euſchelnt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage ugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-geile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte uu. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote ages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdlez mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 351225 i Nehren Das bedeutendſte kullurpolitiſche Ereignis. Berlin, 13. November. Am Freitag, den 15. November, mittags 12 Uhr, wird in der Philharmonie die Jahrestagung der Reichskultur⸗ kammer ſtattfinden. Bei dieſer Tagung handelt es ſich um das bedeutendſte kulturpolitiſche Ereignis ſeit Beſtehen des nationalſozialiſtiſchen Skaakes, da auf dieſer Tagung die Mitglieder des Reichskulturſenats durch den Präſidenken der Reichskulturkammer, Keichsminiſter Dr. Goebbels, berufen werden. An der Tagung werden neben der geſamten Reichsre⸗ erung das Diplomatiſche Korps, ſowie alle maßgebenden erſönlichkeiten der Einzelkammern und der Parteiforma⸗ tionen teilnehmen. Eingeleitet wird die Kundgebung mit Fanfarenklängen. Danach wird der Staatsſchauſpieler Kayßler einen von Herbert Böhme verfaßten Vorſpruch ſprechen. Der Präſi⸗ dent der Reichsmuſikkammer, Profeſſor Dr. Peter Raabe, dirigiert das Philharmoniſche Orcheſter, das zu⸗ nächſt ein Muſikſtück des jungen nationalſozialiſtiſchen Kom⸗ poniſten Hoyer zum Vortrag bringt. Danach ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels als Präſident der Reichs⸗ kulturkammer. Er beruft die Mitglieder des Keichskulturſenats, in den außer den Präſidialräten der ſieben Einzelkammern noch zahlreiche e e des kulturellen und künſtleriſchen Lebens, insgeſamt etwa 105 Perſonen, berufen werden. Abends 18 Uhr findet dann die feierliche Eröff⸗ nung des umgebauten Deutſchen Opernhauſes mit den„Meiſterſingern von Nürnberg“ unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhme ſtatt. Am Samstag, den 16. November, vormittags 11 Uhr, tritt der Reichkulturſenat zu einer erſten Ar⸗ beitstagung zuſammen. Reichsminiſter Dr. Go eb⸗ bels wird eine Anſprache halten. Außerdem werden die Präſidenten der ſieben Kammern über das Ergebnis der bisherigen Arbeit und über die zukünftigen Abſichten ſprechen. Anſchließend gibt Reichsminiſter Dr. Goebbels im Hotel„Kaiſerhof“ für die Mitglieder des Reichskulturſenats ein Frühſtück. Am Abend findet im Staatlichen Schauſpielhaus die feſtliche Erſtaufführung von „Thomas Payne“ von Hanns Johſt ſtatt. Uebertragung durch den Rundfunk. Der deutſche Rundfunk übertrxägt am Freitag in der Zeit von 12 bis 13,50 Uhr aus der Berliner Philharmonie 5 Feſtſitzung anläßlich des Jahrestages der Reichskultur⸗ mmer. Die Kunſt wird ins Volk getragen deutſche Arbeiter als erſte Gäſte im Deutſchen Opernhaus Berlin, 14. November. Bevor des Deutſche Opernhaus nach dem nunmehr voll. endeten Umbau am Freitag aus Anlaß der Jahrestagung der Reichskulturkammer mit einer großen Feſtaufführung eröffnet wird, waren am Mittwoch abend bereits alle an dem Umbau beteiligt geweſenen Arbeiter der Hand und der Stirn mit ihren Angehörigen eingeladen, um einer Auf⸗ führung der Meiſterſinger beizuwohnen. f Vor Beginn der Vorſtellung ſprach Reichsminiſter Dr. e zu ihnen, um ihnen für die geleiſtete Arbeit Dank zu ſagen. Als der Nationalſozialismus an die Macht kam, ſo be⸗ lonte Dr. Goebbels, ging man mit dem Gedanken um, die⸗ ſes Haus aufzugeben. Es befand ſich in einem außer⸗ ordentlich ſchlechten baulichen Zuſtand. Die Schulden und der Fehlbetrag waren ſo angewachſen, daß Stadt und Staal nicht mehr glaubten, ſie decken zu können. Indeſſen haben ſich die Männer der nationalſozialiſtiſchen Regierung, an ihrer Spitze der Führer ſelbſt, leidenſchaftlich gegen den Gedanken der Aufgabe dieſes Hauſes zur Wehr geſetzt. 4 und zwar aus der Ueberzeugung heraus, daß, je größer unſere nationale und ſoziale Not ſei, um ſo notwendiger es erſcheinen müſſe, dem Volk die Vorausſetzungen zu künſtle⸗ riſcher Betätigung zu laſſen.„ Wir ſehen nun in der Pracht und Schönheit dieſes Hau: han wie wunderbar es ſein wird, in dieſem Raum wieder eutſche Kunſt zu genießen. Ich kann nur dem herzlichen Wunſche Ausdruck geben, daß in Zukunft nicht nur die Be⸗ güterten ſondern gerade auch die Arbeiter, der Mittelſtand und das Handwerk hier eine Stunde der Erholung und„ finden mö⸗ 2 Das iſt ja gerade das Ziel der nationalſozialiſtiſchen olitik, die Kunſt und Kultur nicht etwa auf eine kleine und dünne Oberſchicht beſchränkt bleiben zu laſſen, ſondern e wieder an die breiten Maſſen des Volkes e lt ch bin der Ueberzeugung, daß eine Kunſt, die vom olf nicht mehr verſtanden wird, überhaupt keine Exiſtenzbe⸗ rechtigung hat. Künſtler, die nur für eine dünne, ſchmale dberſchicht schaffen, ſollen ſich dann auch von diefer Ober. icht bezahlen laſſen.. Begeiſterter Beifall dankte dem Miniſter, dankte den Künſtlern und dem Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes, das ſich keine würdigere Eröffnungsvorſtellung hätte wün⸗ n können. f 2222 Jerufung 65 Reiher Vor dem Höhepunkt in Goslar Beginn der großen öffentlichen Haupktagungen. Goslar, 14. November. Am Mittwoch fanden die zahlreichen Sondertagungen, in denen das Führerkorps des Reichsnährſtandes die Ein⸗ zelrichtlinien für die Arbeit des kommenden Jahres erar⸗ beitet, ihren Abſchluß. Am Donnerstag beginnen dann die großen öffenklichen Haupttagungen, auf denen für das weikverzweigte Gebiet des Reichsnährſtands die Arbeitsparolen für den zweiten Abſchnitt der Erzeugungsſchlacht unter Einordnung in die großen weltanſchaulichen und volkswirkſchaftlichen Aufgaben von führenden Köpfen des Keichsnährſtandes und der Bewegung ausgegeben werden. Mit welcher Aufmerkſamkeit auch vom Ausland die Arbeit des Reichsnährſtandes verfolgt wird, geht aus den zahlreichen Anmeldungen ausländiſcher Preſſevertreter her⸗ vor. Dieſem Intereſſe wird der Reichsbauernführer noch beſonders durch einen Empfang der ausländiſchen Preſſe am Freitag vormittag in Goslar Rechnung tra⸗ gen. Bei dieſer Gelegenheit dürften die wichtigſten Geſichts⸗ punkte der Erzeugungsſchlacht und der übrigen Reichs⸗ nährſtandsarbeit in ihren Einzelheiten zur Sprache kom⸗ men. Am Mittwoch vormittag haben die Sondertagungen der Reichsabteilung 1 mit Erörterungen über die Aufgabe der Frau als Blutsträgerin des Volkes und über die Ju⸗ gend im Kampf um Raſſe und Raum ihren Fortgang ge⸗ funden. Der wirtſchaftlichen Klärung von Einzelheiten der Erzeugungsſchlacht galten Sondertagungen über Garten⸗ baufragen und über die Marktordnungsaufgaben der Brau⸗ wirtſchaft, Fiſchwirtſchaft und Futtermittelwirtſchaft. In weiteren Fachtagungen wurden Einzelergeb⸗ niſſe der Erzeugungsſchlacht und der Marktordnung be⸗ handelt. Bei der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft wurde insbeſondere auf den Er⸗ folg der Weinabſatzwerbung hingewieſen. Auf einer Sondertagung der Hauptverwaltung der deutſchen Eierwirtſchaft wurde hervorgehoden, daß eine weſentlich erhöhte und verbeſſerte Eiererzeugung feſtgeſtellt werden kann. Vor allem iſt auch das Auf und Nieder der Börſennotierung abgeſtellt. Die gerechte Preis⸗ entwicklung gewährleiſtet eine ſtetige Hühnerhaltung. 0 Die Kontingentierung der Schlachkungen. Auf einer Sondertagung der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft in Goslar machte der neue Vor⸗ ſitzende der Hauptvereinigung, Bauer Küper, bedeutſame Mitteilungen über die Maßnahmen für Deckung des Fleiſch⸗ bedarfs. Die Entwicklung der Schweinebeſtandsziffer zeige ein⸗ deutig, daß die Knappheit in zunehmendem Maße über wunden werde. Die einſchneidenden Maßnahmen der Hauptvereinigung ſeien notwendig geweſen, um wäh⸗end der vorübergehenden Mangelperiode eine angemeſſene und gleichmäßige Verteilung der anfallenden Schlachtſchweine zu erreichen. Die Grundlage der Neuregelung bilde die Kontin⸗ gentierung der Schlachtungen und Umſätze. Die vor wenigen Tagen durchgeführte Herabſetzung des Kon⸗ tingentſatzes von 70 auf 60 Prozent bedeute keineswegs, daß erneute oder verſtärkte Mangelerſcheinungen vorhan⸗ den ſeien. Die Herabſetzung erfolgte vielmehr, um die in den letzten Wochen noch aufgetretenen Störungen auf den Großmärkten zu beſeitigen und die gewerblichen Schweine⸗ ſchlachtungen auf dem Lande zu verhindern. Eine beſon⸗ dere Behandlung hätten die Hausſchlachtungen erfordert. Mit der Genehmigungspflicht ſei keineswegs be⸗ abſichtigt, dem Bauer in ſeinen Kochtopf hineinzuregie⸗ ren. Getroffen ſollten nur diejenigen Kreiſe werden, die glaubten, ſich den Mangelerſcheinungen dank ihres Geld⸗ beutels dadurch entziehen zu können, daß ſie übermäßige Vorratswirtſchaft trieben. Am das Memeldirektorium Reine Berhandlungen mit Borcherkas. Memel, 13. November. Der Aufkrag des Gouverneurs an das Mitglied des likauiſchen Blocks, Borcherkas, zur Bildung des Direkto⸗ riums hat bei der Einheitsliſte naturgemäß entſchiedene Ablehnung gefunden. Die Einheitsliſte wird auch mit Bor⸗ chertas keinerlei Beſprechungen pflegen. Sie richtete an den Gouverneur ein Schreiben, in dem um Ausdruck gebracht wird, daß ſie jede Verhandlung mit 59e ablehnt. London, 13. Nov. Halbamtlich verlautet, daß die bri⸗ tiſche Regierung die Entwicklung in Memel in Zuſammen⸗ hang mit der; Bildung eines neuen Direktoriums verfolge. Das einzige Intereſſe Englands ſei die Aufrechterhaltung des Memelſtatuts, deſſen Bürge die engliſche Regierung zu⸗ ſammen mit Frankreich und Italien ſei Die litauiſche Re⸗ terung, mit der London in dieſer Angelegenheit in Füh⸗ ung ſtehe, habe erklärt, daß ſie durchaus die Abſicht habe, das Statut zu erfüllen. a a Die Tatſache jedoch, daß die litouiſche Regierung einen Präſidenten des Direktoriums ernannt habe, der nicht die ⸗ ſelbe politiſche Einſtellung wie die Mehrheit des freigewähl⸗ ten Landtages habe, habe einige Zweifel und Beſorgniſſe in Deutſchland und anderswo 5 Donnerstag, den 14. November 1935 Nr. 267 Politiſches Allerlei Kundgebung gegen Belgiens Sanktionspolitik. Zu ſtürmiſchen Kundgebungen gegen die Sanktions⸗ politik der belgiſchen Regierung gegenüber Italien kam es in Brüſſel in einer von 3000 Perſonen beſuchten öffent⸗ lichen Verſammlung, in der der ſchwerkriegsverletzte Füh⸗ rer der italieniſchen Kriegsbeſchädigten, Abgeordneter Carlo Delcroix, über den italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieg ſprach. Im⸗ mer wieder ertötnten von den Galerien, wo Angehörige der belgiſchen Frontkämpferverbände und ſonſtiger natio⸗ naler Vereinigungen Platz genommen hatten, die Rufe: „Nieder mit den Sanktionen!“ Die Erregung der Verſamm⸗ lung hielt bis zum Schluß an. Draußen war ein großes Aufgebot von berittener Gendarmerie aufmarſchiert. Oeſterreichs Aufrüſtung Keine Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Im Verlaufe der Haushaltsausſprache im Finanz⸗ und Budgetausſchuß des Bundestages erklärte der Staatsſekre⸗ tär für Landesverteidigung, daß die vielfach, geforderte Ver⸗ mehrung der Artillerie in Vorbereitung ſei. Auch die An⸗ ſchaffung neuer Flakbatterien ſei im Gange Ebenſo werde der Anſchaffung von Tanks und Flugzeugen im kommenden Jahr erhöhte Aufmerkſamkeit zugewendet werden. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg erklärte zu dem Ka⸗ pitel Militärweſen, daß mit Rückſicht auf die augenblickliche internationale Lage der Militärhaushalt nicht gekürzt wer⸗ den könne. Im Gegenteil, in abſehbarer Zeit werde die Bun⸗ desregierung wahrſcheinlich im Rahmen der Beratungen ds außerordentlichen Haushalts vom Bundestag verlangen, „dem Heere das zu geben, deſſen es notwendig bedarf“. Man könne ſich von dem augenblicklichen Rüſtungsfieber in der Welt unmöglich ausſchließen. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, ſo betonte der Bundeskanzler, käme allerdings aus finanziellen Gründen derzeit nicht in Frage. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausföhrungen deufete der Bundeskanzler an, daß die Jahl der Garniſonen im Lande bedeutend vermehlk werden wurde. Blutige Tumulte in Aegypten Englandfeindliche Kundgebungen. Kairo, 14. November. Die außerordentliche Erregung der Bevölkerung, die ausgelöſt wurde durch die Abſage des Vertrauens der Wafd⸗ i an die Regierung wegen allzu großer Nachgiebig⸗ eit gegenüber den Engländern, führke Mittwoch miltag zu Zuſammenſtößen. Ein Trupp von etwa 100 Studenten wurde von der Polizei unter Verwendung des Gummi⸗ knüppels zum Auseinandergehen aufgeforderl. Die Menge griff darauf, erbittert über die Verletzung eines Studen⸗ ken, die Polizei an und entwaffnete ſie. Mehrere Polizei- beamte wurden über die Straßenmauer in den etwa ſechs Meter kiefer 1 Hof der engliſchen Kaſerne gewor⸗ fen. Der Polizeioffizier, der ebenfalls verletzt wurde, rief engliſche Soldaten um Hilfe an. Die Engländer griffen aber nicht ein. Die Studenten zerſtreuten ſich, bevor Polizeiver⸗ ſtärkungen einkrafen. Die von Nahas Paſcha, dem Führer der Wafd⸗Partei, für Mittwoch nachmittag einberufene Maſſenverſammlung hat die Polizeibehörde veranlaßt, umfangreiche Abſperr⸗ e durchzuführen. Die Erregung in den Straßen dauert an. Blutiger Straßenkampf in Tantah Nach Meldungen aus Kairo ſind auch in der ägypti⸗ ſchen Stadt Tankah ſchwere Unruhen ausgebrochen. In einem blutigen Straßenkampf zwiſchen Polizei und einer feindſeligen Menge wurden 45 Poliziſten verletzt, davon 13 ſchwer. Die Poliziſten eröffneten das Feuer auf die An⸗ greifer, wobei ein Mann getötel und drei ſchwer verwundet wurden. Die Kundgeber ſteckten einen Polizelkraftwagen und ein Motorrad in Brand. Verſchärfung im Fernen Oſten Ein Geheimabkommen gegen Japan? Tokio, 13. November. Im Auswärkigen Amt wurde erklärt, daß eine Ver⸗ N der e in den Beziehungen zu Ching urchaus nicht ausgeſchloſſen ſei, falls die Hintermänner 170 ankijapaniſchen Beſtrebungen ihre Tätigkeit ſteigern ollten. In der japaniſchen Preſſe wird dieſe Erklärung ſtark beachtet. Wie weiter verlautet, ſind die diplomatiſchen Ver⸗ treter Japans angewieſen, in Nanking vor japanfeindlicher Agitation zu warnen und erneut die Bekämpfung der anti⸗ japaniſchen Bewegung zu fordern. Gleichzeitig bringt die japaniſche Preſſe in größter Aufmachung die Behauptung, daß der chineſiſche Botſchafter in Moskau ein Geheim⸗ abkommen mit Sowjekrußland und den Vereinigten . Skaaten betreibe, 2 5 das der Bekämpfung des japaniſchen Einfluſſes in China und im ganzen Fernen Oſten dienen ſolle. Ein Militär⸗ vertrag mit Moskau ſei ſchon fertig. Dieſe Alarmnachricht iſt aus Hſingking datiert. N 8 f In den Blättern wird gleichzeitig auch England angegriffen, dem Unterſtützung der japanfeindlichen Agitation in China vorgeworfen wird. Die japaniſche Re⸗ gierung müſſe die Gefahr erkennen. Vor großen Schlachten? Kampf um die Bahnlinie.— Mit Gewehren und Schilden gegen Tanks. Addis Abeba, 13. November. Von der Ogaden⸗Front und von der Nordfronk werden ſchwere Kämpfe gemeldet, die anſcheinend den Aufkakt zu größeren Schlachten bilden. In der Provinz Ogaden haben die Italiener bei Anele mit ſtarken Tankgeſchwadern und motoriſierten Kräften an⸗ gegriffen. Nach abeſſiniſcher Darſtellung haben die Abeſ⸗ ſinier, die nur mit Gewehren und Schilden be⸗ waffnet geweſen ſeien, erbitterten Widerſtand geleiſtet. Es ſei den Abeſſiniern gelungen, ohne alle modernen Kampf⸗ mittel vier Tanks zu erobern und weiterhin einige mit Maſchinengewehren bewaffnete Truppentransportautos zu erkämpfen. Die Italiener ſollen ſtarke Verluſte davon⸗ getragen haben. So ſeien einige weiße Offiziere ſowie eine große Zahl von Eingeborenen getötet worden. Auch Gefan⸗ gene ſollen gemacht worden ſein. Auch an der Nordfront zeigen die abeſſiniſchen Truppen Angriffsabſichten. So ſoll der abeſſiniſche Führer Guebre Hijot ein italieniſches Vorhutkom⸗ mando angegriffen haben. In den Bergen verſchanzt, ſoll es den Abeſſiniern gelungen ſein, die Vorhutabteilung bis auf den letzten Mann zu vernichten. Der abeſſiniſche Aufmar ſch Die Beſtrebungen der Italiener, die Bahn Addis Abeba.—DOſchibuti zu erreichen, werden immer mehr erkenn bar. Die Abeſſinier treffen demenkſprechend ihre Vorkeh⸗ rungen. Ras Getatſchu hat mit etwa 40 000 Mann nördlich der Bahn Stellung bezogen, während eine andere Gruppe in Stärke von 35000 Mann unter Dedjasmatſch Abeba Da⸗ towz die füdlich der Bahn liegenden Höhenzüge be⸗ ſetzt hat. Den italieniſchen Vormarſchbewegungen in der Danakil⸗Wüſte hat die abeſſiniſche Heeresleitung den Sultan Mohammed Jajou mit etwa 30 000 Mann entgegen⸗ geſtellt. Dieſe Truppen werden gemeinſam mit den Teup⸗ pen des Ras Kabade, der über 40 000 Mann verfügt, und den Sektor Deſſie befehligt, und mit Unterſtützung der 50 000 Mann umfaſſenden Armee des Kronprinzen di⸗ endgültige Barriere für den italieniſchen Vor⸗ marſch bilden. Dieſe angeführten Truppen haben bisher noch in keine Kampfhandlungen eingegriffen. Dem erſten Angriff dürfte Sultan Jajou in der Provinz Auſſa ausgeſetzt ſein, die die italieniſchen Truppen im Gegenſatz zu italie⸗ niſchen Darſtellungen noch nicht betreten haben ſollen. Verläßt Italien Genf? Andeukung von Auskrikksabſichten. Rom, 13. November, Das Mitktagsblatt„Tevere“ deulet in ſeinem Leitartikel ſehr deutlich die Möglichkeit eines Austrilts Ilaliens aus dem Völkerbund an. Es ſchreibt nach einer ſcharfen Kritik an der Genfer Einrichtung:„Die Völkerbundszugehörigkeit hat Italien als Gründerſtaat ein großes Blutopfer gekoſtet. Das Verblei⸗ ben im Völkerbund wird jedoch nicht einmal das Opfer ſei⸗ ner Geduld koſten. Italien iſt entſchloſſen, zu gegebener Zeit die Feindſchaftsbeweiſe auf dem vorteilhafteſten Ge⸗ biet, das die günſtigſte Gelegenheit ihm anrät, zu beant⸗ worten.“ Eine Reutermeldung aus Genf beſagt, es herrſche allge⸗ mein die Anſicht, daß die Frage der weiteren Zugehörigkeit Italiens zum Völkerbund bald akut werden dürfte. Man erwarte, daß der faſchiſtiſche Großrat a m nächſten Samstag einen Beſchluß über dieſe Frage faſſen werde. Die italieniſche Proteſtnote In der Londoner Preſſe nicht ernſt genommen. London, 13. November. Die italieniſche Proteſtnote an die Sanktionsſtaaten wird, ſoweit ihre Argumente in Betracht kommen, in der Londoner Preſſe nicht ernſt genommen. Die„Times“ erklärt, die italieniſchen Anſprüche könn ⸗ ten keinen Einfluß auf Beſchlüſſe haben. die nach langer Der letzte Junker von Rothenburg Roman von Paul Hain. ö 1 Nachdruck verboten ö 2¹ And nun— war Bärbele auf der Burg geweſen! Und der feine Inſtinkt dieſer Tiere hatte ſie, die Liebſte ihres Herrn, deſſen Liebesſtunden im Roſengrund ſie ſo oft treu bewacht hatten, wiedererkannt. Mit der Demut und der Treue edler Tiere, die nur ſchwer, dann aber auch mit aller Aufopferung, ſich anfreunden, waren ſie hinter Bär⸗ bele hergelaufen— ſcheu, demütig, ergeben. Nun ſtanden ſie vor ihr. Die klugen Augen hochgerich⸗ tet. Die mächtigen Körper in einer verhaltenen Spannung. Mit zitternden Lefzen. „Packan“ Bärbeles Stimme bebte. „Greifer. Ein kurzes, auffauchzendes Winſeln— die Tiere rich⸗ teten ſich auf— ihre Vorderpranken legten ſich auf Bär⸗ beles Schultern. In ihren Augen war ein Leuchten, faſt wie es menſchliche Blicke haben, wenn ein Jubel die Seele erfüllt. Bärbeles Augen ſchimmerten feucht. 5 Ihre kleine, zarte Hand ſtrich liebkoſend über die Köpfe der Tiere. „Wo— kommt ihr her—?“ 5 Sie ließen ſich wieder fallen, ſtanden— jeder an einer Seite— neben ihr. ö „Wo— wollt ihr hin—2“ 5 Da ſchritten ſie langſam voran. Und Bärbele ging zwi⸗ ſchen ihnen und zum erſtenmal in der langen Zeit ihrer Schmerzen und ihrer Trauer erfüllte eine ſtille Freude ihr Herz. Jörgs Hunde! 5 a Die waren ihr geblieben Die— und der Ning am Finger, den er ihr in der St.⸗Jakobs⸗Kirche angeſteckt hatte Sie wichen nicht mehr von ihrer Seite In würd em, ſtolzem Schritt gingen 155 neben ihr her, bis zum Schrei⸗ thaus, und folgten ihr in ihr Stübchen, wo ſie ſich wie ſeldstvertändlic vor ihrem Bett lagerten. N Kerker. und ſorgfältiger Prüfung gefaßt worden ſeien. Die Be. hauptung, daß Jialien ſeine Völkerbundsverpflichlungen nicht verletzt habe, brauche nicht ausführlich beankwortet zu werden, denn die Völkerbundsſatzung ſei allzu klar. Ebenſo ſei die Kritik bedeutungslos, daß der Völkerbundsausſchuß keine Zuſtändigkeit habe. 52 Regierungen hätten einſüm⸗ mige Entſcheidungen getroffen, und die moraliſche Wirkung dieſer Einſtimmigkeit werde durch die geringe Jahl beſon⸗ derer Vorbehalte kaum geſchwächt. Solange Italien nicht dazu gebracht werden könne, dem Skreit ein Ende zu ma⸗ chen, müßten die anderen Mächte auf die Durchführung ihrer Aufgaben, die ihnen von Italien aufgenökigt worden ſeien, beharren. In einer Meldung des römiſchen Berichterſtatters des „Daily Telegraph“ heißt es, das italieniſche Al zenminiſte⸗ rium ſei ſich durchaus darüber klar, daß die einzig mögliche Regelung des abeſſiniſchen Streits durch Genf erfolgen müſſe. Aus wirtſchaftlichen Gründen werde ein ſchnel⸗ ler Frieden dringend„ nachdem jetzt die ita⸗ lieniſche militäriſche Ehre befriedigt und gewiſſe Strecken⸗ gebiete erobert worden ſeien. Eine Schließung der Genfer Tür würde Verhandlungen verzögern. Inzwiſchen laſſe die halbamtliche Auslegung der Note keinen Zweifel darüber, daß die italieniſchen Gegenmaßnahmen mit der Be⸗ endigung der Sühnemaßnahmen kein Ende finden würden. Man hoffe und glaube, daß der ganze Streit bald beigelegt werden könne, aber damit ſei nicht geſagt, daß Italien un⸗ bedingt normale Handelsbeziehungen mit den Staaten auf⸗ nehmen werde, die ſich an den Sanktionen beteiligten. Ruf nach Ausſöhnung? Die Auffaſſung in Frankreich. Paris. 13. November. Der Inhalt der italieniſchen Proteſtnote wird auch von der Pariſer Preſſe ausführlich beſprochen. In politiſchen Kreiſen glaubt man nicht, daß ſie eine grundlegende Aen⸗ derung in der Haltung der Sanktionsſtagten veranlaſſen werde. Man weiſt darauf hin, daß der Völkerbund Itakien als Angreifer feſtgeſtellt habe, woraus ſich für Frankreich die Notwendigkeit ergebe, Artikel 16 zu bejahen, auf dem ſeine ganze Außen⸗ und Sicherheitspolitik aufgebaut ſei. Im übrigen habe Frankreich ſtels zugunſten Italieng mäßigend gewirkt, und Laval ſei enkſchloſſen, ſobald die Umſtände es erlaubten, wieder einen Schritt zu unkerneh⸗ men. Somit habe die Freundſchaft Frankreichs zu Italien nie verſagt. Das„Journal“ ſchreibt, es handele ſich um das Gegen, eil einer Drohung. Man tue den Worten wohl keinen Zwang an, wenn man in der Note eine Warnung, ja ſo⸗ zar einen Ruf nach Ausſöhnung erkennen könne. Der ita⸗ ieniſche Einſpruch richte ſich nicht gegen den Grundſatz, ſon⸗ dern gegen die Durchſelhrungsbeſtimmungen der Sühne⸗ maßnahmen, die ein fürchterliches Durcheinander vorberei⸗ eten. Italien lege Wert darauf, vor dem 18. November dar auf hinzuweiſen, daß die Trür är Ausſöhnungsbemühungen noch offen ſei und daß man noch die ſchweren Gefahren eines Wirtſchaffskrieges durch eine Regelung m Rahmen des Völkerbundes vermeiden könne. Sei das gichk die erſte Belohnung für die Bemühungen Lavals? Kurzmeldungen Paris. Laval betonte vor dem Finanzausſchuß der Kammer, daß er ſich einer Entwertung des Franken ent⸗ ſchieden widerſetzen werde. Paris. Bei Oran wird entſprechend einem Miniſter⸗ ratsbeſchluß vom Dienstag ein franzöſiſcher Flottenſtütz⸗ punkt errichtet werden. Der Pole Delong zu ſchwerexm Kerker verurkeilt. Mähriſch⸗Oſtrau, 14. Nov. In dem Prozeß gegen den polniſchen Staatsangehörigen Jan Delong wurde das Ur⸗ teil gefällt. Auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Repu⸗ blik und nach dem Strafgeſetz wurde der Angeklagte ſchul⸗ dig geſprochen und zu 18 Monaten ſchweren Kerker ſowie zu Ehrenrechtsverluſt für die Dauer von fünf Jahren ver⸗ urteilt. Delong wurde ferner für immer aus der Tſchecho⸗ flowakei ausgewieſen. Schließlich erhielt er noch eine Geld⸗ ſtrafe von 2000 Kronen bzw. weitere 20 Tage ſchweren Bärbele eilte, ihnen etwas zu bringen, Gevatterin Klingebiel war ganz aus dem Häuschen, als ſie von den ungebetenen Gäſten hörte, die einen rechtſchaffenen Appetit entfalteten, und Kuntz wich erſchrocken zurück, als er ihrer anſichtig wurde. Jörgs Doggen! Alle Heiligen! zDie Tiere kommen mir aus dem Haus!“ ſchrie er. Bärbele ſagte ernſt: „Sie gehören zu mir. Sie haben keine Heimat mehr — ich will ihnen eine neue ſchaffen.“ Er lachte rauh auf. „Dieſe Angeheuer.“ „Sie ſind Jörgs Vermächtnis, Vater. Sie bleiben bei mir. Und in Dittwang ſollen ſie eine neue Heimat finden — da ſind ſie gut am Platze.“ Kuntz brummte Unverſtändliches vor ſich hin. Aber er hielt es für geraten, ſich zurückzuziehen, da ihn die Augen der Tiere unheimlich anglühten. So fanden Jörgs Doggen eine neue Herrin— eine, die ſie ſich ſelbſt erwählt hatten und der ſie mit rührender Liebe anhingen.— Einige Wochen ſpäter ſiedelten Kuntz und Bärbele nach dem Schloß Dittwang über. Es war ein alter, kaſtellartiger Bau, der ſchon zur Zeit Karls des Großen angelegt worden ſein ſollte. Man⸗ cherlei bauliche Veränderungen waren im Laufe der Zeit daran vorgenommen worden. Winklig und grau ſah er aus. Am linken Flügel hob ſich wuchtig ein runder Turm empor und gab dem Ganzen das Anſehen einer kleinen Burg. Niedrige Geſindehäuſer umgrenzten den Hof. Hier zogen nun einige Bediente ein, zwei, drei Knechte, einige Mägde. Im eigentlichen Schloß aber wohnten Kuntz und Bärbele, denen hier die Zimmer im Turm und einige im Erdgeſchoß eingeräumt waren. Einſam lag Schloß Dittwang mitten im Wald, von rauſchenden Tannen eingeſchloſſen. Ueber den Hügeln ſtand der Himmel blau und Neieſich Adler niſteten hoch oben in den Bergwäldern. i Des Nachts flatterten die Dohlen und Eulen um den Turm, auf Raub ausfliegend.— Der Frühling war gekommen. 8 In friſchem Grün prangte der Wald. Wieder blühten die kleinen Sternblumen. Nachtſchatten verſtrömten den Der italieniſche Botſchafter erneut bei Laval Paris, 14. Nov. Miniſterpräſident Laval empf italieniſchen Botſchafter erneut in Paris zu einer geen Unterredung. Man vermutet, daß die italieniſche Proteſt note und ihre Auslegung Gegenſtand der Besprechungen waren, doch ſind nähere Einzelheiten noch nicht bekannt geworden. Chineſiſcher General erſchoſſen London, 14. Nov. Wie aus Tientſin gemeldet wird iſt der chineſiſche Marſchall und frühere Gouverneur der Jangfſe⸗ Provinzen Suntſchuanfang am Mittwoch nachmittag von einer Frau ermordet worden. Der Marſchall wohnte einer buddhiſtiſchen Verſammlung in Tientſin bei. Plötzlich trat eine Chineſin auf ihn zu und ſchoß ihn mit einem Re⸗ volver nieder. Er war auf der Stelle tot. Die Attentäterin die ſich ohne Widerſtand der Polizei ergab, ſoll die Tochter eines Generals ſein, der von Marſchall Suntſchuanfang hingerichtet worden war. Die Rettung vom Niff Schwierige, heldenhafte Arbeiten.— Zwei Toke durch Erſchöpfung. ̃ Manila, 13. November. Nach heroiſchen Reltungsverſuchen iſt es dem amerika. niſchen Jerſtörer„Peary“ gelungen, zunächſt 47 Mitgliedez des geſtrandeten britiſchen Frachtdampfers„Silverhazel“ zu bergen. Die Schiffbrüchigen wurden von den Jelſen auf Holzflößen an das Schiff gebracht. Auf einem der elſen befanden ſich noch vier weibliche Paſſagiere und ein ann, die offenbar wegen des hohen Seeganges nicht auf das Floß kommen konnten. Eine der Frauen iſt vor Erſchöp. fung geſtorben. Der Zerſtörer„Peary“ berichtete ſpäter funkentelegra⸗ phiſch, daß ihm auch die Rettung der noch auf einem Felsen verbliebenen weiblichen Paſſagiere des„Silverhazel“ ge⸗ lungen iſt. Die Jahl der Toten iſt auf zwei geſtiegen. Der Kapilän ſowie ein Matroſe werden als vermißt gemeldet. Zwei Negerjungen gelyncht Columbus(Texas), 13. Nov. Etwa 700 Perſonen, dar⸗ unter viele Frauen, überfielen auf der Brücke über den Colorado⸗Fluß einen Gefangenentransport und entriſſen der Begleitmannſchaft zwei 16jährige Negerjungen, die des Mordes an einem weißen Mädchen angeklagt waren. Die Menge zog vor das Haus des Vaters der Ermor⸗ deten, lynchte die Neger und knüpfte ſie an einen Baum auf. In ihrer Todesangſt beſchuldigten die Negerjungen einen dritten Neger des Mordes. Die Menge zog daraufhin dus, um ihn zu ſuchen. And noch ein Fall von Cynchjuſtiz Newyork, 13. Nov. Ein neuer Fall von Lynchjuſtiz wird aus Ripley(Weſtvirginia) gemeldet, wo die Menge einen weißen Arbeiter totſchlug, die Leiche mit Benzin übergoß, an einem Baum aufknüpfte und in Brand ſteckte. Der Mord im Wolkenkratzerhotel Newyork, 13. Nov. Vera Stretz, die in einem New⸗ horker Wolkenkratzerhotel den 40jährigen Dr. Fritz Geb⸗ hardt erſchoſſen hat, verweigerte weiterhin jede Auskunft, Es ſtellte ſich jedoch im Laufe der Vernehmung heraus, daß ihre Behauptung, ſie ſei mit Gebhardt verlobt, nicht zu⸗ trifft. Sie war vielmehr als Hilfsſekretärin in einer der Firmen Gebhardts gelegentlich beſchäftigt. Vera Stretz iſt die Tochter eines in Newyorker deutſchen Kreiſen wohlbe⸗ kannten Muſikdirigenten. Acht Kinder verbrannt Newyork, 14. Nov. Bei Alexis in Nordkarolina brannte am Mittwoch ein zweiſtöckiges Farmerhaus nieder. Alle acht Kinder des Farmerehepaares kamen in den Flammen um. Die Kinder ſtanden im Alter von einigen Monaten bis 22 Jahren. Der Vater hat vergeblich verſucht, die Kinder zu retten. Er hat ſich dabei ſchwere Brandwunden zugezo⸗ gen. Die Frau des Farmers blieb unverletzt. erſten, herben Duft, und der Löwenzahn leuchtete mit ſei⸗ nen gelben Blüten zwiſchen Farnen und Kraut. Und es war gut, daß es Frühling war. Sonſt hätte Bärbele auf Dittwang doch zu ſchnell das Grauen gelernt. Aber der Frühling bannte die vielen Schatten und das Anheimliche, das dieſem alten Eulenneſt anhaftete. Ihr Gemach lag im Turm, und von hier aus konnte ſie weit über die Wälder hinweg ins Frankenland ſehen. Und die Einſamkeit des Schloſſes war wie Balſam für ihre Seele. Wie verzaubert kam ſie ſich oft vor. Ihre ſtändigen Begleiter auf ihren Spaziergängen wa⸗ ren die beiden Doggen. Und ſo durfte ſie es wohl wagen, tief in den Wald hineinzugehen in dem Schutz dieſer Tiete. Kuntz kümmerte ſich wenig um ſie. Er ging allein ſeinet Wege— oder ſaß beim Wein, von dem es im Keller eine Unmenge gab. Der Frühling kümmerte ihn wenig.— So gingen die Tage dahin. 5 Bärbele lebte dahin wie im Traum. Es war ein Traum voll bitterſüßer Schwermut.— Eines Vormittags ſtreifte ſie wieder durch den Wald. 8 begleitete ſie.— Der Greifer hütete zu Hauſe das chloß. a Eine Lichtung tat ſich vor ihr auf. 1 Ihr Herz ſtockte. 5 Rot und roſa leuchtete es zwiſchen den Baumſtämmen. Wildroſen. In dichter Fülle blühten ſie auf der Lichtung. Wie— im Roſengrund. Mit einemmal fiel aller Schmerz über ſie her. Der Roſengrund! Vor einem Jahr war es, da Jörg ſie dort nach ſieg⸗ reicher Fehde zum erſtenmal in die Arme geſchloſſen hatte. Da ihr Herz in ſeligem Jubel aufbrach und dem Gelie ten jauchzend bekannte:„Ich liebe dich!“ i— 1055— 8007 12 2 9—1 löscht in armſeliges r hatte alles ausgelöſcht. 5 Bärbele taumelte, Wed vom Schmerz der Erin⸗ nerungen, in die rote, holde, duftende Pracht. Sie i 7 Roſen, 115 nee ſie. Sie fiel langhin ins Gras. 5 Der 0 5 gate lic an ihre Seite. Den mächtigen Kopf dicht an ſie geſchmiege. ſeliger Erinnerung 4 a Ext 0 ird fie, eitsmit Kordſe dot de koſſen kae d om. 5 Wir er li, Un Ainterh die F t det fehlt d et K. We deut] nüͤgliche ngen Meeilig weck ve hörde it wol 90s Wi delſ ins A vet Mitrag. Di igt gathau beis⸗ 1 angehö! für die ir Ve ſaliger ihter ſützung fützung den auc detſorgt beſchädi D M geelgnet geben als de haften ſiſſe ab Nachwe Bemühe A Di an Di begann am Un. Jahr 3 gang zi och ge wären denn n zum Ar dauern, ſchulpfli anberu Af Jungbé Bauern weit hi Weil ſic Verfüg aten Schulun kann u Werden. hat Cu einem er ſpie demher „Towa bearbei von R Samst. Aheing führun, Ernſt ſind: 2 Kuppin 7 N ſolcale Nuud ocliau gufammenarbeit mit dem Winterhilfswerl Beiträge der Stiftungen. Erneut ergeht an alle Stellen im Reich die Mahnung, b ulrd in einem gemeinſamen Erlaß des Reichs⸗ und preu⸗ ſſchen Innenminiſters und des Reichs⸗ und preußiſchen Ar⸗ Aalsminiſters an die Landesregierungen und an alle nach⸗ ordneten Behörden zum Winterhilfswerk ausgeführt, die t der letzten erwerbsloſen und hilfsbedürftigen Volks⸗ koſſen zu lindern. Ihnen muß es bewußt werden, daß das ue deutſche Volk geſchloſſen für ſie eintritt und damit die aan Führer gewollte Volksgemeinſchaft zur Tat werden läßt. ir erwarten daher, daß die nachgeordneten Stellen alles a um eine enge Zuſammenarbeit mit den Stellen des Uintethilfswerkes ſicherzuſtellen, und erſuchen insbeſondere ie Fürſorgeverbän de, im engſten Zuſammenwirken it dem Winterhilfswerk zu arbeiten. Insbeſondere emp⸗ ſchlt der Erlaß ein ſolches enges Zuſammenwirken auch in el Kohlenverſorgung der Hilfsbedürftigen. Weiter wird die Erwartung ausgeſprochen, daß alle ſeutſchen Stiftungen dem Winterhilfswerk jede nur lüögliche ſachliche Hilfe angedeihen laſſen. Soweit die Stif⸗ igen wohltätigen Zwecken gewidmet ſind oder ſonſt eine Reieiligung am Winterhilfswerk mit ihrem Verwendungs⸗ zuck vereinbart iſt, ſollen ſie von den Stiftungsaufſichts⸗ ſchörden zur Hergabe eines angemeſſenen Beitrages aus den t wohltätige Zwecke verfügbaren Stiftungserträgniſſen an „8s Winterhilfswerk aufgefordert werden. Auch den Behör⸗ Nah insbeſondere den Gemeinden, die unſelbſtändige Stiftun⸗ an verwalten, wird die Bereitſtellung eines angemeſſenen Feitrages empfohlen. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ igt heute nachmittag von 3—4 Uhr in der am gathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Aus⸗ beis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. — Anterſtützungen für bedürftige ehemalige Wehrmachts⸗ angehörige. Der Reichskriegsminiſter hat neue Grundfätze it die Verwendung der Mittel aufgeſtellt, die im Haushalt t Verſorgungs⸗ und Ruhegehälter zur Anterſtützung ehe⸗ ſaliger Unteroffiziere und Mannſchaften der Wehrmacht und ter Hinterbliebenen ausgeworfen ſind. Aus dem Anter⸗ ſüzungsfonds können ſowohl einmalige wie laufende Unter⸗ zungen bewilligt werden. Einmalige Unterſtützungen kön⸗ ſen auch bedürftigen Eltern gewährt werden, die keine Eltern⸗ getſorgung erhalten, obwohl der Tod die Folge einer Dienſt⸗ heſchädigung iſt. Der Geſamtbetrag der Anterſtützungen ſoll 0 Mark jährlich für ein Elternpaar nicht überſteigen. In geeigneten Fällen kann die Unterſtützung auch laufend ge⸗ eben werden. Im übrigen können laufende Unterſtützungen aus dem Fonds an ehemalige Unteroffiziere und Mann⸗ ſhaften als Verſorgungsanwärter, deren Uebergangsgebühr⸗ uiſſe abgelaufen ſind, bewilligt werden. Vorausſetzung iſt der Nachweis, daß es dem Verſorgungsanwärter trotz eifrigen Bemühens nicht gelungen iſt, einen Erwerb zu finden. Anterrichtsbeginn an der Landwirtſchaftsſchule Die Kreislandwirtſchaftsſchule Ladenburg eröffnete an Dienstag ihren 66. Winterlehrgang; der Unterricht begann am Mittwoch. Am Oberkurs nehmen 38 und am Anterkurs 26 Jungbauern teil. Es mußten in dieſem Jahr zahlreiche freiwillige Meldungen zum erſten Lehr⸗ gang zurückgeſtellt werden, da für die Pflichteinberufenen luch genügend Plätze freizuhalten waren. Im Anterkurs nären normalerweiſe mehr Teilnehmer zu verzeichnen, denn nicht die Jahrgänge 1914 und 1915 zum Heer und um Arbeitsdienſt einberufen worden wären. Einige Jung⸗ dauern, die ſich noch nicht mit dem Gedanken der Fach⸗ ſchulpflicht vertraut machen konnten, mußten zwangsweiſe enberufen werden. 8 Am 20. November beginnt auch der erſte Kurs für zungbäuerinnen, an dem vorausſichtlich 15 bis 16 Bauerntöchter teilnehmen. Die Zahl der Anmeldungen iſt weit höher, doch konnten nicht alle berücksichtigt werden, weil ſich die Schule in dieſem Jahr noch nach den zur Verfügung ſtehenden Küchen richten muß; für dieſen aten Jahrgang wurde die Stadtküche gemietet, Die Schulung der Jungbäuerinnen iſt ſehr ausbaufähig und mm wohl ſchon im nächſten Jahr weſenklich erweitert werden. * Nationaltheater Mannheim. Intendant Brandenburg hat Curt Goetz, den bekannten und beliebten Darſteller zu anem Gaſtſpiel ins Nationaltheater verpflichtet. Der Künſt⸗ ler ſpielt am Freitag, den 22. und Samstag, den 23. No⸗ dember mit eigenem Enſemble das erfolgreiche Luſtſpiel Towariſch“, das Curt Goetz ſelbſt für die deutſche Bühne bearbeitet hat.— Die erſte diesjährige Geſamtvorſtellung don Richard Wagner's„Ring des Nibelungen“ beginnt am Samstag, den 16. November, mit dem Vorabend„Das Aheingold“.— Heute Donnerstag neueinſtudiert„Die Ent⸗ führung aus dem Serail“ von Mozart. Muſikaliſche Leitung: krnſt Cremer. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Beſchäftigt ud. Die Damen Heiken und Gelly und die Herren Hölzlin, Kuppinger, von Küßwetter und Voiſin. * Aufnahmen für den Rundfunk. Für die heute abend lattfindende Rundfunkübertragung„Eine deutſche Er⸗ ſirdung erorbert die Welt“ wurden anfangs dieſer Woche Mannheim und Ladenburg die notwendigen Auf⸗ ſugmen gemacht, wozu der Aufnahmewagen des Reichs⸗ iupers Stuttgart mit dem Sprecher Carl Struwe ge⸗ Fahrer Erle, in Ladenburg der hochbetagten Witwe es Erfinders Carl Benz. Im Hauſe Benz unterhielt man ſch über die erſte Fernfahrt der Welt, die Frau Benz . Auguſt 1888 mik ihren beiden Söhnen— von denen ener mit 15 Jahren ſchon ein guter Fahrer war— don Mannheim nach Pforzheim zur Multer und zu den Geſchwiſtern unternahm. Es gab eine heitere Plauderei „Frau Benz und ihrem Sohn Eugen über die an Zwiſhenfälfen keiche Fahrt, die damals einen ganzen Fabel unſpruch nahm. Aimitte dar auß dene Munde der Jahrtteinehmer und nächſten Mitarbeiſer des Etfinder⸗ hören wir eine Schilderung aus den Kindertagen des agens. g Wetterbericht Der öſtliche Hochdruck bes Unter ſeinem Einfluß i Der öſtliche Hochdruck beſteht fort. Unter ſeinem Einfl n Donnerstag und Freitag vielfach heiteres, trockenes, ſonders nachts ziemlich froſtigss Welter zu erwarten. —— x men war. In Mannheim galt der Beſuch dem alten Der Reichshandwerksmeiſter in Mannheim Große Rede vor den Kteishandwerksmeiſtern und Ober⸗ meiſtern des Landeskommiſſariatsbezirks Mannheim. Am Mittwoch vormittag traf Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt in Mannheim ein, um mit dem Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt grundſätzliche Fragen der Ge⸗ meinſchaftsarbeit zwiſchen Stadtverwaltung und Hand⸗ werk zu beſprechen. Am Nachmittag ſprach der Reichshandwerksmeiſter vor den Kreishandwerksmeiſtern der Amtsbezirke Mann⸗ heim, Weinheim, Heidelberg, Wiesloch und Sinsheim über die grundſätzlichen und aktuellen Fragen der Hand⸗ werkspolitik im dritten Reich. Die Obermeiſter als die Offiziere des Handwerks müßten in jeder Weiſe Vorbild ſein. Mit Freude könne feſtgeſtellt werden, daß das deutſche Handwerk ſich in einer ungeheuer ſchweren Zeit unter vollem Einſatz der Perſönlichkeit nicht geſcheut habe, Opfer zu bringen, auch dann, wenn es in Unkennt⸗ nis der großen Zuſammenhänge nicht immer gewußt habe, wofür dieſe Opfer notwendig ſeien. Die geſamte Hand⸗ werkspolitik ſei keine Politik des Egoismus, ſondern auf das Ganze abgeſtellt, und die Arbeit der Handwerks⸗ führung werde auf weite Sicht geleiſtet. Das Handwerk gelte im dritten Reich nicht als überlebte Wirtſchafts⸗ organiſation, ſondern der Nationalſozialismus beiahe die Exiſtenz des Handwerks, das heute gleichberechtigt mit Induſtrie und Handel in den Aufbau eingeſchaltet ſei. Die wirtſchaftliche Bedeutung des Handwerks gehe am deutlichſten aus einigen Zahlenbeiſpielen hervor. So entſpräche z. B. die Zahl der 440 000 im Bäckerhandwerk Beſchäftigten der Beſchäftigtenzahl des geſamten deutſchen Bergbaues, die Zahl der 322 000 Beſchäftigten im Fleiſcherhandwerk der Zahl der Beſchäftigten bei der deutſchen Reichspoſt, die Zahl der im Bäcker⸗ und Fleiſcherhandwerk zuſammen Beſchäftigten der Zahl der geſamten bei der Deutſchen Reichsbahn, den Privat⸗ und Straßenbahnen, Hoch⸗ und Untergrundbahnen Beſchäf⸗ tigten, die Zahl der 198 000 im Malerhandwerk Be⸗ ſchäftigten in der öffentlichen und privaten Geld⸗ und Bankwirtſchaft, die Zahl der 203 000 Beſchäftigten im Friſeurhandwerk der Zahl der in der geſamten Baum⸗ woll⸗Induſtrie Beſchäftigten, uſw. Dieſe Zahlen ſeien ein Beweis dafür, daß das Handwerk, wenn es ſeine Pflicht erfülle, auch den Anſpruch auf Gleichberechtigung erheben könne, daß Hand Handwerk und Wirtſchaft in inniger Wechſelbeziehung ſtünden. Wie ſehr der National⸗ ſozialismus dieſem Geſichtspunkt Rechnung trage, gehe aus der Geſetzgebung hervor, die einerſeits vom Handwerk die unbedingte Bejahung des Leiſtungsprinzips fordere, andererſeits aber ſeine Geſundung herbeizuführen in der Lage ſei. Selbſtverſtändlich müſſe das Handwerk die ihm ge⸗ gebenen Verordnungen klug und richtig anwenden; das gelte ſowohl für die Ehrengerichtsbarkeit wie auch für den großen Befähigungsnachweis. Es ſei Ehrenpflicht eines jeden Handwerkers, durch aktive Mitarbeit zur wirtſchaftlichen Erneuerung beizutragen und das Aufbau⸗ werk des Führers zu fördern. Schließlich ging der Reichs⸗ handwerksmeiſter auf einige Spezialfragen ein, wobei er nachdrücklich den Wert der Privatinitiative hervorhob und die Leitung des Einzelnen als das Primäre bezeichnete. mp. Meiſtererhebung und Gemeinſchaftskundgebung des Handwerks im Kreis Mannheim. Anſprachen des Reichshandwerksmeiſters Schmidt und des badiſchen Miniſters Schmitthenner. Zu einer gewaltigen Kundgebung des nordbadiſchen Handwerks geſtaltete ſich am Mittwoch die abendliche Feier der Meiſter⸗Erhebung der Kreishandwerkerſchaft Mannheim, woran ſich auch die Deutſche Arbeitsfront Gaubetriebsgemeinſchaft Handwerk, beteiligte. Der Prä⸗ ſident der badiſchen Handwerkskammer, Landeshandwerks⸗ meiſter Georg Näher, begrüßte u. a. die Parteigenoſſen Miniſter Schmitthenner, Reichshandwerksmeiſter Schmidt Oberbürgermeiſter Renninger und Kreisleiter Dr. Roth und richtete dann an die 232 Jungmeiſter und Jung⸗ meiſterinnen eine Anſprache, in der er auf die große Vergangenheit des deutſchen Handwerks hinwies. Auf ihr könne man aufbauen, und deshalb habe man die alten Sitten und Gebräuche im nationalſozialiſtiſchen Staat übernommen. Der Landeshandwerksmeiſter eröff⸗ nete mit dem Spruch„Gott ſchütze unſer Handwerk“ die feierliche Handlung der Meiſterfreiſprechung. Zwei Alt⸗ meiſter öffneten die Lade des Handwerks und entzün⸗ deten die Kerzen. Sie bejahten nach altem Brauch die Frage, ob Ort und Zeit recht ſeien, die Lade zu öffnen. Sodann öffnete der Landeshandwerksmeiſter das„Buch der Meiſter“ und ſprach:„Das ehrſame Handwerk hat vernommen, daß ſich hier verſammelt haben Geſellen des Handwerks, die ihre Zeit treulich ausgehalten, die Meiſterprüfung mit Erfolg beſtanden und das Verlangen vorgebracht haben, zu Meiſtern freigeſprochen zu werden.“ Nachdem die Jungmeiſter und ⸗meiſterinnen gelobt hatten, immer ihrer Pflicht nachzukommen, das ehrſame Hand⸗ werk nur im Wettſtreit meiſterlicher Leiſtung auszuüben, ihre Ehre als die Ehre des Handwerks zu betrachten und dem Führer treue Gefolgſchaft zu leiſten, wurden ſie vom Landeshandwerksmeiſter kraft ſeines Amtes durch Handſchlag freigeſprochen. Dann werden die Kerzen ge⸗ löſcht und die Lade geſchloſſen. Reichshandwerkmeiſter Schmidt wandte ſich in kurzer Anſprache an die Jungmeiſter mit der Aufforderung, ihre nunmehrige Freiheit im Sinne des Nationalſozialis⸗ mus zu gebrauchen. Noch ſehe nicht jeder in der Gefolg⸗ ſchaft des deutſchen Handwerks die letzte Konſequenz in der neuen Geſetzgebung nationalſozialiſcher Prägung. Das deutſche Handwerk ſtand anfangs 1933 vor der Vernichtung. Der Staatsmann, der uns im Kampf zu⸗ ſammenſchweißte, ſorgt und kümmert ſich ums uns. Dem Führer ſei Dank bewieſen durch Treue! Nach der durch den Nationalſozialismus ermöglichten Bildung einer in der Welt einzig daſtehenden Organiſation des Hand⸗ werks, die von Leiſtungswillen und Vertrauen in die eigene Kraft beſeelt ſei, habe man den Dienſt an der Allgemeinheit angetreten. Der Redner legte zum Schluß das Bekenntnis ab, daß die Führung des deutſchen Hand⸗ „Wilhelm Tell“ neu inſzeniert Nationaltheater Mannheim. Es iſt zu begrüßen, daß die Mannheimer Schillerbühne das ewig jugendfriſche und immer wieder begeiſternde Werk in neuer Inſzenierung bot, und diesmal mit größerer Ehr⸗ furcht als vor einigen Jahren. Damals raſte„Wilhelm Tell“ im Eiltempo über die Bretter, Objekt eines Regie⸗Expe⸗ rimentes, dem Schillerſchen Geiſte und der Naturgebundenheit in gleichem Maße entrückt. Diesmal haben wir gottlob wieder den echten„Tell“ geſehen, an dem Intendant Brandenburg, der die Neuinſzenierung beſorgte, nur ſehr behutſam Striche vorgenommen hat. So kam eine ſehr ſorgfältig und ſauber durchgearbeitete Aufführung zuſtande, manchmal auf Koſten des Schwunges, faſt zu ſehr ausgeklügelt. Es mögen aber auch die zum Teil etwas zu ſachlichen und nüchternen Büh⸗ nenbilder geweſen ſein, die das Gefühl einer gewiſſen inneren Schwungloſigkeit ſtellenweiſe aufkommen ließen. Den Tell gab Hans Finohr. Der Deutungen dieſer Rolle gibt es ja viele, und ſie verleitet manchen Schauſpieler, eine neue, originelle Auffaſſung zu„kreieren“. In allen Zwiſchenſtufen vom überpathetiſchen Helden bis zum hyſteri⸗ ſchen Pathologen ſah man Tell im letzten halben Jahrhun⸗ dert über die Bretter ſchreiten. Erſt unſerer Zeit vermittelte das Nachempfinden des Freiheitskampfes jener Schweizer die richtige Deutung. Finohr hielt ſich in bewundernswerter werks ihre Pflicht erfülle.„Es iſt mir nicht bange um das deutſche Handwerk; die bisherige Entwicklung gibt uns den Beweis und die Berechtigung, an ein neues, ge⸗ ſchichtliches Handwerksrecht zu glauben. Legen wir alle Hand an!“ Die Kundgebung beſchloß Miniſter Schmitthenner mit einer begeiſterten Anſprache in der er die neuen Meiſter und Meiſterinnen daran erinnerte, daß ſie durch Gelöbnis und Handſchlag eine Bindung übernommen haben, die nicht in irgendwelchen Aeußerlichkeiten beſteht. ſondern im Blute fließt und in der Seele lebt, die Bindung mit dem deutſchen Volk. Ueber uns die Fahne, vor uns der Führer! Kreishandwerksmeiſter Stark ſprach das Schlußwort und betonte, auf die Verhandlungen des Vormittags zurückkommend, daß bei ernſter Beſprechungdie Wege ge⸗ ebnet worden ſeien für das, was in Mannheim geplant iſt. Er entbot den Jungmeiſtern Gruß und Glückwunſch. Das Horſt Weſſel⸗Lied klang auf, dann erfolgte der Aus⸗ marſch der Fahnen und die überaus eindrucksvolle Kund⸗ gebung, an der mehrere tauſend Beſucher teilnahmen hatte ihr Ende erreicht. mp. Die Auswahl der Landjahrpflichtigen für 1936 Da die Auswahl der Landjahrpflichtigen für 1935 viel⸗ fach nicht in dem gewünſchten Sinne erfolgt iſt, hat der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter die Vorſchriften für die Auswahl der Landjahrpflichtigen für 1936 noch ein⸗ mal zuſammengefaßt. Darnach kommen für das Landjahr nur in körperlicher und geiſtiger Beziehung erbbiologiſch ge⸗ ſunde und charakterlich wertvolle Kinder deutſcher Nationalität und ariſcher Abſtammung in Frage. Bevorzugt ſollen Kinder aus Familien aufgenommen werden, deren Umwelt eine politiſche oder geſundheitliche Ge⸗ fährdung in ſich birgt. Hierbei ſind kinderreiche Familien und ſolche Familien beſonders zu berückſichtigen, die ſeit längerer Zeit auf Unterſtützung angewieſen ſind. Geiſtig und kör⸗ perlich nicht voll leiſtungsfähige Kinder ſind nicht auszu⸗ wählen. Der Anteil der Jane wird mit drei Fünfteln, der der Mädchen mit zwei Fünfteln der Geſamtzahl neu feſt⸗ geſetzt. Die ärztlichen Unterſuchungen ſollen mit größter Sorg⸗ falt erfolgen. Der Miniſter erwartet von den Auswahlkom⸗ miſſionen, daß durch peinlichſte Beachtung dieſer Beſtimmun⸗ gen Rückſendungen ungeeigneter Landjahrpflichtiger künftig auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Zahlreiche Beanſtandungen bei Verkehrskontrollen. Bei geſtern vorgenommenen Kontrollen des Fahrzeugverkehrs wurden drei Fahrer von Laſtkraftwagen angezeigt und wei⸗ tere 23 Kraftfahrzeugfahrer bezw. Radfahrer gebührenpflich⸗ tig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden insgeſamt 42 Fahrzeuge der verſchiedenen Art beanſtandet. zu laſſen, die die jähe innere Wandlung Tells glaubhaft macht. Dieſer Tell geht nicht auf Heldenruhm aus, er iſt ein Eingänger, den erſt das perſönliche Leid aufrüttelt, ihn dann aber zu kraftvoller, ſeinem ganzen Volke nützender Tat hinreißt. Während die anderen reden und überlegen, handelt er. Bei aller Naturhaftigkeit dieſer Geſtalt, kann ihre Wiedergabe in der gebundenen Schillerſchen Form eines Mindeſtmaßes an Pathos nicht entbehren. Nun, Finohr hat das richtige Maß auch da gefunden. Willy Birgels Geßler war wieder eine feine, pſycho⸗ logiſch hervorragende Leiſtung. Von den übrigen Männer⸗ rollen ſeien der Stauffacher Karl Marx', der Walter Fürſt Ernſt Langheinz', der Baumgarten Hans Bek⸗ kers und der Attinghauſen Rudolf Klix' erwähnt. Erwin Linder vermochte ſprachlich den Melchthal nicht befriedigend zu geſtalten, ſeine ſtoßende, haſtige Sprechweiſe lieh vieles verloren gehen. Eliſabeth Stieler gab mit ihrer reifen Kunſt der Hedwig Tell jene ſeltene Miſchung von Herbheit und fraulicher Wärme, während die Gertrud Stauf⸗ facher Beryll Scharlands aus härterem Holz geſchnitzt war. Annemarie Schradiek erzwang für die kleine Rolle der Armgard Aufmerkſamkeit. Alice Decarli gls Berta von Bruneck war recht ſchwach und ſtreifte ſtellenweiſe das Deklamatoriſche. Im Ganzen genommen muß man jedoch ſagen, daß dank der Regie ein gutes, hingebendes Enſemble zuſtandekam. Man ſah und hörte Szenen von hinreißender Kraft und Schönheit. Sehr gut gelungen war z. B. die Rütli⸗Szene, die, ebenſo wie die Apfelſchuß⸗Szene, eine Mei⸗ ſterleiſtung von Regie und Darſtellung war. 5 Der lange anhaltende ſtarke Beifall zeigte, daß Schil⸗ lers unſterblichss Werk in der Neuinsz ee burg die Zuſchauer tief ergriffen und gepackk hätte. Aus dem ladioclien Caud Die Weihe der Mahnmale verſchoben. Infolge unvorhergeſehener Umſtände muß die Ein⸗ weihung der Mahnmale für die Toten der Bewegung in Ba⸗ den nochmals um acht Tage verſchoben werden und zwar auf Samstag, den 23. November, 20 Uhr. Ein Denunziant verurteilt Juden in Deutſchland nicht rechklos. Karlsruhe, 14. Nov. Der verheiratete Martin Hauswirth in Bruchſal hatte ſeine bei der jüdiſchen Familie Otto Groß in Bruchſal angeſtellte ledige Nichte Maria Rehm, mit der er früher ein Liebesverhältnis unter⸗ halten hatte, des raſſenſchänderiſchen Verkehrs mit ihrem jüdiſchen Dienſtherrn Groß und deſſen beiden erwachſenen Söhnen verdächtigt. Da Haus wirth durch dieſe in aller Oeffentlichkeit erhobenen Anſchuldigungen erhebliche Unruhe in die Bruchſaler Bevölkerung getragen hatte, waren Ge⸗ walttätigkeiten gegen die Familie Groß zu befürchten. Eine daraufhin von der Geheimen Staatspolizei Bruchſal durch⸗ geführte Unterſuchung, bei der Hauswirth ſeine Anſchuldi⸗ gungen gegen die Rehm und die männlichen Mitglieder der Familie Groß aufrecht erhielt, ergab die Haltloſig⸗ keit ſeiner Behauptungen. Die Staatsanwaltſchaft Karlsruhe ſah ſich hierauf ver⸗ anlaßt, gegen Hauswirth wegen falſcher Anſchuldigung die Anklage zu erheben. In dem vor der Großen Strafkammer des Landgerichtes Karlsruhe durchgeführten Prozeß wurde e am 6. November 1935 zu acht Monaten efängnis verurteilt. Außerdem wurde den verleum⸗ deten Perſonen die des Urteils zuerkannt. Die Verhandlung hatte ergeben, daß Hauswirth aus krankhafter Eiferſuchk und aus Haß gegen die Rehm ſeine Behauplungen aus der Luft gegriffen hatte, wobei er von der irrigen Vorausſetzung ausgegangen war, daß die Be⸗ hörden ſeinen Anſchuldigungen, da ſie ſich gegen Juden richteten, bereitwillig Glauben ſchenken würden. Das Gericht hat infolgedeſſen entſprechend dem Willen von Skaat und Partei, das Denunziantentum rückſichtslos zu bekämpfen, auf eine fühlbare Freiheitsſtrafe erkannt. Im übrigen iſt Hauswirth 42055 der erwähnten Vor⸗ gänge von der Deutſchen Reichs ahngeſellſchaft entlaſſen worden. Veröffentlichkeitsbefugnis * Immer wieder wird von ausländiſchen Zei⸗ tungen das Greuelmärchen von der Re chtloſigkeit der Juden in Deutſchland aufgewärmt. Beſonders die Times“ verſuchen durch Briefe aus dem Leſerkreis die öffentliche Meinung in dieſer Richtung zu beeinfluſſen. Der vorliegende 1 85 beweiſt die völlige Haltloſig⸗ keit dieſer Greuellügen. Die Verurteilung des Denunzian⸗ ten Hauswirth zeigt im Gegenteil, daß in Deutſchland ſcharf durchgegriffen wird, wenn ſich die grundloſe Verdächtigung eines Juden herausſtellt. Der Fall Hauswirkh“ beweiſt neuerlich, daß der Jude in Deutſchland nach Maßgabe der geltenden Geſetze den gleichen Rechtsſchutz wie ee Reichsbürger genießt. * R— Heidelberg.(Zum Unfall Prof. Delhoug⸗ nes) Zu dem Anfall eines Heidelberger Medizin⸗ profefſors bei Boppard wird uns noch gemeldet: Es handelt ich bei dem Verunglückten um den Oberarzt(nicht Direktor) er Frauenabteilung der Mediziniſchen Klinik, Profeſſor Dr. Delhougne, der auf der Fahrt nach Koblenz in der Nähe von Boppard wegen ſcharfen Bremſens eines vor ihm fahrenden Autos ebenfalls ſchnell bremſen mußte, wo⸗ bei ſein Fahrzeug ſich drehte und ein dritter Wagen⸗ ihm in die Seite fuhr. Profeſſor Delhougne erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung, durch die er längere Zeit bewußtlos war, ſowie Verletzungen im Geſicht, und am linken Ober⸗ arm, außerdem Prellungen am ganzen Körper. Sein Zuſtand iſt aber in keiner Weiſe bedenklich, und man kann annehmen, daß er in einigen Wochen wieder in der Lage ſein wird, ſeinen Beruf zu verſehen.— Seine Gattin iſt weſentlich leichter verletzt worden. Sie erlitt in der Hauptſache eine leichte Gehirnerſchütterung und Abſchürfungen. Dittwar(Taubergrund).(Gemeinderechner tödlich verunglückt.) Auf der Straße nach Königheim beim Kalkwerk Wild ereignete ſich ein Autounfall, der ein Menſchenleben forderte. Als der Gemeinderechner Kilian Rudolf von hier von einer Tagung in Tauberbiſchofsheim nach Hauſe fahren wollte, wurde er von einem von Tauber⸗ biſchofsheim kommenden Kraftwagen erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Im Krankenhaus iſt der 45jährige Mann nach wenigen Stunden geſtorben. Er hinterläßt eine Witwe und fünf un⸗ verſorgte Kinder. Heidelberg.(Gräßlicher Straßenunfall.) In der Rohrbacherſtraße ſtürzte die etwa 30 Jahre alte Emma Schirm aus Leimen auf der regennaſſen Straße mit dem Fahrrad. Unglücklicherweiſe befand ſie ſich gerade neben einem Traktor mit ſchwer beladenem Anhänger, deſſen Rä⸗ der ihr über ein Bein gingen und es vollſtändig zerquetſchten. Die Verunglückte wurde in lebensgefährlich verletztem Zu⸗ ſtand dem Akademiſchen Krankenhaus zugeführt. Sexau bei Emmendingen.(Lon einem Aſt er⸗ ſchlagen.) Beim Ausäſten eines Baumes traf ein nieder⸗ fallender großer Aſt den Mathias Reinbold ſo unglücklich, daß dieſer ſofort tot zuſammenſank. Der Verunglückte hinter⸗ läßt eine Witwe und drei kleine Kinder. Multen.(Der Ausbau der Belchenſtra ße.) An der Verbeſſerung der Belchenſtraße wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet. Die Fahrbahn wird gründlich aus⸗ gebeſſert und gewalzt, ſo daß die Straße ſchon jetzt bis weit über Multen hinaus wieder in beſter Verfaſſung iſt. Die Anliegergemeinden begrüßen dieſen notwendigen Ausbau der Belchenſtraße auf das lebhafteſte. 8 Aus den Nachbarländern Schwerer Verkehrsunfall Zwei Tote. — Grunbach, OA. Schorndorf, 13. Nov. Der Verkehrs⸗ unfall, der ſich hier ereignete, hat nun zwei Todesopfer gefordert. Die Oberin des hieſigen Olga⸗Frauenſtifts, Schwe⸗ ſter Luiſe Botzenhardt, wollte in Begleitung einer anderen Frau die Hauptſtraße überqueren. Zur ſelben Zeit fuhr der Motorradfahrer Bauer aus Eſelshalden bei Welzheim durch den hieſigen Ort. Während die Begleiterin von Luiſe Botzen⸗ hardt wieder zurück auf den Gehſteig ging, verſuchte die im 72. Lebensjahr ſtehende Stiftsoberin noch auf die andere Straßenſeite vor dem herannahenden Motorrad zu kommen. Das gelang ihr nicht mehr. Sie wurde vom Motorrad erfaßt, zu Boden geſchleudert und noch eine Strecke geſchleift. Der Motorradfahrer ſtürzte ebenfalls. Beide erlitten ſchwere Verletzungen und wurden ins Kreiskrankenhaus nach Schorndorf gebracht. Dort iſt dann Oberin Botzenhardt bald nach ihrer Einlieferung geſtorben. Auch der junge Motorradfahrer Bauer, der ſeine Mutter in Eſelshalden beſuchen wollte, iſt inzwiſchen feinen ſchweren Verletzungen erlegen. Landau.(Wegen Kanzelmißbrauchs unter Anklage.) Wegen Kanzelmißbrauchs wurde der katholiſche Pfacrer Eduard Frank aus Berg unter Anklage geſtellt. Er wird ſich demnächſt vor dem Schöffengericht Landau zu ver⸗ antworten haben. Gernsheim.(Früh übt ſich..) In einer der etzten Nächte wurden in zwei im Hafen liegenden Schiffen, deren Beſatzung abweſend war, Einbruchsdiebſtähle verübt. Die Täter drangen durch das Oberlicht in das Innere der Schiffswohnungen ein und entwendeten verſchiedene Ge⸗ enſtände. In einem Schiff ſtärkten ſie ſich gründlich, indem 5 alle vorhandenen Lebensmittel aufzehrten. Wie die endarmerie feſtſtellte, handelt es ſich bei den Dieben um noch ſchulpflichtige Jungen. Mainz.(Gefährlicher Einbrecher feſtge⸗ nommen.) Der Mainzer Kriminalpolizei iſt es elungen, den 30 Jahre alten Peter Mayer aus Wiesbaden, 2 unter dem falſchen Namen Baum in einer hieſigen Herberge Wohnung genommen hatte, feſtzunehmen. In ſeinem Be⸗ itze wurden eine Schreckſchußpiſtole, Revolvermunition, Einbrecherwerkzeuge, etwa 70 RM in bar und ein Spar⸗ kaſſenbuch mit einer großen Einlage gefunden. Mayer, der erſt kürzlich aus dem Gefängnis entlaſſen wurde, gibt zu, me letzter Zeit Einbruchsdiebſtähle bei Behörden in Coes⸗ feld i. W., Unna i. W., Boppard, Bad Neuenahr und Friedberg(Oberheſſen) ausgeführt zu haben. Die aus die⸗ ſen Einbrüchen herrührenden Behördenſtempel, Formulare uſw. benutzte der Einbrecher dazu, um ſich mehrere Aus⸗ weispapiere, auf verſchiedene Namen lautend, auszuſtellen. Mainz-⸗Biſchofsheim.(Tödlicher Stu 1 3 vom Scheunenboden.) Der in der Mainzer Straße wohn⸗ hafte 64jährige Landwirt Adam Aſtheimer 5 wollte etwas auf dem Scheunenboden holen. Dabei ſtürzte er aus einer Höhe von 12 Meter ſo unglücklich ab, daß er auf der Stelle tot war. Landau.(Zwei Verhaftungen.) Der 1891 borene Chriſtian Heil wurde als geſtändiger Brandſtifter feſt⸗ genommen und ins Anterſuchungsgefängnis verbracht. Er hatte in einem Schreinereianweſen am Kleinen Platz auf dem Speicherboden unter Zuhilfenahme von Benzin einen Brand entfacht, der jedoch alsbald gelöſcht werden konnte.— Gleich⸗ falls ins Anterſuchungsgefängnis eingeliefert wurde der 23⸗ jährige Joſef Hubach von hier wegen umfangreicher Ver⸗ ** Frankfurt a. M.(Kraftwagen ſtürzt d Böſchung hinab.) In der Nähe des Biegwalhe ſtürzte ein Perſonenkraftwagen eine Böſchung hinab un überſchlug ſich. Die beiden Inſaſſen, ein Chen 8 Höchſt, wurden dabei erheblich verletzt. 25 ** Frankfurt a. M. Graftwagenzuſammen toß.) An der Straßenecke Adickes⸗Allee— Eſchersheimer, ſandſtraße ſtießen ein Perſonenauto und ein Lieferwager uſammen. Der Führer des Perſonenwagens wurde debe ſchwer verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. — Nottweil.(Tödlicher Motorradunfall) Auf der Strecke Rottweil— Hochwald ereignete ſich ein Motor radunfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Der Hilfsarbeiter Konrad Kraft fuhr mit einem Kleinmotorrad auf dem er noch zwei Kameraden mitführte, in Richtung Hochwald. Kurz nach dem Riederwald parkte vorſchritz mäßig auf der rechten Straßenſeite ein Kraftrad. Der Fahrer und ſein Mitfahrer ſtanden an der linken Straßenſeite. der Lenker des Kleinmotorrades bemerkte wohl infolge leichen Schneegeſtöbers offenbar weder das ſtehende Motorrad, n die beiden Fahrer und fuhr, da er ſich auf der linken Seite befand, auf letztere auf. Dadurch wurde der eine von ihnen die Böſchung hinabgeſchleudert, wodurch er ein Schulterblatt brach und einige leichtere Verletzungen erlitt. Kraft und eite beiden Mitfahrer wurden auf die Straße geſchleudert. Dabel zog ſich Kraft einen ſchweren Schädelbruch zu, an deſeen Folgen er inzwiſchen geſtorben iſt. Auch einer der Mitfahrer erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der zweite Mitfahrer zam mit leichteren Verletzungen davon. Für 200 600 Mark Meßgeräte erbeutet. Münſter(Weſtfalen), 14. November, Ein verwegener, zweifellos von langer Hand vorberel⸗ ketker Einbruchsdiebſtahl wurde in der Nacht in die Prop. ſteikirche in Telg e bei Münſter i. W. verübt. Die Täler, eine offenbar guf organiſierte Berufseinbrecherkolonne er beukeken zahlreiche koſtbare Kirchengeräte im Geſamtwerk pon ekwa 200 000 mark und konnten unerkannt entkommen Unter anderem fielen den Dieben in die Hände: eine gotiſche Monſtranz, drei koſtbare alte Speiſekelche, davon c Stück in feinſter Filigranarbeit und mit Bildern ge⸗ chmückt, zwei wertvolle Krankenciborien, zwei alte hahe Goldkelche, ſechs kleinere Goldkelche, ein Vortragekreuz reich mit Edelſteinen beſetzt, ferner der geſamte Schmuck des Gnadenbildes, beſtehend aus der mit Edelſteinen ver⸗ zierten Goldkrone ſowie aus zahlreichen Gold⸗ und Silber⸗ ketten und ⸗plaketten. Raubmord an der Grenze. Waldmünchen(Bayer. Oſtmark), 13. November. Im Anweſen des Schmiedes Wenzel Steininger in dem ſche⸗ chiſchen Nachbarort Deutſchhütte brach dieſer Tage Feuer aus, dem das Anweſen faſt völlig zum Opfer fiel. Unter den Trümmern fand man die verkohlte Leiche des Ve⸗ ſitzers, blutige Wäſchereſte ſowie eine Dolchſcheide. Stei⸗ ninger war tags zuvor noch in Waſſereuppen beim Kuh, handel geweſen. Allem Anſchein nach liegt Raubmord vor. Mädchenmör der hingerichtet Eſſen, 14. Nov. Der am 14. Oktober 1900 geborene Martin Laſicki iſt am Mittwoch in Eſſen hingerichtet wor⸗ den. Laſicki war durch Urteil des Schwurgerichtes Eſſen vom 12. Auguſt 1935 wegen Mordes zum Tode verurteilt worden; er hatte am 2. April dieſes Jahres die 12fährige Schülerin Eliſe Meerkoetter aus Marl(Lippe) auf einem einſamen Waldweg überfallen, vergewaltigt und aus Furcht vor Entdeckung getötet. Gasrohrbruch fordert drei Todesopfer. Skuktgart, 14. Nov. In Bad Friedrichshall⸗Jagſtfeld fand man die Familie Rudolf Leiſt, und zwar den 31 Ich alten Bergmann Rudolf Leiſt, ſeine 28jährige Ehefrau und ihr zwei Jahre altes Kind, im tot auf. In der Nacht war ein Gasrohr der an dem Haus vorbeiführenden Gas⸗ leitung gebrochen. Das Gas war durch einen Kanal in den Keller des Unglückshauſes geſtrömt und von dort in die dar⸗ überliegende Wohnung gedrungen. In der Wohnung ſelbſt befand ſich keine Gasleitung. 5 Ilfs werb des Bolpes a ÿ0 eee Die Kleiderſammlung für das Winterhilfswerk be⸗ ginnt heute. Man bittet, die Sachen bereit zu legen Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaf. Schlachtvieh⸗Verwertung. 1. Das gewerbliche Schlachten von eindeutig unreifen Jungrindern iſt für das geſamte Reichsgebiet verboten. 2. Das gewerbliche Schlachten von Schweinen unter 180 Pfund in Städten mit Großmärkten, unter 190 1 ſicherungsbetrügereien und Arkundenfſſſchu ngen. Ortsbauernſchaft. Am Montag, den 18. November, wird mit dem Einſammeln der Kartoffeln für das W. H. W. begonnen. Ablieferungspflicht pro ha Geſamtanbaufläche einen halben Zentner Kartoffeln. Man bittet dieſelben bereit zu halten. Pfund außerhalb der Städte mit Großmärkten, iſt verboten. Ausnahmefälle nur bei Notſchla tung auf tierärzt⸗ liches Atteſt. 55 ir druciteu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Gatzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Necicae- Bale · Druciterei. SAMSTAG 9 Zettel Beginn: 1 6. Nov. abends 8 Uhr. Sebkenheim im„Schlössel“ 4 Die v. d. Reichssendern Frankfurt und Stuttgart für bekannte 5 Bauhandwerker 12 zu haben Familie in de: Druckerei des Ist wieder dal Nit ganz neuem Programm: Neckar-Bote. 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MAGGI WURZE Weg hierzu iſt das Zeüungsinſerat Frisch eingetroffen fst. blutenvoiger Kablab Filet von Coldbafseh und fst. Mast-Hahnen (Gunghahnen) Jufol IPür igel l t. Lebensmittel— Feinkos Gummistempel liefert in jeder Ausführung und Größe Druckerei des Neckar- Bote Alles in guter Qualitat zu billigen Preisen mit 3 Rabatt bei 1938 F 46 Nr Der„Schlüſſel zum Slück⸗ %%% ̃œvtnj.! ß fiofton ich 5 eee A 2 eſte aus den vergangeſen tale Pflanzenwelt hat hier Ne ereee 900 0 Vertreter. 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Ste find der geborene Krimknatiſt,„Ich— kann mich—— ſo ſchlecht beſinnen!“ ſtotterte junger Mann!“ illi kratzte ſich hinterm Ohr. Was bedeuteten dieſe Worte? Wollte ihn der Kerl obendrein noch verhöhnen? „Ste tragen auch jetzt noch den falſchen Bart!“ ſagte er, ſicherlich nicht ohne Grund. Sie werden ſich denken können, wofür ich Sie halte!“ „Natürlich für einen Verbrecher! Leicht zu erraten. Vielleicht bin ich auch einer. Wer weiß das? Vielleicht auch nicht. Auch Detektive verändern ſich. Mögliche rweſſe bin ich auch nur ein Kollege von Ihnen.“ „Nein Sie ſind ein Verbrecher!“ ruft Willi aus, dem die Sache zu bunt wird. Der Fremde verzieht keine Miene. „Na ſchön— alſo angenommen, Sie haben recht. Dann 1 40 ich Ihnen empfehlen, mich hier gleich verhaften zu laſſen.“ Mit dieſen Worten ſpielte er ſeinen Trumpf aus. Willi rückte ſein Glas hin und her. Er konnte jetzt ſeine Ner⸗ voſität nicht mehr verbergen. Solchen Situationen war er noch nicht gewachſen. Den Kerl hier verhaften laſſen— jawohl, das wäre das Beſte. Aber auf Grund welcher Be⸗ ſchuldißung? Was hatte er gegen ihn vorzubringen?— Nichts! Er biß die. zuſammen. Der Fremde lächelte höh⸗ niſch.„Ja, ja, Herr Seidler, Sie haben da doch einen gro⸗ ßen e begangen, nämlich, indem Sie Ihre Arkikel ſchrieben! Der vermeintliche Verbrecher iſt nun im Bilde. Er weiß, daß Sie nicht einmal wiſſen, was er begangen hat. Tſcha— das genügt ihm. Vermutungen ſind eine vage Sache. Na— zum Wohl!“ Willi kam ihm nicht nach. Er blickte ihn wütend an. Herrgott ja— wenn man bloß eine Handhabe hätte! Aber das war es ja eben— er konnte nichts machen. Trotzdem—— man mußte mit allen Mitteln verſu⸗ chen, die Perſönlichkeit dieſes Menſchen feſtzuſtellen. Nur ſo konnte man weiterkommen. Der Fremde blickte beluſtigt zu ihm herüber. Plötzlich zeigte er auf ein Bild, das hinter Willi an der Wand hing. „Was ſagen Sie eigentlich zu dieſer Kliererei, was? Dürfte in einem ſo anſtändigen Lokal überhaupt nicht hängen!“ Willi wandte ſich um und ſtarrte das Bild an. Es war ein Seeſtück. Ein Schiff im Sturm darſtellend. Sein maleriſches Verſtändnis ging nicht ſo weit, daß er ſich ein Urteil hätte erlauben können.. Als er ſich wieder umwandte, trank ihm der Graue von Neuem zu. 1 „Es lebe die Wen Herr Seidler! Mögen Ih⸗ nen in Ihrem Leben noch ſchöne Erfolge beſchieden ſein!“ Dieſer offene Hohn verbitterte Willi vollkommen. Er trank unwillkürlich, um ſeinen Aerger herunterzuſpülen. Ein Gefühl pee Schwere befiel ihn. Es kroch von den Beinen nach oben, als ob es ihm das Herz abdrücken wollte. Der Graue erhob ſich. Willi ſah nur noch ver⸗ ſchwommen die grinſenden Züge des Mannes. Seine Lip⸗ zen waren ganz trocken—— vergeblich 1 er einen Ruf auszuſtoßen. Die Stimme verſagte ihm. Es wurde dunkel vor ſeinen Augen. Lautlos ſank er in ſich zuſam⸗ men. Als Willi nach langen wieder die Augen ins Geſicht. „Wo bin ich?“ fragte er, ſich, immer noch ganz be⸗ nommen, die Augen reibend. Eine bleierne Schwere feſ⸗ ſelte ſeine Glieder. Doktor Rettig hielt ſeine Hand. Neben ihm ſtand eine Krankenſchweſter. Ein Arzt wurde gerufen. „Im Krankenhaus!“ ſagte Rettig und ſtrich ihm über die Stirn,„wie fühlſt du dich, Willi?“ „Schwach!— Was iſt denn paſſiert?“ „Das mußt du ſelbſt doch am beſten wiſſen!“ Seidler ſuchte ſich etwas aufzurichten. Die braunen Augen blieben in ſtummer Frage auf den Schwager ge⸗ richtet. Die ſtraffen Züge waren verſchwommen. Einige gen Stunden tiefer Bewußtloſigkeit aufſchlug, blickte er ſeinem Schwager Falten lieſen waagerecht über die Stirn, auf der ſich win⸗ zige Tropfen gebildet hatten. „Waſſer!“ flüſterte er. Man flößte ihm dünnen Tee ein. ſuchend wie aus weiter Ferne zurück. Sein Blick kam er.„was war denn los? Wie kommſt du hierher?“ „Das werde ich dir ſpäter erzählen.— Stört dich die Lampe? Dann drehe ich ſie etwas um.“ „Nein danke, es geht ſchon.“ Der Doktor kam, eine große, robuſte Erſcheinung. Er hatte einen gewaltigen Durchzieher auf der Wange. Wohl⸗ wollend freundlich blickte er den Patienten an. „Nun, junger Freund— endlich aus dem Nirvana zu⸗ rückgekehrt?“ „Ich kann mich auf— nichts—— beſinnen, Herr Doktor!“ i „O— da helfen wir gerne nach.— Strengt Sie das Sprechen an?“ „Nein. Es geht.“ „Sie hatten mit einem Herrn eine Weinſtube aufge⸗ ſucht— wiſſen Sie wieder?“ In Willis Zügen geht eine Veränderung vor. Die alte Straffheit ſcheint ſich zurückzufinden. Er ſenkt die Lider, um angeſtrengt nachzudenken. Dann ſagte er plötzlich: „Ach ja— der Graue!“ Rettig beugte ſich näher zu ihm herab. Geſpannt iſt ſein Blick auf den Schwager gerichtet. Der Graue war es, den du neulich verfolgt haſt?“ Willi nickte bloß mit dem Kopf. Der Arzt nahm wieder das Wort. Dabei wandte er ſich Rettig zu: „Es war ein Glück, daß der Weinreſt im Glaſe des jungen Herrn noch ſichergeſtellt werden konnte. Die che⸗ 99 9 Unterſuchung ergab einwandfrei, daß ein ſchweres Gift darin enthalten war.“ „Gift?“ wiederholte Willi gedehnt,„mein Gott— er hat mich vergiften wollen—!“ Er brachte nur noch mit Mühe die Worte über die Lippen. Der Arzt fühlte nach ſeinem Puls. „Herr Seidler— Sie müſſen noch Ruhe haben. Schla⸗ fen Sie wieder— die Schwäche wird ſich bald geben. Ge⸗ fahr liegt nun nicht mehr vor. Ein Glück, daß wir Ihnen den Magen noch rechtzeitig auspumpen konnten!“ Willi blickte den Arzt aus ängſtlichen Augen an.„Was haben Sie alles mit mir gemacht?“ Der Doktor ſtrich über die Decke.„Alſo jetzt ſchlafen wir uns geſund,“ ſagte er a„die Schweſter wird Ihnen noch einige Tropfen geben. Und Sie, Herr Doktor,“ wandte er ſich an Rettig,„dürfen ſich auch beruhigt zur Ruhe begeben. Morgen früh wird Herr Seidler wieder ganz munter ſein.“ 4 Ein trüber Morgen!] Lilli Wingert ſaß mit den Eltern beim Frühſtück auf der Veranda. Um dieſe Zeit mußte eigentlich auch Herr Seidler ſchon da ſein. Man wunderte ſich ihn noch nicht zu erblicken. Sein Gedeck ſtand noch unberührt. Einigermaßen beunruhigt— fie wußte ſelbſt nicht, warum— ging Fräulein Lilli mit ihren Eltern zum Strand hinunter. Er würde ſchon kommen!— Aber er ließ ſich nicht ſehen. Mittags fragte ſie die Penſionsinhaberin. Da erfuhr man, daß Seidler ſeit geſtern abend verſchwunden war. „Seine Sachen?“ „Sind auf dem Zimmer. Das Bett iſt noch unberührt. Wenn er bis heute abend nicht wieder zurückkommt, wird man die Polizei benachrichtigen müſſen.“ . Das ſchmale Geſicht der Penſtonsinhaberin wurde noch änger. Am drei kam ein Anruf. Die Polizei! Ob ein gewiſſer Seidler hier wohne?— Ja—„Liegt im Krankenhaus!“ Krankenhaus! Lilli ſchnappte das Wort auf. Was war paſſiert? Ob ſie hingehen ſollte? Konnte ſie einen ver⸗ nünftigen Grund angeben? Sie lief nervös hin und her. Die Mutter kam.„Kind — was haſt du?“ „Nichts— doch—— das heißt— denke dir, Mutter, der Herr Seidler—“ mit haſtigen Worten berichtete ſie. „Ob der Vater mal hingeht?“ Frau Rechtsanwalt 98 blickte die Tochter ver⸗ wundert an.„Hingehen? Wieſo? Wir wollen mal ab⸗ warten Man wird ſchon Näheres hören.“ 5 Gegen Abend erſchien ein Herr. Er gab ſich als Schwa⸗ ger des jungen Herrn Seidler aus. Zufällig ſtand Fräu⸗ lein Lilli ganz in der 1 während er mit der Pen⸗ ſionsinhaberin ſprach. Sie konnte jedes Wort hören. (Fortſetzung folgt.) EIn geographischer Bim uu unjere eimal. Von K. Wolber. Seckenheims Gemarkung liegt z. T. in der Rhein⸗ niederung, z. T. in der Neckarniederung und hat noch einigen Anteil am unzerſtörten Hochufer. In der Rhein⸗ niederung liegen die Fluren Ried, Backofen, Grien, Kaſterfeld(auch Kaſtenfeld). Das Ried iſt heute wertvolles Wieſenland. Früher jedoch war es, wie der Name ſagt, Sumpfland gewesen. Es war häufig dem Hochwaſſer ausgeſetzt. Durch die Rheindämmung wurden die Ueberſchwemmungen verhütet, der Grundwaſſerſtrom hat ſich um 1,40 Meter geſenkt ſodaß das Ried heute mit gulem Heugras lohnt In der Nähe des Rhein ſtand eine Ziegelei; die Schilfweiher dort mögen Reſte dieſer Anlage noch aufweiſen. Kiebitze gaugeln ſchwerfällig über das ſo einſame Ried. In der Zeit, als noch der Rhein das ganze linksrheniſche Ried (ſiehe topograph. Karte) umfloß, war es um 8 qkm größer als heute. Der Altrhein bei Neuhofen iſt noch ein Reſt jenes Rheines, von dem der Volksmund ſagt: 1600 brach das Seckenheimer Ried und ſchuf einen neuen Rhein.“ Die Zeit des Durchbruchs iſt umſtritten. Es wird um das Jahr 1600 geweſen ſein. Seckenheim hatte in der Folgezeit viel Streitigkeiten mit Altrip und um⸗ gekehrt. Der Seckenheimer mußte mit einer Fähre zum Ried fahren. Im Lüneviller Frieden 1801 wurde den Seckenheimern das linksrheiniſche Ried weggenommen. Vielleicht erhielten damals die Bauern die Münchwälder und den Backofen als Entſchädigung für das verlorene Gebiet über dem Rhein. Für einen Seckenheimer Studenten böte die Aus⸗ arbeitung der Geſchichte des Riedes eine Gelegenheit zur Heimatkunde beizutragen.(N. B. Die Kollerinſel hat mit der Seckenheimer Gemarkung nichts zu tun. Sie lag immer rechtsrheiniſch und kam erſt durch die Rhein⸗ regulierung in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf die linke Rheinſeite zu liegen. Die Kollerinſel und Konſtanz ſind die einzigen badiſchen Landesteile, die heute noch linksrheiniſch ſind.) Backofen. Was ſoll doch dieſes Wort bedeuten? Die Erklärung iſt aber ganz einfach. Hier mündete die Leimbach(ſiehe Brücke im Ried) in den Rhein. Der Rhein hatte damals im Oſt⸗ Hafenbecken ſeinen natürlichen Lauf. Zwiſchen Leimbach und Rhein lag eine Au am Bach(Leimbach). Aus Au und Bach wurde die Bachau, Backofen. Heute iſt hier das eigentliche Hafengebies. Hier iſt das Kohlengebirge Mannheims und die Oeltanks ſtehen hart am Rheinufer. Ganze Wieſen von Schachtel⸗ halm wurden hier angelegt, den man zum Reinigen der Fabrikkeſſel benötigt(Zinnkraut). Das Gelände iſt vom Aushieb der Hafenbecken aufgefüllt und ſo hochwaſſerfrei. Aber wo einſt Anwald und Wieſen ſich ausbreiteten, ſogar ein Gütchen ſtand dort, iſt heute ödes Leerland mit Weißdorm und Pappeln. Nur die Ginſterblüte vermag die Leere auf einige Wochen zu überſtrahlen. Das Kloſter Schönau hatte hier für die Faſtenſpeiſe einige Fiſchweiher angelegt, die heute noch z. T., wenn auch von der Induſtrie beeinflußt, erhalten ſind. Das Blaukehlchen und die Rohrdommel brüten hier, und Bleß⸗ Woſſer und Waſſerenten vergnügen ſich im Schilf und aſſer. Das Backofengebiet wechſelte ſehr oft ſeine Beſitzer. Die Gemeinde Friedrichsfeld, einmal zur Gemeinde ge⸗ worden, erhob auch Anſpruch auf Wieſen am Rhein. Die Seckenheimer konnten nun aber mal den„Neudörfer“ nicht leiden und machten eben mal wieder einen Strich, diesmal durch den Backofen. Grün.(Grien, Grinde, Hornisgrinde— Kiesfläche.) So wäre das Grün eine Kiesfläche am Rhein, auf Alt⸗ riper Seite gelegen und zu Altrip gehörig. Es gehörte Privatperſonen und war ein kleines Anwäldchen am Rhein. Durch die Rheinregulierung fiel es auf die rechte Rheinſeite zur Gemarkung Seckenheim und verſchwindet ganz im Hafengelände. Kaſterfeld iſt von weltgeſchichtlicher Bedeutung in langen Jahrhunderten geweſen, ſowohl in vor⸗ als auch in nachrömiſcher Zeit, bis der Neckar ſeine Mündung nach Mannheim verlegte. Seine gecchichtliche Be eu rung haben wir früher ſchon einmal klargelegt. Zu ergänzen wäre nur noch: Die Fähre iſt der letzte Reſt der enſt gen Größe. Die Flurnamen Kaſterfeld, Heidenloch, Kloſter⸗ mauer, Johannisfriedhof, halten die ehema eigen römiſchen Bauten noch im Gedächtnis feſt. Aber man muß ſtaunen, daß keine Sage und kein Led uns meyr an jene Goß⸗ zeit erinnert. Im Bewußtſein der Attriper ſcheint ſie doch noch lange fortgelebt zu haben; denn es iſt kein Zufall, daß der erſte Geſchichtsſchreiber des deutſchen Reiches, Regino, aus Altrip ſtammt. Wir verlaſſen nun die Rheinniederung und gehen in das Neckardella hinüber. Hier liegt das Seckenheimer Niederfeld— Hermsheim, das Kloppenheimer Felo und Mallau. Zahlreich ſind die Rinnen von alten Neckarläufen, die das Gelände durchfurchen. 1882 waren ſie wieder mit Waſſer angefüllt und zeigten ſie wieder die allen Fluß⸗ läufe. Rücken und Inſeln waren Mallau, Ornau, Nieber⸗ au, Plinau. Das Gelände im Fröſchloch war noch lange ſumpfig. Aber auch die Sümpfe trockneten aus. Nach 1000 floß der Neckar um den heutigen Flag⸗ platz herum. Dort ſtand im Neckar eine Waſſermühle. Daher kommen Namen wie Mühlfeld, Mühlpfad und Eſelspfad. Dort war ebenſo eine Fähre und eine Zoll⸗ ſtation. Ob das Mühlrad des Torbogens an der Haupt⸗ ſtraße in Seckenheim von jener Mühle ſtammt, iſt möglich. Aber ohne Unterlage bleibt dieſe Frage offen. Ueber Hermsheim und Mallau ſoll ein andermal geſprochen werden. Oberfeld und Mittelfeld verdanken Neckar⸗ ſchlingen den fruchtbaren Boden. Von der Stein⸗ bis zur Hallſtattzeit haben hier Menſchen mitten in fruchtbarem Feld gewohnt. Gehen wir nun zum Hochufer über. Klo p⸗ penheim lag als Dorf auf der Hochſtätt. An der Waldſpitze lag unter den Dünen ein ganzes Dorf begraben. Reich an Sage und Geſchichte iſt unſer Wald; wir müſſen hier jedoch verzichten, auf Einzelheiten en⸗ zugehen. Wichtig iſt die Frage nach der geographiſchen Lage des Dorfes ſelbſt. Sie iſt nicht einfach zu erkennen. Gewiß, die Hochuferlage iſt für Seckenheim ſicher. Aber das Hochufer hat ſeine Sonderheiten. So ſchiebt ſich zwiſchen Waſſerturm und Wörtelfeld eine Hochuferzunge, ein Sporn, zum Neckar vor. Am Ende dieter Zunge lag Seckenheim, das alte, urſprüngliche Dorf. Früher verlängerte ſich dieſe Zunge bis Ilvesheim. Der Neckar zerriß ſie und ſchuf für Ilvesheim eine Hochuferinſel. Weiteres über die Lage des Dorfes ſoll im geſchicht⸗ lichen Teil geſprochen werden. Nur über den Hundsrück ſei noch geſagt, daß es ſich offenbar um ein geographiſches Wort(rück) handelt. Dann dürfte es alſo zu Wortbildun⸗ gen wie Katzenneckar, Katzenbuckel, Hundsrück gehören, wie früher ſchon einmal erwähnt wurde. Und endlich noch einige topographi che Zahlen. Das Dorf liegt 101 m ü. d. M. Der tiefſte Punkt der Ge⸗ markung iſt der Neckar bei der Feudenheimer Fähre mit 92, IU m(der Rhein am Ried iſt 92,5 m). Der höchſte Punkt der Gemarkung ſind die Dünen in der„großen Stube“ 116 m. Trotz des verhältnismäßig geringen Höhenunterſchiedes ſind doch die Dünenberge(etwa 10 bis 15 m hoch) im Gelände deutlich ſichtbar. Sehr ſcharf ſcheiden ſich Niederung 96 m und Hochufer 101 m. In den Flurnamen kommen dieſe Höhenunterſchiede gar mannig⸗ faltig zum Ausdruck: Bernaubuckel, Hochſtätt mit Kegel, Pfingſtberg, Spitzenberg, Kieskopf uſw. In der Eiszeit war hier Tundrerland, ihm folgte Steppenland bis dann der Einfluß des Mittelmeeres ſich geltend macht. Auch der„Deutſche Wal hatte hier ſeinen Einzug gefunden. Noch vor 200 Jahren be⸗ ſtand der Wald aus Eichen und Buchen. Erſt dann folgte der einſame Kiefernwald.