Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Augeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkiülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Wannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 35: 1200 85. Jahrgang 4 4. Ghee Sant 8 Wieder einmal ſtehen wir an der Schwelle eines neuen Zeitabſchnittes. Das alte Jahr ſchickt ſich an, dem Beiſpiel ſeiner vielen Vorgänger zu folgen und in das Meer der Ewigkeit hinabzuſinken, während ſchon das neue Jahr 1936 heraufzieht und uns vor neue Aufgaben ſtellt. Mit Mut und Zuverſichi ſchreiten wir voran, genau ſo wie wir vor Jah⸗ resfriſt den kommenden Tagen erwartungsvoll und ent⸗ ſchloſſen entgegengeblickt haben. Das deutſche Volk wird un⸗ ter ſeiner ſicheren Führung auch im neuen Jahre ſein Schick⸗ ſal meiſtern und den Weg weiter verfolgen, der ihm ein Leben in Ruhe und Frieden ſichert. Unſere Zuverſicht iſt begründet in den gewaltigen Lei⸗ ſtungen, die das nationalſozialiſtiſche Deutſchland im verfloſ⸗ ſenen Jahre aufzuweiſen hat. Schon kurz nach Jahresbeginn erlebten wir das flammende Treuebekenntnis unſerer deut⸗ ſchen Brüder an der Saar, das alle Umtriebe und Ma⸗ chenſchaften landfremder Elemente mit einem Schlage zu⸗ nichte machte und der Welt ein überwältigendes Beiſpiel echten Volkstums bot. Die Zuſammengehörigkeit des deut⸗ ſchen Blutes wurde hier an der Saar ſo deutlich dokumen⸗ tiert, daß auch der leiſeſte Widerſtand gegen eine Rückgabe des Saargebietes von vornherein ausgeſchloſſen war. Der Völkerbund mußte durch die Wiedervereinigung der Saar mit dem deutſchen Mutterland das gewaltige Unrecht wieder⸗ gutmachen, das man in Verſailles dem deutſchen Volke zu⸗ gefügt hatte. Auch auf einem anderen ebenſo wichtigen Gebiete hat der„Friedensvertrag“ ſich eine grundlegende Korrektur ge⸗ fallen laſſen müſſen. In einem kühnen Entſchluß hat der Führer dem deutſchen Volk ſeine Wehrfreiheit zurück⸗ en d und den Schutz der deutſchen Grenzen und der deut⸗ ſchen Arbeit der neugeſchaffenen Wehrmacht anvertraut, die heute jeden Anſchlag auf deutſches Land unmöglich macht und unſere Sicherheit verbürgt, ohne daß wir uns auf ge⸗ fährliche und in ihrer Tragweite unüberſehbare Pakte mit fremden Ländern verlaſſen müſſen. Gleichzeitig mit der Neu⸗ errichtung des Heeres haben auch die Luftwaffe und die Kriegsmarine, frei von allen Feſſeln des unſeligen Verſail⸗ ler Vertrages, wiederaufgebaut werden können. Die gleiche Energie und Tatkraft hat die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung auf allen anderen Gebieten bewieſen. Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit iſt mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln fortgeſetzt worden. Der Schutz des deutſchen Blutes und der deutſchen Familie wur⸗ de durch Reichsgeſetz gewährleiſtet, die Arbeitsdienſtpflicht geſetzlich verankert und der Aufbau des kulturellen Lebens weitgehend gefördert. Alle dieſe Großtaten ſind ein ſprechen⸗ des Zeugnis für die zielſichere Politik des nationalſozia⸗ liſtiſchen Staates. Ueber allem aber ſtand die große Aufgabe der Er⸗ ziehung des deutſchen Volkes zur Gemein⸗ ſchaft. Wie erfreulich weit dieſe Erziehung bereits gediehen iſt, haben wir bei dem Winterhilfswerk und gerade jetzt zu Weihnachten wieder erleben dürfen. Die NSDAP. hat in Zuſammenarbeit mit der NS.⸗Volkswohlfahrt Millionen von deutſchen Menſchen Licht und Wärme in die Verlaſſenheit ihres Alltags geſchickt. Noch einmal hat die NSV. als die Treuhänderin des deutſchen Gemeinſchaftswillens im Jahre 1935 in dieſen Weihnachtsfeiern ihre unlösliche Verbunden⸗ heit mit den bedrängten deutſchen Volksgenoſſen zum Aus⸗ druck gebracht. Nun geht es unter der Einſetzung aller Kräfte ins neue Kampfjahr. Wie in den vergangenen Jahren, wird auch im Jahre 1936 die NSV. das ſoziale Gewiſſen des deutſchen Volkes ſein. Sie wird, getreu dem Befehl des Führers, an ihrer Stelle dafür ſorgen, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit noch enger auf Gedeih und Verderb verbunden wird. Sie wird dadurch die Organiſation der deutſchen Kameradſchaft ſein, einer Kameradſchaft, die be⸗ wußt und für die ganze Welt ſichtbar in den Mittelpunkt ihrer Arbeit das nationalſozialiſtiſche Lebensbewußtſein und damit den Kampf aller für alle ſtellt. Es iſt nicht nur eine billige Aufforderung, ſondern zugleich ein Appell des Her⸗ gens, wenn auf der Monatsplakette des Mid e für den Januar 1936 die Parole geprägt wurde:„Seid So⸗ zialiſten der Tat!“ i Während das deutſche Volk ſo in Eintracht zuſammen⸗ ſteht, um ſeinen„Krieg“, den Kampf gegen Hunger und Kälte, auch in dieſem Winter erfolgreich zu beſtehen, bietet die übrige Welt an der Jahreswende ein Bild des Chaos und der Wirrnis. Regierungskriſen und Putſche, gewaltſa⸗ mer Umſturz und offener Kriegszuſtand gehören zu den Ta⸗ geserſcheinungen, und alle Welt iſt von der lähmenden Angſt erfüllt, daß die Kriegsfackel ihren Brand noch in andere Län⸗ der wirft. Zudem betreibt der Bolſchewismus allenthalben ungeſtört ſeine zerſetzende Wühlarbeit, ohne daß— abge⸗ ehen von einigen wenigen Staaten, wie z. B. der ſüdameri⸗ aniſchen Republik Uruguay— dem verderblichen Tun der Moskauer Internationale Einhalt geboten wird. Einzig und allein Deutſchland bildet eine„Inſel des Friedens und der Ordnung“, weil ſein Führer das verhängnisvolle Treiben des weltzerſtörenden Kommunismus rechtzeitig erkannt und rück⸗ ſichtlos bekämpft hat. Werden endlich auch die anderen Völ⸗ ker die Weltgefahr des Kommunismus erkennen?. Stabschef Lutze zum Jahreswechſel Stabschef Lutze gibt zum Jahreswechſel Folgendes be⸗ kannt: e Mit Stolz blickt die SA auf ein Jahr der Arbeit und Pflichterfüllung zurück. Mit ihren alten Skandarken und Sturmfahnen marſchiert ſie ins neue Jahr und führt in ihnen die ewig gleichbleibende Parole mit: Wo der Führer ſteht, ſteht ſeine SA.— Lutze. Dienstag, den 31. Dezember 1935 Die Neufahrsempfänge des Führers Erſt am 10. Januar. Auf Anordnung des Führers und Reichskanzlers ſind die feierlichen Neujahrsempfänge, die ſonſt am 1. Januar ſtattfanden, im kommenden Jahr erſtmalig auf Freitag, den 10. Januar 1936, feſtgeſetzt worden. An dieſem Tag wird der Führer und Reichskanzler um 12 Uhr mittags im„Haus des Reichspräſidenten“, Wil⸗ helmſtraße 73, in der üblichen Form zur Entgegennahme und Erwiderung ihrer Glückwünſche die in Berlin beglau⸗ bigten fremden Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger in Gegenwart des Reichsminiſters des Auswärtigen, Frei⸗ herrn von Neurath, empfangen. Vorher wird der Führer und Reichskanzler die Glück⸗ wünſche der deutſchen Wehrmacht entgegennehmen, als deren Vertreter der Reichskriegsminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Generaloberſt von Blomberg, der Oberbefehlhshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, der Oberbefehlhshaber der Kriegs⸗ marine, Adnäral Dr. h. ce. Raeder, und der Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe, General der Flieger Göring, beim Führer erſcheinen werden 5 Darre an das Landvolk 5 Die Meiſterung der kommenden Aufgaben N Der Reichsbauernführer, R. Walter Darre neröffent⸗ licht in der„NS⸗Landpoſt“ folgenden Neujahrsaufruf an das deutſche Landvolk: „Wiederum liegt ein Jahr harter Arbeit hinter uns. In einem großen Rechenſchaftsbericht konnte der Reichsnähr⸗ ſtand und damit auch das ganze deutſche Landvolk auf dem Dritten Reichsbauerntag in Goslar unter Beweis ſtellen, daß ſie das Aeußerſte an Fleiß. Energie und Einſatzbereit⸗ ſchaft aufgebracht haben, um ihre Aufgabe zu bewältigen, die Ernährung des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen. Man kann ruhig ſagen, daß ohne dieſe aufopferungs⸗ freudige Arbeit des Reichsnährſtandes und des geſamten deutſchen Landvolkes wir heute, drei Jahre nach der natio⸗ nalen Erhebung des Jahres 1933, in demſelben„Steck⸗ rübenwinter von 1916-17“ ſtehen würden, wie damals zwei Jahre nach der nationalen Erhebung von 1914. Unſere Geg⸗ ner haben mit dieſer Hoffnung auch gerechnet. Und unſere Gegner konnten auch mit vollem Recht ſich dieſer Hoffnung hingeben, da 1914 noch weite Lande dem deutſchen oder öſterreichiſchen Staatsverbande angehörten, die inzwiſchen ſelbſtändig geworden ſind und dadurch für die unmittelbare Nahrungsmittelverſorgung des Deutſchen Reiches ausfallen. Wenn trotz dieſer Sachlage der„Steckrübenwinker 1916-17“ vermieden werden konnte, ſo nur dank des opfer⸗ freudigen Einſatzes aller Bauernführer und Beamten des Reichsnährſtandes und des deutſchen Landvolkes überhaupk. Gleichzeitig iſt dieſe Tatſache aber auch ein Beweis für die Richtigkeit unſeres Weges. Das Bewußtſein hierüber wird uns den Mut und die Kraft geben, im kommenden Jahre in alter Friſche und Tatkraft weiterhin an die Meiſterung der vor uns liegenden Aufgaben heranzugehen. Wir zwei⸗ feln nicht an dem Erfolg.“ Neuer Lagebericht Muſſolinis Die Pauſe auf dem Kriegsſchauplatz.— Itkalieniſcher Miniſterrat. Rom, 31. Dezember. Im Miniſterrat erſtattete Muſſolini ausführlich Bericht über die politiſche, militäriſche und wirtſchaftliche Lage. Bei ſeinen Darlegungen über die letzte Entwicklung der inter⸗ nationalen politiſchen Lage hat der italieniſche Regierungs⸗ chef nach der über den Miniſterrat ausgegebenen amtlichen Mitteilung bezüglich der„provi 0 riſchen Vor⸗ ſchläge“ von Paris unterſtrichen,„daß ſie, beſonders im Hinblick auf die Sicherheit der Grenzen und der italie⸗ niſchen Untertanen weit davon entfernt waren, den Mindeſtforderungen Italiens Genüge zu leiſten. Die Gründe des Scheiterns dieſes Verſuches ſind alle jen⸗ ſeits der Grenzen taliens zu ſuchen, wo man überall bei den Menſchen guten Glaubens das auch zuzugeſtehen be⸗ ginne. f Die militär iſche Lage Bei Erörterung der militäriſchen Lage in Eritrea und Somali erklärte Muſſolini unter beſonderer Berückſichtigung von Eritrea, daß an der Eritrea⸗Front„die italieniſchen Truppen auf Stellungen zuſammengezogen und verſtärkt werden, die an n Stellen über 170 Kilometer von der alten Grenze entfernt ſind. N Dieſes raſche in den erſten 30 Tagen vollzogene Vor⸗ rücken macht jetzt eine umfangreiche Arbeit für die ord⸗ nungsmäßige Regelung des Nachſchubs nokwendig, die die ſpäkere Bewegung einer nach hunderttauſenden Menſchen zählenden Maſſe von Soldaten und Arbeitern ſicherſtellen und erleichtern muß. Jeder Krieg und im beſonderen jeder Kolonialkrieg hat ſeine beſonders unerläßlichen Pauſen, wenn es ſich um die Organiſakion in einer ſchwierigen und gebirgigen Gegend handelt, wie im Tigre, deſſen Ober⸗ fläche ein Siebentel der geſamten Oberfläche ialiens aus⸗ macht und das über 400 Kilometer von ſeinem Stützpunkt in Maſſaua entfernt iſt. mara heran. Chicago innerhalb weniger Wochen. Bei den letzten Zuſammenſtößen zwiſchen dem 15. und 22. dieſes Monats, den wichtigſten ſeit Beginn der Feind⸗ ſeligkeiten, haben ſowohl die Truppen der Heimatarmee wie die der Eingeborenenarmee ſchönſte Beweiſe ihres Mu⸗ tes und ihrer Hingabe erbracht. Die moraliſche Stimmung und das körperliche Befinden der Truppen ſind vorzüglich.“ Die italieniſchen Kriegskoſten 1 Milliarde bis Juni 1935.— 2 Milliarden Fehlbetrag. Rom, 31. Dezember. Nach einer Mitteilung des Finanzminiſteriums im ita⸗ lieniſchen Miniſterrat hat das Haushaltsjahr 193435 mit einem tatſächlichen Fehlbetrag von 2030 Millionen Lire ab⸗ geſchloſſen. Dieſer Fehlbetrag ſetzt ſich im weſentlichen aus den außerordentlichen Ausgaben für Oſtafrika bis Ende Juni des laufenden Jahres in Höhe von 975 Millio⸗ nen Lire und aus der Unterſtützung für die Staatsbahn in Höhe von 840 Millionen Lire zuſammen. Ohne dieſe beiden Poſten hätte das letzte Haushaltsjahr mit einem Fehlbe— trag von 215 Millionen Lire abgeſchloſſen werden können, während eine Unterbilanz von faſt drei Milliarden Lire vorgeſehen war. Die Geſamtausgaben für das Rechnungsjahr 1936⸗37 werden mit 20 291 Millionen um 646 Millionen Lire höher veranſchlagt als im laufenden Rechnungsjahr Die Geſamt⸗ einnahmen mit 20 311 Millionen Lire ſehen Mehreinnah⸗ men von 2323 Millionen Lire vor, womit ſich ein veran⸗ ſchlagter Aktivſaldo von rund 20,5 Millionen Lire ergeben würde. Ueber die außerordentlichen Ausgaben in Oſtafrika im laufenden Rechnungsjahr werden ebenſowenig Angaben gemacht, wie über den vorausſichtlichen Aufwand im Rech⸗ nungsjahre 1936-37, in dem, wie es in der amtlichen Mittei⸗ lung heißt, die außerordentlichen Erforderniſſe in Bezug auf Oſtafrika und auf die Entwicklung der Lage weder ver⸗ anſchlagt noch mit den Mitteln des ordentlichen Haushalts aufgebracht werden können. Der italieniſche Heeresbericht Zuſammenſtöße von Spähabteilungen. Rom, 30. Dezember. Die amtliche Mitteilung Nr. 83 des italieniſchen Pro⸗ pagandaminiſteriums gibt folgenden Heeresbericht des Marſchalls Badoglio bekannt: „Eine eritreiſche Abteilung hat das Gebiet von Wareu (Tembien) erreicht und die Verbindung mit der am 22. d. M. bei Addi Abbi ſiegreichen Abteilung hergeſtellt. Bei dem im Verlaufe dieſer Kampfhandlungen erfolgten Zuſammen⸗ ſtößen von Spähabteilungen hat der Feind ſchwere Ver⸗ luſte erlitten. Auf unſerer Seite ſind 24 Mann des Heimat⸗ heeres gefallen, 12 wurden verwundet. Bei unſeren eri⸗ treiſchen Verbänden gab es acht Tote und zwei Verletzte. An der Somalifront haben die Streitkräfte des Sultan Schaveli Olol Dinle, der ſich uns unterworfen hat, in der Gegend des oberen Webi Schebelj eine Erkundung durchgeführt und bei Gabba ſtarke feindliche Abteilungen geſchlagen. Die Unternehmung Olol Dinle iſt von unſerer Luftwaffe glänzend unterſtützt worden.“ Neuer Proteſt des Negus Verwenden die Italiener Giftgaſe? Addis Abeba, 30. Dezember. Wie hier bekanntgegeben wird, ſandte der Kaiſer heute erneut eine Proteſtnote an den Völkerbund. Darin heißt es , „Die Italiener ſetzen ſtändig die Verletzung jeglichen Kriegsrechts auf ihrem Rückzug fort. Im Schire⸗ und Tem⸗ bien⸗Gebiet verbrannten Truppen unſere Kirchen, drang⸗ ſalierten ſyſtematiſch die Zivilbevölkerung. Am 23. Dezem⸗ ber verwandten die Italiener im Takazze⸗Gebiet erſtmalig Giftgaſe, was eine neue Verletzung und Fortſetzung der ita⸗ lieniſchen Verbrechen am Völkerrecht darſtellt. Wir prote⸗ ſtieren erneut gegen die unhumanen Mittel. Haile Selaſſie.“ An der Nordfront hält die Gefechtstätigkeit an. Die Italiener ziehen zur Verteidigung ſtarke Reſerven aus As⸗ Wieder Regierungskriſe in Spanien Madrid, 31. Dezember. Der ſpaniſche Miniſterpräſident gab am Montag mittag bekannt, daß er dem Staatspräſidenten den Rücktritt der geſamten Regierung angezeigt habe. f Der Staatspräſident hat den bisherigen Miniſterprä⸗ ſidenten Portela Valladare mit der Neubildung der Re⸗ gierung beauftragf. Neuer politiſcher Mord in Chicago London, 31. Dez. In Chicago wurde, wie Reuter mel⸗ det, am Montag das Mitglied der geſetzgebenden Verſamm⸗ lung des Staates Illinois, Albert Prignano, von drei Ver⸗ brechern erſchoſſen und beraubt Man glaubt, daß es ſich trotz der Berauvung um einen Mord aus politiſchen Be⸗ weggründen handelt. Dies iſt der zweite politiſche Mord in Am 10. Dezember wurde der Zeitungsverleger Liggett aus einem Kraftwagen heraus erſchoſſen. Dre Erdbeben in Güddeutſchland Zwei heftige Stöße.— Die Bewohner aus dem Schlaf geſchreckt. Karlsruhe, 30. Dez). Montag früh 4 Uhr 36 Minuten wurde hier ein ziemlich ſtarker Erdſtoß verſpürt, nachdem bereits vorher, etwa 4,10 Uhr, ein weniger heftiger Stoß wahrgenommen worden mar. Beim zweien Stoß ſchwank⸗ ken die Möbel in den Wohnungen zum Teil recht erheblich und die Einwohner wurden aus dem Schlafe geſchreckt. Auch aus Baden-Baden, Raſtatt und Achern ſowie aus Pforzheim, heidelberg und Mannheim werden Erdſtöße gemeldet. Der Seismograph der Königsſtuhl⸗Sternwarte in Hei⸗ delberg verzeichnete Montag früh zwei ſehr kräftige Nah⸗ beben und zwar um 4 Uhr 8 Minuten 5 Sekunden und um 4 Uhr 36 Minuten 33 Sekunden. Das zweite Beben war das ſtärkere, die Apparate wurden dabei außer Tätigkeit geſetzt. Die Herdentfernung berechnet ſich auf etwa 70 Kilo⸗ meter. Wie weiter berichtet wird, wurden die beiden Erdſtöße auch im ganzen Lande Baden bis hinauf an den Oberrhein und nach Straßburg hinüber ſowie auch im Mürttembergi⸗ ſchen bis nach Stuttgart wahrgenommen. Die beiden kurzen, aber heftigen Erdſtöße, die die Be⸗ wohner aus dem Schlafe ſchreckten, ſind auch von den Seis⸗ mographen des Geodätiſchen Inſtituts der Techniſchen Hoch⸗ ſchule regiſtriert worden. Es handelt ſich zweifellos um kräftige Nahbeben, deren Herd nicht allzu weit von Karls⸗ ruhe in ſüd⸗ſüdöſtlicher Richtung zu ſuchen ſein dürfte. Da die Maximalwellen mit einer außerordentlich kurzen Schwankungsperiode ſofort einſetzten, kann das Epizentrum nicht über 100 Kilometer von Karlsruhe entfernt liegen. In Raſtatt, wo man ſich noch recht gut der empfind⸗ lichen Wirkungen eines früheren Bebens erinnerte, war die Erregung in der Bevölkerung naturgemäß beſon⸗ ders groß. Man eilte erſchrocken auf die Straße und atmete erleichtert auf, als man erkannte, daß die Erd⸗ erſchütterungen keine weiteren Folgen hatten Auch auf dem Hochſchwar zwalde wurden die Bewohner zum großen Teil aus dem Schlafe geſchreckt, die Möbel ſchwank⸗ ten hin und her und die zenſter ſprangen auf. Pirmaſens, 30. Dez. In Pirmaſens und Amgebung wurde das Nähbeben ſehr ſtark geſpürt. In einigen Häu⸗ ſern erhielten ſogar Decken und Wände durchgehende Kiſſe und Jenſterſcheiben zerſprangen. In den äußeren Stadk⸗ bezirken verließen die Bewohner beim zweiten Skoß viel⸗ fach fluchtartig die Wohnungen, da ſie den Einſturz ihrer Häuſer befürchteten. In Wü ttemberg und Nürnberg Stuttgart, 30. Dez. Auch in Württemberg wurden Montag früh um 4,10 Uhr und 4,40 Uhr Erdſtöße ver⸗ ſpürt. In Stuttgart war das Beben jedesmal ſo kräfkig, daß vor allen in den Höhenlagen die Fenſter klirrten und die Bevölkerung aus dem Schlaf geſchreckt wurde. In den unke⸗ ren Teilen der Stadt konnte man ein Schwanken der Mö⸗ bel bemerken und das Gebälk knarren hören. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurde das Beben auch im Lande wahrgenommen, ſo in Heilbronn, Mergentheim, Schwäbiſch⸗Gmünd, Reutlingen, Tübingen, Rottenberg, Horb, Balingen, Ulm und Freudenſtadt. Nürnberg, 30. Dez. Auch in Nürnberg wurden zwei Erdſtöße verſpürt. Die erſte Bewegung trat auf um 4,10 Uhr und dauerte etwa eine bis zwei Sekunden, die zweite begann um 4,36,5 Uhr mit einer Dauer von zwei bis drei Sekunden. Die Bewegungen dürften in Süd⸗Nord Richtung verlaufen ſein. Sie waren nur ſchwach zu verſpüren. Auch im Taunus regiſtriert Frankfurt a. M., 30. Dez. Die Seismographen der Erdbebenwarte auf dem Kleinen Feldberg im Taunus ver⸗ zeichneten in den frühen Morgenſtunden des Montags meh⸗ rere Erdſtöße. Der erſte ſehr ſchwache Einſatz wurde um 3 Uhr 52 Minuten regiſtriert, der zweite Erdſtoß erreichte mit dreifach größerer Stärke um 4 Uhr 20 Minuten die Station. Die Regiſtrierungen deuten auf ein Nahbeben, fel 1 8 in etwa 150 bis 200 Kilometer Entfernung zu chen iſt. „Herzens not.“ Von Robert Fuchs⸗Liska. 8. Kaum war aber die Haustür ins Schloß gefallen, als der Oberſt auf den Flur trat und mit der immer noch ſchmettern⸗ den Kommandoſtimme nach Lene rief. Die alte Haushälterin kam eilig angeſchlürft. „Herr Oberſcht befählen?“ „Fir, altes Mädchen, bringe ſchleunigſt meinen ſchwarzen Schlapphut“, gebot er.„Und wenn du verrätſt, daß ich gleich nach meiner Tochter ausgegangen bin, dann mach' dich auf ein Donnerwetter gefaßt.“ „Nu, wo werd'! ich denn“, verſicherte der treue Hausgeiſt. „Sieht unſer Delachen nicht zum Küſſen aus, Herr Oberſcht? Wenn ſich da nicht bald einer nein verliebt, dann gibt es heutzutage über upt teine richtigen Männer mehr. Aus⸗ ſehen wird ſie, wie ein Engelchen zu Pferde. Herr Oberſcht gehen natürlich an den Reitweg?“ „Schiert dich den Deubel was“, knurrte dieſer, während Lene mit flinten Händen den Hut ſäuberte und dann auch 5 der Bürſte über Schultern und Rockſchöße ihres Herrn ri Als Oberſt Rademar das Haus verließ, glitt ein pracht⸗ volles Auto langſam auf der abſchüſſigen Straße daher. Auf der Motorhaube vorn funkelte in der Vormittagsſonne protzig die vergoldete Figur eines ſitzenden Löwen. In die Polſter des Kraftwagens zurückgelehnt, ſtreckte ſich ein Herr, deſſen gutmütiges Geſicht zu einem freundlichen Lächeln auseinanderfloß, als er den Nachbar gewahrte. „Guten Morgen, Herr Oberſt“, grüßte Kommerzienrat Leuenberg.„Wir haben wegen Ihres Häuschens noch immer nicht das letzte Wort miteinander geſprochen.“ Rademar brummte etwas in den Bart, während das Auto mit knirſchenden Bremſen weiter rollte.—— Mittlerweile war Dela bei dem Leihſtall angelangt. Auf dem ſandigen Platz vor den Stallungen kam Egolf Vehlow ten. Ziemlich ſtarkes Beben auch it der Schwoiz. Bern, 30. Dez. In der Schweiz wurde Montag früh um 4,37 Uhr ein ziemlich ſtarkes Erdbeben verſpürt. In den Wohnungen bewegten ſich die Bilder an den Wänden und viele Leute wurden aus dem Schlaf geſchreckt. Leichter Erdſtoß in Iſtrien. Mailand, 31. Dez. liegenden Gebieten wurde Montagmorgen gegen 6 Uhr ein leichter Erdſtoß von etwa vier Sekundendauer beobachtet, der jedoch keinerlei Schaden angerichtet hat Die Aeberſchwemmungen in Frankreich Paris, 31. Dez. Aus den verſchiedenſten Gegenden Frankreichs werden infolge des ſeit mehreren Tagen herr⸗ ſchenden Sturmes und ununterbrochenen Regens neue Ueberſchwemmungen gemeldet. Die Rhone und Saone ſind immer noch im Steigen begriffen. Mehrere kleine Ortſchaf⸗ ten in der Rhone⸗Niederung ſtehen bis zu zwei Metern unter Waſſer. Zahlreiche Landſtraßen ſind ſtreckenweiſe bis zu einem Meter überſchwemmt. Auch die Garonne ſteigt ſtündlich um etwa ein bis zwei Zentimeter. Aus der Um⸗ gegend von Bordeaux werden Waſſerſchäden gemeldet. Bei Moulines ſind zahlreiche Hauptverkehrsſtraßen unpaſſier⸗ bar geworden. Das plötzliche Tauwetter hat außerdem in der Gegend von Metz ein ſtarkes Anſchwellen der Moſel zur Folge gehabt. Mehrere Häuſer am Moſelufer mußten geräumt werden. Im Hafen von Lorient riß der Sturm bier große Weinleichter los, und erſt nach harter Arbeit gelang es einem Schlepper, ſie wieder feſt zu machen. Das Unwekter in Spanien. Madrid, 30. Dez. Die ſtarken Regengüſſe in Nord⸗ und Weſtſpanien dauern an. Faſt ſämtliche Flüſſe, deren Spiegel ſich teilweiſe um ſechs Meter gehoben hat, ſind über die Ufer getreten. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Madrid und Galicia iſt durch Erdrutſche unmöglich gemacht. Ein Perſonenzug entgleiſte bei Montedurado. Der Schnellzug Liſſabon— Madrid liegt auf freier Strecke ſtill, da die Gleiſe mit Erdmaſſen bedeckt ſind Häuſerein⸗ ſtürze, Vernichtung von Getreide und Viehbeſtänden wer⸗ den aus zahlreichen Provinzen gemeldet Zwiſchen Valen⸗ cia und Albaeieto ſtürzte ein mit 27 Perſonen beſetzter Autobus über die Böſchung ab. Elf Inſaſſen wurden ſchwer Verletzt. Eine gründliche Abfuhr Uruguay gibt die ſowjetruſſiſche Proteſinote zurück. Montevideo. 30. Dezember. Der bisherige Sowjetgeſandte Minkin überreichte im uruguayiſchen Außenminiſterium eine Note, in der be⸗ hauptet wurde, die Beſchuldigungen der uruguayiſchen Re⸗ gierung gegen die Sowjetgeſandtſchaft ſeien vollkommen unbewieſen, weshalb er ſie unter Proteſt zurückweiſe. Der uruguayiſche Außenminiſter Eſpalter ſandte dieſe Note mit einem Schreiben an Minkin zurück. Darin heißt es:„In Kennknis des Worklauts Ihrer Note keile ich Ihnen mit, daß ich es nicht für angebracht halte, in eine Erörte⸗ rung der Gründe für den Abbruch der diplomakiſchen Be⸗ ziehungen zur Sowſetunon einzutreten, da Sie nicht mehr anerkannter diplomatſſcher Vertreter bej unſerer Regie- rung ſind. Wegen der unangebrachten Wendungen, die Sie gebraucht haben, ſetze ich Sie davon in gennknis. daß ich Ihre Note nicht behalten kann und daher zurückgebe.“ Die Wühlarbeit der Komintern in Lateinamerika. London, 31. Dezember. Der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Uruguay und Sowjetrußland iſt, wie die„Times“ aus Riga berichtet, ſowohl der Räteregierung wie der Kommuniſti⸗ ſchen Internationale unangenehm. Beide hätten Uru⸗ guay ſeit langem als Sprungbrett für ihre unter⸗ irdiſche Arbeit gegen die Nachbarſtaaten Uruguays benutzt. Die Kommuniſtiſche Internationale habe ſich in Montevideo ſicher gefühlt. Bei den Vorbereitungen für den letzten Weltkongreß in Moskau habe ſie ſich ſogar offen mit den Fortſchritten gebrüſtet, die die von Montevideo aus ge⸗ lenkten kommuniſtiſchen Kräfte in Lateinamerika erzielt hät⸗ ihr mit gezogener Mütze entgegen. Seine Begrüßung war liebenswürdig und achtungsvoll, doch ohne jeden Ueber⸗ ſchwang. „Vielen Dank für Ihr Erſcheinen, gnädiges Fräulein“, ſagte er.„Ich war ſehr im Zweifel, ob Sie wirklich kommen würden. Doch wie Sie ſehen, iſt Lanzo für Sie fertiggemacht.“ Von einem Stallknecht gehalten, ſtand der braune Wallach neben einer Fuchsſtute von nervigem Bau und edlem kleinen Kopf. Beide Pferde waren unruhig, denn nach der Art geh⸗ luſtiger Gäule freuten ſie ſich auf die Bewegung im Freien. Vehlow führte ſeinen Reitgaſt zu den Tieren und ſtellte die Stute Blida vor. Er hatte dabei die heimliche Hoffnung, das Mädchen würde auf den Scherz eingehen und ihren Namen preisgeben. Doch er ſah ſich enttäuſcht. Dela beſann ſich nur auf ihr knapp anliegendes Reitkleid, als er ihr den Bügel hinhielt. „Ich möchte lieber vom Tritt aus aufſitzen“, bat ſie. „Geben Sie Lanzo vorher ein Stück Zucker“, erinnerte er, das Pferd jetzt nach einer kleinen Plattform an der Stallwand drängend.„Er iſt das ſo gewöhnt. Erſchrecken Sie auch nicht, falls er beim Anreiten einen kleinen Verſuch zum Steigen macht. Es iſt weder Untugend noch Sattel⸗ zwang, ſondern das hat ihm ſeine Herrin ſo beigebracht. Sie liebte es, ſich als angeblich kühne Reiterin zu zeigen. Machen Sie auch beim erſten Angaloppieren die Knie gut zu, denn zu Beginn ſtärkerer Bewegung ſchießt der Wallach gern mit zwei oder drei Lancaden vorwärts. Sobald er erſt einmal richtig unterwegs iſt, wird er lammfromm und gehorcht tadellos ſowohl dem Schenkel als auch der Hand. Sie können ſich dem guten Lanzo mit aller Zuverſicht anvertrauen und werden bald Freude haben an ſeinen ſchönen Gängen.“ Während Vehlow dieſe Belehrungen dahinplauderte, ver⸗ paßte er die Bügel, auch gurtete er nach und lockerte die Kinnkette der Kandare noch ein wenig. Dann ſtieg er ge⸗ wandt in den Sattel der Fuchsſtute. Als Lanzo bemerkte, daß der Ritt begann, ſchnaubte er auf und warf ſich in der Vorhand hoch. Doch Dela ſaß feſt und empfand das kurze Steigen des Wallachs nur als den frohen Auftakt zum Ge⸗ nießen einer lang entbehrten Freude. Raſch war die ſtark von Autos belebte Landſtraße über⸗ quert. Dann kam ſchon Waldung, einen Fahrweg ſäumend. „Wenn Sie wollen, können wir gleich hier den erſten Trab verfſuchen“, ſchlug Vehlow vor. In der Stadt Görz und in den um⸗ Kurzmeldungen Sonderkreuhänder für Heimarbeit in Schuhwaren. Der Reichsarbeitsminiſter hat Heinrich Hartmann in München zum Ständigen Sondertreuͤhänder der Heimarbeit zur Regelung der Arbeitsbedingungen für die in Heim⸗ arbeit mit der Herſtellung von Schuhwaren, Hausſchuhen, Pantoffeln, Schäften und ſonſtigen Schuhteilen Beſchäftig⸗ ten im Gebiet des Deutſchen Reiches beſtellt. Ihm obliegt auch die Ueberwachung der Entgelte im Wirtſchaftsgebiet Bayern. Deutſche und franzöſiſche Frontkämpfer in England. Sieben deutſche und zwei franzöſiſche ehemalige Front⸗ kämpfer werden in der Zeit vom 4. bis 6. Januar die Gäſte der Ortsgruppe Swanſea der Britiſh Legion ſei. U. a. iſt ein offizieller Empfang im Nathaus vorgeſehen. Ueber den Zweck der Veranſtaltung ſchreibt Preß Aſſociation, es gelte, den auf der Jahresverſammlung der Britiſh Legion ge⸗ äußerten Wunſch des Prinzen von Wales in die Tat umzu⸗ ſetzen und dem ehemaligen Gegner die Hand der Freund⸗ ſchaft entgegenzuſtrecken. Ausweiſung aus einem Winterſportplatz. Wie die Blätter melden, wurde Graf Fidel Palffy aus Kitzbühel ausgewieſen. Die Maßnahme wurde von der zu⸗ ſtändigen Besirkshauptmannſchaft damit begründet, daß der Graf durch antiſemitiſche Propaganda zu Aergernis Anlaß gegeben habe. Graf Palffy iſt einer der Führer der ungari⸗ ſchen Pfeilkreuzler und war vor kurzem noch Abgeordneter. Er war zum Schneeſchuhlaufen nach Kitzbühel gekommen. Zwei Knaben im Eis eingebrochen und ertrunken. Königsberg(Neumark), 30. Dez. Auf dem Gabower Haus⸗See vergnügte ſich die Dorfjugend mit Schlittſchuhſau⸗ fen. Plötzlich brach die Eisdecke ein. Nicht weniger als elf Knaben fielen ins Waſſer. Während es neun von ihnen dende ſich in Sicherheit zu bringen, fanden zwei Knaben en Tod. Berlin. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter E. W. Bohle, veröffenklicht zum Jah⸗ reswechſel einen Aufruf Bayreuth. Der Hauptamtsleiter des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchen Lehrerbundes, Fritz Waechtler, hat einen Neujahrsaufruf an die deutſche Erzieherſchaft erlaſſen. Paris. Der frühere Miniſterpräſident und rechtsgerich⸗ tete Abgeordnete Tardieu richtete einen Brief an Paut Reynaud, in dem er ſeinen Austritt aus der Kammergruppe des republikaniſchen Zentrums mitteilt. London. Wie aus Port Said gemeldet wird, haben die italieniſchen Truppen⸗ und Materialtransporte durch den Suezkanal in der letzten Zeit erheblich zugenommen. Buenos Aires. Die„Deutſche La Plata Zeitung“ be⸗ ſpricht den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen Uru⸗ guays zu Sowjetrußland und erklärt, zwiſchen der Kom⸗ intern und der Sowjetregierung beſtehe nur eine„for⸗ melle“, nicht aber eine„praktiſche“ Trennung. Beide ſeien zein und dasſelbe. Gieben Dampfer eingefroren 100 Menſchen in größter Eisgefahr. Moskau, 31. Dezember. Im Kaſpiſchen Meer befinden ſich fünf Sowjeldampfer in größter Eisgefahr. wei Frachtdampfern, die im Eis ſtecken geblieben waren, wurden nacheinander drei ſtärkere Dampfer zur Hilfe geſandt, die aber ebenfalls einfroren. An Bord der fünf Dampfer, denen die Gefahr droht, vom Eis erdrückt zu werden, befinden ſich ewa 100 Menſchen. Die Lebensmiktelvorräte ſind ausgegangen. Ein ähnliches Schickſal ereilte einen Dampfer im Ochot⸗ ſkiſchen Meer, der ſeit über vier Wochen im Eis feſtliegt. Der zu ſeiner Hilfe entſandte Eisbrecher„Kraſſin“ iſt gleich⸗ falls eingefroren. 16 Todesopfer des Schneeſturms Newyork, 31. Dez. Der ſeit Sonntag abend in den Atlantikſtaaten von Georgia bis Maine wütende Schnee⸗ ſturm hat bis jetzt wenigſtens 16 Todesopfer gefordert und einen Schaden von mehreren Millionen Dollar angerichtet. Rieſige Schneewehen legten in den Großſtädten jeden Ver⸗ kehr lahm. 5 Vehlow blieb mit der Stute abſichtlich ein paar Pferde⸗ längen zurück, um das Mädchen traben zu ſehen. Er beob⸗ achtete das ſanfte Aufundabwiegen des jugendlichen geſchmei⸗ digen Körpers und war zufrieden. Sein geübtes Auge er⸗ kannte, daß die edle Bewegung im Leichttraben nicht ledig⸗ lich von dem ſchwingenden Gange des Pferdes herrührte, ſondern daß hier eine geſchickte Reiterin mit feinem Gefühl den Bewegungen des Tieres entgegen kam. Er gab der Stute den Sporn und holte Dela ein. „Danke, das genügt— parieren Sie, bitte“, ſagte er, als die beiden Tiere nebeneinander her eilten. Dann lobte er: „Ich bin gleich in der erſten Minute ſehr mit Ihnen zu⸗ frieden.“ „So hatten Sie alſo doch Befürchtungen hinſichtlich meiner Reitkünſte“, ſtellte Adele feſt, während ihre ſchönen Grau⸗ augen froh blitzten. „Das dürfen Sie mir nicht verübeln, gnädiges Fräulein“, gab er in freimütigem Bekenntnis zurück.„Die meiſten Damen ſind eitel und behaupten, reiten zu können, um ſehr raſch das Gegenteil zu beweiſen. Ich glaube Ihnen, daß Sie wiſſen, was wirkliches Reiten iſt. Nämlich: nicht nur die Fähigkeit, ſich im Sattel halten zu können.“ „Das iſt nicht verwunderlich“, wies ſie beſcheiden ſein Lob zurück.„Ich habe ſchon als kleines Mädchen mit dem Reit⸗ unterricht Bekanntſchaft geſchloſſen.“ Vehlow hatte die Frage auf den Lippen, ſie wäre wohl aus ſehr guter Familie. Dies Mädchenantlitz, das er heim⸗ lich muſterte, verbot jedoch unzeitige Neugier. Er hatte ſeine ſtille Freude an der Bekanntſchaft und nicht weniger Freude an der echt reiterlichen Erſcheinung, die der wohlgebaute Körper im Sattel bot. Zu ſeinem Staunen entdeckte er, wie das Mädchen beluſtigt in ſich hinein lachte. In dieſem Augenblick hatte Adele Rademar den Oberſt bemerkt, obwohl der alte Herr ſich hinter einem Strauch verſteckt hielt, um ſein Kind vorüberkommen zu ſehen. Sein breitrandiger Filzhut verriet ihn. Stolz aufgerichtet ſah er dem Paar nach. Sein enttäuſchtes Soldatenherz hatte wenig! ſtens noch dieſe Freude: ſeine Einzige! Int kenn turn und an Ann Hielt Tung an aus der bete im Feie ſcher Den Ber Meic kam Wei hun weil inte e en Aus dem badioclien band Was Baden im Jahre 1933 erlebte Wiederum liegt ein Jahr der Aufbauarbeit und des RMingens um ſie hinter uns, wiederum ſind deutliche Erfolge auf allen Gebieten unſeres Heimatgaulebens zu verzeichnen. Wenn wir nun einen Rückblick halten über das Geſchehene in dem zum Ablauf gekommenen Jahr 1935, ſo können wir feſtſtellen, daß in mancherlei Beziehung die Aufbauarbeit in unſerem Heimatland auf das engſte mit der des Reiches verknüpft iſt. Kulturelle Veranſtaltungen. Neben einer Reihe von Ur⸗ und Erſtaufführun⸗ gen im Badiſchen Staatstheater, ſowie in den Theatern Mannheim, Freiburg, Konſtanz und Baden⸗Baden ſah unſer Land auf kulturellem Gebiet eine Reihe größerer Veranſtal⸗ kungen und Ausſtellungen, wobei nicht vergeſſen werden darf zu erwähnen, daß Pforzheim durch die Schaffung eines ſtädtiſchen Theaters der Bühnenpflege ſeit dem Herbſt 1935 beſondere Aufmerkſamkeit widmete. Zu einem kulturpolitiſchen Ereignis beſonderer Art geſtaltete ſich das Austauſchgaſtſpiel Badiſches Staatstheater— Stadttheater Saarbrücken und zu den Schloßkonzerten in Bruchſal geſellte ſich als Neuheit die Aufführung alter Muſik in dem lieblichen Favorit. Dem heimatlichen Kulturwillen dienten die beiden Tagungen unſerer Heimatvereine, des Hiſtoriſchen Vereins Mittelbaden And des Landesvereins Badiſche Heimat. Unter den muſikaliſchen Veranſtaltungen dieſes Jahres ſteht an der Spitze das Elfte Badiſche Bundesſänger⸗ feſt in der Landeshauptſtadt mit Zehntauſenden von Feſt⸗ gäſten aus allen Teilen des Landes. In zahlreichen Volks⸗ ſchauſpielen da und dort im Lande wurde Geſchichte lebendig. Baden erfuhr während des Jahres eine großzägige Kulturpolitik. Im Benehmen mit dem Kultusminiſte⸗ rium vollzog ſich ein Austauſch wertvoller Sammlungen zwi⸗ ſchen verſchiedenen Kunſtinſtituten des Landes mit dem Zwecke, vorhandene Teilſammlungen zu einem wertvollen Ganzen zu geſtalten, dann aber auch totes Muſeumsmaterial wiſſen⸗ ſchaftlicher Forſchungsarbeit dienſtbar zu machen. Kurz vor Jahresſchluß fand im ehemaligen Landtagsge⸗ häude in Anweſenheit des Reichsſtatthalters und Gauleiters Robert Wagner eine große Gaukulturtagung ſtatt, die richtunggebend ſein wird für das Jahr 1936. a Den Höhepunkt all der kulturellen Veranſtaltungen des Jahres 1935 bildete die Einweihung der Heidelberger Thingſtätte durch Reichsminiſter Dr. Goebbels, der bald darauf die glänzend verlaufenen Heidelberger Reichs⸗ feſtſpiele folgten. Nationalſozialiſtiſche Großkundgebungen. Die politiſche Arbeit im Gau Baden der NS⸗ DAP tat ſich in einer Reihe großer Kundgebungen dar, die jeweils zu einem einzigartigen und feſtverankerten Treue⸗ bekenntnis der Südweſtmark zu Volk, Führer und Reich wurden. Die DAß, die bereits am Jahrestag der National⸗ ſozialiſtiſchen Revolution in allen Betrieben Großkundgebun⸗ gen veranſtaltet hatte, konnte bei den Betriebsratswahlen im April einen gewaltigen Sieg erringen. Die Landesbauernſchaft Baden hatte eine Reihe von Veranſtaltungen für die Erzeugungsſchlacht zu verzeich⸗ nen, die Beamtenſchaft mehrere große Kundgebungen, die NS⸗Frauenſchaft in Lörrach und in der Landes⸗ hauptſtadt zwei gewaltige Kundgebungen mit der Reichs⸗ frauenführerin Scholz⸗Klink als Rednerin. Aus der Reihe der politiſchen Kundgebungen ragte als Markſtein die Zehnjahresfeier des Gaues Baden der NSDAP hervor, die am 30. und 31. März in der Landes⸗ hauptſtadt durchgeführt wurde und auf der Reichsminiſter Dr. Goebbels in der Karlsruher Hochſchulkampfbahn ſprach⸗ Aus dem täglichen Leben. Wenn wir Rückſchau auf die ſportlichen Ereig⸗ miſſe des Jahres 1935 halten, ſo müſſen wir nur die be⸗ ſonders bemerkenswerten erwähnen wie die Schwarzwald ⸗Ski⸗ meiſterſchaften, die Deutſchlandfahrt des DDAc zum Titi⸗ ſee, Badens Sieg im Fußballbundespokal über Württemberg, die Beteiligung der badiſchen Flugſtaffeln beim Deutſchland⸗ flug, der auch über Baden führte, die Orientierungsfahrt der NSKK⸗Brigade Südweſt durch den Schwarzwald, das Internationale Motorradrennen in Hockenheim, die Pferde⸗ kennen in Mannheim und Iffezheim, das Reit⸗ und Spring⸗ turnier in Pforzheim, das Rekordrennen am Schauinsland und nicht zuletzt das Gaufeſt für Leibesübungen in Karlsruhe, an dem 25 000 Sportler teilnahmen und das durch die Anweſenheit des Reichsſportführers eine beſondere Note er⸗ hielt. Für das Land Baden war von ganz beſonderer Bedeu⸗ kung die feierliche Uebergabe der badiſchen Juſtiz an das Reich am 8. Januar. Aus dem Alltag ragen her⸗ aus die im ganzen Land abgehaltenen Siegesfeiern anläßlich der glänzenden Saarabſtimmung, bei der ſich 3000 Badener beteiligten, die Heldengedenkfeiern, die auch in unſerem Gau im Zeichen der wiedergewonnenen Wehrfreiheit ſtanden. Als bemerkenswert erwähnen wir dann die 100⸗Jahr⸗ Feier der Sabawerke in Villingen, die Eröffnung der Badi⸗ ſchen Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe in Karlsruhe, die Denkmalsweihe in Buggingen für die 86 tödlich verunglückten Bergleute, die Vereidigung des Landesbauernrates durch Meichsminiſter Darre, die Einführung der Badiſchen Arbeits⸗ kammer durch Dr. Ley, den Reichskolonialtag in Freiburg, die Weihe des Carl⸗Benz⸗Denkmals in Karlsruhe, die Jahr⸗ hundertfeier der Karlsruher Lebensverſicherungsbank, die Ein⸗ weihung des Neckarkanals Mannheim— Heilbronn, die große internationale Tagung der Lichttechniker in Karlsruhe, die 50⸗ Jahrfeier des Lahrer Reichswaiſenhauſes und die Gautagung der badiſchen Techniker in Karlsruhe. Nicht vergeſſen darf werden der Einzug der erſten badiſchen Rekruten in die Garniſonen im Schwarz⸗ 8 wald und am Bodenſee. Aufbauarbeit in Stadt und Land. Als Grenzland und ſomit als Notſtandsgebiet hatte Baden unter beſonders ſchwierigen Umſtänden um die Be⸗ ſeitigung der Erwerbsloſen zu kämpfen. Vieles iſt erreicht worden. Die Induſtrie nahm allenthalben einen be⸗ trächtlichen Aufſchwung, was allein ſchon aus dem Sinken der Arbeitsloſenzahlen herauszuleſen iſt. Einen weſentlichen Beſtandteil des Aufbauprogramms nahmen die Boden⸗ verbeſſerungen, in allen Landesteilen durchgeführt, ein, an ihrer Spitze das gewaltige Werk der Pfinz⸗Saalbach⸗ Korrektion. In engem it de 8 nen wurde— einer Anregung des Reichsſtatthalters zu⸗ 5— in faſt allen Städten und Gemeinden ausgedehnte Siedlungspolitik getrieben, wodurch Neu⸗ und Gartenland geſchaffen wird. Im engen Zuſammenbang damit ſteht die uſammenhang mit den Melioratio⸗ Erzeugungsſchlacht, von der Landesbauernſchaft Baden bis ins kleinſte Schwarzwalddorf hineingetragen, wobei die Feld⸗ bereinigung eine bedeutende Rolle ſpielt. Stadtverwal⸗ rungen und Landgemeinden ſind im Zuge ihres Aufbau⸗ programms in vielfach großzügige Arbeiten eingetreten. Der Fremdenverkehr, für das Land Baden von ſo außerordentlicher Wichtigkeit, nahm einen ganz gewaltigen Aufſchwung. Die Zahl der Uebernachtungen erhöhte ſich auf über fünf Millionen. Hier ſind auch die Fahrten„Kraft durch Freude“ am Werk, die Tauſende und Abertauſende von Volksgenoſſen mit den Schönheilen unſeres Gaues vertraut machten. Der Ausbau unſeres Straßennetzes iſt ein nicht ge⸗ ringer Förderer des Fremdenverkehrs, von dem Baden auch im neuen Jahr viel erhofft. * In gedrängter Kürze zeigte unſere Jahres⸗Rückſchau, wie in der Südweſtecke des Reiches es kein Müßigſein gab, ſondern alle Teile der Bevölkerung ſich gerne dem Willen Anterſtellten, ihr Möglichſtes zur Aufbauarbeit zu lei⸗ ſten. Hierzu gehört auch all das, was das WHW und mit ihr die RSW an liebevoller Betreuung den mit Glücks⸗ gükern wenig geſegneten Volksgenoſſen getan hat. Die Rück⸗ ſchau gibt uns das Recht, mit Befriedigung auf die ver⸗ floſſenen zwölf Monde zurückzuſchauen und ſie gibt uns zu⸗ gleich die Kraft zu nimmer raſtender Arbeit im neuen Jahr 6 1 1936. () Pforzheim.(S A⸗UArlauberals Weihnachts⸗ gäſte) Ueber Weihnachten und Neujahr weilen 23 SA⸗ Urlauber der Adolf Hitler⸗Freiplatzſpende in Pforzheimer Familien. Es handelt ſich um alleinſtehende SA⸗Männer aus allen Gauen des Vaterlandes, denen durch dieſen Feier⸗ tagsurlaub eine große Weihnachtsfreude bereitet wurde. Im Saalbau fand ein Begrüßungsabend ſtatt. () Kehl.(Im Rhein ertrunken.) Beim Begehen eines Schiffes iſt infolge der herrſchenden Glätte der 48⸗ jährige Schiffsführer Georg Friedrich Dilles von Kehl aus⸗ gerutſcht und zwiſchen zwei Schiffen in den Rhein gefallen. Er Hens nach einiger Zeit nur noch als Leiche geborgen werden. Eine Warnung für Allein⸗Skiläufer. 2 Todtnau, 30. Dez. Die außerordentlich großen Schnee⸗ maſſen, die immer noch auf den Hochlagen liegen, laſſen es für die Skiläufer ratſam erſcheinen, Skiwanderungen allein nur zu unternehmen, wenn man ſich im Gelände gut aus⸗ kennt. Einem Alleingänger wäre die Nichtbeachtung dieſer Mahnung dieſer Tage beinahe zum Verhängnis geworden. Dieſer Skiläufer, der von auswärts ſtammt, wurde infolge der Anſtrengungen von einem Schwächeanfall betroffen und konnte in dem hohen Schnee nicht mehr weiter. Seine Hilfe⸗ rufe wurden von Einwohnern vernommen, die die Sanitäts⸗ kolonne in Todtnau alarmierten. Die Hilfe kam noch zur rechten Zeit und der Betroffene wurde aus ſeiner ſchwierigen Lage befreit. — Mannheimer Großviehmarkt vom 30. Dezember. Zu⸗ fuhr: 30 Ochſen, 35 Bullen, 324 Kühe, 43 Färſen, 420 Kälber, 17 Schafe, 810 Schweine und 8 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 43, Bullen a) 43, b) 42, Kühe a) 42, b) 37 bis 41, c) 30 bis 36, d) 22 bis 29, Färſen a) 43, b) 42, Kälber a) 70 bis 74, b) 62 bis 69, c) 52 bis 61, g) 40 bis 50, Schweine al) geſtrichen, a2) 57, b) 55, c) 53, d) 51, Schafe und Ziegen nicht notiert.— Marktverlauf: Rinder lebhaft, Käl⸗ ber flau, Schweine zugeteilt. Mannheimer Getkeidegroßmarkt vom 30. Dezember: Preiſe unverändert. 5 8 Aus den Nachbarländern Großfeuer zerſtört zwei Scheunen. Iriedberg. In den frühen Morgenſtunden enk⸗ ſtand aus noch ungeklärter Urſache in dem Kreisork Ober⸗ mörlen ein Großfeuer, dem zwei Scheunen zum Opfer fie⸗ len. Der Brand kam in den nebeneinander liegenden An⸗ weſen der Landwirte K. Frey und J. Sturm zum Aus⸗ bruch. Die Feuerwehr mußzte ſich auf die Sicherung der übrigen Gebäude beſchränken. Die beiden Scheunen brann⸗ ken mitſamt den Erntevorräten vollſtändig nieder. Außer⸗ dem kamen zahlreiche landwirkſchaftliche Maſchinen und Geräte ſowie ein Perſonenkraftwagen in den Flammen um. Vier Kinder aus dem brennenden Zimmer gerektel. Groß-Zimmern. In Abweſenheit der Mutter war in der Wohnung einer hieſigen Familie Feuer ausgebrochen. Ein Einwohner, der den Brand bemerkte, ſtellte feſt, daß die vier Kinder im Zimmer eingeſchloſſen waren, erbrach die Tür und konnte ſo die Kinder aus großer Gefahr be⸗ freien. i Darmſtadkt.(Radfahrerin tödlich verletzt.) Am Samstag abend wurde auf der Frankfurter Straße, kurz vor Arheilgen, eine Radfahrerin, die auf der rechten Seite der Fahrbahn fuhr, von einem überholenden Per⸗ ſonenwagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Die 40 Jahre alte verheiratete Frau erlitt bei dem Sturz ſehr ſchwere Kopfverletzungen, denen ſie bald nach ihrer Einlie⸗ ferung in das Krankenhaus erlag. — Hemmingen, OA. Leonberg.(Tödlich verun⸗ glückt) Der ledige 52jährige Johann Kranich iſt mit dem Fuhrwerk nach Stuttgart abgefahren, um dort Gerſte abzuliefern. Beim Neuwirtshaus wurde das Fuhrwerk durch einen ins Schleudern gekommenen Anhänger eines Laſt⸗ zuges erfaßt, wobei der Wagen in Trümmer ging und Kranich ſchwer verletzt wurde. Im Krankenhaus in Feuer⸗ bach iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. — Schwenningen.(Haltet Kinder von Trans⸗ miſſionen fern.) In einem hieſigen Kleinbetrieb ſpielte ein ſechsjähriger Junge an der Transmiſſion, die nicht in Tätigkeit wat, indem er eine Schnur um ſie wickelte. Als un der Inhaber des Betriebes, der hiervon nichts wußbe, die Transmiſſion in Betrieb ſetzte, ſuchte der Junge die Schnur loszuzerren; dabei wurde ihm der kleine Finger der rechten Hand ausgeriſſen. — Ertingen, OA. Riedlingen.(Ein füßer Fund) Als die hieſigen Waldarbeiter mit der Aufbereitung einer gefällten Tanne beſchäftigt waren, ſägten ſie mitten durch ein Bienenvolk, das ſich in der unteren Höhlung des Stam⸗ mes angeſtedelt hatte. Ein Teil der ſo jäh aus ihrer Winter⸗ ruhe geſtörten Bienen erhob ſich trotz der empfindlichen Kälte in die Luft, ſtürzte aber bald erſtarrt in den Schnee. Alle Bienen nahmen bald ein klägliches Ende; ſie erfroren. In Scharen kamen die 1 herbei und machten ſich über den Honigvorrat, der 25 Pfund betrug, her. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Lalcale uud scliau Heil Neuſahr! Das alte Jahr tut ſeinen letzten Schnaufer! Der Sil⸗ veſtertag beſchließt als letzter eine Reihe teils froher und glücklicher, manchmal auch bitterer und ſchickſalsſchwerer Tage im Lauf eines Jahres. Mehr als jede andere Zeit gibt gerade dieſer Tag den Menſchen Anlaß, ihre Stun⸗ den in frohgeſtimmter Geſellſchaft zu verbringen, denn die Laſt des Vergangenen wiegt bei den meiſten ſchwer, und in das Dunkle der Zukunft blickt man nicht gerne allein. Nicht fedem gelingt es freilich angeſichts der Jahreswende die Saiten ſeiner Seele nur auf heitere Lebensfreude zu ſtimmen; denn bei vielen ſchlägt eine jede Abſchiedsſtunde empfindſam an. Und eine ſolche Abſchiedsſtunde, ein Wendepunkt, iſt auch die letzte Stunde des Silveſtertages. Feierlich klingen am Silveſteravend die volltönenden, ge⸗ tragenen Akkorde der Kirchenglocken, die zu den Jahres⸗ ſchlußfeiern rufen. Harte Arbeit bringt der Uebergang vom alten zum neuen Jahr dem Voſtboten, der emſig treppauf, treppab ſteigen muß, um alle die vielen Poſt⸗ kartengrüße mit Neujahrswünſchen an die damit Bedach⸗ ten gelangen zu laſſen. Möge der Uebergang vom alten in das Jahr 1936 für alle Menſchen eine Brücke für eine hoffnungsvolle Zukunft bilden und möge der nun beginnende Zeitabſchnitt das bringen, was ſich die Menſchen beim Drücken der Hände und beim Klang der Gläſer zurufen: Ein glückliches Neues Jahr! Den 70. Geburtstag konnte geſtern Frau Eliſabeth Schnabel geh. Staab, Freiburgerſtr. 61, begehen. Seit dem erſten Erſcheinen unſerer Zeitung im Jahre 1900 lieſt unſer Geburtstagskind ihre Heimatzeitung und iſt ihr bis heute treu geblieben. Unſere beſten Wünſche. Ii Gegen einen Baum gefahren. Am Sonntag nach⸗ mittag fuhr ein junger Mann anläßlich ſeiner erſten Fahrt mit einem Kleinkraftrad auf der Lampertheimer⸗ ſtraße mit ſolcher Wucht gegen einen Baum, daß das Fahrzeug vollſtändig zertrümmert wurde. Der Fahrer ſlürzte und erlitt eine Oberſchenkelverletzung, die ſeine e in das Städtiſche Krankenhaus notwendig machte. ! In ein Schaufenſter gefallen. Ein Epileptiker er⸗ litt in der Nacht einen Anfall, wobei er gegen ein Schau⸗ fenſter fiel und dieſes zertrümmerte. * Anterbringung ausgeſchie dener Soldaten Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung teilt in ihrem Bericht über die Inanſpruch⸗ nahme und Vermittlungstätigkeit der Arbeitsämter im No⸗ vember 1935 mit. daß die Arbeitsämter insgeſamt bei der Einſtellung von 660 581 Volksgenoſſen(gegenüber 819 394 im Vormonat) mitwirken konnten. Dabei lag. der Jahres; zeit entſprechend, die Zahl der Einweiſung in Notſtands⸗ arbeiten mit 64 491 nicht unerheblich über der Vormonats⸗ zahl von 49 882. Die Geſamtzahl der Vermittlungen lag zwar um rund 140 000 unter der Vormonatsziffer; die Fortſchritte in der Arbeitsſchlacht kamen jedoch trotz der für die Außenberufe uſw. ungünſtigen Jahreszeit darin zum Ausdruck, daß 56 592 Vermittlungen mehr durchgeführt werden konnten als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Reichsanſtalt weiſt darauf hin, daß die Unterbrin⸗ gung der ausgeſchiedenen Soldaten ſich weiter günſtig ge. ſtaltete. Trotz der Anmeldung von weiteren Arbeitsgeſu⸗ chen im Monat November ging die Zahl der arbeitſuchen⸗ den ausgeſchiedenen Soldaten während des Berichtsmonats noch erheblich zurück. Fülmſchau. „Petersburger Nächte.“ Der reizende Film aus dem buntbewegten Leben des Walzerkönigs Johann Strauß eine bitterſüße Liebesgeſch chte, Wiener Prägung, wird von allen, die ihn ſchon kennen, über Neujahr herzlich willkommen geheißen. Paul Hörbiger iſt als Walzer⸗ könig durchaus in ſeinem ureigenen Element. Er ſpielt, wie immer, mit einer edlen Natürlichkeit, mit einer herr⸗ lichen Unaufdringlichkeit, mit einer wohlgeratenen An⸗ mut in jeder Regung. Eliſe Illiard, deren Kunſt wir am Nationaltheater oft zu bewundern Geſegenheit hatlen, iſt eine ebenbürtige Partnerin. Ihr ſeelenvolles Spiel verſetzt der Handlung eben jenen bitterſüßen Beigeſchmack, der wohl ihren höchſten Reiz ausmacht. Theo Lingen mimt einen dümmlich⸗dreiſten Impre ſario, Ernſt Dunke, einen aufgeblaſenen muſikaliſchen Konkurrenten von der Newa. Adele Sandrock ſchleudert als nicht mehr ganz junge Fürſtlichkeit drollige Grobheiten unter beſtürzte Geſprächspartner. Ausſtattung und muſikaliſche Unter⸗ haltung helfen dazu mit, aus der Epiſode einen unter⸗ haltſamen und durchweg erfreulichen Film zuſtande brin⸗ gen.— Das Beiprogramm beſteht wie immer aus einem Kultur⸗ und Anterhaltungsfilm, ſowie der neueſten Ufa⸗Ton⸗Wochenſchau. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Sylveſter. Dienstag: 7.30 Ahr feierlicher Jahresſchluß; Sylveſter⸗ . und Jahresſchlußandacht mit Te⸗deum und egen. f 12 Uhr feierliches Sylveſtergeläute. Neujahr Mittwoch: 7.30 Uhr Frühmeſſe. 9.30 Uhr Feſtgottesdienſt. „„ F Veſper. Doftnerstag: 5 hr Beicht. f Freitag: Herz Jeſu⸗Freitag(Herz Jeſu⸗Amt) 8 Uhr heilige Stunde. Goftesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Dienstag, den 31. Dezember 1935; Sylveſter. Kollekte für die Kinderſchule und für das S ertinderbein 3 7.30 Uhr Sylveſtergottesdienſt(Kir Mittwoch, den 1. Januar 1936; Neujahr. Kollekte für das l 7 ebene be, Pinterhilfs wer. ikar Enderle.. 1 Das Jahr der Freiheit Heimkehr der Saar— Deutſche Wehrfreiheit Das abgelaufene Jahr wird in der deutſchen Geſchichte immer mit ehernen Lettern verzeichnet bleiben als das Jahr; der endgültigen Befreiung aus den Ketten des Verſailler Diktates. Die reſtloſe Rückkehr des Saarlandes in das Reich war der verheißungsvolle Auftakt, ihm folgte mit der Wie⸗ derherſtellung unſerer Wehrfreiheit die endgültige Wieder⸗ gewinnung unſerer Weltgeltung, die ohne den realen Rück⸗ halt einer den Bedürfniſſen unſeres Selbſtverteidigungs⸗ rechtes entſprechenden Wehrmacht niemals erreichbar ſein konnte. Schließlich krönte das Werk unſerer Handlungsfrei⸗ heit das Erlöſchen jeglicher Verpflichtungen aus unſerer frü⸗ heren Mitgliedſchaft zum Völkerbund im Herbſt des abge⸗ ſchloſſenen Jahres. Es dürfte heute wohl keinen Deutſchen im Reiche wie im Auslande geben, der nicht froh iſt, daß die geniale Vorausſicht des Führers dieſen ſchickſalsbedeu⸗ tenden Schritt vor zwei Jahren getan hat. Die Vorgänge um den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt ſprechen hier eine allzu überzeugende Sprache. g Auch innenpolitiſch iſt in dem letzten Jahre eine gewal⸗ tige Arbeit im Neuaufbau des Reiches geleiſtet worden. Die Zuſammenfaſſung aller Kräfte iſt weitgehend zum Abſchluß gebracht. Aus der außerordentlichen Fülle wichtiger Ge⸗ ſchehniſſe, die nach allen den angedeuteten Richtungen das Jahr 1935 zu verzeichnen hat, greifen wir nachſtehend das Bedeutendſte heraus. Innere Angelegenheiten des Reiches Im Verfolg des im Januar 1934 verabſchiedeten Ge⸗ ſetzes über den Neuaufbau des Reiches hat die Reichsreform 1935 weitgehende Fortſchritte gemacht. Reichsinnenminiſter Dr. Frick kennzeichnete die geplante territoriale Neugliede⸗ rung des Reiches dahin, daß zirka 20 Territorien nach geo⸗ graphiſchen, völkiſchen und wirtſchaftlichen Geſichtspunkten mit drei bis vier Millionen Einwohnern durchſchnittlich ge⸗ plant ſind.(3. 1.) Mit Jahresbeginn wurden Reichs⸗ und preußiſches Landwirtſchaftsminiſterium, mit 11. 3. Reichs⸗ arbeits- und Reichsverkehrsminiſterium mit den entſpre⸗ chenden Arbeitsgebieten Preußens zuſammengefaßt, das Reichsforſtamt mit der höchſten preußiſchen forſtlichen Dienſtſtelle vereinigt(22. 3.). Am 24. 1. verabſchiedet das Reichskabinett das 3. Geſetz zur Ueberleitung der Rechts⸗ pflege auf das Reich. Mit dem 1. 4. ſind die Abteilungen Bayern, Sachſen, Thüringen, Württemberg, Baden und Nord des Reichsjuſtizminiſteriums aufgehoben. Gleichzeitig wird das Bayeriſche Oberſte Landesgericht mit den bei ihm beſtehenden Staatsanwaltſchaften aufgehoben. Die am 1. 4. 36 in Kraft tretende„Reichskoſtenordnung“ bedeutet einen weſentlichen Fortſchritt auf dem Wege der Reichseinheit. Weiter ſind bemerkenswert das Reichsſtatthaltergeſetz und die Geſetze über die vorläufige Verwaltung des Saarlandes und ſeine Vertretung im Reichstag. In Preußen wird die Verwaltung vereinfacht durch Unterſtellung Brandenburgs und der Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen unter den bran⸗ denburgiſchen Oberpräſidenten. Zu dem neuen deutſchen Geſetz über die neue deutſche Gemeindeordnung(24. 1.) be⸗ ſtimmt die erſte Durchführungsverordnung vom 1. 4., daß Ortſchaften, Teilgemeinden und ähnliche innerhalb einer Gemeinde beſtehenden Verbände oder Körperſchaften ge⸗ meinderechtlicher Art mit Inkrafttreten der deutſchen Ge⸗ meindeordnung aufgelöſt werden. Als Rechtsnachfolger führt die Gemeinde die ſtaatlichen Aufgaben nach den gel⸗ tenden Vorſchriften weiter. Der 1. 9. bringt ein einheit⸗ liches Reichspolizeigeſetz. Am 9. 12. tritt Berlins Oberbür⸗ germeiſter, Dr. Sahm, zurück, um den beſtehenden Dualis⸗ mus in der Berliner Verwaltung zu beſeitigen. Am 31. 10. kündigt Reichsminiſter Dr. Frick ein im Entwurf bereits fertiges neues Beamtengeſetz an, das keinen Unterſchied mehr kennt zwiſchen den Beamten der Länder, des Reiches und der Gemeinden. Am 25. 10. ordnet der Reichsinnen⸗ miniſter die Beſeitigung aller Hoheitsſtöcke an den deutſchen Binnengrenzen an. Partei und Staat Zum Problem Partei und Staat erklärt Reichsminiſter regiere die Mittel, und die Partei regiere die Menſchen. Da nun die Menſchen wertvoller als die Mittel ſind, ſtehe die lensträger der Nation iſt. Auf der Parteigründungsfeier in München(24. 2.) unterſtrich der Führer, daß wir erſt am Beginn der neuen Entwicklung ſtänden. Es gelte, die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung dem Volk ſo lange zum Be⸗ wußtſein zu bringen, bis ſchließlich das Volk ſelbſt Träger und Künder der neuen Idee iſt.— Eine Reichsverordnung ſtellt zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Ein⸗ heit von Partei und Staat die Gliederungen und angeſchloſ⸗ ſenen Verbände der NSDAP. feſt(11. 4.). Verbindungsleute aus allen Gliederungen und angeſchloſſenen Verbänden der NSDAP. werden zum„Reichsring für nationalſozialiſtiſche Propaganda und Volksaufklärung“ zuſammengeſchloſſen, um eine enge Kampfgemeinſchaft zu ſchaffen(22. 8.). Am 18. 10. wird die Arbeitsgemeinſchaft zur Schulung der ge⸗ ſamten Bewegung der NSDAP. gegründet und zur erſten Arbeitstagung einberufen. Am 5. 11. wird die Verordnung über die Flaggen und ihren Geltungsbereich veröffentlicht und am 7. 11. erſtmalig die Reichsdienſtflagge gehißt. Am 1. 4. wird weiterhin die Schutzpolizei durch alte Kämpfer der Bewegung aufgefüllt mit Eingliederung des bisherigen Feldjägerkorps in die preußiſche Schutzpolizei. Der Einbau des deutſchen Roten Kreuzes in den nationalſozialiſtiſchen Staat iſt am 19. 1. abgeſchloſſen. Am 12. 2. wird in Ver⸗ einheitlichung des Geſundheitsweſens für jeden Stadt⸗ und Landkreis die Einrichtung eines Geſundheitsamtes ange⸗ ordnet. Am 18. 10. verabſchiedet das Reichskabinett ein Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes, durch das eine Reihe von Eheverboten vorgeſehen wird. Parteitag der Freiheit Am 11. 9. wird in Nürnberg der Reichsparteitag 1935, der„Parteitag der Freiheit“, eröffnet und die Proklamation des Führers verleſen. Am Nachmittag erfolgt die feier⸗ liche Grundſteinlegung zur Kongreßhalle. Der Abend bringt die Führerrede auf der Kulturtagung. Am 12. 9. marſchieren 54 000 Arbeitsdienſtmänner vor dem Führer auf, am 13. 9. ſpricht der Führer vor 180 000 Politiſchen Leitern, vor der Verſammlung der Auslandsdeutſchen und vor dem Kongreß der NS.⸗Frauenſchaft, Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem 11 über den Bolſchewismus und das Juden⸗ tum. Am 14. 9. tritt der Reichsarbeits⸗ und Wirtſchaftsrat in Nürnberg zuſammen. Der Führer ſpricht zur HJ. Am 15. 9. erfolgt der Aufmarſch der SA. und SS. Abends tritt im Kulturvereinshaus zu Nürnberg der Reichstag zu einer Sitzung zuſammen. Der Führer äußert ſich zunächſt zur Außenpolitik, insbeſondere mit warnenden Worten zur me⸗ melländiſchen Frage. Dann wurden drei Geſetze vorgelegt und einſtimmig angenommen; das Flaggengeſeß, durch das die 9b irgergeſe zur Reichsflagge beſtimmt wird, das Reichsbürgergeſetz und das Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre. Am 16. 9. findet der Reichs⸗ parteitag mit dem Tage der Wehrmacht ſeinen Abſchluß. In der Schlußſitzung umreißt der Führer die Grundſätze für das Zuſammenwirken von Staat und Partei und ſagt u. a.: „Der Führer iſt die Partei, und die Partei iſt der Führer“. Am gleichen Tage wird auf allen deutſchen Handelsſchiffen die Hakenkreuzflagge gehißt, die zugleich Handelsflagge ge⸗ worden iſt. i Dr. Goebbels auf dem Berliner Gautag(29. 6.), der Staat Partei an erſter, der Staat an zweiter Stelle. Endgültig gewährleiſtet ſei die Ausbalancierung der Kräfte erſt, wenn an den entſcheidenden Stellen Nationalſozialiſten ſitzen. Ein Aufruf des Führers an die NSDAP. vom 1. 1. ſtellt feſt, daß dieſe mehr denn je heute tatſächlicher politiſcher Wil⸗ Ewige Wache Die Hauptſtadt der Bewegung, München, ſtand am 8. und 9. 11. ganz unter dem Zeichen der Wiederkehr des Ta⸗ ges, an dem vor 12 Jahren 16 deutſche Männer im Glauben an Deutſchland, an die Miſſion ihres Führers vor der Feldherrnhalle den Heldentod ſtarben. Unter Feierlichkeiten von einer Eindringlichkeit, wie ſie Deutſchland bisher nicht erlebte, wurden die 16 Gefallenen in den beiden neuerrichte⸗ ten Ehrentempeln am Königlichen Platz zur letzten Ruhe ge⸗ bettet. Der Führer erhebt den Tag des Freiheitsmarſches für alle Zukunft zu einem Feiertag für die deutſche Nation und verfügt, daß für die Schwerbeſchädigten der NSDAP. im Kampfe um das Dritte Reich eine Ehrenunterſtützung von einer halben Million RM jährlich bereitgeſtellt wird. Im November erfolgt die Auflöſung des Nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahlhelm), nach⸗ dem bereits ſeit Juli die Auflöſung bzw. das Verbot ver⸗ ſchiedener Landes⸗ und Ortsgruppen des Bundes auf Grund des Geſetzes zum Schutze von Volk und Staat vorangegan⸗ gen war, in Form eines Schreibens des Führers vom 7. 11. an den Bundesführer Seldte.— Bereits am 31. 7. hatte Generalfeldmarſchall von Mackenſen, der ſeit Gründung des Stahlhelms deſſen Ehrenmitglied war, die Ehrenmitglied⸗ ſchaft niedergelegt mit der Erklärung, daß mit der Tat des Führers vom 16. 3. die Aufgaben des Stahlhelms erfüllt ſeien.— Am 23. 7. war der Reichsverband der Baltikum⸗ kämpfer aufgelöſt worden. Seine Selbſtauflöſung mit ſämt⸗ lichen Ortsgruppen im Reiche vollzog der Schlageter⸗Ge⸗ dächtnisbund Anfang Auguſt. Ende Auguſt vollzieht der Verband der Deutſchen Evangeliſchen Beamtenvereine ſeine Selbſtauflöſung. Mit Wirkung vom 21. Juli löſen ſich die in Deutſchland noch beſtehenden Altpreußiſchen Logen, miß Wirkung vom 10. Auguſt die bisher ein Sonderdaſein füh⸗ renden ſächſiſchen Logen in Dresden und Leipzig auf. Zu⸗ Auch in der Deutſchen Arbeitsfront hat 1935 die ſammenfaſſung aller Kräfte gewaltige Fortſchritte gemacht. Zu einem gewiſſen Abſchluß in der Umſtellung, in Aufbau und Organiſation des Handwerks führte die Beſtimmung über die Einführung der Handwerkskarte. Die Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters„über die bezirkliche und fach⸗ liche Gliederung der Reichsgruppe Handwerk innerhalb des organiſchen Aufbaues der gewerblichen Wirtſchaft“ vom 23. 3. ſtellt den Schlußſtein zu dem vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerk dar. Durch eine weitere Anordnung werden die früheren über 70 handwerklichen Reichsverbände auf 51 Reichsinnungsverbände vermindert und die alten Landesfachverbände beſeitigt(31. 5.). Anläßlich des Reichs⸗ handwerkstages in Frankfurt a. M. wird Frankfurt a. M. zur„Stadt des Deutſchen Handwerks“ erklärt, in der all⸗ jährlich die deutſchen Handwerkstage ſtattfinden. Ende Auguſt erfolgt die Gründung einer Reichsarbeitskammer⸗ die mit wichtigen Aufgaben im Neuaufbau der ſozialen Selbſtverwaltung des ſchaffenden deutſchen Volkes betraut iſt. Gleichzeitig wird das Wirtſchaftsamt der DAF. errich⸗ tet. Auf der Reichstagung der DAF. in Leipzig verkündet Dr. Schacht, daß die in der Reichswirtſchaftskammer als Spitzenorganiſation zuſammengefaßte Vertretung der Wirt⸗ ſchaft insgeſamt der Arbeitsfront beitritt. Am 3. Mai wird durch Erlaß der Satzung der Reichswirtſchaftskammer auf dem Gebiet der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft ein geſetzgeberiſcher Schlußſtrich gezogen. Vom 6. bis 8. Juli fand in Hamburg die 1. Tagung des Amtes„Kraft durch Freude“ in der DAF. ſtatt. Fortſetzung folgt Mildes Neujahrswetter. Wettervorherſage für Mittwoch: Weiterhin ſehr wechſelvolles und nicht niederſchlagsfreies Wetter, bei weſtlicher Luftzufuhr noch ziemlich mild. Berſammlungs⸗Kalender. Tbd.„Jahn“. Zum Jahreswechſel entbieten wir unſeren Mitgliedern die herzlichſten Glückwünſche.— Heute Sylveſterabend Treffpunkt der Mitglieder im Lokal. Orcheſterverein. Am Sonntag, den 5. Januar, nachm. Uhr im„Kaiſerhof“ Generalverſammlung. „Sängerbund“ Mannheim⸗Geckenheim. Morgen Mittwoch, den 1. Januar, nachmittags 3 Uhr findet im Lokal„Zum Kaiſerhof“ unſere diesjährige Hauptversammlung ſtatt. Hierzu ſind alle Ehren⸗, aktiven und paſſiven Mit⸗ gliedern mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung freund⸗ Iichſt eingeladen. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Der Vereinsführer. Kam eraoſchaft ehem. Soldaten. Einladung zum Kumerad schafts- Abend am Samstag, den 4. Januar, abends halb 8 Uhr, im„Bad. Hof“. Zutritt nur für unſere Kameraden nebſt Frauen ſowie Urlauber der Wehrmacht. Der Kameradſchaftsführer. Tuenverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim ö Heute abend in der Turnhalle Sy lvester feier. Am Neujahrstag findet wie alljährlich von 8 Uhr abends 8 Tanzmusik ſtatt. Der Turnrat. eee Herzliche Glüclcuünsche 8 a⁊um neuen ſahre! 5 8 Frau Amma Maas Wtu., 8 NMilchhandlunsg. 8 ieee Radfahrer⸗Geſellſchaft 1901 Mannheim ⸗Seckenheim. Heute Dienstag Abend ½9 Ahr findet unſer Gilveſter⸗Balle 8 e ſtatt. im Lokal 5„Zum Badiſchen Hof“ Für ein reichhaltiges Programm iſt geſorgt. Schloß- Wirtschaft. Am Neujahrstag von 7-12 Uhr Tanz. Albert Maas. Es ladet freundlichst ein Zur Bereitung von Glühwein] Verloren offeriere: ein Kin der⸗ Kleidchen, grün, Haup tſtraße EI 2 é n Pfalier Holbein 00 g Abzugeben gegen Belohnung in der: Geſchäftsſt. d. Bl. Wiln. Sponagel, Küferei und Weinhandlung. 15 Meine Werkstfälte befindet sich ab 1. Januar in meinem Hause 2K Kloppenheimerstraße 108. Gleichzeitig wünschen wir unseren werten Kunden ein frohes, neues Jahr! uc CW Wesch u. Frau Spengler und Installateur. i „Ium Deutschen Hof“, Heute Silvester-Abend von 8 Uhr ab Tanz. Es ladet ein Valt. Kunzelmann Wtw. Achtung, Landwirte! Ein Paar Zentner Federn⸗- Abfall zu verkaufen. Bettfedernreinigung Reſſel, Neckarau, Katharinenſtr. 84. Die Familien, welche Betten zu reinigen haben, mögen ſich melden. Inserieren bringt Gewinn! Zum Abschluß des alten und zum Beginn des neuen Jahres überraschen wir unser Publikum mit einem prächtigen Film Walzer und Liebe sind die Leitmotive dieses neuen Johann-Strauss-Filmes. Für den humorvollen Teil sorgt ein glänzendes Lustpiel: Am Telefon wird gewünscht, Denken Sie bitte daran, daß Sie einen schönen und billigen Abend vor sich Palast. haben im Allen unsern verehrten Besuchern rufen wir ein herzl. Dresit Neujahr zu! Auf Wiedersehen heute oder morgen Abend um 8 Uhr. 18 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Meinen verehrten Kunden zum Jahreswechsel beste Glückwünsche! Otto Löffler u. Frau Uhrmacher und Optiker. Herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel! Emil Bühler u. Frau Metzgerei. Zur Jahreswende meiner werten Kundschaft und Nachbarschaft herzl. Glück u. Segenswünsche! Robert Schmich Bäckerei. Herzlichen glückwunsch zum Jahreswechsel! Fr. Schmitt u. Frau „Zum Reichsadler“. Herzliche glückwünsche zum gahreswechsel! Karl Barth, Fuhrunternehmer. Meiner werten Kundschaft ein Friedrich August Schmidt Spenglerei und Installation. Meiner werten Kundschaft herzliche Glückwünsche zum jahres wechsel! Leonhard Obermeier Kohlen-Handlung. Prosit Neujahr entbieten wir allen unseren werten Gästen, sowie Freunden und Bekannten Karl Zwingenberger u. Frau Gasthaus„Zum goldenen Hirsch“. Neujahr So manchmal ward ich irre an der Stunde, An Tag und Jahr, ach, an der ganzen Zeit; Es gärt und toſt, doch mitten in dem Grunde Iſt es ſo ſtill, ſo kalt, ſo zugeſchneit. Habt ihr euch auf ein neues Jahr gefreut, Die Zukunft preiſend mit beredtem Munde? Es rollt heran und ſchleudert, o, wie weit, Euch rückwärts— ihr verſinkt im alten Schlunde. Kann ich nie die Hoffnung ganz verlieren, Sind noch viele Nächte zu durchträumen, Zu durchſchlafen, zu durchwachen, zu durchfrieren? So wahr erzürnte Waſſer müſſen ſchäumen, Muß ob der tiefſten Nacht Tag triumphieren Und ſieh, ſchon bricht es rot aus Wolkenſäumen. Gottfried Keller Neujahrs⸗ Gratulationen und merkwürdige Militärbefehle aus alten Parolebüchern. Friedrich der Große achtete auf alles. So leicht entging ihm„keine Fliege“ in ſeinem Staat. All' und jedes mußte Order parieren und„Schick haben“, ſonſt fuhr der Alte Fritz drein, mit Worten und Befehlen, und wenn es not tat, auch mit ſeinem gefürchteten Krückſtock. Die nachſtehenden wenig bekannten„Wünſche“ und Be⸗ fehle des Weiſen von Sansſouci dürften auch heute noch all⸗ gemeines Intereſſe finden. Am 31. Dezember 1781 erließ er folgenden Neujahrs⸗ wunſch:„Ihro Majeſtät der König laſſen alle Herren Offi⸗ ziers zum neuen Jahre gratulieren, und die nicht ſo ſind, wie ſie ſein ſollen, möchten ſich beſſern!“— Ein anderer Neujahrswunſch vom 2. Januar 1783 lautete:„Ihro Majeſtät der König laſſen alle guten Herren Offiziers vielmals zum neuen Jahr gratulieren und wünſchen, daß ſich die übrigen ſo betragen, daß Sie künftig ihnen auch gratulieren können!“ Durch Befehl vom 7. Juli 1780 wurde den Kompagnien aufgegeben, acht zu haben, daß die Leute nicht ſo huſten wie bei der vorigen Parade.— Das Signalement eines Deſer⸗ teurs, der ſich„verſtochen“, wird laut Befehl vom 16. Juni 1751 angegeben wie folgt: 79 Zoll groß, pockennarbig und ſchwarz im Geſicht und hat eine Schürze vor...— Ueb⸗r die Friſur und den Bart der Soldaten verbreitet ſich eine Ordre vom 10 Januar 1781:„Die Chefs und Kommandeurs ſollen beſſer danach ſehen, daß, wenn ein Kerl iſt, der einen Bart tragen kann, beſonders wenn er ein gutes Grenadier⸗ geſicht hat, ſolchen ſtehenlaſſen ſoll, desgleichen auch die Re⸗ kruten, ſo noch nicht verſpielt. Auf die Friſur ſoll beſſer ge⸗ ſehen werden, daß jeder Kerl drei gehörige Locken hat, es ſei denn, daß er zu wenig Haare, ſo muß er doch zwei haben.“— Urlaub wurde nur ſelten gewährt. So erhielt der Kornet von Oertzen auf ſeine Bitte, ihm zur Wiederherſtel⸗ zung ſeines Gehörs einen Urlaub nach Karlsbad zu bewilli⸗ gen, den Beſcheid:„Das Carlsbaht kan nichts vohr die Ohren!“ Unterm 31. Oktober 1781 wurde den Offizieren bei Vermeidung des härteſten Arreſtes unterſagt, ſich in der Komödie mit dem Auspfeifen abzugeben. Selbſt auf die ſcheinbar geringfügigſten Dinge hat Friedrich ſein Augenmerk gerichtet, wie z. B. aus dem Befehl vom 2. Dezember 1753 erhellt:„Die Offiziers, ſo ihren Bur⸗ ſchen nach Holz ſchicken, ſollen ſie Geld mitgeben, ſonſt wird ihnen nichts verabfolgt.“ Auch an väterlichen Ermahnungen hat es der Alte Fritz nicht fehlen laſſen.„Mein lieber 0 0 von N.“ ſchreibt er dieſem,„es iſt Euch auf Euer Geſuch hierdurch in Antwort, wie es wohl geſchehen laſſen will, daß der Lieutenant von M. des Euch anvertrauten Regiments Eure Schweſter hei⸗ rathe; wenn aber hiernächſt Hunger und Durſt zuſammen⸗ 1 5 ſo werdet Ihr Euch ſolches ſelbſt zu imputieren aben.“ Die besten Glückwünsche zum Jahreswechsel entbietet 5 Karl Herdt u. Fra Baumaterialien-Handlung. nd gute Fahrt im neuem Sahre! Heinrich Steinlein, Autovermietung Telephon 47147. Zum Jahreswechsel unsern lieben Gästen, Freunden und Bekannten herzlichste Glückwünsche Geschwister Neudeck Gasthaus„Zum Ochsen“. Zum Jahreswechsel entbieten wir unserer werten Kundschaft sowie Freunden und Bekannten beste Glück. und Segenswünsche! Familie August Wolf Glasermeister. N Meiner verehrten Kundschaft herzlichste Glückwünsche zum Jahreswechsel Elise Merker, Woll, und Kurzwaren. Meiner verehrten Kundschaft, sowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechsel beste Glück: und Segenswünsche! Alfred Fritz u. Frau Schneider meister. Meiner werten Kundschaft, sowie Freunden und Bekannten beste Glück: und Segenswünsche zum neuen jahre! Val. Kunzelmann WW. Wirtschaft„Zum Deutschen Hof“ Kohlen- Handlung. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre! Max Frey u. Frau Metzgerei. Meinen werten Gästen, sowie Freunden und Bekannten die besten Glückwünsche zum Jahreswechsel! Familie Otto Hagenlocher Restaurant„Zum Feldschlöss'!“. Neiner werten Kundschaft zum Jahreswechsel leral. Glucluulnoclie Konrad Glässer Photograph. Meiner werten Kundschaft, Freunden und Bekannten beste Wünsche zum neuen Jahre Karl Spies u. Frau Sattler-, Tapezier- und Polster-Geschäft. Meinem Werten Kunden, Allen lieben Freunden umd Sohmerg Herzlichste GUck wünsche zum gahreswechse! Brauerei Jfistorei. Wir auf diesem Wege Hauptausschank der Brauerei Pfisterer, Mhm.-Seckenhelm Unseren werten Kunden, Freunden und Gönnern übermitteln herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel! MANNTIEIM, den 31. Dezember 1935. Christ. Trautwein u. Frau 8 1 Restauration. GAM BRINU S', U 1, 6. 1 Liedertafel Mannheim-Seckenheim. Unserer gesamten Mitgliedschaft, sowie Freunden und Gönnern ein herzliches Prosit Neujahr! NB. Heute Abend Zusammenkunft im Lokal. Vollzähliges Erscheinen erwünscht. Herzl. Glückwunsch zum ſahreswechsel] Wilhelm Raufelder u. Frau „Zum Stern“. Herzl. Glückwunsch zum Jahreswechsel! L. Lochbühler. Zur Jahreswende allen verehrten Gästen, Freunden u. Bekannten oe herzl. glüchwünsche! Adam Gropp u. Frau „Zum Kaiserhof“. Den Blick voraus und nie zurück im neuen Jahr! Viel neues Glück Wünscht allen Volksgenossen und-Genossinnen Familie Peter Schwarz. Meiner werten Kundschaft, sowie Freunden und Bekannten viel Glück und Segen jim neuen dahre! Familie Philipp Hauck a Schreinerei. Die besten Neuljahrswünsche entbietet H. Sirofnil Hunststiccerei. Meiner werten Kundschaft, sowie Freunden und Bekannten beste Glückwünsche zum Jahreswechsel! August Hirsch Motorfahrzeuge/ Fahrschule. Die besen glückwünsche zum neuen Jahre entbieten Friedrich Schott Damen-Friseur. Amalie Schott Damen- Schneiderin. Meiner werten Kundschaft und Nachbarschaft herzliche Glück- und Segenswünsche zum Jahreswechsel! 5 Hermann Lochbühler Schlosserei. Herzl. Glücwunscn zum ſahreswechsel Harl Hartmann u. Frau Metzgerei. 1 5 Zum Jahreswechsel die besten Wünsche J Familie Franz Berlinghol. Es ſtimmt nicht ganz! Sie gratulieren falſch zum Neujahr! Silveſternacht! Man ſitzt mit der Familie oder Freun⸗ den beiſammen, plaudert vom bald abgelaufenen Jahr, ge⸗ denkt der Lieben, trinkt dazu Punſch und ſchielt nach der Uhr: eben zuckt der Zeiger auf 12: draußen beginnen die Glocken zu läuten, Feuerwerkskörper krachen und alles wünſcht ſich Glück zum eben begonnenen neuen Jahr. Stimmt das? frägt der Aſtronom. Dem Uebereinkommen gemäß beginnt ein neuer Tag mit 24(oder 0) Uhr, mit anderen Worten 12 Stunden nach Mittag oder dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne gerade durch die Mittagslinie unſeres Ortes gegangen iſt. Schon hier zeigt ſich aber ein Fehler unſeres Neujahrszeitpunktes: denn unſere Uhren gehen nach der geſetzlichen mittel europäiſchen Zeit, die von der für unſeren Ort gültigen Ortszeit erheblich abweichen kann. Beiſpiels⸗ weiſe geht ſie für Stuttgart um 23, Karlsruhe um 286, Freiburg um 28 Minuten vor. Nach geſetzlicher Bahnzeit gerechnet tritt die wahre Mitternacht und damit der„ört⸗ liche“ Jahresbeginn für dieſe Orte erſt entſprechend viele Minuten nach 0 Uhr ein. Jeder etwas öſtlicher liegende Ort hat etwas früher, jeder weſtlicher liegende noch ſpäter Datumwechſel. Entſprechend dieſer Erſcheinung hat ja bekanntlich Weſteuropa eine geſetzliche Zeit, die eine Stunde un⸗ lerer gesetzlichen Zeit nachgeht. In London und Parts feiert man alſo eine Stunde nach uns Neujahr. Noch ſpäter(6 Stunden) in Neuyork, und je weiter weſtlich man geht, um ſo ſpäter läutet man das Neujahr ein. Wandert man umgekehrt nach Oſten, ſo iſt der Jah⸗ reswechſel immer früher. Schließlich ſtößt man mit dem erſten nach Weſten gezogenen Erdumwanderer zuſammen, „Proſt Neujahr“ werden wir ihm zurufen.„Oho“, ſagt er, „Sie irren, es iſt ja erſt der Silveſtertag“. Was iſt das? An der„Datumsgrenze“(180 Längengrad öſtlich— oder weſtlich— von Greenwich) wechſelt nämlich das Datum je nach der Reiſerichtung: reiſt man von Oſt nach Weſt, muß man einen Tag überſpringen, um mit der in Europa üo⸗ lichen Zählweiſe in Uebereinſtimmung zu bleiben, reiſt man von Weſt nach Oſt, ſo muß man denſelben Wochentag und Datum zweimal rechnen. Ein Glück, daß wir nicht bei den Samoainſeln leben: wenn man hier vom Silveſterpunſch gerade längs des 180. Grades nach Hauſe torkelt, wechſelt mit jedem Schritt das Datum. Aber auch bei uns iſt, wie wir fehen, das rechtzeitige Neu⸗ jahrswünſchen gar nicht ſo einfach. Streng genommen müßte es ſich wie ein Lauffeuer von Oſten nach Weſten weiterverbreiten. Vom Jahr 1936 Das Jahr 1936 iſt ein Schaltjahr und hat ſomit einen 29. Februar. Er fällt auf einen Samstag. Das Jahr 1936 iſt ſeit Chriſti Tod das 1903te, ſeit der Einführung des Julianiſchen Kalenders das 1981te, ſeit der Zerſtörung Jeruſalems das 1866te, ſeit der Reformation Dr. Luthers das 419te und ſeit der Einführung des Gregorianiſchen Kalenders das 354te. Die beweglichen Feſte des Jahres 1936 werden an folgenden Tagen gefeiert: Aſchermittwoch am 26. Februar, Oſterſonntag am 12. April, Chriſt! Himmelfahrt am 21. Mai, Pfingſtſonntag am 31. Mai, Fronleichnams⸗ feſt am 11. Juni. Der erſte Adventſonntag iſt am 29. November, das Weihnachtsfeſt fällt auf einen Freitag und Samstag, ſo daß mit dem anſchließenden Sonntag den 27. Dezember, drei Feiertage ſind. Der Heldengedenktag fällt auf Sonntag, den 8. März, der Feiertag der nationalen Arbeit auf Freitag, den 1. Mai, der Erntedanktag auf Sonntag, den 4. Oktober. a Frühlingsanfang iſt am Freitag, den 20. März, Sommersanfang am Sonntag, den 21. Juni, Herbſt⸗ anfong am Mittwoch, den 23. September, und Winter⸗ anfang am Dicastag, den 22. Dezember. 5 Alen verehrten Besern u. Leserinnen, Mitarbeitern und geschäftsfreunden glück auf zum neuen gaht! Verlug des„‚Neckhar- Bete. Die besten IMUünscbe zum Sabreswecbsell J.. Meltol Nandarbeilsgeschäſt. Beste Wünsche z Um Jahreswechse! Allen meinen werten Gästen, sowie Freunden und Bekannten. Jakob Möll u. Frau „Zum Pfälzer Hof“. Unserer sehr geehrten Kundschaft, sowie allen lieben Freunden und Bekannten entbieten wir zum neuen Jahre lle herzlichsten fldck- und Segenswünsche! Joseph Kreutzer u. Frau Buchhandlung, Papier- und Schreibwaren. reren, Zur Jahreswende meiner werten Kundschaft, sowie Freunden und Bekannten b herzlichste Glück Wünsche! Familie Adolf Kern Elektr. Installations-Geschäft. Fußballpereinigung 98, ingm.⸗Sogtenßeim. Auf diesem Wege entbieten wir allen Mit⸗ Sliedern, Freunden und Anhängern ein herzliches Prosit Neujahr! Der Führerring. Herzl. Glüclcwünsc he zum neuen ſahre! Heinrich Weickum u. Frau Schuhwarenhaus. Meiner werten Kundschaft herzliche Glückwünsche zum jahreswechsel! Hermann Marzenell u. Frau Meiner werten Kundschaft, Freunden und Bekannten die herzlichsten Glückwünsche zum dahreswechsel! August Ullrich u. Frau. andere! wenige! dem 6 Unseren verehrl. Gästen, sowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechsel herzliche glückwünsche! Albert Maas u. Frau Wirtschaft„Zum Schloß“. 25. De Jahr 1 in Eng hunder; März, Deutſch Male den K dieſer hunder Den FJerglichen Glucemunschb zum neuen Sabre Neckar Drogerie Walter Hornung. chenjah. ſchen K ist der worden Im h. Janus Gott c ürchlich Tag d Rutsche Allen meinen Gästen und Freunden ein Slites, neues ſahr] Adolf Seite „Zum Löwen“. Inuar bende, würde feiert. Mitte 125. De In me heute 1 Heiligen fahr“. keitsgrü Sum Habreswechsel die beslen Munsdbe Gg. Dimmermann, Jahr f dem Af Daß fi Ordnun daß die ten“ ſch Mit euer allem, neue J. gen, Di Allen meinen werten Gästen, sowie Freunden und Bekannten die besten Wünsche zum Jahreswechsel Otto Zürn u. Frau „Zum Badischen Hof“. Herzlichen glückwunsch dum gahreswechsel! 5 Familie A. Kollnig Schreinermeister. Freunden und Bekannten G. Schilling u. Frau Wirtschaft und Metzgerei, dose Münsche zum neuen gälrel sein mö die Sit leswech! ſchon ſe! Jahres: gen des deu, de Goͤnner Leiten. And die hat ſich heute e. eigentlie ern den das fel iſt allge giöſe VB In n Sitte, 0 Meiner werten Kundschaft, allen lieben Gästen, de Meinen lieben Kunden, Freunden und Gönnern zum neuen Jahre 5 F ritz Kraft u. Frau Nestaurant Zur Jägerlust“. herzlichste Glückwünsche Zaum neuen Jahr Von Eduard Möricke. Wie heimlicherweiſe ein Engelein leiſe mit roſigen Füßen die Erde betritt ſo nahte der Morgen. Jauchzt ihm, ihr Frommen, ein heilig Willkommen, ein heilig Willkommen! Herz, ſauchze du mit! In Ihm ſei's begonnen, der Monde und Sonnen an blauen Gezelten des Himmels bewegt. Du Vater, du rate, lenke du und wende! Herr dir in die Hände ſei Anfang und Ende. ſei alles gelegt! e S Das neue Jahr Seit wann beginnt es am 1. Januar?— Brauch und Sitte zum Jahreswechſel. Das neue Jahr beginnt am 1. Januar. das ſcheint eine Regel zu ſein, gültig für ale Zeiten und vom Anbeginn bis zum Ende. Ind doch iſt es noch gar nicht ſo lange her, it das neue Jahr am 1. Januar beginnt. I Deutſchland noch keine 400 Jahre und in anderen europäiſchen Ländern ſogar noch etwas weniger. Vorher begann das neue Jahr mit dem Geburtstag Chriſti, den man für den 5. Dezember angenommen hatte, oder das Jahr reichte auch von Oſtern zu Oſtern. So in England bis in die Mitte des 18. Jahr⸗ hunderts; dort war der Neujahrstag der 26. März, der Tag des Frühlingsanfangs. In Deutſchland begann das neue Jahr zum erſten Male am 1. Januar im Jahre 1552. In den Kaiſerurkunden jener Zeit wird damals dieſer Termin feſtgelegt. Ein halbes Jahr⸗ hundert ſpäter folgt Frankreich dieſem Brauch. Den Monat Januar hat das römiſche Kir⸗ chenſahr mit ſeinem Namen aus dem altrömi⸗ ſchen Kalender übernommen, und der Januar iſt der erſte Monat des neuen Jahres ge⸗ worden, obwohl er es urſprünglich nicht war. Im heidniſchen Rom war er dem Gotte Janus geweiht, dem doppelköpfigen Gott, dem Gott allen Anfangs und allen Endes. Im fücchlichen Feſtkalender iſt der 1. Januar der dag der Beſchneidung Chriſti. In unſerer dutſchen Vorzeit war die Zeit um den 1. Imuar, die Zeit nach der Winterſonnen⸗ hende, ſchon immer heilig. In dieſer Zeit urde das Wiederauferſtehen des Lichtes ge⸗ feiert. Der 1. Januar fällt genau in die Mitte der heiligen zwölf Nächte, die vom 5. Dezember bis zum 6. Januar dauern. In manchen Gegenden Deutſchlands heißt heute noch der 6. Januar, der kirchlich den Heiligen Drei Königen geweiht iſt,„Hochneu⸗ fahr“. Es mögen im Mittelalter Zweckmäßig⸗ keitsgründe geweſen ſein, daß man das neue Jahr ſtatt wie bisher im Dezember nun mit dem Anfang des neuen Monats beginnen ließ. Daß ſich das Volk ſo ſchnell dieſer neuen Ordnung fügte, hat wohl ſeinen Grund darin, daß dieſer 1. Januar als Mitte der„Zwölf⸗ ben“ ſchon immer ein feſtlicher Tag war. Mit dem neuen Jahr beginnt für alle ein euer Lebensabſchnitt. Das alte Jahr mit allem, was es gebracht hat, iſt verſunken, das neue Jahr wird Neues und Unbekanntes brin⸗ gen. Daß dieſes Neue und Anbekannte Gutes lein möge, das iſt unſer aller Wunſch. So iſt die Sitte, an dieſem Lebensabſchnitt des Jah⸗ keswechſels ſich gegenſeitig Glück zu wünſchen, ſchon ſehr alt. Schon die Römer feierten ihren Jahreswechſel; man machte am frühen Mor⸗ gen des neuen Jahres Beſuche bei den Freun⸗ den, den hohen Beamten und einflußreichen Gönnern, und der Tag berlief unter Feſtlich⸗ keiten. Wean b Lütt. ich 9 gegenſeitig, und die Sitte des Schenkens Neujahrstage hat ſich in oielen romaniſchen Ländern bis heute erhalten; dort iſt der Neujahrstag der eigentliche Beſchertag. Auch die Chineſen fei⸗ en den Neujahrstag groß, und die Sitte, das neue Jahr mit viel Lärm zu begehen, zit allgemein. Es liegen da noch uralle reli⸗ göſe Vorſtellungen zugrunde. In manchen Gegenden Deutſchlands iſt es Sitte, am neuen Jahr einen Schweinebraten zum Mittageſſen auf den Tiſch zu ſetzen. Auch das iſt alte germaniſche Vorſtellung. Unſere Lorfahren führten auf dem Höhepunkt des Mittwinterfeſtes einen geſchmückten Eber— ber Eber war dem lebenſpendenden Gott Freyr ider Froh geweiht— in die Feſthalle, der dann dem Gotte geopfert wurde. In anderen Peiden Deutſchlands, in Süddeutſchland vor n, wird am Neujahr der Stall ausgeräu⸗ und die Türſchwelle mit Weihwaſſer be⸗ engt. In Süddeutſchland heißen daher die olf Nächte die Rauch⸗ oder Rauhnächte. Lehr alt iſt die Sitte des Bleigießens, ſie iſt die Umformung der uralten Sitte des Los⸗ berfens in heiligen Nächten.. Seit die Buchdruckerkunſt aufkam, iſt es bblich, 1 und Bekannten einen ſchrift⸗ hen Neujahrsgruß zu ſenden. Heute dieſe Neujahrskarten etwas Maſſenware geworden. Früher waren ſie häufig kleine Kunſtwerke, Kunſtwerke des Buchdrucks, aber auch Handgravierungen und Holzſchnitke. Es gibt ſolch einen holzgeſchnitzten Neujahrsgruß, ein Schiff mit dem Glückwunſch in Wimpel und Segel, das in voller Fahrt voraus fährt, aus dem Jahre 1465. Ihren Höhe⸗ punkt erreicht die Sitte der künſtleriſchen Neu⸗ jahrsgrüße am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Namhafte Künſtler, ſo Chodowiecki, haben damals Neujahrskar⸗ ten geſchnitten und geſtochen. Auch von Men⸗ zel haben wir künſtleriſche Neujahrsglück⸗ wünſche. Ein neues Jahr beginnt, möge es uns all das Schöne und Gute bringen, was uns ge⸗ wünſcht wird. Kalender und Kalendermacher Wieder hat ein Jahr von uns Abſchied genommen. Nachdenklich reißen wir das letzte Blatt vom Kalender und überantwor⸗ ten mit ihm das alte Jahr der Vergangen⸗ heit. Ein neuer Block wird an die Wand gehängt und verkündet in leuchtendem Rot den erſten Tag des neuen Jahres. Dreihun⸗ dertſechsundſechzig Blätter hängen an der Wand; dreihundertſechsundſechzig Tage— 1936 iſt nämlich ein Schaltſahr— liegen vor uns, die uns mit Plänen und Wün⸗ ſchen erfüllen. Mit anderen Augen blicken wir heute zum Kalender empor, als wollten wir ihn fragen:„Was bringſt du uns?“ Der Mann, der den Kalender erſann, ver⸗ mochte wohl die künftigen Tage zahlenmä⸗ ßig in einem beſtimmten Zeitraum, den wir Jahr nennen, zu bannen, doch den Schleier, der jeden einzelnen Tag verhüllt, vermochte er nicht zu lüften. Betrachtet man die Ent⸗ wicklung der Zeitrechnung bei den verſchie⸗ denen Völkern, ſo ergibt ſich: Chineſen und Chaldäer ſind anſcheinend die erſten Völker geweſen, welche die Länge des Jahres auf dreihundertfünfundſechzig Tage feſtſetzten, während die Aegypter zuerſt 360 Tage annahmen. Die Griechen rechneten zwölf Neumonde oder 354 Tage auf ein Jahr. Da ſie aber wußten, daß das wirkliche Jahr länger war, ſo richteten ſie ihre Zeitrech⸗ nung folgendermaßen ein: Von 780 v. Chr. an wurden 354 Tage auf eine Olympia⸗ de gerechnet; waren zwei Jahre verfloſſen, ſo führte man noch 22 Tage hinzu, ſo daß nach erfolgter Teilung im Durchſchnitt 365¼ Tage auf das Jahr kamen. Um 650 führte Thales von Milet neben der Olym⸗ piadeberechnung das Sonnenjahr zu 365 Tagen ein. Bei den Römern. die zu⸗ erſt 304 Tage auf das Jahr gerechnet hat⸗ ten, wurde unter Muma Pompilius die griechiſche Zeitrechnung gebräuchlich. Den eingeſchalteten Monat nannte man Mnuke⸗ donius. Julius Cäſar ließ die Länge des Jahres durch den Gelehrten Soſigenos ge⸗ nau beobachten und ſie auf 365 ⅛ Tage feſt⸗ ſetzen; das vierte Jahr wurde ein Schalt⸗ jahr mit 366 Tagen. Dies geſchah im Jahre 46 v. Chr. Die zwölf Monate blieben für alle Jahre gleich. Sie hatten die noch heute gebräuchlichen Namen. Der Juli hieß Quintilius und der Auguſt Sextilius. Beide Monate wurden ſpäter nach Julius Cäſar und Auguſtus bezeichnet. Der julianiſche Kalender erhielt die Wocheneinteilung erſt im 6. Jahrhundert n. Chr. Der römiſche Abt Dygniſius der Kleine(geſtorben 556) ſtellte eine genaue Zeitrechnung auf, welche in Italien im Jahre 590 und im Frankenreiche erſt 780 durch Karl den Großen eingeführt wurde. Es war der julianiſche Kalender. Um das Jahr 700 bemerkte man bereits ein Zuviel bon 3 Tagen; doch ging die Zeitrechnung ihren alten Lauf, bis der Gelehrte Lilius dem Papfſt Gregor XIII.(1572— 1585) einen neuen Plan für einen Kalender vor⸗ legte. Dieſer wurde 1582 als„gregoria⸗ niſcher Kalender“ in der katholiſchen Chriſtenheit eingeführt. Es folgte damals auf den 5. Oktober gleich der 15. dieſes Mo⸗ nats. Nicht alle Konfeſſionen nahmen dieſen gregorianiſchen Kalender an, die Proteſtan⸗ ten zählen erſt ſeit 1699 ihre Jahre danach, die Ruſſen und die Bekenner der nicht uniierten griechiſchen Kirche zählen noch heute nach dem julianiſchen Kalender und ſind dem verbeſſerten Kalender um 12 Tage nach, Im Jahre 1700 wurden weiter vom 11. Februar ab 11 Tage überſprungen; der Frühlingsanfang ſollte ſtets auf den 21. März fallen, und der alle vier Jahre eintre⸗ tende Schalttag muß nach 300 Jahren einmal ausfallen. Im genannten Jahre führte man den gregorianiſchen Kalender in Deutſchland ein, Engſand folgte 1752, Schweden ein Jahr ſpäter, ebenſo Däne⸗ mark und die Niederlande. Auch der Jahresanfang war bei den ein⸗ zelnen chriſtlichen Völkern früher noch un⸗ gleich. Bei den Engländern und Franzoſen begann das Jahr am Oſterſonntage; die Ve⸗ netianer rechneten es vom 18. März ab. Vom vierten Jahrhundert an erſetzte man die heidniſchen Benennungen der Tage durch chriſtliche. Die einzelnen Sonntage haben noch heute ihre worten der geleſenen Meſſe herrühren. Fer⸗ ner wurde es im Mittelalter gebräuchlich, die Tage nach Heiligen zu nennen. wobei zu bemerken iſt, daß die römiſche Kirche andere Heilige als die griechiſche hat. lateiniſchen Namen behalten, die zum Teil von den Eingangs⸗ Seit dem 16. Jahrhundert gab es vieljäh⸗ rige Kalendarien, d. h. ſolche, die auf meh⸗ rere Jahre berechnet waren. Sie enthielten Wahrſagungen politiſcher Natur. Wiſſen⸗ ſchaftsregeln und Vorſchriften für die Heil⸗ kunde und Erziehungsregeln. In einem Kalendarium vom Jahre 1588, betitelt:„Von den wunderbarlichen geheim⸗ niſſen der Natur und derſelben fruchtbarli⸗ chen Betrachtung“, leſen wir folgendes: „Die Sonne hat ihren lauff durch die zwölff 1 deß himmels, und der Sonne weg in em himmel durch die 12 zeichen iſt Zodai⸗ cus genendt. Nun hat die Göttliche Maieſtat deß himmels krafften, als ein verſtendiger Hauswirt, alſo ordentlich angeſtellet, daß allzeit übers gantze jahr, es ſay gleich kalt, warm, naß oder trucken wetter von nöten, die Sonn in ein ſolches, es ſey kalt, warm, naß oder trucknes zeichen einlauffen ſolle. — Als wenn der Winter vergangen, ſo kompt die Sonn auf den Fiſchen in den warmen Widder, daß die leute über Som⸗ mer trukken einſäen können.— Daß aber die Beweme auch blühen und die ſaat wach⸗ ſen könne, ſo folgen die großen warmen Stern im Zwilling. Wenns aber dem ge⸗ treide gar zu dürr werden will, ſo kömpt die Sonn umb Pfingſten in den wäſſerigen Krebs, weil die leute auch das Kraut ſtecken ſollen.— Das man aber die äcker auch auffs künfftig jahr zurichte, gibt die Jung⸗ fraw etliche regel, das die leute brachen, rhuren, auch die Rübäcker bereiten können.“ Außer der Bibel diente dem gemeinen Mann ſomit der Kalender zur Richtſchnur ſeines Lebens. gilveſter⸗Feier Von Chriſtian Ar hammer. Ja, was iſt denn eigentlich ſo eine Sil⸗ veſterfeier? Wir alle haben ſie bereits mit⸗ gemacht, mitge ärmt und uns mitgefreut. Aber haben wir denn ſchon einmal über den Sinn dieſer Freude nachgedacht? Gewiß hängt unſere impulſive Silveſterfreude mit der Sonnenwende zuſammen. Jetzt werden die Tage wieder heller, es geht dem Licht und der Freiheit entgegen. Und wenn wir Ziviliſierten uns auch der Natur entzogen haben und gar nicht mehr ſo urſprünglich nachempfinden können, weshalb unſere Ur⸗ väter die Sonnenwende feiern mußten, ſo haben doch auch wir beim Jahreswechſel das Gefühl, als überwinden wir die Nacht, den Alltag, als der uns das zurückgeſunkene Jahr nun erſcheint. Der Eintritt ins neue Jahr kommt uns immer vor wie eine Wende des Schickſals. Wir machen Bilanz mit uns und der Umwelt, ſuchen gleichſam Abſtand von den Dingen, beſinnen uns auf das Reale und ſehen, daß unſere Wünſche andere wa⸗ ren. Vielleicht auch wollen wir nun die Trauer um dieſe Gewißheit vergeſſen, noch einmal wollen wir glauben können. und ſo ſtürzen wir uns hinein in den betäubenden Silveſtertrubel. Wir kaufen uns eine Maske und erſcheinen den Mitmenſchen als das, für das unſere Arroganz gelten möchte. Andere wiederum gehen am Silveſterabend ſtill zur Kirche und wollen eine beſſere Zukunft er⸗ beten. Wieder andere verlaſſen ſich auf das Glücksraten und derlei Aberglauben; ſie gießen Zinnfiguren, ſuchen die Gäücksjahres⸗ blume, ſpielen das Neufjahrskartenſpiel und dergleichen mehr. Voll von dieſem altger⸗ maniſchen Brauchtum iſt noch heute unſere deutſche Heimat. Freude aber ſcheint mir doch das Haupt⸗ motiv der Silveſterfeierlichkeiten zu ſein. Da ſehen wir die Tiroler Bauern, wie ſie über⸗ mütig das neue Jahr mit ihren langen Schnalzpeitſchen einknallen. Auf der Alm tragen die heiligen Kühe(das iſt das Leit⸗ vieh) große Glocken mit ſchallendem, froh⸗ lockendem Getön. Die Bayern ſchuhplatt⸗ lern beſonders vergnügt. Im Salzburgiſchen ziehen die„ſchiachen Perchten“ vergnügt und zu jedem Ulk aufgelegt von Haus zu Haus; ſie haben ſich verkleidet in Kuh⸗ und Ziegenfellen und tragen die gewaltigen Hör⸗ ner der Bullen und Böcke, jeder hat minde⸗ ſtens eine groteske Maske, aus der Land⸗ wirtſchaft geboren, Ziegen und ſonſtiges Vieh wird mitgeſchleift. Und die Chineſen tragen ſogar den„Neufahrsdrachen“ durch die Straßen und verkleiden ſich in die ſoge⸗ nannten„Giganten“, das ſind Masken, die faſt die doppelte Größe eines normalen Menſchen haben. Wir ſchwanken zwiſchen Uebermut und Melancholie. Wir ſind gefoltert, bis die Uhr zwölf iſt——— und dann geht das Jubeln los, als ſei dieſer Stern ein Glück⸗ ſtern geworden, umgewandelt in eine ewige Feſtwieſe. Die heiligen Glocken läuten da⸗ zwiſchen, Sirenen heulen auf, gigantiſch und mächtig lebt das gewaltige Epos des Menſchenlebens in voller Wucht zu einmü⸗ tigen Akkorden auf——— und wir hof⸗ fen, daß in dieſem neuen Jahre all dieſe gigantiſche Kraft ein Füreinander bringt, kein Gegeneinander mehr. Wir wollen ver⸗ geſſen und ſind nun völlig übermütig, ſcher⸗ zen mit unſeren Feinden und übertreten jede Grenze des zivilen Takts und der geſell⸗ ſchaft ichen Diſtanz. Wir glauben einmal im Jahre an das Gute: an ſeinem Anfang. Und wenn wir uns ausgetobt haben, dann mag bei manchem die Beſinnung kommen: zer wird ſtillt und ſucht das Alleinſein. Eine Ahnung ſteigt in ihm auf: langſam wächſt das Glück des Volkes! Die Silveſterſtunde war die ſymboliſche Stunde der Nächſten⸗ liebe. Buntes Allerlei Sirenen an der Küſte von Java. Gemeint ſind damit nicht die hornartigen Warnungsinſtrumente, ſondern Lebeweſen, die ſirenenartige Töne von ſich geben. In Java kann man an den Flußmündungen oft ſirenen⸗ artige Klänge vernehmen, die ſich etwa zwei Stunden in kurzen Pauſen wiederholen und dann verſtummen. In den Flußinſeln der malaiſchen Halbinſel bernimmt man durchaus melodiſche Geräuſche, als wenn Harfen ge⸗ ſpielt würden, nur viel lauter. Man ver⸗ mutet, daß die Sirenentöne von Fiſchen her⸗ rühren, von denen ja längſt Arten bekannt ſind, die Geräuſche hervorzurufen vermögen. Das Seeinſtitut von Batavia will jetzt dem Arſprung der Sirenenklänge mit den modern⸗ ſten Mitteln der Wiſſenſchaft nachgehen. Wie weit reicht die menſchliche Stimme? Es ſind ſchon viele Verſuche angeſtellt wor⸗ den, zu erfahren, wie weit die menſchliche timme reicht. Sie haben alle ein verſchie⸗ denes Ergebnis erzielt. So konnte beiſpiels⸗ weiſe der Polarforſcher Leutnant Forſter ſich noch bei einer Entfernung von über zwei Kilo⸗ metern ruhig mit ſeinen Genoſſen im arktiſchen Gebiet unterhalten. Verſuche über die Schall⸗ weite unter dem Waſſer haben ergeben, daß hier die Stimme am weiteſten reicht. Unter dem Waſſer des Genfer Sees hörte man das Sprechen noch in 14 Kilometer Enk⸗ fernung. Die dünnſten Fäden der Welt. In vielen aſtronomiſchen Jaſtrumenten, be⸗ ſonders in Fernrohren, ſind feine Fäden und Fadenkreuze angebracht zur Unterftützung bei den genauen Meſſungen, die mit dieſen In⸗ ſtrumenten ausgeführt werden. Je feiner uno beſſer das Material dieſer Fäden iſt, deſto günſtiger ſind die Meſſungsergebniſſe. Des⸗ halb benutzt man faſt ausſchließlich Fäden von den Puppenkok uns der De. ine, die feinſten Fäden der Welt, die zugleich außer⸗ ordentlich ſtark ſind. Wollte man auch das feinſte Nähgarn aus ſolchen Fäden drehen, ſo würde man dazu etwa rund 18 000 Spinn⸗ webefäden brauchen. Die luſtige Eike Der alte Schuhmacher Schmücke hat das Zeitliche geſegnet. Sein Weib hat zwar die langen Ehejahre viel von dem trägen, miß⸗ mutigen und faulen Manne ertragen mülſſen, aber eine ſchöne Beerdigung läßt ſie ihm jetzt doch ausrichten. Der Herr Paſtor hält eine ſchöne Rede. Er zählt lauter gute Eigen⸗ ſchaften des Verſtorbenen auf. Die Augen der Alten werden vor Erſtaunen immer grö⸗ ßer. Plötzlich ſpringt ſie ganz ängſtlich vom Stuhl auf:„Herr Paſtor“, unterbricht ſie! ihn,„ich glaube, Sie beerdigen'n ganz Ver⸗ kehrten!“ Dem Betriebsleiter war ein junger Mann als Volontär empfohlen worden. Nach Ver⸗ lauf einer Woche erkundigte er ſich freundlich „Nun, Herr Wiebert, ich nehme an, Sie füh⸗ len ſich unter den Kollegen bereits wie in einer großen Familie?“ ö „Im Gegenteil“, ſtrahlt der ihn an,„die ſind alle aus nehmend nett zu mir!“ f 0 1 „Sitz ſtill, Hans, Mama wird dir in ſchö⸗ nen Scheitel machen!“ ö „Wenn ich groß bin, Mama, darf ich dann auch den Kopf oben ſo blank haben wie Papa“J! ö Eine Filmdiva in Hollywood wurde von einem Hund gebiſſen.„Um Gottes willen, Doktor“, ſagte ſie,„kann der Hund toll ge⸗ weſen ſein?“ „Hoffentlich nicht“, beruhigte der Arzt. „Aber jedenfalls müſſen Sie ſofort ins Krankenhaus gehen.“ Die Diva dachte nach. „Wenn ich beſtimmt wüßte, daß es Toll⸗ wut iſt“, ſagte ſie,„dann möchte ich am lieb⸗ ſten erſt alle meine Konkurrentinnen beil⸗ ßen.“ Nätſel⸗Etle Neujahrs⸗Problem. 0 — Auflöſung aus voriger Nummer: 5 Weihnachtsproblem: Der Stern des Herrn iſt aufgegangen, wir haben einen Strahl ge⸗ fangen. 5 1 —— rr Der deutſche Sport 1935 Unſere Schwimmer, immer ſchan für uns ein ſtarker olympiſcher Faktor, ſchlugen Frankreichs Schwimmer im Länderkampf hoch, mußten ſich aber, wenn auch knapper als im Vorjahre, den Ungarn beugen. Die Jugend, wie zum Beiſpiel Balke, Gaucke, Nüßke, Freeſe und die Schwimmerin Groth, rückte durch Siege und Rekorde in die vorderſte deutſche Kampffront. Es war ein überreiches Jahr der Re⸗ korde von Schwimmern und Schwimmerinnen. Hervorzu⸗ heben ſind die von Sietas und Balke im Bruſtſchwimmen über 200 und 100 Meter, die uns an die Weltklaſſe heran⸗ brachten, ebenſo wie diejenigen unſerer Schwimmerinnen in derſelben Lage, der Weltrekord unſerer Hölzner über 100 Meter und die Europa⸗Rekorde von Frl. Genenger auf der 200, 400 und 500⸗Meter⸗Bruſtſtrecke. Fiſcher kraulte Europabeſtzeit über 100 Meter in 58 Sekunden, und unſere 14jährigen Knaben kraulten über die gleiche Strecke Zeiten von 1:04 bis 1:09 Sekunden. Die Europa⸗Meiſterſchaften im Rudern auf der Grü⸗ nauer Olympiaſtrecke brachten eigentlich eine Enttäuſchung. Aber mit unſerem Sieg im Vierer„mit“ und drei guten zweiten Plätzen liegen wir noch günſtig im Rennen. Unſere Kanuten gewannen die Meiſterſchaften der Schweiz und ſchlugen dabei auch die Tſchechen. Erſtmalig ſtartete für Deutſchland Europa⸗Meiſter Hradetzki. Bei der internatio⸗ nalen Regatta in Zoppot wurden faſt alle Rennen gewon⸗ nen, der Länderkampf gegen Holland 20: 13 verloren. Bei den Seglern zerſtörte in der Sechſer⸗Klaſſe die„Irmi“, ein Boot deutſcher Konſtruktion, im Rennen der Kieler Woche gegen die„White Lady“ den Nimbus der Unbeſiegbarkeit der Norweger. Die Nationalmannſchaft unſerer Turner hat ſich 191 Internationalität umgeſtellt. Sie ſiegte im Länderkamp gegen Ungarn durchaus ſicher und verlor knapp bei gleichen Leiſtungen gegen Finnland. Aber die Meiſter⸗ ſchaften bewieſen einhellig, daß wir, wenn es gilt, olympia⸗ reif ſein werden. Bei den Europa⸗Meiſterſchaften in Lau⸗ ſanne ſcheiterte unſere Florett⸗Mannſchaft zum Eintritt in die Schlußrunde an Heſterreich. In dieſer Waffe iſt Casmir neben dem Italiener Gaudini der Beſte der Welt. Im De⸗ genfechten, wo es bisher noch nie zu Auslandserfolgen reichte, belegten wir hinter Frankreich den zweiten Platz. Im Säbelfechten ſchlugen wir Jugoſlawien, England und Frankreich und kamen hinter ungarn und Stalien auf den dritten Platz. In Pyſtian gewann unſere Degenmann⸗ ſchaft mit 5: 4 vor Frankreich den Maſaryk⸗Pokal und im Länderkampf gegen Ungarn den Florett⸗Mannſchaftskampf und verlor im Säbel, der ungariſchen Nationalwaffe, mit viel Pech dazu, nur 10:6. Zweimal ſchlug Frl. Haß, die deutſche Meiſterin, die Europa⸗Meiſterin Frl. Ilona Elek auf Flo⸗ rett. Den Länderkampf gegen Polen verloren wir. Unſere Reiter ſiegten weiter! In Berlin, in Aachen, in der Schweiz und vor allem in Nizza, dem Rekordturnier dieſes Jahres, vor elf der bedeutendſten Reiternationen im „Preis der Nationen“. Der 28. April 1935 iſt ein neuer Ruhmestag der deutſchen Reiterei. Freiherr von Wangen⸗ heim gewann auf Eitel die Military in Budapeſt. In Ber⸗ lin⸗Döberitz, einer ſtark vom Ausland beſuchten kleinen Vorolympiade, gewann Hauptmann von Stubbendorff auf Nurmi die Military; Dritter Rttm. Lippert auf Granit; unter den zehn Preisträgern acht deutſche. Auf Wurftauben erſchoß Dr. Sack in Brüſſel die Weltmeiſterſchaft und Altmeiſter Goeldel die tſchechiſche und mähriſche Meiſterſchaft. Hinter dem Schweden Ull⸗ mann, der mit 547 Ringen den Piſtolenrekord des Schwei⸗ zers Zulauf(542) bei der Weltmeiſterſchaft in Rom über⸗ traf, wurde Krempel mit 545 Ringen Zweiter. Oblt. Han⸗ drick brach die Vormacht der Schweden in der Welt im militäriſchen Fünfkampf, und zwar mit einem Punktvorſprung, wie er noch nie erzielt wurde. Aehnlich 1 ſiegte in Budapeſt mit ihm die deutſche Mann⸗ ſchaft. Die deutſchen Boxer beſiegten alle am Mitropa⸗ Pokal beteiligten Länderſtafſeln und gewannen endgültig den Pokal. Den Ruf des deutſchen Boxſports feſtigten eben⸗ falls unſere berühmten Berufsboxer wie Schmeling in ſei⸗ nen Siegen gegen Steve Hamas und Paolino, Neuſel mit ſeinem k. o.⸗Sieg gegen Englands Meiſter Jack Peterſon und Eder in ſeinen zahlreichen und eindrucksvollen, ſiegreichen Titelverteidigungskämpfen gegen Venturi⸗Italien, Blaho⸗ Oeſterreich, Wouters⸗Belgien, Martinez⸗Spanien. Einen Sieg auf der ganzen Linie erſtritten unſere Gewichtsheber bei den Europa⸗Meiſterſchaften in Pa⸗ ris, indem ſie von fünf Meiſterſchaften vier heimführten und dazu drei zweite Plätze in Beſchlag nahmen. Es bekräftigten ihre überraſchende Form durch neue Weltrekorde: Walter, Wölpert, Liebſch, Ismayr, Opſchruf, Deutſch, Wahl, Man⸗ ger. Unſere Ringer hielten ihren ewigen Zweikampf mit den Schweden nach einer knappen Niederlage und einem knappen Sieg einmal mehr unentſchieden. Die Meiſter des Pedals ſchlugen auf der Bahn in Länderkämpfen Dänemark, Schweiz, Holland, Polen, und unſere Straßen⸗ Amateure beſiegten Dänemark, Schweiz, Luxemburg, Schweden und Polen. Merkens wurde engliſcher Meiſter und 1000 Meter und blieb Sieger um den„Großen Preis von Paris“. Er krönte ſeine Taten mit der Erringung der Weltmeiſterſchaft. Deutſcher Amateurſport auf dem Vormarſch zur Olym⸗ pia 1936— vom Jahr der Generalprüfung zum Jahr der Entſcheidung! Der Geiſt der Opfer bereitſchaft wird lebendig, wenn am 4. und 3. Januar 1936 die Front⸗ ſoldaten der nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung für das WoW ſammein. FPFPbPbCCCCCCCCCCCCCCCCCCGCTGTbTbTbTbTbTbebe 44 1 5* Glückauf das Olympia⸗Jahr! Olympiſcher Neujahrsgruß an die Welt. Die vierjährige Spanne der 10. Olympiade, die wir 1932 durch die Spiele von Los Angeles in unvergeßlich ſchöner Weiſe feiern durften, iſt vorüber. Die 11. Olympiade hebt an, und mit ihr das Jahr, in dem die Olympiſche Glocke mit ihrem ehernen Klang die Jugend der Welt zu friedlichem Wettſtreit der Kräfte nach Berlin ruft. Nur wenige Wochen trennen uns noch vom Beginn der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen, die den 1I. Olympiſchen Spielen im Auguſt in Berlin vorausgehen. Die erſter ausländiſchen Wettkämpfer, die an den Winter⸗ ſpielen teilnehmen werden, ſind bereits in Deutſchland ein⸗ getroffen Inmitten einer Welt, die von Unruhen und Gegen⸗ ſätzen erfüllt iſt, hat ſich die unter dem Zeichen der fünf Ringe ſtehende Weltgemeinſchaft des Sports nicht nur der Angriffe zu erwehren vermocht, die aus den Lagern der Politik gegen ſie herangetragen wurden, ſondern ſie ſteht heute mächtiger, geſünder und in ſich geſchloſſener da als je zuvor. 49 Nationen rüſten ſich für die Entſendung ſtarker Sportmannſchaften zum feſtlichen Treffen in Berlin und über die Hälfte von ihnen wird ſchon in Garmiſch⸗Partenkirchen vertreten ſein. Mit lebhafter Anteilnahme verfolgt die Oef⸗ fentlichkeit der ganzen Welt die ſportlichen Vorbereitungen. Die Olympiſchen Komitees finden bei Gönnern und Freun⸗ den des Sports materielle Unterſtützung, und in zahlreichen Ländern tragen auch die Regierungen zur Aufbringung der für die Olympia⸗Expedition erforderlichen Mittel bei. Der Führer Deutſchlands und die deutſche Regierung tun alles, um dem Weltfeſt die höchſte Würde und Weihe zu geben. Nach dem einhelligen Urteil der vielen Sport⸗ führer aus aller Welt, die wir im vergangenen Jahr bei uns zu begrüßen die Freude hatten, ſind nie zuvor Kampf⸗ und Wohnſtätten für die olympiſchen Spieler in ſolcher Zweck⸗ mäßigkeit, Größe und Schönheit bereitgeſtellt worden. Alle Vorbereitungen baulicher und techniſcher Art ſchreiten plan⸗ mäßig voran. Das deutſche Volk in Stadt und Land ſieht den Spielen in freudiger Erwartung entgegen, zu herzlicher Gaſtfreundſchaft für jeden bereit, der zum Olympiſchen Feſt zu uns kommt. Möge das neue Jahr, das erſte der 11. Olympiade, einen guten Verlauf der olympiſchen Wettkämpfe und Feſt⸗ lichkeiten und damit die Erfüllung des Wünſchens und Seh⸗ nens bringen, das wir für die deutſche Jugend, wie für die Jugend aller teilnehmenden Länder, dieſe ſtolze Hoff⸗ nung der Menſchheit, hegen. Glückauf das Olympia⸗Jahr 1936! Dr. Th. Lewald, Präß dent des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade Berlin 1936. H. v. Tſchammer und Oſten, Reichsſportführer, Präſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Pflichtmannſchaftskämpfe im Geräteturnen in Sandhofen. Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1. Sieger. Die Rundenkämpfe des Turnkreiſes Mannheim er⸗ fuhren am vergangenen Sonntag ihre 3. Fortſetzung. In 5 Gruppen mit je 6 bis 7 Mannſchaften(eine Mann⸗ ſchaft je 4 Mann) wurde um die Ehre des Sieges gekämpft. In der Gruppe 3 Sandhofen landete der hieſige Tbd.„Jahn“ mit ſeiner 1. Mannſchaft einen glatten 1. Sieg mit 10 Punkten Vorſprung vor dem 2., Tgd. Ketſch; 3. wurde Reichsbahn Turn⸗ und Sport⸗ verein. Dieſer ſchöne Erfolg der Geräteturner beweiſt daß der Verein neben ſeinem großen ſportlichen und ſpie⸗ leriſchen Können auch im Geräteturnen ſeinen Mann zu ſtellen weiß. In der Einzelgruppierung kam Arthur Koger an 2. Stelle. Ein Verſager am Reck brachte ihn um den 1. Platz. Die 4. Runde der Kämpfe, wo ſich ſämtliche 1. Sieger der 5 Gruppen treffen findet voraus⸗ ſichtlich Ende Januar in Seckenheim ſtatt. Auf dieſe Be⸗ gegnung darf man heute ſchon geſpannt ſein. Der Sport am Neujahrstag Das neue Sportjahr 1936, das Jahr der erſten Aus⸗ tragung der Olympiſchen Spiele in Deutſchland, wird einen etwas ruhigen, aber trotzdem gehaltvollen Auftakt nehmen. Es wird am Neufahrstag in allen Sportarten keine Ueber⸗ fülle von Veranſtaltungen geben, was aber die Fußballer, Handballer, Rugby⸗Sportler, Radfahrer, Winterſportler uſw. vorhaben, wird an Qualität nichts zu wünſchen übrig laſſen. Im Fußball ſind nur Freundſchaftsſpiele und Repräſentativtreffen ge⸗ plant. Die Städtemannſchaften von Frankfurt⸗Offenbach und Kaſſel tragen in Offenbach einen Kampf aus, der für die dem Gau Südweſt angehörenden Frankfurter und Offen⸗ bacher Spieler zugleich zur Vorbereitung und Probe für die zam 5. Januar in Augsburg ſtattfindende Bundespokal⸗Vor⸗ ſchlußrunden⸗Begegnung mit dem Gau Bayern dient. Im Gau Südweſt werden außerdem noch einige Auswahlſpiele durchgeführt und zwar in Egelsbach, Seligenſtadt, Lampert⸗ zheim, St. Wendel, Homburg(Saar), Neuſtadt a. d. H., Bad Kreuznach und Aſchaffenburg. i Von ſüddeutſchen Freundſchaftsſpielen ſind vor allem die Kämpfe Stuttgarter Kickers— 1. FC Nürn⸗ berg und Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen A Beſonders das Auftreten des deutſchen Po⸗ almeiſters, 1. FC Nürnberg, in Stuttgart dürfte ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlen.— Auf Reiſen befinden ſich von ſüddeutſchen Mannſchaften der FSW Frankfurt und Bayern München. Die Frankfurter Mannſchaft beſchließt ihre Frankreichfahrt in Le Havre und die Münchner Bayern geben ein Gaſtſpiel bei Racing Straßburg, deſſen Sturm führt. der frühere Bayern⸗Mittelſtürmer Oſſi Rohr 8 Handball. In Mannheim wird der S Waldhof einen in⸗ tereſſanten ausländiſchen Gaſt zum Gegner haben. Der ſchweizeriſche Handballmeiſter, Graßhoppers Zürich, der am onntag bereits bei Eintracht Dortmund angetreten war und dort gutes Können zeigte, wird ſicherlich auch die her⸗ vorragende Waldhofmannſchaft zur Hergabe ihres ganzen Könnens zwingen. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummers 6 Die Fahne ruft, Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkon⸗ zert 1; 7 Frühnachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.10 Bauernfunk; Wetter; 8.15 Gymnaſtik; 8.45 Funkwerbungskonzert; 10.45 Sendepauſe; 11 Hammer und Pflug; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 17 Nachmittagskonzert; 20 Die Fahne ruft, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nacht⸗ konzert. Donnerstag, 2. Januar: 9.15 Frauenfunk; 9.30 Sendepauſe; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Frauenſtunde; 16 Muſik am Nachmittag; 18.30 Handwerkerfunk; 18.45 Das Geheim⸗ nis des roten Schnees, naturkundliche Plauderei; 19 Licht⸗ karz, allerlei Sing⸗Sang in der Spinnſtube; 20.10 Melodie der Welt; 22.10 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Altitalieniſche Arien; 22.45 Spätabendmuſik. Freitag, 3. Januar: 5 9.15 Meine Tochter ſpielt noch immer; 9.30 Sendepauſe; 15 Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 18.30 Grenzland am Niederrhein; 19... und jetzt iſt Feierabend; 20.15 Stunde der Nation; 21.30 Nacht⸗ flug über Afrika, Hörſpiel; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Unterhaltungskonzert. Samstag, 4. Januar: 9.15 Sendepauſe; 15 Jugendfunk; 16 Der frohe Sams⸗ tagnachmittag; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 5s Knöpfles Loſchieherr, Hörſpiel; 19 Blasmuſik; 20.10 Zünftig, bunter Skiabend; 21.10 Volksmuſik; 22.30... und morgen iſt Sonntag; 23 Wir bitten zum Tanz. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.15 Gymnaſtik; 8.45 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht, Stellengeſuche der DAß; 17 Nachmittagskonzert; 18.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmände⸗ rungen, Zeit: 19.50 Tagesſpiegel; 20 Zeit, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport. Donnerstag, 2. Januar: 10.30 Sendepauſe; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 11 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kin⸗ derfunk; 16 Konzert; 18.30 Launiger Leitfaden für Sprach⸗ freunde; 18.40 Das aktuelle Buch; 19 Anterhaltungskonzert; 20.10 Achtung! Das Rätſelmikrophon, neues muſikaliſches Rätſel; 22.30 Spätabendmuſik. f Freitag, 3. Januar: 10.30 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 10.45 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Was bringen die Zeitſchriften des Monats?; 15.30 i 15.45 Fer⸗ dinand Baptiſt Schill, zum 160. Geburts ag 16 Konzert; 18.30 Warum Sippenforſchung?, anſchließend: Was bringt uns das neue Jahr?; 19 Anterhaltungskonzert; 20.15 Fried⸗ rich Wilhelm von Steuben, Funkoper; 21.30 Kammermuſik; 22.20 Funkbericht von den Schwarzwald⸗Skimeiſterſchaften, U Samstag, 4. Januar: 8.45 BdM⸗Sport; 9 Sendepauſe; 10.45 Sendevauſe; 15.15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Marti Malterer von Friburg mit ſeinem kruſen Bart; 18.20 Friedericus⸗Rex⸗Plakette, Herſtellung in der älteſten preußiſchen Kunſtgießerei; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mi⸗ krophon unterwegs; 18.40 Wochenſchau des Zeitfunks; 19 Anterhaltungskonzert; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Zwei bunte Stunden; 22.30 Und morgen iſt Sonntag. Aus der Welt des Wiſſens „Wiſſenſchaftliche Beobachtungen haben ergeben, daß die Spinne zum Frühſtück das Vierfache, zu Mittag das Neun⸗ fache und abends ſogar das Dreizehnfache ihres eigenen Körpergewichts verzehrt; die Spinne iſt darnach das ge⸗ fräßigſte Tier, das wir kennen. Das Alter der Erde wird auf mindeſtens 2 Milliarden Jahre geſchätzt. Lebeweſen auf der Erde gibt es ſeit unge⸗ fähr 500 Millionen Jahren. Die beſte Hundertmeterläuferin der Welt iſt die erſt 17⸗ jährige Amerikanerin Helen Stephens; ſie durchlief 100 Me⸗ ter in 11.6 Sekunden. Auf je 100 000 Einwohner kommen in der Tſchechoflowa⸗ kei 26, in Ungarn 26, in Oeſterreich 22, in Frankreich 17, in Eſtland 15, in Schweden 14, in Dänemark 14, in Finn⸗ land 11, in England 10, in Italien 8, in Holland 6 und in Spanien 4 Selbſtmörder. 5 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater. Dienstag, 31. Dezember(Silveſter): Außer Miete: Die Fledermaus. Operette von Johann Strauß.(Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19, Ende nach 22 Uhr. Mitt wo ch, 1. Januar(Neujahr): Nachmittagsvorſtellung: Prinzeſſin Allerliebſt. Märchen von W. Burg⸗ graf. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete M 10, Sondermiete Ml 6: Tannhäuſer von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). An⸗ fang 19, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 2. Januar: Miete D 11: Schwarz⸗ arbeiter. Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr. Freitag, 3. Januar: Miete F 12, Sondermiete 8 Hänſel und Gretel. Muſikmärchen von E. Humper⸗ dinck; hierauf: Coppelia. Ballett von Leo Delibes. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 4. Januar: Nachmittagsvorſtellung: Nee Allerliebſt. Märchen von W. Burggral fang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete E 1, Sondermiete C 6: Zum erſten Male: Die einſame Tat. Schauspiel von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Noſengarten): Mittwoch, 1. Januar(Neujahr): Krach im Hinker⸗ haus. Komödie von Maximilian Böttcher. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 5. Januar: Krach im Hinterhaus. Ko⸗ mödie von Maximilian Böttcher. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 7. Januar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim: Der Sprung aus dem Alltag. Ko⸗ 22 10h von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende nach r. 1 9 * * Prin 5 wir eßlich piade piſchs lt zu n der den ehen. inter⸗ ein⸗ egen⸗ fünf der der ſteht ils je arker über chen Oef⸗ ngen. reun⸗ ichen der rung Zeihe port⸗ bei mpf⸗ weck⸗ Alle dan⸗ 7 5 Beilage zum„Neckar⸗Bote“. In der alten Zeit liefen alle B keruhren „„ verſchieden. Jeder Kulturkreis hatte ſeine kkigne Methode, die Zeit zu zerſchneiden: die o ſonier, die Aegypter, die Maya Inka un tteken, die Mongolen, während die cecchen ſo unhiſtoriſch eingeſtellt waren, daß ße für Kalenderberechnungen wenig übrig hatten. Jedes Volk hatte ſeinen arteignen Kalender, ſein Zeitſyſtem Die Aegypter begannen das neue Jahr am 19. Juli mit dem Eintritt der Nilüberſchwem⸗ mung, die für die Fruchtbarkeit des Landes von entſcheidender Bedeutung war Aſtro⸗ nomiſch fiel in dieſe Zeit(Hundstage) der gleichzeitige Aufgang von Sonne und Sirius Da aber das Jahr ungenau zu 365 Tagen gerechnet wurde, verſchoben ſich die Daten und fielen nur alle 1460 Jahre zuſammen. Dieſe Zeitſpanne bildete Aegyptens chrono⸗ logiſche Grundlage. Sie wurde(wahrſchein⸗ lich) am 19. Juli 4241 v. Chr. eingeführt— dem älteſten uns bekannten Geſchichtsdatum. Kalenderwirrwarr ohne Ende In Urzeiten wurde Neujahr nicht kalender⸗ mäßig feſtgeſetzt, ſondern an jahreszeitliche Vorgänge oder an die wechſelnde Länge des Tages geknüpft. Die nördlichen Kulturen wählten häufig das Erwachen der Natur, den Frühling, die ſüdlichen den Ausklang, den Herbſt, für ihr Neujahrsfeſt. Die Winterſon⸗ menwende mag ein ſpäter eingeführter Schnittpunkt ſein. Klima, Breitengrad und Volkscharakter bewirkten die Wahl der Jah⸗ fresanfänge. So erwies ſich die Winterſon⸗ nenwende, die zum römiſchen und damit zu ſunſerem Neujahr führte, im klimatiſch ungün⸗ ſtigeren Nordeuropa nicht ſo einſchneidend wie die Tagundnachtgleiche am 21. März. Als Beweis: Ein märzliches Neujahr hat ſich lange in vielen deutſchen Landſchaften, in England bis 1752, erhalten; ferner: das deutſche Wort Jahr bedeutete urſprünglich den Frühling. So viel Lenze, ſo viel Jahre. Aber nicht genug, daß die Jahresanfänge verſchieden fielen, auch die Jahresfolge wurde überall von einem andern Zeitpunkt aus und nach andern Zyklen berechnet. Dio Griechen zählten nach Olympiaden, Perioden von zwei⸗ mal vier Jahren, beginnend 777 v. Chr. Dann gab es eine Aera der Seleukiden, beginnend mit der Herbſtnachtgleiche des Jahres 312 v. Chr., ferner eine Aera Alexanders des Großen, die ihren Anfang im Todesjahr des Königs, 324 v. Chr., hatte. Bei den Japanern und Chineſen ſetzt ſich die Zeitfolge aus Zyklen zuſammen, die beſondere Namen tragen, ſo daß niemand weiß, wie viele Jahre die verſchiedenen Zyklen umfaſſen. Rom zählte nach dem Gründungsjahr der Stadt(753 v. Chr.), aber volkstüm⸗ licher nach Dynaſtien und Regierungen, nach den Namen der beiden jährlichen Konſuln 15jährigen Steuerperioden. Ein verwirrendes Durcheinan⸗ der, bis endlich für die Kulturwelt eine neue Aera anbrach, mit deren Beginn die geſchichtliche Uhr endgültig geregelt wurde. Jahreswethjel-der große Einſchnitt und ſpäter unter Diokletian nach Begründer der neuen Zeitrechnung war der Abt Dio⸗ fletian) einflechten, ſondern ziehen es lieber vor, die Jahre gon der Fleiſchwerdung unſeres Herrn an zu beſtimmen.“ wie ſchon erwähnt r eine Weltgeltung konnte der heute nicht. und wer um die Erde in jedem Monat in irgendeinem Kulturkreis mit erleben: bei den Kopten in Afrika am ö t; bei ſyriſchen Stämmen am Libanon am 1. Sep⸗ tember; in China zwiſchen de bei den Perſern am 21. M m 20. Januar und 18 Aber gleichgülti neue Jahr feſt ren Wurzeln bis in die le zurückreichen. Einſchnitt, der Teilſtri Schickſalstag vo Der„Newahrskönig“ Reiſen wir einmal 4100 Ja rück. Babylon feiert Neuj ſakraler Feierlichkeit, La Es iſt jene eige die auch die antiken der zeitlichen Schwelle des Neu melsgott Marduk die Menſchen, einzelnen in die große Schickfalst von ſeinem Thron, um mit dem hrend der Feſtzei Er erhält alle Rechte, kurzen Regierung getötet. Einmal, ſo beri rend des Feſtes de egeſſen hatte“ ani, darf als richtiger Marduk hat geſprochen! Auch bei den römiſch 17. Dezember— finden ſi junger, ſchöner Menſch wur gewählt, um den Gott Saturn da rung war voller Freuden, endete aber tragiſch. g, an welchem Datum: überall wurde das gen, begleitet von Gebräuchen, de⸗ ten Tiefen der Men war der Jahreswechſel ch am Metermaß des D n magiſcher Bedeutung. ſchheitsjugend hre in die Vergangenheit zu⸗ ahr. Wilde Ausgelaſſenheit neben ben den dumpfen Geſängen ntümliche widerſpruchsvolle Myſterienſpiele erfüllte. An jahrstages wiegt der Him⸗ ſchreibt das Los eines jeden afel. Der König ſelbſt ſteigt Volk Buße zu tun. An ſeine t ein gewählter„Neujahrs⸗ wird aber nach Ablauf ſeiner chten die alten Tontafeltexte, r König,„weil er einen zu h „Neujahrskönig“, der Gärtner Elil⸗ König auf dem Thron bleiben. Gott Es kingt wie ein düſteres Märchen. en Saturnalien— Anklänge an di Stelle tritt wa ſie begannen am eſen Brauch. Ein „Scheinkönig“ des Feſtes Seine Regie⸗ Durchſtöbern wir die Vergangenheit, die letzten Quellen magiſcher Erlebnisformen, ſo gehen alle dieſe Geſtalten, Neujahrskönig, Scheinkönig und ſchließlich Prinz Karneval, der am Schluß des Feſtes als Puppe verbrannt wird, ineinander über. Die zaubornacht Wir alle, die vom Lande und die aus der Stadt, die Weiſen und die Einfältigen, wer⸗ den in dieſer geheimnisvollen Nacht wieder Kinder der Natur: Wir fühlen den Pendel des Schickſals, lauſchen dem Flüſtern der Nor⸗ nen, aber wir tun das Nächſtliegende: wir übertönen die bangen Fragen. Ausgelaſſen⸗ heit— beſonders die beſtellte— iſt ja oft nur das Feuerwerk, um eine leiſe, aber eindring⸗ liche Stimme zum Schweigen zu bringen, ſie zu vergeſſen. Und doch gibt es eine Möglichkeit, die Rech⸗ nung auszugleichen. Sträubt ſich etwa An⸗ anke, die Schickſalsgöttin, dann werden wir ſelbſt zaubern, Magie treiben, wie es unſere Urahnen getan haben. Neben„Proſit Neu⸗ jahr“ und den tauſend Wünſchen, die wir in die Nacht hinausrufen, gibt es noch ein wirk⸗ ſameres Mittel: den Gleichniszauber. Wie der Römer am erſten Neujahrstag eine Stunde arbeitete, um anzudeuten, daß er ſo während des ganzen Jahres arbeiten werde. glauben die Irländer, daß man am Neujahr recht viel eſſen müſſe, um während des ganzen Jahres keinen Mangel an Nahrung zu haben. In Japan wird Neujahr nichts abgebürſtet, um das Glück nicht fortzubürſten, und über das Tor hängt man gern einen Hummer, weil ſein gebogener Rücken das hohe Alter ſymboliſiert. Und nach dem gleichen Prinzip: Wer in Heſſen an Neujahr Weißkraut ißt, hat ein Jahr lang keinen Mangel an Silbergeld. Abergläubiſche Neujahrsbräuche werden überall aus denſelben Urerlebniſſen geſpeiſt: Schickſalsangſt und magiſche Gebundenheit. In Deutſchböhmen und andern Gegenden wird in der Neujahrsnacht das„Hexenſchie⸗ ßen“ veranſtaltet, um die Hexen, die in den zwölf dunklen Nächten(Julzeit) zwiſchen Weihnachten und Epiphanias beſonders mun⸗ ter ſind, zu vertreiben. Der Chineſe gehl zentnerweiſe und nächtelang mit Feuerwerk gegen die böſen Geiſter vor, und in Amerika heulen die Sirenen und Nebelhörner. Geſthenke beſünftigen Götter und Menſchen Dieſes Wort Ovids gilt auch für Neujahrsgeſchenke, die früher im Mittelpunkt des Feſtes ſtanden und ſpäter auf Weihnachten vorverlegt wurden. Wie oft keimen Nächſten⸗ liebe, Güte, Umweltsintereſſe erſt aus der eigenen Bedräng⸗ nis, wie oft fallen die Gitter des 1 wenn im abge⸗ ſchloſſenen Stübchen der Selbſtliebe die Luft plötzli drückend wird. Und das wird ſie immer, wenn das Schickſal in der Zaubernacht anklopft: Was mag das neue Jahr bringen? Neujahr en ſind verklärte Opfer, aber nicht, wenn man, wie es früher in China üblich war, unter die Frucht⸗ körbe und Süßigkeitspakete„etwas“ verſteckte. Thomas More, der Großkanzler von England, erhielt von einer Mrs. 15 wollte, nehme ich Ihre Handſchuhe mit Dank an, aber s Futter muß ich entſchieden zurückweiſen; ich werde ſie Mit großer Kunſt und Liebe wurden im deutſchen Mit⸗ telalter gedichtete und gezeichnete Neujahrswünſche entwor⸗ fen. Am ſtärkſten hat ſich hier der Nürnberger Meiſterſinger und Barbier Hans Folz hervorgetan. 5 Ueber 4000 Jahre ſind ſeit den heidniſchen Neujahrsfe⸗ 1 Babylons vergangen, 2000 Jahre, ſeit Rom alljährlich doppelköpfigen Gott Janus opferte. Aber noch immer iſt Miche von 1 9 ee e 1601 die⸗ er Miſchung von Hoffnung un ftigkeit, fröhlichem Bee und Zweifel. Neujahr bedeutet e aber auch Beſinnung. 5. a 5 A 5. 0 5 1 2 2 9 8 Eee sr GESCHICHTE VeNCLAUS BACK „Kommſt du denn nun?“ rief ungeduldig der alte Tiſch⸗ lermeiſter.„Es iſt doch ſchon lange elf durch!“ Er ſtand an der Tür, im langen Mantel, die Pelzmütze auf dem Kopf und die ſchwere Tuba über den Rücken gehängt. „Ja doch! Es iſt ja noch Zeit!“ rief der Sohn zurück. Er war auch ſchon Meiſter und arbeitete in der gleichen Werkſtatt, denn er hatte kein Geld, um ein eigenes Ge⸗ werbe zu gründen. Der Alte an der Tür trat von einem Fuß auf den an⸗ deren in ſeinen dicken Stiefeln und brummte unwillig vor ſich hin. Er war aufgebracht über ſeinen Sohn weil er nicht tat, was der Vater wollte. Es war eine Feindſchaft zwiſchen den beiden entſtanden. Der Alte wollte die Führung behal⸗ ten, der Junge aber hatte ſeinen eigenen Kopf. Der Vater war bedächtig und gab guten Rat, der Sohn jedoch lachte darüber, wußte es beſſer— und behielt auch ſtets recht, denn er war gewandt und arbeitete flink und kühn und trotzdem ſauber. In der Werkſtatt beobachtete ihn der Alte mit wachſamen Blicken. Es war wohl zu merken, daß dies nicht aus Freude am Sohn geſchah, ſondern aus Neid. Der alte Tiſchler fühlte ſich zur Seite geſchoben, er war am Er⸗ liegen im Kampf um die Oberhand. Jetzt ſtampfte er auf und drückte die Klinke nieder. „Wie lange ſoll ich noch warten! Ich geh jetzt!“ „Schon gut, Vater! Ich komme gleich nach!“ In der Stube raſchelte immer noch Papier. Der Alte trat aus dem Haus. Es war eine Neujahrs⸗ nacht, wie ſie ſein ſoll: Froſtklarer Himmel, knirſchender Schnee, Rauch vor dem Mund. Der Tiſchler ſtapfte durch enge Straßen, bog um mehrere Ecken. Die Straßenlaternen zeichneten ſternförmig auseinanderlaufende Schatten in den Schnee. Kurz bevor der Alte den Markt erreichte, hörte er hin⸗ ter ſich ſchnelle und leichte Schritte.„So, da bin ich auch! Immer noch zu früh!“ Das Zifferblatt über einem Uhrenladen zeigte auf zehn Minuten vor halb zwölf. Der Vater antwortete nicht. Im⸗ mer noch zu früh? Sollte das eine Verhöhnung ſein? Wenn ein Kunde in den Laden trat, ſprang der Junge herbei und hatte das Geſchäft ſchon halb abgeſchloſſen, ehe der Alte in der Tür erſchien. Der konnte dann nur noch ſtaunend hören, auf wie kurze Zeit der Sohn die Erfüllung des Auftrages verſprach. Der Alte ſchüttelte den Kopf. Wenn er fragte: „Wer ſoll das bis morgen fertigmachen?“ dann lachte der Sohn:„Na, ich natürlich! Wer ſonſt?“ Und er brachte es auch wirklich zuſtande. Wie, blieb dem Alten ein Rätſel. Immer kam ihm der Junge zuvor, und das ärgerte ihn. „Ich kann nicht ſo rennen!“ ſagte er jetzt. „Du hätteſt mich die Tuba tragen laſſen ſollen!“ er⸗ widerte der Junge, der ſeine leichte Trompete in der Hand ſchwang. Die Bläſerbegabung hatte er vom Vater geerbt. „Das könnte dir ſo paſſen!“ murrte der Alte giftig. „Denkſt wohl, ich bin zu gar nicht mehr nütze, wie?“ Ich kann ſagen und tun, was ich will, nie biſt du mit mir zufrieden!“ Das klang ſehr bitter. Auf dem Markt war eine erregte, ſummende Menge verſammelt. Man ſtand oder ging umher, rief ſich zu, lachte. Die beiden Bläſer erreichten das Rathauspor⸗ tal. „Solange ich lebe, ſollſt du zu fühlen kriegen: Ich bin der Va⸗ ter, Ju biſt der Sohn“, flüſterte der Alte noch ſchnell, bevor er die Wendeltreppe im Turm hinauf⸗ ſtieg. Viele Jahre ſchon war der Alte in der Silveſter⸗ acht mit einer Tuba emporge⸗ klommen. Von Jahr zu Jahr ram es ihm ſaurer an. Sein Rücken wurde dabei im⸗ mer gebeugter, als trüge er eine Laſt, die jedes Jahr größer werde Es waren wohl die Jahre 5 ſelbſt, die auf ſeine Schultern geladen lagen, immer mehr, immer mehr — und einſtmals würde er unter ihrem Gewicht zuſammen⸗ ſinken. Hinter ihm aber ſtieg der Sohn die Stufen hoch. Der ging nicht gebeugt, ſondern gerade. Der hatte noch nicht viel zu ſchleppen. Und er 15 die ſchweren Stiefel des Va⸗ ters vor ſich, wie ſie ſich langſam und müde hoben, abwech⸗ ſelnd, Stufe um Stufe. Der Sohn fühlte einen ſeltſamen Schmerz, als er das ſah. Es war wie Mitleid. Auf den oberſten Stufen hinter der geſchloſſenen Tür um Altan, warteten noch zwei andere Bläſer: ein zweiter rompeter und einer mit einer Poſaune. Alle vier atmeten ſchwer vom Treppenſteigen rieben ſich ihre kalten Hände und hauchten in die gewundenen Rohre hinein, um ſie zu wärmen, damit nicht der Dampf des Atems darin gefror. Als die mächtige Turmuhr über ihnen mit Raſſeln halb zwölf ſchlug, kraten ſie auf die Galerie hinaus. Sie hoben die Inſtrumente, ſie ſetzten an. Hoch über verſchneite Dächer und matt erleuchtete Straßen blieſen ſie ihre Choräle tönend und voll in die Nacht, die von Sternen blitzte. a Feierlich geſtimmt lauſchten ſie unten auf dem Markt. Feierlich war denen oben zumute, die dem ſcheidenden Jahr den letzten Gruß nachſenden durften. Und feierlich ward auch dem alten Tiſchler mit ſeiner mächtigen Tuba ums Herz. Die tiefen Töne klangen wie ſchwere Schritte, als gehe ein Greis dahin, die Welt zu verlaſſen. „Das könnte dir ſo paſſen“, murrte der Alte giftig,„denkſt wohl, ich bin zu gar nichts mehr nütze.“ Steh, ſchlich nicht dort oben am Sternenhimmel einer entlang? Wankte dort nicht eine rieſige Nebelgeſtalt durch die Finſternis über die ſo undeutlich blieb ihr Umriß. Gebeugt war ihr Rücken, krumm waren die Knie. Und man ſah die Geſtalt nur von hinten, denn ihr Weg führte weit in das All hinaus, in das endloſe Dunkel. Da ging der Alte dahin! Die Welt aber weinte ihm keine einzige Träne nach. Die Welt wartete auf ein Neues! Hell und jubelnd erklang die Trompete des Jungen. Aus ihrem metallenen Munde ſchoß es wie ein Feuerſtrahl. Der fuhr in hohem Bogen über den Markt, über die Dächer, über die ganze Stadt, zum Himmel hinauf. In blitzartig ſchnellem Lauf verfolgte er die graue Nebelgeſtalt und traf ſie wie eine Brandrakete mitten auf den gekrümmten Rücken. s Da dröhnten die Glocken, da platzten die Feuerwerks⸗ körper, ein Jubel, ein Freudengeſchrei brach los. Und die Menſchen unten umarmten ſich und ſchüttelten ſich die Hände. „Proſt Neujahr, Vater!“ Der Alte ſtützte ſich auf das Geländer und ſtarrte mit aufgeriſſenen Augen halbaufwärts zum Himmel, als ſähe er dort etwas. „Proſt Neujahr, Vater!“ Das alte Jahr ging, das neue Jahr kam. Es brachte Hoffnung und Freude mit. Aber hinter ihm lauerte ungebo⸗ ren ſchon wieder das nächſte. Und auch dem alten war ein noch älteres gewichen. „Proſt Neujahr, Vater!“ Der Alte wandte ſich um.„Proſt Neujahr, haſt heute gut geblaſen!“ Zeichnungen(2): Junge, du Grunwald. Dächer? Kaum zu erkennen war ſie, Jahreswende Von Guſtav Kitter⸗Grabow. Das alte Jahr iſt kodesmakt, Macht ſterbend ſeinen letzten Schritt, Da ſchlägt die Turmuhr langſam z⸗w⸗ö⸗-l⸗f, Die anderen Uhren ſchlagen mit! „Das alte Jahr vergangen iſt.“ Poſaunen blaſen's hoch vom Turm Hinunter in die dunkle Nacht, So feierlich, ſo himmelsfern, Die Welt ſchläft ſanft in Winterpracht. „Wir danken dir, Herr Jeſus Chriſt.“ Ganz leiſe klinkt das Fenſter auf, Dort horchen wir nun unverwandk, Wir ſeh'n uns, unſre Kinder an, Herz ſchlägt an Herz, Hand ruht in Hand. „Daß du uns in ſo groß' Gefahr.“ Wir denken ernſt dabei zurück An ſchwere Krankheit und Gefahr. Die auf uns lag mit ZJentnerlaſt, In dem verfloſſ'nen alten Jahr! Bewahret haſt lang' Zeit und Jahr!“ Jad, Gott ſei Dank, wir ſind geſund, Und ſind noch all' zuſammen hier, Wir danken dir, du altes Jahr,— Du, neues Jahr, dich grüßen wir! Der Vater war einmal Sohn, und der Sohn wird einſt Vater ſein. Wo kamen ſie her? Wo gingen ſie hin? Eins war gewiß: ſie gehörten zuſammen— ſo wie ſich die Jahre zur Kette ſchließen! Der Alte wandte ſich um.„Proſt Neujahr, Junge! Du haſt heute gut geblaſen!“ Der Poſaunenbläſer miſchte ſich ein:„Kein Wunder!: Bei ſo einem Vater!“ Der Alte lächelte.„Ja, er hat es von mir! Er hat über⸗ haupt ſehr vieles von mir! Aber er ſpielt jetzt die Me⸗ lodie und ich die Begleitung!“ „Gib mir die ſchwere Tuba!“ ſagte der Junge. Der Va⸗ ter überließ ſie ihm wortlos. „Ach!“ ſeufzte der Poſaunenbläſer beim Abſchied.„Nun muß man ſich wieder erſt an das neue Datum gewöhnen!“ „Man muß ſich an vieles gewöhnen!“ erwiderte der alte Tiſchler.„Es ändert ſich manches ſo mit der Zeit, das hilft nun mal nichts!“ „Nein, es hilft nichts! Auf Wiederſehen!“ Die Glocken läuteten über Vater und Sohn auf dem ganzen Heimweg. Begegnung in der Silveſternacht Von Maria Gleit Das, was ich hier von der vorigen Silveſternacht er⸗ zählen will, iſt eigentlich gar keine Geſchichte, mancher wird vielleicht ſagen, es ſei überhaupt nicht der Rede wert. Wenn ich mich dennoch daran erinnere und es ſogar niederſchreibe, dann aus dem unbeſtimmten Gefühl heraus, daß es jetzt doch hier und dort Menſchen geben könnte, denen die ſelt⸗ ſame Begegnung etwas ſagt, die das junge Mädchen ge⸗ rade in dem Augenblick hatte, als das Jahr anfing, das jetzt endet. Es begann damals mit einer langen Diskuſſion, wer denn nun bei den Kindern bleiben ſollte! Für den Sohn kam das natürlich überhaupt nicht in Frage. Der junge Herr meinte, wer ſich ſorge, der ſolle doch dableiben, er jedenfalls ſei miteingeladen und denke gar nicht daran, Sil⸗ veſter zu Hauſe zu ſitzen. Darauf erklärte die Mutter, ſie ginge auf keinen Fall, ein Wort gab das andere, und es fehlte nicht viel, ſo hätte es Tränen geſetzt. Der Hausge⸗ hilfin aber konnte man den einmal erlaubten Ausgang auch nicht nehmen; es war ſchon Weihnachten ſo abgeſprochen, und dabei blieb es. Was alſo tun? Die Kinder würden bei dem auf den Straßen zu erwartenden Lärm ſicher aufwachen und un⸗ ruhig werden,— nein, allein bleiben konnten ſie ſchon nicht. Für die Tochter des Hauſes aber war es kein Opfer. Gott, man amüſiert ſich gewiß gern einmal in einer ſolchen der harmloſen Lockerung aller Formen gewidmeten Nacht. Aber deshalb auch nur ein Wort zu verlieren,— nein! Kaum fühlte ſie, daß man von ihr eine Aeußerung erwartete, da ſprach ſie es ſchon aus, daß ſie natürlich bliebe. Die Mutter war ganz reizend: Gerade die jungen Mädels hätten in die⸗ ſer Zeit ſo wenig Freude, ſie würde immer an die Tochter denken in ihrem Trubel, und ſchon eilte ſie, nahm das Mäd⸗ chen beiſeite, und zeigte ihm die Pfannkuchen, ja, und da war auch Punſch, und ganz gewiß käme ſie nicht ſo ſpät nach Hauſe. Das junge Mädchen war ſtolz auf ſeme Miſſion, In ſeinem einfachen Hauskleid nahm es von der aufbrechenden, feſtlich angezogenen Geſellſchaft Abſchied, verſchloß die Woh⸗ nung und machte es ſich gemütlich. Die Kinder ſchliefen feſt, die Vorhänge wurden zugezogen, eine trauliche Ampel in einer Ecke entzündet, und bald ſaß unſer Opferlamm hrav mit Büchern in dem bequemen Seſſel. Ja, auch eine Zigarette fehlte nicht; es war wirklich nett, einmal dies alles ganz für ſich zu haben. Als es aber auf Mitternacht zuging, wollte das Mäd⸗ chen doch etwas von dem Leben draußen erhaſchen. Es ging ans Fenſter und ſah hinaus. Fröhliche Gruppen zogen rufend und lärmend dahin, ein paar Feuerwerkskörper wur⸗ den abgebrannt, Scherzworte gewechſelt hinüber und her⸗ über, aber ſonſt geſchah nichts Erregendes, bis die Glocken zu läuten begannen, die Fenſter ſich öffneten und lautes Schreien und Jubeln allerorts begann. In dieſem Augenblick klingelte es. Dem Mädchen ſtockte der Atem; ganz deutlich hatte es geſchellt! Wer konnte das ſein, jetzt gerade in der Silveſterſtunde..? Und ſie allein im Haus.. Leiſe ſchlich ſie ſich in den dunklen Korridor und ſchaute durch den„Spion“. Es war die Hausmeiſtersfrau, eine alte, einſame Frau, die draußen ſtand.„Nanu, Frau Fiſcher!“ ſagte das Mädchen, machte Licht und ſchloß auf. „Was gibt's“ Ach, der braven Frau Fiſcher war es gar nicht recht, daß das„gnädige Fräulein“ öffnete! Sie hatte Licht ge⸗ ſehen, dachte, die Hausgehilfin werde bei den Kindern wachen und mit ihr ein paar Worte plaudern. Man iſt ja ſo allein. Und damit entſchuldigte ſie ſich vielmals und war ſchon wie⸗ der an der Treppe, und ſie wollte gewiß nicht ſtören Das junge Mädchen aber, durch die Gedanken des Alleinſeins innerlich aufgeſchloſſen, ſagte:„Nein! Nun kom⸗ men Sie mal zu mir in die Stube! Was die Adele gekonnt hätte, das werde ich ja auch noch können!“ Und da die Alte ſich ſträubte, zog ſie ſie förmlich in die Wohnung hinein, nö⸗ tigte ſie in einen Seſſel und brachte der ganz verlegenen Frau Punſch und Kuchen und begann zu fragen. Ja,— und ſo erfuhr in dieſer Nacht, während alle anderen ſich vergnügten, das junge Mädchen eine ganze Menge Neues, das ihm fremd geweſen war. Das Leben einer Haus⸗ meiſtersfraul Wer hätte daran je ge⸗ dacht! Was ſie verdient und wie ſie damit aus⸗ kommen kann und wie lang ihr Ar⸗ beitstag iſt und wieviel Aerger und welche Sor⸗ gen ſo ein kleines und auch ſehr ehr⸗ liches Leben mit ſich bringt, wo der Sohn iſt und wie es da ausſieht, — ach, eine bis dahin un⸗ bekannte Welt tat ſich dem Mädchen auf; in dieſer Stunde. Und kein Kind er⸗ wachte, und niemand er⸗ fuhr Zeichnung: Grunwald. Sie brachte der ganz verlegenen Frau Punſch und Kuchen und begann zu fragen. von dem ſamen Beſu 2 nur unſer un 19 5 Mädchen wußte davon. Das ganze Jahr über war dil e eheimnis zwiſchen ihm und der einſamen Hausmeiſtersfrau: gute Freunde ſind ſie geworden, längſt hat das Mädchen den Beſuch erwidert und an Ort und Stelle das Leben ge⸗ ſehen, von dem es in dieſer Nacht ſtaunend erfahren. Nun iſt das Jahr um. Dieſes Mal geht das junge Mäd⸗ chen aus. Das Ballkleid liegt ſchon bereit 55 f Aber auch die Flaſche Punſch iſt da und eine e Pfannkuchen; für Frau Fiſcher nämlich, wenn ſie hinauf⸗ geht, um mit Adele zu plaudern.„ etwas ſelt⸗ 1 11 9 viel, Ztélue verehrten Herrſchaften! Ich bitte um Ihre ge⸗ ſchätzte Aufmerkſamkeit, wenn ich mir geſtatte, Sie für einige Minuten zu unterhalten und Ihre Lachmuskeln in Bewegung zu ſetzen. Eine Silveſterfeier ohne Witz und Hu⸗ mor iſt wie ein Hut ohne Krempe. Beides gehört zuſammen. Sie ſehen hier zum Beiſpiel meine Taſchenuhr. Eine ſil⸗ berne Uhr mit Sprungdeckel. Wie Sie hören, tickt ſie, alſo ſie geht. Und nun, Fräulein Kellermann, möchte ich mit Ihnen wetten, daß Sie mir nicht ſagen können, wie ſpät es auf der Uhr iſt, wenn Sie darauf ſchauen. Bitte, hier iſt meine Uhr. Sie wetten um einen Pfannkuchen? Schön. Nun ſchauen Sie, bitte, auf die Uhr und ſagen Sie mir, wie ſpät es darauf iſt. Wie? Sie ſchütteln den Kopf? Sie kön⸗ nen es nicht ſagen? Nun, dann habe ich ja die Wette ge⸗ wonnen! Sehen Sie, meine Herrſchaften, eine ſolche Uhr ohne Glas und ohne Zeiger iſt immerhin noch etwas wert, denn ich habe einen Pfannkuchen damit gewonnen. So, und nun ſteigt das Hauptprogramm! Sie ſehen Hier auf dem Tiſch eine ungeöffnete Weinflaſche. Ich wette mit Ihnen, meine verehrten Herrſchaften, daß ich imſtande bin, Wein aus dieſer Flaſche zu trinken, ohne die Flaſche zu entkorken. Hier deponiere ich eine Mark. Wer ſetzt da⸗ f Sie, Herr Krauſe? Ich danke Ihnen. Und nun paſ⸗ ſen Sie genau auf. Ich nehme die Flaſche jetzt in meine linke Hand und drehe ſie um. Sie ſehen jetzt hier oben im Boden der Flaſche eine tiefe Mulde. In dieſe Mulde gieße ich den Wein aus meinem Glaſe, und nun trinke ich aus der Flaſche, ohne ſie vorher entkorkt zu haben. Proſit, Herr Krauſe! Die Wette habe ich gewonnen, und ich ſtreiche Ihre Mark mit ein. Verbindlichſten Dank! Der nächſte Schlager marſchiert! Zunächſt eine Frage: Hat jemand von Ihnen einen Zehnmarkſchein bei ſich? Sch möchte ihn nur wechſeln. Sehr liebenswürdig, Frau Pill⸗ mann. Ich gebe Ihnen dafür einzelne Markſtücke, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Bitte, wollen Sie Ihr Geldtäſchchen aufhalten. Zählen Sie, bitte, mit.— Zehn— neun— acht — ſieben— ſechs— und hier die reſtlichen vier Mark. Stimmt's? Danke ſchön! Nun ſchließen Sie, bitte, Ihr Geldtäſchchen und legen es mitten auf den Tiſch. Und nun wette ich mit Ihnen, daß Ihnen eine Mark fehlt. Wie? Sie glauben es nicht? Gut! Zählen Sie ſelbſt nach. Habe ich recht? Es ſind nur neun Mark, nicht wahr? Die Sache iſt nämlich ganz einfach. Ich nehme neun Mark, zähle von zehn abwärts bis ſechs, dann bleiben noch vier übrig. Ver⸗ ſuchen Sie es ſelbſt einmal, die Sache ſtimmt. Würde ich aber von ſechs weiter abwärts zählen, dann fehlte mir ja können und der Ihnen ſicherlich eine Mark wert iſt. wonnen? eißen! Ruhe!— Achtung! Ich beuge mich etwas zum Tiſch, ſetze mit ausgeſtrecktem Arm das Weinglas darauf— drehe mich langſam herum— faſſe jetzt das Glas mit dem aus⸗ zum Schluß die erſte Mark, die ich gleich behalten habe. Ein famoſer Trick, mit dem Sie noch viel Geld verdienen Da wir gerade beim Geldwechſeln ſind, dasſelbe Kunſt⸗ ſtück noch einmal, aber diesmal wirklich mit echten Mark⸗ ſtücken. Wer von Ihnen hat zehn einzelne Markſtücke bei ſich? Sie, Herr Müller? Dann leeren Sie, bitte, Ihr Porte⸗ monnaie, zählen Sie zehn einzelne Markſtücke hinein und legen Sie das Portemonnaie mitten auf den Tiſch. Die Ser⸗ viette darüber. Ich mache wieder drei Kreuze, und nun wette ich mit Ihnen, daß Sie im Portemonnaie keine zehn Mark mehr haben. Sie wollen wetten? Sie ſetzen eine Mark? Gut, ich ſetze eine dagegen. Und nun, Herr Müller, ſchauen Sie, bitte, in Ihrem Portemonnaie nach, es ſind keine zehn Mark mehr darin. Wieſo? Ganz einfach: ich be⸗ hauptete doch, daß Sie keine zehn Mark mehr haben. Auf das„mehr“ kommt es doch hier an. Sie müßten jetzt alſo zehn Mark mehr im Portemonnaie haben, alſo zwanzig Mark. Sie haben aber doch nur zehn Mark, Wette ge⸗ Die nächſte Programmnummer ſteigt!— Sie ſind doch noch Junggeſelle, Herr Piepenbrink, nicht wahr? Sie haben die Abſicht, auch einmal zu heiraten, verſteht ſich. Ich bin in der Lage, Ihnen ſchon heute den Namen Ihrer zukünf⸗ tigen Frau zu ſagen, wenn Sie mir ein paar Daten an⸗ geben. Unmöglich? Gut, wie wollen es probieren. Haben Sie Bleiſtift und Papier zur Hand?— Allright! Und nun ſchreiben Sie, bitte, folgende Zahlen untereinander: Ihr Alter— das neue Jahr— Ihre Hausnummer— Ihre Kra⸗ genweite— die Anzahl Ihrer Weſtenknöpfe— und jetzt zäh⸗ len Sie alles zuſammen und nennen mir die Endzahl— Alſo 20491— Einen Augenblick! Nun atmen Sie einmal recht tief, Herr Piepenbrink— ſol fertig!— Alſo, Ihre Nan Gattin wird todſicher— Frau Piepenbrink Und jetzt, meine verehrten Herrſchaften, kommen wir zu einer akrobatiſchen Kunſtleiſtung. Ich nehme hier dieſes volle Weinglas in die rechte Hand und ſtrecke beide Arme nach den Seiten aus. Wie bekomme ich jetzt das Weinglas von der rechten Hand in die linke, ohne die Arme zu beu⸗ gen oder zuſammenzubiegen? Ach, Sie meinen, durch die Luft werfen und mit der Linken auffangen? Sie wollen wieder wetten, Herr Krauſe, weil Sie meinen, dieſes Mal falle ich herein?— Abgemacht! Bitte, die größmöglichſte Aufnahme: Bittner(M. Am Neujahrsmorgen. geſtreckten linken Arm beziehungsweiſe Hand— und habe die Wette gewonnen! Die nächſte Programmnummer! Ein Schlager auf dem Gebiet der Handdeutung! Darf ich Ihre reizende Patſch⸗ hand ſehen, Frau Pillmann? Ahl Großartig! Beachten Sie, bitte, dieſe Linie hier, ſie zeigt Ihnen die Länge Ihres Lebens an. Sie möchten gern wiſſen, wie alt Sie werden? Einen Augenblick, ich muß mir die Sache erſt mal durch die Lupe betrachten. Aha! Da entdecke ich etwas ſehr Merkwür⸗ diges! Sehen Sie hier! Sie ſind ja ein Wundermenſch! Sie werden in dieſem Jahre jünger bleiben, als Sie alt wer⸗ den. Was ſagen Sie dazu? Wie, das verſtehen Sie nicht? Paſſen Sie auf. Sie werden das Zeitmaß, um das Sie in dieſem Jahre länger leben, doch nicht älter. Verſtehen Sie jetzt? Noch nicht? Hören Sie: Das Jahr 1936 iſt ein Schaltjahr. Sie leben in dieſem Jahre einen Tag länger und werden um dieſen Tag doch nicht älter. Na, alſo, habe ich recht? Und nun zum Schluß, meine verehrten Herrſchaften, noch eine kleine Wette! Fräulein Kellermann, jetzt komme ich noch einmal zu Ihnen. Ich wette, daß ich Sie küſſen kann ohne Sie mit meinen Lippen zu berühren. Sie be⸗ zweifeln es? Gut! Ich wette mit Ihnen um eine Tafel Schokolade. Einverſtanden? Vitte— Probe aufs Exempel! Sie müſſen aber ganz ruhig dabei ſitzenbleiben— ſo iſt es recht— und nun— hml— Wie? Ich hätte Sie mit dem Munde doch berührt?— Ja, dann allerdings habe ich die Wette verloren. Macht nichts. Hier iſt die Tafel Schoko⸗ lade. Der Kuß war mir die Sache wert. Verbindlichſten Dank, Fräulein Kellermann! Und viel Glück im Neuen Jahr! Dre Den E—.— Derr rückſichtsloſer deſto beſſer, und ſich nichts dabei erſparen. Es iſt beſchämend, wie achtlos ſogar perſönliche Angelegen⸗ ſind ſie nicht ſo leicht wiedergutzumachen. Der Wäſcheſchrank bedarf ſchon lange einer gründlichen Durchſicht. Es fängt mit der Bodenentrümpelung, die längſt notwendig war, an. Bei dem Gedanken, im Keller tüchtig aufzuräumen, ſtellt ſich zwar ein leiſes Unbehagen ein, aber in dieſem Jah Mit vielen bequemen Entſchuldigungen erleichtert man ſein Gewiſſen auch nicht. Solche Ausreden ſind meiſtens eine ſehr zweifelhaft wirkende Retuſche am charakteriſtiſchen Selbſtbild, ſie ſind unwahrſcheinlich wie alle künſtlichen Verſuche, Nachläſſigkeit in Zeitmangel umwandeln zu wol⸗ den und bei Intereſſeloſigkeit gegen unmögliches Verlangen zu proteſtieren. Wir wollen ja ſo allerlei:(Nichtzutreffendes iſt durch⸗ zuſtreichen und durch Aehnliches zu erſetzen.) Nicht immer ſo ſpät ſchlafen gehen, wieder ab und zu turnen, die ange⸗ fangenen Handarbeiten endlich feiligmachen, alle 1 J gen gleich bezahlen, mindeſtens einmal im Jahr zum Zahn⸗ Arzt gehen, die Sparbüchſen für die Kinder aufſtellen uſw. Die Hausfrau nimmt ſich genaueſte Arbeitseinteilung vor, der Stundenplan der Kinder gibt eine nette Anregung für z berſichtlichen Arbeiten. Ein breiter Block mit allen n Eintragungen ſoll dafür ſorgen, daß Unvorher⸗ s nicht wie ein kleines Unheil einſchlägt. Es läuft dies wie am Schnürchen, man findet ſogar die Zeit, egengebliebene Ausbeſſerungsarbeiten zu bewältigen. Mit den verſchiedenen Plänen und Neuerungen iſt es Auch nicht ſo ſchlimm. Man verlangt von ſich doch nicht zu⸗ iel, wenn man wichtige Verbeſſerungen in der Haushalt⸗ führung gleich einführt. Aufgeſchobene kleine Pflichten kön⸗ gen auch zu einem unüberſehbaren Berg anwachſen, bis man, vom ſchlechten Gewiſſen geplagt, alles nch— bis zum nächſten Jahr. So bringt man ſich oft um die Freude an erleichternder 1 ee und um die wohltuende e Gewißheit geordneter Verhältniſſe im kleinen Reich der Haus un e Eine überſichtliche Kartothek für Koch⸗ rezepte, na Jahreszeit, Art der Gerichte oder Gelegenhei⸗ 2 ten geordnet, wäre ſchon überall am Platze. Die neuen Re⸗ zepte werden ſonſt nur ausgeſchnitten oder notiert, ſelten eingeklebt oder gut verwahrt. Als fliegende Blätter verirren ſie ſich meiſtens dorthin, wo man ſie nie ſuchen würde. Und das Suchen iſt eine Sache für ſich. Nichts kann nutzlos ſo viel Zeit verbrauchen und dabei ſo nervös machen! Wenn die Zeitſchriften nicht in einer dafür beſtimmten Mappe geſammelt werden, nach Jahrgängen geordnet, kann man, nach langem Suchen abgekämpft, zum Schluß die kläg⸗ lichen Reſte bei den großartigen Klebekünſten der Spröß⸗ linge erkennen. Dann iſt man doch wieder dazu bereit, alles ſofort wegzulegen, alle Briefe gleich zu beantworten, für Marken zu ſorgen und darauf zu achten, daß Briefpapier und eine Streichholzreſerve im Hauſe ſind. Bücher werden in Zukunft nur gegen eine ſchriftliche Beſtätigung des Empfängers ausgeliehen oder ſofort in ein Buch einge⸗ tragen. Ein Büchlein in kleinerem Umfang enthält einen Ge⸗ burtstagskalender, der den Familien⸗ und Freundeskreis umfäßt. Tante Gretes Geburtstag darf nicht wieder ver⸗ geſſen werden, es ſoll nicht wieder ein ganzes Jahr ver⸗ gehen, ohne daß man ihr nicht ein einziges Mal Geſellſchaft leiſtete. Alle wichtigen Familiennachrichten. Feſte und Er⸗ eigniſſe ſollen in dieſes Buch eingetragen werden, eine kleine Familienchronik entſteht auf dieſe Weiſe, deren Durch⸗ ſicht am Ende des Jahres noch einmal alle Erlebniſſe in Erinnerung bringt. Wir wollen an Hand des Merkbuches, deſſen Daten von Jahr zu Jahr in einem neuen ergänzt werden, beſtimmt keine Silberhochzeit in der Verwandt⸗ ſchaft oder den Geburtstag des Patenkindes vergeſſen. Das Photoalbum iſt auch in letzter Zeit ſtark vernachläſſigt wor⸗ den. Die Aufnahmen der letzten Reiſe, vom Kindergeburts⸗ tag ſind ſo hübſch geworden, die Abzüge liegen aber noch lange Zeit loſe herum. Wenn aber die praktiſchen Photo⸗ klebeecken in greifbarer Nähe liegen und die weiße Tinte für die Unterſchriften am richtigen Platz ſteht, dann wird man ſich immer an den beſten Bildern des Jahres erfreuen können. Ein Extrabuch„Für unſer Kind“ hält die Entwick⸗ lungsſtufen im Laufe der Jahre vom erſten Babybild bis zu den Anſätzen des Erwachſenſeins feſt. So reihen ſich die guten Vorſätze aneinander, es iſt aber beſſer, ſich nicht zuviel auf einmal vorzunehmen, man kann am Schluß des Jahres doch noch ſtolz ſein, wenn die Hälfte davon ausgeführt wurde. Text und Zeichnung— M: Hildegard Hoffmann. Punichrezepte gefällig? Silveſterfeiern machen durſtig, hier folgen einige Vor⸗ duc um dem abzuhelfen. Zuerſt werden die„Trockenen“ bedacht: Alkoholfreier Punſch. In 1 Liter Waſſer gibt man 4. Nelken, etwas Zitronenſchale, etwas ganzen Zimt und 120 bis 130 Gramm Zucker, läßt alles eine Viertelſtunde kochen, nimmt es vom Feuer, gießt 1 Liter Apfelſaft hinzu, läßt ſchnell heiß werden, aber nicht kochen. Vor dem Ge⸗ brauch etwas durchziehen laſſen. Und nun für die„Naſſen“: Silveſterpunſch. 1 Liter Tee wird aufgebrüht und durch ein Sieb in den Topf gegoſſen, dazu kommen 2 Flaſchen Rotwein und der Saft von einer Zitrone und einer A- fel⸗ ine. Das Getränk wird bis dicht vor dem Kochen erhi eber den Topf wird auf zwei Eiſenſtäbchen ein Stück Hut⸗ zucker(zwei Pfund) gelegt, darüber gießt man nach und nach eine Flaſche guten Rum, ſteckt den Zucker an und läßt den rumdurchtränkten Zucker in den Topf tropfen. Geht die Flamme durch das Nachgießen aus, wird wieder ange⸗ zündet. Sollte der Rum alle ſein, ehe der e e auf⸗ 5 iſt, muß man ihn ſo lange mit dem Punſch aus dem opf mit einem Bowlenlöffel begießen. 1 FTC Iltuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel: Waage⸗ cecht: Krater, Eber, Gurt, Indien. Senkrecht: Braut, Stativ, Kreide, Degen.— In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſtellen. Füll⸗Rätſel. kw o z Ea 15 a 0 i f n k a ar Weihnachts⸗Sonett: Chriſt— kind, Chriſtkind. — 4— Anekdoten Der zornige Beethoven. Synonym 2 Der große Meiſter hatte einſt ſeinem Notenkopiſten — 2 85 5 2. Ferdinand Wolanck brieflich ſein Mißfallen wegen vieler An Stelle eines jeden der nachfolgenden Wörter iſt ein Fehler ausgedrückt, die ſeinen Abſchriften unterlaufen ſynonymes, ſinnverwandtes Wort zu ſetzen. Die Anfangs! waren, und Wolanck hatte etwas unehrerbietig geantwor⸗ buchſtaben dieſer Wörter ergeben alsdann. verbindet man tet. Dieſes noch vorhandene Schreiben hat Beekhoven in dieſe, einen Neujahrsglückwunſch für unſere Leſer. 1. Ehe⸗ feige Grimme kreuz und quer dick durchſtrichen und mit mann, 2. Geduld, 3. Erlaß, 4. Werpien 5. Sinnesart, olgenden Bemerkungen verſehen: Auf der einen Seite: 6. Hutrand, 7. Vorſatz, 8. Krankheit, 9. Meerbuſen. 5„Mit einem ſolchen Lümmel, der einem das Geld ab⸗ Silben⸗Wechſel⸗Rätſel. een ſoll man auch noch Komplimente machen, Statt Platin Baſel Meute Beitrag Affekt Bogen Lupe Linſe e S Melhaſten een Abtei Zelot Kaſus Aachen Ophir Lena Mieder. Die erſte 5 . 5. 0 5 5„Sie Schreibſudler, korrigieren Sie Ihre durch Un⸗ Silbe vorſtehender 15 Wörter ſoll durch eine der nachſte?] wiſſenheit, Uebermut, Eigendünkel und Dummheit gemach⸗ henden derart ausgewechſelt werden, daß die Anfangsbuch⸗ 1011 j ß j 5 3 Stun 6(M 5 a Ke eden e. 8 en Fehler, das ſchickt ſich beſſer, als mich belehren zu wol⸗ 8 0 ge(Mh. ſtaben, aneinandergereiht, ein Feſtgetränk beim Jahres len, denn das ist gerade, als wenn der Eſel Minerva be⸗„Alſo kommen Sie, meine Herren, ein letztes Glas zum 84 85 20 1 Chi Ef Erb Her In Lau Na Pi Ren Sa lehren wollte Beethoven.“ Wohl aufs neue Jahr.“ J a Se Ty or. 5 i Briefkarten⸗Rälſel. e 8 f Zug um Zug. Johannes u. Erna Prill 1 8 N i 8 3 0 9 20 e 15 0 ſchrieb im 16. Jahr Elſter R IVE A. 1 3 undert an den arkgrafen Johann von Brandenburg 3 zum Jahreswechſel ihre Grüße. Welchen Wortlaut— NIVEA. C RENHE e Herr Markgraf Eure Büchſe iſt nun fertig. 55 52 8 ergibt die Umſtellung der Buchſtaben in ihrer 4 gegen spréde Huf chickt Ihr mir das verdungene Geld dafür ſo ſchicke ich Unterſchrift. 8 l Euch die Büchſe. Schickt Ihr mir das Geld nicht, ſo ſchicke Synonym. Der ehrlichſte Republikaner. ich Euch die Büchſe nicht. Und hiermit Gottbefohlen!“ Für jedes der nachſtehenden Wörter ſoll ein ſynony⸗ Ein hervorragender Politiker der USA trat in einen 5 8 9 mes, ſinnverwandtes Wort geſetzt werden. Die Anfangs⸗ Geflügelladen, um einen Truthahn zu kaufen. In dem Laden„Steh auf, Hänschen, und gib dieſer Dame deine buchſtaben dieſer ergeben alsdann, aneinandergereiht, ein] traf er mit drei Negern zuſammen und redete ſie folgender[ Platzl Denk immer, daß man durch Höflichkeit nie verliert beliebtes Silveſtergebäck. 1. bärmeln, 2. betteln, 3. ge-] maßen an:„Mitbürger, ihr ſeid doch jedenfalls ſo gute Repu⸗„Na— aber hier immerhin meinen Platz!“ fallen, 4. erwägen, 5. foppen, 6. vermögen, 7 verlieren, blikaner wie ich?“* 8. abtreten, 9. unterſtützen, 10. begreifen, 11. einbringen.„Natürlich— ſelbſtverſtändlich“. erklärten die drei„Stell dir mal vor, ein fabelhaftes Mittageſſen: Suppe Bilder-Rälſel. Schwarzen... Fiſch, Fleiſch, Kartoffeln, Gemüſe, Kompott, Käſe, und da 8„Nun gut. Ihr ſeht hier dieſen Truthahn, den größten im, alles fuͤr ſechzig Pfennige!“ N ganzen Geſchäft. Den ſchenke ich demjenigen von euch, der mir„Fabelhaft! Wo gibt es denn das?“ den unwiderſprechlichſten Grund angeben kann, aus dem er„Das gibt es nicht! Aber ſtell dir mal vor. 4 ſich zu unſerer Partei hält.“ Schluß d daktt Teil aftli „Ich“, antwortete der Suche„bin Republikaner, eluß des redaktionellen Teils.— Geschäftliches. weil nur die Republikaner uns Neger frei gemacht haben.“ „Der Grund iſt ſehr gut“, lobte ihn der Senator.„Wie Das Zeit und Ankoſten erſparende Bankkonto 5 denkt ihr darüber, meine Freunde. Der Jahresſchluß ſteht vor der Tür. Der Hausvater hat ſich „Ich bin Republikaner“, äußerte ſich der zweite,„weil kaum von den„Strapazen der Feiertage, den Weihnachtsein ſonſt niemand Schutzgeſetze für die Farbigen befürwortet.“ käufen für Frau und Kinder erholt, als er ſich ſchon wieder miß 5 1 7 1 8 8 f 5 90 5„Gelddispoſikionen“ befaſſen muß. Er ſchimpft: Da muß er „Gefällt mir vorzüglich. läßt ſich entſchieden hören. Aber 2. Januar erſt einmal den Weg zum Vermieter machen, um die es iſt noch ein Bewerber da. Was ſagt der?“ Mi. Perf f e a bin Rep ene gel ich gern den Teac: e a dee a Feanen ae e e e Durch Umſtellen der Buchſtaben in den Wörtern: Schiene, hahn haben möchte“, geſtand der dritte. Feuerverſicherung fällig find: auch die Krankenkaſſe, die wieder Sahne, Urach, Stearin, Amſel, Furt, Trab, Salta, Ha⸗ Da lachte der Senator hell auf, klopfte dem dritten Neger woanders liegt, erwartet ihn zur Einzahlung ſeines Beitrage run, Lome ſind neue Wörter zu bilden. Richtig gebildet auf die Schulter und entſchied:„Mann, Ihr habt den Vogel Na, und dann ſind in einigen Geſchäften noch die reſtlichen a müſſen die Anfangsbuchſtaben dieſer Wörter einen weih: abgeſchoſſen. Ener Grund iſt der unwiderſprechlichſte, weil[nung beträge füt mur r e 9044 J i nachtlichen Brauch ergeben. er der ehrlichſte iſt. Da habt Ihr den Truthahn.“ 7 5 F e i der Truhe ein paar Wertpapiere liegen. Die geben jetzt am Sprichwork⸗Rätſel. 2. Januar Zinſen! Wie ſchön, mit der„Couponſchere“ arbeite 5 zu können! Aber wie läſtig auch, nun auch noch zu einer Ban „Wer fortgeht, iſt bald vergeſſen. Ein ungalanter Staatsmann. gehen zu müſſen, um die Zinsſcheine einzulöſen! Wieviel ge Wer zu viel verlangt, bekommt gar nichts. Als auf dem Wiener Kongreß im Jahre 1814 die ſchöne und Wege und langes Warten an den Schaltern und Kaſſen Viel haben macht Sorgen. Fürſtin Ligne allerlei nicht gerade ſchmeichelhafte Aeuße⸗ wieder erfordert! Wer lange fragt, gibt nicht gern. rungen über den preußiſchen Staatskanzler Fürſt Harden⸗ Aber braucht denn unſer Hausvater ſich all dieſe Umſtände Was bald wird, vergeht bald. berg gemacht hatte, gelang es ihr wirklich, den Kaiſer von machen?]! Wieviel einfacher hätte er es, wenn er ein B .Was nicht iſt, kann werden. Rußland, an den dieſe herabſetzenden Worte gerichtet waren, beſäße. über das er durch Scheck oder Ueberweisung verfügen 55 8 Biſt du weiſe, ſo ſchweig. gegen Hardenberg einzunehmen. Dann ſetzt er ſich nur an den Schreibtiſch und ſordert die Van 5 2 55. 1 N j zu Laſt i Kontos die Miete, die Verſicherungsprämien Vorſtehenden 7 Sprichwörtern iſt ſe ein Wort zu ent⸗ Der energische Fürſt aber durchhieb ſehr raſch den Ano. ben granelnkaſenbeiteag und die Rechnen aun begleichen ode nehmen. Dieſe ergeben zu einem Satz vereinigt ein wei⸗ ten, indem er direkt beim Zaren über dieſe Intrige Be⸗ ſchreibt die entſprechenden Verrechnungsſchecks aus. Da spart teres Sprichwort. ſchwerde führte. 8 wirklich Zeit und Geld! Der Mühe des Zinsſcheintrennens braun 1 Nachdem die Angelegenheit erledigt war, bemerkte der er ſich auch nicht zu unterziehen, wenn die Bank ſeine 1 5 Namen-Umbildungs⸗Aufgabe. 75 5 ruſſiſche Kaiſer:„Nun, es waren doch wenigſtens ſchöne Lip⸗ verwaltet; ſie ſchreibt rechtzeitig die Zinſen dem Konto gut, ſor Aus den nachſtehenden 10 Vornamen ſollen durch Zu⸗ pen, die Ihnen Leid zufügten. Wenn man den reizenden und wacht darüber, daß keine Ansprüche aus den Wertpapiere ſammenſtellen neue Namen gebildet werden. Die Zuſam:[ Mund der Fürſtin anſieht, muß man ſtets an eine Roſe verlorengehen und ſchützt ſie vor allem im Treſor vor Meebſtal menſtellung hat derart zu geſchehen, daß immer eine End⸗ denken!“ An dieſem Beiſpiel läßt ſich der„Dienſt am Kunden 17 5 und eine Anfangsſilbe der gegebenen Namen einen neuen„Gewiß“, erwiderte trocken der ungalante Staatsmann, ders anſchaulich zeigen Bel der Rieſenzahl der Bankein 35 Namen ergeben. i aber an eine Klatſchroſe!“ die zum Jahresbeginn durch Scheck oder Ueberweiſung ihre 5 8 3 8 5 lungen begleichen, ſind es Hunderte von Millionen, die auf Agathe Alexandra Balduin Benjamin Gabriele Georg Kato* Weiſe bargeldlos bel den Banken umgeſetzt werden, ein— Klara Natalie Nikolaus. Ein gefährlicher Eid. triebstechniſch und volkswirtſchaftlich betrachtet— Zeit und h Scharade. 5 Der als Präſident eines hohen e verſtor⸗ koſten erſparender Vorgang. Ohne dieſen bare eldloſen Zahlun 5 j f f verkehr wäre bei der ſchmalen Baſts unſeres eldkapitalbeſtand Mein erſtes iſt der Menſch auf Erden hene Dr. von Leitgeb war im Anfang ſeiner Laufbahn nur ein Bruchteil der ee möglich. Was müßte i Landrichter in einem Gebirgsſtädtchen. In einem Prozeß artgeld geprägt und wieviel Banknoten müßten gedruckt w e 1 11 11. ſollte er einen Mann vereidigen, war aber überzeugt, daß 8 15 5 Mil ſich der umſtändlichen Vardah Angenee 5 Bekommt mein ganzes was es hofft dieſer einen Meineid ſchwören würde, und verſuchte daher, gangener und überlebter Zeiten bedienen. Der Scheck und G 4 5 den Mann durch Vorſtellungen von himmliſcher und irdi⸗ verkehr bei den Banken bildet demnach neben dem Kredit⸗ So wird's mein letzt früh, 8 N 5 1 en 195. 5 8 ſcher Gerechtigkeit davon abzubringen. Als der Mann trotz⸗ Effektengeſchäft eine der weſentlichſten Aufgaben die ſie nicht n dem nicht von der Eidesleiſtung abſtehen wollte, rief von] im entereſtz der Kunden, ſondern auch der geſamten Wirtſc Leitgeb dem Gerichtsdiener zu:„Meier, machen Sie das 8 leiſten haben Auflöſungen aus letzter Nummer. Jen 5 10 E ed d e 5 1 Weihnachtsproblem: Die Lichter ſind mit klei.„ der laune e sdiener zögerte und ſagte:„Aber 1 nen e 15 1 bie 10 beziffert. e ergibt ich bitte, Herr Landrichter, bei dieſem Winde!“ Hens E die Reihenfolge der Buchſtabenfelder folgenden Spruch:„Das macht nichts“ antwortete der Landrichter.„Denn Spende-N 5 Wieder ſtrahlt im Glanz der Kerzen/ Hell der grüne Tan⸗ wenn der alte Michel ſetzt einen Meineid ſchwört, ſo holt N nenbaum,/ Und es faſſen unſre Herzen/ All die Herrlich⸗ ihn ſogleich der Teufel. Glauben Sie, daß ich mir hier die keiten kaum 918 zertrümmern laſſe, wenn der Teufel hier hindurch⸗ Ku ährt und den meineidigen Kerl holt?“ f. Nächſt G9 Zuſammen ſtell⸗ Aufgabe: Geſchmeide, Weg⸗ ah„Herr Landrichter, ach 5 lieber nicht!“ rief ent⸗ 18 die Au e ee. 1 nahme, Metermaß, Hofeingang, Vertretung, Sagenkreis. 1 5 andes. Ich kann dle Pyrmo Ge egnete Feiertage.— 5 ſetzt der Zeuge und machte ſich ſchleunigſt 5 dem Slanbe aufe e 1 2 Einſetz⸗Rätſel: Pinſel Pfanne Recke Geifer f Empfehlung. b Auskunft totenlog durch ehre Grande Marie Korb um Hacken Ahr car mol iut wohl Hausfrau:„Warum wur⸗ Näuchen 120 Mänetr Frt Selle Zone.— Pfefferkuchen.— e den Sie von Ihrer vorigen Seliger ooh ug 5 g lind Herrſchaft entlaſſen?“ D underte Anerkennungen. l 8 i e e Dienſtmädchen:„Ich 180 d hatte vergeſſen, ie Kindern Kreue uu waſchen.“ e und 3 Die Kinder leinſtimmig):[. 4. 934. 10 i 5 Hill Mk. 1.55„O, Mutti, nimm die!“ e 8 für ente Carl Görg. Ve eee(Jugend“ dass platt Peoving⸗Besteger, fümiiich in Berlin 8.