ndler einer rend und urde. rlin 115 el ſo enem nken⸗ run⸗ gef Fran⸗ ohne fuhr eſter i der über⸗ f ſie paar igten Zeit auf bon ichs⸗ tung Dabeß e ge⸗ ern, ge⸗ chten 2. Blatt zu Mr. 283 Neckar Bote Mittzwech, X. Dez. 1935 — Die neue Reichskoſtenordnung Ein bedeutſamer Schritt zur Rechtseinheit. Die„Reichskoſtenordnung“, die am 25. November 1035 von dem Reichsminiſter der Juſtigz auf Grund des erſten Geſetzes zur Ueberleitung der Rechtspflege auf das Reich erlaſſen wurde und die mit dem Beginn des neuen Haushaltsjahres, am 1. April 1936, in Kraft treten wird, regelt die Erhebung der Koſten auf dem weiten Gebiet der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der zwangsvollſtreckung in das unbewegliche Ver⸗ mögen. Sie bedeutet, wie Staatsſekretär Schlegelberge: am Dienstag vor der Preſſe ausführte, einen außerordent⸗ lich bedeutſamen Fortſchritt auf dem Wege zur deutſchen Rechtseinheit. Während für Zivilprozeſſe und für Straf⸗ ſachen die Koſten der Gerichte und Rechtsanwälte ſeit mehr als einem halben Jahrhundert durch Reichsgeſetze einheitlich geregelt ſind, war die Koſtengeſetzgebung in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit bisher ſtets Sache der Länder. Nicht weniger als 28 Landeskoſtengeſetze und zahlloſe Sonder⸗ und Nebenbeſtimmungen verſchwinden mik dem Inkrafttreten der„Reichskoſtenordnung.“ Die deutſchen Gerichte und die deutſchen Notare erheben ihre Koſten von nun ab nach dem gleichen Geſetz. Daß die„Reichskoſtenordnung“ als ein Geſetzgebungs⸗ akt des Dritten Reiches nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen gemäß geſtaltet iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Wo irgend angängig, iſt eine Entlaſtung der wirtſchaftlich Schwachen durchgeführt. Vormundſchaften über Minderjährige, Geiſteskranke und Gebrechliche werden fortab gebührenfrei geführt, wenn das Reinvermögen des Gebührenpflichtigen 5000 Mark nicht überſteigt. In Grundbuchſachen werden Geſchäfte begünſtigt, die der Erhaltung des Grundbeſitzes in der Fa⸗ milie dienen.. Allgemeine Befriedigung wird es auslöſen, daß die Gebühren für die Einſicht des Grundbuches, des Handels. regiſters und ſonſtiger öffentlicher Regiſter beſeitigt ſind, die als läſtig empfunden wurden. Bauer und Verbraucher Wieder iſt das deutſche Landvolk zur Erzeugungsſchlacht angetreten. Wenn auch ungünſtige Witterungsverhältniſſe und Naturereigniſſe das erſte Jahr dieſer großen Schlacht beeinträchtigten, ſo konnte doch bereits ein voller Erfolg erreicht werden. Das Endzie! der Erzeugungsſchlacht iſt die Sicherung der Nahrungsfreiheit, die Sicherung der Er⸗ nährung aus eigener Scholle. Die Aufgaben, die an das deutſche Volk geſtellt werden, ſind größer noch als im Vor⸗ jahr, denn der Verbrauch iſt erheblich geſtiegen. Allein der Verbrauch an Nahrungs⸗ und Genußmitteln ſtieg im Ver⸗ gleich zum Vorjahr um rund 6 v. H.; bei Eiern konnte teil⸗ weiſe ſogar ein Mehrverbrauch bis zu 20 v. H. feſtgeſtellt werden. Wenn jetzt die deutſchen Bauern in das zweite Jahr der Erzeugungsſchlacht gehen, dann müſſen ſich aber auch die Städter, die Verbraucher und insbeſondere die Haus⸗ frauen bewußt ſein, daß gerade ſie dazu berufen ſind, dieſen Kampf um unſere Nahrungsfreiheit zu ſtützen, und daß von ihnen in erheblichem Maße das Gewinnen der Schlacht abhängt. Die Erzeugung unſerer Lebensmittel iſt un einmal an naturbedingte Vorausſetzungen geknüpft. Man kann die Erzeugung nicht von einem Tag auf den anderen umſtellen, ebenſowenig wie man im Winter Ge⸗ tteide ernten kann. Dies hat zwangsläufig zur Folge, daß zu gewiſſen Jahreszeiten einzelne Produkte verſtärkt, andere dagegen vermindert auf den Markt gelangen, ohne daß dadurch irgendwie die Geſamternährung beeinträchtigt, ge⸗ ſchweige denn gefährdet wäre. Hier beginnt die Aufgabe der Hausfrau. Es wäre töricht, würde ſie in Zeiten der Knappheit der einen Ware gerade dieſe verlangen oder hamſtern. Anſere Erzeugung iſt ſo reichhaltig und vielſeitig, daß jederzeit 1 8 Auswahl für den Küchenzettel zur Verfügung eht. Die Erzeugung wird ſinn⸗ und planvoll geſteuert. Der deutſche Landmann überlegt ſich zielklar, welche Produkte er anbaut. Dies muß ſich der Verbraucher zum Vorbild nehmen, ſich den natürlichen Verhältniſſen anpaſſen und 15 dazu beitragen, daß die Erzeugungsſchlacht gewonnen wird. 5 Die Reichsbank Ende November Der Ausweis der Reichsbank für die letzte November⸗ woche läßt eine ſtärkere Inanſpruchnahme des Noteninſti⸗ tuts erkennen als am Ende des Vormonats und auch am gleichen Stichtag des Vorjahres. Die erhöhten Geldan⸗ ſprüche der Wirtſchaft an die Reichsbank, die in einer Zu⸗ nahme der geſamten Kapitalanlage um 512,6 Millionen (gegen 433,8 Millionen Mark Ende Oktober und 441.4 Millionen Mark Ende November 1934) zum Ausdruck kom⸗ men, erklären ſich, abgeſehen von dem normalen Ultimo⸗ bedarf der Wirtſchaft und deſſen Steigerung im Hinblick auf das bevorſtehende Weihnachtsgeſchäft, offenbar auch daraus, daß der Monatsſchluß mit einem Wochenſchluß zuſammenfiel. Auch die WHW⸗Sammlung am vergangenen Sonntag dürfte von einigem Einfluß geweſen ſein. Auf dieſe Sondereinflüſſe läßt insbeſondere die Tatſache ſchlie⸗ 1 ßen, daß die Beanſpruchung der Reichsbank namentlich in den letzten beiden Tagen des November über das üb. che Ausmaß hinausgeht.. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich Erde November auf 6307 gegen 5788 Millionen Mark in der Vorwoche, 6266 Millionen Mark im Vormonat und 9750 Millionen Ende November 1934. die Goldbe⸗ ſtände haben um 34000 Mark auf rund 88, Millionen Rark zugenommen, die Beſtände an deckungsfähigen De⸗ iſen um 180 000 Mark auf 5,3 Millionen Mark abge⸗ mmen, woraus ſich ein Geſamtbeſtand von rund 93.4 Millionen Mark errechnet. Die Kameras ſchaft eines Volkes beſiegt 5 Hunger und Kälte Der Tag chbare Ausdruck dieſer Kameradſchaſt der nationalen Solidarttät iſt der 65 11 3. n Das Fußballſpiel des Jahres Heute England gegen Deutſchland in London. Nicht nur die fußballſportlich intereſſierte Welt, ſondern auch darüber hinaus viele Sportler und Menſchen, die ſonſt dem Spiel mit dem runden Ball etwas ferner ſtehen, werden heute nachmittag mit ihren Gedanken, mit ihren Wünſchen und Hoffnungen beim Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Eng⸗ land und Deutſchland ſein, der in dem Londoner Vorort Whitehartlane auf dem Raſen des der zweiten engliſchen Berufsſpieler⸗Liga angehörenden Klubs„Tottenham Hot⸗ ſpurs“ vor ſich gehen wird. Spiele mit britiſchen Mannſchaften ſind für jede Fußball⸗Nation ein beſonders Ereignis, ganz einfach deswegen, weil die britiſchen Fußballer nach wie vor (trotz Uruguay und Südamerika!) als die beſten der Welt gelten. Tatſächlich weiſt kein Land einen ſo hohen Leiſtungsſtandard auf wie England, was darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß das Fußballſpiel auf dem Inſelreich ſchon zu einer Zeit in höchſter Vollendung geſpielt wurde, als man in den außerbritiſchen Ländern erſt begann, in die Geheimniſſe dieſes Sports einzudringen. Gewiß haben einzelne europäiſche bezw. kontinentale Mannſchaftes ſchon Siege über engliſche Gegner davongetragen. In England horchte man auf, als 1929 eine engliſche Nationalelf, nur aus Berufsſpielern beſtehend, in Madrid von der ſpaniſchen Garde mit 3:4 ge⸗ ſchlagen wurde, aber man nahm die Sache nicht tragiſch, denn das Spiel fand im heißen Monat Mai ſtatt, alſo zu einer Zeit, in der der engliſche Fußballer eine ſchwere Meiſterſchaftsſpielzeit hinter ſich hat und nicht mehr im Voll⸗ beſitz ſeiner Kräfte iſt. Dazu kam noch eine Anterſchätzung des Gegners aus Unkenntnis ſeiner Spielſtärke, was ſchließlich im Endergebnis ſeinen Ausdruck fand. Es iſt hinreichend be⸗ kannt, daß ſich das Rückſpiel in London für die Spanier zu einer Kataſtrophe geſtaltete. Mit 7:1 ſiegten die Briten. Aber ſelbſt mit ihren beſten Mannſchaften hatten die Eng⸗ länder zuletzt große Mühe, auf dem Kontinent zu be⸗ ſtehen. Gegen zwei der ſtärkſten kontinentalen Länder mußten Niederlagen hingenommen werden, nämlich gegen Ungarn und die Tſchechen jeweils mit 1:2(das 2:5⸗Spiel gegen Frankreich beſtritten die Engländer mit einer ſchwachen Elfl), gegen Italien, Oeſterreich und Deutſchland muß⸗ ten ſich die Engländer mit unentſchie denen Spielen begnügen, und lediglich Belgien, Holland und die Schweiz wurden— Holland nur knapp 1:0— beſiegt. Man könnte alſo leicht geneigt ſein, den Anterſchied in der engliſchen und kontinentalen Spielſtärke als nicht allzu groß hinzu⸗ ſtellen. Tatſächlich hat aber England im eigenen Land kein Spiel gegen eine kontinentale Länderelf verloren. Spanien wurde mit 7:1 beſiegt, Frankreich mit 4:1, Oeſter⸗ reich mit 4:3 und Italien mit 3:2. In dieſem Zuſammenhang darf erwähnt werden, daß Länderſpiele und ihre Ergebniſſe nur in den ſeltenſten Fällen ein getreues Spiegelbild des wahren Leiſtungsvermögens ſind. Die Kämpfe zwiſchen Eng⸗ land und den Kontinentländern hatten bisher einen„Pokal⸗ kampf“⸗Charakter, bei denen es für die Kontinentalen nur zu gewinnen und nichts zu verlieren gab. Würden England und Italien oder England und Oeſterreich oder England und Deutſchland ſo regelmäßig Länderſpiele aus⸗ tragen, wie die europäiſchen Feſtlandnationen untereinander, dann würde man wahrſcheinlich erſt den rechten Begriff von der Stärke des britiſchen Fußballs bekommen. Nach dieſen Betrachtungen kommen wir zum„Länder⸗ ſpiel des Jahres“, zum Kampf Deutſchland gegen England heute in London. Es iſt bekannt, daß es ſich um ein Rück⸗ ſpie!l handelt, daß Deutſchland am 10. Mai 1930 die Eng⸗ länder in Berlin zu Gaſt hatte und ein ehrenvolles Anent⸗ ſchieden(8:3) erreichte. Richard Hofmann ſchoß alle drei Treffer für Deutſchland. Daß das Rückſpiel immerhin faſt ſechs Jahre auf ſich warten ließ, iſt an ſich bedauerlich, aber auf der anderen Seite war es doch auch wieder gut, denn bekanntlich hatten wir„zwiſchendurch“ mit unſerer National⸗ elf viele Sorgen, und erſt nach einer zielbewußten Aufbau⸗ arbeit konnte wieder ein Stamm von Spielern herange⸗ zogen werden, der Gewähr gibt für ein gutes Abſchneiden gegen England auf engliſchem Boden. Die ſchwierige Aufgabe Die Aufgabe, die unſeren Fußballern in London ge⸗ ſtellt wird, iſt normalerweiſe von ihnen nicht zu löſen, jeden⸗ falls wäre es ein großes Wunder, wenn es unſerer Elf gelänge, der engliſchen Nationalelf eine Niederlage bei⸗ Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 6 Die Fahne ruft, Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkon⸗ zert 1; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II, 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Bauernfunk, Wetter; 8.15 Gymnaſtik, 8.45 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert l; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; Donnerstag, 5. Dezember: 9.15 Frauenfunk; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Volkslied⸗ ſingen; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Frauenſtunde; 16 Heitere Muſitk am Nachmittag; 18.30 Ra⸗ ſende Kolben, Hörbericht, 18.45 Zur Hundertjahrfeier der deutſchen Eiſenbahn, Geſpräch; 19 Das deutſche Lied; 19.30 Auguſt von Platen, Feierſtunde zu ſeinem 100. Todestag; 20.40 Mozart⸗Zyklus; 21 Ans Ende der Welt, Hörſpiel; Freitag, 6. Dezember: 9.15 Frauenfunk; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Frontſoldaten, anſchließend Sendepauſe, 15.15 Unterm Tan⸗ nenbaum, Novelle; 15.30 Kinderſtunde; 16 Muſik am Nach⸗ mittag; 18.30 Eine Muſizierſtunde des Bd Baden; 19 Der Pelzmärte kommt; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten für dich, 20.15 Stunde der Nation; 20.45 Muſik alter Meiſter; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Unterhal⸗ tungskonzert. Samstag, 7. Dezember: 9.15 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 15 Jugendfunk; 16 Schaltet Stuttgarts Welle ein, heute wollen wir luſtig ſein, bunter Nachmittag; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Der Funkſkikurs; 19 Kleine Stücke für Violine und Klaoier; 19.20 Heiterkeit und guter Rat, bunte Folge, 20.10 Großer bunter Abend; 22.30 Aus dem Leben Paul Oskar Hök⸗ kers, zu ſeinem 70. Geburtstag; 23 Konzert. ſein, bunter 11 5 5 5 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon heiterer muſikaliſcher We zubringen. Erſt kürzlich mußten wieder kontinentale Fußballer die Ueberlegenheit der Engkänder anerkennen, und zwar die ſtarke Prager Kombination Slavia/ Sparta, die in ihrer Zuſammenſetzung der tſchechiſchen Nationalelf glich und gegen engliſche Klubmannſchaften zum Teil eindeutig verlor. Die deutſchen Fußballer wären ſchlechte Kämpfer, würden ſie die Londoner Partie ſchon im Voraus verloren geben. Bei ihrer Abreiſe waren ſie recht zuverſichtlich und alle haben den heiligen Willen, ihr Beſtes zu geben und alle Möglich⸗ keiten zu erſchöpfen. Hoffentlich lernen unſere Spieler den ge⸗ fürchteten engliſchen Nebel erſt gar nicht kennen, ein naſſer Platz, der mit Beſtimmtheit zu erwarten iſt, wird ihnen allein ſchon viel zu ſchaffen machen und dazu kommt noch der ſteinharte Ball wie ihn die Engländer lieben(„Luftballone gibt es nach Mei⸗ nung der Briten nur auf dem Feſtland!). Viel dürfte unſere Elf ſchon gewonnen haben, wenn ſie den erſten ge⸗ waltigen Anſturm der Engländer erfolgreich abzu⸗ ſchlagen in der Lage iſt. Der engliſche Fußballer braucht keine gewiſſe Zeit, um„ins Spiel zu kommen“. Wenn N. 5 5 der Schiedsrichter— in London wird es der famoſe Schwede Otto Olſſon ſein— das Zeichen zum Beginn gibt, dann wird die engliſche Elf ſofort„im Bilde“ ſein. Hier liegt die Gefahr für die deutſche Elf; ihr zu begegnen, erfolgreich zu begegnen, wird für den ganzen Kampf wahr⸗ ſcheinlich von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Noch ein paar Worte über die engliſchen Es wurden durchweg bewährte Kräfte herangezogen, die alle das Vertrauen der engliſchen Sportgemeinde haben. Faſt unüberwindlich iſt die Abwehr, ausgezeichnet die Läuferreihe und im Sturm ſtehen fünf Leute mit uner⸗ hörter Schußkraft. Die Briten rechnen mit einem eindeutigen Sieg über Deutſchland. Sie glauben, daß ſie am Schluß mit etwa drei Toren UAnterſchied in Front lie⸗ gen werden. An der deutſchen Elf liegt es, dieſe engliſche Meinung zuſchanden zu machen. Viel Glück in London! Die Mannſchaften England: Sibbs(FE Birmingham); Male, Hap⸗ good(beide Arſenal London); Crayſtone(Arſenal), Barker Derby County), Bray(Mancheſter City); Birkett(Mid⸗ lesbrough), Carter(Sunderland), Camſell(Middlesbrough), Weſtwood(Bolton Wanderers), Baſtin(Arſenal). Deutſchland: Jakob(Jahn Regensburg); Haringer (Wacker München), Münzenberg(Alemannia Aachen); Janes (Fortung Düſſeldorf), Goldbrunner(Bayern München), Gramlich(Eintracht Frankfurt); Lehner(Schwaben Augs⸗ burg), Szepan(Schalke 04), Hohmann, Raſſelnberg(beide Bf Benrath), Fath(Wormatia Worms). Spieler. Reichstrainer Otto Nerz, auf deſſen Veranlaſſung die deutſche Fußballmannſchaft füt den Kampf gegen England aufgeſtellt wurde. Achtung, Nundfunkhörer! 5 Der Reichsſender Stuttgart bringt Hörberichte aus der Arbeit des Winterhilfswerkes in Baden. Am 4. Dezember 1935 in der Zeit von 19.45 bis 20 Uhr bringt der Reichsſender Stuttgart einen Hörbericht über die Herſtellung des WHW⸗Weihnachtstellers in Zell a. H. und am 6. Dezember, in der Zeit von 16 bis 17 Uhr, einen ſolchen über die Herſtellung des Buchabzeichens. Neichsſender Frankfurt. Donnerstag, 5. Dezember: 8.30 bis 11.30 Sendepauſe aus techniſchen Gründen; 15.15 Kinderfunk; 16 Konzert; 18.30 Launiger Leitfaden für Sprachfreunde; 18.40 Deutſche Geſpräche; 19 Unterhaltungs⸗ konzert; 20.10 Mozart⸗Zyklus; 21 Ans Ende der Welt, Hörſpiel; 22.20 Mandolinen ſpielt auf; 23 Muſik zum Tagesausklang. Freitag, 6. Dezember: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Weihnachtsmarkt der Frankfurter Künſt⸗ ler; 15.25 Ueber das Weſen des Nordiſchen; 15.40 Die andere Welt, 16 Konzert; 18.30 Der Himmel im Dezember; 19 Anterhaltungskonzert; 20.15 Stunde der Nation; 20.45 Der Held, Kurzhörſpiel; 21.15 Kunterbunt zur Abendſtund; 22.20 Dein Buch unterm Weihnachtsbaum; 22.35 Sportſchauu der Woche; 23 Wir bitten zum Tanz.„„ Samstag, 7. Dezember:. 1 8.45 Bauernfunk; 10.15 Schulfunk; 15.15 Jugendfunk; 16 Schaltet Stuttgarts Welle ein, heute wollen wir 1005 8 Nachmittag; 18 Heimat und Ferne; 18.20 unterwegs; 18.40 Die Wochenſchau des Zeitfunks; 19 Uun⸗ 8 terhaltungskonzert. 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Ein hei⸗ terer muſikaliſcher Wettſtreit, Gemeinſchaftsſendung Berlin— Frankfurt; 22.25 e Gemeinſchaftsſendung: Ein „%% i Unler haltung und Wissen. Durch Reif und Froſt Von Emanuel Geibel. Durch Reif und Froſt im falben Hage Schreit ich dahin bei rauhem Wehn. So fühl' ich, ach, durch meine Tage Mit leiſer Klage Des Herbſtes kühle Schauer gehn. Wo biſt du, reiche Jugendwonne, Du krunkner Glanz mir im Gemüt! Ach, bleich und läſſig hangt die Sonne im Nebel, die ſo ſchön geglüht. Die Freuden brechen auf und wandern, Zugvögelſchwärme, fern hinab, Und eine Hoffnung nach der andern Fällt welk vom Baum des Lebens ab. Nur du, gedämpfte Liedesweiſe, Du, meiner Sehnſucht kröſtlich Work, Du bliebſt mir kreu und rauſcheſt leiſe Auch unterm Eiſe Wie eine heiße Quelle fort. E P der Nee Von Hermann Stoltzenberg. Sommerdürre hatte die Eicheln und die rauhhülſigen Bucheckern früh gereift; nun be⸗ eilte der Regen ſich jetzt im Spätherbſt, friſch⸗ geſäten Winterroggen über den braunen Schol⸗ len aufkupfern zu laſſen, weckte Pilze im Wal⸗ de aus dem Schlaf, und auf den Feldern gab es Kartoffeln und Rüben im Ueberfluß. Er ging gern ſeinen Weg für ſich. Die an⸗ dern von der Rotte mochten ſo einen alten Griesgram nicht gut leiden: Elfenbeinweiß, ſcharf und kantig blitzten die mächtigen Ge⸗ wehre des alten Schwarzkittels, ſchon manchen Ueberläufer und angehenden Keiler hatte der Grimme damit auf den Trab gebracht, wenn einer nicht ſo wollte wie er. Bald brachte ſeine mächtige Fährte ameiſen⸗ hafte Aufregung unter die Jägerei der gro⸗ ßen Staatsforſt in der Nachbarſchaft. Ein Hauptſchwein mußte das ſein, da blieb kein Zweifel, ſo ein Kerl von drei Zentnern oder mehr, ſchwarz und bullrig wie eine Gewitter⸗ wolke im Oſtſturm. Alles war hinter dem Keiler her, zu Fuß, zu Rad, zu Wagen, vom Forſtmeiſter bis zum jüngſten Grünrock, denn der Baſſe zehntete gewaltig auf den Feldern, die Bauern hatten guten Grund zu ſchimpfen, und Pilzſucherinnen waren faſt zu Salzſäuren erſtarrt, als„das Untier“ plötz⸗ lich aus einer Schonung, ſchwarz und groß wie ein Klavier, an ihnen vorüberbrauſte. Sonſt aber bekam ihn keiner zu ſehen, nur ſeine Fährten erſchienen täglich friſch, als wolle er alle an der Naſe herumführen. Nicht weit von dem Eichenhain, der ſchwere Maſt trug, grünt eine große Fichtendickung, und an deren Rande ſickert ſumpfend ein Moorquell. Den hatte der Hegemeiſter mit ein paar Spatenſtichen erweitert; ſchönſchlam⸗ miger konnte keine Suhle ſein, und der Kei⸗ ler nahm ſie auch an, und der Hegemeiſter baute ſich flugs gleich am nächſten Tage einen Hochſitz, und dann— kam der Keiler nicht mehr wieder, als habe ihn die Erde verſchluckt.. Einige Wochen darauf, taghell ſchien der Mond, wechſelte der Grünrock dort vorbei auf dem Nachhauſeweg vom Skatabend beim Nachbarkollegen und ärgerte ſich noch wegen des letztverlorenen Grands... Da planſchte es mächtig in der Suhle, etwas wie ein ſchwarzer Kaſten ſauſte aus dem Modder, daß es nur ſo ſpritzte, ein grollendes„Wufff“, gewaltiges Blaſen— aber noch hatte der Hegemeiſter den Daumen am Sicherungsflügel der Büchſe, da war der Keiler ſchon längſt über alle Berge wer weiß wo in einer Dickung. Die Zeit zum Treiben begann, niemand dachte mehr ſo recht an den Keiler. Herbſtbunt leuchtete der Wald, Goldlaub überſchimmerte das Zartweiß der Schlankbirken. Blutrot und graublau pluſterte ſich, Knoſpen knabbernd, das Volk der Dompfaffen im Strauchwerk, geſchäftig huſchten gelbblau und grün die Meiſen durch die Zweige, ernſt thronten in den Baumſpitzen nordiſche Frühgäſte: Seiden⸗ ſchwänze, bedenklich die Tolle ſträubend ob des unabläſſigen Hähergekreiſches, als wenn der Markwart in ihren glänzenden Flügel⸗ tupfen Konkurrenz für ſeine kornblumenfar⸗ benen Schwingdecken befürchtete. Aber ber Häher ſchimpfte nur über die Störung der Waldesruhe; es war ein Oktobertag, wie er zur Jagd ſein ſoll, und das Treiben hatte eben begonnen. Da fiel auch ſchon ein Schuß, ſcharfer Büchſenkurzknall, gleich noch einer, Treiber⸗ gejohle, trotz aller vorherigen Abmachung— jetzt Schüſſe, wie bei einem Patrouillenge⸗ fecht— Auflärmen der Treiber— dann Stille. Knacken im Holz— ſchon nahen ſich die Treiber, ſind dicht vor den Schützen be⸗ reits— da weiter von rückwärts her, noch ein letzter Schuß. Vier Sauen lagen auf der Strecke: einen angehenden Keiler ſtreifte die Kugel nur, blitzſchnell nahm er den Schützen an, grimmig mit den noch kurzen Gewehren wetzend. Aber der hat ſchon die zweite Kugel im Lauf und aß ihn vor ſeinen Stiefelſpitzen zuſammen. rei Ueberläufer mit guten Blattſchüſſen wies die Strecke, einen Fuchs, ein paar Haſen und Karnickel. Die Schützen traten zuſam⸗ men; nur der Forſtlehrling fehlte noch. End⸗ lich erſchien er, rot vor Erregung. dem Anſtellen des Treibens ſollte Nach er langſam, auf der Randſchneiſe, mit den Treibern mitgehen. Die Kanonade war vor⸗ bei, es war wohl alles aus der Dickung heraus. Da hörte er doch noch mit einem Male ein mächtiges Praſſeln im Jungholz rückwärts, ſchräg hinter ſich, ein Hauptſchwein von urwäldlicher Stärke fuhr wie der Sturm⸗ wind heraus und wurde nach dem hohen Holz nebenan flüchtig. Es war ſchon weit, in dem raumen Beſtand aber bekam er ge⸗ rade noch Kimme und Korn ſeines Dril⸗ lings zuſammen, im Knall quittierte der Kei⸗ ler die Kugel, mit den Hinterläufen kurz ausſchlagend, blieb aber in voller Fahrt, ohne den Schützen anzunehmen has iſt mein Keiler, der ſtarke“, brummte der„und gezeichnet hat er mit hinter en?“ Ex wiegte bedenklich den 5 weidwund hat er die Kugel— da werden wir lange ſuchen kön⸗ nen!“ Alle Mühe nachher blieb vergebens, auch am nächſten Tage noch. Niemand hat ihn je wieder geſehen, den Recken. Der Hegemeiſter behielt recht. Lange hielt die Kraft des kotkranken Baſſen, bis zum letzten trugen ihn die ſtahlharten Läufe, weit fort in eine wilde Schlucht, wo unker dichtem Wuchs Brombeergewirr undurch⸗ dringlich jedem Zugang wehrte. Im tief⸗ ſten Geſtrüpp ſchob er ſich ein, verendend ſank das mächtige Haupt mit den leuchtend weißen Gewehren zur Seite. „Zweils ſnüterer Heirat Von Mario Heil de Brentani Alois Stachelbein war Jon im vierzig⸗ ſten Jahre Junggeſelle. Wenn er ein Schwabe geweſen wäre, hätte man behaupten können, die Mär habe recht behalten und Alois erſt jetzt— wie jedem rechten Schwaben— den Verſtand verliehen. Denn Alois hatte ſich an ſeinem Geburtstag ernſtlich mit ſeinem bis⸗ herigen Lebenswandel befaßt und war dabei zu dem Entſchluß gekommen, daß er es zwar zum Oberſekretär, aber immer noch nicht zum Herrn einer Familie gebracht hatte.„Alois“, hatte er zu ſich geſagt,„was würde wohl aus der Menſchheit, wenn alle Menſchen, insbe⸗ ſondere alle Männer, ſo dächten und handel⸗ ten wie du? Die Welt wäre bald ohne Menſch⸗ lein!“ Das aber ſah Alois Stachelbein ein: Eine ſolche Entwicklung wäre ſchädlich geweſen; denn welchen Zweck hätten dann z. B. die vielen Poſtämter auf der ganzen Welt, wenn kein Menſch mehr herumliefe, der ſeine Liebes⸗ ſchmerzen, ſeine geſchäftlichen Nachrichten und alles ſonſtige Schreibenswerte dem Papier Ob und danach der Oberpoſtbehörde anvertraute! Als Alois dieſe philoſophiſchen Gedanken durch ſeinen hellen, etwas übermäßig großen Schä⸗ del hatte blitzen laſſen, nahm ſein Antlitz etwas Verklärtes, Ueberlegenes, Geheimnis⸗ volles an. Ein Beobachter hätte auch feſtſtel⸗ len können, daß Alois' Froſchäuglein noch intenſiwer als gewöhnlich aus den Höhlen zu treten ſchienen. Das war das Zeichen, daß der Oberpoſtſekretär eine Erleuchtung hatte. Als Niederſchlag beſagter Erleuchtung erſchien im„General⸗Anzeiger“ der Stadt eine An⸗ zeige folgenden Inhaltes: „Rüſtiger Vierziger in Staatsſtellung mit einigen Erſparniſſen ſucht die Bekanntſchaft einer jungen Dame, nicht über 25, blond, möglichſt voll⸗ ſchlank, zwecks ſpäterer Heirat...“ Drei Tage darauf hatte Alois einen Rie⸗ ſenſtoß zarter und zärtlichſter„Bewerbungen“ von Jungfrauen zwiſchen 15 und 75 in Hän⸗ den. Die letzteren hatten ſich wohl geirrt, denn unſer Alois war zwar das, was man einen „ſchüchternen Bewerber“ nennt, aber doch kein Koſtverächter! Alſo zerriß Alois ſämtliche Be⸗ werbungen von Damen über 25 und ſagte ſich, daß er ſomit„Material“ in den Jah⸗ ren von 15 bis 35 vor ſich habe, denn zehn Jahre ſpielten bei derlei zarten Angeboten keine Rolle, das wußte Alois. Aus der Menge der Briefe, die ihm Amor oder die„geſicherte Staatsſtellung“ oder beides zuſammen auf den Schreibtiſch gebracht hatte, wählte er ſchließlich zehn geeignete Angebote, ergriff den Füll⸗ federhalter und ſchrieb— Zuerſt einen einzigen, herrlichen, mit vielen Zitaten und Zutaten verſehenen Freiersbrief, der mit den vielſagenden Worten ſchloß: „... und ſo hoffe ich, Sie am Donnerstag im Cafe Hannebuſch, gleich vorn an der Tür, rechts neben der Zentralheizung mit einem Bunde Tauſendſchönchen in der linken Hand als Erkennungszeichen kennenzulernen.“— So altmodiſch war unſer Alois und ſo lyriſch dazu. Am Donnerstag ſaß Alois im Cafe Hanne⸗ buſch neben einer entzückenden Blondine, die ihn derart begeiſterte, daß er mit den Fin⸗ gern in die heiße Schokolade griff und ſich damit an den blitzweißen Kragen fuhr. Die Schöne hieß Elli, zählte genau 25 Jahre und kam in punkto„Vollſchlankheit“ Alois Wünſchen durchaus entgegen. Am liebſten hätte Alois, der 40 Jahre hin⸗ durch ſich den verführeriſchen Reizen der hol⸗ den Weiblichkeit zu entziehen gewußt hatte, in 14 Tagen geheiratet; 14 Tage dauert be⸗ kanntlich das Aufgebot. Warum alſo warten? Friſch geheiratet iſt ganz gewonnen und im übrigen: Wer ſollte Alois Stachelbein, Ober⸗ poſtſekretär„in geſicherter Staatsſtellung“, etwa an ſeinem Vorhaben hindern? Gerade im Zeitalter des Geburtenrückganges in Europa... Bei dieſem Gedanken bekam Alois einen roten Kopf; was war nur in ihn gefahren? Er kannte ſich gar nicht mehr wieder. „Bedacht, Alois, Bedacht... flüſterte ihm ſein guter Engel zu; darum machte er jetzt eine kleine Pauſe im ſprudelnden Fluß ſeiner Lie⸗ beserklärungen, wiſchte ſich die ſchokoladenbe⸗ fleckten Finger in ſein blütenweißes Taſchen⸗ tuch, brachte ſeinen verunglückten Kragen eini⸗ germaßen in Ordnung, holte tief Atem und ſprach die unvergeßlichen Worte:„Wie ſtände es alſo, liebe Elli, um unſer Zukunftsglück und das unſerer glücklichen Zukunftskinder?“ Die blonde Elli hatte kaum ein Wörtlein geſprochen. Irgend etwas Großes, Bedeut⸗ ſames hatte ſie auf dem Herzen. Schließlich ſchluckte ſie krampfhaft, ſah Alois Stachelbein feſt in die Augen und ſprach: „Verzeihen Sie mir, bitte, mein Herr, wenn ich Ihnen jetzt eine kleine Enttäuſchung berei⸗ ten muß. Aber vielleicht ſchenken Sie mir doch noch einige Minuten Aufmerkſamkeit. Ge⸗ ie, daß ich mich vorſtelle: Elli Pi ſtatten Sie, pelmann von der Groß-Buxtehuder Lebens⸗ Verſicherungs⸗AG.“ Nun ging es ohne Auf⸗ enthalt weiter, ſo daß unſer Alois keines Wortes mächtig, auf ſeinem Platze ſitzen blieb. „Wie ich aus Ihrer Annonce entnommen habe, beabſichtigen Sie, ſich in der nächſten Zeit zu verehelichen, darf ich Ihnen daher meine alteingeſeſſene, in jeder Beziehung hervor⸗ ragende Geſellſchaft in Empfehlung bringen..“ „Betrügerin!“ ſchrie Alois und faßte, nicht aus Verwirrung, ſondern aus männlichem Zorn zum zweiten Male in die Schokolade. „Die neun übrigen parfümerierten Briefe, die Alois noch in Reſerve hatte, fanden keine Anwendung. Alois trat noch am gleichen Abend in den Bund der Ehegegner ein und ſchwor, bis zu ſeinem Tode Junggeſelle zu bleiben. Am Abend aber trug er in ſein ſorgfältig geführtes Haushaltsbuch ein:„Zwei Taſſen Schokolade und ein Stück Käſekuchen 1,55 Rm. Verlorenes Glück... fahr wohl, ade!“ Von Franz Hatlauf. Littas Freundin Luiſe hat Sorgen mit ihrem vierjährigen Jungen. Immer wieder will er gerade die Innenſeite ſeiner Spiel⸗ ſachen kennenlernen, oft entwiſcht er heimlich aus der Wohnung, um ſein Papierſchifflein den Kanal hinuntergondeln zu laſſen, abenos rückt er dem Dienſtmädchen aus, um mit Litk⸗ faßklebern, Straßenarbeitern und Wurſtmaxen Bekanntſchaften zu ſchließen, bis ihn endlich immer wieder fürſorgliche Schupos nach Hauſe bringen. Litta hält Luiſe einen Vortrag:„Deine Erziehungsmethode iſt falſch. Du verbieteſt dem Jungen zu viel. Immer hör ich: Häns⸗ chen, das darfſt du nicht tun, das laſſe blei⸗ ben, das ſchickt ſich nicht... Merk dir, Luiſe, was ein Junge tun will, das tut er auch. Wenn nicht erlaubt, dann heimlich. Verbiete ihm doch nichts. Im Gegenteil: Oeffne ihm die Tür zur Straße, ſchick ihn zum Wurſtmaren. Was einem Jungen er⸗ laubt wird, verliert für ihn an Reiz. Ver⸗ bote ſind ſchlechte Erziehungsbehelfe. Wozu denn Aufſichtsorgane und Gerichte! Man öffne den Einbrechern Türen und Schränke, dann werden ſie von ſelbſt das Mauſen laſ⸗ ſen.“ Luiſe war nicht ganz dieſer Meinung. Trotzdem versprach ſie Litta, es einmal mit ihren Grundſätzen zu verſuchen. Ob Litta glaubte, was ſie ſagte— viel⸗ leicht. Ihr Mann war jedenfalls anderer Meinung. Auch ſeine Freunde, denen er wäh⸗ rend der Pauſe eines Konzertes von Littas Anſichten erzählte.„Ich muß mich bei die⸗ ſer Methode meiner Frau geradezu glücklich ſchätzen, kein Kind zu haben. Es iſt höchſte Zeit, ſie zu heilen, ſonſt kommt es noch ſo weit, daß ſie Dieben und Einbrechern Tür und Tor öffnet.“ Lachend beſchloſſen die Freunde, Litta durch einen vorgetäuſchten Einbruch zur Vorſicht zu erziehen. Herbert, der unternehmungs⸗ luſtigſte, müſſe Maske machen, um Silber⸗ zeug, wertvolle Sammlungen, Emils koſtbare Geige und noch viele andere Dinge aus der Wohnung zu ſchaffen. Die Oertlichkeik wurde ihm genau geſchildert, der Einbruch für Mitt⸗ woch zehn Uhr abends feſtgeſetzt. An dieſem Tag müſſe Emil nach Hamburg. Nach ſeiger Rückkehr würde er die Sachen von Herbert abholen und wieder in ſeine Wohnung zurlg⸗ ſchaffen. Der Mittwoch kam. Litta ging frühzeitg zu Bett. Gegen neun Uhr hört ſie an der Vorzimmertür Geräuſch. Ein Schlüſſel wi ins Schloß geſteckt. Einbrecher. Litta w blaß. Leiſe ſchleichen Schritte durch das Vür⸗ zimmer. Litta beginnt zu zittern. Da fall ihr ein, daß Emil vergeſſen hat, die Schliſ⸗ ſel von den Schränken abzuziehen. Sie will es jetzt tun, wagt ſich aber nicht aus dem Bett. Nun iſt der Einbrecher im Speiſezin⸗ mer. Was tun? Der Fernſprecher iſt im Ur beitszimmer. Wie wäre es, wenn ſie es jezt it ihrer Methode verſuchen würde? Anſinne ſoll unverſucht bleiben! Sie öfffet die Tür:„Wenn Sie durchaus etwas Regenſchirme“ „Da weiß ich beſſer Beſcheid, gute Frau Geſtatten Sie deshalb, daß ich mir aus dem Silberſchrank und dem Arbeitszimmer die ge eigneten Sachen mitnehme. Die Schlüſſel fes ken ja!“ Die el stecken? Eine abgekartete Sache alſo! Litta wirft raſch einen Mantel über und tritt ins Speiſezimmer. Ein junges, eleganter Mann ſteht vor ihr. Natürlich ein Freund Emils. Ihr Mut kommt zurück. Auch der Glaube an ihre Methode.„Bitte packen Sie ruhig ein!“ Ein wenig zaghaft klingt der Auftrag. Der junge Mann aber beſorgt ihn gründlichſt. Litta geht wieder zu Bett. Schade, daß dieſer Einbruch beſtellt war und ſie deshalb die Wirkung ihrer Methode nicht prüfen konnte. Sie hätte der Welt bewieſen.., Doch was war das? Wieder Geräuſch? Sie erhebt ſich und macht in allen Räumen Licht, Im Arbeitszimmer ſteht ein Mann, einen gro⸗ ßen Umhängebart vor dem Geſicht.„Genug jetzt, mein Herr, Ihr Freund war bereits hier und hat alles Wertvolle mitgenommen.“ „Mein Freund?“ Herbert rutſcht vor Ent⸗ ſetzen der Umhängebart vom Geſicht.„Un Gottes Willen, Frau Litta, da war ja der andere— ein wirklicher Einbrecher.“ Litta wird wieder blaß, beginnt zu zittern und aufs neue an ihrer Methode zu zweifeln. Da erblickt Herbert auf dem Schreibtiſch ein Konzertprogramm. Er nimmt es auf und lieſt auf der Rückſeite:„Danke für Zeit⸗ und Ortsangaben— ſo leicht wird es Einbrechem ſelten gemacht.“ Emil war bei ſeiner Rückkehr wie aus Wol⸗ ken gefallen. Den größten Krach aber machte Luiſe, die — nachdem ſie Littas Rat befolgt hatte— ihr Hänschen erſt nach ſtundenlangem Suchen auf einem Floß im Kanal wiedergefunden hatte. x Für Litta und Emil kam eine lange geit des Sparens und Nachſchaffens. Eines Tages aber flüſterte Litta ihrem Gatten leiſe etwas iz Ohr. Er nahm ſie in ſeine Arme.„Dann it ja alles wieder gut. Die Verluſte, die wir hatten, werden nun wenigſtens der Gefahr, daß du unſer Kind falſch erziehſt, einen un, bedingt einbruchſicheren Riegel vorſchieben Die lustige Etle Lehrer:„Um Gottes willen, Willi, wohes haſt du denn deine ſchmutzigen Hände? Willi:„Weil ich mein Geſicht wusch“ „Atlanta Conſtitution. 2 „Ich finde, ein verheirateter Mann ſollt niemals ſpielen.“ 1 „Sie haben ganz recht! Seine ral nimmt ihm ja doch alles weg, was er ge winnt.“„Tit Bits, * Vor dem Kampf erkundigt ſich der Voter unruhig:„Iſt es weit von der Garderobe bis in den Ring?“ 58 „Ja gewiß. Aber zurück brauchen Sie le nicht zu laufen.“„Le Rire, Nätſel⸗Etle Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel. Die in die waagerechten und ſentreh 0 15 Felder⸗Reihen einzutragenden Wörter ſind g den bildlichen Darſtellungen zu erraten Wörter der waagerechten Reihen ſind in s oberen, die der ſenkrechten in dem um Teil des Bildes zu ſuchen.— Auflöſung aus voriger Nummer: Kranz⸗Rätſel: In treuem Gede liſcheint Bezugs pr u der G Anzeie in Textt Au. 3. A Feruſprec Der lagung eine gro miniſter⸗ In ſchaft ur und fine ei ganz als Gar chen& gleichen würde 1 ſtoßen, d Daru aus det die ktraf ummenz Dieſe wegung Arbei der Arb zum Pr. Dr. E konalſoz lis mu wechſeln nöglichſt mit dem Staat ar Denn inmer e werde br Schön! die Men bollten. 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