wurde Mitt⸗ dieſem feiner herbert zurüg⸗ hzeitig in der With With ö Vor fällt Fraul 5 dem die ge⸗ el ſtel⸗ kartete Nantel unger, ch ein i gro⸗ efahr, 1 Ul 165 0 Aſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, i der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm. Zeile 3 Pfg., in Fextteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fternſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 292 ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Yannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 35: 1225 „Haltet Difſziplin!“ Dr. Schacht vor den DAßß⸗Waltern in Leipzig. Leipzig, 4. Dezember. Der zweite Tag der fünften Arbeits⸗ und Schulungs⸗ agung der DAF erhielt ſeine beſondere Bedeutung durch ene große Rede des Reichsbankpräſidenten und Reichs⸗ miniſters Dr. Schacht. In ſeiner Rede nahm Dr. Schacht Gelegenheit, den 4000 DAF Waltern die Zuſammenhänge von Wirt⸗ haft und Arbeit und die Erkenntnis wirtſchaftlicher und finanzieller Fragen nahe zu bringen. Er erklärte, es ei ganz ſelbſtverſtändlich, daß der Nationalſozialismus als Ganzes viele Fragen umfaſſe, die auf allen mög⸗ chen Gebieten lägen. Wer alle dieſe Probleme mit der gleichen Kraft zur gleichen Zeit durchführen wollte, würde wahrſcheinlich auf ſo ungeheure Schwierigkeiten ſtoßen, daß der Staat darunter leiden würde. Darum ſehe man auch immer wieder, daß der Führer aus der Fülle der Probleme einen Teil herausgreife, um die kraft der Nation auf dieſes herausgegriffene Ziel zu⸗ ſammenzufaſſen. Dieſe Konzentrierung ſei in den erſten Jahren der Be⸗ wegung und des Wiederaufbaus in erſter Linie auf die [Arbeftsbeſchaffung gerichtet. Dieſes Programm der Arbeitsbeſchaffung ſei allmählich ausgebaut worden zum Problem der Wehrhaftmachung. Dr. Schacht erklärte weiter, daß man den von allen Na⸗ konalſozialiſten auf das Schärfſte bekämpften Kapita⸗ lismus nicht mit dem Wirtſchaftsſyſtem ver⸗ wechſeln dürfe, um den Erfolg der Erzeugung auf ein möglichſt großes Ergebnis zu ſteigern. Man könne nicht mit dem Spinnrad in der Spinnſtube einen modernen Staat aufrecht erhalten. Dr. Schacht wandte ſich gegen jede Gleichmacherei. Denn darüber ſei Klarheit, daß auch das deutſche Volk immer einen großen Teil wohlhabender Leute werde brauchen müſſen. Man könne niemals Kunſt und Schönheit in die Welt hineinbringen, wenn man nicht die Menſchen habe, die ihr Geld dafür gerne ausgeben wollten. All dies dem Staat allein zu überlaſſen, ſei eine Unmöglichkeit. Auch er hoffe, daß der Wohlſtand unſeres Volkes in den breiten Maſſen ſteigen möge, das ſei auch der Wunſch des anſtändigen deutſchen Menſchen und durchaus ſelbſtverſtändlich. Geld und Kapital— Keine Verwechflung! Dr. Schacht ſprach weiter über die ungeheure Gefahr, die in einer Verwechflung von Geld und Kapital läge. Es würden täglich neue Maſchinen gebaut, neue Erfindungen gemacht, um den Produktionsprozeß zu beſſern und auch die Lage des Arbeiters in der Produktion zu heben. Hierzu benötige man Mittel. hinter dem deutſchen Gelde ſtehe das Höchſte, was das deutſche Volk an Werten beſitzt, nämlich das Verkrauen des deutſchen Volkes zur Führung und unkereinander. deder, der ſich überlege, welche Mittel der nationalſozia⸗ lſtiſche Staat für ſeine verſchiedenartigen Aufgaben be⸗ tige, würde verſtehen, daß der Staat verſuchen müſſe, viel an Steuern zu erhalten wie nur möglich ſei. Unter dieſen Umſtänden ſei es verſtändlich, wenn es zurzeit noch keine Steuerherabſetzungen gebe. Auch der Nationalſozialismus könne nicht an der Tatſache vorbeigehen, daß wir unerhörte Opfer zu brin⸗ gen haben. Er ſelbſt habe noch nie einen Arbeiter gefun⸗ hen, der nicht verſtanden hätte, wenn man ruhig und ſach⸗ ich über die Notwendigkeiten dieſes Lebens mit ihm ge⸗ brochen hätte, daß das, was geſchehen müſſe, wichtig ſet, 16 daß er ſeinen Teil zu all dieſen Dingen beitragen üſſe. Dr. Schacht ſprach weiter über ſeine Anleihepoli⸗ lik und erklärte, daß die Spargelder nirgends ſo ſcher ſeien wie bei unſeren Sparkaſſen. Anter keinen Amſtänden Inflation! Dr. Schacht wies die Möglichkeit einer Inflation zurück. Ich garantiere Ihnen“, erklärte Dr. Schacht unter brau⸗ dem Beifall,„daß ich dieſen Betrug niemals mitmachen werde, wenn er irgendwo empfohlen wird, und Sie, meine Freunde, haben das Wort des Führers dafür, daß er dies niemals zulaſſen wird.“ Das Weſentliche ſei die Vermehrung unſerer Güter im ahmen des Möglichen. Wir müßten gewiſſe Dinge aus em Ausland hereinholen.„Hieraus ergibt ſich die abſolute Notwendigkeit, daß wir Außenhandel trei⸗ en Wir ſind ein Land, das mit der ganzen Welt durch ese Notwendigkeit des Handelns verbunden iſt. Dr. Schacht wandte ſich . gegen eine falſche Propaganda, de unſere Ausfuhr erſchwere, und durch die Hunderte von lionen Deviſen uns verlorengingen und die Arbeits Haze in der Ausfuhrinduſtrie gefährdet würden. Es ſei zr allen Dingen notwendig, daß wir Rohſtoffe aus dem uslande beſchaffen, und je mehr wir von dieſen Rohſtof⸗ en hereinſchaffen könnten, umſo ſtärker und größer wäre unſere Arbeitsbeſchaffung. Er ſelbſt ſei überzeugter Nationalſozialiſt und müſſe uon jedem verlangen, daß er dieſes große Ziel vor Augen habe. Donnerstag, den 5 Dezembe R Dr. Schachts Ausführungen gipfelten in folgenden Wor⸗ ten:„Meine Freunde, wenn wir dieſes große Ziel vor Augen haben, gibt es für jeden Nationalſozialiſten nichts Größeres mehr zu fordern, als daß auch der Einzelne ſeine Kraft auf dieſes große Ziel in ſtrengſter Diſziplin aus⸗ richte und an dieſem einen großen Ziel mitarbeite. Man kann nicht alle Ziele guf einmal erreichen. Es gilt daher, alle Disziplin auszurichten auf dieſen einen Punkt der Arbeitsbeſchaffung und auf den der Wehrhaft⸗ machung Es gilt für Ruhe im Betrieb zu ſorgen und Be⸗ triebserſchütterungen nach Möglichkeit überall zu verhin⸗ dern. Es gilt auch Konzentration im weltanſchaulichen Kampf. Wir brauchen eine Wehrmacht, weil wir unſer Rech ulemals in der Welt erringen werden, wenn wir nicht die Macht dazu haben. Wir brauchen dieſe Macht und wir können ſie nur erringen, wenn wir unſere ganze Kraft auf dieſes eine Ziel konzentrieren. Wenn der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, dieſer Tage zu Ihnen von den großen weltanſchaulichen Erkenntniſſen geſprochen hat, die wir uns alle zu eigen machen müſſen, ſo möchke ich beſonders die eine unkerſtreichen:„Haltet Disziplin!“ Dr. Goebbels im Gaarland Zur Einweihung des Senders in Saarbrücken. Saarbrücken, 5. Dezember. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, Dr. Goebbels, nahm am Mittwoch abend die feierliche Einweihung des Reichsſenders Saarbrücken vor. Gleich nach ſeiner Ankunft in Saarbrücken begab ſich Dr. Goebbels in Begleitung von Gauleiter Bürckel zur Burbacher Hütte und zu den Röchlingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerken. Auf dem Gelände der Hüttenwerke umbran⸗ deten den Miniſter jubelnde Zurufe der Arbeitsmänner, die auf Trägern und Stützen, auf Maſchinen und Balken ſtanden und den Miniſter mit erhobener Rechten grüßten. Anſprache an die Hüttenarbeiter Eine erſte Anſprache hielt Dr. Goebbels inmitten der ihn umdrängenden Belegſchaft der Burbach⸗Hütte. Mit klaren Beiſpielen und ohne Umſchweife gab er den Arbeitern und den Angeſtellten ein Bild der augen⸗ blicklichen Lage und zeichnete die Notwendigkeiten auf, vor denen Deutſchland ſtehe, um ſich in der Welt be⸗ haupten zu können. Wenn gerade die Arbeiterſchaft von der Saar dieſen Notwendigkeiten Rechnung krage und zu ihrem Teil Opfer zum Aufbau bringe, ſo beſtätige ſich auch darin wiederum die Wahrheit des Wortes, daß der ärmſte Sohn unſeres Volkes auch der getreueſte ſei. Der deutſche Arbeiter, ſo ſchloß Dr. Goebbels unter den begeiſterten Zurufen der Gefolgſchaft, bekennt ſich zu uns, weil er ſieht, daß wir es ehrlich mit ihm meinen. In den Röchling⸗ECEiſen⸗ und Stahlwer⸗ ken war der größte Teil der 8000 Mann ſtarken Beleg⸗ ſchaft angetreten. In einer einſtündigen Anſprache ſetzte Dr. Goebbels ſeinen aufmerkſamen Zuhörern auseinander, daß ſich die Partei nicht umſonſt Arbeiterpartei nenne. Die Rückgliederung des Saargebiets, ſo fuhr der Miniſter fort, erfordere Mühe und Arbeit, Sorge und Fleiß. Ohne Zweifel bringe der Uebergang gewiſſe Opfer, Opfer, die im Hinblick auf das Ganze willig dargebracht werden. In dieſem Zuſammenhang gab der Miniſter zu beden⸗ ken, daß es bei der Stellung Deutſchlands in der Welt nicht an gehe, die Dinge nur immer unter dem Geſichtspunkt der Butter- oder Schweinefleiſchknappheit zu betrachten. Es gebe doch noch wichtigere 5 die beſtimmend ſeien für das Leben der Nation. Es ſei durchaus keine Drohung, wenn wir heute mit Stolz feſtſtellten, daß ſich unſere Ar⸗ beit im Schutze des deutſchen Schwertes vollziehe. Deutſch⸗ land ſei wieder eine Inſel des Friedens und eine Zelle der Ordnung geworden, eine Ordnung, in der wir den Sinn des Aufbaues erblickten. f Anſchließend unternahm Dr. Goebbels, auf Schritt und Tritt von den Arbeitern umringt und begrüßt, einen Rund⸗ gang durch das gewaltige Werk. Auf der Rückfahrt nach Saarbrücken ſtattete Reichsminiſter Dr. Goeboels noch dem Warndt⸗Ehrenmal einen kurzen Beſuch ab. Liſte der ſäumigen Steuerzahler Skeuerrückſtände bis 31. Dezember regeln! Berlin, 5. Dezember. Durch Erlaß vom 1. Auguſt 1934 hatte der Reichsmini⸗ ſter r ne angeordnet, daß im Frühjahr 1936 eine Liſte der ſäumigen Steuerzahler zu jedermanns Einſicht öffentlich ausgelegt wird. Dem bezeichneten Erlaß gemäß ſollten in der Liſte die Steuerpflichtigen verzeichnet ſein, die am 1. Januar 1935 mit Steuerzahlungen oder Voraus⸗ zahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtän⸗ dig waren oder im Jahre 1935 hinſichtlich einer Zahlung oder Vorauszahlung es zu einer zweimaligen Mahnung hatten kommen laſſen. a die meiſten Steuerpflichtigen zu erkennen gegeben ate daß ſie ihre ſteuerlichen Verpflichtungen pünktlich erfüllen, hat der Reichsminiſter der Finanzen angeordnet, daß an die Stelle des 1 Januar 1935 der 1. Januar 1935 tritt. Es wird demgemäß in die Liſte der fäumigen Steuer⸗ zahler nur aufgenommen, 1 1935 ee eee eee ————— — — Nr. 284 11 wer am 1. Januar 1936 mit Steuerzahlungen oder Vorauszahlungen rückſtändig iſt, die vor dem 1. Ja⸗ nuar 1936 fällig geweſen ſind. Hierunter fallen auch die am 10. Dezember 1935 fälligen Vorauszahlungen auf die Einkommenſteuer, Körperſchafts⸗ ſteuer und Umſatzſteuer und die in 1935 fällig gewordenen Abſchlußzahlungen auf die Einkommenſteuer und Körper⸗ ſchaftsſteuer für 1934 Die Aufnahme in die Liſte der ſäu⸗ migen Steuerzahler ſetzt voraus, daß dem Steuerpflichtigen der rückſtändige Betrag nicht geſtundet worden iſt oder wer⸗ den wird Stundung kann nur in außergewöhnlichen Fäl⸗ len gewährt werden. Ein außergewöhnlicher Fall iſt nur ge⸗ geben, wenn die allgemeinen Intereſſen des Volksganzen eine Stundung geboten erſcheinen laſſen. Ver es unterläßt, ſeine Steuerrückſtände bis zum 31. Dezember 1935 zu regeln, wird die Folgen zu tragen haben, die mit der Aufnahme in die Liſte der ſäumigen Steuer- zahler in wirkſchafllicher und perſönlicher Hinſicht verbun⸗ den ſein werden. Einfuhrverbot für Reichsmarknoten Eine Abwehrmaßnahme gegen den Reichsmarknoten⸗ ſchmuggel. Berlin, 5. Dezember. Trotz des ſeit langem beſtehenden Ausfuhrverbotes für Reichsmarknoten iſt in letzter Zeit auf Grund illegaler Verbringung ſolcher Noten ins Ausland deren Angebot im Ausland überaus ſtark geworden. Das hohe Disagio, welches die hinausgeſchmugelten Reichsmarknoten im Aus⸗ land infolgedeſſen aufweiſen, führte mehr und mehr dazu, daß die ausländiſchen Abnehmer deutſcher Waren ihre Zahlungen an die deutſchen Exporteure ſtatt mit Deviſen oder im ſtaatlichen Verrechnungsverkehr mit Reichsmark⸗ noten zu leiſten ſuchten. Auch im Dienſtleiſtungs⸗ und Kapi⸗ talverkehr wurden mehr und mehr ſtatt Deviſen Reichs⸗ marknoten angeboten. Es hatte dies zur Folge, daß für Deutſchland der un⸗ bedingt notwendige Deviſenanfall für ſeine Ausfuhr, ſeine Dienſtleiſtungen und im Kapitalverkehr gefährdet wurde. Um dieſe offenſichtliche Schädigung der deutſchen Wirtſchaft zu unterbinden, ſah ſich die Reichsregierung ge⸗ nötigt, zu dem bereits beſtehenden Verbot der Verwen⸗ dung von Reichsmarknoten ins Ausland ein Einfuhrverbot für Reichsmarknoten und in Zuſammenhang damit Be⸗ ſtimmungen zu erlaſſen, welche die Verwendung verbotswidrig eingeführter Reichsmark⸗ noten im Inlande verhindern. Dieſe Maßnahmen ſind reine Abwehrhandlungen und berühren unſere Währung als ſolche und ihten Wert in keiner Weiſe. Die freie Reichsmark, d. h. Mark aus legal erworbenen, freien transferierbaren ausländiſchen Gut⸗ haben im Inland, iſt nach wie vor im ganzen Ausland vollwertig und notiert zur Münzparität. Man hat in nor⸗ malen Zeiten im Ausland niemals im nennenswerten Umfange zur Zahlung von Verpflichtungen gegenüber Deutſchland Reichsmarknoten gehandelt und gekauft. Wenn nun der nur auf ungeſetzliche Weiſe zuſtandege⸗ kommene Handel in Reichsmarknoten durch die neuerlichen Maßnahmen der deutſchen Regierung im Auslande unter⸗ bunden wird, ſo hat dies alſo keinerlei Bedeutung für die deutſche Währung als ſolche. Dr. Hanfſtängls Beleidigungklage Gegen den„Daily Expreß“, London, 3. Dezember. Die ſeit Dezember 1934 ſchwebende Ehrenbeleidigungs⸗ klage des Auslandspreſſechens der NSDAP, Dr. Ernſt Hanfſtängl, gegen den bekannten Londoner Expreß⸗Zeitungs⸗ konzern Lord Beaverbrook kam vor dem engliſchen Gerichts⸗ hof zur Verhandlung. Schon der erſte Verhandlungstag brachte für Dr. Hanfſtängl und ſeine Privatſekretärin Frau Agathe Hausberger ein mehrſtündiges Kreuzverhör, in deſſen Verlauf trotz der Verſuche von Seiten des gegneriſchen An⸗ walts Sir Patrick Haſtings die Stellung des Dr. Hanfſtäng! vollſtändig unerſchüttert blieb. Eine Reihe unvor⸗ hergeſehener Wendungen, die die Folge der durchaus ſach⸗ lichen Einſtellung Dr. Hanfſtängls waren, führten bald zum Angebot für eine gütliche Einigung von Seiten des Gegners. Trotz der ausgeſprochen günſtigen Prozeßlage ent⸗ ſchloß ſich Dr. Haufſtängl im allgemeinen Intereſſe zu einem Abbruch des Prozeßverfahrens, nachdem die Gegen⸗ ſeite erſtens im offenen Gerichtsfaal ihre Beleidigungen zu⸗ rückgenommen und ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht und zweitens die Aebernahme der geſamten Dr. Hanfſtängl er⸗ wachſenen Koſten zugeſichert hatte. Es ſei hinzugefügt, daß von Dr. Hanfſtängl der Ge⸗ richtsweg gegen den„Daily Expreß“ erſt dann beſchritten worden iſt, als ſämtliche Bemühungen, die Angelegenheit auf friedlichem Wege beizulegen, fehlgeſchlagen waten. Wie verlautet, hat ſeinerzeit der„Daily Expreß“ die Meldung eines amerikaniſchen Blattes über eine angebliche abfällige Aeußerung des Auslandspreſſechefs der NSDAP, Dr. Hanfſtängl, über eine engliſche Univerſität, und zwar in gehäſſiger Form wiedergegeben. Durch den Ausgang des Prozeſſes iſt nunmehr klar erwieſen, daß ſolche Aeußerun⸗ gen von Dr. Hanfſtängl nicht gemacht wurden, ſondern daß der„Daily Expreß“ zumindeſt das Opfer einer Täu⸗ ſchung geworden wor. Das Verbot von Raſſenmiſchehen Anweiſung für die praktiſche Anwendung. Reichsinnenminiſter Dr. Frick gibt jetzt, wie das Nd meldet, durch Erlaß an die Landesregierungen Einzelanwei⸗ fungen zur praktiſchen Anwendung der geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen über die Reinerhaltung des deutſchen Blutes. Er erklärt u. a., daß im Geſchäftsverkehr künftig in der Regel folgende Bezeichnungen zu verwenden ſind: für einen jüdiſchen Miſchling mit zwei jüdiſchen Groß⸗ eltern: Miſchling erſten Grades, für einen jüdiſchen Miſchling mit einem volljüdiſchen Großelternteil: Miſch⸗ ling zweiten Grades, für eine Perſon deutſchen, oder artverwandten Blutes: Deutſchblütiger. Das Verfahren für die Einholung der Genehmigung zu Ausnah⸗ men von allgemeinen Eheverboten wird noch beſonders ge⸗ regelt werden. Einſtweilen beſtimmt der Miniſter, daß, von deutſch⸗jüdiſchen Raſſemiſchlingen abgeſehen, auch Raſſe n⸗ miſchehen von Staatsangehörigen deutſchen oder artver⸗ wandten Blutes(und ebenſo von Miſchlingen mit nur einem jüdiſchen Großelternteil) mit Angehörigen anderer fremder Raſſen dann verboten ſind, wenn daraus eine die Reinerhaltung des deutſchen Blutes gefährdende Nachkommenſchaft zu erwarten iſt. Der entſprechende Nach⸗ weis wird von einem noch zu beſtimmenden Zeitpunkt ab durch das Ehetauglichkeitszeugnis erbracht. Bis dahin hat der Standesbeamte nur in ſolchen Fällen das Ehetauglichkeits⸗ zeugnis zu verlangen, in denen er wegen Zugehörigkeit der Verlobten zu verſchiedenen Raſſen eine für das deutſche Blut ungünſtige Nachkommenſchaft befürchtet.(Z. B. bei einer Eheſchließung von deutſchblütigen Perſonen mit Zigeu⸗ nern, Negern oder ſonſtigen Baſtarden.) In Zukunft hat jeder Verlobte vor der Eheſchließung den Standesbeamten den Nachweis ſeiner Abſtammung zu erbringen. Die praktiſche Anwendung der geſetzlichen Vorſchriften muß in einer Weiſe erfolgen, die unnötige Erſchwerungen für den ganz überwiegenden Teil des deutſchen Volkes, der deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes iſt, ausſchließt. Die An⸗ forderungen an den Nachweis der Abſtammung müſſen, ſo be⸗ ſtimmt der Miniſter, deshalb auf das unbedingt Notwendige beſchränkt werden. Dies ſei umſo eher mog⸗ lich, als die Verletzung der einſchlägigen Vorſchriften durch⸗ weg mit ſchweren Zuchthausſtrafen geahndet werde. Zum Nachweis der Abſtammung ſind beim Aufgebot außer den Geburtsurkunden der Verlobten die Heiratsurkun⸗ den ihrer Eltern vorzulegen. Die Verlobten haben ferner ſchriftlich oder zu Protokoll zu verſichern, daß ihnen die Raſſezugehörigkeit und die Religion ihrer Großeltern be⸗ kannt iſt, und zu erklären, daß ſie die Angaben nach beſtem Wiſſen gemacht haben. Die Fettverbilligungsmaßnahmen Auch für Januar, Februar und März. Die von der Reichsregierung zur Veroilligung Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung getrof⸗ fenen Maßnahmen werden für die Monate Januar, Fe⸗ bruar und März 1936 im bisherigen Umfange fortgeführt. Die Stammabſchnitte ſind auf grünem Waſſerzeichen⸗ papier hergeſtellt; ſie enthalten wiederum ſe drei Reichs⸗ verbilligungsſcheine A und B ſowie einen Weſtellſ drei Pfund Konſummargarine. der „Deutſcher Gruß“ in Gefängniſſen unterſagt. Durch Erlaß an alle Polizeibehörden beſtimmt der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter, daß die Gefangenen der Polizeigefängniſſe ſich des Deutſchen Grußes nicht be⸗ dienen dürfen. Die Beamten und Hilfskräfte des Polizei⸗ gefängnisdienſtes haben den Gruß der Gefangenen nicht mit dem Deutſchen Gruß, ſondern in anſtaltsdienſtlicher Weiſe und mit der gebotenen Zurückhaltung zu erwidern. Kuſſiſches Flugzeug verletzt die finniſche Grenze. Ein ſowjetruſſiſches Aufklärungsflugzeug überflog 10 Minuten lang in geringer Höhe finnländiſches Gebiet bei der Eiſenbahnhalteſtelle Rajajeki in Karelien. Das Flug⸗ zeug wurde mit Maſchinengewehren beſchoſſen und, wie man annimmt, auch getroffen, da es auf ſowjetruſſiſchem Gebiet notlandete. Det letzte Junker von Rothenburg 5 Roman von Paul Hain. MNackdruck narhaton 38 Sie erhob ſich— ſtreifte die Kleider über. So ſchwer, unendlich ſchwer waren ihre Hände Nein— ſie konnte ſich nicht wehren. Nur zu gut wußte ſie es. Unten im Hofe ſcharrten Pferdehuſe. Leiſe Stim⸗ men murmelten. Dort wartete der Troß des Grafen. Und in einer kleinen Weile— ſie ſchauderte. 5 Jörg, Jörg— warum kommſt du nicht eine Nacht früher? 8 Da ſtraffte ſich ihre geſchmeidige Geſtalt. Noch war ja nicht alles verloren. Jörg lebte! Er mußte irgendwo in der Nähe ſein. Vielleicht— lag er gar drau⸗ ßen— im Walde— auf der Lauer! Mit Simmern, dem Treuen! N 8 Sein Herz mußte ihm ja doch ſagen, daß ſie in Gefahr war. Er würde ſie retten! Es konnte ja nicht anders mög⸗ lich ſein! So boshaft konnte doch das Schickſal nicht ſein, ſie ſo zum Narren zu halten. Sie wurde gefaßter. Nein— ſie wollte nicht verzagen. Graf Walter ſollte ſie nicht furchtſam ſehen. ſollte nicht glauben, daß ſie noch einmal auf den Knien vor ihm liegen würde. Er ſollte— zu früh triumphieren! 8 Bei dieſem Gedanken zog eine feierliche Ruhe in ihr Herz ein. Stolz, mit hocherhobenem Haupt, erwartete ſie ihn. Nicht klein und demütig ſollte er ſie finden.— Die Tür ging auf. 8 Der Geffirchtete erſchien. Hinter ihm tauchte das hä⸗ miſch lächelnde Geſicht von Kuntz auf. „Ah— Bärbele iſt bereit— ſagte der Graf mit bos⸗ haftem Lächeln.„Ich hatte es nicht inders erwartet, als daß du zur Vernunft kommen würdeſt. Verzeih die unge⸗ wöhnliche Stunde— aber am Tage hätte es vielleicht Auf⸗ ſehen gemacht. Es wird ein ſchöner Brautritt durch die Sommernacht werden.“ „Ich bin in Eurer Gewalt— das iſt alles! Aber froh⸗ lockt nicht zu früh—“ d Ihre Augen blickten ihn drohend an. „Spar deine Warnungen, Bärbele. Mir genügt, daß du den Widerſtand aufgibſt. Und was ich verſprochen habe, lte ich: Noch heute nacht wird uns der Prieſter ſegnen.“ 5 Ein zittern lief durch ihre Geſtalt. Die Danziger Strafrechtsänderung Das Gutachten des Haager Gerichtshofes. Danzig, 5. Dezember. Die Preſſeſtelle des Danziger Senates teilt mit:„Der Ständige Internationale Gerichtshof im Haag iſt nach der uns zugegangenen telefoniſchen Nachricht in der ihm vom Rat des Völkerbundes zum Gutachten vorgelegten Frage zu folgender Anſicht gelangt: Die Rechtsverordnun⸗ gen vom 29. Auguſt 1935 über Aenderung des Straf⸗ rechtes und des Strafprozeſſes ſtehen, ſoweit es ſich um Paragraph 2 handelt, der die„analoge Anwendung“ im Danziger Strafrecht einführte, mit der Verfaſſung der Freien Stadt Danzig nicht im Einklang. Das Gutachten iſt mit 9:3 Stimmen beſchloſſen worden. Aus der Begründung erfahren war: Die Verfaſſungswidrigkeit iſt nicht aus for⸗ mellen Gründen hergeleitet, ſondern deswegen, weil die im Paragraph 2 angeblich enthaltene freie Rechtsſetzung durch den Richter mit dem Geiſt der Verfaſſung, insbeſon⸗ dere mit den Grundrechten nicht vereinbar ſei. Danzigs Verfaſſung anerkenne Grundrechte in beſonders ſtarkem Maße. Damit ſei eine ſolche Freiheit des Richters nicht ver⸗ einbar. Es gebe zwei ſtrafrechtliche Auffaſſungen: Die eine gehe bom Schutz des Individuums aus; die andere vom Gemeinſchaftsintereſſe. Die Verfaſſung Danzigs erfordere das Ausgehen vom Schutz des Individuums. Die Frage, ob das Ermächtigungsgeſetz ſelbſt verfaſſungsmäßig ſei, ſei von dem Haager Gerichtshof garnicht zu unterſuchen gewe⸗ ſen. Die Frage, ob dieſe Verordnungen im Rahmen des Er⸗ mächtigungsgeſetzes erlaſſen werden konnten, ſei ebenfalls nicht zu prüfen geweſen. Drei von den Mitgliedern des Gerichtshofes haben von dem Recht Gebrauch gemacht, ihre Spezialauffaſſung beſon⸗ ders niederzulegen. So hat Graf Roſtworowſki(Pole) in einem Sondergutachten ſich als vollſtändiger Gegner der Idee des Ermächtigungsgeſetzes bekannt und damit das ge⸗ ſetzwidrige Verfahren in Danzig, das auf dem Ermächti⸗ gungsgeſetz beruhe, als verfaſſungswidrig abgelehnt. Fer⸗ ner hat der Staatsrechtler Anzilotti(Italiener) den Ge⸗ richtshof überhaupt für unzuſtändig erachtet, weil dieſe jetzt ihm vorgelegte Frage, die nur innerſtaatliche Dinge berührte, nicht vor das Forum des Internationalen tshofes gehöre. Dagegen hat Nagacka(Japaner) ſeine ung dahin niedergelegt, daß von einer Verfaſſungs⸗ verletzung überhaupt keine Rede ſei.“ * Die Stellungnahme des italieniſchen Staatsrechtlers Anzilotti iſt inſofern ſehr bemerkenswert, als es ſich bei der Angleichung des Danziger Strafrechts an das reichs⸗ deutſche Recht in der Tat um eine ganz interne Danziger Angelegenheit handelt, deretwegen ſich die drei Danziger Oppoſitionsparteien im September dieſes Jahres an den Völkerbund gewandt hatten. Der Völkerbund vertagte ſeine Entſcheidung zur Einholung eines Gutachtens des Haager Gerichtshofes. N de ir Ein Friedensplan fertig Zur Löſung des oſtafrikaniſchen Konflikts.— Einigung in Paris. London, 5. Dezember. aus Paris berichtet, ſteht ein Aeberein⸗ Wie Reuter kommen zwiſchen dem britiſchen und dem franzöſiſchen Sach⸗ verſtändigen in Paris über einen Plan zur Löſung der en Frage endgültig in Ausſicht. Ob jedoch die Arbeit der in Paris beratenden Sach⸗ verſtändigen am Samstag bereits ſoweit gediehen ſein wird, daß Laval und Sir Samuel Hoare den Plan bereits be⸗ raten können, ſtehe noch nicht feſt. Natürlich halte ſich der Plan, wie verlautet, im Rahmen des Völkerbundes. Wenn er fertiggeſtellt ſei, werde man ihn Muſſolini Rom vorlegen, um feſtzuſtellen, ob er bereit ſei, auf 5 Falle würde man den Plan dem n dann im einzelnen ausarbeiten a nur allgemeine in Gefechtsübung bei Gibraltar. 1 Wie aus Gibraltar gemeldet wird, wurden dort in der ſtacht zum dritten Male in den letzten zwei Monaten ge⸗ meinſame Uebungen der Land⸗, See⸗ und Luftſtreitkräſt abgehalten. Die Stadt und die im Hafen liegenden Kriegs, und Handelsſchiffe ſowie alle Kraftwagen hatten ihre Lichter abgeblendet. Eine Anzahl von Flugzeugen führte Schein, angriffe aus. i Engliſcher Flottenſtützvunkt auf Lemnos? Kairo, 4. Dezember. Gerüchtweiſe verlautet, daß Eng. land den Hafen Mudros auf Lemnos als Flottenſtützpuntt übernommen habe. Damit hätte England nach Gibraltar und den Suez⸗Kanal auch den dritten Ausgang aus dem Mittelmeer an den Dardanellen unter Kontrolle, was für die ſowjetruſſiſche und rumäniſche Pe⸗ troleumausfuhr durch die Dardanellen beſonders bedeutſam wäre. Die Neufahrsempfänge am italieniſchen Hof Rom, 5. Dez. Nach einer amtlichen Mitteilung ſind die am italieniſchen Königshof üblichen Neujahrsempfänge des diplomatiſchen Korps und der Behörden für das kom⸗ mende Jahr abgeſagt worden. Dieſe Abſage geht zweifel. nos auf die durch die Sühnemaßnahmen geſchaffene Lage und den damit verbundenen italieniſchen Abwehrkampf zu⸗ rück, in den feſtliche Empfänge dieſer Art auch nach dem Volksempfinden nicht hineinpaſſen würden. ö Dynamitanſchläge in Athen Neuwahlen in Griechenland Ende Januar? Athen, 4. Dezember. Die Polizeidirektion teilt mit, daß in der zweiten Mor⸗ genſtunde an drei Stellen der Stadt Dynamitpatronen zur Exploſion gebracht worden ſind. Die erſte Exploſion er⸗ eignete ſich vor dem Hauſe des Generals i. R. Hadſiſſaran⸗ tos, die zweite vor der Druckerei, in der die venizeliſtiſche Zeitung„Neos Kosmos“ und die venizeliſtenfeindliche „Hellinicon Mellon“ hergeſtellt werden, während die dritte Ladung vor dem Hauſe des Fliegeroberſten Oiconomo explodierte. Nach einer Meldung des Blattes„Typos“ ſoll ein venizeliſtiſcher Poliziſt im Verlaufe von venize⸗ liſtiſchen Kundgebungen in Siderokaſtron(Makedonien einen Polizeioffizier durch Revolverſchüſſe ge⸗ tötet haben. Die Regierung hat als vorbeugende Maßnahme zehn begnadigten Aufſtändiſchen den Aufenthalt in Aihen und Saloniki unterſagt. In gut unterrichteten polikiſchen Kreiſen rechnet man beſtimmk mit der Auflöſung der Nationalverſammlung und neuen Wahlen Ende Januar. Man erwartet, daß unker Amſtänden 20 bis 25 Kommuniſten in die neue Kammer einziehen werden. Kundgebungen auf Kreta für König Georg. Die Unterredung zwiſchen dem griechiſchen König und dem Führer der Venizelos⸗Partei, Sophulis, dauerte zwei Stunden und war ſehr herzlich. Auf Kreta, der Heimat von Venizelos, kam es bei der Freilaſſung der wegen ihrer Beteiligung an der Revolution im März verurteilten Off ziere zu großen Kundgebungen für den König. In Caneg, dt der Inſel, beteiligten ſich ſchätzungsweiſe n an einer ſolchen Kundgebung, bei der be⸗ ife auf den König und die befreiten Offiziere bracht wurden. Das deutſche Modeinſtitut Berlin, 5. Dez. Das Deutſche Modeinſtitut nimmt nach einer Vorbereitungszeit zur Neugliederung ſeines in⸗ neren Aufbaues ſeine aktive Arbeit wieder auf. Das beſon⸗ dere Arbeitsziel iſt die Betreuung aller kulturellen Belange auf dem Gebiete der Mode. Für die ee haben die zuſtändigen amtlichen Stellen ihre Unterſtützung und Förderung zugeſagt. Mit der Geſamtleitung des Deut⸗ ſchen Modeinſtituts iſt Frau Hela Strehl beauftragt wor⸗ den. Jörg— Jörg— ſchrie es in ihrer Seele. Biſt du in der Nähe? Wirſt du mich retten vor dem Entſetzlichen? „Heute noch wirſt du mein Weib. And dann— gehörſt du mir. Ich hoffe, du wirſt— dankbar ſein—“ Sie antwortete nicht. Ihre Lippen lagen feſt aufein⸗ ander „So komme denn“, ſagte Walter und bot ihr mit über⸗ triebener Höflichkeit die Hand. Sie beachtete es nicht und ſchritt an ihm vorbei durch die Tür. Alles andre geſchah dann wie im Traum Sie fühlte ſich in den Sattel eines Pferdes gehoben. Waffengeflirr. Das Gefolge ſcharte ſich um ſie und den 1 And hinaus ging es zum Tor, in die Nacht hinein. Graf Walter ritt an ihrer Seite. „Sie empfand die herbe Süße der Nacht wie eine Er⸗ friſchung, die ſie ruhiger machte. Zuverſichtlicher. 30 Geſpenſtiſch warfen die Bäume ihre Schatten über den e g. Bärbele blickte mit heißen Augen ſeitwärts Jeden Au⸗ genblick mußte es doch aus dem Anterholz hervorbrechen, krachend, brauſend, jubelnd:„Hie Junker Jörg von Ro⸗ thenburg!“ Aber nichts war zu hören als das Trappeln der Pferde⸗ hufe. Das Klirren der Waffen an den Gurten der Reiter. Da begann ſie leiſe zu beten. Rauh ſagte der Graf an ihrer Seite: „Was murmelſt du da? Zauberſprüche? Sie nützen dir nichts. Meine Bewaffneten ſind ſtärker als deine Gebete. Noch eine halbe Stunde, dann ſind wir auf der Burg.“ f. es wirklich möglich ſein, daß Jörg ſie nicht be⸗ reite? i f Sie preßte die Hände gegen das wildſchlagende Herz. So würde er— morgen kommen! Denn morgen nacht mußte er ja alles wiſſen! Aber bis morgen— konnte vieles geſchehen ſein! Furchtbares! So namenlos Trauriges! In der Ferne leuchteten die erhellten Fenſter der Burg durch die Nacht. Bärbele fühlte ſich im Sattel wanken. Eine plötzliche Schwäche befiel ſte Walter griff mit dem Arm nach ihr — rollte ſie an ſich ziehen. Da raffte ſie alle Kraft zu⸗ ſammen und hielt ſich wieder aufrecht.— Die Zugbrücke raſſelte herunter. Es ging in den Burghof hinein Fackeln verbreiteten flackernde Helligkeit Ein paar Troßbuben lungerten neu⸗ gierig herum. Bärbele glitt vom Pferd. Rufe und Antworten flogen hin und her Graf Walter hatte Bärbele aufgefangen— ſie hatte keine Kraft meht zum Widerſtand in ſich Er trug ſie in die Halle— eilte mit der leichten Laſt die Treppe hinauf, in ſein Zimmer und bettete ſie auf das Ruhebett. Eine tolle, begehrliche Leidenſchaft erfüllte ihn. 5 Ah— endlich wurde ſie ſein! Nun konnte ſie ihm nicht mehr entrinnen! Auch das letzte Ziel, das er ſich in ſeiner zügelloſen Begierde geſetzt hatte, erreichte er nun. Das Bärbele, die Schönſte von Rothenburg— wurde ſein! Er beugte ſich über ſie Sie lag totenblaß in den Ki ſen. Eine wohltätige Ohnmacht hielt ſie umfangen, und ſie fühlte nicht die heißen, ſinnloſen Küſſe, mit denen et ihr Geſicht bedeckte. Da fuhr er herum. 5 Der Vorhang, der vor der Tür zum Nebenraum hing, hatte ſich geteilt. 55 Eine ſtolze Frauenerſcheinung ſtand dort. Die Aebtiſſin Mechthild. Ein ſpöttiſches Lächeln zuckte um ihre Lippen. Hoch⸗ mütig hielt ſie den Kopf im Nacken. Das Goldkreuz auf ihrer Bruſt ſchimmerte „Ihr ſeid wenig rückſichtsvoll. Wollt Ihr mit Euten Zärtlichkeiten nicht noch ſo lange zurückhalten, bis— das ſchöne Bärbele aus der Ohnmacht erwacht iſt und“— das Lächeln wurde zu offenem Hohn—„Eure Frau iſt?“ Walter von Levetzing hatte ſich aufgerichtet. „Ihr— mögt recht haben. Es kam ſo über mich. It — alles in Ordnung?“ „Ich denke wahl—“ 5 Die Aebtiſſin krat näher und betrachtete die Ohnmäh⸗ tige 8 „Sie wird wieder zu ſich kommen. Ich werde bei ihr bleiben. Aber zuvor möchte ich ein paar Worte mit Euch unter vier Augen ſprechen.“ Er folgte ihr in das Nebengemach. 5 Sie muſterte ihn mit ſpöttiſchen Blicken vom Kopf bis zu den Füßen. 55 „Alſo wirklich, heute ſoll es ſein, heute nacht noch? Eiſiger Hohn lag in ihrer Stimme. 5 Er fuhr auf:„Nicht ſo laut! Ihr verſpracht mir, Ir wolltet...“— er ſtockte auf einmal—„Habt Ihr auf ein⸗ mal Bedenken?“ 5 Es zuckte um ihren Mundwinkel.„Ich hätte wohl Grund, Euch manchmal zu mißtrauen, aber.. nun, man ſoll nicht alles ausſprechen, was man weiß oder was man bloß denkt.“ „Ollll, ziſchte er. 4 U Quincke heute angeſte matſtat Di ergabei gegang A0lähri am Te grundſt in der ten Fe Lappe ſoll, de Arbeit Di Tauſen U der W arbeite das N 01 Miniſt die G. meinde 5 tagung der K. menden 20 Ve durchge gen ke in Ka gung ſtalten! Mannl zum ſprach muſika 4 Hotze decke ü den h gemeſſe in Tä Der J tagmo— lagen D herber den d Eintop 15 Brühk D für 6 ihrer 5 durchg. umfaß 69 000 von ſi des N ſich in in Ga Progr Mark theken Hinbli andere Der U zungse nächſte Lu Kaiſer den P haube Er wu rende Die V Autofi Radfa Verletz wandf D Nähe der B arbeite einem dritte om ein nize⸗ niem gee zehn lthen man und inter imer Aus dem badischen Land Die Bluttat in Heidelberg Der Täter noch nicht gefaßt. U Heidelberg, 4. Dez. Die Leichen der beiden im Hauſe Duinckeſtraße 39 ermordeten Frauen werden wahrſcheinlich eute im Laufe des Tages freigegeben werden. Die Haus⸗ angeſtellte Anna Marie Flucke ſoll in ihrer pfälziſchen Hei⸗ matſtadt Deidesheim beerdigt werden. Die Suche nach dem Täter wird eifrig fortgeſetzt. Es ergaben ſich zwei weitere Anhaltspunkte, denen ſofort nach⸗ gegangen wurde. Ein Schüler hat beobachtet, wie ein etwa 30ſähriger Mann, den er ziemlich genau beſchreiben kann, am Tage der Tat nachmittags um halb 5 Uhr das Haus⸗ grundſtück Quinckeſtraße 39 durch die Gartentüre verließ und in der Richtung Handſchuhsheim weiterging. In einem zwei⸗ ten Fall wird ein Bettler geſucht, der mehrfach im Hauſe Lappe aufdringlich aufgetreten iſt und u. a. erwähnt haben ſoll, daß er ſich bei der IG Farbeninduſtrie vergeblich um Arbeit bemüht habe. Das Haus in der Quinckeſtraße war das Ziel von Tauſenden, die die Stätte der grauſigen Tat ſehen wollten. Plankſtadt.(Kind tödlich verunglückt.) Auf der Waldpfadſtraße lief das vierjährige Söhnchen des Bahn⸗ arbeiters Georg Gund von der Hand der Mutter weg in das Motorrad des Schloſſers Heinrich Müller. Das Kind erlitt tödliche Verletzungen, während der Fahrer bei dem Sturz erhebliche Kopfverletzungen erlitt. Zu Notſtandsgemeinden erklärt. () Karlsruhe, 3. Dez. Nach einer Bekanntmachung des Miniſters des Innern wurden die Stadt Schwetzingen und die Gemeinde Büſingen, Amt Konſtanz, als Notſtandsge⸗ meinden erklärt. Vom Schwarzwald⸗Sängerkreis. St. Georgen(Schwarzw.), 4. Dez. Bei der Kreis⸗ tagung des Schwarzwald⸗Sängerkreiſes im Gau Baden wurde der Kreis⸗Sängertag beſprochen, der Anfang Juli des kom⸗ menden Jahres in Donaueſchingen ſtattfindet. Von etwa 20 Vereinen des Kreiſes wird dabei ein Wertungsſingen durchgeführt. Kreisſängerführer Architekt Schiele⸗Wolterdin⸗ gen konnte mitteilen, daß beim 11. Badiſchen Sängerfeſt in Karlsruhe der Schwarzwaldkreis hinſichtlich der Beteili⸗ gung an zweiter Stelle ſtand und gleich hinter dem veran⸗ ſtaltenden Kreisgebiet Karlsruhe kam, obwohl Kreiſe wie Mannheim und Heidelberg weit günſtigere Bedingungen zum Beſuch gehabt hätten. Kreis⸗Chormeiſter Frei⸗Hüfingen ſprach in einem längeren Referat über die Zielſetzung und muſikaliſche Arbeit der Vereine im nationalſozialiſtiſchen Staat. (—⸗) Säckingen.(Starker Schneefall auch im Hotzen wald.) Auch der Hotzenwald war mit einer Schnee⸗ decke überzogen, die bis etwa 600 Meter herunterreichte. In den höchſten Lagen wurden 15—20 Zentimeter Neuſchnee gemeſſen. Verſchiedentlich mußten ſchon die Schneepflüge in Tätigkeit geſetzt werden, um die Straßen freizumachen. Der Poſtmagenkurs nach Höchenſchwand konnte am Diens⸗ tagmorgen nicht durchkommen. Auch die benachbarten Hoch⸗ lagen im Wieſental weiſen eine geſchloſſene Schneedecke auf⸗ Die Eintopfgerichte für Gonntag Der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den dritten Eintopfſonntag am 8. Dezember folgende drei Eintopfgerichte für die Gaſtſtäkten vorgeſchrieben ſind: 1. Weiße Bohnen mit Wurſt⸗ oder Speckeinlage; 2. Brühkartoffeln mit Rindfleiſch; 3. Gemüſetopf mit Knödel. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt allerdings nur für Gaſtſtätten. Den Hausfrauen bleibt die Wahl ihrer Eintopfgerichte ſelbſt überlaſſen. 200 Miilionen für Heimſtätten 1933 Das von den deutſchen Heimſtätten im Jahre 1935 durchgeführte Kleinwohnungs⸗ und Kleinſiedlungsprogramm umfaßt nach einem Bericht der„Deutſchen Siedlung“ rund 69000 Wohnungs- und Siedlungseinheiten. 90 Prozent da⸗ von ſind Kleinſiedlungen und Eigenheime. 38 200 Einheiten des Programmes ſind bereits im Bau, der Reſt befindet ſich in Vorbereitung und wird anfangs des nächſten Jahres in Gang kommen. Allein das bereits im Gang befindliche Programm ſtellt einen Geſamtwert von über 215 Millionen Mark dar, für das die Heimſtätten erſte und zweite Hypo⸗ theken in Höhe von 138 Millionen beſchafft haben. Im Hinblick auf die Beanſpruchung des Kapitalmarktes für andere Zwecke ſtellt dies eine außerordentliche Leiſtung dar. Der Ueberhang von mehr als 30000 Wohnungs- und Sied⸗ zungseinheiten in das Jahr 1936 gewährleiſtet auch für das nächſte Jahr eine zufriedenſtellende Weiterentwicklung. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Tödlicher Unfall.) In der Kaiſer⸗Allee wurde ein Radfahrer von einem nachfahren⸗ den Perſonenauto von hinten angefahren, auf die Kühler⸗ haube und von da gegen die Windſchutzſcheibe geſchleudert. Er wurde am Kopfe ſchwer und eine in dem Auto mitfah⸗ rende Dame im Geſicht durch Glasſpliter leicht verletzt. Die Verletzten wurden von dem an dem Unfall beteiligken Autoführer in das Marienkrankenhaus verbracht. Der Radfahrer iſt noch in gleicher Nacht an ſeinen ſchweren Verletzungen geſtorben. Die Schuldfrage iſt noch nicht ein⸗ wandfrei geklärt.. Darmſtadt.(Vom Zug überfahren.) In der Jühe der Stoaſchneſe 1 Darmſtadt und Weiterstadt der Bahnſtrecke nach Mainz wurde der verheiratete Rokten⸗ arbeiter Wilhelm König aus Griesheim bei Darmſtadt von einem Zuge überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Ein zweiter Arbeiter wurde ebenfalls ſchwer verletzt und kam in das Stadtkrankenhaus nach Darmſtadt. König wich einem in Richtung Darmſtadt kommenden Zuge aus und wurde von einem aus entgegengeſetzter Richtung 1 Zuge, den er wohl nicht rechtzeitig bemerkte, AB. n zanwa les zu anderthalb Jahren Zuchthaus und be⸗ ute in der Urteilsbegründung, i runde 1 ausgesprochen worden ſei. um das luftommen weiterer Fälle zu verhindern. Naubmord wegen 1,42 Mark Der Schwieberdinger Mörder zum Tode verurkeilk. Stuttgart, 4. Dezember. Das Schwurgericht verurteilte den 19 Jahre alten Gotthilf Haſis von Schwie⸗ berdingen wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub zum Tode. Mit dieſem Urteil hat der ſchauerliche Schwieberdinger Raubmord vom 11. Oktober dieſes Jahres raſch ſeine Sühne gefunden. Der Angeklagte, ein zwar überdurch⸗ ſchnittlich intelligenter, aber verzogener, großmannſüch⸗ tiger Burſche, hatte ſchon als Schuljunge Diebſtähle be— gangen. Er war aus der Lehre weggelaufen und hatte ſich als Hilfsarbeiter durchs Leben geſchlagen. Im Auguſt 1934 ſchaffte er ſich in Feuerbach eine„Braut“ an, und im vergangenen Frühjahr„kaufte“ er unter betrügeriſchen Vorwänden ohne Geld ein Motorrad, einen Maßanzug. Koſtümſtoff für die Freundin, einen Lautſprecher u. a. m. Als die Gläubiger immer heftiger drängten, glaubte er ſchließlich keinen anderen Ausweg mehr zu haben als einen Diebſtahl bei der 68 Jahre alten, ledigen Wilhelmine Rothacker in Schwieberdingen, die allein in einem Häuschen wohnte, das er durch verſchiedene Beſuche kannte. Am Abend der Tat verſteckte er ſich im Stall, wartete, bis die alte Frau zu Bett gegangen war, ging dann an ihr Schlafzimmer, veranlaßte ſie unter einem Vorwand zum Oeffnen, löſchte das Licht und erdroſſelte die Frau. Seine ganze Beute beſtand in 1 Mark und 42 Pfennigen. Nach einer im Elternhaus verbrachten Nacht betrog der Angeklagte am anderen Morgen den Vater ſei⸗ ner Freundin in Feuerbach um 70 Mark und fuhr nach Mannheim, wo er das Geld in weiblicher Geſellſchaft verjubelte und ſich am übernächſten Abend mit noch 5 Pfennig in der Taſche der Polizei ſtellte. Geſtändnis in der Bildſtocker Mordaffäre. Saarbrücken. Durch die plötzliche Verhaftung von drei Verbrechern aus der Neunkircher Gegend iſt die Kriminal⸗ polizei wieder auf die Spur derjenigen Täter gelangt, die 1929 in Bildſtock den Aufſeher Bleymehl erſchoſſen und beraubt hatten. Wie die„Saarbrücker Zeitung“ meldet, hat einer der Verhafteten, und zwar der bekannte Ein⸗ und Ausbrecher Walter Hammerſchmidt, ein Geſtändnis abge⸗ legt, ſo daß es nunmehr möglich ſein wird, die Mord⸗ affäre reſtlos aufzuklären. Als der Täter, der damals die tödlichen Schüſſe auf Bleymehl abfeuerte, wird der Kom⸗ plize Hammerſchmidts,„Kuhne⸗Pitt“ aus Quierſchied, be⸗ zeichnet, der allerdings zur Stunde noch heftig leugnet. Als dritter Mittäter kommt der unter dem Spitznamen„Teu⸗ felsjäb“ bekannte Jakob Dörr in Frage, der ebenfalls ſeit mehreren Wochen in Unterſuchungshaft ſitzt. Auch er ſoll ſich zu einem Geſtändnis bequemt haben, und zwar in ſolchem Umfange, daß noch andere ſchwere Verbrechen aus der Zeit um 1928—30 ihre Aufklärung finden können. Mörder feſtgenommen — Ehingen a. D., 4. Dez. Dem Landfjägerſtations⸗ kommando Ehingen an der Donau iſt es gelungen, den ſteck⸗ brieflich verfolgten Mörder Lehmann feſtzunehmen. Die⸗ ſer war bisher bei einem Bauern als Knecht tätig und zwar unter dem gefälſchten Namen Walter Buchmann, geboren 1906. Lehmann hat im Frühjahr dieſes Jahres ſeinen Arbeitgeber durch einen Bauchſchuß getötet. Der Verhaf⸗ tete wurde ins Amtsgerichtsgefängnis Ehingen eingeliefert. . Zweites Todesopfer der Kohlenſtauberploſion. Die Kohlenſtauberxploſion im Betriebe der Grube Meuroſtollen der Senftenberger Kohlenwerke hat ein zweites Todesopfer gefordert. Im Knappſchafts⸗Krankenhaus verſtarb der 48⸗ jährige Ofenwärter Eduard Strobel. Das Befinden der beiden ſchwerverletzten Gefolgſchaftsmitglieder iſt beſorgnis⸗ erregend. Mädchenmörder hingerichtet Berlin, 4. Dez. In Schneidemühl iſt der am 7. Februar 1910 geborene Willy Abendroth hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Schneidemühl wegen Mordes zum Tode verurteilt worden iſt. Der wegen Sittlichkeitsverbrechen bereits vorbeſtrafte Verurteilte hat am 2. Juni 1935 die ſechsjährige Chriſtel Korth in einen Kellerflügel gelockt, ſie unſittlich berührt und dann erwürgt. Erdrutſch unter der Küche. Oidtweiler, 4. Dez. Ein nicht alltäglicher Schreck fuhr einet Hausfrau von hier in die Glieder, als ſie von einem Nebenzimmer in die Küche trat, und plötzlich unter ihren Füßen ein dumpfes Geräuſch hörte. An den Fußleiſten und im Boden zeigten ſich 20—30 Zentimeter breite Riſſe. Die Frau lief in ihrer Angſt aus dem Hauſe und machte nun die Entdeckung, daß die Erde unter ihrem Hauſe an ver⸗ ſchiedenen Stellen bis zu einem Meter und noch mehr ge⸗ funken war Selbſt die Waſſerrohre waren durch den Druck in Mitleidenſchaft gezogen und mußten ſofort notdürftig ausgebeſſert werden. Polizeibeamter erſchoſſen Als er ein Kind abholen wollte. Berlin, 4. Dezember. Ein Polizeibeamter wurde in Ausübung ſeines Dien⸗ ſtes in der Gartenſtraße in der Nähe des Stettiner Bahn⸗ hofs niedergeſchoſſen. Der Beamte, der 46jährige Haupt- wachtmeiſter Otto Heyne, verſtarb eine Stunde nach Ein⸗ lieferung in das Skaatskrankenhaus. Der Täter, der 35 jährige Ankon K., brachte ſich, als er vom Ueberfallkom⸗ mando umſtellt war, einen tödlichen Kopfſchuß bei. Die Ehefrau des K hatte den Hauptwachtmeiſter Heyne gebeten, ſie zu ihrem früheren Mann zu begleiten, da ſie ihr zehnjähriges Töchterchen, das ihr im Eheſcheidungspro⸗ zeß zugeſprochen worden war, abholen wollte. Der Beamte kam der Bitte der Frau nach Beide wurden von K. in die Wohnung eingelaſſen. Als K. aber von dem Verlan⸗ gen der Frau auf Herausgabe des Kindes hörte, riß er plötzlich eine Piſtole aus der Taſche und legte auf den Be⸗ amten an Es entſpann ſich ein Handgemenge, in dem K. dem Hauptwachtmeiſter drei Schüſſe beibrachte. Als das Ueberfallkommando in die Whonung des K eindringen wollte, eröffnete dieſer auf das Ueberfallkommando ein wildes Feuer. Um nicht weitere Menſchenleben zu ge⸗ fährden, gingen die Beamten in Deckung und ſchoſſen nun⸗ mehr vom Hinterhaus über den Hof hinweg mit Gaspiſto⸗ len in die Wohnung des K. Inzwiſchen hatte ein Hausbe⸗ wohner, obgleich K fortoeſetzt weiter feuerte. mit einer Axt die Korridortür eingeſchlagen. Die Beamten drangen ſchließlich in die Wohnung ein. Lolcale uud ocliau Nikolaustag Am 6. Dezember ſteht Sankt Nikolaus im Kalender. Dieſe Geſtalt kann für ſich in Anſpruch nehmen, in Deutſch⸗ land eine der volkstümlichſten zu ſein. Es iſt der liebe Weih⸗ nachtsvorbote im Pelz und mit dem Gabenſack und mit der Rute, der am Vorabend des Nikolaustages in den Dörfern und auch in den Städten von Haus zu Haus zieht, von den Buben und Mädeln teils frohgeſtimmt, teils mit einem gewiſſen Gruſeln erwartet. Meiſt klopft er nach einem Kettengeraſſel an die Türen, tritt in die Stube, erkundigt ſich, ob die Kinder folgſam oder böſe waren. Dann gibts für die Braven Aepfel und Lebkuchen, Nüſſe und Kletzen⸗ oder Hutzelbrot, den unartigen Kindern wird ins Gewiſſen geredet, und die Rute wird als warnendes Mahnzeichen von den Eltern hinter den Spiegel geſteckt. In manchen Gegenden erſcheint der Nikolaus den Kindern in weniger grimmiger Geſtalt, er geht als Biſchof gekleidet in die Häu⸗ ſer, angetan mit der Mytra und den Krummſtab in der Hand. Iſt der Nikolaustag vorüber, dann beginnen ſich Schau- fenſter weihnachtlich zu ſchmücken, und da und dort tauchen auch ſchon die erſten Weihnachtsbäume auf. Ihren 75. Geburtstag kann morgen Freitag Frau Eliſabetha Raufelder, Hermsheimerſtraße 2, begehen. 4 4 Zuſammenſtöße. Geſtern vormittag ſtieß auf der Bunſenſtraße eine Zugmaſchine mit einem Pferdefehr⸗ werk und geſtern nachmittag auf dem Bahnhofsplatz ein Lieferkraftwagen mit einer Zugmaſchine mit zwei Anhängern zuſammen. In beiden Fällen iſt der ent⸗ ſtandene Sachſchaden bedeutend und die Urſache auf die Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrs kontrolle. Bei einer vorgeſtern vorgenom⸗ menen Kontrolle des Straßenverkehrs wurden 4 Fahrer angezeigt und 19 gebührenpflichtig verwarnt. Wegen tech⸗ niſcher Mängel wurden 24 Fahrzeuge beanſtandet. Selbſttötungsverſuch. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, nahm geſtern nachmittag eine in der Innen⸗ ſtadt wohnende Frau eine größere Menge Tabletten zu ſich. Die Lebenmüde wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Der Grund zur Tat dürfte auf Krankheit zurückzuführen ſein. 5 Die Wertehrsunfälle im November. 2 Tote, 61 Ver⸗ letzte und 127 beſchädigte Fahrzeuge, das iſt die Bilanz der Verkehrsunfälle in Mannheim im Monat November. Unter den beſchädigten Fahrzeugen befanden ſich 87 Kraftfahr⸗ zeuge, 13 Straßenbahnwagen, 4 Fuhrwerke und Handwagen ſowie 23 Fahrräder. In 27 Fällen war Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes, in 21 unvorſichtiges Fahren, in 13 por⸗ ſchriftswidriges Ueberholen, in 8 zu ſchnelles Fahren und in 6 Nichteinhalten der rechten Straßenſeite die Schuld an dem Zuſammenſtoß. Bei 3 der ſchuldigen Fahrer wurde Trunkenheit feſtgeſtellt. Bei Beachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften hätten faſt alle 113 Verkehrsunfälle vermieden wer⸗ den können. a — Beihilfen für Kriegerwaiſen. Der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Arbeitsminiſter hat die Verſorgungsämter ermächtigt, begabten und fleißigen Kriegerwaiſen, die nach Vollendung des 21. Lebensjahres und dem Wegfall der Waiſenrente im Winterſemeſter 1935⸗36 eine Hoch- oder Fachſchule beſuchen oder nach Abſchluß dieſer Ausbildung ſich unter den Fahnen befinden, im Falle des Bedürfniſſes eine einmalige Unter⸗ ſtützung bis zur Höhe von 150 Mark zu gewähren. Dieſe Regelung entſpricht der Praxis, die auch in den vergangenen Jahren ſchon geübt wurde. In Ausnahmefällen können auch Waiſen berückſichtigt werden, die am 1. Oktober 1935 das 24. Lebensjahr bereits vollendet hatten. — Facharbeiterprüfung und Geſellenprüfung. In einem Erlaß des Präſidenten der Reichsanſtalt wird die Auffaſſung der zuſtändigen Miniſterien zur Frage des Verhältniſſes der Prüfungen für induſtrielle Facharbeiter zu den handwerk⸗ lichen Geſellenprüfungen dargelegt. Darnach wird die end⸗ gültige Regelung der induſtriellen Facharbeiterausbildung und die ihrer Bedeutung entſprechende Einordnung in das ge⸗ ſamte berufliche Ausbildungsweſen unter Berückſichtigung der Belange aller beteiligten Kreiſe in dem kommenden Berufs⸗ ausbildungsgeſetz erfolgen. Für die Zwiſchenzeit ſollen auf⸗ tretende Schwierigleiten im Zuſammenwirken der beteiligten Selbſtverwaltungskörperſchaften der gewerblichen Wirtſchaft mit Unterſtützung der Behörden überwunden werden. * Vom Tabaksmarkt. Ein Rückblick auf die Tabakernte des Jahres 1935 zeigt, daß Grumpen und Sandblatt in Farbe und Ge⸗ ſchmack ſehr gut ſind, weil ihnen noch verhältni⸗mäßig günſtiges Wachswetter beſchieden war. Jedenfalls ge⸗ diehen die Grumpen beſſer als im Vorxjahr; ſie ſind leicht und geben einen guten Brand. Wenn auch das Sandblatt etwas weniger gute Eigenſchaften aufweiſt, ſo iſt es doch noch von leichter Beſchafenheit und gut verwendungsfähig. Dagegen haben Hauptgut und Ober⸗ gut unter der Trockenheit recht gelitten; die er Tabak iſt kräftiger und ſeine Verwendung⸗ möglichkeit beſchränkter. Die Preiſe bei den bisherigen Verkauf⸗ſitzungen beſtätigen dieſe Tatſachen. Für Hauptgut bezahlte man 3465„je Ztr., nur Friedrichstal kam etwas höher. Ein reſtloſer Abſatz erſcheint fraglich, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß man eine planmäßige Ver⸗ teilung an die Fabrikation in Erwägung zieht. Dazu kommt, daß es in dieſem Jahr ſchwer wird, das Haupt⸗ gut zu fermentieren, weil es durch ſeine Beſchaffenheit zu Druckſtellen neigt und die Gefahr des Zuſammenkleben⸗ beſteht. In Fachkreiſen würde man es mit ziemlicher Beſorgnis ſehen, wenn die Pflanzer gezwungen wären, ihren Tabak zuſammenzuſchlagen. Für den ſpäteren Ab⸗ ſatz könnten ſich veranlaßt greifbar und günſtig im Preis war, aufzukaufen. Weng die Preiſe ſo bleiben, dürften weitere Auffaufe, ſoweit ſie für die Qualität der Produktion erträglich ind bevor⸗ ſtehen. So hat ſich durch den geringen Ausfall des 1935er Hauptguts der Vorrat an älteren Ernten be⸗ ſonders Zigarrengut, ſtark gelichtet. Wo die Natur⸗ fermentation in dieſem Jahr ncht an die Ma chinenfermentation dem Nauchtabal a 2 9 England— Deuiſchland 3:0 75 000 Zuſchauer auf dem Tottenham⸗Platz in London. 10 000 deutſche Schlachtenbummler.— Glänzendes eng⸗ liſches Spiel auf kieſem Boden. London, 5. Dezember. Der Fußball⸗Länderkampf Deutſchland.—England endete nach intereſſantem Verlauf mit einem verdienten 3:0-Siege der engliſchen Berufsſpieler, die ſchon zur Pauſe mit 1:0 in Führung lagen. Das Spiel— ein Freundſchaftsſpiel im wahrſten Sinne des Wortes— verlief ohne jeglichen Zwiſchenfall. Der deutſch⸗engliſche Fußballkampf war ſelbſt für die ſonſt kühlen Engländer ein Ereignis erſten Ranges. Die Preſſe hatte ſehr geſchickt das Inkereſſe wachgerufen. Die Blätter beſchrieben die deutſche Mannſchaft und ſchätzten die Ausſichten ein. In den illuſtrierten Zeitungen erſchie⸗ nen Bilder, Abhandlungen wurden in deutſcher und eng⸗ liſcher Sprache veröffentlicht, kurz: die Weltſtadt ſtand im Banne des deutſch⸗engliſchen Länderkampfes. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn waren es wohl 75 000, die die Tribünen und Ränge beſetzt hielten. 3.15 Uhr erhob ſich in einer Ecke des Platzes ungeheurer Bei⸗ fall, der zum Orkan anſchwoll: die deutſche Mann⸗ ſchaft betrat zuſammen mit den engliſchen Spielern das Spielfeld. Nach den Nationalhymnen pfiff der ſchwediſche Schiedsrichter Otto Olſſon zur Wahl, dann formierten ſich die Mannſchaften. Der Spielverlauf Mit dem Anſtoß Deutſchlands begann das„Spiel des Jahres“, das 90 Minuten lang die 75 000 Beſucher in den Bann ſchlug. Hohmann trieb den Ball vor, kam aber nicht ſehr weit. Barker ſtoppte ihn, der erſte engliſche Angriff rollte gegen das deutſche Tor und ſchon mußte Jakob her⸗ aus. Der Angriff endete im Aus. Trotz weichem Spielfeld wurden alle Aktionen beiderſeits ſchnell und flüſſig aus⸗ geführt. Die Engländer kamen durch weites Flügelſpiel immer wieder in die Nähe des deutſchen Tores, wo die Hintermannſchaft harte Abwehrarbeit leiſten mußte. Ein⸗ mal brannte Camſell durch, aber ſein Scharfſchuß ver⸗ fehlte das Ziel. Carter, der Halbrechte Sunderlands, der den Ball direkt aufnahm, jagte einen Bombenſchuß über die Latte. Auf der anderen Seite umlief Lehner den Ver⸗ teidiger Hapgood, ſein Schuß ging jedoch daneben. Eng⸗ land lag ſtändig im Angriff! Mehrmals rettete Jakob nur durch entſchloſſenes Herauslaufen und durch gute Fauſtabwehr, die ihm toſenden Beifall einbrachten. Die deutſchen Vorderreihen ſchienen nervös zu ſein. Zum Glück behielten aber Haringer und Gramlich die Ruhe. Eiſern wehrte ſich die Verteidigung gegen die engliſchen Maſſenangriffe. Nach halbſtündiger Spieldauer hieß es immer noch 0:0. Im deutſchen Sturm war Hoh⸗ mann die treibende Kraft, der deutſche Mittelſtürmer befand ſich in glänzender Form. Aus dem Hintergrunde feuerte in der 25. Minute Camſell einen Gewaltſchuß aufs Tor, unheimlich ſcharf und flach nahm das Leder ſeinen Weg, im letzten Augenblick ſprang Haringer noch dazwi⸗ ſchen. Die Deutſchen mußten bis auf Hohmann faſt die geſamte Elf zur Verteidigung zurückziehen. Mit allen Kräften wurde verteidigt. Die deutſche Elf wehrte ſich mit dem Mute der Verzweiflung. Die hinteren Rei⸗ hen hatten allerſchwerſte Arbeit zu leiſten, und es ſchien ſo, als ob Deutſchland die erſte Hälfte ohne einen Verluſt⸗ treffer überſtehen würde, als England zwei Minuten vor der Pauſe doch noch zum Führungstreffer kam. Camſell bekam eine feine Vorlage von Barker und obwohl ſich um den eng⸗ liſchen Sturmführer drei deutſche Abwehrſpieler bemühten, ſchoß dieſer hartbedrängt, flach und unhaltbar für Jakob, ins Netz. Die zweite Halbzeit Die Deutſchen eröffneten das Spiel mit einem ſchönen Vorſtoß, doch Lehner ging dem Kampf mit ſeinem Gegner aus dem Weg. Auf der anderen Seite ſchoß Camſell vor⸗ bei. Ein Zuſammenſpiel Fath⸗Raſſelnberg endete mit einem direkten Schuß Hohmanns, der ein Tor verdient ge⸗ habt hätte, ſo wunderbar plaziert war er. Hibbs zeigte aber, daß er ein Mann von Klaſſe iſt; er drehte dieſen „unhaltbaren“ Ball ab und verhinderte Deutſchlands Ausgleichstreffer. In den folgenden Minuten hatte Deutſchland ſchwere Angriffe der Engländer zu überſtehen. Dann ſah man zur Abwechſlung einen von Raſſelnberg eingeleiteten deutſchen Vorſtoß, der von Lehner mit erfolgreichem Tor⸗ ſchuß abgeſchloſſen wurde, aber Schiedsrichter Olſſon hatte die Abſeitsſtellung des Augsburgers wohl geſehen und ſo fand der Treffer keine Anerkennung. Dann hatte wieder England das Wort. Carters Bomben⸗ ſchuß ging gegen die Latte, den abprallenden Ball ſchlug Münzenberg in höchſter Not zur Ecke. Mit etwas mehr Glück hätte England in dieſen Minuten zwei, drei Treffez erzielen können. In der 21. Minute fiel dann das zweite Tor. Baſtin hatte den Ball zur Mitte gegeben, Jakob mußte heraus, aber Camſell war eher am Ball, den er hoch im Bogen über den Regensburger hinweg mit famoſem Kopfſtoß ins deutſche Tor ſchickte. Drei Minuten ſpäter war der Kampf endgültig entſchieden, als Eng⸗ land ſein drittes Tor erzielte. Der nach rechts angedrängte Camſell konnte den Ball doch noch nach links ſchlagen, Baſtin ſpurtete heran und ſchoß mit größter Wucht in die Ecke des deutſchen Tores. Die Briten hatten die Verwirrung in den deutſchen Reihen geſchickt ausgenutzt. Jetzt traten Schwächen in der deutſchen Abwehr zutage. Gramlich hätte beinahe noch ein Selbſttor gemacht, aber er brachte den Ball gerade noch zur 12. engliſchen Ecke über die Linie. Das überaus ſcharfe Tempo des Spiels hatte unſere Mannſchaft ſtark erſchöpft. Sie zeigte nicht mehr das forſche Spiel in der Verteidigung des Tores als auch bei den An⸗ griffen. Allerdings muß berückſichtigt werden, daß die Lei⸗ ſtungen auf dem moraſtigen, tiefen Boden dennoch gut waren. Der eiſenharte Ball beanſpruchte zudem eine ganz andere Behandlung. Noch einmal drohte den Deutſchen Ge⸗ fahr durch Weſtwood, deſſen Schuß fedoch von Jakob ab⸗ gewehrt wurde. Die Engländer ließen dann nach, ſie waren ihres Sieges ſicher. In völliger Dunkelheit ging das Spiel zu Ende, und als der ſchwediſche Schieds⸗ richter Olſſon abpfiff, rauſchte nochmals Beifall der ſich be⸗ reits auf den Heimweg begebenden Zuſchauer auf. Die deutſche Mannſchaſt Die deutſche Elf kämpfte während der erſten 50 Minuten mit einem Löwenmut. Sie hatte unzählige Ar⸗ beit zu verrichten. Der herzliche, langanhaltende Beifall der 75000 Zuſchauer für die faire Spielweiſe der Deut⸗ ſchen bewies, daß die deutſche Miſſion in London voll und ganz erfüllt wurde. Der beſte Spieler unſerer Elf war zweifelsohne der lange Regensburger Jako b. Sein ſchnel⸗ les Dazwiſchenfahren hatte uns vor einer noch höheren Niederlage bewahrt. Erfreulich war auch ſeine Sicherheit bei flachen Bällen. In der Verteidigung kam der Aache⸗ ner Münzenberg mit ſeinem Kampfeswillen den engliſchen Verteidigern am nächſten. Haringer war eine Kleinigkeit härter. Alles in allem hatten wir in bei⸗ den ein gutes Verteidigerpaar. In der Läuferreihe leiſtete Goldbrunner fabelhafte Arbeit. Das iſt umſo erfreu⸗ hicher, als man ſeiner Aufſtellung anfänglich ſkeptiſch ge⸗ genüberſtand. Die beiden Außenläufer Gramlich und Janes lieferten in der erſten Hälfte ein hervorragendes Spiel Fath die einzigen ſchwachen Punkte der deutſchen Mann⸗ ſchaft. Im Mittelfelde beherrſchten nach der Pauſe Sze⸗ pan und Raſſelnberg, ſoweit es den deutſchen An⸗ James fiel ſpäter ab und bildete zuſammen mit griff betrifft, das Spiel. Nach Jakob muß man, wenn man überhaupt eine Rangliſte aufſtellen will, Hohmann den queckſilbrigen Mittelſtürmer als erfolgreichſten deut⸗ ſchen Spieler herausſtellen. Lehner enttäuſchte nach der angenehmen Seite. Im ganzen war das Spiel der deut⸗ ſchen Elf zu langſam und im Vergleich zum Gegner zu wenig reaktionsfähig. Die Engländer verſtanden es meiſterhaft zu ſpielen und errangen ſo einen auch mit 3:0 vollkommen verdien⸗ ten Erfolg. Vis zur Pauſe gab es überhaupt nur eine Mannſchaft England. In jeder Spielphaſe kämpften alle mit vollem körperlichen Einſatz, ſo daß ſich die deutſche Monnſchaft beſonders in der erſten Hälfte auf eine aus⸗ ſchließliche Verteidigung einrichten mußte. * Der größte Fußball⸗Länderkampf des Jahres gehört der Vergangenheit an, die mit rieſiger Spannung erwartete Londoner Schlacht iſt geſchlagen! Englands auf eigenem Boden von einer Mannſchaft des Feſtlandes noch unbe⸗ ſiegte Nationalelf landete den erwarteten Sieg, Deutſch⸗ land ging geſchlagen vom Platz. Anders hatten wir es nicht erwartet, aber— ſeien wir ehrlich— wir hätten ein gün⸗ ſtigeres Endergebnis erwartet, nicht dieſes grauſam⸗deut⸗ liche 0:3. Nicht einmal der Ehrentreffer war unſerer tap⸗ feren Elf vergönnt, die— das darf wohl geſagt werden— in London ihr Beſtes gab, aber ſchließlich doch an der Größe ihrer Aufgabe ſcheiterte. Es beſteht nach dieſem Londoner Kampf wirklich kein Grund, nun die Köpfe hän⸗ gen zu laſſen. Wir haben, wie ſchon geſagt, nicht mit einem Sieg gerechnet, weil wir wußten zu welch großen Leiſtun⸗ gen die engliſchen Berufsſpieler in dieſen Wochen fähig ſind und weil die Engländer alle Vorteile auf ihrer Seite hatten: Spiel im eigenen Land, in vertrauter Umgebung, bei für ſie günſtigen Klima⸗ und Bodenverhältniſſen. Ge⸗ wiß, wir ſind der Ueberzeugung, daß Deutſchland ein beſ⸗ ſeres Ergebnis vielleicht hätte„herausſchinden“ können, wenn— um einen guten deutſchen Ausdruck zu gebrau⸗ chen— von Anfang bis Schluß„gemauert“ worden wäre, aber darunter hätte die Schönheit dieſes Spiels gelitten, und unſere Mannſchaft hätte in England bei den 65 000 kritiſch eingeſtellten engliſchen Beſuchern— dazu kamen noch 10 000 Deutſche!— nicht den guten Eindruck hinter⸗ laſſen, den ſie zweifellos hinterlaſſen hat. England hat dieſes Spiel ehrlich und verdient gewon⸗ nen. Die Engländer ſind nach wie vor die beſten Inter⸗ preten des modernen Fußballſpiels. Dieſe engliſche Elf war der deutſchen einwandfrei überlegen; ſie beherrſchte das Spiel während der 90 Minuten eindeutig und ſie ließ dem Gegner keine Siegeschance. Dies müſſen wir ehrlich anerkennen. Ein Lob den deutſchen Spielern, die ihr Beſtes gaben und als echte Sportsleute in Ehren verloren. eutſchen H Ausgabe von Gutſcheinen und Kohlenſcheinen für die Hilfsbedürftigen, welche bis zum 5. November gemeldet waren. Gruppe A u. B von 8— 9 Uhr Gruppe C von 9—10 Uhr Gruppe D von 10—11 Uhr g Gruppe E u. F von 11—12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer 5. Man bittet, die Zeit genau einzuhalten. das des Secleetee? Ude dale ren! Weihnachtsvorfreuden beginnen. Die Zeit des Konfektbackens ist an- gebrochen. Wer denkt bei den Zutaten nicht an die goedecke-Verkaufssfeſlen. Dort gibts ja alles, was man braucht. Extra gut und doch preiswert. Bitte sehen sie selbst: Weizenmehl Type 790 Pfund 0.19 Weizenmehl Type 563 Pfund 0.20 Weizenmehl Type 502 Pfund 0.21 Weizenmehl Type 405 Pfund 0.23 Die bel. Beutelpackungen Neckargold und Phönixmehl 5 Pfd, 1.20, 2 Pfd. 0.50 herzensgute Nach Gottes allmächtigem Ratschlusse ist meine liebe, Frau, Mvesheim, 4. Dezember 1935. Die Beerdigung findet am Freitag, 6. Dezember, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause, Adolf Hitlerstraße 328 aus statt. Todes-Anzeige. unsere treubesorgte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante Frau Juliana Christina Striegel geb. Zimmer nach langjähriger, schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, gestärkt durch die hl. Sterbesakramente durch einen sanften Tod in die ewige Heimat eingegangen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Georg Striegel, Oberlehrer a. D. Kubin e Friſch Transportabbt. vom Seeplatz: N Für die Blutfriſcher Wöſch⸗ und i Weihnachts- Baden Empfehle meine 10 vorzügl. Mehle 5 von erprobter Bachfähiggeit Weizenmehl Spezial 0 Type bös 90 Ltr. e Ho harſh. e. Filet zu verkaufen. Jak. Würthwein zu verkaufen. ö Weihnechtsapfel Gewerbe und 1 5 Pfund 19 Pfg. 4 Georg Abſer. 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Mkclaus-Abend Das übliche Training fällt aus. Unſere Mitglieder werden zu der Veranſtaltung herzlich eingeladen. Kameradſchaft ehem. Soldaten, KKS.⸗Abt. Am kommenden Sonntag, den 8. Dezember, findet auf dem Schießſtande in Ilvesheim das diesjährige Abschluß-Schiehgen der Abt. ſtatt, verbunden mit einem Preisſchießen wozu ſchöne Preiſe zur Verfügung ſtehen. i Geſchoſſen wird in der Zeit von vorm. 9—12 Uhr und nachm. von 1.30—5 Uhr. i 5 Zu dieſer Veranſtaltung ſind alle Kameraden der Kameradſchaft eingeladen. Der Kameradſchaftsführer. Der Schießwart. 01 Sie gend darauf, Fläschchen qus MAS ls gro- ger Originolflasche geföllt in dieser darf nach Wird. dem Gesetz nichts feilgehalten Werden als MASSEWURZE 4 Y . 5 8 Industrie Mandeln, prima Bari.. FFF Nik Hanf 11 f 8 N GGGG—T—T—T—TW—T—T—TA—T—T—T—T—W—AFT—W—T—D—W———————C g.. 5 5 E Pfund 950 N„ loppenheimerstr. 69. Meckarbofe-Drnckerei Or. Oetkers Backöle Mandeln, prima Bari Glas 9 Pfg. handg, ½ Pfd. 0.85 Zitronen Stück 7 u. 6 Pfg. Sultaninen Pfund 45, 36 u. 32 Pfg. Rofinen Pfd. 40 u. 32 Pfg. Korinthen Pfd. 40 Pfg. Kunſthoni 1 Psd. Würfel 42 Pfg. Block⸗Schokolade Backoblaten Puderzucker, Sandzu cher Strenzucker Arrak, Rum, Kirſch⸗ und Zwetſchgenwaſſer 30% Rabatt mit Ausnahme das Ihr anderes Tablohk-Zelel zu haben in der Neckarbote- Druckerei. 435 für Bauhandwerker nach vor- geschriebenem städtisch. Muster weniger Artitkel. Huüſſitenoberſten dent 188 00 * Nr. . Mtieſtecky, Herausgabe N ie Der Greis widerſtand jedoch hart e ſpäter Kloſter zu überfallen, um vom Abt die Schatzes zu erzwingen. C gangsunterkunft der Freinden⸗ negt und heute als lleber le Jahrhundert 1 Deportation verurteilten Ver⸗ „bevor man ſie an ihre eigentliche Beſtimmung gionsrekruten und der zu bre cher dient schicht ä „nbi odapuß uepichl epos eig e lang ufgogz“ usbobus geg sq uegupc ug ee uhu ehnlelpcploch z „ie gun eic Orr neu ing dee e e e e k ubag öl f— 4 einc gun gig— sog jon sog inc ug cnzz uöezjvgeg uv heiß susbngn ei uunz greg spe oi augen 8“ „ene, „imc“ „aphee Bibzesa jeglog edcngß e“ 25 15vl gun degeic ze mug uunc onnezuoſezef zeaanlszlpcploch 288 „usgoh ddckngz dig cr Anu sy! ⸗usgel uso oi sv 18 upon— ig uspencde“ „Uelpoack zs vgug meg zen ne e n e eusgvg odadngz eig oi uno nid obiqpug „ipod ig uses og je dän gz sic“ egen eie A ua oluvszcpn! „ eue ue een r e ecanleg sio uv* Abup neon dub did pig eagnlszlpqploch 40 „0 e eloz sps je ccchn c oc Ju aps piu geile neſug Geiz oc S. „ice og en ehen n obiopuch“ „—= Rod epd zg u 10— eis used bun Lug usgeilea did Moc“ „ben u ehe g uscdnckenluelnvſpe— gusckdngz“ up gusbval en gol uus) a uu eren e we. 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Machen Sie keine UAm⸗ ſtände. Nur ein wenig Papier darum. Ich packe die junge Dame doch bald wieder aus.“ Das Paket wird in den Wagen gebracht. Dann geht es weiter.— * Doktor Rettig, Willi und Kommiſſar Köſter ſtanden mit langen Geſichtern vor der Penſionsinhaberin, die ih⸗ nen ſoeben die Abreiſe von Frau Reichenbach recht an⸗ „Nicht, daß ich wüßte!“— Er ſah ſie betroffen an. „Ah— Ste verſtellen ſich immer noch! Aber ich weiß fetzt, woran ich bin. Soll ich Ihnen verraten, wer neulich in meinen Sachen geſtöbert hat?“ „Bitte!“ „Si Erblaſſend ſprang Willi auf.„Woher wiſſen Sie das?“ Ein mattes Lächeln ſpielte um ihre Lippen.„O—“ ſagte ſie launig,„das Detektipſpielen ſteckt etwas an, finde Mit der zunehmenden Verbeſſerung der Tauchapparate wächſt als moderner Erwerbszweig die Zahl der Bergungs⸗ geſellſchaften, die nach verſunkenen Schatzſchiffen ſuchen. Es iſt ein koſtſpieliges Spekulationsgeſchäft, bei dem vorläufig die Nieten weit überwiegen, weil die arbeitsfähige Tauch⸗ 5 Schatzſuche Er machte anſcheinend gute Miene zu dem gerichtlichen Beſcheid und wurde als Lotſe auf den einen der beiden Bergungsdampfer eingeſchifft, die nach der von ihm ange⸗ gebenen Stelle des Schiffsunfalls entſendet wurden. Hier ſuchten aber die beiden Dampfer vergebens nach der„Lady⸗ ſchaulich geſchildert hatte. ich. Kurz— ich habe ſo manches herausbekommen. Ich tiefe noch immer ihre beſchränkte Grenze hat. Umſo größer[ſmyth“ und entdeckten von ihr nicht die geringſte Spur Bei „Alſo ein 1 0 ließ ſie ſich kommen? je Wage 5 muß al bige Fränfen e e dieſer iſt der Triumph der ſchwediſchen Unternehmer, die anfangs der klaren Durchſichtigkeit des Waſſers kam das den Füh⸗ „Ig. Sie telefonierte mit einer Firma, die Wagen ver⸗ 7—— 2— 8: Juni das Wrack eines ruſſiſchen Schatzſchiffes bei Sveaborg] rern der Bergungsſchiffe einigermaßen ſpaniſch vor. Schließ⸗ mietet. Leider habe ich nicht den Namen gehört.“ „Das wird ſich ja unſchwer feſtſtellen laſſen,“ ſchaltete fun„hat ſie denn ihre Rechnung bezahlt, ehe ſie ab⸗ fuhr? „Natürlich. Und reichliches Trinkgeld hat ſie gegeben.“ Die Herren blickten ſich an. Köſter fragte:„Hat ſie denn nichts hinterlaſſen? Sie wiſſen nicht, wo ſie hinfuhr?“ „Nein. Keine Ahnung. Hinterlaſſen hat ſie auch nichts. Sie ſagte nur, daß ſie noch ſchreiben oder telegraphieren werde, wohin wir die Poſt nachſchicken ſollen.“ „Halten Sie bitte die Poſt zurück!“ ſagte Köſter,„auch wenn Sie inzwiſchen benachrichtigt werden. Kommt eine Nachricht, ſo rufen Sie bitte ſofort bei der hieſigen Krimi⸗ nalpolizei an.“ „Mein Gott,“ rief die Frau,„ſie war doch nicht etwa eine Verbrecherin?“ „Genaueres wiſſ mag ſchon ſein.“ Der Sohn der Inhaberin, ein ſchlakſiger junger Menſch, trat hinzu: „Meine Herren!“ ſagte er,„ſchädigen Sie nicht den Ruf unſeres Hauſes! Wenn Sie hier ſchon Recherchen an⸗ ſtellen müſſen, ſo bitte ich jedenfalls, daß alles in der dis⸗ kreteſten Weiſe erledigt wird.“ „Selbſtverſtändlich. Wir brauchen Sie auch nicht mehr aufzuhalten. Doch bitten wir Sie, uns jederzeit zur Ver⸗ fügung zu ſtehen.“—— Die Firma, die das Auto vermietet hatte, wurde nach einigem Umfragen feſtgeſtellt. Man wußte die Nummer des Wagens. Köſter gab Anweiſung, dieſes Auto, wo es ge⸗ ſehen wurde, anzuhalten und die Inſaſſin zu verhaften. „Ob man das Auto entdecken wird?“ fragte Willi und zupfte an ſeiner Oberlippe. „Natürlich wird man es anhalten!“ erwiderte Köſter faſt ärgerlich, weil man an der Wirkſamkeit ſeiner Maß⸗ nahmen zweifelte.„Es dürfte nur eine Frage der Zeit ſe in.“ „Ich habe noch nichts gegeſſen!“ verſetzte Willi,„kommſt du mit, Erwin? Wo wohnſt du hier überhaupt?“ Doktor Rettig nannte ein kleines Hotel, das in der Stadt lag.„Ich komme mit!“ ſagte er. Die Gäſte von Willis Penſion ſaßen ſchon an der Ta⸗ fel. Durch einen Zufall kam er diesmal neben Fräulein Wingert zu ſitzen. Sie ſuchte ihn über das Neueſte auszu⸗ horchen. Aber er ſprach nicht viel. Seine Gedanken waren zu ſehr von den Ereigniſſen der letzten Stunden in An⸗ ſpruch genommen worden. Wahrhaftig— man kam in Fahrt! Aus einer kleinen, falſchen Verfolgung, ſchien ſich ein großer„Fall“ zu entwickeln. Was konnte ihm lieber ſein? Aufpaſſen!— hieß es jetzt. Ueberraſchungen ſtanden bevor. Es mußte ſich ſchließlich doch eine Spur finden laſſen. Und dann wollte er, er ganz alleine ihr nachgehen. Sie würde wahrſcheinlich von hier aus nach außerhalb führen. Aber was half das? Wenn er auch Li dann ver⸗ laſſen mußte— die Pflicht ging vor! Er wollte ſich durch nichts mehr beeinfluſſen laſſen. Man würde ja in Ver⸗ bindung bleiben. Sie ſchien mittlerweile doch einiges In⸗ tereſſe für ihn gefaßt zu haben. Nachmittags fand er noch einmal Gelegenheit, mit Li am Strand zu ſitzen. Verſonnen blickte er auf die See hin⸗ aus, die im Sonnenſchein funkelte. Tief ſog er die kräf⸗ tige Luft ein, mit vollen Lungen, als gelte es, neue Kraft zu ſchöpfen. Li ſpielte mit einem Stöckchen im Sand herum. Sie kam ihm ſeit einiger Zeit etwas nachdenklich und plötzlich auch wieder außerordentlich zurückhaltend vor. Nach län⸗ gerem Schweigen bemerkte ſte: „Eigentlich müßte ich Ihnen recht böſe ſein, Herr Seid⸗ Sie haben ja eine nette Komödie mit mir geſpielt!“ 2 — wir nicht,“ meinte Rettig,„aber es 164 ler! Beziehung betrachtet, hat man als Kriminaliſt aus ſeinem Wortſchatz leider zu ſtreichen. Im anderen Sinne wird man es um ſo höher zu achten wiſſen.“ „Es muß eine fürchterliche Arbeit geweſen ſein, den Brief wieder zuſammenzuſetzen.“ Er hob den Kopf.„Welchen Brief?“ „Dieſen!“ Sie ſchwenkte ihn in der Hand— jenes Schreiben von Richard Stolz, das Willi in ihrem Papier⸗ korb gefunden hatte. Haſtig griff er danach. „Woher haben Sie das?“ „Man darf nicht vergeſſen, Herr Seidler, ſein Schreib⸗ tiſchfach abzuſchließen! Namentlich einem Detektiv darf das eigentlich nicht mehr paſſieren.“ 5 1 rie waren in meinem Zimmer! Das finde ich uner⸗ hört!“— „Ah— unerhört! Na alſo— was ſoll aber ich dann ſagen, verehrter Herr?“ „Erlauben Sie, bitte— das war etwas anderes. Wenn man in dienſtlicher Sache handelt——“ „Ach bleiben Sie mir doch mit Ihrer dienſtlichen Sache! Sie ſollten ſich ſchämen, verſtehen Sie mich?“ „Und Sie?“ „Ich handelte ja nur ſo, wie Sie es mir vorgemacht haben. Nun weiß ich genau Beſcheid. Ich bin nur mit Ih⸗ nen hierhergekommen, um Ihnen meine Meinung zu ſa⸗ gen. Sie ſtreiten es wenigſtens nicht mehr ab. Im übrigen bin ich fertig mit Ihnen. Leben Sie wohl, Herr Seidler!“ Mit einer ſtolzen Gebärde wandte ſie ſich von ihm ab und verließ die Sandburg, vor der ſie geſeſſen hatten. Auch Willi war aufgeſprungen. Mit einem Satz war er neben ihr. „Fräulein Lilli— ſcheiden Sie bitte nicht ſo von mir! Suchen Sie zu verſtehen— ich hatte doch eine Aufgabe zu erfüllen— ich mußte handeln——“ „Nun ja— dann handeln Sie weiter. Doch laſſen Sie mich aus dem Spiel dabei.“ Mit dieſen Worten ging ſie davon. Er blieb ratlos ſtehen. Es war, als wanke der Bo⸗ den unter ſeinen Füßen. Brach alles um ihn zuſammen?“ Faſt war er geneigt, ſeinen künftigen Beruf zu ver⸗ wünſchen. Aber er tat es nicht. Nein. Durchbeißen mußte man ſich, wenn es auch einmal quer kam. Alles geht wie⸗ der einzurenken— pflegte ſein Schwager zu ſagen. Er klammerte ſich an dies Wort. Tatſächlich war Lilli abends beim Eſſen ſchon wieder manierlicher. Sprach ſie auch kaum mit ihm,— ſo war es ihm doch, als ob ſie ihn, wenn ſie ſich unbeobachtet glaub⸗ te, mit ihren Blicken betaſtete. Als tue es ihr ſchon leid, ihn ſo hart behandelt zu haben. * Bei Köſter ſchrillte das Telefon. Er nahm den Hörer und meldete ſich ſofort. Eine aufgeregte Stimme ertönte: „Iſt dort Kommiſſar Köſter?— Ja??— Alſo hören Sie, Herr Köſter! Das Auto wurde ſoeben hier angehal⸗ ten! Sie wiſſen doch, was ich meine. Alſo ſo eine Unver⸗ ſchämtheit, uns ſo an der Naſe herumzuführen und ein⸗ fach eine Puppe in den Wagen zu ſetzen!“ „Hallo— wer ſpricht denn da? Hier iſt Kommiſſar Köſter, Kriminalpolizei.“ „Hier iſt Danneberg, Kommiſſar Danneberg.“ „Sie ſprechen in Rätſeln, Danneberg! Aber hören Sie, Kollege, ich ſetze mich jetzt in meinen Wagen und komme zu Ihnen nach Swinemünde. Dann können wir alles per⸗ ſönlich beſprechen.“ „Es iſt gut— ich erwarte Sie alſo ſchnellſtens,“ ant⸗ wortete Danneberg und Köſter legte den Hörer auf die Gabel zurück. 5 (Fortſetzung folgt.) bergen konnten. Sveaborg iſt die alte Inſelfeſte, die vor der finniſchen Hauptſtadt Helſingfors liegt. Als ſich im achtzehnten Jahr⸗ hundert die Schweden und Ruſſen um den Beſitz Finnlands rauften, erbauten die Schweden auf Speaborg die Feſtung, die zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts an Rußland fiel und ſeit dem Weltkrieg zum Neuſtaate Finnland gehört. Bei den Kämpfen zwiſchen Rußland und Schweden verſchwand im Jahre 1721 in der Oſtſee ein ruſſiſches Or⸗ logſchiff, das die ruſſiſche Kriegskaſſe mit einem heutigen Geldwert von etwa hundertſechzig Millionen Mark und allerhand an der ſchwediſchen Küſte erbeutete Schätze an Bord hatte. Das ſpurloſe Verſchwinden des wertvollen Schiffes blieb ein Rätſel, bis es im Lauf der Ereigniſſe in Vergeſſenheit geriet. Man wurde erſt wieder daran er⸗ innert, als vor zwei Jahren der ſchwediſche Marineoffizier Graf Alarik Wachtmeiſter ein altes waſſerbeſchädigtes Log⸗ buch fand, aus dem hervorging, daß das verſchollene Schatzſchiff wahrſcheinlich bei einem Sturm in den finniſchen Schären geſtrandet und mit Mann und Maus zur Tiefe gegangen war. Nun konnte auch feſtgeſtellt werden, daß das Schatzſchiff identiſch mit einem vor Speaborg liegenden verſunkenen Wrack war, bei dem bereits fünf Bergungsverſuche im acht⸗ zehnten Jahrhundert erfolglos geblieben waren, weil die damaligen Tauchmittel verſagten. Nachdem Schweden und Finnland ein Uebereinkommen über die Aufteilung des eventuellen Fundes geſchloſſen hat⸗ ten, wurde im Vorjahre ein gemeinſames Schatzſuche⸗Un⸗ ternehmen gegründet, an dem ſich das finniſche Speaborg⸗ muſeum, das ſchwediſche Hiſtoriſche Muſeum der Stockhol⸗ mer Seekriegsſchule und die ſchwediſche Bergungsgeſellſchaft Neptun zu gleichen Koſten⸗ und Gewinnteilen beteiligten. Der nunmehrige Erfolg dieſes Unternehmens läßt in nächſter Zeit eine vermehrte Tätigkeit der Schatzſuchgeſell⸗ ſchaften erwarten, die auf allen Meeren auf geſchichtlich be⸗ glaubigten Stellen von wertvollen Schiffsuntergängen tätig ſind. Da jeder neue Geſchäftszweig auch ſein beſonderes Gau⸗ nertum erzeugt, gibt es auch in der Meeresſchatzſuche be⸗ reits eine ganz nette Chronik verſchiedener Schwindeleien. Intereſſant war da der Fall des auſtraliſchen Dampfers „Ladyſmith“, der im Jahre 1921 Sydney mit Goldbarren im Werte von zehn Millionen Mark für San Francisco verließ und in der Südſee von einem ſtarken Wirbelſturm auf ein Korallenriff geſchleudert wurde, bei dem er verſank. Nur ein einziger Mann überlebte dieſen Schiffbruch: der Zweite Offizier, der ſich auf das Korallenatoll retten konnte und nach einigen Tagen von fiſchenden Eingeborenen ge⸗ funden wurde. Vier Monate nach dem Schiffbruch kam er an Bord eines Südſeeſeglers nach Sydney zurück, wo bereits vor dem Seehandelsgericht ein Prozeß zwiſchen den Abſendern der Goldbarren, der Reederei der„Ladyſmith“ und der haftpflichtigen Verſicherungsgeſellſchaft ſchwebte, weil jede der drei Parteien den Schaden von ſich abwälzen wollte. Da brachte das unerwartete Eintreffen des geretteten Schiffsoffiziers einen erlöſenden Hoffnungsſtrahl. Aber er war nicht umſonſt der einzige Menſch, der an⸗ zugeben wußte, was mit dem verſchollenen Schiff geſchehen und wo es verſunken war. Er dachte nicht daran, ſeine Kenntnis ſo ohne weiteres für ein bloßes Danke her⸗ zugeben, wurde aber vom Seegericht mit ſeinen hohen An⸗ ſprüchen abgewieſen, weil er als Schiffsangehöriger zur koſtenloſen Erteilung aller zweckdienlichen Angaben über das Schickſal ſeines Schiffes verpflichtet war. lich kehrten ſie unverrichteter Dinge heim. N Ihre Auftraggeber beruhigten ſich naturgemäß nicht mit dem Mißerfolg, über deſſen Urſache ſie ſich ihre eigenen berechtigten Gedanken machten. Es blieb ihnen aber zu⸗ nächſt nichts übrig als ſich in Geduld zu faſſen und abzu⸗ warten, was geſchah. Die Ereigniſſe begannen ſich zu entwickeln, als nach einer Weile der gerettete Schiffsoffizier an den Folgen des Schiffsbruchs zu kränkeln anfing und bei ſeiner Reederei den Abſchied nahm, um ſich im heilkräftigen Klima Kalifor⸗ niens zu erholen. Zwei Detektive der auſtraliſchen Krimi⸗ nalpolizei blieben an ſeinen Ferſen und beſchatteten ihn in Frisco auf Schritt und Tritt. Sie beobachteten, daß er in Verhandlungen mit einer amerikaniſchen Bergungsgeſellſchaft eintrat, die nach eini⸗ gen Tagen ihren beſten Dampfer mit unbekanntem Fahr⸗ ziel und mit dem auſtraliſchen Schiffsoffizier an Bord aus⸗ laufen ließ. Da konnten die Detektive nicht mitfahren, aber ſie ver⸗ ſtändigten die amerikaniſche Staatspolizei, die ſofort mit dem Marineamt Fühlung nahm. Ein dichtes Beobachtungsneſt wurde im fraglichen See⸗ raum organiſiert, und drei Monate ſpäter wurde der auſtraliſche Schiffsoffizier mit der Beſatzung des amerika⸗ niſchen Bergungsdampfers in einer einſamen Bucht bei Seattle verhaftet, als er die von der wirklichen Stran⸗ dungsſtelle der„Ladyſmith“ geholten Goldbarren heimlich landen wollte, Der Wert der in geſchichtlich erinnerungsfähiger Zeit verſunkenen Schätze wird auf mehrere Milliarden Mark geſchätzt. Als beſonders lockend gelten eine ſpaniſche Sil⸗ berflotte(die vor der ſpaniſchen Küſte in der Nähe von Vigo im ſiebzehnten Jahrhundert von einem britiſchen Ge⸗ ſchwader auf den Meeresgrund geworfen wurde) und die mit Raubſchätzen beladene türkiſche Flotte, die von Don Juan d'Auſtria 1571 bei Lepanto vernichtet wurde. Trotz⸗ dem man beide Stellen genau kennt, wurde bisher von keiner der beiden verſunkenen Schatzflotten etwas gefun⸗ den. Vermutlich haben ſtarke Grundſtrömungen und der Zahn der Zeit die hölzernen Wracks längſt aufgelöſt und in Trümmern weggeſchwemmt, während ihre Schätze und ſonſtigen Metallteile in den Algenwucherungen des Mee⸗ resbodens allzugut verborgen ſind. Hier bleibt das glück⸗ hafte Finden für die Zukunft vorbehalten, die eine ent⸗ ſprechende Verbeſſerung der noch jungen modernen Tau⸗ chertechnik bringen wird. Kürzlich kam von der Inſel Elba die Nachricht, daß korſiſche Fiſcher— durch einen Sturm verſchlagen— auf der nahen Inſel Monte Chriſto Schutz geſucht hakten und in dem alten„Racheturme“(Torre della vendetta) im Ge⸗ 1 Goldmünzen aus dem fünfzehnten Jahrhundert anden. Es iſt auf dem kleinen Eiland nicht der erſte Fund die⸗ ſer Art. Ein niemals ernſt genommenes Seemannsgarn ſpinnt ſchon ſeit längerer Zeit die Fabel von Goldſtücken, die auf dem einſamen Eiland„angeſchwemmt“ werden. Aus dieſer Matroſenlegende ſchöpfte Dumas die erſte An⸗ regung zu ſeinem bekannten Abenteuerroman„Der Graf von Monte Chriſto.“ Der Titelheld hieß eigentlich Edmund Dantes und hat tatſächlich gelebt. Er war Kommandant eines Oſtindienſeg⸗ lers der Marſeiller Reederei Morel, als er ſich mit der ſchönen Mercedes verlobte, auf die ſein Todfeind Ferdinand unlautere Abſichten hatte. Von Mercedes empört abgewie⸗ ſen, verwickelte Ferdinand durch ſchurkiſche Verleumdungen Dantes in einen Prozeß, der den unglücklichen jungen Ka⸗ pitän in die berüchtigten Kaſematten des Inſelgefängniſſes Chateau d'If brachten, das vor der Einfahrt von Marſeille — ̃ ra 7 7