te Aiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Hehngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, Aber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.26 Anzeigenpreiſe: Die 22 mim breite mm- Zeile 3 Pfg., inn Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 35: 1225 85. Jahrgang Deutſchland als Bollwerk Es beſchützt den Weſten gegen den Bolſchewismus.— Eine Anterredung des Führers. Berlin, 28. November. Der Führer und Reichskanzler empfing vor einigen Tagen den bekannten amerikaniſchen Journaliſten Mr. Baillie, den Präſidenten der United Preß, und gewähr⸗ te ihm eine Unterredung, zu deren Beginn der Führer er⸗ klärte: e Deutſchland iſt das Bollwerk des Weſtens gegen den Bolſchewismus und wird bei deſſen Abwehr Propaganda mil Propaganda, Terror mit Terror und Gewalt mit Ge⸗ wall bekämpfen.“ Auf die Frage nach den Gründen der Judenge⸗ ſetzeebung von Nürnberg erwiderte der Führer und Reichskanzler:„Die Notwendigkeit der Bekämpfung des Bolſchewismus iſt einer der Hauptgründe für die Saen ſetzgebung in Deutſchland. Dieſe Geſetzgebung iſt nicht antijüdiſch, ſondern 1 Die Rechte der Deutſchen follen gegen deſtruktive jüdiſche Einflüſſe ge⸗ ſchützt wer den.“ Der Führer und Reichskanzler wies dann darauf hin, daß faſt alle bolſchewiſtiſchen Agitatoren il Deutſchland Juden geweſen ſeien, ſowie darauf, daß Deutſchländ nur durch wenige Meilen von Sowjetrußland gettennt ſei, ſo daß es ſtändiger wirkſamer Abwehrmaß⸗ flhmen bedürfe, um 19 gegen die Umtriebe der mleiſt jüdiſchen Agenten des Bolſchewismus zu ſchützen. Die Judenfrage Im weiteren Verlauf der Unterredung ſagte der Füh⸗ rer, daß aus den Zehntauſenden von O I deen die nach dem Kriege entläſſen würden, eine Art intellektuelles Proletariat entſtanden ſei, und daß viele von dieſen, ob⸗ wohl akademiſch gebildet, als Straßenkehrer, Autofahrer und in ähnlichen Berufen Arbeit annehmen mußten, um ihr Leben zu friſten. Auf der anderen Seite hätten die Juden, die weniger als 1 Prozent der Bevölkerung aus⸗ machten, verſucht, die kulturelle Führung an ſich zu reißen und die intellektuellen Berufe, wie z. B. die Jurisprudenz, Medizin uſw. überſchwemmt. Der Einfluß dieſes intelek⸗ tuellen Judentums habe ſich überall zerſetzend bemerkbar gemacht.„Aus dieſem Grunde war es nötig“, ſagte der Führer,„Maßnahmen zu ergreifen, um dieſer Zerſetzung einen Riegel vorzuſchieben und eine klare und reinliche Scheidung zwiſchen den beiden Raſſen herbeizuführen.“ Das Grundprinzip, nach dem dieſe Frage in Deutſch⸗ land behandelt werde, ſei, daß dem Saen gegeben wer den ſolle, was dem Deutſchen zuſtehe und dem Juden, was dleſem zuſtehe. Er betonte, daß dies auch dem Schutze der Juden diene und ein Beweis hierfür ſei, daß ſeit den ein⸗ „ Maßnahmen die ankti⸗jüdiſche Stimmung im ande ſich gemildert habe. Auf die Frage Mr. Baillies, ob weitere geſetz⸗ geberiſche Maßnahmen in dieſer Frage zu erwar⸗ ten ſeien, antwortete der Führer, daß die Reichsregierung von dem Beſtreben geleitet ſei, der Selbſthilfe des Volkes, die ſich unter Umſtänden in gefährlichen Exploſionen entla⸗ den könnte, durch geſetzgeberiſche Maßnahmen vorzubeu⸗ gen, um auf dieſe Weiſe, wie bisher, Ruhe und Frieden in Deutſchland zu wahren. Auf dem Kurfürſtendamm in Berlin eien ebenſo viele jüdiſche Geſchäfte wie in Neuyork und anderen Hauptſtädten, und der Augenſcheine lehre, daß der Betrieb dieſer Geſchäfte abſolut ungeſtört vor ſich gebe. Er glaube, daß durch die Nürnberger Geſetze neue Spannungen vielleicht verhindert würden. Sollten dieſe allerdings kommen, ſo würden unter Umſtänden weitere eſetzliche Maßnahmen notwendig werden. Zur Frage des Bolſchewismus erklärte der Führer und Reichskanzler, daß Deutſchland das Bollwerk ſei, das den Weſten vor der Ausbreitung des Bolſchewismus von Sow⸗ etrußland aus ſchütze.„In den Vereinigten Staa⸗ ten, die geographiſch weit entfernt von Sowjetrußland lie⸗ gen, dürfte“, ſo bemerkte der Führer weiter,„das Ver⸗ ſtändnis hierfür nicht überall vorhanden ein. Dagegen ſei dieſer Zuſammenhang jedem ohne wei⸗ teres verſtändlich, der die Lage von Deutſchland aus be⸗ krachte— einem Lande, das nur wenige Flugzeug⸗ oder Schnellzugſtunden von Rußland entfernt ſei. „Deulſchland“, wiederholke der Führer,„wird fortfah⸗ ten, den kommunismus mit den Waffen zu bekämpfen, die r Kommunismus ſelbſt anwendet.“ Die deutſche Wehrmacht nach dem Aufbau der deulſchen Armee befragt, äußerke der Führer: 8 Zweck der Wiederherſtellung der deut⸗ ſhen Wehrmacht iſt, Deutſchland gegen Angriffe fremder Richte zu ſchützen. 1 und hat ein Recht darauf, eine erſtklaſſige Armee en.“ i Auf die Frage nach dem Verhältnis der heutigen deutſchen Wehrmacht zu der Stärke des Heeres bon 1914 meinte der Führer, eine Millionenarmee. wie ſie Deutſchland 1914 aufgeſtellt hätte, könnte nur unter dem Druck der Erforderniſſe eines neuen Krieges entſtehen Deines neuen Krieges, vor dem Gott, wie er zuverſichtlich hoffe, Deutſchland und wahren werde. Deutſchland 1 eine Großmacht erſter die kommenden Generationen be⸗ Donnerstag, den 28. November 1935 Der Führer wies im übrigen auf ſeine früheren Vor⸗ ſchläge nach Stabiliſierung der eur opäiſchen Heeresſtärken auf 200 000 bis 300 000 Mann hin. Dieſe Vorſchläge ſeien ſeinerzeit ſämtlich abgelehnt worden. Bei Betrachtung der deutſchen Heeresſtärke müſſe man im übrigen die geographiſche Lage Deutſch⸗ lands berückſichtigen. Wenn in Amerika ein Landſtrei⸗ fen von 100 km Tiefe von einem Feinde beſetzt würde, 10 ſei dies kaum mehr als eine kleine Schramme, die Amerika leicht ertragen könne. Deutſchland dagegen würde bei In⸗ vaſionen von ſolchem, für die Vereinigten Staaten vielleicht kleinem Ausmaße in ſeinem Lebensnerv getroffen ſein. Schließlich fragte Mr. Baillie den Führer und Reichs⸗ kanzler noch, ob Deutſchland die Wiedergewinnung von Kolonien anſtrebe. der Führer und Reichskanzler antwortete, daß Deutſchland ſeine kolonſalen Anſprüche nie⸗ mals aufgeben würde. Kraft durch Freude Eines der großartigſten Werke des Nationalſozialismus.— Der Führer bei der Feier des zweijährigen Beſtehens. Berlin, 28. November. Inm feſtlich geſchmückten Theater des Volkes feierte die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am Mittwoch abend in Anweſenheit des Führers und der Spitzen aller Gliederungen der Partei, der führenden Männer aus Reich und Staat, Wehrmacht, Kunſt und Wiſſenſchaft den zweiten Jahrestag ihrer Gründung. Ueber der Pforte des Theaters war girlandenumwun⸗ den das Symbol der Arbeitsfront angebracht. In dichten Reihen ſtanden die Schauluſtigen an den Zufahrtsſtraßen, um den Führer zu erwarten. Im Innern des gewaltigen Raumes erhob ſich vor der Bühne ein Teppich aus weißen und roten Herbſtblumen. Auf dem Vorbau der Bühne war eine Ehrenabordnung der Jungwerkſcharen aufmar⸗ ſchiert. Die Fahnenträger ſtanden links und rechts der Bühne bis zum Rang hinauf. Fanfaren verkünden die Ankunft des Füh⸗ ters. Er W den in der erſten Reihe ſitzenden Reichsſchatzmelſter Schwarz, der an dieſem Tag ſeinen 60. Geburtstag begeht. Von allen Seiten des Haufe don⸗ nern ihm Heilrufe entgegen, die erſt verſtummen, als Ge⸗ neralmuſikdirektor Hans Pfitzner mit dem Auen nieorcheſter des Gaues Groß⸗Berlin als feſtlichen Auftakt die Ouvertüre zu Karl Maria von Webers„Oberon“ be⸗ ginnt. Nach den feſtlichen Klängen der Ouvertüre ergreift Reichspropagandaleiter Dr. Gbebbels das Wort. Er führt u. a. aus: Es iſt uns eine Ehre und Genugtuung, den Führer hier in unſerer Mitte zu ſehen. Die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ möchte ihm, ſo erklärte der Miniſter unter dem ſtürmiſchen Beifall der Teilnehmer an dieſer feſtlichen Veranſtaltung ihren herzlichen Dank um Ausdruck bringen für die warmherzige und fördernde Anteilnahme, die der Führer immer an dieſem großen ſo⸗ zialen Aufbauwerk genommen hat. Uns allen bereitet es darüber hinaus eine Peper Freude, am heutigen Abend den Reichsſchatzmeiſter der Partei, unſeren Arbeitskamera⸗ den Schwarz, an ſeinem 60. Geburtstage mitten unter uns zu ſehen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Ich glaube, nicht nur im Namen dieſer Verſammlung, ſondern auch im Na⸗ men der ganzen Partei und darüber hinaus des ganzen deutſchen Volkes, ihm, dem treueſten und langjährigen Mitarbeiter unſeres Führers, die Grüße und Glückwünſche der Bewegung und des ganzen deutſchen Volkes zu ſeinem Geburtstag ausſprechen zu können.(Minutenlanger Bei⸗ fall, der ſich noch verſtärkt, als der Führer ſeinem treuen und langjährigen Mitarbeiter Schwarz erneut die Hand drückt.) Es iſt ein wahrhaft feſtlicher Anlaß, ſo fährt Dr. Goebbels fort, der uns heute hier zuſammenführt. Dieſe Organiſation hat ihrem Namen wirklich Ehre gemacht. Sie hat Kraft durch Freude vermittelt! Millionen Men⸗ ſchen, die durch dieſe Organiſation nicht nur ihren Urlaub, ſondern auch die würdige und erholungsreiche. ihres Urlaubs gefunden haben, werden am heutigen Aben mit tiefer Dankbarkeit an die große und umfangreiche Ar⸗ beit dieſer Organiſation zurückdenken. Wo in aller Welt, ſo rief Dr. Goebels aus, iſt dieſer Organisation etwas Ebenbürtiges entgegenzuſtellen! Anſere Vorgänger, die marxiſtiſchen Parteien, haben die Arbeiter⸗ ſchaft mit faden Verſprechungen abgeſpeiſt. Was ſie dem Volk verſprachen, das haben wir wahr gemacht. Unendlicher Segen iſt von dieſem Werk für Millionen ausgegangen. Die Marxiſten ſagten, dem Arbeiter fehle die Zeit dazu. Wir haben ihm die Zeit gegeben, und Licht nur die Zeit, ſondern auch die wirkſame und zweckentſpre⸗ chende ee N Wir haben die Parole zur Wirklichkeit gemacht, daß die deulſche Kultur und Kunſt nicht das Vorrecht einer dün⸗ nen Oberſchicht bleiben, ſondern dem ganzen Volk gehören ſoll. So nimmt der deutſche Arbeiter durch die Organiſa⸗ tion„Kraft durch Freude unmittelbar keil an den großen geiſtigen, kulturellen und künſtleriſchen Schätzen. Wenn ich mir vorſtelle, daß allein dieſes Haus in einem Jahr von einer Million deutſchen Arbeitern beſucht worden iſt und ihnen Stunden der Erholung und Freude verſchafft hat, ſo kann ich allein ſchon aufgrund dieſer Tat⸗ ſache ſagen: Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt, getreu ihrem Programm, in der Tat eine nationale und Foa itiſche Orogniſetian gaomoſon Nr. 278 Ich kann ihr deshalb keinen befſſeren Wunſch auf den Weg geben als den, daß ſie nicht nur auf viele Jahrzehnte, ſondern auf Jahrhunderte dem deutſchen Volk Enutiſpannung und Freude geben möge. Möge ſie eine faſt ſelbſtverſtändliche Erſcheinung des deutſchen öffentlichen Le⸗ bens werden und ſteis dem Namen Ehre machen, den ſie ſich ſelbſt gegeben hat. Möge ſie immerdar ihr Programm erfüllen: dem deutſchen Volke Kraft durch Freude zu geben. Nach der mit großem Beifall aufgenommenen Anſpra⸗ che des Reſchspropagandaleiters Dr. Goebbels verlas der Amtsleiter der NSG„Kraft durch Freude“, Miniſterialrat Dreßler⸗Andreß, den Leiſtungsbericht des Reichs⸗ organiſationsleiters der NSDAP. Er iſt an anderer Stelle dieſes Blattes ausführlich wiedergegeben. 5 Die eindrucksvollen Ziffern des Geleiſteten und die Ueberraſchungen des Dreijſahresplanes der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ löſten begeiſterte Zu⸗ ſtimmung aus. Mit dem Lied der Werkſcharen„Flieg deutſche Fahne, flieg“, ſchloß der erſte Teil der Kundgebung. Nach der Pauſe nahm das mit großer Spannung er⸗ wartete Feſtſpiel„Mit Kraft durch Freude“ ins Welt⸗ all“ ſeinen Anfang. Die Deutſchlandhalle Ein Rieſenbau.— Eröffnung in Anweſenheit des Führers, Berlin, 27. November. Ein neues gewaltiges Bauwerk, die Deutſchlandhalle, deren Bau vor genau einem Jahr erſt beſchloſſen wurde, wird am Freitag abend im Rahmen einer großen politi⸗ ſchen Kundgebung in Gegenwark des Führers und der Reichsregierung eröffnet werden. Die Deutſchlandhalle dient nicht nur ſportlichen Zwecken, ſie wird als größter Verſammlungsraum Deutſchlands auch zu großen politiſchen Kundgebun⸗ gen und Aufmärſchen benutzt werden. Der Rieſenbau hat etwa das dreifache Faſſungsvermögen des Sportpalaſtes und ſtellt ein neues Wahrzeichen des nationalſozialiſtiſchen Aufbauwillens dar. Jede Art Sport kann hier ausgetragen werden; ſelbſt für Reit⸗ und Fahrturniere bieten die bau⸗ lichen Einrichtungen eine ideale Stätte. Bei den Olym⸗ piſchen Spielen wird der Deutſchlandhalle eine be⸗ ſonders wichtige Aufgabe zufallen. Die große Eröffnungsfeler erhält unter Be⸗ teiligung von ſtarken Abordnungen ſämtlicher Gliederun⸗ Gn der Bewegung als politiſche Kundgebung des Gaues roß⸗Berlin der NSDAP einen beſonders feſtlichen Cha⸗ rakter. 20.15 Uhr eröffnet Gauleiter Dr. Goebbels die We Anſchließend nimmt der Führer das ort. Politiſches Allerlei Steigende Vermittlungstätigkeit der Arbeitsämter. Die Arbeitsämter haben im Oktober bei der Unterbrin⸗ gung von 850 000 Volksgenoſſen mitgewirkt und im Zuge dieſer Mitwirkung rund 725 000 Vermittlungen ausgeführt. Das ſind rund 78 000 mehr als im Vormonat und etwa 82 000 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Der Ein⸗ fluß der Arbeitsämter auf den Arbeitseinſatz nimmt ſtetig an Bedeutung zu. Die Vermittlungen in Dauerbeſchäftigun⸗ gen haben weitere Fortſchritte gemacht. Von 100 in Abgang gekommenen arbeitſuchenden männlichen Perſonen wurden 68.6, von den weiblichen 59.4 in Dauerarbeit gebracht. Von den 725 000 Vermittlungen entfielen 516000 auf Dauerſtellungen. Scharfe ungariſche Zurückweiſung deutſchfeindlicher Aeußerungen. Ein unerhörter Vorſtoß des„Peſter Lloyd“ gegen die kürzlich in ungariſcher Sprache erfolgte Verbreitung der großen Nürnberger Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels über die Weltgefahren des Bolſchewismus wird von der ungariſchen Regierungspreſſe und den nationalen Blättern im Tone größter Empörung in allerſchärfſter Form zurückgewie⸗ ſen, wobei die Regierung auf die Tätigkeit deutſcher Emigran⸗ ten im Redaktionsſtab des„Peſter Lloyd“ aufmerkſam ge⸗ macht wird. Schlag gegen die jugoflawiſchen Kommuniſten. Der Agramer Polizei gelang es, den geheimen Zentral⸗ ausſchuß der in Jugoflawien verbotenen Kommuniſtiſchen Partei zu verhaften und deſſen Druckerei aufzudecken. Da⸗ bei wurden große Mengen kommuniſtiſcher Propagandaſchrif⸗ ten und anderes Aufſehen erregendes Material beſchlagnahmt. Bei einem verhafteten Kurier wurden Schriftſtücke vorge⸗ funden, die auf Zuſammenhänge mit der kommuniſtiſchen Zentrale in Prag, Preßburg, Wien und Belgrad hinweiſen. Die kommuniſtiſche Gefahr in Indien. In den Londoner Blättern wird der Inhalt eines Tele⸗ gramms des Vizekönigs von Indien an den Staatsſekretär für Indien veröffentlicht, das eine Rechtfertigung einer Ab⸗ änderung des Strafgeſetzes enthält. Ueber den Kommunis⸗ mus in Indien heißt es, ſein Ziel ſei, ſo ſchnell wie möglich eine bewaffnete Revolution durch einen Aufruhr der Maſſen der Arbeiterklaſſe, der Bauernſchaft und des revolutionären Kleinbürgertums zuſtande zu bringen. Die Gefahren dieſer Bewegung ſeien wegen der unterirdiſchen Art der Arbeit nicht allgemein bekannt. Die Regierung von Indien habe aber reichliche Beweiſe dafür, mit welcher Entſchloſſenheit dieſe Tä⸗ tigkeit betrieben werde. Sie bilde eine tatſächliche, wenn 1 nicht ſofortige Gefahr für den Frieden des K Lavals Nundfunkrede „Gute nachbarliche Beziehungen zu Deutſchland.“ Paris, 27. November. In einer über ſämtliche franzöſiſchen Sender verbreite⸗ ten Rundfunkanſprache, die etwa 20 Minuten dauerte, be⸗ handelte Miniſterpräſident Laval die innen⸗ und außen⸗ politiſche Lage. Er ſprach bei dieſer Gelegenheit die Hoffnung aus, daß zwiſchen Deutſchland und Frankreich gute nachbarliche Beziehungen unter gegenſeitiger Achtung zuſtandekommen möchten. Zur Innenpolitik betonte Laval, daß die, die für die Ordnung und Sicherheit verantwortlich ſeien, auch die Wahrung der republikaniſchen Einrichtungen übernehmen. Reine Partei habe das Recht, ihre Autorität an die Stelle der Autorität des Staates zu ſetzen. Er rufe alle Franzoſen auf und bitte ſie, der Welt nicht das Schauſpiel der Zerriſſenheit zu geben. Die Tatſache, daß am 11. November zwei Umzüge zum Grabe des Unbekannten Soldaten ſtattfanden, ſei ein Zeichen für den tiefgreifenden Zwiſt. Nur in der nationalen Ausſöhnung liege das Heil. Die internationale Lage mahne zur Vorſicht. Neben der freundſchaftlichen Zuſammenarbeit mit Großbri⸗ tannien habe Frankreich die Freundſchaft mit Italien wahren müſſen, die er ſelbſt am 7. Januar dieſes Jahres in Rom beſiegelt habe. So habe die franzöſiſche Politik alle milikäriſchen Süh⸗ nemaßnahmen gegen Italien abgelehnt, die zu einer Blockade zur See hätten führen können. Die Schließung des Suezkanals ſei niemals ins Auge gefaßt worden. Laval äußerte ſich dann opkimiſtiſch über die Möglichkeit einer Beilegung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streites. Er hoffe, daß man im gegebenen Augenblick nicht vergeblich den Verſöhnungsgeiſt Muſſolinis anrufen werde. Laval außer Gefahr? Vom„Echo de Paris“ bis zum marxiſtiſchen„Popu⸗ laire“ iſt man ſich darüber einig, daß der Sturz der Re⸗ gierung in der Kammerſitzung am Donnerstag nicht mehr zu erwarten ſei, nachdem die Kadikalſozialiſten ſich einver⸗ ſtanden erklärt haben, die Frage der Kampfbünde erſt nach der Finanzausſprache zur Beratung zu ſtellen. Der Aufruhr in Braſilien Auf die Hauptſtadt übergegriffen.— Bomben auf die Rebellen. London, 28. November. Nach engliſchen Preſſeberichten griff der kommuniſtiſche Aufruhr, von dem bisher nur Nordbraſilien heimgeſucht war, am Mittwoch auch auf die Hauptſtadt Rio de Janeiro über. Soldalen und Flieger ſchloſſen ſich den Kommuniſten an. Eine Gruppe von Unteroffizieren der braſilianiſchen Jliegerſchule in Rio griff die Offiziere des erſten Flieger⸗ Regiments an. Aufſtändiſche in der Artillerie- Schule rich⸗ keten ihre Geſchütze gegen die Fliegerſchule und ſetzten die Schule in Brand. Die braſilianiſche Regierung ordnete die Räumung des Stadtteiles Curca an, um die in der Ka⸗ ſerne Praia VBermelha zuſammengezogenen Aufſtändiſchen mit Fliegerbomben belegen zu können. In einer amtlichen Verlautbarung heißt es kurz: „Die Fliegerſchule iſt durch ein Bombardement in Trümmer gelegt worden, das dritte Kegiment wird belagert und beſchoſſen. Spätere Meldungen beſagen, daß die Fliegerkadetten, die ſich anfangs den Aufſtändiſchen angeſchloſſen hatten, zu den Regierungstruppen übergegangen ſein ſollen. Reuter meldet, daß ſich die Armeetruppen und ein Fliegerkommando im Fort Sao Jogo den Aufſtändiſchen angeſchloſſen haben. In Nordbraſilien niedergeſchlagen Nach Mitteilung der braſilianiſchen Regierung ſei Natal in Nordbraſilien von den Regierungs⸗ truppen zurückerobert worden. Auch aus Per⸗ nambuco ſeien die Rebellen während der Nacht ver⸗ trieben worden. Sie befinden ſich in völliger Auflöſung und fliehen, unter Zurücklaſſung großer Mengen Waffen und Munition, ins Innere. Sie mußten 60 Tote zurücklaſſen. Die Bundestruppen nahmen 120 Mann gefangen, die Ge⸗ ſamtzahl der Gefangenen beläuft ſich jetzt auf 300. Der letzte Junker von Rothenburg Roman von Paul Hain. Machbruck norhaten 32 „Schickſalswege.“ murmelte Euſebius vor ſich hin. Simmern aber lachte. 3 „Wahrhaftig— rechtſchaffenen Hunger hab' ich, Jun⸗ 280 Da kam Leben in Bruder Euſebius. „Verzeiht, Ihr Herren— ich ſteh' wie im Traum da. Setzt Euch— dort an den Tiſch— s iſt ein warmer Abend. Das Pferd bringe ich zum Stall— friſches Futter iſt genug da. And es ſoll ein vergnügtes Schmauſen und Plaudern werden, meine Herren, unter Gottes Sternen⸗ zelt. Ich bing Speiſe und Trank. Und einen Krug Wein hol' ich aus dem Keller herauf. Hab' ſelbſt lang genug keinen Tropfen davon getrunken. Heut aber, mein ich, iſt die Zeit da, wo wir ihn brauchen können.“ Seine Augen hatten Glut und Feuer. Er verſchwand ſchnell im Hauſe. Dort aber, wo er allein war, ſtand er eine Weile ſtill, und etwas wie Verklärung erfüllte ſein hageres, zerfalte⸗ tes Geſicht. „Gott im Himmel,“ flüſterte er mit zitternder Stimme, zgerade ihn mußte ich retten— gerade ihn! Sind deine Wege nicht wunderbar und deine Taten voll Güte? Gott im Himmel— du willſt mir ein Zeichen geben deiner un⸗ erſchöpflichen Gnade— und ich armſeliger Menſch ſtehe da, bedrückt von deiner geheimnisvollen Allmacht!“ Er ſtrich ſich über die Stirn. „Es gibt Geheimniſſe— die uns erſchauern laſſen in Ehrfurcht!“ i 5 5 9 85 reckte ſſieh ic 91 1 immern ließ ſich nicht lange nötigen. Herzhaft gri er zu und nahm, was ihm Euſebius zu bieten ee Beche von ſeinen Irrfahrten. Der Wein blinkte in den echern. g N 5 „Vorerſt—“ unterbrach ihn Jörg—„Simmern— das Bärbele denkt an mich?“ 5 5 „Sie hat Euch betrauert— und wohl dennoch im tief⸗ ſten gehofft— wie Liebe eben bis zum letzten hofft—“ ke 119 Stunden in der Luft Erzwungener Rekord des„Graf Zeppelin“. Berlin, 28. November. Auf ſeiner 500. Fahrt ſtellte das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei unfreiwillig einen neuen Dauerrekord für das Luftſchiff auf. Infolge der Unruhen in Braſilien war das Luftſchiff, das auf einer ſeiner Poſtfahrten von Bathurſt nach Pernambuco begrif⸗ fen war, an ſeiner Landung in Pernambuco verhindert und mußte von Montag früh bis Mittwoch nachmittag vor der braſilianiſchen Küſte kreuzen. Am Mittwoch um 17 Uhr Rio⸗Zeit(21 Uhr MéEz) konnte es endlich in Pernam⸗ buco landen. Es war damit damit 119 Stunden in der Luft. Damit iſt der bisherige Dauerrekord des Luftſchiffes, den es auf ſeiner erſten Fahrt nach Nordamerika vom 11. bis 15. Oktober 1928 mit 111 Stunden und 44 Minuten aufſtellte, um rund 7 Stunden überboken worden. Auch die Fahrtdauer auf der bisher längſten Strecke des„Graf Zeppelin“ nach Tokio auf ſeiner Weltfahrt im Auguſt 1929 wurde um rund 17 Stunden geſchlagen. Da⸗ mals brauchte das Luftſchiff für dieſe 11 300 km lange Strecke 101 Stunden und 49 Minuten. Kapitän Lehmanns Bericht Dem DR iſt vom Kommandanten des„Graf Zeppe⸗ lin“, Kapitän Lehmann, ein Funkſpruch zugegangen, der „ Station Bahia aufgegeben worden iſt. Es heißt arin: Am Freitag der vorigen Woche ſtiegen wir auf und erledigten bereits Sonntag früh den Poſtaustauſch in Bat⸗ hurſt(Afrikah. Am Sonntag abend erreichte uns die erſte Nachricht über die Unruhen in Braſilien an Bord des „Graf Zeppelin“. Die Meldung kam aus Pernambuco. Wir entſchloſſen uns, ſofort durch Herabſetzung der Ge⸗ ſchwindigkeit Brennſtoff zu ſparen. Dieſe Maßnahme ſollte uns die Möglichkeit geben, ohne neue Brennſtoffaufnahme eine Woche in der Luft ausharren zu können. Allerdings wäre eine Brennſtoffaufnahme auch vom Boden aus oder von einem Seeſchiff in Betracht gekommen. Uebungshalber und auch weil uns das Bordwaſſer knapp wurde, übernahmen wir dann Dienstag von dem Dampfer„Eſpania“ der Hamburg⸗Südamerikani⸗ ſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft rund 100 kg Friſch⸗ propiant. Daraufhin kreuzten wir in der Nähe von Pernambuco. Wir hatten ſtändige Funkverbindung mit Pernambuco. Die Nachrichten, die wir von dort erhielten, ließen deutlich er⸗ kennen, daß ſich die Unruhen und die Kämpfe hauptſächlich in der Nähe des Luftſchiffplatzes abſpielten und ſpäteſtens bis Ende der Woche in ſich zuſammenbrechen dürften. So⸗ lange hatten wir Zeit, vor allem ſchon deshalb, weil das Wetter fortdauernd ausgezeichnet war. Die Sanktionsloſen Neun Staaten führen die Sühnemaßnahmen nicht durch. Genf, 28. November. Aus einer dem Sachverſtändigen⸗Ausſchuß unterbreiteten Ueberſicht über die Stellungnahme der 56 Völkerbunds⸗ mitglieder zu den vier am 18. November in Kraft geſetzten Sanktionsvorſchlägen ergibt ſich, daß neun Staaten keinen dieſer Vorſchläge durchführen. Oeſterreich, Ungarn und Alba⸗ nien haben ihren Standpunkt ſeinerzeit in der Völkerbunds⸗ verſammlung dargelegt und demgemäß die Sanktionsvor⸗ ſchläge nicht beantwortet. Nicht durchgeführt werden ſämtliche Vorſchläge ferner in folgenden Staaten: Afghaniſtan, Bo⸗ livien, Guatemala, Haiti und Salvador. Dieſe Staaten haben jedoch ihr grundſätzliches Einverſtändnis mitgeteilt. In einem Leitaufſatz kommt„Times“ auf den Auf⸗ ſchub der Sitzung des Genfer 18er⸗Ausſchuſſes zu ſprechen und ſagt, die Gründe dieſes Aufſchubs ſeien von den anderen Regierungen im Augenblick als vernünftig anerkannt worden. Sie würden aber ſelbſtverſtändlich keinen Aufſchub für unbegrenzte Zeit rechtfertigen. Der wirtſchaftliche Druck des Völkerbundes müſſe ſo wirkſam und ſo ſchnell gemacht werden wie möglich, denn ſein großer Zweck ſei die Wiederherſtellung des Friedens. In der Frage einer Oelſperre wird die Haltung der ameri⸗ kaniſchen Regierung einen großen und vielleicht entſcheiden⸗ den Einfluß haben. „Bärbele— dieſer erſte Becher dir! Ich lebe, Bär⸗ bele! Du Süße, Holde!“ Jörg rief es in die Nacht hinein. Und Bruder Euſebius trank bedächtig und murmelte, während die beiden anderen die Becher laut hallend auf den Tiſch ſtellten: „Bärbele— Bärbele—“ Es war ſeltſam. Und ſein Blick irrte in die Dunkelheit hinein. „So, Simmern— nun ſprecht. Erzählt. Und nachher wird Euch Bruder Euſebius berichten, wie er mich gefun⸗ den hat und wie es mir ergangen iſt.“ Der nickte ſtill. „So ſoll es ſein, Junker.“ Faſt zärtlich ruhte ſein Blick auf dem edlen, ſchönen, von innerer Freude überſchimmerten Geſicht des Junkers. Und Simmern erzählte. Von dem Tage an, da er Junker Jörg in der Klamm hinter Mainz im Stich laſſen mußte. Vom Tode des Gra⸗ fen Siegbert. Von Graf Walters Herrſchaft. Von dem Teſtament des Verſtorbenen, das ſo viele in Rothenburg anzweifelten. Eine tiefe Stille war. Jörg war aufgeſtanden Erſchüttert. Soviel Neues, Furchtbares— und er hatte nichts davon gewußt. Euſebius legte ihm leicht die Hand auf die Schultern: „Ruhig, ruhig, Junker— nur ruhig! Man erträgt gar 8 auf dieſer Erde. Am— Bärbeles willen, Junker örg N Seine Stimme bebte. „Am Bärbeles willen!“ murmelte Jörg leiſe. Verwun⸗ dert. Blickte in Bruder Euſebius' Augen. Nickte. „Ja— Bruder—“ 5 Der wandte ſich ſtill ab.— Blickte zu dem Abendſtern hinüber, der nun in voller Pracht klar und nah über dem Bergkirchlein ſtand. „Am Bärbeles willen—“ Simmern erzählte weiter. Euſebius war abſeits gegangen. Warum ſollte er noch zuhören? a f Er— hatte genug vernommen. 5 Stumm, abgekehrt, als wäre er allein, blickte er in den geſtirnten Himmel.— i Rückzug der Italiener? Abeſſinien berichtet: Makalle wieder geräumt. Addis Abeba, 27. November. Die an der Südfront erneut einſetzende ſtarke italienf⸗ ſche Fliegertätigkeit und Vorſtöße der Flieger bis Jagabur mit zahlreichen Bombenabwürfen werden hier als Tar⸗ nungsmanöver für den Rückzug der Italiener bezeichnet. Man erklärt, daß in Gheralta und Tembien die ital. niſchen Truppen unter ſtarkem abeſſiniſchen Druck zurück. gingen. Auch aus Makalle ſei in der vergangenen Nach die italieniſche Beſatzung von 1200 Mann abgezogen und ſchlage ſich nun in dauernden Gefechten auf die Kückzugs⸗ ſtraße in Richtung Adigrat durch. Ebenſo ſollen auch ande. re italieniſche Poſten, die bis zur gleichen Höhe vorgeſcho⸗ ben geweſen ſeien, ſich zum Rückzug bereit machen. Wie die hier ausgegebenen Berichte weiter beſagen, rückten die abeſſiniſchen Truppen dem zurückziehenden Gegner hart nach. In den Morgenſtunden des Mittwoch ſej Makalle wieder beſetzt worden. Man behauptet hier, daß im italieniſchen Generalſtab Ver- wirrung herrſche. Ein gefangener Offizier habe ausge ſagt, daß man in militäriſchen Kreiſen in Eritreg die Takkft, durch Eenzelvorſtöße Preſtigegewinne zu machen, verur⸗ teile, da dieſe nur unter ſchweren Opfern erkauft würden. Die Zahl der Ueberläufer aus den Reihen der Italiener an der Nordfront ſoll ſich wieder häufen. Ein Sambaſchi⸗Offizier einer Eingeborenenabteilung der Italie⸗ ner habe ſich mit ſeinem ganzen Zuge und zwei Maſchinen⸗ gewehren bei der Armee Ras Seyums gemeldet. Ebenſo berichteten andere abeſſiniſche Armeeführer von ſtändig ein, treffenden bewaffneten Ueberläufern. Der italieniſche Heeresbericht Rom, 27. Nov. Das Propagandaminiſterium gibt als amtliche Verlautbarung Nr. 56 das neueſte Telegramm Marſchall de Bonos bekannt, das folgenden Wortlaut hat: An der Front des 1. Armeekorps haben unſere von Do⸗ lo aufgebrochenen Abteilungen Dörfer des Amentilla und Sechet beſetzt und damit die äußerſte Grenze der Hochebene von Galla Uttgerat erreicht. Das Eritrea⸗Armeekorps hal die für die Einnahme des Tembien notwendigen Operatio⸗ nen fortgeſetzt. Die Flugwaffe unternahm zahlreiche Er⸗ kundungsflüge in der Gegend des Aſchiangi⸗Sees. Beurlaubungen aufgehoben.— Truppenbewegungen. Rom, 28. November, Die vor acht Tagen angekündigte Beurlaubung von 100 000 Mann iſt, wie man von zuſtändiger italieniſcher Seite erfährt, einſtweilen wieder aufgehoben worden. Zur Begründung dieſer Maßnahme wird auf die all⸗ gemeine politiſche Lage und auf die Unruhe verwieſen, die durch die Möglichkeit einer weiteren Verſchärfung der Sanktionsmaßnahmen, vor allem durch Verhängung der Petroleumſperre überall zu beobachten ſei, Dieſe internakionale Lage habe die italieniſche Regle⸗ rung auch veranlaßt, einige nicht näher umſchriebene Trup⸗ penbewegungen vornehmen zu laſſen. Autonomiebewegung in Tienkſin zuſammengebrochen. Peiping, 27. November, Eine Volksmenge ſtürmte das Haupkquarkier des ſoge⸗ naunken„Todeskorps“ der nordchineſiſchen Aukonomiebe⸗ wegung und verwandelte es in einen Trümmerhaufen. Da mik hal die Autonomiebewegung in Tientſin auf lächerliche Weiſe ihr Ende gefunden. die Mitglieder des„Todes korps“ konnten entkommen. Damit iſt freilich noch nicht geſagt, daß nun die ganze nordchineſiſche Autonomiebewegung erledigt ſei. Aus ver⸗ ſchiedenen Orten entlang der Großen Mauer treffen Mel⸗ dungen ein, die behaupten, daß die japaniſchen Trup⸗ pen in die entmilitariſierte Zone ein⸗ marſchieren. In Peiping trafen im Laufe des Diens⸗ tag japaniſche Truppen in Stärke von 500 Mann kriegs; mäßig ausgerüſtet ein. Die Truppen führten u. a. auch Maſchinengewehre mit ſich. In Tientſin ſoll übrigens die japaniſche Garniſon in der gleichen Weiſe vergärkt worden ſein. Die maßgebenden japaniſchen Stellen erklären zu die⸗ ſen Verſtärkungen, daß es ſich um Truppen handele, die an einem Manöver teilnehmen ſollen. Manöver fanden aber erſt vor drei Wochen in der Nähe von Peiping ſtatt. Die Lage wird allgemein als ſehr geſpannt empfunden, Spät war es, als Jörg und Simmern ſich erhoben und ins Haus gingen. Bruder Euſebius lag ſchon auf ſeinem einfachen Stroh⸗ lager. Aber er ſchlief nicht. Wer hätte hier oben in dieſer Nacht ſchlafen können? Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Es war einige Tage ſpäter. 5 Ein goldener Sommertag lag über den Bergen. Die Glöcklein der Rinder und Ziegen auf den Matten läute ten leiſe im Wind. Junker Jörg trug ein neues Wams— und neue bunt Federn ſchmückten die Kappe auf ſeinem Haupt. Ein neue Schwert hing ihm am Leibgurt, uno er ſah aus, als hätt er ſich gerade neu zu neuem Fehdezug hergerichtet. Wohlgefällig ruhte Simmerns Blick auf der Geſtalt ſeines Herrn. 4 „Schaut aus, als rittet Ihr auf Brautſchau, Junker, ſagte er lächelnd. Bruder Euſebius hatte ſeine heimlichen, kleinen Er⸗ ſpacueſſe bis auf den letzten Gulden geplündert, um dem Junker neues Gewand, Waffenzeug und ſogar ein Pferd zu beſchaffen. 1 „Ich werd's Euch nie vergeſſen, ehrwürdiger Bruder, hatte dieſer mit herzlichem Dank geſagt,„Ihr tut beinahe 1 des Guten an mir. Kein Vater könnte fürſorglichet ein.“ Und nun war es ſoweit, daß Bruder Euſebius wieder allein ſein ſollte. b Jörg und Simmern hatten die Pferde aus dem Stall geführt. Euſebius ſchien noch im Hauſe zu tun zu haben, „Simmern— die Ungeduld, die Ungeduld in mir! Wißt Ihr, wie das iſt?“ 85 „Ob ich's weiß, Junker! Wir werden reiten, als ſäß uns der Teufel im Nacken.“ 5 Bei Gott— und mich dünkt, es tut not. Was Ihr mit über— meinen Bruder berichtet habt, läßt mich Schlimm, ſtes befürchten. Er— Schutzherr von Rothenburg! ich lache! Und— dieſes Teſtament! Ah— es drängt mic zur Gruft meines Vaters, Simmern! Ich fühle— es lie⸗ gen Geheimniſſe in der Luft.“ N Er ſchwieg und ſagte dann drohend: 5 Obſtba Abſatz! das ge U nwoh Hot ir Klinik welche geriete don d länger. 3 Uhr Ulutend Verletz Al ein mit ei Wage was de bericht die du urſach! das 2 0 Ein ſe Eduar Nachd Leibgt nach“ kauf reich Mosk; ſchönet kriege; weiſun Jahre ruſſiſch Villin feiern ſchwer loren. 3 0 der b 19. 9 Seine dieſen ſtorbe ſich Sektii verein als zentn je He er. lienf⸗ gabur Tar⸗ net. ikalie. urück⸗ Nach und zu 5. unde. eſcho. agen, enden ch ſeſ luptel 8 er-. usge⸗ akkik, verur⸗ irden. n der Ein talie. )inen⸗ benſo g ein⸗ t als ramm hat: n Do⸗ und ebene 8 hal ratio⸗ Er en. er. von iſcher b e all⸗ i, die der un ſei. 5 zegie⸗ Trup⸗ n. er, ſoge⸗ Uebe Da- rliche odes⸗ zanze ver⸗ Mel⸗ U p⸗ ein⸗ iens⸗ iegs⸗ auch 8 die rden die⸗ ie an aber Die nden. us dem ladiocuen Laud 11 Heidelberg.(Gartenbautagung) In ganz Ba⸗ zen finden dieſe und nächſte Woche von der Landesbauern⸗ ſhaft Baden(Abteilung Garten) Gartenbautagungen ſtatt. e erſte iſt in Heidelberg am 28. November. Dazu wurden die Kreisfachſchaften Tauberbiſchofsheim, Wertheim, Adels⸗ eim, Buchen, Mosbach, Sinsheim, Wiesloch, Weinheim, Heidelberg und Mannheim eingeladen. Es ſprechen Landes⸗ ſuchwart Schroth(Eröffnung), Gartenbauinſpektor Löhmann ber Blumen⸗ und Zierpflanzenbau, Weyl über Gemüſebau, Obſtbaurat Blaſer üher Baumſchule und Obſtbau, Frick über Abſatzregelung von Gartenbauerzeugniſſen und Weyl über das gärtneriſche Ausbildungsweſen. i Wiesloch.(Plötzlich erblindet!) Nach kurzem mwohlſein erblindete der 56 Jahre alte Landwirt Anton Hotz in Mühlhausen. Er wurde ſofort nach Heidelberg in die Alinik überführt. 5 i Mosbach.(Meſſerſtecherei.) Zwei Knechte, welche bei Erbhofbauern auf dem Bergfeld bedienſtet ſind, gerieten in der Nacht in Streit. Dabei erhielt der eine Knecht don dem anderen zwei Meſſerſtiche. Der Verletzte blieb längere Zeit an der Straße liegen und wurde erſt morgens 3 Uhr von einem Mitbewohner der Bergfeldſiedlung ſtark blutend aufgefunden und in ſeine Wohnung geſchafft. Der Petletzte fand Aufnahme im Mosbacher Krankenhaus. () Karlsruhe, 27. November. () Das ſchwere Autounglück in der Südendſtraße. Wie geiter bekannt wird, handelt es ſich bei den Anglückswagen um ein Stuttgarter und um ein Karlsruher Auto. Jenes blieb nit eingedrückter Kühlhaube ſtehen, während der Karlsruher Wagen in weitem Bogen auf den Gehweg geworfen wurde, pas den Tod der Frau M. zur Folge hatte. Wie der Polizei⸗ bericht meldet, wurden die Führer der beiden Kraftwagen, die durch ihren Zuſammenſtoß den Tod einer Paſſantin ver⸗ urſachten, wegen fahrläſſiger Tötung feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. (—) Villingen.(Ein wechſelvolles Schickſal.) Ein ſehr wechſelvolles Schickſal hatte der verſtorbene Privatier Eduard Moſer, einer der letzten Altveteranen Villingens. Nachdem er den Feldzug gegen Frankreich beim badiſchen Leibgrenadier⸗Regiment mitgemacht hatte, wandte er ſich nach Rußland, wo ihm die Generalvertretung für den Ver⸗ kauf von Orcheſtrionwerken für das ganze damalige Zaren⸗ teich anvertraut wurde. 47 Jahre lang wohnte Moſer in Moskau, wo er es zu großem Häuſerbeſitz und ſonſtigem ſchönen Vermögen brachte, bis beim Ausbruch des Welt⸗ ktieges ihm und ſeiner Familie als einer der erſten Aus⸗ weiſungen zugeſtellt wurden. Er verbrachte dann noch vier Jahre in Finnland und zog erſt in die Heimat als die zuſſiſche Revolution ſein ganzes Vermögen vernichtete. In Villingen hatte er noch vor zehn Jahren die goldene Hochzeit feiern können und war ſeit zwei Jahren Witwer. Trotz der 0 Schickſalsſchläge hatte er den Lebensmut nicht ver⸗ oren. ( Pforzheim.(Der Tod in den Bergen!) Einer der beſten Pforzheimer Bergſteiger, Adolf Roth, hat am 9. November 1935 durch Unglücksfall den Tod gefunden. Seine Einäſcherung fand in aller Stille in Konſtanz ſtatt; an dieſem Montag wurde hier die Aſche beigeſetzt. Der Ver⸗ ſtorbene, der nur ein Alter von 35 Jahren erreichte, erfreute ſich allſeitiger Beliebtheit. Er war Ausſchußmitglied der Sektion Pforzheim des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen⸗ vereins und ſeit 14 Jahren bei der Firma Kammerer AG als ſtellvertretender Disponent tätig. 2 Lörrach.(10 Grad Kälte.) Die in den letzten Tagen eingetretene Aufklarung brachte des nachts die erſten ſtarken Froſte. In den Außenbezirken der Stadt wurden ſchon 7 Grad Kälte gemeſſen, in freieren Lagen ſank ſogar die Temperatur auf minus 10 Grad. Felder und Wieſen waren mit einer dichten Reifdecke überzogen. * Die Tomaten⸗ und Pflückbohnenernte in Baden. Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht jetzt das Er⸗ gebnis der endgültigen Ernteermittlung bei Tomaten und grünen Pflückbohnen(Stangenbohnen und Buſchbohnen). Darnach ergeben ſich für Baden folgende Beträge: Tomaten 390.6 Doppelzentner je Hektar, Stangenbohnen 80.2 Doppel⸗ gentner je Hektar und für Buſchbohnen 71.1 Doppelzentner je Hektar. „And Bärbele auf Dittwang! Mit Kuntz allein! Sim⸗ mern— ich hab' Angſt um ſte! Furchtbare Angſt! Man 2 85 Flügel haben 5 daß man fliegen könnte! f ur gemach, Junker— 3 „Wo bleibt nur Euſebius?“ e, Da trat er ſchon aus dem Haus. Er trug die braune Kutte, die er 15 auf ſeiner alljährlichen Wallfahrt zu wagen pflegte. Feſte, ledergeflochtene Sandalen an den Füßen. um den Bals hing ihm an langer, hanfener Kette ein ſilbernes Kreuz. In der Fauſt ſchwang er einen eiche⸗ nen Knotenſtock. Verwundert rief Jörg aus: 5 4 Bruder— Ihr wollt uns das Geleite geben? Jener nickte mit ernſtem Lächeln. 1 Ja, Junker Jörg— ich glaub', daß ich es Eu ul⸗ g din. Ich will mit euch— durch das Tal. Ihr müßt doch die Pferde bis dahin am Zaum führen. And ich hab 10 noch ein 1 Geſchäft r verſchloß die Haustür. l. Dann ies er einen langgezogenen Pfiff aus. wie ihn die Hirten hier in der Oednis ſehr wohl verſtanden. tal die Hand über die Augen und blickte zur nächſten nahen Matte hinüber. Aus der Hütte, die dort wie auge klebt ſtand, ſchoß ein Junge heraus, der Jüngſte des Hir⸗ ten Hupferding, und er hüpfte wie ein rechter Wieſen⸗ hupfer daher. 5 1 5 „Bruder Euſebius— rief er ſchon von weitem.„ oll ich?“ 5 „Lauf nur erſt herzu—“ rief der Waldbruder lächelnd dem kleinen, 10 Burſchen zu, der mit rotem nun heranſtolperte. „Kleiner Sixtus—“ ſo hatte Euſebius den Burſchen einst ſelöſt in dem Kirchlein getauft— willſt 3 ein⸗ das Glöcklein läuten, wenn nicht hier bin 8 5 fort— und es kann wohl einige Tage dars, ich wieder hier bin. Wirſt wieder brav au 2 Die Augen des Bürſchleins leuchteten. 5 „Werd's 5 verrichten, heiliger Bruder— ſagle er lachend, mit blitzenden Zähnen„. „„Dann ist's gut. Hier iſt der Schlüſſel And ſeg Vater, daß der Bruder Euſebins zu Tal mußte Er ſtrich ihm über das krauſe Haar. 35 Aus den Nachbarlaͤndern Auto gegen Langholzfuhrwerk Der Autofahrer getötet, der Fuhrmann verhaftet. Darmſtadt, 27. Nov. In der Nacht ereignete ſich auf der Landſtraße Darmſtadt—Nieder⸗Ramſtadt beim Kurhaus Trautheim ein Verkehrsunfall. Der Autofahrer, ein Kauf⸗ mann aus Darmſtadt, ſtieß mit ſeinem Auto gegen ein Langholzfuhrwerk, an dem kein Rückſtrahler angebracht war. Der Autofahrer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. Der Fuhrmann, der den ganzen Tag über gezecht hatte, wurde verhaftet und dem Amtsgericht zugeführt. Ludwigshafen.(Selbſtmord durch Ueberfah⸗ renlaſſen.) Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Dienstag, den 26. November um 15.55 Uhr warf ſich ein Kaufmann aus Saarbrücken auf der freien Strecke zwiſchen Albisheim(Pfrim) und Marnheim vor den heranfahrenden Perſonenzug 773 Neuſtadt a. d. H.—Marnheim auf das Gleis. Der Lebensmüde wurde überfahren. Er war ſofort tot. Es liegt Selbſttötung durch Ueberfahren vor. Rheingönheim.(Tödlich verunglückt.) Frau Eliſe Baumann befand ſich in Begleitung ihres Mannes, von Mundenheim kommend, auf dem Heimweg. Kurz vor Rhein⸗ gönheim wollte Frau Baumann einem Radfahrer ausweichen, kam dabei aber auf das Geleiſe der Straßenbahn und wurde von einem im gleichen Augenblick herenfahrenden Straßen⸗ bahnwagen erfaßt und zur Seite geſchleudert. Die Verun⸗ glückte wurde in ſchwerverletztem Zuſtand ins Ludwigshafe⸗ ner Krankenhaus eingeliefert. Dort iſt ſie, ohne das Be⸗ wußtſein noch einmal erlangt zu haben, geſtorben. Dannſtadt.(Schwerer Motorradunfall.) Ein Schifferſtadter Motorradfahrer verunglückte am Ortsein⸗ gang von Dannſtadt. In einer Kurve geriet die Maſchine ins Schleudern. Der Fahrer landete im Graben und trug erhebliche Verletzungen davon. Nach Anlegung eines Not⸗ verbandes wurde er ins Krankenhaus nach Mundenheim eingeliefert. Der Beifahrer kam mit dem Schrecken davon. Das Motorrad wurde ſehr beſchädigt. Offenbach.(Einbrecher mit Kraftwagen rauben drei Hofreiten aus.) In den frühen Morgenſtunden haben unbekannte Täter in Dudenhofen aus drei Hofreiten das bereits eingelegte Fleiſch von einem Schwein, ein Viertel Rind, 6 Schwartenmagen, 16 Fleiſch⸗, 20 Leber- und 8 Blutwürſte, 6 Kiſtchen Zigarren Marke „Erntekrone“, 224 Päckchen Zigaretten, einen 2 Röhren⸗ Radivapparat Marke„Eswe“, Fabriknummer 150 735, einen Lautſprecher Marke Blaupunkt, ſowie rund 130 Mark in Scheinen und etwa 6—7 Mark Kleingeld durch Einſteigen und Aufbrechen von Behältniſſen geſtohlen und vermutlich mit einem Kraftwagen fortgeſchafft. Sachdien⸗ liche Angaben an die Kriminalpolizeiſtelle Offenbach erbeten. Alzey.(Rach dem Genuß von Wurſt erkrankt.) Nach dem Genuß von Wurſt erkrankte eine fünfköpfige Fa⸗ milie in der Hagenſtraße. Das Sehvermögen von Frau, zwei Töchtern und einem Sohn verſchlechterten ſich derart, daß ſie faſt nichts mehr ſehen konnten. Der behandelnde Arzt hatte zunächſt angenommen, daß die Erkrankungen auf den Henuß von Schinken, in dem etwa Trichinen enthalten waren, zurückzuführen ſeien. Von amtlicher Seite wird jedoch mit⸗ geteilt, daß dieſer Verdacht nicht zutrifft, ſondern daß es ſich um eine ſogen.„Wurſtvergiftung“ handelt. * Marburg.(Todesfahrt eines Arbeits⸗ dtenſtmannes.) Am Abend des 21. September kam der mit ſeinem Motorrad auf der Fahrt von Allendorf bei Neuſtadt nach Biedenkopf befindliche 19 jährige Arbeits⸗ dienſtmann Helmut Blöcher aus Marburg dadurch zu Tode, daß er auf der Hauptſtraße von Kirchhain nach Anzefahr von hinten gegen einen vollbeladenen Müllerwagen rannte und tödliche Verletzungen davontrug. Ein auf dem Sozius⸗ ſitz des Motorrades befindlicher Arbeitskamerad wurde verletzt. Der aus Anzefahr ſtämmende Geſpannführer des Müllerwagens ſowie deſſen Beifahrer ſtanden vor dem Schöffengericht unter der Anklage, infolge Nichtirmehaltung der Verkehrsregeln und Nichtbeleuchtung des Fuhrwerks den Tod des Blöcher fahrläſſigerweiſe verſchuldet zu haben. Die Beweisaufnahme ergab, daß das Unglück ſich zu einer Zeit ereignete, als die Sicht noch verhältnismäßig gut war und nur durch hier und da über der Straße lagernde Bo⸗ dennebel behindert wurde. Eine Beleuchtung des Müller⸗ wagens war noch nicht nötig. Die Angeklagten behaupteten, daß am Müllerwagen ein Rückſtrahler vorhanden geweſen ſei. Da Gegenteiliges nicht mit Beſtimmtheit nachgewieſen werden konnte, mußte mangels genügenden Beweiſes Freiſprechung erfolgen Großfeuer in Saarbrücken Sdarbrücken. Durch ein Großfeuer wurde hier die Möbelſchreinerei der Firma Joſef Kiemle ein Raub der Flammen. Die angrenzende Autkoſchloſſerei der Firma Schaack brannte aus. Der Schaden, den die Firma Kiemle erleidet, iſt beträchtlich. Es wird vermutet, daß Feuerungs⸗ material, das aus einem Werkſtättenofen gefallen ſein kann, umliegendes Sägemehl zur Entzündung brachte. * Tödlich verunglückt. — Anteraichen a. d. F., 27. Nov. Ein in Anteraichen wohnhafter und in Musberg beſchäftigter junger Mann, der mit dem Fahrrad die Straße von Musberg her abwärts gefahren kam, ſtieß beim Einbiegen in die Straße Steinen⸗ bronn⸗Leinfelden mit einem Auto ſo heftig zuſammen, daß er in ſchwerverletztem Zuſtand in ein Stuttgarter Kranken⸗ haus übergeführt werden mußte, wo er bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung den Verletzungen erlag. Andernach.(Dachdecker abgeſtürzt.) Im be⸗ nachbarten Kruft war ein Hache e mit Ausbeſſe⸗ rungsarbeiten auf einem Hausdach beſchäftigt. Infolge der Glätte der e rutſchte der Hebearm eines Schie⸗ feraufzuges, wodurch der Dachdeckermeiſter das Ueberge⸗ wicht bekam und auf das Schutzgerüſt aufſchlug; aus 9 Me⸗ ter Höhe ſtürzte er in die Tiefe. Hierbei löſte ſich auch ein Teil des Gerüſtes und ſtürzte zu Boden. In ſchwerverletz⸗ tem Zuſtande wurde der Dachdeckermeiſter in ein Koblen⸗ zer Krankenhaus gebracht. a Neuenahr.(Das neue Lied der Ahr.) Da das alte Lied der Ahr nicht mehr zeitentſprechend war. führte der hieſige Sängerkreis die Ausſchreibung eines neuen Liedes durch. Von 200 Einſendungen aus dem gan⸗ en Reich wurden vier berückſichtigt, und zwar die von Max Bever⸗Dresden, Theo Graf⸗Ahrweiler, H. Steinheuer⸗ Ahrweiler und Schmidt⸗Petri(Halle a. d. Saale). Anläß⸗ lich eines großen Konzertes am 8. Dezember wird im Win⸗ zerverein der Bad Neuenahrer Männerchor die Lieder vor⸗ tragen. Die Zuhörer ſtimmen dann über das zukünftige Ahrlied ab. ——— Die liebſten Sorgen Gegen das Wort Sorge hat jeder ſeine Abneigung! Man hört das Wort nicht gern, hebt ſogar die Hand vors Geſicht, als wollte man etwas abwehren, das unangenehm ſein kann. Und zugegeben: ſo was wie„liehe“ Sorgen gibt es nun ein⸗ mal verdammt ſelten auf der Welt. Doch wie im Abglanz des Chriſtfeſtes alles Freudloſe verblaßt, ſo verliert ſelbſt der Begriff Sorge in dieſen Wochen ſeinen urſprünglichſten Sinn. Sorgen ſind da nicht mehr geknüpft an ſchlaflos gram⸗ volle Nächte, nicht an ein Leid, das unverſehens kam und alles Helle, Sonnenhafte verſcheucht— jetzt ſind es Sorgen, die als freundlicher Begleiter gleichſam zur Seite ſind, die uns am Aermel packen beim Vorübergehen an hellerleuchteten Schaufenſtern und dann zwingen, an irgendeinen lieben Men⸗ ſchen oder ans eigene Kind daheim zu denken. 5 Was ſchenken zum Feſt? Mit ſolcher Sorge liegt es ſich leichter zu Bett, und nichts Köſtlicheres gibt es, als ein Pla⸗ nen und Projektieren rund um dieſes Problem. Der Gang durch die Straßen hat ſchon die übliche Eile der zehn übrigen Monate des Jahres völlig verloren. Das iſt ſo ein Herum⸗ ſtreunen jetzt in gehobener Stimmung, ein Selbſterfaßtſein vom Flitterglanz und Lamettageflimmer in den Schaufenſtern, die ſeit Tagen ſich zu Chriſtkinds großer Geſchenkmeſſe wan⸗ delten. And ſo ſieht man bereits die erſten Menſchen mit Pappſchachteln durch die Stadt gehen, ja, ſpürt ihre heim⸗ liche Freude zum Schenken. Selbſt angeregt, läuft man ins nächſte Geſchäft, um ebenfalls im Vorgriff auf die kommenden Wochen den Weihnachtsmann zu ſpielen. Trauliche Tage, die nun anheben mit Novemberendel Sorgenumwoben— ja, aber im Sinn des Beſten und Schön⸗ ſten, was Menſchen vermögen: Freudbringer zu ſein! Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt morgen Freitag nachm. v. 2.454 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. * Reichsſtatthalter Robert Wagner in Mannheim. Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner ſtattete am Mittwoch in Begleitung des Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk des Gaues Baden, Gauamtsleiter Din⸗ kel, der Mannheimer Kreisamtsleitung der NS. Volks⸗ wohlfahrt einen Beſuch ab. Nach einer furzen Begrüßung durch Kreisleiter Dr. Roth und den Kreisbeauftragten für das Winterhilfswerk des Kreiſes Mannheim, Kreis⸗ amtsleiter Merdes, erfolgte die Beſichtigung des Haupt⸗ lagers der NS, der Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen Juͤngbuſch und Neckarſtadt⸗Oſt ſowie der Volksküche. Ins⸗ beſondere nahm der Reichsſtatthalter an Ort und Stelle Einblick in den laufenden Gang der Arbeiten des Winter⸗ hilfswerkes. i Nationaltheater Mannheim. Als Weihnachtsmärchen wurde in dieſem Jahr„Prinzeſſin Allerliebſt“, die vielge⸗ ſpielte Arbeit von Waldfried Burggraf(Friedrich Forſter) gewählt. Die Spielleitung und Inszenierung beſorgt Friedrich Hölzlin. Die Erſtaufführung findet am Sonntag, den 8. De⸗ zember, ſtatt.— Für den 7. Dezember bereitet die Oper eine Neuinszenierung von Auber's Buffo⸗Oper„Fra Diavolo“ vor: Muſikaliſche Leitung: Dr. Ernſt Cremer. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Das Preisgericht über das„Mannheimer Lied“ hat unter Vorſitz von Herrn Oberbürgermeiſter Renninger ſeine Entſcheidung über die Kompoſition des ſeinerzeit preisge⸗ krönten Gedichtes von Hanns Glückſtein getroffen. Als beſte Vertonung wurde die von Herrn Generalmirukdirektor Phi⸗ lipp Wüſt eingereichte erkannt, dem damit der 1. Preis mit 100 Mark zugeſprochen wird. Eine zweite Kompoſition von Herrn Muſikdirektor Friedrich Gellert, die mit in die engſte Wahl kam, wurde mit einem 2. Preis von 50 Mark aus⸗ gezeichnet. Das preisgekrönte Lieo wird in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Allen übrigen Einſendern läßt der Herr Oberbürgermeiſter für ihr Intereſſe herzlichſt danken. — Gottesdienſt als Schuleinrichtungen. Der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter weiſt in einem Erlaß dar⸗ auf hin, daß, ſoweit Gottes dienſte uſw. als Schuleinrichtungen beſtehen, ſie durch ſeine Anordnungen nicht beſeitigt worden ſeien. Die Schule dürfe nur künftig keinen Zwang mehr zum Beſuch ſolcher Schuleinrichtungen ausüben. Es liege deshalb keine Veranlaſſung vor, die Vergütungen, die ſeitens der Schulträger für die Benutzung der Kirchen und ihrer Ein⸗ richtungen an die Kirchengemeinden bezahlt werden, weg⸗ fallen zu laſſen. Die Arbeitszeit zu Weihnachten Ausfallende Arbeitsſtunden können nachgeholt werden. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter und der Reichs und preußiſche Wirtſchaftsminiſter teilen mit: Die Lage der Weihnachtsfeiertage und des Jahresendes bringt es mit ſich, daß viele Betriebe die Arbeit in der Weihnachtswoche ganz oder teilweiſe ausfallen laſſen. Um dem dadurch entſtandenen Verdienſtausfall der Beſchäftig⸗ ten zu begegnen, hat der Reichs⸗ und preußiſche Arbeits⸗ miniſter für das Land Preußen und für das Saarland ge⸗ nehmigt, daß die in der Zeit vom 23. bis 31. Dezember die⸗ ſes Jahres ausfallenden werktäglichen Arbeitsſtun⸗ den und ein weiterer Arbeitstag als Erſatz für den durch die Weihnachtsfeiertage eintretenden Verdienſtausfall in den Monaten Dezember 1935 und Januar 1936 vorge⸗ arbeitet oder e werden dürfen. Der Reichs⸗ und preußiſche Wirtſchaftsminiſter hat die gleiche Regelung für die a Faſerſtoffinduſtrie genehmigt. Vorausſetzung iſt, daß nicht in anderer Weiſe für Erſatz des entſtehenden Verdienſtausfalles geſorgt iſt. Unter der gleichen Vorausſetzung darf bei einer regel⸗ mäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von nur 30 Stun⸗ den oder weniger ein weiterer Arbeitstag vor⸗ oder nach⸗ earbeitet werden. Einc geſetzliche Verpflichtung zur Zah⸗ ung eines e eee für die durch die Aus⸗ nahme herbeigeführte Berſchiebung der Arbeitszeit beſteht nicht. Die übrigen Landesxegierungen ſind erſucht worden, für ihr Gehiet die gleiche Regelung zu treffen. Wetterbericht N Der isländiſche Tiefdruck hat ſich 1 das Feſtland hin ausgedehnt, kommt aber in Süddeutſchland vorerſt noch nicht zur Wirkung, ſo daß für Donnerstag und Freitag Fortſetzung des trockenen und tagsüber vielfach heiteren, be⸗ ſonders nachts ziemlich froſtigen Wetters zu erwarten iſt. Die Kinderreichenhilſe Nachdem die Ausführungsbeſtimmungen zum Reichsbür⸗ gergeſetz ergangen ſind, hat der Reichsfinanzminiſter die Be⸗ ſtimmungen über Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien den neuen Vorſchriften angepaßt. Jeder Anwärker für eine Kinderbeihilfe muß jetzt durch Erklärung verſichern, daß ihm nicht bekannt iſt, woraus geſchloſſen werden könnte, daß der Vater oder die Mutter eines der Kinder, für die Beihilfen beantragt ſind, von mehr als zwei volljüdiſchen Großeltern⸗ teilen abſtammen oder nach den geſetzlichen Beſtimmungen als Jude gelten oder gegolten haben. Gleichzeitig weiſt der Miniſter in ſeinem neuen Erlaß darauf hin, daß die den Kinderreichen gegebenen Beihilfen eine zuſätzliche Hilfe darſtellen ſollen. Die Gewährung dieſer Beihilfen dürfe deshalb nicht zur Folge haben, daß andere Hilfsmaßnahmen ganz oder teilweiſe in Fortfall kommen, die den betreffenden Familien durch andere Stellen, wie NS, e le oder Wohlfahrts⸗ amt, zuteil geworden wären. Durch die Kinderbeihilfen ſollen den Familien einmalige Mittel zur Beſchaffung von Gegenſtänden längerer Lebensdauer gewährt werden. Des⸗ Halb dürften mit den Bedarfsdeckungsſcheinen nur Möbel, Hausgerät und Wäſche gekauft werden, nicht dagegen Gegen⸗ ſtände, die einer raſcheren Abnutzung unterliegen, wie Ober⸗ Hleidung und Schuhe, oder Gegenſtände des Verbrauchs, wie Lebensmittel. Die Anterſtützung der kinderreichen Familien mit Oberkleidung, Schuhen und Lebensmitteln bleibe nach wie vor der NSV, dem WHW kund der Wohlfahrtspflege berlaſſen. 5 Der Miniſter erklärt, daß er es darnach nicht für er⸗ forderlich und auch nicht für angängig halte, daß die Finanz⸗ ämter den Reet Einrichtungen von der Gewährung der Kinderbeihilfen Mitteilung machen. Neue Sicherung der Eiſenbahnübergänge In Ergänzung der Reichsſtraßenverkehrsordnung vom September vorigen Jahres hät der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter die bereits angekündigte neue Sicherung der Eiſenbahnübergänge in Schienenhöhe durch eine Ver⸗ ordnung geregelt. Künftig werden die Warnungstafeln, die bisher nur a einer Seite vor dem Schienenweg angebracht waren, auf beiden Seiten der Straße errichtet. Anter den dreieckigen Warnzeichen ſind Me rktafeln Baken) angebracht, die etwa 240 Meter von dem Eiſen⸗ bahnübergang entfernt ſind und drei ſchräge rote Streifen auf weißem, ſchwarz umrandetem Felde tragen. In einer Ent⸗ fernung von etwa 160 Metern und etwa. 80 Metern vor dem Bahnabergang ſtehen rechts und links von der Straße Baken mit zwei bezw. einem ſchrägen roten Streifen auf weißem, ſchwarz umrandetem Felde. Die ſchrägen Strei⸗ fen beſtehen aus rücſtrahlendem, rotem Glaſe, die in einem Winkel von 30 Grad zur Straße geneigt ſind. Dieſe Maßnahme werden die Kraftfahrer und auch die Reichsbahn begrüßen. Bei Aufmerkſamkeit der Fahrer wird es möglich ſein, Unfälle an Bahnübergängen zu vermeiden. Kommt alſo nach Aufſtellung der neuen Warnzeichen en Reichsſtraßen vom 1. 4. 1936) ein Kraftfahrer in die Nähe der Eiſenbahnlinie, ſo wird ihm dies ſchon in einer Eutfernung von 240 Metern durch die bekannten Dreieckstafeln auf Baken mit drei roten Schrägſtreifen an⸗ gekündigt, und zwar nunmehr auf beiden Seiten det Straße. Wie bisher, ſagt das Bild von einer ſchwarzen Lokomotive auf der Tafel an, daß er einen unbeſchrank⸗ ten Bahnübergang zu erwarten hat, während ein Gitter verdeutlicht, daß er eine Schranke vorfinden wird. Det Führer des Kraftwagens kann nunmehr ſchon ſeine Geschwindigkeit ermäßigen. Nach 80 Metern trifft er 160 Meter vor dem Schienenſtrang auf zwei neue Baken mif zwei Schrägſtreifen. 80 Meter weiter findet der Führe! dann die gleichen Baken mit nur einem Schrägſtreifen. Ei weiß dann, daß er nunmehr nur noch 80 Meter von dem Uebergang entfernt iſt. Den Uebergang ſelbſt kennzeichnet ihm das bekannte Warnkreuz. Müſſen die Baken ausnahmsweiſe in anderer Entfernung als 240, 160 und 80 Metern vom Eiſenbahnübergang auf⸗ geſtellt werden, ſo wird der Abſtand in Metern oberhalb der Schrägſtreifen in ſchwarzer Schrift angegeben. Baden iſt eines der beſtey Erholungsgebſele Deulſch⸗ lands. Dieſe Tatſache verpflichtet unſere Landsleute. Gebt der NS Freiſtellen für Land. oder Heimaufenthalte. Geſchenke aus dem Ausland Was man über die Zollbeſtimmungen wiſſen muß. Da vor den Weihnachtsfeiertagen wieder mit einer er⸗ höhten Einfuhr von Geſchenken aus dem Auslande zu rechnen iſt, wird in einer Zuſchrift des Hauptzollamts auf die haupt⸗ ſächlichſten Beſtimmungen bei der Abfertigung durch die Zoll⸗ ſtellen hingewieſen, um eine reibungslose rechtzeitige Aus⸗ händigung der Pakete an die Empfänger zu ermöglichen. Von der Einfuhr ſind fämtliche Wurſtwaren ausgeſchloſſen. Einfuhrverbote beſtehen für Pflanzen, die nur beim Vorliegen amtlicher ausländiſcher Anterſuchungszeugniſſe eingeführt werden dürfen, und für Rohkaffee. Bei der Einfuhr von Fleiſch werden Unter⸗ ſuchungsgebühren erhoben, die ſich ohne Rückſicht auf die Menge auf 2—3 Mark für jede Art belaufen. Uehernahmeſcheine ſind erforderlich für Schweine⸗ ſchmalz, Schweine-, Ninder⸗ und Schaf⸗Fett, verſchiedene Oele, Butter, Käſe, eingedickte oder eingetrocknete Milch in Form von Pulver oder Blöcken. Bei der Einfuhr von friſchen Blu⸗ men und Blumenzwiebeln aus Holland im Werte unter 25 Mark iſt eine Unbedenklichkeitsbeſcheinigung der zuſtändigen Ueberwachungsſtelle nötig. Die allgemeine Zollbefreiung für Liebes⸗ gabenſendungen, wie ſie in früheren Jahren beſtand, i ſt aufgehoben. Die ſeither noch gewährten Zollerläſſe aus Billigkeitsgründen für Kurzarbeiter, Wohlfahrtsempfänger und ſonſtige Unbemittelte ſind ebenfalls beſchränkt worden. Nur für Gegenſtände des täglichen Bedarfs, wie Hülſenfrüchte, Mehl, Obſt, gewöhnliche Fiſchkonſerven uſw. kann noch Zollerlaß gewährt werden. Tabak, Tabak⸗ erzeugniſſe, Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade und Schokolade⸗ waren zählen hierzu noch, aber nur, wenn ſie in ganz geringen Mengen beigepackt ſind und nicht ſelbſt den Hauptteil der Sendung bilden. Ganz und gar gusgeſchloſſen von der Abgaben⸗ vergünſtigung ſind die für den feineren Tafelgenuß beſtimm⸗ ken Nahrungs⸗ und Genußmittel, wie feine Fleiſchkonſerven, für den feineren Tafelgenuß zubereitete Südfrüchte(Ananas, kandierte Früchte, Fruchtſalate), zubereitete Hummern, Ka⸗ piar, Wein, Schaumwein und Spirituoſen. Getragene Kleéidet und Leihwäſche, die nicht zum Verkauf oder zur gewerblichen Verwendung beſtimmt ſind, find zollfrei, nicht dagegen Bettwäſche, Handtücher uſw., ſelbſt wenn ſie gebraucht ſind. Füt Tahakerzeugniſſe ſind beſonders hohe Ab⸗ gaben an Zoll und Steuern zu entrichten. f Es liegt im Intereſſe aller, die Geſchenke vom Aus⸗ land zu erwarten haben, die Abſender auf die Ausführungen hinzuweisen, damit Rückſendungen wegen beſtehender Einfuhr⸗ verbote oder hoher Zölle vermieden werden. Nuhe und Rücksichtnahme.— Neubauwohnung keine Ent⸗ ſchuldigung. Zur ungebührlichen Erregung ruheſtörenden Lärms, ins⸗ beſondere auch durch Rundfunkhörer, hat das Kammergericht eine wichtige Grundſatzentſcheidung gefällt.(Söchſtrichterlche Rechtſprechung Nr. 1569). Darin heißt es, daß die allge⸗ meine Bedeutung und Wichtigkeit der Uebertragung durch Lautſprecher nichts an der Ungebührlichkeit des verübten nächtlichen Radiolärms ändere. Gerade im Dritten Reich habe man von Anfang an auf jede Weiſe jedem Volksgenoſſen die Pflicht vor Augen 1 durch Ruhe und Rückſicht⸗ nahme der Volksgemeinſchaft zu dienen. Auch der Rundfunk⸗ hörer dürfe die Nachbarn nicht beläſtigen, zumal die erfolg⸗ reiche Lärmbekämpfung zu Arbeitsfreude und geſteigerter Leiſtung führe und dadurch das Wohl des Volksganzen Niete Ebenſo wenig entſchuldige den Angeklagten die Schall⸗ zurchläſſigkeit ſeiner Behauſung; denn die leichte Bauart von Neubauwohnungen verpflichte deren Inhaber zu ganz be⸗ ſonderer Beachtung der Ruhe der Mitmenſchen. Das Gericht ſagt noch, daß auch einer Familien⸗ chend die gemeinſame, eine Sperrſtunde für Radiomuſik vor⸗ ehende Hausordnung nicht zu weichen brauche, und daß die für die arbeitende Bevölkerung beſonders notwendige Nachtruhe der Nachbarn auch einer Familienfeier nicht zum Opfer fallen dürfe. 0 0 Dies Sonde beams 12 Samohnchafls als 4 geißtes- Deines Opforsinnos- 0„Ein Rrboitsbeſchaffungslos · Die Kegler im Dienſte der Winter hilfe. Nach dem Aufruf des Reichsſportführers treten die Kegler am 1. Dezember bei ihren Veranſtaltungen 5 das Winterhilfswerk ein. i Es werden daher alle Kegler und Keglerinnen des Gaues XIV(Baden), Geſellſchafts⸗ und Sportkegler, 3 ſie organiſiert ſind oder nicht, zum tätigen Einſatz auf gerufen. Für die Beteiligung ſoll nicht die Höhe dez Einſatzes entſcheidend ſein, ſondern mehr die Tatſache daß alle Volksgenoſſen und Genoſſinnen, die das Kegeſ in irgend einer Form betreiben, nach Kräfte dem Ruf des Reichsſportführers Folge leiſten, damit das let jährige Geſamtergebnis der Keglerſpende mit 39 310.88 NM. nicht nur erreicht, ſondern noch übertroffen Wird An dieſem Ergebnis war der Gau XIV mit 3501.44 N. Gaue ünſeres Vaterlandes. Es ſoll unfere Ehrenpff ſein, auch dieſes Ergebnis zu übertreffen. Allen Kegelgeſellſchaften des Landes gingen die Durchführungsvorſchläge des Gaues bereits zu. Wer ſie noch nicht erhalten hat, der fordere ſie bei der Geſchäftz, ſtelle des Gaues XIV des Deutſchen Keglerbundes, Karls ruhe nachträglich an. Der DB. ſtellt auch in dieſem Jahre für die Beteiligten— Bundesmitglieder und Nich Bundesmitglieder— Urkunden zur Verfügung, die en bleibendes Erinnerungsblatt ſein werden. An Orten, an denen ein Ortsverein des Deutſcher Keglerhundes beſteht, empfehle iſt eine Beteiligung hei dieſen Vereinen. Der Reinerlös ift den örtlichen Winterhilfswerkz, ſtellen zuzuführen, alſd nicht dem Gau. Das Ergehſ iſt zur Zuſammenſtellung des Reſultats ſofort nach Du führung dem Gau mitzuteſflen. beteiligt und marſchiert damit an der Spitze der 15 ſcht Regelung der Privatſchlachtungen Da die ſeit einiger Zeit beobachtete ſtarke Zunahme ben Privatſchlachtungen den Beſtrebungen der Reichsregierung nach einer gleichmäßigen Verſorgung der Bevölkerung i Stadt und Land mit Schweinefleisch zuwiderläuft, hat dee Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft eine Regelung det Hausſchlachtungen getroffen. Darnach bedürfen Haus ſchlachtungen von Schweinen bis auf weiteres der Genehmf gung durch den zuſtändigen Schlachtviehverwertungsverband Eine Genehmigung iſt nicht erforderlich, wenn der jenige, der die Hausſchlachtungen vornehmen will, das 2 Hausſchlachtung vorgeſehene Schweine mindeſtens drei Mi nate ſelbſt gehalten und gefüttert hat oder wenn die Hunt tet auf Grund eines Deputat⸗ oder Altenteilverttage erfolgt. Die ergangenen Verbote des Abfatzes 91 Fleiſch aus landwirtſchaftlichen Hausſchlachtungen bleiben Unberührt. Die Genehmigung ſoll grundfätzlich erte werden, wenn der Antragſteller den Nachweis erbringt, daß et interhalb der letzten beiden Jahre im gleichen Umfafe Hausſchlachtungen vorgenommen hat. Zuwiderhandlungen ge gen die Anordnung können mit Ordnungsſtrafen bis zu 100 Mark beſtraft werden. N a Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 28. November: Miete D 8, Sonder mile D 4: Wilhelm Tell. Schauſpiel von Schiller. M⸗ fang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 29. November, Nachmittagsvorſtellung, Schüler⸗ miete B: Hockewanzel. Schauſpiel von Hans Chi ſtoph Kaergel. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abelſds: Miete F 8, Sondermiete F 5 und für die NS⸗Kulh⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 184: Der Bettelſti⸗ dent. Operette von Carl Millöcker. Anfang 20. f Samstag, 30. November: Miete A8: Schwarzarbei⸗ ter. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 19.30, Ende 21.15 Uhr. Sonntag, 1. Dezember: Miete B 8, Sondermiele B 4. Madame Butterfly. Oper von G. Puccini.(Eiſ⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Eßde nach 21.45 Uhr. Montag, 2. Dezember: Miete Gü 8, Sondermiete 6 4 Die Gärtnerin aus Liebe. Oper von W. N. Mozart. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Ein kleiner Posten Larrek. ann Buch an- Mantel Stück Mk. 8.— bis NIk. 18.— 14 W. Wieser JI Hauptstraße 153. FTT TTT r in großer Auswahl 14 del 2 15055 Oppenheimer * E 2, 13(lane Paradeplstz) Taglohn-eilel 5 für Bauhandwerker nach vorgeschrliebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar- Bote- Außer meinen ſtets friſch Viehverwertungszentrale Verkaufsſtelle Mannheim, verkauft Einlegſchweine in Ilvesheim, Gaſthaus„dur Krone“ Drucharbeiten werden in jeder Ausführung schnellstens ängefertigt in d Druckerei des„Neckar- Bote“ — gerbſteten Haſhec⸗nliſchungen Gelegenheit![ nr empfehle ich: 8 Anzeigen U 5 Aaeehiff. 5 e 23 Pfg. Mee helfen Kathreiners Malzkaffee 22 Paket 23 u. 48 Pfg. ſehr gut erhalten, Ihnen . 1 3 Piö billig abzugeben. 3 Kornfranck f f Phoenix kaufen; Pabet 25 u. 50 Pfg. Nähmaschinen ſi 9 f Schreiber s Wandeln N 4.18 e helſen Kaffee⸗Erſgtz⸗Miſchung mit 25% Bohnenkaffee 2 Find Paze 37 Pla. Mübien- Frack(Pichorſet) Paket 16 u. 22 Pfg. Pfeiffer E Hiller's „ Kaffee⸗Zuſatz⸗Eſſenz Webers ban beter afeze le Kaffee⸗Sahne Flaſche 30 Pfg. o. 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Laß mich öttte rieden. Es dürfte für uns beide das beſte ſein.“ hre Blicke flammten.„Ha— ſo alſo lohnſt du mir das Vertrauen, das ich dir immer entgegenbrachte! Weißt du auch, daß ſich Liebe ſehr leicht in Haß verwandelt!?“ „Sprich nicht ſo laut, wenn ich bitten darf! Es könnte uns n hören.“ nd wenn ſchon— was kümmert's mich? Ich muß dir doch ſagen, daß du ein Schuft biſt!“ „Lilli!!!“ „Was, Lilli? Du brauchſt mich ren! Es iſt wohl das beſte, wenn i haften laſſe!“ „Das wirſt du nicht tun!“ „Wer ſagt dir das?“ „Lilli— nimm doch Vernunft an— ich habe es nicht böſe gemeint. Ich kann doch nicht anders. Man hat mich in eine Sache hineingezogen—— wenn ich gewußt hätte—“ .„Laß deine Reden. Ich glaube dir nichts mehr. Du biſt für mich vollkommen erledigt.“ a „Alſo dann hätten wir uns wohl auch nichts mehr zu ſagen!“ ſich beide 7 ſie in ar nicht ſo anzuſtar⸗ 0 dich gleich hier ver⸗ Sie blickten an, als ihre Kräfte ab. Plötzlich ging eine Tür im Haufe. Ein Mann kam die Treppe herunter. Stolz beſann ſich nicht lange. Unvermittelt gab er Li einen Stoß, daß ſie taumelte, und verſchwand auf der Straße. „Faſſen Sie ihn! ſſen Sie ihn!“ ſchrie Lilli den Mann an, der dieſe Szene beobachtet hatte. Er ſtürmte mit ihr hinaus. Stolz bog eben rennend um eine Ecke. Man holte ihn nicht mehr ein. „Entwiſcht!“ ſtammelte Lilli und lehnte ſich, völlig er⸗ ſchöpft, an ein Gartengitter. Ein Stunde ſpäter betrat Doktor Rettig mit Willi Seidler zuſammen das Haus, in dem ſich dies alles abge⸗ ſpielt hatte. Lilli bezeichnete es ihnen genau. Sie wartete in der Nähe. Alle Wohnungen wurden abgefragt, ſowohl nach Stolz, wie nach dem Grauen. Im zweiten Stock, bei einer Witwe, die Zimmer vermietete, konnte man eine intereſſante Feſtſtellung machen. Hier hatte ſich vor einigen Tagen ein Herr einquartiert, auf den die Beſchreibung des Grauen genau paßte. Vorgeſtern nacht war er abgereiſt, war er 1 mit ſeinen Sachen verſchwunden, ja, ohne die Miete gezahlt zu haben. „Wie Arß der Mann?“ fragte Rettig. „Von Arnſtein.“ ch möchte das Zimmer beſichtigen.“ Die beiden Herren ſuchten jeden Winkel auf das Ge⸗ naueſte ab. Da die Wirtin alles ſchon wieder in Ordnung gebracht hatte, fand man nichts. „War der 5 angemeldet?“ wollte Rettig noch wiſſen. „Ja. Die Anmeldung iſt auf der Polizei.“ 2908— Iſt jemand bei ihm geweſen?“ „Nein.“ „Auch kein junger Mann? Etwa dieſer?“ Er 1 der Wirtin ein Bild von Stolz vor die Augen. Die alte Frau ſetzte ſich eine Brille auf, betrachtete lange das Bild,— og die Schultern hoch.„Nein, wie ich ſchon ſagte— er halte keinen 1 i „Iſt Ihnen ſonſt etwas an ihm aufgefallen?“ „Nicht, daß ich wüßte. Eigentlich machte er einen recht ſoliden Eindruck auf mich.“ „Wir danken Ihnen verbindlichſt!“ Nachdenklich und t enttäuſcht ſtiegen die Herren wieder die Treppe inunter. „Was wirſt du jetzt tun?“ fragte Willi. „Zur Polizei— die Anmeldung holen,“ erklärte der Schwager,„wir müſſen die Schrift mit dem Schreiben ver⸗ leichen, das Frau Reichenbach von dem Grauen erhielt. Haſt du es bei dir?“ „Was?“ „Nun— das Schreiben!“ „Nein. Das hat doch Frau 1 Du hätteſt gut getan, es gleich an dich zu nehmen. Na — komm ſchon!“ Lilli blickte die Herren fragend an.„Nun— haben Sie etwas feſtſtellen können?“ „Der Graue hat hier gewohnt,“ erwiderte Willi. Sie war über ſein Erlebnis mit dieſem Mann unterrichtet, da nan glaubte ihr Vertrauen ſchenken zu dürfen. Nachdem ie ſofort ihr Zuſammentreffen mit Richard Stolz Willi füktgetellt hatte, beſtand Wohl kein Zweifet mehr, daß ihre Rolle bei dieſer Geſchichte nur eine harmloſe war. ie hatte auch ohne Nütſteht verraten, was ſie über den lüchtling wußte. Neu war ihr nur, daß Richard offen⸗ ichtlich mit jenem Mann in Verbindung 205 der Herrn Seidler vergiften wollte. Die ganze Angelegenheit begann ſie zu feſſeln. Nun wurde ſie regelrecht in einen Krimi⸗ nalfall hineingezogen. Gerne erbot ſie ſich, den Männern behilflich zu ſein, ſo weit es in ihren Kräften ſtand. Tatſächlich hatte ſich ihre Liebe zu Richard in Haß verwandelt. Sie ſchrie nach Rache, fühlte ſich im Inner⸗ ſten ſchwer verletzt. Richards kalte Worte:„dann hätten wir uns wohl nichts mehr zu ſagen,“ klangen noch in ihr nach. Ein Schauer lief ihr den Rücken hetunter. „Und was ſoll ich jetzt tun?“ babe ſie. „Gehen Sie ruhig zum Strand hinunter,“ erwiderte Rettig freundlich.„Sie haben uns ſehr geholfen. Wir danken Ihnen verbindlich, gnädiges Fräulein.“ „Kannſt du die Sache auf der Pollzei nicht allein re⸗ geln?“ fragte Willi den Schwager und ſchaute ihn bittend an.„Fräulein Wingert iſt, wie du ſiehſt, immer noch et⸗ was Ackers Vielleicht iſt es beſſer, wenn ich ſie noch ein Stückchen begleite!“ „Nein, du kommſt mit!“ ſagte Rettig ſcharf,„zum Spazierengehen haſt du jetzt keine Zeit. Fräulein Wingert wird uns entſchuldigen.“ Er grüßte und zog Willi raſch mit ſich fort. „Wozu brauchſt du mich?“ fragte der 1 Rettig Na den Mund ſchief. Er ſchnaufte wie ein Tier durch die aſe. „Brauchen? Wer kann das wiſſen? Es gibt doch genug 1 tun. Laß das Mädel in Frieden! Ich kann ja verſtehen, ß du dich für ſie intereſſierſt. Sie iſt ein geſſe hübſches Kind. Aber du darſſt deine Pflicht nicht vergeſſen. Jeden Moment kann uns eine neue Aufgabe feſſeln. Du ſiehſt ja, wie plötzlich die Sache mit Stolz kam. Es war ſehr 1 von Fräulein Wingert, uns ſofort zu benach⸗ richtigen.“— Die Herren wurden in Köſters Büro geführt. Der Kommiſſar bat Je, Platz zu nehmen. Mit Staunen hörte er den Bericht Doktor Rettigs an. „Alſo ſchon wieder einen Schritt weiter!“ ſprach er be⸗ friedigt,„ich werde ſofort die Anmeldung holen laſſen.“ Er gab telefoniſch Auftrag dazu. Dann wandte er ſich wie⸗ der dem Doktor zu. „Inzwiſchen 12 95 wie wir's beſprachen, die Per⸗ ſonalien dieſer Frau Reichenbach nachgeprüft. Es ſcheint alles zu ſtimmen, und Ihre Vermutung, Herr Doktor, daß dieſe Frau mit dem Grauen vielleicht gemeinſame Sache machte, erſcheint mir dadurch widerlegt.“ „Um ſo beſſer. Dann hätten wir tatſächlich eine nicht zu unterſchätzende Bundesgenoſſin gewonnen.“ Der Kommiſſar ſtrich ſich über die Glatze.„Das will ich meinen!— Hier iſt der Zettel!“ Er 1 955 Rettig das Formular, das eben von einem Beamten ereingebracht wurde. „Das wäre fetzt deine Sache, mein Junge,“ ſagte Rettig zu ſeinem Schwager,„ſuche Frau Reichenbach auf und bitte ſie um den Brief. Dann vergleichſt du die Schriften. Ich habe hier noch mit Herrn Köſter Verſchie⸗ denes zu beſprechen. Muß mich ja ſchließlich auch wie er mal für den anderen Fall intereſſteren, der mich eigentlich hergeführt hat.“ „Allerdings. Aber ich denke, du wirſt auch mir noch ein wenig behilflich ſein.“ „Selbſtverſtändlich. Wir werden jetzt überlegen, was am beſten zu machen iſt. Alſo leb wohl Bis nachher!“ Willi verließ den Raum. Köſter bot Rettig eine Zi⸗ garre an. Bald war das Zimmer in Rauch gehüllt. „Ich hätte es doch für richtig gehalten,“ verſetzte Ret⸗ tig und ſtrich ſich das Haar zurück,„ſofort am Bahnhof, am Seeſteg und auch am Hafen die Reiſenden beobachten zu laſſen. Stolz würde uns kaum entgehen.“ Köſter wiegte den Kopf hin und her.„Meinen Sie? Tſcha— kann ſchon ſein. Aber Sie wiſſen: meine Beam⸗ ten ſind faſt alle in Ihrer Angelegenheit unterwegs, es läßt ſich nicht alles gleich praktiſch ſo einrichten, wie man 155 möchte. Uebrigens iſt immer noch Zeit dazu—“ er lickte auf ſeine Armbanduhr—„in der letzten Stunde iſt kein Zug abgefahren, ſo viel ich weiß. Warten Sie— will mal im Fahrplan nachſehen.“ (Fortſetzung folgt.) Ein Mann fährt Die Freithofsbank erſtreckt ſich von der Küſte aus meh⸗ rere Meilen in die See. Ihre Beſchreibung in den Segel⸗ handbüchern genügt, daß die vorbeikommenden Schiffe einen ehrfürchtig weiten Ausweichbogen ziehen. Wenn rings das Meer noch träge wie geſchmolzenes Blei in langer ſanfter Dünung ſchlappt, tobt und quirlt ſchon auf der Freithofsbank das Gewäſſer wie in einem rieſigen Kochtopf, deſſen Inhalt am Siedepunkte iſt. Wirft man ein altes Faß in den Strudel, kann man nach ſeinen jähen Wanderſprüngen gut ein Halbdutzend Strömungen und Gegenſtrömungen feſtſtellen, bevor das Faß in einem Wirbelſog verſchwindet, aus dem es nur in Trümmern ausgeſpieen wird. Das kommt von den mächtigen erratiſchen Felsblöcken, die auf der Sandbank liegen und bloß bei hohler Ebbe ihre abgeſchliffenen Spitzköpfe über die Waſſeroberfläche 8 Jeder ſchafft ſeinen eigenen Wirbel und gibt dem Waſſer einen Strom. Den Fiſchern von Oſterbüll verlängert beim Ein⸗ und Ausfahren die tückiſche Bank die Fahrt, indem ſie einen weiten Umweg erzwingt. Zwar berichtet die Ueberlieferung von einem abkürzen⸗ den Durchfahrtsweg, der gerade über die Bank führen ſoll. Man ſpricht auch von kühnen Männern, die den kurzen Weg fahren wollten. Doch nur ihre Witwen und Waiſen blieben zum Erzählen zurück Einmal fuhr ein Vater bei ſchwerem Oſtſturm den mör⸗ deriſchen Weg. * Als Dete Meyen in ſeinem Strandhäuschen mitten in der Nacht erwachte, blieb er bewegungslos liegen und horchte auf den Wellenſchlag, der von der Freithofsbank herüberklang. Er hörte mehr heraus als jeder andere Menſch. Denn ſeit ſeiner früheſten Kindheit hatte er darauf ge⸗ lauſcht, und mehr als ein halbes Jahrhundert des Hinhor⸗ chens hatte ihm eine Vertrautheit verliehen, mit der er die ewig wechſelnde Sprache der Wellen verſtand. Aus der Abſtimmung des Getöns erkannte er ohne Barometer oder Windmeſſer ganz genau, welches Wetter zu erwarten war. Ein polterndes Geräuſch in der Nachbarkammer unter⸗ brach mißtönig den Wellenſang. Derb rumpelten zwei ſchwere Waſſerſtiefel nacheinan⸗ der auf den Faß de Dann krachte eine Bettſtatt unter der Wucht eines ungelenk darauffallenden Menſchenkörpers, der nicht vollkommen Herr ſeiner Glieder war. Schließlich verkündeten knarrende Schnarchtöne, daß der ſpäte Heim⸗ kömmling in den raſchen Schlaf der Trunkenheit verfal⸗ len war. Dete Meyen hörte es ergrimmt. Der Lärmer in der Nachbarſtube war Harke, ſein ein⸗ ziger Sohn. Der Burſche hatte wieder einmal mit ſeinem Verführer Olaf Norſen eine Spritſchmuggelfahrt gemacht, von der er wie gewöhnlich ſchwer betrunken heimgekommen war. Ueber das Schmuggeln dachte Dete als echter Waſſer⸗ menſch ſehr nachſichtig. Aber ſein Sohn taugte nicht dafür. Der war zu willensſchwach für ein ſo gefahrvolles Geſchäft, das in ſeiner Art auch ganze Männer verlangte. Harke war jedoch nur ein halber Mann und holte ſich aus der Schnapsflaſche den fehlenden Mut. So kam er aus ſeinen Räuſchen faſt gar nicht mehr heraus. Da war es Zeit, daß man entſchieden einen Fuß dazwi⸗ ſchen ſetzte, bevor der Junge ganz vor die Hunde ging! Bedächtig ſtand Dete auf. Bei ihm war jede Bewegung langſam. Er brauchte ſeine Weile, bevor er ſich in Bewe⸗ gung ſetzte. Aber wenn er ſich bewegte, dann verfolgte er das wohlüberlegte Ziel mit einer feſten Stetigkeit, gegen die nicht anzukommen war. f 5 Nachdem er ſeine Filzhalbſchuhe auf die Füße geſtülpt hatte, fiſchte er aus ſeiner Truhe einen Leinenanzug, mit dem er ſich bekleidete. Dann trat er in den ſcharfen Oſtwind vor die Hütte hin⸗ aus und machte ſich nichts aus der ſteifen kalten Luft, die ihm ſchneidend an den dünn bekleideten Leib fuhr. über die Freithofsbank Arthur v. Riha. Still ging er den nächtlich einſamen Pfad zum Strande Hier lag in einer geſchützten Bucht die Motorſchlappe, mit der Olaf Norſen ſeine Schmuggelfahrten machte. Dete faßte die Vertäuleine und zog die Schaluppe an die niedere Holzwerft heran. Er ſtieg in ſie hinunter und ging vorn in den winzigen Perſonenraum. i Nachdem er da die Hängelampe angezündet hatte, ſah er Olaf völlig angekleidet auf der Koje in einem Tiefſchlaf liegen, deſſen Urſache aus den leer herumliegenden Flaſchen erkennbar war. Olaf und Harke hatten die Heimkehr von der geglückten Schmuggelfahrt gründlich gefeiert. 5 1 betrachtete den wüſten Schläfer mit geballter auſt. Aber er hielt ſich ſelbſtbeherrſcht zurück und wandte ſich ab, um zum Motor zu gehen und ihn anzukurbeln. Dann durchſchnitt er die Halteleine und trat ans Steuer⸗ rad. Er gab mit dem Motorhebel Vollgas und ſteuerte in die Nacht hinaus. Das Motorgedröhn 71 5 die Traumbilder Olafs, und als die Schaluppe die offene See erreichte und da wie ein Bock zu ſpringen begann, taumelte er aus dem Kojeraum heraus. „Was gibt's?“ gröhlte er.„Wohin? Wer, zum Teufel, fährt mit meinem Boot?“ „Ich: Dete Meyen. Wir fahren auf die Freithofsbank.“ „Hoho! Du biſt wohl verrückt?!“ brüllte Olaf. Er ſprang wütend auf Dete los. Aber ein kräftiger Bruſtſtoß warf ihn auf die Sitzbank des Steuerſtands. 1 „Ich hab dich oft genug gewarnt,“ ſagte Dete mit grim⸗ miger Ruhe.„Schmuggle, ſo viel du willſt. Aber nicht mit Harke, der nicht dafür taugt. Das habe ich dir geſagt. Nun iſt's genug! Ohne Schaluppe wirſt du nicht ſo bald wieder auf Schmuggel fahren. Dann läßt du mir auch wohl mei, nen Jungen in Ruhe, wenn du ihn nicht mehr brauchſt. „Von mir aus kann er ſich ſchon jetzt zum Henker ſche⸗ ren!“ ſchrie Olaf.. „Weg vom Steuer!“ ſetzte er plötzlich hinzu und ſprang Dete nochmals an. 1 Aber Dete hatte Knochen wie ein Pferd. Er ſtieß i ſeinen Arm vor, und Olaf kollerte wieder auf die Sitzban urück. g Inzwiſchen hatte die Schaluppe ſchon die Ausläufer der Freithofsbank erreicht. f Hier wuchs der freiwerdende Wind zur Sturmſtärke und ſchlug das aufgewühlte Gewäſſer vor ſich her. Die Schaluppe fiel mit ſpringenden Sätzen in den Hexenkeſſel hinein, als Dete ſie unbeirrt gegen die raſenden Brecher anſteuerte. 1 Die entgegengeſchleuderten Sprühſeen umhüllten das ganze Boot. Es verſchwand darin, wie ein aufrechtgehender Mann in einem hohen wallenden Kornfeld. Wenn die Schaluppe in Pauſen kurz aus dem 1 O0 ſchleier heraustauchte, ſahen Dete und Olaf auf allen ei⸗ ten die heimtückiſchen Spitzköpfe der Irrfelſen, um die das Waſſer drohend gurgelnde Wirbel zog. Dete ſteuerte geradenwegs auf den höchſten Felſen los. Gegen dieſen klatſchte die empörte Brandung mit einem Geknall, das wie ein Kanonenſalvenfeuer klang. N Immer ſtärker und lauter erdröhnte der unheimliche Wogenprall, je näher die Schaluppe an den Felſen kam. Dete hielt das Steuer mit feſter Hand und trieb das Boot unerdittlich ſeinem Verderben zu.. Verzweifelt tanzte Olaf wie ein Hampelmann in der Sternkammer herum. Detes wuchtige Fauſt ließ ihn weder an das Steuer noch an den Motorhebel heran. Als er nach vorn 1 5 e n Waffe laufen wollte, hielt ihn Dete am Krag f 1995 ra 5 0 Nerven als das Schmuggeln und Saufen,“ lachte Dete.„Spring doch über Bord, wenn du's nicht mehr ertragen kannſt. Die Küfte iſt hier zum Hin⸗ ſchwimmen immer noch nah genug. Zaudernd ſah Olaf in das nachtſchwarze Waſſer, das an der Schaluppe vorüberfloa. 5