptwerke der Form und dem Geiſt ſeiner Kunſt nachgeben. Dieſe Kunſt ſtand den Zeitgenoſſen fern, ihr Schöpfer hat ihr prophezeit, ſie werde nach 50 Jahren als einſamer Stern am Himmel der deutſchen Kunſt ſtehen, und heute hat ſie, allbekannt ge⸗ worden, doch etwas Unnahbares noch immer nicht verloren. Feuerbachs Streben nach klaſſiſcher Vollendung iſt oft als fremd empfunden worden, iſt aber einer ſchickſalhaften deut⸗ ſchen Sehnſucht entſprungen, an der die größten deutſchen Geiſter teilgehabt haben. — Kirchenlieder im Schulgeſangsunterricht. Gegenüber einer in einem Teil der Preſſe erſchienenen Mitteilung über das Singen von Kirchenliedern im Schulgeſangsunterricht wird darauf hingewieſen, daß eine neuere allgemeine An⸗ ordnung nicht ergangen und eine Aenderung gegenüber der bisherigen Regelung nicht angeordnet worden iſt. — Gebührenpflichtige Verwarnung. Die Gebühr für polizeiliche Verwarnungen iſt eine Verwaltungsgebühr im Sinne der Verwaltungsgebührenordnung vom 19. 5. 1934. Die von den kommunalen Polizeibeamten erhobenen Gebühren für polizeiliche Verwarnungen fließen daher in die Gemeinde⸗ kaſſe. 26 Verkehrsunfälle! Im Laufe der vergangenen Woche ereigneten ſich hier insgeſamt 28 Verkehrsunfälle. Verletzt wurden 13 Perſonen. 17 Kraftfahrzeuge, 11 Fahr⸗ räder, drei Straßenbahnwagen und ein Fuhrwerk wurden be⸗ ſchädigt. 8 Wetterbericht Der öſtliche Hochdruck hat ſeinen überwiegenden Einfluß behauptet. Für Mittwoch und Donnerstag iſt trockenes, viel⸗ fach heiteres und namentlich nachts ziemlich froſtiges Wet⸗ ter zu erwarten. UI Faſchings⸗Auftakt. Nach alter Ueberlieferung beging man in Mannheim den„Elften im Elften“, der als Faſchings⸗ auftakt eine Vorprobe für den Karneval darſtellt. Die älteſte Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“, die auch im Faſching 1936 Trägerin des Karnevals in Mannheim ſein wird, hielt ihre Sitzung in der Stammburg„Habereckl“ ab, wo in den überfüllten Räumen der Elferrat als Gemeinderat von Ketſch aufzog, um die Goldwäſcherei von Ketſch etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Zu den älteren Büttenrednern geſellten ſich jüngere Kräfte, die ihre Feuerprobe zum Teil mit größ⸗ tem Erfolg beſtanden. Die„Fröhliche Pfalz“ veranſtaltete im Palaſt⸗Cafe„Rheingold“ ihre Sitzung, der das Motto „Reichsſender Fröhlich Pfalz“ zugrunde lag. Auf bunter Welle wurde ein Programm abgewickelt, bei dem bewährte Kräfte aus Mannheim und Ludwigshafen in Wettbewerb traten. Auch die Lindenhofer ee meldete ſich zu Wort und veranſtaltete ein„Weinfeſt in Wachenheim“, an dem ausſchließlich die Bewohner des Lindenhofs teil⸗ nahmen. Wie eine Schwarzfahrt endete. Ein 17 Jahre alter Bäckerlehrling unternahm mit einem Großkraftrad eine Schwarzfahrt und fuhr gegen den Gartenzaun der Zellſtoff⸗ fabrik. Er erlitt hierbei erhebliche Verletzungen und mußte mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Thereſienkrankenhaus gebracht werden. Das Fahrzeug ſelbſt wurde ſtark beſchädigt. Der Deutſche Sie erbund nee Organiſation der Klein⸗ ſiedler. Nach der Anerkennung durch den Siedlungsbeauftragten im Stabe des Stellvertreters des Führers hat nunmehr auch der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter durch Er⸗ laß vom 8. November 1935 den Deutſchen Siedlerbund e. V. als einzige Organiſation der deutſchen Kleinſiedler anerkannt und ihn mit der Betreuung und Wirtſchaftsberatung der Kleinſiedler beauftragt. Zu ihm gehören auch diejenigen Eigenheimſiedler, die mit dem Erwerb ihres Grundſtücks nicht nur ein Wohnbedürfnis be⸗ berdgen; ſondern auch an der gartenbaumäßigen Nutzung des Landes intereſſiert find. Damit iſt der Deulſche Siedler⸗ bund die einzige parteiamtlich und ſtaatlich anerkannte Or⸗ ganiſation aller Heimſtätten⸗ und Eigenheimſiedler. Die Arbeitsbücher für Hausangeſteltte. Das Arbeitsamt hat mit der Ausſtellung der Ar⸗ beitsbücher für die Hausangeſtellten begonnen. Am den einzelnen Antragſtellern den Weg zum Arbeitsamt zu erſparen, können im Stadtgebiet und in den eingemein⸗ deten Vororten die Arbeitsbuchanträge für die Haus⸗ angeſtellten bei den zuſtändigen Polizeirevieren abgeholt werden. Die Ausgabe der Arbeitsbuchanträge in den einzelnen Polizeirevieren erfolgt am Donnerstag, den 14. und Freitag, den 15. November, ds. Irs. Zu den Hausangeſtellten zählen ſämtliche Hausgehilfinnen, die hauswirtſchaftlichen Lehrlinge, die Mädchen im haus⸗ wirtſchaftlichen Jahr, Hausdamen, Stützen, Haushalts⸗ pflegerinnen, Wirtſchafterinnen, Hauslehrerinnen, Erziehe⸗ rinnen, Kindergärtnerinnen, Kinderpflegerinnen, Diener und Hausgärtner. Auch die regelmäßig ſtundenweiſe be⸗ ſchäftigten Arbeitskräfte wie Putzfrauen, Zugeherinnen brauchen ein Arbeitsbuch. Die Stadt iſt in 16 Polizeireviere eingeteilt. Für Seckenheim und Friedrichsfeld ſind die örtlichen Polizei⸗ wachen im Rathaus zuſtändig. Es iſt dabei zu beachten, daß, wenn auch der Be⸗ ſchäftigte dafür ſorgen muß, daß er ein Arbeitsbuch bekommt, es doch Sache des Betrietsführers iſt, in dieſem Falle der Hausfrau, ſich darum zu bekümmern, daß dies geſchieht. Das Arbeitsamt weiſt nochmals darauf hin, daß es ſämtliche ſchriftlichen Anfragen und Beantragungen von Arbeitsbüchern hiermit als erledigt betrachtet und fordert die Haushaltsvorſtände auf, ihre Hausangeſtellten zu veranlaſſen, ſich, wie oben geſchildert, die Arbeits⸗ buchanträge zu beſorgen. Hausangeſtellte, die den Termin verſäumt haben, müſſen ſelbſtverſtändlich beim Arbeits⸗ amt perſönlich vorſprechen. Es wird dabei nochmals darauf hingewieſen, daß nach einem vom Herrn Reichsarbeits⸗ miniſter zu beſtimmenden Zeitpunkt niemand mehr be⸗ ſchäftigt werden darf, der nicht im Beſitze eines Arbeits⸗ buches iſt. Der Zeitpunkt, an dem die ausgefüllten Antrags⸗ vordrucke abzugeben ſind, wird noch bekannt gegeben. Soweit Vordrucke bereits abgeholt oder ausgefüllt dem Arbeitsamt vorliegen, bleibt es dabei. Pflege des Dorfbildes Die deutſchen Gemeinden haben die Aufgabe, die der örtlichen Gemeinſchaft wirkſam werdenden Krä 0 0 fördern und ihre geſchichtliche, landſchaftliche und kultur Eigenart zu pflegen. Das Dorf iſt nicht nur eine Siedlung; gemeinſchaft, es ſoll eine Lebens⸗ und Hilfsgemeinſchaft 0 in der der Einzelne ſich dem Ganzen verpflichtet fühlt. 615 rationen haben an dieſem Dorf gearbeitet und wir haben die Pflicht, ſo heißt es in einem Aufruf des Landrats des Kreiſes Anklam in Pommern, weiter an der Dorfgemeinſchz zu arbeiten. Jedes Dorf iſt auch zugleich Ausdruck der Voß kultur und des Wollens und Schaffens der Generationen de in ihm gewohnt, gelebt und gearbeitet haben und die 100 darin leben. In ſeinem äußeren Bild iſt es in ſtarkem Mat Wertmeſſer dafür, ob ſich die Dorfbewohner mit ihrem Dor verbunden fühlen, ob ſie es lieben, pflegen und hüten. Um die Pflege der Dörfer und der dörflichen Gemeſ, ſchaft weiter zu fördern, veranſtaltet nun der Kreisausſch des Kreiſes Anklam in der Zeit vom 1. 6. bis 15. 9. 19 einen Wettbewerb für das beſte und gepfleg⸗ teſte Dorfbild. Bei dem Wettbewerb kommt es un allem auf folgende Punkte an: 1. Sauberkeit des Dorſz der Höſe, Häuſer und Dorfſtraßen. Neklameſchilder sole ſoweit nicht Verträge entgegenſtehen, entfernt werden. 2 Saubere und gepflegte Schuttabladeplätze, ſaubere Dorf teiche. 3. Friedhöfe, insbeſondere die einzelnen Gräber und Wege ſind in Ordnung zu halten. 4. Zuſtand der Dor plätze, der Feſt⸗ und Feierplätze, des Kriegerehrenmals, 5 Erinnerungskafeln oder ⸗ſteinen. 5. Baumbeſtand und Bau pflanzungen an Plätzen und Wegen. 6. Zuſtand der Jiu Hecken, ſonſtiger Umrandungen, Beſeitigung von Uflragt 7. Zuſtand der Häuſer, Hausputz, Hausanſtrich. 8. Nfle von Vorgärten, Blumenkäſten uſw. 9. Ein⸗ und Ausfahrt bei Dörfern. Der Beſichtigungsausſchuß wird ſeinen Spruch un Berückſichtigung folgender Geſichtspunkte treffen: 1. Mg hat die Dorfgemeinſchaft, ohne öffentliche Mittel in A ſpruch zu nehmen, zur Verſchönerung und Pflege ihres Dorfes geleiſtet? 2. Wieviel Bäume und Strat cher an Wegen, Plätzen uſw. wurden im Verhältnis zu den Wegelängen und Platzgrößen angepflanzt? 3. Wieviel Me tel wurden im Verhältnis zum Etat verausgabt, um Dor teiche, Dorfplätze, Dorfſtraßen uſw. in Ordnung zu bringen? 4. An wieviel Häuſern wurden im Verhal⸗ nis zu den vorhandenen Gebäuden Verbeſſerunge vorgenommen? Dieſe Geſichtspunkte werden arme und wich und ebenſo beſonders begünſtigte Gemeinden berückichtige und tragen vor allem der Tatſache der freiwilligen Gemeſz⸗ ſchaftsleiſtung Rechnung. r——.. ‚ ‚———— Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 13. November: Miete M 7, Sondermiete Mg und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 371, 390, 510, 529 bis 530, 569 bis 570: Wilheln Tell. Schauſpiel von Schiller. Anfang 19.30, Ede etwa 22.45 Uhr. Donnerstag, 14. November: Miete E 7, Sondern E 4 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, M. 181: In neuer Einſtudierung: Die Entfüh eu aus dem Serail. Komiſche Oper von W. A. Me zart. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 15. November: Miete F 7, Sondermiete und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. Al bis 393: Viel Lärm um nichts. Komödie ang Wilhelm Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende nach 22 U, Samstag, 16. November: Außer Miete— Der Ring des Nibelungen— Vorabend: Das Rheingold m Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehobe Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 17. November: Nachmittags: 2. Vorſtellung fi Erwerbsloſe und Minderbemittelte(ohne Kartenverkauf Schwarzarbeiter. Luſtſpiel von Emmerich A Anfang 14, Ende 15.45 Ahr.— Abends: Außer Mee — Der Ring des Nibelungen— Erſter Tag: Die Wal küre von Richard Wager.(Eintauſch von Gutſcheine aufgehoben). Anfang 18, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Koſengarken): Sonntag, 17. November: Wenn der Hahn kräht Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20, Ende geg 22.15 Uhr. Todes-Anzeige. Frau, unsere liebe Mutter geb. Doll Ewigkeit abzurufen. 2„... g 2 5—— „——————————T—T—T—————— Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine herzensgute rau Emma Rosa Dfeil heute früh 9 Uhr nach einer Operation zu sich in die In tiefer Trauer: Friedrich Pfeil mit Kindern und Angehörigen. e ganzer Wurſt Pfd. 1.95.4 N Mannheim-Seckenheim, 12. November 1935. 0 „5 E Fedlgete waren helfen Hparen! Leefſche diese Woche billiger! Kabliau im Ganzen 9 8 — —— 5 9 Pfund 28 3 9 Kabliau im Anſchnitt 0 Pfund 30 4 09 Sardellen, Kapern 0 Paniermehl Zitronen p. St. 7 u. 6 3 Serpelat und Salami . —— — im Anſchnitt/ Pfd. 50 2% Rebatt *. 25 6 mil Ausnahme weniger Artikel. Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr 0 1 ee 1 5 8 vom Trauerhause, Meßkircherstraße 52 aus statt. 55 vergauſe umſtängoß als or Liedertafel. Heute Mittwoch halb 9 Uhr Probe. 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