he zu nittel E. lau⸗ pfen. was Hat Ge⸗ fund aber chten zwei man eine jände j ge⸗ von lüht, ochte Rote eidet ge⸗ fl her⸗ 'öffel einer ſchehn täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bengspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, i bet Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 azeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., eil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 11. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr fanſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Ter Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltun gsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 35: 1225 . Jahrgang.„ Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. In Goslar ſind wiederum die deutſchen Bau er n⸗ führer verſammelt. In den erſten Tagen dieſer zweiten fobemberwoche wurden in zahlreichen Arbeitstagungen die Erfahrungen des vergangenen Jahres ausgetauſcht, wurden die Arbeiten für das kommende Jahr beſprochen und die Parolen gegeben für den Kampf, den die national⸗ ſezialiſtiſche Agrarpolitik aufgenommen hat und dem auf dem vorigen Reichsbauerntag der Name gegeben wurde: btzeugungsſchlacht. Die Haupttagungen in der zweiten hälfte der Woche brachten vor dem vollzählig verſammel⸗ en Reichsbauernthing Vorträge der führenden Männer des Reiches. Die Reihe dieſer Vorträge zeigte, wie ſtark das deutſche Bauerntum mit den Grundgedanken des na⸗ ſonalſozialiſtiſchen Staates verbunden iſt und wie die Ziel⸗ ſczung ſeiner Arbeit zuſammenläuft mit den ſtaatstragen⸗ den Gedanken des Dritten Reiches. * dem Memelſtatut und dem Volksempfinden wurde zurch den litauiſchen Gouverneur von Memel ein neuer Schlag zugefügt. Er beauftragte den Abgeordneten Borcher⸗ las(der früher als preußiſcher Beamter Borchert hieß) mit der Bildung eines neuen Direktoriums. Die deutſche Mehr⸗ heit lehnte aber Verhandlungen mit ihm ab, ſo daß er ſei⸗ hen Auftrag zurückgeben mußte. Selbſtverſtändlich gibt es für die Zuſammenſetzung der Memelregierung nur die ein⸗ ige Möglichkeit, daß ein Memeldeutſcher das Kabinett bil⸗ det und daß von den vier Landesdirektoren höchſtens einer Litauer iſt, obwohl durch die Beſtellung eines Litauers die maſſenhaften Wahlfälſchungen gewiſſermaßen legaliſiert werden würden. Die litauiſche Behandlung der Memelfrage veranlaßt ſelbſt das Pariſer„Journal“ zu einer Stellung⸗ nahme, die in eine Verurteilung des Verhaltens der litaui⸗ ſchen Regierung ausläuft. Das Blatt ſchreibt u. a.:„Man hätte erwarten können, daß die litauiſche Regierung einen der auf der deutſchen Liſte gewählten Litauer berufen würde; aber auf einmal erfährt man, daß ſie den Auftrag zur Bildung des neuen Direktoriums einem der fünf Ver⸗ keter der litauiſchen Minderheit anvertraut hat. Das iſt überhaupt nicht mehr zu begreifen! Beinahe könnte man ſch fragen, ob man nicht einen Auftritt wünſchte, der den Sowjets ſo ſchön in ihr Spiel paſſen würde. Wie viel ver⸗ münftiger wäre es, wenn man die ſelbſtändige Verfaſſung aufrechterhalten will, ſie dann auch ſich normal auswirken zu laſſen. 1 In den Hauptſtädten der Sanktionsſtaaten iſt die ita⸗ lieniſche Proteſtnote gegen die Anwendung von Sanktionen überreicht worden. Dieſe Note hat in Paris er⸗ hebliche Beunruhigung und Beſorgnis hervorgerufen. Das legt erſtens an der Sprache der Note, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Zweitens weiß die franzö⸗ che Preſſe von ſehr beſtimmten Ankündigungen italieni⸗ ſcher Gegenmaßnahmen gegen die Sanktionsſtaaten zu be⸗ uchten, u. a. von Kreditverweigerung für Angehörige der Sanktionsſtaaten, Kündigung der betreffenden Handelsver⸗ lräge, Boykott gegen alle aus dieſen Staaten ſtammenden Waren u. a. mehr. Bezeichnenderweiſe aber wird als ſtärk⸗ ſter Anlaß für die Beunruhigung in Frankreich von der Jariſer Preſſe die angebliche Drohung Italiens herausge⸗ ſtelt, es werde ſich von der öſterreichiſchen Frage zurückzie⸗ hen und auch die Truppenmaſſierung am Brenner aufhe⸗ ben, Das gibt Hetzblättern vom Schlage des„Echo de Pa⸗ us“ erwünſchten Grund, ſo zu tun, als ob durch die Ent⸗ endung einiger italieniſcher Truppen vom Brenner nach Afrika dort an der norditalieniſchen Grenze wieder einmal die ſchon ſo oft heraufbeſchworene Zweckgefahr in verſchärf⸗ lem Maße entſtanden iſt. Wie ſchon aus der höchſt zweifel⸗ haften Haltung Lavals gegenüber Italien während der letz⸗ en zwei Monate, geht auch aus dieſer Stellungnahme der kanzöſiſchen Preſſe erneut hervor, daß Italien im Ränke⸗ piel der franzöſiſchen Paktpolitik nichts anderes iſt als eine Trumpfkarte gegenüber Deutſchland. Um ſo beſorgter iſt nan daher in Paris auch beiſpielsweiſe über einen Artikel in der italieniſchen„Tribuna“, in dem geradezu mit einer nußenpolituchen Wendung Italiens gedroht wird. Die ſeit Wochen anhaltenden Bemühungen Englands um eine Beſſerung ſeines Verhältniſſes zu Aegypten im zuſammenbang mit der Lage in Oſtafrika wurden(hon durch die Ankündigung ven neuen britiſchen Kaſernenbau⸗ len ſowi: durch die Mitteilung der bevorſtehenden Anlogen zweier neuer Flugpläze in ein neues Licht gerückt. In⸗ zwischen iſt die Erregung in Aegypten über die militar chen läne Englands hinſichtlicl eſes Landes noch weiter ge⸗ legen durch die Meldungen über die engliſche Abſicht, aus Aletondria eine Flottenbaſſs größten Stils zu machen Nach igoßelicher Auffaſſung ſind damſt alle Hoffnungen auf bie Gewinnung der ſchon ſeit Jabren vergeblich 1 uneingeſchränkten ägyptiſchen Staatshoheit erneut zerſchla⸗ 17 Dieſe Anſicht c e beſtätigt nicht nur durch den jeberhaften Ausbau e e großer 1 ungsanla⸗ zen und ihrer Beſtückung mit ſchwerer Artillerie, ſondern uch durch eine Erklärung Sir Walter Runcimans.„Der bngeeiſht Mitelpuntt der Welt wid ug drehn Muler ondern Alexandrien ſein.“ Der Hafen ſteht bereits unter milltäriſcher Kontrolle, und das nahe Küſtengebiet iſt teil⸗ weiſe für ſeden Zutritt geſperrt. Es kam zu ſchweren 3 uuhen, die blutig verliefen und Todesopfer forderten. Be den ägyptiſchen Nationaliſten herrſcht große Erregung. November Neues deuiſches Kulturleben Zwei Jahre Reichskulturkammer.— Der Reichskulturſenat gebildet. Berlin, 15. November. Auf dem Feſtakt anläßlich der Jahrestagung der Reichs⸗ kulturkammer in der Berliner Philharmonie hielt Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels eine großangelegte Rede, in der er u. a. ausführte: die Reichskulturkammer ſchaut nunmehr auf ein zwei⸗ jähriges Beſtehen zurück. Mit dem heutigen Tag iſt ihr innerer Amriß und organiſakoriſcher Ausbau beendet. Der Außenſtehende mache ſich keinen Begriff von den Schwierigkeiten, mit denen dieſer Ausbau verbun⸗ den geweſen ſei, aber auch nicht von der Größe des 1 und künſtleriſchen Umbruchs, der ſich hier vollzogen abe. Dr. Goebbels zeichnete in großen Strichen zunächſt all dieſe Schwierigkeiten, um dann die poſitiven Leiſtungen der Reichskulturkammer aufzuzeigen. Unſere Perſonalpolitik bietet nach jeder Rich⸗ tung hin die Sicherheit dafür, daß nur Männer, die wirk⸗ liche Träger nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung ſind, in maßgebenden Funktionen unſeres kulturellen Lebens tätig ſein können. Soweit wir in dieſer Beziehung zu Kompro⸗ miſſen geneigt waren, haben wir eine zweijährige Bewährungsfriſt eingeſchoben, die mit dem heuti⸗ gen Tag zu Ende gegangen iſt. Diejenigen, die ſie nicht nutzten, ſind usgeſcheden diejenigen, die ſie verdienten, mit offenen Armen in unſeren Kreis aufgenommen worden. Die Reichskulturkammer iſt heute judenrein. Es iſt im Kulturleben e Volkes kein Jude mehr kälig. Ein Jude kann deshalb auch 9 755 Mitglied einer Kammer ein. Dagegen ſeien den aus dem deutſchen Kulturleben aus⸗ geſchiedenen Juden in großzügigſter Weiſe Möglichkeiten der flege ihres kulturellen Eigenlebens ge⸗ geben worden. Der Reichsverband der jüdiſchen Kulturvünde umfaſſe 110 000 Mitglieder und unterhalte drei füdi⸗ ſche Theater ſowie mehrere eigene Orcheſter mit dauernden Veranſtaltungen jeder Art in faſt allen Städten des Reichs. Nur die Pflege der deutſchen Kultur ſei den Juden unterbunden, wie umgekehrt ja auch kein deutſcher Künſtler den Ehrgeiz habe, ſich am jüdiſchen Kulturleben zu beteiligen. Neben dieſer Tätigkeit rein organiſatoriſcher Art ſtehe eine Fülle von praktiſchen poſitiven Maßnahmen. Aus der Arbeit der Einzelkammern führte Dr. Goebbels eine Reihe Zahlen und Daten an: Aus der Reichskammer der bildenden Künſtie ſeien die Architekten in hervorragender Weiſe bei der Planung von bäuerlichen Siedlungen, bei Wohnungsbau⸗ ten der Wehrmacht, Fliegerlagern und Volkswohnungs⸗ bauten, die Gartengeſtalter bei der Anlage von Militär⸗ flugplätzen und Reichsautobahnen herangezogen worden. Befallen Bauvorhaben der öffentlichen Hand wurden für die Zwecke der bildenden Kunſt bedeutende Mittel zur Ver⸗ fügung geſtellt. i Der Präſident der Reichspreſſekammer habe durch die Durchführung ſeiner Anordnung zur Wah⸗ rung der Unabhängigkeit der Preſſe alle von außen her an die Preſſe herangetragenen Einflüſſe unterbunden. Der Dienſt an der Volksgemeinſchaft ſei nunmehr einziger Zweck der deutſchen Preſſe. Durch die Anordnung über Schließung von Zeitungsverlagen wurden die unge⸗ ſunden Wettbewerbsverhältniſſe beſeitigt. Das Ergeb⸗ nis konnte der Reichsminiſter an folgenden Zahlen deut⸗ lich aufzeigen: „Die Geſamtdruckauflage der deutſchen Zeitungen iſt von 18,7 Millionen im erſten Quartal 1934 auf 19 Millionen im erſten Quartal 1935 geſtiegen. Die Auflagenſteigerung bei den 1500 bedeutendſten Zeitſchriften betrug 9 v. H. ge⸗ genüber 1934. Die Geſamtauflage der Rundfunkpreſſe ſtieg in einem Jahr von 3,5 auf 4.25 Millionen.“ Für die Reichsſchrifttumskammer ſeien Literaturpreiſe von insgeſamt 250 000 Mark pro Jahr vom Reich, von den Ländern, Kommunen und Privaten zur Verfügung geſtellt worden. Daneben ſtünden noch direkte Beihilfen an notleidende. in Höhe von 100 000 Mark. Zur unmittelbaren Werbung und För⸗ derung des Schrifttums ſeien 500 000 Mark zur Ausgabe gelangt. Die Reichsmuſikkammer habe bis Mitte Juni 1935 in 21 Städten mit insgeſamt 150 Einzelveranſtaltungen und mit einer Beſucherzahl von nahezu 200 000 die Bach⸗Händel⸗Schütz⸗Feiern begangen. Zahlloſe Stipendien ſeien an mittelloſe Muſikſtudierende ver⸗ mittelt, unbekannte, junge Soliſten durch Konzertveranſtal⸗ tungen herausgeſtellt, wertvolle Kompoſitionen durch Druck⸗ koſtenzuſchüſſe gefördert worden. Die Arbeitsloſenziffer in⸗ nerhalb der deutſchen Berufsmuſikerſchaft habe allein im letzten Jahr um 50 v. H. geſenkt werden können. Die Reichsrundfunkkammer habe in großen Zyklen Beethoven, Wagner, Mozart, Schil⸗ ler und Chamberlain der Millionenhörerſchaft des deutſchen Rundfunks nahe geführt. Beſonders die Förderung junger, unbekannter Dichter und Komponiſten habe ſich der deutſche Rundfunk angelegen ſein laſſen. Durch Veranſtaltung von Rundfunkſprecherwettbewerben und durch Volksſendungen 1935 Nr. 269 7277 N. ſeien dem Rundfunk neue Kräfte zugeführt worden. Die Hörerzahl wuchs ſeit der Machtübernahme von 4,2 Millionen auf 6,8 Millionen. Auch der Film habe durch die Arbeit der Reichsfilmkammer ſeine Bafis im Volk verbreitert. Die deutſchen Wochen⸗ ſchauen ſeien durch planvolle Einwirkung künſtleriſch, kulturell und ſtaatspolitiſch umgeſtaltet worden. Das Reichsfilmarchiv ſei gegründet worden und in den Dienſt lebendiger filmiſcher Schulung und Forſchung getre⸗ ten. Die Beſucher zahl der Lichtſpieltheater ſei entge⸗ gen allen gegneriſchen Prophezeiungen im letzten Jahr wiederum um 10 v. H. geſtiegen. Dem deutſchen Film ins⸗ geſamt ſeien in dieſem Jahr bereits 800 neue Darſteller, 20 neue Regiſſeure und 220 ſonſtige künſtleriſche Kräfte zuge⸗ führt worden.— Der tatkräftigen Arbeit der Reichstheaterkammer endlich ſei es gelungen, auch in dieſem Jahre wieder eine Anzahl von Theatern neu zu eröffnen. Zur⸗ zeit ſeien in Deutſchland 181 ſtehende Theater, 26 Wander⸗ bühnen, 20 Gaſtſpielunternehmungen und 81 reiſende Kleinbühnen in Tätigkeit. Die Theaterzuſchüſſe des Reichs beliefen ſich in dieſem Etatsjahr auf 12 Millionen. Der Reichskulturſenat Nun ſei auch der Augeablick gekommen, das große re⸗ präſentative Forum des deutſchen Kulturlebens zuſammen⸗ zuberufen: den Reichskulturſenat. Nachdem der Miniſter die Grundſätze erörtert hatte, nach denen die Mitglieder dieſes für die planvolle Entwick⸗ lung unſeres Kulturlebens die letzte Verantwortung tra⸗ genden Senats ausgewählt wurden, verlas er die Namen der in den Reichskulturſenat berufenen Senatoren, um dann kurz einige der aktuellen und grundſätzlichen Fragen zu ſtreifen, mit denen ſich der Reichskulturſenat zu befuſſen haben wird. Dr. Goebbels führte dabei aus: 1. Es iſt nicht möglich, den Eintritt in die Reichs⸗ kulturkammer im einzelnen von einem Befähi⸗ ungs nachweis abhängig zu machen; denn auch die efähigung müßte wieder von Menſchen überprüft werden. Menſchen aber ſind dem Irrtum unterworfen. 2. Die Ueberſtürztheit der Organiſation, die uns in den vergangenen zwei Jahren manchmal zwang, allzu ſehr dem Tage zu gehorchen, macht von nun abeiner klaren Ordnung Platz. 3. Die deutſche Kultur der Gegenwart muß mehr noch als bisher Ausdruck unſeres Zeitgeiſtes ſein. Es iſt nicht damit getan, nach jungen Dichtern und Künſtlern nur Aus⸗ ſchau zu halten. Man muß ihnen auch, wo ſie ſich zeigen, jede Möglichkeit zur Entwicklung geben. 4. Das kulturſchöpferiſche Schaffen der Organiſationen der NSDAP, vor allem der HJ, des Arbeitsdienſtes, der SA und der SSE, verdienen beſondere Pflege und Be⸗ treuung. 5. Nicht alles kann in Geſetzen gefaßt und reg le⸗ mentiert werden. Beſonders im Kulturleben gilt der Grundſatz, nicht zuviel den Geſetzen, mehr aber dem na⸗ türlichen Wachstum unſerer kulturellen Kräfte zu ver⸗ trauen. 6. Die Freiheit des künſtleriſchen Schaffens iſt auch im neuen Staat gewährleiſtet. Sie bewegt ſich im ſcharf abge⸗ grenzten Bezirk unſerer nationalen Notwendigkeit und Ver⸗ antwortung. Dieſe Grenzen aber werden von der Politik und nicht von der Kunft gezogen. 7. Es iſt an der Zeit, gegen Myſtizismen Stel⸗ lung zu nehmen, die nur geeignet erſcheinen, die öffentliche Meinung zu verwirren. Es kann nicht unſere Aufgabe ſein, den Impuls unſerer modernen Zeit in die Zwangsjacke längſt vergangener Begriffe hineinzupreſſen, die umſo bil⸗ liger and bequemer ſind, als niemand ſich etwas rechtes darunter vorzuſtellen vermag. Wir wünſchen deshalb, vorerſt von dieſen labilen Re⸗ densarten nichts mehr zu 9 Nicht jede Vereinsſitzung iſt eine religiöſe Feier, und die am meiſten davon reden, ſtellen ſich am wenigſtens darunter vor. 8. Der Verkitſchung unſerer Symbole und Namen haben wir durch ein Geſetz Einhalt geboten. Der Verkitſchung unſerer Feiern und Feſte nach bürger⸗ licher Vereinsmanier muß durch die einhellige Abwehr ein Damm entgegengeſetzt werden. 9. Dem reinen Stil unſeres monumentalen Kul⸗ turwillens muß der Weg geebnet werden. Dieſe Aufgabe verbindet ſich mit der Klarheit der Schau ebenſo ſehr wie mit der Ehrfurcht vor dem Wort, das nicht im Alltagsgebrauch des Superlativ abgenutzt werden darf. 10. Auch für die Künſtler unſerer Zeit gilt der Satz: Sei natürlich, wie das Leben natürlich iſt. i „Laſſen Sie mich,“. ſchloß der Miniſter, dieſen Rück⸗ blick und Ausblick abſchließen mit einem ehrfurchksvollen Dank an den Führer, der uns auch in unſerer Arbeit lebendigſtes und greifbarſtes Vorbild iſt. Die deutſcher Künſtler grüßen in ihm den Patron und Schutzherrn ihres Schaffens. Er hält ſein Hand ßber alles, was am Weſen einer echten deutſchen Kunſt uns Kultur kätig iſt. Die deut⸗ em Gefühl: en Künſtler fühlen ſich ſtolz und glücklich r gehört zu uns. 2 Der Führer hat an der Sitzung ſelbſt teilgenommen, ebenſo waren die Reichsminiſter anweſend. — Bauernvertreter aus aller Weit Empfang beim Keichsbauernführer.— Die Verbundenheil des Bauernkums in Europa. Goslar, 16. November. Der Reichsbauerntag in Goslar ſtand im Zeichen einer Reihe von Empfängen der in überaus ſtattlicher Zahl er⸗ ſchienenen Vertreter der landwirtſchaftlichen Organiſatio⸗ nen und der Preſſe des Auslandes. Vor über 100 Vertre⸗ tern landwirtſchaftlicher Organiſationen aus aller Welt ſprach der Reichsbauernführer R. Walter Darre. „Ueber alles Trennende hinweg,“ ſo führte der Reichs⸗ bauernführer aus,„ſteht als ſtärkſtes Band der Gemein⸗ ſamkeit des bäuerlichen Weſens die Gemeinſamkeit der Be⸗ deutung des Bauerntums für jedes Land und die Gemein⸗ ſamkeit der Pflichten, die allen denen auferlegt ſind, die ihr Leben der Arbeit an der Scholle verſchrieben haben.„Ich glaube, unſere übereinſtimmende Auffaſſung dahin feſtſtellen zu können, daß es keine größere Aufgabe gibt als die Abwehr bolſchewiſtiſcher Gedanken. Die Staaten Europas, die ſich auf dem Bauerntum auf⸗ bauen, ſind in engſtem Maße ſchickſalsverbunden.“ Von den anweſenden Ausländern wurden als beſon⸗ ders bedeutſam jene Ausführungen des Reichsbauernfüh⸗ rers aufgenommen, als er ausſprach, daß wir trotz des Willens zur Ernährungsfreiheit, nach der jedes Land ſtrebt, nach wie vor bereit ſind, Erzeugniſſe der ausländi⸗ ſchen Landwirtſchaft abzunehmen. Deutſchland könne aber nur ſo viel einführen, als andere Völker bereit ſind, von unſerer Induſtrieausfuhr abzunehmen. Im Namen der ausländiſchen Gäſte und Vertreter von 17 Ländern Europas ſprach der Präſident der ungariſchen Landwirtſchaftskammern, von Meczer, den Dank aus. Er ſagte u. a.:„Wir kom⸗ men nicht nach Goslar, um hier etwa Geſchäfte abzuſchlie⸗ ßen. Eine Idee brachte uns nach Goslar: Unſer Bekennt⸗ nis zum Bauerntum.“ Im weiteren Verlauf der Veranſtaltung ſprach der Lei⸗ ter der franzöſiſchen landwirtſchaftlichen ernte bebe Auge⸗Laribe. Der franzöſiſche Gaſt führte u. a. aus: „Ich danke dem Reichsbauernführer, daß wir auf berufs⸗ techniſchem und fachlichem Gebiet vom Reichsnährſtand ge⸗ lernt haben; was aber weſentlicher iſt, bildet die Tatſache, daß Sie, Herr Reichsbauernführer, uns gezeigt haben, daß alles das, was wir bisher als Wunſch und Hoffnung in uns getragen haben, Wirklichkeit werden kann, und zwar in einer nahen Zukunft, die wir alle, die heute hier anweſend ſind, noch erleben können.“ Im Verlaufe des Empfanges ſprach der Reichsbauern⸗ führer noch ſeinen ganz beſonderen Dank für die von dem ehemaligen Landwirtſchaftsminiſter von Jugoflawien, Pro⸗ feſſor Franges, veranſtaltete Sammlung für das Deutſche Winterhilfswerk innerhalb der in Goslar vertretenen aus⸗ ländiſchen landwirtſchaftlichen Organiſationen aus. Dieſem Empfang ging eine Begrüßung der zahlreich in Goslar anweſenden ausländiſchen Journaliſten voraus. Auch dieſe Gelegenheit benutzte der Reichshauern⸗ führer, um gerade in dieſem Kreiſe einige beſonders ak⸗ tuelle Fragen der weltwirtſchaftlichen Beziehungen und ins⸗ beſondere der deutſchen Verſorgungslage zu erörtern. Nach der deutſchen Erzeugungsſchlacht befragt, erklärte er, daß die bisherigen Ergebniſſe nicht nur befriedigt, ſondern alle Erwartungen übertroffen haben. An dieſer Tatſache ver⸗ mögen auch gelegentliche und vorübergehende Verknap⸗ pungen wie bei Butter und Schweinefleiſch nichts zu ändern. Nalionalſozialismus und Kommunismus Roſenberg vor den Diplomaten und der Weltpreſſe. Berlin, 15. November. Der Chef des Außenpolitiſchen Amtes der NSDAP, Reichsleiter Alfred Roſenberg, ſprach vor der ausländiſchen Diplomatie und Preſſe. Viele Vorwürfe aus dem Auslande ließen er⸗ kennen, daß die jetzt gefeſtigte deutſche Lebensform von außen her noch nicht immer begriffen werde. So ſei in letzter Zeit immer wieder behauptet worden, daß doch die national⸗ ſozialiſtiſche und die kommuniſtiſche Staatsform eigentlich gleichlautend ſeien. Man ſagt, beide Staaten hätten keine Meinungsfreiheit, in beiden herrſche die Diktatur und in beiden ſeien Religionsverfolgungen zu verzeichnen. 5 Reichsleiter Roſenberg ſtellte dann die ſcharfe Gegen⸗ ſätzlichkeit zwiſchen Kommunismus und Nationalſozialismus in folgenden kurzen Formeln gegenüber: Der Nationalſozialismus ſei aus den: Volke entſtanden und nicht wie der Kommunismus die Diktatur einer kleinen Kaſte. Der Nationalſozialismus erhalte die Tradition, der Kommunismus zerſtöre ſie. Der Nationalſozialismus be⸗ kämpfe aſoziale und ſtaatsfeindliche ſubjektive Beſtrebungen, der Kommunismus prebige die Entteſſelung dieſer Triebe für eine einzige Klaſſe. Der Nationalſoßzjalismus ſtelle ſich auf die Grundlage eines ernſten ꝛeligiöſen Gefühls, während der Kommunismus für die Vernichtung nicht nur aller Religions⸗ übungen, ſondern auch jedes Religionsgefühls kämpfe. Niemals habe der Notionalſozialismus etwas mit dem kommuniſtiſchen Negitne zu kun. Er ſei aus dem Volke ge⸗ boren und habe keine Lerrſcherkaſte; er betone den Schutz nationaler Kultur, während der Kommunismus die Zer⸗ ſetzung aller Völker fordere. Nicht nur politiſch, ſondern auch geiſtig ſei deshalb der Nationaiſozialismus der ſtärkſte Geg⸗ ner des Kommunismus. Britiſche Vorſtellungen in Kowno Zur Beachtung des Memelſtatuts. . London, 16. November. Der diplomaliſche Berichterſtatter des„Dail Telꝛgraph⸗ ſchreibt, die britiſche 3 behalte in ihrer Eigen ſchaft als Signakarmacht des Memelſtatuts die Lage ſorg⸗ fältig im Auge. Die britiſche Regierung werde ae be⸗ ſtehen, daß die Satzungen des Memelſtatuts ſorgfältige Beachtung fänden. Gegenwärtig würden Vorſtellungen des⸗ wegen bei der litauiſchen Regierung erhoben. Das Präſidium des Landtages beim Gouverneur Kowno, 15. Nov. Der Gouverneur des Memelgebie⸗ tes empfing am Freitag das Präſidium des Memel ändi⸗ ſchen Landtages zu einer Rückſprache über die Bildung des Direktorium. Die Beſprechungen, die drei Stunden dauer⸗ ten, blieben ergebnislos. 5 Die Wahlen in England Die Regierungsmehrheit behauptet, Gewinne der Arbeiter⸗ parkei, Niederlage der Liberalen. London, 16. November. Das Geſamtergebnis der engliſchen Wahlen liegt noch nicht vor. Doch läßt ſich ſchon jetzt ſagen, daß die Kon⸗ ſervativen ſich ganz überraſchend gut geſchlagen ha⸗ ben. Ihre Mehrheit wird auf 250 Sitze geſchätzt, alſo auf eine ſehr viel höhere Ziffer, als man urſprünglich anzu⸗ nehmen geneigt war. Ebenſo kann man ſchon jetzt feſtſtel⸗ len, daß die Arbeiterparteiler ſich zwar von der vernichtenden Niederlage des Jahres 1931 erholt haben, daß ſie aber weit hinter dem zurückgeblieben ſind, was ſie ſich von den Wahlen verſprochen haben. Es iſt zu ſchätzen, daß ſie an 180 Sitze herankommen, während ſie auf 250 gerechnet hatten. Bezeichnend für das Wahlergebnis iſt weiter die große Niederlage der liberalen Gruppen, die ſowohl in der Regierung wie in der Oppoſition verloren haben. Der Führer der liberalen Oppoſition, Sir Herbert Samuel, iſt in ſeinem Wahlkreis Darwen in Lancaſhire von dem Konſervativen Ruſſel geſchlagen worden. Sir Auſten Chamberlain iſt in ſeinem Wahlkreis Bir⸗ mingham⸗Weſt wiedergewählt worden. Der frühere Erſte Lord der Admiralität, Alexander(Arbeiterpartei) hat ſeinen Sitz in dem Sheffielter Wahlkreis Hillsborough wie⸗ dergewonnen. Auch der Arbeiterführer Clynes konnte in einem Wahlkreis von Mancheſter ſeinen früheren Sitz, den er bei den Wahlen von 1931 verloren hatte, wiedergewin⸗ nen. In einem Liverpooler Wahlkreis wurde der Sohn Winſton Churchills, Randolf Churchill, von dem arbeiterparteilichen Gegenkandidaten geſchlagen. Eines der bemerkenswerteſten Wahlergebniſſe iſt die Niederlage Ramſay Macdonalds, der nur 17800 Stimmen erzielte, während ſein arbeiterparteilicher Gegenkasdidat rund 38 000 Stimmen auf ſich vereinigen konnte. Dagegen gelang es dem Innenminiſter Sir John Simon mit einer allerdings nur ſehr knappen Mehrheit von 647 Stim⸗ men ins Unterhaus zurückzukehren. Der Völkerbundsmini⸗ ſter Eden erzielte mit 35 000 gegen 10 000 Stimmen die beachtliche Mehrheit von rund 25 000 Stimmen. Auch Churchill wurde wiedergewählt, desgleichen Lloyd George. Das vorläufige Endergebnis Von 615 Wahlkreiſen lagen am Freitagabend die Er⸗ gebniſſe aus 597 Wahlkreiſen vor. Nach dieſem vorläufigen endgültigen Wahlergebnis haben die Regierungsparkeien 420 und die Oppoſitionsparteien 177 Sitze erhalten. Im ein⸗ zelnen erhielten die Konſervakiven 379, die Nationalen Li⸗ beralen 30, die Nationale Arbeiterpartei 8 und die unab⸗ hängigen Kegierungsmitglieder 3. Auf Seiten der Oppo⸗ ſition erhielten die Arbeiterpartei 153, die Unabhängige Arbeikerparkei 4, die Zamuel-Liberalen 15, ide Lloyd⸗Ge⸗ orge-Liberalen 4 und die Kommuniſten 1 Sitz. Die Regie⸗ rungsmehrheit beträgt demnach bisher 243 Sitze. Nur noch Sowjetrubel Abſchaffung der Ausländervorrechte. Moskau, 15. November. Der Rat der Volkskommiſſare hat einen aufſehenerre⸗ genden Beſchluß gefaßt. In einer von der Telegraphen⸗ Agentur der Sowjetunion veröffentlichten Verordnung heißt es, daß die Sowjetregierung dem von der Vereini⸗ gung„Torgſin“(Handel mit dem Auslande) gemachten Vorſchlag über ihre Auflöſung zuſtimmt. Die Auflöſung ſoll zum 1. Februar 1936 erfolgen. Das Handelsnetz des Torgſin wird dem Innenhandelskommiſſariat übergeben werden. Weiter wird in der Verordnung geſagt, daß auf Sow⸗ jetboden als einziges Jahlungsmittel der Tſcherwonetz bzw. der Sowjetrubel gilt. Warenverkauf und Dienſtleiſtungen gegen Valuta ſind verboten. Auch der Verkauf von Jahrkarten von Sowjetrußland nach dem Auslande erfolgt nur noch gegen Sowjetrubel. Schließlich heißt es in der Verordnung, daß die Staatsbank beauftragt wird, die Einwechſlung von ausländiſchen Zahlungsmitteln in Sowjet⸗ rubeln vorzunehmen und zwar zu folgendem Kurs: 3 fran⸗ zöſiſche Franken gleich einem Sowjetrubel. Dieſer Beſchluß der Sowjetregierung bedeutet eine grundſätzliche Neuordnung im Handelsverkehr mit dem Ausland. Für die Ausländer wird durch ſie der Zwang zur Anerkennung des Sowjethandels geſchaffen. Die bis dahin für ſie beſtandenen Vorrechte, zu Gold⸗ preiſen einzukaufen, werden abgeſchafft und zugleich wird eine Zentraliſierung der Valutagewinne bei der Staatsbank herbeigeführt. Die Fiktion„Goldrubel gleich Sowjetrubel“ wird damit geſetzlich verankert. Kurzmeldungen Geſetz über die Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsgerät. Im Reichsgeſetzblatt erſcheint am 15. November ein Geſetz über die Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsgerät. Das Geſetz beſtimmt, daß dieſe nur mit beſonderer Erlaubnis des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichskriegsminiſter erfolgen darf. Eine Liſte des Kriegsgeräts, das nur mit dieſer Erlaubnis aus⸗ und eingeführt werden darf, wird im Reichsanzeiger ver⸗ öffentlicht werden. Zuwiderhandlungen gegen das neue Ge⸗ ſetz werden mit erheblichen Strafen bedroht. Die durch das neue Geſetz geſchaffene Regelung der Aus⸗ und Einfuhr von Kriegsgerät entſpricht der Regelung, die auch in den meiſten anderen Ländern, die Waffen herſtellen, auf dieſem Gebiet getroffen worden ſind. Iwölf Jahre Zuchthaus für Landesverräter. Berlin, 16. Nov. Die Juſtispreſſeſtelle Berlin teilt mit: Von dem dritten Senat des Volksgerichtshofes wurde der 34 Jahre alte Joſeph Albus aus Offenburg zu 12 Jahren uchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Al⸗ bus hatte ſich nach den gerichtlichen Feſtſtellungen der lan⸗ desverräteriſchen Ausſpähung ſchuldig gemacht. Brennerei von Chartreuſe durch Erdrutſch zerſtört Paris, 16. Nov. Die bekannte franzöſiſche Likörbren⸗ nerei der Mönche von Chartreuſe, nach denen auch der „Grande⸗Chartreuſe“ benannt iſt, iſt durch einen Erdrutſch 7 worden. Die Brennerei liegt in Fourvoire in der ähe von Grenoble am Fuße eines Berges, deſſen Felſen teilweiſe weit über den darunterliegenden Weg und den Fluß hervorragen. Truppen ſind an den Unglücksort ent⸗ ef worden, da eine in unmittelbarer Nähe liegende eſſerſchmietze ebenfalls bedroht iſt. i Aus Angſt durchs Fenſter geſprungen. Ein bös Ende nahm eine Streitigkeit in München⸗Gladbg 5 Verlaufe der Auseinanderſetzung hatte ſich ein Mann 10 einem Zimmer des erſten Stockwerks eingeſchloſſen. Als 1 Mitbewohner des Hauſes mit Gewalt in das Zimmer 2 zudringen ſuchte, ſprang der Eingeſchloſſene durch 10 Fenſter ins Freie. Beim Aufſchlagen auf die Erde verletzt er ſich ſchwer. 9 i Ein Verbrechen? Seit längerer Zeit wurde de, Verſicherungsagent Forſter aus Neumarkt(Bayern) ale vermißt gemeldet. Nunmehr wurde der Vermißte bei einer Schleuſe aus dem Kanal gezogen. Da etwa 2— 300 Mat Bargeld, die Forſter bei ſich geführt hatte, nicht mehr vor gefunden wurden, liegt wahrſcheinlich ein Verbrechen 995 4. Sie ließ ihr Kind verhungern. Die Z4djährige ver. heiratete Anna St. von Weißenbrunn bei Ebern wurde vom Schwurgericht Bamberg zu drei Jahren Gefängnz verurteilt. Sie war beſchuldigt, ihr zwei Monate altez Kind ſo ſchlecht ernährt zu haben, daß es ſtarb. A Von Granitbrocken getötet In einem Granitbru in der Gegend von Floſſenbürg(Bayer. Oſtmark) wurde der 30 Jahre alte Joſef Müller aus Waldkirch von ſic plötzlich löſenden Granitbrocken getroffen und ſofort 90. tötet. 5 a Eine Brandſtifterfamilie. Unter der Anklage der Brandſtiftung und des Verſicherungsbetruges hatten ſich vor dem Schwurgericht Bamberg zu verantworten: der ß. jährige Philipp Schlee aus Buch bei Neuſtadt a. A., ſeine Ehefrau Margarete, ihre 18jährige Tochter und der Zaääh⸗ rige Georg Schlee. Trotz Leugnens erhielten ſie Zuchthaus, und Gefängnisſtrafen bis zu zwei Jahren. ab Von einem Zirkusbären überfallen. In Meitingen (Bayern) trabte ein Bär an einer langen Kette hinter dem letzten Wagen eines den Ort durchziehenden Wanderzir⸗ kuſſes her. Er überfiel plötzlich ein ahnungslos vorbeige⸗ hendes Kind. Durch das beherzte Eingreifen des 75 Jahre alten Rentners Bonifaz Schneider, der das bereite übel zugerichtete Kind den Tatzen des Raubtieres entriß, wurde es vor dem Schlimmſten bewahrt. 4 Zwei Invaliden vom Auto kotgefahren. In der Nacht wurden in Eſſen der 66 Jahre alte Invalide Freitag und der 68 Jahre alte Invalide Riemann beim Uebergue⸗ ren der Steelerſtraße von einem Perſonenkraftwagen über⸗ fahren und eine Strecke weit mitgeſchleift. Beide Männer waren auf der Stelle tot. a Avignon zu vier FJünfteln überſchwemmt. Die Rhone ſteigt infolge der ungewöhnlich heftigen Regenfälle immer weiter. Bei Avignon hat der Strom bereits eine Breite von 20 Kilometer erreicht. Avignon ſelbſt iſt zu vier Fünf⸗ teln überſchwemmt. Große Teile der tiefergelegenen Stra⸗ ßenzüge mußten von den Bewohnern verlaſſen werden. Aus Marſeille und Umgebung werden ebenfalls große Unwetterſchäden gemeldet. Kampf hinter der Front 5 Blutiges Gefecht vor den Toren von Asbi. Asmara, 16. November, Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des D meldet: Ueber das Gefecht bei Asbi werden im italieniſchen Hauptquartier noch folgende Einzelheiten bekannt: Die Vorhut der Danakil⸗Truppe unter General Ma. riokti, die die Flanke des linken ikalieniſchen Flügels und vor allem die Verproviantierung zu ſichern hatte, ſtieß vor den Toren von Asbi auf eine Abteilung von elwa 1000 Abeſſiniern. Die abeſſiniſche Abteilung war mit Gewehren und Maſchinengewehren bewaffnet und eröffnet ſofork daz Feuer. Das ſich nunmehr entwickelnde JFeuergefecht dauert den ganzen Tag. Am Abend wurden von italieniſcher Seile die Askaris zum Sturmangriff eingeſetzt, denen es nach erbittertem Nahkampf gelang, die Abeſſinier zurückzuwer⸗ fen. Die abeſſiniſchen Truppen ließen 55 Tote, zahlreiche Verwundete ſowie Munitionsvoräte und Gepäck auf dem Fampfplatz zurück. Auf italieniſcher Seite ſind 20 Askaris gefallen und 50 verwundet. Außerdem wurden vier italie⸗ niſche Offiziere, darunter Oberſt Belli, verletzt. Am ſpäten Abend zogen die italieniſchen Truppen in Asbi ein. Ihre Verſorgung mit Lebensmitteln erfolgt vorerſt mit Hilft von Flugzeugen. Asbi liegt nördlich von Makalle; der Kampf fand alſo im Rücken der italieniſchen Fronttruppen ſtatt. Arbeiter als Ehrengäſte des Deutſchen Opernhauſes. In Gegenwart von Reichsminiſter Dr. Goebbels fand 1 dem umgebauten Deutſchen Opernhaus in Berlin⸗Charlot, tenburg eine Aufführung der„Meiſterſinger von e ſtatt, zu der alle am Bau beteiligten Arbeiter der Fauß und der Stirn eingeladen waren. Blick in den Zuſchauer raum und auf die Führerloge des Opernhauſes. 4a U Fahr bell llerla 1 1 Rich pöter andere por de Zeuge! 0910 91 5 1 U maln alte E den B Mehrr es ihn den B auf de glückli⸗ wurde lern u U Scheu Es ge Man 0 Ein 4 leber auf d brach 2 Zeit. fiſchter nicht ein rie baulam ein H bier 5 mithe! Ehte böſez 0 Im un in Als eig er ein. 9 das erletzte e des n) als i einer Mark r vor. Nn bor. je ver. wurde angnig altes itbruch wurde rt. 96 ge der n ſich er B. „feine Zajäh⸗ thaus⸗ tingen r 15 derzir⸗ beige⸗ Jahre übel wurde n der reitag erque⸗ über⸗ änner ſthone mmer Breite Fünf⸗ Stra⸗ rden. große us dem ladiscllen Land U Heidelberg.(Ein Jahr Zuchthaus für einen ſahkraddieb.) Der 24jährige Johann Geſſendorf aus Cppelheim, der ſchon 16mal wegen Diebſtahls und auch wegen lerlaubten Waffenbeſitzes vorbeſtraft iſt, hatte in der Nacht af 18. Auguſt nach einer Bierreiſe aus einer Waſchküche in guchheim ein Fahrrad geſtohlen. Den Rahmen fand man pätet im Kiesloch bei Plankſtadt, die Beleuchtung und alle anderen Zubehörteile fehlten. Der Angeklagte leugnete heute por der Strafkammer hartnäckig, trotzdem er von mehreren gegen einwandfrei erkannt wurde. Das Gericht verur⸗ Alte ihn wegen Diebſtahls im Rückfall zu einem Jahr guchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechts auf de Dauer von zwei Jahren. i Boxberg.(Kind in der Dreſchmaſchine zer⸗ malmt.) In Oberſcheinfeld kletterte der viereinhalb Jahre alte Sohn eines Erbhofbauern während des Dreſchens auf den Boden und machte ſich an der Dampfmaſchine zu ſchaffen. Mehrmals wurde der Junge heruntergeriſſen, dennoch gelan 8s ihm, in einem Augenblick des Anbewachtſeins wieder auf den Boden zu kommen. Durch eine Bodenöffnung ſtürzte er auf den im Gang befindlichen Dreſchwagen und fiel ſo un⸗ glücklich, daß er in die gerade geöffnete Trommel geriet. Er würde erfaßt, völlig zermalmt und von den Dreſchkaſtenſchütt⸗ kenn wieder in kleinen Stücken herausgeworfen. i Bofsheim bei Adelsheim.(Scheunenbrand.) Die Scheune des Schreiners Guſtav Keller ging in Flammen auf. Es gelang die ſchwer gefährdeten Nachbargebäude zu retten. Man vermutet Brandſtiftung. () Pforzheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Ein A7jähriger verwitweter Straßenbahnſchaffner wurde beim lleberſchreiten der Straße von einem Perſonenauto erfaßt und af den Gehweg geworfen, wobei er beide Anterſchenkel brach und eine Kopfverletzung davontrug. Wie der Polizei⸗ heticht mitteilt, dürfte die Schuld an dem Anfall beide Teile treffen. () Weingarten bei Durlach.(motorradfahrer verunglückt.) Als der 26jährige Mechaniker Wilhelm Knoll mit größerer Geſchwindigkeit durch die Bahnhofſtraße fuhr, verlor er beim Herannahen eines Pferdefuhrwerkes die hertſchaft über ſein Motorrad und fuhr in das Fuhrwerk hinein. Knoll trug am ganzen Körper ſchwere Verletzungen davon und mußte im Karlsruher Krankenhaus ſofort operiert werden. Sein Zuſtand iſt ernſt. Auenheim bei Kehl.(Ein Zeuge aus alter geit) Als hieſige Fiſcher mit dem Spreitgarn im Rhein ſſſchten, blieb ihr Netz an einem Hindernis hängen und war nicht mehr zu befreien. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ein rieſiger uralter Eichbaum war, den die Arbeiter des Rhein⸗ hauamtes nunmehr an das Tageslicht beförderten, da er ein Hindernis für die Schiffahrt war. Der Stamm hatte bier Feſtmeter. Das Netz der Fiſcher war zerſtört. Reichsberufswettkampf im Gau Eröffnung durch Gebietsführer Kemper. () Karlsruhe, 15. Nov. Im Saal des früheren Land⸗ tagsgebäudes wurde in Anweſenheit zahlreicher Vertreter von Staat und Partei, ſowie führender Perſönlichkeiten des Wirt⸗ ſchaftslebens durch Gebietsführer Kemper der Reichsberufs⸗ wettkampf für das Jahr 1936 im Gau Baden eröffnet. Der eiter des Reichsberufswettkampfes im Gau, Gaujugendwal⸗ ter der Deutſchen Arbeitsfront, Oberbannführer Sikierſky, be⸗ grüßte die Gäſte und wies auf die glänzenden Erfolge hin, die der Reichsberufswettkampf gerade im Gau Baden auf⸗ zuweiſen habe. Gebietsführer Kemper ſprach über den hohen ethiſchen und praktiſchen Sinn des Reichsberufswettkampfes. Ueber aller Arbeit ſteht die Leiſtung als Grundprinzip. Das iſt auch der ideelle und praktiſche Sinn des Neichsberufswett⸗ kampfes der deutſchen Jugend. Der weltanſchauliche Sinn des Reichsberufswettkampfes beſteht in dem Führerprinzip. So wie ſich das Führerprinzip in Politik und Armee durch- geſetzt hat, ſo muß das Führerprinzip auch auf dem Schlacht⸗ jelde der Arbeit zur Geltung gelangen und hierin offenbart ich zugleich der wahre Geiſt des Nationalſozialismus. Im Reichsberufswettkampf unterzieht ſich die Jugend einem frei⸗ willigen Dienſte an Volk und Vaterland. Gebietsführer Kemper ſchloß mit den Worten:„Haben ſcon die letzten beiden Reichsberufswettkämpfe ſchöne Er⸗ folge zu verzeichnen gehabt, ſo wollen wir dafür Sorge tagen, daß immer mehr Kräfte in den Reichsberufswett⸗ kampf eingeſpannt werden. So wollen wir mit unſerer Kraft mithelfen, den Grundſtein zu legen zu Deutſchlands Größe, Ehte und Freiheit.“ Aus den Nachbarländern 5 Der Traubenverkauf an der Moſel. f Bernkaſtel. Während in früheren Jahren gleich bei der Traubenleſe ein reges Geſchäft in Trauben einſetzte, kam der Traubenhandel in dieſem Herbſt ſchleppend in Gang. Auch die Moſtverkäufe blieben hinter der in den Vorjahren umgeſetzten Menge zurück. Anfang November wurde der Traubenhandel lebhafter, und in einzelnen Winzerdörfern konnten große Mengen von Trauben verkauft werden. Die Preiſe waren ziemlich gedrückt. In Neumagen wurden 16 Mark, in Kinheim 18.50 Mark und in Zeltingen 19 bis 22 Mark pro Zentner erlöſt. Der Geſamtumſatz an Trauben beziffert ſich in Neumagen auf rund 4000 Zentner. Bei einer Traubenverſteigerung in Piesport wurden Preiſe von 28 bis 31 Mark für Trauben aus den beſten Lagen geboten; trotzdem wurde vom Verſteiglaſſer der Zuſchlag nicht erteilt. Koblenz.(Fünf Jahre Zuchthaus für Hei⸗ ratsſchwindler.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich eißt mehrmals vorbeſtrafter Mann aus Diedenhofen, den ſich ohne feſten Wohnſitz herumtrieb, wegen ganz gemeiner Heiratsſchwindeleien zu verantworten. In der umgebung von Koblenz hatte er ſich unter dem Vorwand, daß er Flugzeug⸗ mechaniker ſei, an eine ganze Anzahl Frauen und Mädchen herangemacht und ihnen die Ehe verſprochen. In Wirklich⸗ keit war es ihm lediglich um die Erſparniſſe ſeiner Opfer zu tun. Dabei gelang es ihm, Beträge in Höhe von mehreren tauſend Mark den betrogenen Mädchen zu entlocken. Die erſte Inſtanz hatte gegen den Schwindler fünf Jahre Zucht⸗ haus und die üblichen Nebenſtrafen verhängt. In der Be⸗ rufungsverhandlung wurde die Strafe beſtätigt. Mayen.(40 ländliche Fortbildungsſchulen.) Der Kreisausſchuß des Kreiſes Mayen hat einen Entſchluß gefaßt, der die Einrichtung von zunächſt 40 ländlichen Fort⸗ bildungsſchulen vorſieht. Ver Kreisausſchuß hofft, das Fort⸗ bildungsſchulweſen bis zum 1. April 1936 ſo weit ausgebaut zu haben, daß alle fortbildungsſchulpflichtigen Jugendlichen erfaßt werden und in den bis dahin eingerichteten 60 Schu⸗ len auf ihre ländliche Berufsarbeit ausgerichtet werden. Mit dieſer Maßnahme hat die Hitler⸗Jugend die Beſtätigung erhalten, daß der von ihr eingeſchlagene Weg der Berufs⸗ ſchulung der Landjugend richtig iſt und daß die Behörden 1 der Hitlerjugend unterſtützen und erleichtern wollen. Die Moſtſammlung für das Winterhilfswerk. Trier. Jetzt, zur Zeit der Traubenleſe an der Moſel und Saar, wird in den einzelnen Winzerdörfern zugunſten des WoW eine Sammlung von Moſt durchgeführt, zu der die Winzer reichlich und gern ſpenden. Die 1935er Weinernte iſt ſo gut ausgefallen, daß die Weinbauern überall ihr Teil zu dieſer Sammlung beitragen können. Außerdem werden bei dieſer Moſtſammlung auch Spenden in Form von Flaſchen⸗ wein entgegengenommen. In einzelnen Orten hatte die Sammlung von Moſt bereits gute Erfolge. In Neumagen wurden über 2200 Liter, in dem kleinen Winzerdorf Enſch 1500 Liter und in Mertesdorf an der Ruwer 1600 Liter Moſt geſammelt. Mufflonſchafe auch in der Südeifel. Trier. Nachdem man vor Jahresfriſt in der nördlichen Eifel bei Adenau und ſpäter auch bei Eiſenſchmitt im Salm⸗ tal Mufflons ausgeſetzt hat, um die Wildbeſtände unſeres heimiſchen Gebirgslandes zu bereichern, ſind jetzt auch auf dem Gut Merkershauſen bei Bitburg Mufflonſchafe in die freie Wildbahn gelaſſen worden. Zwei Böcke und drei Mutter⸗ tiere ſollen den Grundſtock bilden für eine neue Wildart in dieſer waldreichen Gegend. a Zwiſchen Auto und Anhänger erdrückt. In einem Steinbruch in Arnſtein(Unterfranken) hatte man einen ſtarken Prügel zwiſchen einen Laſtkraftwagen und deſſen Anhänger gezwängt, um den Anhänger nach rückwärts zu ſchieben. Als das Laſtauto anfuhr, ſprang der Stemmprügel heraus und ſchleuderte den 16jährigen Andreas Mager zwiſchen Wagen und Anhänger. Mager war ſofort tot. Koblenz.(Für 2000 Mark Holz geſtohlen.) Eine hieſige Holzfirma hatte durch Beſtandsaufnahme den Verluſt einer größeren Menge Sperrholzplatten und Hobelbretter feſtgeſtellt. Nach Lage der Sache muß das Holz, das einen Wert von 2000 Mark hatte, im Laufe der letzten Monate nach und nach zur Nachtzeit entwendet worden ſein. Obgleich keinerlei Verdachtsmomente vorlagen, gelang es der Krimi⸗ nalpolizei bereits innerhalb 24 Stunden, die Diebſtähle reſt⸗ los aufzuklären. Insgeſamt wurden ſechs Perſonen feſtge⸗ nommen. Das geſtohlene Holz konnte größtenteils beſchlag⸗ nahmt werden. De jährliche Fliegendämmerung Die Plagegeiſter verſchimmeln im Herbſt. Die große Zeit der Fliegenplage iſt der Spätſommer. Die unbeliebten Inſekten fangen zwar ſchon etwa im Juni an uns zu quälen. Um dieſe Zeit iſt ihre Zahl jedoch noch nicht ſehr ſtattlich; da aber bei den Fliegen die Vermehrung ch in aſtronomiſchen Zahlen vollzieht, haben ſie in ganz kurzer Zeit gegenüber uns Menſchen die Ueberzahl. Sobald die Blätter fallen, geht es dann mit ihnen bergab, und ſchon im Oktober iſt es meiſt nur ein einſamer Brummer, der uns nit viel Geſchick und Hartnäckigkeit beim ſonntäglichen Mit⸗ kagsſchlaf ſtört. 5 lleber dieſes jährliche Anwachſen und Abebben der Flie⸗ genplage hat man die verſchiedenſten Anſichten gehabt; die naheliegendſte Theorie brachte das Fliegenſterben mit dem Alerlugs wehe in Vd ung Bei dem außerordent⸗ chen Heizungskomfort, den die Fliegen in unſeren Häuſern vorfinden, haben ſie es aber gar nicht nötig, zu erfrieren, und deshalb mußte man ſchon nach anderen Urſachen ſuchen. die Wiſſenſchaft hat ſich felbſtverſtändlich auch mit dieſem Problem eingehend beſchäftigt. Das Reſultat iſt merkwür⸗ dig genug: Die Fliegen verſchimmeln nämlich. Jedes Jahr im Herbſt werden ſie von einem Pilz heimgeſucht, der 1 8 rt Infektionskrankheit hervorruft. In den befallenen Tie⸗ ren die man an ihrem müden Gebaren leicht erkennen kann = ſie fliegen wenig und laufen ſo langſam, daß man ſie lacht fungt—, entwickelt dieſer Pilz eine lebhafte Vermeh⸗ mungsfätigkeit, die die Tiere nach kurzer Zeit an allgemeiner e zugrunde gehen läßt. 5 1 0 ie Fliegenſeuche tritt meiſt dann auf wen 8 herbſt 11 fait 59 5 Bei Eintritt des Winters ſterben dann unſere freundlichen Quälgeiſter an ihrer Schimmel krankheit in dem gleichen Tempo, in dem ſie ſich im Som⸗ mer vermehrt haben, wobei ſie ſich durch Umgerſtrenen Vitzſporen gegenſeitia anſtecken. Nur einige wenige halter überleben den Winter, um im folgenden Jahre den ewigen Kampf gegen Menſch und Vieh mit neuen Fliegen⸗ generationen fortzuſetzen. a f Außer den verſchiedenen Arten der Fliegen gibt es einen zweiten, faſt noch unangenehmeren Inſektenſtamm. die Stechmücken, die ſowohl im Freien als auch in den Häu⸗ ſern anzutreffen ſind. Auch ſie ſind mit dem Eintritt des Winters meiſt plötzlich verſchwunden. Leider gibt es aber keine Mikrobe, die ihnen nachſtellt ſondern mit den Mücken im Winter hat es folgende Bewandtnis: Sie liegen im Früh⸗ herbſt eifrig dem Fortpflanzungsgeſchäft ob, dann ziehen ſich die eiertragenden Weibchen in geſchützte Winkel zurück und halten zu Tauſenden Winterruhe. Die Männchen aber, die ja nun entbehrlich geworden ſind, gehen zugrunde. Mit den erſten warmen Tagen kommen die überwinterten Mückenreſerven wieder zum Vorſchein, und in kurzer Zeit iſt das ſtechende Heer wieder komplett. Es ſei übrigens die ſeltſame Tatſache verzeichnet, daß die Mückenmännchen durchaus harmloſe Geſchöpfe ſind, ſie nähren ſich nämlich ausſchließlich von Pflanzenſäften. Le⸗ diglich die Weibchen dürſten nach Menſchen⸗ und Tierblut. Deswegen ſterben die Mückenmännchen auch trotz warmer Wohnungen mit Eintritt des Winters, weil ſie dann keine Nahrung mehr finden. Sie ſind von der Natur nicht ſo gut ausgerüſtet wie das weibliche Geſchlecht der Mücken, das ſich vor der Ueberwinterung einen reichlichen Fettvorrat anfrißt und von dieſem während des Winterſchlafes zehrt. So ſind wir alſo unſeren Plagegeiſtern immer wieder von neuem ausgeliefert; die Natur hat dafür geſorgt, daß ſie nicht ausſterben. 5 a Das ſoll uns freilich nicht abhalten, einen energiſchen Kampf gegen die Plagegeiſter zu führen, gegen Fliegen und Mücken, die nicht nur läſtig, ſondern auch unappetitlich und efährlich ſind. Denn die Inſekten übertragen. Fäulnis⸗ und Krankheitskeime, ſie können Bazillenträger ſein— kurz, ſie ſind ebenſo gefährlich, wie ſie eklig und ſtörend ſind! Hier iſt es wirklich notwendig, in den Gang der Natur vorbeu⸗ gend einzugreifenn 8 i —— Lalcale ſeuudochiau Nebel und Reif Unſere Zone iſt die Heimat jener germaniſchen Sagen und Mythen, die da von den Nebelreichen und ihren Be⸗ wohnern, den Nibelungen, zu erzählen wiſſen. Geſchöpfe des Nebels ſind auch Erlkönigs Töchter, die ihren weißen Reigen tanzen. Aus der Welt herbſtlicher Erſcheinungen wohl ſtam⸗ men auch die Elfen und Zwerge und die tauſenderlei Spuk⸗ geſtalten, von denen wir einſt als Kinder vorgeleſen bekamen oder ſelbſt laſen. Wen der Weg früh morgens hinausführt um die Stunde, da gerade die lange Nacht langſam erliſcht, dem werden ſolche und andere Gedankengänge offenbar. Da hüllen die Nebel alle Umriſſe, die es gibt, ſei es von Wäldern oder Häuſern, von Wieſen, Bäumen oder Türmen, in unbeſtimm⸗ baren verwiſchenden und irgendwie geheimnisvoll lebendigen Dunſt ein. Das Unwirkliche und Traumhafte, ſonſt nur in Phantaſien möglich, ſcheint auf einmal ſehr wohl auch in Wirklichkeit vorhanden ſein zu können. Und der Reif hat die Dächer und Wege weiß belegt, als wollte er gerade dem Märchenweſen einen Teppich bereiten für den Schritt aus dem Zauberreich in unſere bodenſtändige, reale Erdenheimat. Noch flimmert irgendwo ein Lichterſchein, die Frühglocken hallen wie aus unnennbaren Fernen her. Noch umfängt Traum die Stadt, aber die Sterne erblaſſen ſchon. Es wird gemächlich, nur allzu gemächlich Tag, und auf einmal iſt es, als zerſtöre ſein blaſſes, fahles Licht ein Wunſchgebilde, dem man nachgegangen iſt, ſo, als ob man noch ſchliefe 9 U Städtiſches Schloßmuſeum Maunheim. Um weiteſten Kreiſen der Bevölkerung Gelegenheit zur ee der intereſſanten Schau:„Vom Wildpfad zur Reichsautobahn mit der neueröffneten Abteilung„Die deutſche Weinſtraße“ zu geben, iſt für Sonntag, den 17. November 1935, freier Eintritt feſtgeſetzt. Das Muſeum iſt am Sonntag von 11 bis 16 Uhr zugänglich.— Am Buß⸗ und Bettag, Mitt⸗ woch, den 20. November, bleibt das Muſeum geſchloſſen. — Durch das Entgegenkommen einer Frankfurter Firma iſt es dem Schloßmuſeum möglich, demnächſt in ſeinen Räumen einen Schmalfilm vorzuführen, der ſich mit der Arbeit und Technik beim Bau der Reichsautobahn befaßt. Intereſſenten werden hierauf ſchon jetzt aufmerkſam gemacht. Näheres hierüber wird noch bekanntgegeben. U Den Höchſtpreis überſchritten. Ein hieſiger Kartoffel⸗ händler hat die Verbraucherhöchſtpreiſe für Speisekartoffeln dadurch überſchritten, daß er für weiße und rote Sorten ſtatt des feſtgeſetzten Höchſtpreiſes von 3.20 Mark für einen Zentner den Preis von 3.50 Mark forderte, der nur für gelbe Sorten gilt. Es wurde gegen ihn eine hohe Geldſtrafe feſt⸗ geſetzt. Er hat außerdem mit der Schließung ſeines Ge⸗ ſchäftes zu rechnen. i Pilzwanderungen. Am Sonntag⸗Vormittag Treff⸗ punkt am Bahnhof Mardorf um 9,15 Uhr(Mannheim⸗ Friedrichsbrücke ab 8.35 Uhr. Ludwigshafen⸗Ludwigsplatz ab 8.50 Uhr mit der Rheinhaardtbahn).— Am Sonntag⸗ Nachmittag iſt eine Pilzwanderung am Karlſtern, nördlich Käfertal. Treffpunkt dortſelbſt um 14 Uhr. Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! J Mannheims Wohnbaracken werden niedergeriſſen. Nachdem Volkswohnungen zahlreich erſtellt wurden und noch erſtellt werden, kann man daran denken, die Baracken nach und nach abzureißen. Der Anfang wurde jetzt am Pfingſtberg gemacht, wo in der Nähe des Pfingſthergweihers 83 Fa⸗ milien mit etwa 500 Köpfen in meiſt Einzimmerwohnungen hauſten. Die erſte Barackenreihe, die 16 Einzimmerwohnungen enthielt, iſt bereits eingeriſſen. Sobald weitere Familien anderweitig untergebracht ſind, verſchwinden auch die übrigen Baracken. In anderen Gebieten der Stadt verfährt man ebenſo. Künftig wird die Stadtverwaltung ein etwas raſcheres Tempo anſchlagen; ſie gibt jedem Volksgenoſſen die Mög⸗ lichkeit, ſich am Bau einer neuen Heimſtätte zu beteiligen. 6000 Ztr. Sandblatt und 8000 Ztr. Hauptgut abgeſetzt. Der Landesverband badiſcher Tabakpflanzer⸗Fach⸗ ſchaften hielt am Freitag in Bruchſal eine Verkaufsſitzung ab, in der rund 6000 Ztr. Sandblatt und 20 000 Ztr. Hauptgut diesjähriger Ernte, ſowie von Heddesheim und Seckenheim etwa 2000 Ztr. Tabake aus 1933 und 1934 angeboten waren. Die Käuferſchaft war diesmal nicht ſo ſtark vertreten. Während das Sandblatt des Neckars des Bruhrains und des Kraichgaus zu befriedigenden Preiſen reſtlos abgeſetzt wurde, ging vom Hauptgut der Hardt trotz zweimaligen Ausgebotes über die Hälfte zurück oder blieb ohne Gebot; es handelt ſich dabei haupl⸗ ſächlich um das Erzeugnis der Orte Neuthard, Graben, Spöck, Liedolsheim, Blankenloch und Büchenau, das nun⸗ mehr bei der nächſten Verkaufsſitzung in Offenburg am 22. November nochmals zum Ausgebot kommt; Friedrichs⸗ tal dagegen konnte alle Partien an den Mann bringen. Als Höchſtpreiſe wurden erzielt für Sandblatt 82,55 RM. (Mauer), Hauptgut 70,15 RM.(Friedrichstal) und Ober⸗ gut 43,20 RM.(Friedrichstal). Kleine Mengen Grumpen werden in Menzingen mit 60 RM., in Hettigbeuern mit 50 RM. bezahlt.. Für 1934er Hau ſptgut erzielte Heddesheim 75 RM. verh., 90 RM. unverh.; Seckenheim 75 RM. verh. 85 RM. unverh.; Heddesheim 1933er Hauptgut 75 RM. — Ruhende Erde. Die Natur rüſtet zur winterlichen Ruhe. Blüte und Frucht trug Baum und Strauch und aller Segen der Erde iſt verſtrömt in Keller und Speicher, um Menſch und Tier über den kommenden Winter hinüberzu⸗ helfen, bis der große Prozeß des Wachſens von neuem be⸗ ginnt. Aus den Gärten ſchicken die allerletzten Blumen ſtille Grüße. Wenn dann auch hier die leuchtende Farbenſinfonie verſtummt iſt, kehrt die große Ruhe ein. Wir gehen über leere Felder. Vor wenigen Wochen ſchritten wir noch durch wogendes Getreide, durch ernteſchwere Gärten, ſahen wir fleißiges Landvolk in mimmermüder Tätigkeit die Frucht bergen. Jetzt ſtehen die Felder kahl und verlaſſen und wenn morgens milchige Nebelſchwaden den Bach entlang ziehen, dann gibt es neben ſonnenklaren Tagen ſchon böſe Winde, die welkes Laub zu Boden zwingen. Das Tagewerk der Erde liegt hinter ihr. Nun ſei ihr die Winterruhe gegönnt, die ſie braucht zu neuer ſchwerer Arbeit, wenn wieder Frühlings⸗ ſtürme durch das Land brauſen und alles von neuem knoſpen und blühen will im großen Gottesgarten. 5 — Muſter⸗Radfahrwege aus Holz. Auf Grund von Ver⸗ A der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Radfahrwege⸗ bau mit dem Ausſchuß für Technik in der an M hat fich der Ausſchuß bereiterklärt, eine Reihe von Muſterſtrecken von Radfahrwegen in Holz in verſchiedenen Gegenden des Reichs zu bauen. Es kommen dafür in erſter Linie Rad⸗ fahrwege in Frage, die durch Wälder führen. 1 Me Meter deri Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. ige 5 1 Ar. 2 Ein Mann will nach Deutſch⸗ Die Wetterlage hat ſich wenig geändert. Im Oſten be⸗ S i N. land“ Ein neuer Ad Fine 157 findet ſich immer noch Hochdruck, bei Island ein Tief, deſſen. 2 1 5 i 5 geſtern erſtmals im Palaſt⸗Thea⸗ Einfluß ſich neuerdings wieder abgeſchwächt hat. Für Sams⸗ Sofia 95 6.30 Uhr Beicht. 7 1145 15 ter.„Ein Mann will nach Deutch] tag und Sonntag iſt zwar zeitweilig bedecktes, aber in der S 1 8 Uhr, Beicht.—. Uhr Frühmeſſe mit ö land kautet der Titel dieſes Wer. Hauufachs krocenes Wetter zu erwalten. ee eee 15 75 das unter der Regie von Paul Geſchäftliche Mitteilungen. 9.40 Uhr Jan b den 1.30 Uhr Ves die e 120 gedreht n 8„Der heutigen Nummer unſerer Auflage liegt ein 7.30 Uhr Eliſabethenfejer in St. Agnes.. un Gen ſich die Hande] Proſpekt des Rhein. Braunkohlen⸗Syndikats„Triumph⸗ Feſt der hl. Eliſabeth mi von Sndamerſſa und der zug des Anion⸗Briketts“ bei, auf den wir unſere Leſer i N. Ff e mittelamerikaniſchen Inſelwelt bis beſonders aufmerkſam machen Dienstag: 7 Uhr hl. Meſſen. Da in europäiſche Häfen. Der Film Mittwoch: 6.30 Uhr hl. Meſſe(Arbeiterverein). beröffe umſchließt ein echt deutſches Schick⸗ ſoll des ſich in wunderpalſer Deiſe Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen entnommen:: Sinleggottesdienſt. vollendet. Es iſt ein Film unſerer[Deutſche Hausgehilfen. Am Donnerstag, den 21. Nov. neuen Zeit, durchdrungen von der 1935, abends 8.30 Uhr, im„Schloß“ Kundgebung Goltesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. * tiefen, echten Vaterlandsliebe die für Hausgehilfen. Es iſt Pflicht der Hausfrauen, Sonntag, 17. Nov. 1935; 22. Sonntag nach Trinftats . 1 heute allen Deutſchen wiedererweckt ihren Angeſtellten zu dieſer Veranſtaltung nicht nur[9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl 35 wurde. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht ein deutſcher freizugeben, ſondern ſie zur Teilnahme an diefer 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle Ingenieur, der bei Beginn des Weltkrieges in Süd⸗ Kundgebung anzuhalten. 5 amerika arheitet. Er verläßt ſeine Arbeit und gibt feine Exiſtenz auf, weil er zurück nach Deutschland will, um 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Vikar Enderle 110 22.30 Uhr Bücherausgabe. 5 0 8 f. 0 Och: ſeine Pflicht gegenüber dem Vaterland zu erfüllen. Karl 9 N 8 197 1 0 b Cheiten um Geile Bis Ludwig Diehl verkörpert dieſen Mann mit Herber Win Eis 71 Werbe des die Mifſion). i 1 lütger Männlichkeit und Beherrſchtheit. In dem Wekkmeiſter 1 n 9 Nee, Mont bend: E Gemeindejugend 1 10 5 Hermann Speelmanns hat er ſeinen würdigen Partner, deut Ten Slbesſg35/30 e ee e e eee Raf der mehr für das Gemüt und den Humor ſargt. Aber DN eee Dienstag abend: Nähabend des Evang. Frauenbundes 0 b nicht dieſe beiden Heimkehrer ſtehen im Vordergrund, Mittwoch: Buß⸗ und Bettag. 520 i ſondern es iſt die Frau, die mit aller Kraft um die Kollekte für kirchl. Baubedürfniſſe armer ev. Gemeinden 1 vo Rettung des geliebten Mannes kämpft und ihn nicht 9.30 Ahr Hauptgottesdienſt(Kirchenchor), anschließend 15 de von ſich laſſen will: Brigitte Horney. Ihre Erſcheinung Alle Hilfsbedürftigen, welche noch keine Kartoffeln hl. Abendmahl mit Vorbereitung. Pfarrer Fichll. ſeeler iſt entſcheidend für das Gelingen des Films. Dieſer erhalten haben, können am Montag vorm. von 9—11 7.30 Uhr abends: Abendgottesdienſt, anſchließend h ſchen Film bleibt als deutſche Leiſtur; unvergeßlich jedem Uhr auf dem Rathaus, Zimmer 5, die Scheine hierfür Abendmahl mit Vorbereitung. Vikar Enderle.* Beſucher als Erlebnis im Herzen. in Empfang nehmen. Pro Ztr. 30 Pfg. mitbringen.] Freitag nachmittag: Evang. Gemeindejugend II. Dit taatsg Ji wei de fern 1 bo „ er der Todes-Anzeige. Danksagung. Nu f Heute Nlittag entschlief sanft nach langem, schwerem Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme bei dem licher 11 05 1 lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater 8 N Heimgange unserer lieben, unvergeßlichen Entschlafenen 95 un rohvater 5 g Selle N 5 6090 Zulafft Gg. Peter Di 1 rau Emma Rosa Pfeil 6 E Er 1 ö ö geb. Doll 0 Eit Bäckermeister l 0 sprechen wir auf diesem Wege unseren tiefempfundenen en St im Alter von 72 Jahren. 10 g Dank aus. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Fichtl ee 05 0 N für seine trostspendenden Worte. 5 bers e Die trauernden Hinterbliebenen.. g 8 1 5 Friedrich Pfeil mit Kindern 110 Mannheim-Seckenheim, 15. November 1935 und Angehörigen. 1 1 Die Beerdigung findet am Sonntag, den 17. November, nachmittags 2 Uhr 0 1 195 vom Trauerhause, Hauptstraße 110 aus statt. 0 Mannbeim-Seckenheim, 16. November 1935. Du den nie Das ſchen S S„— 5 Schuln K 0——0ßä———. ̃ i N 8 Kamerabſchaft ehemaliger Soldaten. 1 Orts rnſchaft.— f Faeberenkune 98, Mam.-Seckanhelm. Mule Am Sonntag, den 17. November, abends 8 Uhr, Unserem Nitglled 1 met 8 Unſer Kamerad 1 0. 1 5 85 Verſammlung der ERNST MA ASS 0 1 5 ſtatt, wozu die Mitglieder der Bauernſchaft 5 1 00 15 Gg. Peter Ding allo ai eicher beben e ee dee, . f Redner: Pg. Hauptmann Böttcher. 8 8 85 aße t geſtorben. Die Beerdi det morgen Sonntag Nach⸗ r AI Geſchüfteſt d A. ling, Nat J ee Ae e dene„ Pfiter Hof, F 0 Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. f 5 5 51 1 laf gemeir Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheiim 2 durch enen zuveflseigen Ulli hans- Wecker. J end * 2 7— Infolge der plötzlich einberufenen Verſammlung 8850 S„ 0 a 5 der N. S. D,. A. P. fällt unſer Schauturnen aus bei mir eine große e und alle Preislagen. 1 V erſam mlungs Kalender. und wird am kommenden Sonntag, 24. Nov., Otto Löffler, Hauptstraße 118. 5 150 * e 1—— abends 8 Ahr durchgeführt. Der Vereinsführer. um 8 Männergeſangverein 1861. e ab 5 6 5. 8 ei Hebe en e Seute abend halb 9 Ahr Turnſtunde der Männer. 5 7 d) Sängerbund. Heute abend halb 9 Uhr Probe. ie für morgen Sonntag früh angeſetzte Uebungs⸗ Sdten umd ernten den in Tbd. e ict a ebam ang daft ee ee e 5 Ohne Saat keine Ernte, ohne 8 gegen Fußba ſrühl in Brühl. ahrt mit dem 5; krü i 5 uto 1.30 Uhr am„Kaiſerhof“. Es wird zahlreiche Turnp lan für die kommende Woche: 3 5 1 1 5 85 Teilnahme der Mitglieder und Intereſſenten er⸗ Montag: 6.30—8 Uhr Schülerinnen A u. B stand! Da wir auch di N80 wartet. 8.10 Uhr Turnerinnen F dleileinsten Einlagen entge- einhe ee 1 Ahr Schüler e ß eennehmen, kann Jeder für 85 8 i 5— r Turner e Leine 2„aucb f., So Kleingärinerverein Mhm.⸗Geckenheim. Donnerstag: 6—8 Uhr alle Schülerinnen* 1 1 35 1 en 5 8 fai Morgen Sonntag, den 17. November, findet unſer 5 0 Abr.— 5—— 055 2. Schulungs- Vortrag Freital 1 1 N ö f bereite eitag: 6—8 Uhr Schüler 0 ſtatt. Herr Landesſchulungsleiter Kaiſer ſpricht um 8.10 Uhr Turner. Ländlicher Nreditverein Seck eheim 5 3 Uhr im Gaſthaus„Zum Deutſchen Hofe, Nebenzimmer, Samstag: 910 Uhr Männer e. G. m. u. H., Mannheim: Seckenheim 1 über 15 endes Thema:„Wachstumsvorgänge, 7% xp ß i Bank und Sparkasse— Gegr. 1881. 1 Nährſtoffe, Waſſer, Kohlenſäure und dergleichen“. Morgen Sonntag finden folgende Spiele auf hie⸗— de Es iſt Pflicht eines jeden Gartenfreundes, zu dem ſigem Platze ſtatt: Wegen Wegzug don d zu erſcheinen. Die Anweſenheitsliſte wird auf⸗ 10 Uhr Tv. 98 Frauen— Poſtſportverein Frauen. 6 billig teilen. gelegt ſein 3 Uhr Tv. 98 Jgd.— Tgd. Käfertal Jad. 7 zu verkaufen; Heute Samstag von 7—9 Uhr Geſchäfts⸗ und letzte S. 8 f Religiß N Kaſſenſtunde. a o n e Helles Spiegel. —- Geschenke 1 55 i 1515 N Jeder Art Beſtecke Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Sammel⸗Anzeiger 4. A C 5 1 85 5 Es ſpielen: ur für Mitolieder der Landw. Ein. u. Berbanfsgenoſſenſchaf. guwislohe H. Hammel 8 Samstag in Ilvesheim: n.. 1 a 0 85 8 m Si 6 üg Seiler Steeb des Lait weben in Pater lbentnenme,„, e ee ee, e Sonntag in Seckenheim: 8 5 9 e feine dcheuerkraft Mannheim, O 7, 2 beddsste nett.— Abſat 9.30 Uhr 1. Jugend— Brühl N. 5 iſt groß 75 I 6 10 Nachmittags auf hieſigem Platz Verbandsſpiele gegen Taglohn* Seltel ä uppen- stempel nn Hockenheim. für Bauhandwerker ATA ee 0 ller Art left 12.45 Uhr 2. Mannſchaft; 2.30 Uhr 1. Mannſchaft. aach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der en 1 5 5 1 34 Igeöftnet n 8 455 9 Zum Beſuch der Spiele ladet ein Die Spielleitung. Druckerei des„Neckar- Bote“.. Near Bote dude che. ſtatis. derle. chiller e für undes inden. eßefld Fichtl. 5 hl. N Ar. 269 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 16. November 1935 Berlin, 15. November Das Reichsgeſetzblatt Nr. 125 vom 14. Ne geröffentlicht die Erſte Verordnu 9 und die Erſte! 3 im Schutz des de Verordnungen Wer iſt Reichsbürger? Auf Grund des Paragraphen 3 des Reichsbürgergeſet⸗ es vom 15. September 1935 wird Folgendes verordnet: Paragraph 1. Bis zum Erlaß weiterer Vorſchriften über den Reichs⸗ bürgerbrief gelten vorläufig als Keichsbürger die Staats- angehörigen deutſchen oder artverwandten Bluts, die beim Inkrafttreten des Keichsbürgerrechts das Reichstagswahl⸗ tach beſeſſen haben, oder denen der Reichsminifter des In⸗ lern im Einvernehmen mit dem Stellverkreter des Führers dus vorläufige Keichsbürgerrecht verleihl. Der Reichsmini. er des Innern kann im Einvernehmen mit dem Stellver⸗ ſeter des Führers das vorläufige Reichsbürgerrecht ent⸗ ehen. ö Paragraph 2. Die Vorſchriften des Paragraphen 1 gelten auch für die ſuatsangehörigen füdiſchen Miſchlinge. Jüdiſcher Miſchling iſt, wer von einem oder wei der Raſſe nach volljüdiſchen Großelternteilen abſtammt, fern er nicht nach Paragraph 5 Abſatz 2 als Jude gilt. lis volljüdiſch gilt ein Großelternteil ohne weiteres, wenn A der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft angehört hat. Paragraph 3. Nur der Reichsbürger kann als Träger der vollen po⸗ lliſchen Rechte das Skimmrecht in polikiſchen Angelegen⸗ heiten ausüben und ein öffentliches Amt bekleiden. Der keichsminiſter des Inern oder die von ihm ermächtigte stelle kann für die Uebergangszeil Ausnahmen für die zulaſſung zu öffentlichen Aemtern geſtatten. Die Angele⸗ enheiten der Religionsgeſellſchaften werden nicht berührt. Paragraph 4. Ein Jude kann nich! Keichsbürger ſein. Ihm ſteht en Stimmrecht in politiſchen Angelegenheiten nicht zu; et kann ein öffentliches Amt nichl bekleiden. züdiſche Beamte treten mit Ablauf des 31. Dezem⸗ hets 1935 in den Ruheſtand. Wenn dieſe Beamten im Welt⸗ lieg an der Front für das Deutſche Reich oder für ſeine berbündeten gekämpft haben, erhalten ſie bis zur Errei⸗ hung der Alkersgrenze als Ruhegehalt die vollen zuletzt bezogenen ruhegehaltsfähigen Dienſtbezüge; ſie ſteigen 1 licht in Dienſtaltersſtufen auf. 1909 Erreichung der Al⸗ lersgrenze wird ihr Ruhegehalt nach den letzten ruhege⸗ haltsfähigen Dienſtbezügen neu berechnet. Die Angelegenheiten der Religionsgeſellſchaften wer⸗ den nicht berührt. Das Dienſtverhältnis der Lehrer an öffentlichen jüdi⸗ ſchen Schulen bleibt bis zur Neuregelung des jüdiſchen Schulweſens unberührt. Wer iſt Jude? Paragraph 5. Jude iſt, wer von mindeſtens drei der RKaſſe nach voll. jüdiſchen Großeltern abſtammk. Paragraph 2 Abſatz 2 Sat findet Anwendung. Als Jude giit auch der von zwei volljüdiſchen ern abſtammende ſtaatsangehörige jüdiſche Miſch⸗ ing, a) der beim Erlaß des Geſetzes der jüdiſchen Religions⸗ bot angehört hat oder danach in ſie aufgenommen Wir. 6 b) der beim Erlaß des Geſetzes mit einem Juden ver⸗ heiratet war oder ſich danach mit einem ſolchen verhei⸗ katet, c) der aus einer Ehe mit einem Juden im Sinne des Abſatzes 1 ſtammt, die nach dem Inkrafttreten des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre dom 15. September 1935 geſchloſſen iſt, i d) der aus dem außerehelichen Verkehr mit einem Ju: den im Sinne des Abſ. 1 ſtammt und nach dem 31. Juli 1036 außerehelich geboren wird. Paragraph 6. Soweit in Reichsgeſetzen oder in Anordnungen der Ada und ihrer Gliederungne Anforderungen an die Reinheit des Bluts geſtellt werden, die über Paragraph 5 hinausgehen, bleiben ſie unberührt. 5 „Sonſtige Anforderungen an die Reinheit des Bluts, die über Paragraph 5 hinausgehen, dürfen nur mit Zuſtim⸗ mung des Reichsminiſters des Innern und des Stellver- lefers des Führers geſtellt werden Soweit Anforderungen bereits beſtehen, fallen ſie am 1. Januar 1936 weg, wenn le nicht von dem Reichsminiſter des Innern im Einverneh⸗ men mit dem Stellvertreter des Führers zugelaſſen werden. Paragraph 7. Der Führer und Reichskanzler kann Befreiungen von den Vorſchriften der Ausführungsverordnungen er⸗ Eheſchließungen Aufgrund des Paragraph 6 des Geſetzes zum Schutze des deülſchen Blute 1 985 deutſchen Ehre vom 15. Sep⸗ tember 1935 wird Folgendes verordnet: Paragraph 1 5 Staatsangehörige ſind die deutſchen Staatsangehörigen Sinne des Reichsbürgergeſetzes. 2 Wer jüdischer Miſchling it, beſtimmt Paragraph Watz 2 der Erſten Verordnung vom 14. November 1935 zum Reichsbürgergeſetz.. 5 7 Jude iſt, beſtimmt Paragraph 5 der gleichen Ver⸗ 0. gu d Paragraph 2 39 6. Zu den nach Paragraph 1 des Geſetzes verbote ebene 1 9905 die e 1 uden und ſtaatsangehörigen füdiſchen Miſchlin⸗ gen, die nur einen volljüdiſchen Großelternteil haben. — Paragraph 3 Staatsangehörige jüdiſche Miſchlinge mit zwei volljüdiſchen Großeltern bedürfen zur Eheſchlie⸗ zung mit Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Bluts oder mit ſtaatsangehörigen jüdiſchen Miſchlingen, die nur einen volljüdiſchen Großelternteil haben, der Ge⸗ nehmigung des Reichsminiſters des Innern und des Stell⸗ Sile des Führers oder der von ihnen beſtimmten Stelle. Bei der Entſcheidung ſind insbeſondere zu berückſich⸗ tigen die körperlichen, ſeeliſchen und charakterlichen Eigen⸗ ſchaften des Antragſtellers, die Dauer der Anſäſſigkeit ſei⸗ ner Familie in Deutſchland, ſeine oder ſeines Vaters Teil⸗ nahme am Weltkrieg und ſeine ſonſtige Familiengeſchichte. Paragraph 4 Eine Ehe ſoll nicht geſchloſſen werden zwiſchen ſtaats⸗ angehörigen jüdiſchen Miſchlingen, die nur einen voll⸗ jüdiſchen Großelternteil haben. Paragraph 5 Die Ehehinderniſſe wegen jüdiſchen Bluteinſchlags ſind durch Paragraph 1 des Geſetzes und durch Paragraphen 2 bis 4 dieſer Verordnung erſchöpfend geregelt. Paragraph 6 Eine Ehe ſoll ferner nicht geſchloſſen werden, wenn aus ihr die Reinerhaltung des deutſchen Bluts gefährdende Nachkommenſchaft zu erwarten iſt. Das Ehetauglichkeitszeugnis Paragraph 7 Vor der Eheſchließung hat jeder Verlobte durch das Ehekauglichkeitszeugnis(Paragraph 2 des Ehegeſundheits⸗ geſetzes vom 18. Oktober 1935) nachzuweiſen, daß kein Ehe⸗ hindernis im Sinne des Paragraph 6 dieſer Verordnung vorliegt. Wird das Ehetauglichkeitszeugnis verſagk, ſo iſt nur die Dienſtaufſichtsbeſchwerde zuläſſig. Paragraph 8 Die Nichtigkeit einer entgegen dem Paragraph 1 des Geſetzes oder dem Paragraph 2 dieſer Verordnung ge⸗ ſchloſſenen Ehe kann nur im Wege der Nichtigkeitsklage geltend gemacht werden. Für Ehen, die entgegen den Paragraphen 3, 4 und 6 geſchloſſen worden ſind, treten die Folgen des Paragraph 1 und des Paragraph 5 Abſ. 1 des Geſetzes nicht ein. Paragraph 9 Beſitzt einer der Verlobten eine fremde Staats⸗ angehörigkeit, ſo iſt vor einer Verſagung des Auf⸗ gebots wegen eines der im Paragraph 1 des Geſetzes oder in den Paragraphen 2 bis 4 dieſer Verordnung ge⸗ nannten Ehehinderniſſe ſowie vor einer Verſagung des Ehetauglichkeitszeugniſſes in Fällen des Paragraphen 6 die Entſcheidung des Reichsminiſters des Innern einzu⸗ holen. Paragraph 10 Eine Ehe, die vor einer deutſchen Konſular⸗ behörde geſchloſſen iſt, gilt als im Inland geſchloſſen. Staatsſekretär Stuckart erläutert Vor Vertretern der Preſſe erläuterte Staatsſekretär Stuckart im Reichsinnenminiſterium die am Donnerstag erlaſſene Erſte Verordnung zum Reichsbürgergeſetz und die Erſte Verordnung zur Ausführung des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre. Er führte etwa aus: Die jetzt ergangenen Verordnungen und die Nürnberger Geſetze bilden eine ſelbſtverſtändliche Einheit. Das Reichs⸗ bürgergeſetz und das Geſetz zum Schutze des deutſchen Bluts und der deutſchen Ehre und ihre Ausführungsverordnungen beruhen auf der Erkenntnis, daß das blutmäßige geſunde Volk die Grundlage und die Vorausſetzung für den Be⸗ ſtand und die Fortdauer des Deutſchen Reiches bildet. Das Keichsbürgergeſetz und das Blutſchutzgeſetz mit ihren Ausführungsbeſtimmungen bilden die grundlegende geſetzliche Regelung des Raſſenproblems. Beide Geſetze he⸗ ben den Träger deutſchen und artverwandten Blutes her- aus, das erſte, indem es ihm allein die vollen politiſchen Rechte und Pflichten einräumt, das zweite, indem es die Blutmiſchung zwiſchen Juden und ſtaatsangehörigen Deutk⸗ ſchen oder artverwandten Bluts verbietet. Für die Reichsbürgerſchaft verlangt das Reichs⸗ bürgergeſetz den Willen und die Eignung des Staatsange⸗ hörigen, dem deutſchen Volk und Reichsvolk zu dienen. Es fordert ferner als weſentliche Vorausſetzung die Blutzuge⸗ hörigkeit zum deutſchen Volk oder die Blutsverwandtſchaft mit ihm. Dadurch ſind die Juden ohne weiteres vom Erwerb des Reichsbürgerrechts ausgeſchloſſen. Nur der Reichsbürger kann als der alleinige Träger der ſtaatlichen und politiſchen Rechte und Pflichten in Zukunft zum Reichs⸗ tag wählen und gewählt werden, ſich an Volksabſtimmun⸗ gen beteiligen, Ehrenämter in Staat und Gemeinden aus⸗ üben und zu Berufs⸗ und Ehrenbeamten ernannt werden. Es kann alſo kein Jude in Zukunft ein ſolches offizielles Amt mehr ausüben. Der deutſche Staatsangehörige erwirbt das Reichs ⸗ bürgerrecht nicht ohne weiteres durch ſeine Abſtam⸗ mung oder auch durch ſeine Betätigung allein für das deutſche Volk, ſondern durch einen ſtaatlichen Hoheitsakt, die Erteilung des Reichsbürgerbriefes. Da aber bis zur Verleihung des endgültigen Reichsbür⸗ gerrechts und Erteilung des Reichsbürgerbriefs infolge der großen Zahl der Verkeilungen geraume Zeit verſtreichen wird, trägt der Paragraph 1 der Verordnung zum Reichs⸗ bürgergeſetz dieſer Notwendigkeit Rechnung, indem er das vorläufige Reichsbürgerrecht allen Staatsangehörigen deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes, die am 15. September 1935 das Reichstagswahlrecht beſaßen, zuerkennt. Da außer den Staatsangehörigen deutſchen Bluts auch Staatsangehörige artverwandten Bluts Reichsbürger wer⸗ den können, ſteht die Reichsbürgerſchaft auch den in Deutſch⸗ land lebenden Minderheiten wie Polen, Dänen uſw. offen.. Beide Geſetze, das Blutſchutz. und das Keichsbürger⸗ geſetz mit ihren Ausführungsverordnungen enthalten zu⸗ gleich die großzügige Löfung des Judenproblems. Sie brin⸗ gen und wollen eine klare Scheidung zwiſchen Deulſchtum und Judenkum und ſchaffen dadurch die geſetzliche Grund. lage für einen modus vivendi, der allen Belangen gerecht wird. usgehend von der Erkenntnis, daß es ſich beim Ju⸗ b eine blutsmäßige Gemeinſchaft handelt, gewährleiſtet dieſes Geſetz dieſer Gemeinſchaft ihr Paragraph 11 5 T1 eheliche Ve füdiſchen M 1 nur einen 0 lingen, die ſchen Großelternteil haben. Paragraph 12. Ein Haushalt iſt jüdiſch(Paragraph 3 des Geſetzes), wenn ein jüdiſcher Mann Haushaltsvorſtand iſt oder der Hausgemeinſchaft angehört Im Haushalt beſchäftigt iſt, wer im Rahmen eines Ar⸗ beitsverhältniſſes in die Hausgemeinſchaft aufgenommen iſt oder wer mit allen täglichen Haushaltungsarbeiten oder anderen alltäglichen, mit dem Haushalt in Verbindung ſtehenden Arbeiten beſchäftigt iſt. Weibliche Hausangeſtellte deutſchen oder verwandten Bluts, die beim Erlaß des Geſetzes in einem jüdiſchen Haushalt beſchäftigt waren, können in dieſem Haushalt in ihrem bisherigen Arbeitsverhältnis bleiben, wenn ſie bis zum 31. Dezember 1935 das 35. Lebensjahr vollendet haben. Fremde Staatsangehörige, die weder ihren Wohnſitz, noch ihren dauernden Aufenthalt im Inlande ha⸗ ben, fallen nicht unter dieſe Vorſchrift. Paragraph 13. Wer dem Verbot des Paragraphen 3 des Geſetzes in Verbindung mit Paragraph 12 dieſer Verordnung zuwi⸗ derhandelt, iſt nach Paragraph 5 Abſatz 3 des Geſetzes ſtrafbar, auch wenn er nicht Jude iſt. Paragraph 14. Für Verbrechen gegen Paragraph 5 Abſatz 1 und 2 des Geſetzes iſt im erſten Rechtszuge die größte Strafkammer zuſtändig. Paragraph 15. Soweit die Vorſchriften des Geſetzes und ſeiner Ausfüh⸗ rungsverordnungen ſich auf deutſche Staatsange⸗ hörige beziehen, ſind ſie auch auf Staatenloſe an⸗ zuwenden, die ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufent⸗ halt im Inland haben. Staatenloſe, die ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland haben, fallen nur dann unter dieſe Vorſchriften, wenn ſie früher die deutſche Staatsangehörigkeit beſeſſen haben. Paragraph 16. Der Führer und Reichskanzler kann Befreiungen von den Vorſchriften des Geſetzes und der Ausführungsver⸗ ordnungen erteilen. Die Strafverfolgung eines fremden Staats angehörigen bedarf der Zuſtimmung der Reichsminiſter der Juſtiz und des Innern. Paragraph 17. Die Verordnung tritt an dem auf die Verkündigung folgenden Tag in Kraft. Den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Paragraph 7 beſtimmt der Reichsminiſter des Innern; bis zu dieſem Zeitpunkt iſt ein Ehetauglichkeits⸗ zeugnis nur in Zweifelsfällen vorzulegen.“ die Verordnungen der neuen Geſetze. Eigenleben in geſetzlich gezogenen Grenzen, die ſich insbeſondere aus der Beſtimmung ergeben, daß den Juden das Zeigen der füdiſchen Farben unter ſtaatli⸗ chem Schutz geſtattet iſt. In gleicher Weiſe geſtattet der Staat den Juden die freie Religionsausübung, das eigene kulturelle Leben und religiöſe Erziehung. Umgekehrt aber iſt dem Judentum für alle Zukunft die Vermiſchung mit dem deutſchen Volkstum und die Ein⸗ miſchung in die ſtaatliche, politiſche und kulturpolitiſche Ge⸗ ſtaltung Deutſchlands unmöglich gemacht. Im Hinolick auf die Judenfrage ſind die Geſetze und Verordnungen, die zu ihrer Ausführung ergangen ſind und noch ergehen, eine Einheit. Die Verordnung zum Reichsbürgergeſetz bringt die en d⸗ Wer Feſtlegung des Judenbegriffs. Die egriffsbeſtimmung des Juden iſt nach objektiven Anhalten getroffen. Ob jemand Jude iſt oder nicht, das entſchsidet die überwiegende Erbmaſſe einer Perſon oder das auf be⸗ ſtimmte Lebensvorgänge und freien Entſchluß berühende Bekenntnis zum Judenkum. Jude iſt, wer drei Viertel oder mehr jüdiſche Erbmaſſe hat. Maßgebend iſt die Abſtam⸗ mung von drei oder vier Großelternteilen, die der Raſſe nach Volljuden ſind oder geweſen ſind. Die beiden Ausführungsverordnungen regeln ferner die Stellung der deutſch⸗jüdiſchen Miſchlinge. Als jüdiſche Miſchlinge ſind grundſätzlich deutſche Staats⸗ angehörige anzuſehen, die einen oder zwei der Raſſe nach vollblütige Großelternteile haben. Die deutſch⸗jüdiſchen Miſchlinge können Reichsbürger werden, jedoch unterliegen ſie auch weiterhin den in anderen Reichsgeſetzen aufgeſtellten Anforderungen an die Reinheit des Blutes. Sie erwerben auf Grund des Paragraphen 2 der Erſten Verordnung zum Reichsbürgergeſetz das vorläufige Reichs⸗ bürgerrecht. Die Behandlung als Jude oder deutſch⸗jüdiſcher Miſch⸗ ling iſt insbeſondere für das Eherecht von Bedeutung. Durch das Geſetz und die Ausführungsbeſtimmungen ſin Ehen zwiſchen Juden im Sinne des ee en 5 und Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes und Staatsangehörigen mit einem Viertel jüdiſcher Erb⸗ maſſe ſchlechthin verboten und unter Strafe geſtellt. Staatsangehörigen mit zur Hälfte jüdiſcher Erbmaſſe iſt es freigeſtellt. ebenſolche Staatsangehörige oder auch Juden zu heiraten, in welch letzterem Falle 15 ſich zum Judentum bekennen mit der Folge, als Juden behandelt zu werden. Dagegen iſt die Ehe eines Staatsangehörigen mit zur Hälfte jüdiſcher Erbmaſſe mit einem Staatsange⸗ hörigen deutſchen oder artverwandten Bluts an die Ge⸗ nehmigung des Reichsminiſters des Innern und des Stell⸗ vertreters des Führers oder der von ihnen beſtimmten Stelle geknüpft. Ehen unter Miſchlingen mit einem Vier ⸗ tel jüdiſcher Erbmaſſe ſollen überhaupt nicht geſchloſſen werden. Dagegen ſteht es ihnen frei, eine Ehe mit Staats⸗ Senden deutſchen oder artverwandten Bluts zu ſchlie⸗ en. Soweit in anderen Reichsgeſetzen oder in An⸗ ordnungen der NSDAP und ihrer Gliederungen Anforderungen an die Reinheit des Bluts geſtellt werden, die über den oben dargelegten dae hinausgehen, bleiben ſie unberührt. Dagegen fallen alle anderen Arierbeſtimm ungen in Satzungen von Organi⸗ ſationen und Vereinen jeder Art mit dem 1. Ja⸗ nuar 1936 fort, ſofern ſie nicht vom Reichsminiſter des Innern und vom Stellvertreter des Führers ausdrücklich genehmigt werden. Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe war in dieſer Woche luſtlos und ſchwach. Gegenüber dem verſtärkten Aktienangebot fehlt es an Käufern. Die Ausbreitung der außenpolitiſchen Unruhen auf den fernen Oſten wirkt ſich ebenfalls auf den Börſenver⸗ kehr aus. Dazu kommt noch, daß mit dem Herannahen des Finanzſtichtages der meiſten Aktiengeſellſchaften auch die Er⸗ örterungen über die erwartbaren Dividenden einſetzen. Am Aktienmarkt kam es allgemein zu Rückgängen, die ſich auf alle Gebiete erſtreckten. In Mitleidenſchaft gezogen wurden beſonders Montanwerte. Dagegen zeigte der Markt der deut⸗ ſchen Renten recht gut behauptete Haltung. Geldmarkt. Am Geldmarkt kam die Leichtigkeit wieder voll zum Durchbruch. Die Haupturſache dürfte ſein, daß die Anſprüche aus der Erntebewegung langſam nachlaſſen. Für alle kurz⸗ und mittelfriſtigen Anlagen herrſchte am Markt wieder lebhaftes Intereſſe. Monatsgeld wird nach wie vor mit 3 Prozent bezahlt, und auch für Geld über den Jahres⸗ ultimo bieten nur einzelne Stellen etwas mehr, da im all⸗ gemeinen bis dahin keine grundſätzliche Veränderung in der leichten Verfaſſung des Geldmarktes mehr erwartet wird, zumal da ſich einige öffentliche Stellen ſchon ſeit Oktober abſichtlich ſtark flüſſig halten. Die in dieſer Woche zu be⸗ wirkende Vermögensſteuerleiſtung und der Fortgang der Sonderzahlungen dürften die Geldleichtigkeit kaum nachhaltig beeinfluſſen. Für den Beginn des neuen Jahres rechnet man dann einerſeits mit der üblichen ſaiſonmäßigen Zunahme der Flüſſigkeit, andererſeits aber auch mit Neu⸗Emiſſionen. Produktenmarkt. An den Produktenmärkten war das Getreideangebot klein. Es genügte aber mengenmäßig, um die Nachfrage vollauf zu decken. Unter Feſtpreis iſt kein Brotgetreide angeboten. Für Brau⸗ und Induſtriegerſte werden immer noch hohe Preiſe erzielt. Der Mehlabſatz hat ſich leicht belebt. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer ſtellte ſich auf 103.0 gegenüber 102.9 in der Vorwoche. Der Staat wird vor allem weiterhin die Vorausſetzungen für eine Ausfuhr⸗ ſteigerung verbeſſern, wie er es durch den neuen Handels⸗ vertrag mit Polen bereits getan hat. Der neue Vertrag hat ein Tor nach dem Oſten geöffnet. Aufgabe des Ausfuhr⸗ handels und der Exportinduſtrie iſt es nun, dieſes Tor 3u durchſchreiten und die gegebenen Möglichkeiten in Tatſachen zu verwandeln. Viehmarkt. An den Schlachtviehmärkten hatte Großvieh recht lebhaftes Geſchäft, auch für Kälber hat die Kaufluſt zugenommen, ſo daß meiſt höhere Preiſe bewilligt werden mußten. Auf den Schweinemärkten wurde zu Feſtpreiſen ver⸗ teilt. Holzmarkt. Am Holzmarkt hält die lebhafte Nachfrage nach wie vor an, wenn auch der Bedarf nicht einheitlich iſt. Mit dem Einſchlag für die Saiſon iſt bereits begonnen wor⸗ den. Am Schnittholzmarkt iſt die Nachfrage lebhafter ge⸗ worden. N 2 N u haſt zwei, oft mehr Mäntel. Viele Deiner Volks⸗ genoſſen haben noch nicht einen. Es iſt Deine ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht, im Kampf gegen Hunger und Kälte Deine Spende dem Winterhilfswerke zu ſeiner Kleider⸗ ſammlung darzubringen. Gib den Sammlern von Deinem reichen Kleiderbeſtand etwas ab. Die frohen Augen Deines bedürftigen deutſchen Bruders werden Dir das Glücksgefühl in der Bruſt wachwerden laſſen: Ein kleiner Entſchluß hat einen Menſchen froh gemacht und Du daufft der Glückliche heißen, dem die Freude ins eigene Herz zurückkehrt 2 n 2 Bei den badiſchen Zichorienpflanzern Schon Friedrich der Große war ihr Förderer. Von der Wegwarte oder Zichorie hat ſchon ein alt⸗ ägyptiſcher Arzt auf einer 20 Meter langen Papyrusrolle berichtet. Aus dieſer Niederſchrift erfährt man, daß ſchon damals zwei Arten von Zichorie bekannt waren, nämlich die wilde Wegwarte und die kultivierte: unſere altbekannte Endivie. Daraus bereiteten alſo ſchon die Aegypter 2000 ae bevor Tut⸗Anch⸗Ammon lebte, den Salat für ihre afel. Die wilde Wegwarte dagegen diente als Heilmittel. Vielleicht haben ſich gerade deshalb im Laufe der Jahr⸗ tauſende Sagen und Legenden um ſie gewoben, deren eine unſerem badiſchen Heimatdichter Scheffel den Stoff zu ſei⸗ nem Gedicht geliefert hat. Man könnte eine große Abhand⸗ lung über ihre weitere Geſchichte ſchreiben, über die lobende Erwähnung in den Kräuterbüchern Karls des Großen, wie in den mediziniſchen Schriften des Mittelalters. Jedenfalls war ſie auch ſchon lange ein Genußmittel, bevor jener Wiener Bürger nach der Belagerung Wiens durch die Türken(1683) das erſte„Wiener Kaffee“ errichtete. Kein Geringerer als Friedrich der Große erhob die Zichorie zu hohen Ehren. Er ſah mit wachſender Sorge, wie durch die neue Mode des Kaffeetrinkens viel Geld ins Aus⸗ land floß und ließ deshalb die Zichorie durch die Berliner Profeſſoren Marggraf, Gleditſch und Pott unterſuchen. Das Gutachten fiel günſtig aus, weswegen verſchiedene Fabriken die obrigkeitliche Erlaubnis zur Herſtellung des eise ſchen Kaffees“ erhielten. Daß dabei auch mancher Mißgriff geſchah, beweiſt jene ergötzliche Geſchichte, welche berichtet, daß zwei Fabrikanten die ganze umgebung von Berlin ſtatt mit Zichorie mit Endivienſalat bepflanzten, weil ſie die Samen nicht voneinander unterſcheiden konnten. Allgemein kam der „Preußiſche Kaffee“, d. h. die Zichorie, infolge der Kon⸗ tinentalſperre durch Napoleon in Gebrauch. Heute ſehen wir wieder mit Sorge auf unſere Handels⸗ bilanz, wie einſt der große Preußenkönig. 1931 floſſen 225 Millionen Mark zur Bezahlung von nur 150000 Tonnen Bohnenkaffee ins Ausland. Dagegen gab das deutſche Voll 1912 für 200 000 Tonnen grüne Zichorienwurzeln, die auf 6500 Hektar Land geerntet wurden und 50000 Tonnen Darrware ergaben, nur 7.5 Millionen aus, die aber der einheimiſchen Landwirtſchaft zugute kamen. Die Zichorie ver⸗ dient daher heute als Kaffeezuſatz unſere beſondere Auf⸗ merkſamkeit. Baden gehört zu den älteſten Anbaugebieten. Während früher auch in Südbaden, in der Gegend von Lahr, die Zichorienkultur gepflegt wurde, kommt heute vorwiegeno der Kraich⸗ und Elſenzgau in Frage. Wie der Tabak und der Hopfen, wird die Jh ausſchließlich von Klein⸗ bauern angebaut. Oft treiben die Familien ſchon ſeit Gene⸗ rationen Zichorienbau. f Die Kaffee⸗Zuſatzmittel werden aus der Wurzel gewon⸗ nen. Durch die Kultur iſt es gelungen, die dünne Spindel⸗ wurzel allmählich zu einer 2040 Jentimeter langen Pfahl⸗ wutzel umzuwandeln. Dieſe ſieht einem großen weſßen Ret⸗ tich nicht unähnlich.. a„ a e n Die Ernte vollzieht ſich in mancher Hinſicht anders als bei den Rübengewächſen. Zunächſt werden die Blätter ab⸗ gemäht, um teilweiſe als Viehfutter Verwendung zu finden. Dann wird mit dem Pflug eine Furche gezogen, um auf dieſe Art nahe an die Zichorienwurzeln heranzukommen. Dann ſpannt der Bauer ſeine Pferde vor ein pflugartiges Gerät, das aber im Weſentlichen aus einem rechtwinklig nach der Seite gebogenem Meſſer beſteht. Nun fährt der Bauer der Furche entlang, das Meſſer ſchneidet dabei die Zichorien⸗ wurzel von den in ziemliche Tiefe reichenden Faſerwurzeln ah. In leichteren Böden können dann die Zichorienwurzeln ohne weiteres mit der Hand herausgezogen werden, nur bei ſchweren Böden wird die Hacke zu Hilfe genommen. Nach dem Einſammeln werden die beim Mähen ſtehen gebliebenen Blätter von Hand abgeſchnitten. Nunmehr können die Wur⸗ zeln eingebracht werden. Wie einſtens der Großvater, ſo bringt auch heute noch der Bauer das Erntegut mit dem Wagen zur Darre. Die Verwendung der Zichorie iſt nicht nur im In⸗ tereſſe unſerer Bauern und der heimiſchen Induſtrie ge⸗ boten, durch den Verbrauch nützen wir vielmehr auch unſerer Geſundheit. Der Hauptſtoff der Wurzel iſt ein ſtärkehaltiger Körper. Während man früher die Heilkraft der Zichorie aus Erfahrung wohl kannte, hat die neuere Forſchung ge⸗ funden, daß der ſtärkehaltige Körper, Inulin genannt, ein Fruchtzucker iſt, der beim Röſten aromatiſche Bitter⸗ und Farbſtoffe bildet. Dieſe Bitterſtoffe fördern durch ihre gä⸗ rungs⸗ und fäulniswidrige Wirkung die Verdauung und regen Galle, Leber und Nieren zu beſonderer Tätigkeit an, be⸗ günſtigen ſomit den Stoffwechſel in unſerem Körper. Kreuz und Quer Ein Anverwüſtlicher.— Die Zwillinge und die Braut.— Trick eines Fahrlehrers.— Die Naſe in Gefahr.— Augenblicklich iſt Deutſchlands älteſter Mann der Mittel⸗ punkt des Neidenburger Altersheims, um den ſich alles dreht. Seine Geſundheit ſcheint ſchlechthin unverwüſtlich zu ſein. Selbſt während einer ſchweren Grippe, die ihn vor einiger Zeit befallen hatte, hielt es Sadowſki nur einen Tag im Bett aus und ging dann trotz ſtarken Froſtes ſo⸗ gleich wieder hemdärmelig ins Freie. Während der Alte im Eſſen außerordentlich mäßig iſt, auch nur ab und zu noch ſein Pfeifchen raucht, trinkt er manchmal noch ganz gern einen Schoppen. Ja ſogar manches harmloſe Räuſchchen hat der Hundertzehnjährige ſchon heimgebracht, wenn er ſich ge⸗ rade in anregender Geſellſchaft befand. Selbſt ins Kino geht Sadowski noch ab und zu. Die Wochenſchau ſowie Rauf⸗ und Prügelſzenen machen dem Alten hierbei das meiſte Ver⸗ gnügen. Wie ſich denken läßt, bedeutet die Anweſenheit des Hundertzehnjährigen in Neidenburg eine Hebung des ſtädtiſchen Fremdenverkehrs. Faſt täglich kommen Fremde von nah und fern, die Deutſchlands älteſten Mann ſehen wollen. Sie alle ſind überraſcht von der Schlagfertigkeit und dem geſunden Humor des oſtpreußiſchen Methuſalems, der ſich trotz ſeines hohen Alters noch von niemandem„für dumm verkaufen“ läßt. Beſonders ſtolz iſt Sadowſki auf ſeinen ſchönen, wallenden, weißen Vollbart, den er indeſſen der Bequemlichkeit halber zu Hauſe zum Teil unter den Rock geknöpft trägt. Sicherlich hat der Mann in ſeinen 110 Jahren alles mögliche erlebt, was uns heute vielleicht komiſch vorkommen würde. Aber auch heute kann man die tollſten Sachen er⸗ leben, ſo daß man ſich ſchließlich über nichts mehr wundert. And dennoch.... Eine kleine jütländiſche Stadt iſt in heller Aufregung. Das iſt doch eine gar zu erſtaunliche Sache mit Frau Pedderſen und ihren zwei Verlobten! Nun iſt auch ſchon die Polizei dazwiſchen, aber dadurch wird die Ange⸗ legenheit auch nicht klarer. Als ſich Frau Pedderſen im September mit ihrem abreiſenden Badegaſt verlobte und alle vergnugt an der Feier teilnahmen, häkle ſich niemand ſo etwas träumen laſſen. Als dann einige Wochen ſpäter der Iwillingsbruder der Verlobten die Nachricht brachte, daß ſein Bruder bei einem Autounglück ums Leben gekommen war, trauerten alle mit Frau Pedderſen, aber niemand wir auf den Einfall gekommen, daß hier etwas nicht richti 1 und der Verlobte ſich nur mit den Erſparniſſen ſeiner Brauf drücken wolle. Als es dann aber hieß, man habe beide Zwillinge in Kopenhagen luſtig beiſammen geſehen, erwacht doch Mißtrauen. Man ging der Sache nach— und richti Frau Pedderſen war ſchmählich betrogen worden. Die Schwie⸗ rigkeit aber liegt nun darin, daß Frau Pedderſen dan der Aehnlichkeit der Zwillinge, nicht weiß, mit welchem z verlobt war und welcher ihr die ſchwindelhafte Voſchuft überbrachte. Das Gericht hat den Fall vertagt. In Am betracht deſſen, daß Pedderſen 1 und Pedderſen II ihre Un⸗ ſchuld beteuern und die mögliche Schuld auf einen bypothe⸗ tiſchen Pedderſen III ſchieben, beſteht einige Ausſicht daß keinem Pedderſen etwas geſchieht.. So dienen Tricks dazu, ſeine Mitmenſchen zu ſchädigen aber es gibt auch Ausnahmen, wie folgende Geſchichte he⸗ weiſt, die man ſich zurzeit in der Londoner Geſellſchaft er, zählt. Eine funge Dame, Tochter eines ſehr einflußreichen Papas, konnte ihr Auto wohl auf der offenen Landſtraß gut lenken, war aber ſehr unſicher, ſobald ſie es durch die Stadt ſteuern ſollte. Um dieſem Uebel abzuhelfen, beſchloh die funge Dame, noch einige„Nachhilfeſtunden“ bei einem Fahrlehrer zu nehmen. Die beiden ſind unterwegs, mitten im Straßengewühl. Die Dame ſitzt am Rad. Da beugt fi der Lehrer plötzlich zu ihr, und mit einſchmeichelnder Stimme flüſtert er:„Hab' ich richtig gehört? Nannten Sie mich eben ſüßer Schatz?“ Die junge Dame iſt außer ſich.„Anverſchämtheit!“ ſchreit ſie. Dabei entgleitet ihr das Rad, und ums Haar hätte ſie einen Milchwagen angerannt. Der Fahrlehrer zeigt ein vollkommen gleichgültiges Geſicht „Merken Sie ſich ein für allemal“, entgegnet er,„Sie müſſen immer aufpaſſen und geradeaus gucken, was Ihr Begleitet auch ſagt. Mein kleiner praktiſcher Kniff dürfte Ihnen das bewieſen haben.“ 3 Auch wenn alle Stränge reißen, greift man zum Ti So fand ein tſchechoſlowakiſcher Zollbeamter auf 1 10 Vet weg einen verdächtig ausſehenden Burſchen, den er anhielt. Der funge Mann wehrte ſich verzweifelt und ſchlug auf den Beamten ein, ſo daß er in der Notwehr den Angreifer würgte. Plötzlich ſank der Burſche wie ein Sack zuſammen, er war ſcheinbar tot. Der Beamte bekam einen mächtigen Schrech mit Hilfe eines Bauern packte er den Lebloſen auf eilen Wagen, und man fuhr ins Krankenhaus. Der Arzt ließ den Toten in den Operationssaal tragen, und flüſterte dem Be⸗ amten etwas ins Ohr. Dann ging er in den Operations⸗ ſaal.„Der Mann iſt tot. Schade. Aber er kommt mir wie gerufen. Ich brauche eine Naſenſpitze und ein Ohr. Geben Sie mir das Meſſer.“ In dieſem Augenblick ſprang der „Tote“ plötzlich auf und wollte, ſpitternackt wie er wat, fliehen. Aber der Verſuch mißglückte, da der Flüchtling von dem Beamten erwartet wurde. Weniger Erfolg hatte ein Räuber, der mit ſeinem Ziga⸗ garettenetui einen Revolver vortäuſchte. Kurz nach Ge⸗ ſchäftsſchluß traten in einen Laden, in dem die herrlichſten Delikateſſen feilgeboten wurden, zwei Männer, von denen der eine an der Türe ſtehen blieb, während der andere ganz nahe an den Geſchäftsinhaber heranging und dieſen auf⸗ forderte, ſofort den Inhalt der Ladenkaſſe herauszugeben. Gleichzeitig hielt er ihm einen Revolver vors Geſicht. Der Be⸗ drohte ergriff eine Hartwurſt und ſchlug damit auf den Räuber ein. Der Gegner, der mit einem derartigen„harten“ Widerſtand nicht gerechnet hatte, flüchtete. Auch ſein Kumpan hatte nicht mehr den Mut, in den Kampf einzugreifen, nach⸗ dem er die Wirkung der Hartwurſt als Waffe geſehen. Beide jagten, verfolgt von dem Geſchäftsinhaber, die Straße entlang und hatten das Pech zwei Schupobeamten in die Arme zu laufen. Auf der Polizei entdeckte man dann, daß der Revolver, mit dem der Verbrecher drohte, ein Zigarettenetui war. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Die Fahne ruft, Choral, 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkon⸗ zert I; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Bauernfunk; Wetter; 8.15 Gymnaſtik; 8.45 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Die Fahne ruft, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport,; 24 Nacht⸗ konzert. Sonntag, 17. November: 6.50 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu!; 8.45 Evangeliſche Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der Hitler⸗Jugend; 10.30 Sendepauſe, 11 Werke von Chopin; 11.30 Das deutſche Lied, 12 Reichsſendung: Rede des RNeichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters Walter Darre; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Sang und Klang im eigenen Heim; 16 Nachmittagskonzert; 18 Ein Buch erzählt ſein Schickſal, Funkbilder; 18.30 Zögernd leiſe..., Entſtehung eines Schubert⸗Liedes; 19 Klaviermuſik; 19.30 Heilendes Gift, Beſuch in der größten Bienenfarm der Welt; 20 Volkskonzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Anterhaltungsmuſik und Tanz; 24 Nachtkonzert; anſchließend Blasmuſik. Montag, 18. November: 9.15 Der Holunder in Brauchtum und Dichtung; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Ter⸗ mine: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchließend Sendepauſe; 16 Muſik am Nachmittag; 18.30 Jugendfunk; 19 Die Heimat ſingt..., Hörfolge; 19.45 Erzeugungs⸗ ſchlacht; 20.10 Buntes Konzert, dazwiſchen: Die Peitſche, ergötzliches Funkkabarett; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 19. November: 10.15 Schulfunk; 15 Sendepauſe; 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Von Nudeln und Hörnle, Hörbild; 18.45 Die Auswande⸗ rung der e Proteſtanten; 19 Volksmuſik; 19.30 Heimat im ſten; 20.15 Die Schneider von Schönau, komiſche Oper von Jan Brandts⸗Buys; 21.30 Wach auf, mein's Herzens Schöne, altdeutſche Dichtung, Lieder und ü Muſik; 22.30 Volkstümliche Weiſen. Mittwoch, 20. November: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.05 Gym⸗ naſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Evangeliſche Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der Hitler⸗Jugend; 10.30 Die Götter Germaniens: 11.30 Totenfeier: 12 Mittaas⸗ konzert, 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskon⸗ zert; 14 Jungmädel hör zu; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Wir muſizieren im eigenen Heim; 16 Nachmittagskonzert; 18 Bernhard von Weimar, Hörfolge; 18.45 Der Menſch, der nicht Muſik hat in ſich ſelbſt..., Hörfolge; 20 Konzert; 21 Abendmuſik; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.30 Nachtmuſik; 24 Nachtmuſtt. Reichsſende: Frankfurt. Sonntag, 17. November: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, 8.05 Gymnaſtik; 825 Sendepauſe; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Morgen- feier der HJ: 10.30 Chorgeſang; 11.15 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Von deutſcher Art und Kunſt, Funkfolge; 12 Rede des Reichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters Walter Darre in Goslar; 13 Muſik am Mittag; 14 Kinder, ſtunde; 14.45 Auf der Spur der Vorfahren, wie beſchafft man den Ahnenpaß?; 15 Stunde des Landes; 16 Nach- mittagskonzert; 18 Jugendfunk; 18.30 Heitere Muſik zut Dämmerſtunde; 19.30 Sport; 19.40 Unter Palmen und Akazien, bunte Hafenbilder aus Port Said; 19.55 110 Nobelpreisträger Geh. Profeſſor Dr. Hans Spemann; 20. Zweites Sonntagskonzert der Muſeumsgeſellſchaft; en richten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten; 22.25 Sportſpiegel des Sonntags; 23 Unterhaltungsmuſik und Tanz; 24 Nacht konzert, anſchließend Blasmuſik. Montag, 18. November: 8.30 Bauernfunk; 8.45 Sendepauſe; 10.15 Schulfunt 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 105 derfunk; 15.30 Konzert; 16.30 Vortrag; 18.30 Fugen zr 19 Leichtes Anterhaltungskonzert; 20.10 Buntes Konzert, 1 zwiſchen: Die Peitſche, ergötzliches Funkkabarett; 22.30 ſik zur guten Nacht. Dienstag, 19. November: 8.30 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 15.15 Die 1 0 Frau; 16 Konzert; 16.30 Jigen 18.30 Die i Hanſe, Hörſpiel; 19 Und jeßt iſt Feierabend; 20.10 Groß Opernkonzert; 22.30 Volkstümliche Weiſen. Mittwoch, 20. November: 1 85 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Welten 8.05 Ga 8.25 ede 8.45 Choralblazun Evang. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 15 pauſei 10.30 Fahrt ins Land der Toten, Funkfolge 13 Sendepause; 11.30 Totenfeier; 12 Mittagskonzert l Mittagskonzert II; 14 Kinderfunk; 14.45 U-Boot 100 15 Meeresgrunde, nach dem Tagebuch eines Matrosen ſter Letzte Reiſe, Funkfolge; 16 Nachmittagskonzert; 18 1945 Eberbach im Rheingau, Funkfolge; 18.30 Konzert; wut Die Geſchichte von einer Mutter, Funkfolge; 20 Sinfo konzert, 21 Abendmuſik, 22 Zeit, Nachrichten. Wette „Di liger habe, das E Glaub. Blut g habt, e herts Burg 45 daß mmneg wär tig ſe Brauf beide 0 ie dal n in ſſchaf ˖ Ax⸗ e Un⸗ pothe⸗ „daß digen, te be⸗ ft er⸗ reichen ſtrahe ch die f einem mitten t ſi t t Sie außer r das rant. eſicht, nüſſen leitet t das Trid. ienſt⸗ hielt. f den ürgte. war hrech einen den Be⸗ ions⸗ wie eben der war, von iga⸗ Ge⸗ hſten enen ganz auf⸗ eben. Be⸗ den ten“ pan nach⸗ hen. raße die lber, het letzte Junker von fiothenburg Roman von Paul Hain. 85 Nachdruck verboten 3 Kurz ſagte ſie: Ich gehöre nicht zu den Herrenleuten, hoher Herr. Wenn ich Euch beſonders einlüde—“ Laßt mich, Herr!“ Er ttat noch näher auf ſie zu. zaun heißen Flüſtern: 5 „Ihr ſeid ſchön wie eine wilde Waldblume, Bärbele. Wißt Ihr das? Der Aufenthalt hier hat Euer Geſicht wie⸗ d hold gefärbt Angſtvoll ſtieß ſie hervor: „Herr Graf— Ihr vergeßt, daß ich Leid trage— und immer tragen werde.. „Pah— es iſt Frühling, Bärbele— And— was Ihr anſt hättet werden können— vielleicht winkt es Euch noch Seine Stimme wurde heute— 5 8 Fragend blickte ſie ihn an. „Ich verſtehe nicht—“ 5 „Lockt es Euch nicht mehr, Burgherrin zu werden, ärbele?“ Pengend glühte ſein Blick. Sie zuckte zuſammen.. Eine Zornesfalte ſtand auf ihrer Stirn. Er merkte daß er zu weit gegangen war, und biß die Zähne auf die Appen. Da trat die Aebtiſſin, die auch geladen war, aus einem Seitenwege des Burggartens, in dem Graf Walter nit Bärbele in der Nähe eines kleinen Söllers ſtand. Ein ſpöttiſches Lächeln umſpielte ihre Lippen. Sie hatte die beiden ſchon heimlich vom Fenſter aus beobachtet. Run hielt ſie es für an der Zeit, die Unterhaltung zu toren. f„Ah— die kleine Jungfer Bärbele—“ Stolz, hochmütig trat ſie näher. „Orden ech aufgeblüht iſt die Jungfer! Nun, ich zürne Euch nicht mehr. Es kann nicht jede eine Dominikanerin ein. Und hier in Schloß Dittwang lebt Ihr ja auch bei⸗ nahe in klöſterlicher Abgeſchiedenheit, wenn nicht gerade ſo lauter Beſuch da iſt wie in dieſen Tagen.— Graf Wal⸗ ler e Ihr mich nicht ein wenig durch den Garten uhren?“ Matter bot ihr den Arm. „Gern. Alſo— Bärbele, überlegt's Euch, was ich Euch ſugte—“ 15 ſchritt mit der Aebtiſſin davon. Sie blickte ihn bedeutſam von der Seite an. „Walter— Walter— Ihr wagt ein kühnes Spiel—“ Rohte ſie nachläſſig. „Pah— die Kleine iſt nun einmal— für mich dal It ſie nicht ein wahres Wundergeſchöpf? Ich— be⸗ gehre ſie— Ihr wißt's—“ „Und glaubt, ihren Widerſtand hier brechen zu kön⸗ nen? Nun ja— mit Gewalt—“ Ihr Geſicht bekam einen Ausdruck von Dämonie. „Kuntz wird's Euch leicht machen, Walter. Und— auf nich könnt Ihr Euch verlaſſen, wenn Ihr mich nicht ver⸗ laßt— Der Levetzinger ſtutzte. „Es bedarf Eurer und meiner Verſicherung nicht, daß wir zuſammenhalten, mein' ich. Gemeinſame Vorteile.“ „Ganz recht. Ich hoffe, Ihr werdet das nie vergeſſen. Ich hörte kürzlich gewiſſe Gerüchte, die— ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht wahr ſein können. Ich möchte ſie Euch aber doch nicht vorenthalten.“ fil Blick ruhte voll und dunkel auf ſeinem erblaßten Geſicht. „Was für Gerüchte?“ Es klang rauh und abgeriſſen. „der Notar Riedinger hat verlauten laſſen, daß Euer flliger Herr Vater letztwillige Verfügungen hinterlaſſen habe, die anders lauten als das vorhandene Teſtament, gas Euch zum alleinigen Erben einſetzte. Und er findet Hlauben hier und dort. Eure letzten Umlagen haben böſes Flut gemacht. Die 15 0 die Ihr kürzlich entlaſſen habt, erzählt, ſie habe Euch einige Tage vor Graf Sieg⸗ herts Tode im Treppengang geſehen. Die Ahnfrau' der Fug Levetzing— das ſeid Ihr wohl geweſen, meint ſie. Ruß keine große Meinung von Euch haben. And ſie be⸗ Nuptet, Ihr wäret gewiß aus dem Zimmer des Grafen ſtesbert gekommen, in dem— ſein Teſtament verſteckt 09 Graf Walter biß die Zähne in die Lippen. a „Sie ſchwatzt ferner davon, hinter dem Fenſter ſei ücht geweſen und hernach habe 5 Euch wie ein Ge⸗ penſt den Gang entlang eilen ſehen. Das iſt ſelbſtver⸗ ländlich etwas für den Notarius, wie Ihr Euch denken könnt. Und der Schmied Mergenthin wagt es ſogar, laut u behaupten, Ihr hättet wohl—“ a „Schweigt—“ es klang wie ein Schrei. Die Aebtiſſin ließ die Zunge über die Lippen gleiten. „„Warum ſo wild, Graf Walter? Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich alles Lüge und ſinnloſe Hetze! Das Teſtament, das angeblich verſchwunden iſt, wird nie gefunden werden— „In alle Ewigkeit nicht!“ ſtieß der Graf triumphierend hervor, das findet niemand als—“ Er brach ab. raf 11 5 bleich. Wohin riß ihn Angſt und Wut! Zum el! Die Aebtiſſin war ſtehengeblieben. Ihr Blick war voll ſeghaften Glunger Nun 5 Fußte ſte auch das! Er hatte uch— unbeherrſcht wie er war— ſelbſt verraten. Was de geahnt— war alſo Wahrheit! Er hatte das Teſta⸗ ment, das wirklich exiſtiert hatte, verſchwinden laſſen. Er allein wußte, wo es ſich befand. i Jornesröte ſtieg ihm ins Geſicht. Warum ſtarrt Ihr mich ſo an?“ Sie lächelte. 5 2ch bewundere— Eure Kühnheit,“ ſagte ſie leiſe giedein Blick glitt ab. Ah— wovor hatte er Furcht? 1 als er allein wußte, wo ſich das Teſtament be⸗ and Sollten es die Würmer und die Erde zerfreſſen! zKommt weiter,“ forderte ſie ihn auf,„And werdet 7 wieder ruhiger. Ihr wißt, ich halte zu Euch Sie reichte ihm die Hand, an der ein kostbarer Ning funkelte. g Wu d werde den Notarius feſtnehmen laſſen,“ ſagte 1 5 z wegen verleumderiſcher e Er ſo 15 das büßen, der Rechtsverdreher. Und der Beſchließerin zellein eiſernes Schloß vor den vorlauten Mund 5 d 1 N Vugt werden und ſoll öffentlich am Pranger ſtehen. Juli will dazwiſchenfahren mit Gift und Galle— a henburger ſollen mir gehorchen. Wehe demjenigen, der och ein Wor: von Diebstahl ſpricht! Und der Meraentbin — der iſt mir ſchon längſt ein Dorn im Auge. Soll die längſte Zeit Schmied geweſen ſein—“ Die Aebtiſſin ſchüttelte den Kopf. .»Ueberſtürzt nichts, Walter. Solche Dinge wollen wohl überdacht ſein. Laſſet Zeit vergehen—“ Und dann ſagte ſie plötzlich! „Vom Junker Jörg hat man doch nichts mehr gehört. Der Arme—“ „Er hatte zu viele Feinde—“ klang es zurück.„Das war ſein Verderben—“ „Ich hätte gewünſcht, es wäre— glimpflicher abgegan⸗ gen, Walter. Laßt die Verſtellung! Ich hatte gehofft, er käme doch noch wieder. Walter— Ihr müßt es genau wiſſen—“ Er lachte hart auf: 5„Sein Bild hängt als letztes im Saale der Levetzinger urg.“ „Alſo— keine Hoffnung?“ Er zuckte die Schultern. „Ich hatte keinen Auftrag gegeben, wie Ihr Euch wohl denken könnt. Ich wäre ein Narr geweſen. Ich— weiß von nichts—“ „Von nichts?“ „Ich— weiß von ichts, ſag' ich—“ „Es waren heſſiſche Söldner—“ a Maga ſein—“ Die Aebtiſſin zog die Brauen hoch. „Nun gut— sprechen wir nicht mehr davon.“ Aber ſie dachte:„Ich werd's noch herauskriegen. Auch dieſes! Alles muß ich wiſſen, Graf Walter— um Euch feſt in der Hand zu haben. Das Schreiben, das Ihr mir ſandtet— damals— das findet kein Menſch, denn ich hab' es ſelbſt verbrannt. Für mich gibt es keine Gefahr. Aber Ihr, Graf Walter, ſollt mir— ſehr dankbar ſein!“ Sie ſchritten nun wieder dem Schloſſe zu. Es war um die Mittagszeit. Im Hof kläfften die Hunde. Der Türmer ließ ſein Horn über den Wald ertönen, zum Zeichen, daß es Eſſenszeit ſei. Gelangweilt trotteten Packan und der Greifer über den 15 zu dem kleinen Verwaltergarten hinter dem Schloß in, wo ſie Bärbele wußten. Walter von Levetzing warf ihnen einen böſen Blick zu. Siebzehntes Kapitel. „Was tuſt du da, Vater?“ rief Bärbele vom Fenſter ihres Turmzimmers herab. Es war gegen Abend. Am Tage war eine ganze An⸗ zahl der Gäſte wieder abgefahren. Es war etwas ſtiller im Schloß geworden. „Wie du ſiehſt! Ich habe die Hunde an die Kette gelegt.“ „Warum?“ „Weil ſie im Hofe nur Furcht unter den Gäſten er⸗ regen. Es könnte doch noch ein Anglück geben“ Die Doggen hatten ſich knurrend in ihr Schickſal ge⸗ fügt. Wenn Kuntz ſich auch nur ſehr ungern an ſie her⸗ anwagte— ſo hatte er es doch dem Grafen verſpro⸗ chen, ſie heute feſtzulegen. Sie hatten es ſich wider Er⸗ warten ohne Bösartigkeit gefallen laſſen. Sonſt durfte es nur Barbara tun. Sie trat vom Fenſter zurug. Nun ja— der Vater mochte wohl recht haben. Die Hunde konnten die Fremden erſchrecken. Sollten ſie die paar Tage, ſolange noch Gäſte im Schloß waren, an der Kette liegen, ſofern ſie nicht mit ihr in den Wald liefen. Ueber den Wipfeln ſenkten ſich die Abendſchatten tiefer hernieder. Ein feines, gleichmäßiges Rauſchen war in der Luft. Hier und da alommen Sterne auf. Aus der Halle des Schloſſes tönte Muſik. Lachen und Stimmengewirr. Bärbele erhob ſich vom Stuhl. Sie wollte noch ein wenig nach unten gehen— in den kleinen Garten hinter dem Turm, den ſie ſelbſt angelegt hatte und in den ſich ſonſt niemand verirrte. Dort hörte man nichts von der lauten Luſt der Gäſte und konnte träumen und ſinnieren. Eine einfache Holzbank ſtand dort, an die Turmmauer gelehnt, von Rankenwerk umgeben; da ſaß es ſich gut. Bärbele träumte in die tiefer werdende Dunkelheit hinein. Der Duft des rauſchenden Waldes warf ſich über ſie. Sie dachte an Simmern. Wie viele Wochen war er nun ſchon fort! Wo mochte er jetzt ſein? Ob ſie ihn je⸗ mals wiederſehen würde? Oh— wenn er nur Jörgs Grabſtätte fände! Wie froh wollte ſie dann ſchon ſein! Dann hätte ſie doch endlich Gewißheit, wo der Geliebte lag. Sie ſchloß die Augen. Simmern— wenn du doch wiederkämeſt!— Da knarrte die kleine Gartenpforte. Bärbele hörte es nicht. Schritte näherten ſich vorſichtig auf dem Wege, der Bank zu. Es war— Graf Walter. Kuntz hatte ihm heimlich mitgeteilt, wo Bärbele ſich befände. Keine beſſere Gelegenheit hätte er ſich wünſchen können, endlich mit der heiß Begehrten an verſchwiegenem Ort zuſammen zu ſein. Kuntz war kalkweiß im Geſicht. Er preßte ſich gegen die Mauer. Spürte den heißen Atem der Tiere, da ſie an ihm vorüberſtoben. „Alle guten Geiſter——“ Mit einem Satz nahmen ſte die Mauer, die über Man⸗ neshöhe hoch war. Stürzten ſchnaubend in den Garten hinein— zwei Be⸗ 1 bereit, für ihre Herrin blindlings in den Tod zu raſen. Die Augen— glühende Punkte. „Die Hunde— ſchrie Graf Walter entſetzt auf. Wußte — ſie mußten ſich losgeriſſen haben. Bärbele lag halb ohnmächtig in ſeinen Armen. Sein Aufſchrei belebte ſie. Die Hunde! Gott ſei bedankt! Die Rettung! Sie riß ſich los. Die Doggen ſtürzten heran. Graf Walter wandte ſich zur Flucht. Aber ſie hätte ihm wenig genützt. „Packan— Greifer— hierher!“ Bärbele ſchrie es atemlos. Nur zu gut wußte ſie: Der Graf war verloren, wenn ſie den Tieren nicht Einhalt gebot. „Hierher— Packan!“ Die Doggen ſtutzten. Einen Augenblick lang war es, als wollten ſie ſich auf den Grafen werfen. Mit verzerrtem Geſicht blickte er zu Bärbele hin⸗ über. Hilfeflehend. Ein Gedanke durchzuckte ſie: Er hat es nicht anders verdient. Aber gleich darauf ſiegte ihr na⸗ türliches, ſchönes Menſchengefühl. And die Doggen gehorchten widerſtrebend. Standen ſtill, mit fliegenden Flanken, vor ihr. Ein dumpfes Knur⸗ ren. Graf Walter floh den Weg zurück wie gehetzt und tau⸗ melte auf den Hof. Der Schweiß ſtand ihm auf der Stirn. Drohend hob er die Fauſt. „Das— vergeſſe ich dir nicht,“ ſtieß er atemlos hervor. Neue Hüte für jedes Geſicht Die neuen Hüte für den Uebergang bieten durch die verſchiedenen Formen ebenfalls ſoviel Abwechſflung, daß man keine Langeweile zu befürchten hat. Für jedes Ge⸗ ſicht, für jeden Typ iſt geſorgt, es gibt faſt keine Form, die nicht modern genannt werden könnte, ſie haben alle ihre Berechtigung, wenn ſie kleidſam ſind. Es kommt nicht darauf an, ein witziges Gebilde aus Seide oder Samt ge⸗ ſchickt auf dem halben Kopf, tief in die Stirn gezogen, mit unſicherem Lächeln herumzubalancieren. Jedes Geſicht ver⸗ trägt beſtimmte Hutformen, übermütige Experimente kön⸗ nen nur gefährlich werden. Die ſtirnfreie Linie, der hoch⸗ aufgeſchlagene Rand in Heiligenſcheinform hat manche An⸗ hängerin gefunden. Für unfreundliche Herbſttage ſind der jugendliche Bolero, die gediegene Filzglocke und das wan⸗ 1 Beret die aus e Lieblinge geworden. Ab und zu gefällt eine Toqueform deren oder Kn oder Betonung durch Falten, Schleifen, Kanten oder Kniffe auf der Stirnſeite ruht. vervollſtändigen den koketten Eindruck. Die moderne Häubchenform in Holländerart oder im mittelalterlichen Stil wirkt ebenfalls nur mit einem län⸗ geren Schleier. Die zarten Tüllmuſter nehmen den Kap⸗ pen die Feierlichkeit, die leicht alt erſcheinen läßt. In der Auswahl des Materials iſt man keineswegs verlegen. Die Kappen für das Nachmittagskleid laſſen ſich vorzüglich aus weichem Filz, Hutſamt oder geſtepptem Seidenrips ar⸗ beiten. Schleifen, Roſetten. Federgeſtecke, ſogar Blumen können zur Garnierung verwendet werden. Tief in die Stirn gezogene Mützen trägt man aus Chenillehäkelei in der Farbe der Kleider, die alle dunklen Schattierungen der Renaiſſancefarben bis zum Schwarz aufweiſen. Etwas winterlicher ſind bereits die kleidſamen Formen aus Pelz, zum Mantel oder 1 paſſend. Fohlen, Ozelot, Bueno⸗Lamm, auch Seal ſind für jede weichere Form mit Kniffen und Falten zu gebrauchen. Die kurz⸗ haarigen Felle ſind ſo ſchmiegſam, daß man die kompli⸗ 1 Formen wagen kann. Alle Kaninarten und Maulwurf ſind ſehr beliebt. Die Möglichkeit, alle Felle zur Farbe des Stoffes paſſend einzufärben, bringt wieder etwas Belebung für den Tagesanzug. Sehr praktiſch ſind die beliebten Lederhüte, 10 vertragen ſedes Wetter und ſehen immer elegant aus. Ein Zierliche Federgeſtecke oder Schleier nder Gürtel, Kragen oder Handſchuhe aus weichem Wildleder, das beinahe ſtoffartigen Charakter hat, ergänzen den modiſchen Eindruck. Unſere Abbildung Nr. 1 bringt einen Haarfilzhut in Bretonform. Der ringsum leicht nach oben gebogene Rand ſteht am Hinterkopf etwas höher und iſt auch flacher an⸗ gelegt, damit man nicht gegen den Mantelkragen ſtößt. Ein breites Wildlederband ſchließt an der Seite mit einem großen Knopf, die Enden des Bandes ſind in Franſen ge⸗ ſchnitten. Eine ſtirnfreie Form Nr. 2 mit geradem, hoch⸗ geſtelltem Rand findet in der zopfartig geſchlungenen Rolle einen kleidſamen Abſchluß. Die ſportliche Glocke Nr. 3 mit dreikantigem Kopf hat eine gerade, rückwärts aufgeſchla⸗ gene Krempe. Zu Nr. 4, der ſchwarzen, geſteppten Seiden⸗ kappe mit einer hellen Feder⸗ roſette, ein halblanger, weitmaſchiger Schleier. Das Häubchen Nr. 5 mit dem ge⸗ rollten Kopf wird recht weit aus dem Geſicht aufgeſetzt. Dagegen beſchattet die Fohlen⸗ kappe Nr. 6 mit Schleifengar⸗ nitur ein bißchen das rechte Auge. Tek und Zeichnungen(2): Hildegard Hoffmann. Ein guter Kaffee Und wie er zubereitet wird. Die Kaffeebereitung iſt eine Kunſt, die verſtanden ſein will, denn der Kaffee iſt eine Köſtlichkeit. Wir dürfen uns alſo ruhig ein wenig Mühe geben. Wir kaufen friſch geröſteten Kaffee und mahlen ihn bei Bedarf ſo fein wie möglich— am beſten mit der tür⸗ kiſchen Kaffeemühle. Auf einen Liter Waſſer rechnet man 25 Gramm gemahlenen Kaffee. Für Mokka nimmt man ein Drittel bis die Hälfte mehr. Das Waſſer, möglichft weich, ſoll beim 1 n immer gerade aufwallen, nie⸗ mals im Kochen bleiben! Darum bedeckt man den Boden des Keſſels nur immer mit wenig Waſſer, läßt es auf⸗ wallen, tropft es auf den Kaffee und läßt inzwiſchen die nächſte kleine Portion Waſſer ins Wallen kommen. Wer keine Kaffeemaſchine beſitzt, in der der 1 automatiſch durch die Dämpfe ausgelaugt wird, benutzt einen Filter, der mit gutem Filterpapier ausgelegt iſt. Man läßt den Kaffee am beſten gleich in die ki kanne durchtropfen, nachdem man ſie heiß ausgeſchwenkt hat, die Tüllenöffnung mit ein wenig Papier verſtopfte und die ganze Kanne in einen. heißem Waſſer ſtellte. Nie⸗ mals ſoll der Kaffee bei der Zubereitung mit Metall in Berührung kommen. Man gießt das ſiedende Waſſer ſtets nur kropfenweiſe auf, vor allem zu e e affe mae auſgult und in Ster fit. veau. 5 1 Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe. Die Ergebniſſe des vergangenen Sonntags ſind: Friedrichsfeld— Feudenheim 2:0 Rheinau— Phönix 1:0 Hockenheim— Käfertal 2:1 Heddesheim— Seckenheim 2:1 Ein Sonntag im Zeichen der Platzvereine als Sieger iſt vorbei. Erneut ſtellten die Begegnungen und deren knappe Reſultate die ſchon oft angedeutete Spielſtärke und Ausgeglichenheit aller beteiligten Mannſchaften unter Beweis. Friedrichsfeld zwang Feudenheim in die Knie. Damit erlitten die Gäſte ihre erſte Niederlage. In Rheinau überraſchte Phönix nach der Negativ⸗ ſeite. Rheinau erkämpfte ſich gegen die mehr als„lack“ ſpielende Phönir⸗Elf zwei wertvolle Punkte. Hockenheim ſtellte erneut unter Beweis, daß es zu Hauſe nicht zu ſchlagen iſt. Dieſes Mal mußte Käfertal dran glauben. Die Gäſte waren aber auch wirklich vom Pech verfolgt, denn ſie verloren im Laufe des Spiels ihren Torwart und den beſten Stürmer Fuchs durch Verletzung, ſonſt wäre es vielleicht anders gekommen. Seckenheim lieferte in Heddesheim zur Abwechflung mal wjeder eine ſchwache Partie. In richtig leichk⸗ fertiger Art vergab man Sieg und Punkte. Da ent⸗ ſchuldigt rein garnichts. Am Schluſſe der Spielzeit werden die auf ſolch billige Art verſcherzten Punkte fehlen. e 5 Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Olympia Reulußheim 6 5 1— 189 11 08 Hockenheim 7 3 3 1 17:13 9 Germ. Friedrichsfeld 7 4— 3 13:10 8 VfTu. R. Feudenheim 6 2 3 1 1312 7 Sp. Vg. Sandhofen 5 2 2 1 1.8 0 Alem. Ilvesheim 5 2 2 1 1210 6 Phönix Mannheim 6 3— 3 9 6 Rheinau 7 2 1 4 9 11 5 SC. Käfertal 5 2— 3 10:7 4 Heddesheim 7 1 2 4 1017 4 8 Mannheim 5 1 1 3 8213 3 FVg. Seckenheim 6 1 1 4 9216 8 Morgen iſt Vollbetrieb. Es ſpielen: Käfertal Rheinau Phönix— Heddesheim Feudenheim— 08 Mannheim Neulußheim— Sandhofen Ilvesheim— Friedrichsfeld Seckenheim— Hockenheim Käfertal wird die Scharte vom vergangenen Sonntag auswetzen und auf heimiſchem Platze gegen den Neuling Rheinau einen Sieg landen. Dasſelbe wird Phönix mit den Heddesheimern machen. Hier erwartet man den Platzverein in Front. Feudenheim dürfte nach hartem Kampf als Sieger Über 08 Mannheim gemeldet werden. Die Mannſchaft der Feudenheimer iſt ausgeglichener als die des Gaſt⸗ vereins. Neulußheim hat Sandhofen zu Gaſt und wird ſich auch weiter zu behaupten wiſſen. An der Tabellenſpitze wird ſich nichts ändern. Ganz offen iſt die Partie Flvesheim— Friedrichs⸗ feld. Zwei gleichwertige Gegner werden verbiſſen um Sieg und Punkte kämpfen. In Seckenheim tritt Hockenheim an. Die Seckenheimer Mannſchaft muß ganz auf Sieg ſpielen, wenn ſie nicht ſchon faſt ausſichtslos im Hintertreffen liegen will. Opfertag der Fußballer für das WSW. Wie ſchon immer in den letzten Jahren ſtellen ſich die Fußballer auch in dieſem Jahre wieder in den Dienſt der Winterhilfe. Einheitlich und geſchloſſen in allen Gauen des Deutſchen Reiches finden am Mittwoch den 20. November(Buß⸗ und Bettag), Fußballwettſpiele ſtatt, deren Reineinnahmen dem Winterhilfswerk zufließen. Auf hieſigem Pflatze ſteigt ein recht intereſſantes Treffen und zwar begegnen ſich Seckenheim/ Ilvesheim komb.— Edingen/ Neckarhauſen/ Ladenburg komb. Näheres kommt noch an dieſer Stelle. Empfindliche Strafe für Phönix⸗Ludwigshafen Vier Wochen geſperrt.— Schwere Folgen. Im Auguſt dieſes Jahres war gegen den Südweſt⸗Fuß⸗ ballmeiſter Phönix Ludwigshafen ein Verfahren wegen Verſtoßes gegen die Amateurbeſtimmungen eingeleitet wor⸗ den, das ſeinen Niederſchlag fand in einem Urteil des Gau⸗ rechtswartes(200 Mark Geldſtrafe für Phönix und eine vierwöchige Sperre über Spielführer Lindemann). Gegen dieſes Urteil des Gaurechtswartes erhob Bundesführer Fe⸗ lix Linnemann beim DF B⸗ Bundesgericht Einſpruch mit dem Erfolg, daß das Urteil des Gaurechtswartes aufgehoben wurde und ein neues Urteil erging, das jetzt bekannt wird. Demnach wurde Phönix e vom 11. Novem- ber bis 10. Dezember 1935 einſchließlich für alle Spiele der erſten Jußballmannſchaft geſperrt. Die termingemäß in dieſe Jeit fallenden Meiſterſchaftsſpiele werden den jewei⸗ ligen Gegnern als gewonnen angerechnet. In Verfolg dieſes Urteils werden alſo Union Nie⸗ derrad und Boruſſia Neunkirchen, die am 17. und 24. November Gegner des Phönix geweſen wären, kampflos zu je zwei wertvollen Punkten kommen. Ob dem Phönix auch noch das eine oder andere noch nicht feſt e Rückſpiel verloren geht, ſteht noch nicht feſt, da die Terminliſte für die Rückrunde noch nicht bekannt iſt. Gaumeiſter wird natürlich von n. Selbſtverſtändlich hat die 8 unternommen, um eine Mil⸗ derung der Strafe zu erreichen. Es blieb als„letzte Inſtanz“ nu: ein Gnadenge ſuch beim Bundesführer übrig. Ob aber der Bundesführer gerade in dieſem Fall Verſtöße gegen die Amateurbeſtimmungen werden im DF beſon⸗ ders ſtreng geahndet— von ſeinem Gnadenrecht Gebrauch macht, iſt ſehr fraglich. Sollte das Urteil in ſeinem vollen Ausmaß aufrecht erhalten bleiben und zu den in dieſem Monat kampflos verlorenen Spielen vielleicht noch eins oder gar zwei der Rückſpiele im Dezember kommen, dann dürften für den Phönix nur noch geringe Hoffnungen beſtehen, der Gauliga erhalten zu bleiben. Dieſe Feſt⸗ ſtellung iſt gewiß bedauerlich, aber der Verein hat ſein Schickſal ſelbſt verſchuldet. Sportgeſetze ſind dafür da, daß ſie eingehalten werden! letztjährige Südweſt⸗ rre ſchwer of Handball in der Kreisklaſſe. Statt des urſprünglich angeſetzten Verbandſpiels Tbd.„Jahn“— Rheinau findet morgen Sonntag in⸗ folge Umſtellung des Spielplanes das Spiel gegen Fuß⸗ ballklub Brühl in Brühl ſtatt. Die einheimiſche Mann⸗ ſchaft iſt damit vor ihre ſchwierigſte Aufgabe in den Verbandsſpielen geſtellt, denn Brühl hat bis jetzt alle Spiele mit großem Torunterſchied gewonnen. Die Haupt⸗ ſtütze hat die Brühler Mannſchaft in ihrem ausgezeich⸗ neten Mittelſtürmer, der faſt alle Tore ſchießt. Hier kann nur eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung, wobei jeder Einzelne ſein letztes einſetzt, Ausſicht auf Erfolg haben. Starke entſchloſſene Abwehr, muß ſich paaren mit plan⸗ vollen, flinken und energiſchen Angriffen und zielſicheren Schüſſen. Das Gefühl, wochenlangen ſyſtematiſchen Trai⸗ nings, darf der Mannſchaft Ruhe und Sicherheit geben und der Wille zum Sieg muß es ſchaffen. Den Vorteil des eigenen Platzes der Brühler Mannſchaft muß S: durch zahlreiche Unterſtützung ſeiner Anhänger ausgleichen. Mögen daher recht viele ſich der Fahrt nach Brühl anſchließen. Auswärtiger Sport. Ein recht umfangreiches Sportprogramm ſteht auch am kommenden Wochenende wieder bevor. Im Fußball und Handball werden die Meiſterſchaftsſpiele in den einzelnen Gauen fortgeſetzt, bei den Handballern allerdings mit ver⸗ kleinertem Programm, da am gleichen Tage die Zwiſchen⸗ runde um den deutſchen Handball⸗Pokal entſchieden wird. Im Radſport und im Eishockey kommen verſchiedene Veran⸗ ſtaltungen zur Durchführung, ſo daß wieder voller Betrieb herrſcht. Der Fußball verzeichnet nach den Bundespokal⸗, Vereinspokal⸗ und Län⸗ derſpielen der letzten Wochen dieſes Mal kein ſo überragen⸗ des Ereignis, wie ſie dieſe Spiele darſtellten. Trotzdem er⸗ leidet das Wochenende dadurch keine Einbuße. In größerem Amfang, als es bisher möglich war, können die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele in den einzelnen Gauen fortgeſetzt werden. Auch in Süddeutſchland haben wir ſchon lange nicht mehr ein ſo großes Meiſter⸗ ſchaftsprogramm gehabt, wie es der kommende Sonntag vorzeichnet. Baden und Südweſt verzeichnen je fünf Be⸗ gegnungen, während man ſich in Bayern und Württemberg mit je drei begnügt. Das Programm: Sudweſr: Opel Ruſſelsheim— Boruſſia Neunkirchen, F Pirmaſens— Eintracht Frankfurt, FSW Frankfurt— FV Saarbrücken, Phönix Ludwigshafen— Union Nieder⸗ rad, Kickers Offenbach— Wormatia Worms. Baden: 1. FC Pforzheim— VfR Mannheim, Karls⸗ ruher FV— Bf Neckarau, SV Waldhof— Germania Brötzingen, Freiburger Fc— Phönir Karlsruhe, Amicitia Viernheim— VfB Mühlburg. Neben den Punktekämpfen im Reich intereſſiert in erſter Linie der traditionelle Städtekampf zwiſchen Hamburg und Berlin, der am Sonntag in Hamburg ausgetragen wird. In Düſſeldorf trägt die ſchwediſche Elf von Sleipner Norrköping Stockholm gegen Fortuna ihr erſtes Spiel der Deutſchlandreiſe aus. Im Ausland kommen wieder zwei Länderſpiele zur Entſcheidung. In Brüſſel ſpielen Belgien und Schwe⸗ den unter der Leitung des deutſchen Schiedsrichters Wein⸗ gärtner(Offenbach), während ſich in Charleroi Frank⸗ reich Bund Belgien B emeſſen. Im Handball wird der Wettbewerb um den deutſchen Handball⸗Pokal mit der Zwiſchenrunde am Sonntag fortgeſetzt. Süddeutſchland hat noch zwei Eiſen im Feuer, die am Sonntag vor recht ſchwere Aufgaben geſtellt werden. Der Gau Südweſt muß gegen einen der Pokalfavoriten, den Gau Mitte, antreten, während Badens Elf nach Hannover zum Gau Niederſachſen reiſt. Die beiden ſüddeutſchen Gaue haben das Zeug dazu, auch die Zwiſchenrunde zu Überſtehen, wenn auch der Papier⸗ form nach in Darmſtadt der Gau Mitte ſtärker anzuſehen iſt. Im Turnen veranſtaltet die Gaugruppe Oſt(Schleſien, Brandenburg, Sachſen, Mitte) ein Ausſcheidungsturnen für Turnerinnen auf die Prüfungen der Olympiſchen Spiele in Berlin. 40 der beſten Turnerinnen aus den vier Gauen treffen in Leipzig aufeinander.— Die letzten Gaumeiſterſchaften im Turnen werden in Berlin(Brandenburg) und in Mainz (Südweſt) entſchieden.— In Düſſeldorf kommt der tradi⸗ tionelle Kunſtturnwettkampf zwiſchen Weſtfalen und Rheinland zur Entſcheidung und in Königsberg ſchließ⸗ lich gaſtiert die Deutſchlandriege der DT. 8 Der Borſport bringt als wichtigſtes Ereignis wohl den Amateurbor⸗ gaukampf zwiſchen Mittelrhein und Südweſt. In der Koblenzer Stadthalle wird es recht heiße Kämpfe geben, verfügen doch beide Gaue über eine Reihe der beſten deut⸗ ſchen Amateure wie Rappfilber, Joſt, Fluß, Voſen und Cremer u. a. f Auf der Matte In allen Bezirken des Gaues B ziemlich klar. Im Bezirk 1 Mannheim kam die führende Eiche Sandhofen knapp an einer Niederlage vorbei; nur Mit 108 konnte der Kampf gegen VfK 86 Mannheim gewon⸗ nen werden. VfTuR Feudenheim trennte ſich von der Tod 78 Heidelberg mit 9:9, während die ASVg 84 Mannheim beim AS Ladenburg mit 10:7 zu einem nicht ganz erwarteten Sieg kam. Sandhofen führt jetzt allein mit 6:0 Punkten vor Feudenheim(5:1) und den beiden punkt⸗ N gleichen Mannheimer Vereinen. aon it 130 7 aden iſt jetzt die La uge Der Bezirk 2 Karlsruhe hat jetzt nur noch Germania Bruchſal als ungeſchlagene Mannſchaft. Germania Weingar⸗ ten wurde von den Bruchſalern knapp mit 89 beſiegt. Mi 9:12 mußte ſich der Neuling Wieſenthal vom Bezirks⸗ meiſter Germania Karlsruhe ſchlagen laſſen, womit die erſten Punkte verloren wurden. Im Bezirk 3 Freiburg kam SV Haslach zu einem über⸗ legenen 16:3⸗Sieg über Germania Freiburg. Alemannia Kuß⸗ bach zeigte ſich dem KS Waldkirch mit 15:5 überlegeh, KSW Kollnau der Alemannia Emmendingen auf deren Matte mit 13:6 Punkten. Haslach iſt hier die einzige noch verluſt⸗ punktloſe Mannſchaft. Weltbild(7, Eder bleibt Europameiſter. Im Berliner Sportpalaſt verteidigte der deutſche Europa⸗ meiſter im Weltergewicht, Guſtav Eder(links), ſeinen Titel zum ſiebenten Male. Er ſchlug ſeinen Gegner, den belgiſchen Meiſter Wouters, in der neunten Rude k. o. ———— FTT ²˙ A 2— 5 Mannheimer Theaterſchau Spielplan oom 18. bis 25. November 1935. Im Nationaltheater. Samstag, 16. November: Außer Mieke— Der Ring des Nibelungen Vorabend: Das Rheingold bon Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehobeſh. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 17. November: Nachmittags: 2. Vorſtellung für Erwerbsloſe und Minderbemittelte(ohne Kartenverkauf) Schwarzarbeiter. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 14, Ende 15.45 Ahr.— Abends: Außer Mieke — Der Ring des Nibelungen— Erſter Tag: Die Wal küre von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 18, Ende 22.15 Uhr. Montag, 18. November: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 2, 120 bis 123, 159, 201 bis 203, 291, 321 bis 326, 504 bis 507, 519 bis 520, 549 bis 550, 554 bis 557, 564 bis 567, 573 bis 576, 589 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Der Bettelſtudent, Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Dienstag, 19. November: Miete B 7 und für die Ne Kulturgemeinde Mannheim die Abt. 514 bis 517, 537: Petra und Alla(Obriſt Michael), Volksstück von 915 Geiſenheyner. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 15 Mittwoch, 20. November: Außer Miete: Der Ring des Nibelungen— zweiter Tag: Siegfried, von Ri⸗ chard Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen aufge⸗ hoben.— Anfang 18, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 21. November: Für die NS⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen Abt. 43 bis 45, 101 bis 105, 111, 405 bis 409, 416 bis 419, 431, 432 bis 10 491 bis 492, 905 bis 909, Gruppe F Nr. 815 bis 81 und Gruppe B: Der Bettelſtudent, Operette von Carl Millöcker. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten: Donnerstag, 21. November: Für die N Kulturgenene Mannheim Abt 130 bis 135, 230 bis 282, 281 dis zig 307 bis 309, 336 bis 338, 351 bis 356, 510 bis 587 524 bis 530, 541 bis 543, 569 bis 570, 581 bis 980. 605 bis 607, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Grupp⸗ E Nr. 1 bis 700: Jugend, Liebesdrama von Halbe. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. 15 Freitag, 22. November: Für die NS- Kulturgsgt his Mannheim, Abt. 160, 260, 339 bis 350, 359, 36 369, 502 bis 503, 549 bis 558, 563, 589 bis 590, 1 D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 700: 1 Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 20, 22.15 Uhr. 115 Sonntag, 24. November: Zum erſten Male: 9 1 1 gräber und Matroſen, Schauspiel von Bern Blume. Anfang 20, Ende 22 Uhr. 5 Lage rende r mit won⸗ Tod heim ganz mit unkt⸗ fanig ngar⸗ Mit zirks⸗ erſten üher⸗ Kuh⸗ egen, Natte rluſt⸗ ON ASE LA V 2E Heiner läßt die Peitſchenſpitze nachläſſig über den brei⸗ en Rücken der Braunen in der Luft tanzen. Dabei pfeift er ſich eins. Hinter ihm im Kaſtenwagen hüpft und poltert die Kiſte mil Heringen, die ſich Marie beſtellt hat. Und ein hübſches Halstuch hat er ihr noch obendrein gekauft, blau mit gelben Etreifen. Alſo ſoll ſie kein Maul ziehen, wenn auch er für eine Perſon ſich ein bißchen was geleiſtet hat! Das Kalb hat ein gutes Stück Geld eingebracht, jedenfalls mehr, als er ſich erwartet hatte. Sie zieht eigentlich niemals ein Maul, nein, das iſt richtig! Aber ſie macht ein ſo ebenes Geſicht, und das kann er nicht vertragen, verdammt noch mal. Heiner ſpuckt zwiſchen die dicken Kruppen der beiden Braunen, die in geichmäßigem Trott vor ſeinen Augen auf und ab wiegen. Früher ſah ihn Marie immer mit ihren großen, dunklen Augen an, wenn ſie nicht mit ihm zufrieden war, ohne ein Wort zu ſagen, ohne ein Spiel um den Mund. Jetzt tut es nicht mehr, ſeit er damals aus Wut die Schüſſel gegen e Wand geworfen hat. Nein, ſie weiß es nun auch, daß er keine heilige Frau haben will, daß er nicht einen Pfaffen oder eine ſtrenge Tante geheiratet haben will, ſondern ein braves Mädchen, das mit ſeinem Heiner zufrieden iſt und nicht traurig tut, wenn er ſo handelt, wie es ſeinen breiten Knochen 1915 ſeinem dicken Schädel nun mal anſteht. Hol es der Teufel, heute wird ſie auch wieder ſo da⸗ 5 wenn er unter den Türrahmen tritt— leicht an n Tiſch gelehnt, die Hände hinter ſich, das Licht der Hängelampe mild auf der hohen, klaren Stirn, ſchmal und geduldig. Sie wird nicht lachen und ſagen:„Na, mein Jung, du haſt wohl mal wieder luſtig ins Glas geguckt, he?“ Nein, die Augen am Boden, ſo wird ſie daſtehen, ab⸗ geſchloſſen in Einſamkeit. Still, wie eine Anklage, gegen die man nichts machen kann— mit Lärm nicht und mit Kartoffelſchüſſeln nicht, er hat es ja verſucht! Das Halstuch wird ſie ohne Lächeln und nur mit einem keien:„Sollſt auch bedankt ſein“ hinnehmen. Dann wird ſſe wieder ausſehen wie damals vorm Altar, als ſie ein⸗ geſegnet wurde mit den anderen Dorfkindern zuſammen ind ein ſo helles Geſicht hatte, als wüchſe daraus der ſtrah⸗ lende Dunſt zu einem Heiligenſchein. Und er, der breite, lze Hofbeſitzer Heiner, er wird wieder daſtehen wie ein mer Junge, nicht anders als damals im Männerſtuhl des Kirchenſchiffes, wo er mit gefalteten Händen zu der ſcwarzgekleideten Konfirmandin hinüberſah und den in⸗ nigen Wunſch hegte, gut zu ſein und beten zu können! „Er pfeift lauter und ſchwippt mit der Peitſche über die Rücken er Gäule. Die nehmen es nicht ernſt und trotten gleichmäßig weiter. 5 ärgert das! Hat er nirgendwo mehr etwas zu be⸗ fehlen? Soll er nicht vielleicht zur Stadt zurückfahren, nun 4 775 Im Krug war es ſo gemütlich. Und Kort Drews hatte ohnehin ſo ein gedunſenes, rotbackiges Grienen, als Heiner fortging, und ſagte:„Laßt ihn man— jung gefreit, 5 Gehorſam bereit!“ Soll er ihnen mal weiſen. wer auf Hof zu ſagen? Was werden ſie für Geſichter machen, wenn er wieder in den blauen Dunſtkreis von dabaksqualm tritt, und ſie wiſſen alle ganz genau, er läßt eine Marie zu Hauſe warten. Wie werden ſie mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlagen, wie werden ſie ihn loben und froh die Gläſer heben. Die Braunen fühlen die Gedanken ihres Herrn, als lefen dieſelben an den loſen Zügeln entlang, ſie fallen in geren Schließlich bleiben ſie ſtehen, ohne daß er ein Zei⸗ ab. s iſt dicht vor der Brücke im Hohlweg Hinter dem alten Steinbruch ſieht in ſchmalem, gezacktem Ausſchnitt der gelbrote Streifen des Abendhimmels hindurch. Bald wer⸗ die Sterne über der Straße ſtehen. a Heiner legt den Kopf in den Nacken. Wie dicht die Wände vom Hohlweg hier zuſammenkommen, ordentlich egbrüſtig wird einem zu Sinn. Sie ſagen ja, von einer Seite zur anderen ſpringe hier der gelbe Zwerg herüber, und ſedesmal koſte es ein Menſchenleben. Aber ſooft er hier entlang gefahren iſt— noch niemals hat er den gelben Zwerg geſehen. der hat wohl nun ſeine Ruhe, denn ſie rechen ſa ſeit faſt einem Menſchenalter nicht mehr hier, und er ſoll ja wohl der Herr vom gelben Geſtein geweſen ſein, zer ſich gegen die Einbrecher verwahren wollte. Jedoch im orf ſagen ſie, daß er alle 20 Jahre aus Rachſucht ein enſchenopfer fordert. f Heiner lacht. Er lacht ſo frech und herausfordernd, als gurte ihm en zu. 8 Dreiſtigkeit bewundern ſollte g 5 ſo ein dummes Geweſe bloß angehen! „ Plötzlich hört er einen lanften Ton. Er wendet den Kopf und dach wo er herkommt. Das kennt er doch? Das 195 ſchon einmal ſo geweſen! 115 5 hebt ſich vom lilafarbenen Nachthimmel eine kleine, ſeile Linie 1 5 eine e die mit ſchmetternder Kehle ihr ganzes Sein dem herben Abend entgegenwirft. Sie kollert eine klirrende Kette von Tönen aus ſich heraus und läßt ſie in die Luft des Abends fallen, wie ſie eben wollen. Auf einem kleinen Erlenſtrauch ſitzt ſie, direkt oben auf der Steilwand des Geſteins. Heiner ſitzt unten in ſeinem Wagen, hat den Kopf hintenüber, und lauſcht nach oben. So etwas ſollte er doch wohl kennen, eine Singdroſſel im März iſt nichts Verwun⸗ derliches. Aber da fällt ihm eben ein, wie er vor zwei Jahren, als ſie gerade zwei Wochen verheiratet waren, mit Marie beim Holz entlang ging und wie ſie ihn ſanft mit der Hand aufhielt:„Hör, wie ſie ſingt.“ Und gemeinſam hatten ſie dem Lied gelauſcht, als wäre es etwas Beſonderes, das der Herrgott überreichlich in den ſtillen Abend geſchüttet hatte. So ungefähr ſagte es Marie. Und er ſah ihr ins Geſicht, wo in den dunklen Augen ein Ausdruck lag, der ihm einen unbekannten Schauer über die Schulterblätter jagte. O Marie, Marie. Es zieht ihm etwas in der Bruſt. Es iſt gleich, ob die im Krug über ihn lachen werden Sie hat ihn gerufen, ſo will es ihm ſcheinen Sie hat ſich die kleine unſcheinbare Droſſel als Boten beſtellt für ihr Rufen. Heiner nimmt die Zügel ſtraffer:„Hü.“ Die Droſſel ſingt weiter, aber das Rattern des Wagens übertönt ſie. Dumpf dröhnen die alten Bohlen unter den trappelnden Pferde⸗ hufen. Heiner will nach Hauſe. Die Brücke iſt hinter ihm. Noch hört er das Brauſen des Baches, der unten ſo eigenwillig über die vielen, hem⸗ menden Steine ſtürmt. Da donnert ein fremder Laut da⸗ zwiſchen, grummelnd wie bei Gewitter. Der Boden zittert. die Gäule werfen ſich mit dem Maul in die Zügel und raſen im Karriere voran. Es dauert eine Weile, bis er ſie zum Stehen bringt. Ihm beben die Knie, aber er will es nicht wahrhaben. Mit ruhigen Worten ſpricht er die Braunen an, ſpringt vom Wagen, tüdert die Leine feſt um einen Baumſtamm und geht zurück. Da ſieht er es. Der gelbe Zwerg iſt geſprungen. Der gelbe Zwerg hat nach ihm, nach Heiner, mit ſeinem Ball geworfen. Die Brücke iſt hin Zerſplittert hängen einige Holzteile abwärts das andere iſt unten im Bach. Bahnhof am Abend Aufnahme: Saebens⸗Worpswede(M). . Auf der Straße, genau da, wo er vor einer Minute mit ſeinem Kaſtenwagen hielt, liegen drei große, zackige, gelbe Steinblöcke, man wird zu ſchaffen haben, bis wieder einer hier vorbeifahren kann. Die Droſſel ſitzt nicht mehr auf dem Erlenbuſch. Sie iſt in den Abend hineingeflogen. So leben wir miteinander Iſt es nicht ſo! Da leben die Menſchen, miteinander durch Schickſal oder eigenen Willen unlösbar verbunden. Jeder ſchätzt den anderen, jeder weiß vom anderen, daß ihn nichtalltägliche, ja, ſeltene Eigenſchaften auszeichnen, daß er ein guter Menſch iſt. Und doch ſteht zwiſchen ihnen die Wand des Nichtverſtehens. Sie können ſich nicht finden. Der eine hat ſich ein Bild von der Welt gemacht, der andere nicht minder. Dieſer betet das eine an, jener das andere. el und unzugänglich zugleich ſehen ſie nur ihre elt. Dabei ſind ſie gar nicht ſo ſicher, daß ihre Vorſtellung von den Dingen unangreifbar iſt. In einſamen Stunden wird ihnen klar, daß das eine Bild doch Mängel zeigt und erſt dann vollkommen wäre, wenn es Einzelheiten aus dem anderen tragen würde Aber der überhebliche Verſtand ge⸗ 9 dem Mund zu ſchweigen, wenn das Herz zum Sprechen rängt.. So leben ſie miteinander. Jahrelang, vielleicht ein gan⸗ zes Menſchenalter. Ob ſie unglücklich ſind? Nicht immer, denn ſie glauben ja zuerſt an ſich ſelber. Aber ſie können auch nicht glücklich ſein, weil das Glück niemals ſelbſtgefäl⸗ liger Einſamkeit, ſondern freudiger Hingabe an die Ge⸗ meinſchaft und gemeinſamem Erlebnis entſpringt. Und ge⸗ meinſames Erlebnis iſt nicht denkbar ohne Verſtändnis für die Welt des anderen, nicht ohne die Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit. Und wie leicht iſt dieſe Erkenntnis zu gewinnen! Nichts weiter iſt notwendig, als den anderen ſo tolerant zu jehen, wie man ſich ſelber einzuſchätzen pflegt, und an ſich ſelber jenen ſtrengen Maßſtab zu legen, wie er für den anderen ſtets gelten ſoll. Gellendes Trompetenſignal reißt Jim O' Flaherti und ſeine Kameraden aus dem Schlaf. Trübe fällt das Licht des anbrechenden Tages durch die offenen Barackenfenſter. Noch ehe das Wecken verhallt, iſt Hunter unter ihm mit einem mächtigen Satz aus dem Bett, ſtreicht ſich das lange, blonde Haar aus der Stirn. Jim verharrt noch einen Augenblick unbeweglich, bis das Signal mit einem ſcharfen hohen Ton in ſich zuſammenfällt, und folgt dann zögernd. Am liebſten würde er noch ein wenig ſchlafen. 90 ſteht er jedoch unter der Brauſe, fällt jede Müdigkeit von ihm ab. Als einer der erſten meldet er ſich in dem großen Mannſchaftskaſind. Oberſt Lewis von der zweiten Diviſion des Marine⸗ Luftfahrtdepartements muſtert die Jungens, die ihm heute zur Prüfung übergeben ſind. Er geht die Reihe hinunter, läßt dann abtreten. Irgendwo ſetzt er ſich an die lange Tafel. Was er hier an Prüflingen erhält, iſt bereits durch zwei Kommiſſionen gegangen und geſiebt. Jetzt hat er zu entſcheiden. Aus dieſen fünfundzwanzig Kerls ſollen einmal ſeine neuen Offiziere und Staffelführer hervorgehen, und das Geſchwader des Oberſten Lewis iſt das beſte im ganzen Heer. Grund genug, ſich ſchon vor der Prüfung ein wenig mit Charakterſtudien zu befaſſen. Stumm blättert er in ſeinem Notizblock, als die erſten Kadetten lärmend aus der Kantine in den Raum ſtürzen. Im Augenblick wird es ruhig. Natürlich hat niemand an⸗ genommen, Lewis noch vorzufinden. Ein wenig ſchweigſam nimmt man Platz. Der Oberſt lächelt. „Laßt euch nicht ſtören, Jungens. Habe verdammten Hunger.. Hunter neben ihm iſt bereits auf dem Weg zur Kantine. Lewis ſieht ihm flüchtig nach, wendet ſich dann wieder der Tafel zu, an der die jäh abgebrochenen Geſpräche zögernd wieder in Gang kommen. Aufmunternd fällt ſeine helle, faſt knabenhafte Stimme, in der nur ein Unterton von nicht mehr zu verwiſchender Härte ſchwingt, in die gedämpften Unterhaltungen. „Wer von euch iſt vorgebildet?“ Vier Mann erheben ſich. Lewis iſt zufrieden. Er zieht ſch ſeine Leute lieber ſelber heran. Er weiß, daß er hier die techniſch befähigtſten Leute heute vor ſich hat. Das ent⸗ „Ver von euch iſt vorgebildet?“ Bier Mann erheben ſich. ſcheidet gar nichts. Wichtig iſt. wie einſatzbereit dieſe Jun⸗ gens ſich einmal vor dem Feinde zeigen werden. Der Ruf ſeines Geſchwaders beruht darauf. Er nimmt die Taſſe und die grobe Brotſchnitte, die Hunter ihm bringt. Dieſe einfache Geſte erzeugt mehr Ver⸗ trauen, als es ſeine Worte bisher vermocht haben. Fragen gehen über ihn hin. Beſonders Hunter neben ihm iſt un⸗ erſättlich. Der Junge gefällt ihm ebenſo wie dieſer Jim, der hinter Hunter ſitzt. Scheinen Freunde zu ſein und nette Kameraden. Jungens, die Kameradſchaft halten können, ſind gewöhnlich vollwertig. Mit einer kurzen Handbewegung ge⸗ bietet Lewis Schweigen und beginnt, über die Prüfungen zu ſprechen. Ein ſchwerer Schlag, dem eine Reihe von kurzen Deto⸗ nationen folgt. erſchreckt alle. Einige wollen von den Bän⸗ ken empor. Der Oberſt winkt ab und geht ſelber nachſehen. Ein Mechaniker, der die e ſtartbereit gemacht hat, kommt vorübergelaufen. In der nebenliegenden Halle III ſind zwei kleinere Brennſtoffkaniſter in die Luft gegangen. Eine belangloſe Angelegenheit. Selbſtentzündung wahr⸗ scheinlich. Lewis geht zurück, nimmt wieder Platz. Da erſt bemerkt er, daß Jim O'Flaherti ſeine Taſſe fallen gelaſſen hat und gerade bemüht iſt, die Scherben einzuſammeln. Connor, der beſte Pilot und verwegenſte Kerl unter den Jagdfliegern des Oberſten, kommt durch den Raum, trägt bereits den Sturzhelm und meldet, daß die beiden Maſchinen ſtartbereit ſeien. Der Oberſt nickt, erhebt ſich mit ein paar freundlichen Worten, und geht mit ihm hinaus. Einen Augenblick ſchwei⸗ gen die Geſpräche, um dann mit doppelter Heftigkeit empor⸗ zuflammen. „Netter Kerl“, ſagt Hunter und ſieht dem Oberſten nach, der gerade in eifrigem Geſpräch mit Connor über den Platz geht.„Wird ein feiner Vorgeſetzter ſein. Bin neu⸗ gierig, was ſie mit uns vorhaben, Jim. Uns beide bekommt er auf keinen Fall mehr weg. Was meinſt du?“ Jim nickt. Er hat ſich eine neue Taſſe beſorgt. Ein wenig verſtimmt es ihn, daß er ſie im erſten Schreck hat fallen laſſen. Hätte einen verdammt ſchlechten Eindruck machen können, wenn der Oberſt darauf achtgegeben. „Blödſinn“, grinſt Hunter.„Gerade du? Habe noch nicht vergeſſen, wie du mich damals auf der„Mary“ er⸗ ledi. 5 Waun hört kaum hin. Tatſächlich hat er Hunter verprü⸗ 6 Sch waren. „ als ſammen ulſchi 98 i der te Mann 95 Schiff. 8 g r ſo bei ihm geweſen. wenn irgendwo Gefahr drohte? Man 2 aus ger 1 5 7 1 12 8— CNV UDOHNO LFE mußte eine ungeheure Furcht beſiegen, die ganz zutiefſt in einem ſaß. Schon beim Aufentern... Keiner war im ſtärkſten Sturm ſo hoch in die Rahen gegangen wie er. Nur die erſten zehn Sproſſen, dann war alles gut. Komiſche An⸗ gelegenheit, der Mut Er ſpürt Hunters Stoß. „Der Leutnant.“ Mit einem Ruck iſt er hoch, ſteht neben den anderen. Draußen treten ſie an. Leutnant Windor führt das Kom⸗ mando. Der Oberſt ſteht zwiſchen den Maſchinen. Schräg fällt die Morgenſonne über den Platz. Lewis ſieht die Reihe hinunter. „Hunter.“ „Zu Befehl.“ „Sie haben noch nie in einer Kiſte geſeſſen? Sagten Sie nicht ſo?“ Connor grinſt ein wenig. Man ſieht daraus, daß allerhand bevorſteht. Lewis iſt ja bekannt dafür, daß in ſeinem Geſchwader nur Leute Platz haben, die es mit dem Teufel aufnehmen. „Steigen Sie ein“, ſagt der Oberſt kurz. Hunter klettert in den Apparat, ſchnallt ſich an. Mit kurzem Anlauf geht die Maſchine in die Höhe. Zehn Meter über dem Boden überſchlägt ſie ſich. Irgend jemand neben Jim atmet kurz und heftig auf Dicht über dem Platz fängt ſich der ſilber⸗ graue Apparat, geht in raſendem Flug ſteil in die Höhe, trudelt, überſchlägt ſich mehrfach, wirbelt in den tollſten Figuren durch den Himmel. Mit zuſammengekniffenen Augen beobachten ſie. Wenn Hunter hier nicht verrückt und ſeekrank wird.. Connor landet, fällt faſt ſenkrecht mit dem Apparat auf den Boden „Tüchtig durchgeſchaukelt“, ſagt er und ſieht ſich um. Hunter ſchnallt ſich gerade aus. „Nicht ſo ſchlimm“, meint vergnügt. Nicht einmal blaß iſt er. Der Oberſt nickt unmerklich „O'Flaherti“, ſagt er kurz. Dann beſinnt er ſich, kneift ein Auge ein wenig zuſammen, als ob er über etwas nach⸗ dächte. Ein neuer Blick. „Einen Fallſchirm... Jim reißt ſich zuſammen. Donnerwetter Er ſieht die Augen der anderen, tritt vor. Man ſchnallt ihm den Schirm auf, drückt ihm den Ring in die Hand.„Nicht zu ziehen vergeſſen. Genau ſo zählen wie beim Handgranatenwurf, bevor Sie den Schirm öffnen. Vor dem Abſprung über den »echten Flügel ausſteigen.“ Connor erklärt ſehr ſorgfältig. Er iſt ein wenig ver⸗ wundert über den Oberſten, auch wenn er weiß, daß dieſe Fallſchirme unfehlbar ſind. Aber für einen Neuling? Die Stimme des Oberſten fährt in ſeine Betrachtungen. „Nicht ausſteigen. Aus dem Looping fallen laſſen. Schnallen Sie ſich nicht an, Flaherti. Halten Sie ſich feſt.“ Jetzt blickt auch der Leutnant ein wenig fragend auf den Vorgeſetzten. Iim beißt die Zähne zuſammen. Nur nichts merken laſſen. Die Taſſe. Aber dafür gleich einen Abſprung aus dem Looping? Führt er ihn nicht aus, ſo iſt er hier er⸗ ledigt. Er ſpürt das zitternde, ungleichmäßige Pochen ſei⸗ nes Herzens Start! Die Maſchine geht empor Worauf achten? Auf das Armzeichen des Piloten? Der Aufßocker Eine Nachtgeſchichte von Max Bittrich. Der Bauer Uglenz in der märkiſchen Kiefernheide hatte in der Stadt ein Rind an den Mann gebracht, trug den Er⸗ lös in der Taſche und trank vor dem weiten Heimgang durch den Wald, der von alters her durch allerhand Spuk heim⸗ geſucht war, noch ein Gläschen in der Schenke am Walde. Erſt ſpät raffte ſich Uglenz auf:„So— jetzt tappe ich mutterſeelenallein meine zwei Stündchen weiter bis zu Haus und Bett, und kein Nachtjäger, auch kein Aufhocker wird ſich ſehe 5 Uglenz vergreifen, weil ſie ſich ihre Leute an⸗ ehen!“ „Damit erhob er ſich, warf die Türe zu und ſetzte gleich fleißig ein Bein vor das andere. „Tut nichts!“ kaute er in ſich hin⸗ ein, als ihn ein harter Windſtoß vorantrieb.„Ihr klapperbeinige Geſellſchaft, mit euch wird unſer⸗ eins wenig Feder⸗ leſens machen!“ Dennoch legte er eine Hand auf das Geld für die ee ich ein nächtli Wauwau gerade an meinem biß⸗ chen Gelde ver⸗ greifen oder an mir!“ Er lief und überlegte und wurde von Zeit zu Zeit wieder von der Fauſt eines jähen Stur⸗ mes gerüttelt und geſchoben. Ha— was war das? Ein ſonder⸗ ſoll er Wenn er nur 2 Zeichnung: Grunwald. bares Etwas ſauſte an 1 5 Ein Blick darauf! Kichtig; da hockt vorbei, über die das Geſpenſt mit gekrümmtem Landſtraße, vom Rücken. nicht ſo hoch.. Oder neim. je höher er geht, deſto Leſſer — Blut. Noch einmal ſtreicht er mit der Hand über die Lippen. Hat er ſo feſt die Zähne? Wunderſchön iſt eigentlich ſo ein Flug. Von neuem ſteigen ſie nach einem rasenden Sturzjlu, empor. So ſchön könnte alles ſein, wenn nicht dieſer ver⸗ fluchte Abſprung.. Gibt Connor immer noch kein Zeichen Er ſieht hinab. Immer höher geht die Maſchine. Wahr⸗ ſcheinlich meint es Connor gut mit ihm So klein der Flug⸗ platz unter ihnen. Jim preßt die Hand auf das raſend ſchla⸗ gende Herz. War es nicht immer ſo? Vor jeder Gefahr? etzt hat er zum erſten Male wirklich Mut zu beweiſen, ſteht ganz auf ſich allein. Ein Arm! Steil ſteigt die Maſchine an. Jetzt muß er ſpringen. Unter ihm der Platz. Ganz winzig. Warum läßt er nicht los. Wenn Lewis Mit verkrampften Fingern, deren Nägel ſich in das Fleiſch bohren, hält er ſich an den Griffen. Sie fliegen wie⸗ der in Normal⸗ lage. Con INN. m wendet ſich ihm Dos 5 zu, es ſcheint, als N ob er etwas rufe. Jim atmet 35 auf. Das erz droht ihm 115 die Brut zu prengen. Raſen⸗ des Hämmern! Wieder geht die Maſchine in den Rückenflug. da läßt er 0 fallen, Die da unten zen. Der Fall⸗ ſchirm entfaltet ſich. In großen Spiralen um⸗ ſchwebt ihn die Maſchine. Oberſt Lewis verfolgt die Lan⸗ dung. Unbeweg⸗ lich ſteht er, den Feldſtecher vor 5 eee ibt er Befehl, den Jungen zu ſich kommen zu laſſen. Jim O' Flaherti kommt über das Feld. Sehr auf⸗ recht, ſehr ge⸗ rade. Kurz vor dem Oberſt nimmt er Haltung an.„Befehl ausgeführt“, meldet Jim O' Flahertt. Er ſieht den Vorgeſetzten an, ein ſeltſames Leuchten, eine große Befreiung ſteht in ſeinem Geſicht. Stumm ſtehen ſie ſich dann gegenüber. Einen Augenblick iſt es ſtill auf dem Feld. In dieſe Stille hinein hebt der Oberſt die Hand. Er legt ſie gegen den Mützenſchirm, faſt ſcheint es, als ob er ſich ein wenig verbeuge. „Sehr tapfer“, ſagt er kurz.„Sehr tapfer, Kamerad.“ Es iſt das erſtemal, daß er einem ſeiner Kadetten dieſes Wort gibt, es iſt eine hohe Ehre, aber auch der Weg, auf dem der Kadett Flaherti verſtehen lernt, daß nur die Tapfer⸗ keit allein zu der großen Kameradſchaft derer führt man Soldaten nennt Kurz vor dem Oberſt nimmt er Hal⸗ kung an.„Befehl ausgeführt“, meldet Jim O'Flaherti. Zeichnungen(2): Grunwald. weiten, baumloſen Felde zur Rechten zu dem zur Linken. Und ſchon flog ein zweites Unerkennbares an ſeinen Beinen vorüber. 8 Nur furchtlos weiter! Er ſtapfte querfeldein, auf kür⸗ zerem Feldwege und begann vor dem Galgenberge, kräftig ein Kampflied zu ſingen. So kam er am Stelldichein un⸗ erlöſter armer Seelen eben ſo heil vorüber, wie am ver⸗ fallenen alten Friedhof. Schon war er froh, trotz verkün⸗ digten Mutes drei Viertel ſeines Weges über die Felder ohne Schaden hinter ſich zu haben, da— ein Laufen, Schnaufen und Fauchen im Getreide, mit Windeseile anſchwellend. Uglenz erſchrak, ſtutzte, ſtand— er wollte das Reich der unerkennbaren Gefahr verlaſſen. Wohin konnte er fi wenden Der Spuk war ihm auf den Ferſen, ganz buchſtäb⸗ lich, klammerte ſich an den Ratloſen, ſchwang ſich auf Bein, Rücken, Nacken, und zugleich ſtößt ein zweiter Spukgeiſt gegen Uglenzens Beine, verſuchte, an ihnen emporzuſteigen, ließ eine heiſere Stimme hören wie die Meute des Wilden Jägers, wich nicht. Je unſinniger Uglenz rannte, um ſo hartnäckiger klammerte ſich der Aufhocker an ihn, um ſo verſeſſener war der Begleiter ihm zu Füßen, den Wettlauf zu gewinnen. a Hilf, Himmel, hilf! Alle Sünden fielen dem Fliehenden ein. Man hätte, dachte er, die loſen Reden in der Schenke unterlaſſen ſollen! Nie mehr im Leben wollte Uglenz den Mund ſo weit auftun. 1 Doch was half in dieſem Augenblick der beſte Vorſatz! Die Strafe ſaß Uglenz am Halſe und folgte ihm auf dem Fuße. Nur weiter! Wettlauf mit dem böſen Schatten, bis Haus und Hof erreicht! Der Atem drohte dem Gehetzten auszugehen. Er be⸗ gann zu ſtöhnen, zu 175 Die letzten Kräfte bot er auf, da⸗ Dorf zu erreichen. Er bemerkte den Wegweiſer, ſtürmte ihn zu, erhob die Stimme, brüllte um Hilfe. Nur eine Sekunde am Wegweiſer lehnen, verſchnaufen! Er ſuchte die feſte Stütze. In der gleichen Sekunde fühlte er, wie ſich der Aufhocker vom Nacken löſte und nun— hopp auf den Wegweiſer ſprang. Einen Blick darauf! Richtig, da hockte das Geſpenſt mit gekrümmtem Rücken, in deutlich er⸗ kennbarer Katzengeſtalt, und von unten grollte und kläffte das andere Nachtgeſpenſt in Hundegeſtalt hinauf. Als ſich Uglenz nach weiterer Flucht auf ſein Lager ge⸗ worfen hatte, ſich heil und ſein Geld gerettet wußte, beſchlic ihn die kühle Ueberlegung, ein ganz gewöhnlicher, ſtrolchen⸗ der Dorfköter und eine gewöhnliche, von ihm verfolgte harm⸗ loſe Katze könnten ihn, den Uglenz, in die Enge getrieben haben. Sie hätte in ihrer Angſt 7 die Bäume klettern 1 gen, dieſe Katze, und ſo hatte Bauer Uglenz vielleicht de weit und breit fehlenden Baumſtamm 5 11 So konnte es geweſen ſein! Immerhin, auch in Hu und Katze konnten verkappte, gruſelige Feinde 50 Man ſollte alſo in Zukunft ſeine Worte ger wählen ee . . 8 6 „ 27 Copyright 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München.) (6. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Als Schmitthenner und Oſſi den größten Teil der Abfahrt bewältigt haben, treffen ſie die Baronin de Beer und Eddie. Kitty macht Schmitthenner den Vorſchlag, Oſſi und Haſſenpflug vorauszuſchicken. Schmitthenner lehnt böſe ab und veranlaßt die Baronin vorauszufahren. Auf dem Tennerlehen angekommen, wird Oſſi die Weiterfahrt nach München verboten. Sie muß ein Bad nehmen und zu Bett gehen. Die Baronin ſucht eine Aus⸗ ſprache mit Schmitthenner. Sie bedankt ſich, daß er ſie davor bewahrt hat, eine weitere Nacht an der Watzmannoſtwand ver⸗ bringen zu müſſen. Sie fragt, warum er nicht von ſeinen Plänen erzählt habe, ſie hätten ſich doch zuſammentun können und hät⸗ ten es dann leichter gehabt. Ich wollte zuerſt oben ſein. Ich dachte, der Weg durch die Scharte zum letzten Band ſei mein Geheimnis. Ich hatte keine Ahnung, daß Allgaier auch davon erfahren hatte.“ Sie hörte nicht recht darauf.„Vielleicht paßte Ihnen un⸗ ſere Geſellſchaft nicht?“ „Aber ich kannte Sie doch kaum.“ „Doch! Eddie behauptet, er habe Sie mehrmals im Hörſaal geſehen. Er hat Sie mir aber bis zu Ihrem Beſuch in der Tengſtraße unterſchlagen. Was halten Sie eigentlich von Eddie?“ Schmitthenner war peinlich betroffen. Wie kam er da⸗ zu, über den fungen baltiſchen Baron Haſſenpflug ein Urteil abzugeben. Aber Kitty wartete ſeine Aeußerung gar nicht ab. Sie kräuſelte die Lippen und urteilte ſelber.„Zu weich. Sehen Sie ſich einmal ſeine Lippen an. Wie bei einem Mädchen von ſiebzehn. Und ich habe groß auf ihn geſetzt. Er war eine der Hoffnungen meines Lebens.“ „Jeder von uns hat ſchwache Tage.“ „Sehr nett von Ihnen, etwas zu e Entſchuldigung anzuführen. Sie ſind überhaupt ganz anders als die Leute, die ich kenne. Eiferſucht kennen Sie wohl gar nicht?“ „Ich— warum?“ „Sehen Sie denn nicht, daß Eddie in Ihr kleines blon⸗ des Mädchen ſtürmiſch verſchoſſen iſt? Er wird ihr ſicher heute noch zu Füßen fallen. Beſonders, wenn er ſo weiter trinkt wie bisher. Er wird uns dann auch ſeine Spe⸗ zialität vorführen. Einen Twoſtep. Solo. Aber dann muß er ſchon ſehr viel trinken. Sie ſind ganz anders. Ich bewundere Sie. Sie ſind nicht nur ein Meiſter unter den Vergſteigern, Sie ſind auch ein ganz ausgezeichneter Wirt. Aber es ſteckt noch viel mehr in Ihnen.“ „Was zum Beiſpiel?“ fragte Schmitthenner ziemlich gleichgültig. Sie vermied zunächſt die gerade Antwort.„Sie müſſen heraus aus dieſem Bergwinkel. Aus dieſer beengten Um⸗ gebung. Dieſer Beſitz, die Tante Adele, der Seppei, die Kuni, ein Ruckſack und ein Paar Ski— das iſt alles recht ſhön und bekömmlich für einige Wochen im Jahr. Wenn Schnee liegt oder wenn der Enzian die Wieſen blau färbt. Aber doch nicht für das ganze Jahr. Jahrein, jahraus! Das genügt doch nicht für Sie. Das füllt Sie doch unmög⸗ lich aus! Das müſſen Sie doch ſelber fühlen?“ „Und die Berge?“ warf Schmitthenner ein. „Die Berge?“ Die Baronin lächelte.„Die Berge ſind nur Erſat. Wenn Sie als Einzelgänger im Gebirge her⸗ unſteigen, ſchwierige Fahrten machen und das Leben aufs Spiel ſetzen, ſo betäuben Sie nur Ihre Unluſt. Das iſt wie bei einer unbefriedigten Frau. Sie läuft ziellos in der Welt herum. Leichte Beute fur alle Lächerlichkeiten. Manchmal ſüſtet ſie Häuſer für Negerfindlinge. Oder ſie ſammelt Nokkataſſen. Oder ſie hegt Kanarienvögel. Manchmal ſam⸗ melt ſie auch Männer.“ „Und was ſammeln Sie, Baronin?“ 5 Ich? Mein Herr, Sie werden anmaßendl Sagen Sie mir zuerſt, warum Sie ſich ſo anſtrengen, dem kleinen blon⸗ den Mädchen den Kopf zu verdrehen?“. „Ich und das kleine blonde Mädchen“, gab Schmitt⸗ henner trocken zur Antwort,„wir haben ausgemacht, uns zu heiraten. Und bald auch noch.“ „Ach“, machte ſie,„nicht möglich!“ „Warum nicht möglich?“ „„Ein Mann wie Sie und dieſer kleine blonde Kloſter⸗ zögling! Wiſſen Sie, was ich vorhin in der Badſtube aus ihr herausgefragt habe? Sie will allein ſein beim Bad. Parum? Sie iſt es ſo gewöhnt. Eine ſolche Art von Er⸗ ziehung wird ſo ein Seelchen nie mehr los. Das ſitzt feſt und t die natürliche Ebene ein für allemal verſchoben. Und, um Gottes willen, wenn ſie auf einem Schneehang ſteht und will hinab, warum erſchwert ſie ſich die Sache dadurch, daß ſie ſich Bretter unter die Sohlen ſchnallt? Warum rollt ſie nicht einfach wie eine Kugel herunter??? 5 Schmitthenner machte ſein finſtertes Geſicht,„Sie hat Aut, Mut genug. Es fehlt ihr nur an Technik. 5 „An der Technik“, erklärte die Baronin beſtimmt,„wird es ihr immer fehlen und überall, wohin ſie kommt. Und wenn ein Mann von Ihrem Kaliber heiratet, ſollte er kein ſlenes Mädchen, ſondern eine Dame zur Frau nehmen, ſonſt bleibt er ſtecken und macht das Rennen nicht. 1 woran erkennt man eine Dame?“ fragte er. „Velches ſind die untrüglichen Kennzeichen eines ſo aus⸗ erleſenen Weſens?“. Sie nahm von dem hintergründigen Ton feiner Frage tine Notiz.„Eine Dame“ erklärte ſie,„wird ſich in keiner gage ihres Lebens bemerkbar und auffällig machen durch Mängel in der Beherrſchung der Technik. Die 1 li der Fechnik iſt Angelegenheit der Vorerziehung. Freili 5 e angeborenes Talent zur Dame alle Erziehung zicht. Schönheit mit Charme iſt das Talent der Frau, Alle anderen können wir ruhig den Männern überlaſſen. beanie haben mir aber immer noch nicht meine Frage eantwortet“, erinnerte er. f Sie hatte ſie keineswegs vergeſſen.„Was ich ſammle? Ich will mich darüber mit Ihnen unterhalten, wenn ich 775 i e . e D N Sie wiederſehe. Sie fahren doch morgen mit uns nach München? Sie und dieſer kleine Blondſchopf? In Mün⸗ chen haben wir jetzt den Faſching, und Faſching haben wir nur einmal im Jahr. Sie ſuſſen mir auch erzählen von Ihren Plänen. Sicher haben Sie Pläne. Männer wie Sie haben immer Pläne. Sie haben das Zeug in ſich zu einer großen Karriere. Darin bin ich ſicher. In ſolchen Dingen irren ſich Frauen nie!“ „Wirklich?“ fragte er,„leicht den Mund verziehend. Ich kenne mindeſtens ein Beispiel, das Ihrer Behauptung widerſpricht. Als Napoleon noch Leutnant war, ſchrieb er in einer franzöſiſchen Kleinſtadt glühende Liebesbriefe an eine junge Dame der dortigen Geſellſchaft. Die Briefe ſind noch vorhanden, aber er hat nie Antwort darauf erhalten.“ „Verlaſſen Sie ſich darauf“, verſetzte ſie lebhaft,„die wußte junge Dame wurde ganz ſicher ſo wie Ihr kleines blondes Mädchen erzogen.“ XV Auf der Straße von Ramsau nach Berchtesgaden ſchien aller Schnee zu liegen, der dieſes Jahr vom Himmel ge⸗ kommen war. Schwere Fuhrwerke hatten tiefe Furchen hineingeriſſen, und der Froſt hatte ſie gehärtet, wie der Schmiedehammer das Eiſen härtet. An den Rändern der Straße lag Schnee hoch aufgehäuft, aber er ſah aus wie ein Vagabund, der ſich zu lange auf der Walze herumtreibt. Der grünſchwarze Wagen Eddies und Kittys, glänzend im Lack, die Chrombeſchläge funkelnd, die Motorhaube lang⸗ geſtreckt wie eine Windhundnaſe, fraß ſich brummend durch die Straße. Die Bäume hoben wie klagende Tanten nackte Zweigarme in den grauen Himmel. Der Motor aber pro⸗ teſtierte unwillig. Was war das für eine Straße? War er dazu gemacht, gegen ein Element anzugehen, das wie Eis ausſah, aber brüchig war, voll Tücken, Fallgruben und Hinterliſt? Er war gewöhnt und auserſehen, vier Räder an einem Stahlgeſtell mit Windeseile über glatte Aſphalt⸗ decken zu treiben und dazu gleichmäßig und zufrieden zu ſurren wie eine ſpinnende Katze. Dieſe halbweichen und verräteriſchen Widerſtände auf dieſer Strecke waren nicht ſeine Sache. „Er will nicht“, ſagte der junge Baron Haſſenpflug und gab Gas. Der Motor arbeitete ſich in tobende Wut hinein. J 0 — Zeichnung: Eisner— M. Hier halte ich mich nur auf, um ſeriöſe Beſuche zu empfangen. Der junge Haſſenpflug nahm eine Hand vom Steuer, holte das Zigarettenetui aus der Taſche und bediente ſich. Neben ihm ſaß Schmitthenner.„Nehmen Sie auch?“ fragte Haſſenpflug. 5 Schmitthenner dankte. „Reichen Sie es rückwärts“, bat Haſſenpflug. leicht nehmen die Damen. Kitty ſicher.“ Die Baronin hatte ſich aber längſt aus ihrem eigenen Vorrat bedient, und Oſſi rauchte nicht. Haſſenpflug zuckte bedauernd die Achſeln.„Ich habe kein Glück mehr bei den Damen. Die alten Götter ſtürzen und neue ſteigen auf und werden angebetet. Wie fühlen Sie ſich, junger Gott?“ „Wollen Sie ſich über mich luſtig machen?“ brummte Schmitthenner. „Viel⸗ wenn Kitty nicht große Dinge mit Ihnen vorhätte. 5 5 1 „Rhythmus der Welt? Was iſt das?“ fragte Schmitt⸗ henner erſtaunt. „Dieſer mus iſt die Kraft der Welt, die uns alle bewegt“, erklärte der junge Baron Haſſenpflug.„Es kommt nur darauf an, den Anſchluß zu finden. Alles Uebel kommt vom Widerſtreben. Das iſt uralte Lehre.“ „Philoſophie?“ fragte Schmitthenner und lächelte friſch. „Mehr“, antwortete der junge Baron Haſſenpflug, „Weisheit. Wenn Sie mehr davon hören wollen, ſetzen wir uns einmal zuſammen und ſprechen darüber. Es iſt nur billig, wenn ich das Beſte, was ich habe, mit Ihnen teile, denn ohne Sie würde alles zur Maſſe meiner Erben gehören. Ich bin ſiebenundzwanzig Jahre alt. Und Sie?“ „Fünfundzwanzig.“ Jahre ſollten nicht viel ausmachen, aber ich bin mindeſtens tauſend Jahre älter. Einer meiner Vorfahren war Kreuzritter in Mariendurg, und ein anderer meiner Vorfahren hat hat dieſen Kreuzritter bei Tannenberg mit einer Keule totgeſchlagen. Ich werde leicht müde und be⸗ treibe alle Dinge nur mit gedämpfter Kraft. Auch meine Lyrik taugt nicht viel. Kur meint, die Hälfte von mir wache morgens nicht auf und ſchlafe auch am Tage weiter. Sie iſt eine anſtrengende Frau. Ich warne Sie. Sie wollte mich beſtändig wecken.“ „Warum erzählen Sie mir das alles, Baron Haſſen⸗ pflug?“ „Warum?“ Er dehnte das Wort, müde und 110 weilt.„Ich möchte mich gern dankbar zeigen. nd ich 8 es bleibt mir nicht viel Zeit dafür zur Verfügung. ald werden wir Feinde ſein.“ „Feinde? Ich wüßte Schmitthenner lachte ſorglos. nicht warum!“ Der junge Baron Haſſenpflug ſtreifte ihn von der Seite her mit einem flüchtigen Blick.„Ich fürchte“, ſagte er,„ich kann nicht anders. Ich werde verſuchen müſſen, Ihnen Fräulein von Grimme abſpenſtig zu machen.“ 5 XVI. Die Baronin hatte es verſtanden, Schmitthenner zu be⸗ wegen, zunächſt bei ihr einzukehren und das kleine Fräu⸗ lein von Grimme mit ihren Platten allein zu laſſen. Eddie wurde beordert, Oſſi ſamt ihren Platten nach Nymphen⸗ burg zu bringen und ſofort umzukehren. Sobald das Er⸗ gebnis der Aufnahmen ſichtbar wurde, ſollte Fräulein von Grimme anklingeln und dann ſollte es Schmitthenner frei⸗ ſtehen, in Eddies Wagen ſofort nach Nymphenburg zu fahren. Längſt hatte die Baronin es verſtanden, die zwei Sil⸗ ben„Pamir“ aus Schmitthenner herauszulocken. Während Oſſi in Nymphenburg in der Dunkelkammer die Platten von der Winterbeſteigung der Watzmann⸗Oſtwand ent⸗ wickelte, ſollte er in Schwabing mehr über ſeine Pläne erzählen. „Pamir?“ ſagte Haſſenpflug, der flüchtig hingehört hatte.„Ich habe einen Verwandten dort unten. Den früheren Ackerbauminiſter Ulzowitſch. Er iſt bekannt ge⸗ worden durch die Veredelung der Weinrebe in der Krim. Die Sowjets haben ihn verbannt. Er lebt in einer Lehm⸗ hütte ohne Fenſter. Er hat kein Paar ganze Schuhe und ſeit Jahren kein Hemd mehr am Leibe. So vergeht der 51 der Welt. Weiß Gott, welches Ende uns beſchie⸗ en iſt.“ Die Baronin kräuſelte leicht die Lippen.„Gibt es einen Kontinent oder ein Land, wo du nicht Verwandte ſitzen haſt? Aber es iſt betrübend zu ſagen, ſo oder ſo haben ſie alle einen Knacks.“ „Es gab eine Zeit“, verſetzte Eddie ſachlich feſtſtellend, „da tateſt du über dieſen Umſtand ſehr entzückt.“ „Das iſt lange her.“ Der Verkehrsſchutzmann auf dem Marienplatz ſtreckte waagrecht die Arme aus und ſofort kam alles zum Stehen, was vom Tal her in die Stadt wollte. Das Gedränge war groß. Der grünſchwarze Wagen mußte ſich faſt als letzter an die Kolonne anhängen und kam ſchon bei der Marien⸗ fäule wieder zum Stehen. Das kleine Fräulein von Grimme hatte bisher ruhig und ſcheinbar unbeteiligt in ihrer Ecke mitangehört, wie über ſie verfügt wurde. Nun raffte ſie behend ihre Sie⸗ benſachen zuſammen und ſtand zur Ueberraſchung aller plötzlich a der kleinen Schutzinſel für Fußgänger, die die Marienſäule umgibt. Mit einem raſchen Griff bemächtigte ſie ſich auch ihrer Skier. Ihr Geſicht war erquickend arglos. „Ich muß hier ſchnell zu meinem Photohändler hinein. Ich habe nicht alles zu Hauſe zum Entwickeln. Und dann nehme ich gleich die Linie 1. Die Linie 1 bringt mich faſt bis vor das Haus. Und in drei Stunden ungefähr rufe ich an. Schönen Dank, Frau Baronin, beſten Dank, Baron. Bemühen Sie ſich nicht. Auf Wiederſehen, Toni.“ Ein Taxi, dem der grünſchwarze Wagen den Weg ver⸗ ſtellte, hupte bösartig. Eddie gab automatiſch Gas. Aber als er wieder halten konnte, war Oſſi verſchwunden. „Dieſes kleine Fräulein von Grimme ſcheint doch ſchwie⸗ riger zu ſein, als man annehmen ſollte“, verſetzte die Ba⸗ kaſſen;„Warum wollte ſie ſich von Eddie nicht heimbringen aſſen?“ „Habe ich auch ſchon erfahren“, erklärte Schmitthenner und ſchmunzelte. „Du kannſt den Wagen dann gleich in die Garage bringen“, ſagte Kitty. Eddie machte ſein durchtriebenes Knabengeſicht. Er verſtand. Wagen in die Garage bringen, das ſollte heißen, in den nächſten Stunden kann ich mich ganz gut ohne dich behelfen. In der Tengſtraße wurde Schmitthenner von Kitty in das Eckzimmer geführt. „Nehmen Sie vorlieb“, ſagte ſie.„Ich hole Sie gleich. Dann gehen wir nebenan, da iſt es gemütlicher. Ich will mich nur erſt ein bißchen in Ordnung bringen. Inzwiſchen ſollen Sie aber nicht verdurſten. Hier habe ich eine Flaſche Houſe of Lords für Sie. Hier der Silberbecher mit einem Eiswürfel darin. Ich finde es gräßlich, den Whisky mit Soda zu trinken. Vater hat jeden Abend ſo eine Flaſche allein ausgebechert. Und dabei durfte ihn niemand ſtören. Und das war ſeine einzige Leidenſchaft. Früher waren es die Frauen. iſſen Sie eigentlich, was ich für eine Ge⸗ e Seer einte die F Ki ha mitthenner verneinte die Frage Kittys. Er hatte wirklich keine Ahnung, was für eine Geborene ſie war. „Ich will es Ihnen ſpäter ſagen“, erklärte ſie.„Ihre Pfeife haben Sie mit. Es hat Sie mir gleich 1 emacht, daß Sie 5 rauchen. Hier habe ich auch eine oſe Dunhill für Sie. Wenn ich leichtſinnig geweſen bin und viel getrunken habe, rauche ich auch eine Pfeife davon. Aber nicht hier. Das hier iſt das Zimmer der Tugend. Sehen Sie ſich nur die Seſſellehnen an. Gerade wie ein Lineal. Hier halte ich mich nur auf, um ſeriöſe Beſuche zu empfangen, Rechnungen durchzuſehen und mit Rechts⸗ anwälten zu ſtreiten. Ich bin eine arme verratene Frau.“ (Fortſetzung folat.) Denksport: Lege⸗Aufgabe. . 2 2 5 7 7 OOO .„ 7 8 9 0 OOO FFF „ 9 8 7 3 77 13 8 79 3 See 21 2 25. 85 OOO„ö Hierzu ſind je 12 weiße und ſchwarze Steine eines Dameſpiels erforderlich. Auf Karton zeichnet man ein Quadrat, das man, wie die Figur zeigt, in 25 Felder einteilt und mit den Steinen gemäß der 1 beſetzt. Die Auf⸗ gabe iſt nun, die weißen Steine an die Stelle der ſchwarzen zu bringen. Die weißen Steine dürfen nur nach rechts auf eim leeres Feld geſchoben werden und eventuell einen ſchwar⸗ zen Stein überſpringen. Bei den ſchwarzen Steinen iſt das umgekehrte der Fall. Das Spiel beginnt auf der Reihe 11 bis 15, da hier ein freies Feld ein Verſchieben allein nur ge⸗ fftattet. Gegenſatz⸗Rätſel. Zu den nachſtehenden je zwei Wörtern ſuche man die Gegenſätze. Ein jeder von dieſen muß ein zuſammengeſetz⸗ tes Hauptwort ergeben. 1. Barzahlung Rock, 2. Weiß zahm, 3. Dir Kaffee, 4. Stirb krank, 5. Schmutzig ungnä⸗ dig, 6. Laut Tod, 7. Brot Schüſſel, 8. Süß Waſſer. Monogrammrätſel. Die ſechs Monogramme, die je ein Wort darſtellen, er⸗ geben, richtig hintereinander geordnet, einen Spruch. Zuſammenſtellrätſel. Bar Feſt Haft Halt Hoch Los Pomp Ruhe Schritt Schuß Turm Weiſe.— Vorſtehende zwölf Haupt⸗ wörter ſind ſo zuſammenzuſtellen, daß je zwei immer ein Eigenſchaftswort bilden. Wie hat die Zuſammenſtellung zu erfolgen? Scharade. In der erſten ſteckt ein Mordinſtrument, An die letzte der Schwache ſich ſicher lehnt; Das ganze ſtets zwei Räume trennt. Schach⸗-Aufgabe. VVV f ,,, 4 1, 5 5 2 75 N 97 „en e e „ D f Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Auszähl⸗Rätſel. 8 nehndehewizneboktnru a aeezbſei Vorſtehende Buchſtaben ſind ein zerlegtes Sprichwort. Um dieſes zu finden, iſt es erforderlich, die Buchſtaben in einer beſtimmten Reihenfolge auszuzählen. Mit dem wie⸗ vielſten Buchſtaben muß begonnen werden? Wie lautet das Sprichwort? f. N 8 nd beſundaphalt Probe een n nehme täglich D 772 die Sab Es TO Ef- 2e 4 EE 2 3 Auflöſungen aus leiter Nummer. Illuſtriertes Kreuzworträtſel: Waage⸗ recht: Harfe, Wald. Frau, Beine; ſenkrecht: Horn, Traube, Geweih, Klee. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter ein⸗ zuftellen. Silbenrätſel: 1. Wartburg, 2. Alligator, 3. San⸗ ſibar, 4. Meſtize, 5. Anagramm, 6. Novelle, 7. Eriwan, 8. Reporter, 9. Stanley. 10. Prünelle. 11. Armenien, 12. Rhone.— Was man erſpart. iſt gewonnen. Anagramme: Borkum, Eisleben, Hagen, Weimar, Stettin, Bergedorf. Sprungrätſel: 1. Feind, 2. Riege, 3. Ibſen, 4. Ewers, 5. Dampf, 6. Eleve, 7. Nimes, 8. Senat, 9. Fuenf, 10. Erker, 11. Sinai, 12. Tonne.— Friedensfeſt.— e e ee 1. Dickkopf, 2. Abſchied, 3. Chriſtfeſt, 4. Groſſiſt, 5. Fuhrmann, 6. Eiferſucht, 7. Wi⸗ derſtand, 8. Oberwaſſer. Röſſelſprung: Die Unſchuld trägt ein weißes Kleid, Grün iſt die Hoffnung, gelb der Neid. Die Lieb' iſt rot, die Treue blau. Und alle Theorie— iſt grau; Kein Wunder, wenn aus dieſem Grund Das Leben manchem wird— zu bunt! Bruchſtück⸗ Aufgabe: Wal, Enz, Ilm, Nix, Leu, Erz, Sou, Elm.— Weinleſe. Das Geſtändnis. Onkel Franz fragt ſeinen Neffen Karl nach den Haupt⸗ ſtunden in der Schule „Latein, Griechiſch, Deutſch und Mathematik“, ſagt Karl. „Na, und welche iſt deine liebſte?“ fragt der Onkel weiter. Verdutzt ſchweigt der Tertianer. „Na, ſag's ſchon“, meint der Onkel. Da meint Karl verſchämt:„Die Ilſe Müller von nebenan!“ * „Was iſt dein Vater?“ „Krank!“ „Quatſch, ich will wiſſen, mit was er ſich beſchäftigt, was er ſo tut.“ „Er huſtet!“ „Sei doch nicht ſo dämlich! geſund iſt?“ „Dann huſtet er nicht!“ „Biſt du blöd, oder tuſt du nur ſo? Ich will wiſſen, was dein Vater macht, wenn er nicht krank iſt und nicht huſtet!“ „Dann iſt er geſund!“ Was tut er denn, wenn er 1 Zeichnung: Holſtein. Unſinn. „Wiſſenſe nich, wat man noch hamſtern könnte? Mit de Butter war't niſcht— et gibt ja welche, und zehn Funt von ſind ma wieder ranzig gewor'n.“ „Wie wär't denn mit— Stecknadeln?!“ * „Es gibt doch viele Dummköpfe auf der Welt!“ 5 „Ja— und es gibt ſogar noch einen mehr, als du glaubſt!“ i 5* Schickſal. Er:„Sehen Sie, Fräulein Irma, in mein neues Auto bin ich direkt verliebt.“ Sie:„Da kann man wieder einmal ſehen, wie der Menſch doch überall durch die Maſchine erſetzt wird.“ 8 Schluß des redakt. Teils.— Geſchäftliches. Für die Kinder und Enke! Was hat der Familienſinn mit geſchäftlichen Dingen zu tun? Iſt es nicht gerade das Schöne, daß der Glaube an die ewigen G0 ſetze des Lebens, an Familie und Gemeinſchaft, der in Millionen deutſcher Herzen wieder lebendig geworden iſt, nichts mit geschaft lichen Dingen zu tun hat? Gewiß!— Aber jeder, dem dieſer Glaube zur Triebfeder ſeines Handelns geworden iſt, hat di Pflicht, ſein Leben ſo zu ordnen, daß er und ſeine Familie 15 Glied der Volksgemeinſchaft beſtehen können. Jedem einzelnen dieſe private, perſönliche Verantwortung tragen zu helfen— das iſt die Aufgabe, die ſich die deutſche Privatverſicherung geſtellt har Durch den Zuſammenſchluß von 20 Millionen Verſicherten in gro⸗ ßen Gefahrengemeinſchaften gibt ſie jedem die Möglichkeit, die Eri ſtenz ſeiner Familie und die Zukunft ſeiner Kinder zu ſichern. Wer Verſicherungsſchutz bei einer prwaten Verſicherungsgeſellſchaft ſucht tut dies nicht, um ſich vor der Gefahr zu drücken, ſondern um guch im Unglück ſofort wieder den Kamyf um die Eriſtenz und Zukunſt der Familie aufnehmen zu können Dein Haus, dein Hab und Gut ſind wohl dein privater Beſiz aber denke daran, daß ſie Erbe deiner Kinder werden ſollen. 0 du deinen Beſitz und deine Arbeitskraft unter Verſicherungsſchutz ſtellſt, iſt wohl deine private geſchäftliche Angelegenheit. Aber daß dir die deutſche Privatverſicherung durch die Bildung der Gefahren⸗ gemeinſchaften die praktiſche Möglichkeit dazu geſchaffen hat, iſt 0 Dienſt, der dir und zugleich der Volksgemeinſchaft geleiſtet wird. Der Erbe in Nöten! Der Erbe iſt Onkel Paul, der eines Tages ein amtliches Schrel⸗ ben erhielt, darin ihm mitgeteilt wurde, eine entfernte Verwandte habe ihm ſoundſo viel bares Geld vermacht, auszahlbar durch den Notar Gugelhopf. Es war nicht gerade eine Million Dollar, aber für Onkel Paul doch eine märchenhafte Summe. Beim Mittageſſen gab es ein Plänemachen, daß die Suppe längſt kalt war, als Onkel Paul endlich ans Eſſen dachte. Und da man ſich nicht entſchließen konnte, ob man erſt ein ſchönes neues Haus kaufen und dann eine große Reiſe machen ſollte, oder ob es umgekehrt beſſer ſei, zog Onkel Paul ſeinen guten Anzug an und ging mit der Aktentaſche unter dem Arm zum Notar.——— Als er wieder zurückkam, hatte ſich ſein ganzes Weſen ver⸗ ändert. Aengſtlich preßte er die koſtbare Mappe an ſich, jeder, der ihm entgegenkam. ſchien ihm verdächtig. Und Tante Olga ging e⸗ nicht viel beſſer. Zu Hauſe ſuchten ſie alle Winkel ab, ob auch niemand ſich verſteckt habe, der ihren Schatz rauben wollte. Wo ſollten ſie nur das viele Geld verbergen? Kein Schub, kein Schrank, kein Winkel ſchien ihnen ſicher genug Vielleicht wäre ihre Seelenruhe für immer dahin geweſen. wenn nicht am anderen Tage der Neffe Fritz, der Bankbeamte, zu Beſuch gekommen wäre. Als der von den Nöten der beiden hörte, lachte er laut auf.„Aber warum bringt ihr denn das Geld micht zur Bank? Dann könnt ihr wieder in Frieden ſchlafen, euer Geld iſt dort in ſicheren Händen, die es in eurem Intereſſe ver⸗ walten. Erfahrene Fachleute beraten euch, wie das Geld am beſten und ſicherſten anzulegen iſt— dann bringt es euch Zinſen. Ueber⸗ dies tut ihr damit der deutſchen Wirtſchaft einen Dienſt, die durch die Banken mit dem notwendigen Kapital verſehen wird, das ſee braucht, um für alle die lebensnötigen Güter zu beſchaffen. Ihr könnt volles Vertrauen zu eurer Privatbank haben— ihre Leiber und jeder Angeſtellte ſind ſich der großen Aufgabe voll bewußt, die dem deutſchen Bankweſen in der Gegenwart und für die Ju kunft geſtellt iſt.“ Onkel Paul und Tante Olga haben den Rat befolgt, und ſee ſind ſehr zufrieden. Tun Sie es auch! + 714 Er sah nur ihre Hände DD Spiel auf der Bühne war ihm gleichgültig: er sah nur ihre Hände zart und weiß und geschmeidig— so richtig Ausdruck ihrer Persönlichkeit. Damals ahnte er noch nicht, daß sie alles andere als das Leben einer Prin- zessin führte. Jetzt, nach Jahren, weiß er, daß seine kleine Frau ihren ganzen Haushalt allein besorgt, keine auch noch so schwere Arbeit scheut und doch die schönsten und gepflegtesten Hände hat, die er je bei einer Frau gesehen hat. — Und ihr Geheimnis: wenige Minuten täglicher Pflege mit dem richtigen Mit- tel, Kaloderma-Gelee, das Spezialmittel zur Pflege der Hände, verhindert jedes Rot- und Rauhwerden der Hände. Es erhält sie zart und jung und macht auch bereits angegriffene Haut wieder glatt und geschmeidig. X Machen Sie ein- mal diesen einfachen Versuch: Verrei- ben Sie ein wenig Kaloderma- Gelee auf Handrücken, Gelenk und Fingern. Massieren und kneten Sie tüchtig eis Minute lang. Sie werden bemerken, daß bereits in dieser kurzen Leit de Haut das Gelee vollständig in 5 aufgesaugt hat und merklich galt und elastischer geworden ist, Leg Sie Kaloderma-Celee über Nacht h. ken und beobachten Sie den Erlaß MB. Kuloderma- Gelee ſeitei nicht und daher besonders angenelim im Cebroutb. Es ist jedem Hausmittel weit überlegen, KALOD 55 DAS SPEZZIALMI TITEL ZUR PPLECE DER HANDE In Tuben zu RM. 30, S0 und L — Beicle Zwillinge sind ZWeik eis Dreifs hrsg. Empfengel⸗ Sta fort Lxò/ 36 kostet mit Rehren FM 240, Allstromgerät Staßfurt SWI 35 komplett Sf RM 252. stellt, d Nsbertige Ohfenskgſe, soße ordentliche Trennschärfe Umschalfbarer Spertrkfeis för„Kor: ond„lang“, große Tagesleistung. Semeinsam ist beiden d. 8 NM 240, 8 Shrend sich 906 1 IMPERIAL-STASSTURT-SU — STASSFURTER RUNDE 3 72 e, ON E SELL SCHAETM A. STASSFURTTFTRONS nicht hinſt ihre