olle e ihr chnee⸗ e he⸗ tagen uben, n der Täler das und en zu haupt erun⸗ zelner Ge. h die rchen, und nwer⸗ Sage, Jahr⸗ teurer nung zaſſen anzen einem allen be⸗ Bolks⸗ jebes⸗ uchen, auch teſten nders Iſt je- 5 Be⸗ n das der ſtehen denen Ruf frikas n den nähe⸗ je er⸗ der der Hein⸗ gelebk Un⸗ Hand. Heſſem 2 8 2 Erſcheiut täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. N Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. de Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 35: 1200 35. Jahrgang 2e: Bei Großheringen in Thüringen ereignete ſich am Weihnachtsabend ein furchtbares Eiſenbahnunglück, das 33 Tote, 17 Schwerverletzte und viele Leichtverletzte forderke. Ein D- Jug, der das Halteſignal überfahren hatte, war einem Perſonenzug in die Flanke gefahren. : Der Führer beging im Hotel Wagner in München mit 1200 der älteſten Kämpfer die kraditionelle Weihnachts- feier. -: Miniſterpräſident Göring und ſeine Gakkin beſcherten am Heiligen Abend 500 Berliner Kinder. : Eden übernahm die Amtsgeſchäfte im engliſchen Auswärtigen Ami, nachdem er am Tage vorher vom König vereidigt worden war. 26: Es wird beſtätigt, daß die Türkei, Griechenland und Zugoflawien auf die engliſche Amfrage betreffend die Hilfe⸗ leiſtung im Mittelmeer befriedigend geankwortet hehen. Die Ankwork Spaniens ſteht noch aus. 2: Die franzöſiſche Kammer krat am Donnerskagnach⸗ mittag in die zweite Leſung der Geſetzesvorlage über die Kampfbünde ein. 26: Der frühere ſtellverkretende Außenminiſter und jetzige ſtellvertretende Verkehrsminiſter der Nanking⸗Re⸗ gierung, Tangyujen, wurde am Donnerskagnachmiktag in ſeiner Wohnung in der franzöſiſchen Niederlaſſung von Schanghai ermordet. : In der Nähe von Hſütſchau in der Provinz Set⸗ ſchuan ſtieß ein Schnellzug mit einem Güterzug zuſammen. Drei Perſonen wurden gekötet, ſieben ſchwer verletzt. Eiſenbahnkataſtrophe in Thüringen D-Zug fährt auf Perſonenzug.— 33 Tote, 17 Schwer⸗ verletzte. Erfurt, 27. Dezember. In der Nähe des Bahnhofs Groß⸗Heringen ereignete ſich am Weihnachtsabend um 19 Uhr ein ſchweres Eiſen⸗ bahnunglück, das 33 Todesopfer forderte. Zehn Perſonen wurden ſchwer verletzt, ſieben erlitten mittelſchwere Ver⸗ letzungen. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Erfurt ſtieß der D 44 Berlin Baſel bei der Einfahrt in den Bahn. hof Groß- Heringen auf den ausfahrenden Perſonenzug 825 Erfurt— Leipzig. Zur Schuldfrage wurden bereits ein⸗ gehende Ermittlungen angeſtellt. Der Lokomokivführer Kurt Dechant, der ſchwerverletzt im Naumburger Krankenhaus liegt, hat zugegeben, daß die Halteſignale einwandfrei auf Halt zeigten. Die Bergungsarbeiten, zu denen Milikär, S A und Arbeitsdienſt eingeſetzt wurden, ſind ſchnell und vor⸗ bildlich durchgeführt worden. Die Reichsbahndirektion Erfurt teilt dazu noch mit: Perſonenzug 825 wird planmäßig in Groß⸗Neringen von dem Fd 111 überholt und muß bei der Ausfahrt das Gleis der Gegenrichtung Halle—Erfurt kreuzen. D 44 überfuhr das auf Halt ſtehende Vor⸗ und Einfahrthauptſignal des Bahnhofs Groß⸗Heringen und damit dem durch dieſe Sig⸗ nalſtellung einwandfrei geſicherten ausfahrenden Per⸗ ſonenzug 825 in die Flanke. Durch die Abhängigkeit der Stellwerksanlagen iſt feſtgeſtellt, daß bei der Ausfahrt die⸗ ſes Zuges das Einfahrtsſignal nicht auf Fahrt gezogen werden kann. Bei der unmittelbar nach dem Unfall vorge⸗ nommenen Prüfung des Stellwerks iſt feſtgeſtellt, daß die Anlagen ordnungsgemäß arbeiteten. Bei dem Zuſammenſtoß wurden ſieben Perſonenwagen des Perſonenzuges zerkrüm⸗ mert. Einer fiel dabei in die Saale. Die Verletzten wurden von der Univerſitätsklinik Jena, den Krankenhäuſern Apolda und Naumburg aufgenom- men. Durch den Krach des Zuſammenſtoßes eilten ſofort Sanitätsabteilungen, Polizei und Einwohner des Ortes Unter⸗Neuſulz herbei. Kurz darauf erſchienen die vom Bahnhof Groß⸗Heringen ang korderten Sanitätsabteilun⸗ gen und Aerzte. Von der Reichshahn wurden Hilfszüge von Weimar, Erfurt, Weißenfels und Halle an die Unfallſtelle geleitet und die Beſeitigung der ſieben beſchädigten Wagen und der zwei beſchädigken Lokomotiven des D 44 und des Perſonenzuges 825 ſowie die Bergung der Toten und Ver⸗ wundeten in den Perſonenwagen durchgeführt. 5 Der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmül⸗ ler, traf noch in derſelben Nacht um 3 Uhr mit mehreren Herren an der Unfallſtelle ein. Er beſuchte am 25. Dezem⸗ ber früh die Schwerverletzten in den Krankenhäuſern. Dr. Dorpmiiner hat den Präſidenten der Reichsbahndirektion Erfurt beauftragt, alle Sofortmaßnahmen zu ergreifen, die in der Lage ſind, die Not der Verletzten und der Sorge der Hinterbliebenen der Toten wirtſchaftlich und ſeeliſch zu Sturz in die Saale Das Unglück nahm vor allem deshalb ſo ſchwere For⸗ men an, 95 der 3 ſeine höchſte Wucht gerade auf der Saalebrücke erreichte. So ſtürzte ein Wagen des Perſonenzunes in den Fluß, der an dieſer Stelle etwa drei Meter tief iſt. Die dort geborgenen Toten werden, ſoweit ſie nicht durch den Sturz gerötet wurden, zum größten Teil er⸗ trunken ſein. f Andern. Aeber Weihnachten Mehrere Wagen des Perſonenzuges wurden ineinan⸗ dergeſchoben. Die Oberteile der Wagen löſten ſich von den Fahrgeſtellen, die zu einer mit Holzteilen vermengten unförmigen Maſſe von eiſernen Schienen, Stangen und Rohren zuſammengedrückt wurden. Ein Wagenober⸗ teil wurde in die Höhe gehoben und legte ſich quer auf die Vorſpannmaſchine des D⸗ Zuges. Ein Güterwagen blieb umgekippt und zur Hälfte über dem Waſſer ſchwebend auf der Brücke hängen. Ein Mann, der in dem Perſonenzug ſaß, wurde bei dem Zuſammenprall durch das Wagendach hindurchgeſchleudert und fiel auf das Geländer der Brücke. Dort hielt er ſich etwa 20 Minuten feſt. Man konnte jedoch durch das Eiſengewirr nicht an ihn herankommen, ſo daß er ſich ſchließlich in die Saale herunterfallen ließ. Der Sturz blieb für ihn wunderbarer Weiſe ohne Folg en, ſo daß er ſchwimmend das Ufer erreichen konnte. Er betei⸗ ligte ſich dann noch an den Rettungsarbeiten, vor allem, um ſeine Frau zu ſuchen, die aber leider zu den Toten zählte. Die Schulofrage Zur Schuldfrage wurden ſelbſtverſtändlich bereits ein⸗ gehende Ermittlungen angeſtellt. Es herrſchte am Dienstag abend 1h überaus ſtarker Feiertagsverkehr. Der D⸗Zug 44 verkehrte in drei Teilen. Der erſte Teil war bereits fahrplanmäßig durch. Der zweite Teil, der das Unglück ver⸗ urſachte, kam mit 20 Minuten Verſpätung. Anſcheinend hat der Lokomotivführer dieſe Verſpätung einholen wollen und hat es dadurch an Aufmerkſamkeit fehlen laſſen. Er hat, wie die bisherigen Ermittlungen ergeben haben, das Halteſignal ſowie das 1000 Meter davorſtehende Vor⸗ ſignal nicht beachtet, die beide einwandfrei auf Halt ſtanden. Dieſer Tatbeſtand wird von dem Lokomotivführer Kurt Dechant, der ſchwer verletzt im Naumburger Kran⸗ kenhaus liegt, zugegeben. Freitag, den 27. Dezember 1935 Nr. 301 E Die Beraungsarbeiten Die Bergungsarbeiten ſetzten bereits kurz nach dem An⸗ glück ein. Der Kataſtrophenhilfswagen Reichsar⸗ beitsdienſtes Weimar, der auf Anordnung des Reichs⸗ ſtatthalters herbeig en worden war, traf bereits gegen 20.30 Uhr an der Uns ſtelle ein, und auch die vier Hilfs⸗ züge der Reichsbahn waren ſchnell zur Stelle. Im Lichte von Scheinwerfern arbeiteten alls fi des Beteiligten fieberhaft, um die Trümmer wegzuräumen und die Verunglückten bergen zu kön⸗ nen. Beſonders ausgezeichnet haben ſich dabei die Sani⸗ tätsmannſchaften, die ſofort nach dem Unfall am Platze waren, desgleichen die Feuerwehren, der um⸗ liegenden Ortſchaften und die S A, die Vorbildliches ge⸗ leiſtet haben. SA und Arbeitsdienſt konnten um 3 Uhr früh zurückgezogen werden, da die eingeſetzten techniſch geſchulten Bergungskräfte voll ausreichten. Die Pioniere aus Rieſa, die mit Ponton⸗Geräten am Mittwoch gegen 14 Uhr eintrafen, hatten bereits bis 17 Uhr ſechs Tote geborgen und ſetzten ihre Arbeiten in der Nacht zum Donnerskag ſowie am Donnerstag fort. Auch Mannſchaften des Artillerie⸗ regiments Nr. 14 aus Naumburg leiſteten wertvolle Hilfe. Die Toten ſind im Leichenſchauhaus des Groß⸗Heringer Friedhofes würdig aufgebahrt. Der zuſtändige Gauamts⸗ leiter der NSW ſtellte ſofort 10 000 Reichsmark für die Linderung der erſten Not zur Verfügung. Das Beileid des Führers Der Führer, dem noch am Heiligen Abend von dem ſchweren Eiſenbahnunglück bei Großheringen Mitteilung gemacht worden war, 1 ſofort an Reichsſtatthalter Sauk⸗ kel in Weimar folgendes Telegramm gerichtet: „Tieferſchüktert durch die Nachricht von dem weren Eiſenbahnunglück bei Groß⸗ Heringen am Wein d bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der Todesopfer meine herzlichſte Anteilnahme und den Verletzten meine Wünſche für ihre Geneſung zu übermitteln. Der Führer ließ ſich ferner über den weiteren Gang der Rettungsarbeiten laufenden Bericht erſtatten. .. ͤ dddddbwwßßßfTfßfßfßßßbTGßbTPTPTPTPTPTbb Türkiſche Gegenforderung Die Frage der Dardanellenbefeſtigung aufgeworfen. Die Unterredungen, die Miniſterpräſident Laval mit dem italieniſchen Bofſchafter und anſchließend mit dem grie⸗ chiſchen Geſandten und dem türkiſchen Außenminiſter gehabt hat, bezogen ſich in der Hauptſache auf die Umfrage der eng⸗ liſchen Regierung bei den Mittelmeermächten wegen des Beiſtandes im Falle eines italieniſchen Angriffs. Der griechiſche Geſandte hat, wie in gutunterrichteten Pariſer Kreiſen verlaulet, gelegentlich der Ausſprache mit Laval darauf hingewieſen, daß ſeine Regierung entſchloſſen ſei, ſich ſtreng an die Völkerbundsſatzungen zu halten. Man legt dieſe Antwort dahin aus, daß England auf die Unter⸗ ſtützung Griechenlands rechnen könne, wenn es vom Völker bund Auftrag erhalte, die Durchführung der Sühnemaßnah⸗ men ſicherzuſtellen. Die Antwort des türkiſchen Außenminiſters ſoll etwa gleichlautend geweſen ſein. Türkiſcherſeits ſei allerdings auf die verhältnismäßig beſchränkten Möglichkeiten hinge⸗ wieſen worden. In dieſem Zuſammenhang habe man die Frage der Verteidigung der Dardanellen beziehungsweiſe der Befeſtigungsanlagen an den Dardanellen aufgeworfen. Der türkiſche Außenminiſter ſoll Laval, dem„Jour? zufolge, erklärt haben, die Zuſtimmung der Türkei habe nur für den Fall Gültigkeit, daß auch alle anderen von England be⸗ fragten Mittelmeermächte bejahend antworteten. Dies iſt ja bekanntlich nicht der Fall, da Spanien bisher noch nicht endgültig Stellung genommen hat. Was Frankreich angeht, ſo iſt die Frage des gegen⸗ ſeitigen Beiſtandes durch den Notenaustauſch vom 20. Okto⸗ ber geregelt. Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ geht näher auf die kürkiſche Halkung ein. Die Regierung von Ankara, ſo ſchreibt das Blatt, habe ihre Zuſtimmung von der Aufhebung der Arkikel des Lauſanner Vertrages abhängig gemacht, die die Befeſtigung der Dardanellen verbieten. Die engliſche Regie⸗ rung, ſo glaubt das Blatt weiter zu wiſſen, habe die Forde⸗ rung im günſtigen Sinne beantwortet, und Laval habe den kürkiſchen Außenminiſter wiſſen laſſen, 55 Frankreich eben ⸗ falls nichts einzuwenden 1 9 85 vorausgeſetzt, daß England der gleichen Auffaſſung ſei. Was ſchließlich die Unterredung zwiſchen Laval und dem italieniſchen Botſchafter angeht, ſo glaubt„Oeuvre“ zu wiſſen, daß Cerutti den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in erſter Linie davon in Kenntnis geſetzt habe, daß die italie⸗ niſche Regierung nicht geneigt ſel, auf den Pariſer Eini⸗ gungsplan zu antworten. Frankreich habe in der ganzen An⸗ elegenheit trotz der Ende der vergangenen Woche in Paris Nag mn denen Beſprechungen zwiſchen franzöſiſchen und engliſchen militäriſchen und Flotten⸗Sachverſtändigen ſeine endgültige Haltung noch nicht feſtgelegt. Es b vielmehr wahrſcheinlich, daß Laval zunächſt einmal die außenpolitiſche Ausſprache in der Kammer am Freitag abwarten werde, um ſich ein genaues Bild über die Anſichten der Abgeordne⸗ ten zu machen. a Italien ſieht Kriegsgefahr Obwohl gegenüber der Ernennung Edens zum engliſchen Außenminiſter in der italieniſchen Preſſe noch 1 tung bewahrt wird, wird die allgemeine Lage wieder ſehr ernſt beurteilt. 5 Muſſolinis„Popolo d Italia“ ſchreibt, die allge⸗ meine Lage Europas habe ſich ſichtlich verſchlimmert. Nach der Berſenkung des Planes zur Schlichtung des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikts, dem ſich Laval aufrichtig gewidmet hatte, ſtehe Europa vor einem drohenden Krieg, wie es die blutgierigen Sanktioniſten gewünſcht haben. Italien treffe keine Schuld für das Scheitern des Frie- densangebotes. Die Mailänder„Stampa“ ſchreibt, nach der Ernen⸗ nung Edens zum britiſchen Außenminiſter ſeien keine Schlichtungsverſuche im abeſſiniſch⸗italieniſchen Konflikt mehr zu erwarten. Nach den bisher keines⸗ wegs ermutigenden Erfahrungen zu urteilen, werde Eden den Zwang der Verſöhnung vorziehen. Die Ernennung Edens bilde nur eine Epiſode der Politik Englands, die die Sicherheits- und Ausdehnungsbedürfniſſe Italiens mit allen Mitteln bekämpfe, um eine Demütigung Italiens und die Erdroſſelung ſeiner berechtigten Beſtrebungen zu erreichen. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Morning Poſt“ ſchreibt, abgeſehen von einem Meinungsaustauſch in der Frage gegenſeitigen Beiſtandes ſei in dem italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Streit vor Mitte Januar, alſo dem Zeitpunkt der Völkerbundsratstagung, keine neue Wendung zu erwarten. Gegenwärtig ſei man allgemein geneigt, den Dingen ihren Lauf zu laſſen. Die in Kraft befindlichen Maß⸗ nahmen hätten eine gute Wirkung, und es werde keineswegs für ſicher gehalten, daß ihre Verſchärfung durchführbar oder erwünſcht fei Die Wichtigkeit der Oelſperre ſei, wie man jetzt glaube, ſehr übertrieben worden, da es bei der gegenwär⸗ ligen Lage nahezu unmöglich wäre, ſie wirkſam zu machen. Der wirkliche Druck auf Italien beſtehe darin, ihm ſeine Auslandsdeviſen zu entziehen, ohne die es außerſtande ſei, auch die ihm nicht verſagten Rohſtoffe, wie Oel, Kohle und Eiſen zu kaufen. Andererſeits werde darauf hingewieſen, daß die Auferlegung einer Oelſperre zweifellos die Gefahr vergrößern würde, der bereits die an den Sühne⸗ maßnahmen beteiligten Länder ausgeſetzt ſeien, daß nämlich Italien militäriſche Vergeltungsmaßnahmen anwenden würde. Blutige Verluſte der Abeſſinier. Ueber die Kämpfe bei Addi Abbi nordweſtlich von Makalle wird aus Asmara gemeldet, daß etwa 4000 italie⸗ niſche Soldaten rund 7000 Abeſſiniern gegenüberſtanden. Als die abeſſiniſchen Truppen die italieniſchen Vorpoſten dicht vor Addi Abbi zu umgehen verſuchten, ſtießen die italieniſchen Truppen vor, um ihrerſeits ein Umgehungsmanöver zu voll⸗ führen und die Abeſſinier nach erbittertem Nahkampf in ſüd⸗ weſtlicher Richtung abzudrängen. Der Kampf ſpielte ſich in einem von hohen Bergen umrahmten Gebiet ab, das von der Artillerie, die auf den Anhöhen Stellung genommen hatte, unter Feuer genommen wurde. g Die meiſten Verluſte ſind bei Nahkämpfen entſtanden, die mit der blanken Waffe ausgefochten wurden. Von ikalie⸗ niſcher Seite wird betont, daß die Abeſſinier bei dieſen Kämpfen zum erſten Male ſeit Beginn der Jeindſeligkeiten in panikarkiger Flucht Ae ſeien unter Verluſt von ſehr zahlreichem Kriegsmaterial. Die ene hätten weniger bei den e ee Kampf 0 N 8 bei der Verfolgung der Abeſſinier eingegriffen. Die ver⸗ luſte der Abeſſinier in den Kämpfen bei Addi Abbi werden von der italieniſchen Heeresleitun 0 über 600 Tote und 1000 Verletzte geſchätzt. Auf italieniſcher Seite ſind fünf Offiziere 9 allen. Drei Offiziere und 100 Askari wurden normundo Der Stellvpertr Heß, hielt am Heil eine Weihnachtsanf im Ausland en Abe ache an führte u. a. aus: Deutſchland f des Jahre deutſche Stimme durch den Aether ſchwingt— über alle Länder und Meere und Völker hinweg— und alle Deut⸗ ſchen auf der Welt eint in gemeinſamem Gedenken. Wir in der Heimat, in der jetzt überall die Kerzen der geweihten Nacht brennen und die Glocken läuten, die deut⸗ ſche Meiſter gegoſſen, wir daheim, die wir einen beſchirm⸗ Frieden genießen, wir gedenken unſerer Landsleute ern der Heimat. Ueber die Grenzen hin geht mein Wort. Es ſoll jedem Deutſchen auf der Welt ſagen: Die Hei⸗ mat denkt dein! Zugleich aber weiß ich, daß Ihr, meine Landsleute in der Ferne, in Gedanken bei uns ſeid und der Heimat ſagen wollt: Wir haben teil an der deutſchen Weihnacht. So er⸗ leben wir gemeinſam den Heiligen Abend. Aus dieſer Ein⸗ heit der Herzen formt ſich jene Kraft, die Deutſchlands Führer ſo reich und mächtig macht, das ſchwere Amt der Führung unſeres Volkes auf ſich zu nehmen. „Wenn abermals Weihnacht iſt in Deutſchland“, ſo ſagte ich heute vor einem Jahr,„können wir wiederum ſtolz, glücklich und dankbar ſein, ihn— Adolf Hitler— zum Führer zu haben. Ihm werden wir danken, daß die Kinder eines friedlichen Deutſchlands auch dann in Frieden ſingen werden von einer Stillen, Heiligen Nacht. Jeder Deutſche weiß es, daß dieſe Hoffnung ſich erfüllte, daß ſie Wahrheit und Gewißheit wurde. Ich ahnte damals nicht, daß dieſe Weihnacht wieder Krieg in der Welt ſein wird. Ich ahnte aber auch nicht, mit welcher Gelaſſenheit es Deutſchland bis da⸗ hin vergönnt ſein würde, inmitten der kriegeriſchen Um⸗ welt ſeinen friedlichen Aufbau fortzuſetzen. Denn ich konnte nicht ahnen, daß ein gütiges Schickſal es dem Führer ſobald ermöglichen würde, die Wehrfreiheit Deutſchlands zu verkünden und mit gewohnker Energie die Aufrüſtung bis zu der hohen Vollendung voranzutrei⸗ ben, bis zu der ſie katſächlich gediehen. In ſolch geſichertem Frieden wie dieſes Jahr hat Deutſchland lange nicht das Jeſt des Friedens begangen. Und nie hat es dieſes Feſt zu⸗ gleich in ſolch innerer Harmonie, in ſolchem Frieden der Deutſchen untereinander begangen. Meine Gedanken ſchweifen zurück zu mancher Weihnacht vergangener Zeiten. Sie ſchweifen zurück zu den frohen Weihnachtsabenden meiner Jugend in Alexandrien. Draußen ſtanden Dattelpalmen, rauſchte das Mittelmeer. Im elterlichen Heim aber ſtrahlte der Lichterbaum ſo deutſch, wie das ganze Weſen des Hauſes deutſch war. Meine Gedanken gehen aber auch zurück zu den weh⸗ mütigſten und zugleich eindrucksvollſten Heiligen Abenden meines Lebens, die zugleich für Millionen anderer wohl ebenſo eindrucksvoll waren meiſt ebenſo wehmütig. Es waren die Weihnachtsabende an der Front des Großen Krieges. Wie friedlos war die Welt in jenen Jahren! friedlos aber war inzwiſchen auch die Heimat worden, als ich als Verwundeter 1917 den Weihnachts⸗ id zuhe erbrachte. Das gequälte, darbende Volk, aufgehetzt von außen und von innen, war bereits in ſich zerriſſen. Bis dann 1918 die traurigſte Weihnacht Deutſchlands kam, die Weihnacht eines zuſammenge⸗ brochener in innerer Auflöſung begriffen, gepei⸗ nigt durch die Schreckensnachrichten aus Berlin und manch anderem Orte des Reiches, wo Volksgenoſſen gegen Volks⸗ genoſſen ſtanden, die in Arbeiter, Soldaten, Bürger und Bauern zerfallen ſich blutige Kämpfe lieferten. Dieſe Weihnachten nach dem Kriege waren nicht nur friedlos, ſondern auf ihnen laſtete obendrein die Schmach und die Verzweiflung eines halbverhungerten wehrloſen Volkes. Manch eine Weihnacht folgte noch. Bis eine gütige Fü⸗ gung mich hinführte zudem einen Mann, der, damals noch faſt allein, es unternahm, dem Schickſal die Stirne zu bieten, bis die Reden des unbekannten Soldaten des Welt⸗ 0 Volkes, Von Robert Fuchs⸗Liska. „Sie war— immer gut zu ihm, ſeine Herrin“, vollendete er.„Doch wie geſagt, gnädiges Fräulein. Wenn Sie den braven Lanzo reiten würden, ſo wäre das ſehr liebens⸗ würdig. Er mag nicht unter einer Herrenhand gehen, denn er hat ein empfindliches Maul. Er muß jedoch täglich be⸗ wegt werden. Das nimmt mir zu viel Zeit weg, denn ich habe noch ein zweites Pferd zu reiten. Lanzo ſoll verkauft werden, und die betreffende Dame wird ihn unter einer Reiterin ſehen wollen. Es wäre ſehr nett, wenn Sie es übernehmen, ihn im Gelände vorzuführen. Erſt in acht bis zehn Tagen kommt die Dame hierher. Sie hätten ſolange ein gutes Pferd zur Verfügung.“ Das funge Mädchen fühlte ſich beluſtigt durch den eifrigen Ton, mit dem der Reiter ſie zu überreden ſuchte. Zweifels⸗ ohne, der Mann war Stallmeiſter. Das geſunde, viel Kraft⸗ bewußtſein verratende Männergeſicht mit dem breit aus⸗ ladenden Kinn war derb geſchnitten, doch dabei von ange⸗ nehmen Zügen. Das Antlitz wahrſcheinlich eines Menſchen, deſſen Herkunft nicht gerade gering, wenn auch einfach war. „Nun, wie denken Sie darüber?“ erinnerte er jetzt an ſeinen Vorſchlag, als er ihr geduldig Zeit gelaſſen hatte, ihre Betrachtungen anzuſtellen. „Haben Sie denn ein Recht, über das Pferd zu verfügen?“ forſchte ſie. Er zeigte wieder ſein einnehmendes Lächeln und ver⸗ ſicherte:„Selbſtverſtändlich, ſonſt würde ich mein Aner⸗ bieten nicht machen, das— ich gebe es zu— an ſich aller⸗ dings eigenartig iſt.“ „Aber Sie wiſſen doch gar nicht, ob ich gut oder ſchlecht reite“, wendete ſie heiter ein. „Wenn Sie nur erträglich reiten“, meinte er. Doch ich habe den Eindruck, daß Sie ſogar eine gute Reiterin ſein müſſen. Verzeihen Sie, aber ich kann wirklich nicht ſagen, woher ich dieſen Eindruck nehme. Man hat ſo einen gewiſſen Blick dafür. Jedenfalls, es liegt nicht daran, daß Sie reiter⸗ liche Ausdrücke anwenden“ 5 1. lachten die beiden einander in plötzlicher Munter⸗ eit an. 0. i „Wenigſtens habe ich Uebung und reite leidenſchaftlich gerne“, Hekannte ſie endlich. „Dann reiten Sie auch gut“, „Herzens not. krieges Adolf Hitler neues Hoffen dem gequälten Herzen gaben. Mit der neuen Hoffnung wurden auch die Weih⸗ nachtsabende wieder froh. Aeußerlich waren dieſe ihnachtsfeiern mit dem eiden, doch innerlich 84 Jührer waren ſie reich. Hier Folksgemeinſchaft ver⸗ mehr als beſch war im Kleinen bereits die kü wirklicht. Oft wiederholten ſich dieſe Weihnachtsfeiern noch, bis endlich dieſe Weihnachtsfeiern der Bewegung zu Weihnachtsfeiern ganzen Volkes wurden So f i dieſem Jahre eine Weihnacht acht einer Nation. die 9n For 0 1 des anderen ns an die Zukunft, eine „ eine Weihnacht der be⸗ ft und der Hilfe von Volksgenoſſen in haben auch Millionen wieder Ar⸗ den, ſo iſt das Leben für viele noch im⸗ daneben ſind Alte und Gebrechliche. Die Weihnacht wieſenen Opfe zu Volksgenof beit und Bi mer kärgli Volksgemei mand, der ihr in ärmlich 0 Ich u ö angehört, hungert oder friert und daß auch ö in Lichtſtrahl dringt. Weihnacht bei den Auslands⸗ Geiſte getragen iſt. ö deutſchen vom gleich 0 1 58 8 Wenn ſie 1936 kommen d Gefühl nheit heraus kämen im Abertauſende Auslands⸗ der Verbund Tauſende und deu! 1 men an den min Nürnberg. Es werden auch im na iele von draußen kommen als 2 ſchtums, um teilzunehmen an den Olympiſchen Spielen. Und ich weiß im vorhinein, daß ſie wieder ſtolz ſein werden auf die Lei⸗ ſtungen der Heimat; auf das gewaltige Reichsſport⸗ feld in Berlin, das ſeinesgleichen in der Welt nicht hat — auf die unerhörte Schönheit unſeres Deutſchlands. Sie werden auf den neuen Autobahnen des Führers fahren, die wiederum einzig daſtehen in der Welt. Sie werden ſich freuen an der Vorbildlichkeit der hundertjäh⸗ rigen Reichsbahn, die die ſchnellſten Lokomo⸗ tiven der Welt ihr eigen nennt. Sie werden die neuen Lufthäfen beſtaunen mit der Unzahl mo⸗ dernſter dreimotoriger Verkehrsflugzeuge. Sie werden feſt⸗ ſtellen, daß das Volk als Ganzes moraliſch und kör⸗ perlich ſich geändert hat. Unſere auslandsdeutſchen Gäſte werden in freudigem Skolz den Marſchtritt von Kolonnen junger Männer hören, die in der Wehrmacht ſich das ſoldatſſche Können aneignen, mit dem ſie helfen, Deutſchland den Frieden zu ſichern. Sie werden den vorbildlichen Arbeltsdienſt in ſeinem Wir⸗ ken ſehen und ihn vielleicht in den Lagern beſuchen. Unſere Gedanken wandern wieder zu den Deutſchen fern der Heimat, zu den Kämpfern für Deutſchland draußen, wandern nicht zuletzt zu den Deutſchen in öſterrei⸗ ſchiſchen Landen. Ich gedenke beſonders der Frauen draußen, von denen wir wiſſen, daß ſie weſentlich bei⸗ tragen zum Hartbleiben und zum Durchhalten der Männer, und die oft das Weſen des Nationalſozialismus am tiefſten erfaßt haben. Ich grüße die Deutſchen überall in der weiten Welt und grüße vor allem die, deren Leben ſchwer iſt und die Leid ertragen. Ich grüße wie alljährlich die Beſatzungen un⸗ ſerer Schiffe auf den Meeren und gedenke der vielen, welche im vergangenen Jahre im Seemannsberuf ihr Leben ließen. Sie gaben ihr Leben für Deutſchland. Ich weiß, daß überall, wo der Chriſtbaum der deutſchen Weihnacht brennt— für uns bleibt er der Chriſtbaum, wenn auch Fremde ihn als heidniſch bezeichnen—, daß überall, wo Deutſche im deutſcheſten aller Feſte vereint ſind, nichk nur der Heimat, ſondern dankbaren Herzens des Mannes gedacht wird, der für die Welt zum Inbegriff der Heimat wurde. Er wird uns weiter führen durch die Un⸗ bilden der Welt, er wird ſorgen, daß auch weiter der Friede erhalten bleibt für unſer deukſches Volk. Gokkes Segen war mit unſerem Volk und mit ſeſnem Führer. Wir Deulſche wollen uns bemühen, auch im kom⸗ menden Jahre würdig ſeines Segens zu ſein. „Sind Sie Kurgaſt auf dem Weißen Hirſch oder haben Sie Ihr Reitdreß zur Hand?“ „Wir wohnen hier, mein Vater und ich“, gab ſie Auskunft. „Wollen wir gleich morgen anfangen?“ ſchlug er vor. „Wenn Sie mir Ihre Wohnung verraten, bringe ich Ihnen Lanzo vor das Haus.“ „Nein, nein— auf keinen Fall“, lehnte ſie ab, während eine glühende Röte ihr hübſches Mädchengeſicht überzog.„Ich komme lieber an den Stall. Iſt Ihnen zehn Uhr morgens recht?“ „Die Wahl der Zeit ſteht ganz in Ihrem Belieben“, ver⸗ ſicherte er.„Alſo gut, morgen früh zehn Uhr an dem Leih⸗ ſtall in der Adlerſtraße. Dort iſt Lanzo mit ſeiner Gefährtin, einer Fuchsſtute Blida, den Sommer über untergeſtellt.“ „Ich weiß, wo es iſt“, ſagte ſie, indem ſie dachte: Leih⸗ ſtall— aha, er iſt wirklich nur ein Stallmeiſter! Dann fuhr ſie fort:„Ich nehme Ihr Anerbieten nur deshalb an, weil es ſo ſehr verlockend für mich iſt. Hoffentlich haben Sie aber auch keine Unannehmlichkeiten dadurch.“ „Ich kann es verantworten“, behauptete er.„Sie werden Ihre Freude an Lanzo haben. Er hat einen ſchönen, ſchwin⸗ genden Trab, einen wundervollen Galopp und nimmt den Reiter gut mit. Eigentlich ſchade, daß das Tier in andere Hände gelangen ſoll. Ich ſehe es nicht gern.“ Sie fragte:„Und warum verhindern Sie es nicht, Herr — eh— wie war doch der Name?“ „Vehlow“, wiederholte er mit einem leichten Vorneigen des Oberkörpers.„Verhindern könnte ich den Verkauf ſchon. Aber es hat keinen Zweck, wenn Lanzo nur von mir ge⸗ ritten wird. Doch nun, vielen Dank für Ihre liebenswürdige Bereitwilligkeit, gnädiges Fräulein, und auf Wiederſehen morgen früh. Sie ſehen, Lanzo wird unruhig. Er hat viel Gehluſt.“ Der Braune, dem das Stillſtehen läſtig geworden war, weil ein Mückenſchwarm ihn quälte, warf unwillig den Kopf auf und verſuchte, ſich in Kurzkehrtwendung unter ſeinem Reiter zu drehen. Nun zog Egolf Vehlow grüßend die Mütze, gab dem Wallach den Schenkel und ſprengte in be⸗ herrſchtem Schulgalopp von dannen. An der Ecke des Bergweges ſtand ein kleines altes Wohn⸗ haus als Nachbar einer prunkreichen neuzeitlichen Villa. Dem beſcheidenen Gebäude mit ſeinem verwittert roten Ziegeldach und den etwas verzogenen Wänden, an denen hier und dort der Verputz abgefallen war, ſah man die hohen Jahre an. 5 f 5 7* 5 5 Der Führer bei ſchloß er ſein Urteil ab. r 1 den älteſten Kämpfern Die kraditionelle Weihnachtsfeier. München, 27. Dezember. Es war eine große Familie, die ſich im Hotel Wagner zu weihnachtlicher Feier vereinigte: 1200 Männer im Braunhemd, die älteſten Kämpfer der SA und SS, ſämt⸗ lich Träger des Goldenen Ehrenzeichens, ſehr viele auch des Blutordens. Und der ſie zu Gaſt geladen und ihnen den Weihnachtstiſch bereitet hatte, war kein anderer als der Führer ſelbſt. Wie in all den vergangenen Jahren wollte zer auch heuer einige Stunden vor dem Heiligen Abend kameradſchaftlich im Kreiſe ſeiner akten verweilen. Der große Saal war ganz in friſches Tannengrün ge⸗ hüllt, die langen Tiſchreihen waren liebevoll mit Blumen und roten Kerzen geziert und jeder Gaſt fand an ſeinem Platz die feſtlich verpackten Gaven, die ihm der Führer ge⸗ widmet hatte. Der Dank an Adolf Hitler, daß er ſo ſeiner Getreuen gedacht, daß er vor allem gekommen war, ſie per⸗ ſönlich zu beſchenken, fand ſeinen Ausdruck ſchon in den Stürmen der Begeiſterung, mit denen gegen 13 Uhr der Juhrer empfangen wurde. Adolf Wagner ſprach im Namen aller, wenn er aus vollem Herzen dankte und dem Führer ganz beſonders aus dem Traditionsgau die koſt⸗ barſte Weihnachtsgabe darbot: die Liebe, die Treue und das unendliche Vertrauen des ganzen deutſchen Volkes. Als dann der Führer ſelbſi das Wort ergriff, woll⸗ ken die Kundgebungen der Freude und der Juſtimmung kaum mehr ein Ende nehmen. Adolf Hitler gab ſeinen alten Mitkämpfern einen Einblick in die bedeutendſten Geſcheh⸗ niſſe des abgelaufenen Jahres und die großen Aufgaben, die die Zukunft an die geſamte Nation und namentlich an die alten Parkeigenoſſen ſtellen werde. Er fand gute und herzliche Worte für die Männer, die mit ihm die ſchwerſte nationalſozialiſtiſche Kampfgeſchichte verkörpern, Worte der Kameradſchoft, die ſo, wie es nur Adolf Hitler auszudrücken vermag, alles anklingen ließen, was ganz perſönlich von Mann zu Mann den Führer und ſeine alte Gefolgſchaft verbindet. f Kurzmeldungen Jubiläum auf dem Brocken. Das Brockenhaus kann in dieſem Jahre auf ſein 75jähriges Beſtehen zurückblicken. Be⸗ reits 1800 wurde das erſte Bauwerk auf dem Brocken er⸗ richtet, das aber 1859 wieder abbrannte. Im Jahre darauf ließ Graf von Stolberg⸗Wernigerode einen Neubau errichten. Zu dem 75jährigen Jubiläum geſellt ſich noch ein hundert⸗ jähriges: Im Jahre 1835 wurde auf der Brockenkuppe der erſte freiſtehende hölzerne Ausſichtsturm errichtet. Schleppdampfer mit drei Mann verſchollen. Der aus Ham⸗ burg ſtammende Schleppdampfer„Hurra“, der am 14. De⸗ zember von Hamburg in See gegangen iſt, hat ſeinen Be⸗ ſtimmungsort Emden bis heute nicht erreicht, ſo daß mit dem Verluſt des Schiffes zu rechnen iſt, zumal auch Flug⸗ zeuge von der Suche erfolglos zurückgekehrt ſind. An Bord befanden ſich als Beſatzung drei verheiratete Hamburger Seeleute. Schulſchiff„Deutſchland“ in Kapſtadt. Das Schulſchiff „Deutſchland“ des Deutſchen Schulſchiff⸗Vereins iſt wohlbe⸗ halten in Kapſtadt angekommen und verbrachte dort die Weihnachtsfeiertage. Am 2. Januar wird das Schulſchiff zur Heimkehr über St. Helena weiterſegeln. Stapellauf eines 10 000 Tonnen ⸗Frachters. Auf der We⸗ ſer⸗Werft der Deutſchen Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Ach. in Bremen lief das erſte der beiden von der Deutſchen, Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft„Hanſa“ in Auftrag gegebenen 10 000-Tonnen⸗Motorfrachtſchiffe vom Stapel und wurde auf, den Namen„Ehrenſels“ getauft. Das neue Schiff wird An⸗ fang Februar 1936 in den Frachtverkehr nach Indien ein⸗ geſetzt; es iſt außerdem zur Beförderung vor zwölf Paſſa⸗ gieren eingerichtet. Kerker für Flugzektelverteilung. Vor einem Geſchwore⸗ nengericht des Kreisgerichts Leoben hatte ſich ein Kleinbauer aus Murau in Steiermark wegen Verbrechens des Hoch⸗ verrats zu verantworten. Der Angeklagte war beſchuldigt, nationalſozialiſtiſche Flugſchriften übernommen und weiter⸗ verbreitet zu haben. Er wurde zu fünf Jahren ſchweren Kerkers verurteilt Mitſtreiter Es mochte vor Zeiten aufgerichtet worden ſein als länd⸗ lich einfache Sommerbehauſung einer in Dresden wohnenden Familie, die während der ſchönen Jahreszeit nach Loſchwitz hinauf verzog, wie das vor dem Kriege ſo üblich geweſen war in den gutgeſtellten Geſellſchaftskreiſen der Reſidenz⸗ Früher einmal hatten zu dem kleinen Bauwerk weite Obſt⸗ gärten gehört, von denen ein nur noch karger Reſt an der Hinterſeite des Häuschens übrig geblieben war. Das be⸗ ſcheidene Gärtchen ſtieß mit ſeinem vermorſchten Lattenzaun an die parkähnlichen Gartenanlagen der etwas höher ge⸗ legenen Villa. Eine neuangelegte, bergauf führende große Straße machte einen Bogen um den kleinen Befitz. In der ſchon weit nach Süden gerückten Mittagsſonne funkelte das blank geputzte Meſſingſchildchen neben dem Ein⸗ gang, darunter wie Gold ſchimmernd der Griff der Haus⸗ glocke. Ein einfacher kurzer Name auf der Metallplatte ver⸗ riet den Eigentümer des Grundſtücks Hier ſtand nur: Rade⸗ mar. Weiter nichts. Ganz anders als bei der nur ein paar Schritte weiter ſichtbaren ſchwarzen Marmortafel neben einem mächtigen Tor in einer hochgetürmten Mauer. Dieſe Tafel verkündete mit weithin leuchtenden Goldbuchſtaben in N gotiſcher Schrift: Kommerzienrat Georg Leuen⸗ erg. Mit einem mächtigen Seitenſprung ſetzte das Pferd in das Heidekraut am Rande des Reitweges. Doch ſogleich be⸗ ruhigte ſich das Tier und trat von ſelbſt auf den Hufſchlag zurück, den zahlloſe Pferdebeine in das lockere, ſandige Erd⸗ reich getreten hatten. Den Kopf aufwerfend und lebhafter auf dem Gebiß kauend, wollte der Wallach den gemächlichen Schritt wieder aufnehmen. Der Reiter aber hatte durch die unvermutet haſtige Be⸗ wegung des Tieres einen Steigbügel verloren und parierte durch einen ſchroffen Griff in die eben noch läſſig geführten Zügel. Als er den Fuß wieder im Bügel hatte, ſah er ſich nach der Urſache des Erſchreckens ſeines Braunen um. In der Tannenſchonung rechts vom Wege leuchtete in der Sonne ein Kleid von greller Farbe. „Sie werden gut tun, einen anderen Platz für Ihre Sieſta zu wählen“, ſagte er unmutig zu dem zwiſchen den Tannen⸗ zöglingen ſitzenden jungen Mädchen Mit Ihrem farben⸗ frohen Fähnchen werden Sie jedes Pferd erſchrecken, das hier vorbeikommt. Setzen Sie ſich wenigſtens weiter hinein in das Tannicht.“ Das Mädchen ſah den Fremden mit großen Grauaugen ernſt an, als ſtaune ſie über den ausfälligen Ton desſelben. 5 eee Weihnachtsgeſchenk der Reichspoſt Wiederinbetriebnahme des Jernſehſenders Berlin- Witzleben. Im Rahmen einer techniſchen Feierſtunde fand im Fern⸗ ſehlaboratorium des Reichspoſtzentralamtes die Wieder⸗ inbetriebnahme des Fernſehſenders Berlin⸗Witzleben ſtatt der beim Brande der Berliner Funkausſtellung zum großen Teil vernichtet worden war. Im Rahmen der Eröffnungs⸗ feier erklärte Oberpoſtrat Diplomingenieur Flanze, deutſche Schaffenskraft habe in denkbar kürzeſter Zeit einen Schaden wettgemacht, der nicht nur die Pioniere des Fernſehens be⸗ traf, ſondern auch einen Verluſt für das Volksganze dar⸗ ſtellte. Hierauf übernahm Miniſterialrat Demann im Auf⸗ trage des Miniſters Dr. Goebbels den neuen Fernſehſender „Paul Nipkow“ Berlin für den Programmbetrieb durch die Reichsrundfunkgeſellſchaft und teilte mit, daß nun die Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft die Darbietungen auf dem Gebiete des Fernſehens am 15. Januar wieder eröffnen wird. Der ſtell⸗ vertretende Reichsſendeleiter Boeſe hob hervor, daß alle Kräfte, die am Ausbau des Fernſehens mitarbeiteten, das Programm derartig geſtalten würden, daß im kommenden Olympia⸗Jahr 1936 die Umwelt aller Völker aufhorchen werde. Wie es im Rundf 2 d unkprogramm einen Zeitfunk, ein Echo . ebe, ſo werde mittels des heute 1 ind Bildſenders e das Olym⸗ dire ragung der in den Auguſttagen des Das ducchſchnittene Rundfunkkabel in Stuttgart Stkuktgart, 27. Dezember. Dem württembergiſchen Politiſchen Landespolizeiamt gelang es in den letzten Ta⸗ gen, einen kommuniſtiſchen Sabotageakt aufzuklären, der ſeinerzeit großes Aufſehen erregt hat. Als der Führer am 15. Februar 1933 zum erſten Male nach ſeiner Ernennung zum Reichskanzler in Stuttgart in der Stadt⸗ halle ſprach, wurde die Rundfunkübertragung dieſer Rede bekanntlich unterbrochen. Die Unterſuchung ergab, daß das Uebertragungskabel in der Werder⸗Straße mit einem Holz⸗ beil durchſchlagen worden war. Als Täter wurden nunmehr ermittelt: der 35jährige Alfred Däuole, der 35jährige Her⸗ mann Medinger, der 32jährige Wilhelm Bräuninger, der 30jährige Eduard Weinzierl; Urheber des Sabotageaktes iſt der 23jährige Kurt Hager, während der 35jährige In. genieur Rudolf Futterknecht als techniſcher Berater mit⸗ wirkte. Die Beſchuldigten ſehen ihrer gerechten Beſtrafung entgegen. Weihnachtsamneſtie in Oeſterreich Die Teilnehmer der Marxiſtenrevolle weitgehend begnadigt. Der öſterreichiſche Bundespräſident hat auf Antrag des Kabinetts Schuſchnigg aus Anlaß der Weihnachtsfeiertage eine Amneſtie für politiſche Häftlinge durchgeführt. Dieſe Amneſtie iſt beſonders für Teilnehmer an der marxiſtiſchen Revolte vom Februar 1934 ſehr weitgehend, da nur noch 16 deswegen verurteilte Perſonen, und zwar nur ſolche, die unmittelbar an Bluttaten mitgewirkt haben, weiter in Haft bleiben. Unter den Amneſtierten befinden ſich auch die Ge⸗ neralſtabschefs des Republikaniſchen Schutzbundes, Major Eifler und Hauptmann Löw die ſeinerzeit zu 15 und 18 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt worden waren. Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg erklärte weiter, daß die noch ſchwebenden Unterſuchungsverfahren gegen 19 ehemalige Mitglieder des Sozialdemokratiſchen Parteivorſtandes, die in Oeſterreich geblieben ſind, eingeſtellt wurden. Dieſe 19 Perſonen ſind ſchon ſeit längerer Zeit auf freiem Fuß. Unter ihnen befinden ſich auch die bekannten Marxiſten Seitz und Renner. Von den gerichtlich abgeurteilten 911 Teilnehmern an den Juliereigniſſen ſind bisher 424 aus der Haft entlaſſen worden. Der Weihnachtsamneſtie wurden 16 Verurteilte keilhaftig. Hinzu kommt noch der gnadenweiſe Aufſchub von angetretenen Berwaltungsſtrafen. Politiſche Rundſchau Weihnachtsſpende an verdiente Kämpfer in Bayern. Mi⸗ niſterpräſident Siebert hat aus einer ihm überwieſenen Ju⸗ biläumsſpende den Betrag von 20 000 Reichsmark in 400 Spenden zu je 50 RM gnach Vorſchlag der zuſtändigen Dienſt⸗ ſtellen an verdiente Kämpfer der Gliederungen der Partei (SA., SS. und NS KK.) als Weihnachtsgruß überwieſen. b Wenn Wehrpflichtige beſtraft werden. Der Reichsſuſtiz⸗ miniſter hat ſeine„Richtlinien“ für das Strafverfahren“ da⸗ hin ergänzt, daß in Strafſachen nach Paragraphen 140, 140 a, 140 b, 142 und 143 des Strafgeſetzbuches, bei denen es ſich um Verletzung der Wehrpflicht, Selbſtverſtümmelung uſw. handelt, dem für den Beſchuldigten zuſtändigen Wehr⸗ bezirkskommandeur die Verhaftung, Einleitung der Strafverfolgung, Termin zur Hauptverhandlung uſw. mit⸗ zuteilen ſind. Nach Abſchluß des Verfahrens ſind ihm die Akten zur Kenntnisnahme vorzulegen. Die gleiche Vorlage ſoll erfolgen, wenn ein Offizier oder Unteroffizier des Beur⸗ laubtenſtandes im Beurlaubtenverhältnis wegen Diebſtahls, Unterſchlagung, Betruges, Erpreſſung, Urkundenfälſchung uſw. verurteilt worden iſt. f Schützengrabenzeichnung als Keichsinnungswappen. Als es galt, den vereinigten Reichsinnungsverbänden des Büchſenmacher⸗ und Meſſerſchmiede⸗Handwerks ein ge⸗ meinſames Wappenſymbol zu ſchaffen, brachte ein Mit⸗ glied eine von ihm vor 18 Jahren im Schützengraben an⸗ gefertigte Kreidezeichnung, die Teile des mittelalterlichen aan mit eigenen Entwürfen vereinigte. Das Wappen wurde nach der Schützengrabenzeichnung angefer⸗ 3 4 tigt und ziert heute die Ehrenhalle im Haus des deutſchen Handwerks. ECeinigung der öſterreichiſchen Regierung mit den Credit⸗ 85 anſtalk⸗Gläubigern. In Wien wurde eine grundſätzliche Eini⸗ 9228 zwiſchen der öſterreichiſchen Bundesregierung und den Ereditanſtalt⸗Gläubigern erzielt. Vorgeſehen iſt eine ſofor⸗ Schilling, die auf dem Wege eines langfriſtigen Kredits auf⸗ gebracht werden. Außerdem ſollen Jahreszahlungen von ſe 1190 Millionen Schilling für die Dauer von 20 Jahren er⸗ olgen. f 5 Chileniſche Begeiſterung für das neue Deutſchland. Von einem längeren Beſuch in Deutſchland ſind Fliegerkommo⸗ dore 1 Kommandant Baſaure und Kapitän Gonzalez lach Ehile zurückgekehrt, wo ſie in einem 8 e dem Flugplatz Los Cerillos landeten. Sie äußerten ſi egeiſtert über das neue Deutſchland, das auf ſie die beſten unvergeßliche Eindrücke gemacht habe. f. tige Zahlung an die Gläubiger im Werte von 60 Millionen Aus den Nachbarländern ** Frankfurt a. M.(Betrüger feſtgenommen.) Wegen Betrugs wurde, wie die Polizei meldet, in Frank- furt am Main der 50 Jahre alte Karl Bauer feſtgenom⸗ men B hat einer Reihe von Bekannten kleine und größere Geldbeträge abgeſchwindelt und dabei angegeben, daß er im Januar 1936 eine gut bezahlte Stellung bei einer gro—⸗ ßen Firma in Kaiſerslautern antreten würde. Weiter ſoll Bauer als heiratsſchwindler aufgetreten ſein. Wiesbaden.(Er wollte ihren Charakter deuten laſſen.) Aus nicht recht durchſichtigen Gründen hatte ſich der in Wiesbaden wohnhafte Fritz Trumpf von ſeiner Frau ſcheiden laſſen Das nunmehr wieder für ihn eintretende Junggeſellenleben ſchien ihm aber nicht zu be⸗ hagen, denn es dauerte nicht lange und Trumpf hatte eine Gaſtſtättengehilfin in Mainz kennengelernt. Dieſe war von Hauſe aus nicht unbemittelt, vor allem aber verfügte ſie über ein Sparkaſſenbuch, das auf Tr. ſeinen Eindruck nicht verfehlte. Er verſtand es, das Mädchen zur Hergabe dieſes Sparkaſſenbuches zu überreden. Weiter ſtellte er baldige Heirat in Ausſicht und wiegte auf dieſe Weiſe das Mädchen in Sicherheit. Anſtatt nun aber das Sparkaſſenbuch lediglich nur in Verwahrung zu nehmen, ging Tr. zur Sparkaſſe und hob nach und nach erhebliche Geldbeträge ab. Hiervon erfuhr das Mädchen, als es eines Tages zur Polizei be⸗ ſchieden wurde, die ſich für Tr. in einer anderen Angelegen⸗ heit intereſſierte. Bei dieſer Gelegenheit wurde ihr auch er⸗ öffnet, daß ihr Zukünftiger vor der Wiederverheiratung mi; der geſchiedenen Ehefrau ſtände. Damit noch nicht genug, man legte ihr auch eine Quittung vor, nach welcher ihr Liebhaber die ahgehobene Geldſumme an ſie wieder zurückgezahlt hatte. Die Quittungsunterſchrift ſelbſt ging in Ordnung. Tr. hatte es verſtanden, ſich dieſe Rückgabebeſcheinigung auf dieſe Weiſe zu beſchaffen, daß er dem Mädchen eines Tages ein umgebogenes Stück Papier vorlegte und ſie bat, einmal ihren Namen darauf zu ſchreihen, da ein Ffercund von ihm aus der Handſchrift den Charakter deuten wolle. Das Mäd⸗ chen kat, wie man ſie bat und unterſchrieb ahnungslos. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten. Darmſtadt.(Uutobrand auf der Autobahn,) Infolge unſachgemäßer Behandlung geriet auf der Autobahn ein Perſonenwagen durch überbeanſpruchten Motor in Brand. Zum Glück hatte ein bald nachkommender Wagen einen Schaumlöſcher, durch den der Brand bekämpft werden konnte. Der zum größten Teil ausgebrannte Wagen mußte abge⸗ ſchleppt werden. Den Inſaſſen war es noch rechtzeitig ge⸗ lungen, den Wagen zu verlaſſen.— Eine neue Warnung, auf der Autobahn den Motor nicht über Gebühr zu bean⸗ ſpruchen. Darmſtadt.(der Autounfall des Prinzen Ludwig vor Gericht.) Am 7. Dezember abends war Prinz Ludwig von Heſſen, der zweite Sohn des früheren Großherzogs, auf der Autobahn auf einen Laſtzug aufge⸗ fahren. Die Angelegenheit ſtand vor dem Schöffengericht zur Verhandlung. Dabei ergab ſich, daß der Angeklagte ſich doch nicht derart ſchwer vergangen hatte, als zu Anfang vermutet worden war. Der Angeklagte war mit einem neuen Anhänger, den er an einer Tankſtelle abliefern ſollte, ohne Beleuchtung weggefahren, weil er glaubte, noch vor Eintritt der Dunkelheit das Ziel erreichen zu können. Da er jedoch nicht genügend Brennſtoff mitgenommen hatte, ſetzte mitten auf der Autobahn der Motor aus. Als man gerade beratſchlagte, wie man am beſten weiter⸗ komme, fuhr der Wagen des Prinzen Ludwig mit einer zugegebenen Geſchwindigkeit von 80 bis 85 Stundenkilo⸗ metern auf den Laſtzug auf. Dabei wurde der Perſonen⸗ wagen vollkommen zertrümmert, und nur einem glücklichen Umſtand iſt es zu verdanken, daß Prinz Ludwig mit dem Leben davongekommen iſt. Nach der eingehenden Verneh⸗ mung der Zeugen und von Sachverſtändigen verurteilte das Gericht den Angeklagten zu zwei Monaten Gefängnis, die jedoch durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Mainz.(Keiſender Einbrecher.) Ein Mann wurde bei einem Diebſtahlsverſuch feſtgenommen. Bei ſei⸗ ner Durchſuchung wurden Uhren, Schmuckſachen und Ein⸗ brecherwerkzeuge gefunden. Im Laufe der Ermittlungen gab er zu, mehrere Einbrüche in Kaiſerslautern, Kreuz⸗ nach und Bingen verübt zu haben. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten Heinrich Mittelheſper aus Velbert im Rheinland, der auch von einer auswärtigen Behörde wegen Einbruchdiebſtahls geſucht wird. Gießen.(Meſſerſtecherei unter Brüdern.) In der Nacht kam es in dem benachbarten Hattenrod zwi⸗ ſchen zwei Brüdern zu einer blutigen Auseinanderſetzung. Auf dem Heimweg vom Wirtshaus waren ſie wegen Ja⸗ milienangelegenheiten in Streit geraten, der immer hef⸗ tigere Formen annahm Als der eine der beiden ſchon zu Hauſe war und im Bett lag, kam der andere nochmals auf den Hof und zettelte erneut mit ſeinem Bruder an. Nach abermaligem Wortwechſel verſetzte er ihm einen Meſſer⸗ ſtich in die rechte Seite. Nun erſt war Ruhe. Der Verletzte mußte in die Klinik nach Gießen gebracht werden. — Eßlingen.(Ein ſtarker Menſch im Dienſt des W'H W.) Eine rieſige Menſchenmenge hatte ſich auf dem Marktplatz verſammelt, um Zeuge zu ſein, wie ein starker Mann einen Möbelwagen durch die Straßen zog. Siegfried Wildhagen, der zurzeit hier gaſtiert, brachte das Kunſtſtück fertig und zog mit ſeinen ungeheuren Muskeln den Wagen, der 110 Zentner wog, durch die Bahnhofſtraße zum Bahn⸗ 5 hof. Der Artiſt wurde bei ſeiner ſchweren Arbeit inſofern erfreulich belohnt, als die damit verbundene Sammlung für das Eßlinger Winterhilfswerk ein gutes Ergebnis zeigte. — Tailfingen.((Eine Kirche als Werkſtatt für Segelflieger.) Die erſte hieſige katholiſche Kirche, die ſeit dem Bau eines neuen größeren Gotteshauſes nicht mehr benützt wird, iſt von den hieſigen Segelfliegern für ihre Zwecke gemietet worden. Dieſe werden ſich ihren Ar⸗ beitsraum darin einrichten. Die Stadt ſchafft auf ihre Koſten die Beleuchtung an und gibt zur Beſtreitung der Miete einen angemeſſenen Jahresbeitrag. — Tübingen.(Schwerer Zuſammenſtoß.) Auf der Kreuzung Hechinger⸗Reutlinger Straße ſind ein Per⸗ ſonenkraftwagen und ein Laſtkraftwagen zuſammengeſtoßen. Dabei wurde der mit bier Perſonen beſetzte Perſonenkraft⸗ wagen umgeworfen und eine Perſon erheblich verletzt. Sie mußte in die Chirurgiſche Klinik verbracht werden. Der Per⸗ ſonenkraftwagen wurde nahezu völlig zertrümmert. Die Er⸗ bebungen über die Schuldfrage ſind aufgenommen. — Eſchach, OA. Ravensburg.(Tödlicher Unfall.) Der Landwirt Baptiſt Heine aus Schwarzach war eben im Begriff, in ſeinem Obſtgarten einen alten Birnbaum umzu⸗ legen. Im Augenblick, als der Baumſtamm fiel, fuhr der ſechsjährige Sohn Heines auf einem Rodelſchlitten vorbei. Das Kind wurde von einem Aſt des fallenden Baumes ſo unglücklich getroffen, daß es den inneren Verletzungen eine halbe Stunde ſpäter erlag. a. wendet und verfubelt hatte. 5 dus dem ladiocuen laud Die kulturellen Aufgaben im Jahre 1936 () Karlsruhe, 26. Dez. Auf Veranlaſſung des Reichs⸗ ſtatthalters und Gauleiters Wagner fand im früheren Land⸗ tagsgebäude eine kulturpolitiſche Tagung ſtatt, um die Marſch⸗ richtung für das kommende Jahr aufzuzeigen. Gaukultur⸗ ſtellenleiter und Kulturreferenl der Landſtelle Pg. Dr. Fritſch bezeichnete es als eine dringende Notwendigkeit, daß ein lebendiger Austauſch der Erfahrungen und Ge⸗ danken nicht nur zwiſchen den Kammern, ſondern auch zwi⸗ ſchen allen Organfſationen hergeſtellt wird, die ſich irgend⸗ wie kulturell betätigen. Das wilde Theaterſpielen muß ein⸗ gedämmt und eine ſcharfe Ueberwachung vorgenommen wer⸗ den. Als politiſchuntragbar iſt ein Stück nicht nur dann anzuſehen, wenn es ausgeſprochen ſtaatsfeindliche Tendenzen aufweiſt, ſondern auch dann, wenn ein Stand durch dumme Witze verunglimpft wird. Nicht minder bedeutungsvoll ſind die Belange der Mu⸗ ſikkammer. Die Lieder der Hitlerjugend verdienen weit grö⸗ ßere Beachtung. Die Freude am Muſizieren iſt im Volle keineswegs verlorengegangen. Man wird alles verſuchen, da⸗ mit durch das Auftreten wilder Tanzkapellen das Muſizieren der Laienorcheſter im Dorf nicht gefährdet wird. Der Redner kam weiter auf die Aufgaben des Malers und Bildhauers im neuen Deutſchland zu ſprechen. Eine be⸗ ſondere Aufgabe der Reichskammer der bildenden Künſte beſteht darid, diejenigen jungen und füngſten Kräfte unter n, die aus dem der Künſtlerſchaft zu ſuchen und zu fö f gigantiſchſten Umbruch aller Zeiten die Kraft zu höchſter künſtleriſcher Reife und Vollendung finden. Am unmittelbarſten auf die Maſſe des Volkes wirkt aber der Dichter und Schriftſteller. Der Dichter wird ſich bewußt ſein müſſen, wie ſchön auch die harte und einfache Sprache des Lebens, die Wucht der Worte des ein⸗ fachen Mannes iſt. Und gerade die zwingende Einfachheit und monumentale Größe der nationalſt aliſtiſchen Idee kann nur in einfachen und ungekünſtel Das Ergebnis einer Zuſammenballt aller ſchöpferiſchen Kräfte des Ga April 1936 im Auftrage des Gauleiter, in Ausſicht genomn große Badiſche Gaukulturwoche ſein. Theater, Konzerte, Maſſenkundgebungen und abende werden dieſe Woche ausfüllen. Das Eröffnu werden die HJ und der Acbeitsdienſt mit einer gew Kundgebung hier in Karlsruhe geb tigen vent. Großes Frontſoldatentreſſen 1936 () Karlsruhe. Zum erſten Male ſeit Kriegsende wird in der Zeit vom 9. bis 11. Mai 1936 ein Karlsruher Garni⸗ ſontag ſtattfinden, an dem alle ehemaligen Angehörigen der in Karlsruhe in Garniſon gelegenen aktiven Regimen⸗ ter und ihrer Kriegsformationen teilnehmen wer⸗ den. An dieſem Garnifontag ſind beteiligt: die ehemaligen Angehörigen des 1. Badiſchen Leibgrenadier⸗Regiments 109, des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments 109, des Landwehr⸗In⸗ fanterie⸗Regiments 109, des Landſturmbataillons XIV/a Karlsruhe, des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments 238, des Er⸗ ſatz⸗Infanterie⸗Regiments 28(Brigade⸗Erſatzbataillone 55 und 56) und des Infanterie⸗Regimenks 185, ferner der Artillerie⸗ Regimenter 14 und 50 und ihrer Krlegsformationen, des 1. Badiſchen Leibdragoner⸗Regiments 20 und der Schwarzen Dragoner 22(Mülhauſen), des Telegraphen⸗Bataillons 4 und der Sanitätskompanie des 14. Armeekorps. ö Zur Feſtlegung des Programms für den Garniſontag hat ſich ſchon vor einigen Wochen ein vorbereitender Aus⸗ ſchuß gebildet. Dieſer Ausſchuß hat in mehreren Sitzungen eingehend das Programm für den Garniſontag beraten und für die Tage vom 9. bis 11. Mai eine Reihe eindrucksvoller Veranſtaltungen in Ausſicht genommen. Am Samstag, den 9. Mai, wird die Ankunft der Sonderzüge aus dem ganzen Lande und der Empfang der Teilnehmer in feſtlicher Weiſe vor ſich gehen. Mit der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe ſind Verhandlungen eingeleitet worden, um für die Teilnehmer eine möglichſt großzügige Vergünſtigung zu erhalten. Eine beſonders eindrucksvolle Ehrung der Ge⸗ fallenen wird die Gedächtnisfeier am Samskagabend am Leibgrenadier⸗Denkmal auf dem Lorettoplatz darſtellen, bei der der ehemalige Diviſionspfarrer der 28. Diviſion, Pfar⸗ rer Meier aus Gleiwitz, die Anſprache halten wird. An⸗ ſchließend an die Gefallenenehrung iſt unter Mitwirkung von Kapellen der Wehrmacht ein großer Zapfenſtreich auf dem Lorettoplatz in Ausſicht genommen. Nach der Gefallenen⸗ ehrung finden Begrüßungsfeiern ſtatt. Der Haupttag, Sonntag, der 10. Mai, beginnt mit Feſtgottesdienſten in den Kirchen der Stadt. Nach dem Gottesdienſt iſt Antreten der einzelnen Formationen zum ſtrahlenförmigen Anmarſch nach dem Schloßplatz, auf dem im Rahmen der„Stunde der alten Soldaten“ eine große Treuekundgebung vorgeſehen iſt. Bei dieſer Frontſoldatenkundgebung wird Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ ner, der die Schirmherrſchaft über den Karlsruher Garni⸗ ſontag übernommen hat, eine Anſprache halten. Bei dieſer Veranſtaltung werden Vertreter der Wehrmacht und der Be⸗ hörden anweſend ſein. N Der Sonntagnachmittag iſt dem kameradſchaftli⸗ chen Zuſammenſein der einzelnen Formationen vorbehalten. Am Abend wird im Stadtgarten ein großes Stadtgarten⸗ feſt mit Feuerwerk ſtattfinden. Als Ausgang des Garniſon⸗ tages iſt am Montag, den 11. Mai, vor allem eine Be⸗ ſichtigung des Armeemuſeums in Ausſicht genommen. 0 Der Karlsruher Garniſontag 1936 wird daher zu dem größten Frontſoldatentreffen, das in der Nachkriegszeit im Lande Baden ſtattfand. e Zell t. W.(Arbeitsveteranen werden ge⸗ ehrt.) Die Spinnerei und Weberei Zell⸗Schönau⸗AG, Werk Zell, ehrte 23 Gefolgſchaftsmitglieder, die 25 re und noch länger dem Betrieb angehören. Nach einer Anſpra von Fabrikdirektor H. Mez wurde jedem Jubilar ein Gel geſchenk überreicht. 5 5 N Anterharmersbach. Mit dem Schlitten in den Harmersbach und ertrunken.) Das dreieinhalb Jahre alte Kind des Sägers Karl Heizmann von Kirnbach⸗ Grün fuhr beim Rodeln in den Harmersbach und ertrank, da der Unfall anſcheinend unbemerkt blieb. Es konnte nur noch als Leiche geborgen werden. F — e ee e, bee Pꝓ6ꝙ 2. 5 Negneriſche Weihnachtsfeiertage. Wiederum erlebten wir kurz vor Weihnachten den Winterabbruch. Anſcheinend dürfte in dieſem Jahre die ringförmige Sonnenfinſternis und der Mondwechſel am Weihnachtsfeiertag viel dazu beigetragen haben. Trotz⸗ dem konnte das trübe und naßkalte Wetter dem Feſte keinen Abtrag bringen. Früher als ſonſt verebbte am hl. Abend das geſchäftliche Treiben. Schon gleich nach Eintritt der Dunkelheit flammten da und dort an den Fenſtern die erſten brennenden Chriſtbäume auf. Stille Nacht— heilige Nacht— klangs in den Wohnungen und das ſtille zauberhafte Glück der Weihnachtsſtimmung zog in die Menſchenherzen ein. g Auch auf dem Friedhof hatten ſich viele zur Däm⸗ merſtunde eingefunden und eindrucksvoll geſtalteten ſich die brennenden Chriſtbäumchen auf den Grabhügeln. Feierlich läuteten am 1. Weihnachtsfeiertag in den frühen Morgenſtunden die Kirchenglocken zur altherkömmlichen Chriſtmette. Beide Hauptgottesdienſte in den Kirchen hatten hochfeierlichen Charakter.— Am Abend ver⸗ anſtalteten die beiden Turnvereine Familienfeiern, die überaus gut beſucht waren. Der zweite Weihnachtsfeiertag nahm den Winter⸗ ſportlern, die ſich den Odenwald als Sportgebiet aus⸗ gewählt hatten, die letzte Hoffnung, nachdem ſchon in den frühen Morgenſtunden Regen und das damit ver⸗ bundene Tauwetter einſetzte, oder ſie mußten mit ihren „Brett'ln“ die höheren Lagen des Schwarzwaldes auf⸗ ſuchen.— Am Abend waren die ſpärlichen Veranſtaltun⸗ gen überaus gut beſucht; auch das Palaſt⸗Theater hatte ein ausverkauftes Haus. Nun gehören die Feſttage der Vergangenheit an und das zu Ende gehende Jahr macht ſich zu ſeinem Abgange bereit. 8 Familienabend im Turnerheim. Unſere 98er Turner veranſtalteten am erſten Weih⸗ machtsfeiertag einen Familienabend in der Turnhalle. In großer Anzahl waren Mitglieder mit ihren Angehörigen der Einladung gefolgt. Ein ſchönes reichhaltiges Pro⸗ gramm ſchuf den Rahmen für einige ſchöne weihevolle Stunden. Mit einem allgemeinen Weihnachtslied wurde die Feier eingeleitet. Nach herzlicher Begrüßung durch den 2. Vorſitzenden Hetzel folgte ein tiefergreifendes Weihnachtsſpiel„Was die Weihnachtsglocken künden“. In liebenswürdiger Weiſe hatte ſich auch der hieſige Männergeſangverein zur Verfügung geſtellt und die Feler durch Chöre verſchönert. Im weiteren Verlauf des Abenos ſprach Herr Hetzel über das Dietweſen— volkstümliche Gebräuche im Deutſchtum und ſeine Verbundenheit. Wäh⸗ rend der Pauſe verlockte eine reichhaltige Tombola man⸗ chen, ſein Glück zu probieren. Im heiteren Teil folgten zwei Luſtſpiele, die auch mit großer Heiterkeit hingenom⸗ men wurden. Drei lebende Bilder mit gut vorgetragenen Solopartien gaben der Veranſtaltung einen ſchönen Abſchluß. Weihnachtsfejer im Tbd.„Jahn“. Wie alljährlich veranſtaltete der Tbd.„Jahn“ auch dieſes Jahr wieder ſeine Weihnachtsfeier mit Gaben⸗ verloſung. Der Abend hinterließ bei den zahlreichen Beſuchern einen tiefen und bleibenden Eindruck. Die Reihenfolge des Programms wurde durch ein Muſikſtück eingeleitet, dem ein Weihnachtsvorſpruch folgte, der auf die Bedeutung des Abends hinwies. In einer kurzen Begrüßung der Anweſenden durch den Vereinsführer ſprach dieſer den Wunſch aus, die Feier möge viel zur Kameradſchaftlichkeit innerhalb des Vereins beitragen. Nach einem allgemein geſungenen Lied folgte ein Weih⸗ nachtsmärchenſpiel„Die Weihnachtsreiſe“, das von Schü⸗ lern und Schülerinnen in feiner Weiſe dargeſtellt wurde und ungeteilten Beifall fand. Hierauf wurden vom Ehren⸗ vorſitzenden Heierling folgende Mitglieder für 25 jähr. aktive Mitgliedſchaft ausgezeichnet: Peter Koger, Franz Ruck, Auguſt Vogler und Karl Wolf. Weiter wurden die Turnwarte für ihre aufopfernde Tätigkeit mit einer kleinen Gabe bedacht. Nach der Gabenverloſung, die manch ſchönen Gewinn brachte, gelangte nach einem Ruprechts Verſandhaus“ zur Aufführung, das wiederum viel Beifall erntete. Mit einem rhythmiſchen Tanz der Jugendturnerinnen, der in feiner Weise vorgeführt wurde, fand die Feier ihren ſchönen Abſchluß. Schwere Verbrühung. Infolge Unachtſamkeit ſtieß in Rheinau ein ſechs Jahre alter Junge gegen einen auf dem Herd ſtehenden Topf heißen Waſſers, der dadurch um⸗ fiel und den Jungen derart verbrühte, daß er mit lebens⸗ gefährlichen Verletzungen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte. Naſſe Füße, ein Feind der Geſundheit Die Uebergangszeiten im Herbſt und Frühjahr ſind aus⸗ gezeichnet durch lang anhaltende und oft plötzlich einſetzende Regenfälle. Im Winter haben wir vielfach unter Schnee⸗ waſſer zu leiden, das bei Tauwetter in großen Mengen ſich bilden kann. Bei all dieſen klimatiſchen Erſcheinungen be⸗ ſteht die Gefahr, daß Waſſer durch die Schuhe eindringt und die Strümpfe oder Socken benetzt, ſo daß wir naſſe Füße bekommen trotz zweckmäßigen und guten Schuhwerks. So⸗ lange man im Freien mit naſſen Füßen herumgeht, iſt eine Geſundheitsſtörung nicht zu befürchten, da hierbei ein guter Blutkreislauf in den unteren Extremitäten gewährleiſtet iſt. Anders liegen aber die Dinge, wenn man in abgeſchloſſenen Räumen mit naſſen Füßen ſteht oder ſitzt. Durch die trok⸗ kene Luft im Raume beginnt das Verdunſten des Waſſers aus Strümpfen und Socken, wobei den Füßen Wärme ent⸗ zogen wird. Die Füße werden kalt. Es ſtellen ſich in den kleinſten Gefäßen Störungen des Kreislaufes ein, und als Folgen treten Katarrhe aller Art in Erſcheinung. Um eine Geſundheitsſtörung zu vermeiden, müſſen wir bei Eintritt in Wohn⸗ oder Arbeitsräume ſofort die naſſen Strümpfe und Schuhe wechſeln. Nach Abwaſchen oder Abtrocknen der Füße lege man die trockene Fußbekleidung an. Bis die Füße wieder warm ſind, empfiehlt es ſich, Bewegungen im Zimmer vorzunehme. Um für alle Fälle gerüſtet zu ſein, iſt es empfehlenswert, zu Hauſe wie auch an der Ar⸗ beitsſtätte ein Paar Strümpfe oder Socken neben trockenem Schuhwerk(Hausſchuhe oder Sandalen) bereit zu halten. Durch dieſe fürſorgliche Maßnahme kann manche Erkältung verhütet werden. Auch die Kinder müſſen bei naſſen Füßen angehalten werden, die Fußbekleidung zu wechſeln. Der richtige Heckenſchnitt Hecken ſind ein wundervoller Schmuck der Heimat. Ueber⸗ all freut man ſich über die Hecken als kunſtvoll geſchnittene grüne Mauern mit Torbogen und Pyramiden in den Parks, als ſchmückende Einfriedigungen in blütenreiche Hausgärten und ſchließlich als Knicks⸗ oder Wallhecken in der Landſchaft. Sie geben ein lebendigeres und anmutigeres Bild als die baum⸗ und ſtrauchleeren Felder mancher deutſcher Gaue. Viel⸗ fach bilden die Hecken eine wohlfeile und dauerhafte Grenze des Beſitzes. Sie ſchützen den Acker vor den austrocknenden Winden und ſie bieten ſchließlich auch vielen wertvollen Tieren Anterſchlupf. Wieſel, Iltis und Igel helfen im Kampf gegen die Mäuſeplage auf den Feldern. Grasmücken, Nachtigallen, Rotkehlchen, Braunellen, Jaunkönige, Laubvögel und andere Inſekten freſſende Vögel finden hier ungeſtörte Niſtplätze. Weitaus am wertvollſten iſt in dieſer Beziehung der Weißdorn. Er beherbergt als geſchnittene Hecke immer die meiſten Neſter. Aber auch Weißbuche, Alpenjohannisbeere, Fichte, Lebensbaum und Eibe(Taxus) ſind brauchbar. Eine gute Hecke muß ſtets bis zum Boden grün ſein. Das erreicht man durch den ſteil dachförmigen Schnitt mit abgeſchrägten Seiten. Vielfach iſt leider noch zweimaliges Schneiden im Jahre üblich. Der ſogenannte Johannisſchnitt iſt aber ganz überflüſſig. Er verurſacht doppelte Arbeit, und man ſtört zudem im Juni und Juli die zweiten Vogelbruten. Es ge⸗ nügt einmalige Behandlung, die nicht vor dem 1. Auguſt beginnen darf. Nadelhölzer ſollen im Auguſt oder Septem⸗ ber beſchnitten werden, damit die Wunden ſich noch ſchließen können Der Schnitt der Laubhölzer muß bis zum Februar beendet ſein. Wie dicht die Vogelbeſetzung bei richtiger Behand⸗ lung ſein kann, das zeigt am beſten eine Weißdornhecke um ein am Felde gelegenes Vogelſchutzgehölz der Vogelſchutz⸗ ſtation Seebach. Hier brüteten im letzten Jahre auf 150 Meter 30 Paar Vögel. Es fand ſich alſo im Durchſchnitt alle fünf Meter ein Neſt. Eine ſolche Hecke wird zum wahren Vogelparadies und kann damit Erſatz bieten für manche verloren gehenden Niſtplätze, die ſich bei der fortſchreitenden dichten Beſiedlung des Landes nicht immer ausreichend er⸗ halten laſſen. Muſikſtück das zweite Weihnachtsmärchenſpiel„In Knecht ae e Fe Der Weg nach oben Vom Bauernknecht zum preußiſchen Generalſtabsarzt. „Selfmademen“ ſind nicht etwa nur im„Lande der unbeſchränkten Möglichkeiten“ groß geworden; auch unſer⸗ deutſches Vaterland kennt ſolche„Männer aus eigener Kraft“. Erinnert ſei nur an die beiden bekannteſten unter ihnen: an Krupp und Borſig, deren Name und Werden jedem Deutſchen geläufig ſind. Kaum bekannt aber dürfte der ſchickſalsreiche Lebensweg des Mediziners Johann Chriſtian Anton Theden ſein, der während des 7jährigen Krieges Generalſtabsarzt der preußiſchen Armee war und ſich vom einfachen Bauernknecht bis zu dieſer einflußreichen und geachteten Stellung ohne jede fremde Hilfe emporge⸗ arbeitet hatte. Theden wurde 1714 zu Steinbeck bei Wismar geboren. Der Knabe verlor in früher Kindheit ſeine Eltern und wurde bei fremden Leuten erzogen. Bereits in jungen Jahren mußte er mit dem Hüten von Gänſen und Kühen verdienen helfen; als er ſeine mehr als kümmerliche Schulzeit über⸗ ſtanden hatte, blieb dem aufgeweckten Jungen keine an⸗ dere Wahl, als ſich bei einem Bauern als Kleinknecht zu verdingen. Da Theden bei dieſer Arbeit kein Vorwärts⸗ kommen finden konnte, ſein reger Geiſt aber nach Höhe⸗ rem trachtete, verließ er eines Tages heimlich ſeinen Dienſt, um auf eigene Fauſt ſein Glück in der Fremde zu ſuchen. Er kam aber zunächſt nicht ſehr weit. In Wismar ſchon trieb ihn der Hunger dazu, bei einem Schneider in die Lehre zu treten. Vom Pflug zur Nadel, das konnte nicht gut gehen; und gar bald wanderte der heimatloſe Waiſenknabe denn auch weiter ſeine Straße fürbaß— dem unbekannten Glück entgegen. So kam er nach Stralſund. Hier lernte er bei einem Chirurgen das Bartſcheren. Treu und brav hielt Anton Theden diesmal ſeine Zeit aus, obwohl er manchen Tag mehr Püffe und Knüffe als Brot bekam. Aber auch dieſe vier Lehr⸗ und Leidensjahre nahmen einmal ein Ende; und als er dieſes Ziel erreicht, nahm er neuerlich ſeinen Wan⸗ derſtab zur Hand und bereiſte auf Schuſters Rappen die Oſtſeeſtädte. Nach mancherlei vergeblichen Bemühungen gelang es dem jungen, tatenfrohen und ſelbſtſicheren Mann, von Danzig aus im preußiſchen Heer Dienſte als Eskadron⸗ Chirurgus zu nehmen. Durch ſeine Pünktlichkeit und Ge⸗ wiſſenhaftigkeit erwarb er ſich raſch die Zuneigung ſeiner Vorgeſetzten, jedoch verhinderte der Oberwundarzt, der ihm nicht wohlwollte, immer wieder ſein Avancement. Um dieſem„Stein des Anſtoßes“ aus dem Wege zu kommen, wandte ſich Theden 1742 nach Berlin, wo er den berühmten Schaarſchmidt— Profeſſor und Leibarzt des großen Preu⸗ ßenkönigs kennenlernte. Schaarſchmidt machte Friedrich auf den tüchtigen jungen Mecklenburger aufmerkſam, und der Zweite Schleſiſche Krieg ſah Theden ſchon als Ober⸗ wundarzt, der ſich große Verdienſte erwarb. Nach Be⸗ endigung dieſes Feldzuges fand Theden dann in Berlin Verwendung als Königlicher Penſionärarzt. In dieſer⸗ Stellung hatte der wiſſensdurſtige Arzt Zeit und Gelegen⸗ heit, endlich mit beiſpielloſem Eifer Anatomie und Chirurgie zu ſtudieren. Bereits während des Siebenjährigen Krieges wurde er in die Lage verſetzt, ſeine neuerworbenen Kenntniſſe derartig gut zu verwenden, daß ihm der König durch be⸗ ſondere Kabinettsordre zum Generalſtabsarzt ſeiner Armee ernannte. Als Generalſtabsarzt hat ſich Theden, der einſtige Bauernknecht und Schneiderlehrling— große Verdienſte um die Verbeſſerung des Militär⸗Medizinalweſens erworben. Bis zu ſeinem Tode 1799 konnte er ſich der Zuneigung und Anerkennung ſeines Königs erfreuen. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 27. Dezember: Miete F 11 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim Abt. 348 bis 350: Der Sprung aus dem Alltag, Komödie von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Samstag, 28. Dezember: Nachmittags⸗Vorſtellung: Prin⸗ zeſſin Allerliebſt, Märchen von W. Burggraf. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends Miete§ 10: Madame Butterfly, Oper von G. Puccini. An⸗ fang 20. Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater im Noſengarten: Sonntag, 29. Dezember: Krach im Hinterhaus, Komödie von Maximilian Böttcher. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. Ty. 98. Heute abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung. Zuſchauer, die am kommenden Sonntag mit nach Waldhof mit dem Omnibus fahren, werden gebeten ſich heute noch in der Turnhalle zu melden. Fahr⸗ preis ca. 1. RM. Tabakpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Geckenheim Heute Freitag Abend 8 Ahr Zuſammenkunft ſämtlicher Tabakpflanzer in der„Noſe“. Tagesordnung: Verwiegung des 1933 er Tabak zur Fermentation. Vollzähliges Erſcheinen iſt im Intereſſe aller dringend erforderlich. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Das übliche Training und Spielerverſammlung für heute fällt aus. Wir laden hiermit alle aktiven, paſſiven und Ehren⸗ mitglieder zu der morgen abend 8 Uhr im Vereins⸗ lokal(Saab) ſtattfindenden außeror dentlichen Hauptverſammlung freundlichſt ein. Die Wichtigkeit der Tagesordnung macht zahlreiches ge Alles in guter Qualitat zu billigen Preisen mit 3 Rabatt bei I das beſte Mittel gegen Huſten und Heiſerkeit! Gar. reiner Blütenhonig 2 1 Pfd⸗Gl. 1.40 gut 181. 225 gr-Gl. 0.80 3 8 I Schwarzwälder hält Sich 13 Tannenhonig Seit über 45 Jahren haben ſich (Imkerglas) die millionenfach erprobten „Kaiſer's Bruſt⸗Caramellen“ gegen Huſten, Heiſerkeit und Ka⸗ tarrh bewährt und ihre bevor⸗ 1 Pfd.⸗Gl. 1.70 ½% Pfd.⸗Gl. 0.90 nd Narr Heute Freitag Abend 8 Uhr noch einmal! Wer diesen herrlichen Film noch nicht sehen konnte, beeile sich und gehe heute Abend ins Dalausl. Ab morgen: Ein ganzer Kerl. und pünktliches Erſcheinen erforderlich. 1 8 f Vereinsführer. — empfiehlt zugte me ane 75 19 0 Jab. Würthwein ee ge Zeugniſe Lebensmittel ſprechen für die Wirkſambelt, —kHaisers as n bBruſtcarameiten Schnell verkauft mit den 5 Tannen und vermietet Zu haben bei: Apothetze Seckenheim Germ.⸗Orog. Fr. Wagner Nachf. W. Höllſtin, Neckar⸗Orogerie W. Hornung, Gg. Röſer u. wo Plahate ſichtbar iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll — Der einfachſte — böhnſteuer⸗Labenenn, e Pruclarbeiten 5 in jeder Ausführung h in jeder eee für Wochenlohn zu haben in der And r Zenungsinſerat. werden schnellstens ange Neckar⸗Bote⸗Oruckerei. Neckar⸗Bote- Druckerei.. LNecar-Bote- Druckerei 1