Fbtrſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Veungspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mam breite mm-Zeile 3 Pfg., In Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen; Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Nr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 35 1225 1 Verordnung des Reichsminiſters für die kirchlichen legenheiten, Kerrl: deutſchen Evangeliſchen Kirche und der Durchführungsverordnungen bei der Kirchenleitung gebildet ſind, iſt die 85. Jahrgang Eine neue Kirchenverordnung Zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche. Berlin, 2. Dezember. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht am Montag folgende Ange⸗ Paragraph 1. 1. Soweit auf Grund des Geſetzes zur Sicherung der vom 24. September 1935 Deutſchen Evangeliſchen Kirche und den Landeskirchen Organe der Ausübung kirchenregi⸗ menklicher und kirchenbehördlicher Befugniſſe durch kirch⸗ iche Vereinigungen oder Gruppen unzuläſſig. 2. Zu den gemäß Abfatz 1 unzuläſſigen Handlungen gehören insbeſondere die Beſetzung von Pfarrſtel⸗ len, die Berufung von geiſtlichen Hilfskräften, die Prü⸗ fung und Or dination von Kandidaten der Evange⸗ gemeinden, die Verordnung von lſchen Landeskirchen, die Viſitation in den Kirchen⸗ Kanzel⸗Ankündi⸗ [gungen, die Erhebung und Verwaltung von Kirchen⸗ [ſteuenn und Umlagen, die Ausſchreibung von Kollekten und Sammlungen in Zuſammenhang mit kirchengemeind⸗ lichen Veranſtaltungen, ſowie die den. 3. Die Freiheit der kirchlichen Verkündung und die Pflege der religiöſen Gemeinſchaft in kirchlichen Vereinigungen und Gruppen wird nicht berührt. Paragraph 2. 1. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenhei⸗ ten gibt die Kirchen und Kirchenprovinzen bekannt, für die der Fall des Paragraph 1, Abſatz 1 gegeben iſt. 2. Organe kirchlicher Vereinigungen oder Gruppen, die nach einer Bekanntmachung im Raum der betreffenden kirchen oder Kirchenprovinzen noch kirchenregimentliche der kirchenbehördliche Befugniſſe ausüben, können Berufung von Syno⸗ aufgelöſt werden. Paragraph 3. Die Uebernahme kirchenregimentlicher oder lrchenbehördlicher Befugniſſe durch Organe kirchlicher bereinigungen oder Gruppen iſt nach Inkrafttreten dieſer Jerordnung unzuläſſig. Die Vorſchrift des Paragraph 9 Abſatz 2 findet entſprechende Anwendung. Paragraph 4. Dieſe Verordnung tritt mit dem ſolgenden Tage in Kraft. auf die Verkündung Eklaulerungen des Reichsminiſters Kerr Reichsminiſter Kerrl gab zu der neuen Kirchenverord⸗ nung am Montag vor Preſſevertretern nähere Erläute⸗ kungen. Schon bei der Bildung des Reichskirchenausſchuſſes und der Landeskirchenausſchüſſe, ſo ſagte er, habe er im Auge ehabt, daß dieſen Organen die Möglichkeit gegeben werden 5 olle, eine neue Deutſche Evangeliſche Kirche aufzubauen. Staatsmänniſch geſehen konnte nämlich inſofern keine gede mehr von einer Deutſchen Evangeliſchen Kirche fen, weil dieſe Kirche aufgeſpalten war in drei verſchiedene Gruppen, don denen ſich zwei untereinander auf das heftigſte be⸗ kämpften. Die eine Gruppe ſetzte ſich zuſammen aus den deutſchen Ehriſten' und der Reichskirchen⸗ berwaltung, die zweite aus der Bekenntnis⸗ ont und die dritte aus der Mitte, die verhältnis⸗ ſüßig ſehr ſtark war und die durchaus nicht etwa aus 1 lalen beſtand, ſondern zum größten Teil aus Leuten, die lüfbeiden Seiten aus beachtlichen Gründen nicht nehr in der Lage waren, mitzumachen.. Die Kirche ſelbſt fühlte ſich nicht mehr in der Lage, die Ordnung herzuſtellen, und aus dieſem Grunde war an den Flaaf die Bitte herangetragen worden, von ſich aus einzu⸗ elfen und Ordnung zu ſchaffen. Schon früher habe er, Reichsminiſter Kerrl, es für un⸗ digte Pflcht gehalten ſich in keiner Weſſe in Be⸗ aknisfragen oder überhaupt in Glaubensfragen Kirche einzumiſchen. Seine Aufgabe habe allein darin danden, eine Ordnung zu ermöglichen, in der in ürde und Ruhe alle Fragen bereinigt werden konn⸗ n Deshalb ſeien auch der Reichskirchenausſchuß und die üdeskirchenausſchüſſe in der Weiſe berufen worden, daß nern der Kirche aus verſchiedenen Grup⸗ e von denen man glaubte, daß ſie in ſich die Berufung fh könnten, das ſchwere und ungeheuer verantwor- unkvolle Amt einer Ordnung auf ſich zu nehmen, zuſam⸗ wmuſetzt wurden, um im gegenſeitigen Kennenlernen und lendeeiliger Ausſprache zu prüfen, ob ſie ſich berufen füh⸗ der nicht. 5 h langer Beratung habe zur Freude des Miniſters Lintigkelt beſtanden, die in einer Erklärung ihren Medethlag gefunden habe. In ihr ſeien die Grundlagen gederlegt worden, auf denen der Neubau der Deutſchen Evang ſchen Kirche ſich vollziehen konnte. Dieſe Erklä⸗ fang he ſich zu einem Aufruf des Reichskirchenaus⸗ ſchuſſes 1 ee verdichtet, der von allen Seiten hach beißt wurde. In allen Ländern ſei man ſich dar⸗ ber eir. geweſen, daß mit dieſem Aufruf eine Linie deſunen wurde, auf der alle drei Gruppen in de; engeliſchen Kirche in gemeinſamer Richtung zu⸗ ammenaꝛiten konnten. Ueberall im Lande, ſo ſagte line mirer Kerrl weiter, habe er mit Freude feſiſtellen Innen. Dienstag, den 3. Dezember 1935 daß das geſamte Kirchenvolk und auch die Geiſtlich⸗ keit ſich innerlich nach dieſem Frieden ſehnten, nach der gemeinſamen Grundlage, auf der gemeinſam eine Deutſche Evangeliſche Kirche aufgebaut werden konnte. Die innenkirchliche Legitimation Leider habe der Miniſter im Verlaufe der letzten Mo⸗ nate auch Unangenehmes erleben müſſen: In meh⸗ reren Ländern nämlich, in denen Landeskirchenausſchüſſe ernannt worden waren, ſind immer noch Leute gekommen, die behaupteten, die innenkirchliche Legitimation läge bei ihnen und nicht bei den vom Miniſter eingeſetzten Ausſchüſ⸗ ſen. Eine ſolche Behauptung könne nicht anerkannt werden; denn wo ſolle denn heute die innenkirchliche Legitimation überhaupt herkommen? Sie werde von den Herren der ſo⸗ genannten Bekenntsniskirche in Anſpruch genom⸗ men aus einem Notrecht heraus, und trotzdem hätten ſämt⸗ liche Gruppen die miteinander im Streit lagen, von dem Staat gefordert, daß er ihnen erſt die Möglichkeit gäbe, Ordnung zu ſchaffen. i Der Staat iſt dieſem Rufe gern gefolgt. Wenn er aber Ordnung ſchaffen wollte, mußte er einem Organ dieſe Auf⸗ gabe übertragen und damit auch die innenkirchliche Legiti⸗ makion, ſowohl in Bezug auf das Kirchenregimenk wie auf die geiſtliche Leitung. Dieſes Organ, der Reichskirchenausſchuß mit ſeinen Landesausſchüͤſſen, werde jene Uebergangslöſun 9 ſchaffen, mit der eine Selbſtverwaltung wieder ermöglicht wird. Die Arbeit der Ordnung iſt alſo durch den Reichskir⸗ chenminiſter der Kirche ſelbſt übertragen worden, und der Staat wacht jetzt nur noch darüber, daß die Ord⸗ nung, die entſtehen ſoll, nicht mehr gefährdet werden kann. Es wäre ein Unſinn, wenn Männer der Bekenntniskirche 155 kämen und ſagen wollten, ihr Bekenntnis ſei in Ge⸗ ahr. Niemand werde in der Art, wie er ſeinen Glauben verkünden wolle, behindert werden. Wer ſo etwas ſage, der verſchleiere nur die Größe der Auf⸗ gabe, die ſich vor der evangeliſchen Kirche erhoben habe und bei deren Löſung der Staat nach allen Kräften und beſtem Wiſſen und Gewiſſen helfen wolle und ſolle. Erörterungen darüber hätten keinen Zweck. Wenn die Deutſche Evangeliſche Kirche ſich in Ordnung bringen wolle, dann könne es ſich nur um eine Ordnung handeln, der Alle gehorchen müſſen. Die Funktionen der Ausſchüſſe Ganz klar und einfach iſt deshalb in der Neuen Verord⸗ nung feſtgelegt worden, daß dort, wo Ausſchüſſe gebildet ſind, nicht mehr andere Organe, die irgendeiner Kirchen⸗ vereinigung oder Gruppe angehören, berechtigt ſind, Funk⸗ tionen wahrzunehmen, die nur bei den Ausſchüſſen liegen können. Hierbei wird nicht etwa daran gedacht, etwa die Be⸗ kenntniskirche als ſolche, als Gemeinſchaft zu verbieten oder etwa die Bruderräte. Aber ſichergeſtellt iſt nunmehr, daß von keiner Seite mehr in das Kirchen- und das geiſtige Regiment hineingefunkt werden kann. Wird dieſer Berſuch krotzdem gemacht, dann muß ſelbſtverſtändlich der Reichs kirchenminiſter einſchreiten. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß es auch der Kirchen⸗ mehr möglich iſt, von ſich leitung für das Reichsgebiet nicht aus Anordnungen zu kreffen. zum Schluß, daß nicht der evangeliſchen Kirche Reichsminiſter Kerrl betonte bei ihm die eite Autorität liege, ſondern beim Reichskirchenausſchuß, der auch das Kirchenregiment führe. Er ſelbſt habe nur ſein Augenmerk darauf gerichtet, daß die erforderliche Ordnung auch hergeſtellt wird. Daß niemand in ſeinem Gewiſſen 1 werde, dafür bürgten die Landeskirchenaus⸗ ſchüſſe. Da es um das Ganze geht, dürfe niemand das Werk gefährden, ſondern mit gutem und rechtem Willen dieſe Löſung anerkennen und alſo uneigennützig für die Kirche handeln. Die Löhnung der Soldaten Fünfzig Pfennig täglich. Die am 1. Oktober in das Heer eingeſtellten Wehr⸗ pflichtigen(Ausgehobene und Freiwillige) erhalten neben freier Verpflegung, Unterkunft und Heilfürſorge als Schützen, Reiter uſw. eine Löhnung von 0,50 Mark täglich. Sie ſteht jedem Rekruten vom Tage des Dienſteintritts zu und wird am 1., 11. und 21. Tage jedes Monats oder, wenn dieſer auf einen Sonntag oder Feſttag fällt, am vor⸗ hergehenden Werktag vorausbezahlt. Bei Urlaub und Krankheit wird die Löhnung unverkürzt weiter gewährt. Bei ſelbſtverſchuldeter Krankheit, Unterſuchungshaft oder Verbüßung von Freiheitsſtrafen(Arreſt bezw. Haft) ver⸗ ringert ſich die Löhnung auf 0,35 Mark täglich. Während der Verbüßung anderer Freiheitsſtrafen wird keine Löh⸗ nung gezahlt. 2 Bei Entlaſſung wird für den Entlaſſungsta Löhnung nur dann 5 wenn an dieſem Tage 1 Dienſt geleiſtet wird oder Zehrkoſtenvergütung für die Ent⸗ laſſungsreiſe 999 zuſteht. Befindet ſich der Soldat bei der Entlaſfung in Lazarettbehandlung, ſo wird die Löhnung bis zum Tage der Entlaſſung aus dem Lazarett weiter gewährt. Hinſichtlich der Löhnung für den Entlaſ⸗ ſungstag gelten für Lazarettkranke dieſelben Beſtimmun⸗ gen wie für dienſttuende Soldaten. Außerdem erhalten die eingeſtellten Rekruten zur erſtmaligen Anſchaffung des Putzzeuges ein einmaliges Putzzeuggeld von 5 Mark. — 2 Nr. 282 Die ab 1. November 1935 eingeſtellten Ergänzungs⸗ mannſchaften und zu Uebungen einberufenen Mannſchaf⸗ ten des Beurlaubtenſtandes erhalten ebenfalls eine Löh⸗ nung von 0,50 Mark täglich. 5 Der Reichsſportführer in London Auch die deutſche Fußballmannſchaft eingetroffen. London, 2. Dezember. Auf dem Flugplatz Croyden trafen am Montag, von Paris kommend, im Olympiaflugzeug der Reichsſportfüh⸗ rer von Tſchammer und Oſten, der Präſident des Deutſchen Olympiaausſchuſſes, Lewald, der Generalſekretär des In⸗ ternationalen Olympiſchen Ausſchuſſes, Dr. Diem, ſowie mehrere Begleiter ein. Der Reichsſportführer, der am Mittwoch dem Fußball⸗ Länderkampf Deutſchland England beiwohnen wird, er⸗ klärte einem Vertreter des DNB. gegenüber, daß er die Ge⸗ legenheit ſeines Aufenthaltes in London benutzen werde, um mit den führenden Perſönlichkeiten des engliſchen Olympiſchen Ausſchuſſes die Olympia vorbereitungen zu beſprechen. Kurz nach dem Olympiaflugzeug kam die Junkers⸗ Maſchine„Wilhelm Cuno“ mit der Mannſchaft an. Die unbelehrbaren engliſchen Gewerkſchaften. Eine Abordnung der brikiſchen Gewerkſchaften ſuchte am Montag den Innenminiſter, Sir John Simon, auf, um neuerlich gegen den Beſuch der deutſchen Fußballmann⸗ ſchaft Einſpruch zu erheben. Ein Vortrag Tſchammer⸗Oſtens Die Anglo⸗German Fellowship, über deren Gründung bereits berichtet wurde und die es ſich zur Aufgabe ge⸗ deutſchen Fußball⸗ Freundſchaft zwiſchen beiden macht hat, das gegenfeitt ge Verſtändnis zwiſchen dem deutſchen und engliſchen Volk zu vertiefen und die Fre ſchaf Völkern zu pflegen, wird Mitte dieſer Woche Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in ihrer Mitte begrüßen. Zu Ehren des Reichsſportführers findet ein Empfang ſtatt, mit dem die Anglo⸗German Fellowship unter dem Vorſitz ihres Präſidenten, Lord Mount Temple, zum erſtenmal vor die breitere Oeffentlich⸗ keit treten und auf dem der Reichsſportführher einen Vor⸗ trag über die Berliner Olympiade halten wird. An dem Empfang werden u. a. SA⸗Gruppenführer Herzog Karl Eduard von Sachſen⸗Coburg und Gotha, der Präſident des Deutſchen Olympia⸗Komitees, Exc. Lewald, das Präſidium des britiſchen Olympia⸗Komitees ſowie namhafte Vertreter des engliſchen öffentlichen Lebens teilnehmen. Als Zwillingsgeſellſchaft der Anglo⸗German Fellow⸗ ſhip iſt im Laufe dieſes Jahres in Berlin die Deutſch⸗ engliſche Geſellſchaft gebildet worden, deren Präſidium der Herzog von Sachſen⸗Coburg und Gotha übernommen hat. Das Ziel dieſer Geſellſchaft iſt ebenfalls die Vertiefung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen auf kulturellem, wiſſen⸗ ſchaftlichem und ſportlichem Gebiet. „Columbus“ mit 1700 Mann unterwegs. Der vom Deutſchen Fußballbund zu einer Geſellſchafts⸗ reiſe zum Länderſpiel in London gecharterte Schnelldamp⸗ fer„Columbus“ des Norddeutſchen Lloyd iſt am Montag abend mit 1700 Fahrgäſten an Bord von Bremerhaven aus nach London in See gegangen. Drei Grundſätze der Preſſe Keichspreſſechef Dr. Dietrich auf dem Kölner Preſſetag. Auf der Vertreterverſammlung der deutſchen Preſſe in Köln überbrachte Reichspreſſechef Dr. Dietrich dem Reichs⸗ preſſetag die Grüße der Nationalſozialiſtiſchen Partei, die die Arbeit des deutſchen Journalismus mit größter Aufmerk⸗ ſamkeit verfolge. Anſchließend umriß er in drei Punkten die Grundlinien der nationalen Preſſe der Gegenwart. Ihr erſter Grundſatz ſei nationale Diſziplin eine Disziplin, die in ihrer politiſchen Geſchloſſenheit das letzte Geheimnis der nationalſozialiſtiſchen Politik überhaupt ſei. Dieſen Erkenntniſſen entſprechend zu handeln, bedeute keine redaktionelle Bevormundung, ſondern höchſt erprobte Not⸗ wendigkeit. 5 „Seien wir uns bewußt, daß die Preſſe ein wichtiges, vielfach entſcheidendes Inſtrument unſerer nationalen f Politik iſt.“ Mit dieſen Worten leitete Or. Dietrich ſeine zweite Forde⸗ rung an die Zeitung von heute ein, der Gefahr der leich⸗ förmigkeit durch ſournaliſtiſchen Ideenreichtum zu begegnen, der der Preſſe gerade heute ſo reiche Gelegen⸗ heit gebe, dem deutſchen Leſerpublikum den Spiegel einer intereſſanten Zeit vorzuhalten. 8— Als dritten Punkt behandelte Dr. Dietrich eingehend die Bedeutung der Perſönlichkeit im deutſchen Jour⸗ nalismus Hier gebe es noch Lorbeeren zu holen! Als das Ziel der geſamten deutſchen Preſſe bezeichnete Dr Dietrich es, dur, 1 journaliſtiſche Perſönlichkeitsleiſtung nationalſo⸗ laliſtiſch im beſten Sinne zu ſein„Denn“ ſo erklärte der eichspreſſechef, das Wort nationalſoziall ſt kein Titel. den man äußerlich verleihen kann. Man muß ih! e nen, muß ihn erarbeiten, um ihn zu beſitzen. Das iſt das Ent⸗ ſcheidende Eine Zeitung iſt dann natfonalſozialiſtiſch, wenn ſie nationalſozialiſtiſch handelt, nicht, weil man ſie dazu an⸗ hält, ſondern als Vorbild und aus innerſter Notwendigkeit.“ Die engliſchen Kabinettsberatungen Keine Enkſcheidung über die Oelſperre. London, 3. Dezember. Das engliſche Kabinett, das am Montag vormittag um 10 Uhr zuſammengetreten war, ſetzte am Nachmittag in faſt dreiſtündiger Beratung ſeine Sitzung über außenpolitiſche Angelegenheiten und die Thronrede des Königs fort. Urſprünglich ſollte in der Sitzung eine Entſcheidung über die Oelfrage getroffen werden, doch da in der Zwiſchenzeit der 18er⸗Ausſchuß des Völkerbundes ſeine Be⸗ ratungen hierüber verſchoben hat, wird in unterrichteten Kreiſen angenommen, daß ſich die Sitzung des gabinekts auf allgemeine Erwägungen beſchränkt hat und daß ein letzter Beſchluß in der Oelfrage noch nicht getroffen wurde. Für die Bearbeitung von Fragen, die mit der Sühne⸗ politik gegenüber Italien zuſammenhängen, iſt, wie verlautet, ein Unter ausſchuß des Kabinetts eingeſetzt worden. Beſprechung Hogare—Laval Am Samstag in Paris. London, 3. Dezember. Wie amtlich bekanntgegeben wird, wird Samuel Hoare einen Urlaub antreten, da ihm ſeine Aerzte dringend emp⸗ fohlen haben, ſobald als möglich in Erholung zu gehen. Sir Samuel Hoare wird ſich Ende dieſer Woche in die Schweiz begeben, wo er bis nach Weihnachten bleibt. In Paris wird er auf ſeiner Durchreiſe am kommenden Samstag eine Begegnung mit Laval haben. In ſeiner Abweſenheit wird Eden die Geſchäfte des Auswärtigen Amtes führen. Erforderlichenfalls ſteht der Premierminiſter Baldwin zu Beratungen zur Verfügung. Waffenſtillſtandsvorſchlag Lavals Der„Star“ ſchreibt dem franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Laval einen Vorſchlag zu, der darauf hinausläuft, eine Ark Waffenſtillſtand zwiſchen Italien, Abeſſinien und dem Völkerbund zu vereinbaren, noch bevor die Genfer Ein⸗ richtung am 12. Dezember ein Oelausfuhrverbot in die Tat umſetzen könne. Italien ſoll ſich danach verpflichten, nicht über die bis jetzt erreichten Linien in Abeſſinien vorzurük⸗ ken, wenn der Völkerbund für die Dauer der Friedensver⸗ handlungen die Verwirklichung des Oelausfuhrverbotes verkagen würde. Der„Star“ bezweifelt jedoch die Zweckmäßigkeit dieſes Planes, da er Italien in die Lage verſetzen würde, weitere Oelvorräte für die Wiederaufnahme des Feldzuges nach dem Zuſammenbruch der Friedensverhandlungen zu ſam⸗ meln. Dringende Aufforderung an Muſſolini Ein neuer Vermitklungsvorſchlag Lavals? London, 2. Dezember. Wie„Times“ aus Paris meldet, glaubt man, daß Laval eine dringende Aufforderung an Muſſolini gerichtet habe, Verhandlungen über eine Beilegung des abeſſiniſchen Skreites zu beginnen. Andernfalls würde Frankreich ver⸗ pflichtet ſein, in Genf die vorgeſchlagene Sperre auf Oel zu unkerſtützen. Hierbei ſei allerdings zu bemerken, ſo ſchreibt das Blatt, daß die britiſche und die franzöſiſche Regierung ſelbſt nochkeine Einigkeit darüber erreicht hätten, wie eine vernünftige Verhandlungsgrundlage aus⸗ ſehen ſollte. Der Umſtand, daß Muſſolini in einer Oelſperre nicht mehr wie früher eine feindſelige Handlung erblicken würde, habe in Paris den Glauben entſtehen laſſen, daß der Duce mehr Neigung zur Erwägung einer friedlichen Schlichtung des Streites hat als bisher. Aufrufe italieniſcher Kirchenfürſten „Pflicht jedes guten Bürgers und Chriſten.“ Rom, 2. Dezember. Der Fürſterzbiſchof von Florenz hat an den Klerus ſeiner Erzdiözeſe einen Aufruf erlaſſen, der u. a. die Geiſtlichkeit aufforderte, dem Volke den Satz„Gebt dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt“ in Erinnerung zu rufen. Da die faſchiſtiſche Regierung außerordentliche Schwierigkeiten zu überwinden habe, ſei es Pflicht eines ſeden guten Bürgers und guten Chriſten, ihr beizuſtehen. Die Prieſterſchaft wird angewieſen, dem Volk klar zu machen, daß die Suche nach neuen wirt⸗ ſchaftlichen Hilfsquellen und die Unterſtützung des Abwehr⸗ kampfes gegen die Sühnemaßnahmen nicht den Krieg ver⸗ längere, ſondern zum Frieden beitrage. Es ſolle ferner nicht vergeſſen werden, darauf hinzu⸗ weiſen, daß in der Front gegen Italien auch der Bolſche⸗ wismus nicht fehle, der unker dem Vorwand eines Kamp⸗ fes für den Frieden und für die Einheit des Proletariats in Wahrheit auf die Weltrevolution hinarbeite und die Grundlagen jeder Autorität erſchüttern wolle. Der Kardinalerzbiſchof von Genua hat an die Geiſtlich⸗ keit ſeiner Erzdiözeſe einen Runderlaß ergehen laſſen, in dem er ſie auffordert, die Bevölkerung zum Spenden von Metallen zu ermuntern. Nur Verwundete in Harrar Jurückziehung aller Truppen aus der Stadt. Genf, 3. Dezember. Der abeſſiniſche Außenminiſter hat dem Generalſekretär des Völkerbundes kelegraphiſch mitgeteilt, daß der Kaiſer von Abeſſinien beſchloſſen habe, alle Truppen aus der Stadt Harrar ſofort zurückzuziehen. Die Stadt ſoll künftig nur zur Unterbringung der Berwundeten von der Ogaden. 1 beſtimmt 9255 und in keiner Weiſe n mi- itäriſchen Zwecken dienen. Die abeſſiniſche Regierun hofft, auf dieſe Weiſe der Zivilbevölkerung und den in Harrar wohnenden Ausländern Bombenangriffe zu ee Sie bittet den Generalſekretär, dieſen Beſchluß allen Mitgliedern des Völkerbundes mitzuteilen. „ Erdölvorkommen in Franzöſiſch⸗Marokko. Marokka⸗ niſche Zeitungen verzeichnen Gerüchte, wonach die im Norden von Franzöſiſch⸗Marokko ſeit langem unternommenen Boh⸗ rungen auf Erdöl fündig geworden ſeien, und zwar ſoll in etwa 300 Meter Tiefe ein Erdölvorkommen erbohrt worden ſein. Dieſe Erdölquelle ergebe 200 Liter in der Sekunde. Der 22. Deviſenprozeß Deviſenſchiebungen bei den„Barmherzigen Brüdern“. Berlin, 2. Dezember. Vor dem Sondergericht begann am Montag ein Pro⸗ zeß, der die Deviſenſchiebungen beim Orden der„Barm⸗ herzigen Brüder vom heiligen Johannes von Gott“ mit dem Stammſitz in Trier zum Gegenſtand hat. Es iſt das 22. Verfahren aus der langen Folge von Deviſenprozeſſen gegen katholiſche Ordensangehörige. Die Anklage richtet ſich in der Hauptſache gegen den Ge⸗ neralſchaffner Ferdinand Hoffmann, genannt Bruder Rudolf und den Generaloberen Auguſt Wolff. genannt Bruder Bertinus. Ihnen werden Deviſenverbrechen und vergehen bzw. Anſtiftung hierzu zur Laſt gelegt. Mitan⸗ geklagt ſind ferner wegen Begünſtigung die beiden Laien⸗ brüder Nikolaus Joſef Meiſer(Bruder Sylveſter) und Jo⸗ hann Sauer(Bruder Aliſius), ſowie der Kloſtervorſteher Michael Thiel(Bruder Chryſologus) aus Trier. Sie haben nach dem Ermittlungsergebnis dem General⸗ oberen Wolff zur Flucht ins Ausland verholfen. Wolff konnte daher erſt ſpäter feſtgenommen werden, als er wie⸗ der deutſches Reichsgebiet betrat. Der Orden der Barmherzigen Brüder, der 33 Nie⸗ derlaſſungen im In⸗ und Auslande beſitzt, hatte bis zum Jahre 1929 fünf Hollandanleihen im Geſamtbetrage von 2,22 Millionen Gulden aufgenommen. Dazu kam in den Jahren 1932 und 1933 ein Schweizer Darlehen im Be⸗ trage von 102 000 Franken und ein Darlehen von 1,5 Mil⸗ lionen Mark als Anteil an einer Amerikaanleihe des Baye⸗ riſchen Diözeſenverbandes. Die deviſenrechtlichen Verfeh⸗ lungen ſtehen in engem Zuſammenhang mit dem Zah⸗ lungsverkehr des Ordens nach der Schweiz und dem Saargebiet vor deſſen Rückgliederung. Insgeſamt ſollen etwa 120 000 Mark ohne die erforderliche Genehmi⸗ gung der Deviſenſtelle zum Rückkauf von Ordensobliga⸗ tionen verwendet worden ſein. Weiter ſollen die Angeklag⸗ ten unbefugt über 260 000 franzöſiſche Franken verfügt haben, die dem Orden in Geſtalt von Zuwendungen aus⸗ ländiſcher Niederlaſſungen zufloſſen. Dem Generaloberen Wolff wird vorgeworfen, den Mitangeklagten Hoffmann zum Rückkauf der Ordensobli⸗ gationen angeſtiftet zu haben. Ferner hat er ſelbſt nach dem Ermittlungsergebnis rund 140 000 franzöſiſche Fran⸗ ken und 45 000 belgiſche Franken auf ſeinen Aus- landsreiſen einkaſſiert und unzuläſſigerweiſe im Ausland wieder verbraucht, ſowie ſich endlich der Begünſtigung ſchuldig gemacht, indem er die geſamten Monatsberichte, aus denen ſich die deviſenrechtlichen Ver⸗ fehlungen ergaben, beſeitigen ließ. Der Generalober Wolff beſtritt, irgendwelche Wei⸗ ſungen für die Errichtung von Auslandskonten und den Rückkauf der Ordensobligationen erteilt zu haben. Er ſei durchaus gutgläubig geweſen. Sehr ausführlich wurde ſo⸗ dann Wolffs Flucht nach Luxemburg erörtert. Der Generalober behauptete hierzu, eine Flucht habe ihm ferngelegen. Nach Erledigung geſchäftlicher Angelegenhei⸗ ten im Auslande wäre er nach Deutſchland zurückgekehrt. Kurzmeldungen Ludendorff⸗Büſte im Keichskriegsminiſterium. Berlin, 3. Dez. Im Lichthof des Reichskriegsminiſte⸗ riums wurde die Büſte des Generals Ludendorff aufge⸗ ſtellt. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberſt von Blomberg, übergab mit einer Anſprache, in der er die Perſönlichkeit und die ge⸗ ſchichtliche Leiſtung des Generals Ludendorff würdigte, die Büſte dern Oberbefehlshaber des Heeres, General der Ar⸗ tillerie Freiherr von Fritſch, in ſeine Obhut. Bei der Feier waren der Chef des Generalſtabes und ſämtliche Abtei⸗ lungsleiter des Generalſtabes anweſend. Freiſpruch im König⸗ Prozeß. Eſſen, 2. Dez. Nach rund ſechswöchiger Dauer ging vor der Großen Strafkammer der aufſehenerregende Pro⸗ zeß gegen die frühere Inhaberin zahlreicher ſogenannter Beſtrahlungsinſtitute, Frau Erna König, die des Betruges, des unlauteren Wettbewerbes, der Körperverletzung und der fahrläſſigen Tötung in zahlreichen Fällen angeklagt war, zu Ende. Das Verfahren wegen unlauteren Wettbe⸗ werbes wurde eingeſtellt. Im übrigen wurde die Ange⸗ klagte freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens fallen der Staatskaſſe zur Laſt. 5 Jüdiſche Deviſenſchieber feſtgenommen. Köln, 3. Dez. Wegen ſchwerer Deviſenvergehen und Ver⸗ brechens gegen das Volksverratsgeſetz wurden der jüdiſche Kaufmann Bernhard Wagner und ſeine Ehefrau aus Sieg⸗ burg von der Zollfahndungsſtelle Köln feſtgenommen. Wag⸗ ner hat nach ſeinem eigenen Geſtändnis 5000 holländiſche Gulden nach dem Ausland verſchoben, doch hat die Zoll⸗ fahndungsſtelle feſtgeſtellt, daß es ſich um bedeutend höhere Beträge handelt. Wagner ſtand im Begriff, ſein Herren⸗ konfektionsgeſchäft in Siegburg gegen Barzahlung zu ver⸗ kaufen. Wahrſcheinlich hätte auch dieſer Betrag nach dem Ausland verſchoben werden ſollen. Das Geſchäft wurde ge⸗ temen alle greifbaren Vermögenswerte wurden ſicherge⸗ Aunchen. Direktor J. Werlin, der Leiter der Fach⸗ gruppe„Kraftwagen und deren Motoren“, nimmt in län⸗ geren Ausführungen zur Zollerhöhung des Dieſeltreib⸗ ſtoffes Stellung. Bozen. Die bekannte ſüdtiroler heimatkundliche Monats⸗ ſchrift„Der Schlern“, deren Erſcheinen vor einigen Wo⸗ chen von den Behörden eingeſtellt wurde, iſt nun wieder erſchienen. London. Aus Tientſin wird berichtet, den chineſiſchen Behörden ſei japaniſcherſeits mitgeteilt worden, daß drei japaniſche Diviſtonen(etwa 30 000 Mann) in einigen Ta⸗ gen aus Mandſchukuo in Tientſin eintreffen würden Kairo. Die Zeitung„Roſa el Juſſeff berichtet, daß 50 britiſche Militärflugzeuge nach El Obeid im Sudan abge⸗ flogen ſind. Amneſtie in Jugoſlawien. Der Regentſchaftsrat in Jugoſlawien hat auf Vor la der Regierung Stojadinowitſch einen e e eine Amneſtie und Straferlaſſe für politiſche Vergehen ver⸗ kündet. Von dieſem Erlaß werden etwa 1250 Perſonen be⸗ troffen. Der gleiche Erlaß gewährt eine allgemeine Amneſtie 5 alle“ Vergehen gegen das Preſſegeſetz und gegen das orſtgeſetz. Auch die Zahl der Perſonen, die von dieſer Am⸗ neſtie troffen werden, iſt beträchtlich. Der Amneſtieerlaß e Apen 1 5 i aufgenommen und 5 itt vorwärts iti sti Landes betrachtet. de Seſtigung des den, wann das Unglück Der Oberbürgermeiſter von Memel legt ſein Amt nieder. Der kommiſſariſche Oberbürgermeiſter der Stadt Memel Viktor Gailius, hat dem Landesdirektorium ſchriftlich mit geteilt, daß er aus perſönlichen Gründen ſein Amt als kom⸗ miſſariſcher Oberbürgermeiſter niederlege. Gailius iſt ſchon der zweite der von dem ſtatutwidrigen Direktorium Bruvelaitis eingeſetzten kommiſſariſchen Oberbürgermeiſter. Sein Vorgänger Simonaitis, der den widerrechtlich ſeines Amtes enthobenen bisherigen Memeler Oberbürgermeiſter Brindlinger abgelöſt hatte, mußte ſeinerzeit zurücktreten, weil ſein Verhalten ſogar den Unwillen ſeiner eigenen litauiſchen Parteigänger erregte. i Judenfeindliche Kundgebungen in Polen Warſchau, 1. Dezember. In mehreren Ortſchaften im Kreiſe Opoczno in der Wojewodſchaft Kielſe kam es an Markttagen mehrfach zu judenfeindlichen Kundgebungen. In zwei Ortſchaften wurden jüdiſche Marktſtände zertrüm⸗ mert, die Waren geſtohlen, einzelne Juden verprügelt und Scheiben in jüdiſchen Häuſern eingeſchlagen. Zu ſchweren Zuſammenſtößen kam es in der Nähe von Opoczno mit ei⸗ ner zur Verſtärkung herbeigeholten Polizeiabteilung. Die Polizei wurde von Dorfeinwohnern angegriffen. Nachdem eine Warnungsſalve erfolglos geblieben war und aus der Menge Revolverſchüſſe fielen, machte auch die po. lizei von der Schußwaffe Gebrauch. Auf dem Platz blieben vier Tote. Schwere Stürme in Frankreich Große Verheerungen.— Schiff in Seenot. Paris, 2. Dezember. Die über ganz Frankreich tobenden heftigen Weſtſtürme, die in un verminderter Stärke anhielten, haben überall be⸗ trächtlichen Schaden angerichtet, wobei auch Paris nicht verſchont worden iſt. Sogar Schornſteine und Richtungs⸗ anzeiger wurden von der Gewalt des Sturmes herunterge⸗ riſſen, und Bauzäune ſowie Baugerüſte ſtürzten zuſammen. In der Provinz ſind Telegraphenpfähle durch den Sturm abgedreht worden, und durch die heftigen Regenfälle wur⸗ den Ueberſchwemmungen verurſacht. Beſonders ſchwer hatten die Küſtengegenden zu leiden. Auch im Mittelmeergebiet herrſchen ſchwere Weſtſtürme. Zahlreiche Schiffe haben beträchtliche Verſpä⸗ tungen. Der Dampfer„La Corſe“ iſt auf dem Felſen von Carro aufgelaufen; er konnte jedoch nach einigen Stunden mit eigener Kraft wieder freikommen. In einem kleinen Hafen bei Lannion an der brekoniſchen ftüſte iſt ein Motorſchiff durch den Sturm überraſcht wor⸗ den, der Maſt ging über Bord und das Schiff wurde gegen die Aferfelſen getrieben. Jwei Matroſen verſuchten mil aller Kraft, das Schiff aus der gefährlichen Richtung zu bringen, was ihnen ſchließlich auch gelang. Leider wurden die beiden kühnen Seeleute bei ihrem Nettungswerk von einer Welle über Bord geſpült und erkranken. Fiſcherboote und Segelſchiffe, die ſich auf offenem Meere befanden, als der Sturm losbrach, konnten nur mit Mühe und mit mehr oder weniger ſchweren Beſchädigun⸗ gen Schutzhäfen erreichen. Bei Breſt ſind mehrere Schiffe in Seenot. Beſonders ſchwere Schäden verurſachte der Sturm bei Boulogne ſur⸗Mer an der Kanalküſte, Hier ſind Ae gerade große Hafenvertiefungs⸗ und Verbreiterungsarbeiten im Gange. Alles iſt wieder von den durch den Sturm aufgewühlten Meereswogen vernich⸗ tet worden. Der Schaden beträgt hier allein drei Mil⸗ lionen Franken. Sturmverwüſtungen auch in der Schweiz Jürich, 2. Dez. Die Gegend von Zürich wurde von einem Sturm heimgeſucht, der verſchiedene Unfälle und Sachbeſchädigungen zur Folge hatte. In Zürich wurde ein 200 qm großes Blechdach des Obdachloſenheimes auf die Oberleitung der Straßenbahn geſchleudert. Ein Straßen⸗ bahnwagen wurde durch eine einſtürzende Reklametafel beſchädigt. Die Scheiben zerſplitterten und mehrere Per⸗ ſonen wurden verletzt. Auch an anderen Stellen erlitten Perſonen Verletzungen. Auch das Genfer Seegebiet wurde von dem Unwetter heimgeſucht. Der Morges⸗Fluß trat über die Ufer und überſchwemmte mehrere Bezirke der Stadt Mor⸗ ges. Die Feuerwehr mußte eingreifen. Doppelmord in Oſtpreußen Lyck(Oſtpreußen), 2. Dez. In den frühen Morgenſtunden wurde in Rosken im Kreiſe Lyck eine furchtbare Bluttat ent deckt. Man fand den Gendarmeriewachtmeiſter Rode und ſeine Ehefrau im Schlafzimmer ihrer Wohnung in einer großen Blutlache liegend tot auf. Nach den bisherigen amt⸗ lichen Feſtſtellungen handelt es ſich um einen Doppelmord. Der Beamte und ſeine Ehefrau ſind durch mehrere Meſſer⸗ ſtiche getötet worden. b Verbrecherjagd in den Straßen Brombergs. Bromberg, 3. Dez. Eine aufſehenerregende Verhrecher⸗ jagd ſpielte ſich in der Nacht in Bromberg ab. Die Polizei hatte erfahren, daß ſich international geſuchte Verbrecher in Bromberg verborgen hielten. Als ſechs Beamte in das mut⸗ maßliche Verſteck eindringen wollten, ſprangen plötzlich zwei Männer, nur mit dem Hemd bekleidet, durch das Fenſter auf die Straße. Es handelte ſich um die geſuchten Ver⸗ brecher, die mit Revolvern bewaffnet waren. Es begann nun eine nächtliche Jagd durch die Straßen der Stadt, wobei die Flüchtlinge verſuchten, ihre Verfolger durch Revolver⸗ ſchüſſe abzuſchütteln. Einem der Verbrecher gelang es ſchließ⸗ lich, in einer ſtädtiſchen Parkanlage zu verſchwinden, während der zweite gefaßt werden konnte. Schnellzug gegen Laſtzug gefahren. Hannover, 2 Dez. Auf der Strecke zwiſchen Nor! ſtemmen und Alfeld(Leine) iſt in der Nacht um 2.25 der Mindener D. Zug auf der Fahrt nach Hannover 1 Banteln mit einem Laſtzug zuſammengeſtoßen. Der N. hänger des Laſtzu es wurde vollſtändig zertrümmert. Lokomotive erlitt derartige Beſchädigungen, daß ſie it weiterfahren konnte. Der Laſtzug war auf den Bahnk⸗ per gefahren, als der beſchrankte Bahnübergang nichte⸗ ſchloſſen war. Abgeſehen vom Lokomotivführer, der dch Glasſplitter erheblich verletzt worden iſt, ſind keine Nn⸗ ſchen zu Schaden gekommen. ö Kraftwagen mit vier Toten im Waſſer Amſterdam, 3. Dez. Schiffe fanden in Dorplein der Weert bei Eindhoven einen Perſonenkraftwagen im Aer In dem Wagen befanden ſich die Leichen von vier ngen Leuten. Es konnte noch nicht mit Sicherheit feſtgeſte wer“ ſchehen iſt, doch nimmt man daß der Wagen in der Nacht, von niemand bemerkt, v 8 abgekommen und ins Waſſer geſtürzt t. 5 7 Au. Die 009 DA u pflichtet Lei M bruſter, Konſtar Franz Frey, Karlsru Karlsru Karlsrr he; 6 Karlsru Karlsru ruhe; 2 Eugen U 58jährit kürzlich ſeinen Mos b am 27. in der im Bür der St. Feier w einſtmal nit Nö. 9 unf a! Jagdun jagd wi ſtav M. Kindern nach ku 050 unfa! arbeiter Umbauf ſtehende die Dei der Na erlegen. kaſſe, w. wurde 1 gelöſt. und Br 0 des Hat wiegen bringen Es ſind in viele 1 dus dem ladiocuen Land 3 Daß und von Staatsrat Dr. U Karlsrul ruhe; Willi chelk Die Mitglieder der Arbeitskammer Baden () Karlsruhe, 2. Dez. Die von der Reichsleitung der 8 on E Robert Ley auf ihr Amt ver⸗ pflichteten Mitglieder der Arbeitskammer Baden ſind: Leiter der Arbeitskammer: Fritz Plattner, Md. Mitglieder: Hermann Ammann, Pforzhein Auguſt Arm⸗ 81 1 757 23 5 n 7 bruſter, Karls: Lieſel Bät Karlsru Karl Blaſch, ihn, Lörrach; Oskar Dirr, Karlsruhe; . Tarlsrüße? Igor 8 Karlsruhe; Joſef Paul Hanſel, Konſtanz; Herm ir Lud Mann, Karlsru olf Mayer, Karls⸗ nuhe; 6 Karlsru Sikierſky, Sohns, Karls⸗ )midt, Karlsruhe; 3, Karlsruhe. Je Eugen Heidelberg. 58jährige Hof kürzlich in ſeinem ſeinen Verletzungen Mosbach. des Mosbach.) Die diesjährige Fei * 2 8 2 8 3 2 u am 27. Dezember ſtatt. Die kirchliche Feier iſt um 7.15 Uhr in der Friedhofkapelle, die weltliche Feier beginnt um 8 im Bürgerſaal, wo Bürg iſter Dr. Lang über die Jahr berichten wird. Nach d Ratsherrnwecks in des Ratsherrnwecks findet 0 * 8 IN () Heidelsheim bei Bruchſal.(Tödlicher Jag d⸗ unfall.) Auf hieſiger Gemarkung ereignete ſich ein ſchwerer Jagdunfall, der ein Menſchenleben forderte. Bei einer Treib⸗ jagd wurde der verheiratete 33 Jahre alte Jagdhüter Gu⸗ ſtay März aus Heidelsheim, Vater von zwei unmündigen Kindern, von einer verirrten Kugel derart getroffen, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. () Kirrlach bei Bruchſal.(Tödlicher Verkehrs⸗ unfall.) Tödlich verunglückt iſt der verheiratete Bahn⸗ arbeiter Oechsler auf dem Wege zum Nachtdienſt. Bei der Umbauſtelle der Waghäuſeler Straße wollte er einem dort ſtehenden Kieswagen ausweichen und fuhr mit ſeinem Rad auf die Deichſel eines entgegenkommenden Wagens. Im Laufe der Nacht iſt der Verunglückte ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Freiburg.(Brand.) In der Erbprinzenſtraße explo⸗ dierte eine mit flüſſigem Bodenwachs gefüllte Blechkanne, als ſie auf dem Gasherd erhitzt wurde. Der hierdurch entſtand sie Brand wurde von dem alarmierten Rettungszug der Frei⸗ willigen Feuerwehr in kurzer Zeit gelöſcht. Es entſtand ge⸗ ringer Fahrnis⸗ und Gebäudeſchaden. Freiburg.(Fun dunterſchlagungen.) Ein Geld⸗ beutel mit einem Scheck, ausgeſtellt auf die hieſige Spar⸗ 5 klaſſe, wurde hier verloren. Der Scheck in Höhe von 140 Mark würde vom Finder unterſchlagen und bei der Sparkaſſe ein⸗ gelöſt.— Verloren ging eine goldene Broſche, mit Brillanten und Brillantſplittern beſetzt, im Wert von 1000 Mark. Kehl.(Vom Tabakmarkt.) In einigen Orten des Hanauerlandes und des Ried iſt bereits mit dem Vor⸗ wiegen des Sandblattes begonnen worden. Die Pflanzer bringen mit wenigen Ausnahmen ihre Ware gut zur Waage. Es ſind außer dem in Offenburg erzielten Grundpreis noch in vielen Fällen Zuſchläge bewilligt worden. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen a. Ah.(Wenn zwei ſich ſtreiten.) der Nacht wurde in der Prinzregentenſtraße ein Kauf⸗ un, als er zwei Streitende trennen wollte, von einem rſelben durch zwei Meſſerſtiche in den Rücken erheblich verletzt. Der Täter iſt bis fetzt noch unbekannt en a. Ah.(Griff in die Ladenkaſſe.) Ladenkaſſe eines Milchgeſchäftes im Stadtteil eim wurde ein Geldbeutel mit 70 RM entwendet. kommt ein Hauſierer in Frage. Er iſt etwa 30 Jahre alt, 1,65 bis 1,70 m groß hat blaſſes Geſicht, trägt hellgrauen, abgetragenen Anzug und Schiffermütze. Sach⸗ dienliche Mitteilungen an die Polizeiwache Mundenheim Landau.(Todesopfer eines Streites.) Der 29 Jahre alte Emil Höffner gab in der Nacht im Verlauf einer Auseinanderſetzung auf den 31 Jahre alten Franz Bauer fünf Revolverſchüſſe ab, die alle trafen und Bauer ſchwer verletzten. Bauer iſt nun im Städt. Krankenhaus Landau ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen, nachdem er zuvor nach richterlich vernommen werden konnte. Sulzbach(Saar).(Schwerer Gruben u nfall.) Auf Grube„Mellin“ verunglückte während der Frühſchicht der verheiratete Hauer Franz Mück aus Zweibrücken. Mück wurde bon hereinbrechenden Geſteinsmaſſen verſchüttet. Ob⸗ wohl er ſofort geborgen wurde, hat er ſo ſchwere Ver⸗ letzungen im Rücken davongetragen, daß er im Knappſchafts⸗ krankenhaus in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. . Frankfurt a m.(Tödlicher Unfall beim Bauder Autobahn.) Der Arbeiter Müller aus Offen⸗ dach ſtürzte bei den Arbeiten an der Reichsautobahnbrücke in Griesheim vom Gerüſt ab und zog ſich hierbei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er bald darauf ſtarb Frankfuri a. m.(Handtaſchenräuber.) Nach⸗ dem bereits vor einiger Zeit mehrere dreiſte Handtaſchen⸗ diebſtähle in Frankfurt erfo gten wurde wieder eine Frau U 9 raße ihrer Taſche beraubt. Die frau ging ſchersheimerlandſtraße auf der rechten Stra— von einem Radfahrer, der auf dem Bürger⸗ erholt wurde. Im gleichen Augenblick ver⸗ fahrer, der Frau die Handtaſche zu entreißen, ö Ueberfallene zunächſt die Taſche feſt und lief zem Rade her Als nun Paſſanten auf den Räuber 15 den, drehte dieſer kurz entſchloſſen ſein od um riß die Taſche an ſich und konne entkommen * Marburg.(Zwanzig Nägel verſchluckt.) Ein auf Wanderſchaft befindlicher Mann, der über ſtarke Magenſchmerzen klagte, wurde in die Marburger Klinik gebracht, wo man durch Röntgenaufnahme feſtſtellte, daß tor Ludwigshaf der Aus der Mann etwa 30 bis zu 3 em lange Nägel verſchluckt hots Mainz.(Unbekannter dom Kraftwagen ch wer verletzt.) In der Ludwigsſtraße wurde nachts ein bis jetzt noch unbekannter Mann im Alter von etwa 50 Jahren angefahren und ſchwer berletzt. Er mußte ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden, wo er in be⸗ denklichem Zuſtand darniederliegt. Friedberg.(Autozufſammenſtoß.) An der Stra⸗ enkreuzung zwiſchen Aſſenheim und Nieder⸗Florſtadt, an der h ſchon wiederholt Verkehrsunfälle ereignet haben, ſtießen Kraftwagen aus Darmſtadt bezw. Gießen zuſammen. Das Darmſtädter Auto überſchlug ſich dabei mehrmals und blieb zertrümmert im Straßengraben liegen. Der einzige In⸗ ö 30 0 zwe 72 8 ſaſſe kam mit einer leichten Verletzung davon. 25 ismiſſtionsriemen riß. Bei der Vornahme von D ten beim Bauern Dreu in Cham riß plötz⸗ lich der Treibriemen. Dabei flog ein Verbindungsſtück der 35jfährigen Gütlersfrau Anna Mühlbauer an den Hals und durchſchnitt die Schlagader. Die Frau war auf der Stelle tot. ——— Bernkaſtel.(Wildſchweinjagd mitten im Dorf.) In die Ortſchaft Gornhauſen, die nahe bei aus⸗ gedehnten Waldrevieren auf dem Hunsrück liegt, brachen dieſer Tage mehrere Wildſchweine ein, die durch eine Treibjagd im Nachbarrevier aufgeſcheucht worden waren. Bald war eine tolle Jagd auf die Schwarzkittel im Gange. Eines der Tiere ſprang durch das niedrige Fenſter eines Schweineſtalles und landete bei ſeinen Artgenoſſen. Zwei der Wildſchweine wurden erlegt. Das Wildbret wurde dem Winterhilfswerk zur Verteilung überlaſſen. Adenau.(Bekämpfung des Wildſchadens.) Es dürfte kaum ein zweites Gebiet innerhalb der Eifel ge⸗ ben, das ſo ſehr unter Wildſchäden zu leiden hat, wie die auf dem Hochplateau nördlich der Oberahr gelegenen Ort⸗ ſchaften Ohlenhard, Hümmel, Pitſcheid, Wershofen und Marthel. Keine Gemarkung iſt hier vor Rot⸗ und Schwarz⸗ wild ſicher. Der in den letzten Jahren vom Wild angerich⸗ tete Schaden beziffert ſich auf Tauſende von Mark. Auf⸗ grund der vielen Klagen fand hier eine eingehende Beſichti⸗ gung durch die Vertreter der Kommunal- und Jagdbehör⸗ den unter Hinzuziehung von Vertretern des Reichsnähr⸗ ſtandes ſtatt, die zu dem Ergebnis führte, daß zur Abwen⸗ dung dieſer unerträglichen Schäden alle Gegenmaßnahmen, wie insbeſondere Anlage von Wildäckern, Einzäunung der am ſtärkſten gefährdeten Gemarkungen und namentlich auch ein verſtärkter Abſchuß, durchgeführt werden ſollen. Bezirksſchöffengericht wurde der 47 Jahre alte Johann Ju⸗ lich aus Bielefeld, der nun zum 20. Male vor Gericht ſtand, wegen Betrugs in ſieben Fällen und eines Diebſtahls zu insgeſamt anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Fünf Monate zwei Wochen Unterſuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. Da er eine Gefahr für die Oeffentlich⸗ keit bietet, wurde ferner ſeine Unterbringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt angeordnet Der von raſtloſem Wander⸗ trieb beſeſſene Angeklagte zog trotz Frau und Kind, die er im Stich gelaſſen hat, als„Witwer“ durch die Lande. Auf ſeinen Fahrten ließ er ſich Miet⸗ und Zechſchulden und auch Heiratsſchwindel zuſchulden kommen Einmal bergriff er ſich auch an fremdem Eigentum Der Angeklagte geriet in der Jugend auf die ſchiefe Bahn, nachdem er von einem Verwandten im Sinne des Paragraph 175 verdorben wor⸗ den war. Großfeuer in einem Moſelort Die hiſtoriſche Kaimter Schule abgebrannt. Zell a. d. Moſel, 2. Dez. In dem Zell gegenüber liegenden Moſelort Kaimt enk⸗ ſtand ein Großfeuer. Drei Winzerhäuſer und die vielen Moſelbeſuchern bekannte Kaimter Schule, ein ſpätgotiſcher Fachwerkbau aus dem Jahre 1572, fielen den Flammen zum Opfer. Mehrere Nachbarhäuſer wurden durch den Brand ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Das Feuer war in dem Obergeſchoß der Wohnung des Winzers und Küfers Johann Scherer ausgebrochen und fand reichliche Nahrung in den Erntevorräten. Nach kur⸗ zer Zeit waren die Wehren von Kaimt, Zell, Merl und Briedel zur Stelle und gingen mit Motorſpritzen dem raſenden Element zu Leibe. Durch den ſtarken Südweſt⸗ wind wurde die Arbeit ſehr erſchwert, und es konnte nicht verhindert werden, daß das Feuer auf das dicht benach⸗ barte Gebäude ſowie auf das hiſtoriſche alte Schulgebäude übergriff, das ebenfalls vollſtändig zerſtört wurde. a „ Vom Weg abgekommen und ertrunken. In Steinach a. S.(Bayern) geriet nachts auf dem Heimweg der 65 Jahre alte Landwirt Gunderlach von Rickersfelden von der Straße ab. Man fand ſeinen Hut an der Saale. Die ſo⸗ fort unternommene Suche blieb ohne Ergebnis, ſo daß an⸗ zunehmen iſt, daß Gunderlach ertrank. eee, 66 6 7. ppe nene, 1 Die Zigarette, die Sie sich Wönschenl ö gun, Echt bulgarisch macedonisch 2 Rundes Großformat ohne kdst. 3. Voll Aroma durch Stanniol- MARTIN BRINK MANN A. G. ZIGARETTEN FABRIK BREMEN 2 0 TLaltcal 2 Nude CA. Der Dezember im Volksmund Auch der letzte Monat des Jahres, der Chriſtmonat, iſt umrankt vom Bauernſpruch, bei dem beſonders die Witte⸗ rungsverhältniſſe in den Vorherſagen und Meinungen eine Rolle ſpielen. Die bekannteſten dieſer Bauernſprüche lauten: Kalter Dezember und fruchtbares Jahr ſind vereinigt immerdar.— Dezember lind und naß, gibt leere Speicher und Faß.— Iſt's in der Heiligen Nacht hell und klar, ſo gibt's ein ſegensreiches Jahr.— Vom Eiſe eine Brücke muß zu Weihnacht haben Bach und Fluß.— Weihnachten im Schnee, Oſtern im Klee.— Entſteiget Rauch den ge⸗ frorenen Flüſſen, ſo iſt auf lange Kälte zu ſchließen.— De⸗ zember kalt mit Schnee, niemand ſagt o weh!. Dezember warm, daß Gott erbarm'!— Im Dezember ſollen Eis⸗ blumen blühen, Weihnachten ſei nur auf dem Tiſche grün. — Kommen Haſen und Ammern in die Gärten, will der Winter ſich verhärten.— Goldammern in den Straßen bringen Kälte über die Maßen.— Fließt jetzt noch der Birkenſaft, dann kriegt der Winter keine Kraft.— Steckt die Krähe zu Weihnachten im Klee, ſitzt ſie um Oſtern im Schnee.— Dezember kalt mit Schnee folgt Korn auf jeder Höh'!— Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlichem Klee.— Hängt zu Weihnachten Eis an den Weiden, kannſt du zu Oſtern Palmen ſchneiden.— Grünen am Chriſttag Feld und Wie⸗ ſen, wird ſie um Oſtern der Froſt verſchließen.— Klappern die Bäume von Eis in den Weihnachtstagen, ſo werden ſie im nächſten Jahre viele Früchte tragen.— Beſſer die Weih⸗ nachten kniſtern, als ſie flüſtern(d. h. als daß laue Winde wehen).— Wenn es zu Weihnachten flockt und ſtürmt auf allen Wegen, das bringt den Feldern Segen. Der Bauer grüßt alſo den Schnee um Weihnachten ebenſo wie der Freund des Winterſports, nur aus anderen Gründen. * Hans Weis bach als Gaſtdirigent des Nationaltheater⸗Orcheſters am 9. u. 10. Dezember. Das dritte Akademie⸗Konzert am Montag und Dienstag, den 9. und 10. Dezember, bringt als einziges Werk des Abends Johann Sebaſtian Bachs„Kunſt der Fuge“ in der Neuordnung und Inſtrumentation von Wolfgang Gräſer. Die Leikung hat Generalmuſikdirektor Hans Weisbach(Leipzig), der als Dirigent von allem Anfang an einen weſentlichen Anteil hatte an dem einzig⸗ artigen Siegeslauf des Werkes durch faſt alle Konzert⸗ ſäle Deutſchlands und auch des Auslandes, ſeit es im Juni 1927 zum erſten Mal in der Gräſer'ſchen Ein⸗ richtung in Leipzig zum Erklingen gebracht worden war. So bedeutet uns dieſe„Kunſt der Fuge“, über deren endgültiger Fertigſtellung Bach ſtarb, einen würdigen Ausklang des Gedenkjahres 1935, in dem wir die 250. Wiederkehr des Geburtstages von Bach begehen konnten. Da das Programmbuch Bachs„Kunſt der Fuge“ ver⸗ griffen iſt und bei den großen Anforderungen, die das Werk an den Hörer ſtellt, mag diesmal die Einführungs⸗ ſtunde beſonders am Platze ſein, die am vorhergehenden Sonntag, den 8. Dezember, vorm. 11.30 Uhr, in der Städt. Hochſchule für Muſik(A 1, 3) ſtattfindet. Aus⸗ führende: Dr. Fr. Eckart und Fr. Schery. Auf die nächſten Artikel, die in den Tageszeitungen erſcheinen werden, wird ebenfalls hingewieſen, um den Hörer in das gigantiſche und letzte Werk Bachs einzuführen. i Nationaltheater Mannheim. Im Schauſpiel laufen die Proben zu Burggrafs Kindermärchen„Prinzeſſin Aller⸗ liebſt“, das am kommenden Sonntag(8. Dezember) zum erſten Male im Nationaltheater erſcheint. Die Inſzenierung beſorgt Friedrich Hölzlin. Die Muſik ſchrieb Norbert Schultze. Muſikaliſche Leitung: Eugen Heſſe. Bühnenbild: Hans Blanke.— Es wird darauf hingewieſen, daß das Weih⸗ nachtsmärchen nur als Nachmittagsvorſtellung, alſo nicht in Miete erſcheint. Neues Porzellan in den Gaſtſtätten. Von den Gäſten der Hotels und Reſtaurants hört man immer wieder Kla⸗ gen, daß ſich das Porzellan in den Gaſtſtätten nicht über⸗ all im beſten Zuſtand befindet. Vielfach werden den Gäſten abgeſtoßene Teller und Taſſen, oft auch geſprungene Por⸗ zellangegenſtände, und da und dort ſogar Porzellane, deren Glaſur das Alter des Gegenſtandes erkennen läßt, vorge⸗ ſetzt. Die Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherber⸗ gungsgewerbe weiſt deshalb darauf hin, daß die gegenwär⸗ tige Gemeinſchaftswerbung für deutſches Porzellan Gelegen⸗ heit geben ſollte, im Intereſſe des Fremdenverkehrs auf die Verwendung nur guten Porzellans in den deutſchen Hotels und Gaſtſtätten eindringlich hinzuweiſen. 8* J— Weihnachtsverkehr 1935. Die Deutſche Reichsbahn rechnet auf Grund der Erfahrungen des Vorfahres mit einem lebhaften Weihnachtsverkehr. Dabei iſt zu einer ge⸗ ordneten Durchführung des Schnellzugverkehrs der Einſatz ſämtlicher D⸗Zugwagen erforderlich. An den Hauptreiſetagen, am 21. Dezember und in der Nacht vom 21. auf 22. Dezent⸗ ber 1935 werden daher im Verkehr Rheinland—Süddeutſch⸗ 1 und umgekehrt ſämtliche D⸗Züge für Geſellſchaftsfahrten geſperrt. Die Rücklagen der Krankenverſicherung In der nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes und des Reichsanzeigers wird die Elfte Verordnung zum Auf⸗ bau der Sozialverſicherung veröffentlicht. Nach bisherigem Recht mußte jede Krankenkaſſe eine Rücklage in Höhe einer Dreimonatsausgabe haben. Dieſer Betrag wird durch die neue Verordnung nachdem das Aufbaugeſetz die gemeinſame Verwaltung der Rücklagen durch die Landes⸗ verſicherungsanſtalt eingeführt hat, auf eine Zweimo⸗ natsausgabe— alſo in der geſamten Krankenverſiche⸗ rung um rund 100 Millionen Mark— herabgeſetzt. Dieſe Herabſetzung liefert einen erſten ſichtbaren Beweis für die durch das Aufbaugeſetz gewährleiſtete Erhöhung der Lei⸗ ſtungsfähigkeit. Der Wert der Weihnachtsanzeige Werbung durch das Schaufenſter reicht nicht aus. Die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels wen⸗ det ſich im Anſchluß an die für die Weihnachtsausſchmückung der Schaufenſter gegebenen Richtlinien erneut an die Ein⸗ zelhändler, um ſie auf die Bedeutung des Weihnachts⸗ inſerats des Kaufmanns hinzuweiſen. Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß gerade beim Weihnachtsgeſchäft, das in vielen Einzelhandelszweigen manche kote Zeit des Jahres ausgleichen müſſe, die Werbung durch das Schaufenſter allein nicht aus⸗ reichen könne. Gerade jetzt dürfe ſich der Kaufmann nicht auf den Käuferkreis beſchränken, der von ſelbſt zu ſeinem Laden fin⸗ det, ſondern müſſe ſich in Zeitung und Zeitſchrift einfach an alle wenden, die zu Weihnachten mit Geſchenken Freude ma⸗ chen wollen. Vor Weihnachten würden die Anzeigenteile ja beſonders eifrig ſtudiert, weil jeder Anregungen und Vor⸗ ſchläge ſuche. Ein Einzelhändler, der bei ſeiner Weihnachts⸗ werbung die Anzeige vergeſſe, würde ſich ſelbſt eines wichti⸗ gen Werbemittels berauben. i Im einzelnen weiſt die Verlautbarung u. a. darauf hin, daß neben der Textanzeige gerade zu Weihnachten das Bild⸗ inſerat beſonders wertvoll ſei, das gleichſam das Schaufenſter in alle Häuſer und Wohnungen bringe. Die Pracht des Winterhimmels Immer früher bricht jetzt die Dämmerung herein. Die Sonne, die in die tiefſten Regionen des Tierkreiſes gewandert iſt, macht nur mehr einen kleinen, flachen Bogen über den Tageshimmel; bereits um 4 Uhr geht ſie unter. Am 22. De⸗ zember erreicht ſie mit dem Ueberkritt aus dem Zeichen des Schützen in das des Steinbocks den ſüdlichen Wendepunkt ihrer Bahn. Für die nördlichen Gebiete der Erde ſchlägt die Mitternachtsſtunde des Jahres: kürzeſter Tag, längſte Nacht, der Winter beginnt. Aber mit dieſem Tiefſtand iſt zugleich der Beginn des neuen Anſtiegs verbunden. Die Sonne wendet ſich nun wieder nordwärks. Ihre Mittags⸗ höhen über dem Horizont werden wieder größer und die Tage nehmen wieder zu. Bald nach dem Untergang der Sonne melden ſich die helleren Firſterne. Die weiße Wega erſcheint hoch im Weſten, die Kapella flackert über dem Nordoſthorizont. Später tauchen auch die Planeten Saturn im Süden und Mars über dem Südweſthorizont auf. Man ſchaue nach der Begegnung dieſer beiden Wandler mit dem zunehmenden Mond aus: am 3. De⸗ zember und an den letzten Tagen des Jahres. Etwa um 22 Uhr erſtrahlt die ganze Pracht des Winterhimmels. Wer kennt nicht die rieſenhafte Figur des Jägers Orion im Südoſten!— jene drei beieinander ſtehenden Sterne inmitten des großen Vierecks. Darunter, noch im Dunſt des Horizontes, funkelt der hellſte aller Fix⸗ terne, der Sirtus. Von Orion zenitwärts finden wir das Sternbild des Stieres mit dem rötlichen Aldebaran und dem blinkenden Sternhäufchen des Siebengeſtirns ganz hoch im Süden. Von Weſten her, wo das große Viereck des Pegaſus leuchtet, weiſt das ſchmale Band der Andromeda quer durch die Milchſtraße zu Perſeus, dem eindrucksvollen gebrochenen Sternband, das im Zenit zwiſchen dem Stier und dem„W' der Kaſſiopeia kulminiert. Oeſtlich hiervon trifft unſer Blick auf das Bild des Fuhrmanns mit dem funkelnden Hauptſtern Kapella und etwas tiefer leuchtet das Zwillingspaar Kaſtor und Pollux, aus deſſen Mitte um die Zeit vom 5. bis 15. Dezember der Sternſchnuppenſchwarm der Geminiden aus⸗ ſtrahlt. Gerade im Oſten ſpringt der Löwe herauf, ein ſchma⸗ les Trapez bildet ſeinen Kopf und die Bruſt ziert der helle weiße Regulus. Unweit von ihm im Nordoſten ſtrebt der Große Bär den Höhen des Firmamentes zu, während tiefer im Nordweſten Wagen und Deneb, die letzten Reſte des Sommers, verblaſſen. Am Morgenhimmel: welch ein Strahlen im Oſten! Venus iſt Morgenſtern! Den vergangenen Monat über hat uns ihr Leuchten ſchon erfreut, beſonders wenn die Mond⸗ ſichel in ihrer Nähe ſtand, wie etwa am 21/2. November. Auch im Dezember findet eine derartige reizvolle Begegnung ſtatt, wiederum an den Tagen des 21/2. Um dieſe Zeit taucht auch Jupiter wieder auf. Tief im Südoſten, links unter Venus iſt er zu finden. Am 23. ſteht der abnehmende Mond in gleicher Höhe über dem Horizont rechts neben ihm. Während die Venus ſchon um 4 Uhr aufgeht, erſcheint Jupiter erſt um 6 Uhr, zwei Stunden etwa vor der Sonne. Merkur iſt wieder unſichtbar. Die Mondphasen: 3. Dezember erſtes Viertel, 10. Dezember Vollmond, 17. Dezember letztes Viertel, 25. De⸗ zember Neumond, 1. Januar 1936 erſtes Viertel. Todes-Anzeige. ge auder nach kurzer durch den T. und Bekannten die traurige Nachricht, be Mutter, Großmutter und Urgroßmutter a Maria Keil ter von 85 Jahren sanft — Einheitliche Vorſchriften für den Kampf gegen die Reblaus. Durch ein vom Führer und Reichskanzler und vom Reichsernährungsminiſter unterzeichnetes Geſetz zur Aende⸗ rung des Geſetzes über die Bekämpfung der Reblaus wird. nunmehr der Kampf gegen die Reblaus und damit gegen ein Inſekt, das dem deutſchen Weinbau fährlich Millioneg⸗ ſchäden zufügt, durch einheitliche Reichsvorſchriften gefördert. Bisher hatten die Länder die Aufgabe, die Ausführungs⸗ vorſchriften zur Bekämpfung der Reblaus zu erlaſſen. Das hat in der Praxis zum Teil zu weſentlichen Anterſchieden er Bekämpfungsmaßnahmen in den einzelnen Weinbau⸗ gebieten geführt. Das neue Geſetz ſtellt ſicher, daß die Aus⸗ führungsvorſchriften jetzt durch die Reichsregierung erlaſſen werden. Eine bevorſtehende Reichsverordnung wird die ein⸗ zelnen Beſtimmungen bringen. Geſunder Wettbewerb bei Belieferung von Kranken. kaſſen. Wie der Reichsarbeitsminiſter in einem Erlaß feſt⸗ ſtellt, vertritt er mit dem Reichs⸗ und preußiſchen Witt ſchaftsminiſter die Auffaſſung, daß aus Gründen eines ge⸗ ſunden, freien Wettbewerbs die Zulaſſung von Gewerbe, treibenden zur Belieferung von Krankenkaſſen nicht von der Zugehörigkeit der Lieferanten zu beſtimmten Verbänden oder Vereinigungen abhängig gemacht werden darf. 5 Scherz und Ernſt f. Regensburg gedenkt Johannes Keplers. Die Stadt Regensburg gedenkt des großen deutſchen Gelehrten Johan⸗ nes Kepler, des Entdeckers der Geſetze der Planetenbewegung und Erfinders des aſtronomiſchen Fernrohrs, der vor 305 Jahren, am 15. November 1630, in Regensburg ſtarb und dem die Stadt bereits vor einem Jahrhundert ein würdiges Denkmal geſetzt hat. tf. Wie alt iſt die Butter? Wo im Altertum Butter erwähnt wird, bleibt es ungewiß, ob dieſer Stoff mit un⸗ ſerer heutigen Butter identiſch iſt. Als Erfinder der Butter. bereitung gelten die alten Skythen, Thraker und Phrygier und die germaniſchen Stämme, wenn Butter freilich auch bei dieſen noch bis ins 10. Jahrhundert hinein als beſonderge koſtbar angeſehen wird. Die Griechen lernten die Butter von den Skythen, Thrakern und Phrygiern, die Römer von den Germanen kennen. Erſt ſeit dem 15. Jahrhundert iſt die Butter in England bekannt, erſt im 17. Jahrhundert kam ſie durch Holländer nach Oſtindien. Während in den nörd⸗ licheren Ländern mit dem ſtrengeren Klima die Butter ein faſt unentbehrliches Volksnahrungsmittel iſt, ziehen die Süd⸗ länder im wärmeren Klima das Olivenöl oder gar das Schweinefett(Ungarn) vor. Ein philoſophiſcher Ningkämpfer Vor etwa 25 Jahren war der Ringkämpfer Georg Hackenſchmidt eine Weltberühmtheit. Er ſtand auf der Höhe ſeines Ruhms, als er plötzlich beſchloß, ſeinen einträgliche Beruf aufzugeben und ſich der weniger einträglichen Be⸗ ſchäftigung eines Philoſophen zu widmen. Lange hörte man nichts mehr von ihm, bis jetzt die Frucht ſeiner Arbeit in Geſtalt eines umfangreichen Buches vorliegt, das den Titel führt:„Der Menſch und der kosmiſche Antagonismus zu Gefühl und Geiſt“. Der Ringkämpfer ſtellt in ſeinem Buch ein naturphiloſophiſches Syſtem auf, das ſich mit der Verwandtſchaft oder Gegnerſchaft pſychiſcher, phyſtkaliſcher, geiſtiger und phyſiologiſcher Prozeſſe beſchäftigt. In philo⸗ ſophiſchen Fachkreiſen ſoil das Buch Beachtung gefunden haben. Der Boxer Tunney, der ſeinerzeit als ungeſchlagener Weltmeiſter die Boxhandſchuhe an die Wand hängte, um ſich literariſchen Studien zu widmen, war demnach keines⸗ wegs der erſte, der die ſtille Studierſtube dem Lärm der Areng vorzog. Der Goldſchatz im Schutt In der kleinen luxemburgiſchen Grenzſtadt Remich an der Obermoſel wurden in dem Hauſe eines ver⸗ ſtorbenen Junggeſellen, der ſein Vermögen den Stadtver⸗ waltungen von Luxemburg und Remich vermacht hatte, Umbauarbeiten vorgenommen. Aus dem Keller des Hin⸗ terhauſes mußte dabei ausgeſchachtete Erde zum Schutt⸗ abladeplatz an der Moſel abgefahren werden. Als am anderen Tage die Arbeiter den Schutthaufen ausbreiten wollten, entdeckte einer von ihnen ein Goldſtück. Man be⸗ gab ſich gemeinſam an die Suche, weitere Bewohner des Städtchens ſtellten ſich ein, und ſchließlich war der ganze Schutthaufen durchwühlt. Die Suche nach den Goldſtücken Des handelte ſich um deutſche Goldmünzen von 10 und 20 Mark, die der Erblaſſer in ſeinem Keller während des Weltkrieges vergraben hatte— war ſo erfolgreich, daß über 400 Goldſtücke bei der Gendarmerie abgeliefert wur⸗ den, als bekanntgemacht worden war, daß jeder der„Gold⸗ ſucher“ ſich der Fundunterſchlagung ſchuldig mache, wenn er die Goldſtücke nicht abliefere. Der Goldſchatz kam zur Erbmaſſe und wird alſo zwiſchen den Stadtverwaltungen Remich und Luxemburg aufgeteilt. Aus der Welt des Wiſſens Im Jahre 1934 wurden im Straßenverkehr im deut⸗ ſchen Reichsgebiet 650 Radfahrer getötet und 80 000 verletzt. Eines der merkwürdigſten Gebäude Aſiens iſt der Shway Dagon in Rangoon(Indien), der von oben bis unten mit Gold bedeckt iſt. Die Wetterfahne iſt mit über 4600 Diamanten, Smaragden und Rubinen beſetzt; vier Haare vom Haupte Buddhas ſollen in den Fundamenten eingemauert ſein. bedingt erforderlich. Verſammlun gs⸗Kalender. . Liedertafel Heute abend puftkt halb 9 Uhr Geſangs⸗ 9 probe. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen un⸗ — Schulentlaſſenes ſauberes Mädchen tagsüber geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſt, d. Bl. s ierzu ladet n. Mschatt„un Star“ — Faſt neuer N e 5 Bleyle⸗ *. f wo 5 N eanleahoe, Anzu 1 Nes Seſlachtfest,. 5. 5. Ne Von 9 Ahr ab Mantel Neckar-Bote- Druckerei. 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