n 2. Blatt zu M. 289 Mitivech, II. Dez. 1935 Weitere Steuererleichterungen Für Wehrübungen, Kraft durch Freude, Berufsfortbildung uſw. In einem für alle Steuerpflichtigen wichtigen„vierten Lohnſteuerſammelerlaß“ hat der Reichsfinanzminiſter zu ver⸗ ſchiedenen Zweifelsfragen der Lohnſteuer klärend Stellung genommen und dabei weitere ſteuerliche Erleichterungen ver⸗ fügt. Nachdem der Miniſter ſich bereits aus Billigkeitsgrün⸗ den einverſtanden erklärt hatte, daß Unterſtützungen der Arbeitgeber an ihre Arbeitnehmer bei Beurlaubung zur Teilnahme an einem anerkannten Lehrgang für Lei⸗ beserziehung lohnſteuerfrei bleiben, ſofern ſie mit den Leiſtungen des Veranſtalters den üblichen Lohn bezw. Gehalt nicht überſteigen, ſoll nunmehr nach den gleichen Grund⸗ ſätzen auch bei Beurlaubung von S A⸗, S S⸗, N S⸗ KK⸗Männern oder Angehörigen der HJ zum Dienſt bei dieſen Verbänden verfahren werden. Es muß ſich dabei um Sportkurſe oder Hilfeleiſtung in Fällen gemeiner Gefahr handeln. Weiter ſollen dieſe Grundſätze gelten, wenn Arbeit⸗ 1 zu Uebungen bei der Wehrmacht einberufen werden. Aufwendungen, die dem Führer⸗ und Verwaltungsperſo⸗ nal des Deutſchen Luftſportverbandes ünd des Reichsluft ſchutzbundes aus Anlaß des Dienſtes ent⸗ ſtehen, können als Werbungskoſten berückſichtigt werden, ſoweit ſie zuſammen mit den Sonderausgaben, abgeſehen vom Abzug für Hausgehilfinnen, 40 Mark monatlich überſteigen. Zuſchüſſe und Sachleiſtungen der Arbeitgeber bei Ver⸗ anſtaltungen der NSG Kraft durch Freude und bei ähnlichen Veranſtaltungen ſollen ſteuerlich ſo behandelt werden, daß Sachleiſtungen wie Theaterkarten, Speiſen und Getränke bei Kameradſchaftsfeiern uſw. ſteuerfrei bleiben, während Barleiſtungen zu den gleichen Zwecken lohnſteuer⸗ pflichtig ſind. Arbeitgeberzuſchüſſe zu Urlaubsreiſen von Kraft durch Freude ſind grundſätzlich ſteuerpflichtiger Arbeits⸗ lohn. Um aber die bedeutſamen Ziele der NS Kraft durch Freude auch ſteuerlich zu begünſtigen, iſt der Miniſter damit einverſtanden, daß von einer Beſteuerung dieſer Zu⸗ ſchüſſe an Arbeitgeber dann abgeſehen wird, wenn die Ju⸗ wendungen je Arbeitnehmer und Arbeitswoche den Betrag von 30 Reichspfennig, oder bei Zahlung in einer Summe den Betrag von 16 Mark im Kalenderjahr nicht überſteigen. Pauſchbeträge der Arbeitgeber, die zur pflichtmäßigen Ver⸗ wendung für dieſe Zwecke dem Vertrauensrat oder ſonſtigen Vertretern der Gefolgſchaft übergeben werden, bleiben lohn⸗ ſteuerfrei. Grundſätzlich ſteuerpflichtig ſind Anterſtützungen und Notſtandsbeihilfen, die einmalig an Arbeit⸗ nehmer gegeben werden. Dagegen ſollen vom Arbeitgeber gegründete rechtsfähige Unterſtützungskaſſen oder an den Ber⸗ trauensrat uſw. übergebene Pauſchbeträge für dieſe Zwecke ſteuerfrei bleiben. Ausgaben bei Veranſtaltungen der Berufsorgani⸗ ſation eines Arbeitnehmers, z. B. Aufmärſche der DA, Kamexradſchaftsabende uſw. ſind keine Werbungskoſten, ſon⸗ dern nichtabzugsfähige Koſten der Lebensführung. Ausgaben aber bei ſolchen Veranſtaltungen, die von Berufsorganiſatio⸗ nen zum Zwecke der Fortbildung im Beruf durch⸗ geführt werden, zum Beiſpiel bei Vorleſungen der Verwal⸗ tungsakademien, Fortbildungslehrgängen und fachwiſſenſchaft⸗ lichen Tagungen uſw. können Werbungskoſten ſein, ebenſo Aufwendungen für die Beſchaffung von Fachbüchern und Fachzeitſchriften, die der Arbeitnehmer für die Berufsaus⸗ übung braucht und die ſich im üblichen Rahmen halten. Weiter billigt der Miniſter neben den beſoldeten S A⸗ Führern auch den SS⸗Führern und Politiſchen Leitern der NSDAP und ihrer Gliederungen nach den Grundſätzen für Offiziere der Schutzpolizei die Abnutzung der Dienſtkleidung als Werbungskoſten zu, ebenſo für beſtimmte Teile des beſoldeten Führerperſonals des Deutſchen Luftſportverbandes und der Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes.(Erlaß vom 8. 12. 35.— S. 2220— 360 III). Aeber vier Millionen! Das endgültige Ergebnis des 7. Dezember. Berlin, 10. Dezember. Das endgültige Ergebnis des„Tages der nationalen Solidarität“ 1935 bekrägt 4 162 285.05 Mark. Das Ergeb⸗ nis des„Tages der nationalen Solidarität“ 1934 wurde im Rechenſchaftsbericht des Wy5 w 1934.35 mi 4021 593.71 Mark ausgewieſen Das diesjährige Ergebnis liegt alſo um 140 692,34 Mark höher als das Ergebnis des Jahres 1934. Im folgenden geben wir eine Zuſammenſtellung der Ergebniſſe in den einzelnen Gauen des Reiches mit den Vergleichszahlen vom Jahre 1934: Eſſen —— Gau 1934 1935 Groß⸗Berlin 300 000 319 193 Magdeburg ⸗Anhalt 165 000 167 945 Hamburg 54 000 103,351 Pommern 144 000 111 702 Sachſen 284 000 293 486 München⸗Oberbayern 123 000 150 000 Württemberg 200 000 187 000 Thüringen 159 000 117 427 Weſer⸗Ems 8 76.000 119 132 Südhannover⸗Braunſchweig 107 000 100 576 Weſtfalen⸗Süd 99 000 101 235 Schleswig⸗Holſtein 221 000 204 000 Franken 50 000 88 172 Baden 148 000 141 500 Aurheſſen 77 000 65 116 Oſthannover 136 000 175 000 Oſtpreußen 8 134 000 169 900 Bayeriſche Oſtmark 110 000 94 228 Pfalz Saar 61 000 94 687 Halle⸗Merſeburg 89 000 69 977 Heſſen Naſſau 220 000 185 900 Weſtfalen⸗Nord 5 127900 85 Mecklenburg⸗Lübeck 90 000 110 58 Düſſeldorf 104 000 119.633 Koblenz Frier 50.000 43 827 Kurmark 180 000 175 000 Schwaben 85 000 67 912 Main⸗Franken 48 000 44 682 1 1% 1 e 40000 55140 Das T. Fahrijahr Was„Graf Zeppelin“ bisher leiſtete. Mit der am 9. Dezember erfolgten Heimkehr des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ iſt das 7. Fahrtjahr beendet. Der „Graf Zeppelin“ hat auch dieſes Fahrtjahr programmäßig nach dem Fahrplan hinter ſich gebracht und in dieſem ſiebten Fahrtenabſchnitt mehrere kurz aufeinanderfolgende neue Re⸗ korde aufgeſtellt. Am 17. September die 100. Ozeanüberquerung, am 7. November die 50. Südamerikafahrt, am 22. November die 50 0. Fahrt und endlich am 27. November eine unfreiwillige Dauerrekordfahrt mit 119 Stun⸗ den in der Luft. Der diesjährige Fahrtenabſchnitt übertraf mit 16 Süd⸗ amerikafahrten und 3 Pendelfahrten zwiſchen Pernambuco und Bathurſt im Rahmen des Südamerika⸗Luftpoſtdienſtes zur Ablöſung der Lufthanſa⸗Katapultſchiffe„Weſtfalen“ und „Schwabenland“ das Programm des vorigen Jahres um faſt das Doppelte. In dieſem Jahre legte der„Graf Zep⸗ pelin“ rund 350 000 Kilometer zurück. Auf ſeinen 503 Fahrten hat das Luftſchiff in ſeinen ſieben Betriebsjahren über 1350 000 Kilometer Fahrtweg bewältigt, was einer faſt Zamaligen Weltumrundung entſpricht; dabei beförderte es 0 Paſſagiere und 65 000 Kilogramm Poſt und Fracht. Der Fremdenverkehr im Sommer 1935 (Mitgeteilt vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt). Die ſchon vor kurzem anhand der Zuſammenſtellung der 40 wichtigeren Fremdenverkehrsorte und»plätze des Landes feſtgeſtellte erfreuliche Zunahme des Fremdenver⸗ kehrs in Baden findet nunmehr ihre Beſtätigung in den jetzt vorliegenden endgültigen Ergebniſſen ſämt⸗ licher 254 Berichtsgemeinden. In dieſen Orten ſind während des Sommerhalbjahres 1935 insgeſamt 1134 142 Fremde abgeſtiegen, das ſind faſt 163 000 oder 16.8 v. H. mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Inländerverkehr und Ausländerverkehr haben dabei gleichmäßig ſtark zugenom⸗ men. Ausländer wurden 159 606 gezählt, was einer Zu⸗ nahme von 23 043 oder von 16.9 v. H. entſpricht. Auf⸗ fallend iſt hierbei, daß der Zuſpruch aus der Schweiz merklich nachgelaſſen hat; er iſt gegenüber dem vergangenen Sommer um 2329 Perſonen oder um 8.1 v. H. geringer geworden. Einen gewiſſen Ausgleich hierfür ſchafft aber die ſtarke Zunahme des Reiſeverkehrs aus Großbritan⸗ nien und Irland ſowie aus den Vereinigten Staa⸗ ten von Nordamerika. Engländer wurden dieſer Jahr 35.571 gemeldet, die damit das ſtärkſte Kontingent aller Ausländer ſtellten. Dieſe Zahl iſt um 9362 oder um 35.7 v. H. höher als im vergangenen Jahr. Holländer, die die zweitſtärkſte Ausländergruppe darſtellen, ſind bei uns 32230 (13.2 v. H. mehr) eingekehrt und Franzoſen 20 121(10.9 v. H. mehr). Die AUnterſuchungen über die Zahl der Fremden⸗ übernachtungen zeigen noch ein günſtigeres Bild als aus der vorläufigen Zuſammenſtellung erſichtlich war. Die 254 Berichtsorte weiſen zuſammen 4379 737 Fremdenüber⸗ nachtungen auf, das ſind 695 369 oder 18.9 v. H. mehr als im Sommer des Vorjahres. Die Ausländerübernachtun⸗ gen hierunter ſind um 66 519 oder um 13.9 v. H. auf 545 431 geſtiegen. Dieſe Zunahme entfällt zu zwei Dritteln auf die Kurorte, wo ſich die Ausländerübernachtungen um 40 904 oder um 25.6 v. H. auf insgeſamt 200 575 erhöht haben. In den Badeorten haben dagegen die Ausländer⸗ übernachtungen nur ganz geringfügig zugenommen(um 0.8 v. H. auf 184 533), während in den ſonſtigen Fremdenver⸗ kehrsplätzen die Zunahme 17.7 v. H. der vorjährigen Zahl beträgt. Bei der näheren Betrachtung dieſer Ausländer⸗ übernachtungen iſt als hervorſtechendes Merkmal die über 50prozentige Zunahme der Uebernachtungen von Fremden aus Großbritannien und Irland feſtzuſtellen, die in den Kurorten ſogar faſt 100 Prozent ausmacht(97.6 v. H.). Dagegen hat die Zahl der Uebernachtungen von Oeſter⸗ reichern um 2.2 v. H. abgenommen und die der Schwe i⸗ zer ſogar um 5.8 v. H. Trotzdem entfallen auf die Schwei⸗ zer immer noch die meiſten der Ausländerübernachtungen, nämlich 110 046. Allerdings bleiben die Niederlande(105939), Großbritannien und Irland(104 462) und Frankreich(96386) nur wenig dahinter zurück. Die Neichsſtraßenſammlung der Die dritte Reichsſtraßenſammlung vom 18. bis 22. Dezember 1935 iſt der Hitlerſugend vorbehalten. Im Ein⸗ nerſtändnis mit der Reichsjugendführung wird die in der Hitlerjugend zuſammengeſchloſſene deutſche en einge⸗ ſetzt. Die Leitung aller Aktionen im Rahmen der Samm⸗ lung liegt bei den zuſtändigen Dienſtſtellen des Winter⸗ hilfswerkes, die in Verbindung mit den örtlichen Dienſt⸗ ſtellen der Hitlerjugend eine große Sammeltätigkeit durch⸗ führen werden. Dieſer Einſatz der Hitlerjugend ſoll den unbedingten Willen der Jugend zum Sozialismus zum Ausdruck bringen. Am 19. und 20. Dezember werden im ganzen Reich in den Nachmittagsſtunden Straßenſammlungen der Hitler⸗ jugend durchgeführt. Als Plakette ſteht der Hitlerjugend ein von der erzgebirgiſchen Heiminduſtrie hergeſtelltes Holzreiterchen zur Verfügung. Der 21. Dezember, der Tag der Winterſonnenwende, ſoll im Rahmen des Staatsjugendtages unter dem Motto „Lehrer und Schüler kämpfen gemeinſam für das WH W“ mit dem Einſatz ſämtlicher Schüler und Schülerinnen be⸗ gangen werden. Nach der Anweiſung des Reichsminiſte⸗ riums für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung ſol⸗ len in ſämtlichen deutſchen Schulen um 10 Uhr Feierſtun⸗ den angeſetzt werden. Im Anſchluß an dieſe Feierſtunden ehen Lehrer und Schüler auf die Straße, um in gemein⸗ 1 Arbeit für das Winterhilfswerk zu ſammeln. Dis Hitlerjugend nimmt an den Feiern und der anſchließenden Sammlung in Uniform teil. Am Sonntag, den 23. De⸗ zember, finden ab 11 Uhr in ſämtlichen Standorten der Hitlerjugend muſikaliſche Veranſtaltungen ſtatt, bei denen Muſik⸗, Spielmanns⸗ und Fanfarenzüge eingeſetzt werden. Auch Sing⸗ und Spielſcharen der Hitlerjugend werden am Sonntag morgen dem ſozialen Gedanken des Winter⸗ hilfswerkes dienen. Abſchlußfeiern beenden die Großaktion der Hitlerjugend. Der Arbeitseinſatz im November Trotz Zunahme der Arbeitsloſen günſtiger als in früheren Jahren. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung gehen mit dem Abbau der Außenarbeiten, zu dem die Jahreszeit mehr und mehr zwingt, die Beſchäftigungsmöglichkeiten zurück, und die Zahl der Arbeitsloſen bei den Arbeitsämtern nahm im November um 156 000 zu. Ende November waren 1 985 000 Arbeitsloſe bei den Arbeitsämtern eingetragen. Am gleichen Stichtag des Vor⸗ jahrs wurden rund 370 000 Arbeitsloſe mehr gezählt und auch in dem Jahre 1929, in dem der Beſchäftigungshöhe⸗ punkt der Nachkriegszeit erreicht worden war, war die Ar⸗ beitsloſenzahl Ende November mit über zwei Millionen noch etwas höher als in dieſem Jahr. Das Anſteigen der Arbeitsloſenzahl machte 150 über⸗ wiegend bei den ſaiſonabhängigen Berufsgruppen bemerkbar. In ihnen ſtieg die Arbeitsloſenzahl um rund 97 000 oder 21,1 v. H. des Beſtandes, während in den übri⸗ gen Berufsgruppen nur eine Steigerung um rund 59 000 oder 4,3 b. H. eingetreten iſt. Itisbeſonbere die Landwirt⸗ ſchaft, die 17 55 der Steine und Erden und die Bau⸗ wirtſchaft ſetzen Arbeitskräfte frei. In den mehr konfunk⸗ tur abhängigen Berufsgruppen war der Beſchäfti⸗ gungsſtand im allgemeinen gut, ſoweit er nicht— wie z. B. im Nahrungs- und Genußmittelgewerbe, im Bekleidungs⸗ gewerbe und im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe— durch Saiſoneinflüſſe oder— wie in der Textilinduſtrie— durch beſonders 1 0 Abſatz. und Rohſtoffſchwierigkei⸗ ten betroffen iſt. Vielfach fehlte es bezirklich an Fach ⸗ kräften. Es mußten deshalb im Wege des Aus⸗ gleichsverkehrs der Arbeitsämter zahlreiche Fach⸗ kräfte aus anderen Bezirken ſeweils herangezogen werden. Im Einklang mit dem Anſteigen der Arbeitsloſenzahl haben im Berichtsmonat auch die Unterſtützungsein⸗ richtungen eine weitere Belaſtung erfahren. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſſche⸗ rung ſtieg um 80 000 auf 387000, in der Kriſenfürſorge um 22 000 auf 666 000. Die Zahl der arbeitsloſen anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen lag mit 340 000 nur ganz gering (plus 3000) über der Vormonatszahl. N Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Die Fahne ruft, Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkon⸗ zert 1; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Bauernfunk, Wetter; 38.15 Gymnaſtik; 8.45 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzertel; 13 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert[I; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Die Fahne ruft, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nacht⸗ konzert. Donnerstag, 12. Dezember: 9.15 Frauenfunk; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Volkslied⸗ ſingen; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Frauenſtunde; 16 Muſik am Nachmittag; 18.30 Viel Steine gab's, Hörbild; 18.45 Auf deutſchen Spuren in Gibraltar; 19 Der unbekannte Brahms; 19.30 Randgloſſen zur deut⸗ ſchen Sprache; 20.10 Mozart⸗Zyklus; 21 Die Schatulle, 1 15 Köſtlichkeiten; 22.30 Orcheſterkonzert; 23 Spätabend⸗ muſik. 5 Freitag, 13. Dezember: 9.15 Frauenfunk; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Fronk⸗ ſoldaten, anſchl. Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Hei⸗ tere Muſik am Nachmittag; 18.30 Jugendfunk; 19 Der Zeppelin und ſein neues Heim; 20.15 Stunde der Nation; 21.30 Konzert; 22.30 Unterhaltungsmuſik. f f Samstag, 14. Dezember: 9.15 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 15 Jugendfunk; 16 Zwei Stunden Münchener Gemütlichkeit; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Häberle und Pfleiderer in drei ſchwierigen Fällen, dazwiſchen Handorgelmuſik; 19.15 Muſik mit Gi⸗ karre; 19.40 Die Holmer Fiſcher ſingen; 20.10 Berliner Luft, bunter Abend, 22.30 Fröhliche Spende zum Wochen⸗ . 355 zum Feſt der deutſchen Sportpreſſe 5 f Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtit; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.15 Gymnaſtik; 8.45 Sendepauſe; 11 Werbekonzert; 11.35 Pro⸗ 1 Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozial⸗ ittagskonzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nachrichten; 13.15 Mikkagskonzert; 14 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, Wirkſchaftsbekicht, Stellengeſuche der DAß; 17 Nachmittagskonzert; 18.55 Wetter, Sonder⸗ wetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Donnerstag, 12. Dezember: 8.45 Bauernfunk; 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 15.15 Kinderfunk; 16 Konzert; 18.30 Launiger Leitfaden für Sprachfreunde; 18.40 Neues Sportſchrifttum; 19 Un⸗ terhaltungskonzert; 20.10 e 21 Deiner Söhne Schöpfungen; 22.30 Deutſch⸗polniſche Austauſchſendungen der Jugend; 23 Neue deutſche Muſik. Freitag, 13. Dezember: a ü 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche e für Küche und Haus; 15.15 Berufe in der Stille; 16 Konzert; 18.30 Mit fünf Päſſen durchs Leben, Hörfolge; 19 Der Zeppelin und ſein neues Heim; 20.15 Stunde der Nation; 21.30 Hei⸗ tere Muſik; 22.25 Sportſchau der Woche; 22.30 Unter⸗ haltungsmuſik.. dienſt; 12 9 Samstag, 14. Dezember: 8.45 Bauernfunk; 10.18 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 15.15 Jugendfunk; 16 Zwei Stunden Münchener Gemütlich⸗ keit; 18 Vor Philippsburg der Franzmann lag., die ſchlichte Tat eines Schwarzwälder Rekruten; 18.20 Steg⸗ reifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unter ⸗ wegs; 18.40 Die Wochenſchau des Zeitfunks; 19 Unter⸗ haltungskonzert; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 h lieber Hörer, fröhliche Geburtskagsfeier; 22.15 Dein Buch 1 Weihnachtsbaum; 22.30 Großes AUnterhaltungs⸗ konzert. 5 55— Unter hallung und Wissen. Mein Stern Von Conrad Ferdinand Meyer. Oft in meinem Abendwandel hefte Ich auf einen ſchönen Stern den Blick, 1 ſein Zeichen hat beſondere Kräfle, och beſtimmt und zwingt er kein Geſchick. Nicht geheime Winke will er geben. Er iſt wahr und rein und ohne Trug, Er beſeligt und er ſtärkt das Leben Mit der kiefſten Sehnſucht ſtillem Zug. Nicht verſteht er Gottes dunklen Willen Noch der Dinge letzten, ew'gen Grund, Wunden heilt er, Schmerzen kann er ſtillen Wie das Wort aus eines Freundes Mund, In die Bangnis, die Bedrängnis funkelt Er mit ſeinem hellſten Strahle gern, Und ſe mehr die Erde mählich dunkelt, Deſto näher, ſtärker brennt mein Skern. Holder, einen Namen wirſt du kragen, Aber dieſen wiſſen will ich nicht, Keinen Weiſen wird ich darum fragen, Du mein kröſtliches, mein kreues Licht! Schwester Emilie Von Ernſt W. Freißler. Sie iſt in Ragnit geboren, als älteſte von acht Geſchwiſtern, Tochter eines Groß⸗ bauern, der auf dreihundert Morgen ſaß. 1894, mit 19 Jahren, tritt ſie als Schwe⸗ ſter in das Diakoniſſenmutterhaus ein und bekommt 13 Jahre ſpäter, 1907, den Ruf, ſamt einer Mitſchweſter als Pflegerin ins Lepraheim nach Memel zu gehen. Das be⸗ deutet Einſchließung auf Lebenszeit, ſie weiß es und iſt im erſten Augenblick erfüllt von tiefer Beſorgnis. Als ſie am Abend des Tages, an dem der Ruf ſie erreicht hat, mit ihren Kranken die Andacht halten will, findet ſie den Tages⸗ ſpruch:„Was ich jetzt tue, das weißt du nicht, du wirſt es aber hernach erfahren.“ Dieſer Spruch hilft ihr das Schwere über⸗ winden. Sie ſieht ihre Pflicht vor ſich und gehorcht. Aber als ſie in das Lepraheim kommt, das damals noch, kurz nach dem Einbruch des baltiſchen Lepraherdes nach Deutſchland, mehr als zwei Dutzend Inſaſſen zählte, als ſie hinkommt und die grauſigſten Bilder der Bibel in Wirklichkeit vor ſich ſieht, da weint ſie,„weil Gott ſeine Geſchöpfe ſo entſtellen kann...“ Und wieder ſteht die Pflicht vor ihr auf und hilft ihr aus aller Betrübnis. Je größer die Not, um ſo größer muß die Barmherzigkeit ſein, die helfen will. Schwe⸗ ſter Emilie lernt es, jedem einzelnen der Kranken Widerpart zu halten auf eigene Art, jedem die Welt zu 5 die in ihm fortlebt. Es iſt eine andere für die litauiſche Dienſtmagd, eine andere für den jungen Studenten, eine andere für den hünenhaften Matroſen, den von Zeit zu Zeit die raſenden Anfälle ſeiner Krankheit hilflos zu Boden werfen. Das Heim liegt außerhalb der Stadt inmitten eines kleinen Wäldchens, von einem hohen Plankenzaun umſchloſſen. Zwei Schweſtern leben mit den Kranken und tei⸗ len ihre Einſamkeit. Schweſter Emilie iſt während des Ruſſen⸗ einfalls im März 1915 von dem Führer einer Streife mit dem Bajonett bedroht worden, weil ſie ſich der Wegführung der Inſaſſen in ruſſiſche Netegs g gen aft widerſetzen wollte. Der Mann verſtand kein Deutſch und wollte nicht hören. Erſt als am Stadtrand, nach einem qualvollen Marſch durch den ſandigen Weg, ein ruſſiſcher Feld⸗ ſcher den Namen der Krankheit ausſprach, kam das Entſetzen— die Rotte ließ die Kranken liegen, die Schwestern mußten ſie einen um den anderen müßhſelig zurückſchaf⸗ fen. Dann ſteckten die Ruſſen ein nahe ge⸗ legenes Pulverhaus in Brand, der Wind ſollte das Feuer auf das Lepraheim zu trei⸗ ben, aber er drehte ſich gnädig und ver⸗ ſchonte die Kranken. Während des Rückzugsgefechtes der fran⸗ zöſiſchen Memellandbeſatzung lag das Haus mitten in der Feuerlinie, und viele Kugeln durchlöcherten ſeinen Giebel. Auch da ſtand Schweſter Emilie den Kranken bei. Doch äußere Bedrohung vermochte wohl kaum einen Augenblick das ſchöne Gleichgewicht 122 5 Seele zu erſchüttern. Kaum irgendeine Erinnerung daran iſt geblieben. Nein, neben der Treue zu ihrem Gelübde und dem Ve⸗ wußtſein getaner Pflicht gibt es ein Glück, das ihre Tage erfüllt: daß der älteſte ihrer Pfleglinge ſich zu der gleichen Ueberwindung durchgerungen hat. Ein Deutſch⸗Braſilianer, der als Knabe in das Heim gekommen iſt und ſeit mehr als drei Jahrzehnten dort lebt.„Vier Jahre länger als ich“, ſagt Schweſter Emilie.„Er kann Ihnen alles viel beſſer erzählen.“ Das tut er auch, Carl Grimmeiſen, der ſeit 1903 Inſaſſe des Heims iſt und dort ſei⸗ nen Vater und ſeine Schweſter begraben hat. „Ich kann Schweſter Emilie aus meinem Leben nicht fortdenken“, ſagte er.„Ich weiß nicht, ob ich ohne ſie ſo glücklich geworden wäre, wie ich es heute bin. Ja, glauben Sie mir, ich bin glücklich, ich war immer Opti⸗ miſt und weiß, daß ich aus meinem Leben das Beſte gemacht habe. Denn nicht darauf kommt es an. was äußerlich erlebt wird. Und während er aus blinden Augen in eine Welt zu ſehen ſcheint, die mir verſchloſſen iſt, und Geſichtern nachblickt, die ich nicht ſehe, ſitzt Schweſter Emilie ſtill im Ofenwinkel. Von dem makelloſen Weiß der Schweſtern⸗ tracht ſticht gelblich im Ton alten Elfen⸗ beins das ruhige Antlitz ab, in den Augen ſteht kein anderer Wunſch als der: Noch lan⸗ ge helfen und tröſten zu können. der Mut zur Liebe Herr Normann ſetzte noch ſeinen Namens⸗ zug unter ein paar Schriftſtücke, dann entließ er den Prokuriſten mit einem Händedruck. So! Nun wollte er einmal ausſpannen, vier⸗ zehn Tage lang Privatmenſch ſein, irgendwo, wo ihn keine Seele kannte! Er ſtand auf, ging zur großen Landkarte, die hinter ſei⸗ nem Schreibtiſch an der Wand hing, und begann mit dem Zeigefinger die Meeresküſte zu bereiſen. Bei einem ganz kleinen Punkt blieb er halten, verweilte dort ein wenig, um dann einige Male bekräftigend daraufzuklop⸗ fen. Als ſpäter der Sekretär das Zimmer be⸗ trat, wunderte er ſich über das Jungen⸗ lächeln in dem ſonſt ſo ernſten Geſicht des Chefs. Noch mehr wunderte er ſich über den Auftrag, eine Fahrkarte dritter Klaſſe zu be⸗ ſorgen. Noch am gleichen Abend reiſte Herr Nor⸗ mann. Er fuhr diesmal weder in ſeinem Sechzehnzylinder noch im Schlafwagen, ſon⸗ dern wirklich dritter Klaſſe wie die übrigen Sterblichen. Der Chef der Normann⸗Werke mit all ſeinen geſellſchaftlichen und ſonſtigen Verpflichtungen war zu Hauſe geblieben. Am Morgen traf Normann in dem klei⸗ nen Seebad ein und ſtieg in einer einfachen Penſion ab. Nachdem er ſich gewaſchen und umgekleidet hatte, erkundigte er ſich nach den Badeverhältniſſen. „Ach, Fräulein Heger“, wandte ſich hierauf die Beſitzerin des Fremdenheimes an eine junge Dame, die eben die Treppe herunter⸗ kam,„vielleicht ſind Sie ſo freundlich und nehmen dieſen Herrn gleich an unſern Strand mit!“ „Aber gerne“, ſagte die junge Dame und blickte zu dem großen Mann auf. Herrn Normann, der ſich eben verneigte, ſchien es, als würde ihr Geſichtsausdruck plötzlich er⸗ ſtarren. Da er aber den Kopf wieder hob, ſah er nur einen ungezwungen lächelnden Mäd⸗ chenmund. Sie kamen plaudernd an den Strand. Wie es unter den Gäſten der Penſion üblich war, führte Fräulein Heger den Neuangekommenen ein. Und da ſie gleich ihm keinen näheren Anſchluß hatte, ergab es ſich von ſelbſt, daß ſie beiſammen blieben. Sie lagen ebenein⸗ ander im Sand und Fräulein Heger ſprach davon, daß ſie ein kleines Büromädel ſei, das ſeinen ſauer verdienten Urlaub genieße. „Ja, ja“, meinte Herr Normann,„wenn man ſo das ganze Jahr ſchuftet, dann tut es einem wohl, ſich ein paar Tage lang aus⸗ ruhen zu können.“ Er behütete ängſtlich ſein Inkognito. Der Chef von vielen hundert Angeſtellten hatte genug Lebenserfahrung, um zu wiſſen, daß die Leute ihm nicht um ſeiner ſelbſt willen den Vortritt ließen. Es waren herrliche Tage. Normann genoß ſie wie ein nach langer Krankheit Geneſen⸗ der. Vor fünf Jahren hatte er die geliebte Frau verloren und ſeinen Schmerz dann in raſtloſer Arbeit zu vergeſſen geſucht. Seit langem bemühten ſich Freunde und Verwandte um ſeine Wiederverheiratung, aber davon wollte er nichts wiſſen. Empfindlich wie die meiſten Männer, die nicht mehr ganz jung ſind, kam er den Frauen mit Mißtrauen ent⸗ gegen, denn er verdächtigte ſie, ſie wollten doch nur ſeinen Namen und ſein Geld. Die Tage vergingen wie im Flug. Der väterliche Ton, den Normann dem Mädel gegenüber anfangs verſucht hatte, war lange ſchon vergeſſen. Das helle Lachen machte ihn ſelbſt wieder jung und zu jeder Dummheit bereit. und wenn ſein Blick das blonde Haar, die ſchlanken braunen Mädchenglieder ſtreichelte, wurde ihm warm ums Herz. Er wußte aber auch bald, daß Trude Heger ihm gut war, wenn ſie es ihm auch nicht gerade zu verſtehen gab. Dann ſollte alles zu Ende ſein. Sie gin⸗ gen im Mondenſchein den Strand entlang, immer weiter. „Morgen muß ich abreiſen“, fand Trude mit leiſem Beben in der Stimme in die Wirklichkeit zurück. Der Mann blieb ſtehen, ergriff faſt brüsk die Hand des Mädchens. Ein Entſchluß, der in ihm langſam gereift war, ſprang plötzlich groß und ſtark ins Leben.„Sind Sie mir ein wenig gut?“ Das Mädchen nickte ſchweigend. Dem Mann ging das Herz über vor Glück. Wie herrlich es iſt, nur um ſeiner ſelbſt willen ge⸗ liebt zu werden! Normann legte langſam die Hand auf ihre Schulter, als ergriffe er Be⸗ ſitz:„Du mußt bei mir bleiben, Liebes, fürs ganze Leben!“ Er zog ſie an ſich und in dem Kuß verſank die Welt. Sie gingen den Weg zurück durch die feier⸗ liche Nacht, verträumt liſpelte das Meer. „Nun wollen wir von der Zukunft ſprechen“, ſagte der Mann.„Du weißt ja noch gar nicht, wer ich eigentlich bin.“ „Doch, Liebſter, ich weiß es!“ Betroffen blieb Normann ſtehen, ſein Ge⸗ ſicht verriet faſt Beſtürzung:„Woher—?“ „Ich bin in den Normann⸗Werken ange⸗ ſtellt“, ſagte ſie leiſe.„Und da werde ich den großen Chef doch kennen, deſſen Bild ich kleines Mädel ſchon lange in meinem Her⸗ zen trug. Biſt du mir böſe, daß ich den Mut hatte, dich zu lieben?“ Damit ſchlang das Mädel die Arme um den Hals des Mannes, ſtellte ſich auf die Zehenſpitzen und küßte ihm von der Stirne die Falte der Entkäuſchung weg. . Weihnachtsgutſchein für Handwerksarbeit. Weltbild(M). Der Weihnachtsgutſchein, der vom Reichsſtand des Deutſchen Handwerks ge⸗ ſchaffen wurde, wird an Stelle der handwerklichen Leiſtung auf den Weih⸗ nachtstiſch gelegt, damit man zu Weihnachten auch Handwerksleiſtungen ſchen⸗ ken kann, die nur auf Beſtellung zu haben ſind. Er hat die Größe eines Ge⸗ i ſchäftsbriefbogens und zeigt auf der orderſeite die Nachbildung einer weih⸗ nachtlichen Holzſchnitzerei von Tilman Riemenſchneider. Karnitkelpferde Von Rig Weil. Sie treiben es ſchlimm, die Hanne und die Helga. Zuſammen ſind ſie noch keine zehn Jahre alt, aber Krach machen ſie wie ein Rudel junger Hunde. Sehr lieb ſind 10 Aber das hindert mich nicht, bisweilen Ruhe non ihnen zu ver⸗ langen. Ihre Mutter veranlaßt das zu vie⸗ len Seufzern. Doch auch da bleibe ich herz, los, denn meine Fenſter klirren, wenn ſie die Türen zuballern, und meine Gläſer im Schrank ſingen und meine Lampen ſchaukeln bei ihrem Springen wie Schiffe im Sturm. Heute war es wieder ganz ſchlimm. Ich raſte hinauf und klingelte ſo ſchrill wie ein Wek⸗ ker morgens um fünf Uhr, wenn er auf einem Teller ſteht. „Ach!, ſeufzte die Mutter beim Oeffnen. „Ach!“ echote ich, noch aufgebracht in den ohrenſchmerzenden Lärm, der aus dem Zim⸗ mer quoll. „Sie ſpielen“, entſchuldigte die Mutter. „Ich muß arbeiten“, wehrte ich mich da⸗ gegen. „Ich weiß ja“, ſtöhnte die Mutter. „Das hilft mir aber nichts!“ wurde ich zornig. „Gehen Sie doch zu ihnen hinein“, lud ſie mich ein und öffnete die Türe zum Zimmer. Da hockten Hanne und Helga auf der Erde. Hanne hatte ein handbreites rotes Zaumzeug um den Leib. Glöckchen baumelten klirrend daran, Helga hielt die Zügel, und wenn ſie daran riß, ſprangen beide brüllend hoch, hopſten auf und nieder und hockten ſich wie⸗ der hin. „Kinder!“ rief die Mutter. Sie hörten nicht und tobten weiter. Da faßte ſie Helga an der Hand. Die ſah auf, ſah auch mich, und weil beide hin und wieder unten bei mit einen„Bonbonbeſuch“ machen, rief ſie jubelnd: „Haſte was für uns Karnickelpferde?“ und ſchnalzte mit dem Mäulchen. „Karnickelpferde?“ fragte ich. „Ja!“ riefen die beiden ſtrahlend, und Helgau lachte:„Richtige Pferde ſind doch groß, und wir ſind doch noch nicht groß und darum ſind wir erſt Karnickelpferde. Siehſt du: ſo!“ Die Bevölkerung der Erde. In Deutſchland kommen 141 Einwohner auf einen Quadratkilometer, in England 183, in Belgien 245, in Frankreich 71,2, in Ita⸗ lien 131, in Holland 217, in Polen 70, in Spanien 42,5, in Portugal 66, in Sowpet⸗ rußland 6,6, in Norwegen 8,5, in Dänematk 79, in Schweden 15, in der Schweiz 94, in Oeſterreich 83, in Jugoflawien 48,3, in der Tſchechoſlowakei 48, in Ungarn 86, in Finn⸗ land 9, in Rumänien 59, in Bulgarien 4, in der Türkei 10,6, in Eſtland 24, in Lett⸗ land 28, in Litauen 39, in den Vereinigten Staaten 14, in Auſtralien 0,71, in Japan 156,69, in Abeſſinien 11,2 Einwohner. Das am dichteſten bevölkerte Land iſt Belgien, das bevölkerungsärmſte Land Auſtralien. Die lustige Eile Er iſt aufgebracht über das neue Kleid. „Aber ſo ſage mir doch, warum ihr Frauen euch ſoviel putzt. Glaubt ihr denn, daß dieſer Luxus den Männern gefällt?“ „Oh“, ſagt ſie,„wir wollen ja gar nicht den Männern gefallen; wir wollen nur andere Frauen ärgern!“ Ein Tor verſuchte, einem Eſel das Sprechen zu lehren. „Narr!“ ſagte da der Weiſe,„nie wird der Eſel von dir das Sprechen lernen; es wäre beſſer, du lernteſt von ihm das Schwei⸗ N gen l Einen törichten Schüler, den der Weiſe lange Zeit vergeblich unterrichtet hatte, brachte er deſſen Vater mit den Worten zurück:„Ihn habe ich nichts lehren können— mir aber hat er den Verſtand genommen.“ * Der Weiſe wurde gefragt, woher es komme, daß man den ſchmückenden Ring an der Lin⸗ ken trage, da doch die rechte Hand alle Ar⸗ beit leiſte. „Tor!“ ſagte der Weiſe,„du ſollteſt wiſſen, daß die Beſten immer zu kurz kommen!“ Rätſel⸗Etle Silben⸗Rätſel. a bert ca da ent es heid ho in ke ke laus mä me mem nel ral reb ſchnuk ſin ti ti tur ven wen zes. Aus vorſtehenden 26 Silben ſind 9 Wörter mit folgender Bedeutung zu bil⸗ den: 1. Männlicher Perſonenname, 2. Spa⸗ niſcher Tanz, 3. Aufnahme eines Warenlagers, 4. Bibliſcher Berg, 5. Gewürzblüte, 6. Ikalie⸗ niſcher Geigenbauer, 7. Käſeart, 8. Kleines robwolliges Schaf, 9. Hafenſtadt in Ching. enn richtig gebildet, ergeben die Wörter il ihren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, eine liebe Be⸗ ſchäftigung in der gegenwärtigen Zeit. Auflöſung aus voriger Nummer: Illuſtriertes Kreuzwört⸗Rätſel: Waagerecht: Pfau, Ofen, Inn, Bier, Niet. Senkrecht Pfeil Quirl, Tonne, Kegel. 55 dieſer Rei⸗ benfolge ſind die Wörter einzustellen. . leſcheint Bezugs pre u der G. An geig in Textte Ar. 3. Ar Fernſpreck Wel die neu Im? lung im mie Ber Kroſie Nach ganzkate der Red nalſozial vorfand: ten und und ſchl Druck ei Der men det Angriff politik. ein, der daher n den Jah den und 1933 Jahren Defiz alſo die den Ein gegenüb gegen f. litik e dieſe Kr habe.— wärtsen der Red Zun die ſich gen um der Hal die W̃᷑ und La zuſchreil denen 7 dienſt af ſicher ſentliche Trotz d habe jei den kör beitsdie „Ab der Mi doch di macht i Der die Mi Es lieg durch Lage v ſchaftsr Die Geldme bilen heranzi Auflegt Die haben niſſe d finanzi dem huftr opfe.