2. Blatt zu Mr. 276 Dienstag, 26. Nov. 19335 Giebert ſpricht in der Schweiz Die neue Wirtſchaft weder bolſchewiſtiſch noch groß kapitaliſtiſch. e 11 Zürich, 26. November. Der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert hielt hier au zung der Deutſchen Handelskammer in Zeich dor 15 Mitgliedern und Gäſten einen Vortrag über neue We⸗ ge der deutſchen Wirtſchaft. Er erwähnte eingangs ſeine perſönlichen Beziehungen zu der Schweiz aus ſeiner Bürgermeiſtertäligkeit in Lindau und erklärte, daß er die damalige Zuſammenarbeit in vie⸗ len gemeinſamen Bodenſeefragen mit der Schweizer Nach⸗ barſchafl ebenſo wenig Wee werde, wie die tatbereite und menſchenfreundliche Geſinnung, die die Schweizer Bo⸗ denſeeſtädte, wie ſchon im Kriege, im all emeinen, insbeſon⸗ dere in der Zeit der Inflation ſeiner Stadt hätten zuteil werden laſſen. 815 7 Gäſte ſollten nicht fürch⸗ ten, daß er politi oder weltanſchaulich ſi guch nicht in getarnter Form.„ Denn abgeſehen davon, daß er als Gaſt in einem Lan⸗ e die poliliſche Seite nicht anſchlage, ſei er überzeugt, daß 1e vicklung des neuen Deufſchland und ſeine Taten ceſelbe auch der Welt in einem freundlicheren Licht näher bringen würden; im übrigen ſei auch der deutſche National ſozialismus keine Ausfuhrware. Der Miniſterpräſident ſprach dann in 1½ſtündigem Vortrag. Er erklärte, daß er die neuen Wege der deutſchen Wirtſchaft nicht propagandiſtiſch vorführen werde oder die Wirtſchaftsmethoden der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ führung anpreiſen wolle. Es liege auf der Hand, daß ein Land wie die Schweiz, das keinen Krieg, keine In. flation und keine Deflation erlebt habe, ſeine Wirtſchaft au. ders führen könne als wie das vor Uebernahme der Ver⸗ antwortung durch den Nationalſozialismus politiſch und wirtſchaftlich zuſammengebrochene Deutſchland. Die neu zu beſchreitenden Wege hätten zunächſt eine neue Wirtſchaftsgeſinnung im deutſchen Volke auslöſen müſſen. Der Miniſterpräſident ſchilderte den In⸗ halt dieſer neuen Wirtſchaftsgeſinnung, die von den Wirt⸗ ſchaftskreiſen als oberſtes Ziel der ſtaatlichen Wirtſchafts⸗ führung die Bedarfsdeckung der Volksgemeinſchaft fordert. Der neue Staat ſtelle den Plan auf, nach dem die Gebiete des Wirtſchaftslebens ſich zu entwickeln haben. Die wirt⸗ ſchaftliche Weltanſchauung im neuen Deutſchland ſei eine bewußt ſozialiſtiſche. Dann kam der Vortragende eingehend auf die Neuorganiſation der Wirtſchaft zu ſprechen, die er ausführlich erläuterte. Am Schluß ſeiner Ausführungen ſtellte Miniſterpräſi⸗ dent Siebert feſt, daß das neue Deutſchland ebenſo wei enkfernt ſej von bolſchewiſtiſcher Wirtſchaftsführung wie von der Ueberantworkung der Wirtſchaft an das Großkapi⸗ kal, welche beiden grotesken Gegenſätze des öfteren jn der Besprechung der deutſchen Wirtſchaftsgeſtaltung durch aus⸗ ländiſche Blätter als gegeben bezeichnet würden und beton⸗ le, daß es der Wunſch Deulſchlands ſeſ es möchten die ffüüh⸗ renden Staatsmänner der Welt die 7 0 finden, das Wirt. ſchaftschaos zu bereinigen und unbeſchadel des nationalen Eigenlebens der Völker der Wirtſchaft wieder zu friedlicher gemeinſamer Arbeit ſich näherkommen. Jur Mitarbeil werde die Welt das neue Deutſchland bereitfinden. 5 0 Seit der nationalſozialiſtiſchen Revolution iſt es das erſte Mal, daß in Zürich ein an verantwortlicher Stelle ſtehender Mann des neuen Deutſchland das wirtſchaftliche Geſchehen im heutigen Deutſchland aus eigener Erfahrung hergus beleuchtete. Die aufmerkſam lauſchenden ſchweizeri⸗ ſchen Gäſte erfuhren von ihm das Wunder des wirtſchaft⸗ lichen Geſundungsprozeſſes in unſerem Vaterland, die Hauptabſchnitte ſeines Werben 5 5 Handelskammerpräſident Kick begrüßte den bayeri⸗ ſchen Miniſterpräſidenten und gab ſeiner Freude über a Kommen Ausdruck. Beſonders hob er dabei hervor, daß Siebert in der Schweiz kein Unbekannter mehr ſei. Seine kommunale Tätigkeit ſei ſchon immer lebhaft beachtet worden. Man freue ſich deshalb, aus berufenem Munde Aufklärung über die neue beutſche Wirtſchaftsentwicklung zu erhalten. Der Vorkrag hinterließ einen klefen Eindruck und fand bel allen Anweſenden ſtarken Beifall Das Verſtehen wi⸗ ſchen Deutſchland und der Schweiz iſt mit dieſer Kundge. bung einen beachtlichen Schritt weitergebracht worden. Die erſte Reichsſchulungsburg Uebergabe und Einweihung durch Dr. Ley. Lippſtadt i. W., 25. November. Am Sonntag mittag wurde die erſte große Reichsſchu⸗ lungsburg, Erwitte, in der Nähe des weſtfäliſchen Städt⸗ chens Lippſtadt im Rahmen einer politiſchen Großkundgebung 5 b Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley geweiht und über⸗ geben. Neben der alten mit der Geſchichte und Kultur Weſt⸗ falens eng verbundenen Waſſerburg Erwitte, die im Auftrag der DAF. innen und außen erneuert und umgebaut wurde, und neben dem alten Renteigebäude iſt ein neues Verwal⸗ kungshaus ſowie ein Wohnhaus für Lehrer und Angeſtellte gaffen worden. Abſeits von dem Treiben der Großſtädte önnen hier in jedem Lehrgang 300 Teilnehmer erfaßt werden. Der erſte Lehrgang, der bereits ſeit dem 10. November läuft, umfaßt Hoheitskräger und Kreisamtsleiter als allen Teilen des Reiches. Auf der großen Feſtwieſe, in deren Mitte ein Ehrenmal für die Gefallenen errichtet worden iſt, marſchierten die Formationen. 5 Reichsſchulungsleiter Dr. Frauendorfer dankte in 19 85 Begrüßungsanſprache dem Reichsorganiſationsleiter für e planmäßige Durchführung des Schulungskurſes und die Schaffung dieſer Stätte, die eine Hochburg national⸗ ſozigliſtiſcher Wel kanſchauung werden ſolle. Gauleiter Joſeph Wagner hob in ſeiner Ansprache hervor, daß es ſich nicht darum handele, Wiſſen und Bildung zu vermitteln, ſondern eine Stätte zu ſchaffen, in der die jun⸗ gen Menſchen von der Weltanſchauung des Nationalſozialts⸗ mus geformt werden. Reichs organiſationsleiter Dr. Len 1 kunicht eine Nückſchau auf zwei Jahre weltanſchaulicher chulungsarbeit. Mit Stolz und Genugtuung könne man agen, daß dieſe zwei Jahre von gewaltigem Erfolg gekrönt len und der Bewegung im Kampf mit den Mächten der finſternis und mit den Gegnern Deutſchlands außerordenk⸗ lichen Nutzen gebracht hätten. In 100 Gauſchulen und ſechs Landesſchulen ſei vorbildliche Arbeit geleiſtet wor⸗ den. Zu der 7 75 größeren Reichsſchulungsburg würden im nächſten Frühjahr drei gewaltige Kulturwerke, drei Ordensburgen hinzukommen, die ſo groß und gewaltig ſeien, wie es ähnliche in Deutſchland bisher nicht gegeben habe. Dieſe Burgen in der Eifel, im Allgäu und in Pommern würden zum 1. Mai dem Führer und der Partei übergeben. Dann könnten jährlich tauſende junger Menſchen geſchult und er⸗ zogen und ins Land hinaus geſchickt werden mit dem Glau⸗ ben an den Führer, an die Richtigkeit und Klarheit der nationalſozialiſtiſchen Idee. Dr. Ley gedachte der Millionen deutſcher Männer, die ihr Leben für Deutſchlande l gegeben haben, damit Deutſchland leben könne. Unter den Klängen des Liedes vom guten Ka⸗ meraden ſenkten ſich de Fahnen zum Gedenken an die Toten des Weltkrieges, an die Gefallenen der Bewegung und an die Opfer der Arbeit. Ihnen zum Gedächtnis weihte Dr. Ley das Ehrenmal. Dann übergab er die Schule dem Reichs⸗ ſchulungsleiter Dr. Frauendorfer mit dem Wunſch, daß in dieſer Schule der Geiſt des Glaubens, der Treue und der Kameradſchaft immer zu Hauſe ſein möge. Im Ehrenhof, in dem der erſte Lehrgang und die beim Bau beſchäftigt geweſenen Arbeiter angetreten waren, ſprach Dr. Ley allen am Werk Beteiligten ſeinen Dank aus. Reblausgefahr und Amerikanerreben Von amtlicher Seite wird mitgeteilt: Die Europäerreben werden von der Reblaus gewöhnlich nur an den Wurzeln beſiedelt, während die Amerikanerreben, ſowohl an den Wur⸗ zeln wie an den Blättern befallen werden können. Durch das Auftreten der Blattreblaus erfolgt die Anſteckung der geſunden Reben in weit höherem Maßſtab als bei ausſchließ⸗ lichem Wurzelbefall, da die Blattrebläuſe vom Wind, durch den Menſchen, durch Tiere aller Art auf weite Strecken ver⸗ ſchleppt werden. Von ſchwerwiegender Bedeutung iſt hierbei die Eigentümlichkeit der Blattrebläuſe, daß nur ein gewiſſer Teil jeder ihrer Generationen das Leben an den Blättern weiterführt, während der andere und zum Herbſt hin der weit größte Teil an die Wurzeln wandert und das Leben der gewöhnlichen Wurzelreblaus mit allen ſeinen verheerenden Einwirkungen auf die Reben führt. Durch dieſen Amſtand bildet ein Blattreblausherd für die Europäerreben einer weiteren Umgebung(bis zu 30 Kilo⸗ meter) die allergrößte Gefahr. Ihr zu begegnen gelingt auf keine andere Weiſe als durch die Ausſchaltung der Möglich⸗ keit der Entſtehung von Blattrebläuſen, d. h. durch die Ver⸗ nichtung der Amerikanerreben. Die Reichsregierung hat daher beſtimmt, daß nach Feſt⸗ ſtellung der Reblaus in einer Gemarkung alle nicht zu den Europäerreben zählenden Sorten(Amerikaner⸗Hybriden) im kommenden Winter zu vernichten lind. Befinden ſich in einer Gemarkung ſehr viele Hybriden, ſo kann, wenn die Seuchen⸗ lage es geſtattet, deren Entfernung auf etwa drei Jahre verteilt werden. Aus dieſem Grunde wurde in einigen Fällen von der Vernichtung der Haus⸗ und Spalierreben vorläufig abgeſehen. Das kann aber nicht zu der Auslegung führen, als ob die bisher erlaſſenen geſetzlichen Beſtimmungen über die Anpflanzung von Hybriden bei den Haus⸗ und Spalier⸗ reben keine Geltung hätten. Seit dem 1. I. 1931 iſt jede Neuanpflanzung und jede Art der Nachpflanzung von Amerikaner⸗Reben, auch von einzelnen Stöcken, grundſätzlich verboten. Zuſätzlich wurde beſtimmt, daß Hybriden⸗Reben, die nach dem 1. 9. 1932 nachgepflanzt wurden, ſofort nach Auffinden wieder vernichtet werden müſſen. Außerdem ſetzen ſich ihre Beſitzer empfin d⸗ lichen Strafen aus. Weiterhin ſind nach den Verordnungen alle Hybri⸗ den, beſonders die Haus⸗, Spalier⸗ und Gartenreben, auch wenn ihre Vernichtung in dem Verlauf der nächſten zwei Jahre beſchloſſene Sache iſt, jeweils im Monat März mit Obſtbaumkarbolineum zu beſpritzen, um das Reblaus⸗ winterei zu töten. Es liegt im eigenen Intereſſe der Hybridenbeſitzer, die Vorſchriften ernſt zu nehmen, da die Negſerung den ungemein wichtigen Edelweinbau nicht durch die bei weitem minderwer⸗ tigere Kultur der Amerikaner⸗Hybriden gefährden laſſen will und deshalb die Durchführung der Maßnahmen ſtreng über⸗ wachen laſſen wird. Als Erſatz für die ausgehauenen Hybriden ſtehen lei⸗ ſtungsfähige Sorten Pfropfreben zur Verfügung. Auch für Kleingartenbeſitzer halten die badiſchen Rebveredelungsanſtal⸗ ten Sortimente bereit, die zu den ſchönſten und brauchbarſten Tafeltrauben zählen und zu deren Anpflanzung die ſtgatlichen Weinbaufachbeamten jedem Intereſſenten koſtenlos mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom Preiſe unverändert. Mannheimer Großviehmarkt vom 25. November. Zu⸗ fuhr: 25 Ochſen, 12 Bullen, 374 Kühe, 39 Färſen, 713 Käl⸗ ber, 37 Schafe, 1295 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilo⸗ gramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 42, b) 41; Bullen a) 42, b) 41; Kühe a) 42, b) 38 bis 41. 0) 30 bis 37, d) 25 bis 29; Färſen a) 42, b) 41; Kälber a) 74 bis 76, b) 68 bis 73, c) 60 bis 67, d) 50 bis 59; Schweine al) ge⸗ ſtrichen, a2) 57, b) 55, c) 53, d) 51.— Marktberlauf: Groß⸗ vieh lebhaft, Bullen zugeteilt; Kälber lebhaft; Schweine zu⸗ geteilt. Mannheimer Pferdemarkt vom 25. November. Zufuhr: 37 Arbeitspferde, 60 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeikspferde 600 bis 1300, Schlachtpferde 45 bis 165 Mark.— Markt⸗ verlauf. Arbeitspferde und Schlachtpferde mittel. 45 * Sportnachrichten Entſcheidender Schritt der OT Asbergang in den Keichsbund für Leibesübungen. Berlin, 26. November. Am(. Januar 1936 tritt die neue Satzung des Deutſchen Keichsbundes für Leibesübungen in Kraft. Damit ſteht die Entwicklung der Leibesübungen im Dritten Reich vor dem enkſcheidenden Schritt der endgültigen Formgebung. Aus dieſem Anlaß hatte der Führer der Deutſchen Turnerſchaft, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, am 23. November 1935 den Führerſtab, die Gau⸗ führer und die Fachwarte der D zu einer Arbeitstagung nach Berlin gerufen. Nach Ausführungen des Reichsſport⸗ führers, die den ganzen Umfang der Aufgabe der Leibes⸗ übungen und ihre geſchichtliche nee erfaßten, be⸗ kannten ſich die Führer der D in Einmütigkeit zu den vom Reichsſportführer getroffenen Maßnahmen zur Hergellung des politiſch geforderten Bundes der deutſchen Leibes⸗ übungen. In der Erkenninis, daß die neuen Satzungen des Reichsbundes für Leibesübungen den Sieg des Jahnſchen kurneriſchen Gedankens bedeulen und daß damit der Reichs bund für Leibesübungen die größere Deutſche Turnerſchaft ſein wird, haben Führerſtab, Gauführer und FJachwarte der Da den Keichsſportführer gebeten, einen Deutſchen Turn⸗ kag einzuberufen, der über den reſtloſen Uebergang der D in die größeren Aufgaben und Möglichkeiten des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen entſcheiden wird. Der 23. November wird ſomit in die Geſchichte der deutſchen Leibesübungen eingehen. An ihm haben die ge⸗ waltige Einigungskraft des Nationalſozialismus und die folgerichtige Erziehungsarbeit des Reichsſportführers einen ſtillen, aber umſo größeren Sieg b Ein Ver⸗ band von faſt zwei Millionen ſchickt ſich an, die Verbandzäune wegzureißen und ſtrömt in den Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen. Das geſchieht freiwil⸗ lig allein aus dem Glauben an die Einheit des Volkes und es wird geadelt durch das Opfer einer freiwilligen Tat. Da⸗ mit ſind die Leibesübungen in Deutſchland wieder eine Bewegung geworden, fähig an einer vom Führer ge⸗ ſtellten Erziehungsaufgabe mitzuwirken. Am den Frauen⸗Silberſchid im Hockeyſport trafen ſich in Frankfurt die Gaumannſchaften von Südweſt und Bayern. Die Elf des Gaues Südweſt ſiegte mit 3:2(2:2). Ein reundſchaftskampf der Männer ſah in Mannheim den Gau aden 2:0(0:0) über Südweſt ſiegreich. * Auch das zweite Spiel der Hockey⸗Olympiagemeinſchaft ergab einen Sieg. Nach dem at ⸗Sieg am Samstag in Koͤln gegen eine Elf des Gaues Mittelrhein wurde am Sonntag in Düſſeldorf eine Niederrhein⸗Elf mit dem glei⸗ chen Ergebnis geſchlagen. Hamburgs Tennisspieler erreichten bei einem in Amſter⸗ dam ausgetragenen Hallen⸗Städtekampf gegen die Vertre⸗ ter der holländiſchen Metropole ein Unentſchieden von 12:12. Ein Rad⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Belgien wurde auf der Radrennbahn in Antwerpen ausgetragen. Die Belgier belegten bei den Dauerrennen und im Omnium die erſten Plätze, die Deutſchen gewannen durch Richter das Fliegertreffen, ſo daß Belgien im Geſamtergebnis mit 2·1 Punkten gewann. — Ein Judo⸗Dreiſtädtekampf zwiſchen Frankfurt a. M., London und Zürich wurde in Frankfurt ausgetragen. Die Einheimiſchen gewannen gegen London mit 7:3 Punkten und mit dem gleichen Ergebnis gegen Zürich, während ſich Zürich und London 0 575 trennten. * Den Europa⸗Pokal der Fußballer holte ſich am Sonn⸗ tag endgültig Italien. Die Italiener ſpielten in Mailand vor 50000 Zuſchauern gegen Ungarn 2:2(0:1). Sie verteidig⸗ ten damit ihre knappe Führung und gewannen damit den von dem verſtorbenen tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſtdenten Dr. Ovehla geſtifteten Pokal. * Deutſchlands Studenten⸗Fußballer gewannen ein Länder⸗ ſpiel gegen Lettland, das in Roſtock vor 3500 uſchauern ausgetragen wurde, mit 5:1(4:1). Beſter ann der Deutſchen war der Offenbacher Lindemann, der auch zwei Tore erzielte. In die übrigen drei teilten ſich Pryczok⸗ Berlin, Birk⸗Berlin und Parnemann⸗Berlin. Stand der Gauliga Gau Mittelrhein Mülheimer SV 8 15:10 11:5 Tura Bonn 8 20:16 11:5 Köln⸗Sülz 07 8 13111 10.6 Bonner 5 7 9˙8 975 VfR Köln 8 e 8¹8 Kölner SC 99 7 11:9 1 Tus Neuendorf 7 1211 3 1 Kölner EfR 8 1614 7.9 Eintracht Trier 8 10518 5.41 Weſtmark Trier 9 15:24 3715 Südweſt Boruſſia Neunkirchen 9 1712 185 FSW Frankfurt 9 17:13 10¹˙8 Eintracht Frankfurt 7 11.12 9:5 Union Niederrad 7 11:13 925 Wormatia Worms 7 17·10 86 Phönix Ludwigshafen 9 10·12 612 Opel Rüſſelsheim 8 14.17 511 JV Saarbrücken 8 13718 37411 Kickers Offenbach 8 11717 4.12 Baden 1. Fc Pforzheim 8 19:7 12:4 VfR Mannheim 8 13:9 8:2 Karlsruher FV 7 18:12 8:6 VfB Mühlburg 6 8:7 7 SV Waldhof 4 95 6˙2 Freiburger Fc 5 13:12 6˙4 Amicitia Viernheim 8 13:19 6:10 VfL Neckarau 7 15:18 5:9 Germania Brötzingen 8 12:19 511 Phönix Karlsruhe 8 13:25 3:13 Mürktemberg Stuttgarter Kickers 8 2410 11155 Sportfreunde Stuttgart 9 1 Stuttgarter SC 8 V VfB Stuttgart 8 20:12 31 Ulmer FV 94 8 14:21 1 FV Zuffenhauſen 991214 909 Sportfreunde Eßlingen 5 8:8 SpVg Cannſtatt 8 10:14 7·9 1. SSV Ulm 8 10.17 6˙10 SV Feuerbach 8 7.25 2:14 1 0 elm Jagd Das Richthofen⸗Geſchwader iſt der erſte Nachkriegsver⸗ band der neuen deutſchen Luftwaffe, der an alte Tradition anknüpft und im Zeichen deſſen ſteht, der im Weltkriege ihr letzter Kommandeur war, Hermann Göring, General der Flieger. Im Grunde genommen hat ſich wenig geändert. Die einmotorigen Jagdeinſitzer nehmen in der modernen Luft⸗ waffe die erſte Stelle ein; desgleichen ſind die Marſch⸗ Parade⸗, Exerzier⸗ und Gefechtsformationen in der Luft Die Mannſchaften des Jagdgeſchwaders werden f infanteriſtiſch ausgebildet. auch dieſelben geblieben. Sie im einzelnen zu erkennen, jeden deutſchen Volksgenoſſen aufſchlußreich. Da fliegen drei Maſchinen in Keilform. Das iſt die kleinſte Einheit eines Verbandes: die Kette. Drei Ketten bilden eine Staffel, drei Staffeln eine Gruppe. Drei Flug⸗ zeuge bilden demzufolge die Grundform jeder Bewegung. iſt für 2 8 geschuades Rl im Verbandsfliegen und die Luftkampf⸗Schießübungen fol⸗ gen. Strengſte Disziplin im Verbandsfliegen iſt das oberſte Gebot aller Militärfliegerei. Ausſchlaggebend für die endgültige Uebernahme in die Jagdfliegertruppe bleibt zu guter Letzt die ganze Perſön⸗ lichkeit. Der Anwärter muß ein ganzer Kerl ſein. Da die Fliegerei an Körper und Geiſt die höchſten Anforderungen ſtellt, muß jeder Bewerber zuerſt einer Prüfung unter⸗ zogen werden. Die Augen müſſen ſcharf wie die eines Adlers ſein, der Gleichgewichtsſinn muß auf die geringſte Lageveränderung reagieren, 15 die Geiſtesgegenwart Proben höchſter Unerſchrockenheit ablegen können uſw. in der Unterdruckkammer verſagt, kann niemals Flieger werden. „Hallo!“ Da rennt ein junger Pilot über den Platz. Man hält ihn feſt und verlangt, Einzelheiten zu wiſſen. Motorenſtärke, Maſchinenart, e -tankanlagen. Fliegerſoldaten kommen und kappe iſt der Kopfhörer fix und fertig eingebaut. Aber — und jetzt kommt das Merkwürdige das Mikrophon itzt nicht etwa vor dem Munde, ſondern am Kehlkopf. äße es vor dem Munde, würde der Motorenkrach jede Verſtändigung unmöglich machen. Spricht nun der 1 gebrachte drahtloſe Kuürzwellenſtation, ing der Flieger untereinander und mit den der Erde ermöglicht.“ Wir gehen über das Gelände, vorbei a Hallen der Staffeln, dem Kommandogebäude r Motorenſtube und den unterirdiſchen Oe * Bonszin— d Benzin⸗ 2 N gen blaue Aermelſtreifen mit der Aufſchrift:„ der Richthofen.“ Ein ſchmales, ſilbernes Band —— Höchſtgeſchwindigkeiten, Be⸗ waffnungen... es gibt nichts, worüber man nicht einwand⸗ frei Aufſchluß erhält. Hoch oben in der Luft ſpielt ſich ein toller Kampf ab. Zwei Jagdeinſitzer raſen in engen Kurven umeinan⸗ der, ziehen immer engere Kreiſe, und verſuchen, ſich gegenſeitig zu überflügeln. Da ſackt der eine ab; der an⸗ dere ſitzt ihm als Sieger im Nacken und kann ihn ab⸗ ſchießen. In 2000 Meter Höhe fliegt eine Kette. Drei Jagdflieger in haarſcharfen Kurven und Loopings. Ein Meter Zwi⸗ ſchenraum von Flügelende zu Flügelende. Geſchloſſenes Verbandsexerzieren— das ſchwerſte, was es gibt. Nur glänzend geſchultes fliege⸗ riſches Perſonal kann ſolche Leiſtungen vollbringen. Es iſt eine Freude, dieſem Exerzieren zuſchauen zu dür⸗ fen. Gleichmäßig ſenken ſich 7 —— die Flugzeuge zur Erde, gleichmäßig ſetzen die Räder auf dem Boden auf. Die Kette rollt zur Tankſtelle, die 5 tief unten in der Erde liegt wie in einem Keller. Eine Bodenklappe öffnet ſich, und der Tankwart reicht den zwanzig Meter langen Schlauch heraus. Hochbetrieb herrſcht vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend im Fliegerhorſt. Um 5 Uhr morgens iſt Wecken. Sechzig Minuten ſpäter iſt alles zum techniſchen Bei der Kette unterſcheidet man vier verſchiedene For⸗ men: den Ketten⸗Winkel, die Ketten⸗Reihe links, die Ket⸗ ten⸗Reihe rechts und die Ket⸗ ten⸗Linie. Aus dieſen Grund⸗ formen kann jede andere Formation entwickelt werden. Bei der Staffel, die aus drei Ketten beſteht, kommen an weiteren Formationen hinzu: die Staffel⸗ Kolonne, der Schwarm⸗Keil und die Staf⸗ fel⸗Front. In der Nachkriegs⸗ zeit wurden die im Kriege entwickelten Anflug⸗ und Se⸗ fechtsformierungen zu feſt⸗ ſtehenden Bewegungsarten ausgebaut, die ſich heute in allen Staaten ähneln. Mit dieſen Vorkenntniſſen ausgerüſtet, betreten wir den Fliegerhorſt in Döberitz, den Si! des Richthofen⸗Geſchwa⸗ ders. In ſchnurgerader Unie ſtehen auf dem Rollfeld neun Einſitzer: eine Staffel. Auf dem Balkon des Kommando⸗ gebäudes ſteht ein Offizier und erteilt Befehle. Die Mo⸗ toren brummen ohrenbetäu⸗ bend. Der Propellerſturm fegt über den Platz. Da brauſt die Staffel ab, formiert ſich zu Ketten, Keilen, Reihen und Linien und 9901 8 Können im Kunſtflug mit Loopings und Rollen. Alle Bewegungen werden gleichzeitig ausge⸗ 5 15 als würden alle Flugzeuge von einer einzigen Geiſter⸗ and beherrſcht. „Wie in der Luft die Befehle gegeben werden, will ich wiſſen. „Der Kettenführer gibt den Kameraden rechts und links mit der Hand oder durch Wackeln mit der Maſchine ein Zeichen, womit kundgetan wird, welche Flugzeugbewegun⸗ gen Sekunden ſpäter auszuführen ſind“, berichtet der Offi⸗ zier.„Oder er benützt den Funkapparat zur Sprechver⸗ bindung.“ Höchſte Anforderungen werden an den jungen Jagd⸗ Hie geſtellt. Die Geſchwindigkeiten der Jagd⸗ einſitzer haben ſich ſeit Kriegsende etwa verdoppelt, die modernſten kommen an 400 Stundenkilometer heran. Das bedeutet eine gewaltige Steigerung der körperlichen und geiſtigen Beanſpruchung der Piloten. „Ich möchte Jagdflieger werden!“ In wieviel Jungen⸗ köpfen regt ſich dieſer Wunſch! Viele fühlen ſich berufen, doch nur wenige werden auserwählt. Wer t zu den Jagd⸗ bn melden will, muß vorher die Kunſtfliegerei bis zur f tik beherrſchen. Hieran knüpft ſich erſt die Sonder⸗ ſusbildung, der die Waffenſchulung, die Vervollkommnung Jagdmaſchinen ſetzen zum Sfurzflug an. Dienſt angetreten, d. h. die Bodenmannſchaften machen die Maſchinen flugfertig, überprüfen Motoren, Steuerung und Apparaturen, damit um 7 Uhr alle Staffeln in die Lüfte ſteigen können. Nachmittags wird exerziert und unterrichtet. Abſeits des Flugplatzes liegen die Schießſtände⸗ Da ſteigen grüne Leuchtkugeln empor Und— mit Vollgas raſt ein Einſitzer im Sturzflug hinunter. Ma⸗ ſchinengewehre knattern. Geſchoſſe praſſeln in eine am Boden liegende Zielſcheibe. Stürzen, die Maſchine in der Gewalt behalten, ſchießen, zielen, treffen— es iſt kaum zu glauben, daß menſchliche Energie und Geiſtesgegenwart zu ſolchen Leiſtungen fähig ſind. Zu jeder Fliegergruppe und Flakabteilung gehö⸗ ren Nachrichtenzüge mit Fernſprechbautrupps und mo⸗ toriſierten Funkabteilungen. Sie müſſen neben den zahlreichen Erdverbindungen innerhalb der einzelnen Gruppen auch die dauernde Fernſprechverbindung mit . Flugzeugverbänden in der Luft aufrecht⸗ erhalten. „Kann man aus einem Flugzeug drahtlos telepho⸗ nieren? Ueberdröhnt der Motorenlärm nicht die Sprache des Piloten?“ Der Offizier lacht:„Jedes Flugzeug iſt mit draht⸗ loſen Fernſprechanlagen ausgerüſtet. Unter der Sturz⸗ Beſprechung vor dem Aufſtieg. Vierter von links: Staffelführer Oberleutnant von Blomberg, der Sohn des Keichskriegsminiſters. ſtreifen iſt das Abzeichen all jener Offiziere, die im Welt⸗ kriege dem erſten Jagdgeſchwader Richthofen angehört haben. Ganz modern 925 die Unterkunftsräume für Offiziere und Mannſchaften. In der Nähe liegt mitten im Walde ein herrlicher Sportplatz, der bei frohem Spiel den ſchweren Dienſt vergeſſen läßt. Seit dem 17. März 1935 regt das erſte deutſche Luft⸗ geſchwader wieder frei und ſtolz ſeine Schwingen. Für jeden Jungen, der ſein Herz der Fliegerei verſchworen hat, gilt es ſeitdem als ausgemacht, einmal Flugzeugführer beim Richthofen⸗Geſchwader zu werden. Jagdgeſchwader Richthofen! Das iſt ein ſtolzer, tradi⸗ tionserfüllter Name, der uns allen die Gewähr gibt, daß die modernen Rieſenvögel der Lüfte mit dem neuen Ho⸗ heitsabzeichen der deutſchen Luftwaffe, dem glatten, ſchwar⸗ zen Kreuz auf weißem Grund, im Ernſtfalle das Vaterland ſiegreich verteidigen werden Walter Schumann. Eine Staffel des Jagdgeſchwaders Richthofen über sien die Ikarus ⸗ Statue in Döberſtz. Aufnahmen(4): Ruge(Preſſe⸗Bild⸗Jeulralen — Druckarbeiten tür Nandel, Gewerbe und industrie liefert schnelis tens Neckar- Bote- Druckerei Sta berfinn! den die von zw gamten blken d Seit zu Regieru berke v. Induſtr und Bo du mi kur!“ dahren aus de Vorſtell denjeni, angehäl Die ten 9 dem Le deren l es Jah im Lar donezg. 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