Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Rr. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. —— ages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 35: 1200 35. Jahrgang Jugeſtändniſſe an Italien Die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge.— Weit größeres Entgegenkommen als bisher. Paris, 9. Dezember. Das franzöſiſche Außenminiſterium hat folgende Mit⸗ teilung veröffentlicht: „Sir Samuel Hoare und Laval haben die von ihnen feſtgelegten Formeln der Einigung, die als Grundlage einer freundſchaftlichen Regelung des italieniſch⸗aveſſini⸗ ſchen Streitfalles dienen ſollen, nicht öffentlich be⸗ kanntgegeben, weil ſie noch nicht zur Kenntnis der intereſſierten Regierungen gebracht worden ſind. Alle Meldungen, die in dieſer Hinſicht veröffentlicht werden, kön⸗ nen nur als Mutmaßungen betrachtet werden.“ Trotzdem glaubt„Oeuvre“ den Inhalt der Vorſchläge wie folgt wiedergeben zu können: 1. Grundlage des Planes iſt ein Gebietsauskauſch zwiſchen Italien und Abeſſinien. Abeſſinſen erhält den Hafen von Aſſab in Italieniſch⸗Eritrea mit einem„Korridor“, der dieſen Hafen mit Addis Abeba verbindet. Sollte Italien dieſes Jugeſtändnis verweigern, iſt die engliſche Regie⸗ rung bereit, an Abeſſinſen den Hafen von Zeila abzu⸗ kreten. 2. Die Provinz Tigre wird— mit Ausnahme der heiligen Stadt Akſum— völlig Ikalien zugeſprochen. 3. Italien erhält die volle Gebietshoheit über die Provin⸗ zen Ogaden und Danakil. 4. Italien erhält ein Koloniſakionsgebiet, das die Anſied⸗ lung von 1.5 Millionen Koloniſten geſtafktet. 5. Der Negus ſoll gebeten werden, für den amhariſchen Teil Abeſſiniens den Schutz des Völkerbundes zu fordern. Dieſer würde durch die Entſendung kechniſcher Sachver⸗ ſtändiger für die abeſſiniſche Verwalkung zum Ausdruck kommen, wobei auch italieniſche Sachverſtändige in Frage kommen ſollen. Ein doppelt ſo großes Gebiet angeboten Reuter bringt aus Paris unter Berufung auf„eine ge⸗ wöhnlich gut unterrichtete franzöſiſche Quelle“ ebenfalls Einzelheiten über die Vorſchläge. Sie ſtimmen mit denen überein, die„Oeuvre“ veröffentlicht hat. Es heißt, daß das Muſſolini angebotene Gebiet den doppelten Umfang des Gebiets darſtelle, mit deſſen Abkre⸗ kung die britiſche Regierung urſprünglich einverſtanden geweſen ſei. Die Nachricht von dem erfolgreichen Abſchluß der eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen wird von der konſervativen Preſſe begrüßt, von dem liberalen„News Chronivle“ mit Sorge und von dem ſozialiſtiſchen„Daily Herald“ mit feindſeligem Mißtrauen aufgenommen. Daily Herald“ ſpricht die Befürchtung aus, daß der neue Pariſer Friedensplan Vorſchläge enthält, die dem Angreifer einen ungeheuren Gebietszuwachs als unmittelbare Folge ſeines Angriffs geben werden. Die Frage ſei, was geſchehen werde, wenn Muſſolini den Plan annehme und der Negus ihn ablehne. Wenn die britiſche und die franzöſiſche Regierung dann den Völ⸗ kerbund auffordern würden, ſeine Verpflichtungen zu ver⸗ leugnen und neutral zu bleiben, habe das Völkerbunds⸗ eine Zukunft. en 1 ſehr weitgehendem Maße Sir Sa⸗ muel Hoare haben ſich bemüht, zugunſten der italieniſchen Regierung bis zu der Außer e Grenze der mit der Völkerbundsſatzung vereinbaren und vom Negus an⸗ nehmbaren Zugeſtändniſſe zu gehen. Annahme oder Oelſperre? Es iſt jetzt zunächſt die Zuſtimmung des engliſchen Mi⸗ niſterpräſidenten abzuwarten. Dann wird der Wortlaut der Formel den in Frage kommenden Regierungen, vor allen Dingen dem italfeniſchen Regierungschef, übermittelt. Der Duce wird gebeten werden, ſeine Meinung möglichſt vor dem 12. Dezember bekanntzugeben, weil an dieſem Tage der 18er⸗Ausſchuß zuſammentritt, um über die Erdölſank⸗ tionen zu beſchließen. Gleichzeitig wird der italieniſche Re⸗ gierungschef aufgefordert, den Baron Aloiſi zu Schlußver⸗ handlungen nach Genf zu entſenden. Laval und Eden wür⸗ den dann in der Lage ſein, dem 18er⸗Ausſchuß eine Ver⸗ tagung für die Weſchlußfaſſung über die Erſchwerung der Sühnemaßnahmen zu empfehlen, um dadurch den ein ⸗ . Verhandlungen ihre Erfolgsmöglichkeit zu be⸗ aſſen. Man hofft, daß Muſſolini ſich zu Verhandlungen ge⸗ neigt finden möge. Im Falle ſeiner Weigerung hält man das Inkrafttreten der Oelmaßnahmen zum früheſt mögli⸗ chen Zeitpunkt als ſicher. Die Pariſer Ausgabe der„New Herald Tribune“ be⸗ ſtätigt im weſentlichen die Ausführungen hinſichtlich der mutmaßlichen Vorſchläge. Beſonders bemerkenswert ſei, daß der engliſche Standpunkt, wonach Akſum nicht in das an Italien abzutretende Gebiet fallen dürfe, aufrecht⸗ erhalten worden ſei. England und Frankreich ſeien ſich fer⸗ ner darüber einig, daß der italieniſchen Forderung auf einen Korridor, der Eritrea mit Italieniſch⸗ zomaliland verbindet, nicht ſtattgegeben werden könne. Auf franzöſiſcher Seite habe man dieſer e von jeher ablehnend gegenübergeſtanden, weil man dadur eine Benachteiligung für die Eiſenbahnlinie Dſchibuti— Addis Abeba befürchte, die von einem derartigen Korri⸗ dor durchſchnitten werden würde. Der Luſtangriff auf Deſſie Ein italieniſcher Bericht.— Das Rote Kreuz. Asmara, 9. Dezember. Vom italieniſchen Hauptquartier liegt nunmehr eine Stellungnahme zu den abeſſiniſchen Berichten über den gro⸗ ßen Luftangriff auf die Stadt Deſſie vor. Danach habe ſich die Stadt in Verteidigungszuſtand befunden. Zehntauſende von Bewaffneten hätten die Straßen und die wichtigſten Punkte beſetzt gehalten und zahlreiche Flugabwehrgeſchütze ſeien im Schloß, im italieniſchen Konſulat und auf den die Stadt beherrſchenden Höhen aufgeſtellt geweſen. Sämtliche 18 italieniſchen Flugzeuge ſeien von Geſchoſ⸗ ſen getroffen worden. Bombenabwürfe ſeien nur auf mili. käriſch wichtige Punkte erfolgt. Getroffen worden ſeien ein Pulverlager, das Schloß, der Flughafen, die Fernſprech⸗ zentrale, das italieniſche Konſulat und ein Nilitärlager. Das Krankenhaus des Roten Kreuzes habe, wie von italie⸗ niſcher Seite erklärt wird, keine Verwundeten enthalten, ſondern Militärperſonen. Durch Aufklärungsflieger glauben die Italiener feſtge⸗ ſtellt zu haben, daß die Abeſſinier ähnliche Täuſchungsver⸗ ſuche durch Hiſſung der Flagge des Roten Kreuzes allent⸗ halben unternommen haben. Italieniſche Mittelung in Genf Zum Fliegerangriff auf Deſſie wurde von italieniſcher Seite im Völkerbundshaus erklärt, die Aktion ſei aus zwe Gründen gerechtfertigt geweſen: Erſtens habe Abeſſinien es unterlaſſen, das Vorhanden⸗ ſein eines Lazaretts in Deſſie gemäß den Beſtimmungen des Genfer Abkommens anzumelden, und zweitens ſeien in Deſſie ſtarke Truppenteile zuſam⸗ mengezogen und der abeſſiniſche Generalſtab verſammelt geweſen. 8 Late Muſſolini im Senat „Grenzenloſes Vertrauen des Volkes.“ Rom. 10. Dezember. Der feierlichen Eröffnungsſitzung des Senats am Mon⸗ tag wohnten der Kronprinz und weitere vier Mitglieder des italieniſchen Königshauſes bei. Senatspräſident Fe⸗ derzoni begrüßte ſie in ſeiner Eröffnungsanſprache unter ſtärkſtem Beifall mit dem Hinweis darauf, die Welt möge wiſſen, daß das italieniſche Volk mit ſeinem Königs⸗ haus unlösbar verbunden ſei. Ebenſo ſtarken Beifall fand Federzoni für ſeine an Muſſolini gerich⸗ teten Begrüßungsworte, in denen er das grenzenloſe Vertrauen des italieniſchen Volkes zu Muſſolini und ſeiner Politik zum Ausdruck brachte. Der Senat erhebe den gleichen empörken Proteſtſchrei gegen den Sanktionskrieg wie die Kammer. Als äußeres Zeichen ſeien faſt alle Senatoren, mil den königlichen Prin- zen an der Spitze, bereit, ihre goldenen Senatsmedaillen dem Staaksſchatz zu opfern. Muſſolini dankte mit kurzen Worten. Noch einmal habe der Senat gezeigt, daß er auf der Höhe der Aufgaben ſtehe, die der fortſchreitenden italieniſchen Nation von der Ge⸗ ſchichte zugewieſen worden ſeien. Der Senat könne ſicher ſein, daß die Intereſſen Ita⸗ liens in Afrika und in Europa bis zum Aeußerſten verkei⸗ digt werden würden. * Die Goldmedaillen der Senatoren. Bei der Goldſammlung in Kammer und Senat wurden nach Zeitungsberichten 1200 Medaillen abgegeben, die einen Wert von rund 30 000 Goldlire darſtellen. Eröffnung der Flottenkonferenz England wünſcht Abſchaffung der U-Boote. London, 9. Dezember. Die Flottenkonferenz wurde durch den britiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Baldwin feierlich eröffnet. Beteiligt ſind die fünf Mächte, die Unterzeichner der Flottenverträge von Waſhington und London ſind, nämlich England, die Ver⸗ einigten Staaten, Japan, Frankreich und Italien. Die Eröffnungskonferenz fand in dem Saale des Außenminiſteriums ſtatt, in dem vor faſt genau zehn Jah⸗ ren der Locarno-Vertrag unterzeichnet wurde. In großen Zügen ſkizzierte dann Baldwin den engliſchen Standpunkt, der bereits in einer Mitteilung an die Abrüſtungskonferenz in Genf im Jahre 1932 niedergelegt worden ſei. Heute wie damals ſei die engliſche Regierung bereit, die Grundſätze der Waſhingtoner und Londoner Flotten⸗ verträge zu verlängern unter Berückſichtigung von Aende⸗ rungen und Berichtigungen, die ſich aus veränderten inter⸗ nationalen Umſtänden und den Bedürfniſſen der einzelnen Mächte ergeben ſollten. Die britiſche Regierung lege größtes Gewicht darauf, daß auch in Zukunft eine Begren⸗ zung ſowohl in gütemäßiger als auch in zahlenmäßiger Hinſicht beſtehen bleibe. England würde gern ſehen eine Verminderung des Umfangs aller größeren Schiffstypen und ebenſo eine Her abſetzung der Beſtückung. Nach wie vor krete die engliſche Regierung nachdrücklichſt für die Abſchaffung des Unkerſee⸗ boots ein. Ein dahingehendes internationales Abkommen würde zweifellos zu großen Erſparniſſen bei den Flokten⸗ bauten der geſamten Welt führen. Dienstag, den 10. Dezember 1935 Nr. 288 Nund vier Millionen! Das Ergebnis des„Tages der nationalen Solidarität“. Berlin, 9. Dezember. 0 Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk teilt mit: Das vorläufige Ergebnis des diesjährigen„Tages der nationalen Solidarität“ beträgt für das Reich 3 985 676,23 Reichsmark. Damit iſt das vorläufige Ergebnis des„Tages der naklo⸗ nalen Solidarität“ 1934, das 3 700 000 Reichsmark betrug, bereits um 285 000 Reichsmark überſchritten worden. Dr. Goebbels' Oank Zu dieſem Ergebnis veröffentlicht Reichsminiſter Dr. Goebbels folgendes Telegramm: „Ju der ſo erfolgreichen Durchführung des diesjähri⸗ gen„Tages der nationalen Solidarität“ ſpreche ich auf die⸗ ſem Wege den odielen tauſend Sammlern und den unge⸗ zählten Millionen Spendern im ganzen Keich herzlichſten Dank aus. Die Sammler, ob„prominent“, ob„nicht pro⸗ minenk“, haben ſich opferbereif für einen Tag in die Front der ungezählten Helfer des Winterhilfswerkes geſtellt, die monatelang dieſes ſchwere und manchmal auch undankbare Werk mit Freuden für die Aermſten der Armen kun. Sie haben damit in wirkſamer Weiſe ihre Verbundenheit und Bewunderung zum Ausdruck gebracht, die Millionen Spen- der aber haben durch eine beiſpielloſe Gebefreudigkeit wie⸗ der einmal der ganzen Welt bewieſen, daß das deutſche Volk ſich in ſeinem ſozialen Pflichtgefühl und in ſeinem nationalen Idealismus von keinem Volk der Erde über⸗ kreffen läßt.“ f Der Miniſterpräſident fuhr fort:„Wenn es ſich als un⸗ möglich erweiſt, eine Vereinbarung für die Abſchaf⸗ fung der Unterſeeboote zu erzielen, dann iſt es von ſehr großer Wichtigkeit, ein Abkommen zu erreichen, das ihren Mißbrauch verhindert.“ Baldwin ſchloß mit den Worten:„Ich bin überzeugt, daß, wenn alle hier verſammelten Mächte zum Wohle der Allgemeinheit ein wenig von ihren Höchſtforderungen opfern, ein Abkommen zwiſchen uns möglich ſein ſollte, das nicht nur eine Herabſetzung in den Geſamt⸗Tonnagen der ganzen Welt geſtattet, ſondern auch zu dem allgemeinen Gefühl der Weltſicherheit beitragen wird.“ Der amerikaniſche Vertreter Davis verlas zunächſt den Brief, in dem Präſident Rooſevelt vor 14 Monaten die grundlegende Stellungnahme der Vereinig⸗ ten Staaten zur Flottenfrage niedergelegt hat. Darin wird eine weitere Herabſetzung der Begrenzung der Flotten ge⸗ fordert und im einzelnen von England und Japan eine Verminderung der Geſamttonnage um 20 v. H. gegenüber der beſtehenden Vertragstonnage verlangt. Davis erklärte: „Unſer Ziel muß es ſein, in den bevorſtehenden ſchwie⸗ rigen Jahren das lebenswichtige Gleichgewicht zwiſchen unſeren Flotten, das ſich als wertvolle Friedensgarantie er⸗ wieſen hat, aufrechtzuerhalten, und zwar lieber durch eine gegenſeitige Vereinbarung als durch ein teures und ge⸗ fährliches Wettbauen, das allen nur ſchaden kann. Im Na⸗ men der Vereinigten Staaten erkläre ich mit Nachdruck, daß Amerika nicht ein Flottenwettrüſten beginnen wird.“ Der franzöſiſche Abordnungsführer, Botſchafter Corbin, erklärte u. a.: Bedeutend ſchwieriger als die Frage der wertmäßig en Begrenzung ſei die Frage der mengenmäßigen Begrenzung der Flottenrüſtungen. i Infolge des von Frankreich ſtets aufrecht erhaltenen Grundſatzes der gegenſeitigen Abhängigkeit könne dieſe Frage nicht geprüft werden, ohne die allgemeine Frage der drei Waffengattungen aufzuwerfen. Es ſei notwendig, neue Faktoren in Rechnung zu ziehen, die die gegenwärtigen Umſtände ſehr verſchieden von denjenigen zur Zeit der früheren Flottenkonferenz geſtalteten und die Frankreich daran hinderten, ſich für eine län⸗ gere Zeit zu binden. Im Auftrag der italieniſchen Regierung ſprach Botſchafter Grandi. Seine Regierung ſei ſtets von der Notwendigkeit überzeugt geweſen, daß eine Rückkehr zum unbeſchränkten Rüſtungswettbewerb vermieden wer⸗ den müſſe. Ein ſolcher Wettbewerb werde allgemeines Mißtrauen erwecken, das die Wurzel zu den ſchlimmſten Kriſen in der Welt lege. Sie werden verſtehen, ſo erklärte Grandi, daß meine Regierung gezwungen iſt, ſorgfältig die gegenwärtige Lage zu prüfen und zu berückſich⸗ tigen, die durch die Haltung vieler dem Völkerbund angehöriger Staaten bezüglich meines Landes ge⸗ ſchaffen worden iſt. Italiens Hauptziel ſei die Vermei⸗ dung eines Rüſtungsweltrennens, ein Ziel, das Italien unter gar keinen Umſtänden aufgeben könne. Der japaniſche Vertreter, Admiral Nagano, erklärte, daß die japaniſche Regierung ſtets die Politik verfolgt habe, den Frieden aufrecht zu er⸗ halten und ihn international zu fördern. Japan wünſche auf dieſer Konferenz ein gerechtes Abkommen in allen Rü⸗ ſtungsfragen zu erreichen, das jedem Land eine angemeſ⸗ ſene nationale Verteidigung ſichere. 111 19 1 1 1 1 1 0 Deutſche Erziehungsarbeit Der Führer bei der drittälteſten Ortsgruppe Deutſchlands. Landshut, 9. Dezember. Die Ortsgruppe Landshut der NSDAP, die drittälteſte Ortsgruppe Deutſchlands, feierte ihr 15jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß war auch der Führer nach Landshut gekommen und ſprach zu ſeinen alten Kämpfern. Er ſprach ſo, wie er nur zu Männern ſprechen kann, die mit ihm verbunden ſind durch 15 Jahre gemeinſamen Kampfes und gemeinſamen Wirkens. Da erſtand plaſtiſch vor den Augen der Zuhörer wieder ein Bild von dem Er⸗ leben der erſten Jahre der Partei und den Schwierigkeiten, die zu überwinden waren. In ironiſchen, von überlegenem Spott getragenen Ausführungen wandte ſich der Führer, wiederholt unterbrochen von brauſender Heiterkeit, an dieſe „geiſtigen Zweifler“, an dieſe„zweifelnden Thomaſe“, die da glauben, daß die Bewegung vielleicht einmal in ihrer gro⸗ ßen Aufgabe wankend werden könnte und rief ihnen zu: „Wer mit fünf oder ſechs Mann ausgegangen iſt, den Sieg zu erobern, der hat auch die Zuverſicht, den Sieg zu halten.“ Dann ſprach der Führer von der großen, von der größten Aufgabe, die der Bewegung ge⸗ ſtellt iſt: Die Erziehung des deutſchen Menſchen. Er ſpricht in begeiſternden und eindringlichen Worten von der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, auf die das deutſche Volk verpflichtet ſei und ſagt: Man kann nicht ſagen, wir ſind ein Volk von Brüdern, wenn man nicht vorher in dieſer Brüderlichkeit aufgewachſen iſt, ſich in dieſe Brü⸗ derlichkeit hineingelebt und wenn man net vor⸗ her dieſer Brüderlichkeit gedient hat. Das ſei die Aufgabe der Partei, daß ſie über alles, was ſonſt im Leben den Menſchen trennt, etwas Einigendes ſetzt, daß ſie die große gemeinſchaftliche Plattform abgibt, auf die letzten Endes einmal alle treten können und treten müſſen. Immer wieder wurden die Ausführungen des Führers unterbrochen, als er vorausſagt, daß Deutſchland einmal ein durch und durch geſundes, kerngeſun⸗ des männliches Geſchlecht beſitzen wird, das nicht bloß körperlich geſund, ſondern auch geiſtig normal ſein wird. Und das ſei das Wundervolle, daß dieſe Bewegung und dieſe Idee niemals mit ihrer Arbeit zu Ende ſei, ſon⸗ dern daß dieſe Erziehungsarbeit immer und immer wieder forkgeht. Es wird niemals der Augenblick kommen, daß man ſagen kann: Das Werk iſt fertig. Nein, mil einer Generation kann man fertig werden, aber die neue Ge⸗ neration kritt bereits an. Die Bewegung gibk damit dem Naben Lebenskampf ein ewig neues, ſich ſtets erneuerndes Ziel. Gahm zurückgetreten Nichk mehr Oberbürgermeiſter von Berlin. Berlin, 10. Dezember. Oberbürgermeiſter Dr. Sahm hat dem Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter des Innern, Dr. Frick, ſeinen Rücktritt angeboten; bis zur endgültigen Genehmigung ſeines An⸗ trages auf Verſetzung in den Ruheſtand hat gleichzeitig Dr. Sahm um ſofortige Beurlaubung vom Amte ge⸗ beten. Mit dieſen Anträgen ſoll für die Durchführung des angekündigten Geſetzes über die Neuregelung der Verfaſ⸗ ſung der Reichshauptſtadt, wodurch der beſtehende Dualis⸗ mus in der Berliner Verwaltung beſeitigt werden ſoll, freie Bahn geſchaffen werden. Reichsminiſter Dr. Frick hat dieſen Anträgen ſtattge⸗ geben und mit Juſtimmung des Führers und Reichskanz⸗ lers die weitere Verwendung Sahms im Keichsdienſt in Ausſichk genommen. Mähriſch⸗Oſtrau. Vor dem Kreisgericht begann der wiederholt verſchobene politiſche Prozeß gegen Profeſſor Dr. Patſcheider aus Troppau und 19 weitere Angeklagte, unter denen ſich eine Reihe bekannter ſudetendeutſcher Per⸗ ſönlichkeiten befindet. Bern. Außenminiſter Sir Samuel Hoare iſt am Mon⸗ tag in der Stadt Zuoz in Oberengadin eingetroffen, wo er zwei Wochen zu verbleiben gedenkt. Rom. General Graziani, der Befehlshaber der italieni⸗ ſchen Truppen in Somaliland iſt, iſt zum Armeekomman⸗ danten befördert worden. Er bleibt auch als Armeekorps⸗ kommandant weiterhin in Oſtafrika. bet lethte Junker von Rothenburg Roman von Paul Hain. Nuchdruck verboten 42 Ein wohliges Gruſeln ſchüttelte die Leute. Ihr Senſa⸗ tionshunger bekam reichlich Nahrung. Dem Grafen Walter— ſie gönnten ihm von Herzen alles Schlechte. Und Junker Jörg tat recht daran, wenn ex ſich die Enterbung nicht gefallen ließ Würde ſchon ſeine Richtigkeit damit haben, daß das Teſtament, das den Gra⸗ fen Walter zum Alleinerben eingeſetzt hotte, nicht das letzte war. Der Notarius Riedinger und Meiſter Mergenthin waren doch nicht für nichts geflohen! Die alte Beſchließe⸗ rin der Levetzingburg ließ ihr Züngelein ſpielen. „Ich hab's immer geſagt— der Graf Walter hat's ge⸗ tan! Ich glaub' nicht an die Ahnfrau. Ahnfrauen ſehen anders aus! Aber es wird ſchon alles an den Tag kom⸗ men.“ Wahrheit und Anſinn miſchte ſich in allen dieſen wil⸗ den Gerüchten kraus durcheinander. Nein— der Verwalter Kuntz war nicht gehenkt wor⸗ den, wenn es ihm auch viele herzlich gerne wünſchten und man im allgemeinen in ſolchen Zeiten nicht viel Feder⸗ leſens mit Schurcken zu machen pflegte. Man hatte ihn am Vormittage einem Verhör unter⸗ zogen, aber verſtockt hatte er erklärt, er wüßte nicht, wo Bärbele ſe. Am Nachmittage wurde auf dem Schloßhof von Jörgs Leuten ein Galgen errichtet. 5 „Er ſcheint noch nicht zu wiſſen, daß es um seinen Hals gehen kinn,“ hatte Simmern finſter geäußert,„man muß es ihm etwas deutlicher machen, dem Schuft—“ 18 hatte nur gemurmelt: 3 „Wenn er nicht gerade— Värbeles Vater wätel Es wäre— ſchon geſchehen!“ 8 ü „Er bat Euch nach dem Leben gettachtet, untet—“ „Aber— ich lebe noch.“ 2 „Ihr seid zu gut für Halunten. Nun wohl, die Zunge wird ihm ſchon lockerer werden, wenn et das hübsche Ge⸗ Anverſchämte Lügenhetze Jälſchungen der Wiener Aſphaltpreſſe. Berlin, 10. Dezember. In letzter Zeit führt ein Teil der Auslandspreſſe wie⸗ der einmal einen ſyſtematiſchen Lügenfeldzug gegen Deutſchland, ganz offenſichtlich zu dem Zweck, um angeſichts der ſtarken weltpolitiſchen Spannungen ein Ablen⸗ kungsmanöpver zu inszenieren, für das wieder einmal das nationalſozialiſtiſche Deutſchland herhalten muß. Am unverſchämteſten gebärdet ſich hierbei die Wiener Aſphalt⸗ preſſe. Der Wiener„Telegraf“ geht ſogar ſo weit, Mel⸗ dungen eines engliſchen Nachrichtenbüros in der gröbſten Weiſe zu fälſchen. Das Wiener Blatt behauptet, daß dieſes Nachrichtenbüro von Maſſenhin richtungen und Brutalitäten in deutſchen Gefängniſſen be⸗ richtet habe. Wie feſtgeſtellt wurde, hat das engliſche Büro ſolche Tartarennachrichten nicht verbreitet und rückt ſelbſt von derartigen üblen Machenſchaften energiſch ab. Es iſt an der Zeit, daß die anſtändige und ſeriöſe Weltpreſſe dieſer poli⸗ kiſchen Brunnenvergiftung entkgegentritt, zumal ſie jeder⸗ zeit in der Lage iſt, auf Grund von authentiſchen Infor⸗ mationen ſich davon zu überzeugen, daß von den ganzen Lügenmeldungen über angebliche innenpolitiſche Ausein- anderſetzungen in Deutſchland kein wahres Wort iſt. Neue Regierungskriſe in Spanien Rückwirkung von Beſtechungsſkandalen. Madrid, 10. Dezember. Der ſpaniſche Miniſterpräſident Chapaprieta teilte mit, daßz er dem Stkaatspräſidenten den Kücktritt des Geſamt⸗ kabinetts angezeigt hat. Die Urſachen zu der neuen Regierungskriſe liegen in der in den letzten Wochen immer deutlicher zutage getrete⸗ nen Unzufriedenheit der Regierungsparteien mit den Fi⸗ nanzerlaſſen des politiſch unabhängigen Miniſterpräſidenten Chapaprieta ſowie in den letzten großen Skandalen, durch die bekannte ſpaniſche Politiker und ihre Parteien belaſtet wurden. Amerika beſchließt Olympiateilnahme Niederlage der Boykotthetzer. Newyork, 9. Dez. Die Amateur ⸗Athletik⸗Union, der Fachverband der nordamerikaniſchen Leichtathleten, Schwimmer, Boxer und Ringer, beſchloß entſprechend der Zuſage des amerikaniſchen Olympiakomitees auf ſeiner dreitägigen Jahresverſammlung in Newyork die Teilnahme an den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin. Der Beſchluß wird den Wünſchen der geſamten amerikaniſchen Sport⸗ welt gerecht, für die Boykotthetzer bedeutet er eine empfind⸗ liche Niederlage. Kurzmeldungen Schweres Autobusunglück Vier Tote, acht Schwerverletzte. Schneidemühl, 9. Dez. Die Preſſeſtelle der Reichs⸗ bahndirektion Oſten teilt mit: Gegen 21.35 Uhr wurde auf der Skrecke Schneidemühl— Firſchau bei dem in der Nähe von Schneidemühl befindli⸗ chen Schrankenpoſten 197 der ſtädtiſche Autobus von Schneidemühl von einer leerfahrenden Lokomotive erfaßt und etwa 80 Meter mitgeſchleift. Hierbei wurden auf der Stelle vier Inſaſſen des Autobus getötet, acht ſchwer und die übrigen leicht verletzt.“ Vier Verletzte geſtorben— Acht Tote Wie zu dem Kraftwagenunfall neuerdings gemeldet wird, ſind von den acht Schwerverletzten vier weitere Per. ſonen ihren Verletzungen erlegen. Danach hat ſich die Zahl der Token auf acht erhöht. das Befinden der übrigen Schwerverletzten iſt nach wie vor ernſt. Der Schrankenwärter, der es verabſäumt hatte, die Schranken zu ſchließen, wodurch das Unglück geſchah, iſt vollkommen zuſammengebrochen und noch nicht vernehmungsfähig. Laſtkraftwagen ſtürztk auf die Geleiſe. Nürnberg, 9. Dez. Beim Bahnhof Neumarkt ſtürzte von der Straßenüberführung ein Laſtkraftwagen vor den Fernſchnellzug Frankfurt Wien auf den Bahnkörper. Der Kraftwagenführer fiel zwiſchen die Geleiſe und trug einen lödlichen Schädelbruch davon; der Beifahrer erlitt einen Nervenchock. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive des Schnellzuges zertrümmert. Dieſer konnte mit 86 Mi⸗ ſtuten Verſpätung mit einer neuen Lokomotive ſeine Fahrt ſortſetzen. Eiſenbahnunglück bei Neapel 4 Tote, 50 Verletzte. Rom, 9. Dez. Auf dem Bahnhof Frattamaggiore, 50 Kilometer von Neapel entfernt, ſtieß ein aus Neapel ein⸗ fahrender Perſonenzug auf einen dort haltenden Perſonen⸗ zug, der längere Zeit Verſpätung gehabt hatte. Durch den heftigen Anprall wurden mehrere Wagen zertrümmert. Bis jetzt wurden 4 Tote und 50 Verletzte geborgen. Einfuhrverbot für engliſche Zeitungen. Die Einfuhr der engliſchen Zeitungen nach Italien iſt bis auf wenige Ausnahmen wie„Daily Mail“ und deren Konzern„Morningpoſt“,„Obſerver“ und„Daily Expreß“ verboten worden. Dieſe Maßnahme gehört, ſo wird von zuſtändiger E erklärt, in die Abwehraktion Italiens gegen die Sanktionen Landesbauernſchaft Bayern Meinberg unterſtellt. Das Preſſeamt des Reichsbauernführers teilt mit:„Da der Landesbauernführer von Bayern wegen der ſehr umfang⸗ reichen Bauernſchaft infolge Arbeitsüberlaſtung erkrankt iſt hat der Reichsbauernführer die Landesbauernſchaft Bayern dem Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Wilhelm Mein⸗ berg, unmittelbar unterſtellt. Der Reichsobmann erhielt den beſonderen Auftrag, eine Anterſuchung über die zweckmäßige Einrichtung der Landesbauernſchaft anzuſtellen.“ Der dem Reichsobmann für die Führung der Landesbauernſchaft Oſt⸗ preußen erteilte Sonderauftrag wurde zurückgezogen. Mit ſofortiger Wirkung hat der Reichsbauernführer den bisheri gen Landesobmann, Bauer Erich Spiekſchen, zum Landes⸗ bauernführer von Oſtpreußen ernannt⸗ Säuberung der Memel⸗Verwaltung. Das Direktorium des Memelgebiets hat eine Reihe der von dem Direktorium Reisgys ſeinerzeit widerrechtlich vorgenommenen Beamtenentlaſſungen und widerrechtlichen Neubeſetzungen rückgängig gemacht. So wurde der Landrat des Kreiſes Pogegen, Vongehr, vom Direktorium abberufen und der frühere Landrat von Schlenter in ſein Amt wieder⸗ eingeſetzt. Der vom Direktorium Bruvelaitis als Landrat des Kreiſes Heydekrug eingeſetzte Simonaitis iſt beurlaubt und an ſeine Stelle der Landesgerichtsrat Walter Butgekeit eingeführt worden. Ferner ſind die vom Direktorium Reisgys entlaſſenen 27 Amtsvorſteher wieder in ihr Amt eingeführt worden. i Verhaftungen wegen der Bauernunruhen in Litauen. Wie aus Litauen gemeldet wird, verhaftete die litauiſche Staatsſicherheitspolizef in Zuſammenhang mit der Unter⸗ ſuchung über die Bauernunruhen in Südlitauen drei jüdi⸗ ſche Kommuniſten bei denen über 4000 Aufrufe heſchlaa. nahmt wurden. Unter dieſen Aufrufen befindet ſich auch ein Flugblatt, in dem das litauiſche Heer zur Unterſtützung der Unruhen aufgefordert wird. Bisher ſind über 100 Per⸗ ſonen dem Kriegsgericht und den anderen Gerichten zuge⸗ führt worden. Lawinenunglück in Nordrußland 88 Toke, 44 Verletzte. Moskau, 9. Dezember. „Die auf der Kola⸗Halbinſel gelegene Stadt Kirowͤft früher Rurmanſk) iſt von einem furchtbaren Anglück heimgeſucht worden. Nach einer Meldung der Taß wurden dort zwei zweiſtöckige Häuſer durch Oawinen, die von dem unmittelbar bei der Stadt gelegenen Berge Jukſpor herab. ſtürzten, vollkommen weggefegt. Ein drittes Haus wurde erheblich beſchädigt. Obwohl ſofort 2000 Arbeiter zur Rel⸗ kung der verſchükteten Bewohner der Häuſer eingeſetzt wur⸗ den, ſind 85 Perſonen in den Schneemaſſen ums Leben ge kommen. Drei weitere erlagen nach der Bergung ihren 1 Verletzungen. Außerdem werden 44 Verletzte ge⸗ meldet. 5 rüſt auf dem Hofe ſieht Vielleicht entſinnt er ſich dann, wo das Bärbele iſt!“ ſagte Simmern zornig. Kuntz ſchlotterte an allen Gliedern, als er aus dem Kellerverlies wieder herausgeführt wurde— auf den Hof. Kalte, höhniſche Geſichter ringsum. Jörgs Geſicht war ehern. Die Sorge um Bärbeles Schickſal war darin eingemeißelt. „Euer Leben liegt nunmehr in Eurer Hand,“ ſagte er bebend.„Beharrt Ihr noch immer dabei, nicht zu wiſſen, 5 Bärbele iſt, ſo könnt' Ihr Euer letztes Sprüchlein eten.“ Kuntz bäumte ſich auf. Noch immer hatte er gehofft, daß die ihm wohlbekannte Milde des Junkers nicht— das Letzte zulaſſen würde. Sprach er, war alles verloren Dann konnte Graf Wal⸗ ter ſich ſo ſchnell wie möglich aus dem Staube machen. „Kuntz— es iſt Euch wohl noch bekannt, daß Ihr es waret, der heſſiſche Buſchklepper gegen mich hetzte, als ich von Köln heimritt?“ Er zog den Kopf ein. Auch das wußte Junker Jörg? Ihm war, als fühle er bereits die Schlinge um den Hals „Ich verſpreche Euch, Euch frei ausgehen zu laſſen— wenn Ihr jetzt wahrheitsgemäß bekennt. Und ich denke, Ihr wißt, daß der Junker Jörg noch nie ſein Wort ge⸗ brochen hat. Alſo wählet! Was iſt mit Bärbele?“ Kuntz ſtieß leiſe hervor:„Sie iſt des Grafen Walter chelſh wit Jörgs 8 färbte ſich grau. „Lüge— Schuft—“ „Ich rede wahr 1 5. „Wahnſinn— Wahnſinn! Schuft— du lügſt— hinauf mit ihm—“ „Herr 5 a Kuntz bebte. Er ſank in die Knie. „Herr— ich hab' Euer Wort!! f Jörg wankte und ſtützte ſich ſchwer auf Simmerns Arm. Seine Augen blickten wie erloſchen „Simmern—“ ſtöhnte er verzweifelt. 5 „Ruhig, Junker— faßt Euch. Der Schuft ſoll weiter⸗ wrechen—0* E Jörg nickte. 0 „Graf Walter wollte das Bärbele heiraten. Ich— hatt nichts dagegen— ich, der Vater. Wie ſollte ich denn auch! Es war ja ein Glück für ſie. und ſo— holte der Graf mein Kind geſtern nacht von hier ab— nach der Bur wo die Trauung ſtattfinden ſollte. Und— ſie wird wo auch ſtattgefunden haben—“ „Mit Gewalt—“ murmelte Jörg. „Sie ritt— freiwillig mit—“ ſagte Kuntz leiſe. Warum ſollte ſie nicht. Ihr— waret ja tot—“ Jörgs Geſicht wurde ſtarr. 5 Schwer wie Eiſen legte ſich ſeine Hand auf Kuntz Schulter.. „Bärbele wußte— daß ich hier war—l Seit vorgeſtern nacht— wußte ſie es— Kuntz duckte ſich erſchrocken tiefer. „And ſo ſag' ich: mit Gewalt iſt ſie fortgeſchleppt 3 den. Nie wär ſie freiwillig mitgeritten. Oh— was ſie gelitten haben! Bärbele, Bärbele!“ Schweigen herrſchte. Dann ſagte Jörg hart: „Und— was weiter?“ „Mehr weiß ich nicht, Herr—“ 4 „Du warſt nicht zugegen— bei der Trauung— 3 „Nein, Herr—“ a So endete das Verhör. „Abführen—!“ ſchrie Simmern. Söldner nahmen Kunz in die Mitte und brachten ihn wieder in den Keller. Sie faßten nicht ſonderlich zart zu.— Jörg ſaß allein. Er wollte niemanden ſprechen. Es war zuviel, was ſeine Seele 9 hatte. Bärbele— in des Bruders Gewalt! Zum Altar gezwungen! Ah der Schurke! Aber wie hatte ſich ein Prieſter zu dieſer Schand⸗ tat 80 e Es 1 25 de e 91 2 Jorg zer in ſtummem Schmerz die Lippen. War⸗ 85 101 1 9151— eine Nacht früher gekommen! Körg rühelei! 2 ee eee a e bele! Es ta R Wicht ſein! Oh ſewißheit! Es darf nicht ſeit fr eee 5 6 Luser geſtraft worden ſein? Es ka Aus Ds darität w unſeres V wurden, 1 Amtes. 9 In Wagner e an der E das Wint Sehr dem Adol Köhler m der Rath ſammelten flapperten der Stad Nach des WH Geſamter, 9* ſchenleben Böblinger Bahnüber ins Rutſc Der eiſerne litt unt Tod alsb — 6 1 Rei Mont etwa 200 der Jubil den Gäſte fanden,. Todt. Er Eiſenbahr nengelern lernen, d Die Schiene ſind. In bahn fert llon Men Nach rektor de wie der hang mit ſtünde. N und für ſei der ßen. Nach dann di berg— auch an nerzeit de Strecke 9 Fahrt vo 9 ruhe hat ſchaft des Baden ei DT⸗Krei⸗ Turner es galt Tſchamm. führung erfolgte! nehmern nerbunde⸗ ters) im Stad 0 kanzler d erfreut f des vere ——— us dem ladiscuhen land Rund 138 000 Mark Das Sammelergebnis in Baden. (9) Karlsruhe, 9. Dez. Der Tag der Nationalen Soli⸗ darität war ein voller Erfolg und ſtellt der Opferfreudigkeit unſeres Volkes ein glänzendes Zeugnis aus. Alle, die berufen wurden, walteten mit großer Begeiſterung und Freude ihres Amtes. Viele taten dies mit Humor. 5 In Mannheim ſammelte Reichsſtatthalter Gauleiter Wagner am Paradeplatz, während Generalinſpektor Dr. Todt an der Einfahrt zur Reichsautobahnſtraße die„Steuer“ für das Winterhilfswerk einkaſſierte. 5 Sehr lebhaft ging es am Samstag nachmittag auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz in Karlsruhe zu, wo Miniſterpräſident Köhler mit dem Sammlerkorps auf die Reiſe ging und von der Rathaustreppe aus eine kurze Anſprache an die ver⸗ ſammelten Hunderte von Volksgenoſſen hielt. Am Abend klapperten die Sammelbüchſen in den verſchiedenen Lokalen der Stadt. f Nach den Mitteilungen der Kreiſe an das Hauptquartier des WOW in Karlsruhe ſtellt ſich das bis jetzt vorliegende Geſamtergebnis auf rund 138000 Mark. n Autounglück Ein Todesopfer. (9) Bruchſal, 9. Dez. Ein Autounglück, das ein Men⸗ ſchenleben forderte, ereignete ſich zwiſchen Bruchſal und Hei⸗ in delsheim am ſogenannten Schillerbrunnen. Der Wagen eines 28 Jahre alten ledigen Flugmonteurs aus Weinheim, der in Böblingen angeſtellt war, wollte die ſcharfe Kurve am Bahnübe zang nehmen. Dabei geriet das Auto anſcheinend ins Rutf rannte an die Steineinfaſſung. r wurde zwiſchen ſein Fahrzeug und die raßeneinfaſſung eingeklemmt. Er er⸗ Halſes ſo ſtarke Quetſchungen, daß der litt unt Tod alsb Reichsbahn⸗Ehrengäſte auf der Reichsaukobahn. Heidelberg, 9. Dezember. Montag trafen mit zwei Sonderzügen in Heidelberg etwa 200 Ehrengäſte der Reichsbahn ein, die in Nürnberg der Jubiläumsfeier der Eiſenbahn beigewohnt hatten. Vor den Gäſten, unter denen ſich viele ausländiſche Herren be⸗ fanden, ſprach bei einem Frühſtück Generalinſpektor Dr Todt Er führte aus: Sie haben am Ehrentag der deutſchen Eiſenbahn die Eiſenbahn von ihrer techniſchen Seite her ken⸗ nengelernt, heute werden Sie die Reichsautobahn kennen⸗ lernen, die nach den Ideen Adolf Hitlers gebaut wurde. Die enge Zuſammenarbeit zwiſchen Kraftwagen und Schiene ſoll beweiſen, daß beide keine Wettbewerber mehr ſind. In 15 Jahren wird das Geſamtnetz der Reichsauko. bahn ferkig ſein, an dem zurzeif ungefähr eine Viertelmil⸗ llon Menſchen beſchäftigt ſind. Nach Generalinſpektor Dr. Todt ſprach der Generaldi⸗ tektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller. Er ſchilderte, wie der Bau der Reichsautobahnen in engem Zuſammen⸗ hang mit der Löſung der Arbeitsloſenfrage in Deutſchland ſtünde. Wenn die Arbeitsloſen arbeiteten ſeien ſie für uns und für die nächſten Generationen wieder gewonnen. Das ſei der Grundgedanke der Arbeit an den Meichsautoſtra⸗ gen. Nach einer kurzen Rundfahrt durch Heidelberg wurde dann die Fahrt über die Autobahnſtrecke Heidel⸗ berg— Mannheim— Frankfurt angetreten, die auch an dem Punkte vorbeiführte, an dem der Führer ſei⸗ nerzeit den erſten Spatenſtich zum Beginn des Baues dieſer Strecke getan hatte. In Sonderzügen wurde dann die Fahrt von Frankfurt nach Berlin angetreten. 0 Führertagung der Deutſchen Turnerſchaft. () Baden-Baden, 9. Dez. Gauführer Dr. Fiſcher⸗Karls⸗ ruhe hatte den geſamten Führerſtab der Deutſchen Turner⸗ ſchaft des Landes Baden zu einer Tagung nach Baden⸗ Baden einberufen. Dieſer Tagung folgte eine ſolche ſämtlicher De⸗Kreisführer des Landes. Zur Beratung ſtanden für die Turner äußerſt wichtige Fragen auf der Tagesordnung, es galt die den Gauführern vom Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten übermittelten Anordnungen zur Durch⸗ führung zu bringen. Die Einberufung nach Baden⸗Baden erfolgte durch Gauführer Dr. Fiſcher deshalb, um den Teil⸗ nehmern Gelegenheit zu geben, das Schauturnen des Tur⸗ nerbundes Baden⸗Baden beſuchen zu können. * () Baden⸗Baden.(Ehrenpatenſchaft des Füh⸗ ters) Für das 10. Kind des Maurers Karl Schindler — im Stadtteil Baden⸗Geroldsau hat der Führer und Reichs⸗ kanzler die Ehrenpatenſchaft übernommen. Auch das 9. Kind erfreut ſich einer beſonderen Ehrenpalenſchaft, nämlich der des verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg. Beginn der Bauarbeiten an der Reichsautobahn im Abſchnitt Pforzheim. () Pforzheim, 9. Dez. Vor nunmehr acht Tagen wurden die Arbeiten an der Reichsautobahn im Bauabſchnitt Pforz⸗ heim aufgenommen. An der Straße von Eutingen nach Kieſel⸗ bronn wurden die erſten Erdaushube vorgenommen und raſch vorwärtsgetragen, ſo daß jetzt ſchon die Straße von Pforz⸗ heim nach Kieſelbronn geſperrt werden mußte. Ueber die Zeit ng, die vorausſichtlich bis 1. Juli 1936 dauern ex die Kreisſtraße Pforzheim werden. Ve te) umgoleitet Vorſchätzung der Weinmoſternte 1935. Von den amtlichen Verichterſtattern des Statiſtiſchen Reichsomtes iſt erſtmalig eine Vorſchätzung der Weinmoſt⸗ ernte durchgeführt worden. Danach wird die Weinernte des Jahres 1935, wie ſchon durch bisherige Angaben ver⸗ mutet wurde, recht gut beurteilt. Insgeſamt ſind etwa 4,1 Millionen ermittelt worden, das bedeutet nur etwa 0, Millionen hl weniger als im Rekordjahr 1934. Im Vergleich zum ſechsjährigen Mittel verſpricht die Wein⸗ moſternte um etwa 1 458 000 hl erheblich beſſer auszufal⸗ len. In den einzelnen Gebieten ſind recht unterſchiedliche Beträge zu erwarten Die Hektarerträge weiſen beim Weißwein Streuungen auf von 90 bis 10 hlubei einem durchſchnittlichen Hektkarertrag im Reichsgebiet von 56,5 hl gegen 62 hl im Vorfahre. * Badiſches Sondergericht Hochverräteriſche Elemente verurteilt. Karlsruhe, 10. Dezember. In letzter Zeit fand vor dem Strafſenat 1 des Oberlan⸗ desgerichts Karlsruhe Hauptverhandlung über die Anklage wegen Vorbereitung zum Hochverrat gegen Valentin Giegrich aus Mannheim und 10 weitere Angeklagte ſtatt. Die Angeklagten hatten es unternom⸗ men, die aus dem Ausland eingeführte hochverräterlſche Druckſchrift„Sozialiſtiſche Aktion“ in ihren Wohnorten Bensheim, Weinheim, Laudenbach und Lei⸗ men zu verbreiten. Der Angeklagte Valentin Giegrich hatte von dem vor dem Volksgerichtshof in Berlin ange⸗ klagten, im Strebelwerk in Mannheim beſchäftigt geweſenen Karl Mayer wiederholt eine größere Anzahl von Exemplaren der„Sozialiſtiſchen Aktion“ erhalten und ſie dann an die anderen Angeklagten zwecks Verbreitung wei⸗ tergegeben. An der Einführung der„Sozialiſtiſchen Aktion“ ſcheint auch der berüchtigte, ins Ausland geflüchtete frühere ſozialdemokratiſche Abgeordnete und Vizepräſident des ba⸗ diſchen Landtages Reinbold, der moraliſch Hauptſchul⸗ dige an der Ermordung des Majors Scherer in Singen im Jahre 1923, beteiligt zu ſein. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten Valentin Giegrich auf eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 6 Mona⸗ ten. Die anderen Angeklagten ſind nach den Feſtſtellungen in der Hauptverhandlung von Valentin Giegrich und Karl Mayer in gewiſſenloſer Weiſe zu hochverräteriſcher Betä⸗ tigung verführt worden. Acht Angeklagte wurden zu Ge⸗ fängnisſtrafen von zwei Jahren drei Monaten bis zu einem Jahr drei Monaten verurteilt. Die Angeklagten Adam Fink und Valentin Hildebrand aus Laudenbach wurden mangels Beweiſes von der erhobenen Anklage freigeſpro⸗ chen. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Verurteilung vor weiteren Verſuchen abſchrecken wird, die vom Ausland aus betrie⸗ bene hochverräteriſche Propaganda der früheren 85 durch Verbreitung von hochverräteriſchen Druckſchriften aufs Land hinaus zu kragen. Aus den Nachbarländern Speyer.(Veim Wildern ertappt und an⸗ geſchoſſen.) Auf dem Jagdbogen„Speyerer Grün“ auf badiſcher Seite wurde von dem Jagdhüter Joſef Klein aus Speyer der 41 Jahre alte Heinrich Heppes aus Altluß⸗ heim, der 1930 ſelbſt Jagdhüter war, in der Nacht beim Wildern auf Faſanen angetroffen Durch einen Schuß auf⸗ metkſam geworden, pürſchte ſich Klein an die Schußſtelle heran und erblickte den Wilderer, der dem Anruf:„Hände hoch Gewehr ab!“ keine Folge leiſtete. Da Heppes die Flucht ergriff, machte Klein von der Schußwaffe Gebrauch und traf ihn mit einer Schrotladung in den Rücken und ins Bein Der Jagdhüter nahm den Verletzten feſt und führte ihn der Speyerer Polizei vor. Bei der Vernehmung gab der Wilderer an, er habe auch einmal wieder einen Faſanen eſſen wollen. Er wurde ins hieſige Stiftungs⸗ krankenhaus verbracht. Germersheim.(Beiwagen motorrad durch⸗ bricht Bahnſchranke.) Ein von Germersheim kom⸗ mender Motorradfahrer fuhr mit großer Geſchwindigkeit gegen die für Eilzug 64 Landau— Germersheim geſchloſ⸗ ſene Schranke Der Schrankenbaum wurde abgeriſſen und kam auf das Gleis Germersheim— Weſtheim zu liegen. Das Motorrad wurde von Eilzug 64 erfaßt und etwa 200 Meter geſchleift. Der Motorradfahrer und ſein Mitfahrer wurden herausgeſchleudert und leicht verletzt. Die Schranke war rechtzeitig geſchloſſen worden und beleuchtet. Limburg.(Mordverſuch aus verſchmähter Liebe.) Nach zweitätiger Verhandlung verurteilte das Limburger Schwurgericht den 22jährigen Emil Nickel aus Waldhauſen(Oberlahnkreis) wegen Mordverſuchs an feiner 15jährigen Kuſine Erna Lehm zu neun Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt an Stelle der vom Staatsanwalt beantragten Höchſtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus. Der An⸗ klage lag die verhängnisvolle Auseinanderſetzungi des An⸗ geklagten mit ſeiner Kuſine am 22. September 1935 hinter dem Backhauſe bei Waldhauſen zugrunde, bei der er dem Mädchen mit einem von ſeinem Vater zum Kaninchenſchlachten benutzten Meſſer in den Rücken und darauf, in den Hals ſtach und die Schwerverletzte hilflos liegen ließ. In der Be⸗ weisaufnahme war es dem Gericht wegen der von dem An⸗ geklagten angewandten Verſchleierungstaktik nicht möglich, die Beweggründe zur Tat reſtlos aufzuklären. i Zwei Tote beim Faßreinigen. In einer Brauerei in Schiltigheim war eine Gruppe Arbeiter damit beſchäftigt, ein großes 50 Hektoliter⸗Faß zu reinigen. Als ſie zu dieſem Zweck ſiedendes Pech in das Faß warfen, explodierte dieſes. Von den herumfliegenden Trümmern wurden zwei Arbeiter getötet, mehrere verletzt. Tödliche Verkehrsunfälle Landau. Der 1909 geborene und aus Daxlanden ſtam⸗ mende Alois Kuntz, der bis vor kurzem in Großbundenbach beſchäftigt war, wollte nach dem Beſuch ſeiner in Zwei⸗ brücken wohnenden Braut in ſeinen Heimatort fahren, um dort die Heiratspapiere zu beſorgen. Mit ſeinem Motor- rad paſſierte er Siebeldingen, als im gleichen Augenblick der 89 Jahre alte Franz Müller 1 die Straße überqueren wollte. Der alte Mann lief direkt in das Fahrzeug des Kuntz hinein und wurde auf der Stelle getkötel. Kuntz mußte mit einem ſchweren Schädelbruch und inneren Verletzungen in das Städtiſche Krankenhaus Landau eingeliefert werden. Sein Juſtand iſt ſehr ernſt. Bad Dürkheim. Ein Beiwagenmotorrad, das ſich auf der Fahrt von Wachenheim nach Lambsheim befand, rann⸗ te auf der Mannheimer Straße mit ſolcher Wucht gegen einen der großen Kilometerſteine, daß der Stein umge⸗ worfen wurde und das Fahrzeug ſich überſchlug. Der Soziusfahrer war auf der Stelle kot, der Lenker ſelbſt wurde mit ſchweren Verletzungen in das Dürkheimer Krankenhaus eingeliefert, wo ihm das linke Bein amputlerk werden mußte. Der Tote wurde als der 27jährige Steuer, der Schwer⸗ verletzte als der 33 Jahre alte Weinheimer, beide aus Lambsheim, ermittelt. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. Die polizeilichen Erhebungen ſind noch im Gange. Eine Reichsbahnparade Die kechniſche Entwicklung eines Jahrhunderks. Nürnberg, 9. Dezember. Anläßlich der Feier„100 Jahre deutſche Eiſenhahn“ in Nürnberg fand vor dem Führer eine höchſt intereſſante Parade der Reichsbahnfahrzeuge ſtatt. Generaldirektor Dr. Dorpmüller meldete dem Führer alle Fahrzeuge bereit, und nun entwickelte ſich ein einzigartiges Schauſpiel. In etwa einſtündiger Parade fuhren auf den Gleiſen die Reichsbahnfahrzeuge vorbei. Den Auftakt bildeten zehn neuzeitliche Ein⸗ heitsſchnellzugslokomotiven, die neueſten Münder des deutſchen Lokomotivbaues. Ihnen folgte die Nachbildung der erſten deutſchen Eiſenbahn, der „Adler“ mit fünf Perſonenwagen, voll beſetzt mit Män⸗ nern und Frauen in den Trachten der Zeit vor 100 Jahren und Eiſenbahnbeamten in hiſtoriſcher Kleidung. Dieſe Einleitung ſchon zeigte in wirkungsvollſter Weiſe die techniſche Entwicklung eines Jahrhunderts. Unter all den vielen Fahrzeugen, die vorbeirollten, er⸗ weckten beſonderes Intereſſe: Der Salon wagen des Fürſten Bismarck aus dem Jahre 1872, die gigan⸗ tiſche Borſig Stromlinien⸗Lokomotive, die eine Geſchwindig⸗ keit von 190 Stundenkilometer entwickelt, der Henſchel⸗ Stromliniendampfzug und die neuen Schnelltriebwagen, der Rheingoldexpreß, ein Sonderzug für Fahrten ins Blaue, Güterzuglokomotiven und Güterwagen aller Art, Spezialwagen für den Bahndienſt, Gleiskraftwagen, Schnellreiſeomnibuſſe für Reichsautobahnen, Laſtkraftwa⸗ gen mit Holzgaser zeugern und Straßenfahrzeuge zur Beförderung von Eiſenbahnwagen. In beſonders finnreicher Weiſe huldigte die Reichsbahn dem Gedanken der Volksgemeinſchaft mit det Vorbeifahrt eines„Kraft durch Freude“ ⸗Sonderzuges, deſ⸗ ſen zehn Perſonenwagen mit fröhlichen Fahrgäſten beſetzt waren, die aus allen Gauen des Reiches und zum Teil in 0 aa ihren heimiſchen Trachten nach Nürnberg gekommen wa⸗ Lie neue ppell bleichmüßig frisch! Dafür ſorgt dieſe Packung! Die Stanniol-Frischpackung schafft ein„Kimo“, wie es die neue AP PEL L brabcht, um ihnen den ungeschmölerten Genuß an der echt bolgotisch- ma- cedonischen Mischung zu vermitteln. fl 23 2 2 MARTIEH AK AAdtt A. G. a, ετννAugic eν,ͥr * Tannenbäume ziehen in die Stadt Nun ſind die Tage da, da die Tannenbäume ihren Weg in die Stadt antreten. Man act, der Wald komme in die Stadt. Man darf aber wohl auch ſagen, die Stadt ſehnt ſich nach dieſem Wald, nach dieſem Tannenbäumchen, den grünen Kindern unberührter Natur. Denn bald ſollen ſie in der beſten Stube des Hauſes ihren Platz einnehmen. Kugeln und Kerzen, ſchimmernden Tand und ſchneeigen Flaum ſollen ſie kragen. Aus den Tannenbäumchen werden Weihnachtsbäume, Verkünder des hehren, heiligen Feſtes. Zum Träger des Lichtes werden ſie uns, Symbol jenes Lichtes, das einſt aufging da der Heiland geboren wurde. Weihnachten ohne Tannenbaum— wer könnte es ſich denken? Und doch feiern draußen in fremden Ländern ſo viele Deutſche das Weihnachtsfeſt ohne ihn. Wie ſie ſich nach dem vertrauten Anblick des Tannenbaumes ſehnen, viel⸗ leicht nur nach einem einzigen würzig duftenden Tannen⸗ zweig aus deutſcher Heimat: Keiner weiß das beſſer als der, der ſelber Weihnachten in fernen Zonen verbrachte. Ja, die weihnachtliche Tanne iſt mit uns ſo verwachſen, ſie iſt ein Stück der Weihnachtsſeligkeit! Für alle ſoll der Weihnachtsbaum am Feſte ſtrahlen und leuchten. Auch in dieſem Jahre wird allüberall auf den Plätzen der Städte der große Chriſtbaum für Alle errichtet ſein, damit von ihm Freude und Friede für alle ausgehe. Und wenn wir aus Kindermund dann das wunderliebe Lied hören„O Tannenbaum, o Tannenbaum.., dann wiſſen wir, wie ſehr wir dieſen Baum der Weihnacht ins Herz geſchloſſen haben, wie wir ihn lieben. — Der Wunſchzektel. Jetzt wird es langſam Zeit, an die Weihnachtsgeſchenke zu denken. Um ſich und anderen die Freude nicht zu vermindern, gilt es, kleine Wünſche zu er⸗ raten und auszuſpähen, was den Lieben Freude machen kann. Man muß mit dem Geld rechnen. Unnützes kann man nicht einkaufen, das Geſchenk ſoll aber doch Freude auslöſen. Sehr praktiſch iſt da die Sitte, einen Wunſch⸗ zettel zu ſchreiben. Er erſpart den Schenkenden viel Kopf⸗ zerbrechen und unnötige Laufereien und hat außerdem den Vorteil, daß dieſe ſchenken können, was wirklich ge⸗ wünſcht wird. Jeder hat wohl ſchon erlebt, daß ein Gegen⸗ ſtand doppelt gegeben wurde. Es hat beſtimmt nichts Un⸗ beſcheidenes oder Verletzendes, einen kleinen Wunſch zu äußern, der es dem Schenkenden leicht macht, das zu fin⸗ den, was dem Beſchenkten fehlt oder willkommen iſt. Weiß der Geber bei Zeiten, was erwünſcht iſt, ſo kann er es in Ruhe ausſuchen und gelegentlich kaufen und plagt ſich nicht die letzten Tage vor Weihnachten mit den Beſorgungen herum UI Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnzüge. Auf dem Kaiſerring in Höhe des Tatterſalls fuhr ein Straßenbahn⸗ zug der Linie 16 gegen einen ſolchen der Linie 1, wobei letzterer umgeworfen wurde und auf die Fahrbahn des Kaiſerrings vor L 14 zu liegen kam. In dem umgeſtürzten Wagen befanden ſich lediglich drei Frauen, die mit un⸗ bedeutenden Hautabſchürfungen davonkamen. Eine der Frauen, die einen Ohnmachtsanfall erlitt, wurde mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht, wo ſie ſich bald erholte und wieder nach Hauſe gehen konnte. Beide Straßenbahnzüge wurden ſtark beſchädigt. Die Be⸗ ſeitigung des umgefallenen Straßenbahnwagens nahm etwa zwei Stunden in Anſpruch, während welcher Zeit der Stra⸗ ßenbahnverkehr umgeleitet werden mußte. Taufe eines Hochleiſtungs⸗Segelflugzeuges. Auf dem Flugplatz Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Heidelberg wurde durch die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen ein Hochleiſtungs⸗ Segelflugzeug auf den Namen„Ernſt Udet“ geweiht. Wie Fliegerkommandant Schlerf in der Weiherede ausführte, hat man dem Flugzeug den Namen„Ernſt Udet“ gegeben, weil man in ihm die Verkörperung des Fliegers ſieht, den man ſich im Dritten Reich wünſcht. Nach einer Würdi⸗ gung der Verdienſte Udets in Krieg und Frieden fand der Taufakt mit flüſſiger Luft ſtatt. Im Anſchluß daran ſtartete die Segelmaſchine im Schlepp eines Motorflugzeuges. Sie wurde geſteuert durch Dipl.-Ing. Schweyer⸗Ludwigshafen, der die Maſchine gebaut hat. U Polizeiwachtmeiſter tödlich verunglückt. Auf der Straße zwiſchen Bretten und Heidelsheim wurde Polizeiwachtmeiſter Hiller aus Mannheim, der in Heidelsheim zu Beſuch geweilt hatte, tot aufgefunden. Die Unterſuchung ergab, daß Hiller einen Schädelbruch und einen Beinbruch hatte. Man nimmt an, daß er von einem Kraftwagen überfahren worden iſt, deſſen Lenker, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, weiterfuhr. Der Spur nach muß der Kraftwagen in Rich⸗ tung Bruchſal— Bretten— Stuttgart gefahren ſein. Die Po⸗ lizei hat die näheren Nachforſchungen eingeleitet. Das Sumbol Deimos bamolnſchafts- „Licht in Moll“ „Licht in Moll“ hat einmal ein Empfindſamer die Ker⸗ zenbeleuchtung genannt. Mit ihrem anheimelnden Schim⸗ mer gehört ſie genau ſo zu den Weihnachtswochen wie unſer Tannenbaum. Mit den erſten Kerzen, die im Advents⸗ kranz aufleuchten, beginnen die Wochen der Vorfreude auf unſer großes weihnachtliches Lichtfeſt. In Fulda, Mainz und Aſchaffenburg iſt die Kerzen⸗ fabrikation ſeit alten Zeiten anſäſſig. Ein Handwerk iſt es eigentlich nicht, die Maſchine iſt mehr eine ſinnreiche Hilfs⸗ form für die Handarbeit des Kerzenmachers. Geht man durch die Räume einer ſolchen Kerzenfabrik, ſo muß das mit der gleichen Vorſicht geſchehen, mit der man friſch⸗ gewachſtes Parkett betritt. Die Steinböden ſind blank und latt, ſo hat ſie der Abfall bei der Kerzenherſtellung poliert. er erſte Eindruck iſt im höchſten Maße ene Ker⸗ zen und wieder Kerzen, Hunderte und Tauſende Kerzen in Reih und Glied. Rieſige Bottiche ſtehen in dem eigent⸗ lichen Fabrikationsraum, in denen ſich flüſſiges Stearin und Wachs befinden. Die Maſſe iſt faſt ſchwarz, und die ſchon erkalteten Stücke ſchwimmen wie helle Eisſchollen darauf herum. Aus dieſen Bottichen werden dann die Weihnachts⸗ kerzen gegoſſen. Ein Kerzenmacher ſchöpft das Wachs oder das Stearin vorſichtig heraus und gießt es in die Formen, in denen die Kerzen dann jeweils zu einigen Dutzenden entſtehen. Eine Sache für ſich iſt es, wie die Kerze mit dem Docht verſehen wird. Der Docht hält gleichſam die Kerzen am laufenden Band zuſammen. In einer Führung läuft er in die Form, am oberen Ende wieder heraus und darüber in die ſchon fertige und erkaltete Kerze. Er wird erſt abge⸗ ſchnitten, wenn die nächſten Kerzen aus der Form an ihre Stelle treten. Geſchickte Hände ſind jedoch für alle dieſe Arbeiten, für das Gießen der Kerzen, das Schneiden des Dochtes, das Herausnehmen aus der Form und das Sor⸗ tieren und Verpacken erforderlich. — Weihnachtsbratken und Geflügeldiebe. Kurz vor Weihnachten beginnt die Zeit der Geflügeldiebſtähle. Da heißt es ganz beſonders aufpaſſen. Die Geflügelhalter müſſen Auͤgen und Ohren offenhalten, denn wie die Er⸗ fahrung lehrt, verſtehen es die Diebe ausgezeichnet, zu ihrer Beute zu kommen. Sie haben es gerade in dieſen Tagen leicht, das geſtohlene Gut weiterzuverkaufen, denn wenn in der Stadt ein fremder Händler Geflügel billig anbietet, denkt manche Hausfrau nicht entfernt daran, daß dieſer Weihnachtsbraten geſtohlen ſein könnte. Die Haus: frau ſollte deshalb auch nicht von Unbekannten billig kau⸗ fen, denn der Braten kann dennoch teuer werden. Es ilt nicht alles antik, was teuer iſt Aus dem Britiſchen Muſeum in London iſt dieſer Tage ein Sarkophag verbannt worden, der ſechzig Jahre lang als eins der ſtolzeſten Beiſpiele etruskiſcher Kunſt, ſoweit ſie im Britiſchen Muſeum konſerviert wird, betrachtet wurde. Der ſogenannte Cervetri⸗Saxkophag iſt in den ſiebziger Jahren von einem italieniſchen Kunſthändler zuſammen mit etwa 1000 anderen antiken Kunſtwerken an das Muſeum ver⸗ kauft worden. Die Grabplatte ſtellt eine bekleidete Frau und einen unbekleideten Mann dar. Viele Gelehrte hatten ſich ſchon den Kopf darüber zerbrochen, warum die Frau Kleider trägt, der Mann aber nicht. Im übrigen aber ſtellte man keine näheren Unterſuchungen an. Vor allem nicht über die Art der Auffindung des Sarkophages. Man hätte immerhin Grund dazu gehabt, denn ſchon vor genau 60 Jahren wurde von einem italieniſchen Ange⸗ ſtellten des Louvre behauptet, der Sarkophag ſei von ihm hergeſtellt und von ſeinem Bruder vergraben worden, um dann an den Kunſthändler verkauft zu werden, von dem ihn das Britiſche Muſeum erworben hatte. Der Italiener wurde aber mit der Androhung einer Schadenerſatzklage von dem italieniſchen Händler zur Zurücknahme ſeiner Behauptung veranlaßt, und die beiden ſteinernen Etrusker prangten weiter im Britiſchen Muſeum. Jetzt endlich kam ein Gelehrter auf die Idee, ſich die bekleidete Frau etwas näher anzuſehen, und er entdeckte unter anderem, daß die Dame aus Etrurien Unterkleider trug, wie ſie in der mittelviktorianiſchen Aera üblich gewe⸗ ſen ſind. Der Gelehrte ſchrieb nun merkwürdigerweiſe kein gelehrtes Buch über die Unterkleidung zur Zeit der Etrusker und der der Königin Viktoria, ſondern erklärte den Sarko⸗ phag glattmeg für eine Fälſchung, was eine nähere Unter⸗ ſuchung dann auch beſtätigte. Nach 60 Jahren andachtsvol⸗ ler Bewunderung wandert der Sarkophag nun in eine Rumpelkammer. Fälſchungen dieſer Art ſind keineswegs ſelten. Die berühmteſte, deren Opfer ebenfalls das Britiſche Muſeum war, iſt wohl der Kopf Cageſars, der viele Jahrzehnte lang für echt gehalten und in Tauſenden von Abbildungen, Abgüſſen und Nachahmungen über die ganze Welt verbrei⸗ tet worden iſt. Immerhin war der Caeſarenkopf zwar nicht antik, aber doch ſchon ein paar Jahrhunderte alt geweſen. Neues aus aller Welt a Tod beim Autoſchleppen. Auf der Bugſpitze in der Rähe von Wachholderbuſch(bei Hof) ſollte der Wagen des Markthändlers Kranitzey wegen eines Schadens abge⸗ ſchleppt werden. Kranitzkty nahm, um den Laſtwagen 1 zu können, in deſſen Führerhaus Platz; wahrſchein⸗ ich infolge der Glätte der Straße geriet ſein Fahrzeug ins Schleudern und rutſchte in den Straßengraben, wobei das Führerhaus völlig zertrümmert und Kranitzky ſo ſchwer berletzt wurde, daß er ſtarb. A Der Körper an der Fichte. In über tauſend Meter Höhe fanden Holzknechte unterhalb Hirſchbichl an einer ho⸗ hen Fichte einen Mann hängend. Ein Holzknecht erſtieg den Baum und ſchnitt den Strick ab, während die anderen ver⸗ ſuchten, den fallenden Körper aufzufangen. Unglaublicher⸗ weiſe waren die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche von Erfolg. Die erſten Worte des Mannes, der aus Verzweif⸗ lung den Tod geſucht hatte, waren:„Hättet Ihr mich doch hängen laſſen!“ Der Mann, der ſeine Rettung nur einem Zufall verdankte, wurde ins Krankenhaus Berchtesgaden eingeliefert. ab Zwei Laſtkraftwagen zuſammengeſtoßen. Am Orts⸗ ausgang von Marktbreit fuhr ein Laſtwagen einem Reichs⸗ bahnkraftwagen in die Flanke. Während die beiden Wa⸗ genführer unverletzt blieben, wurde von den auf dem Laſt⸗ wagen mitfahrenden beiden Begleitern einer tödlich, der andere leicht verletzt. Tödlicher Anfall eines Radfahrers. Ein ſchreckliches Unglück ereignete ſich in Witten(Ruhr). Ein Radler ſtürzte ſo unglücklich, daß ihm das Ende der Handbremſe durch das rechte Auge ins Gehirn drang. Er ſtarb auf dem Trans- port zum Krankenhaus. . Die Witwe Griegs geſtorben. Die Witwe des nor⸗ wegiſchen Komponiſten Edvard Grieg, Frau Nina Grieg, die vor wenigen Wochen unter großer Anteilnahme der gan⸗ zen Welt ihren 90. Geburtstag feiern konnte, iſt am Montag geſtorben. Schlag gegen politiſierende Sekte in Japan. Auf Anordnung des Innenminiſters wurden in ganz Japan mit großem polizeilichem Aufgebot 30 Führer und 500 Anhänger der Omotokyo⸗Sekte überraſchend verhaftet. Es handelt ſich um eine politiſierende Sekte, die ſich im Jahre 1892, vom Schintoismus, der fapaniſchen Staatsreligion, ab⸗ ſpaltete. Die Sekte geriet unter ihrem derzeitigen Führer Debuchi in ein radikal⸗nationales Fahrwaſſer. Es gelang ihm, im Laufe der Zeit über eine Million Anhänger in Japan, Korea, Mandſchukuo und China zu ſammeln. Das Programm der Omotokyo⸗Sekte ſieht u. a. eine Aenderung der japaniſchen Verfaſſung auf der Grundlage des alten Kaiſergedankens unter Ablehnung des Parlamentarismus ſowie eine Bekämpfung des Privateigentums vor. Neue Antuhen in Kairo— Die Polizei feuert London, 10. Dez. In Kairo kam es am Montag vor⸗ mittag zu neuen ſchweren Unruhen. Demonſtranten zogen durch die Straßen und bewarfen die Omnibuſſe und Stra⸗ ßenlampen mit Steinen. Als die Menge ſich weigerte aus⸗ einanderzugehen, eröffnete die Polizei das Feuer. Ein Student wurde ſchwer verletzt. Sämtliche Miniſterien in Kairo ſind von Infanterie beſetzt. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 10. Dezember: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 3, 291, 339 bis 347, 356, 359, 361 bis 369, 391 bis 393, 519 bis 520, 549 bis 550, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Petra und Alla(Obriſt Michael). Volksſtück von Mar Geiſenheyner. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 11. Dezember: Miete M 9, Sondermiete M5 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419: Fra Diavolo. Komiſche Oper von D. F. E. Auber. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. 5 Donnerstag, 12. Dezember, Nachmittags Vorſtellung, Schülermieke A 4: Xerkes. Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G 9 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 45: Zum erſten Male: Der Spkung aus dem Alltag. Komödie von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 13. Dezember: Miete F 10, Sondermiete F 6: Madame Butterfly. Oper von G. Puccini. An⸗ fang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Samstag, 14. Dezember, Nachmittags⸗Vorſtellung: Prin⸗ zeſſin Allerliebſt. Märchen von Waldfried Burg⸗ graf.(Eintrittspreiſe 0.30 bis 2 Mark). Anfang J, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete A 9, Sondermiete A 5: Gaſtſpiel Kammerſänger Helge Roswaenge, Staals⸗ 8 2 5 in utiſche ne 0 M. gaiſtas-Doinos Opfersinnas- Sonnenaufgang 8,00 Sonnenuntergang 15,45 oper Berlin Oberon. Romantiſche Oper von E⸗ 5 8 f 5 von Weber.(Eintrittspreiſe 0.50 bis 6.50 Mark. „Ein rbeitsdeſchaffungslos ce 0 eee e Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim FF,„ 2—— Sch nende i 0 Verſammlungs-Kalender. 5 9 Alge 27 Tad e für die Auf Grund des 8 der bezirkspolizeilichen o ͤͤ. 1 ren helfen Hparen! i 2 N. 8 5 1 10 be 90 0 1011 e die Haus⸗ Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Anderen ſei r.„ eigentümer und deren Stellvertreter aufgefordert, mit der Vernichtung der in Kellern, Schuppen und Ställen überwinternden Schnaken zu beginnen. Anleitungen zur Bekämpfung ſtehen unentgeltlich zur Verfügung beim Tiefbauamt, Rathaus N, Zimmer 138 und in den Vororten bei den Gemeindeſekretariaten. Am 28. Dezember 1935 beginnt die amtliche Rachſchau. Zu dieſem Zweck ſind die in Frage kommenden Räume dem mit Ausweiſen des Tiefbauamtes verſehenen Fußballvereinigung. Das Schüler⸗ und Jugendtraining findet dieſe Woche umſtändehalber am Mittwoch abend ſtatt. Typ. 1898. Karten zum Gerätemannſchaftskampf ſind noch bis morgen Mittwoch erhältlich. 12 Uhr in der Turnhalle Pein-Schlager! 1934 er Diedesfelder 5 Wetterkreuzberg Pfälzer Rotwein Zeiſpiel. 99 Perſonal zu öffnen, das noch vorhandene Schnahen 3 1 Flasche ſofort auf Koſten der Verpflichteten zu eig n hat. Brieſtauben⸗Berein„Falke“ 193 4. 5 5 f* odter Mannheim, 7. Dez. 1935. Oer Oberbürgermeiſter. Mannheim⸗Seckenheim. Rosengarten Morgen Mittwoch, 11. Dez, abends 8 Startes 8 Ahr findet im Lokal„Zur Linde“ eine l 83 5 Schnell verkauft, Läufer⸗ wichtige 5 f ö 1934er Liebfraumilch Schnell vermietet ſchwein flllollodler-Derſummlung kae 95 1 1 0 be u verkaufen. ſtaſt. Der ſehr wichtigen Tagesordnung iterflasche 8 St alles was die srobe gloppenhelmerstr. 7. wegen(Ringbeſtellung und Ausſtellung). alles ohne Glas! Oeffentlichkeit wisser dit unbedingtes Erſcheinen Pflicht. i. 7 a soll.— Der einfachste Der Vorſta nd. Sultaninen bullieste und besteweg perücksschtgt 8 nene, 1 Pd, 28 weiser hierzu ist unsere 77 liefert in jedef Größe 3% Rabatt a 8 7 1 2 42 5 Bote“, e 5 las Teltungs Inserat! nssrenten! 1 aim Empe Druckerei des„Neckar-Bote““ iger Artikel—