Aſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, h der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm--Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdlez Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 35: 1225 85. Jahrgang Kein Recht zum peſſimismus Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach in der Kurheſſen⸗ halle in Kaſſel⸗Niederzwehren, die von 25 000 Volksgenoſſen dicht beſetzt war, zum erſtenmal ſeit der Machtübernahme der kurheſſiſchen Bevölkerung. Vor und in der Halle lbeten HJ. und SA. Spalier. Erſchienen waren außer dem Gauleiter die Spitzen der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, der Wehrmacht, der ſtaatlichen und der ſtädtiſchen Be⸗ ſörden, u. a. Oberpräſident Prinz Philipp von Heſſen, der ommandierende General im Wehrkreis IX, Generalleut⸗ ont Dollmann, Regierungspräſident von Monbart, Grup⸗ fenführer Erbprinz zu Waldeck, SS.⸗Oberführer Ludwig ind Oberbürgermeiſter Dr. Lahmeyer. Die Ausführungen des Miniſters wurden immer wieder durch ſtürmiſche Dir füimmungskundgebungen unterbrochen, wie auch nach der fundgebung den Miniſter auf der Fahrt 550 Adolf⸗Hitler⸗ haus immer aufs neue der Jubel der evölkerung um⸗ brandete. Reichsminiſter Dr. Goebbels begann ſeine Ausführun⸗ zen mit dem Satz:„Politik iſt die Kunſt, mit allen geeig⸗ ſeten Mitteln die Intereſſen eines Volkes zu vertreten“, und gab dann einen Rückblick auf die Zeit des vergangenen Syſtems, in dem niemals die Intereſſen der Geſamtnation dertreten wurden, ſondern immer nur die Intereſſen eines zelles gegen die der übrigen. Es ſei zwei Minuten vor gwölf geweſen, als der Nationalſozialismus die Macht er⸗ griffen habe. Da hätten die Probleme den Männern der ſeuen Regierung unter den Fingernägeln gebrannt. Sie mußten handeln, ohne noch lange zu zaudern und zu über⸗ legen. Es mußte ſofort etwas getan werden, auch auf die gefahr hin, daß dieſer oder jener Fehler dabei gemacht wurde. Es gebe freilich Meckerer, die ſelbſt nichts tun, ſich aber eben darum erboſten, wenn andere etwas täten. Dieſe hätten zu allerletzt das Recht zur Kritik. „Während die Welt immer mehr in Unruhe verſinkk, während Streiks, Revolutionen und Kriege die Welt durch⸗ loben“, ſo konnte Dr. Goebbels unter dem ſtürmiſchen Bei⸗ fall der Berſammlung feſtſtellen,„iſt Deutſchland zu einer Juſel der Dißziplin und Ordnung, des Friedens und der Atbeit geworden.“ Dr. Goebbels würdigte dann die Verdienſte der Alten Garde, der„kleinen Hitler“, an all dem, was bisher er⸗ keicht worden iſt. Der Nationalſozialismus ſei eine Sache der inneren Ergriffenheit. Er ſei keine politiſche Lehre, ſondern eine Weltanſchauung, die alle Dinge von einem beſtimmten Geſichtspunkt aus an⸗ ehe, Der Nationalſozialismus ſei keine Angelegenheit der Bücher, ſondern eine Sache der Praxis, eine Lehre für das beben. Und darum ſei die Partei die einzige Hüterin des politiſchen Lebens Aus ihr allein würden in zukunft die politiſchen Führer der Nation hervorgehen. her Geſchichte machen wolle, dürfe ſich auch nicht an den Aengſten des Spießers 5 5 Er müſſe die Nation zu unheitlicher Stoßkraft zuſammenraffen, um ihre Intereſſen betreten zu können. Mit Sentimentalität könne nicht Welt⸗ holitit gemacht werden. Uns gehe es nicht um die Inter⸗ ſſen Italiens oder Abeſſiniens, ſondern allein um die In⸗ laeſſen unſeres eigenen Volkes. der Miniſter behandelte dann das Verhältnis von Ar⸗ lee und Partei, die beide ganz verſchiedene Aufgaben nach außen und innen hätten. Die Armee wirke nach außen ge au ſo friedenerhaltend wie die Partei nach innen— allein lurch ihr Daſein. Dr. Goebbels wandte ſich dann einigen aktuellen Fra⸗ gen zu und erläuterte zunächſt das Problem der politiſchen daltik. Es gelte, nicht nur das Richtige zu tun, ſondern für auch den richtigen Moment abzuwarten. Der Mini⸗ er gab ein Bild von der Unſumme an Sorgen und Mü⸗ en, die mit der Wiedereingliederung der fünf Millionen Erwerbsloſen in den Arbeitsprozeß und anderen Taten er Regierung verbunden waren. Es ſei unfair, die Er⸗ febniſſe dieſer Taten nun als Selbſtverſtändlichkeiten ent⸗ nebmen. um dann an Kleinigkeiten herumzukriti⸗ ſeren In dieſem Zuſammenhang kam Dr. Goebbels auch wie⸗ der auf die augenblickliche Knappheit an Butter und Ichweinefleiſch zu ſprechen und ferkigte mit beißender Iro ⸗ nie jene kleine Jahl von Kritikaſtern ab, die nicht bereit eden, auf etwas Bukker zu verzichten, um dadurch hun⸗ gernden Erwerbsloſen wieder zu Arbeik und damit zu Brok hu acbelfen. Wenn manche heute fragen, wer denn alles 7 005 die Autobahnen und die großen Bauten, die Pehrpflicht und die Arbeitsdienſtpflicht, ſo gab Dr. Goeb⸗ te unter ſtürmiſchem Beifall die Antwort:„Das bezahlen Vir alle, indem jeder ic etwas einſchränkt. Wenn wir uns n, di dere Völker anſehen, die heute um die Intereſſen der Na⸗ n willen viel größere Opfer auf ſich nehmen, dann müſf⸗ in die klagen um Butter und Schweineſchmalz ſchnell ver ſummen.“ Zur Außenpolitik gab Dr. Goebbels zu bedenken, was heute aus uns geworden wäre, wenn der Führer nicht jene 0 entſcheidenden außenpolitiſchen Entſchlüſſe gefaßt hätte: 990 Austritt aus dem Völkerbund und die Proklamierung en Gehrfreiheit. Wir wären ein Spielball in den Händen i anderen. Zum Schluß wandte ſich der Miniſter noch dumal an die Partei und die Alte Garde. Was dieſe züte bedeuten, das merke man am deutlichſten, wenn wer 0 ihnen ſterbe Wenn dieſe Partei an das Volk appelliere, ei das Volk da und bekunde ſeine Uebereinſtimmun alder Führung. Keiner habe das Recht, heute peſſimiſtiſe ü ein und ſich in den Schmollwinkel zurückzuziehen.„Wir ben das Recht dazu. unſere Taten vor der Geſchichte zu berantworten.“ Montag, den 25. November 1935 Geiſtige Wehrertüchtigung das wehrhafte Deutſchland in Zeugniſſen deutſchen Schrift⸗ tums. Im großen Feſtſgole der Staatsbibliothek in Berlin wurde in Anweſenheit des Reichskriegsminiſters und Ober⸗ befehlshabers der Wehrmacht, Generaloberſten von Blom⸗ berg, und des Beauftragten des Führers für die geſamte Resa und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Roſenberg, die Ausſtellung„Das wehrhafte Deutſchland in Zeugniſſen deutſchen Schrifttums“ mit einer kurzen Feier eröffnet. Kommifſariſcher Staatsſekretär Kuniſch wies, von dem oft betonten Friedenswillen des Führers und des deutſchen Volkes ausgehend, auf den engen Zuſammenhang hin, der von jeher zwiſchen Wehrhaftigkeit und Schrifttum beſtanden habe. Der wehrhafte Mann und ſeine Taten ſeien Lieb⸗ lingsthemen des deutſchen Schrifttums von den Anfängen an geweſen. Das deutſche Schrifttum ſei ohne den deutſchen Soldatengeiſt nicht zu denken. Der Reichskriegsminiſter erinnerte gn die Zeiten der Zwiſchenregierungen, wo jedes Mittel recht war, um den Soldaten in den Augen des Vol⸗ kes zu verleumden. Im Zwiſchenreich habe das deutſche Buch die Flamme des Wehrwillens im deutſchen Volke wach⸗ gehalten. Viele Männer hätten mit der Feder dafür ge⸗ kämpft, daß der unwürdige Zuſtand in Deutſchland ein Ende habe. Und als dann das Dritie Reich, als der Führer kam, als alles das, was Wunſch und Sehnſucht und Gedanke ge⸗ weſen ſei, nun zur Wirklichkeit wurde, und der Führer am 16. März 1935 in ſeinem heldiſchen Entſchluß dem deutſchen Bolke die Wehrfreiheit wiedergegeben habe, da habe dieſe Tat einen ungeheuren Widerhall im deutſchen Volke gefun⸗ den, von dem nun dieſe Ausſtellung zeuge. Vielleicht werde dieſe Schau auch wieder neue Wege zeigen, um die geiſtige Wehrerküchtigung des deutſchen Volkes zu verſtärken. Reichsleiter Roſenberg erinnerte an die vor etwa Jahresfriſt unter dem Namen„Das Ewige Deutſchland“ gezeigte Ausſtellung. Die jetzige Ausſtellung ſolle zeigen, wie dieſes Ewige Deutſchland 1 e wurde, wie der deutſche Charakter die Kämpfe um den Beſtand des Volkes aufgenommen habe, und wie die Wiedergeburt durch die Erlebniſſe des Weltkrieges bedingt geweſen ſei. Sie ſolle ferner zeigen, daß große Kunſtwerke und weltgeſchichtliches Denken immer in Zeiten des Kampfes entſtanden ſeien. 20000 Eheſtandsdarlehen monatlich Bis Weihnachten erhalten 50 000 kinderreiche Familien je 400 Mark. Staatsſekretär Reinhardt, der dieſer Tage an einem Kameradſchaftsabend der Beamten, Angeſtellten und Arbei⸗ ter der Stadt Kiel teilgenommen hatte, teilte in einer zwei⸗ ten Rede vor den führenden Männern der Bewegung und der Behörden mit, daß künftig monatlich 15 000 bis 20 000 Eheſtandsdarlehen gewährt werden. Seit dem Parteitag der Freiheit würden auch Kinderbeihilfen gewährt. In Deutſchland gebe es etwa 760 000 Familien mit mehr als vier Kindern. Junächſt ſollen die Familien mit mindeſtens ſechs Kindern unter 16 Jahren Berückſichti⸗ zung finden. 1936 werde dann dieſe Jahl auf vier herab⸗ ee Für Iwecke der Kinderbeihilfen ſtehen monatlich Millionen Mark zur Verfügung. Monaklich könnten alſo 1500 Familien mit je 400 Mark bedacht werden. Bis Weih⸗ nachken würden bereits 20 Millionen Mark verkeilt ſein, 5. h. 50 000 minderbemittelte kinderreiche Familien wür⸗ den bis dahin je 400 Mark erhalten. Die Anträge ſeien dei den Gemeinden einzureichen. Sie würden durch dieſe jeprüft und an das Finanzminiſterium weitergeleitet werden. Wir werden, ſo führte der Staatsſekretär weiter aus, zen Weg der finanziellen und 5 Geſundung weitergehen und nichts tun, was die Entwicklung ungünſtig deeinfluſſen könnte. Die Finanzen des neuen Deu chland ind geordnet. Der Redner wies weiter auf die Wichtig⸗ zeit der Landgewinnungsarbeiten an der Weſtküſte hin. Sobald die Miktel es im Laufe der Zeit geſtatten, würden hieſe Arbeiten in erhöhtem Umfange durchgeführt werden. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß bis dahin die Arbeiten auf dem aufenden gehalten werden. Chronik des Tages Der Reichsaußenminiſter hat an den ſchwediſchen Ge⸗ jundten af. der jetzt zehn Jahre in Berlin tätig iſt ein herzlich gehaltenes Schreiben gerichtet. Der Reichsinnenminiſter hat das Verbot gegen die eng. liſchen ge ungen„Daily Expreß“ und„Sunday Expreß mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. 5 Der bisher mit der Wahrnehmung der Geſchäfte de⸗ Luftwa„ beauftragte Obermuſikmeiſten Huſade iſt zum Luftwaffen⸗Muſikinſpizienten ernannt worden. Schwere Verkehrsunglücke in Berlin Berlin, 25. November. In der Nacht zum Sonnabend kam es in Berlin zu einer Reihe ſchwerer Verkehrsunfälle, bei denen vier Perſonen ums Leben gekommen ſind und ſechs weitere mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Gleich drei Tote forderte der Zuſammenſtoß eines Perſonen⸗ kraftwagens mit einer Straßenbahn in Reinickendorf Oſt. — 8 77 Nr. 275 Aeber Sonntag 2: Jum feſtgeſetzten Termin wurde die Ferkigſtellung der Berliner Deutſchlandhalle dem Reichsminiſter Dr. Goebbels gemeldet. 2: Am Sonntag mittag wurde die erſte große Reichs⸗ ſchulungsburg Erwikte in der Nähe des weftfäliſchen Städt⸗ chens Lippſtadt im Rahmen einer politiſchen Großkundge⸗ bung durch Reichsorganiſakionsleiter Dr. Ley geweiht und übergeben. -: Anläßlich der Anwetterkakaſtrophe in Süditalien hat der Führer und Reichskanzer an den König von Italien ein Beileidstelegramm gerichtel. 3: Der memelländiſche Landtag wurde für den 28. No⸗ vember einberufen. Die Bildung des Direktoriums iſt noch nicht erfolgt. 2e: Muſſolini empfing den britiſchen Bolſchafter in Rom, Drummond. zu einer Unterredung. 25: Der griechiſche Kreuzer„Helli“ ging mit König Georg II. an Bord von Brindiſi in See und paſſierte am Sonntag Korfu. e: Der König von Bulgarien vollzog die Ernennung des neuen Kabinetts und empfing es am Sonntag. Wahlordnung zu löſen. ayreuther Feſtſpieljahr Iwei Erinnerungstage. Die Bayreuther Bühnenfeſtſpiele, die größte künſtle⸗ riſche Veranſtaltung im Olympiajahr, werden mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele in zwei Teilabſchnitten, nämlich vom 19, bis 31. Juli und vom 17. bis 31. Auguſt ſtattfin⸗ den. Sie werden ihre beſondere Weihe durch zwei Erin⸗ nerungstage erhalten, die mit der Geſchichte der Feſtſpiele innig verknüpft ſind. Der eine der Erinnerungstage iſt der 50. Todestag von Franz Liſzt, der ſich bekanntlich in hohem Maße für das Schaffen Richard Wagners einge⸗ ſetzt hat und auch in einem nahen Freundſchaftsverhältnis zu Richard 9 5 ſtand, der andere Gedenktag iſt die 60jährige iederkehr der Eröffnung des Feſtſpielhauſes, die ſeinerzeit am 13. Auguſt 1876 gefeiert wurde. Unmittelbar vor Beginn der Feſtſpielzeit wird der Mo⸗ numentalbau des Hauſes der Deutſchen Erzie⸗ hung, eines der Lebenswerke Hans Schemms, feierlich ſeiner Beſtimmung zugeführt werden. Mit der Einwei⸗ hungsfeier wird gleichzeitig auch die Eröffnung des Hauſes der Deutſchen Stenographenſchaft erfolgen. Keichserziehungsminiſter Ruſt erneut operiert. Berlin, 25. Nov. Nach einer Mitteilung des Direk⸗ tors der Chirurgiſchen Univerſitätsklinik der Charite, Pro⸗ feſſor Dr. Sauerbruch, hat ſich Reichsminiſter Ruſt, der ſeit vielen Wochen erkrankt iſt, erneut einer Operation unker⸗ ziehen müſſen. Der Eingriff verlief ohne Schwierigkeiten. Das Befinden iſt gut, mit vollſtändiger Geneſung iſt in kur⸗ zer Zeit zu rechnen. Noch kein Memeldirektorium Der Landtag zu Donnerskag einberufen. Memel, 25. November. Der memelländiſche Landtag iſt für den 28. November, 5 Uhr nachmittags, einberufen worden. Einziger Punkt der Tagesordnung iſt die Ausſprache über den Gang der Di⸗ rektoriumsbildung. Die Bildung des Direktoriums iſt noch nicht erfolgt. Der Gouverneur des Memelgebietes, der zugeſagt hatte, am Freitag weiteren Beſcheid zu geben, iſt mit Landtags präſident Baldſzus nicht in Fü lung getreten. Die Beiſetzung Jellicoes Das engliſche Königshaus ehrt den toten Admiral. Der Sarg mit den irdiſchen Ueberreſten des Admirals Lord Jellicoe wurde in die Weſtminſter Abtei übergeführt, wo er in der Kapelle Heinrichs VII. bis zur e feierlich aufgebahrt werden wird. Die Kapelle Heinrichs VII. iſt die Ordenskapelle der Ritter des Bath⸗Ordens, der Jel⸗ licoe im Jahre 1911 verliehen worden iſt. Ein feierlicher ee ee wird am Montag früh abgehalten werden. 5 Im Anſchluß daran wird die Leiche Jellicoes in einem l Trauer zug und mit großem Skaatsgepränge von der Weſtminſter⸗Ablei nach der St. Pauls⸗Kathedrale über⸗ 8 führt werden. Der König wird ſich durch ſeine beiden Sohne, den Prinzen von Wales und den Herzog von Vork, vertreten laſſen. Außerdem werden mehrere Kabineltsmit⸗ glieder, Mitglieder des Diplomaliſchen gig und Verkreter der britiſchen, der n en und der franzöſiſchen Flotte an der Leichenfeier teilnehmen. 5 f Abteilungen der engliſchen Leibgarde, der Armee und der Flotte werden im Trauerzug marſchieren, und der bri⸗ tiſche Frontkämpfer⸗Verband wird eine Ehrenwache ſtellen. Die Trauerfeier wird auf alle engliſchen Rundfunkſender übertragen. g Ogaden unterwirft ſich 3000 Bewaffnete zu den Italienern übergegangen Italien meldet ein bedeulſames Ereignis vom ſüdlichen Kriegsſchauplatz in Abeſſinien. Danach hat ſich die geſamte Bevölkerung der Provinz Ogaden freiwillig Italien unker⸗ worfen. Gleichzeitig ſollen 5000 Bewaffnete zu den italie⸗ niſchen Fahnen übergegangen ſein, um hinfort auf ſeiten Italiens zu kämpfen. Dieſe Maſſenunterwerfung ſei, ſo wird in den italie⸗ niſchen Meldungen betont, von größter militäriſcher Be⸗ deutung, da damit die italieniſche Front um ein weiteres Stück kampflos nach vorne geſchoben werden könne und dei Vormarſch nach Innerabeſſinien weſentlich erleichtert werde Es wäre ſelbſtverſtändlich ausgeſchloſſen, daß dieſer ſpontane Akt der Geſamtbevölkerung einer großen Provinz jemals wieder irgendwie rückgängig gemacht werden könne. Italien habe damit ebenſo wie von Tigre endgültig von Ogaden Beſitz ergriffen und werde dieſe beiden Pro vinzen ſich in etwaigen ſpäteren Verhandlungen unker keinen Amſtänden wieder abhandeln laſſen. Nach einer Meldung aus Addis Abeba ſind an der Süd⸗ front nach der Beendigung der Beſichtigungsreiſe des Ne⸗ gus umfangreiche Vorbereitungen für Kampfhandlungen getroffen worden. Ein ausländiſcher Berichterſtatter meldet, der Negus habe über den Verteidiger von Gorrahai, Fitau⸗ rari Shaffara, ein ſtrenges Strafgericht abgehalten, Fitaurari Shaffara hatte, nachdem der Desjatſchmatſch Afe⸗ work im Kampfe gegen die Italiener gefallen war, mit 700 Mann die Flucht ergriffen. Shaffara wurde öffentlich aus⸗ gepeitſcht und dann in ein Verließ geworfen, wo er an Ket⸗ ten gelegt wurde. Der Sohn Afeworks wurde als Nach⸗ folger eingeſetzt. Addis Abeba meldet Erbeutung von 24 Tanks Gegenwärtig ſind die abeſſiniſchen Truppen vor allem bemüht, die italieniſchen Fronten durch Nachtangriffe zu beunruhigen. Durch dieſe Angriffe ſollen die rückwärtigen italieniſchen Verbindungen abgeſchnitten und der Vormarſch der italieniſchen Truppen abgeſtoppt werden. Planmäßig werden, ſo wird gemeldet, die italieniſchen Munitions-, Le⸗ bensmittel⸗ und Waffenkolonnen für die vorderen Linien abgefangen. Im Kampfe gegen die italieniſche Tankwaffe benutzen die Abeſſinier, wo das Gelände es erlaubt, Elefan⸗ tenfallen. An Stellen, wo dieſe nicht angelegt werden kön⸗ nen, gehen nach dieſer Darſtellung Freiwillige den Tanks mit Liſt und Dynamit auf den Leib. Sie laſſen die Tanks vorüberfahren und fallen ſie dann mit größeren Dynamit⸗ mengen von hinten an, um ſie in die Luft zu ſprengen. Im Somaligebiet wurden auch Tanks gefunden, die von der Beſatzung verlaſſen waren. Da die Sonne die Wände der Panzer ſehr ſtark erhitzt, dürften die Inſaſſen ihre Fahrzeuge aufgegeben haben. Bisher wollen die Abeſſinier 24 Tanks erbeutet haben. Aebertritt abeſſiniſcher Würdenträger Der italieniſche Heeresbericht meldet u. a. noch:„An der Front des 2. Armeekorps warf eine Gruppe eritreiſcher Frei⸗ ſchärler abeſſiniſche Soldaten über den Takaſee zurück. Die Bevölkerung von Tigre, die in die von uns verwalteten Ge⸗ biete zurückkehrt, ſtrömt unſeren Garniſonen zu. An der Somalifronk ſtellte ſich der Häupkling Huſſen Haile mit allen Ankerhäuptlingen und Würdenträgern des Stammes der Ogaden Rer Dalal in Gorrahai. Huſſen Haile unterwarf ſich im Namen ſeines Stammes und bal um die Ermächtigung, mit ſeinen 2500 Kriegern an den Anterneh⸗ mungen gegen die Regierung von Addis Abeba keilnehmen zu dürfen. Ferner ſtellten ſich an der Zomalifronk unſeren politiſchen Behörden die Häuptlinge, Würdenträger und Krieger der Ogaden Makahil, der Ogaden Ker Elmi und der Tſchekal Abu Haſſan, die ihre förmliche Unterwerfung vor⸗ nahmen, und ihre Krieger zur Verfügung unſerer Militär ⸗ behörden ſtellten. Der Häuptling Abdel Kerim Mohamed, Sohn des Mul⸗ ah, vollführte in Gabredarre im Einvernehmen mit unſeren zolitiſchen Behörden die Neuordnung ſeines Stammes, der Ogaden Bageri und lieferte etwa 100 Gewehre ab. Mit dieſen Unterwerfungen haben ſich die Völkerſchaften des ganzen mittleren und ſüdlichen Ogaden feierlich dem italie⸗ niſchen Vorgehen angeſchloſſen. Der letzte Junker von Rothenbur Roman von Paul Hain. 1 Nachdruck verboten 29 Efrnundzwanzigſtes Kapitel. Bruder Euſebius ſaß vor ſeiner Blockhütte auf einem Feldſtein, ſeinem Lieblingsplatz, und blickte ins Tal hin⸗ ab, aus dem das Rauſchen der Wipfel kam. War eine öde Bergkuppe hier oben, aber ein gutes Schauen in die Gotteswelt hinein. Seit langen Jahren ſchon hauſte Euſebius hier, mitten in der Oednis. Den Unterſchlupf hatten ihm die Hirten rings auf den Höhen gebaut, die den ganzen Sommer über dort wohnten. Und ein kleines Kirchlein ſtand auch dabei, eigentlich nicht mehr als eine Kapelle mit einem kleinen Holzturm, in dem das Glöcklein hing, das abends feierlich durch die Berge tönte und allwöchentlich die ein⸗ ſamen Leute mit ihren Buben und Mädchen zur Andacht rief. War eine nicht ſonderlich große Gemeinde— ſtarke, ſehnige Männer, geſchmeidige Frauen und Mädchen, die die Berge liebten und die karge Einſamkeit und dabei doch auch gerne Gottes Wort jeweils hören mochten. Es wußte eigentlich niemand recht, woher der Bruder Euſebius gekommen war. Vor vielen Jahren tauchte er mit einemmal in ſeiner mönchigen Kutte, die redlich mit⸗ genommen ausſah, hier oben auf. Baute ſich eine kleine Zelle und ſchien bereit, darin ſein Leben in bußfertigem Gebet zu verbringen. Eine Weile ſahen ſich die Hirten dieſes ſtille Treiben an, dann ſprach einer von ihnen mit dem Mönch. Ob er nicht ihr Prieſter werden wolle. In dieſer kargen, einſamen Höhenwelt habe ſich 1 5 kein Seelſorger ſeßhaft machen wollen, wie die Heiden lebten ſie, und weit ſei es bis zur nächſten Abtei. Man würde ihm ſchon eine rechte Hütte bauen, ein Kirchlein dazu. 5 Nun, Bruder Euſebius ſagte nicht nein. Was ihn hier erauf vertrieben, das wurde niemals kund, wollte auch einer wiſſen. Aber man fand, daß er das Herz auf dem rechten Fleck habe, das Wort Gottes gar mächtig zu ver⸗ künden wußte, und daß er auch ſonſt in allerlei Fällen, vornehmlich bei Krankheiten. nützlich ſei. Er kannte vie⸗ Verſchärfung der Sanktionen Baris ſpricht von einer neuen Juſpitzung im Mitlelmeer. Die Pariſer Preſſe ſpricht von einer neuen bedenklichen Berſchärfung der Lage im Mittelmeer und zwar unter Hin⸗ veis auf die von Genf geplante Petroleumſperre gegen Italien. Dieſe Frage dürfte nach Anſicht der Pariſer Preſſe zuch den Mittelpunkt der letzten Unterredung des italieniſchen Botſchafters Cerutti mit dem franzöfiſchen Miniſterpräſiden⸗ en Laval gebildet haben. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Oeuvre“ wartet bei dieſer Gelegenheit wieder einmal mit einer Senſationsmeldung auf, für die natürlich ihr die Berantwortung zufällt. Sie behauptet, der italieniſche Bot⸗ chafter habe Laval erklärt, wenn man die Ausfuhr von Pe⸗ roleum nach Italien verbieten werde, ſo bedeute das den Krieg. Das engliſche Kabinett, ſo heißt es in der Betrachtung des„Oeuvre“ weiter, wende nach den durchgeführten Wah⸗ en ſeine erſte Handlung der Verſchärfung der Sühnemaß⸗ tahmen zu, indem es ſich für das Petroleumausfuhrverbot nach Italien entſcheide. Die engliſche Regierung ſei in ihrer Politik der Ausfuhrverbote dadurch beſtärkt worden, daß Rooſevelt im Januar dem Kongreß einen Geſetzentwurf vorlegen werde, der auch für die Vereinigten Staaten die Betroleumausfuhr nach Italien unterbinden werde. Der dem Quai d'Orſay naheſtehende„Petit Pariſien“ ſchreibt, die Verſtimmung Italiens gegen die Staaten, die Sühnemaßnahmen durchführen, werde durch ein Petroleum⸗ zusfuhrverbot auf die Spitze getrieben. Eden über die Sanktionspolitik Der engliſche Völkerbundsminiſter Eden hielt in Edin⸗ burgh die erſte politiſche Rede nach den Wahlen. Er er⸗ klärte, England denke nicht daran, ſeine Rolle in der Welt⸗ bolitik aufzugeben. Eine Abſonderungspolitik Englands ſei eine ſelbſtſüchtige Gemeinheit. Keine einzige Nation habe ich mit Eifer und Zufriedenheit an der Sühnepolitik gegen Italien beteiligt. Hier handele es ſich um eine„unwillkom⸗ mene Pflicht“. Die Welt habe niemals zuvor eine ähnliche Fundgebung geſehen. 85 Ein abeſſiniſcher Bericht „Das Anſehen des Negus gefeſtigt.“ Die abeſſiniſche Geſandtſchaft in Paris übermittelte der Preſſe eine Mitteilung, in der behauptet wird, die italieni⸗ ſche Propaganda habe falſche Nachrichten über die letzte Luftreiſe des Negus in Umlauf geſetzt. Man habe, ſo heißt es weiter in der Erklärung, das Gerücht ausgeſtreut, dieſe Reiſe habe dem drohenden Abfall verſchiedener abeſſiniſcher Oberführer vorbeugen ſollen. Die abeſſiniſche Regierung habe bereits mehrmals bekannt gegeben, daß einzig und allein Haile Selaſſie Gugſa ſeinen Kaiſer und ſein Vaterland verraten habe. Die abeſſiniſche Regierung wiederhole mit aller Beſtimmtheit, daß kein anderer abeſſi⸗ niſcher Führer ſich mit dem Feinde eingelaſſen habe. Im Gegenteil, der Krieg habe die Einheit des abeſſiniſchen Kaiſerreichs verſtärkt, in dem er um ſeinen oberſten Füh⸗ rer alle Kräfte des Landes geſammelt habe. Angeſichts der Gefahr habe ſich das Anſehen des Negus bis in die entle⸗ genſten Gebiete Abeſſiniens gefeſtigt. Der Widerſtand gegen den einfallenden Feind habe die Bevölkerung in Eritrea und ſogar in Italieniſch⸗ Somaliland auf die Seite Abeſſiniens gebracht. Groß ſei die Zahl der Flüchtlinge aus den italieniſchen Kolonien, die in Abeſſinien Schutz ſuchten. Die Abwande⸗ rung habe bereits einen derartigen Umfang angenommen, daß die italieniſche Regierung ſie nicht mehr verheimlichen könne. In den amtlichen Verlautbarungen von Asmara kündigten die Behörden die ſchärfſten Strafen für die Leute an, die ſich verdächtig machten, ſich der italieni⸗ ſchen Herrſchaft zu entziehen. Oelblockade— ein feindlicher Akt Schritte Italiens bei den Oelausfuhrländern. Paris, 25. November. Die Pariſer Preſſe, die die Beſuche der engliſchen Bot⸗ ſchafter in Paris und Rom bei den dortigen Miniſterpräſi⸗ denten hervorhebt, beſpricht einerſeits die Fortſetzung der Vermittlungsfühlungnahme, andererſeits aber auch die Möglichkeit eines Petroleumzufuhrverbots, das nach ihrer Anſicht den Sühnemaßnahmen eine beſondere Härte geben m 8 1 1 lerlei heilſame Kräuter, aus denen er in geheimnisvoll⸗ wunderbarer Weiſe heilkräftige Mixturen zu bereiten ver⸗ band. g Alljährlich, im Winter, trat er mit ſeinem Eſel— dem Stallkameraden ſeiner beiden Ziegen— eine Wallfahrt an, die ihn einige Wochen fernhielt. Die Leute hatten ſich daran gewöhnt, fragte niemand nach dem Warum und Wohin. Bruder Euſebius mochte ſchon wiſſen, warum er das tat.— Von ſeiner letzten Fahrt nun hatte er einen Gaſt mit⸗ gebracht Einen ſeltſamen Gaſt. Der lag ſeit Monaten in ſeinem Haus— so recht hatte ihn noch keiner geſehen— und ſollte krank, ſehr krank ſein. Wie ihn Bruder Euſebius hier heraufgebracht hatte, es war ein rechtes Wunder.— Der ſinnierte, in die abendrote Landſchaft blinzelnd, vor ſich hin, und ab und zu zerrte er 0 mit den Händen an dem ſturen, weißen Bart, der ſein Geſicht um⸗ rahmte. Nun glühte ſchon der Sommer in voller Pracht überall — und noch immer nicht wollte es mit dem Kranken beſſer werden. Gewiß— die böſen Narben waren verheilt das hatte ſich alles recht gut angelaſſen. Aber der Kopf— i der arme Kopf! Nur wirre Porte hatte er ſprechen können, und war doch ein kräftiger, ſchöner, ſtattlicher Mann. Selbſt der Ara pic hatte da nichts geändert mit ſeiner herben Süße. Apathiſch hatte der Kranke vor dem Hauſe geſeſſen. Hatte nicht verraten, wer er ſei, was ihm zugeſtoßen. Nur dumpfe Worte hatte er gemurmelt, und ſeine Augen hat⸗ ten manchmal gar gefährlich gefunkelt. Bruder Euſebius wurde zuweilen ſchon recht ungedul⸗ dig. All ſeine Kräuter hatten da nicht helfen können. Der Geiſt dieſes Kranken ſchien ſich nicht zur Klarheit durch⸗ ringen zu können.. „Ich verſteh's nicht,“ murmelte er vor ſich hin.„Iſt der oldenſte Sommer die klarſte Luft hier oben— iſt eine o köſtliche Einſamkeit— und ſollte alles nichts helfen? Sollte ein Schwertſchlag ſtärker ſein als Gottes beſte Me⸗ dikamente?“ a Bruder Euſebius raufte ſich den Bart. Sein gutes, vom Wetter und der Luft zergerbtes Geſicht blickte ordentlich arimmia. 8 Das„Echo de Paris“ weiſt darauf hin, daß ſich Italſen die bisherigen wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen zwar habe gefallen laſſen, daß es aber eine Sperrung der Oelzufuhe als feindſelige handlung anſehen würde. Dieſe Anſicht häl⸗ ken auch die Botſchafler Italiens in London, Waſhington und Moskau ſowie die italieniſchen Geſandten in Bukareſt und im Haag mitgeteilt. Nach dem Urteil des Außenpolitikers des„Echo de Pa⸗ ris“ könne ſich aber der Genfer Verbindungsausſchuß nur ſchwer mit milden Sühnemaßnahmen begnügen, wenn er nicht gegen den Artikel 16 verſtoßen wolle. Frankreich ge⸗ höre nicht zu den Ländern, die Petroleum ausführen, eg kaufe vielmehr ſelbſt im Ausland ſeinen Petroleumbedarf. Deshalb brauche ſich auch Frankreich nicht in den Mit⸗ telpunkt der Ausſprache ziehen zu laſſen, ſondern es könne dieſe Angelegenheit Rom, London, Waſhington, Moskau, Bukareſt und dem Haag überlaſſen. Athen in Erwartung des Königs Athen, 25. November. Aus allen Gegenden Griechenlands ſind viele Tauſende nach Athen gekommen, um hier heute den großen Tag des Einzugs ihres Königs zu erleben. Auch viele Fremde, unter ihnen zahlreiche ausländiſche Journaliſten, haben ſich in Athen eingefunden. Die griechiſche Hauptſtadt iſt feſtlich geſchmückt. Ein Meer von Fahnen, Wappen, Kronen und Königsbildern deuten bereits auf den großen Feſttag hin. Extraausgaben der Zeitungen unterrichten laufend über die einzelnen Phaſen der Ueberfahrt des Königs. Der König und der Thronfol⸗ ger laſſen ſich an Bord der„Helli“ durch Funkſprüche lau⸗ fend über die begeiſterte Stimmung des griechiſchen Volles Unterrichten. Noch immer treffen neue Sonderzüge aus der Provpiz in Athen ein. Viele Perſonendampfer ſind von den Schiff fahrtsgeſellſchaften zur koſtenfreien Beförderung des Vollez zur Verfügung geſtellt worden und fahren mit vielen Tauſen⸗ den dem König bis zum Kanal von Korinth entgegen. Anwetter über Italien Bisher über 80 Todesopfer. Berlin, 25. November. Ueber ganz Italien haben ſchwere Unwetter, verbunden mit heftigen Wolkenbrüchen gewülel, Beſonders ſchwer wurden die ſüditalieniſchen Küſtengebiele heimgeſucht. In der Umgebung der kalabriſchen Stadt Ca⸗ kanzaro ſind allein 27 Tote zu beklagen, die durch Ueber. ſchwemmungen und Hauseinſtürze ums Leben kamen. 19 0 ſcheinlich iſt jedoch die Jahl der Token, von denen über die Hälfte Kinder zu ſein ſcheinen, noch bedeutend höher. J. einer Meldung wird die Geſamkzahl der Token mik 82 an. gegeben. Die Eiſenbahnlinie von Catanzaro nach Lucano wurde durch den Einſturz einer Brücke unterbrochen, ebenſo ſind die telephoniſchen Verbindungen zwiſchen Kalabrien und Sizilien ſtillgelegt. Aus Nocera in der Gegend von Sa⸗ lerno wurden durch die Wucht der anſtrömenden Waſſer⸗ fluten mehr als hundert Wohnhäuſer beſchädigt und einge⸗ ziſſen. Die Bewohner ſind obdachlos geworden. Auch aus Meſſina laufen dauernd Unglücksmeldungen ein. 20 Fi⸗ ſcherbarken kenterten, wobei jedoch glücklicherweiſe keine Menſchenleben zu beklagen ſind. Jelsſtürze und Schneefälle in Norditalien. Längs der Via Aurelia in der Nähe von Kap Mele ereigneten ſich infolge des ungewöhnlich ſchlechten Wetters große Felsſtürze. Auch die Napoleonſtraße Milleſimo⸗Ca⸗ lizzano iſt durch einen Felscutſch unpaſſierbar geworden. Starke Schneefälle in dieſem Teil des weſtlichen Norditalien haben ebenfalls dazu beigetragen, daß der Verkehr auf den zeiden Landſtraßen faſt völlig lahmgelegt werden mußte. . 5 Kingsford Smith bleibt unauffindbar. Nach neueren Berichten aus Singapur iſt die Hoffnung, daß es gelingen würde, den bekannten Flieger Sir Kingsford Smith doch noch aufzufinden, wieder zunichte geworden. Es war be⸗ richtet worden, daß man Feuerſchein auf der Sayer⸗Inſel geſehen habe. Ein Flugzeug, das dieſe Inſel mehrfach über⸗ flogen hat, hat nichts entdecken können. Es iſt nun über 14 Tage her, daß Kingsford Smith und ſein Begleiter ver⸗ ſchollen ſind. Er war am 6. November aufgeſtiegen, um den Zeitrekord zu einem Fluge nach Auſtralien zu brechen. ce e eee eee Er hatte ſich in den Kopf geſetzt, den Kranken nicht nur körperlich, ſondern auch im Gemüt geſund zu machen, und nun ließen ihn der Herrgott und alle Heiligen in Stich. Was nützte es, daß der arme Fremde körperlich wieder ſo ſtolz und blühend geworden war, wenn ſein Geiſt verkümmert blieb!— Euſebius erhob ſich. Es war wohl Zeit, das Glöcklein tönen zu laſſen. Feierſtunde für die Hirten ringsumher.. Er trat aus ſeiner Hütte und zog an dem Läuteſtrit, mit weitausholenden, gleichmäßigen Bewegungen. Silbern tönte die kleine Glocke in die Einſamkeit der Berge hinein. Silbern ſchallte das Echo von den Berh⸗ wänden zurück. Hier und da aus den Hütten in der Ferne ſtiegen feine Rauchwolken auf. Feierahendſtunde! Bruder Euſebius ließ die Glocke langſamer tönen. da wandte er ſich um. Eine Tür hatte geknarrt. Aus dem Blockhauſe war eine Männergeſtalt gette⸗ ten. Hoch, ſchlank, kühn in der Haltung. Das edle Ge⸗ ſicht dem Himmel zugewandt. Ein Wolfsfell hing ihm über der Schulter— Bruder Euſebius hatte den Wol einſt ſelbſt in den Bergen erlegt.. Aber die Augen in dem ſtolzen Geſicht hatten einen ſeltſam dunklen, ſtarren Ausdruck. Sie waren ohne Glanz. Sie mochten wohl die Dinge erkennen— aber es ſpie⸗ gelte ſich kein Wiſſen der Seele darin. Das war— Junker Jörg! Euſebius hielt mit dem Läuten inne. 1 „Recht— recht 5 daß Ihr Euch auch mal wieder ins 15 bemüht! Stubenluft 1 nichts. Kommt nur wir ſetzen uns da an unſern Tiſch hinter dem Hauſe. hole gleich Käſe und Brot— und ein ordentliches Glas Milch dazu, die Ihr ſo gern mögt—“ Jörg antwortete nicht. Sein ſtarrer Blick blieb ohne Glanz. Sein Geſicht ohne Regung. Hörte er des Bruders Euſebius Worte— hörte er ſie nicht? Er folgte dem Bruder, der eifrig den Holztiſch hinter dem Hauſe deckte. Ein Laib Brot— Ziegenkäſe— 6 etwas gebratenes Fleiſch— und die Milchſchale „Der Herr ſeane es Euch—“ 5 4 * U 549. J lation den S Bertre Sch m Jartei treter en. J ſität, 9 De Bild d ſtuden! leberk Nevoli Hochſck Hinder wuchs den V belegen den fi planm den. N er ſein rer de Merke Einver Prof. Erneu 0 Der 9 Veran genom feſtgeſe nomm, höchſty einhiel Ein 6 11 0 Dezem Weihr nachtli Auch wird ſtellun außer Erzeu, angek badiſe ſchen wird Heime l etwa einem einen Brief er gl. Taſch erklär kau ſtellun auch in H. zu ve talien habe ufuhr hät. ngton kareſt e, nur in er h ge⸗ n, es arf. Mit- könne kau, 98 her uſende 9 des untet Athen mülckt. ildern gaben Fhaſen onfol⸗ e lau⸗ Volkes auſen⸗ rden. talien f den te. eren lingen doch i be⸗ „Inſel über⸗ über r ver⸗ „ um echen. — nicht achen, n im erlich ſein us dem lad oc. 549. Jahrfeier der Aniverſität Heidelberg [ heidelberg. Die Univerſität Heidelberg beging ihre 549. Jahrfeier, verbunden mit der feierlichen Immatriku⸗ lation der neu in den Verband der Univerſität eintreten⸗ zen Studierenden, verbunden mit einem Feſtakt, dem als zertreter der badiſchen Regierung Miniſter Prof. Dr. Schmitthenner, ferner zahlreiche Ehrengäſte der gartei, die Rektoren dex badiſchen Hochſchulen ſowie Ver⸗ teter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden beiwohn⸗ ten. Ihnen allen galt der Gruß des Führers der Univer⸗ tät, Rektor Dr. Groh. Der Rektor gab im Hinblick auf das veränderte äußere Bild der Feier, auf der zum erſtenmal die Fahnen der ſtudentiſchen Korporationen verſchwunden waren, einen leberblick über das, was ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution geſchehen ſei, um der nationalſozialiſtiſchen hochſchule den Weg zu bereiten. Der Rektor hob dann die hinderniſſe hervor, die der kataſtrophale Mangel an Nach⸗ wuchs dieſem Beginnen in den Weg legte, um gleichzeitig den Verſuch der Ueberwindung dieſer Hinderniſſe damit zu belegen, daß innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre an den fünf Fakultäten der Heidelberger Univerſität auf 60 glanmäßige Lehrſtühle 40 neue Profeſſoren berufen wur⸗ den. Indem der Rektor der Vorkämpfer gedachte, ſtattete er ſeinen und der Hochſchule beſonderen Dank an den Füh⸗ ker der Studentenſchaft, Dr. Guſtav Adolf Scheel, ab. In Merkennung ſeiner Verdienſte verlieh ihm der Rektor im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsunterrichtsminiſter Ruſt und dem Herrn badiſchen Kultusminiſter Dr. Wacker als erſtem an der nationalſozialiſtiſchen Hochſchule die Pürde eines Ehrenſenators. Im Anſchluß an die Anſprache des Rektors ſprach Prof. Dr. Schneider über das Thema„Der Kampf um die Erneuerung der exakten Wiſſenſchaften“. Preistreiber in Schutzhaft () Karlsruhe. Das Geheime Staatspolizeiamt meldet: der Metzgermeiſter Hans Meier in Freiburg wurde auf Veranlaſſung des Geheimen Staatspolizeiamts in Schutzhaft genommen, weil er in mehreren Fällen die für Schweine eſtgeſetzten Höchſtpreiſe weſentlich überſchritten hat. Meier gelangt außerdem zur Anzeige wegen Zuwiderhandlung gegen die Verordnung über die Trichinenſchau. Ferner wurde die Landwirtsehefrau Emma Eckert, wohn⸗ haft in Forchheim(Amt Emmendingen) in Schutzhaft ge⸗ nommen, weil ſie den für den Bezirk feſtgeſetzten Erzeuger⸗ höchſtpreis für Schweine trotz eingehender Belehrung nicht einhielt und einen erheblichen Ueberpreis forderte. * Ein Schwarzwaldhaus auf der Weihnachtsſchau in Berlin. () Karlsruhe, 23. Nov. Vom 30. November bis 22. Dezember dieſes Jahres wird in Berlin am Funkturm eine Weihnachtsſchau zu ſehen ſein, die heimatliches und weih⸗ nachtliches Brauchtum aus deutſchen Gauen zuſammenfaßt. Auch Baden wird auf der Schau vertreten ſein und zwar mird unſer Gau ein typiſches Schwarzwaldhaus zur Auf⸗ ſtellung bringen und zeigen, wie darin der Schwarzwälder lebt. Das Schwarzwaldhaus enthält eine Weihnachtsſtube und eine Werkſtattſtube. Beider Ausſtattung ſoll vom Leben und Weſen des Schwarzwälders ein Bild geben. In der Werkſtattſtube werden eine Spinnerin, eine Strohflechterin und eine Trachtenſtickerin arbeiten. Der Zweck des vom Gau Baden gezeigten Brauchtums iſt aber noch ein weiterer und außerordentlich wichtiger. Die Schau ſoll nämlich für die Erzeugniſſe unſerer Heimat werben. Es ſollen Verbindungen angeknüpft werden, neue und weite Abſatzgebiete für die badiſche Heimarbeit zu finden. Mit Unterſtützung des badi⸗ ſchen Landesgewerbeamts und des badiſchen Heimatwerkes wird in ſechs großen Ständen das Beſte unſerer badiſchen Heimatkunſt zu ſehen ſein. Heidelberg.(Ein alter Gauner trick.) Ein etwa 45 bis 50 Jahre alter, gut gekleideter Mann erſchien in einem hieſigen Geſchäft und bat, ihm für vier Fünfmarkſtücke einen Zwanzigmarkſchein zu geben, weil er dieſen in einem Briefumſchlag wegſchicken wolle. Den Zwanzigmarkſchein ſchob er gleich in einen Briefumſchlag, den er zuklebte und in die Taſche ſteckte. Daraufhin ſuchte er nach ſeinem Geldbeutel, erklärte dann, er habe ſeinen Geldbeutel vergeſſen, er komme gleich wieder, laſſe aber als Pfand den Brief mit dem Jwanzigmarkſchein da. Als der Mann nach einigen Minuten nicht mehr kam, öffnete der Geſchäftsinhaber den Briefum⸗ ſchlag und fand ihn leer. Der Schwindler hatte einen ähn⸗ lich aussehenden Briefumſchlag in ſeiner Taſche bereitgehalten, während er den Umſchlag mit dem Zwanzigmarkſchein behielt. Es wird gebeten, beim Auftreten des Betrügers ſofort die Polizei zu verſtändigen. 2 Laufa.(Großfeuer vernichtet vier Wohn⸗ häuſer.) Durch Großfeuer wurden in der unterfränkiſchen Gemeinde Eibelſtadt vier Wohnhäuſer und ein Schuppen ſowie eine Scheune vollſtändig zerſtört. Das Großvieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden, während ein Teil des Kleinviehs in den Flammen umkam. Durch den Brand, deſſen Arſache noch nicht aufgeklärt iſt, ſind etwa 20 Perſonen obdachlos geworden. f 2 Heſſelhurſt.(Erfolgreiche Tabakpflanzer) ie Hanauer Gemeinde Heſſelhurſt iſt durch ihren ausge⸗ zeichneten Tabak bekannt. Ihre Pflanzen haben beim Ver⸗ kauf oft ſchon den Spitzenpreis erzielt und auch auf Aus⸗ ſtellungen haben ſie immer und überall gut abgeſchnitten. So auch auf der diesfährigen Ausſtellung des Reichsnährſtandes n Hamburg. Die höchſte, für beſte deutſche Zigarrentabake zu vergebende Auszeichnung, der Reichsſiegerpreis, fiel an den Pflanzer Johann Georg Vogt. Weiter kamen in unſeren Ort 2 Ehrenpreiſe, 15 erſte Preiſe und 1 zweiter Preis. Mit dieſen Auszeichnungen iſt der alte Ruf Heſſelhurſts als Spitzengemeinde des deutſchen Zigarrentabaks durch ſachver⸗ ändiges Arteil erneut beſtätigk. a 5 Tegernau(Amt Schopfheim).(Keine Gefahr mehr vorhanden.) Die drei an Kohlenorydgasvergif⸗ nung ſchwerer Erkrankten, darunter der Pfarrer, deſſen Be⸗ finden geſtern noch als ernſt gemeldet wurde, ſind nunmehr auch auf dem Wege der Beſſerung und es beſteht bei einem mehr die Gefahr einer Verſchlimmerung. 5 be, Lötrach.(Achtet auf jede Wun del) Der in u dger Jahren ſtehende verheiratete Landwirt Oswald als Vogelbach bei Kandern hatte ſich vor einigen Tagen eine Handverletzung zugezogen. Er hatte auf die Wunde nicht weiter geachtet, die ſich zusehends verſchlimmerte und nun iu einer ſchweren Blutvergiftung führte. In bewußtloſem Zuſtand wurde er ins Eliſabethenkrankenhaus eingeliefert. Lein Zuſtand iſt ſehr ernſt. a Katharina, Käthchen und Kitiy Zum Namensfeſt der Heiligen am 25. November. Zu den verbreitetſten Mädchennamen in Deutſchland gehört Katharina. Daß Luthers Frau ſo hieß, mag ſie den Proteſtanten wert gemacht haben, daß ſie zu den„Vierzehn Nothelfern“ gezählt wird, den Katholiken. Jedenfalls wird ſie am 25. November allenthalben in Deutſchland gefeiert. Aber eigentlich erinnert man ſich faſt nur an dieſem Tag an den Namen ſelbſt. Denn: Wer nennt ſich wirklich Katharina? Faſt alle unſere Vornamen treten in verſchie⸗ denen Formen auf, aber Katharina erſcheint in ungewöhn⸗ lich vielfältigen Abwandlungen. Am beliebteſten mit iſt das einſchmeichelnde Käthchen, ſeit Kleiſts„Käthchen von Heilbronn“ neben Fauſts Gretchen als einer der deutſcheſten Frauennamen empfunden, trotz des griechiſchen Urſprungs des Namens, der ſoviel wie die Reine bedeutet. Eben dieſe Bedeutung aber, die dem deutſchen Mädchenideal ſo ſehr entſpricht, hat vielleicht nicht wenig zu ſeiner Popularität beigetragen und wohl auch den Dichter veranlaßt, ihn ſeiner Idealgeſtalt zu geben. Aber Kleiſts berühmtes Drama iſt eine romantiſche Dichtung, und die Romantik iſt bald in Mißkredit geraten in einem Jahrhundert, das ſich mit Stolz das„Jahrhundert des Fortſchritts“ nannte und immer tiefer im Materialis⸗ mus verſank. Bezeichnend, daß es das ſüße Käthchen gar bald durch die flotte und ſachliche Käthe erſetzte! In Süd⸗ deutſchland bewahrte man ſich noch einen Hauch der alten Zeit in den Formen Kathi und Kathl. Aber ſchon in Nord⸗ weſtdeutſchland geht in der Katrin der Zauber verloren, und in der ſchwerfälligen Trina und Trine Norddeutſch⸗ lands wird der Name ſogar geradezu zum Scherznamen. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde aus dem alt⸗ überlieferten guten Käthchen die ſlawiſch gefärbte Katta und Katja, die holländiſche Kathe und die engliſch⸗amerikaniſche Kitty. Sogar die ſpaniſche Catalina hat da und dort Ein⸗ gang gefunden. Unſeren Großeltern galt die ebenfalls ſlawiſch gefärbte Kathinka als beſonders vornehm. Auch die bäuerlichen Wetterregeln haben ſich mit der heiligen Katharina beſchäftigt:„St. Katharina kommt weiß gekleidet“, ſagen ſie und meinen damit, daß mit dieſem Tage der eigentliche Winter beginnt. Worin in der ſeltſam tiefſinnigen Weiſe des deutſchen Volkstums auch zugleich eine Anſpielung auf die Bedeutung des Namens„die Reine“ liegt; Weiß iſt ja die Farbe der Reinheit. E In Mannheim ab 7. Dezember Chriſtbaummarkt. Der öffentliche Chriſtbaummarkt beginnt in Mannheim am 7. Dezember. Auf drei ſtädtiſchen Plätzen, dem Gockelsmarkt, den Zeughausplanken und dem Meßplatz wurden insgeſamt 87 Verkaufsſtände für die Weihnachtsbäume verſteigert, die dann vom 7. Dezember bis 24. Dezember verkauft werden dürfen. Das Intereſſe für die Chriſtbaumplätze, die mit je 10 Mark veranſchlagt waren, war überaus groß. Wenn auch der größte Teil der Plätze zum Anſchlagpreis oder nur wenig darüber abging, ſo wurden vor allem für die Eckplätze Spitzenpreiſe von 35, 41 und 50 Mark bezahlt. Allerdings blieben dieſe höchſten Gebote immer noch hinter den Rekord⸗ zahlen früherer Jahre zurück. Die Chriſtbaumhändler haben doch eingeſehen, daß zu hohe Platzpreiſe das Riſiko weſent⸗ lich erhöhen. i Manſardendieb feſtgenommen. In der Nacht ge⸗ lang einer Polizeiſtreife die Feſtnahme eines jungen Mannes von hier, der in den letzten Tagen in der Neckarſtadt⸗Nord einen Manſardendiebſtahl beging, U Das Standesamt Mannheim⸗Stadt weiſt darauf hin, daß Urkundenbeſtellungen bis auf weiteres nur noch nach⸗ mittags von 3—5 Uhr(mit Ausnahme vom Samstag⸗ nachmittag, an dem ohnehin geſchloſſen iſt) entgegengenom⸗ men werden. Die Vormittag dagegen müſſen zur Erledigung des ſtarken Schriftverkehrs ausgenützt werden. PPPPPGGGPTGGGTGTTGTTTVTGTGTGTGTGTGTGTCTGTbTbTbfT Die Erzeugungsſchlacht geht weiter Aufruf des Landesbauernführers Engler⸗Füßlin. Der erſte Abſchnitt des Kampfes um die deutſche Nah⸗ rungsmittelfreiheit liegt hinter uns. Er war ein voller Er⸗ folg. Neben vielen anderen Erfolgen ſeien nur einige be⸗ merkenswerte Beiſpiele verzeichnet. Die Schafhaltung hat im Durchſchnitt des Reiches um 30 Prozent ihren Beſtand vergrößert. Die Anbaufläche von Flachs iſt um 136 Pro⸗ zrent, diejenige von Hanf um 360 Prozent und diejenige von Raps und Rübſen um 67 Prozent geſtiegen. Der Kunſt⸗ düngerverbrauch hat ſich im Durchſchnitt um 14,4 Prozent erhöht. Die deutſche Landwirtſchaft hat ihre Ausgaben hinſichtlich der Neubauten und der Anterhaltung der Wirt⸗ ſchaftsgebäude um 71 Millionen Mark erhöht. Dieſe Zahlen geben den Beweis, daß das deutſche Landvolk dem Rufe zur Produktionsſteigerung aus eigener Scholle in dieſem Erntefahr gefolgt iſt. Mit dem Abſchluß des dritten Reichsbauerntages in Goslar hat das deutſche Landvolk die zweite Erzeugungs⸗ ſchlacht begonnen. Deshalb rufe ich alle badiſchen Ba u⸗ ern erneut auf, ihr Pflichtgefühl gegenüber Volk und Vater⸗ land dadurch zu beweiſen, daß auch der letzte Bauersmann in ſeinem Betrieb die ganze Kraft aufwendet, um auch die führer Etappe der Erzeugungsſchlacht ſiegreich zu Ende zu ühren. Das nächſte Ziel unſerer Maßnahmen iſt die Lei⸗ ſtungsſteigerung aller derjenigen Bauernbetriebe, die heute den Durchſchnitt der Erträge noch nicht erreicht haben. Ihnen gilt unſere Stoßkraft im Kampfe um Deutſchlands Nahrungsfreiheit. Die Lücken unſerer Selbſtverſor⸗ gung befinden ſich beſonders auf dem Gebiet der Eiweiß⸗ und Fettproduktion ſowie der Gewinnung von Faſer⸗ ſtoffen aus dem deutſchen Boden. Damit hat unſere, von der Natur reich geſegnete badiſche Heimat in der zweiten Erzeugungsſchlacht wieder eine Stellung in der vor⸗ derſten Front erhalten. Denn die Möglichkeit eines viel⸗ ſeitigen Anbaues auf unſerem Heimatboden gibt uns beſon⸗ dere Verpflichtungen. Wenn in den nächſten Wochen und Monaten eine große Verſammlungs⸗ und Aufklärungswelle im Intereſſe der Er⸗ tragsſteigerung aus eigener Scholle durchgeführt wird, ſo er⸗ warte ich von dem i badiſchen Landvolk, 15 mit neuem Intereſſe und verſtärktem Pflichtbewußtſein den An⸗ regungen und Anordnungen Folge leiſtet. Unſer Führer Adolf Hitler wird auf dem nächſten Erntedanktag vom deutſchen Bauerntum Rechenſchaft fordern, ob es ſich auch ſeiner wichtigen Stellung im Geſamtvolke würdig erwieſen hat. 5 Aus den Turnvereinen. Schauturnen bei den 98ern. Nach Stägiger Verſchiebung hielt geſtern der Tv. 98 ſein Schauturnen ab. Dieſes herbſtliche Schauturnen ge⸗ hört nun einmal zur Tradition des Vereins und Leiler und Aktive, ſei es vom jüngſten bis gereiften Alter legen gleichſam Zeugnis ab, von der geleiſteten Arbeit im verfloſſenen Sommerhalbjahr. Punkt 8 Uhr konnte der Vereinsführer Würthwein deshalb beginnen, da ja doch kein Plätzchen mehr für Späterkommende zu er⸗ gattern war. Mit dem Einleitungsſpruch„Friſch, fromm, fröhlich, frei“ rollte dann das reiche Programm mit einer anerkennenswerten Prägnanz ab, daß es den Leitern alle Ehre machte, ihre queckſilbrigen Scharen immer ſo flink bei der Hand zu haben. Bei den Kleinen angefangen, waren die gezeig ben Ausſchnitte aus dem Kinderturnen ſchon allein für ſich ein Turnerprogramm im Kleinen und es war eine Freude, zuzuſehen, mit welchem Eifer aber auch die Kleinſten bei der Sache waren. Mit einem reizenden Volkstanz ſchloß dieſer Abſchnitt. Schlagmäßig wechſelten nun die verſchiedenen Abteilungen. So zeigten die Jugendturner intereſſante Hammerübungen, die Turnerinnen ſchwierige Stabübungen; während die Spieler gymnaſtiſche Ball⸗ übungen zeigten, waren es dann die Turnerinnen die ebenfalls im Ball ein dankbares Mittel zur Gymnaſtik aufwieſen, denen auch ihre rhythmiſchen Freiübungen nicht nachſtanden. Daß die Frau auch im Sport bei den 98ern zu Hauſe iſt, wurde durch die Körperſchule gezeigt und ganz großen Beifall errangen ſie durch ihren Holz⸗ ſchuhtanz. Ihnen zur Seite ſtanden die Männer, die ganz beachtliches im Ringturnen zeigten. Daß das Pferd⸗ turnen keine leichte Sache iſt, aber jetzt bei der all⸗ gemeinen Wehrpflicht für manchen Turner von Vorteil ſein kann, zeigten die Turner mit ihren ſchwierigen Ab⸗ gängen. Beachtliche und zweckdienliche Uebungen zeigten die Sportler, während die Turner in ihrer Körperſchule den Wert der Uebungen klarmachten, das auch die Jugendturner im Barrenturnen bewieſen. Mit einem eleganten ſchneidigen Marſchtanz ſchloſſen die Turnerinnen das turneriſche Programm ab. Ein reizendes Bild war die geſtellte Plaſtik„Brunnenzauber“ und die anſchmie⸗ genden Reigen. Ein prächtiger Abſchluß war der Schlußakt. Es war ein einziges Treuegelöbnis dem Altmeiſter Jahn, dem zwei Sprecherinnen nach dem allgemeinen Lied„Getreu alle Zeit“ der geſamten Aktiven Sinn und Ausdruck der Turnerei gaben. Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗ Lied folgten. Es war eine Fülle von Arbeit von Leiterinnen und Leitern der Abteilungen die hier geleiſtet wurde und es gehört viel Liebe zur Sache dazu, alle dieſe Zeitopfer zu bringen für die Jugendertüchtigung. 8 Jugendſchauturnen im Tbd.„Jahn“. Mit ſeinem geſtrigen erſten Jugendſchauturnen hatte der Tbd.„Jahn“ bei gutem Beſuch einen vollen Erfolg. Das reichhaltige Programm der ſtarken Schüler⸗ und Schülerinnenabteilungen brachte in bunter Reihenfolge einen Ausſchnitt der intenſiven Jahresarbeit der Ab⸗ teilungen. Daß die Leiter der einzelnen Abteilungen auf dem richtigen Wege ſind, bewies die freudige Aufnahme der ideenreichen Vorführungen. Ein fein vorgetragener Prolog, Begrüßungsworte des Vereinsführers und Bodenübungen der kleinſten Schülerinnen eröffnete den Reigen der Darbietungen. Im weiteren Verlaufe er⸗ freute ein nettes Spielliedchen, Langſtabübungen und allgemeine Freiübungen. Petersburger Schlittenfahrt, ein äußerſt wirkungsvoller Tanzreigen ſchloß den erſten Teil. Im zweiten Teil zeigte die Schulungsarbeit der Schülerabteilungen in Freiübungen, Turnſpielen und Pferdſprüngen. Beſtechend wirkte ein Marſchtanz der Schülerinnen; gereifte Arbeit zeigten Keulenübungen der Jugendturnerinnen. Boxkampf der kleinſten Schüler war eine Schlußnummer, die man geſehen haben muß. Die drolligen Einfälle in der Ausgeſtaltung dieſer Num⸗ mer waren kaum zu überbieten und ließen das Publikum nicht zur Ruhe kommen. Zum Abſchluß des Abends füllte die geſamte Jugend die Bühne. Dietwart Heier⸗ ling ſprach markante Worte über die völkiſche Einſtellung der deutſchen Turnerſchaft. Mit einem wuchtigen Sprech⸗ chor, der die Treue und Verbundenheit zu Volk und Vaterland zum Ausdruck brachte und dem Liede„Getreu alle Zeit“ fand die Veranſtaltung ihren würdigen Ab⸗ ſchluß. Sicher wird der Abend ſeine werbende Wirkung nicht verfehlt haben und der edlen Turnerei weitere Freunde, insbeſondere die Jugend, zuführen. Kaninchen⸗Schau. Eine Kaninchen⸗Schau veranſtaltete am geſtrigen Sonntag der Kaninchenzuchtverein Mhm.⸗Seckenheim in der Reithalle hier. Ueberſichtlich in Raſſen eingeteilt bot die Schau ein intereſſantes Bild nicht nur in Bezug auf Zucht und Reinheit der Raſſen, ſondern auch auf ihre Verwendungsmöglichkeiten, ſei es die produzierte Wolle vom blütenweißen Angorakaninchen oder das glänzende Fell vom Schwarz⸗ oder Blauloh⸗Kaninchen. Zeigten doch die aufliegenden Fertigwaren zur Genüge, wie nicht nur wunderhühſche ſondern auch in ihrer Zartheit an⸗ genehme Gebrauchsgegenſtände, ſeien es Pullover, Damen⸗Unterwäſche, Mützchen, Chals, daraus gefertigt. Schon daraus kann man den wirtſchaftlichen Wert des heutigen Standes der Kaninchenzucht erſehen, abgeſehen davon, daß auch für den Fleiſchtopf das Kaninchen ein nicht zu verkennender Faktor in der Nahrungswirtſchaft darſtellt, was ja auch in der Unterſtellung der Vereine in den Reichsnährſtand erkannt wird. Die Schau wurde gut beſucht und manch wertvollen Wink dürften Zucht⸗ liebhaber durch die Schau wieder erhalten haben. Ein Glückshafen fand für ſeine Loſe reißenden Abſatz und war bald ausverkauft. Die Prämiierung der Tiere zeigt folgendes Ergebnis: „Abteilung Belgiſche Rieſenkaninchen. Ehren⸗ preiſe: Gg. Schreck Seckenheim; Gg. Marzenell, Secken⸗ heim; Ph. Schmitthäuſer, Seckenheim; 5 Mannherz⸗ Abteilung Weiße Rieſenkaninchen. ren⸗ preiſe: Franz Metz, Weinheim; H. Eidenmüller, Wen⸗ heim; M. Bauer, Seckenheim. 7 Abteilung Deutſche Rieſenſ checken. Ehren⸗ preis: Gg. Bauer, Seckenhe mmm. Abteilung Gelb⸗Silber. Ehrenpreis: E. Koger, Reilingen; L. Ries, Friedrichsfeld. Seckenheim. Außerdem gelangten viele erſte, zweite und dritte Preiſe zur Verteilung. i 5 Die Mahnmalweihe in Baden Den Toten zur Ehr'— den Lebenden zur Wehr! Karlsruhe, 25. November. Schlicht grüßen uns die Mahnmale für die im Gau Baden gefallenen Kämpfer der Bewegung als ſtumme Zeu⸗ gen eines unvergänglichen Heldentums. Sie ſollen allen, die jetzt und ſpäter daran vorüberziehen, ins Bewußtſein häm⸗ mern, daß das Ringen um Deutſchlands Glück von jedem Volksgenoſſen Opfer und den Einſatz feiner ganzen Kraft verlangt. Am Samstag hat nun in ſechs badiſchen Orten im Rah⸗ men ergreifender Feiern die Weihe der Mahnmale ſtattgefun⸗ den. Die Anteilnahme der Bevölkerung ließ erkennen, daß das dankbare Gedenken an die Blutzeugen der Bewegung tief im Herzen unſeres Volkes wurzelt. In der Landeshauptſtadt In der Landeshauptſtadt vollzog Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner die Weihe des auf der nördlichen Kaiſerſtraße zwiſchen Kreuz⸗ und Adlerſtraße nächſt der klei⸗ nen Kirche ſtehenden Mahnmals für den Pfingſten 1931 von den Kommuniſten erſchlagenen Lahrer SA.⸗Mann Pau! Billet. Den Angehörigen Billets blieben Ehrenplätze vor⸗ behalten. Punkt 20 Uhr verkündeten Fanfaren den Beginn des Weiheſpiels der Staatsjugend. Dann ſenkten ſich die Fahnen, und, begleitet von dumpfem Trommelwirbel, hallten weithin die Namen der acht Männer, die ihr Leben für das freie neue Reich, für Führer und Volk gelaſſen haben. Zuletzt wurde Paul Billet aufgerufen, und in die Trommel⸗ ſchläge tönte das vom Jungvolk geſungene Kameradenlied. Reichsſtatthalter Wagner ſpricht. Hierauf nahm Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner das Wort. Er erinnerte an die troſtloſen Zu⸗ ſtände im Nachkriegsdeutſchland und fuhr fort: Wir wären verloren geweſen, wären nicht opferwillige Männer eingetre⸗ ten für Deutſchland. Dank der Opfer, die Männer wie Billet gebracht haben, iſt die neue Zeit entſtanden. Er war einer der ſtillen, ruhigen Soldaten Adolf Hitlers, die, wenn ſie ge⸗ rufen wurden, immer da waren ohne zu fragen, warum und wohin und ohne Lohn für ſich in Anſpruch zu nehmen. Wir bekennen es mit Stolz, ſo ſchloß Reichsſtatthalter Wagner, daß der erſte Blutzeuge der deutſchen Freiheitsbe⸗ wegung ein Kind unſerer Heimat geweſen ift: Parteigenoſſe Dr. Winter, der am 26. Februar 1923 in Steinen ſein Leben für den Führer gab. Wir bekennen es mit Stolz, daß alle die Männer, die Dr. Winter und Albert Leo Schlageter gefolgt ſind, von gleicher heroiſcher Größe und Opferwilligkeit, von gleicher Liebe und Hingabe an das Vaterland beſeelt waren. Für immer wollen wir uns zu ihnen bekennen und damit den Dank abtragen, den wir ihnen ſchuldig find.— Mit dieſen Worten gab der Reichsſtatthalter das Zeichen zur Enthüllung des Mahnmals. In Durlach Das Mahnmal für den im April 1926 von einem Reichsbannermann erſchoſſenen Fritz Kröber erhebt ſich am Eingang zur alten Markgrafenſtadt, am Rande der Straße nach Karlsruhe. Eingeleitet wurde der Weiheakt durch einen Sprechchor der Jugend. Nach Verleſung der Namen der in Baden im Kampf für Deutſchland gefallenen Parteigenoſſen hielt der Gebietsführer der Hitler⸗Jugend, Friedhelm Kemper, die Weiherede. In Liedolsheim In der alten nationalſozialiſtiſchen Hochburg und erſten Ortsgruppe der NSDAP in Baden, in Liedolsheim, wurde das Mahnmal für den bei den Gemeindewahlen 1925 von Kommuniſten erſchoſſenen Parteigenoſſen Guſtav Kam⸗ merer geweiht. Im Rathaus fanden ſich die alten, mit dem goldenen Parteiabzeichen der Partei ausgezeichneten Kämpfer zuſammen, an der Spitze die beiden alten Vor⸗ kämpfer des Nationalſozialismus in Baden, die Reichstags⸗ abgeordneten Albert und Guſtav Roth. Die Weihe⸗ ſtunde begann mit einem Chor. Dann ſenkten ſich nach einem weiteren Muſikſtück die Fahnen und Pg. Guſtav Roth verlas die Namen der Toten. Anſchließend rief ein Arbeitsmann laut in die Nacht hinaus:„An dieſer Stelle fiel Guſtavr Kammerer am 11. Januar 1925 für die Fahne der Freiheit, für Führer, Volk und Reich.“ Miniſterpräſident Köhler weiht das Mahnmal. Nach dem Lied vom guten Kameraden hielt Miniſter⸗ präſident Köhler die Gedenkanſprache, in der er u. a. ſagte: Es iſt für mich als Vertreter der Gauleitung Baden der NSDAP und der badiſchen Staatsregierung eine beſon⸗ dere Ehre, gerade hier in Liedolsheim das Mahnmal für unſeren lieben Parteigenoſſen Kammerer enthüllen zu dür⸗ fen, denn was für Deutſchland München war, das war für uns in Baden Liedolsheim. Von hier aus nahm die Bewegung in Baden ihren Lauf. So iſt es auch kein Wunder, daß hier ein Mann zur Stelle war, der ſein Leben gab für die Freiheit Deutſchlands. 1925 ſank Kamerad Kammerer, von marxiſtiſcher Mörderkugel ge⸗ troffen, ins Grab. Er iſt nicht tot, er lebt wie alle die an⸗ deren Kämpfer, die für Deutſchland fielen! In Sinzheim bei Baden⸗Baden „Ich ſterbe gern für meinen Führer.“ Dieſe Worte 1992888 SA⸗Mann Karl Guwang, der am 30. Januar 933 von einem Zentrumsangehörigen erſchoſſen wurde. In Sinzheim bei Baden⸗Baden, dem Wohnort Karl Gu⸗ wangs, nahm Miniſter Dr. Schmitthenner am Sams⸗ tag abend die feierliche Einweihung und Enthüllung des Mahnmals vor. Dann fiel die Hülle von dem Mahnmal, das an jener Stelle errichtet iſt, an der in der Nacht auf den 30. Januar 1933 nach der Feier über den endlichen Sieg der Bewegung in Deutſchland und die Berufung Adolf Hitlers durch Hindenburg Guwang meuchlings er⸗ ſchoſſen wurde. In Steinen im Wieſental Ein Feſtgewand hatte die Wieſentalgemeinde Steinen 8 Mahnmalweihe für Dr. Karl Winter, den erſten lutzeugen der Bewegung, angelegt. Nach dem Lied vom Guten Kameraden leikete ein Prolog zur Gedenkrede von Kultusminiſter Dr. Wacker über. Mitten im alemanni⸗ ſchen Land, in dieſem Herzſtück des alten deutſchen Raumes, ſo führte Dr. Wacker aus, fiel Parteigenoſſe Dr. Winter in einer Zeit, die noch nicht reif war für das, was er ſchon klar vor Augen ſah. Er ſetzte das, was Adolf Hitler wollte, in die Tat um und begann hier im alemanniſchen Gebiet für die Bewegung zu wirken. So ſteht Dr. Winter neben unſerem großen Landsmann Schlageter, ſo ſteht er in der Reihe derer, in der auch ein Andreas Hofer ſtand und ein Schill. Dr. Winter ſoll uns ein ewiger Zeuge der Treue zum Reiche und zum Führer ſein. Sein Blut iſt nicht um⸗ ſonſt gefloſſen. Deutſchland lebt, weil ſolche Männer wie er zu ſterben bereit waren! In Lohrbach bei Mosbach In Lohrbach bei Mosbach wurde das Denkmal für Ja⸗ kob Ihrig, der für die Bewegung gefallen und einer der erſten SA⸗Männer des Odenwaldes ge⸗ weſen iſt, eingeweiht. In einem Weiheſpiel der Hitlerjugend erſtand der Kampf der Bewegung. Dann ſenkten ſich die Fahnen, während die Namen der Gefallenen durch die Nacht hallten. Innenminiſter Pflaumer nahm dann das Wort. Wir ſtehen am Mahnmal für Jakob Ihrig, der einer der erſten Nationalſozialiſten im Odenwald war. Er hat während dem Kriege für Deutſchland geblutet und auch nach dem Kriege ſein Blut gegeben. Er hatte noch das Glück, das Dritte Reich, das er längſt ſchaute, entſtehen zu ſehen. Sein Tun war dem Vaterland und der Heimat geweiht. Heute marſchiert er, wie alle unſere Toten, als ſtiller Be⸗ gleiter mit uns. Wir wollen ihnen treu ſein, treu der Idee und treu dem Führer. Dann fiel die Hülle des Denkmals. Der Miniſter legte im Namen der Gauleitung und der Re⸗ gierung einen Kranz nieder. Das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied ſchloß die Feierſtunde. e Wieder billige Weihnachtsreiſen Feſttagsrückfahrkarten vom 20. Dezember bis 3. Januar. Auch in dieſem Jahre werden zu Weihnachten wieder Feſttagsrückfahrkarten mit 33.33 Prozent Ermäßi⸗ gung ausgegeben, die zur Hin⸗ und Rückfahrt an allen Tagen vom 20. Dezember, 0 Uhr, bis zum 3. Januar, 24 Uhr(cpäteſter Abſchluß der Nückreiſe) gelten. Sie ſind für alle Verbindungen erhältlich, für die Fahrkarten des gewöhnlichen Verkehrs zu haben ſind. In kleineren Bahn⸗ höfen, die nicht über fertiggedruckte Sonntagsrückfahrkarten verfügen, ſind die Feſttagsrückfahrkarten ſpäteſtens zwei Tage vor Beginn der Reiſe zu löſen oder zu beſtellen. Der Vorverkauf der Feſttagsrückfahrkarten beginnt wiederum zehn Tage vor dem erſten Geltungstage, früheſtens alſo ab 10. Dezember. Für die vom 20. Dezember bis 3. Januar verkehrenden D-, F§ D⸗ und L⸗Züge werden die Platzkarten ebenfalls bis zu zehn Tagen vor Reiſebeginn ausgegeben. Die Fahrpreisermäßigung für kinderreiche Fa⸗ milien wird auch bei den Feſttagsrückfahrkarten gewährt, da dieſe tariflich als Sonntagsrückfahrkarten gelten. Die Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten wird auf 15 Tage verlängert. In der Weihnachts⸗ und in der Neujahrswoche können je zwei Arbeiterrückfahrkarten ausgegeben werden. Kurzarbeiterwochenkarten und Kurzarbeiter⸗ wochenkarten für Angeſtellte werden zu Weihnachten und Neujahr auch auf den Antrag für Arbeiter⸗ und für Ange⸗ ſtelltenwochenkarten ausgegeben. Die Beſtimmung, wonach für Wochen, in die Feſttage fallen, Kurzarbeiterwochenkarten und ſolche für Angeſtellte nur ausgegeben werden dürfen, wenn ſie ſchon vorher benutzt worden ſind, wird für Weih⸗ nachten aufgehoben. Auch die üblichen Fahrpreisermäßigungen für Schul-, Geſellſchafts⸗ und Jugendpflegefahrten wer⸗ den zu Weihnachten für alle Züge gewährt, falls nicht be⸗ ſondere Umſtände eine andere Regelung notwendig machen. Arbeitgeber und Bürgerſteuer Die Finanzämter und Gemeinden überwachen bei dem Arbeitgeber, ob er ſeine Pflicht, die Bürgerſteuer einzube⸗ halten und an die berechtigten Gemeinden abzuführen, recht⸗ zeitig und ordnungsmäßig erfüllt hat. Wird hierbei feſt⸗ geſtellt, daß er die Einbehaltung von Bürgerſteuerbeträgen zu Unrecht unterlaſſen hat, ſo kann er für dieſen Steuer⸗ betrag ſelbſt haftbar gemacht werden, ohne Rückſicht darauf, ob er ihn ſeinerſeits von dem Arbeitnehmer einziehen kann. Hat der Arbeitgeber die einbehaltenen Beträge ſtatt an die berechtigten Gemeinden an eine andere Gemeinde abge⸗ führt, ſo wird er von den berechtigten Gemeinden für die Bürgerſteuer in Anſpruch genommen, wobei ihm die Rück⸗ forderung der an die nichtberechtigten Gemeinden gezahlten Beträge überlaſſen bleibt. Außerdem hat der Arbeitgeber bei Nichtbeachtung der maßgebenden Vorſchriften empfindliche Strafen zu erwarten. Arbeitgeber, die die einbehaltene Bürgerſteuer aus irgend⸗ welchen Gründen nicht bis zu dem jeweils vorgeſchriebenen Zeitpunkt abführen, müſſen der zuständigen Gemeindebehörde 2 zum Abführungstermin die Nichtabführung anzeigen. Wenn der Arbeitslohn ganz oder teilweiſe aus Sa bezügen beſteht und der Barlohn zur Deckung der Bür⸗ gerſtener nicht ausreicht, ſo hat der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber den zur Deckung der Bürgerſteuer erforderli Betrag zu zahlen. Unterläßt das der Arbeitnehmer, ſo hot der Arbeitgeber die Bürgerſteuer abzuführen; er kann einen entſprechenden Teil der Sachbezüge nach ſeinem Ermeſſen zurückbehalten. 1 Mannheimer Theaterſchau Im Nattonaltheater: Dienst a9 26. November, Nachmittagsvorſtellung, Schüler⸗ miete A: Viel Lärm um nichts. Komödie von William Shakeſpeare. Anfang 15, Ende nach 17.30 Uhr. b— Abends: Miete H 7, Sondermiete H 4 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 124 bis 129. Die Entführung aus dem Serail. Komiſche Oper von W. A. Mozart. Anfang 20, Ende ge 0 22.30 Uhr. 5 e 9 Börſe und Handel. Aneinheitlich Die Berliner Aktienbörſe Neige am Wochenſchluß keine einheitliche Tendenz. Vereinzelt trat Abgabeneigung in Erſchei⸗ nung, während auf anderen Gebieten wieder etwas Nachfrage herrſchte Auf dem Braunkohlenmarkt erzielte Ilſe⸗Bergbau zeſ⸗ weiſe einen Kursgewinn von 4 Prozent. Montanwerle waren meiſt leicht rückgängig. Auf dem Kalimarkt war Salzdetfurth vm 1½ Prozent beſſer. Reichsbankanteile büßten über 1 Prozent ein und wurden mit 179,50(180,62) notiert.— Am Renten⸗ markt konnten die vor einigen Wochen neu eingeführten Reichs⸗ bahn⸗ und Reichspoſtſchatzanweiſungen nach einer Steigerung um 0,10 bis 0,20 Prozent den Pariſtand erreichen. Der Geldmarkt blieb weiter flüſſig. Tagesgeld koſtete 2½ bis 3½ Prozent und darunter. Am Deviſenmarkt konnte ſich der franzöſiſche Franken trotz erneuten großen Goldabgaben international nicht weſentlich erhöhen. Deviſen⸗Nolierungen. Belga(Belgien) 42,02(Geld) 4210 (Brief) dän. Krone 54,80 54,90, engl. Pfund 12,27 12,30, franz. Franken 16,36 16,40, holl. Gulden 167,88 168,22, ital. Lire 20,16 20,20, norw. Krone 61,61 61,73, öſterr. Schilling 48,95 49/05, poln. Zloty 46,80 46,90, ſchwed. Krone 63,25 63,37, ſchweiz. Fran⸗ ken 80,32 80,48, ſpan. Peſeta 33,92 33,98, tſchech. Krone 10 10,28, amer. Dollar 2,486 2,490. „Heilendes Gift“! Darüber wird über den Stutt⸗ garter Reichsſender am Sonntag, abends 19.30 Uhr, eine ſehr aufſchlußreiche Sendung erfolgen. Die„Funk⸗ Illuſtrierte“ in Stuttgart veröffentlicht dazu noch 12 Bilder, die dieſe Sendung dem Hörer beſonders deutlich machen. Die bilderreiche Darſtellung des neueſten Wochez⸗ programms der deutſchen Reichsſender in der„Funk⸗ Illuſtrierten“ macht das Rundfunkhören erſt zu richtigem Genuß und das iſt ein ſehr weſentlicher Punkt für unſere Funk⸗Freunde.— Alle Programme der deutſchen Reichsſender und über 50 Auslandsprogramme ver⸗ öffentlicht die Funk⸗Illuſtrierte ſehr überſichtlich.— Die Abonnenten der„Funk⸗Illuſtrierten“ ſind nach Maßgabe der Verſicherungsbedingungen noch koſtenlos gegen Unfall verſichert, wofür ſchon weit über RM. 50 000 ausbezahl wurden. Von dieſer bodenſtändigen Rundfunkzeitung ver⸗ ſendet der Verlag Wilh. Herget in Stuttgart⸗W., Reins⸗ burgſtraße 14, Probenummern jederzeit gern. Zeitſchriftenſchau. Der Weg nach Sarajewo. Die Ereigniſſe in Saro⸗ jewo im Juli 1914 waren nur das letzte Glied in eier Kette verhängnisvoller Geſchehen. Tatſachen, die uns bis heute unbekannt waren, laſſen die Vorgänge der Jahre vom Anfang des Jahrhunderts bis zum Kriegsbegim in ganz neuem Licht erſcheinen. Zum erſten Male werden ſie jetzt in der Sonntagszeitung„Die Braune Po veröffentlicht. Seltene Bilddokumente unterſtützen diese einzigartige Schilderung, die den treffenden Untertitel „Bericht vom Antergange einer morſchen Welt“ führt. Wir erfahren ſo viel Neues und Intereſſantes, jeber Leſer lernt Zuſammenhänge kennen, die zeigen, warum dieſer geſchichkliche Wendepunkt kommen mußte.— Der gleichzeitige Beginn eines neuen Romans„Zum Teufel mit dem Dr. Veith“ macht gerade jetzt die Lektüre det vielſeitigen„Braunen Poſt“ beſonders intereſſant. Allen unſern Leſern, die die„Braune Poſt“ nicht kennen, ſendet der Verlag, Düſſeldorf, gern koſtenlos eine Num⸗ mer zu. Morgen Dienstag vorm. ab 9 Uhr werden für die Bedürftigen, die vor dem 5. November gemeldet ſind, Gutſcheine für Gemüſe und Mohrrüben im Rathaus Zimmer 5 ausgegeben. Schlafzimmer An- Und Derhaul Wohnzimmer itz, Häusern uml Küchen von Grundbesitz, ſelbſtangefertigte und Bauplätzen. Georg Röser Immobilien(R. D. M.) Größtes Fachgeschäft am Platze. oder durch Spezialgeſchäfte bezogen auch gegen Teilzahlung, liefert A. Kollnig, Schreinermeiſter, Taglohn-Zettel elefon 47027. 5 5 3 i für Bauhandwerker 8(nach vorgeschriebenem en städtischen Muster) zu haben in der a bringt Gewinn!] bruckerei des Neckar-Bote. dgſegengoſſ 10 Schlaf- Ammer in eichen und poliert, wegen Platzmangel ſpott⸗ billig abzugeben. Teilzahlung bis 18 Monate. Streng reelle Bedienung. Günther, Mannheim, F 4, 1. * ir deuciteu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. 9 2 Heclrae- Bote- Dru 1ꝗ1ꝗ5——56— 2.