ich einen betrach⸗ verſtrelt abei ſie ich oben Problem 5 bis 80 ur Zei 2 derwerk. zeln die Stamm iußerſten 110 ere in ihren ſind. Auch en ellen ſic Treiben rom des nis, das zur noch ung ver⸗ et. Der Aion die Birtſchafß u neuer reich, o aftsleben können vill, und aftskraſt hen Ver Aufgabe —— iufig der zu ver⸗ um eine enfaſſend m Emp⸗ dazu be⸗ pfänger⸗ her Dat⸗ enn mas und ſe 1935³⁰ Stations )t⸗Sfala, Grunde ernamen enſo der Heiger Richtung r jeweils jet durch andenen — irſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm.Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Beilagen; Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Wannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 35: 1225 bb. Jahrgang Reichsminiſter Or. Frick: Wer wird Reichsbürger? Das Reichsbürgergeſetz und das Blutſchutzgeſetz ſowie die dazu ergangenen Ausführungsverordnungen verfolgen nicht, wie Reichsminiſter Dr. Frick im neueſten Heft der „Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“ darlegt, den Zweck, die Ange⸗ hörigen der jüdiſchen Raſſe nur um ihrer Raſſezugehörig⸗ eit willen ſchlechter zu ſtellen. Die Lebensmöglichkeit ſoll den Juden in Deutſchland nicht abgeſchnitten werden. Das deutſche Schickſal aber geſtaltet in Zukunft lediglich das deut⸗ ſche Volk. Das Reichsbürgergeſetz unterſcheidet zwiſchen dem Staatsangehörigen“ und dem„Reichsbürger“. Heute iſt die äußere Zugehörigkeit zum deutſchen Staatsverband für den Beſitz der ſtaatsbürgerlichen Rechte und für die Heran⸗ ziehung zu den ſtaatsbürgerlichen Pflichten nicht mehr aus⸗ ſchlaggebend. Der Begriff der Staatsangehörigkeit dient vielmehr in erſter Linie der Abgrenzung des Deutſchen vom Ausländer und vom Staatenloſen. „Reichsbürger iſt demgegenüber nur der Staatsan⸗ gehörige, dem der Vollbeſitz der politiſchen Rechte und Pflich⸗ len zuſteht. Grundſätzlich kann niemand Reichsbürger wer⸗ den, der nicht deutſchen oder artverwandten Blutes(deutſch⸗ blütig) iſt; ferner aber muß er durch ſein Verhalten den Willen und die Eignung zum Dienſt am deutſchen Volke be⸗ kunden. Da die Deutſchblütigkeit eine Vorausſetzung des Reichsbürgerrechtes bildet, kann kein Jude Reichsbürger werden. Dasſelbe aber gilt auch für die Angehörigen ande⸗ rer Raſſen, deren Blut dem deutſchen Blut nicht artverwandt iſt, z. B. für Zigeuner und Neger. Das deutſche Blut bildet keine eigene Raſſe. Das deut⸗ ſche Volk ſetzt ſich vielmehr aus Angehörigen verſchiedener Raſſen zuſammen. Allen dieſen Raſſen aber iſt eigentümlich, daß ihr Blut ſich miteinander verträgt und eine Blut⸗ miſchung— anders wie beim nicht artverwandten Blut— keine Hemmungen und Spannungen auslöſt. Dem deutſchen Blut kann daher unbedenklich auch das Blut derjenigen Völ⸗ ker gleichgeſtellt werden, deren raſſiſche Zuſammenſetzung der deutſchen verwandt iſt. Das iſt durchweg bei den ge⸗ ſchloſſen in Europa ſiedelnden Völkern der Fall. Das art⸗ verwandte Blut wird mit dem deutſchen nach jeder Richtung hin gleich behandelt. Reichsbürger können daher auch die Angehörigen der in Deutſchland wohnenden Minderheiten, 3. B. Polen, Dänen uſw. werden. Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des Reichsbürgerbriefes erworben. Die Vorausſetzun⸗ gen für den Erwerb im einzelnen werden noch feſtgeſetzt wer⸗ den. Es muß aber jetzt bereits hervorgehoben werden, daß entgegen anders lautenden Gerüchten nicht daran gedacht iſt, die Verleihung des Reichsbürgerrechts etwa nur auf die Mitglieder der NSDAP., alſo einen Bruchteil der deutſchen Staatsangehörigen, zu beſchränken. Es iſt vielmehr in Ausſicht genommen, die große Maſſe des deutſchen Volkes zu Reichsbürgern zu ma⸗ chen. Ausnahmen werden nur bei ſolchen Perſonen, die ſich gegen Reich oder Volk vergehen, die zu Zuchthausſtrafen derurteilt ſind, oder in ähnlichen Fällen gemacht werden. Die endgültige Verleihung des Reichsbürgerrechts wird noch geraume Zeit auf ſich warten laſſen müſſen, da ſie von 1 Erledigung einer umfangreichen Verwaltungsarbeit ab⸗ ängig iſt.“ Anſchließend erörtert Reichsminiſter Dr. Frick noch ein⸗ mal den Begriff„Jude“, wie er ſich aus den neuen geſetz⸗ lichen Vorſchriften ergibt, um dann fortzufahren:„Auch der Begriff des jüdiſchen Miſchlings iſt mit allgemein gültiger Wirkung feſtgelegt worden. Dabei wurde davon aus⸗ gegangen, daß Perſonen, die drei volljüdiſche Großelternteile beſitzen, unbedenklich als Juden betrachtet werden können, da ſie ihrer Blutzuſammenſetzung nach überwiegend zum Juden⸗ zum tendieren. Auf der anderen Seite müſſen Perſonen mit nur geringfügigem jüdiſchen Bluteinſchlag als Deutſche be⸗ handelt werden. Miſchlinge ſind danach diejenigen Perſonen, die von einem oder von zwei der Raſſe nach volljüdiſchen Großelternteilen abſtammen. Bei der Beurteilung, ob jemand Judekoder Miſchling iſt, iſt grundſätzlich ſeine Blutszuſam⸗ menſetzung maßgebend. Dabei wird auf die Raſſe der Groß⸗ eltern abgeſtellt. Sind dieſe nicht volljüdiſch, befinden ſich aber unter ihren Vorfahren einzelne Perſonen jüdiſcher Raſſe, ſo kommen dieſe bei der Beurteilung der e nicht in Betracht. Im Intereſſe einer Beweiserleichterung iſt bestimmt, daß ein Großelternteil ohne weiteres als volljüdiſch gilt, wenn er der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft angehört hat; ein Gegenbeweis iſt dabei ausgeſchloſſen. Die Miſchlin ge ſerfahren grundſätzlich eine beſondere e 5 ſie Richt 1 ſind, können ſie nicht den uden, da ſie nicht Deutſche ſind, können ſie nicht den Deut⸗ ſchen gleichgeſtellt werden. Sie haben daher zwar grundſätz⸗ lich die Möglichkeit, das Reichsbürgerrecht zu erwerben, wie ſchon die Ausdehnung des vorläufigen Reichsbürgerrechts auf die Miſchlinge dartut. Dagegen bleiben ſie den Beſchränkun⸗ An unterworfen, die in der bisherigen Geſetzgebung und den nordnungen der NSDAP. und ihrer Gliederungen ausge⸗ prochen ſind. Ihnen iſt daher auch in Zukunft weder der zugang zum Beamtentum und verſchiedenen anderen Beru⸗ en eroffnet noch konnen ſie Mitglied der NS Az. oder lier Gliederungen ſein. In 1 8 aftlicher Hinſicht ſind ſie agegen den deutſchblütigen Perſonen vollſtändig 1 0 Soweit ferner durch Anordnungen von Organiſationen el verſchiedenſten Art einſchließlich der der NS DAP. ange⸗ ſchloſſenen Verbände Miſchlinge von der Zugehörigkeit zu die⸗ en Organiſationen ausgeſchloſſen ſind, fallen dieſe Anord⸗ Zungen am 1. Januar 1936 weg, wenn ſie nicht von dem Montag, den 2. Dezember 1935 R Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem Stell⸗ vertreter des Führers zugelaſſen werden. Im übrigen mußte dafür Sorge getragen werden, die Miſchlinge als eine zwiſchen den Raſſen ſtehende Miſchraſſe möglichſt bald zum Verſchwinden zu bringen. Dies iſt einmal dadurch erreicht, daß man die überwiegend zum Judentum tendierenden Miſchlinge dem Judentum zugeſchlagen hat. Es iſt auf der anderen Seite dadurch erreicht, daß man den Miſchlingen mit zwei volljüdiſchen Großeltern die Eheſchlie⸗ ßung mit deutſchblütigen Perſonen nur mit Genehmigung geſtattet. Untereinander bleibt ihnen die Eheſchließung zwar erlaubt, nach den Erfahrungen der mediziniſchen Wiſſenſchaft iſt jedoch bei einer Verbindung von Miſchlingen unterein⸗ ander nur mit einer geringen Nachkommenſchaft zu rechnen, wenn beide Teile je zur Hälfte dieſelbe Blutszuſammenſetzung aufweiſen. Den Miſchlingen mit nur einem jüdiſchen Groß⸗ elternteil wird dagegen durch die ohne weiteres zuläſſige Ehe⸗ ſchließung mit deutſchblütigen Perſonen das Aufgehen im Deutſchtum erleichtert. Um dies nicht zu verzögern, iſt ihnen die Eheſchließung untereinander verboten.“ Dr. Goebbels aufdem Reichspreſſetag Große preſſepolitiſche Kundgebung in Köln. Köln, 1. Dezember. Der Reichspreſſetag hatte mit einer großen preſſepoliti⸗ ſchen Kundgebung im Gürzenich ſeinen Höhepunkt. Der Leiter des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Gruppenführer Weiß, eröffnete die Kundgebung und be⸗ grüßte zunächſt Reichsminiſter Dr. Goebbels und den Gau⸗ leiter Köln⸗Aachen, Staatsrat Grohe. Anſchließend ſprach der Gauleiter des Gaues Köln⸗ Aachen, Staatsrat Grohe. Er ging auf die beſondere Be⸗ deutung der Preſſe gerade im Weſten des Reiches ein. Die deutſche Bevölkerung am Rhein halte unbeirrbar die Treue zum Führer und zum Vaterlande. Von langanhaltendem Beifall lebhaft ſodann begrüßt, nahm Reichs miniſter Or. Goebbels das Wort. Er warf eingangs einen Rückblick auf die Zu⸗ ſtände in der deutſchen Preſſe als der Nationalſozialismus die Macht übernahm. Zu ihrem weitaus überwiegenden Teil habe damals die deutſche Preſſe dem Nationalſozia⸗ lismus feindlich gegenübergeſtanden.„Die Preſſe war nicht mehr das Sprachrohr der Oeffentlichkeit, und es ſtand damals vor uns die Frage, ob wir der Preſſe überhaupt ihre öffentliche Bedeutung nehmen wollten oder ob wir noch die Möglichkeit hätten, ſie in ein loyales Verhältnis zum Staat zu bringen. Ich habe den zweiten Standpunkt vertreten, und zwar war ich mit dem Führer der Meinung, daß es nun an der Zeit wäre, den Preſſeberuf aus ſeiner ſozialen, wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Minderwer⸗ tigkeit herauszunehmen, und ich möchte faſt ſagen, in ein öffentliches Dienſtverhältnis zum Staat ſelbſt zu ſtellen.“ Nach Ueberwindung der Aebergangsſchwierigkeiken könne man heute im allgemeinen ſagen, daß die deutſche Preſſe ein deutſches Geſicht krägt.„Die Preſſe iſt heute Mittler in der deutſchen Politik im beſten und weitkeſten Sinne des Workes.“ Der Miniſter ſtellte mit Befriedigung feſt, daß ſich die Preſſe der ihr im vergangenen Jahre geſtellten Aufgaben gewachſen gezeigt habe. Sie habe in den großen außen⸗ politiſchen Problemen ihren Mann geſtanden und ſich damit um das Vaterland verdient gemacht. „Ich ſtehe nicht an“, ſo betonte Dr. Goebbels,„ihr dafür in aller Oeffentlichkeit den Dank des Führers und der Reichsregierung zum Ausdruck zu bringen.“ Der Miniſter kam dann auf die Reinigung des Berufs⸗ ſtandes der Schriftleiter zu ſprechen und erwähnte, daß die hauptſtädtiſche Preſſe vor der Machtübernahme faft zu 90 Prozent von Juden geführt worden ſei, ſo daß man nicht von einer deutſchen öffentlichen Meinung habe reden kön⸗ nen. „Wir können heute mit Stolz und Zufriedenheit ſagen: die deulſche Preſſe wird wieder von Deutſchen geſchrieben. Sie iſt damit das Sprachrohr der öffenklichen Meinung des deutſchen Volkes geworden.“(Lebhafter Beifall und Hände⸗ kalſchen.) 5 3 Der Schriftleiterberuf ſei in den nationalſozialiſtiſchen Staat eingebaut und müſſe ein inneres Tempo in ſich tra⸗ gen, das ſich nicht richte nach der Bürokratie des alten, ſondern nach der Vitalität des neuen Staates. f Reichsminiſter Dr. Goebbels wies dann darauf daß man hin, auch im Auslande allmählich anfange einzuſehen, daß man ſich den Luxus einer unbeſchränkten Freiheit der Meinung für jeden ein⸗ zelnen nicht mehr leiſten könne. Ein Volk könne durchgrei⸗ fend immer nur handeln, wenn es von einer inneren Gläu⸗ bigkeit erfüllt ſei. Dieſe innere Gläubigkeit zu zerſtören, ſei ein Verbrechen am Volk.„Wir haben den Schriftleiter aus der demütigenden und entwürdigenden Abhängigkeit von Parteien und Wirtſchaftsgruppen herausgehoben und haben ihn damit in eine ehrenvolle und loyale Abhängig⸗ keit vom Staate gebracht. Denn wir ſehen die Freiheit des deutſchen Mannes eee eee nicht in der Möglichkeit, zu tun und zu laſſen, was man wil. ſondern in der Möglichkeit, ſich freiwillig und verant⸗ wortungsvoll in die höheren Geſetze und die höheren ſitt⸗ Nr. 281 lichen Gebote eines Staates Der kam dann auf einzufügen.“ Miniſter die Kunſtkritik zu ſprechen. Die deutſche Kunſtkritik habe ihre eigentliche Aufgabe noch nicht hinreichend erkannt. Es müſſe auch für die Kunſtkritik beſtimmte Geſetze geben. Sie habe nicht das Recht, jede künſtleriſche Regung, wenn ſie ihr nicht in den Geſchmack paſſe, abzutöten. Die Kunſt⸗ kritik müſſe nicht nur jenes primitive Maß von Ehrfurcht vor der Leiſtung, ſondern auch vor dem anſtändigen Wol⸗ len haben. Eine geſunde Kritik müſſe ſich in Formen be⸗ wegen, die das Poſitive findet und das Negative wegläßt. Der Miniſter wandte ſich dann dagegen, daß die deut⸗ ſche Preſſe unter die Diktatur des Annoncengeſchäfts geſtellt werde. Die deutſche Preſſe ſei nur dem Staate ver⸗ pflichtet, darüber hinaus habe ſie keine Verpflichtun⸗ gen. Im Rahmen dieſer Verpflichtung habe ſie jede Frei⸗ heit. Sie habe ſich nur davor zu hüten, dem Staate oder dem öffentlichen Intereſſe Schaden zu verurſachen. Dr. Goebbels kam dann auf das Thema der angeblichen Einförmigkeit der deutſchen Preſſe zu ſprechen und ſagte: „Ich bin der Meinung, daß das Gerede von der Eintönig⸗ keit der deutſchen Preſſe verſtummen müſſe. denn die deuiſche Preſſe iſt nicht einkönig. Mit beſonderer Betonung wies der Miniſter darauf hin, daß ſich die Preſſe gegen alle Anſprüche, die unberechtigter⸗ weiſe geſtellt würden, energiſch zur Wehr ſetzen müſſe. Es könne ſich kein Journaliſtenſtand herausbilden, wenn man ihm nicht eine eigene Verantwortung gibt. Die deutſche Preſſe ſei heute die Repräſentantin der deutſchen Oeffentlichkeit und habe eine viel größere Macht, als es jemals vorher der Fall war. Die Preſſe müſſe die Probleme behandeln, die dem Leſer ſozuſagen unter den Nägeln brennen und ſie werde nur dann wirklich Willens⸗ geſtalterin ſein, wenn ſie den Menſchen unentbehrlich wird. Der Miniſter wandte ſich im weiteren Verlauf ſeiner Rede dagegen, daß in der deutſchen Preſſe dem Auslande Ratſchläge erteilt werden und ſagte:„Wir wollen keine Ratſchläge erteilen, aber ebenſo werden wir uns dagegen wehren, daß man uns bevormundet. Wir wollen dem Ausland gegenüber bon der größtmöglichen Zurückhaltung ſein und wir wollen auch nicht die Dinge des Auslandes unter dem Geſichtswinkel der Verhältniſſe des Dritten Reiches ſehen. Das Ausland iſt nicht nationalſozialiſtiſch. Es iſt keine Phraſe von uns, wenn wir ſagen, daß der Nationalſozialismus keine Erport⸗ ware iſt. Wenn es nach uns ginge, würde er unter Patent⸗ und Muſterſchutz geſtellt werden.“ Aeber die Nachwuchsfrage ſagte Dr. Goebbels, daß hier noch eine große Erziehungs⸗ arbeit zu leiſten ſei. Anſerer Jugend müſſen neben einer lauteren Geſinnung das Wiſſen und die Fertigkeit zur mei⸗ ſterlichen Beherrſchung des Berufes gegeben werden. Der Staat ſtehe auf dem Standpunkt, daß es ſeine Sache ſei, die Jugend zu erziehen, denn er will wiſſen, in weſſen Hände er die geiſtige Ausrüſtung des deutſchen Volkes legt. Ebenſo müſſe der Staat darauf bedacht ſein, daß diejenigen, die das Volk durch die Preſſe aufklären und erziehen, die hierfür notwendige Vorbildung haben. Die deutſche Preſſe trage auch für die Geſtaltung der deutſchen Sprache die größte Verant⸗ wortung. Durch die Sucht zum Superlativ werde die Kraft der deutſchen Sprache entwertet. Es müſſe dafür geſorgt werden. daß für ganz große Gelegenheiten ein un verbrauchter Wortſchatz zur Verfügung ſtehe.„Des⸗ halb möchte ich hoffen, daß jeder erfüllt iſt von der Ehr⸗ furcht vor der deutſchen Sprache, die uns zu treuen Händen übergeben iſt, und die wir deshalb auch in treuen Händen bewahren müſſen. Wir müſſen immer wieder erkennen, daß ſich unſere Arbeit im Dienſt an Volk und Vaterland er⸗ ſchöpfen muß, daß wir nicht in dumpfer Schreibſtube ſitzen, ſondern am ſurrenden Webſtuhl der Zeit.“(Anhaltender, ſtürmiſcher Beifall.) f Mit einem Siegheil auf den Führer erklärte Gruppen⸗ führer Weiß die 2. Reichspreſſetagung für geſchloſſen. Der Führer an den Reichspreſſetag Auf das Telegramm des Reichspreſſetages hat der Füh⸗ rer wie folgt geantwortet: „Den in Köln zum Reichspreſſetag verſammelten deut⸗ ſchen Schriftleitern danke ich für die mir übermittelten Grüße, die ich mit den beſten Wünſchen für ihre Arbeit herz⸗ lichſt erwidere. Adolf Hitler.“ Im Rahmen der Arbeitstagung erſtatteten die Leiter der einzelnen e ee des Reichsverbandes Bericht über ihre Arbeit. Es wurde u. a. behandelt die Frage der Heran⸗ bildung des Schriftleiternachwuchſes, die Lage der Kritiker und freien Mitarbeiter, der Wirtſchaftsſchriftleiter und Bild⸗ berichterſtatter, die Aufgaben der Jugend⸗, Rundfunk⸗ und Sportpreſſe, wobei auch die Mitarbeit der Preſſe bei der e der Olympiſchen Spiele beſonders gewürdigt wurde.. Ab 1936 jährlich„Tag der deutſchen Preſſe“ Im Frühjahr 1936 wird die Reichspreſſekammer im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda im Frühjahr 1936 zum erſten Male eine große Kundgebung der geſamten deute Preſſe veranſtal⸗ ten, an der ſich alle der Reichspreſſekammer angeſchloſſenen Verbände beteiligen werden. Hierbei werden der Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propaganda und der Prä⸗ ſident der eee das Wort ergreifen. Dieſer beabſichtigte große„Tag der deutſchen Preſſe“ wird jährlich wiederholt werden.. Olympia des Friedens Vortrag des Reichsſportführers in Paris In Paris fand die erſte große Veranſtaltung des kürzlich gegründeten Comité France-Allemagne ſtatt, in deren Mittel⸗ punkt ein in franzöſiſcher Sprache gehaltener Vortrag des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten über„Sport in Deukſchland und die Olympiſchen Spiele 1936“ ſtand. Unter den Anweſenden ſah man neben dem Reichsſport⸗ führer und ſeinen Begleitern und dem deutſchen Botſchafter⸗ paar die leitenden Perſönlichkeiten des Comite France⸗Alle⸗ magne unter Führung des Kommandanten L'Hopital und der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft, wie Staatsrat von Stauß, Prof, von Arnim und Reichskriegsopferführer Ober⸗ lindober. Auch der Präſident des franzöſiſchen Olympiade⸗ Komitees, Maſſard, und mehrere franzöſiſche Abgeordnete wohnten dem Empfang bei. Vertrauensvolle Zuſammenarbeit Nachdem von dem Präſidenten des Comité France⸗Alle⸗ magne ein Hoch auf den Führer und von dem deutſchen Bot⸗ ſchafter ein Hoch auf den Präſidenten der franzöſiſchen Repu⸗ blik ausgebracht worden war, hielt Kommandant L Hopi⸗ tal eine herzliche Begrüßungsanſprache, in der er alle Gäſte willkommen hieß Zum Ziel der Arbeit habe man ſich die Förderung der privaten und öffentlichen Beziehungen zwif hen Frankreich und Deutſchland auf allen Gebieten ge⸗ ſetzt, insbeſondere in geiſtiger, wiſſenſchaftlicher, künſtleriſcher und ſportlicher Hinſicht, um durch ein beſſeres gegenſeitiges Verſtehen zur Feſtigung des europäiſchen Friedens beizu⸗ tragen. Die Vaterlandsliebe, ſo führte der Redner fort, die jeden Staatsbürger beſeelen muß, hal nicht ein Mißverſtehen der ande⸗ ren Länder zur Folge. Man muß hoffen, daß ein Tag kommen wird, an dem unſere beiden großen Länder in der Erkenntnis der Bedeutung der Sicherheit und des Friedens eine verkrauensvolle Juſammenarbeit aufnehmen können. Profeſſor von Arnim dankte dem Vorredner für ſeine Ausführungen und ſprach ſeine Ueberzeugung aus, daß die Völker ihr Lebensrecht ohne Kriege durch die Reinheit ihres Wollens durchſetzen könnten. Deutſchland habe Achtung vor dem Lebensrecht der anderen Völker. Deutſchland ſei ein Boll⸗ werk gegen den Bolſchewismus und damit ein Schutz für ganz Europa Die Aufgabe der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft ſei, einen beſcheidenen Anfang zu machen und Gleich⸗ geſinnte in allen arbeitenden Schichten der Völker zu ſuchen. Möge, ſo ſchloß der Redner unter allgemeinem Beifall, ein günſtiger Stern über unſeren Beſtrebungen walten, deren Ziel der Friede der Menſchheit iſt. Der Reichsſportführer, der alsdann das Wort ergriff, ging in ſeinen Ausführungen vom Olympia der Antike aus und beſchrieb ſodann die Ent⸗ wicklung der deutſchen Leibesübungen und die Lage bis zum totalen Umbruch, um dann den Aufbau und die Ordnung im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen zu ſchildern. Dem Grundſatz der neuen deutſchen Volksordnung entſprechend, habe der Staat ebenſowenig den Sport ſelbſt zu machen, wie er etwa ſelbſt Wirtſchaft zu treiben, die Kunſt auszuüben oder die Aecker ſelbſt zu beſtellen habe. Er habe lediglich die Aufgabe der Oberaufſicht. Nach Darlegung des Geſamtzweckes der Leibesübungen, der ſich aus den vier Teilzwecken„Er⸗ ziehungs⸗ und Bildungszweck“,„Geſundheitszweck“,„Kampf⸗ zweck“ und„Schönheitszweck zuſammenſetze, ging der Reichs⸗ ſportführer auf Mißverſtändniſſe des Auslandes ein und führte aus: „Es iſt mir in ausländiſchen Zeitungen immer wieder geſagt worden, ich hätte den deutſchen Sport polttiſtert. Wahrhaftig! Ich bekenne mich ſchuldig, das getan zu haben. Allerdings in einem ganz anderen Sinne, als man es von mir behauptet. Ich habe den Willen und die Liebe für die Leibesübungen in Deutſchland neu entfacht. Ich habe die Jugend in Begeiſterung mitgeriſſen, das iſt in der Tat eine politiſche Handlung. Wenn die Leibes⸗ übungen ſelbſt auch alles andere als politiſch ſind, ſo rufen ſie den⸗ noch durch den größeren oder geringeren Grad ihres Vorhanden⸗ ſeins eine politiſche Wirkung hervor. Aber politiſche Geſchäfte kann man mit dem Spork nicht ma⸗ chen, und wir denken in Deulſchland an nichts weniger als daran, das zu kun. Der Sport ſteht groß und einfach zwiſchen den Menſchen der ver⸗ ſchiedenen Nationen. Er ſpricht die Sprache des Herzens; wenn nun durch eine ſolche menſchliche Ausſprache über die Grenzen der Volker hinweg das Verſtehen gefördert wird, dann freilich wird der lotte zunker von Rothenburg Roman von Paul Hain. MNachdriick narhafan 35 „Ihr— ſeid— ein— Teufel—“ murmelte ſte mit erſterbender Stimme. „Iſt das der Dank dafür, daß ich Euretwegen meine Erkundigungen und Nachforſchungen ſo eifrig fortgeſetzt habe, um endlich alle Zweifel und törichten Hoffnungen von Euch zu nehmen?“ „Meinetwegen— ja—, ſagte ſie. Es klang wie ein Hauch. So flüſtern Sterbende, die ſchon verlangend in eine jenſeitige Welt zu ſchauen vermeinen. „Euretwegen, ja,“ ſagte er laut und drohend.„Und— meinetwegen auch! Denn nun— will ich Euch das Letzte ſagen: Ihr ſollt meine Frau werden, da Ihr anders es nicht wollet—“ Sie ſchloß die Augen. Der Boden wankte unter ihren Füßen. Seine Stimme klang voll heißer, leidenſchaftlicher Be⸗ gierde. Mit wildem, luſtvollem Blick umfaßte er die hohe Mädchengeſtalt, die wie leblos an der Wand lehnte. „Ja— ich bin entſchloſſen, Euch zu meinem Weibe zu machen, Ihr ſollt die Herrin von Levetzing und Rothen⸗ burg werden. Seit Ihr nun zufrieden, Bärbele? Ich hätt' es Euch längſt anbieten ſollen. Sprecht doch ein Wort. Freut's Euch nicht? Bedenket doch— das Bärbele Kuntz — eine Gräfin von Levetzing!“ Da ſchlug ſie die Augen auf. „Sparet Eure Worte— Er lachte rauh. „Ihr müßt von Sinnen ſein! Wollt Ihr noch immer trotzen?“ „Ich— antworte e 9— nicht mehr,“ ſagte ſie tonlos. Er trat dicht vor ſie hin. ö „Bärbele! So wahr ich hier vor Euch ſtehe, Euer Wi⸗ derſtand wird Euch nichts nützen. Ich ſchwöre es Euch! Ihr werdet mein! Und— ſeid froh, wenn Ihr es in Ehren werden könnt. Ich hab' Euch nun lange genug Zeit gelaſ⸗ ſen, Euch alles Für und Wider zu überlegen! Nun aber iſt ein Ende damit. Ich laſſe mich nicht länger zum Nar⸗ auch eine politiſche Wirkung erzielt. Den Vorwurf, in die⸗ ſe m Sinne den Leibesübungen eine politiſche Miſſion zuzuerken⸗ nen, nehme ich gern auf mich.“ Abſchließend ſprach der Reichsſportführer über die olym⸗ piſche Idee und die Olympiſchen Spiele Berlin 1936. Er hob hervor, daß noch nie in der Geſchichte der modernen Olym⸗ piſchen Spiele ſich ein Staatsoberhaupt mit ſolchem ithuſiasmus für ſie eingeſetzt habe wie der Führer und Reichskanzler und daß das ganze deutſche Volk bemüht ſei, für die Olympiſchen Spiele Kampfſtätten zu errichten, die der Würde und Größe dieſer Spiele entſprechen. In folgende Worte ließ der Reichsſportführer ſeine Rede ausklingen: „Glauben Sir mir, es iſt gut, in dieſer kriſenreichen Zeit an den Werken des Friedens zu arbeiten, denn indem man praktiſche Friedenswerke ku, ſtärkt man den Glauben an den Segen des Friedens. Laſſen Sie uns gemeinſam die Olympiſchen Altäre bekränzen. Wo Worte die Brücke der Verſtändigung nicht mehr bauen können, da mag die adlige Geſte der ſungen Wettkämpfer ſprechen. Vor ihnen als den lebendigen Skandbildern eines Ideals aller Kulturvölker ſollte die Welt den Eid des Olympiſchen Friedens leiſten.“ Der Präſident des franzöſiſchen Olympiſchen Ausſchuſ⸗ ſes, Maſſar d, dankte dem Reichsſportführer für ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen, heglück⸗ wünſchte den Präſidenten des Deutſchen Olympia ⸗Ausſchuſſes zu der vorbildlichen Organiſation der Olympiſchen Spiele und erhob ſein Glas auf das Gelingen der Olympiade 1936. Der Reichsſportführer Gaſt Pietris Paris, 2. Dez. Der franzöſiſche Kriegsmarineminiſter Pietri gab zu Ehren des Reichsſportführers von Tſcham⸗ mer und Oſtes ein Frühſtück im kleinen Kreis, an dem u. a. auch der deutſche Botſchafter, der Präſident des fran⸗ zöſiſchen Olympia⸗Komitees und die Begleiter des Reichs⸗ ſportführers teilnahmen. Anſchließend begab ſich der Gaſt⸗ geber und ſeine Gäſte zuſammen nach Auteuil, wo ſie den Rennen beiwohnten und Gelegenheit hatten, mit den leiten⸗ den Perſönlichkeiten des franzöſiſchen Rennſports Fühlung zu nehmen. Noch einmal Verhandlungen Unterredung Baldwin— Laval vor dem 12. Dezember? Der Zeitraum bis zum Zuſammentritt der Sanktions⸗ Konferenz am 12. Dezember ſoll, wie aus London und Paris übereinſtimmend gemeldet wird, zu neuen Verhandlungen im Sinne einer friedlichen Beilegung des Abeſſinienſtreites benutzt werden. „Paris Midi“ will wiſſen, daß man in London dringend eine perſönliche Ausſprache zwiſchen Laval und Baldwin noch vor dem 12. Dezember wünſcht. Nur eine unmitkelbare Fühlungnahme zwiſchen dieſen beiden gleichzeitig von Tak⸗ ſachenſinn und von Verſöhnungswillen beſeelten Staats- männern könne die gemeinſame Front herſtellen, die unbe⸗ dingt zwiſchen Frankreich und England aufgerichtet werden müſſe. Das gelte ſowohl für die Bermittlung mit Rom als auch für die deutſch⸗franzöſiſche Ausſprache. Die Frage der Oelſperre gegen Italien ſteht im übrigen weiter im Mittelpunkt der Londoner politiſchen Betrach⸗ tungen. Das engliſche Kabinett wird, wie der„Daily Tele⸗ graph“ meldet, in einer Sonderſitzung am heutigen Montag die geſamte zwiſchenſtaatliche Lage und beſonders die Frage der Sühnemaßnahmen gegen Italien überprüfen. Voraus⸗ ſichtlich wird die engliſche Regierung auf dieſer Sitzung ihre endgültige Stellungnahme zu dem geplanten Oelausfuhrver⸗ bot feſtlegen. Der Berichterſtatter meldet weiter, daß ſich das Kabinett vorausſichtlich auch mit der italieniſchen An⸗ drohung von Gegenmaßnahmen im Falle einer Verſchär⸗ fung der Sühnepolitik befaſſen werde. Gleichzeitig werde der Zeitraum bis zum 12. Dezember, wo der Genfer Aus⸗ ſchuß zur Erwägung der Oelſperre zuſammentritt, für wei⸗ tere Friedensverſuche ausgenutzt werden, obwohl England keine großen Hoffnungen auf einen baldigen Erfolg der Verhandlungen mit Rom ſetze. Neuer Fliegerangriff auf Dagabur. Der neuernannte italieniſche Oberbefehlshaber in Abeſſi⸗ nien, Marſchall Badoglio, hat nach Rom folgenden Heeres⸗ bericht gedrahtet: „An der Front des erſten Armeekorps nimmt die Säuberungs⸗ aktion in der Landſchaft Oumbrata ihren Fortgang. Das Einge⸗ borenen⸗Armeekorps ſetzt ſeine Aktion im Tembien⸗Gebiet fort. Eine unſerer Kolonnen iſt am Weſtrand des Geba⸗Fluſſes mit abeſ⸗ ſiniſchen Bewaffneten zuſammengeſtoßen, die zehn Tote auf dem Gelände ließen An der Somali⸗Front Behörden in Calaffo in um ihre Teil⸗ nahme an der Aktion gegen die Regierung von Addis Abeba ge⸗ beten. Ein Fiugzeuggeſchwader der Somali-⸗Fronl, das von dem neuen Flughafen in Gorahai aufgeſtiegen iſt, hat von neuem die Befeſtigungen von Dagabur mii Bomben belegt und konnte dabei auch eine Autokolonne vernichten. An der Eritrea⸗Front hat die Luftwaffe die übliche Aufklä⸗ rungstätigkeit ſüdlich unſerer vorderſten Linien fortgeführt. Entwaffnungsaktion Badoglios Eingeborenenunruhen hinter den italieniſchen Linien. Asmara, 1. Dezember. Die italieniſchen Behörden im beſetzten Gebiet hatten der dortigen Eingeborenenbevölkerung bei der Beſetzung die Waf⸗ fen belaſſen, in dem Glauben, dadurch die Bepölkerung zu ſchonen. Die Folgen hiervon waren dauernde Auffäſſigkeſt und Zuſammenrottungen unſicherer Elemente, die hinter der italieniſchen Front Anruheherde bildeten. Angeſichts dieſer Lage hat der neue italieniſche Oberkommiſſar und Ober⸗ befehlshaber der italieniſchen Streitkräfte in Oſtafrika, Bg⸗ doglio, den Befehl zur Entwaffnung der geſamten Bepzl⸗ kerung in den beſetzten Gebieten gegeben. Nach abeſſiniſchen Meldungen finden am Abaro⸗ Paß, der 65 Kilometer nördlich von Makalle, alſo hinter den italieniſchen Linien, liegt, ſchwere Kämpfe ſtatt, die ſchon ſeit Tagen mit unver⸗ minderter Heftigkeit andauern ſollen. Die Abeſſinier verſuchen nach dieſen Berichten, den Nachſchub auf der Straße von Makalle nach Adua abzuſchneiden. Die Kämpfe ſollen füt die Italiener, die ſich nach den Behauptungen der Abeſſinier bereits auf dem Rückzug nach Adua befinden ſollen, äußerst verluſtreich ſein. 5 An der Südfront hat im Abſchnitt von Dolo bei der Heeresgruppe des Ras Deſta erhöhte Gefechtstätigkeit ein⸗ geſetzt. der Sterndeuter des K aiſers hat voraus⸗ geſagt, daß ſich in dieſem Abſchnitt im Dezember an einem Donnerstag eine große Schlacht entwickeln werde, die vier Tage dauern und für die Abeſſinier glücklich verlaufen werde. Muſſolini vor den Kriegswitwen Die moraliſche Seite der Sanktionen. „ Bektretermnen der Organiſation der Kriegsmütter und Kriegswitwen, denen in allen Provinzen Italiens die Auf— * 2 gabe übertragen wurde, den Abwehrkampf gegen die empfangen. Sanktionen zu leiten, wurden von Muſſolini Der italieniſche Staatschef hielt eine Anſprache, in der er u. a. ſagte, die Söhne und Männer der Frauen, die er heute empfange, ſeien gefallen, um das bedrohte Frankreich und das überfallene Belgien zu retten. Jede dieſer einſt alliier⸗ ten Mächte liefere heute dem Feinde Bomben und ſtelle Italien, das die Mutter der Kultur und die Geburtsſtätte vieler großer Männer ſei, auf die gleiche Stufe wie das bar⸗ bariſche Abeſſinien. Durch die Wirtſchaftsſanktionen könne Italien nicht tief getroffen werden, weil niemand ahne, wieviel Kraftreſerven vorhanden ſeien. Verletzt werden könne Italien nur durch die moraliſche Seite der Sanktio⸗ nen. Zwei ukrainiſche Terroriſten erſchoſſen. Warſchau, 2. Dez. In Kowel entdeckte eine Polizei ſtreife die zwei ſeit mehreren Monaten geſuchten Mitglie⸗ der der ukrainiſchen Terrororganiſation, Nikitiuk und Syl⸗ luk, die im Sommer dieſes Jähres drei Polizeibeamte und einen Prieſter ermordet haben. Da die Mörder ſich mit der Waffe in der Hand der Verhaftung widerſetzten und zu flüchten verſucten mmchten Polizeibeamte von der Schuß erſchoſſen die beiden Terroriſten. Eur aſia⸗Flugzeug abgeſtürzt Nanking, 1. Dezember. Dem Flugplatz Nanking wurde telegraphiſch gemeldet, daß das Euraſia⸗Flugzeug V, das ſeit dem 27. November vermißt wurde, bef Lingtai, etwa 90 Kilometer ſüdöſtlich von Pingliang, abgeſtürzt aufgefunden worden ſei. Der deutſche Flugzeugführer Brohm und der deutſche Bordmechaniker Meier ſollen tot, die beiden Flug⸗ gäſte verletzt ſein. Die Euraſia hat von Sian in Schenſi un⸗ ter Führung des Fliegers Horn eine Expedition ausgeſandt, um die Richtigkeit dieſer Meldung zu prüfen. ren halten! Ihr werdet mein. und wenn Ihr— wider den Boden. Im Trabe ging es die Straße dahin, am alle Vernunft— Euch auch dagegen ſträubt, es nützt Euch Waldzipfel vorbei. nichts. Was ich will— ſeine Stimme war voll höhni⸗ Die Dunkelheit des Abends hüllte Schloß und Wald ſcher Verbiſſenheit—„das ſetze ich auch durch! Und wenn Ihr nicht freiwillig gehorchen wollt— ſo mit Gewalt! Ich bin der Graf von Levetzing! Ich bin der Herr von Ro⸗ thenburg! Der Prieſter, der dich zum Weibe macht— iſt ſchon beſtellt!“ Starr ſah ſie ihn an. Es war ein Grauen in dieſem Blick. „An möglich—“ Triumphierend rief er: „Meberleg's dir— bis morgen— oder übermorgen! Es iſt die letzte Friſt, die ich dir gebe. Danach aber— biſt du mein! So oder ſo!“ Es bar einen Augenblick lang, als wolle er auf ſie 1 Aber der Blick, mit den ſie ihn anſah, bannte Ihn. Er lachte ärgerlich auf. „Gehab dich wohl, Bärbele. Bedenke alles. Man kann ſich auch— zur Liebe zwingen, wenn es— nützlich iſt—“ Sie ſagte kein Wort. Nur ihr Blick ließ ihn nicht los. Dieſer ſtarre, ſelt⸗ ſame Blick, der an das Auge eines waidwunden Tieres gemahnte. Da wandte er ſich um. Schritt hinaus. Klirrend fiel die Tür hinter ihm zu. Die Schritte hallten im Flur. Bärbele ſtarrte noch immer in die Luft. Plötzlich ſchrie ſie laut auf. Es klang gellend von den Wänden wider. Und langſam ſank ſie in ſich zuſammen, glitt an der Wand nieder— fiel lang hin auf den Boden, und das blonde Haar flutete ihr wie eine goldne Welle über Schul⸗ tern und Arme.— Fünfundzwanzigſtes Kapitel Hinter dem dicken Eichenſtamme unweit des Hauptto⸗ res der Schloßmauer ſtand eine Geſtalt. In den Schatten des Baumes gedrückt. Lautlos wie ein Spuk. Nun bewegte ſie ſich vorſichtig. Das Tor tat ſich auf— der Levetzinger Graf, begleitet von Berittenen, ſaxengte hinaus. Die Hufe ſtampften über ſchon in ihre ſamtenen Schleier. 5 Das Geräuſch der davonſtiebenden Pferdehufe vertönte, Knarrend hatte ſich das Tor wieder geſchloſſen. Hinter der Mauer tönten Schritte— entfernten ſich. Und wieder war Stille.. Die Geſtalt hinter dem Baume bewegte ſich vorſichtig einige Schritte nach vorn. Es Ttirrte leiſe Hinter der Mauer blieb alles ſtill. 5 Die Geſtalt hob die Arme. Ein Bogen ſtraffte ſich in der einen Hand. Die Sehne ſpannte ſich. Der Schaft de⸗ eingelegten Pfeils blitzte auf. Ein ziſchender Laut. e Der Pfeil ſchnellte durch die Luft. Mit verblüffender Sicherheit gezielt. Flog durch das offene Fenſter von Bär⸗ 1 wo er mit leiſe ſingendem Geräuſch zu Bo⸗ en fiel. Die Geſtalt blieb geduckt ſtehen. Lauernd— lauſchend.— Ein feines Geräuſch— vom Turmzimmer her. Der Lauſchende hörte es. Sah eine Geſtalt im Rahmen des Fenſters auftauchen 55 Da wandte er ſich und glitt in die Schatten der Bäume zurück. In den Wald hinein. Ein Pferd wieherte leiſe. Es ſtand neben einem Baum. „Haſt lange gewartet, Geſelle— du treuer.“ Er ſchwang ſich in den Sattel. Und in ſauſendem Ga⸗ lopp ging es davon, über die nächſte Lichtung hinweg Das Mondlicht warf ſich über den ſeltſamen, geheimnisvollen Reiter. Schien ihm ins Geſicht, das kühn und jugendfroh war, und in dem die Augen fröhlich blitzten. Und es war kein andrer— als der Junker Jörg!— Wieder nahm ihn die Dunkelheit auf.——— Bärbele war aus ihrer Ohnmacht erwacht. Hilflos ſah 5 ſich um. Das Abendlich der ſcheidenden Sonne war ver⸗ chwunden. Durch das Fenſter blinzelten die Sterne Kühle Luft drängte ins Zimmer, voll vom herben Duft des Waldes. Müde erhob ſie ſich. Taumelte in einen Stuhl. Lang⸗ ſam kehrte ihr die Erinnerung an das eben Erlebte wie⸗ der. An das Furchtbare. das ſie erwartete. U Ein 1 bachſt Tankt tende Er tri kenha. 1 Stein in ſei Geſtei len ih Gehir Anleg L ver u ſchwer Laden totrad vontr: delber U Holza ſchwer ſchäfti ihm außer! U Braue Beste ertrü penbri dingen Reinig 1620 Silber würde. und d hat di ſtellt. Stadt! Stadt noch v cher gängli. ſchichts iſt der dem di den rö Funde hier ſe malter bügel hächſte! geführt noch ge Joſef letzterer des G meinde Weltkr Negier! 5 (— ſtanzer wicht, ihrer Atenm Die Ge leſchloß s„Te Rermaj 2 Aus den Nachbarländern — Plieningen a. d. F.(Tödlicher Bauunfall.) Am Kreuzungsbauwerk der Landſtraße Plieningen—Ech⸗ terdingen mit der Reichsautobahn Stuttgart—Ulm ſtürzte während der Einrichtung der lus dem ladiscuen Land 8 Weinheim.(Ni ch t an Fahrzeuge anhän genl) Ein 10 Jahre alter Volksſchüler hängte ſich in der Grundel⸗ Lolcale uud scliau Der geſtrige erſte Adventſonntag, bachſtraße an einen aus dem Städtiſchen Bauhof fahrenden end 125 b Bauſtelle durch Verkettung] der in dieſem Jahr den Weihnachtsmonat einleitete Tankwagen. Als er abſprang, wurde er von einem begeg⸗ unglücklicher Uumſtände ein Betoniertrichter in die Baue hatte keinen vorweihnachtlichen Charakter. Den ganzen kenden Lieferkraftwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. grube eines Flügelfundaments. Dabei wurde der dort Tag waren die Schleuſen des Himmels geöffnet und 25 Er trug einen Anterſchenkelbruch davon und mußte dem Kran⸗ arbeitende 57jährige Zimmermann Franz Ruf von Ober⸗ lufklä⸗ 75 i. A a 5 Dauerregen ging hernieder, wie er das ganze Jahr ufklä, kenhaus zugeführt werden. a talheim, Kreis Nagold, ſo ſchwer verletzt, daß er nach wohl 1 110 e W 5 Die Stfaßen 115 Eberbach.(Im Steinbruch verun glückt.) Der wenigen Minuten verſchied. enſchenleer, erſt gegen L ß . N 0— 5 5 5 f 5 menſchenleer, erſt gegen Abend ſetzte der Regen etwas 8 Steinbruchbeſitzer Georg Hartmann II von Rothenberg wurde. Metzingen.(Schwerer Autozuſammenſtoß.) aus und nur zaghaft wagte man noch einen kurzen in ſeinem Steinbruch bei Pleutersbach von losbrechenden Ein von Reutlingen kommender Perſonenkraftwagen geriet Sprung ins Freie 5 5 6 oingmaſſe erſchi(S8 e 8 der ſchlüpfrigen Straße ins Schleude„.. 3 1 8—. 75 n. Geſteinsmaſſen verſchüttet. Seine Gefolgſchaftsmitglieder konn⸗] auf der ſchlüpfrigen Straße ins Schleudern und wurde da Die ſportlichen Veranſtaltungen fielen infolgedeſſen durch auf die linke Straßenſeite abgetrieben. In dieſem ber. en ihn freigraben. Der ſofort herbeigerufene Arzt ſtellte eine 1. 0 U g Augenblick kam von Metzingen her ein Kraftwagen und die Gehirnerſchütterung feſt und brachte den Verunglückten nach ae e ee e 1 2 5 8; 5 1 f 2 5 anſtaltungen litten ſehr unter der Angunſt der Witterung. i der Anlegung eines Notverbandes nach Rothenberg. beiden Autos ſtießen mit voller Wucht aufeinander. Die Der K 1 1 und Vogelſchutz 1 1 8 11 11 Necaarhauſen.(Mit dem Motorrad ſchwer[ Kraftwagen, wurden vollſtändig zertrümmert. Der Fuhrer Hofe eie i beschickte n A 4b 8 7 7 oc eine Wagens erli f 0 0 3 6 ähre 3. 8 2 285 5 8 7 5 15 verunglückt.) Auf der Hauptſtraße ereignete ſich ein. 0..„ 5 81 der jedoch weniger gut beſucht war. Unſere Vogelfreunde 5 0 7 f Dor 5 zende 1 8 Führer des en ick en Verletz e 6 e⸗ e 2„ 5 N ö er der 5 t e de Der 5 b e 19 8 115 andern mit leichteren Verletzungen davong müſſen ſich e auf das nächſte Jahr, wenn ein beſſerer 5 05 diefe Ladenburg kam auf der regennaſſen Straße mit ſeinem Mo⸗—.„ 8 Sonntag der Veranſtaltung günſtiger geſtimmt iſt. 374 Obi brad zu Fall, wobei er einen doppelten Schädelbruch da⸗ ß In Mannheim fand im Roſengarten das große 4 Ober⸗ rug. Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus Hei⸗ kot beſchmiert.) Die 31 Jahre alte Lebensmittelhänd⸗ Min tere 0 1 Ri n 53 „ Bg⸗ beitet ng wurde in das Krankenhaus Hei⸗ lerin Elſe Schiefer von Backnang har in Sniober dieses Winterfeſt zugunſten des Winterhilfswerkes ſtatt. 75 zeyß erg führt. 85,, 1 devöſ e Buchen(Bei Sd 155 lückt) Bei Jahres unter Mithilfe ihres 71jährigen Vaters von min⸗ 25 5 5 beter 11 85 Walde it 5605 ie. ich deſtens 150 bulgariſchen Kiſteneiern der Klaſſe B und C Der erſte Adventſonntag hatte im ganzen Reich einen„ bare;. kt i Träfter 5 Joe 11 5 655(Verkaufspreis 11.25 bezw. 10.5 Pfennig) den die Eier als[neuen Beweis von der Solidarität und dem Opferſinn ſhwer verunglückt. Mit dem T. eines Stammes be⸗ Auslandseier kenntlich machenden roten Stempel mit dem des deutſchen Volkes gebracht: Die deutſche Beamtenſchaft 13 ſcäftigt, glitt er aus und ſtürzte zu Boden. Ein Aſt ſchlug Putzmittel Vim entfernt, ode dies fi 3 gel die 5 0 n a 43 ihm ſo heftig gegen das Kinn, daß dieſes geſpalte 10 Putzmitte„Bim entfernt, oder, wo dies nicht ganz gelang, die und das deutſche Handwerk haben dem Winterhilfswerk* inver⸗ an fehr Zähne g cha 115 5 1 Eier mit friſchem Hühnerkot beſchmiert und dieſe ſodann in[und damit den noch notleidenden deutſchen Volksgenoſſen 1 0 er ge en. ihrem Lade af 8 N„ 5 jor 2 1 f. 7 f 5 12* 1 ſuchen auhe 5 Baß ſgelchlag e 5 ihrem Laden und auf dem Markt als friſche Landeier zu in einer zweiten Reichsſtraßenſammlung in gemeinſamer 1 von i Eppingen.(Hundertjähriges B eſtehen.) Die 12 Pfennig das Stück verkauft. Alsbald nach Bekanntwerden Aktion ihre ganzen Kräfte zur Verfügung geſtellt. In b n füt Brauerei Zorn Söhne feiert in dieſen Tagen ihr 100jähriges ihrer Tat wurde die Schiefer in Unterſuchungshaft genom⸗ Stadt und Land iſt die geſamte deutſche Beamtenſchaft ſſinier Beſtehen. men und nunmehr vom Amtsgericht Backnang zu vier Wo⸗ d nun 5 Baduang zu v vom Miniſter bis zum fjüngſten Staatsdiener in dieſem ein⸗ chen Gefängnis verurteilt. Der Vater der Elſe Schiefer wurde ußerſt() Orſchweier bei Lahr.(uuto vom Zug erfaßt.) d er B ſ Spie. heitlichen Willen auf den Plan getreten, und mit ihnen ha⸗ der Kraftwagen der Autovermietung Haas in Lahr ſtieß wegen Beihilfe zu der Geldſtrafe von 60 Mark, im AUnein⸗ ben ſich die deutſchen Handwerksmeiſter mit ihren Geſellen i der auf der Heimfahrt von Emmendingen auf dem ſchienen⸗ bringungsfalle zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt. und Lehrlingen für die in Not geratenen Volksgenoſſen voll eingeſetzt. e gleichen Uebergang mit dem Zug der Kleinbahn Orſchweier 8 5 2. „„ Zug i e e Glimpflich abgelaufenes Einſturzunglück 8 raus⸗ Ettenheim ſo heftig Hal ae daß das Auto vollſtändig 5 eine zertrümmert wurde. Der Wagenlenker erlitt mehrere Rip⸗ Lebach. In Lebach iſt, begünſtigt durch Erſchütterungen,. 9 10 11 penbrüche, zwei Mitfahrende, die einen Kranken nach 1 5 5 die ein e Aafftongen herbe, die Giebel⸗ Dorfabend der Landjugend. 5 f erde. dingen verbracht hatten, kamen mit Schnittwunden im Ge- ſeite und ein Teil der Vorderfront eines dreiſtöckigen Hauſes 8 Es waren ſchöne Stunden, die die Seckenheimer icht und ſonſtigen leichteren Verletzungen davon. Das An⸗ eingeſtürzt. Da es ſich um einen noch nicht bewohnten Neu⸗ Landjugend gemeinſam mit der Jugend des Kreiſes I glück dürfte wohl auf das ſtürmiſche Regenwetter, das die bau handelt, ſind glücklicherweiſe Perſonen nicht zu Schaden Heidelberg in Doſſenheim verlebte. Die Doſſenheimer Sicht ſtark beeinträchtigte, zurückzuführen ſein. getenwen Das Unglück dürfte darauf And bee ſein, 19 50 1. e e und 1 + i Bietigheim.(Großer Münzenf g daß der Beſitzer des Nachbargebäudes Umbauarbeiten vor⸗ Er„Jungbauern und Jungbäuerinnen Seckenheims %% œͤův., ,,. Auf. bis oben mit Münzen gefüllt war, im ganzen faſt 900 Stück.] trächtlicher Tiefe bis unmittelbar an die Giebelwand des jetzt] Tänze und Sitten unſerer Bergſträßler Weinbauern ſo⸗ die Alle waren mit Grünſpan überzogen, doch konnte man beim] eingeſtürzten Hauses vorgetrieben hatte. Man hatte zwar] wie deren bänerlich⸗derben Humor kennenzulernen. So ngen. einigen einiger Stücke feſtſtellen, daß ſie aus der Zeit von[an dem Mauerwerk Holzſtützen angebracht, doch etwieſen ſich ſich bald. Dorfabend an Dorfabend reihen, die er ek 16201632 ſtammen. Es iſt daher anzunehmen, daß der dieſe infolge der ſtändigen Erſchütterungen durch den Laſt⸗ Bevölkerung wird immer mehr Verſtändnis zeigen und heute Silberſchatz während des Dreißigjährigen Krieges vergraben wagenverkehr nicht als ausreichend. Zur Zeit des Einſturzes über Orte, ja Kreiſe hinweg wird ſich die Landjugend und wurde. Der Maſchiniſt Karl Mayer dem der Acker gehört hatten die bei dem Umbau beſchäftigten Arbeiter ihre Arbeit zuſammenfinden und ſomit das Zuſammengehörigkeits⸗ lier. und dem auch das Eigentumsrecht an den Münzen zusteht,] bereits beendet, ſo daß von dieſen niemand zu Schaden kam. geſüß anreden perſtärken.. 8 ſtelle n dieſelben der Altertümer⸗Sammlung zur Verfügung ge⸗ Zwei Perſonen ertrunken bei e e 0 115 ſtätte telt. 5 5 5 5 92. 96 85 5 Slted no Volks⸗ g 8. 3 8 5. N m Fuhrwerk ins Waſſer geraten und ertrunken. tänze an der Bergſtraße verbracht 5 en w bar⸗ 8 Laufenburg.(Frühg eſchichtliches.) Dis hieſige 1 5 5 e e 5 1955 10 5. 115 n 1 mit fröhlichem 8 och Hau„%% nne Stadtverwaltung hat das auf dem Höhenzuge über der. Friedberg, 30. Nov. In den Nachbaror en b 1 5. ahne, Stadt gelegene ſogen. Sittwäldchen angekauft, um die dort Bingenheim ereigneten ſich Far e bei 8 0 1 5.„„ erden loch verborgenen Ruinenreſte und ſonſtige Funde aus römi⸗ zwel Perſonen den Tod im Waſſer fanden. Der Schweine⸗ Verkaufsſonntag⸗ vor Weihnachten. Gemäß Parxra⸗ iktio⸗ ſher Zeit ſicherzuſtellen und weitere Forſchungsarbeiten zu⸗ händler Adolf Feuermann aus Echzell geriet abends auf der[graph 105b Abſatz 2 in Verbindung mit Paragraph 41a der gänglich zu machen. Dieſes Wäldchen hat für die Frühge⸗ Heimfahrt mit ſeinem Fuhrwerk in die Horloff. Das Fuhr⸗ Gewerbeordnung werden für die Stadt Mannheim einſchließ⸗ ſchichtsforſchung eine außerordentliche Bedeutung erlangt. Hier werk begrub Feuermann unter ſich und nahm ihm die Mög⸗ lich Vororten die drei letzten Sonntage vor Weihnachten 125 it der Platz, wo ehemals das älteſte Laufenburg ſtand, von lichkeit der Rettung. Am nächſten Morgen fanden Paſſanken 8., 15. und 22. Dezember 1935. für den Verkauf im I dem die Aeberlieferung weiß, daß es nach den Stromſchnellen den 38 Jahre alten Mann als Leiche auf. Einzelhandel freigegeben und die Verkaufszeiten für alle 1 den römiſchen Namen„Media Rapida“ geführt hatte. Seltene In Vine wurde die Leiche eines 75 Jahre alten Arten von Verkaufsſtellen von 14 bis 19 Uhr feſtgeſetzt. a zunde wurden ſchon gemacht, und zum erſten Male wurde] Mandes im Waſſer gefunden. Es handelt ſich um den Land? Während dieſer Zeit dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter 105 ier ſogen. che Keramik gefunden, vermiſcht mit be- wirt Kaſpar Braun, der zu geſchäftlichen Erledigungen nach in den Verkaufsstellen beſchäftigt werden. Das Zufahren 1 malter keltiſcher a wie ſte auf 96 f. Baſler Münſter⸗ Echzell gekommen war. Die Ermittlungen über den Hergang von Waren an den betreffenden Sonntagen wird den Ge⸗ 110 bügel vorkommt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſchon im des Unfalls ſind im Gange. ſchäftsinhabern in der Zeit von 14.30 bis 20 Uhr geſtattet. der füchten Jahre hier umfangreiche Freilegungsarbeiten durch⸗ Warnung vor Zuzug nach Frankfurt a. M. II Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater. Das ſten. geführt werden. Man wird verſuchen, die Ruinen, ſoweit es* Frankfurk a. M. Die Preſſeſtelle der Stadt Frank⸗ zweite Orcheſterkonzert der Hochſchule enthält in ſeiner Vor⸗ hoch geht von dem Schutt der Jahrhunderte zu befreien und furt 6. M. keilt i d Zuzug nach Frankfurt am tragsfolge außer der ſeltener geſpielten Sinfonie in B⸗Dur r Sefſenklichkeit zugänglich zu machen. Main muß nachdrücklichſt gewarnt werden, wenn die wirt] von Schubert eine Neuheit und zwar„Die Flöte von urde Tannheim bei Villingen.(Ein Alters veteran.) ſchaftlichen Grundlagen und die Wohnungsverhältniſſe Sanſſouci“, Suite für kleines Orcheſter, des Komponiſten j ſeit Seinen 85. Geburtstag konnte der älteſte Ortseinwohner nicht im voraus geſichert ſind. Durch Erlaß des Herrn Profeſſor Paul Graener Berlin. Außerdem wird Helmut a 90 Josef Wehrle in voller Rüſtigkeit feiern. Er iſt einer der Reichs⸗ und Preußischen Miniſters des Innern vom Hennige, Ausbildungsſchuler der Anſtalt, Mozarts Horn⸗ nden J letzteren Altveteranen. Volle 38 Jahre verſah er das Amt 2. April 1935 iſt Frankfurt am Main gemäß Paragraph konzert in Es⸗Dur blaſen. Die Veranſtaltung findet am der des Gemeinderechners und gehörke ebenſo lange dem Ge⸗ 33 der Reichsgrundſätze über Vorausſetzung, Art und Maß Donnerstag, den 5. Dezember um 20 Uhr in der Harmonie Flug⸗ meinderat an. Für die Dienſte, die er als 65⸗Jähriger im der öffentlichen Fürſorge in der Faſſung vom 1. Auguſt ſtatt. un⸗ Weltkrieg der Gemeinde leiſtete, wurde ihm von der badiſchen 1931 als„Notſtandsgemeinde“ erklärt worden, wodurch Aus der Kunſthalle. Im Rahmen der Saarländiſch⸗ ind, J Regerung 1917 das Kriegsverdienſtkreuz verliehen. ihr die Möglichkeit gegeben iſt, die Fürſorge für Neuzu⸗ Pfälziſchen Kunſtwoche, die am 30. November durch den (=] Konſtanz.(Opferſtockhmarderin.) Im Kon⸗ gezogene auf das zur Friſtung des Lebens Unerläßliche Präſidenten der Reichskulturkammer, Hönig, in Saarbrücken — ſtanzer Münſter wurde eine junge Frauensperſon dabei er⸗ zu beſchränken. Für planlos zugezogene kommt lediglich feierlich eröffnet wird, veranſtaltet die Städtiſche Kunſthalle 0 wicht, als ſie ſich an einem Opferſtock zu ſchaffen machte. Vor die Wanderarbeitsſtätte Roter Hamm, Schwanheimerſtraße Mannheim eine große hiſtoriſche„Aucſtellung unter, dem iter Feſtnahme verſteckte ſie unter einem Beichtſtuhl eine und, inſofern es ſich um Familien handelt, mangels Vor⸗ Titel„Maler der Weſtmark von Kobell bis Slevogt. Die ald Atenmappe mit Inhalt, die gefunden und ſichergeſtellt handenſein einer Familien⸗Unterkunft für Frauen und Ausſtellung wird am 15 Dezember eröffnet und ſoll 5 würde. Darin befanden ſich allerlei Gegenſtände, die zweifel⸗ Kinder, nur die Unkerkunft für Wohnungsloſe, Scheids⸗ 12. Januar gezeigt werden. Ein illustrierter Katalog iſt er⸗ inte. los von Diebſtählen herrühren. waldſtraße 32—36, in Frage. Barunterſtützung wird in ſchienen. Eintritt frei. det Waldshut.(Zeitungszufſammenle gung!) keinem Falle gewährt. Der Betäubungszwang bei Schlachtungen Die Generalverſammlung des Preſſevereins Waldshut Gmbh. beschloß den Verkauf des in ſeinem Verlag erſcheinenden Blal⸗ ies„Tagblatt vom Oberrhein“ an den vom Verlag H. Zim⸗ lermann in Waldshut herausgegebenen„Alb⸗Boten“. Kohlenſtaubexploſion in Senftenberg Ein Todesopfer. Senftenberg, 1. Dezember. Im Betrieb der Senften⸗ berger Kohlenwerke ereignete ſich eine ſchwere Kohlenſtaub⸗ exploſion, bei der 17 Perſonen verletzt wurden, darunter zwei ſchwer. Der 23jährige Gefolgsmann Noatnick, der ſich außer⸗ Es iſt noch nicht genügend bekannt, daß die Vorſchrif⸗ ten des„Geſetzes über das Schlachten von Tieren“ ſich auf das ganze Reich und auf alle Tierarten, alſo auch auf ſämtliche Geflügelarten, und auf jegliche Schlachtung er⸗ ſtrecken, ganz gleich, ob ſie in einem öffentlichen Schlacht⸗ hauſe, in einer Privatmetzgerei oder im ländlichen oder 1 0 f f tädtiſchen Haushalt voll⸗ ird ordentlich ſchwere Verbrennungen zugezogen hatte, iſt kurz] ſtädtiſchen Hausha vollzogen wird.. 15 nach 50 fe in das e ge⸗ Das Geſetz ſchreibt vor, daß alle Tiere beim Schlach⸗ ſtorben. Von den übrigen Verletzten konnten ſechs ſofort ten vor Beginn der Blutentziehung 6 betäuben ſind. Die wer wieder in ihre Wohnungen entlaſſen werden. Der Material- Betäubung hat ſo zu geſchehen, daß unnötige Aufregun⸗ gar ſchaden iſt erheblich. Die Produktion der Grube Meuroſtolln[gen und Schmerzen der Tiere vermieden werden. Sie hat Bo⸗ muß längere Zeit unterbrochen werden. Die Aufräumungs⸗] unter Anwendung beſonderer Betäubungsapparate oder arbeiten ſind im weſentlichen beendet. Erfreulicherweiſe ſind[durch einen Schlag auf den Schädel des Tieres mit einem weitere Verletzte oder Tote unter den Trümmern nicht mehr[beſonderen Hammer zu erfolgen. Bei ſchweren Kühen, gefunden worden. N 5 5 bei über zwei Jahre alten Ochſen und Bullen darf Der 5 ie Betäubung nur mit einem Betäubungsapparat vorge⸗ des Das Arteil im Leohaus⸗Prozeß 1 1 5 Kazſſchlag 15 1 e a 17 ickeln und Saugferkeln kann auch mit einer Holzkeule, 11 Dr. Ernſt und ee Waere bei Geflügel und Kaninchen mit einem genügend ſchwe⸗ geſy 5 ren Holzſtück ausgeführt werden. Die Betäubung durch 0 München, 2. Dezember. Kopfſchlag darf aber nur durch Perſonen vorgenommen a Im Leohaus⸗Prozeß wurde am Samstag nachmittag] werden, deren Körperkräfte hierfür ausreichen und die Ga⸗ das Urteil gegen die angeklagten drei Vorſtandsmitglieder die erforderliche Seh ee und Uebung beſitzen. das der Leohaus⸗Geſellſchaft verkündet. Beim Geflügel wird die Betäubung zweckmäßig dur len Dr. Ernſt wurde wegen Untreue, Vergehens gegen 1 Schläge auf den Hinterkopf ausgeführt. Erſt roh die Konkursordnung, Bilanzverſchleierung u. a. zu vier dann dürfen die Schlagadern am Halſe zur Entblutung Jahren und drei Monaten Gefängnis zu insgeſamt 1000 durchgeſchnitten werden. Nur dann, wenn durch kräftigen RM Geldstrafe erſatzweiſe weiteren 50 Tagen Gefängnis,] Hieb der Kopf ſchnell und vollſtändig vom Rumpfe ge⸗ verurteilt; ferner wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte] krennt wird, darf beim Geflügel die Betäubung unterblei⸗ i auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. ben. Das Aufhängen aller Tiere vor der Betäubung iſt ſah Wackerl erhielt wegen Beihilfe zu einem Vergehen verboten. Mit dem Enthäuten, Stechen und Brühen ge⸗ er⸗ e i N a der Untreue ein Jahr Gefängnis. 5 ſchlachteter Tiere und mit dem Rupfen von geſchlachtetem ne. 2 25 55 g Waltersbach wurde von dem Vergehen der Bi⸗ Geflügel darf erſt dann begonnen werden, wenn der Tod Italiens größter Sänger für das WH W. 0. l.„werder n uſt Im völlig o 1 der Berliner Scala ſang der] lanzverſchleierung trotz dringenden Verdachtes freigeſpro.] des Tieres beſtimmt eingetreten iſt und Bewegungen an oße Aale Hause der Gigl ür das deutſche chen. 5 5 dem Tier nicht mehr wahrzunehmen ſind. Zuwiderhand⸗ 5 interhilfs wege e 1 das ihm Dr. Ernſt wird die erlittene Schutzhaft in Höhe von lungen werden mit 1% bis zu ſechs Monaten oder 15 er Führer und Reichskanzler perſönlich überreichte. einem Jahr und ſechs Monaten angerechnet. mit Geldſtrafe bis zu 10 000 RM beſtraft. 5 Eine zähe Heilige Die Arkilleriſten feiern St. Barbara. Seit alters hat jede Waffengattung ihren Schutzpatron. Der Brauch ſtammt aus dem Mittelalter, und mit ihm iſt er allmählich verſchwunden. Zwar weiß man, daß St. Georg der Patron der Reiter, und vielleicht noch, daß St. Seba⸗ ſtian der Schutzheilige der Schützen iſt, aber daß St. Mau⸗ ritius die Infanterie beſchirmt, iſt ebenſowenig mehr be⸗ kannt wie St. Joſeph als Patron der Pioniere. Um ſo merkwürdiger iſt es, daß die einzige Frau, die als Pa⸗ tronin einer Waffengattung auftritt, ſich ſo entſchieden be⸗ hauptet hat! Barbara, die Patronin der Artilleriſten, iſt auch heute noch beliebt. Am 4. Dezember, ihrem Ka⸗ lendertag, feiern ſie alle alten Artilleriſten.„Barbarabälle“ und„Barbaraſchmäuſe“ vereinen die alten Regimentska⸗ meraden gleichviel welches Glaubensbekenntniſſes an die⸗ ſem Tag. Ausgerechnet die Waffe, die ſtarke Männer zur Bedie⸗ nung verlangt, ſteht unter dem Schutze einer Frau! Einer Frau, die ſich als zäher erwieſen hat denn der ritterliche St. Georg und der ſtandhafte St. Sebaſtian! Wie ſie ei⸗ gentlich zu der Ehre kommt, Schutzpatronin der Artillerie zu werden, dafür liefert ihre Legende nur ſchwache An⸗ haltspunkte. Danach war ſie die Tochter eines reichen Mannes, die gegen den Willen des Vaters Chriſtin und daher in einen Turm geſperrt wurde. Da auch die Haft ihren Willen nicht brechen konnte, enthauptete ſie der eigene Vater ſchließlich mit dem Schwert. Ein aus heiterem Him⸗ mel niederzuckender Blitz rächte die unnatürliche Tat auf der Stelle. Möglich, daß gerade dieſe fromme Sage den Anlaß 0 ihrer Wahl als Schutzpatronin der Artillerie gegeben hat. enn von allem Anfang an hat man ja die Schußerſchei⸗ nungen gerne mit Donner und Blitz verglichen. Vermut⸗ lich aber hat auch die Art ihrer Darſtellung in der mittel⸗ alterlichen Kunſt dazu beigetragen. Als im frühen 14. Jahrhundert in Deutſchland das Pulvergeſchütz erfunden wurde, ſtellte man die Heilige ſtets mit dem Turm dar, in dem ſie der Vater gefangenhielt. Türme aber waren ein Hauptbeſtandteil des Feſtungsbaus der Zeit. Gegen Türme und von Türmen kämpfte der Artilleriſt des Spätmittel⸗ alters, das zur Maſſenaufſtellung von Geſchützen gewal⸗ tige„Batterietürme“ ſchuf, wie wir ſie heute noch an vielen Burgen und Städten bewundern können. Daneben aber mag noch der Umſtand zu der ſonderbaren Wahl beige⸗ tragen haben, daß St. Barbara ſchon früh als beſondere Schutzherrin der Sterbenden galt. In der Frühzeit der Pulvergeſchütze aber hatte der Artilleriſt mehr noch als jeder andere Soldat ſtändig das Totenhemd an. Ihm drohte Freund Hein ja noch nicht nur von der Hand des Feindes, die noch unvollkommene Waffe gefährdete oft ge⸗ nug den ſie Bedienenden. ö Die Verehrung der hl. Barbara als Patronin der Artillerie findet ſich früh im ganzen chriſtlichen Europa. So in Spanien, das damals eine führende Rolle im Kriegsweſen ſpielte, wovon des Diego Uffano große Artil⸗ lerielehre, das maßgebende Buch des 16. und 17. Jahr⸗ hunderts auf dieſem Gebiet, zeugt. Italien und Frank⸗ reich haben den Kult bald übernommen. Das populäre Bild der Heiligen als Patronin der Artillerie hat ein Ita⸗ liener gemalt, der Venezianer Palma Vecchio, der ſie als königliche Frau darſtellte, die den einen Fuß auf ein bron⸗ zenes Geſchützrohr ſetzt. Auch Holbein hat ſie mit dem Geſchützrohr gemalt. An den alten Zeughäuſern iſt ihr Bild häufig zu finden. Noch im 19. Jahrhundert hat man die preußiſche Gar⸗ niſonkirche in Koblenz damit geziert. Ebenſo hießen da⸗ mals auf den franzöſiſchen Kriegsſchiffen die Pulverkammern noch kurzweg„Ste. Barbe“. Beſonders gefeiert wurde ſie in der katholiſchen Habsburger⸗Monarchie. 1887 erſchien in Wien ein„Barbara⸗Taſchenbuch für die öĩſterreichiſche Artillerie“, die ja auch ſtets eine Lieblingswaffe der Oeſter⸗ reicher geweſen iſt, von Kaiſer Maximilian an, dem„Letz⸗ ten Ritter“, der einen wahren Kanonenkult betrieb, bis in den Weltkrieg, in dem die öſterreichiſchen Spezialgeſchütze eine rühmliche Rolle ſpielten. Auch der Artillerie verwandte Berufe haben die Hei⸗ lige zur Schutzherrin erkoren. Vor allem die Mineure, nicht nur die militäriſchen, ſondern auch die Minenarbei⸗ ter überhaupt. So haben die beim Bau des Gotthard⸗ tunnels beſchäftigten Mineure vor großen Sprengungen ſtets Gottesdienſte zu Ehren der Heiligen abgehalten. Die römiſche Patriziertochter wurzelt feſt im Volks⸗ bewußtſein. Das laſſen auch die deutſchen Gebräuche er⸗ kennen, die an ihren Tag anknüpfen. Vielerorts holt man in Deutſchland am 4. Dezember Zweige von den Obſt⸗ bäumen, beſonders von den Kirſchbäumen, und ſtellt ſie ins Waſſer. Treiben ſie Knoſpen und Blüten, ſo deutet man das als Zeichen für ein gutes Obſtjahr. In den katho⸗ liſchen Gegenden werden dieſe„Barbarazweige“ auch ge⸗ weiht und an den Kirchentüren verkauft. In der bayeri⸗ ſchen Oberpfalz aber wird am 4. Dezember ein Weiſel⸗ oder Kaſtanienzweig geſchnitten und ins Waſſer geſtellt. Blüht er an Weihnachten, ſo wird er als„Barbarabaum“ mit Zuckerwerk und„Leckerlen“ geſchmückt. Er iſt dort der Vorläufer des Weihnachtsbaumes. Aus der Hexenküche Von den Giftgaſen.— Die rettende Maske.— Perchlor⸗ ameiſenſäuremethyleſter.— Bakterien, Vernebelung und Luftſchutz. Luftſchutz iſt heute in allen Ländern eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit geworden. Wir haben lange hinter den ande⸗ ren Mächten zurückſtehen müſſen und ſind jetzt erſt dabei, den Vorſprung aufzuholen. Jedenfalls konnte General Gö⸗ ring vor kurzem auf der Berliner Tagung des Reichsluft⸗ ſchutzbundes die wertvolle Arbeit dieſer Organiſation an⸗ erkennen und feſtſtellen. Von Gasangriffen haben wir erſt im Weltkriege gehört, aber auch ſchon vor dem Weltkriege hat es ſolche Gasan⸗ griffe gegeben. Sogar Homer und Thukydides haben davon berichtet. Um 1577 empfahl der Oeſterreicher Veit Wulff Arſenikrauchkugeln zur Abſperrung von Feſtungen, und im Juli 1830 hat der General Peliſſier die Reſte eines Kaby⸗ lenſtammes mit Weib und Kind in Zufluchtshöhlen durch Rauch erſtickt; und in Paris wurde er ob dieſer Tat ſehr gefeiert. Im Weltkrieg hat man dann in der Hexenküche der Giftgaſe faſt 3000 chemiſche Kampfſtoffe in Vorſchlag gebracht; ungefähr 30 davon ſind im Felde er⸗ probt worden, und am Kriegsende waren noch zehn in Gebrauch. Der erſte deutſche chemiſche Kampf⸗ ſtoff wurde am 27. Oktober 1914 verſchoſſen. Es waren 300 Schrapnells mit Dianiſidin⸗Salzz; das iſt ein töͤd⸗ licher Reizſtoff, der zum Nießen reizt und ſo eine Zeitlang kampfunfähig macht. Seine Anwendung widerſprach nicht, im Gegenſatz zu den vorher benutzten franzöſiſchen Gasge⸗ wehrgranaten, den Haager Vereinbarungen. Wegen zu ge⸗ ringer Wirkung iſt das Dianiſidin nicht mehr eingeſetzt worden. Die deutſche Heeresleitung hatte dann Chlorgas eingeführt, das ſpäter durch Phosgen erſetzt wuͤrde, nachdem die Franzoſen am 1. Juli 1916 die Blauſäure eingeführt hatten. Die Einführung der Blauſäure iſt eine große franzöſiſche Hoffnung geweſen. Die Franzoſen hat⸗ ten nämlich herausbekommen, daß unſere Gasmasken Blauſäure durchließen. In der Schlacht an der Somme ſetzte am 1. Juli 1916 ein niedageweſenes Trommelfeuer mit Blaufäuregranaten ein. Die Blauſäuremengen hätten genügt, in geſchloſſenen Räumen ſo viel Menſchen zu töten, wie ſeit Chriſti Geburt auf der Erdkugel gelebt haben. Im Hintergrund ſtanden 104 Diviſionen. So ſicher ſchien den Franzoſen die völlige Vernichtung und der ſiegreiche Durch⸗ bruch, daß die Offiziere, wie auf Schlachtgemälden alter Zeit, mit erhobenen Degen voraneilten. Aber die Hoffnun⸗ gen erfüllten ſich nicht; denn acht Tage vor dem Angriff hatte ein algeriſcher Hauptmann, als er im Wundfieberwahn ſeine Leute zum Siege zu führen glaubte, das Kommende aus geplaudert. Dieſe acht Tage genügten, denn es wurde nur eine Kleinig⸗ keit Silberopyd den deutſchen Gasmasken eingeführt und das hat uns gerettet. Dazu kam allerdings die vor⸗ zügliche Gasdiſziplin unſerer Truppen. Wir haben ſpäter vor allem dann Grünkreuz, Gelbkreuz und Blaukreuz angewandt. Grün⸗ kreuz wurde von den Chemikern kurz Perſtoff genannt. Das iſt die Abkürzung für Perchlorameiſenſäuremethyleſter. Amerikaniſche Gasſachverſtändige haben den deutſchen Ver⸗ brauch an Perſtoff auf 16 Millionen Kilo geſchätzt. Gelb⸗ kreuz war ein unübertroffenes Mittel, ein Gelände unpaſ⸗ ſierbar zu machen. Blaukreuz iſt kein Gas, ſondern ein Giftſtoff, deſſen Gefahr darin liegt, daß es faſt unbemerk⸗ bar iſt. Auch wenn es nut wahrſcheinlich iſt, daß nach dem Kriege neue Kampfſtoffe von weſentlich größerer Wirkung erfunden worden ſind, ſo muß doch beachtet wer⸗ den, daß die Zivilbevölkerung eines überfallenen Landes keineswegs nur mit Gift⸗ und Reizſtoffen zu rechnen hat, Thermit in Sprengbomben kann zerſtörende Wirkun⸗ gen hervorrufen. Heißer als höchſte Ofenhitze, faſt 3000 Grad, zündet die verſpritzende Thermitmaſſe alles, was nur brennbar iſt, an. Mit Waſſer kann man Thermit nicht löſchen, denn durch Knallgasbildung würde Thermit dann noch mehr auseinanderſpritzen. Von einem bakterio⸗ logiſchen Krieg hat man im Weltkrieg nicht viel ge⸗ hört. Die Ausſichten eines bakteriologiſchen Krieges ſind auch jetzt gering. Zu den Schutzmitteln gegen den Gaskrieg gehört die Vernebelung, aber das iſt eine Schutzwaffe, die ſich auch oft gegen die eigene Bevölkerung richtet, denn Bomben im Nebel können die Panik erhöhen und Panik iſt ja ein Hauptzweck der Luftangriffe. Profeſſor Reiner Müller hat an der Kölner Univerſität über dieſe Dinge beachtenswerte Mitteilungen gemacht und unter anderem darauf hingewieſen, daß in Frankreich Italien und in der Schweiz ſchon große Gas ch ut. kurſe ſtattfinden, ebenſo gibt es in Rußland Gasſchutz. Unterricht in den Volksſchulen. Dieſe Tatſachen allein be⸗ weiſen, daß Deutſchland hinter den anderen Ländern nicht zurückbleiben darf. Die Bedeutung eines planmäßig organiſierten Luft⸗ ſchutzes iſt von den führenden Stellen längſt erkannt wor⸗ den und vor allem im Reichsluftſchutzgeſetz zum Ausdruck gekosnmen. Danach iſt jeder Deutſche zur Mit⸗ wirkung an den Aufgaben des Reichsluftſchutzes verpflich, tet. Noch nicht von allen Volksgenoſſen iſt die Wichtig⸗ keit dieſer Maßnahmen ganz erkannt worden. Vor kurzem mußte ein Gericht ein Urteil fällen, das beweiſt einerſeits, daß man Sinn und Bedeutung des Luftſchutzes oft noch unterſchätzt, andererſeits aber, daß die Rechtſpre, chung die Lebenswichtigkeit der Erfaſſung des ganzen Bol⸗ ges einſchließlich der Frauen und Kinder für den Juftſchug anerkennt. Ein Mann hatte ſeine Frau, die zum Hauswark des Luftſchutzes beſtimmt war, davon gogehalten, einen Abendkurs zu beſuchen, weil die Kinder ängſtlich ſeien und ſie als Mutter zu Hauſe bleiben müſſe. Das Gericht nahm dieſen Einſpruch nicht als ſtichhaltig an und verurteilte den Mann zu 50 RM Geldſtrafe. Die Intereſſen des geſamten Volkes haben auch in dieſem Fall den privaten Belangen vorzugehen. Scherz und Ernſt tf. Schwarzwild über Nacht. Ein luſtiger Vorfall ſpielte ſich in einem Dorfe der Neumark ab. Dort hatte ein Land⸗ wirt drei ſchöne fette Schweine in ſeinem Stall, die einen guten Weihnachtsbraten abgeben ſollten. Wer aber be⸗ ſchreibt den Schrecken des Beſitzers, als eines Morgens auf ſeinem Hofe ſtatt der roſaroten Hausſchweine pechſchwarze Wildſchweine umherliefen. Schon wollte er dem Jagdpäch⸗ ter Beſcheid geben. Da fand ſich des Rätſels Löſung: In der Nähe des Stalles, aus dem die Tiere ausgebrochen wa⸗ ren, hatte eine Tonne Teer geſtanden. Die Schweine hatten ſie umgeriſſen und ſich tüchtig in dem ausgelaufenen Teer gewälzt, bis kein helles Fleckchen mehr an ihnen blieb. Allen Bemühungen, wieder Hausſchweine aus den Tieren zu ma⸗ chen, hat die ſchwarze Farbſchicht bisher getrotzt. Wahr⸗ ſcheinlich wird es nun geteerten Weihnachtsſchinken geben, tf. Wettervorherſagen für die ganze Wachstumszeit. Das Forſchungs⸗Inſtitut für langfriſtige Witterungsvorherſage, eine ſelbſtändige Außenſtelle des Reichsamtes für Wetter⸗ dienſt, hat ſeinen Sitz von Frankfurt a. M. nach Bad Hom⸗ burg v. d. H. verlegt. Das Inſtitut befaßt ſich unter der Leitung von Prof. Dr. Baur mit der weiteren Ausgeſtal⸗ tung der bisherigen 10⸗-Tage⸗Vorherſage. Die Dienſtſtellen des Reichsnährſtandes haben in verſchiedenen Gutachten eine geradezu überraſchende Uebereinſtimmung der Vorherſagen des Jahres 1935 mit dem tatſächlich eingetretenen Wetter feſtgeſtellt. Unter den verbeſſerten Arbeitsbedingungen glaubt Prof. Baur, die weiteren Arbeiten ſo fördern zu können, daß ſchon in einigen Jahren die Vorausſagen auf die ganze Dauer der Wachstumszeit vom Frühjahr bis zum Herbst ausgedehnt werden können. Damit würde ein dringender Wunſch der Landwirtſchaft verwirklicht werden. tf. Aberglaube... Wenn die Straße gekehrt wird, ſo heißt es, darf man unter gar keinen Umſtänden über den Kehricht laufen, nicht etwa weil man ſonſt den Zorn des Straßenkehrers erregt, auch nicht deshalb, weil man viel⸗ leicht ſchmutzige Hoſenbeine bekäme. Der Grund liegt in einer viel höheren Ebene als der des Straßenpflaſters, er legt in der vierten Dimenſion verankert. Das wußte auch ganz genau ein Fußgänger in Erfurt, der eine Straße haſſierte, in der ein Dienſtmädchen gerade den Bürgerſteig kehrte. Wer über den friſchgekehrten Straßenkehricht läuft, das war ſein Wiſſen, hat am gleichen Tage noch Unglück. In dieſer Gewißheit verließ jener Fußgänger den Bürger⸗ ſteig, trat auf die Fahrbahn und wurde im gleichen Augen⸗ dick umgeriſſen und überfahren. Die Tatſache, daß der Un⸗ jall verhältnismäßig glimpflich und mit leichten Verletzungen verlief, wird der Fußgänger mit der zwingenden Logik aller Abergläubiſchen als einen„neuen Beweis“ für die Richlig⸗ keit des Aberglaubens und ſeiner Vorſichtsmaßregeln an⸗ ehen. ilfe derb des 6005 n: Morgen wird die Pfundſpende abgeholt. Man bittet, die Sachen bereit zu halten. 8 VBerſammlungs Kalender. Tbd.„Jahn“. Bei der Eröffnung der Rhein⸗Neckar⸗Halle zu ſportlichen Uebungszwecken heute Abend, müſſen alle aktiven Mitglieder anweſend ſein.(Mit Fahne) Abfahrt 7 Uhr per Rad ab„Kaiſerhof“. 98. Heute Abend beteiligt ſich der Verein an der Ty. Eeinweihung der Rhein⸗Neckar⸗Halle als Sporthalle. Abfahrt per Auto 7 Uhr ab Turnhalle. Aktive Sport mitnehmen.— Die Stelle des Geſchäfts⸗ führers in der Turnhalle iſt neu zu vergeben. Näheres bei dem Vereinsführer, Offenburger⸗ ſtraße 59. 1 5 1 Wohnzimmer dehnell verkauft, abzugeben, beſtehend au? 1 Schreibtiſch mit Seſſel,, 1 Tiſch, 2 Seſſel, 4 Stühle, 1 Cyaſſelongue, 1 Schränkchen, 1 Liegeſtuhl, ist alles, was die große Oeffentlichkeit wisser soll.— Der einfachste billigste und beste Weg Weiser hierzu ist Schnell vermietet 1 9 9 Muhen, Nied as 1 gas Teflungs⸗Inserat! Zwangsvollſtreckung. Dienstag, 3. Dezember 1935, vormittags 11 Ahr werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen 2 Limmer bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 5 1 Klavier, 1 Damen⸗Fahrrad, verſchiedene Möbel. Mannheim, den 30. Rovember 1935. Spreng, Gerichtsvollzieher. iſſeute Montag Abend letzte Gelegenheit, den Ufa-Großfülm an Aügunerbaren zu sehen! Helle Begeisterung auf der ganzen Linie. Wer will ein solch herrliches Erlebnis versäumen? Niemand! Deshalb heute Abend ins Dau lust. berlasfaptgt unsere insgrenlen! und Küche an ruhige Leute ſofort z. vermieten Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Mi zu verkaufen. Zähringerſtr 35. Taglohn- Zettel (nach vorgeschrieb. städtischem NMuster) für Bauhandwerker zu haben in der Heckarbote-DOKerel einer garf hungern ufrieren, Alle müssen helfen die Not des Waters fern zu haden