Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm. Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Re. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 7 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Tages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) N annheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 35: 1200 85. Jahrgang 7 0 2 0 9 Eine goldene Brücke Der ſoeben in Paris zwiſchen dem britiſchen Außen⸗ miniſter Sir Samuel Hoare und dem franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Laval ausgearbeitete Friedens vor⸗ ſchlag an Italien, der überraſchend weitgehende Zu⸗ geſtändniſſe enthalten ſoll, will Muſſolini eine goldene Brücke für die Rückkehr zum Frieden und für eine ehren⸗ volle Beendigung des oſtafrikaniſchen Feldzuges bauen. Man betont in Paris, daß das engliſch⸗franzöſiſche Angebot an Muſſolini das letzte und unabänderliche Angebot bei⸗ der Mächte ſei und daß es nunmehr von Italien abhänge, ob die Feindſeligkeiten in Abeſſinien ihr Ende finden wer⸗ den und dem Völkerbunde die Verhängung der Oelſanktio⸗ nen erſpart bleibt. Die enge engliſch⸗franzöſiſche Zuſammen⸗ arbeit hebt das ganze Friedensangebot bemerkenswert aus der Reihe aller bisherigen diplomatiſchen Fühler heraus. Laval hatte nach ſeinem zweiten Kammerſieg mehr denn je freie Hand in der Außenpolitik. Er hat die Wiederbefeſti⸗ gung ſeiner innenpolitiſchen Stellung dazu benutzt, um ſich erneut deutlich an England anzulehnen. Unabhängig von der Frage, wie ſich Italien zu dem Friedensplane ſtellen wird, iſt die andere, von beiden Mäch⸗ ten offenbar als minder wichtig angeſehene, die, wie ſich mit dem engliſch⸗franzöſiſchen Angebot der engliſche Grund⸗ ſatz vereinbaren läßt, daß eine friedliche Löſung ſowohl Italien und den Völkerbund wie den Negus be⸗ friedigen müſſe. Vielleicht, daß ſich der engliſche Außenmi⸗ niſter ſagt, daß die Zuſtimmung des Negus unter dem ge⸗ meinſamen Druck des Völkerbundes doch zu erlangen wäre! Jedenfalls iſt von dem Negus kaum noch die Rede. Auf der anderen Seite darf man als ſicher annehmen, daß Sir Samuel Hoare von der Meinung abgekommen iſt, daß Abeſ⸗ ſinien keine territorialen Konzeſſionen zu machen brauche. Mit voller Abſicht haben die beiden Staatsmänner es ver⸗ mieden, in ihrer amtlichen Verlautbarung in Paris auch nur Andeutungen über den Inhalt ihres Friedensplanes zu machen. Aber man weiß, daß noch bis vor kurzem zwiſchen dem engliſchen Sachbearbeiter der Afrikafragen und dem Quai d'Orſay unüberwindliche Gegenſätze beſtanden. Frank⸗ reich wollte Muſſolini in territorialer Hinſicht Ent⸗ gegenkommen zeigen, London wollte Italien nur wirt⸗ ſchaftliche Zugeſtändniſſe machen. Wenn die Londoner Meldungen jetzt zutreffen, daß man zwar Abeſſinien einen gugang zum Meere, gleichviel ob im italieniſchen oder bri⸗ tiſchen Somaliland oder ein Freihafengebiet bei Dſchibuti, zugeſtehen will, aber Italien dafür die Provinzen Tigre (mit Ausnahme des heiligen Akſum), Ogaden und Dana⸗ ll erhalten ſoll, ſo wäre in der engliſchen Haltung eine grundſätzliche Schwenkung feſtzuſtellen. Die Pariſer Meldungen über den angeblichen Inhalt des engliſch⸗franzöſiſchen Friedensplanes haben denn auch in den Wandelgängen des Unterhauſes nach Mel⸗ dungen aus London einen peinlichen Eindruck nt der ſich keineswegs auf die Kreiſe der Oppoſition be chränkt. Es wird die beſtimmte Erwartung ausgedrückt, daß die Ein⸗ zelheiten des Planes keineswegs ſo 0 Zugeſtänd⸗ niſſe an Italien enthalten, wie franzöſiſcherſeits behauptet wird. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Tele⸗ graph“ melde aus Paris, es ſei ſchwerlich zutreffend, daß die vermittelnden Regierungen die Abtretung der ganzen Provinz Tigre an Italien vorſchlagen. Einer ſolchen Bedin⸗ zung würde der Negus wahrſcheinlich nur unter dem Druck bewaffneter Gewalt zuſtimmen. Andererſeits ſei durchaus merkannt worden, daß ein Teil von Tigre bereits von der lalieniſchen Armee beſetzt worden ſei und daß keine [Streitkräfte zur Verfügung ſtänden, mit Hilfe deren ſie wieder hinausgetrieben werden könn⸗ len. Eine zuverläſſige Mitteilung beſage, daß Frank⸗ teich jetzt England die reſtloſe Zuſicherung ſegeben habe, daß im Falle eines italieniſchen Angriffs auf england franzöſiſche Hilfe e verfügbar ſein berde. Ebenſo ſei erklärt worden, daß Frankreich die An⸗ wendung einer Oelſperre gegen Italien unter⸗ lüzen werde, falls Muſſolini die jetzige Gelegenheit zu einer Vereinbarung ablehne. f Es iſt ſehr leicht möglich, daß Mufſolini bei aller inneren Bekeilſchaft zu 1 5 friedlichen Verſtändigung doch zunächſt den Verſuch macht, durch unbeugſame Haltung die ugländer zu weiteren Landabtretungszugeſtändniſſen zu nötigen. Iſt das Eis einmal gebrochen, ſo kann man das Friedensſchiff auch weiterhin flottbekommen. Jedenfalls müßte man die zielbewußte Energie des Duce erheblich unterſchätzen, wenn man ihm nicht zutrauen wollte, aus er britiſchen Vlöße des Nachgebens für ſein Land das brößtmögliche Ergebnis herauszuſchlagen. Jetzt dreht ſich lo alles darum, ob Muſſolini die ihm gebaute Goldene rücke betreten wird, ob man in Rom zu Verhandlungen bereit iſt oder nicht. Die Entſcheidung darüber muß umge⸗ end fallen, denn am 12. Dezember will Genf aufs Neue leſchließen. Iſt die Oelſperre erſt einmal verhängt, dunn ſind die Gefahrenquellen für den Weltfrieden ver⸗ angnisvoll 0 1 worden. Dieſes Gefühl hat man offen⸗ ar auch in London wie in Paris. Mr. Eden hat außerdem de diplomatiſche Unvorſichtigkeit begangen, in ſeiner letzten ſiterhausrede zuzugeſtehen, daß zwei Länder imſtande ien, die Oelſperre unwirkſam zu machen. Es muß ſich alfo bald entſcheiden, ob die Welt ein Friedensweihnachten er⸗ ben wird. g Wenn Du Dich an Weihnachten an den leuchtenden menoſſent Darum ſpende Weihnachtspakete für das * e 777ããũã00ãé² ͥãͥãã yy lagen Deiner Kinder erfreuſt, denke auch an deine armen Mittwoch, den 11. Dezember 1935 e Morgen Sanktionsausſchuß In Anweſenheit von Eden und Laval. Genf, 11. Dezember. Der Sachverſtändigenausſchuß für die Durchführung der Sühnemaßnahmen trat am Dienstag nach zehntägi⸗ ger Pauſe unter dem Vorſitz des ſchwediſchen Vertreters Weſtman wieder zuſammen, um die weiteren Antworten 18 verſchiedenen Regierungen zu prüfen und den Bericht tellen. Der 18er-⸗Ausſchuß, der die Erweiterung der Rohſtoff⸗ ſperre beſchließen ſoll, wird, wie vorgeſehen, am Donners⸗ tag in Anweſenheit von Eden und Laval zuſammentreten. Ob er zur Beſchlußfaſſung kommt oder ob der Schwerpunkt der Genfer Arbeiten in den Völkerbundsral bzw. in einen neu einzuſetzenden Fünfer⸗Ausſchuß verlegt wird, hängt von der Stellungnahme Italiens ab. „Ein ernſtes Stadium“ Die Kabinettsbeſprechungen über den Friedensplan.— Hin⸗ zuziehung der Dominien⸗Berkreter. London, 11. Dezember. Der diplomakiſche Korreſpondent des Reuterbüros berich⸗ tel:„Die Kabinettsbeſprechungen über die Geſamtheit des Lavalſchen Friedensplanes haben ein ſo ernſtes Skadium erreicht, daß die Dominien zu den Beratungen hinzugezo⸗ gen werden mußten. Die Oberkommiſſare Auſtraliens, Südafrikas, Kanadas und Neuſeelands hatten im Laufe des Nachmittags im Foreign Office mit Miniſter Eden eine Ausſprache, deren Mittelpunkt die jetzt dem Kabinelt vor⸗ liegende Formel für die Löſung des abeſſiniſchen Konflikes war.“ Nach der Kabinetsſitzung am Dienstag wurden die Be⸗ ſprechungen zwiſchen der britiſchen und der franzöſiſchen Regierung fortgeſetzt. Sie dauerten am Dienstag abend noch an. a 5 Eine Erklärung Baldwins Baldwin gab im Unterhaus am Dienstag eine Erklä⸗ rung ab, aus der hervorgeht, daß die Verhandlungen zwi⸗ ſchen der britiſchen und franzöſiſchen Regierung über die Friedensvorſchläge zur Beilegung des abeſſiniſchen Streites zurzeit noch im Gange ſind; die Vorſchläge hätten daher bisher weder Abeſſinien noch Italien übermittelt werden können. Baldwin bezeichnete in ſeiner Erklärung die Nach richten der franzöſiſchen Preſſe über den Friedensplan als bedauerliche Indiskretionen, die„eine ſchwierige und deli⸗ kate Angelegenheit unvergleichlich ſchwieriger und delika⸗ ter gemacht“ hätten. Doch glaube er, daß in wichtigen Fra⸗ gen beträchtliche Unkerſchiede zwiſchen den urſprünglichen Vorſchlägen und dem, was in der Preſſe ſtehe, feſtzuſtellen ſeien. Der Führer der Arbeiteroppoſition, Attlee, hatte den Premierminiſter gefragt:„Sollte es angeſichts der Tat⸗ ſache, daß ſoviel durchgeſickert und veröffentlicht worden iſt, nicht angebracht ſein, daß das Haus über die richtigen Vor⸗ ſchläge unterrichtet wird?“ Baldwin erwiderte:„Ich habe dieſen ganzen Mor⸗ gen mit Beratungen über Berichte verbracht, die in dieſer Frage durchgeſickert ſind und ich bin noch nicht ſicher, daß das Ende erreicht iſt. Ich glaube, daß eine Beſprechung in dieſem Hauſe, bevor die Frage von den betroffenen Par⸗ teien erwogen werden kann, nichts Gutes wirken, ſondern im Gegenteil ſehr viel ſchaden würde. Ich verpflichte mich, das Haus zu unterrichten in dem Augen; blick, in dem eine Einigung über die Vorſchläge er⸗ reicht iſt und dieſe den betroffenen Parteien übermittelt worden ſind.“ Auf weitere Fragen gab Baldwin keine Antwort mehr. Für Abeſſinien unannehmbar Ein Beamter der aboſſiniſchen Geſandtſchaft in London erklärte, eine Meldung aus Addis Abeba, daß die abeſ⸗ ſiriſche Regierung es ablehne, einen Friedensplan in Er⸗ wägung zu ziehen, der die Abtretung abeſſiniſchen Gebie⸗ kes an Italien einſchließen würde, gebe die Stellungnahme des Negus richtig wieder. Rom zu Verhandlungen geneigt? Der Sonderberichterſtalter des„Jour“ hat nach der Senaksſitzung den Eindruck, daß Rom zu e ee geneigt 1 Man frage ſich außerdem in Rom, ob nicht der Vatikan eine ſchätzenswerte Mitarbeit leiſten könne. Der Papſt könne aus Anlaß des Weihnachtsfeſtes einen Waffenſtillſtand, eine Ark Gottesfrieden, herbeiführen. Dann werde der Völkerbund ſich einer Lage gegenüber fin⸗ den, die ihm geſtakte, über eine Einigung zu verhandeln. Man verharrt in Rom auch weiterhin in der äußer⸗ ſten Zurückhaltung ſowohl im Hinblick auf eine ſich etwa bietende Löſungsmöglichkeit, als auch in Bezug auf die zahllo ſen Indiskretionen der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe. Die gleiche Zurückhaltung wird in den Pakifer und Londoner Berichten der römiſchen Abend⸗ preſſe gemeldet. Leitartikel zum Stand der abeſſiniſchen Fragen fehlen vollſtändig.— i 3 Nr. 289 *. 7* Der Pariſer Friedensplan Ueberraſchung in England.—„Bedauerliche Indis⸗ kretionen.“— Noch keine Zuſtimmung. London, 10. Dezember. Nach einer Reutermeldung aus Paris ſoll in den Mor⸗ genſtunden des Dienstag bekannt geworden ſein, daß das britiſche Kabinett den von Hoare und Laval vereinbarten Friedensplan im weſentlichen gebilligt, aber gewiſſe Abän⸗ derungen von Einzelheiten vorgeſchlagen habe. Nach Empfang einer entſprechenden Mitteilung aus London habe ſich die britzſche Botſchaft ſofort mit dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſterium in Verbindung geſetzt. Man habe die feſte Ueberzeugung, daß dieſe kleinen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten beſeitigt werden können, falls dies nicht ſchon geſchehen ſei. Es ſei nicht bekannt, in welchen Punkten London Abänderungen vorgeſchlagen habe. Der britiſche Außenminiſter Sir Samuel Hoa re ſei von den Anſichten ſeiner Kabinettskollegen vor ſeiner Be⸗ ſprechung mit Laval genau unterrichtet worden, und es werde daher angenommen, daß er niemals ſeine Zu⸗ ſtimmung zu einer Vereinbarung gegeben hätte, die in Widerſpruch zur Politik ſeiner Kollegen geſtanden hätte. Beſorgnis im Anterhaus Aus den Meldungen der konſervativen Blätter geht her⸗ vor, daß die Berichte aus Paris über den Inhalt der Ver⸗ einbarungen auch bei den konſervativen Parla⸗ mentsmitgliedern größte Ueberraſchung und Unruhe ver⸗ urſacht haben. Ueber den Eindruck im Unterhaus ſchreibt der Parlamentsmitarbeiter der„Times“: Den Miniſtern waren die aus Paris gemeldeten Einzelheiten des Abkom⸗ mens Laval⸗Hoare bekannt. Die Regierung beſchloß trotz⸗ dem, keine Erklärung abzugeben. Sie weigerte ſich auch, die Pariſer Meldungen zu beſtätigen oder ihre Richtigkeit zu beſtreiten. Die Unterhausmitglieder ſind der Anſicht, daß die Vorſchläge, falls ſie auch nur annähernd richtig wieder⸗ gegeben ſeien, welt über das hinausgehen, was das Unkerhaus zu billigen erſuchk worden iſt. Außerdem meinte man, Abeſſinjen werde aufgefordert, eine größere Gebietsabtretung zuzugeſtehen, als ſie jemals im Unterhaus angeregt worden iſt. Es wurde auch zugegeben, daß die Pariſer Bedingungen das volle Aus⸗ maß deſſen darſtellen, was Laval zu gewähren bereit war. Sehr beſorgt war man hinſichtlich der Frage, ob das Un⸗ terhaus ohne Verwahrung zur Zuſtimmung bereit ſein wird. Der Pariſer Vertreter der„Times“ ſtellt feſt, die Hal⸗ tung der britiſchen Regierung im abeſſiniſchen Streit habe 11 Paris Ueberraſchung und dankbare Freude hervorge⸗ rufen. In der„Morning Poſt“ ſagt der politiſche Mitarbeiter, die aus Paris gemeldeten Bedingungen haben bei einem großen Teil der Parlamentsmitglieder beträchtliche Mißbilligung verurſacht. Die Vorſchläge werden in weiten Kreiſen als ein am Völkerbund und an Abeſſinien begangener Verrat kritiſiert. Der politiſche Mitarbei⸗ ter des„Daily Telegraph“ begnügt ſich mit der Feſtſtellung, daß das Parlament endgültige Nachrichten mit Sorge erwarte Der liberale„News Chronicle“ meldet, in parlamenta⸗ riſchen Kreiſen ſei ein Sturm der Empörung ent⸗ ſtanden. Im ſozialiſtiſchen„Daily Herald“ heißt es, eine gründlichere Niederlage habe es niemals gegeben. Kein Rücktritt Edens In den Wandelhallen des Unterhauſes waren offenbar auf Grund der Pariſer Berichte Gerüchte im Umlauf, daß der Völkerbundsminiſter Eden zurückgetreten ſei. Dieſe Ge⸗ rüchte werden von maßgebender Seite für unzutreffend er⸗ klärt. Eden der während des Urlaubs Hoares ſtellvertre⸗ tender Außenminiſter iſt, wird, wie vorgeſehen, am Mitt⸗ woch nach Genf keiſen, um ſeine Regierung im 18er⸗Aus⸗ ſchuß zu vertreten. VV . 5 3 260 Die Flottenkonferenz Keine großen Erwarkungen.— Entſchloſſene Haltung Japans. Zu der Eröffnung der Londoner Flottenbeſprechungen faßt die außenpolitif Mitarbeiterin des„Oeuvre“ in London die engliſche Auffaſſung dahin zuſammen. daß von der Flottentagung faſt nichts zu erwarten ſei, höchſtens eine gewiſſe qualitative Begrenzung. Auch in anderen Blättern kommt dieſe 1 zum Ausdruck. Die japaniſche Preſſe lehnt einmütig die amerikani⸗ ſchen und engliſchen Vorſchläge zur Flottenabrüſtung ab, wobei die Meinung zum Ausdruck kommt, daß dieſe Vor⸗ ſchläge lediglich 1 die Beibehaltung der bisherigen Ver⸗ hältniszahlen abzielten. Beſonders ſcharf verurteilt„Tokio Aſahi Schimbun“ die engliſch⸗amerikaniſchen Bemühungen um Aufrechterhaltung des bisherigen vertraglichen Stärke⸗ verhältniſſes, in dem ſie das Beſtreben erblickt, Japans Unterlegenheit zur See zu verewigen.„Kokomin Schimbun“ empfiehlt, ſich ſchon heute auf einen Mi Be erfola der Londoner Konferenz einzuſtellen und die Möglichkeit eines Wettrüſtens zu erwägen. Der Ab⸗ bau der] Boofwaffe wird mit der Begründung ab⸗ gelehnt, daß es ſich dabef um ein für Japan unentbehrkches ——— Verteidigungsmittel handele. * 8 2 S — — 2 2 — e 82 . = 2 4 5 Zu katkräftiger Mit Dezember. enregierung der Evangeliſch⸗luthe⸗ mnover hat, wie der Evangeliſche den Reichskirchengusſchuß ein darahrens unterzeichnetes S n Reichskirchenausſchuß ihre kitarbeit erklärt. gierung,“ ſo heißt ßt aufrichtig die Deutſchen „Die vorläufige Kirchenre in dem Schreiben,„begri enwärtie 2 zu löſen. Sie iſt dankbar, daß der Herr Miniſter den Gedanken einer Staatskirche in deutlichen Worten wiederholt abge⸗ lehnt hat und daß die Aufgabe des Ausſchuſſes als Treu⸗ händeraufgabe bezeichnet worden iſt. Die vorläufige Kir⸗ chenregierung der Evangeliſch⸗lutheriſchen Landeskirche Hannover hat zu den Männern des Keichskirchenausſchuſſes das Vertrauen, daß ſie ihr Amt in Treue gegen Schrift und Bekennknis führen und aller Bedrohung der Kirche von innen und außen katkräftig entgegentreten werden.“ Aufruf an die Lehrer Das zweite Ziel: Weltanſchauliche Aus Bayreuth, 10. Der neue Hauptamtsleiter des Nationalſozial rerbundes, Gauleiter Fritz Wächtler, hat einen an die Erzieher des deutſchen Volkes erlaſſen, in den u. a. heißt: Nachdem der äußere organiſatoriſche Ein⸗ und des deutſchen Erzieherſtandes im NSLBB nunmehr faſt voll⸗ endet iſt, müſſen zukünftig alle Kräfte zur Erreichung des zweiten und größeren Zieles unſerer nationalſozialiſtiſchen Erziehungsorganiſation eingeſetzt werden: weltanſchau⸗ lichen Ausrichtung aller deutſchen Erzieher und Erzieherinnen. Das Ziel beißt: Jeder Lehrer und jede Lehrerin in Deutſchland iſt Träger und Repräſentant der Bewegung, iſt Künder der Idee Adolf Hitlers. Das ſei unſer gemein⸗ ſames Arbeitsprogramm. Das iſt Ziel und Aufgabe, die ich mir ſelbſt am Beginn meiner Arbeit ſtelle. richtung — 19 g Ausbau 0 i Ke Der Zur Frage der Krebserkennung Noch keine Löſung des Problems. Das DN teilt mit: Durch die Tageszeitungen wur⸗ den Mitteilungen bekanntgegeben, die das Problem der Krebsdiagnoſe nach von Brehmer behandelten. Dieſe Ver⸗ öffentlichungen könnten den Anſchein erwecken, als ob dif⸗ ferenzierende Meinungen der Wiſſenſchaft vor der allgemei⸗ nen Leſerſchaft zur Debatte geſtellt und zu einer Klärung geführt werden ſollten. Um einer ſolchen Auffaſſung ent⸗ gegenzutreten, wird mitgeteilt, daß derartige, noch nicht end⸗ gütig geſtellte Frageſtellungen und Arbeitsergebniſſe in Zukunf nur der Fachpreſſe zur Verfügung geſtellt werden. Damit wird gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß das ſchwierige Problem der Krebserkennung und behandlung noch keinen Abſchluß erfahren hat, ſondern von berufener Seite jener Weg, der einen Fortſchritt zur Erkenntnis dieſer ſchweren Erkrankung bedeuten könnte, immer wieder ge⸗ prüft und erforſcht wird. Zugunfall auf der Strecke Berlin— Halle. Berlin, 11. Dez. In der Nähe des Bahnhofes Thryrow bei Trebbin ſtieß am Dienstag nachmittag auf einem Ueberweg ein D⸗Zug mit einem mit Kies beladenen Anhän⸗ ger eines Laſtkraftwagens zuſammen. Hierbei wurde die Lokomotive erheblich beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt. Durch den Vorfall trat eine etwa zweiſtündige Verkehrsſtörung ein. Berlin. Soeben erſchien im Verlag„Zeitgeſchichte“, Berlin, wie jedes Jahr, ein Buch, das 80 Bilddokumente vom Reichsparteitag zu Nürnberg enthält. Das Buch trägt den Titel„Parteitag der Freiheit“. Der letzte Junker von Rothenburg Roman von Paul Hain. Nuchdruck verboten 43 Wieder brütete er dumpf vor ſich hin. „Es gäbe— einen Brudermord—“ murmelte er, die Fäuſte ballten ſich um das Schwert. Leiſe flüſterte er:„Warum— mußte ich dann gerettet werden? Warum? Gott im Himmel— es muß doch einen Sinn gehabt haben! Man rettet einen Menſchen nicht vom Tode, um ihn in neue Verzweiflung zu ſtürzen. Wer könnte dann noch Glauben haben an die Güte des Allmächtigen? Wer könnte dann noch beten?“ Er blickte zum Himmel hinauf.. Der ſtrahlte in tiefer, flimmernder Bläue. Und in den Wipfeln der Bäume ſangen die Vögel ihre jubelnden Som⸗ merlieder. Roſen und Lilien und„Habmichlieb“ und die blauen, holden Sterne der kleinen Moosblumen, die man hierzulande„Kindertränen“ nannte, ſtrömten ihren be⸗ zaubernden Duft aus. Jörg ließ den Kopf tiefer ſinken. „Und— alles— ſoll nutzlos, ſinnlos duften?“ flü⸗ ſterte er. ö Er reckte ſich. „Kraft haben!“ ſagte er laut. Hoffnung haben! Nur wer keine Hoffnung hat, gt alles verloren. Bärbele— ich zerbreche Mauern— ich zerbreche Eiſen— für dich! Ich gebe meinen letzten Tropfen Herzblut hin— für dich! And ich will ſterben, wenn ich dich nicht wiederfinde!“ Seine Augen leuchteten in den Sonnenglaſt hinein. „Nun war er wieder der alte, unerſchrockene Junker Jörg, der nicht eher das Schwert in die Scheide zu ſtecken gewohnt war, bevor er nicht geſtegt hatte— e Simmern tauchte auf. Mit geſenktem Haupt. „Junker!“ a ü. Der trat ihm feſt und friſch entgegen. „Simmern— wir haben Arbeit vor uns.“ 5 4 Dritter ſchwimmender Flugſtützpunkt Für den Luftpoſtdienſt im Südatlantik. Lufthanſa hat zurzeit bei der Howaldts⸗ inen dritten ſchwimmenden Flugſtützpunkt, geſam⸗ die t dieſen Neubau notwendig machten. Zunächſt iſt es erforderlich, wenigſtens drei Schiffe einſatzbereit zu haben, um jeweils einen Flugſtützpunkte in der Heimat überholen und docken zi können. Gerade das iſt ſehr notwendig, da im Ausland die für Arbeiten erforderlichen Einrichtungen nich immer zur Verfügung ſtehen. Anfänglich, als nur de Dampfer„Weſtfalen“ vorhanden war und noch älter Flugzeugmuſter verwendet wurden, hatte der ſchwimmend Flugſtützpunkt hauptſächlich die Aufgabe, die 3050 Kilome⸗ ter lange Atlanti unterteilen. N 1 S 0 — 1— S dieſe 1 e 2 cke zwiſchen Bathurſt und Natal zu Einſatz der 10 000⸗Tonnen⸗ tſtellung des Motorſchiffes„Schwaben⸗ land“ Küſte i hauptſächlich die Aufgabe, als ſchwimmende deut⸗ 0 N di zu dienen. Hier finden Da jetzt in Bau befindliche Schiff wird eigens Das neue für den Atlantikflug erbaut. Es hat eine Waſſerverdrän⸗ gung von Tonnen und bekommt zwei MAN⸗Dieſel⸗ motoren von je 1000 PS. Zum Abſchuß der Flugzeuge kel⸗Großflugzeugſchleuder K 9 dienen. Die e dieſes ne wird eine Hein Indienſtſtellung 1936 erfolgen. Die„Eiſenbahnolympiade“ uen Schiffes wird etwa im Mai 57 Die großen Hundertjahrfeiern der Deutſchen Reichsbahn, die am Sonntag durch die Rede des Führers und Reichs⸗ kanzlers in Nürnberg ihren Höhepunkt erreicht hatten, fan⸗ den in der Reichshauptſtadt in ſämtlichen Sälen von Kroll ihren feſtlichen Abſchluß durch einen großen Abendempfang. Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dor p⸗ müller, bezeichnete die Feierlichkeiten aus Anlaß des hundertjährigen Beſtehens der deutſchen Eiſenbahnen als die Eiſenbahnolympiade Er ſchloß ſeine Begrüßungsworte mit dem Wunſche, daß der Streit und der Hader zwiſchen den Völkern recht bald ein Ende finde, daß die Wirtſchaft ſich dagegen aufraffen möge, um die Schranken niederzu⸗ reißen, die die Völker trennten. Dann ergriff der Reichsverkehrsminiſter, Freiherr von Eltz Rübenach, das Wort: Wenn wir heute die Freude haben, ſo führte er u. a. aus, ſo viele ausländiſche Gäſte unter uns zu ſehen, ſo iſt ihre Teilnahme an unſerem Feſt der beſte Beweis für die hohe Bedeutung der Eiſenbahnen im Leben der Völker Sie iſt zugleich eine Anerkennung der Aufgabe, die Deutſchland im internationalen Verkehr zufällt. Deutſchland hat ſeinerſeits alles Intereſſe daran, ſich die Wege vom und zum Auslande offen zu halten und hat ſich in Gemeinſchaft mit den benachbarten Ländern ſchon frühzeitig bemüht, den zwiſchenſtaatlichen Verkehr zu pflegen Nach Beendigung des Krieges mußte der interna⸗ tionale Verkehr vollkommen neu aufgebaut werden, und auch diesmal traten als erſte wiederum die Eiſenbahnver⸗ waltungen untereinander in Verbindung. Das Gebäude des zwiſchenſtaatlichen Verkehrs iſt zwar wieder aufgerichtet, aber der Verkehr läßt noch viel zu wünſchen übrig. Er leidet noch unter den Einſchränkungen handels. und zollpolitiſcher Art, unter den Währungs- und deviſentechniſchen Hemmungen und anderen wirkſchaftlichen Störungen. Hoffen wir, daß der Tag nicht mehr fern iſt, wo der zwiſchenſtaatliche Verkehr ſich wieder frei und un⸗ gehemmt enkfalten kann. Mörder hingerichtet Berlin, 10. Dez. In Eſſen iſt der am 26. Januar 1889 geborene Friedrich Paßlack hingerichtet worden, der am 18. September 1935 vom Schwurgericht in Eſſen we⸗ gen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Paßlack — ein ſchwer vorbeſtrafter Gewohnheitsverbrecher— hatte am 20. März 1935 ſeine 31jährige Ehefrau ermordet. Großfeuer in einem Schloß Stargard, 10. Dez. In dem geſchichtlich und künſtle⸗ riſch wertvollen Schloß von Panſin(Kreis Saatzig) brach in den frühen Morgenſtunden ein Brand aus. Das Feuer entſtand im Dachſtuhl des neueren Teiles des Schloſſes und verbreitete ſich mit raſender Geſchwindigkeit in die unteren Räume, die bis auf die Umfaſſungsmauern ausgebrannt ſind. Nur wenig Räume konnten gerettet werden. Zahl⸗ reiche Kunſtgegenſtände, darunter ſolche von hiſtoriſchem Wert, wurden ein Opfer der Flammen. Hingegen konnten die wertvolle alte Bibliothek und der hiſtoriſche Krönungs⸗ ſtuhl Königs Friedrich J. gerettet werden. Wen. Ver Voltervundsrat wurde auf Verlangen des Ratsausſchuſſes für die Anſiedlung der Aſſyrer des Irak zu einer nichtöffentlichen Sitzung auf den 17. Dezember ein⸗ Die franzöſiſche Regierung hat die Zwei⸗Mil⸗ leihe aufgelegt. Die Anleihe iſt ausſchließlich für Landesverteidigung beſtimmt. ck * 11 7 Arunk ke, darunter Flugzeugunglück in England f 0 ier Deutſche. London, 11. Dezember. igzeug iſt auf dem Fluge von in der Grafſchaft gent — 2 83*˙ 05 2 — — 7 1 — 2 SS 2 2. K — — ein Kellner und ſi 6 i 8 der belgiſcher es Savoig- Flu zertrümmert. Unte n 8 i. igzeug italieniſcher Herkunft war, ift verunglückten Fluggäſten befanden ſich und zwei Engländer. Die Deutſchen, die hin kamen, ſind Frau Scholer, Fräulein Czeya und en Heintzmann und Zuckmann. 55 Grubenunglück in Kanada 16 Bergleute getötet. London, 10. Dez. Ueber ein großes Bergwerksunglück, bei dem 16 Mann ums Leben kamen, wird aus Lethbridge im Staate Alberta(Kanada) berichtet. Als 30 Bergleute in einen 200 Meter tiefen Schacht eingefahren waren, wurde das Bergwerk durch eine ge⸗ walktige Exploſion erſchüktkert. Nur 14 Mann konnten die Oberfläche lebend erreichen. Bon ihnen mußzten drei ſchwer⸗ verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Wenige Stunden vor der Exploſion in Lethbridge wa⸗ zen in dem Kent⸗Bergwerk bei Edmonton 56 Berg⸗ deute mit knapper Not dem Tode entronnen. Durch einen Grubenbrand wurden ſämtliche Aufzüge außer Be⸗ trieb geſetzt. Die Bergleute konnten durch einen Luftſchacht das Tageslicht erreichen. Schwere Stürme in Griechenland Athen, 10. Dez. Ganz Griechenland iſt von ſchweren Stürmen und Ueberſchwemmungen heimgeſucht worden, die große Schäden verurſachten. In Itea bei Delphi wur⸗ den 130 Häuſer zerſtört. In Langada(Theſſalien) wurden die Einwohner plötzlich von der Flut überraſcht und mußten ſich auf Bäume retten. An den Strymon(Ma⸗ zedonien) ſind Rettungsboote entſandt worden. Die durch die Ueberſchwemmungen angerichteten Schäden und Verwü⸗ ſtungen ſind insbeſondere für die Landwirtſchaft außer⸗ ordentlich groß. Man befürchtet auch, daß Menſchen ums Leben gekommen ſind. Auch auf dem Aegäiſchen Meer wüten ſchwere Stürme. Alle Schiffe treffen mit Verſpätung an ihren Be⸗ ſtimmungsorten ein oder ſuchen Zuflucht in nahegelegenen Häfen. 5 Leichter mit fünf Mann geſunken Moskau, 10. Dez. Wie die„Prawda“ aus Odeſſa be⸗ richtet, wütete über dem Schwarzen Meer im Gebiet von Odeſſa neuerdings ein ſchwerer Sturm, der fünf Men⸗ ſchen das Leben koſtete. Auf dem Wege nach Odeſſa wurde ein Dampfer mit einem Leichter im Schlepp vom Sturm überraſcht. Der Leichter wurde losgeriſſen und ſank. Die fünf Mann ſtarke Beſatzung konnte nicht gerettet werden. 11 ̃ p. ͤ ß ̃ ͤ. ̃ ˙—. Der Alte hob den Kopf. Der friſche Tog Jörgs belebte auch ihn. „Ja, Junker—“ ö „Wir reiten heut' abend— wohin?“ „Nach Levetzing, Junker!“ „Ja— richtig geraten! Alles auf eine Karte, Sim⸗ mern! Für das Bärbele— meine holdſelige Braut!“ „Wird ein ſchwerer Ritt werden, Junker—“ „Kann nicht ſchwer genug ſein. Wir haben ſchon Schlim⸗ meres durchkämpft, Simmern, he? Und nun ſpielt mir unſer Reiterlied— das weckt frohe Erinnerungen. Laßt es laut vom Turm über den Wald ſchallen! Die Rothenbur⸗ ger hören's vielleicht und ſollen wiſſen, daß der Junker Jörg auch ihrer gedenkt.“ f Simmern lachte über das durchfurchte Geſicht und ſtieg dann auf den Turm. Bald darauf tönte ſein Horn laut und ſchmetternd über das Land und im Hofe hatten ſich Wozzek und die Junker von Bredau und Klingenberg mit ihren Reitern eingefunden und ſangen aus voller Kehle die Melodie mit— ein Siegesſang, ein Hoffnungsſang, der den Rothenburgern meldete, daß der neue Herr auf Schloß Dittwang guten Mutes war. „Wir reiten durch die Nacht dahin, Es klirren Schwert und Zügel, Mir iſt ſo weh und bang im Sinn, Wir reiten durch die Nacht dahin, Durch Täler und durch Hügel. Neun undzwanzigſtes Kapitel. Graf Walter fuhr zuſammen. Der Schlaftrunk, den er genommen hatte, half nicht. Das Gewiſſen ließ ſich nicht einſchläfern. N 5 i Hatte er nicht eben wieder einen Schrei gehört? Ah— durch die dickſten Mauern hindurch kam er. Nur e ee e, Di aus Bärbeles Mund. And war doch nur die e 60 l in 152 Aus den Burgverlies konnte niemals ein Scht Wi önnen. aß— dieſe Tür gerade offen geweſen war! Er verſtand es nicht. Hatte er ſie nicht damals— als er— im Winter— zur Nachtzeit nach unten ſchlich, verſchloſſen? And den Schlüſſel weggeworfen— in die Tauber. Sollte niemand mehr in das Verlies kommen können. War er damals nicht ſorgfältig genug geweſen? Hatte die Erregung ſeiner Sinne ihm damals einen Streich ge⸗ ſpielt, daß er wähnte, er habe die Tür verſchloſſen— und das Schloß war doch zurückgeſchnappt? Zweckloſe Grübelei! Nun war alles zuſammen— aller Raub— in einem Verlies eingeſchloſſen! Gut ſo! Nichts konnte mehr herauskommen!— Walter von Levetzing verſuchte wieder einzuſchtaſen. Aber der Morgen graute ſchon durch die Fenſter. War nicht mehr an Schlaf zu denken Eine Stunde ſpäter wurde an die Tür geklopft. Hatte die Kunde von Junker Jörgs Ueberfall auf Schloß Ditt⸗ wang die Burg erreicht. Einige Augenblicke lang ſaß der Graf Walter zuſam⸗ mengeſunken. Bärbele— hatte nicht gelogen! Dann ſprang er mit wilder Entſchloſſenheit auf.— In der Burg herrſchte fieberhafte Erregung. Reiter preſchten den Berg hinunter— Boten, die Hilfe herbei⸗ holen ſollten— nach überallhin jagten ſie— wo die Spit⸗ zen des Ritterbundes ſaßen. Walter von Levetzing wußte, was auf dem Spiele ſtand. Aber er war gefaßt. Junker Jörg mußte als ein Raubritter gelten, ſolange er keiie rechtlichen Anſprüche zu ſtellen vermochte, Wehe ihm, wenn er es wagte, die Rothenburger gegen den eigenen Schutzherrn aufzuwiegeln! Zudem war König Wenzel nicht fern. Er ſollte auf Nau Wege nach Augsburg ſein! Auch zu ihm jagte ein uriet,— a Gegen Abend lief Kunde ein: Junker Jörg rückte heran. Durch Rothenburg ging ſein Weg. Toſender Jubel ſchallte ihm entgegen. „Heil Junker Jörg!“ ö Wie ein Lauffeuer ging die Nachricht herum: Bärbele war von dem Grafen aus Dittwang entführt worden, ſie g der Burg ſein. And ihretwegen og Junk gegen den Bruder. en lhre fe gende⸗ ein T ſuchun ſtehen. a rechte K wüte gebäut Der N bemert größte torſpri ſchafte ments retten. tunger Flamm — jährige Leopo wurde Die 06 der ſind 6 Oberg verwal der J ſchrift f * te 18 aus L angekl, gelern. verhei! lediger Treibſ wußt, beantr 10 Ja Beihil Nach Lepold abzügl Qualitä 8 i 15 155 Aus dem badisclien Land * g.— 2 72 7. 7 7 Antreueprozeß Schmitt⸗ Schriesheim as Urteil: 3 Jahre Gefängnis. Manno 0 g 5 2 Mannheim, 11. Dez. Mit dem Dienstag hat der acht⸗ tägige Prozeß gegen Jakob Schmitt⸗Schriesheim vor der Grl Strafkammer ſein Ende gefunden. Auch in den ve nkten— Einräumung zu hoher Kre⸗ e von Bankdarlehen über die geneh . ſowie Urkundenfälſchung in fünf — konnte h der Beweisaufnahme ein Verſchulden im Sinne der Anklage nachgewieſen werden, obwohl Schmitt nach wie vor auf ſeinem Standpunkt blieb, zum Nachteil ſeiner Kaſſe nichts unternommen zu haben. Die Fäl⸗ ſchung Auszahlungsquittung wurde von ihm zu⸗ ere Quittungsunterſchrift ſowie die nach ändigen zweifellos gefälſchten chriften auf drei Kreditverträgen litt nicht eingeräumt. Nach Angabe der Buchf ndigen war Ende 1933(Abſetzung des Rech⸗ ners Schmitt) eine Verluſtbilanz von 42 000 Mark vorhanden, dazu 10 000 Mark Kaution, die aber vorläufig noch als geſichert angeſehen werden. Für den materiellen Schaden werden die Genoſſen ſo⸗ wie die Aufſichtsratsmitglieder herangezogen werden müſſen, ganz abgeſehen von dem moraliſchen Schaden, der durch den Verluſt des Vertrauens unüberſehbar iſt. Die Strafkammer fällte nach längerer Beratung fol⸗ gendes Urteil: Wegen genoſſenſchaftlicher untreue nach Pa⸗ ragraph 146 des Genoſſenſchaftsgeſetzes in vier ſelbſtändi⸗ gen Handlungen ſowie wegen erſchwerter Privakurkunden⸗ fälſchung wird gegen den Angeklagte Jakob Schmikt eine ſamtgefängnisſtrafe von drei Jahren ausgeſprochen, außerdem eine Geldſtrafe von 1000 Mark und dreimal je 100 Mark, wobei im Nichtbeibringungsfalle für je 20 Mark ein Tag Gefängnis gerechnet wird. Ein Jahr der Unter⸗ ſuchungshaft wurde angerechnet. Der Haftbefehl bleibt be⸗ ſtehen. Non einer Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte hat das Gericht abgeſehen. Grenze 2 Grenze Fallen Anſicht des Sachve Bürgen⸗Unterf e wurden von Großfeuer bei Tauberbiſchofsheim Königheim, 11. Dez. In den frühen Morgenſtunden wütete hier ein Großfeuer, dem drei Scheuern, ein Stall⸗ gebäude und eine Schreinerwerkſtätte zum Opfer fielen. Der Brand war zuerſt vom Perſonal eines Fernlaſtzuges bemerkt worden, das ſofort Alarm ſchlug. Nur mit den größten Anſtrengungen und unter Hinzuziehung der Mo⸗ torſpritze von Tauberbiſchofsheim gelang es den Löſchmann⸗ ſchaften ein weiteres Umſichgreifen des gefräßigen Ele⸗ ments zu verhindern und insbeſondere die Wohnhäuſer zu retten. Große Erntevorräte, vollſtändige immereinrich⸗ tungen, Werkzeuge und Material wurden ein Raub der Flammen. a U Eberbach.(Im Rhein ertrunken.) Der 23⸗ jährige Sohn Heinrich der hier wohnenden Schiffersfamilie Leopold Dietz, der auf einem Schleppboot bedienſtet war, wurde durch eine Kette über Bord in den Rhein geworfen. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. () Obergrombach bei Bruchſal.(600 ⸗-Jahrfeier der Gemeinde Obergrombach.) Am 28. Juni 1936 ſind 600 Jahre verfloſſen ſeit Kaiſer Karl IV. dem Orte Obergrombach das Stadtrecht verliehen hat. Die Gemeinde⸗ verwaltung hat nun im Benehmen mit den Behörden und der Parteileitung beſchloſſen, aus dieſem Anlaß eine Feſt⸗ ſchrift herauszugeben. Freiburg.(Wegen Mordverſuchs verur⸗ teilt.) Franz Lepold aus Ottenhofen und Joſefine Kramer aus Lackendorf waren wegen Mordverſuchs bezw. Beihilfe angeklagt. Der Angeklagte Lepold hat die Kramer kennen⸗ gelernt und mit ihr ein Verhältnis angefangen, obwohl er verheiratet wax. Er wollte ſich nun ſeiner Ehefrau ent⸗ ledigen. Im Maj dieſes Jahres ſchüttete er ihr in die Speiſe Treibſalz, um ſie zu vergiften. Die Kramer ſoll davon ge⸗ wußt, ihn aber nicht angezeigt haben. Wegen Mordverſuchs beantragte der Staatsanwalt 10 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt gegen Lepold, gegen die Kramer wegen Beihilfe vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Nach langer Beratung wurde folgendes Urteil verkündet: Lepold erhielt wegen Mordverſuchs fünf Jahre Zuchthaus, abzüglich ſechs Monate Anterſuchungshaft und fünf Jahre Ehrverluſt, die Kramer wegen Nichtanzeige einer ſtrafbaren Handlung ſechs Monate Gefängnis abzüglich fünf Monate Anterſuchungshaft. Die beantragte Aufhebung des Haft⸗ befehls wurde abgelehnt. r 2A Die Stadtſoldaten hielten es nicht mehr für nötig, für Ruhe und Ordnung zu ſorgen. Der Rat ſelbſt war macht⸗ los. Viele der Bewohner holten die Morgenſterne und die Piken aus den Kammern— ſie wollten mitziehen vor die Burg. Eine der ihren— ein Bürgerkind— war geraubt worden! Das ging alle an! Das ſetzte allen überheblichen e und Eigenmächtigkeiten des Grafen die Krone auf. Simmern blickte beſorgt drein. Das Mitempfinden der Rothenburger für die gute Sache in Ehren— aber es konnte ihnen übel bekommen, wenn ſie gegen ihren eigenen Schutzherrn loszogen— und ſei es ſelbſt unter der Führung des Junkers Jörg. Aufruhr einer Stadt gegen den vom König eingeſetzten Schutzherrn — das wurde hart beſtraft. Jörg allein mochte tun, was er wollte! Das war ein anderes Ding. Und wenn ſeine Gefolgſchaft ihm treu er⸗ geben war, ſo wußte jeder recht gut, daß er etwas wagte. Noch war Jörg der Enterbte! Und wenn er die ge⸗ raubte Braut wieder forderte— mit dem Schwert in der Hand— ſo durfte ſich die Stadt nicht dareinmiſchen. „Junker— die Rothenburger werden leichtſinnig. Re⸗ det ihnen zu. Ihr wißt, der Ritterbund wartet nur auf die Gelegenheit, eine neue Stadt zu bezwingen—“ 5 And Jörg verſtand. Mech be Jahnp pete bella, . dies wohl 8 1 aber 1 nie fl fi 7 5 i abends? Weil ſie es ſo in ihrer 3 95 9. 5 Es eben noch viel zu wenig bekannt, daß Qualitäts⸗Zahnpaſte wie Chlorodont iſt als in der Frühe. Gerade am Abend 9 gt werden, damit die er ich Karies(Zahnfäule 860 1,* 83 Aus den Nachbarländern e Gehn 20. R M⸗Scheine geſtoh, e n.) Am 46. November zwiſchen 11 und 12 Uhr wurden aus einer Wohnung in der ſüdlichen Theodor-⸗Fritſchſtraße zehn 20 Scheine entwendet. Es beſteht die Möglichkeit, daß eine weibliche Perſon dieſes Geld weggenommen hat, zumal an dieſem Tage verſchiedene ſtellungſuchende Mäd⸗ chen, die von außerh ub gekommen waren, bei der betref⸗ fen ochen haben. Es handelt ſich um 5 Wahrnehmungen bitte an Landes⸗ Dt, Hügelſtraße, Zimmer 27. ſtauto fährtin eine Scheune.) en„Keltereck“ an der Straße Stuttgart Laſtzug aus dem Rheinland, der die s noch nicht geklärter Urſache einen Bauernhof hinein. Der l ſcheunentor vollſtändig zu⸗ ſammen und zertrümmerte ndwirtſchaftlichen Wagen und Geräte, die in der Scheune ſtanden. Knapp vor der Rückwand der Scheune kam der Laſtzug zum Stehen. Illinger Höhe mit voller Geſe 12 5 . 1 mächtige N 5 Oehringen.(Erfroren aufgefunden.) Der frühere Fi misdiener Gottlob Kübler von hier wurde in der Gartenſtraße erfroren aufgefunden. Schon ſeit län⸗ gerer Zeit war er ſchwer krank. Gegen 4 Uhr hatte er aus bisher ungeklärten Gründen, als ſeine Frau einen Augen⸗ lick abweſend war, ſeine Wohnung in der Hallerſtraße ver⸗ laſſen. Bewohner der Gurtenſtraße fanden ihn, in ſich zu⸗ ſammengeſunken und der Nachtkälte erlegen. — Leinfelden a. d. F.(Anglücksfall mit töd⸗ lichem Ausgang.) Als ſich der 70jährige Feld⸗ und Waldſchütz a. D. Stoll von Leinfelden vom Bahnhof zum Ort begeben wollte, wurde er von der Pritſche eines Echter⸗ dinger Laſtwagens, der in der gleichen Richtung fuhr, ſo ſtark, vermutlich an den Kopf, getroffen, daß er in den Graben geworfen wurde. Der Autofahrer hielt ſofort an, konnte aber nur noch feſtſtellen, daß der Getroffene bereits tot war. — Freudenſtadt.(Strafen für unerlaubten Butter⸗ und Milchverkäuf.) Wie der Milchwirt⸗ ſchaftsverband Zollern⸗Schwarzwald, Geſchäftsſtelle Freuden⸗ ſtadt, mitteilt, mußten neuerdings wieder einige Milch⸗ erzeuger mit einer Ordnungsſtrafe belegt werden, weil ſie unerlaubt Milch oder Landbutter an Verbraucher verkauft haben, während Milch⸗ und Butter⸗Sammel⸗ und Abliefe⸗ rungszwang beſteht. ** Frankfurt a. m.(Einbrecher am Werk.) In einer der letzten Nächte drangen bisher noch unbekannte Diebe in die Wohn⸗ und Geſchäftsräume eines Kaufmanns in der Kaiſerſtraße ein und ſtahlen mehrere goldene Ringe, verſchiedene andere wertvolle Gegenſtände ſowie rund 400 RM Bargeld.— In der Nacht wurde in der Sömme⸗ ringſtraße in einer Parterrewohnung ein Einbruch ausge⸗ führt. Der Täter durchſuchte die ganze Wohnung und ſtahl eine goldene Herrenuhr und einen Platinring. In der gleichen Nacht wurde in der Riederhofſtraße eine Stallung aufgebrochen. Die Diebe raubten hier acht wertvolle Zuchthühner und ſchlachteten ſie an Ort und Stelle. * Borken(Bez. Kaſſel).((Unter Tage verun⸗ glückt.) In einem Stollen der Grube„Altenburg“ wollte der Grubenarbeiter M. aus Arnsbach einen aus den Schie⸗ nen herausgeſprungenen Wagen der Kettenbahn wieder einſetzen. Dabei wurde er von einem zweiten Wagen er⸗ faßt und zur Seite geſchleudert. Mit ſchweren Verletzungen mußte er in das Krankenhaus Hephata bei Treyſa über⸗ führt werden, wo er in bedenklichem Zuſtand darnieder⸗ liegt. n Marburg.(Das ausgehobene Diebesneſt.) Bereits ſeit mehreren Jahren wurden in Amöneburg, Rüdig⸗ heim, Kirchhain, Langenſtein, Roßdorf, Niederklein, Klein⸗ ſeelheim und anderen Orten dieſer Gegend Einbrüche und Diebſtähle ausgeführt, ohne daß ihre Aufklärung gelungen wäre. Bald wurden aus Gaſtwirtſchaften oder Warenhand⸗ lungen Getränke und Lebensmittel, bald Kleidungsſtücke oder zum Trocknen aufgehängte Wäſche, bald aus Baubuden Arbei⸗ terruckſäcke mit Inhalt geſtohlen. Auf Grund gewiſſer Be⸗ obachtungen vermuteten viele Beſtohlene wohl in dem 50⸗ jährigen, ſeit einigen Jahren in Amöneburg wohnhaften W. Rabeneck den Täter, wagten aber keine Anzeige gegen ihn, da man angeblich ſeine Rache fürchtete. Als vor einigen Monaten die Polizei eine Durchſuchung der Wohnung Ra⸗ benecks vornahm, förderte ſie eine große Anzahl Gegen⸗ ſtände, Kleidungsſtücke uſw. zutage, welche in den letzten Monaten und Jahren als geſtohlen gemeldet waren. Mehr als ein Dutzend Einbrüche und Diebſtähle fanden ihre Auf⸗ klärung. Während ſich Rabeneck in der Vorunterſuchung trotz des erdrückenden Beweismaterials zunächſt aufs Leugnen verlegte, geſtand er vor dem Schöffengericht die Mehrzahl der ihm zur Laſt gelegten Einbrüche und Diebſtähle ein, ö daß auf die Vernehmung der zahlreich geladenen Zeugen verzichtet werden konnte. Das Gericht erkannte, dem Antrag der Staatsanwaltſchaft zufolge, wegen ſchweren Rückfalldieb⸗ ſtahls auf fünf Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der mitangeklagte 30jährige Hch. Köhler aus Amöneburg, der ſich von R. wiederholt Fettwaren ſchenken ließ, obwohl er wußte, daß dieſe geſtohlen waren, erhielt wegen Hehlerei 6 Wochen Gefängnis. Mordͤverſuch an der Geliebten Memmingen, 10. Dezember. Wie der Preſſedezernenk des Landgerichts Memmin⸗ gen mitteilt, verſuchte der 18 Jahre alte Innocenz Albrecht von Sachſenried ſeine Geliebte, das mehrere Jahre ältere Dienſtmädchen Käthe Hhundegger don Bad Wörishofen, im Weiher beim Sonnenbichl durch Hineinwerfen zu erkrän⸗ ken. Als ihm dies wegen der heftigen Gegenwehr der Hundegger nicht gelang, fiel er mit einem h ere Stück Flacheiſen über ſie her und ſuchte ſie durch mehrere wuchtige Schläge auf den Kopf zu kölen. 5 Als die Hundegger, die nach den erſten Schlägen zu⸗ ſammengebrochen war, ſich wieder aufraffte und davonlief, verfolgte er ſie, holte ſie nach etwa 30 Metern ein und ſchlug nochmals auf ſie ein bis er ſie für tot ſelt, worauf er mit ſeinem Fahrrad davonfuhr. In dem bürchteruchen Suede gelang es der Hundegger ſpäter, auf allen Vieren näher gegen das Gaſthaus„Zum Son- nenbichl“ zu kriechen, wo ſie nach längerer Zeit entdeckt und in das Krankenhaus Türkheim gebracht wurde. Ihr Zu⸗ ſtand iſt ernſt. Der Täter wurde im Bett verhaftet. Er legte nach kur⸗ 5 e ein Geſtändnis ab. Das Mädchen hatte von Albrecht des von ihr zu erwartenden Ki raten folle. eit einiger Zeit zun gt 0 ſich als Vater es 0 Hund, das. Trinkwaſſer ni kenne und ſie hei ⸗ 755 5 Lolcale Nuuidocliau Das Jahr verrinnt Ein Blick auf den Kalender: Er läßt aufſchauen, beſinnlicher als ſonſt. Und ſtände nicht der letzte im? der Monatsnamen zu leſe Block mit den zwei Dutzend Blättern ſpricht deutlich genug die Sprache vom nahen Ende! Und Fragen in Vielzahl wirft ſolches Beſinnlichwerden vor Dir jetzt auf ff Zeitbegriff bloß und doch überladen mit einer Anſumme von Schickſals⸗ er gutem e dem anderen unverdient mit ſchlechten Vorzeichen in der Verwirklichung von Leid, von Schmerz, Solch von Trauer. Solche Zeitgrenzen ſchlagen das Bilderbuch des Erinnerns vor uns auf. Alles Erlebte, Durchlittene, Er⸗ kämpfte oder Gelaſſene iſt vor ein großes Fragezeichen als Rätſel geſtellt;— alles Gute und Schöne dagegen im Ab⸗ lauf der 365 Tage des Jahres, das iſt wie ein Strahl des 5: nach Tauſenden noch unfaßlichen We 0 zählen ſie, die Grund haben zum Hadern mit dem Schickſal, doch vergeßt nicht darüber, daß auch dies verrinnende Jahr wieder ein gewaltiges ick Aufſtiegszeit war für unſer Volk; ihm ward die größte Freiheit in ſeinem Ablauf erkämpft: das Recht auf Wehr und Ehr! Was lockt bei nahendem Jahresſchluß mehr als ein Aus⸗ blick nach vorne? Doch alles Wollen iſt Stückwerk, wenn nicht der Kompaß des Glaubens Dir feſt dazu in die Hand gedrückt iſt! Er muß Wegweiſer ſein ins verhangene Sta⸗ dium vor unſeren Augen. Deshalb bleibt zum Hoffen und Wünſchen und Planen für die Wende des Jahres nur die Parole zu mutigem Trittfaſſen, ſchon jetzt, ehe Glockengeläut und Kalenderblock das Kommando zum Schrittwechſel geben. Wer Vergangenes halten möchte, der ſchaue letztmals noch zurück; das ſchon dem Ausklingen nahe Jahr rinnt unwieder⸗ bringlich in den Strudel der Zeit. Wir ſtehen gleichſam oben am Wehr.... Nehmen erneut den Kampf auf gegen ein ungleiches Schickſal; wollen ſchwimmen— wenn es ſein muß im Alltag!— auch einmal gegen den Strom. Ziel allen Lebens: immer das Volk. Ein leuchtendes Ziel, das noch keinem zum Irrlicht wurde. * Nikolaus im Tbd.„Jahn“. Der Nikolaus hat verſprochen, heute Mittwoch abend halb 8 Uhr im„Kaiſerhof“ den Schüler und Schülerinnen des Vereins einen kurzen Beſuch abzuſtatten. Er iſt zwar etwas ſpät an der Zeit; er wird aber trotzdem nor von den Kindern teils mit ängſtlich klopfenden Herzchen, teils mit freudigen und entzückten Geſichtchen empfangen Denn trotz der unheilkündenden Rute hat er immer noch ein gutes Wort und einige kleine, begehrte Süßigkeiten auch für nicht gerade brave Buben und Mädchen übrig. Zu ſeinem Empfang werden die Kinder mit einigen Vor⸗ führungen aufwarten, unter anderem auch mit einem Weihnachtsſpiel der Kleinſten, was ſicher auch die Ael⸗ teren noch erfreuen wird. 5 U Veranſtaltungen im Schloßmuſeum. Im Rahmen der unentgeltlichen Führungen wird Mittwoch, den 11. Dezem⸗ ber, nachmittags von 3 bis 4 Uhr, Herr Joſef Starck vom Bund Deutſcher Filmamateure einen Film vorführen: Mit der Filmkamera im Naturſchutzgebiet der Reißinſel. Der Film, der von Jägerhand aufgenommen iſt, führt in das erſte deutſche Naturſchutzgebiet hinein und läßt dem Beſucher die Geheimniſſe der Vogel⸗ und Tierwelt lebendig werden. Am gleichen Tage wird anſchließend im Trabantenſaale des Schloſſes der Kurzfilm: Entſtehung der Straßendecke an der Reichsautobahn vorgeführt. Der Eintritt zu dieſer Veran⸗ ſtaltung iſt frei. Der Reichsautobahnfilm wird während der Beſuchsſtunden ferner gezeigt: Samstag, den 14. Dezember, nachmittags 3 Uhr, Sonntag, 15. Dezember, vormittags 11.30 Uhr. Nationaltheater Mannheim. Am Samstug, den 14. Dezember, einmaliges Gaſtſpiel Helge Roswaenge's von der Staatsoper Berlin. Helge Roswaenge ſingt den Hllon in Weber's„Oberon“. Der Vorverkauf zu dieſer Vorſtellung hat bereits begonnen. Heinrich Zerkaulen's erfolgreiche Ko⸗ mödie„Der Sprung aus dem Alltag“ wird am Donners⸗ tag, den 12. Dezember, im Nationaltheater erſtaufgeführt. Es wirken mit: Die Damen Decarli, Rena, Stieler und Ziegler, und die Herren Birgel, Finohr, Hartmann, Handſchumacher, Krauſe, Linder, Marx und Offenbach. U Gefahren der Straße. Lebensgefährlich verletzt wurde ein drei Jahre altes Kind, das beim Ueberquéren der Relaisſtraße in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens geriet und von dieſem eine größere Strecke geſchleift wurde. Das Kind wurde nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ bracht. Die Schuldfrage bedarf noch weiterer Klärung. Ein gleicher Fall ereignete ſich auf der Friedrichsfelderſtraße. Hier geriet ein vier Jahre altes Kind, das hinter einem dort parkenden Perſonenkraftwagen vom Gehweg herunter über die Straße lief, in die Fahrbahn eines Laſtkraft⸗ wagens. Das Kind wurde umgeworfen und kam zwiſchen die beiden Vorderräder zu liegen, wobei es eine Kopf⸗ und Armverletzung erlitt. Nach Zeugenausſagen dürfte den Fah⸗ rer keine Schuld treffen. UI Tod auf den Schienen. Auf dem Bahnkörper der Riedbahn bei der Feudenheimer Allee wurde die Leiche einer Frau aufgefunden. Nach den Feſtſtellungen der Kriminal⸗ polizei handelt es ſich um eine aus dem badiſchen Hinter⸗ land ſtammende, 31. Jahre alte, hier wohnhafte Hausange⸗ ſtellte, die ſich zweifellos von einem Frankfurter Schnell⸗ zug überfahren ließ. Grund zur Tat iſt offenbar ſchwere Krankheit. — Schutz der Haustiere vor Kälte und Näſſe. Kälte und Näſſe in den Wintermonaten verpflichten die Beſitzer von Haustieren, für dieſe zu ſorgen. Were die im Freien ſtehen und warten müſſen, müſſen ſorgfältig mit einer wollenen Decke zugedeckt werden. Der Hofhund iſt durch ein gie gedecktes Häuschen vor Kälte und Schnee zu ſchützen, die Hütte muß reichlich mit Stroh gefüttert ſein, noch beſ ſer iſt eine wollene Decke in der Hütte. Letztere darf mit ihrem Eingang nicht ſcharfem Winde ausgeſetzt ſein, der Lune zur Hütte ſollte auch durch eine Decke vor Wind und Wetter geſchützt ſein. Bei großer ſollten die Sante namentlich bei Nacht in das Ailſben bel 15 cheune aufgenommen werden. Hofhunde müſſen bei Kälte macht werden 4 der Kälte gut wider⸗ ſtehen zu können, ſollten alle 15 5 . haustiere kräftiger und reich⸗ er als im Sommer ge W e mehrere 5 5 88 5 1 losg wegung haben. Die Ställe für ßen, warm und e durchbru bergſtraß lichen N der Un geſellſchaft 18 nhäuſer„F um der immer noch beſtehenden Nachfrage wohn en gerecht zu werden. Es werden ſec Zeilen mit je drei Häuſern erbaut, die durch Grünfläch getrennt ſind und neu⸗ zeitlich ausgeſtattet werden. Von den 108 neuen Woh⸗ nungen werden 90 Zweizimmerwohnungen ſein. Dieſes Bauvorhaben ſtellt mit einem nſchl 640 000 Mark einen fühlbaren Beitrag zur Ar 1 Dieſer Tage konnte wieder eine größer hl Neu⸗ ſiedler ihr neues Heim in der 93 Stell tfaſſenden Stammarbeiter⸗Siedlung Neu⸗Eichwald im Käfertaler Wald beziehen; es handelt ſich um 93 Siedlerſtellen, das erſte größere Siedlungsunternehmen, das in Baden nach den Richtlinjen des Gauheimſtättenamtes der NSDAP. und der DAF. durchgeführt wurde. Die Anlage trägt nicht ſtädtiſchen Charakter, ſondern ſtellt ein kleines Dorf dar, deſſen Mittelpunkt ein Platz bildet, mit ſeiner betonten räumlichen Geſtaltung dem als Verſammlungsplatz die⸗ nenden Anger des deutſchen Dorfes entſprechend. Die Hauptſtraßen mit den kurzen Querverbindungen bilden jede für ſich einen geſchloſſenen Raum mit begrenztem Blick⸗ feld, im Gegenſatz zu den in den letzten Jahrzehnten meiſt ſchnurgerade angelegten Straßenzeilen, in denen lich der Blick im Unendlichen verliert. Es werden Einzelhäuſer gebaut, die ſich dem Doppelhaus gegenüber immer mehr Durchfetzen. Jeder Siedler ſoll die Möglichkeit haben, die notwendigen Lebensmittel auf eigenem Boden zu erzeu⸗ gen, weshalb der ſeitherige Waldboden durch Klärſchlamm B Verbeſſerungen für den Gartenbau hergerichtet wird. Auch die Gartenſtadt Waldhof erfährt eine Er⸗ weiterung durch acht Doppelhäuſer zwiſchen der Wotan⸗ ſtraße und der Waldſtraße. Der Levkojenweg iſt damit ausgebaut worden, und die Neubauten werden diefer Tage bezogen. Es handelt ſich um Gagfah⸗Hermbauten, von denen weitere acht Doppelhäuſer für je zwer Familien auf der anderen Seite der Straße innerhalb ab ſehbarer Zeit errichtet werden. In dieſem Zuſammenhang iſt es wiſfenswert, zu er⸗ fahren, daß die Baupoltzer keinerlei Ausnahmen mehr macht hinſichtlich des Verbots unerlaubter Bauausführun⸗ gen. Das mußte ein Mann in Neckarau erfahren, der ſein Gartenhaus durch einen primitiven Aufbau von Bret⸗ ern und Balken vergrößert hatte, ohne dazu die Er⸗ Jaubnis zu haben. Das Bezirksamt verlangt nun aus Sicherheitsgründen die Entfernung des Aufbaues. Auch, für die„wilden Siedler“ iſt die Zeit vorbei, wo man draußen auf irgend einem Acker eine windſchiefe Baracke errichten konnte, die dann nachträglich von der Behörde mit zugedrücktem Auge genehmigt wurde. Heute bedarf auch das kleinſte Bauvorhaben der Genehmigung, die vorher eingeholt werden ſoll, will man nicht Gefahr laufen, daß Arbeit und Unkoſten verkoren ſind, weil vielleicht die Entfernung des Bauwerks angeordnet wer⸗ den muß. Im großen Ganzen kann feſtgeſtellt werden, daß derartige Vergehen gegen die Bauordnung in letz⸗ ter Zeit außerordentlich ſelten geworden ſind. mp. 5 N Vora Bücherſchau. Beſſeres Deutſch! Schwierigkeiten der Sprachlehre und Rechtſchreibung. Von Alfred Jaſper. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.—.(P.⸗Sch.⸗Kto. Köln 76 183). Jeder Deutſche iſt verpflichtet, ſeine ſprachlichen Fehler zu bekämpfen und ſein ſprachliches Können zu vertiefen, denn ein gediegenes ſprachliches Wiſſen iſt die Grundbedingung und Vorausſetzung jedes Vorwärks⸗ kommens im Leben und Beruf. Un ere liebe Mutterſprache birgt ja mannigfache Schwierigkeiten und der Verfaſſer erklärt daher in dieſer Schrift an Hand von 20 Ab⸗ handlungen die Hauptſchwierigkeitsgebiete. In über⸗ ſichtlicher klarer Form, mit Angabe vieler Beiſpiele wird das Wichtigſte vor Augen geführt und allgemein ver⸗ ſtändlich erklärt. Wer um ſeine ſprachliche Weiterbildung beſorgt iſt— und jeder ſollte es ſein— der greife mach dieſem Büchlein. Der Heidelberger Doppelmord Noch keine Aufklärung.— Zwei neue Spuren.— Racheakt oder Einbruch? Heidelberg, 11. Dezember. Bei einer Beſprechung in der Polizeidirektion gaben Staatsanwaltſchaft und Kriminalpolizei einen Ueberblick über den bisherigen Gang der Unterſuchung der grauſigen Bluttat im Hauſe Quinckeſtraße 39. Dieſe Tat iſt bisher nicht aufgeklärt worden, und dies iſt wiederum darauf zu⸗ rückzuführen, daß die beiden Opfer des Täters keine Ausſagen mehr machen konnten und ſonſtige Anhaltspunkte kaum vorhanden ſind. Es ſind zwar weil über 100 Anzeigen 0 durch die Bevölkerung erfolgt und die Polizei hat tagelang fieberhaft arbeiten müſſen, üm in all dieſen Fällen Verneh⸗ mungen und Unterſuchungen durchzuführen. Faſt immer erwieſen ſich aber dieſe Anzeigen ſehr ſchnell als gegen⸗ ſtandslos Zurzeit ſind noch der mehrfach erwähnte ſchle⸗ ſiſche Metzgergeſelle, der in Karlsruhe verhaftet worden war, und ein aus Württemberg ſtammender lediger Zeichner in Haft. Sie kommen aber beide als Tä⸗ ter nicht in Frage, und der Zeichner wird nach Er⸗ ledigung einiger Formalitäten morgen oder übermorgen entlaſſen werden, während der Metzger nur deshalb noch in Haft bleibt, weil er Betrügereien begangen hat. Es beſteht aber dringendſter Tatverdacht nach zwei anderen Richtungen. Dieſer Verdacht begründet ſich auf den in mancherlei Hin⸗ ſicht gut übereinſtimmenden Angaben eines ze hnjähri⸗ gen Schülers und einer Hausangeſtellten aus der Nachbarſchaft des Hauſes Quinckeſtraße 39. Der Schü⸗ ler hat mit größter Beſtimmtheit die Beſchreibu ng eines Mannes gegeben, den er zwiſchen 4,15 und 4,20 Uhr vom Grundſtück Quinckeſtraße 39 kommen ſah, und das Dienſtmädchen des Nachbarhauſes ſah etwa um die glei- che Zeit einen Mann, den es ähnlich beſchrieb, hinter dem Hauſe Quinckeſtraße 39 im Garten ſtehen, wo er durch die dort aufgehängten Wäſcheſtücke ziemlich verborgen war. Es wird deshalb noch einmal die Beſchreibung des Mannes gegeben, den der Schüler ſah und ſchilderte: etwa 30 Jahre alt, klein bis mittelgroß, von ſchlanker Figur, ſchmales Ge⸗ ſicht, geſundes Ausſehen, bartlos, blondes, etwas ins Dunkle gehendes Haar, graubrauner, abgetragener An⸗ zug, offenſtehende Jacke, eine lange Hoſe, die mit einem Gürtel feſtgehalten wurde(an dieſem Gürtel war ein dem Knaben unerkennbaren Gegenſtand befeſtigt), graubrazine Patſchmütze, braune Halbſchuhe. Ein zweiter Ver⸗ dächtiger, der noch in Frage kommen könnte, wird wie folgt beſchrieben: etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, Alter etwa Ende der zwanziger Jahre, grauen oder hellen Man⸗ tel, Knickerbocker⸗Anzug. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, Wahrnehmungen, die ſich gerade auf dieſe beiden beſchriebenen Perſonen beziehen, ſofort der Kriminalpoli⸗ zei in Heidelberg mitzuteilen. Der Grund zur Tat Un aufgeklärt iſt aber nach wie vor auch der Grund, der den Täter zum Eindringen in das Haus veran⸗ laßt haben könnte. Alle Ermittlungen haben ergeben, daß ein Racheakt ſowohl gegen die Familie Lappe wie gegen das Dienſtmädchen außer Frage zu ſtehen ſcheint. Alle verwandtſchaftlichen und freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen des Mädchens wurden genaueſtens nachgeprüft und bezüglich Dr. Lappes wurde feſtgeſtellt, daß er ſich in der von ihm geleiteten Fabrikabteilung bei jedermann größter Belfebtheit erfreut. Wenn Perſonalent⸗ ſcheidungen(3. B. Entlaſſungen) zu erledigen waren, hat ſie Dr. Lappe ſo gut wie in allen Fällen zugunſten des betref⸗ fenden Arbeiters oder Angeſtellten entſchieden. Ebenſo we⸗ nig iſt an den mancherlei Gerüchten und Mutma⸗ zungen etwas wahr, die ſonſt noch in der Bevölkerung verbreitet ſind. Amtlich neigt man immer mehr zu der Annahme, daß es ſich wohl um einen Einbrecher gehandelt hat, der ſich von vornherein vorgenommen hakte, gerade in dieſes Haus einzudringen, von dem er annahm, daß es einen be⸗ güterten Beſitzer habe. Er hat ſich auch zweifellos vorher mit den Gepflogenheiken der Bewohner ekwas vertraut gemacht, ſo zum Beiſpiel mit der regelmäßigen Rückkehr des Hausherrn gegen 6 Uhr, denn ſonſt würde er den Ein⸗ bruchsverſuch kaum am hellen Tag unternommen haben. Die Unterſuchung anhand des im Bügelzimmer ſtehen⸗ gebliebenen Bügeleiſens, das die Unterlage durchgebrannt hatte ergab nämlich inzwiſchen, daß die Tat ſchon kurz nach 4 Uhr geſchehen ſein muß. Wenn der Täter doch nichts mehr geſtohlen hat, ſo kann das an ſeiner Aufregung gelegen haben, verurſacht durch das Nieder⸗ ſchlagen der beiden Frauen, vielleicht aber auch durch ein zufälliges Läuten der Hausglocke, einen vorüberfahrenden Wagen oder ähnliches. Die Quinckeſtraße iſt die letzte Villenſtraße des Stadtteiles Neuenheim, deren eine Seite, an der ſich das Haus Nr. 39 befindet, unmittelbar an Felder und Gärten grenzt, ſo daß das Lappeſche Haus von dorther für den Einbrecher leicht erreichbar wac.— Da über angebliche Aeußerungen der beiden Frauen vor ihrem Tod viel geſprochen wird, ſo ſei auch darüber noch Folgendes mitgeteilt: Frau Lappe wurde gleich nach der Einlieferung in die Klinik, als ſie kurze Zeit bei Bewußtſein war, nach dem Täter gefragt. Sie antwortete: „Ich weiß nichts mehr“. Die Hausangeſtellte Flunck dagegen war nicht mehr bei Bewußtſein, dagegen äußerte ſie mit wirr aus⸗ geſtoßenen Worten einmal: „Willi, geh raus!“ Die Polizei ging natürlich dieſer Aeußerung nach, konnte aber auch nach Unterſuchung aller Beziehungen des Mäd⸗ chens nicht das Geringſte feſtſtellen, was in Zuſammenhang mit der Tat gebracht werden kann. Aus Königsberg wurde vor kurzem von einem ge⸗ flüchteten Kaſſenboten berichtet, der aus M annheim zwei Briefe geſchrieben hat, die an die Heidelber⸗ ger Tat Anklang haben ſollen. Dieſe Briefe entſtanden vor dem Heidelberger Verbrechen und man glaubt hier auch in dieſem Fall nicht an Zuſammenhänge mit der Tat in der Quinckeſtraße. So bleibt nur die Hoffnung, daß es auf Grund der vor⸗ handenen wenigen Anhaltspunkte doch noch gelingen möge, die unglaublich brutal Tat aufzuklären. Je?“ 5 255 Im Nationaltheater: Mittwoch, 11. Dezember: Miete M 9, Sondermiete M 5 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419: Fra Diavolo. Komiſche Oper von D. F. E. Auber. Anfang 20. Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 12. Dezember, Nachmittags⸗Vorſtellung, Schülermiete A 4: Kerxes. Oper von Georg Friedrich Händel. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G9 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 45: Zum erſten Male: Der Sprung aus dem Alltag. Komödie von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 13. Dezember: Miete F 10, Sondermiete F 6: Madame Butterfly. Oper von G. Puccini. An⸗ fang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Morgen Donnerstag, den 12. Dezember, nachmittags von 3—5 Ahr, erhalten alle Hilfsbedürftigen, welche bei der letzten Ausgabe keine Gutſcheine erhalten konnten, dieſelben auf dem Rathaus, Zimmer 5. ee Verſammlungs-Kalender. Fußballpereinigung. Heute abend 8 Uhr Zuſammen⸗ kunft der Theaterſpieler im Lokal.— Das Schüler⸗ und Jugendtraining findet umſtändehalber dieſe Woche heute abend ſtatt. Anſchließend wichtige Pede e his wozu alle Jugendſpieler erwartet werden. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Heute abend halb 8 Uhr Mkceluausfeier unſerer Schüler⸗ und Schülerinnen⸗Abteilung im„Kaiſer⸗ hof“. Eltern und Freunde ſind hierzu herzlich eingeladen. Eintritt frei! Der Vereinsführer. N. B Das Handballtraining findet morgen Donners⸗ tag abend ſtatt. —— Ein praktiſches Weihnachtsgeſchenk macht Freude und ſchafft Arbeit!? Und ist die Krippe noch 80 Klein, gehört Sie doch in jedes Heim! Auch alle Exsatztelle einzeln zu bekommen. Ich biete an; Magnifikate, Gebet- u. Gesang- bücher in allen Preislagen, gute Roman- und Jugendliteratur, Poesie:, Schreib- und Photo- Albums, Tagebücher, Bilderbücher, alle Arten v. Gesellschaftsspielen, Bau- u. Malkasten etc. In Lederwaren: Geldbeutel. Brieftaschen. Schreib-, Zigarren- und Zigaretten-Etuis, Christbaumschmuck, Kerzen, Geschenk- papiere, Anhänger, Düten in großer Auswahl Josef Kreutzer Buchhandlung. Papier- und Schreibwaren Kloppenheimerstraße 77. 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