2. Blatt zu Mr. 292 Le ek ẽʒ Die neue Reichsordnung Die Weimarer Verfaſſung als Staaksgrundlage bedeutungs los geworden.— Das Kernſtück des Drikken Reiches. In der Albert⸗Forſter⸗Schule in Berlin⸗Zehlendorf be⸗ gann am Montag eine Arbeitstagung des Sozialamtes der Deutſchen Arbeitsfront, die bis Samstag dauert und auf der zahlreiche leitende Perſönlichkeiten des Staates und der Partei ſprechen werden. Nach Eröffnung der Tagung durch den Leiter des So⸗ zialamtes, Mende, ſprach Staatsſekretär Dr. Stuckart über die ſtaatsrechtlichen Grundlagen des Dritten Reiches. Er führte dabei u. a. aus: „Wenn auch die Weimarer Verfaſſung nicht ausdrücklich aufgehoben und durch eine neue Verfaſſungs⸗ urkunde erſetzt worden iſt, wenn daher auch einige ihrer Beſtimmungen heute noch Geltung haben, ſo hat ſie doch infolge ihrer dem Nationalſozialismus fremden und un⸗ einheitlichen Struktur jede Bedeutung als Staats⸗ grundgeſetz verloren. In dem neuen Denken ſind wahrer Nationalſozialismus und echter Sozialismus ein⸗ und dasſelbe. Nationa⸗ lis mus, der nicht zugleich Sozialismus iſt, der nicht das Wohl aller Volksgenoſſen nach innen und außen über das Einzelintereſſe ſtellt, iſt ein Widerſpruch in ſich und eine Unehrlichkeit. Sozialismus aber, der nicht ſeine Auf⸗ gabe in der Förderung des Ganzen ſieht, alſo auch Natio⸗ nalismus iſt, ſchädigt die Geſamtheit. Die Staatsauffaſſung des Nationalſozialismus iſt die deutſche Volksidee. Die künftige Reichsordnung baut ſich auf der vorhan⸗ denen völkiſchen Lebensordnung und auf den organiſch gewachſenen Gemeinſchaftsbildungen auf. Für die NSDAP und das Dritte Reich gibt es keine wich⸗ tigere Aufgabe, als durch Ausleſe und Zucht einen in Haltung, Denken und Fühlen, im Ehrbewußtſein, unbe⸗ dingter perſönlicher Sauberkeit, Wahrhaftigkeit und Ge⸗ rechtigkeit einheitlichen Menſchentyp als ſtaatstragende Schicht zu ſchaffen. Die Partei muß als ſtaaks, und volkkragende Gemein⸗ ſchaft ein geiſtiges, welkanſchauliches Krafkzenkrum und zugleich ein katſächliches Machtinſtrumenk in der Hand des Führers ſein und bleiben. Sie bildet damit das Kernſtück des Drikten Reiches und iſt der eigentliche Träger des Skaa⸗ tes. Der Führer hal bewußt davon Abſtand genommen, eine geſchriebene Verfaſſung zu geben Er hat dafür eine organiſche Fortentwicklung enkſtehen laſſen. Das Dritte Reich hat alſo heute bereits eine neue Ver⸗ faſſung, eine politiſche Grundordnung des deutſchen Vol⸗ kes. Dieſe findet zwar nicht in einer Verfaſſungsurkunde ihren Ausdruck, ſondern in einer Reihe von grundlegenden Beſetzen und vor allem in der zur Gewohnheit geworde⸗ nen ſtaatsrechtlichen Grundanſchauung des Nationalſozia⸗ lismus.“ Vom Glück des Schenkens Eine notwendige Betrachtung. NSg. Böswillige Schmieranten ſprachen gelegen lich in ausländiſchen Zeitungen von der„organiſierten Bet⸗ kelei des Winterhilfswerkes“. Nach ihrer Darſtellung wer⸗ den die Deutſchen alljährlich in einem bis in die Einzel⸗ heiten ausgeklügelten Eroberungsfeldzug des WH W plan⸗ mäßig ausgebeutet, ſo daß„notwendig Hunderte von Mil⸗ lionen als Spendenaufkommen zu verzeichnen ſind“. Nach der Lesart dieſer Verleumder kann weder von einer frei⸗ willigen noch von einer vom Volk als ſelbſtverſtändlich empfundenen Sammlung die Rede ſein. Man könnte im dritten Jahr des Winterhilfswerkes ſolche bewußt antideutſchen Aeußerungen übergehen, weil ſie ja ſchon genügend durch die eigentliche Lage der Dinge widerlegt werden. Denn nirgendwo iſt der le l 1 m⸗ bruch, der ſich im ſozialen Leben aller Schichten des deutſchen Volkes vollzogen hat, deutlicher ſichtbar, als gerade beim Winterhilfswerk. Das Geben iſt uns keines⸗ wegs zu einer„ſeltſamen Gewohnheit“ geworden— wie das kürzlich in einer ausländiſchen Zeitung zu leſen war —, sondern ein erfreulicher Ausdruck der wachſenden Solidarität aller Volkskreiſe unterein⸗ ander. Wenn die geldlich mehr begüterten Volksgenoſſen früher nur ungern in den Beutel griffen, während der „kleine Mann“ ſeit dem Beginn der erſten Sammlungen nicht ſpendete, ſondern vielfach wirklich opferte, ſo kann man heute ſchon faſt ganz allgemein beobachten, daß alle Berufe und Volkskreiſe glei ch mä ß i g an den Sam⸗ melerfolgen beteiligt ſind und je nach ihrem Einkommen die Hilfsaktion des WHWnach beſten Kräften unter⸗ ſtützen. Der Gedanke einer brüderlichen Verbundenheit aller Volksteile hat ſich damit durchgeſetzt, ein Volk von 65 Millionen bisher neben⸗ und gegeneinanderſtehender Menſchen hat ſich zu einer großen Kameradſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſen. 5 a Darüber hinaus muß aber gerade gegenüber einer oben angeführten, nicht näher zu charakteriſierenden Be⸗ richterſtaklung feſtgeſtellt werden, daß kein Land der zibiliſierten Welt auch nur etwas annähernd ähn⸗ liches dem Winterhilfswerk des deutſchen Volkes vergleichs⸗ weiſe an die Seite ſtellen kann. a Kann es nun den Beifall der aus dem Reich ausgewie⸗ ſenen Juden und Judenknechte finden, wenn das durch die Juden planmäßig in ſeinem völkiſchen Bewußtſein durch lange Jahrzehnte erſchütterte deutſche Zolk ſich heute zu einer Takgemeinſchaft zuſammenfindet, in der nur ein Maßſtab gilt: der größere Einſatz für das allgemeine Wohls? Kann es den Beifall unſerer ewigen Wider ſa⸗ cher finden, die ſeit ſe in Mißgunſt und Neid gegen die Wohlfahrt des Reiches gerichtet waren, wenn unſer durch die Unfähigkeit der Novemberpolitiker ausgeblutetes deut⸗ ſche Volk allein in den erſten beiden Laufzeiten des Wo W nahezu eine dreiviertel Milliarde Reichsmark aufgebracht hat, die den ſozial bedrängten Volksgenoſſen ſofort zuge⸗ ſeitet werden konnten? 5: Welches Land hat bisher angeſtrebt oder gar erreicht, daß in ſeinem Bereich, auf dem Weg über einen freiwilligen Ausgleich, Volkskraft und Volksge⸗ ſundheit in einem ſo umfaſſenden Ausmaß gepflegt und planmäßig behütet wurden, wie das gegenwärtig und nahe⸗ zu ſeit der Machtergreifung des Nationalſozialsmus in Deutſchland durch die NS.⸗Volkswohlfahrt geſchieht? Die Tatſachen ſprechen eine ſo gewaltige Sprache, daß jeder Zuſatz durch Worte eher eine Abſchwächung als eine Erhärtung ſein muß. Aber es geht letztlich auch gar nicht um Zahlen oder lediglich um Geldwerte. Denn wichtiger als das Sammel⸗ ergebnis iſt der Geiſt, in dem geſammelt, und der Geiſt, in dem geſpendet wurde. Die Gegenſätze von geſtern ſind überbrückt durch den Willen zur Gemeinſchaft, das Trennende iſt aufgehoben; das alle Glieder der großen Familie Verbindende dagegen tritt nicht nur Tag für Tag in Erſcheinung, ſondern wird auch in der Tat immer wieder gepflegt. Dieſer neue Geiſt unſeres Volkes zeitigt ſchon jetzt die ſchönſten Früchte. Zahlreicher werden in dieſen Tagen die Fälle, wo nicht das Nehmen und Bekommen beſtimmend war, ſondern das Glück des Schenkens. Immer häufiger auch wird das Beſtreben ſichtbar, daß der eine Volksgenoſſe dem anderen„eine Liebe“ erweiſen will, wo einer„nicht nur immerzu empfangen“, ſondern ſelbſt„auch geben“ will. Die NSW appellierte ſeit dem Beginn ihrer Arbeit an den Opferwillen, die Uneigennützigkeit und an die Einſatz⸗ bereitſchaft des einzelnen zur Schaffung einer Gemeinſchaft der Volksgenoſſen. Nun findet dieſer Appell ſeine ſchönſte Erfſüllung darin, daß im größten Teil unſeres Volkes der Wille zur Mitarbeit entſteht, der die notwendige Voraus⸗ ſetzung bildet zum Werden einer wahrhaft ſozialiſtiſchen Haltung des ganzen deutſchen Volkes. Davon wiſſen freilich die Ewiggeſtrigen nichts. Vom Glück des Schenkens und von der wahren Volksſtim⸗ mung haben ſie kaum jemals etwas gehört. Daß nach einem ſchweren Leidweg, deſſen Spuren trotz aller gemein⸗ ſamen Bemühungen bis heute noch nicht völlig beſeitigt werden konnten, ein ganzes Volk in ſeiner Geſinnung vom Glauben an eine neue Zeit beſeelt iſt, und daß aus dieſem Glauben heraus täglich und ſtündlich ein Werk geſchaffen wird von dem noch in Jahrhunderten geſprochen wird, das fühlen, erkennen und wiſſen nur die, die den Pulsſchlag des deutſchen Volkes ſpüren. Die anderen aber mögen durch die deutſchen Straßen und überall in die Hütten der„Armen“ gehen. Sie wer⸗ den dann allenthalben einen inneren Reichtum ſpü⸗ ren, ein Hoffen und Glauben und eine Zuverſicht lebendig 1 wie das früher niemals in deutſchen Gauen geweſen iſt. Daran mögen aber die innerlich Verzagten und Klein⸗ gläubigen ermeſſen, wie reich im Deutſchland Adolf Hitlers die„Armen“ wurden. Handelsteil Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 16. Dezember. Zu⸗ fuhr; 47 Ochſen, 35 Bullen, 392 Kühe, 79 Färſen, 797 Kälber, 58 Schafe, 1930 Schweine, 1 Ziege. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 43, b) 42; Bullen a) 43, b) 42; Kühe a) 42, b) 38 bis 41, c) 30 bis 37, d) 23 bis 29; Färſen a) 43, b) 42; Kälber a) 75 bis 78, b) 70 bis 74, c) 63 bis 69, d) 54 bis 62; Schweine al)—, a2) 57, b) 55, c) 53, d) 51, e) bis gz)—. Markb⸗ verlauf: Großvieh lebhaft, Bullen zugeteilt; Kälber lebhaft; Schweine zugeteilt. 85 Höchſtpreiſe für Schweine auf dem Lande Anordnung des Schlachtviehverwertungsverbandes. Auf Grund der dem Schlachtviehverwerkungsverband Baden gemäß Paragraph 4 Abf. 3 der Anordnung Nr. 21 der Hauptvereinigung der Deutſchen Viehwirtſchaft betr. die Regelung des Abſatzes von Schlachtvieh vom 14. Oktober 1935(RRVBl. Nr. 91/35, S. 635) und gemäß der Anord⸗ nung Nr. 32 der Hauptvereinigung der Deutſchen Viehwirt⸗ ſchaft vom 28. November 1935 erteilten Ermächtigung werden hiermit für den Bezirk des Schlachtviehverwerkungsverban⸗ des Baden folgende Höchſtpreiſe für den Ankauf von Schwei⸗ nen feſtgeſetzt: Für die Amtsbezirke bezw. Kreisbauernſchaften Mann⸗ heim, Heidelberg, Weinheim und Wiesloch: für A⸗Schweine Marktpreis Mannheim 57 Pfg. minus 4 Pfg. gleich 53 Pfg. pr., für B⸗Schweine Marktpreis 55 Pfg. minus 4.5 Pfg. gleich 50.5 Pfg. Ipr., für C⸗Schweine Marktpreis 53 Pfg. minus 4.5 Pfg. gleich 48.5 Pfg. Opr., für D⸗, E⸗, F. Schweine Marktpreis 51 Pfg. minus 5 Pfg. gleich 46 Pfg. Opr. Für die Amtsbezirke Karlsruhe, Bruchſal, Freiburg: für A⸗Schweine Marktpreis Karlsruhe⸗Freiburg 57 Pfg. minus 4.5 Pfg. gleich 52.5 Pfg. Ipr., für B⸗Schweine Markt⸗ preis 55 Pfg. minus 5 Pfg. gleich 50 Pfg. Opr., für C⸗ Schweine Marktpreis 53 Pfg. minus 5 Pfg. gleich 48 Pfg. Opr., für D-, E., F⸗Schweine Marktpreis 51 Pfg. minus 5.5 Pfg. gleich 45.5 Pfg. pr. Für die Amtsbezirke Sinsßeim, Mosbach, Buchen, Tau⸗ berbiſchofsheim, Wertheim, Adelsheim für A Schweine Marktpreis Mannheim 57 Pfg. minus 5 Pfg. gleich 52 Pfg. pr., für B⸗Schweine Marktpreis 55 Pfg. minus 5.5 Pfg. gleich 49.5 Pfg. Lpr., für E⸗Schweine Marktpreis 53 Pfg. minus 5.5 Pfg. gleich 47.5 Pfg Opr., für D-, E- F⸗Schweine Marktpreis 51 Pfg. minus 6 Pfg. gleich 45 Pfg. pr. Für die Amtsbezirke Meßkirch, Pfullendorf, Stockach, Ueberlingen, Engen, Donaueſchingen, Waldshut, Villingen, Konſtanz, Neuſtadt, Schopfheim, Lörrach. Müllheim, Stau⸗ fen, Emmendingen, Waldkirch, Lahr, Wolfach, Offenburg, Oberkirch, Kehl, Säckingen, Bühl, Raſtatt, Ettlingen, Bretten: für A⸗Schweine Marktpreis Karlsruhe⸗Freiburg 57 Pfg. minus 5.5 Pfg. gleich 51.5 Pfg. Ipr., für B⸗Schweine Marktpreis 55 Pfg. minus 6 Pfg. gleich 49 Pfg. pr. für C⸗Schweine Marktpreis 53 Pfg. minus 6 Pfg. gleich 47 Pfg. pr., für D-, E⸗, F⸗Schweine Marktpreis 51 Pfg. minus 7 Pfg. gleich 44 Pfg. Opr. Die in der Anordnung des Schlachtviehverwertungsver⸗ bandes Baden vom 14. Oktober 19358 ausgeſprochenen Er⸗ zeugerhöchſtpreiſe auf dem Lande ändern ſich daher nicht. Höchſtpreiſe für Ninder Unter Aufhebung der im Bad. Bauernſtand(Folge 32 vom 10. Auguſt 1934 S. 594) verkündeten Anordnung über die Schlachtviehfeſtpreiſe wird hiermit gemäß Paragraph 2 der Anordnung Nr. 32 der Sauptvereinigung der Deutſchen Viehwirtſchaft vom 28. November 1935 verkündet, daß die Höchſtpreiſe für Rinder auf den Märkten Freiburg, Karls⸗ ruhe und Mannheim auf 43 Mark feſtgeſetzt wurden. Dieſe Höchſtpreiſe dürfen nach oben nicht überſchritten werden. Ausgenommen hiervon ſind wie bisher Ausſtich⸗ aualitäten. 8 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 16. Dezember: Preiſe unverändert. * Frankfurter Produktenbörſe vom 16. Dezember: Wei⸗ zennachmehl 17; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt 6.60 bis 6.80 Mark. Alle anderen Preiſe unverändert.— Tendenz: ruhig. 1 Hauptgut⸗Verkaufsſitzung in Schwetzingen. 96 000 Zentner angeboten. In Schwetzingen begann am Freitag vormittag die letzte diesjährige Tabaleinſchreibung des Landesverban⸗ des bad. Tabakpflanzerfachſchaften, bei der rund 45 000 Jentner helles und 40000 Zentner dunkles Hauptgut, 2000 Zentner Obergut, einige tauſend Zentner Haupt⸗ gut aus den Ernten 1933 und 1934 und eine kleine Partie von 1932 angeboten wurden, außerdem 400 Zent⸗ mer nikotinfreies Hauptgut und 76 Zentner Obergut des Tabakforſchungsinſtituts; der Landesverband württem⸗ bergiſcher Tabakpflanzerfachſchaften läßt bei dieſer Ge⸗ legenheit 3860 Zentner Hauptgut ein chreiben. Es wurden für Haupkgut. A(hell) 4767 RM., B(dunkel) 42—51 RM. erzielt. Obergut 35—42 RM. San d⸗ blatt: Philippsburg 70 RM. je Zentner. Die Hauptguttabake ſollten wegen der zu erwarten⸗ der Abſatzſchwierigkeiſien mit dem Verkauf des Nach abaks der Ernte 1935 gekoppelt werden. Der Leiter der Ver⸗ kaufsſitzung, Oberlandwirtſchaſtsrat Dr. Meiſner, gab demgegenüber namens der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft und der Fachgruppe Tabakinduſtrie bekannt, daß bei der am Mittwoch den 11. Dezember, in Berlin ſtaltgefundenen Beſprechung von der Koppelung der Hauptguttabake aus dem Schneide⸗ gutgebiet und des Nachtabaks der Ernte 1935 vorerſt Abſtand genommen worden iſt, weil ſowohl die Fach⸗ gruppe Tabalinduſtrie als auch die Hauptvereinigung von der Käuferſchaft, der Zigarren⸗ und Rauchtabakindu⸗ ſtrie und den Verteilern mit Beſtemmtheit erwarten, daß ſie den Anfall der 1935er Tabakernte reſtlos und ohne Zwangsmaßnahme aufnehmen wird. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall ſein, dann ſind die Fach⸗ gruppe Tabalinduſtrie mit ihren Untergruppen und die Hauptvereinigung durchaus einig, daß zu entſprechenden Maßnahmen, gegriffen werden muß. f 8 „Am Samstag wurde die Einſchreibung des nord⸗ badiſchen Haupt⸗ und Oberguts fortgeſetzt. Der Abſatz geſtaltete ſich im allgemeinen reibungslos, wenn auch die Preiſe nicht immer befriedigen konnten. Dagegen fand das anſchließend ausgebotene württembergiſche Hauptgut zu verhältnismäßig hohen Preiſen Abſatz, während wie⸗ der für heſſiſche Tabake das Intereſſe weſentlich ge⸗ ringer war. Man notierte Badiſche Tabakpflanzerfachſchaften: Hauptgut A 39.50 48.85 RM.; B 40— 45.55. Hauptgut aus Ernte 1932: Seckenheim 75.— RM. zurück; Hauptgut aus Ernte 1933: Seckenheim kein Ge⸗ bot; Ladenburg kein Gebot; Hauptgut aus Ernte 1934: Großſachſen 85 RM, leicht verh. 75 RM; Ilvesheim lein Gebot; Seckenheim Los 1—13 kein Gebot; Los 14 u. 15 85 RM.; Heddesheim kein Gebot; Ladenburg kein Gebot. Opfere für das Winterhilfswerk! Dein Opfer die ſchönſte Weihnachtsgabe. Bochumer Verein(M) Die Olympia- Glocke. 8 Die fertige Olympia⸗Glocke wird am 18 Dezember von ihrer Herſtellungsſtätte, der Stahlgießerei des Bochumer Vereins, zum Rathausplatz in Bochum geleitet. Hier wird ſie bis zum 26. Dezember ausgeſtellt und tritt dann ihre Fahrt nach 5 der Reichshauptſtadt an. f ——— -A Askaris der italieniſchen Eingeborenenarmee auf Vorpoſten. Das iſt das Land ohne Brücken und Wege: Abeſſinien iſt faſt doppelt ſo groß wie Deutſchland und hat— ſage und ſchreibe— zwei Brücken. Die eine iſt ein ausgeſpro⸗ ſchener Kunſtbau, ſie verbindet die beiden jähen Abhänge der Hawaſch⸗Schlucht und iſt von franzöſiſchen Ingenieuren für die Bahn Dſchibuti- Addis Abeba gebaut, die zweite Brücke führt über einen in den Tana⸗See mündenden Fluß bei Gondar und iſt vor Jahrhunderten von Portugieſen ge⸗ baut worden, die als erſte Europäer in das Land kamen. Da es in dieſem ungeheuren Lande nur zwei Brücken gibt, ſo gewinnen die ſeichten Flußübergänge eine für unſere Begriffe ungeahnte Bedeutung. Dabei ſind ſie keineswegs e Schnappt einmal ein Krokodil zu, ſo lockt der Blutgeruch die Beſtien in Maſſe heran. Wird aber eine Karawane von der Regenzeit überraſcht, ſo muß ſie ſehen, wo ſie inzwiſchen ihren Lagerplatz findet und ab⸗ 2 8 E —— 8— in der trockenen Luft iſt die Tageshitze erträglicher als an der Küſte. Dafür ſind die Nächte empfindlich kühl, oft fällt Reif, das Thermometer geht bis in die Nähe des Nullpunktes zurück. Eine ideale Gelegenheit, Lungenent⸗ zündungen davonzutragen. Die dünne Luft des Hochlandes wirkt auf das Herz. Sogar für die italieniſchen Flugzeuge mußten die Anlauf⸗ ſtrecken und die Landebahnen auf dem großen Flughafen in Asmara verlängert werden, weil die Motoren in dieſer Höhe bei der verdünnten Luft nicht ſo arbeiten wie im Tieflande. Das menſchliche Herz iſt auch ein Motor. Die Truppen, die nach der Ueberfahrt in der brennenden Hitze des Roten Meeres und nach der Ueberwindung des Teufels⸗ keſſels im Küſtenlande endlich das Hochland gewinnen, müſſen zunächſt raſten. Sportliche Betätigung wird einge⸗ ſchränkt, bis ſich das Herz, die Lunge und der ganze Körper an die neuen Bedingungen des Lebens gewöhnen. Aber dieſe Ruhepauſe dauert für 9% 8 9 Vas lieslcirt qes Kampies % e n Abessinlen* 5 meiſtern. Dabei wurden die Italiener häufig auch erſt durch Schaden klug und von den mißligſten Erfahrungen über⸗ raſcht. Da traf in einer Etappenſtation ein gewaltiger Transport von Munitionskiſten ein. Das war eine herr⸗ liche Gelegenheit, um in aller Eile eine Art Schattenmauer aufzurichten, hinter der man vor den brennenden Strahlen der unbarmherzigen Sonne einigermaßen ſicher war, aber unglückſeligerweiſe hatten die italieniſchen Soldaten mit den Termiten nicht gerechnet. Nach einigen Nächten brach bei einer plötzlichen Briſe das herrliche Gebäude zuſammen, und die Munition flog klirrend zu Boden: die Termiten hatten inzwiſchen die Bretter der Munitionskiſten zerfreſſen. Wer da glaubt, der Abeſſinier ſei bedürfnislos oder etwa Rohköſtler, iſt im Irrtum, denn der Abeſſinier verzehrt Fleiſch in großen Mengen. Deshalb ſind die Verpflegungs⸗ ſchwierigkeiten auf abeſſiniſcher Seite ebenſo groß wie auf italieniſcher Seite. Nur redet man von den Schwierigkei⸗ Soldaten und für Arbeiter nicht lange. Es iſt ja das Eigentümliche dieſes Feldzuges, daß er ein Feldzug der Soldaten und der Arbeiter iſt. Auf die militä⸗ riſche Vorhut folgen unmittel⸗ bar Arbeiterabteilungen. welche den Weg für die mitt⸗ lere und die ſchwere Artille⸗ rie und für den motoriſierten Nachſchub vorbereiten. Da ſurren die Steinbohrer, Minen werden gelegt und geſprengt. So etwas wie ein breiterer Pfad wird mühevoll geebnet, manchmal an ſchwindelnden Abgründen entlang, auf deren Sohle abgeſtürzte Autos als Opfer dieſes Pionierkrieges liegen. Furten müſſen mit Steinen ausgelegt werden, da⸗ mit Wagen und Laſttiere über die ſeichten Bäche ſchnell hin⸗ wegkommen, das Waſſer bahnt ſich ſeinen Weg durch die loſe aneinandergereihten Steine. Dieſe Bäche ſind in der Regenzeit reißende Ströme. Wehe, wenn gegen die normale himmliſche Ord⸗ nung ein unverhoffter Regen⸗ guß in der Frockenyveriode Ein Steindamm durch einen faſt ausgetrockeneten Fluß erſetzt die Brücke. warten— bis die Regenzeit vorbei iſt. Und Abeſſinien 5 keine Wege, deshalb ſind ihm Wagen in unſerem Sinne in einer 1000 jährigen Geſchichte unbekannt geblieben, bis das Automobil Einlaß heiſchte. Im Berglande iſt ſeine Ver⸗ wendung noch heute aufs äußerſte beſchränkt. Es gibt nur Anfänge eines Straßenbaues, die ſeine Verwendung erlauben. Und auch dort, wo das Automobil bereits ein⸗ 8 iſt, werden daneben nach wie vor Laſten mit tieri⸗ cher und menſchlicher Arbeitskraft bewegt. Das Geld hat noch ſeinen Wert in einem Lande, wo man vor dem jetzi⸗ gen Kriege für einen Maria⸗Thereſientaler einen Hammel oder 160 Eier bekam. Statt der Wege gibt es nur Pfade für Menſchen, Maultiere, Kamele und Pferde. Das Maul⸗ tier wird wegen ſeiner Widerſtandsfähigkeit entſchieden bevorzugt. Den Verkehr mit der Außenwelt vermittelte bis um Bau der Bahn Dſchibuti— Addis Abeba das Kamel. enn der wunderbare Schutz des abeſſiniſchen Hochlandes iſt, da es vom Roten Meer und vom Indiſchen Ozean durch üſtengürtel getrennt iſt, deren Breite zwiſchen 400 und 900 Kilometer ſchwankt und die den Italienern heute ſo viel zu ſchaffen machen. Dieſe Entfernungen ſcheiden dieſen Feldzug von allen Erinnerungen an andere Kriege. Die Anmarſchſtrecken ſind 700, 500 im Süden ſogar 900 Kilometer lang. Erſt dann können die Truppen als kämpfende Einheiten in Erſchei⸗ nung treten So iſt der Straßenbau die Vorausſetzung dieſes Krieges. Ein Straßenbau, der beſonders auf dem nördlichen Kriegsſchauplatze gewaltigſte Höhenunterſchiede u überwinden hat, der aus dem glühenden Backofen des üſtenſandes am Roten Meere hinaufführt in eine Hoch⸗ gebirgslage von 2000 bis 2500 Metern und darüber. Dort aben freiſich berrſcht eine gans ander⸗ Femperatur. Hier 5 kommt; die eben überbrückten Furten werden von den rei⸗ ßenden Fluten zerſtört, die eben angelegten Automobil⸗ wege ſind glitſchig und zum Teil durch herange⸗ ſchwemmte Steintrümmer un⸗ gangbar. Auch italieniſche Askaris wurden zu dieſen Straßenarbeiten herangezo⸗ gen. Aber dieſe Arbeit iſt den Eingeborenentruppen der Ita⸗ liener, den Askaris, bitter ge⸗ nug geworden. Sie eignen ſich für Laſtarbeiten wenig. Ihre ganze Körper⸗ und Mus⸗ kelkraft ſcheint ſich auf die Füße zu konzentrieren. Da⸗ für bringen ſie es fertig, wie die Abeſſinier 60, 70 und noch mehr Kilometer an einem Tage zu marſchieren. Während die Wege nach vorn vorwärts getrieben wer⸗ den, ſind die wenigen Häfen und ihre Verbindungswege zum Hochland überfüllt. In dem Hafen von Maſſaua, wo durcheinander Truppen gelan⸗ det und Frachten gelöſcht wer⸗ den, haben ſich die abſurdeſten Das Ende des Feldzuges in Abeſſinien iſt zum größten Teil abhängig von den Leiſtungen der Straßenbauarbeiter. ten der Italiener ſehr viel mehr, weil ſie in monatelanger Vorbereitung einen Nachſchub organiſiert haben, der nicht nur den 400 bis 900 Kilometer breiten Wüſtengürtel, ſon⸗ dern auch die Entfernung von Italien bis an das Rote Meer oder bis an den Indiſchen Ozean(4000 bis 8000 Kilo⸗ meter) überwindet. Selbſt das Waſſer muß teilweiſe von weither, von Suez, von Port Sudan oder von Aden her als Schiffsfracht und ſpäter mit Tankautomobilen verladen werden, ſoweit nicht neue Brunnen im Hochlande erbohrt werden können. Die Belaſtung des Nachſchubs durch den Waſſertrans⸗ port iſt einfach ungeheuerlich. Normal wird für den Men⸗ ſchen mit einem Bedarf von 10 und für das Laſttier mit einem Bedarf von 20 Litern gerechnet. Die eiſerne Ration des Soldaten beträgt 2 Liter im Tag. Es iſt nur eine ein⸗ fache Multiplikation nötig, bei einer Operationsarmee von etwa 150000 Mann mit einem Troß von mindeſtens 50 000 Laſt⸗ und Reittieren den phantaſtiſchen Bedarf nach⸗ zurechnen. Bei einzelnen Märſchen durch die Wüſte und zum Teil auch im unzugänglichen Berglande haben Bombenflugzeuge die Verpflegung der Truppen übernommen. Funktelegra⸗ phiſch werden an die Flughäfen die Bedarfszahlen gemeldet, worauf Flugzeuge den Bedarf nachführen und mit Fall⸗ ſchirmen zur Landung bringen, ſehr zu Freude der Askaris, denen dieſe Methode des Nachſchubs mächtig imponiert. Ein ſolcher Feldzug ſtellt die ſchwerſten Anforderungen an Mann und Tier, ſelbſt wenn die Italiener faſt über⸗ menſchliche Kräfte zur Erleichterung der Nöte einſetzen. Dr. Hofrichter. Zufälle ereignet. Für einen ſo ungeheuren Verkehr, wie ihn der Krieg mitbringt— es werden täglich durchſchnittlich 5000 Tonnen ausgeladen—, haben ſich die Hafenanlagen für unzureichend erwieſen. Da iſt es dann nicht ſelten vorge⸗ kommen, daß in der Eile die unvereinbarſten Dinge am Strande neben oder ſogar übereinander geſtapelt wur⸗ den. So einmal über eine Mehlladung Teerfäſſer. Bei der ungeheuren Hitze von oft 50 Grad im Schatten erwie⸗ ſen ſich die Teerfäſſer als nicht genügend abgedichtet, und die Folgen für den ſchönen Mehl⸗ vorrat ſind unſchwer zu erra⸗ ten. Von dieſer Hafenſtadt nach Asmara, der Hauptſtadt Eri⸗ treas, dem Sitz des Generalkom⸗ mandos, der wichtigſten Etap⸗ penſtation im Norden, führen mehrere Verbindungslinien, eine Bahn, eine Seilſchwebe⸗ hahn und eine techniſch recht bemerkenswerte Kunſtſtraße. Alle drei Verbindungswege können aber den rieſigen Ver⸗ kehr nur mit Schwieriakeiten Auf den hohen Baſalkfelſen liegen kleine Trupps im Hinterhalt. Aufnahmen(4) Preſſe⸗Bild⸗Zentrale— M. Hefti J. lag i riſer hand! 20. 7 kraue ergab N ratun politi 0 auf d politi Hinſie ſche 9 ginn ner! und zu e man italier könnt. ſch ä! dem ſu ch; 2 hoare erklär zöſiſch Frank das 3 Engla Vermi M Belo daß F lei En gabe e Dem ſchluß geübte was andere Was Würde Anwer ruf ve ren von d nung gen, A haften (Er reg don 7 untern drücklic griffen Außen Verſag nahm Be⸗ Linksp kalſo zie kiot di mender der koll