telmeer und wegen der Schwierigkeiten der Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., In Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) W annheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 35: 1200 35. Jahrgang Bereits fehlgeſchlagen: Der Kampf um den Vermittlungsplan. In einem Leitaufſatz der„Times“ wird der Pariſer Friedensplan im allgemeinen und die Handlungsweiſe des britiſchen Kabinetts im beſonderen einer in der Form ruhigen, ſachlich aber ſehr ſcharfen Kritik unterzogen. Das Blatt erklärt, es ſei bereits klar, daß die in Paris entworfene Verhandlungsgrundlage weder für den Negus noch für den Völkerbund annehmbar ſei Falls die Pariſer Vorſchläge wirklich mit den Preſſeberichten übereinſtimmen ſollten, könnten ſie mit den Völkerbundsverpflichtungen nicht in Einklang gebracht werden. Der von Laval eingelei⸗ tete Vermittlungsverſuch habe keine Ausſicht auf Erfolg und ſei tatſächlich bereits fehlgeſchla⸗ gen. Die Aufgabe, weitere Verhandlungen zu führen, ſei damit keineswegs erledigt. Das Werk der Vermittlung, das England und Frankreich vom Völkerbund anvertraut wor⸗ den ſei, müſſe jedoch künftig auf die Erfahrungen dieſer Woche und beſonders auf die eindrucksvolle Bekundung der Stimmung der Oeffentlichkeit Rückſicht nehmen. In Deſſie iſt der Ausſchuß des Internationalen Roten Kreuzes zuſammengetreten, um in Zuſammenhang mit dem Luftbombardement eine Unterſuchung anzuſtellen. Das Er⸗ gehnis ſoll Genf mitgeteilt werden zu wiſſen, daß anfangs eine geteilte Meinung über den Inhalt des Planes unter den Miniſtern geherrſcht habe. Seine Verwerfung hätte jedoch zum Rücktritt Hoares geführt. Man habe ſich dann im Kabinett auf der Grundlage geeinigt, daß der Friedensplan nur als ſelbſtloſer Verſuch einer Eröffnung von Verhand⸗ lungen und nicht als eine Regelung betrachtet werden ſolle. In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß nunmehr die engliſche Regierung freie Hand habe, ſich von der Ver⸗ antwortung für den Plan loszuſagen, falls er von Italien, Abeſſinien oder dem Völkerbund verworfen werde. Bereits der mutmaßliche Inhalt der Pariſer Vorſchläge habe eine allgemeine Erregung hervorgerufen, deren Tiefe und Stärke die Regierung kaum mißverſtan⸗ den haben könne. Wenn England in der Unterſtützung der gemeinſamen Sache irgendwie nachlaſſen ſollte, würde das im Innern tiefe und bittere Enttäuſchung und Empörung auslöſen Außerhalb der Grenzen Englands würde der gute Ruf der britiſchen Staatsmänner und das Vertrauen zu der britiſchen Ehrlichkeit in beklagenswerter Weiſe geſchädigt werden. „Times“ ſchreibt dann weiter, niemand nehme an, daß der Friedensſchritt die Richtung genommen hätte wie fetzt, wenn er vom britiſchen Kabinett ausgegangen wäre. Er trage das Kennzeichen der beſonderen Bedürfniſſe, die ſich für 20 val aus ſeiner Lage ergaben. Laval habe ſeine eigenen Beweggründe, aber die britiſche Regierung ſei infolge einer Indiskretion, durch die vertrauliche Berichte in die Pariſer Preſſe kamen, in Schwierigkeiten gekommen. Indeſſen ſei nichts Unwiderrufliches geſche⸗ hen. So ſehr auch der Verſuch der beiden Mächte, der ihnen vom Völkerbund übertragenen Aufgabe gerecht zu werden, über das Ziel hinausgegangen ſei, die Aufgabe müſſe von neuem in Angriff genommen werden. Weder die Vernunft, noch die Ehrlichkeit erforderten, daß die Regierung auf Be⸗ dingungen beharren ſolle, die niemals hätten vorgeſchlagen werden dürfen. Die Regierung müſſe unmißverſtändlich be⸗ weiſen, daß ihre eigene Politik unverändert ſei, die in der . Aufrechterhaltung der Völkerbundsaktion eſtehe. Wie der Parlamentskorreſpondent der„Times“ mel⸗ det, erhalten die Regierungsanhänger im Unter⸗ haus gegenwärtig zahlreiche Briefe, in denen gegen den Pariſer Plan proteſtiert wird. Ein Abgeordneter habe am Donnerstag früh nicht weniger als 400 Briefe erhalten, die faſt alle den Friedensplan als Verſtoß gegen den Völ⸗ kerbundsgedanken bezeichneten unter Hinweis darauf, daß die Wahlen unter der Parole„Unterſtüt⸗ en des Völkerbundes“ ausgefochten worden eien. Auch der politiſche Berichterſtatter der„Morning Poſt“ weift darauf hin, daß ſich mit Schnelligkeit eine kriti⸗ ſche politiſche Lage entwickele. Der Berichterſtatter bringt ſodann eine Darſtellung der Beweggründe, die das britiſche Kabinett zur Annahme des Pariſer Pla⸗ nes veranlaßt haben ſollen. Danach ſei die Regierung während der letzten Wochen wegen der Unzulänglich⸗ keit der franzöſiſchen Unterſtützung im Mit⸗ Einrichtung einer wirkſamen Oelſperre immer beſorgter über die Fol⸗ gen der Sühnepolitik geworden Der volle Einſatz der fran⸗ zöſiſchen Flotte würde nach franzöſiſchem Geſetz auch die Mobilmachung des franzöſiſchen Heeres erfordern. Viele franzöſiſche Kriegsſchiffe würden zwei Tage nötig haben, um ihre volle Beſatzung zu erhalten. Ferner würden 10 bis 14 Tage notwendig ſein, um die franzöſiſchen Kriegshäfen in Verteidigungszuſtand zu ſetzen Keiner der franzöſiſchen Häfen im Mittelmeer ſei überdies imſtande, die größten britiſchen Kriegsſchiffe aufzunehmen. Angeſichts der Gefahr, daß Muſſolini eine Oel- ſperre als Krieasakt behandeln könnte, ſei La⸗ val erſucht worden, Vorkehrungen für reſtloſe und wirk⸗ ſame Unterſtützung zur See mit größter Schnelligkeit zu be⸗ treiben. Hierbei habe er anſcheinend geantwortet, dies ſei ibm unmöglich bevor nicht Friedensbedingungen in der Art des Hoare⸗Laval⸗Planes dem Duce unterbreitet und von dieſem verworfen worden ſeien Allgemein glaubt man, daß ein weſentlicher Teil der engliſchen Kabinettsmitalieder von der Notwendigkeit der Annahme dieſer franzöſiſchen Bedingung überzeugt worden ſei.„Morning Poſt“ glaubt Die beiden Oppoſitionsblätter„Daily Herald“ und „News Chronicle“ geben mit Genugtuung ihrer Ueberzeu⸗ gung Ausdruck, daß der Pariſer Friedensplan bereits fot ſei. Der nächſte Mittwoch, an dem der Völkerbundsrat zuſammentritt, wird als Begräbnis bezeichnet. Der ſozialiſtiſche„Daily Herald“ verlangt den Rücktritt von Sir Samuel Hoare, von dem das Blatt ſagt, er habe das Vet⸗ trauen nicht nur Englands, ſondern der ganzen Welt ver⸗ ſcherzt. Die Entſchuldigung, daß er letzten Sonntag in Pa⸗ ris ein kranker Mann geweſen ſei, ſei nicht ſtichhaltig, denn die Intrigen hätten bereits vor ſechs Wochen begonnen. Em Begleſtſchreiben Genf, 14. Dez. Das Völkerbundsſekretariat veröffent⸗ licht zugleich mit dem Text der engliſch⸗franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge ein gemeinſames Begleitſchreiben, das von Laval und Eden unterzeichnet iſt. In dem Schreiben heißt es: Die britiſche und die franzöſiſche Regierung haben gemeinſam die Grundlagen einer Löſung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Konfliktes unter Berückſichtigung der Arbeiten des Fünfer⸗ Ausſchuſſes geſucht und demgemäß ihre Vertreter in Rom und in Addis Abeba beauftragt, der italieniſchen und der abeſſiniſchen Regierung gewiſſe Anregungen zu unterbrei⸗ ten. Zum Schluß des Schreibens wird in Ausſicht geſtellt, daß die Antworten der beteiligten Regierungen dem Völ⸗ kerbund gleichfalls, ſobald ſie vorliegen, zur Kenntnis ge⸗ bracht werden. Die Vermittlungsvorſchläge Veröffentlichung des Textes. Rom, 14. Dezember. Die franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchläge, die am Freitag⸗ abend in Rom veröffentlicht wurden, enthalten nach amtli⸗ cher Mitteilung als weſentlichen Kern folgende Grundlagen für eine freundſchaftliche Beilegung des italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Konfliktes: 1. Gebiets austauſch. Abtrennung des öſtlichen Tigre an Italien. Die Grenzen dieſes Gebietes ſollen im Süden jenſeits des Fluſ⸗ ſes Geva verlaufen und im Weſten durch eine nord⸗ſüdliche Linie beſtimmt werden, die zwiſchen Akſum, das Abeſſinien verbleiben würde, und Adua liegt. Grenzberichtigung zwiſchen Danakil und Eritrea, bei der im Süden Auſſa und das für einen abeſſiniſchen Zugang zum Meere notwendige eritreiſche Gebiet ausge⸗ nommen bleibe. Grenzberichtigung zwiſchen Ogaden und Italie ⸗ niſch Somali die von dem Grenzlſchnittpunkt zwiſchen Abeſſinien, Kenia und Italieniſch⸗Somali(alſo in der Nähe von Dolo) ausginge, in nordöſtlicher Linie verlaufen und Uebi⸗Scebili bei Iddolo ſchneiden, zwiſchen Gorrahei und Varandab verlaufen und den Schnittpunkt der engliſchen Somaligrenze im 45. Längengrad bilden würde. Die den Stämmen von Engliſch⸗Somali gehörenden Weid⸗ und Brunnegrechte, die in den Italien zugewieſenen Gebieten liegen, ſollen gewährleiſtet bleiben. Abeſſinien erhält einen zugang zum Meer in abſoluten Beſitz, und zwar werde Italien einen Gebietsſtreifen ent⸗ lang der Nordgrenze von Franzöſiſch⸗Somali mit dem Ha⸗ fen Aſſab abtreten. Die engliſche Regierung und die fran⸗ zöſiſche Regierung werden Sorge dafür tragen, von der abeſſiniſchen Regierung dafür Garantien zu erhalten, daß die Verpflichtungen, die ihm für die erworbenen Gebiete in Bezug auf Sklaverei und Waffenhandel obliegen, er⸗ füllt werden. 28 Ausdehnungs⸗ und Siedlungszone. Die franzöſiſche und die engliſche Regierung werden in Addis Abeba und in Genf gern ihren Einfluß dahin aus⸗ üben, um die Annahme durch den Kaiſer von Abeſſinien und den Völkerbund zu erreichen. Vorgeſchlagen wird die Bildung einer Italien vorbe⸗ haltenen wirtſchaftlichen Ausdehnungszone in Süd⸗Abeſ⸗ ſinien. Dieſe Zone ſoll begrenzt ſein im Oſten von der neuen Grenze zwiſchen Abeſſinien und Italieniſch⸗Somali⸗ land, im Norden vom 8. Breitengrad im Weſten vom 35. Längengrad und im Süden von der Grenze zwiſchen Abeſ⸗ ſinien und Kenia. Innerhalb dieſer Zone, die einen inte⸗ 1 Beſtandteil Abeſſiniens bilden wird, würde Ita⸗ ien Wirkſchaftsrechte ausſchließlicher Art genſeßen, die von einer privilegierten Geſellſchaft oder von einem ähnlichen wirtſchaftlichen Gebilde verwertet werden könnten das unter Vorbehalt der von Eingeborenen oder Auslädnern erworbenen Rechte das Eigentumsrecht auf die unbeſetzten Gebiete, das Ausbeutungsmonopol für Berg⸗ werke, Wälder uſw. zuerkannt erhielte. Dieſe Geſellſchaft hätte die Verpflichtung, zum wirt⸗ ſchaftlichen Ausbau des Landes beizutragen und einen Teil ſeiner Gewinne aus den Intereſſen zugunſten der eingebo⸗ renen Bevölkerung zu verwenden Die Kontrolle der abefft⸗ niſchen Verwaltung in dieſer Zone würde unter der Souve⸗ ränität des Kaiſers von den Dienſteinrichtungen ausgeübt werden, die in dem vom Völkerbund ausgearbeiteten Bei⸗ ſtandsplan vorgeſehen ſind Italien hätte bei dieſen Dienſt⸗ einrichtungen die von einem der von der Zentralregierung eingeſetzten Delegierten abhängig würden, einen überwie⸗ genden, aber nicht ausſchließlichen Anteil. 1. Samstag, den 14 Dezember 1935 ſtete Arbeit aus. Nr. 292 Die zwei Jiele Erklärung Edens im Sanktionsausſchuß. Genf, 14. Dezember. Im Ber⸗Ausſchuß der Sanktionskonferenz hat der ſchwediſche Delegierte Weſtman am Freitagnachmittag den techniſchen Bericht des von ihm geleiteten Ausſchuſſes für die Durchführung der Sühnemaßnahmen vorgelegt. Er und der Vertreter Mexikos erklärten hierzu, daß die Sühnemaßnahmen ihren Fortgang nehmen müßten, daß der Ausſchuß aber zu weiteren Entſchließungen dem Völkerbundsrat Zeit für die eingeleiteten politiſchen Aktio⸗ nen ſcheine laſſen zu wollen. Eden ſprach dem Ausſchuß ſeinen Dank für die gelei⸗ Er erinnerte an ſeine Erklärung vom Donnerstag, daß man ſtändig zwei Ziele im Auge be⸗ halten müſſe, die Wiederherſtellung des Friedens und die Aufrechterhaltung der Autorität des Völkerbundes. In der Verfolgung dieſer zwei Ziele, ſo erklärte Eden, werden wir nicht wankend werden. Ich möchte betonen, daß, ſoweit die britiſche Regierung in Betracht kommt, wir natürlich nach wie vor bereit ſind, die Arbeit dieſes Ausſchuſſes mit allen uns zu Geboete ſtehenden Mitteln zu unterſtützen. Negus beantragt Völkerbundsverſammlung Italien iſt dagegen. Genf, 14. Dezember. Der Kaiſer von Abeſſinien hat, ohne allerdings eine förmliche Antwort auf die ihm inzwiſchen überreichten eng ⸗ liſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge zu erteilen, die Einberufung der Völkerbundsverſammlung zur Prüfung der neuen Lage beantragt. Das Völkerbundsfekretariat hat daraufhin mit der italieniſchen Regierung Fühlung genommen, die ſich auf den Standpunkt ſtellt, daß ein derartiger Antrag Abef⸗ ſiniens nicht rechtswirkſam ſei. Die Juriſten der verſchiedenen Mächte in Genf ſind der Anſicht, daß im Augenblick der Rat befaßt iſt, und daß deshalb die Einbe⸗ rufung der Verſammlung erſt nach der Ratsſitzung, die be⸗ kanntlich am Mittwoch ſtattfinden ſoll, in Betracht kommen kann. Das ſcheint auch die Auffaſſung des Präſidenten der Verſammlung des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters, zu ſein. Auf engliſcher Seite hat man, wie verlautet, gegen die Befaſſung der Völkerbundsverſammlung nichts einzuwenden. Ruhe an den Fronten Abeſſinien ſtand am Freitag im Zeichen des Gedenkens an Kaiſer Menelik. Ueberall fanden aus Anlaß der Wie⸗ derkehr des Todestages Meneliks Gottesdienſte ſtatt. Abeſſiniſche Meldungen beſagen, daß an der Süd⸗ front völlige Ruhe herrſche. An der Nordfront beſchränk⸗ ten ſich die abeſſiniſchen Truppen auf Patrouillen⸗ vorſtößſe. So habe nördlich von Makalle eine ſtärkere Abteilung bei Deabu einen italjeniſchen Poſten angegriffen. Dabei hätten die Italiener ſieben Tote verloren. Zahl⸗ reiche Verwundete ſeien auf dem Gefechtsfeld geblieben. Angriffe auf Laval Vorſtoß der franzöſiſchen Linksparkeien. Paris, 14. Dezember. Die Linksparteien der Kammer benutzten die Gelegen heit der allgemeinen ee eee 10 Beginn der Freitagnachmittags⸗Sitzung zu einem Vorſtoß gegen den zwiſchen Laval und Sir Samuel Hoare beſprochenen Plan zur Beilegung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieges. Der Kommuniſt Peri und der Radikalſozialiſt Cot trugen die ihrer Anſicht nach ſchwerwiegenden Bedenken gegen den erwähnten Plan vor und je ein Vertreter der Sozialiſtiſchen Partei und der gemäßigten ſozialiſtiſchen Gruppen ſchloſſen ſich den Erklärungen dieſer beiden Abge⸗ ordneten an. Abgeordneter Peri rief zum Schluß ſeiner Ausführungen in den Saal, das franzöſiſche Volk müſſe es ablehnen, dem ſchmachvollen Handel Lavals zuzuſtimmen. Abgeordneter Cot betonte, es würde Frankreich nicht zur Ehre gereichen, wenn es jetzt Sühnemaßnahmen gegen einen Staat ablehne, der als Angreifer geſtempelt worden ſei. Es wäre eine Schande, wenn man zur Grundlage der Beilegung dieſes Krieges einen Plan nehmen würde, der dem Angreifer von heute gewiſſermaßen eine Belohnung gibt; das könnte in Zukunft in einem ähnlichen Falle ſchwer⸗ wiegende Folgen haben. Beſchuldigung Herriots Der neue Angriff gegen die Regierung Laval, der dies⸗ mal auf außenpolitiſchem Gebiet erfolgt, ruft bei den re⸗ ierungsfreundlichen Blättern erheblichen Unwillen hervor. n einem Fall wird Herriot mindeſtens zu einem Teil an dem neuen parlamentariſchen Angriff gegen Laval ver⸗ antwortlich gemacht. Herriot habe die aufgeregten Abge⸗ ordneten nicht etwa beruhigt, ſondern ſie im Gegenteil er⸗ mutigt. Die Eingeweihten wüßten um die Unzufriedenheit Herriots, daß die Regierung niht über die Kampfbund⸗ frage geſtürzt ſei. N 3 en Ad Irm letzten Miniſterrat habe Hertiot einen Auftrilt ver⸗ urſacht, als Laval den Wunſc 1 Aufhebung der Sühne⸗ maßnahmen ausgeſprochen habe. 5 Neue Geſetzesbeſchlüſſe Das Energiewirtſchaftsgeſetz.— Geſetz über die Fronkzu⸗ lage.— Das Geſetz über die Reichsärzteordnung.— Zahl⸗ reiche Juftizgeſetze. Berlin, 14. Dezember. Amklich wird mitgeteilt: In der Kabinettsſitzung wurde zunächſt das Geſetz über die Reichsärzteordnung verabſchie. det, wonach die Keichsärztekammer eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes, die Vertretung der deutſchen Aerzte. ſchaft iſt. Das Geſetz enthält Beſtimmungen über die Be. rufspflichten und die Berufsordnung der Aerzte u über die Juſtändigkeit der ärztlichen Berufsgerichte ſowie über die Staatsaufſicht. Ferner wurde eine Aenderung des Geſetzes betreffend die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau beſchloſſen, wonach in Gemeinden über 5000 Einwohner mit der Leitung der öffentlichen Schlachthäuſer in Zukunft tun⸗ lichſt nur approbierte Tierärzte betraut werden ſollen. Ein Geſetz über die Verpachtung und Verwaltung öf⸗ fentlicher Apotheken beſtimmt, daß Apotheken, die für Rech⸗ nung der Witwe oder der minderjährigen Kinder des ver⸗ ſtorbenen Inhabers weitergeführt werden, für die Dauer dieſer Zeit grundſätzlich an einen approbierten Apotheker zu verpachten ſind. Dasſelbe hat zu geſchehen, wenn die Ver⸗ waltung der Apotheken Mängel aufweiſt. Das Geſetz über die Veräußerung von Nießbrauchrech⸗ ten und beſchränkten perſönlichen Dienſtbarkeiten ſieht eine Uebertragbarkeit dieſer Rechte auch auf juriſtiſche Perſonen vor. Die Zuſtändigkeit der Amtsgerichte in vermögensrechtlichen Streitigkeiten wird auf die Wert⸗ grenze von 500 Mark(bisher 1000 Mark) heruntergeſetzt. Nach dem Geſetz zur Verhütung von Mißbräuchen auf dem Gebiete der Rechtsberatung wird ein Konzeſſionszwang für jede Ark von Rechtsberatung feſtgeſetzt. Durch das Geſetz zur Aenderung der Rechtsan⸗ waltsordnung ſoll der ſchweren Notlage des Rechtsanwalts⸗ ſtandes inſofern geſteuert werden„als in Zukunft keine freie und konkurrenzloſe Julaſſung zum Rechts. anwaltsberuf mehr ſtatfindet, vielmehr eine vierjährige Vorbereitungs⸗ zeit gegen Bezahlung und eine gewiſſe Kontingentierung vorgeſchrieben wird. 5 9 Geſetz rung der Friſten für die auf Grund der ſeinerzeitigen Das Geſetz zur Förderung der Energiewirkſchaft ſchädliche Auswirkungen des Wettbewerbes verhindern, und billig wie möglich geſtalten. tralen ſieht eine Verlängerung der mit Jahresende ablau⸗ und Gewichtsgeſetz findet eine Zuſammenfaſſung einer gan⸗ bringt eine Anzahl von Ergänzungen, für die ſich ein Be⸗ Erledigung von Beſchwerden durch das Aufſichtsamt. parunternehmungen aufgelöſt und ihre Geſchäfte unter Reichsverſorgung ſieht vor, allen um 60 und 50 v. H. in zu gewähren. Bisher wurde die Frontzulage nur den über Für das Reuchsparteltaggelände in Nürn⸗ weckverband Reichsparteitag Nürnberg eine geietzliche Neu⸗ Das Keichskabinett genehmigte weiterhin das Reichsarbeits⸗ Aenderung des Be ondungsgeſetzes der Länder auf das Reich notwendig geworden ſind. Mitgliedern des Reichskabinetts ſeinen Dank für die im Das dritte Geſetz über einige Maßnahmen auf dem Ge⸗ biet des Kapitalverkehrs ſieht eine abermalige Verlänge⸗ zwangsweiſen Herabſetzung der Zinſen feſtgeſchriebenen Kredite, aber auch eine neue Auflockerung vor. ſoll den notwendigen öffentlichen Einfluß in allen Angele⸗ genheiten der Energieverſorgung ſichern, hauswirtſchaftlich einen zweckmäßigen Ausgleich durch Verbundswirtſchaft fördern und durch alles dies die Energiewirtſchaft ſo ſicher Das Geſetz über Spar⸗ und Girokaſſen, Kommunalkreditinſtitute und Giroverbände ſowie Girozen⸗ fenden Ermächtigung zur Neuorganiſation des Sparkaſ⸗ ſenweſens bis 31. Dezember 1936 vor. Durch das Maß⸗ zen Reihe von Geſetzen und eine Erweiterung der Eich⸗ pflicht ſtatt Das Geſetz über Aenderung des RKeichsgeſetzes über das Kreditweſen dürfnis ergeben hat. Insbeſondere beziehen ſich dieſe auf die Beſtellung und Abberufung von Liquidatoren und die Durch das Geſetz über die Auflöſung von Zweck⸗ [parunkernehmungen werden die Mobiliar-Zweck⸗ Mitwirkung des Reiches lequidiert. Das Geſetz äber Aenderungen auf dem Gebiete der ihrer Erwerbsfähigkeit beeinträchtigten Kriegsbeſchä⸗ digen ohne Unkterſiched des Alters die Fronkzulage 50 Jahre alten oder den um mehr als 70 v. H. in ihrer Erwerbsfäigkeit beeinträchtigten Fronkttämpfern gewährt. ug wird eine Staatswaldfläche don 1332 Hektar bens⸗ ligt. Zu dieſem Zwecklgiſt durch ein ene ih uber den regelung der Forſtrechtsbelaſtung des Laurenzer Reichs⸗ waldes erfolgt. über die Beſoldung der Angehörſgen des dienſtes ſowie ſchließlich ein Geſetz über die und einen Ergänzungsplan zur Reſchsbeſoldungsordnung. die durch die Uebernahme und Einflufung von Beamten Am Schluß der Kabinettsſitzung, der letzten in dieſem Jahr, ſprach der Führer und Reichskanzler den verfloſſenen Jahr geleiſtete Arbeit und ſeine beflen Wün⸗ ſche für das neue Jahr aus. Aenderung der Rechte onwal'sordnung Durch die in die äußere Form einer Aenderung der be⸗ ſtehenden Rechtsanwaltsordnung gekleidete geſetzliche Rege⸗ lung hat das Berufsrecht der Rechtsanwälte eine grund. ſätzliche Neuordnung im nationalſozialiſtiſchen Geiſt erfah⸗ ren. Die im Frühjahr 1933 geſchaffene vorläufige körper⸗ ſchaftliche Spitzenvertrextung der Rechtsanwälte, die bishe⸗ rige Reichsrechtsanwaltskammer wird nunmehr abgelöſt durch die neue Reichsrechtsanwaltskammer, die die öffent⸗ lich⸗rechtliche rechtsfähige N Spitzenvertretung der Anwaltſchaft bildet. Dieſe umfaßt als Geſamtkörperſchaft alle bei deut⸗ ſchen Gerichten zugelaſſenen Rechtsanwälte. Sie wird nach Aatlonalſoßfalltiſchen Verwaltungsgrundſätzen von ihrem Präſidenten geführt, der ehrenamtlich tätig iſt und vom Reichsminiſter der Juſtiz im Einvernehmen mit dem Reichsführer des BRS” auf fünf Jahre berufen wird. Dem Präſidenten ſtehen das Präſidium und der Beirat beratend zur Seite. Der Beirat beſteht aus dem Präſidium und allen Präſidenten der einzelnen Rechtsanwaltskam⸗ mern in den Oberlandesgerichtsbezirken. Er ſoll in beſon⸗ derem Maße Bindeglied zwiſchen Führung und Gefolgſchaft ſein. Die Rechtsanwaltskammern ſind als Bezirksdienſt⸗ ſtellen an die geſetzmäßigen Weiſungen der Reichsrechts⸗ anwaltskammer gebunden. Die Reichsrechtsanwaltskammer unterliegt als ſelbſtver⸗ waltende Geſamtkörperſchaft der Reichsaufſicht, die der 55 der Juſtiz als zuſtändiger Fachminiſter aus⸗ übt. Das Geſetz bringt ferner eine grundlegende Neuordnung für die Anwalkslaufbahn, für die der Grundſaß maßgebend war, daß der Anwalt als ein vollberechtigter und vollver⸗ pflichteter Mitarbeiter am Recht eine der des Richters und Staatsanwaltes gleichwertige Ausbildung haben müſſe. Das neue Geſetz ſieht deshalb einen dem Werdegang des Richters entſprechenden, auf die Eigenart des freien Anwaltberufes zugeſchnittenen Probe, und Anwärterdienſt vor. Während dieſer Zeit führt der Anwärter die Bezeich⸗ nung„Anwaltaſſeſſor“. Nach außen hin hat er die berufs⸗ rechtliche Stellung des ihm ausbildenden Anwalts. Wäh⸗ rend des Probe- und Anwärterdienſtes erhält der Aſſeſſor dieſelben Bezüge wie die im ſtaatlichen Probe- und An⸗ wärterdienſt beſchäftigten Aſſeſſoren. Veräußerung von Nießbrauchrechten Das Geſetz über die Veräußerung von Nießbrauchrech— ten und beſchränkten perſönlichen Dienſtbarkeiten ſoll wirt⸗ ſchaftlichen Bedürfniſſen Rechnung tragen. Nach dem gelten⸗ den Recht ſind Nießbrauch und beſchränkte perſönliche Dienſtbarkeit unveräußerlich und unvererblich. An dieſer Unübertragbarkeit iſt auch grundſätzlich fe ſtzu⸗ halten. Gewiſſe Ueberſpannungen haben ſich aber aus dem Grundſatz der Unübertragbarkeit ergeben, ſoweit fu ⸗ riſtiſche Perſonen berechtigt ſind, und dieſe Ueber⸗ ſpannungen will das Geſetz beſeſtigen. Der jetzige Rechts⸗ zuſtand kann ſich insbeſondere auch als Hemmnis für die er⸗ ſtrebenswerte Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften nach dem Geſetz vom 5. Juli 1934 auswirken. Auch im Falle der Einzelübertragung von Unternehmungen, insbeſondere auf dem Gebiet der Elektrizitätswirtſchaft, hat ſich das jetzige Recht als Hemmnis für wirtſchaftlich durchaus wünſchenswerte Maßnahmen erwieſen. Mit Rückſicht auf dieſe Verhäftniſſe durchbricht das Geſetz in beſchränktem Maße den Grundſatz der Unübertraabarkeit des Nieß⸗ brauchs und der beſchränkten perſönlichen Dienſtbarkeit. Dem ſozialen Ausgleich näher Die erſten Erfolge der Arbeitsausſchüſſe.— Von Menſch zu Menſch. Berlin, 13. Dezember. Reichsminiſter Dr. Schacht hat kürzlich den Unterneh⸗ mern eine enge Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Ar. beitsfront empfohlen und ihnen dringend ans herz gelegt, einen dauernden Konkakt mit der Gefolgſchaft zu pflegen, insbeſondere in den in der Bildung begriffenen Arbeits- ausſchüſſen von Menſch zu Menſch zu ſprechen. Die neuen Arbeitsausſchüſſe ſind ſomit als ein be⸗ ſonders wichtiger Prüfſtein des ſozialen Aus⸗ gleichs anzuſehen. In ihnen wird im Rahmen des neuen Sozialaufbaues der Schwerpunkt der künftigen Arbeit lie. gen. In der Rangordnung folgen ſie nach dem Ver⸗ trauensrat, der kleinſten Einheit des ſozialen Zuſammen⸗ wirkens, und über den Arbeitsausſchüſſen ſtehen dann die Gauarbeits⸗ und Wirtſchaftsräte und ſchließlich der Reichs⸗ arbeits- und Wirtſchaftsrat. Der von der Deutſchen Arbeits⸗ front herausgegebene„Deutſche Kaufmann“ iſt in der Lage, bereits wichtige Mitteilungen über die neuen Arbeitsaus ſchüſſe zu machen. Die Deutſche Arbeitsfront habe in den letzten Monaten die Bildung der Arbeitsausſchüſſe ſorgfäl⸗ tig vorbereitet, ſo daß, von der Oeffentlichkeit faſt unbe⸗ merkt, ſchon ſetzt der ganze Apparat in allen Teilen des Reiches ſtehe. Die Geſamtzahl ſei allerdings noch unbekannt, ſie erreiche aber bei weitem nicht die Zahl der 30⸗ bis 40 000 Tarif⸗ gebiete. Den erſten vorliegenden Berichten ſei zu entneh⸗ men, daß die Arbeitsausſchüſſe bereits über Fragen des Urlaubs, der Akkordfeſtſetzung, der Sonderrege⸗ lung für notleidende Betriebe und der Berufs umſchu⸗ lung beraten hätten. Die bisherigen Erfolge ſeien über Erwarken groß. Was jahrelang nicht erreicht werden konnte, ein gerechter ſozia⸗ ler Ausgleich ohne Uebervorteilung des einen oder anderen Partners, ſei ſetzt überraſchend ſchnell herbeigeführt wor. den. Auch die deutſchen Unternehmer arbeiteten mit Luſt und Liebe in den neuen Ausſchüſſen, und zwar nicht nur die Führer kleiner, ſondern gerade die Führer großer und größ⸗ ker Betriebe. der Gemeinſchaftsgedanke habe ſich weitge⸗ hend durchgeſetzt, und es ſei zu erwarten, daß die Treu⸗ händer durch die Arbeitsausſchüſſe eine weſenkliche Entla⸗ ſtung erfahren würden. Das Arbeitsamt beſucht den Arbeitgeber. In dem neueſten Vierteljahresbericht der Reichsanſtalt über den Arbeitseinſatz der Angeſtellten werden u. a. auch Mitteilungen über die Werbung von Arbeitsplätzen ge⸗ macht die in verſtärktem Maße in Angriff genommen wor⸗ den iſt. Die Jahl der Werbebeſuche betrug in den Monaten Auguſt bis Oktober mehr als 25 000, wobei rund 16 000 Stellen erfaßt wurden. 14000 davon konnten beſetzt wer⸗ den, nahezu doppelt ſoviel wie im vorangegangenen Quartal. Ziel der Werbetätigkeit war, neben der Erſchlie. zung von Arbeſtsplätzen für ältere Angeſtellte die Arbeit geber zur Wiederbeſetzung der durch Einberufung zum Arbeits und Wehrdienſt freigewordenen Stellen zu bowe⸗ gen. Durch die perſönſſchen Merheheſuche iſt die gute Ju. ſammenarbeit der Arhestsämter mit den Arbeitgebern we⸗ ſenklich geförderl worden 5 Weiter gibt der Bericht Auskunft üver die Weiterfüh⸗ rung der beruflichen Schulungsmaß nahmen, wobei hauptſächlich Kurſe in Kurzſchrift und Maſchinen⸗ ſchreiben abgehalten wurden Allein in Hamburg wurden rund 2700 Arbeitſuchende im Schiff⸗ und Maſchimnenbau und anderen techniſchen Dingen geſchult Die Teilnehmer konnten nach Beendigung der Kurſe im allgemeinen ſchnell in Stellen vermittelt werden. Die Nachfrage nach tüchti⸗ gen Stenotypiſten und Stenotypiſtinnen iſt nach wie vor recht ſtark. 5 Nürnberger Geſetze und Arbeus vermittlung Ihre Beachtung zur Pflicht gemacht. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlun und Arbeitsloſenverſicherung hat den Landesarbeitsämtern und Arbeitsämtern die Nürnberger Geſetze mit einem Er⸗ laß zur Kenntnis gebracht, in dem er darauf hinweiſt, daß dieſe Geſetze mit den inzwiſchen ergangenen Ausführungs- vorſchriften für die Durchführung der Arbeitsvermittkun von weittragender Bedeutung ſind, namentlich für die Vermittlung von Frauen und Mädchen in der Hauswirt⸗ ſchaft. Die geſamte Arbeitsvermittlung habe ſich künftig nach dieſen Geſetzen und Verordnungen, die das Berhällnis der Juden zum deutſchen Volk regeln, zu richten. Er mache da⸗ her die Beachtung dieſer Geſetze und Anordnungen und der darin zum Ausdruck kommenden allgemeinen welt. anſchaulichen Grundſätze den Landesarbeitsämkern und Ar⸗ beitsämtern bei der Arbeitsvermikklung zur beſonderen Pflicht. 4 0 Rauchverbot für Handwerkslehrlinge Aus Kreiſen des Handwerks wird neuerdings darüber geklagt, daß das Zigarettenrauchen der Lehrlinge ſtark überhand genommen habe und daß auch die Vorhaltungen des Meiſters häufig fruchtlos ſind. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat ſich in einem Schreiben an die Kreishandwerksmeiſter zu dieſer Frage geäußert, in dem es heißt, daß unter einem ſolchen Verhalten die Unterordnung in den Werkſtätten leiden müſſe und daß der Lehrling ſelbſt nicht nur einen geſundheitlichen Schaden, ſondern auch finanziellen Nachteil von dieſer Leidenſchaft habe. Die Kreishandwerksmeiſter ſollen allgemein darauf hinweiſen, daß das Rauchen während der Arbeit unbedingt z u unterbleiben hat. Freiwillige für das Heer Nächſter Einſtellungstermin: Oktober 1936. Das Reichskriegsminiſterium gibt jetzt in zehn Punk⸗ ten die einzelnen Bedingungen für den Eintritt von Frei⸗ willigen in das Heer im Herbſt 1936 bekannt. U. a. heißt es da: Der nächſte Einſtellungstermin iſt auf Anfang Oktober 1936 feſtgeſetzt. Für die Einſtellung kommen nur Wehr⸗ pflichtige vom vollendeten 18. bis zum voll⸗ endeten 25. Lebensjahr in Frage. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 werden im Herbſt 1936 nur bei beſonderer Eignung eingeſtellt und nur, wenn ſie länger als ein Jahr im Heere dienen wollen. Die Ange⸗ hörigen dieſer Geburtsjahrgänge müſſen vor Einſtellung in das Heer ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügen Für Fahnen⸗ junker(auch im Sanitäts-. und Veterinärkorps) gelten ebenſo wie für Anwärter einiger Sonderlaufbahnen im Heer beſondere Beſtimmungen. Die Einſtellung iſt in der Regel nur bei Trup⸗ penteilen möglich, deren Standort in der Nähe des Wohnſitzes des Bewerbers liegt. Dieſe Einſchrän⸗ kung gilt nicht für Freiwillige, die ihren Wohnſitz in der entmilitariſierten Zone haben. Bevorzugt eingeſtellt werden. Bei motoriſierten Truppenteilen Bewerber, die an einem Lehrgang einer Motorſportſchule des NS bereits teilgenommen oder ſich zur Ableiſtung eines ſolchen Lehrganges vor Dienſteintritt verpflichten; bei berittenen und beſpannten Truppenteilo⸗ Be⸗ werber, die den Reiterſchein beſitzen; bei den Pionieren Bewerber, die Schiffer ſind oder waſſerſportliche Vorbil⸗ dung nachweiſen können. Noch nicht gemuſterte Bewerber melden ſich perſönlich bei ihren zuſtändigen polizeilichen Meldebehör⸗ den, Bewerber in der entmilitariſierten Zone ausſchließlich bei der für ihren Wohnſitz zuſtändigen unteren F Dem Einſtellungsaeſuch muß bei bereits gemuſterten Bewerbern des Jahrganges 1915 der Muſterungsausweis, bei ſolchen des Jahrgangs 1914 Mu- ſterungsausweis und Erſatzreſerveſchein 1, bei noch nicht gemuſterten Bewerbern der Freiwilligenſchein beigefügt werden. Die Meldung iſt in der Zeit bis zum 31. Ja⸗ nuar 1936 durchzuführen. Die zuſtändigen Wehrbezirks⸗ kommandos oder die unteren Erſatzbehörden in der entmili⸗ tariſierten Zone erteilen auf Anfrage weitere Auskünfte. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer und Reichskanzler empfing den be⸗ kannten ſchwediſchen Zoologen Bengt Berg. Berlin. Der vom Führer und Reichskanzler berufene Ehrenausſchuß der Adolf Hitler⸗-Spende für das deutſche Handwerk nahm die Verteilung der Spenden in der Form an, daß der Geſamtbetrag in gleichen Anteilen von ſe 50 Mark durch die jeweils zuſtändigen Handwerkskammern an bedürftige und würdige Handwerker noch vor Weih⸗ nachten zur Auszahlung gelangt. Winterhilssſpende der Wehrmacht. Am Tage dei Nationalen Solidarttät wurden von der Wehrmacht in allen Standorten innerhalb der Kaſernen und militäriſchen Liegenſchaften Sonderſammlungen zugun⸗ ſten der Winterhilfe durchgeführt Als Ergebnis der Samm- lungen in der Wehrmacht konnten dem Winterhilfswerk 139 463 Mark überwieſen werden Neue Schwierigkeiten in Griechenland. Durch den Entſchluß des früheren Miniſterpräſidenten Tſaldaris, die Nationalverſammlung einzuberufen, ſind neue innerpolitiſche Schwierigkeiten in Griechenland ent⸗ ſtanden. Tſaldaris, der der Regierung Demerdzis das Recht, ohne Nationalverſammlung zu arbeiten, verwei⸗ gert hal Anweiſung gegeben, die Unterſchriften von 150 Abgeordneten zu ſammeln die nach dem Geſetz für einen Anfrag auf Einberufung der Nationalverſammlung nok⸗ wendig ſind Demerdzi iſt entſchloſſen, in dieſem Falle vom König die Aufföſung der Nationalverſammlung zu fordern. Der König von Gl jechenland berief den Kultusminiſter zu ſich und ſprach ihm ſeine Verwunderung darüber aus, daß ſo oiele kommunjiſtiſche Lehrer an den ſtaatlichen Schulen Unterricht erteflen Hier müſſe ſofortige Abhilfe geſchaffen werden, da Fommuniſten als Erzieher der Ju⸗ gend nicht geeignet ſeien. Tokio 250 chineſiſche Soldaten, die unter dem Oberbe⸗ fehl des Generals Liang ſtehen, ſollen gemeutert haben und Kwantſi beſetzt halten. Das japaniſche Kanonenboot Ko⸗ kaka ſei zum Schutz der ſapaniſchen Bürger in das Auf⸗ ſtandsgebiet entſandt worden. 5 5 ———— P— Aus Befal 2 8 gibt für den gege ſtraßen Im ins Tal. müſſen d der Schi ſind gege höheren Baden⸗B wichtigſte Bärental bis zur ſchrei er: bleibt we ebenfalls Wiedener von Sch: () am Mitt waren, f Leiche de des Wir mappe m Verbreche mehr an, vom We Graben den Ertr — S lage und weſtdeutſe Jahreszei land nur aus den! zum Tei Waldarbe beitsloſen vember 0 auf die Arbeiter. Angeſtellt nommen. Die deutſchen vember d Frauen). kamen 14 und auf 13 066 F Die trug 45 6 von kame 6312 Pe den 39 2 Stra des Baue ſenſatione arbeiten Leiche. werksbur tete mar Scheuer liegt die chen vorl raubte, ti bis zur S mit ei nehmen, um die H mord vor Al Berli propagar bels, gib „Mit ordne ich die Jeil Dieſe Ri und Kun nachtsfeie ſchloſſenen Arnksleitt — S Ve eee eee Männer * 1 4 Aus Baden und Nachbarländern. Befahrbarkeit der Straßen im Schwarzwald O Freiburg, 13. Dez. Der DDA, Gau 14(Baden), gibt für die den Schwarzwald bereiſenden Kraftfahrer über den gegenwärtigen Befahrbarkeitszuſtand der Schwarzwald⸗ ſtraßen folgenden Bericht: Im Schwarzwald liegt eine geſchloſſene Schneedecke bis ins Tal. Vie Straßen ſind durchweg vereiſt und glatt und müſſen deshalb vorſichtig befahren werden. Da ſofort mit der Schneeräumung auf allen Straßen begonnen wurde, ſind gegenwärtig alle normalſpurigen Straßen auch in den höheren Lagen befahrbar, ſo die Schwarzwaldhochſtraße von Baden⸗Baden über Ruheſtein nach Freudenſtadt mit den wichtigſten Zufahrtsſtraßen und auch die Feldbergſtraße von Bärental wie von Todtnau aus. Der Schauinsland kann bis zur Hald über Kirchzarten⸗Notſchrei bezw. Todtnau⸗Not⸗ ſchrei erreicht werden. Die Zufahrt über die Nennſtrecke bleibt während des Winters geſperrt. Im Muünſtertal iſt ebenfalls gebahnt, ſo daß die Durchfahrt von Staufen über Wiedenereck nach Utzenfeld uſw. möglich iſt. Das Mitführen 1 von Schneeketten iſt in allen Fällen erforderlich. ö() Achern.(Kaſſierer tot aufgefunden.) Als am Mittwoch Arbeiter mit der Grabenreinigung beſchäftigt waren, fanden ſie in Kappelrodeck die im Dohlen ſteckende Leiche des ſeit dem 15. November vermißten Kaſſenboten des Wirtevereins Achern, Anton Schneider. Die Akten⸗ mappe mit dem geſamten Inhalt trug er noch bei ſich. Ein Verbrechen ſcheint alſo nicht vorzuliegen. Man nimmt viel⸗ mehr an, daß Schneider, der ohnedies ſchlecht ſah, im Nebel vom Wege abgekommen und in den mit Waſſer gefüllten Graben geſtürzt iſt. Der Druck des Waſſers dürfte dann den Ertrunkenen in den Dohlen geſchwemmt haben. Nur geringe Veränderung Der November ⸗Arbeitseinſatz in Südweſtdeutſchland. ö— Stuttgart, 13. Dez. Nach dem Bericht über Arbeits⸗ lage und Arbeitsloſigkeit im Landesarbeitsamtsbezirk Süd⸗ weſtdeutſchland für November 1935 hat die vorgeſchrittene Jahreszeit die günſtige Beſchäftigungslage in Südweſtdeutſch⸗ land nur in geringem Amfang beeinträchtigt. Der Zugang aus den Außenberufen hielt ſich in engen Grenzen und konnte zum Teil durch neue Bauvorhaben und durch den Beginn der Waldarbeiten aufgefangen werden. Die Zunahme der Ar⸗ beitsloſenzahl um 3045 Perſonen iſt für den Monat No⸗ vember als ſehr gering anzuſehen; ſie entfiel überwiegend auf die Bauarbeiter und auf die Gruppe der ungelernten Arbeiter. In den Gruppen der Metallarbeiter und der Angeſtelltenberufe hat die Arbeitsloſenzahl nochmals abge⸗ nommen. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den ſüdweſt⸗ deutſchen Arbeitsämtern vorgemertt waren, betrug Ende No⸗ vember 84 253 Perſonen(68 300 Männer und 15 953 Frauen). Auf Württemberg und Hohenzollern kamen 14995 Arbeitsloſe(12 103 Männer und 2887 Frauen) und auf Baden 69 258 Arbeitsloſe(56 192 Männer und 13 066 Frauen). Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger be⸗ trug 45 651 Perſonen(39 612 Männer, 6039 Frauen), da⸗ von kamen auf Württemberg uno Hohenzollern 6312 Jerſonen(5520 Männer, 792 Frauen), auf Ba⸗ den 39 339 Perſonen Schweres Verbrechen? Verkohlte Leiche in abgebrannter Scheuer. Straubing, 13. Dez. In Amſelfing brannte die Scheuer des Bauern Heimrich nieder. Der Brandfall hat nun eine ſenſationelle Wendung genommen. Bei den Aufräumungs⸗ arbeiten entdeckte man im Stroh eine männliche verkohlte Leiche. In der Scheuer übernachteten des öfteren Hand⸗ werksburſchen. Wenige Stunden vor dem Brand beobach⸗ tete man, daß zwei fremde Männer auf die (34092 Männer, 5247 Frauen). Scheuer zugingen, die kurze Zeit darauf abbrannte. Es liegt die Vermutung nahe, daß hier ein ſchweres Verbre⸗ chen vorliegt. Ob der eine fremde Mann den anderen be⸗ raubte, totſchlug und dann die Scheuer in Brand ſetzte, iſt bis zur Stunde ungeklärt. Die Hand des Verbrannten war mit einem Roſenkranz umwickelt. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß der Verbrecher nach der Tat den Roſenkranz um die Hand wickelte, um dadurch einen Unfall oder Seloſt⸗ mord vorzutäuſchen. Allgemeine Verſammlungsruhe Bis zum 15. Januar 1936. Berlin, 14. Dez. Die„NS“ teilt mit: Der Reichs⸗ propagandaleiter der NSDAP, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, gibt bekannt: „Mit Rückſicht auf die vor uns liegenden Feiertage ordne ich hiermit eine allgemeine Berſammlungsruhe für die Jeit vom 15. Dezember 1935 bis 15. Januar 1936 an. Dieſe Ruhepauſe betrifft alle öffentlichen Verſammlungen und Kundgebungen. Nicht eingeſchloſſen ſind die Weih⸗ nachtsfeiern der NSDAP, ihrer Gliederungen und ange⸗ ſchloſſenen Verbände ſowie die Filmvorführungen der Aratsleitung„Film“ der Keichspropagandaleitung. Lolcale Nuuidsciiau Silberner Sonntag Nach dem Kupfernen Sonntag kommt der Silberne Sonntag, der vorletzte Sonntag vor Weihnachten. Silbern nannte der Kaufmann den Sonntag deshalb, weil an ihm in ſeinem Laden ſchon ſoviel Einkäufe für das Weihnachts⸗ feſt gemacht wurden, daß nach Ladenſchluß das Silber in der Ladenkaſſe ſprang und klang Am Kupfernen Sonntag pflegte das Ergebnis nur kupfern zu ſein, mit anderen Worten, mit den Einkäufen war es noch nicht ſo ſchlimm. Dagegen erhoffte ſich der Kaufmann den meiſten Erlös vom letzten Sonntag vor Weihnachten dem Goldenen Sonntag: mit Recht, denn die Zeiten liegen nicht allzu lang zurück, in 115 das Gold Sonntags tatſächlich in den Ladenkaſſen rollte Immer näher rückt das Weihnachtsfeſt heran. Wenn einmal der„Silberne Sonntag“ gekommen iſt, der einen ſo wichtigen Poſten im weihnachtlichen Geſchäftsverkehr dar⸗ ſtellt, dann haben die Vorbereitungen für das Chriſtfeſt be⸗ reits einen gewiſſen Höhepunkt erreicht. Der Silberne Sonntag iſt gewiſſermaßen der erſte Groß⸗ kampftag des Weihnachtsgeſchäftes. Wer dazu irgend in der Lage iſt, der wird ſicherlich an dieſem Tage ſeine Weih⸗ nachtseinkäufe beſorgen Ein„ſilberner Strom“ ſoll an dieſem Sonntag in die Kaſſen der Geſchäftsleute fließen. Die Geſchäftswelt hat ihrerſeits getan, was es zu tun gab, wohl nie zuvor hat man für wenig Geid ſoviel be⸗ kommen und beſonders ſo ſchöne auch gediegen gearbeitete Geſchenke aller Art. wie jetzt. Deshalb kann es nur eine Loſung für den bevorſtehenden Silbernen Sonntag geben: Wer Weihnachtseinkäufe machen will der möge zum Kau⸗ fen gehen und dazu beitragen, auch unſeren Mitmenſchen im Kaufmannsſtande ein zufriedenes Weihnachtsfeſt zu bereiten! Auch zum Silbernen Sonntag bedenke man: Jede Mark, die wir ausgeben, hilft außerdem einem anderen, ſein Brot zu behalten, hilft mit am weiteren Wiederaufbau und trägt bei zur Linderung der Not. Vom Winterhilfs werk. Wie wir in Erfahrung brachten, ſoll auch in dieſem Jahre den Kindern der hilfsbedürftigen Fami ien eine kleine Weihnachtsfreude bereitet werden. Auch in Segen⸗ heim iſt man bereits an der Arbeit, für die ärmſten unter den Kleinen das Chriſtkind zu beſtellen. Zu deem Zweck bedarf es allerdings der Opferbereitſchaft der Ein⸗ wohner. Das Winterhilfswerk wird durch die NS.⸗ Frauenſchaft am kommenden Monſag und Dienstag bei der Einwohnerſchaft vorſprechen, um Beiſteuerung von Liebesgabenpaketen. Wir bit len dielenigen Familien, die hierzu in der Lage ſind, die Sammlerinnen nicht ab⸗ zuweiſen, ſondern tatkräftig zu unterſtützen, indem ſie die Palbete zurechtlegen und mit freudigem Herzen geben mit dem Bewußtſein, ein edles Werk unterſtützt zu haben. Als Gaben kommen hauptſächlich in Frage: Kuder⸗ ſpielzeug, Kinderwäſche Konfekt, Aepfel, Nüſſe uſw. Seckenheimer Einwohner, zeigt auch hier, daß ihr die Zeichen der Zeit verſtanden habt, helft mit am Aufbau unſeres Vaterlandes. Laßt eure Opferberei ſchaft nicht hinter anden zurückſtehen, damit die Beauftragten des Winterhilfswerkes ein gutes Ergebnis melden können. i Weihnachtsausſtellung in der Städtiſchen Kunſthalle. Am Sonntag, den 15. Dezember, Eröffnung der Weih⸗ nachtsausſtellung.„Der Zinnſoldat“ wird neben einer hiſto⸗ riſchen Ueberſicht über die Entwicklung der Zinnfigur eine große Schau von Schlachtenſzenen gezeigt. Nachmittags 5 Uhr ſpricht Dr. Becker aus Frankfurt über„Der Zinnſoldat“. Eintritt in Ausſtellung und Vortrag frei. Gaſtſpiel Heige Noswaenge abgeſagt. Helge Nos⸗ waenge mußte infolge dienſtlicher Inanſpruchnahme ſein Gaſt⸗ ſpiel in Mannheim für Samstag abſagen, das auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben werden ſoll. Am Samstag bleibt„Oberon“ in Miete A. Bereits gelöſte Karten wer⸗ den auf Wunſch von der Theaterkaſſe zurückgenommen. — In Humperdincks„Hänſel und Gretel“, dem Märchen⸗ ſpiel, das am kommenden Sonntag neu einſtudierk im Natio⸗ naltheater erſcheint, ſind beſchäftigt: Die Damen Irene Ziegler, Landerich, Heiken, Gelly und Juchem und die Her⸗ ren Trieloff und Bartling. Muſikaliſche Leitung: Cremer. Regie: Köhler⸗Helffrich. In dem Ballett„Coppelia“ von Delibes, das anſchließend an„Hänſel und Gretel“ gegeben wird, iſt außer der geſamten Tanzgruppe unter Leitung von Erika Köſter Herr Offenbach beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Semmelbeck. Der„rohe Samskagnachmittag“ iſt wieder da. Der„Frohe Samstagnachmittag“ des Reichsſenders Köln in Gemeinſchaft mit dem Gauamt der NS⸗Gemein⸗ ſchaft Kraft durch Freude Gau Köln⸗Aachen wird nunmehr nach einigen Wochen der Unterbrechung wieder in Köln, und zwar in zweiter verm und verbeſſerter Auflage durchgeführt. Die erſte 2 tung findet ſtatt am Somstag, den 21 i 1 Saal des Gürze⸗ 5„ nich zu Köln. ——— ö Verſammſunas⸗ Kalender. N rer 7 n Männerce angverein 1861. Heute abend 8.3) Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend halb 9 Uhr Probe. To. 98. Abfahrt der Zuſchauer zum Städtewettkampf Mürchen—Stuitgart— Mann eim heute abend 7.22 Uhr ab Rathaus. Tbd.„Jann“ Morgen Sonntag früh halb 11 Uhr Verbardsſpiel in Friedrich feſd 1. Mas nſchaft. Die 2. Mannſchaft ſpielt nach nittag⸗ 2 Uhr in Laden⸗ burg gegen Tad. Ladenburg. Die Jugend ſpielt um Uhr in Seckenheim gegen E inden. Abfahrt der auswärtsſpielenden Marnchaf ten jeweils 1 Stu de vor Spielbeginn ab„Kai er of“ per Rad.— Die Beſucher des Kunſtfurn⸗Manmmchaft kampfes in Mannheim fahren heute abend 7.22 Uhr ab Rat⸗ haus.(Zehnerfahrſcheinheftchen löſen.) Kleingär nerverein. Heute keine Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ ſtunden. umme pol liefert in jeder Größe Druckerei des„Neckar-Bote“. Fußballvereiniauna 08, hm ⸗Seckenheim. Morgen finden folgende Spiele ſtatt: In Seckenheim: 10 Uhr Senioren⸗Privat— Tennisklub Mannheim. In Neckarau: 11.15 Uhr III. Mannſchaft— Vf. Neckarau (Abfahrt 10.30 Uhr) Mittags Verbandsſpiele in Nvesbheim. I. Mannſchaft 2.30 Uhr; II. Mannſchaft 12.45 Uhr. Die Maanſchaftsführer der beiden Jugen und Schülermarn chaften haben mo gens 9 Uhr in E. ingen ihr monatliches Pflicht⸗Training. Die Vereinsführer. Tu nveren 98, e B, Mhm⸗Seckenheim Morgen Sonntag nachm. 4 Uhr(Ende 3.30 Uhr) findet unſere diesjährige Nikolausfeier mit Theateraufführung unſerer Jugend ſtatt. Wir laden hierzu die An zehörigen un erer Jugend und Mitglieder freundlichſt ein. 5 Eintritt frei! Der Turnrat. Das Weihnachtspaket Die Reichspoſt iſt gerüſtet.— Palete rechtzeitig und gut verpackt aufgeben! Weihnachten ſteht vor der Tür, und wieder gilt es Weihnachtspakete zu verſchicken; wird es doch wenige Haus- halte geben, in denen alle Angehörigen die Zeichen der Liebe und des Gedenkens perſönlich überbringen können. Wohl in jeder Familie werden ferne Verwandte, Freunde und Bekannte mit einer Weihnachtsgabe bedacht, und hof⸗ fentlich wird auch ſo manchem arbeitsloſen oder bedürftigen Volksgenoſſen eine Weihnachtsfreude bereitet werden. Selbſtverſtändlich ſollen die Geſchenke den Weihnachts tiſch ſchmücken; ſie müſſen alſo rechtzeitig dem Empfän⸗ ger zugehen. Hierfür hat die Deutſche Reichspoſt wieder in weiteſtem Umfange Vorſorge getroffen; ihre Verkehrsmittel und ihr Perſonal ſind jedem Paketanſturm gewachſen. Außer⸗ gewöhnliche Poſtverbindungen auf der Bahn und auf Land⸗ wegen ſind eingerichtet und die Wagen und Zuſtellkräfte vermehrt worden. Bei aller Vorfreude ſollten die Abſender von Paketen, Poſtgütern und Päckchen aber auch bedenken, daß Witterungsberhältniſſe plötzliche Schneefälle, Eisbildung uſw.) den Verkehr namentlich auf der Land⸗ ſtraße erheblich behindern und daß gerade vor dem Feſt leicht Verſpätungen auftreten können. Darum jollte man ſeine Weihnachtspakete nicht erſt in allerletzter Stunde einliefern. Die Poſtanſtalten nehmen ſchon, um die Einlieferung zu erleichtern, während des Weihnachtsverkehrs nach Mög⸗ lichkeit auch außerhalb der Schalterſtunden Pakete ohne be⸗ ſondere Einlieferungsgebühr an, auch die Annahmeſchalter werden dem Bedürfnis entſprechend vermehrt. Filmſchan. „Tom Mix räumt auf“. Seit langer Zeit ſah man geſtern Abend im hieſigen Palaſt⸗Theater wieder einen Wild⸗Weſt⸗Film, in dem Tom Mix, immer noch der populärſte dieſer Schauſpieler, im Mittelpunkt des Ge⸗ ſchehens ſteht. Der gut gelungene Fim aus Ame ika zeigk das Neueſte vom Neuen auf dem Gebiele der Ver⸗ brecherbekämpfung. Wenn die Verbrecher auf der Höhe der Technik ſind, muß es die Polizei womöglich noch mehr ſein. Tom Mir, der tüchtige Beamte der Ge eimpo i ei, gibt ſich als entflohener Sträfling aus und läßt überall ſeine Steckbriefe anſch hagen. So gelingt es ihm tatſächl ch, in die Verbrecherbande aufgenommen zu werden. Tom Mix gelangt auf dieſe Weiſe auf die Spur einer zweiten Bande, wo es ihm gelingt, einen Teil ihrer Mitglie er zu verhaften. Er lernt ſchließlich noch die Tochter des Anführers kennen, die aber keine Ahnung hat, daß ihr Bruder eine Doppelexiſtenz führt. Bei einem Baänk⸗ überfall gelingt es Tom Mix den Anführer zu über⸗ führen. Die ganze Bande iſt damit aufgehoben. Die Schweſter des Anführers nimmt Tom zu ſich und nun beginnt für beide ein neues Leben.— Im Beiprogramm U. a. die vielſeitige Tonfilmwochenſchau. Geſchäftliche Mitteilungen. Ein Nundfunkgerät als We hnachtsgeſchenk. Die Fa. Siemens& Halske A.⸗G., Wernerwerk Berlin⸗Siemens⸗ ſtadt läßt in un erer heutigen Auf age en Proſpekt be.⸗ legen, worauf wir un ere verehrlichen Leſer besonders aufmerkſam machen. eee eee eee eee, Sonntagsgedanken Wie die Kinder in dieſen Tagen auf das Weihnachts⸗ feſt, ſo warten die Menſchen auf irgend etwas, das ſie das „Glück“ nennen. „Es reden und träumen die Menſchen viel Von beſſern und kommenden Tagen. Nach einem goldenen, glücklichen Ziel Sieht man ſie rennen und jagen..“ Leben iſt Sehnſucht, und Sehnſucht iſt Leben. Nir⸗ gends kommt es deutlicher zum Ausdruck als in dieſer Adventszeit, dieſer Zeit der Sehnſuch t. Die Menſch⸗ heit hat ſich, ſolange ſie da iſt, geſehnt nach dem,„der da kommt“. Die ganze Funkenkette menſchlichen Hoffens, wie ſie in den Sehnſuchtsrufen der Bibel ergreifend zum Durch⸗ bruch kommt, iſt ein einziger Beweis für die Stärke dieſer Sehnſucht, die in der Bitte gipfelt, die auch die unſrige iſt: Dein Reich komme! Gewiß, jede Zeit hat ihre beſonbere Sehnſucht, und darum auch ihre beſondere Erfüllung. Aber daß überhaupt ein Sehnen da iſt, darauf kommt es an. Denn Sehnſucht iſt Leben. Wer ſatt und bequem geworden iſt, wer nichts mehr ſucht und erſehnt, oder wer verzweifelt iſt und alles Hoffen aufgegeben hat, wer müde und matt geworden iſt, dem hat auch dieſe wunderbare Zeit voller Erwartung und Hoffnung, voller Suchen und Sehnen nichts zu ſagen. Dem iſt dieſe Zeit wirklich dunkel und kalt, arm und leer, denn er lebt nicht in der Kraft und Freude, von der der Advent zu ſagen weiß, der Macht und Kraft des ewig neu Kom⸗ menden, von dem die letzten Worte der heiligen Schrift ſagen:„Ja, ich komme bald; ja, komm, Herr Jeſu!“ Denn der den Menſchen die Sehnſucht ins Herz gelegt, der allein kann ſie auch ſtillen. Advent mahnt uns: Ihr Menſchen, fangt wieder an, große, heilige Sehnſucht zu haben! Und wenn ihr das noch nicht könnt, dann habt wenigſtens eine„Sehnſucht nach der Sehnſucht!“ Denn Sehnſucht iſt Leben. Gottesdienſt⸗ Ordnung in ber kath. Kirche. 3. Advent. Samstag: 24, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Fr hie ſe mit Ad rentskommunion der Männer.— 3.3) Uhr Kudergottesdienſt. 9.40 Uhr Hauytgotle⸗ ienſt 1.30 Uhr Adventsandacht. Montag: 7 Uhr Norateamt. Dienstag: 7 Uhr Rorat amt Mittwoch: 6.30 Ur hl. Meſſe; 7 Uhr Schülergottesdienſt. Donnerstag: 7 Uhr Norateamt Freitag: 6.30 Ur hl. Me ſe; 7 Uhr Schülergottesdienſt Samstag: 7 Uhr Rorateamt. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang Kirche. Sonntag, den 15. Dezember 1935; 3. Advent. 9.30 Uhr Haurtgotte⸗dienſt. Vifar Enderle. 12.30 Uhr Kindergo tesdienſt. Pe arrer Fichtl. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. 2— 2.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. e 1—.— 5„„ 10 zum Krippenſpi g Dienstag: abend: Nä abend de⸗ Frauenbundes. Freitag nachmittag: Evang. Gemeindejugend II. Beſtellungen auf 77! lielangverein Jüngerbund, iim Sontonßoim M Todes-Anzeige. ö e eee die tieftraurige Rachricht, daß unſer 0 7 ahnen für Weihnachten bitte ich ſchon jetzt Nach kurzem, schweren Leiden entschlief am 12. Dezember Herr Georg Neuthinger aufzugeben, damit rechtzeitige im Theresien-Krankenhaus unser lieber Vater, Großvater und Lieferung erfolgen kann. Schwiegervater 5 von uns geſchieden iſt. Es iſt Ehrenpflicht aller Ehrenmitglieder, paſſiven und 7 W F 1 8 N 5 aktiven Mitglie der ihm die letzte Ehre zu erweiſen. Jakob 55 ürthwein H Zuſammenkunft Sonntag Nachmittag ½2 Uhr im Lohal ebensmittel— Feinkoſt. Herr eOrS eilt Inger„Zum Kaiſerhof“. Der Vereinsführer. im Alter von 79 Jahren, versehen mit den Tröstungen unserer Die t den Hinterblieb N 8 1 iti f g 1e trauernden Interbliebenen. Suchen Sie sich rechtzeitig Ihre Welhnachtsgeschenke aus. 1 e„ Sie finden bei, mirzein gut sortiertes Lager in Uhren, Mannheim: Seckenheim 14. Dezember 1935 8 ie Schmuck, Bestecke, Kristall, Keramik, Metallwaren. 3 Marburg 5 5 5 Fahrräder u. Molor- fahrräder 1 8 Die Beerdigung findet morgen Sonntag Nachmittag 2 Uhr 00 8 Ulle Löller 705 Martin Neuthinger, vom Trauerhause, Staufenerstraße 11 aus statt.* 9 8 Seokenheim, Kloppenheimersty. 79 9* 1 5 7585 in allen Preislagen. Hauptstr. 118 405 ECC 0 l fein U- 1 Alpenv J umeren ü, e. 5, Mön Cetebe S r W s Weihnachts- geschenke U l E Ein„ L. Y.,*. ant ee, 1 5 3: 3 e N Bukett in Wolle, 8. und(Handball⸗Gauklaſſe). E 0 7 8 Georg Röser 9 HHz waren bei 2 2 7 2 111 5 NMI). Morgen Sonntag Nachmittag finden im Wörtel folgende Z= 2 5. ien 1 N10 Elise Merker, Gengenbacherstr. 14 Verbandsspiele ſtatt: 2 2 1 rößtes Fachgeschäft am Platze. 8 Dr ee e ene 5 1 %% Abr: Tv. 98 1— Turngemeinde Ketſch I. 8 8 Verloren — 2 Saemdnnndakunnmdmnnunmmmmmnnnmnumnnbnmmnmnminnmmnmmmunmuue II II 3 Geldbeutel ell 186 5 /½3 Ahr:. 8 2 i 8 Für die Weihnachtłsfelertage empfehle: 5 0 3 0 5 5 8 5 mit e a8 8 Mee —— 1 1 2 7 7— 0 b 8 Weihnachtsgebäck, Lebkuchen Zu den Spielen ladet freundlichſt ein Die Spielleitung. ee banken e 5 S 5 8 5 aufen Sie preis.“ große Auswahl in Sciokolade, Keks, Pralinen Tuuuundnanunaunndunumun Rheinhardsbrücke weg dane 5 Hanc 8 f 5 a fi Zeichr 8 Ia. Christstollen. 8 Das beliebte j j V»—ñ? ö 5 5 a„ Fesbees chen lafel-Serpice, Mafteg- Seryice See e b eelee la. Hausmacher Eiernudeln— Kommisbrot a 5 Geſchäftsſt. d. Bl. 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Premierminiſter Baldwin nahm gleichzeitig Ver⸗ anlaſſung, im Unterhauſe die von der fraänzöſiſchen Preſſe verbreiteten Einzelheiten als„bedauerliche Indiskretionen“ zu kennzeichnen, und er leugnete ihre tatſächliche Ueber⸗ einſtimmung mit den ausgearbeiteten Vorſchlägen. Dieſer hiſtoriſche Hergang iſt der ſtärkſte Beweis für die Annahme, daß dieſe Vorſchläge in letzter Stunde beträchtliche Verän⸗ derungen erfahren haben In England war es nicht nur die Oppoſition, ſondern auch ein Teil des Regierungslagers, denen die Zugeſtändniſſe Sir Samuel Hoares zu weit gin⸗ gen. Nunmehr iſt aber die britiſch⸗franzöſiſche Einheits⸗ front vollkommen wiederhergeſtellt. Baldwin hat erklärt, daß man weder Italien noch Abeſſinien den gemeinſamen franzöſiſch⸗britiſchen Friedensplan aufnötigen wolle. Na⸗ türlich wird Muſſolini nicht ſofort Nein ſagen, und auch die Abeſſinjer werden wohl kaum auf ihrer alten Loſung be⸗ harren, Friedensverhandlungen ſo lange abzulehnen, wie noch italieniſche Truppen auf abeſſiniſchem Gebiet ſtehen. Eine„Menſchliche Körperſchaft fehlbarer Nationen“ nannte der engliſche Premierminiſter in der Londoner Un⸗ terhausdebatte den Völkerbund. Die Ausſprache in dieſer Parlamentsſitzung ging um die Marſchroute, die England und Frankreich in der Beilegung der oſtafrikani⸗ ſchen Konfliktes jetzt gehen werden. Sowohl Eden wie auch Baldwin ließen es ſich nicht nehmen, die Genfer Politik und damit den Völkerbund zu beleuchten und ſeine Bedeu⸗ tung für die internationale Politik in den Mittelpunkt ihrer Darlegungen zu ſtellen. Man darf dem engliſchen Premier nachſagen, daß er in ſeiner Kritik ſich von einer menſchlichen Seite gezeigt hat, die von Offenheit und Wirk⸗ lichkeitsſinn zeugt, wenn er den Völkerbund als„eine ſehr menſchliche Körperſchaft fehlbarer Nationen“ darſtellt,„die von fehlbaren Staatsmännern in einer Ratsverſammlung vertreten werden, deren Beſtreben es iſt, womöglich einen Völkerbund aufzubauen, der im Laufe der Zeit vielleicht der Menſchheit alle die Dienſte leiſten kann, von denen ſie bei der Gründung des. Völkerbundes träumte“. Deutſch⸗ land nimmt dieſe Worte des derzeitigen verantwortlichen Chefs der engliſchen Politik mit Intereſſe zur Kenntnis, weil es in ihnen ein Eingeſtändnis ſieht, das abermals nachträglich die Haltung des Reiches gegenüber dem Völ⸗ kerbund legitimiert und der Welt vor Augen führt, daß die Abkehr Deutſchlands von Genf keine Provokation, ſon⸗ dern eine Lebensnotwendigkeit für eine Nation war, die ſich von Diffamierung, Ehrlosmachung und Entrechtung freimachen wollte. Wenn ſich die nüchterne Prkenntnis, daß Fehler dazu da ſind, aus ihnen zu lernen, Bahn brechen ſollte, dann wird die Kritik der Geſchichte einſt dartun, daß Deutſchland mit ſeinem Austritt aus dem Völkerbund einen weſentlichen Schritt im Intereſſe der Verwirklichung der ur⸗ ſprünglichen Aufgaben der Genfer Einrichtung zum Segen der Menſchheit vorwärts getan hat. Im Zuſammenhang mit der anſcheinend weitgehenden engliſch⸗franzöſiſchen Einigung ſind auch, vor allem in der franzöſiſchen Linkspreſſe, Meldungen aufgetaucht, daß ſich beide Mächte in den nächſten Wochen und Monaten ſtär⸗ ker mit Deutſchland im Zuſammenhang mit der allgemeinen Rüſtungsfrage beſchäftigen wer⸗ den. Solche Gedanken ſind wahrſcheinlich auch nicht ohne ganz tatſächlichen Hintergrund Allein die Art, wie ſie ge⸗ äußert werden, deutet mehr auf die Abſicht, als auf ein konkretes Wiſſen der franzöſiſchen Preſſe. Die Vermutung iſt nicht ganz abzuweiſen, daß ſie von einem ſanften Hauch aus den Moskauer Gefilden berührt iſt, ſintemalen ſich jetzt gerade die ſowjetruſſiſchen Zeitungen in den wildeſten Purzelbäumen gegen Deutſchland überſchlagen. Ruhige und erfahrene Beobachter werden vielleicht auf das Sprichwort verweiſen dürfen, daß nichts ſo heiß gegeſſen wird, wie es gekocht wird, beſonders wenn der Küchenofen mit Moskauer Koks geheizt iſt. Die deutſchen Vorſchläge zur Ab⸗ rüſtung ſind in der Rede des Führers vom 21. Mai präziſe formuliert und haben den Vorteil, daß ſie ſich im Bereiche einer faßbaren Wirklichkeit und nicht im Blumengarten ferner Ideale bewegen. Die Unerbitlichkeit der ſapaniſchen Forderungen nach Flottengleichheit mit England und Amerika hat bereits zu ernſten Schwierigkeiten auf der erſt vor wenigen Tagen er⸗ öffneten Flottenkonferenz in London geführt. Der japaniſche Abordnungsführer Admiral Nagano legte der Konferenz Einzelheiten des ſapaniſchen Vorſchlages einer gemeinſamen oberen Grenze“ dor und nannte ſogar die Ziffer, die nach lapanuſcher Anſicht als Höchſttonnage für die Flotten Amerikas Englands und Japans feſtgeſetzt wer⸗ den ſoll Dieſe Ziffer wird vorläufig geheim gehalten Reu⸗ ter meldet daß die Konferenzmitglieder allgemein darüber enttäuſcht geweſen ſeien daß Admiral Nagano keine Kom⸗ promißmöglichkeiten angedeutet have Die Beſprechungen ſeten abgebrochen worden um den anderen Abordnungen Gelegenheit zu geben, die Erklärungen Naganos zu er⸗ wägen Die Befürchtung daß ein toter Punkt eingetreten iſt habe die führenden Delegierten bereits veranlaßt nach verſchiedenen Mitteln zur Auwendung eines Scheiterns der Konferenz zu ſuchen. Daher ſeien vorläufige und private Erörterungen ſiber die Möglichkeiten eines„Gentleman agreement“ im Gange Ein ſolches Abkommen würde Ja⸗ pan eine grundſätzliche Gleichberechtigung aus Preſtige⸗ gründen zugeſtehen, es aber gleichzeitig verpflichten, nicht auf die Stärke der amerikaniſchen und britiſchen Flotte auf⸗ zuruſten. * In der franzöſiſchen Kammer hat es eine der⸗ art dramatiſche Ueberraſchung gegeben, wie ſie ſelbſt in die⸗ ſem an plötzlichen Zwiſchenfällen 0 reichen Hauſe einzig da⸗ ſtehen dürfte Sowohl Vertreter der Feue kreuzler wie der Volksfrontler erklärten ſich mit der Entwaffnung und Auf⸗ löſung ihrer Organiſationen einve ſtanden, nachdem der Abgeordnete Pbarnegarey, der dem Oberſtleutnant de la Rocque politiſch und perſönlich ſehr nahe ſteht, als erſter dieſe ſenſationelle Erkläfung abgegeben hatte Damit iſt die ganze vorgeſehene Debatte über die Wehrverbände ein⸗ ſchließlich der etwa 60 eingebrachten Anfragen plötzlich gegenſtandslos geworden. Miniſterpräſident Laval konnte in der Kammerſitzung mit Recht die Erklärungen der Ver⸗ treter ſener Verbände voller Genugtuung entgegennehmen. Nachdem ſchon die bisherige Debatte über das Budget einen zweimaligen Sieg Lavals gebracht hatte— mit dem frei⸗ lich noch nichts entſchieden war—, iſt jetzt die Hauptge⸗ fahr für das Kabinett Laval plötzlich ſo gut wie beſeitigt. Ob ſich bei der zu erwartenden Auflöſung und Entwaff⸗ nung jener Verbände noch irgendwelche Differenzen ernſte⸗ rer Natur ergeben, iſt natürlich an ſich nicht ausgeſchloſſen. Deutſche Weihnacht Baden auf der Berliner Weihnachtsſchau. Zwei kurze Worte und doch ſo inhaltsreich Beide wer⸗ den ſinnfällig unterſtrichen durch das Erleben der Ber⸗ liner Weihnachtsſchau im Funkturm. Wir könn⸗ ten uns das erhabene Chriſtfeſt nicht mehr vorſtellen ohne den lichtergeſchmückten Tannenbaum, ohne Krippe und ohne Geſchenke Dabei greift dieſe Feſtzeit aber auch tief hinein in unſer Wirtſchaftslebe n, ja ſie iſt für viele Erwerbszweige zu einer Lebensfra ge geworden. Denken wir nur an die Spie zeuginduſtrie und manches andere. Aus dieſer Erkenntnis heraus ſind die Chriſt⸗ märkte entſtanden und auch die Berliner Weihnachts⸗ ſchau ſoll dazu dienen, für das gute deutſche Erzeugnis zu werben. Rund zwanzig deutſche Gaue haben ihren Weihnachts⸗ mann nach der Reichshauptſtadt geſchickt, damit er ſich als ein würdiger Vertreter ſeiner Heimat den Berlinern vor⸗ ſtelle. Und dieſe Abſicht iſt nach dem übereinſtimmenden Urteil aller Sachkenner ausgezeichnet gelungen. Das Dorf am heiligen Abend. Im Spiel wundervoller Lichtwirkungen ſchauen wir ge⸗ bannt mitten im Walde ein kleines Dorf mit verſchneiten Gaſſen. Wir erleben den heiligen Abend in den ver ſch i e⸗ denſten Gauen unſeres großen Vaterlandes: denn in rund fünfzehn niedlichen Häuslein, jedes von einer anderen für die betreffende Landſchaft charakteriſtiſchen Bauart, zeigt man uns heimatliches Brauchtum Aber nicht nur das, wir ſehen auch, wie die Leute jener Gegend leben und wirken. Das Haus des Gaues Baden Was lag näher als den Beſucher in das Bauernhaus des Schwarzwaldes zu führen, wo ein biederes zähes Ge⸗ ſchlecht allen Schwierigkeiten zum Trotz einen tapferen Kampf ums Daſein kämpft. Es kam daher nicht von un⸗ gefähr, daß man in das Weihnachtsdorf ein getreues Ab⸗ bild der Behauſung des Wäldlers hineinſtellte Der Berli⸗ ner freut ſich ehrlich über dieſes Stück unſerer badiſchen Heimat; er geht hinein in die mit ſtilechten Bauernmöbeln ausgeſtatteten behaglichen Stuben, verſenkt ſich einen Au⸗ genblick in die traute Häus ichkeit des Schwarzwald⸗ bauern am heiligen Abend und verfolgt dann im Werk⸗ ſtattzimmer geſpannt die Tätigkeit der drei Wäldlerinnen, die emſig und geſchickt ihre Kunſt im Strohflechten zeigen, das muntere Spinnrad drehen und die bunten Trachten ſticken. Es ſind dies liebgewordene Beſchäf⸗ tigungen der Frauen und Töchter unſerer Hofbauern ſeit Generationen. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat dieſe Berufe, die wie ſo viele andere Zweige unſerer Heimindu⸗ ſtrie faſt vergeſſen waren, wieder zum gebührenden Anſe⸗ hen gebracht und ihnen durch das Heimatwerk die verdiente Förderung zuteil werden laſſen. Man weiß, daß es ſich dabei um unſchätzbare kulturelle Werte handelt, die gepfeegt und dem Volke unbedingt erhalten werden müſſen. Dazu dient natürlich auch die Stejgerung des Abſatzes der heimgewerblichen Erzeuaniſſe Unter dem Singen und Klingen der Weihnachtslieder wandern wir dann weiter durch die tauſend Herrlichkeiten, vorbei an den kunſtvoll aufgebauten Krippen, am Wald der geſchmückten Chriſtbäume uſw. Es fehlt nichts aber auch gar nichts. was zur Deutſchen Weihnacht und dem damit verbundenen Brauchtum gehört. Was wir auf dieſem Streifzug durch die Kulturgeſchichte und Heimatkunde ſchauen iſt der lebendige Ausdruck unſeres Volkstums Darüber hinaus hat man es den verſchiedenen Zweigen der Hausinduſtrie ermög'icht, in eigens errichteten Stän⸗ den ſelbſt für ihre Erzeugniſſe zu werben. Zu dieſem Zweck ſteht gleichfalls unter dem Dach der Ausſtellungs⸗ halle eine Budenſtadt Wir ſetzen hier den Rundgang fort und ſtellen eine kurze Betrachtung an über das. f was der Gau Baden ausgeſtellt hat. Die badiſche Schau zeigt ſich in ihrem Aufbau auf etwa 40 Quadratmeter Fläche als ein geſchloſſenes einheitliches Gan⸗ zes, was im Intereſſe der Ueberſicht ſehr wertvoll iſt. Die luslagen in den Ständen offenbaren beſte badiſche Handwerkskunſt, wir ſehen wundervolle Schwarz⸗ wälder Schnitzerejen, Figuren und dergleichen. die berühmten Kuckucksuhren mit den hübſchen bemalten Uhr⸗ ſchildern wir bewundern die Kunſt des Glasmale 1 8 und das kunſtſinnige Schaffen des Töpfers, ebenſo gefallen die ſchönen und vielſeitigen Handarbeiten unſerer Frauen und Mädchen Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe zeigte auch in dieſer Woche ausge prägte Geſchäftsſtille. Die Unternehmungsluſt ſowohl des Publikums wie der Kuliſſe iſt nach wie vor äußerſt gering. Wenn ſich ſo am Geſchäftsumfang nichts geändert hat, ſo machte ſich doch an einigen Aktienmärkten eine gewiſſe Wider⸗ ſtandsfähigkeit bemerkbar. Eine Anregung brachte die Stel⸗ lungnahme des ſtellv Reichswirtſchafksminiſters und Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Schacht zur Aktie und ſeine erneute ſcharfe Ablehnung einer Inflation. Größere Bewegungen zeigten ſich im weſentlichen nur für Einzelwerte. Die deutſchen Renten hatten überwiegend gut behauptete Tendenz; indeſſen ergab ſich ein Kursdruck in der Altbeſitzanleihe. Geldmarkt. Die abgelaufene Woche brachte eine ber⸗ mehrte Geldnachfrage, was mit den Weihnachtseinkäufen zu⸗ ſammenhängen dürfte. Am Wechſelmarkt war das Geſchäft ruhig. Unſere Deviſenlage hat eine neue Verſchärfung der Geſetzgebung notwendig gemacht. Da immer noch Reichsmark⸗ noten unrechtmäßig ins Ausland gebracht wurden, die dann nach Deutſchland zurückſtrömten und als Zahlungsmittel für eine Ausfuhr dienten, die keine Deviſen einbrachte, ſo iſt nunmehr auch die Einfuhr von Reichsmarknoten verboten worden, natürlich auch die Annahme von Noten, die aus dem Ausland an einen deutſchen Gläubiger geſandt werden. Weiter haben bisher häufig Auswanderer verſucht, ihr Kapital ins Ausland zu verſchieben, indem ſie Ausfuhr⸗ forderungen im Ausland einzogen oder ſelbſt Waren mit⸗ nahmen und im Ausland verkauften, ohne daß der Erlös der deutſchen Volkswirtſchaft zugute gekommen wäre. Das iſt nun auch unmöglich gemacht worden. Produktenmarkt. Das Wetizenangebot iſt kleiner gewor⸗ den, während die Mühlen wieder größeren Bedarf zeigen. In Roggen wurde zu Feſtpreiſen gehandelt. Weizenmehl wurde ſtärker abberufen, während Roggenmehl ſtill blieb. Die Nachfrage nach Futtermitteln hielt an, war jedoch nicht dringlich. Das Futtergetreideangebot blieb knapp. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer iſt mit 1034 gegenüber der Vorwoche(103.0) um 0.4 Prozent geſtiegen. Dies iſt auf Preiserhöhungen für Agrarſtoffe, induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren ſowie induſtrielle Fertigwaren zurückzuführen. An den induſtriellen Märkten wurden Preis⸗ rückgänge für Blei und Zink durch Preiserhöhungen für Kupfer ausgeglichen. Von den Textilien waren die Preiſe für Wolle, Baumwolle und Hanf aufwärts gerichtet. Ge⸗ ſtiegen ſind ferner in der Gruppe Häute und Leder die Preiſe für ausländiſche Rindshäute, für Kalbfelle und Roß⸗ häute, ſowie für Unter⸗ und Oberleder. Viehmarkt. An den Schlachtviehmärkten waren die Zu⸗ fuhren etwas größer. An den Schweinemärkten wurde überall zu Feſtpreiſen verteilt. Für Kälber und Schafe traten Preis⸗ rückgänge ein. während Großvieh meiſt anzog. Kreuz und Quer Die„gefährliche“ Eiſenbahn.— Eiferſucht belebt das Geſchäft.— Ein ſalomoniſches Arteil. Das Leben iſt nicht nur ein Traum, aus dem ſo viele Menſchen unwirſch erwachen oder gerüttelt werden, es iſt auch ein Kampf. Din Kampf ſowohl des Einzelnen als auch der Völker. Wir wollen hier bei dem Kampf des Einzelnen bleiben, bei dem Einzelnen, der um alles mög⸗ liche und gegen alles mögliche kämpft, ſo daß manche ko⸗ miſche Situation entſteht, obwohl dem, der kämpft, meiſt nicht lächerlich zu Mute iſt. Oft wird er ſpäter, nachdem er von den Vorgängen einen gewiſſen Abſtand hatte, auch gelacht haben oder noch lachen Gerade jetzt, da wir das hundertjährige Beſtehen der Eiſenbahn feiern, ſei an Vorgänge erinnert zur Zeit der erſten Eiſenbahn. Anläßlich der Hundertjahrfeier der großen britiſchen Eiſenbahngeſellſchaft Great Weſtern Railways er⸗ zählen die Zeitungen ſpaltenweiſe Geſchichten aus den Ju⸗ gendtagen der Eiſenbahn. Beſonders amuüſant iſt, daß die franzöſiſche Regierung 1843 intervenierte, als König Louis Philipp die Abſicht hatte, die neue Zugverbindung zwiſchen Paris und Rouen einmal ſelbſt auszuprobieren. Es be⸗ durfte ſchließlich ſogar einer Rücktrittsdrohung des Kabi⸗ netts, um den König von ſeinem„lebensgefährlichen“ Plan abzubringen. Louis Philipp blieb nichts anderes übrig, als die Poſtkutſche zu benutzen. Den erſten Eiſenbahnen war die hohe Obrigkeit nirgends ſehr gewogen. In den Vereinigten Staaten glaubte man ſogar, daß die Eiſenbahn ſchwere kulturelle, ſoziale und moraliſche Schädigungen mit ſich bringe. Als Beiſpiel für die moraliſche Verkommenheit, die durch die Eiſenbahn gefördert wurde, möge folgendes Beiſpiel dienen. Als in dem amerikaniſchen Bundesſtaat Südkarolina die erſte Eiſenbahn ihre Tätigkeit begann, wurde ein Geſetz angenommen, das jeden Eiſenbahnbeamten in Strafe nahm, der fungen Mädchen, die dem Vorbeifahren des Eiſenbahn⸗ zuges zuſahen, mit dem Taſchentuch zuwinkte. Wenn die Menſchen von damals noch am Leben wären, würden ſie ſicherlich auch lachen über ihren Kampf gegen die Eiſenbahn. Frauen kämpfen um die Gunſt bei den Männern, es entſteht Eiferſucht, und Eiferſucht kann— das Geſchäft be⸗ leben.. In Afrika haben ſich nämlich durch die Einführung des Fahrrades eigenartige Zuſtände entwickelt. Eingeführt wird in Afrika hauptſächlich, oder vielmehr ausſchließlich, das japaniſche Fahrrad, das äußerſt billig iſt. Jeder wohl⸗ habende Neger beſitzt ſelbſtverſtändlich ſeine Tretlimouſine. Es hat ſich nun die Sitte herausgebildet, daß der Neger ſeine Lieblingsfrau oder Lieblingsbraut auf der Lenkſtange ſeines Rades mitzunehmen pflegt. Die weniger bevorzugten Frauen und Bräute denken gewöhnlich nicht daran, ſich dies gefallen zu laſſen. Sie verſuchen vielmehr, zu Dritt oder Viert das Rad feſtzuhalten. Da die billigen japaniſchen Räder nichts weniger als ſtabil ſind, gehen ſie häufig dabei zu Bruch. Den Negern wird die Sache jetzt allmählich zu bunt. Sie geben es von vornherein auf, ihre Frauen zur Vernunft zu bringen und beſchäftigen ſich dafür lieber mit der Frage, wo ſie ſtabilere Räder herbekommen können. Einem britiſchen Fahrradvertreter wurde daher kürzlich von mehreren Häuptlingen mitgeteilt, daß man von nun ab wieder britiſche Räder einführen wolle. Sie ſejen zwar ganz erheblich teurer, vertrügen dafür die Eiferſucht aber beſſer als das billige japaniſche Zeug. Vermutlich wird ſich die britiſche Induſtrie nun auch darauf einſtellen, und für den afrikaniſchen Markt Räder konſtruieren, die mehr als einen Puff vertragen können, und ſo aus dem Kampf der Frauen Kapital ſchlagen. Häuslicher Krieg iſt leider keine Seltenheit, und oft laſſen ſich nur ſchwer Wege für einen weiteren friedlichen Verlauf der Ehe finden, wenn, wie man ſagt,„der Karren einmal verfahren iſt“. Aber gelegentlich hat ein findiger Kopf einen guten Einfall. In einer Fabrik wurde ein Arbeiterehepaar beſchäftigt, das ſtets durch ſeine Zänkereien Anlaß zu Aergernis gab. Das Paar ſelbſt hätte ſich am liebſten ſcheiden laſſen, konnte ſich aber wegen der Kinder nicht dazu entſchließen. Nun traf die Fabrikleitung eine ſalomoniſche Entſcheidung: Der Mann wurde weiter in der Tag- die Frau in der Nachtſchicht beſchäftigt. Nun geſtaltet ſich das Leben der beiden ſo, daß ſie höchſtens drei Stunden käglich gezwungen ſind, im gleichen Raum ſich aufzuhalten; in dieſer Zeit iſt aber der eine von ihnen immer ſo müde, daß er ſchläft und den anderen in Ruhe läßt. Und jetzt in den Wochen kurz vor dem Weihnachtsfeſt ſtehen wir alle mehr oder weniger in einem Kampf, den man als durchaus friedlich und erfreulich bezeichnen kann, nämlich im Kampf um die Weihnachtsgeſchenke. Wenn auch der Inhalt des großen Geldbeutels nur klein iſt, ſo will man doch ſeine Mitmenſchen durch eine Gabe er⸗ freuen. Das geht freilich nicht immer ohne Kampf ab, denn ſchon die Frage, was ſchenke ich, macht oft Schwierig⸗ keiten. Man läuft und ſucht vielleicht lange, bis man das Nichtige gefunden bot. noch einer auf das gleiche Geſchenk verfallen war. Mit ſolchen Sachen muß man rechnen. Wir wollen aber bei den Weihnachts vorbereitungen auch die Armen und Bedürf⸗ tigen nicht vergeſſen. Neben dem Kampf gegen Hunger und Kälte gilt es auch ihnen eine Weihnachtsfreude. machen, erſt dann werden wir ſelbſt die Weihnachtsfreu haben, die uns das Weihnachtsfeſt bringen ſoll. rückg. fallen 5 757 9 in di Ich! ſo ih ſchne! Heil. die 2 Ls we . D 75 Bei( E dem und terird Ander ſich n ſich i Knab gehen Ef deer rr ne 8 rr r r r e 32 hatte. Dumef hallte es von den Wänden wider. ber letzte Junker von kothenburg Roman von Paul Hain. Nuchdruck verbot 46 8 Verblüffung malte ſich in den Geſichtern der andern. Dieſer Margenthin hatte einen ſonderbar rauhen Ton an ſich. Jörg ſagte ärgerlich: Habt Ihr's nicht gehört, Meiſter Schmied? Wir ſind ö zurückgeſchlagen worden.“ 5„Im— das hättet Ihr Euch auch ſparen können, mein ich— Der Notarius lachte, er konnte nicht anders. Mergen⸗ thins Art war von herzerquickender Friſche. Man vergaß dabei faſt den Ernſt der Situation. Jörg blickte den Schmied verwundert an. „Ihr ſprecht in Rätſeln, Mergenthin—“ „Rätſel? Junker Jörg, verzeiht, wenn ich Euch an Eure Jugendzeit erinnere. Seid Ihr ſo vergeßlich geworden? Habt Ihr Euch als Bub' nicht oft genug mit dem kleinen Bärbele bei der Kapelle herumgetrieben he?“ Seine Augen unter den buſchigen Brauen funkelten. „Und ſeid hineingekrochen in das Loch, das dort— verborgen hinter Schlehdorn und Steingetrümmer— in die Erde führt? Und einmal ſeid Ihr gar ſehr entſetzt zu⸗ rückgekommen, weil Ihr beinahe in einen Raum hineinge⸗ fallen wäret, der—“ „Mergenthin!“ „Ah? Entſinnt Ihr Euch? Nun— dieſer Gang führt in die Burg. And— ſo Gott will— iſt er noch vorhanden. Ich hab' nie darüber geſchwatzt, Junker. Jede Burg hat ſo ihre Eigenheiten. Aber ich meine— wir machen uns ſchnell apf den Weg, Ihr und ich— und verſuchen unſer Heil. And iſt uns das Glück hold— dann iſt dieſe Nacht die Burg Euer— was ſie ſchon längſt ſein müßte. And— es wäre, meine ich— höchſte Zeit dazu.“ g Jörg ſtand ganz verdutzt. Dann aber brach es aus ihm heraus: „Mergenthin— Ihr kamet wirklich zur rechten Zeit! Bei Gott— dieſer Weg muß noch da ſein! Folget mir!“ Einunddreißigſtes Kapitel. Es war nicht ganz einfach geweſen, den Eingang zu dem alten Gang wiederzufinden. Aber man fand ihn, und Jörg kroch als erſter hinein. Das Innere dieſes un⸗ terirdiſchen Weges— die Burg mochte deren wohl noch andere, aber in Vergeſſenheit geratene beſitzen— ſchien ſich nicht ſonderlich verändert zu haben. Ein Mann konnte ſich in geduckter Haltung darin vorwärts bewegen— als Knabe, ſo erinnerte ſich Jörg— hatte er aufrecht darin gehen können. Dicht hinter ihm folgte Mergenthin. Stumm, geduckt drängten ſie ſich zwiſchen den engen Wänden hindurch. Zerbröckeltes Felsgeſtein fiel hier und da herob. „Vorwärts, vorwärts.“ dachte Jörg verbiſſen.„Der Himmel gebe, daß dieſer Gang uns hilft. Irgendwie mün⸗ det er im Bereich der Burg.“ Eine längere Zeit war verſtrichen, daß ſie ſich vorſichtig unter der Erde dahintaſteten, als Jörgs Fuß ſtockte. Mer⸗ genthin, dicht hinter ihm, blieb ebenfalls ſtehen. „Eine Stimme—“ flüſterte er gepreßt. Wie aus weiter Ferne hörten ſie einen Seufzer. Es N klang bedrückend und unheimlich. „Wir müſſen ſchon hinter der Burgmauer ſein, Mer⸗ genthin—“ „Ganz gewiß—— a Vorſichtig ſetzte ſich Jörg wieder in Bewegung. Taſtend ſchritt ſein Fuß vorwärts— der Boden wurde lockerer, ab⸗ ſchüſſiger. Jetzt hieß es, mit allen Sinnen zu lauſchen, alle Nerven zuſammenzuhalten. Zuweilen wurde die Stimme deutlicher. Aber es waren keine Worte zu unterſcheiden. Nur ein dumpfes Gemurmel. „Eine Frauenſtimme—“ flüſterte Mergenthin. „Vorwärts And plötzlich blieb Jörg mit einem Ruck ſtehen. „Hier iſt eine Steinplatte—“ ſagte er leiſe,„gerade por mir— ſie iſt locker—“ Ein vorſichtiges Rütteln daran. Sie ſenkte ſich leicht zur Seite 8 Dumpfe, feuchte Moderluft ſchlug in den Gang hinein. „Mergenthin——“ Ganz deutlich vernahmen ſie nun die Stimme— ſie mußte von unten heraufkommen. Worte— hingeſtammelt wie aus einem Fiebertraum— 5 „Jörg— der— Roſengrund—, oh— halt mich feſt Jörg—, ich ſinke— ſinke— Gott im Himmel—— Hilfe— Hilfe Mergenthin umgriff feſt des Junkers Arm. Grauſige Kälte warf ſich über ſie. „Bärbele—“ „Sie— iſt es— 5 5 „Es muß— der Burgkeller ſein—“ ſtieß Mergenthin hervor.„Junker— die Heiligen ſind mit uns! Wir— ha⸗ ben das Bärbele gefunden! Vorſicht— Junker— hier geht's ief hinab—“ Jörg rief mit erſtickter Stimme nach unten: „Bärbele— Liebſte—“ f 1 Ihre Worte gingen wieder in ein wirres Gemurmel er. 5 „Achtung— Junker— ich leg mich hin— Ihr haltet Euch an meiner Hand feſt und laßt Euch nach unten glei⸗ ten— es muß gehen. So tief kann es nicht en Er warf ſich der Länge nach hin. Jörg ließ ſich durch die Oeffnung hindurch. Die Fauſt Mergenthins hielt eiſern feſt. Jörg hing daran, wie an einer ſicheren, unzerreiß⸗ 1 80 Kette. Schwebte durch die Luft— ſein Herz ſchlug aut. 8 Oh— dieſe wirren Worte! Dieſes dumpfe Gemurmel, 10 aus der Finſternis kam. Bärbele hier unten! Ent⸗ ſetzlich! 5 „Losliſſen—!“ rief er leiſe zurück. Und mochte es klafterweit hinuntergehen. Alle Sehnen waren aufs äußerſte geſpannt. Alle Muskeln wie federn⸗ der Stahl. Mergenthin lockerte den Griff der Fauſt. Jörg fiel hinunter— nicht ſo tief, wie er befürchtet „Bärbele—“ 5 Er ſolgte dem irren Geſtammel aus der Dunkelheit— Taſtete über einen Körper. Griff in verkrallte Hände, ie das Erdreich aufgewühlt hatten. „Bärbele— du—“ Da hob er ſie auf. Die Worte verſtummten. Schwer lug ihr Kopf an ſeine Schulter. .„Mergenthin—* „Hallo 5 f „Faßt zu— es iſt Bärbele—“„ Mergenthin beugte ſich tief hinab. Zog die leichte Laſt nach oben. Jörg folgte. Von neuer Kraft erfüllt. Heiliger Zorn und jubelnde Freude füllten ſein Herz. Wenn Bär⸗ bele hier unten gefangengehalten worden war— dann— konnte ſie nimmer des Grafen Walter Weib geworden ſein. Zurück durch den Gang— zurück zur Kapelle— in die friſche, freie Nacht. Er taumelte als erſter heraus, Bärbele in den Armen. Mergenthin folgte dicht hinterher. Fackeln leuchtetn im Walde. Simmern, anderen ſtürzten herbei. Ein dumpfer Schrei ging durch die Reihen. „Aus dem Burgverlies haben wir ſie geholt, Freunde!“ Schnell war ein Lager aufgeſchüttelt aus Mänteln und Lederkollern und Satteldecken, und Jörg bettete die Ge⸗ liebte darauf. Ihre Augen waren geſchloſſen. Totenblaß ſah ſie aus. Während Mergenthin berichtete, wie und wo man ſie gefunden habe, kniete Jörg an Bärbels Seite und ſtrich immer wieder mit zitternden Händen über die blaſſen, kalten Wangen, dabei leiſe, heiße Worte flüſternd. „Bärbele— Liebſte— ich habe dich wieder! Wache doch auf— du! Du biſt ja frei— ich knie neben dir— ich will dich einhüllen in meine Liebe. Bärbele— Furcht⸗ bares mußt du erlebt haben.— Hörſt du mich nicht, Ge⸗ liebte? Fühlſt du meine Hände nicht? Sieh doch— der Sternenhimmel ſteht über dir. Und die Erde riecht nach Blumen und Sommer. Wache auf, Bärbele— Süße— Vöglein, kleines—“ f Aber ſie hörte ihn wohl nicht. Totenähnliche Erſchöp⸗ fung hielt ſie umfangen. Er zog ihre Hände an ſich, küßte ſie, preßte ſie gegen ſein Geſicht, hauchte ſeinen warmen Artem darüber— Da ſchlug ſie die Augen auf. Sah in die Sterne— droben am Himmel— ſah Jörg 3 Ein tiefer Atmzug hob ihre Bruſt. „Mutterle— Jörg—“ flüſterte ſie, ein matter, ver⸗ klärter Schimmer flog über ihr Geſicht. Faſt überirdiſch ſah es aus. „Bärbele—“ Da ſchloß ſie die Augen wieder. Murmelte nur noch: „Nun bin ich— erlöſt—“ Plötzlich bückte ſich Simmern. Hob etwas auf. Es lag dicht neben Bärbele, in den Falten ihres Kleides. Ein zerknittertes Pergament. „Herr Junker—“ Er reichte es ihm hin. Der hielt es ratlos in der Hand. Ein— Dokument—2 Angeſchmutzt— zerknüllt— Wie kam das hierher? Hatte Bärbele es in der Hand ge⸗ halten? Wie— war das möglich? Er entfaltete es mit unruhiger Haſt. Wozzek leuchtete ihm. Bläſſe und Röte gingen über ſein Geſicht. Das war ja ein Teſtament!— „Riedinger—!“ Der trat heran. „Leſet dieſes hier— mir flackert es vor den Augen. Es iſt— zuviel—“ Der Notarius kniff die Augen zuſammen. In ſeiner Stirn bogen ſich die Brauen wie ſchmale Sicheln. Das pergamentene Geſicht bekam einen Ausdruck faſt ehrfürch⸗ tiger Ergriffenheit. „Junker— es gibt einen Gott im Himmel— wir ver⸗ geſſen es zu oft. Es gibt eine ſchickſalsgewaltige Gerech⸗ tigkeit über den Wolken. Höret— und glaubet—“ And mit tönender Stimme las er: „Ich bin ſehr krank— da werden die Gedanken milder und verſöhnlicher. Ich glaube, ich habe nicht viel Zeit mehr im Leben. And ſo beſtimme ich in Abänderung meines letzten Willens, daß mein zweiter Sohn Jörg dennoch An⸗ teil hat am Erbe, in der Form, daß ihm die Burg Levetzing zufällt, die ihm lieber iſt als alle andern Güter, die aus⸗ nahmslos meinem älteſten Sohn Walter zufallen ſollen. Jörg foll nicht in fremde Dienſte treten müſſen— da er Rothenburg ſo liebt. Wozzek, die Er wird der Stadt ein guter Schutzherr ſein. And ich wünſche ihm und ſeiner rothenburgiſchen Frau ein frohes Hauſen auf der Burg. Er iſt gärender Moſt— aber ein guter Jahrgang, meine ich— und von der Schwelle zum Himmel ſchaut man klüger und wiſſender in Menſchenherzen hinein. Das Bärbele ſoll mich in gutem Angedenken be⸗ halten“ Stille war ringsum. Es war, als fühle jeder das Walten einer höheren, ge⸗ heimnisvollen Schickfalsmacht. „Hier— Junker— der Name Eures Vaters! Und der meine daneben. Es iſt— das verſchwundene, letzte Teſta⸗ ment! Ein Mirakel hat es zum Vorſchein gebracht.“ Jörg ſtand ſtumm, ergriffen. Mechaniſch reichte er dem Notarius die Hand. Nah⸗⸗ das Dokument wieder an ſich und ſchob es unter das Wams. „Und— wie kommt— Bärbele dazu?“ murmelte er. „Sie wird es ſagen, wenn ſie wieder wohlauf iſt—“ Ja, eine höhere, geheimnisvolle Schickſalsmacht hatte gewaltet. Bärbele ſelbſt wußte nicht, wie ſie zu dieſem Schriftſtück gekommen war. Es war ihr wohl beſtimmt ge⸗ weſen, das Werkzeug einer höheren Macht zu ſein und deshalb bittere Not zu leiden. 5 In ihren Fieberphantaſien hatte ſie die Hände in den Erdboden gekrallt und wühlend das Teſtament gefunden, das Walter von Levetzing einſt hier— ſelbſt von Grauen vor der unheimlichen Oertlichkeit geſchüttelt— flüchtig ver⸗ graben hatte, glaubend, daß die Nagetiere der Nacht und die feuchte Erde ſelbſt es vernichten würden. Das Schickſal hatte es anders gewollt.— „Was nun?“ fragte Simmern.„Junker— die Burg iſt Euer!“ 1 Er blickte auf Bärbele. Und ernſt ſagte er:- ö 8 „Ihr Schlummer iſt heilig— wir dürfen ihn nicht ſtö⸗ ren. Sie darf auch nicht länger hierbleiben! Sie muß Pflege haben. Der Phyſikus Necher ſoll ſich ihrer an⸗ nehmen.“. Zärtlich blickte er auf ſie herab. „Es ging— ohne Brand, ohne Schwert—“ Hob ſie auf, in die Decken gewickelt, rief nach ſeinem Pferde. „Zurück— in die Stadt, Freunde! Die Rothenburger ſollen wiſſen, was geſchehen iſt. Mein Rothenburg! Ein Levetzing hat ſeine Ritterehre verloren— ich gebe ihn den Rothenburgern frei, wie ich es verſprach. Nun mag die Stadt mir folgen— ſie hat einen neuen Herrn. Und der bin ich!“ Behutſam hielt er Bärbele im Sattel. 55 Ulrich Wozzek rief: a „So iſt's recht, Herr Junker! Und es wird keinen in Rothenburg geben, der nicht froh wäre, Euch folgen zu können! Nun mögen die Feinde kommen! Wir werden ihnen einen guten Empfang bereiten. Und der Herr Bru⸗ der ſoll ſich beizeiten nach einem guten Pferde umſehen. Heil Bärbele, unſers Junkers wiedergefundene Braut.“ In frohem Trabe ging es den Berg hinunter, den To⸗ ren Rothenburgs zu. Durch die Sternennacht, die Som⸗ mernacht.— Walter von Levetzing wunderte ſich nicht wenig, daß der Angriff nicht erneut aufgenommen wurde. Höhniſch lachte er in ſich hinein. „Wird wohl gemerkt haben, der Jörg, daß er ſich nutz⸗ los die Stirn einrennt.“ Dann ſah er den Fackelſchein im Walde. Offenbar be⸗ riet man da drüben. Neue Beklemmung wollte ſich ſeiner bemächtigen. Aber da ſetzte ſich der Fackelſchein in Bewegung. Den Berg abwärts. Die Beſatzung frohlockte, in dem Glauben, der Gegner ziehe ſich zurück. Graf Walter ſagte drohend: „Er hofft auf die Rothenburger! Doch gemach— mor⸗ gen iſt der Ritterbund da— und wehe den Rothenburgern, die dann noch gegen mich ſind! Ich will blutige Rache neh⸗ men! Ulrich Wozzek— Ihr ſollt der erſte ſein!“ Er ahnte nicht, wie das Urteil ſich bereits über ſeinem eigenen Haupte zuſammenzog.— Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Die Fahne ruft, Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkon⸗ zert I, 7 Frühnachrichten; anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Bauernfunk, Wetter; 8.15 Gymnaſtik, 8.45 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.15. Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Die Fahne ruft, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nacht⸗ konzert. Sonntag, 15. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Nachrichten; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu!; 8.45 Sendepauſe; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 9.45 Orgelkonzert; 10.15 Die Götter Germaniens; 11 Walter Niemann, Sufte für Kla⸗ vier, 11.30 Olympiſches Berlin; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag, 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15 Chorgeſang; 15.30 Hausmuſik; 16 Nachmittagskonzert; 18 Erſter— zweiter— dritter Gang, Funkbericht aus der Motorradſchule des NS in Tübingen; 18.30 Wenn der Schnee fällt., bunte halbe Stunde; 19 Blasmuſik; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Königskinder, Oper von Humperdinck, 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Muſik in ſpäter Nacht; 24 Nachtkonzert. Montag, 16. Dezember: 9.15 Frauenfunk; 9.30 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 15 Bekanntgabe der Termine: Wiederſehensfeiern alter Front⸗ ſoldaten, anſchließend Sendepauſe; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Jugendfunk; 19 Blaskonzert; 19.45 Die Erzeugungsſchlacht geht weiter; 20.10 Beethoven, ein Künſtler⸗ ſchickſal, anſchließend Beethovenkonzert; 22.30 Waldesluſt., Kenn Melodienfolge; 23.35 Sibelius⸗Konzert; 24 Sinfonie⸗ onzert. Dienstag, 17. Dezember: 9.15 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Sendepauſe; 15.15 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 16 Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde; 18.30 Beim Zuckerlesbeck, Hörbild; 18.45 Winterliche Gedanken eines Kleingärtners; 19 Einem geſchenkten Gaul.., heitere Moralpauke; 19.50 Das erzgebirgiſche Reiterlein, 1 von der Herſtellung des Weihnachtsabzeichens ür das WH W; 20.15 Stunde der Nation; 21.15 Abend⸗ muſik; 22.30 Muſik zur ſpäten Nacht. Mittwoch, 18. Dezember: 9.15 Mütterſtunde, 9.30 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 15 Sendepauſe; 15.30 Pimpf hör zul; 16 Muſik am Nachmittag; 16.50 Sendepauſe; 18.30 Lernt morſen; 18.45 Entdecker und Eroberer; 19 Unſere Soldaten erzählen, da⸗ zwiſchen Blasmuſik, 20.15 Stunde der jungen Nalion; 20.45 Sinfoniekonzert; 22.45 Chopin⸗Konzert; 23 Nachtmuſik Neichsſender Frankfurt Sonntag, 15. Dezember: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Sendepauſe; 10 Jugendfunk; 10.30 Chor⸗ geſang; 11.10 Bekenntniſſe zur Zeit; 11.30 Olympiſches Berlin; 12 Mittagskonzert; 13 Mufik am Mittag; 14 Kin⸗ derſtunde; 14.45 Das Volk erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 H J⸗Funk; 18.30 Deutſcher Advent; 19 Südweſtdeutſche Erzähler ſtellen ſich vor: 19.15 Ewiger Struwwelpeter, ein Buch um das Leben; 19.55 Sport; 20 Großer bunter Abend; 22 Nachrichten; 22.15 Wetter, lokale Nachrichten; 22.20 Sportſpiegel des Sonntag; 22.45 Fortſetzung des großen bunten Abends; 24 Nachtkonzert. Montag, 16. Dezember: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunt: 15.45 Konzert; 16.30 Mitten im Advent, Funkfolge; 18.30 Jugendfunk; 19 Anterhal⸗ tungskonzert; 20.10 Aus deutſcher Seele; 21.30 Vom Tage, vom heute geweſenen Tage, Funkfolge vom Feierabend; 22.15 Stegreiferzählung; 22.30 Kammermuſik; 23.10 Or⸗ cheſtermuſik von Jean Sibelius; 24 Sinfoniekonzert. Dienstag, 17. Dezember: 8.45 Bauernfunk; 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 15.15 Aus dem Leben der Frau; 16 Konzert; 18.30 Der Turm brennt...., Kurzhörſpiel; 19 Unterhaltungskonzert; 19.50 Das erzgebirgiſche Reiterlein, Funkbericht von der Herſtellung des Weihnachtsabzeichens; 20.15 Stunde der Nation; 21.15 Gehobenes Unterhaltungskonzert;* Mittwoch, 18. Dezember: 10.15 Schulfunt, 10.45 Prattiſche Natſchläge für Küche und Haus; 15.15 Sendepauſe; 15.30 Aus der e deutſchet Gegenwartsdichter; 15.45 Volkstum und Götter⸗ welt; 16 Klavierkonzert, anſchließend aus dem Schrifttum det Heimat und Streichquartett von Haydn; 18.30 Aus eit und Leben; 19 Barnabas von Gezy ſpielt; 20.15 stunde der jungen Nation; 20.45 Soldaten— Kameraden, 5 100 Motorbrigaden des NSA 1 zum Rund⸗ unkappell 21.15 Abendmuſik; 22.20 Neue deutſche Tanz⸗ muſik; 23 Nachtmuſik und Tanz. 55 5 een in fia aiinflaflallallalidfialiaiafia nalin fa fag fia dufallafsaflaflafaliaallaiafHalanananaanafanamananaUnnafallallafla nd ö , Und morgen am Silbernen Sonntag nadi Mannheim! Morgen Sonntag, von 2 his 7 Un otten ILL Wer Freude mit Qualitätswaren machen will, sei es Seide: Kleiderstoffe: Wäsche Weigwaren Ste., der kauft bei Fuehs Aunulnl n an B nB BAA alia lehnen e Ha a ia anna Ialfallelldllallallal. dem allbekannten Fachgeschäft! Naa alen Im Sperrt und Spiel Fußball der Bezirksklaſſe. Eine Ueberraſchung vom vergangenen Sonntag löſte die andere ab. Hockenheim und Feudenheim wurden erſt⸗ mals zu Hauſe geſchlagen. Auch Friedrichsfeld begnügte ſich mit einer Heimniederlage, ſodaß Neulußheim un⸗ angefochten allein die Tabellenführung weiter inne hat. Die Reſultate ſind: Feudenheim— Phönix 1:2 Hockenheim— 08 Mannheim 1:2 Friedrichsfeld— Käfertal 0:2 Ilvesheim— Heddesheim 2:0 Rheinau— Neulußheim 2:5 Seckenheim— Sandhofen 1:1 Phönix liefert ſchon ſeit Jahren ſeine beſten Spiele gegen Feudenheim. Warum ſollte es in dieſem Jahre anders ſein? Trotz aller Anſtrengung konnten die Feuden⸗ heiter nicht mehr das im Bereich der Möglichkeit ge⸗ legene Unentſchieden erzwingen und vergaben dadurch 2 überaus wertvolle Punkte. Hockenheim hatte erſtmals wieder Hoffmann— den erſtklaſſigen Mittelſtürmer— zur Verfügung. Aber trotz⸗ dem gelang es den tapferen Hockenheimern nicht, die erſte Heim⸗ Niederlage abzuwenden. 08 war in beſter Laune und hatte den Sieg vollauf verdient. Friedrichsfeld hatte einen pechrabenſchwarzen Tag. Nichts, aber auch rein garnichts wollte glücken und ſo kam Käfertal trotz nicht gerade überwältigendem Können zu einem billigen Sieg. Ilvesheim hatte ſich mit dem Neuling Heddesheim herumzubeißen. Vielverſprechend wurde das Spiel be⸗ gonnen. Schon in der zweiten Minute gab es für Ilves⸗ heim das erſte Tor, aber dann kam lange nichts und wieder ein zweites Tor das den Sieg endgültig ſicher ſtellte. Heddesheim wußte nicht ſonderlich viel zu zeigen. Rheinau hatte gegen den Tabellenführer ſo gut wie nichts zu beſtellen. Mit 3:0 ging es ſchon in die Halbzeit. Man ſchraubte die Partie ſogar noch auf 5:0 und wurde dann leichtſinnig. Als Quittung mußte man zwei Gegentore hinnehmen, die das Reſultat etwas er⸗ träglicher geſtalteten. In Seckenheim war das Spiel von beſonderem Reiz. Sandhofen, der große Gegner, hatte ſich in dem Können der Seckenheimer etwas verrechnet. Der weitaus größte Teil des Spiels gehörte den Platzherren und bei etwas mehr Aufmerkſamkeit im Seckenheimer Sturm wären— trotz Witlemann— die Punkte hier verblieben. Sandhofen zwang die Platzmannſchaft zur Hergabe alles Könnens und ſo bekam man ein Spiel zu ſehen, das ſchnell und ſpannend vom Anfang bis zum Schluß war. Morgen iſt folgende Terminliſte gültig: Käfertal— Phönix Hockenheim— Friedrichsfeld Neulußheim— Feudenheim Heddesheim— 08 Mannheim Sandhofen— Rheinau Ilvesheim— Seckenheim In Käfertal ſtoßen zwei Ueberraſchungsſieger vom vergangenen Sonntag aufeinander. Der Platzvorteil könnte für einen knappen Sieg von Käfertal milbeſtim⸗ mend ſein. In Hockenheim treffen zwei Mannſchaften zuſammen, die am Sonntag enttäuſcht haben. Wer von beiden die ſtärkeren Nerven hat, wird ſiegen. Ein Unentſchieden würde, am Kräfteverhältnis beider Mannſchaften ge⸗ meſſen, nicht überraſchen. Neulußheim kann morgen unter Beweis ſtellen daß es zur Zeit die beſte Mannſchaft des Bezirkes iſt. In Feudenheim haben die Leute hierzu gute Gelegenheit. Heddesheim hat 08 Mannheim zu Gaſt und wird wohl wenig zu beſtellen haben. Auch an eine Ueber⸗ raſchung kann bei einigermaßen normalen Verhältniſſen nicht gedacht werden. Das gleiche gilt für Rheinau. Die Gaſtmannſchaft hat in Sandhofen ſo gut wie gar keine Ausſichten. Man wird lediglich darauf bedacht ſein, günſtig dabon⸗ zukommen. 5 Eine Art Großkampf geht in Ilvesheim vor ſich. Seckenheim— Ilvesheim iſt für Fußballanhänger ene Delikateſſe. Auch dieſe Begegnung wird hieein keine Ausnahme machen. Guten Fußball wird man zu ſehen bekommen, dafür übernehmen die Spieler die Garantie. Hart und verbiſſen wird man ſich um die ſo begehrten Punkte ſtreiten und wenn nicht alles trügt, kann man erſt beim Schlußpfiff den Sieger melden. Glück auf! Das Spiel der 1. Mannſchaften wird mit Rück⸗ ſicht auf das in Seckenheim ſtattſindende Handballtreffen erſt gegen 3 Uhr ſeinen Anfang nehmen. Handball der Gauklaſſe. Am morgigen Sonntag iſt in der Handballgauklaſſe voller Spielbetrieb. Mit deen Spie en beendigen auch die meiſten Vereine dieſer Klaſſe die Vorrundeſpiele. Nur Waldhofs Elf hat noch je ein Spiel gegen 62 Weinheim und 98 Seckenheim auszutragen. Die Paarungen für morgen ſind: 8 To. 98 Seckenheim— Igd. Ketſch Ty. Ettlingen— Spo. Wa dhof 5 To. 62 Weinheim— VfR. Mannheim Das Treffen 98 Seckenheim— Tgd. Ketſch iſt von dieſen Spielen das Spiel der Spiele. Alſo auf Secken⸗ heims Turnerplat, findet ein Großkampf ſtatt. Der Nea⸗ ling muß dabei eine Probe beſtehen gegen eine routi⸗ nierte alte Elf von Ketſch. Ketſchs Turner zeigten erſt am vergangenen Sonntag gegen Badens Meiſter, Wald⸗ hof, ein großes Spiel und konnte einen für ſich wert⸗ vollen Punkt buchen. So werden es dann auch morgen die Turner von Ketſch ſein, die das Spiel gegen die 98er gewinnen wollen, um die Tabellenführung an ſich zu bringen. Trotz alledem werden aber auch die Secken⸗ heimer bei der Sache ſein und werden ſich erſt nach dem Spiel(wenn es ſo werden ſollte) geſchlagen bekennen. Die Hintermannſchaften beiden Mannſchaften ſind groß und es wird nur der eifrigſte, ruhigſte und flinkſte Sturm bei gutem Aufbau und Mitabwehr ſeiner Läufer⸗ reihe einer Mannſchaft erfolgreich ſein. Kommen die Mannſchaften beiderſeitig gut ins Spiel, dann wird Seckenheim erſtmals einen Sporttag erſten Ranges in ſeinen Gauen erlebt haben, dem ſolche Spiele noch mehr 1 5 mögen. Die Zuſchauer werden jedenfalls nicht ehlen. Der Spielbeginn für dieſes Treffen iſt auf 12.30 Uhr feſtgeſetzt und bleibt jedem Sportler dann noch Gelegen⸗ heit, dem Fußballgroßkampf in Ilvesheim beizuwohnen. Das zweite Treffen in Ettlingen wird Waldhof in Front ſehen und in Weinheim wird auch der zur Zeit ſchwach ſpielende VfR michts zu beſtellen haben. Für heute noch ſteht die Tabelle der Gauhandball⸗ ligiſten wie folgt: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Ty. 98 Seckenheim 4 3 1— 37219 7 Tgd. Ketſch 5 3 1 1 41:24 7 S. V. Waldhof 3 2 1— 35 11 5 T. S. V. Rußloch 6 2 1 3 3545 5 62 Weinheim 4 2—.— 2 2827 4 V. f. R. Mannheim 5 1— 4 3054 2 T. V. Ettlingen 5— 2 3 2854 2 Auswärtiger Sport. Wenn man von den Fußball⸗Punkteſpielen abſieht, ſo verzeichnet der kommende Sportſonntag ein an Quantität recht„ſchmales“ Programm. Wichtige Ereigniſſe des Sil⸗ bernen Sonntags ſind die ſüddeutſche Rugby⸗Probe in Hei⸗ delberg, der Dreiſtädtekampf im Tennis zwiſchen Breslau⸗ Warſchau⸗Budapeſt und am Wochenende der Fechtländer⸗ kampf mit Polen in Warſchau ſowie das Berliner Sport⸗ preſſefeſt. Der Fußball hat— wie ſchon hervorgehoben— relativ das größte Pro⸗ gramm. Der Sonntag ſieht die Mannſchaften der ſüd⸗ deutſchen Gauligen faſt vollzählig im Kampf. Insgeſamt greifen 36 Vereine in die Meiſterſchaftsſpiele, die ab nun ſchneller als bisher ihrem Ende entgegengeführt werden müſſen und können. Hier das Programm: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— Boruſſia Neun⸗ kirchen, Fa Pirmaſens— FSW Frankfurt, Opel Rüſſels⸗ heim— Union Niederrad, FV Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen, Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms. Gau Baden: Amicitia Viernheim— SW Waldhof, VfR Mannheim— Bf Neckarau, Karlsruher FV— Frei⸗ burger FC. Gau Württemberg: Sc Stuttgart— Ulmer FV g4, 1. SS Ulm— Stuttgarter Kickers, Sp⸗Vg Cann⸗ ſtatt— VfB Stuttgart, Sportfreunde Stuttgart— SV Feuerbach, Sportfreunde Eßlingen— F Zuffenhauſen. Gau Bayern: AS Nürnberg— 1. FC Nürnberg, FCE München— Sp⸗Vgg Fürth, Bayern München— BC Augsburg, 1. Fc Bayreuth— 1860 München, FC. Schwein⸗ furt— Wacker München. Wie man ſieht, ſtehen die führenden Mannſchaften durch⸗ weg vor ſchweren Kämpfen, ſo muß Boruſſia Neunkirchen nach Offenbach, während der F Pirmaſens den FSV Frankfurt zu Gaſt hat und die Frankfurter Eintracht die Wormſer Wormatia empfängt. In Baden hat der SV Waldhof auf dem gefürchteten Viernheimer Gelände anzu⸗ treten, während der VfR Mannheim den Lokalkampf gegen den VfL Neckarau zu beſtreiten hat. Im Handball werden die ſüddeutſchen Punktekämpfe mit folgenden Be⸗ gegnungen fortgeſetzt: Gau Südweſt: VfR Kaiſerslau⸗ tern— Polizei Darmſtadt, FSV Frankfurt— SV Wies⸗ baden, SV 98 Darmſtadt— Ingobertia St. Ingbert, TSV Herrnsheim— TV Haßloch.— Gau Baden: TV Seckenheim— Tgd Ketſch, TV Ettlingen— SV Waldhof, TV 62 Weinheim— VfR Mannheim.— Gau Württemberg: Stuttgarter TV— TSV Süßen, TV Cannſtatt— Tgeſ Stuttgart. Im Rugby hat die ſüddeutſche Fünfzehn am Jahresſchluß noch einige wichtige Begegnungen zu beſtreiten. Aus dieſem Grunde werden die einzelnen Spieler, die für dieſe Spiele berück⸗ ſichtigg werden, am Sonntag in Heidelberg noch ein⸗ mal auf Herz und Nieren geprüft werden, um vor allem gegen die Franzoſen eine ſtarke Mannſchaft auf⸗ bieten zu können. Als Gegner der„Auserwählten“ ſtellt ſich eine Auswahl der Gaue Baden und Württemberg. 8 Im Eishockey werden im Rahmen der Olympia⸗ Vorbereitungen in Deutſch⸗ land mehrere Spiele ausgetragen. In München und Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen gaſtiert am Samstag und Sonntag die Mannſchaft des Zürcher SC. Als Gegner tritt den Schwei⸗ — zern eine deutſche Auswahlmannſchaft gegenüber.— Im Berliner Sportpalaſt ſpielt eine weitere deutſche Auswahl⸗ mannſchaft gegen die Angehörigen der ſchwediſchen Olympia⸗ Kernmannſchaft. Im Fechten wird ein Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Polen für die Waffengattungen Säbel und Degen in Warſchau entſchieden. Das Zuſammentreffen wird auf beiden Seiten nur von Männern beſtritten, wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde von einer Teilnahme der Frauen ab⸗ geſehen. Deutſchland ſtützt ſich auf Lerdon, Röthig, Gei⸗ witz und Uhlmann(Degen) ſowie Heim, Eiſenecker, Eſſer, Caſimir(Säbel) Im Turnen tragen München, Stuttgart und Mannheim in Mann⸗ heim einen Dreiſtädtekampf aus. In dieſer zweiten Begegnung iſt München Favorit, nachdem im Vorjahr Mann⸗ heim mit einem Punkt Differenz vor den Bayern den Kampf gewonnen hatte. Die Bayern kommen diesmal mit fünf Olympiakandidaten, und zwar Schmelcher, Stangl, Kinder⸗ mann, Geiſtbeck und Friedrich, zu denen ſich noch als ſechſter Mann Fiſcher geſellen wird. Mannheim und Stuttgart haben mit ihrer Vertretung Cuntz, Gäng, Stix, Fiſcher, Anna und Hafner ſowie Henſinger, Single, Heidle, Aberle, Frei und Weiſchedel beauftragt. . FJC. Nürnberg gewinnk den Pokal. Vor 60 000 Zuſchauern ſchlug die Mannſchaft des 1. FC. Nürnberg bei dem Endſpiel um den deutſchen Vereinspokal im Düſſeldorfer Rheinſtadion Schalke 04 mit 2:0(0: 0). Unſer Bild zeigt die glücklichen Sieger. Der zweimalige Tor⸗ ſchütze Friedel hält den Pos ol. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 14. Dezember, Nachmittags⸗Vorſtellung: Prin⸗ zeſſin Allerliebſt. Märchen von Waldfried Burg⸗ graf.(Eintrittspreiſe 0.30 bis 2 Mark). Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete A 9, Sondermiete A S: Gaſtſpiel Kammerſänger Helge Roswaenge, Staats⸗ oper Berlin: Oberon. Romantiſche Oper von C. M. von Weber.(Eintrittspreiſe 0.50 bis 6.50 Mark. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Sonntag, 15. Dezember, Nachmittags⸗Vorſtellung: Der Bettelſtudent. Operette von Carl Millöcker.(Ein⸗ trittspreiſe von 0.30 bis 3 Mark). Anfang 14.15, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete E 9, Sondermiete E 5: In neuer Einſtudierung: Hänſel und Gretel. Mär⸗ chenoper von Engelbert Humperdinck; hierauf: In neuer Einſtudierung: Coppeli a. Ballett von Leo Delibes. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 20, Ende etwa 22.45 Uhr. Montag, 16. Dezember: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 46 bis 49, 101 bis 106, 111, 405 bis 409, 416 bis 418, 431, 432 bis 434, 491 bis 492, 905 bis 909, Gruppe F Nr. 815 bis 817, Gruppe B: Viel Lärm um nichts, Komödie von William Shakeſpeare. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Dienstag, 17. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung: Schü⸗ lermiete B: Xerxes, Oper von Georg Friedrich Hän⸗ del. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete H 9, Sondermiete H 5 und für die NS Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 224 bis 226: Der Sprung aus dem Alltag, Komödie von Heinrich Zerkaulen. An⸗ fang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 15. Dezember: Wenn der Hahn Er Komödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 19.30, En gegen 21.45 Uhr. . geſtalt eine 2 mee r * K„ h een o ein Es duftet in der Stube herbſüß nach Winteräpfeln. Draußen heult der Sturm durch die Nacht. Die Abende auf dem Lande ſind lang geworden und geben den Gedanken weiten Raum, die ſich aus der Wintersenge herausſehnen, die wieder aufleben wollen in Hoffnung und Freude, fo wie ſie uns in Frühlingstagen überfällt. Die Lichter der Freude brennen ja ſchon im Advent. Die ſehnſuchtsvolle Erwartung dieſer Tage hat das geſamte Leben ergriffen. Ein junges Mädchen ſteht im Zimmer und ſinnt dem Duft der Aepfel nach, da kommt ihr ein fröhlicher Gedanke. Sie greift nach einem Apfel, ſchält ihn behutſam, daß ja der Zuſammenhang der Schale nicht reißt, dann wirft ſie die Schale hinter ſich. In ſeltſamen Kringeln iſt ſie auf dem Boden liegengeblieben, aber die Augen des Mädchens er⸗ blicken deutlich in den Kringeln ein großes„R“.„Richard“, jauchzt es heimlich in ihrer Seele, denn ſie hat ein Liebes⸗ orakel nach dem Namen ihres Zukünftigen befragt. So wie dieſes Mädchen möchten in allen deutſchen Gauen die heiratsfähigen und heiratsluſtigen Dirnen Ant⸗ wort auf ihr geheimes Sehnen haben, und ſo braucht es uns nicht wunderzunehmen, daß gerade in den langen Winternächten der Adventszeit die mannigfaltigſten Liebes⸗ drakel von größter Bedeutung im Brauchtum des Volkes ſind. Beginnend in der Andreasnacht, bis weit über Weih⸗ nachten hinaus begleiten ſie das Brauchtum aller wichtigen Lostage. Der Liebesapfel iſt auch in manchen Gegenden bekannt. Oft nimmt ihn die Magd vom„Chriſtkindlemarkt“ mit nach Hauſe und trägt ihn bis zum 1. Weihnachtstag bei ſich. Dor Mittag naht. Zwiſchen 11 und 12 Uhr ſteht ſie am Fenſter und verzehrt den Apfel, aber ſchön bedächtig, denn die Straße iſt leer. Sie wartet auf den Zukünftigen, der nach dem Orakel vorüberkommen ſoll. Siehe, da ſchwenkt ein Burſche um die Kirchecke, geht an dem Fenſter vorüber und ruft dem Mädchen lachend ſein„Geſchmeckts?“ zu. Das Orakel hat ſich erfüllt. Der Dirne ſchießt das Blut in die Wangen; aber ſtrahlend dankt ſie ihrem Burſchen, der ſich wohl gehütet hätte, um dieſe Zeit an dem Fenſter vorüber⸗ zugehen, wenn es ihm nicht Ernſt um ſeine Werbung wäre. Das iſt ein Orakel, das Hend und Fuß hat, und nicht alles allein dem Zufall überläßt! Der 13. Dezember, der Tag der heiligen Lucia, und auch der 21. Dezember, der Thomastag, ſcheinen für die Stellung der Orakelfrage beſonders günſtig zu ſein. Freilich, wer die heilige Lucia befragen will, muß ſchon etwas Mut beſitzen. Der Name der Heiligen leitet ſich von Lux, das Licht, ab, und ſie iſt auch ſonſt im Brauchtum eine lichte Erſcheinung, aber ſeltſamerweiſe ſpuken in die Vorſtellung von ihr alte Reſte eines Hexenwahns hinein, der den Tag auch mit man⸗ chen Aengſten vor dunklen Gewalten belaſtet. Von dieſem dunklen Aberglauben hat auch das Liebesorakel am Vor⸗ abend des Tages der heiligen Lucia etwas abbekommen. Un⸗ mittelbar nach Mitternacht gehen die Dirnen, die in ihrem Buſen ein Schnitzmeſſer verborgen tragen, nach einem nahen Bach, an dem Weiden ſtehen. Mit aller Heimlichkeit wird auf der Sonnenſeite der Weiden ein Stück Rinde losgeſchält, und in den Stamm unter der Rinde graben die Mädchen die ſogenannten Lucienkreuze ein. Die abgeſchälte Rinde wird wieder darübergelegt und feſtgebunden, dann eilen die Mägde wieder heim in ihre Kammer, denn die bis 1 Uhr nachts das Haus nicht wieder erreicht hat, iſt dem Tode ver⸗ fallen, ſie wird am nächſten Morgen als Leiche unter den Weiden gefunden. Das iſt gewiß kein fröhliches Orakel. Für die ausgeſtandenen Aengſte müſſen die Liebenden ſogar noch bis zum nächſten Frühfahr auf die Antwort warten, denn erſt aus den verſchiedentlich durch das Wachstum verän⸗ derten Spuren der Lucienkreuze kann das künftige Liebes⸗ ſchickſal herausgeleſen werden. Wieviel freundlicher meint es doch da die Thomasnacht mit den wißbegierigen Jungfrauen. Da braucht ſich keine Maid bei der Befragung des Liebesorakels einem gruſeligen Gang in die Wintersnacht hinaus auszuſetzen. Sie bleibt mit ihrem erwartungsvollen Herzdigpfen ganz allein in ihrer Kammer. Freilich— Geduld muß ſie auch beſitzen, der Zau⸗ ber wird nur in der Mitternacht wirkſam. Das heirats⸗ luſtige Mädchen wendet ſich dann mit ihrem Herzenswunſch⸗ gebet an den heiligen Thomas, den ſie mit folgenden Wor⸗ ten anſpricht: Lieber Thomas, ich bitt di. Bettſtell ich tritt di. Laß mir erſcheinen den Herzliebſten meinen! Die Schwäbin freilich iſt nicht bereit, ſedwede Traum⸗ geſtalt einfach hinzunehmen und ſie fügt dem Gebet noch eine Bedingung hinzu: Kommt er mit einem Glas Waſſer, So will ich ihn laſſen. Kommt er mit einem Glas Wein, So ſoll er mein Eigentum ſein. Wenn das Mädchen ſein Sprüchlein aufſagt, muß es Obacht geben, daß es vorher und nachher dreimal an „7 Die Puppenmutter Aufnahme: Bittner(M). 7m.... die Bettſtelle klopft, und bei den Worten:„ich tritt di“, muß ſie mit den Füßen gegen die Bettlade treten. Der heilige Thomas hilft beſtimmt, denn ſein Orakel iſt von beſonders ſuggeſtiver Kraft. Der Brauch vermiſcht ſich mit den ſehnen⸗ den Gedanken des Mädchens und ſchafft ſo recht leicht eine Stimmung, die ſchließlich in einen Traum von dem Ge⸗ liebten ausklingt. Ein anderes Orakel der Thomasnacht läßt die Auswahl zwiſchen mehreren Freiern zu. Welche Maid ſich in der Qual der Wahl nicht zu helfen weiß, möge folgendes Rezept verſuchen: Sie nehme ſoviel Zettel, als ſie Freier zu beſitzen glaubt, und ſchreibe auf jeden Zettel den Namen eines Freiers. Dieſe Zettel lege ſie unter ihr Kopf⸗ kiſſen, und im mitternächtlichen Dunkel der Thomasnacht ziehe ſie einen davon hervor. Dieſer trägt den Namen ihres zukünftigen Mannes. Die Liebesorakel ſind Anhängſel faſt aller Lostage der Weihnachtszeit und ſetzen ſich darüber hinaus bis zum neuen Jahr und dem Dreikönigstag fort. Auch werden die gleichen Orakelbräuche an verſchiedenen Tagen geübt. Von ſolchen Bräuchen, die den Winternächten an ſich gehören, wird aus Baden berichtet, daß die dortigen Mädchen einem Gänſerich beſonders ſeheriſche Gaben zutrauen. Unter Lachen und Scherzen bilden die Mädchen einen Kreis, in deſſen Mitte ſie einen Gänſerich ſetzen. Auf welches Mädchen das kluge Tier nun zuerſt zugeht, entſcheidet darüber, welche aus dem Kreis der Freundinnen zuerſt in den Stand der Ehe treten wird. Was ein„Ganter“ fertigbringt, kann eine kluge Henne ſchon lange, meinen die Jungfrauen in der Umgebung von Lorch. Hier bilden aber ſchon einander zugetane Paare den Kreis. Die Henne allerdings, die eines ſo wichtigen Orakel⸗ ſpruches würdig iſt, muß kohlrabenſchwarz ſein. Sie wird in der Mitte des Kreiſes eingeſchläfert, und wenn ſie erwacht, verläßt ſie den Kreis zwiſchen dem Paar, das noch im gleichen Jahr heiraten wird. Die gleiche Frage nach dem Zeitpunkt der Eheſchließung wird auch durch das„Schuhwerfen“ beantwortet, das in den verſchiedenſten Formen vor ſich geht. Das Mädchen ſetzt iich in die Mitte ihres Schlafzimmers auf den Boden, zieht einen Schuh aus und wirft ihn hinter ſich. Zeigt die Spitze des Schuhes nach der Tür, ſo wird es noch im kommenden Jahr einem Freier aus dem Hauſe folgen. Fällt der Schuh jedoch umgekehrt, ſo muß es noch ein Jahr warten. Das weihnachtlichſte Liebesorakel iſt wohl das Befragen kleiner Walnußſchiffe. In die ausgehöhlten Hälften von Walnüſſen werden kleine Lichtlein als Maſte geſetzt und ſo für jeden Burſchen und jedes Mädchen, das an dieſem Orakel teilnimmt, ein Schiff hergeſtellt. Auf der Mitte des Diſches ſteht eine große mit Waſſer gefüllte Schale, in der die Schiff⸗ chen mit ihren brennenden Lichtlein auf ihre Orakelfahrt geſchickt werden, ohne daß das Waſſer in Bewegung geſetzt werden darf. Die Schiffchen, die auf dieſer Fahrt ſo zu⸗ ſammenſtoßen, daß ſie Paare bilden, ſoflen verraten, welche Burſchen und Mädchen ſich auch im Leben zuſammentun werden. In der Steiermark bekommen die Mägde für ein nicht unbeſchwerliches Orakel eine recht dürftige Auskunft. Dort müſſen ſie in der dem Orakel günſtigen Nacht auf einen Zwetſchgenbaum ſteigen und dieſen ſchütteln. Hören ſie dabei einen Hund bellen, ſo zeigt dieſes Gebell die Richtung an, aus der der Freiersmann zu der Magd kommen wird. Eine unendliche, bunte Reihe ſolcher Liebesorakel durch⸗ zieht das Brauchtum dieſer ahnungsvollen Winternächte vom „Spiegelbefragen“ bis zum„Bleigießen“, vom„Lauſchen am Ofen“, bis zum„Scheiteziehen“ Wir lieben dieſe Orakel⸗ ſpiele, auch wenn wir an die Wirkſamkeit der Orakel nicht mehr mit der gleichen Kraft wie früher glauben. Der Sinn dieſer Dinge hat ſich bei uns zum Spiel gewandelt, das Winternächten einen heimlichen Zauber gibt, das mit dem Liebesorakel die Frühlings⸗ und Liebesſehnſucht der Jugend mitten im kalten Winter wachruft. So mancher dieſer Orakel⸗ ſprüche hat ſich erfüllt, nicht durch irgendwelche geheimen Mächte, nein, weil die fungen Menſchen es wollten, daß er ſich erfülle. Die Liebesorakel gehören mit zu der Liebes⸗ ſprache der Menſchen, die ſich in tauſend Gleichniſſen und Gebräuchen kundtut, ſie gehören mit zu der Stimmung des Advents, die ein großes, ſeliges Ahnen der Ueberwindung des Wintertodes durch die Liebe iſt. Mellior. Aderſtadt a iſt verloren. Oſt⸗ wärts wälzt ſich der Troß des geſchlagenen preußiſchen 5 res. Teile der zerſprengten Truppen irren durch die Wäl⸗ der, ſuchen Anſchluß an das abziehende Gros, verlieren ſich im bergigen Gelände.. Auf einer Anhöhe, nur wenig fern von dem blutgetränk⸗ ten Schlachtfelde, hält der Oberſt von Saldern, der Kom⸗ mandeur der Brandenburgiſchen Huſaren. Zerfetzt hängt ihm die Attila von den Schultern, Schweiß trieft von ſeinem Geſicht; ſeine Züge ſind hart und zwingend. Von ſeinem unruhigen Gaul herab ſpäht er nach allen Seiten, und wenn er einzelne flüchtige Reiter ſieht, herrſcht er ſie an:„Hierher! Wollt ihr heran!“ Neben dem Kommandanten, deſſen unbedecktes, ergrau⸗ tes Haar wirrſträhnig vom kantigen Schädel flattert, hält ein junger Leutnant mit trotzigen, finſteren Augen, dem Alten wie aus dem Geſicht geſchnitten: ſein einziger Sohn, Standartenträger des Regiments. Der rechte Arm, dem ein franzöſiſcher Küraſſier an Elle und Speiche die Sehnen zer⸗ hieb, iſt mit durchbluteten Fetzen umwickelt und hängt an einer Schnur ſchlaff vor der verſtaubten Pekeſche. Die ge⸗ rettete Regimentsſtandarte ſteckt mit dem Schaftende in ſei⸗ nem linken Stiefelrohr. Ein Huſar iſt dabei, ihm ihr oberes Ende mit einem Riemen an der Schulter feſtzubinden. So behält er die linke Hand frei, um den Wallach zügeln zu können. Plötzlich wendet ſich der Kommandeur dem Sohne zu. Als er ſieht, wie der die Standarte jetzt trägt, ruft er be⸗ ſtürzt:„Nein, Junge, ſo nicht! Du biſt verwundet, kampf⸗ unfähig! Die Standarte iſt das Heiligtum des Regiments. Du haſt ſie tapfer verteidigt Aber nun kannſt du das nicht mehr. Gib ſie ab. Wachtmeiſter Breuer ſoll ſie tragen.“ Erſchrocken hebt der Leutnant den Kopf:„Ich habe ge⸗ ſchworen, die Standarte zu wahren. Bis in den Tod, Va⸗ ter. Noch aber lebe ich!“ Die Schlacht bei Jena un Die gerettete Regimentsſtandarte ſteckt mit dem Schaft⸗ ende in ſeinem linken Stkiefelrohr. „Aber du kannſt keine Waffe mehr führen! In deiner Hand iſt ſie ganz ohne Schutz. Laß dich bedeuten, Junge!“ Der Leutnant ſtarrt den Oberſt an. Nein, er will nicht, er kann nicht! Er weiß: Es iſt nicht der Kommandeur, der das von ihm verlangt: es iſt der Vater. Die Sorge um den verwundeten Sohn ſteht bittend hinter dieſen Worten. Aber gilt das? Jetzt, im Angeſicht des Feindes? „Ich trage die Standarte und kein anderer!“ ſchreit er⸗ regt der Junge.„Mit meinem Leben kann ich ſie noch im⸗ mer ſchützen.“ Oberſt von Saldern verſteht den Sohn. So war er Blut von ſeinem Blut. So war er Offizier, Soldat, Preuße. Aber ihm werden die Augen feucht. Er bittet noch einmal. Er will, daß ſich der Junge mit dem wunden Arm zum Feldſcher begebe. Er will ihn retten. Es iſt ſein Einziger! Dies Häuflein von Huſaren hier hält auf verlorenem Poſten. Doch der Soldat muß hart ſein, muß in ſich den Vater be⸗ ſiegen. Auch der Sohn iſt Soldat, Offizier. Ihm kann nicht befehlen, was der Vater wünſcht. Das bringt er doch nicht übers Herz. Das träfe des jungen Leutnants Ehre. Verſtört ſieht er beiſeite. Der alte Wachtmeiſter iſt noch da mit kaum zwei Dutzend Huſaren. Das ſcheint der Reſt vom Regiment zu ſein. Nun denn. Da hallt plötzlich von der Straße dumpfes Pferdege⸗ trappel herüber. Rufe ertönen. Und nun preſcht eine Schar von welſchen Reitern im Galopp die Höhe herauf. „Drauf!“ brüllt der Oberſt von Saldern.„Steht für die Standarte!“ Am Hang prallen ſie zuſammen. Waffen klirren. Pi⸗ ſtolen krachen. Hin und her wälzt ſich der Knäuel. Ver⸗ wundete, Sterbende, Tote bedecken den Hang. Reiterloſe Pferde jagen davon. Schreie gellen. Vorbei Oben aber hält noch das zuſammengeſchmolzene Häuf⸗ lein der Huſaren, die flatternde Standarte über ſich, und weicht nicht vom verlorenen Poſten. Wieder fegen Feinde heran, Küraſſiere ſind's, eine ganze Eskadron. Die Huſaren werden überrannt. letztes Handgemenge. und klirrt und kracht. Die Standarte, die Standarte.. Die letzten Huſaren ſind ſeitwärts ausgebrochen und Dem Oberſt iſt dieſer Weg verſperrt. Er reißt ſeinen Gaul herum, greift noch eben den Wallach ſeines Sohnes beim Zaum, ſetzt die Sporen ein und preſcht jenſeits den Hang hinab. Er gewinnt freies Feld. Aber die Es wird eine furchtbare Jagd, Talauf, talab, über Höhen Endlich dunkelt weit hinten geradeaus Tan⸗ flüchten durchs Tal. Küraſſiere verfolgen ihn. ein Ritt um Leben und Ehre. und Triften. nenwald auf. Der Oberſt wendet ſich im Sattel:„Vier, ſechs, zehn, zwölf. Junge, wenn die Gäule durchhalten, ſchaffen wir's. ſie holen auf! Gib die Bald darauf aber:„Verdammt, Sporen, Junge! Daß der Teufel—! Ein erbittertes Pferde überſchlagen ſich; es praſſelt 5 N g 0 f N W Hlusoren 2— ur„ SauTieea bon dcben Nadeln Eine letzte Kraftanſtrengung; die Tiere dampfen.„Wir ſchaffen'ss nicht; die Gäule ſind ausgepumpt, es geht zu Ende. Einer von uns muß aber durch!“ „Ja, Vater, du!“ Ich?— Red' nicht ſo dumm! Wenn's der Weg am Walde zuläßt, werfe ich mich rum und fahre zwiſchen ſie, du aber jagſt weiter.“ „Nein, ich bleibe, wo du bleibſt, Vater!“ „Du trägſt die Standarte, Junge. Du haſt es ſo gewollt. Nun denke nicht an mich, denk' nur an ſie— ſie mußt du retten!“ e ſtreiten ſich. Der Alte mahnt, bittet, fleht. Nichts! ige will nicht. So fährt der Oberſt ſchließlich auf. „Kreuzdonner, Leutnant von Saldern— Ihr tragt die Standarte, mit einem letzten Gruß von mir bringt Ihr ſie unſerm König! Verſtanden?“ Da heben ſich beide jäh im Sattel und ſtarren auf einen langen, breiten Dornwall, der vor einem Waſſergraben auf⸗ wächſt.„Potz Tod und Teufel, Jung, was iſt das? Soll das für uns beide das Ende ſein?“ Wie ſie näher heran ſind, entdecken ſie zur Linken einen ſchmalen Durchlaß, hinter dem eine Brücke iſt. Der Alte ſpäht vor, wendet ſich und ſchreit, den breiten Säbel ſchwin⸗ gend:„So, ihr welſchen Kerle, nun heran!“ Und ſeinem Jungen ruft er zu:„Vor und durch!— dummer, lieber Junge, das iſt Erfüllung für den Vater und Offizier, daß er ſich opfert für ſeine Fahne und für ſein Kind. Gott mit dir!“ Ein letzter Blickwechſel, dann verſchwindet der Leut⸗ nant mit der Standarte durch die Lücke. Der Kommandeur aber reißt ſeinen Gaul herum, verſperrt den Durchlaß und erwartet die Feinde. Die Küraſſ f gen heran. Schüſſe krachen, Säbel klir⸗ Und dann fällt ein ſunger Rittmeiſter den Alten an. dächtig pariert der Oberſt die Hiebe. Zeit will er ge⸗ binnen. Nun iſt der Hufſchlag hinter ihm verhallt— der nge gerettet. Da richtet ſich der Alte hoch im Sattel auf. Eine kurze Finte, der Pallaſch des Feindes klatſcht in die Hecke, ein Blitz, und der furchtbare Hieb wirft den jungen Rittmeiſter mit geſpaltenem Schädel hinterdrein. Von Hildegard Radeſtock. In der einfachen, ſchmuckloſen Dorfkirche brannten weihevoll die großen dicken Kerzen am Altar und tropften ſtill und ſchön, wie ein verlöſchender Schmerz auf die ſil⸗ bernen Teller. Auf der Kanzel ſtand der junge Pfarrer. Seine Augen blickten voller Güte auf die Menſchen, die gläubig zu ihm aufſahen. Von der Zeit der hellen Nächte, in denen die Liebe durch das Land geht, ſprach er. Und es ſchwebte eine Sehnſucht durch die Kirche, die ſich mit den frommen Ker⸗ zenſtrahlen vermiſchte und in jedes Herz der Hörer drang. Da beugten ſich alle demutsvoll und waren ſo bereit, die hellen Nächte in ihren Herzen widerleuchten zu laſſen. Nur einer ſaß da, der nicht in Demut ſein Haupt ge⸗ beugt hatte, deſſen Hände nicht gefaltet waren und deſſen Augen nicht gläubig blickten. „Für euch alle“, ſagte der junge Pfarrer,„kommt jetzt die ſelige Zeit. Nur müßt ihr bereit ſein, denn bereit ſein iſt alles. Und dabei glänzten ſeine Augen gläubig im Ker⸗ zenſchein. Als der Pfarrer das geſagt hatte, ging ein verächt⸗ liches Lächeln über das Geſicht des Mannes, deſſen Herz ſich nicht gebeugt hatte und deſſen Hände ſich nicht falteten. Als die erſten Glockenlaute ertönten und der Gottesdienſt beendet war, war er der erſte, der das Gotteshaus verließ. Achtlos ging er, wie man aus einem Theater geht. Die Luft war voller feiner Regentropfen und wußte nichts von dem Strahlen der Kerzen. Alle Bäume hatten große Tropfen an den Aeſten, die wie farbloſe Perlen das Grau des Abends widerſpiegelten. Wenn ſie groß und rund waren, ließen ſie ſich ſatt vom Baum gleiten, um mit leiſem Aufklatſchen auf die naſſen zuſammengeballten Blätter zu fallen. Nur wenn der Wind über das Land ſtrich, unter⸗ brach er das monotone Spiel und riß wild alle Tropfen von den Bäumen. „Zeit der hel⸗ len Nächte“, höhnte der Mann mit dem Herzen, das nicht danken konnte, in das Grau des Abends.„Wa⸗ rum gingſt du in die Kirche, glaubteſt du noch an Wunder?“ Er lachte laut auf und ließ ſeine Füße in das naſſe Laub einſinken, das der Sturm an den Wegrand geblaſen hatte. „Zeit der hel⸗ len Nächte“ lach⸗ te er nochmals ſpöttiſch, wo alle Nächte dun⸗ kel und qualvoll ſind. Ich habe mein Herz tau⸗ Mit Trotz ſtemmt er ſich gegen den ſendmal bereit⸗ Sturm und läßt ſich von ihm zer⸗ gehalten, doch zauſen. ... Stumpf ſinkt der Alte nun im Sattel zuſammen. Er iſt ſo müde, ſo grenzenlos müde. Da dröhnt der ungeheure Schlag von einem Dutzend Piſtolenſchüſſen gegen ihn. Wie Stiche geht's ihm durch die Bruſt. ga rutſcht der Oberſt aus dem Sattel.. Der Leutnant von Saldern aber iſt weit. Er trägt die gerettete Standarte durchs Land. Er wird ſie ſeinem König bringen und von einem treuen Kommandeur berichten, der ſich freudig für Fahne und Sohn opferte.— So geſchah es 1806 Schlacht verloren, viel verloren; Fahne gerettet, alles gerettet!— Acht Jahre ſpäter war Preußen wieder frei vom Feinde, und als die Brandenburgi⸗ ſchen Huſaren in Paris einzogen, war auch der junge Sal⸗ dern dabei als Rittmeiſter, und vor dem Regiment ſtand hoch und ſtolz die alte, ewige Standarte. Der Kommandant aber reißt ſeinen Gaul herum und erwartet die Feinde. Zeichnungen(2): Grunwald. keiner ſah es, und keiner verſtand mich. Meine Augen flehten umſonſt und baten ſo innig um das, was mein Mund nicht ſagen konnte. Nein, für mich gibt es keine hellen Nächte, — oder man darf nicht ſo mutterſeelenallein ſein.“ Als ihm an der nächſten Wegbiegung der Sturm mit Ungeſtüm entgegenrannte, ſtemmte er ſich zum Trotz gegen ihn und ließ ſich von ihm zauſen. Dann riß er ſeine Mütze vom Kopf, daß auch der Sturm ſeine Haare zerwühlte:„Das ſind meine hellen Nächte“ rief er in die Nacht und freute ſich, daß der Wind ihm ſo in das Geſicht blies, daß es ihm weh tat. Aus ſeinem Trotz wurde Sehnſucht, brennende Sehn⸗ ſucht nach Heimat, nach dem Zuhauſe. Er hätte jemand ſtreicheln mögen und ganz leiſe dazu ſagen:„Ich habe dich lieb, ſieh, ich habe dich lieb.“ Müde und zerwühlt kam er in ſein Zimmer. Auf dem Tiſch ſtand ein kleiner Strauß Tannengrün.„Ein ſeltſamer Tag heute, Kirche und Tannenduft“, dachte er und ſah auf die Tannenzweige. Eine ſcheue Rührung kam über ihn, über die er ſich ärgerte, weil ſie ihn unſicher machte. „Unſinn“ murmelte er und ſchob den Strauß achtlos beiſeite.„Damit betrügen ſich die Menſchen ſelbſt. Denn ſie brauchen einen Halt und einen Schutz, zu dem ſie jammern können, wenn es ihnen ſchlecht geht.“ Mit einem Ruck riß er das Fenſter auf und ließ die dunklen Ströme der Nacht hineinfließen und den Sturm durch das Fenſter tanzen, der die Tannenzweige herunter⸗ riß. Achtlos ſchloß er dann das Fenſter. Er fand keinen Schlummer. Im halbwachen Zuſtand ſah er bald den jungen Pfarrer, bald lange, endloſe Straßen die durch weite graue Ebenen führten und auf denen er unaufhörlich wandern mußte. Der Wind raſte an ihm vor⸗ bei und ziſchte ihm zu: Zeit der hellen Nächte, und alle Bäume rauſchten da, und überall, wo er hinhörte, klang es: Zeit der hellen Nächte Er bäumte ſich gegen dieſen Klang auf, wollte ſeine Hände an die Ohren preſſen, aber es war alles ſteif an ihm. Mit einem Seufzer der Erleichterung fand er in die Wirklichkeit zurück. Aergerlich richtete er ſich auf und zündete eine Kerze an. Die Arme unter ſeinem Kopf verſchränkt, ſtarrte er mit leeren Blicken an die Decke, i Er wollte an irgend etwas Liebes denken. An ſeine Mutter, ſeine Schweſtern, aber alles war ſo fern und fremd. Nicht einmal weinen konnte er, ſo einſam war alles in ihm. Plötzlich flackerte die Kerze hin und her, und es gab tanzende Schatten an der Wand. Dann kniſterte es, ziſchte ganz laut, und dann brannte die Kerze wieder mit ruhiger Gelaſſenheit wie zuvor Der Mann mit dem Herzen, das nicht danken konnte, lag regungslos und atmete den ſeltſamen Duft, der plötzlich zu ihm kam. Es roch herb nach Harz und Tannenwald. Die Leere nahm Geſtalt an Kleine Wege führten durch Winter⸗ wald an ſchneelaſtächzenden Tannen vorbei in glasklare Helligkeit des Tages. Irgendwo ſtand ein Stern, und man wußte daß er ſtrahlen würde, und daß alle auf ihn warte⸗ ten Man fühlte dann plötzlich das Wunder der Liebe und ahnte die Schönheit des Gutſeins Langſam drehte ſich der Mann zum Kerzenlicht, ſtützte einen Kopf in die Hand und ſtarrte in die Flamme Eine Kinderſeligkeit huſchte heran und ſtand groß vor ihm:„Weißt du noch“ raunte ſie und brachte ſo viel Erinnerung und Kinderentzücken mit, daß ſeine Augen zu ſtrahlen begannen. Und dann kamen noch ſo viel„Weißt du noch“ ſtellten ſich um ein Bett und gaben einander den Kerzenſchein mit Heiligkeit weiter. Und alles Erinnern war Liebe, fürſor⸗ gende einhüllende Liebe. Da wunderte ſich der Mann, daß ihm ſchon ſo viel Liebe gegeben ward. und er ſie nie gefühlt hatte trotzdem er ſie immer zu ſuchen glaubte. Und plötzlich wußte er, was der junge Pfarrer heute gemeint hatte:„Bereit ſein iſt alles. Mit einer Kinderſeligkeit im Herzen lehnte er ſich zurück. „Die Zeit der hellen Nächte, da geht die Liebe durch das Land“, flüſterte er leiſe.„Ich will bereit ſein.“. Auskr Ehre, von K . glaube ich we heit g wenn ſcheidi getauc H netsri, Kenne A bitt“ g im G Brocke D Die N ihrem drüber gekoſte Wetter Renne begegr ohne st Und u netsrie Er gel Haſſen 752 Platz 8 Annen habe i ſelber Hotel. geweſe Er wir mal iſt gar nie de Bee ſie wie totſchla. mit ſch. lichkeit. das ve Hände Brot u dieſes was vo eee N r ee ee eee Aenne (Copyright 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München.) (10. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Auf dem Uebungshang am Fernereck übt Oſſi auf Skiern. Währendeſſen fährt Schmitthenner die Rennſtrecke bis zur Knorrhütte ab. Am Schneefernerhaus ſtehen die Zünftigen und beobachten die Läufer. Man ſtellt feſt, daß Schmikthenner ſchon jetzt einen neuen Rekord aufgeſtellt hat. Im Hotel trifft die Ba⸗ ronin Eddie Haſſenpflug Sie verlangt von ihm, daß er ver⸗ hindere, daß Schmitthenner den Goldenen Ski gewinnt. Da Annetsrieder. Eddie ſich weigert, kommt es zu einer Auseinanderſetzung. Kitty bemerkt, daß ſie beobachtet wird. In der Hotelhalle trifft Baron de Beer den Rittmeiſter von Annetsrieder. Er begrüßt ihn und ſtellt ärgerlich Fragen. „Was iſt denn das nun wieder für eine Laune. Erſt Berchtesgaden, dann München und jetzt gar die Zugſpitze. Iſt ſie wenigſtens noch zur Stelle, oder iſt ſie ſchon wieder abgeſegelt?“ „Sie iſt noch da, Herr de Beer, und ſie gedenkt wohl auch, vorläufig zu bleiben.“ „Woraus ſchließen Sie das?“ „Sie hat die beſten Zimmer des Hauſes für acht Tage gemietet“ „Kein entſcheidender Grund für dieſe Perſon. Sie iſt natürlich nicht allein?“ „Herr von Haſſenpflug leiſtet ihr vorläufig noch Se⸗ ſellſchaft.“ „Warum ſagen Sie vorläufig?“ fragte Herr Adrian de Beer verwundert. Der k. und k. Rittmeiſter a. D. mit dem Schauſpieler⸗ geſicht ſah ſich erſt nach allen Seiten vorſichtig um, ehe er Auskunft gab.„Es iſt etwas im Gang. Ich hatte bereits die Ehre, Andeutungen darüber zu machen. Dieſer junge Herr von Haſſenpflug dürfte nun endgültig erledigt ſein.“ „Er iſt alſo ruiniert?“ „Ruiniert iſt er längſt“, erklärte Annetsrieder.„Ich glaube nicht, daß er die umlaufenden Wechſel, von denen ich weiß noch decken kann. Und ob ihm Madame Sicher⸗ heit gegeben hat, iſt ſehr zweifelhaft. Er iſt alſo verloren, wenn ſie die Hand von ihm zieht. Aber es gehen noch ent⸗ ſcheidungsvollere Dinge vor. Ein neuer Mann iſt auf⸗ getaucht.“ Herr de Beer blieb ſtehen und blickte finſter auf An⸗ netsrieder hinab.„Das hat ſich denken laſſen. Wer iſt es? Kenne ich ihn?“ Annetsrieder hob beſchwörend die Hand.„Leiſer, ich bitt' gar ſchön. leiſer, Herr Baron. Wir ſtehen hier mitten im Gedräng Leicht könnte jemand Unberufener einen Brocken aufſchnappen.“ Der eben angekommene Zug war voll beſetzt geweſen. Die Neuankömmlinge füllten die ganze Halle mit ſich und ihrem Gepäck. 5 „Habe ich eigentlich ein Zimmer?“ fragte de Beer. „Ich habe Ihnen mein Zimmer abgetreten“, erklärte „Ich ſelber konnte mir noch ein Notlager drüben im Touriſtenflügel erobern. Es hat heiße Kämpfe gekoſtet. Das Haus iſt voll bis zum letzten Winkel. Das Wetter hat ſich gebeſſert, und übermorgen iſt hier oben das Rennen um den Goldenen Ski. Wenn ſich zwei Leute nicht begegnen wollen, können ſie acht Tage hier oben hauſen, ohne ſich zu ſehen So ein Betrieb iſt augenblicklich heroben. Und was ich ſchnell noch ſagen möchte: Von mir weiß Ma⸗ dame Sie hat mich geſtellt. Jetzt wird ſie noch im Speiſe⸗ ſaal ſein. Wenn Sie eine Begegnung vermeiden wollen, gehen wir lieber hinunter in das Touriſtenſtüberl. Ich ſag Ihnen, Herr de Beer, da unten gibt es Gulaſch—— Na, ſo etwas von einem Ungarn bekommen.“ Gulaſch hab ich nicht einmal in Herr de Beer bekam ein ſteinernes Geſicht.„Ich werde mir ſetzt die Hände waſchen, dann ſehen wir uns im Speiſe⸗ f ſaal“ Es dauerte nur eine knappe Viertelſtunde, bis Herr f de Beer im Speiſeſaal auftauchte. Inzwiſchen hatte ſich An⸗ netsrieder einen kleinen, verſteckt liegenden Tiſch geſichert. Er geleitete ſeinen Auftraggeber dahin Die Baronin und Haſſenpflug hatten den Saal ſchon verlaſſen. „Alſo, wer iſt der Mann?“ fragte de Beer, nachdem er Platz genommen hatte. „Sie haben ſicher noch nie von ihm gehört“, erklärte Annentsrieder, aber Sie werden bald von ihm hören. Ich habe ihn eben von der Fernerwand abfahren ſehen und ſelber Zeit genommen. Zwei Minuten acht dis unten am Hotel. Fabelhaft, Herr de Beer. So etwas iſt noch nicht da⸗ 8 geweſen. Der Mann heißt Schmithenner, Herr de Beer. Er wird das Rennen auch dei Madame machen, denn dies⸗ mal iſt es anders a1 fonſt; 1 nicht ihr nach, er denkt gar nicht daron ondern ſie ihm!“ „Sie ezgählen Märchen. Annetsrieder!“ Antietsrieder legte die Hand aufs Herz.„Auf mein 1 8 Sie können ſich darauf verlaſſen Es iſt ſo. wie ich age.“ „Ein Kerl, der auch ſonſt zu was taugt, Annetsrieder?“ „Ich hab noch keinen etwas über ihn ſagen hören, Herr de Beer. Er iſt ehemaliger Militär wie ich, aber von der anderen Seite. Einer vom Reiche.“ De Beer blieb kühl. Er hatte andere Sorgen.„Sie wird natürlich auch den verderben. Und wir ſtehen dabei und ſehen zu und niemand rührt die Hände. Madame ge⸗ hört zu einem gefährlichen Frauentyp. Schön anzuſchauen iſt ſie, ohne Fehl vom Scheitel bis zur Sohle. Aber ſolche Frauen ſind gefährlicher als Wölfe und Tiger. Man ſollte ſie wie dieſes Raubzeug, wo man ſie antrifft, mit Knütteln totſchlagen. Sie ruinieren alles, was in ihre Nähe kommt, mit ſchauderhafter Eile und mit der grauenhafteſten Gründ⸗ lichkeit. Und in dieſer ziviliſierten Welt gibt es kein Geſetz, das verbietet, ſolchen Geſchöpfen Rieſenvermögen in die Hände zu geben, damit ſie nicht vergeuden, was Tauſenden Brot und Arbeit geber könnte. Ich haſſe und verabſcheue dieſes Frauenzimmer, und nicht nur, weil es geſtohlen hat, 7.. 1 zum Mittelpunkt zu machen Sie ſaß da, ein feiner Kame⸗ N — 1 e DS meinem Betrieb. Gibt es denn gar keine Möglichkeit, An⸗ netsrieder, ſie zur Strecke zu bringen? Sie ſind doch jetzt lange genug um ſie herum. Aber was Sie zu berichten haben, genügt alles nicht. Um ſie im letzten Augenblick zu packen, müßte man ihr mindeſtens ein Verbrechen nachwei⸗ ſen. Beſinnen Sie ſich! Gibt es denn wirklich nichts, was Sie bisher noch nicht berichtet haben und was ihr den Hals brechen könnte?“ i Annetsrieder ſchüttelte den Kopf.„Ich weiß nichts. Und es kann mir doch nichts entgangen ſein.“ „Dann bin ich ruiniert“, erklärte de Beer.„Die Ge⸗ richtskoſten für die beiden Parteien ſind außerordentlich hoch. Es iſt mir einfach nicht möglich, die Beträge flüſſig zu machen.“ „Aber nein! Sie, einer der reichſten Männer der Nie⸗ derlande!“ rief Annetsrieder aus. „Sie haben eine Ahnung!“ warf de Beer ein. „Ich habe aber wirklich getan, was ich nur tun konnte“, erklärte Annetsrieder.„Ich bin ſogar häufig bis an die Grenze des Zuläſſigen gegangen.“ „Sie hätten darüber gehen ſollen“ meinte de Beer hart. „Das habe ich nicht gern gehört, Herr de Beer“ ſagte Annetsrieder.„Ich bin doch immerhin ein Mann von Stand und Ehre. Es iſt mir ſo ſchon nicht leicht geworden, ſolche Aufträge zu übernehmen. Aber was ſoll unſereins anfan⸗ gen! Schauen S', wir von der k. und k. Kavallerie, wir haben's beſonders ſchlecht erraten. Alle überzählig. Daheim iſt kein Platz mehr für uns. Was wiſſen denn Sie im reichen Holland überhaupt von unſerem Elend?!“ „Ich will Ihnen gerne einige Auskünfte geben über die Verhältniſſe in Holland“ erklärte de Beer trocken.„Auf Su⸗ matra gibt es hundertundvierzig und einige Zuckerraffine⸗ rien. Davon gehören achtundvierzig mir und meiner Firma. Und von dieſen hundertundvierzig und einigen Betrieben ſtehen alle ſtill bis auf drei.“ N J V — Zeichnung: Eisner. Später kam auch Annetsrieder an den Tiſch. „Nicht möglich!“ rief Annetsrieder und fuhr zurück. „Die reine Wahrheit“, erklärte de Beer.„Und nun werden Sie auch ermeſſen können, was es für mich und meine Firma bedeutet, wenn das Vermögen der älteren Linie de Beer in andere Hände übergeht. Und in was für Hände! In Hände, die nicht arbeiten, ſondern nur ver⸗ ſchwenden. Genug! Brechen wir dieſes Mahl ab. Mir iſt aller Appetit vergangen!“ XXIII. Schmitthenner und Oſſi waren den ganzen Tag drau⸗ ßen auf dem Schneeferner geweſen. Sie gingen erſt in das Haus zurück, als die letzte Sonne weg war und als der Schnee blau wurde. Am Nachmittag waren ſie nicht mehr allein. Alle Augenblicke kam jemand vom Hotel herüber⸗ gefkutſcht, blieb eine Weile ſtehen, ſah zu, wie Oſſi unermüd⸗ lich Kriſtl übte, und wechſelte ein paar Sätze mit Schmitt⸗ Henner. 8 Als er dann am Abend mit Oſſi zum Eſſen in die Tou⸗ riſtenſtube kam, wurde er gleich von allen ſeinen Bekann⸗ ten in Empfang genommen. Es wurde etwas zuſammen⸗ gerückt, und Schmitthenner mußte am gemeinſamen Tiſch der Rennfahrer Platz nehmen. Die Jungens löffelten eben ihre Erbſenſuppe und hinterher das übliche Rindsgulaſch mit reichlich Brot. Einzelne waren ſchon bei der Zigarette angelangt oder bei dem Pfeifenkopf voll Shag, auf den ſie ſich jetzt kurz vor dem Rennen beſchränkten. Alkohol geſtat⸗ tete ſich keiner, nicht einmal Bier, aber ſie waren trotzdem aufgelegt zu allen Streichen Als ſie erſt herausbekommen hatten, daß Schmitthenner mit Oſſi ſehr gern allein in irgend⸗ einem Winkel geſeſſen hätte, boten ſie alles auf, um ihn daran zu hindern. Sie ſprachen vom Schnee, vom Wetter, von der Renn⸗ ſtrecke, von gemeinſamen Bekannten und von Begegnungen bei anderen Gelegenheiten. Sehr ausführlich ſprachen ſie ferner über Skibindungen, über Wachsſorten und über Kan⸗ tenſchutz. Von Frauen und Mädchen aber ſprachen ſie nicht. Frauen und Mädchen— das war eine Sache von unter⸗ geordneter Bedeutung. Sie kamen überall zum Vorſchein wo ſich der Erfolg eingeſtellt hatte. Es kam alſo in erſter Linie darauf an, Erfolg zu haben. Alles andere kam von allein. 5 N Oſſi ſaß ſtill und hell dabei und hörte mit an, was die . Männer ſprachen. Sie tat ſich nicht hervor. Sie machte ein Feuerwerk. Sie ſuchte nicht Blicke zu fangen und ſich rad, der gut anzuſchauen und auf den Verlaß iſt. Natürlich was von Rechts wegen mir gehört und meiner Familie und . , x in erträglichen Grenzen, und wenn es zu bunt wurde. blieb ſie die Antwort nicht ſchuldig. Später kam auch Herr von Annetsrieder an den Tiſch. Er trug Abendanzug, denn er kam vom Speiſeſaal oben, und er brachte einen Bekannten mit, einen baumlangen Fremden mit weißem Haar. Aber kein Menſch hatte Luſt, zu rücken. damit Platz frei wurde. Sie gehörten nicht zur Zunft. „Herr Schmitthenner“ ſagte Annetsrieder, ich habe heute die Zeit abgenommen, als Sie von der Fernerwand abgefahren ſind. Das hier iſt ein Freund von mir aus Hol⸗ land. Er will den zukünftigen Rekordmann gerne kennen⸗ lernen.“ „Wollen Sie nicht nach oben kommen in die Bar?“ brate dieſer holländiſche Freund.„Es tut ſich was dort oben. Schmitthenner beugte ſich hinüber zu Oſſi.„Haſt du Luſt, nach oben zu gehen unter die feinen Leute?“ Oſſi ſchüttelte heftig den Kopf. „Danke“, ſagte Schmitthenner.„Wir fühlen uns hier ſehr gut aufgehoben.“ Die beiden Herren wechſelten Blicke. „Schade“ ſagte Annetsrieder; dann drückten ſie ſich noch ein bißchen herum, und ſchließlich waren ſie verſchwunden. Aber wieder eine Weile ſpäter kam ein Kellner von oben, arbeitete ſich durch bis zu Schmitthenner, beugte ſich nieder und flüſterte ihm zu, er werde gebeten, unter allen Umſtän⸗ den heute noch auf Zimmer 14 vorzuſprechen. Schmitthenner blickte auf die Uhr.„Es iſt ſchon Zehn vorüber. Wer hat Sie geſchickt?“ Der Kellner erklärte, er habe den Auftrag von einem der Zimmermädchen übernommen. „Es iſt gut“, ſagte Schmitthenner.„Ich will ſehen, was ich tun kann.“ Aber er hatte nicht viel Luſt, der Einladung zu folgen. Er hatte keine Ahnung, wer ihn ſo ſpät noch ſprechen wollte. Haſſenpflugs Namen hatte er auf der Nennliſte geſehen, aber er war ihm noch nicht begegnet hier oben, und er wußte auch nicht, daß Kitty ſchon am Vormittag heraufgekommen war. Er war jetzt nicht mehr recht bei der Sache. Er mußte immer daran denken, wer ihn wohl ſo ſpät noch ſprechen wollte Sobald es anging, verſtändigte er ſich mit Oſſi den Tiſch zu verlaſſen und aufzubrechen. Er ließ ſich auch trotz aller Proteſte nicht halten. Beide waren noch im Skianzug. 5 „Du mußt ja elend müde ſein“ meinte Schmitthenner. Höchſte Zeit, ſolid und brav ins Bett zu gehen. Du haſt 11185 ſicher auch keine Luſt, die Naſe noch oben in die Bar zu tecken.“ Nein, aber Oſſi hatte tolle Luſt, noch eine Naſe voll friſcher Luft zu nehmen und nachzuſehen, wie ſich das Wet⸗ ter machte.. „Schön, Oſſi, das kannſt du haben. Aber vorher mußt du dir deinen Mantel holen und Fäuſtlinge. Ich bringe dich hinauf und warte oben.“ Oſſi beeilte ſich, ſo ſehr ſie nur konnte. Sie lief die Treppe hinauf und den gewundenen Flur entlang, und ſie ſtürmte in das Zimmer und riß Mantel und Fäuſtlinge von den Haken. Sie nahm ſich nicht einmal Zeit in die Aermel zu ſchlüpfen. Toni dachte ſie würde ihr ſchon hineinhelfen. So hoch oben war ſie die Nacht über nur einmal in ihrem Leben geweſen Oben auf dem Watzmann im Unterſtands⸗ haus. Aber damals war ſie miide geweſen zum Erlöſchen, und es war ſchauerlich kalt geweſen und man hatte nur ein Notlager, um die Nacht zu überſteßen Aber heute war ſie voller Sicherheit. zwar auch etwas müde aber nicht über⸗ mäßig, und ſie kam aus Wärme und Behagen und brauchte nur durch etliche Türen zu gehen um wieder von Wärme und Behagen umfangen zu ſein Es mußte herrlich ſein, auf die Terraſſe zu treten und die verſchneiten Gipfel zu ſehen unterm Sternenhimmel. Und wenn es der Himmel gut meinte ließ er auch den Mond ſchejnen Aber als Oſſi dorthin zurückkam wo ſie Schmitthenner verlaſſen hatte war die Stelle leer Eine Weile ſtand ſie und wartete dann wurde ſie unruhig und gina auf die Suche. Ganz in der Nähe war die Bar Es hielten ſich nicht mehr ſehr viele Leute darin auf Und es waren alles ruhige Leute im Abendanzug, die an kleinen Tiſchchen in bequemen Stühlen ſaßen und Bridge ſpieſten oder Zeitungen laſen. Ein Kellner in einer weißen Jacke aina manchmal lautlos über die Teppiche und ſerpierte ein Miſchgetränk oder holte leere Gläſer zurück zur Bar. Und es maren alles fremde Geſichter. Niemand kümmerte ſich um Oſſi Von der Bar lief ſie eilig die Trepve hinab in die Tou⸗ riſtenſtube Auch hier hatten ſich die Tiſche ſchon gelichtet, nur der Tiſch ganz hinten im Winkel an dem ſie vorhin mit Toni geſeſſen hatte, der war noch voll beſetzt Die über⸗ W jungen Burſchen machten nicht viel Umſtände mit thr.„ „Ja, Oſſi, Mädel, das iſt aber fein von dir, daß du noch einmal gekommen biſt! Oder hat dich der Toni vielleicht gar verſetzt?“ 5 5 2 5 So ſehr ſie ſich auch umblickte, Toni war nirgends zu ehen „Suchſt du den Toni. Oſſi? Der iſt nicht hier. Aber klopfe einmal auf Nummer 14 an. Vorhin hat ihn ein Kell⸗ ner auf Nummer 14 beſtellt. Aber aufs Anklopfen nicht ver⸗ geſſen. Ja net. Sicher iſt ſicher. Könnteſt ſonſt dem Toni ungelegen kommen.“ 1 Oſſi machte mit vieler Mühe ein lachendes Geſicht.„Ahl“ ſagte ſie„Oh, ich werde das alles dem Toni ſagen. Er wird mit einem großen Prügel kommen.“ Sie kehrte wieder um und ging hinaus in die Halle, und von der Halle tat ſie einen Blick auf die Terraſſe Alles leer. Sie tat auch noch ein übriges und lief die letzte Treppe hin⸗ unter, am Wechſelraum vorüber zur Türe ins Freie. Maſ⸗ ſen von Brettlnu ſtanden und lehnten da in Reih und Glied. Ein ganzer Wald von Brettlu jeder Art. Ein Paar ragte über alle hinaus. f mußte ſie etwas Spott erdulden, aber die Reden hielten ſich (Fortſetzung folgt.) —f— Wort-Rütſel. 3 2² In einer Gef e ede 5 8 In einer Geſellſchaft werden Winterſporterinn n aufgefriſcht. Ein ſehr lebhafter Herr ſchildert eine N krſchei 16 8 fahrt und ſagt zum Schluß:„. alſo da muß 75 Bezug 66 Loch in der Bahn geweſen ſein— jedenfalls 940 115 in 32 ſtarken Ruck, mein Schlitten fliegt mit mir hoch ung Anz e haue mit vollem Körpergewicht wieder zurück auf die B 5 — ſo ſtark, daß ich direkt hefti N 5 7* da di ne ſar va.— Vorſtehende Silben ſind ent⸗ Verſtändnis S 1 e 0 A. 3. weder ein⸗ oder zweimal in obige Figur einzuſetzen, damit Na 19 5 1 8 Schweigen. Plötzlich ſagt eine Dame: Fernſp ſie, ſenkrecht wie waagerecht, drei Wörter mit folgender haben N ieſem Augenblick auch Ihr Herz geſeſſen 5 Synonym. 3 1 Fiſch, 2. Erſte Sängerin 8 0 3 An Stelle eines jeden der nachſtehenden Wört 5 pielerin, 3. Nordamerikaniſcher Staat. Das mit⸗ i.— N er ſoll ein telſte Fe iblei mi„Ich werde Sie lehren,“ tobte d j j 8 11 N 1 Wort geſetzt werden. Die An⸗** Tochter zu flirten!“„„ angsbuchſtaben dieſer ergeben einen Beitrag zum Winter Ach ja“. drü i ü 5 0. 5„Ach ja“, drückte ihm der Jünglin i Raiewert 1 5 1 1 0 1 i ver⸗ 85 Auflöſungen aus letzter Nummer.„tun Sie das, vielleicht habe ich 1 meh Eren ö 1 aufziehen. 7. hiſſen. 8. kundtun luſtriertes R 8 Schluß d Tei häftlich 5 9. ſtümpern 10. empfinden. 11 folgen. 12. begreifen. recht: Platte As Ei Hie 1 a. chluß des redaktionellen Teils.— Geſchäftliches. en 14. trennen. 15. mieten. 16. liebkoſen. 17. Rauch. 5 i. Das gewiſje Elwas Uhlen. 3 f 8 5 8 In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſetzen. Eva und Kläre, die beiden„Unzertrennlichen“ aus der Schul 0 F Silben⸗Rätſel: 1. Erich, 2. Roggen, 3. Tüte zeit. ſaßen in der Vorhalle des Hotels, in dem Kläre Aufenthalk ſchläge J!! ⁵⁵m, gen. ohne Klage. 15 g. 8.— Ertrage i 5 en 1 1 war es die Kunde von dem großen gegen. I 9 Ereignis in Evas Leben, die Kläre bewogen hatt ihre niſter e Labyrinth⸗ Aufgabe: 1—2 Spa, 2 Freundin zu eilen.„Du glaubſt ni 5 8 e, zu ihrer 1 eee dente ee n 89 Obe Ener 5 Riff 487 Flehg 28. Salto. vlc n e lan Lan, I 5 5 15 5 range, 9—10 Etappe, 10—11 Er l 8 verlobt und in Bälde verheiratet! Und wie in ei Mä 5 Ren Einfügungs⸗Aufgabe ö Einfü. Rane ein junger Mann ko 0 lia und 3 9 9 5 infüg ungs. A 5 g 0 n. kommt ſchnurſtracks von Amerika und hält Luch Log Mai Sage Kami Acht Dunkel Salbe Amt Julli)an.— Halali 5%% 5 9 0 9 5 335ͤĩ;ḱ çʃJV begeben bd Lenſe Mine Schal Pot B„N i lle Gh f 7 . e a uch ſtaben⸗Rätſel: 1. 91.„Ja“ nickte Eva,„es erſchei Durch Einfügen eines weiteren Buchſtabens in jedes 3. hei— Hai. 4. ld— Eld 5 555 2. Cs deka,[ Marchen dae ſchöne ale machen VV 9 8 der vorſt d 3 8; a e. 5. ſ p— Eſpe. 6. w 75 chen von der blutjungen Liebe. Als nach d 5 rſtehen en zwölf Wörter einerlei an welcher Stelle, 6 Webe. er damals über das große Waſſer ging, glaubte ich nicht, ih verſtä ollen neue Wörter gebildet werden wogegen die zwölf ein⸗ Illuſtriertes Sprich 5 85 jemals wiederzuſehen. Und dann war er auf einmal wieder 96 b lle gefügten Buchſtaben aneinandergereiht ein in Weingegen⸗ ſtreiten. freut ſich der d 10„%%% 5 j 1 f beliebtes Getränk nennen. 5 ich der dritte. 5b 18 ſch drüben nicht gefunden habe.„Die Liebe e neinte Kläre ſchwärmeriſ„Die Liebe“ 25 N pofitio 5 Gleichklang. lich und fuhr fort: er ſelbſ 1 15 1 10 9 100 Donne 55 5555 acht Wörter zu ſuchen, von denen ein jedes hinaus wäre noch etwas anderes— ein Glanz in meinem Haar rald“ doppelte f hat. Sind dieſe gefunden, ſo ergeben A e ee e e e Man. deren Anfangsbuchſtaben, zu einem Wort verbunden, einen 850 e fd d 3 en e ee e e een en en. Frauen, und können die Dinge ruhig beim Namen nennen. Es ſche He gang, 2 Stadt in Irland— Kleidungsſtück, 3. Schiffsrand 15 1 1 Erinnerung, die er ſich bewahrt hat und eingeſe 7 ae 4 e Kundgebung— Befreiung. gewiſſes e eee e e e er dach als ein pon ei abgeſchloſſene Gruppe— Reif 6 Dienſtbezeichnung— Jetzt bin ich aber neuglerig derſſe mich aer mic 5 ö 5 5 l 8 gierig...“„Du darfſt i 5 Aufſchrift, 7. Fiſch— Farbe 8 Firmentafel— Deckwaffe. Dankbarkeit. lachen Ich bin meiner Sache ganz e ee ee It Skat-Aufgabe. lich Goh 11 5 e Kurtchen,„wann biſt du eigent⸗ ee 7 1 110 e eee 1 ſich 8 2 f date 5 8—, niemals wurde es dur ie e e ch e e. e W„Als du 440 5155 2981 kumſt. 1 und der Duft. von Peſſen Erh dere den 5 . 5 n, J e 1 5 vergeſſen hate— das gewſſe händig geboren wäre, wärſt du nicht Großvat 9 hübſcheft 5 lte vor Vergnügen:„Du biſt nicht nur das als kot f Nen ne d ßvater geworden? 9118 99. Mädchen unter uns geweſen, ſondern Ir „Na alſo, was gibſt du mir dafür?“ a i Blätter 5 Dreiunddreißigmal um die Welt 1 5 Zu gut. Sieben Jahre lang fliegt nun ſchon unſer deutſches Luftſchiff em A „Biß ich dit den. 1.„Graf Zeppelin zwiſchen Deutſchland und Südamerika und ſtellt zugeben ſie dent en Kuß Wernſch al genug?“ ſpricht er, als Da ohne davon viel Aufhebens zu machen, einen Rekord nach Regier. Kopf atten. Sie ſchüttelte den em anderen auf. 100 mal hat es bereits den Ozean überquert. Krieg! 11 i 2 1 a 12 000 Fahrgäſte hat es befördert, Millionen von Poſtſendungen hausau Hinterhand, der mit.„ ſagte ſie offen und hatte ein reizend⸗nach⸗ und viele tauſend Kilo Fracht. Rund 1756 Mill. Flugkilometer hat ſitzun bei folgendem Blatt: ſichtiges Lächeln dazu.„das nicht. Aber zu gut für jede ee eee i 0 andere Nicht lange wird es dauern, dann wird auch das neue Ver⸗ 88 0 kehrsluftſchiff„LZ. 129“ ſeine erſte Fahrt antreten. Alle Erfah⸗ een rungen des„Graf Zeppelin“ ſind hier verwertet— ſo wird dieſer die kon Luftrieſe noch vollkommener werden. Ein weiteres Luftſchiff ſoll denten Ze AHETT EN ſofort danach in Angriff genommen werden neut an 5 Unſere Zukunft liegt in der Luft. Alle dieſe gewaltigen Lei⸗ einzige; . ſtungen deutſchen Fleißes und deutſcher Technik aber erfordern die falls er . Huſammenſaſſung aller Kräfte unter einheitlicher Führung. Die Aufgaben, die uns geſtellt ſind zu löſen, iſt nur möglich, wenn es s 1 5 gelingt. alle vorhandenen Kapitalkräfte zuſammenzufaſſen und In Er ſpielt e Dame, Vorhand 1 richtig zu verteilen Hier liegt die große Aufgabe des deutſchen reichen O König ab. Das Offene Null iſt zu legen, wenn Hinkerhand e, 5 Bankgewerbes Die Banken ſind beſtändig bemüht, als Mittler f bebt richtig wweiterſpiell. Wie hat das zu geſchehens 1 5 1 er des einzelnen und den Staatsnotwendig⸗ de . b 0 9 eiten alles frei werdende Kapital zu erfaſſen und ihm den Weg 9 Bruchſtück-Aufgabe. 0 1 5. zur beſten Anlage zu ſichern. Jeder, der für ſeine Erſparneſſe 8 muel 8 lie* 5 9 und ſeien ſie noch ſo klemm— eine Anlage ſucht, tut daher gut. klärung 1 9, ſich mit ſeiner Bank in Verbindung zu ſetzen ſich von dieſer be⸗ Krieg 1 . a 2 raten zu laſſen, wie er ſich ſelbſt und dem Ganzen am beſten dient. Englan 1 1 Ebenſo aber wird der, dem es an den nötigen Mitteln mangelt, der fra e, um ſeinen Betrieb aufrechtzuerhalten. bei ſemer Bank oder ſeinem Unt 5 äze, Bankier verſtändnisvolle Förderung erfahren Der beſonderen nterſt Unter Zuhilfenahme der 10 Buchſtaben: e e g men r 9 Stellung des Privatbankiers entſpricht es, gerade den mittleren, franzöff r teu ſind obige Bruchſtücke zu Wörtern umzugeſtalten. ee eee 2 5 e 10 5 W. Buß 5 Wenn alle ſo zuſammenarbeiten. wird unſer Volk immer neue die der richng erfolgt ergeben Anfangs. und Endbuch⸗ Leiſt 8 ini ſtaben beide Male von oben nach unten geleſen und mit e. Wale e gen eue d 0 8 n g der anderen Völker erringen, 5 ermögli fret ö ö einander verbunden, ſe eine Naturerſcheinung, insbeſondere aus gene unſeren Weg unter 28 Vale 15. im Herbſt. N 5 i— 5 S Tätowierung eeadag 5 — sicher durch Präp. für. ge oder Al Zeichnung: St 0 s0 dess 815181 i Kleiner Stoßſeutzer g: Stange. Cussſer, Berſin S0 16, Köpenicker Str. 1218 keit, d. „In meiner Jugend hatten wir's nicht ſo bequem!“ und das gibt's Reuter a noch in keinem laden, Vati. 982 f 1 f i 5 ates w Wie t. e miei W.. Neues. gas.. f Kutter, lernt um! fenen geen, ff 3 .— 80„ el.-Schelne m. Präz.-Zähl 5 5 nie abends? Weil ſie es ſo in weer Fe 1 1 5 0 ff e eee bee un a 5 8 nun. C.. 5 5 i 15 noch viel zu wenig bekannt, daß die Zahnſiege mit enter 1 ee. 25 inteſiß 5 55. b i Qualitäts ⸗Zahnpaſte wie Chlorodont vor dem Schlafengehen wichtiger Zum Wochenende f jag. enthalt 5 8 8 222 iſt als in der Frühe. Gerade am Abend müſſen die Zähne mit Chlorodont. lenker ed Den 2 F 35 gereinigt werden, damit die Speiſereſte nicht Ga. on Ae Nr 95 Für die auf dieſer Seite erſcheinenden och i hierdurch Karies(Jause e 1 Seng Abergehen und die Schriftleitung Rat Winter, ait Ange Nee e ſuchen. 5 n ent un tagsblal Deutſcher Proving⸗Verleger, ſnilſch in Verl Mauer, d. neuen? ö 5 Die uch, 5 d i z 15 Weſfen „ 8 Tie Hgle nocht gg een chenden i 4 N 7 en 5 N 7 01L. einen langgeheglen Wunſch exful. e 5 05 N 5 been kkonnfe⸗ e Hunſche. die ſich bis her 8 Die ec e nicht ſchen N. 195 achfs gabe nicht erfeiſen essen. 5 N lie fand pertzs meiſter haben das Problem gelöſt⸗ 9 0 3 i andeo er 5 haben des na glündſec 8 11 0 5 , 5 icht nur mit ihren fertigen Ef zeugniſſen 1 08 ee e 0 ibf die Gand beg. 5 3 an e begehen der 8 Ne 7 e i adere 0 i eee 1 5 5.. 5 Tat 115 etwaige 4 1 8 1 5 i mit den bei ey 125 ke 2 arIcuhssraο des ogörscseN HAN DWE AA N in eden Ponterloden erhällichen ihnen lätter 8 Folke eichnen, einen ri hemühu Ausſchu