AErſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mz. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkülndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 5 G Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt. Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Yannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XI. 35 1200 Jahrgang 5 36 Der dritte Jahreswechſel im nakionalſozialiſtiſchen Reich. Berlin, 1. Januar. Als Sonderſendung der Keichsſendeleitung für alle deutſchen Sender verlas am Neujahrstage um 14 Uhr Reichsminiſter Dr. Goebbels folgende Neujahrsbotſchaft des Führers und Reichskanzlers: Nationalſozialſſten, Nationalſozialiſtinnen, moſſen! Zum dritten Male feiert das neue Reich den Jahres⸗ wechſel. Zum dritten Male wurde uns am Beginn der vergangenen zwöf Monate der bevorſtehende Zuſammen⸗ bruch des natioralſozialiſtiſchen Regimes prophezeit. Zum dritten Male iſt Deutſchland unter dieſem Regime ſtärker und geſünder geworden auf allen Gebieten ſeines nationalen Lebe. Es iſt für uns ſchwer feſtſtellbar, wel⸗ chem der drei zirückliegenden Jahre die größere Bedeu⸗ tung für die Widerauferſtehung des deutſchen Volkes zukommt. 1933 eroberten wir die innere Macht. 1934 ge⸗ lang es uns, ſie zu befeſtigen und zu erweitern durch die Vorarbeiten füt die Erringung der äußeren Freiheit, 1935 ſteht im Zeichen dir errungenen Freiheit nach außen und der weiteren Durchſetzung der nationalſozialiſtiſchen Idee im Innern. Daß es uns neben dieſer gewaltigen Arbeit der politi⸗ ſchen Wiederheſtellung Deutſchlands auch gelang, den wirkſchſklichen Aufbau durchzuführen und fork⸗ zuſetzen, kann uns alle mit beſonderem Stolz erfüllen. In derſelbh Zeit, in der wir mit Recht zufrieden zu⸗ rückblicken düſen auf eine wahrhaft gewaltige politiſche, Fulturelle und wirtſchaftliche Arbeit des Aufbaues, wird uns von jofknaliſtiſchen Hellſehern ſoeben wieder der neue Termin ir den deutſchen Zuſammenbruch mitgeteilt. Auch damit knen wir zufrieden ſein. Denn dieſe Phra⸗ ſſen werden urgehen, aber die Ergebniſſe unſerer Arbeit werden bleibe. Und us vor uns liegende Jahr 1936 ſſſoll und wirdein weiteres Jahr nationalſozialiſtiſcher Ent⸗ ſſchloſſenheit ud Tatkraft ſein. Je mehr aber die Stärke des Reiches zunimmt, und ihren ſichtbaren Ausdruck findet zin der wiedenntſtehenden Wehrmacht unſeres Volkes, um ſo mehr werdn wir erfüllt ſein von der Schwere dir Verpflichtung, die uns die neue Waffe auferlegt. Mit dem Blſt in die vielen Wirrniſſe und Unruhen der zanderen Weltermeſſen wir erſt den Segen des klaren und ſtabilen Regiſes in unſerem Staate, ſowohl als den Segen nud Nutzen ds dadurch garantierten Friedens. Ein ſolches Bollwerk de nationalen europäiſchen Disziplin und Kultur geſen den bolſchewiſtiſchen Menſchheitsfeind zu bleiben, urd auch im kommenden Jahre unſer eifer⸗ volles Beſtrelen ſein. Deſſen Verſuch, durch fortgeſetzte Revolutionen blutige Aufſtände und Unruhen die Ordnung der Welt zu mtergraben und die Völker gegeneinander zu hetzen, werdeywir ſo in der Vergangenheit auch in der Zu⸗ kunft in Deutchland erfolgreich abwehren Anſer höchtes Streben ſoll es aber auch im kommenden Jahr ſein, den wiedergefundenen nationalen Leben der Ehre und Freheif den äußeren Frieden zu bewahren. Das heute Deutſche Reich, ſein Weg und ſeine Zu⸗ kunft ſind unſislich verbunden mit der Jationalſozialiſtiſchen Partei. Sie hat die Unſtellung unſeres Volkes erreicht, die Ener⸗ gien für den Viederaufſtieg erweckt, die geiſtige und poli⸗ kiſche innere Porausſetzung für die Durchführung aller nö⸗ tigen Maßnchmen und Reformen geſchaffen und gegeben. Ich bin mir bewußt, daß, was immer auch Deuktſchland treffen könnte die Parkei der feſte und unzerſtörbare Trä⸗ ger des deulſhen Lebenswillens ſein wird, wie ſie dies in den zurückliegnden 15 Jahren war. Eine fanatſſch ver⸗ ſchworene Geueinſchaft deutſcher Männer, deutſcher Frauen und deutſcher Jugend wird hinter mir ſtehen, wie in der Vergangenheſſ in ihren guten und ſchlechten Tagen, ſo auch in der Zukunft! 5 Ich wende mich daher am Beginn des neuen Jahres wie immer Parteige⸗ on meine alten Kämpfer. 5 11 gedenke ihrer Treue und ihrer Disziplin. Ich gedenke all der Führer in der politiſchen Organiſation der Natio⸗ 85 nalſozialiſtiſchen Partei, der SA, S8, der Hitlerjugend, des Arbeitsdienſtes, des Nsgg, der Bauernorganiſation, der Arbeitsfront uw. ſowie der Führerinnen der Frauenſchaf⸗ ben und des zd. Ich danke ihnen auch in dieſem Jahr für die unentwegte Treue und den Gehorſam, den ſie mir enkgegenbrachlen, und die es mir ermöglichten, ſchwerſte polikiſche Enkſcheidungen im ſicheren Bewußlſein des hinter mir ſtehenden und durch ſie geführten Volkes zu kreffen. Ich danke all den unzähligen, namenlofen Parkeigenoſſen und Anhängern, den braven Männern meiner SA und 55, des Arbeitsdienſtes, des NMsgß und der geſamken Arbeitsfront für ihre Hingabe an die Bewegung und für ihre gebrachten großen Opfer. Ich danke beſonders den Millionen deutſcher Bauern, die die Ernährung unſeres Volkes auch in dieſem Jahr ge⸗ Ungen ließen. And ich danke ſchließlich allen jenen Vekann⸗ Neujahrsbobſchaft des Führers Donnerstag, den 2. Januar 1936 5 ten und Anbekannten, die auch als Nichkparkeige⸗ noſſen durch ihre treue Mitarbeit das Deukſchland des Dritten Reiches emporführen halfen. Ich danke vor allem den deutſchen Frauen, die durch die neugeborenen Kleinen unſeren Kampf durch ihre Tapferkeit erſt der Zukunft unſeres Volkes zugutekommen laſſen. Das Jahr 1936 ſoll uns erfüllt ſehen von einem neuen heiligen Eifer zu arbeiten und einzutreten für unſer Volk. Es ſoll uns alle vereint ſehen im Bewußtſein der uns geſtellten gemeinſamen Aufgabe. Heute aber wollen wir danken dem Allmächtigen, der unſer Werk bisher in ſeinen Segen ge⸗ nommen hal. Und wir wollen uns vereinen in der demütki⸗ gen Bitte an ihn, uns auch in Zukunft nicht zu verlaſſen! Es lebe die nakionalſozialiſtiſche Bewegung! Es lebe unſer einiges deutſches Volk und Reich! Berlin, den 1. Januar 1936. gez. Adolf Hitler. Dankſagung und Wünſche des Führers Eine Jülle von Glückwünſchen. Berlin, 1. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat auch in dieſem Jahr zum Neujahrstage eine Fülle von Glückwünſchen deutſcher Volksgenoſſen aus dem Reich und dem Auslande, ebenſo von den Freunden Deutſchlands in fremden Län⸗ dern und von den Auslandsdeutſchen in der ganzen Welt erhalten. Bei der großen Jahl dieſer Kundgebungen, die ihm aus allen Bevölkerungskreiſen perſönlich, ſchriftlich und kelegraphiſch in dieſen Tagen dargebracht worden ſind und die ihn herzlich erfreut haben, iſt es ihm zu ſeinem lebhaften Bedauern nicht möglich, die Glückwünſche im ein⸗ zelnen zu erwidern. i Der Führer und Reichskanzler ſpricht daher allen, die zur Jahreswende ſeiner ſo freundlich gedacht haben, auf dieſem Wege ſeinen herzlichen Dank aus, wobei er gleich⸗ zeitig ihre Neujahrswünſche beſtens erwidert. Dr. Goebbels zum Jahreswechsel ö Ganz Deutſchland ſoll ſtark und glücklich werden. 5 Berlin, 1. Januar. f Reichsminiſter Dr. Goebbels gedachte in ſeiner Neujahrsanſprache zunächſt der letzten Kabinettsſitzung, in der der Führer der Reichsregierung ſeinen Dank für die Arbeit im vergangenen Jahre ausgeſprochen hatte. Mit Bewegung hätten dabei alle der Mühen und Sorgen, der Freuden und Erfolge dieſes wahrhaft hiſtoriſchen Jahres gedacht. 5 Es ſei freilich ein eigentümlicher Charakterzug faſt aller Menſchen, daß ſie bei der Gegenwart immer nur das Schwere und Sorgenvolle bemerken, um darüber das Leich⸗ tere und Freudigere zu überſehen, während ſie bei der Vergangenheit ſo gerne das Angenehme im Gedächtnis be⸗ hielten.„Gerade bei dem eben verfloſſenen Weihnachtsfeſt konnten wir Deutſchen ſo recht feſtſtellen, wie gut es das Schickſal im vergangenen Jahr mit uns gemeint hat. Wo⸗ hin wir in Europa ſchauten, waren Völker und Regierun⸗ gen von ſchweren innen⸗ und außenpolitiſchen Kriſen heim⸗ geſucht. Man mag an dem bei uns herrſchenden Regime im Auslande kritiſteren was man will. Eines iſt unbeſtreit⸗ bar, daß die ganze Welt uns darum beneidet, daß wir wie⸗ der auf weite Sicht arbeiten können, daß das deutſche Volk Vertrauen zu ſeiner Regierung hat und daß es mit Zuver⸗ ſicht und feſter Hoffnung den kommenden Entwicklungen entgegenſchaut. Daß wir uns damit in der Welt nicht nur Freunde er⸗ werben konnten, das liegt in der Natur der Sache. Denn die Welt hat ſich in der Vergangenheit ſchon ſo mit einem ſchwachen und ohnmächtigen Deutſchland abgefunden, daß ſie heute eine ſtarke und gefeſtigte deutſche Nation vielfach nur als läſtig findet.“ Was das abgelaufene Jahr brachte ö Das Jahr 1935 werde als das Jahr der deutſchen Freiheit in die Geſchichte übergehen. Drei markante Ereig⸗ niſſe hätten dieſem Jahr ihren Stempel aufgedrückt: Der Sieg an der Saar, die Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit und der Abſchluß des deutſch⸗ i engliſchen Flottenabkommens. Sie hätten Deutſchland, das durch den Verſailler Vertrag zur ewigen innen⸗ und außenpolitiſchen Ohnmacht verurteilt werden ſollte, wieder in die Reihe der ſouveränen Staaten hineingerückt. und das wunderbare an dieſen Vorgängen ſei, daß ſie nicht etwa den europäiſchen Frieden gefährdet, ſondern ihm erſt ſeine eigentliche Feſtigkeit und Sicherheit gegeben hätten. Wenn Weihnachten zum erſten Male in großem Umfange die jungen Soldaten unſerer neuen Wehrmacht als Urlauber in ihre Heimat zurückkehrten, ſo ſei dieſes alte, liebe Bild, das wir ſo lange ſchmerzlich entbehren mußten, für das ganze Volk ein Zeichen dafür geweſen, wieviel ſich im Jahre 1935 in Deutſchland gewandelt habe. Die Nation ſei heute wieder in der Lage, ö ihre Ehre und ihren Beſtand durch eigene Kraft zun s beſchützen. f Dieſes große Ziel konnte ſelbſtverſtändlich nicht ohne ebenſo große Opfer erreicht werden. Es zeuge für den politiſchen Sinn des deutſchen Volkes, daß es dieſe mit freudiger Ent⸗ ſchloſſenheit auf ſich genommen habe. Noch ſei ein großer Teil der Arbeitsloſigkeit, die wir als furchtbarſtes Erbe des ver⸗ Nr. 1 . ⁰y dbb ã ã bbc Boiſchafter Roland Köſter 7 Einer Lungenentzündung erlegen. Patris, 1. Januar. Der deutſche Botſchafter Roland Köſter iſt nach kurzem ſchweren Leiden im Amerikaniſchen Krankenhaus in Paris an den Folgen einer Bronchitis, die ſich in eine Lungen⸗ entzündung verwandelt hatte, erlegen. Der franzöſiſche Staatspräſident hat ſich ſofort, als er von dem Ableben des deutſchen Botſchafters unterrichtet worden war, in die Beileidsliſte in der deutſchen Botſchaft eintragen laſſen. Miniſterpräſident Laval hat ſich perſönlich in Begleitung ſeines Kabinettschefs in die deutſche Botſchaft begeben. Unter den erſten Beileidsbeſuchern bemerkte man den italieniſchen Botſchafter in Paris, den Generalſekretär in der Präſidentſchaft der Republik, Magre, den Chef des Militärhauſes des Staatspräſidenten, General Braconnier, den Generalſekretär am Quai d'Orſay, Leger, den Chef des Protokolls, de Fouquieres, u. a. m. Roland Köſter iſt am 1. Juni 1883 in Mann⸗ heim geboren. Nach den üblichen Studien trat er ſofort in die diplomatiſche Karriere ein und war nach dem Kriege zunächſt Geſandtſchaftsrat in Prag, alsdann Chef des Pro⸗ tokolls. Nachdem er kurze Zeit außer Dienſt war, wurde er Geſandter in Oslo, um dann in Berlin die Perſonalabteilung zu übernehmen. Auf dem Pariſer Botſchafterpoſten befand ſich Roland Köſter ſeit dem 14. November 1935. Seine Gattin ſtammt aus der bekannten Familie von Liebig. Dank ſeiner vorzüglichen Beziehungen in der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt und dank ſeiner diplomatiſchen Fähigkeiten hat er in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, die deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen zu beſſern und Ver⸗ ſtändnis für Deutſchland in den franzöſiſchen Kreiſen zu ver⸗ breiten. Deutſchland verliert an dem ſo plötzlich Heim⸗ gegangenen einen hochbefähigten Diplomaten, der dem Lande noch von großem Nutzen hätte ſein können. Berlin, 1. Jan. Der Präſident der franzöſiſchen Republik hat dem Führer und Reichskanzler aus Anlaß des Ablebens unſeres Botſchafters in Paris folgendes Beileidstelegramm deſandt: gangenen Regimes übernehmen mußten, nicht überwunden. Noch geſtatte die Niedrigkeit der Löhne einem großen Teil unſeres Volkes nicht, an den materiellen und ideellen Gütern der Nation gleichberechtigt teilzunehmen. Weil wir Rohſtoffe für die Arbeitsſchlacht und für die Wehrhaftmachung unſeres Volkes nötig haben, mußten wir die Einfuhr von Lebens⸗ mitteln, vor allem von Fetten und Fleiſch, zu einem Teil einſchränken. Das habe zeitweilige Verknappungen an Butter und Schweinefleiſch bedingt. Dr. Goebbels erinnerte dann an die ö Leiſtungen des Winterhilfswerks und der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ und fuhr fort:„Ein wahrhaft ſozialiſtiſches Regime leitet und lenkt die Geſchicke der deutſchen Nation. Es ſitzt nicht auf Bajonettſpitzen, ſondern ruht in der Liebe und im Ver⸗ trauen des ganzen Volkes. Anſer koſtbarſter Schatz iſt die Anhänglichkeit aller guten Deutſchen. Sie gibt uns Kraft und Stärke zu dem ſchweren Werk, dem wir dienen. f Dabei ſei es klar, daß vorerſt nur die wichtigſten Auf⸗ gaben in Angriff genommen werden konnten. Aber durch das ganze Volk gehe der einheitliche, entſchloſſene Wille: Wir müſſen wieder wie die anderen Großmächte ein Weltvolk werden! Anſer nationales Glück liegt in unferer nationalen Kraft.“ Der Miniſter ſprach dann der ganzen Nation den Dank des Führers und der Regierung für den Opferſinn aus, mit der ſie ſich im vergangenen Jahr bewährt habe. Sie werde auch die kommenden Schwierigkeiten überwinden. Die Aufgaben für das Jahr 1936 Neue große Aufgaben warten wieder auf uns. Die Wehrhaftmachung muß gefeſtigt, die Arbeitsſchlacht weiker⸗ geführt werden. Jahrelang noch werden die Hämmer klin⸗ zen beim Bau der Keichsautobahnen. Die organiſatoriſche ſteuformung des Reiches findet ihre Fortſetzung; Partei und Staat werden ein einheitliches Ganzes bilden, um den Schutz der Volksgemeinſchaft zu ſichern. Der Führer, ſeine Partei und ſeine Regierung aber vermöchten nichts, wenn das Volk ihnen nicht hilft. Sie können jedoch umſo ſicherer auf die Mitarbeit des Volkes rechnen, 8 da das Volk jetzt weiß, wozu die Opfer gebracht werden müſſen. Seine Hoffnung auf die Zukunft kommt ja am ſicherſten zum Ausdruck in dem wunderbaren Kinderſegen, den ungezählte Mütter auch im vergangenen Jahr wieder der ech Nation geſchenkt haben. Er iſt das Unterpfand der Unſterblichkeit unſeres Volkes. a So wollen wir denn in dieſer wichtigen Stunde beim Abſchluß des alten Jahres uns alle vereinigen in kiefem Dankgefühl an den Führer. Möge das Schickſal ihn uns noch viele Jahre in Geſundheit und voller Schaffenskraft erhalten. In dieſer Geſinnung fühlen wir uns verbunden mit allen Deutſchen. Ich grüße beſonders die, denen das Schickſal Not und Sorge bereitet. Sie dürfen ee h ſein, daß wir keine Kraft und Mühe ſcheuen, um ſie in die Segnungen unſeres nationalen Le⸗ bens mit einzuſchließen. i 1 5 Denn ganz Deutſchland ſoll ſtark und glücklich werden Es ſoll eiue das ſtolze Land unſerer Kinder ſein und in ihnen ewig leben! Unſere Hoffnung und änſer Glaube ge⸗ hören ihm. Wir werden auch im kommenden Zahr ſeine ge⸗ kreuen Diener und muligen Vorkämpfer fein. N „Es iſt mir ein Bedürfnis Ew. Excellenz die Trauer zum Ausdruck zu bringen, die mir der Tod Ihres verewiglen Botſchafters in Paris, Herrn Roland Köſter, bereitet. Er hatte ſich unſere Achtung zu erwerben gewußt, ſein Andenken wird unter uns wach bleiben. Albert Lebrun.“ Der Führer und Reichskanzler hat telegraphiſch wie folgt gedankt: „Ew. Excellenz danke ich aufrichtig für den Ausdruck Ihrer Teilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſt, den das Deutſche Reich durch den Tod des Botſchafters Roland Köſter erlitten hat. Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ Außerdem hat Seine Excellenz der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Herr Francois⸗Poncet, dem Führer und Reichskanzler perſönlich das Beileid der franzöſiſchen Re⸗ gierung und ſeine Anteilnahme ausgeſprochen. Loſung für 1936: Immer wieder vorwärks für den Frieden, die Ehre und die Kraft der Nation. Aus Anlaß des Jahreswechſels haben der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht, der Reichskriegsmini⸗ ſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht ſowie die Ober⸗ befehlshaber des Heeres, der Kriegsmarine und der Luft⸗ waffe folgende Kundgebungen erlaſſen: Soldaten! Ein entſcheidendes Jahr der deutſchen Wehrgeſchichte liegt hinter uns. Das Reich iſt wieder frei und ſtark. Ich spreche allen Soldaten und den ſonſt am Aufbau der Wehr- macht Beteiligten meinen Dank und meine Anerkennung für die Leiſtungen im vergangenen Jahre aus. Die Loſung für 1936 heißt: Immer wieder vorwärks für den Frieden, die Ehre und die Kraft der Nakion. Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht. gez. Adolf Hitler. An die Wehrmacht! Im Zeichen der allgemeinen Wehrpflicht beginnen wir ein neues Jahr des Ehrendienſtes an Volk und Keich. Wir wollen weiter zuſammenſtehen in Treue, Man⸗ neszucht und Hingabe für Deutſchland und unſeren Oberſten Befehlshaber. ö Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht. gez. von Blomberg. An das Heer! f Mit Stolz kann das Heer auf die Arbeit des vergange⸗ nen Jahres zurückblicken. Ich weiß, daß Führung und Truppe auch weiterhin ihre Pflicht erfüllen werden. ö Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Oberbefehlshaber des Heeres. gez. Frhr. von Fritſch. 8 An die Kriegsmarine! Die Wehrfreiheit hat die Kriegsmarine vor neue große Aufgaben geſtellt. mit Tatkraft und freudiger Hingabe ſind ſie im vergangenen Jahr in Angriff genommen worden. f Im neuen Jahr werden wir mit gleicher Enkſchloſſen⸗ heit ans Werk gehen. Berlin, den 31. Dezember 1935. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. gez. Raeder. a An die Luftwaffe! a Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Göring, richtet an die Luftwaffe folgenden Erlaß: J Allen Angehörigen der Luftwaffe ſpreche ich meine An⸗ erkennung und meinen Dank für die im vergangenen Jahre bewieſene Pflichttreue aus. Ich erwarte, daß ſie ſich auch im neuen Jahre der Größe der zu bewältigenden Aufgaben bewußt bleiben und übermittle ihnen meine beſten Wünſche für eine erfolgreiche Arbeit am gemeinſamen Werk. Ein großes Jahr liegt hinter uns. Deutſchland hat ſeine Wehr⸗ hoheit wieder. Die Luftwaffe verdankt ihre Wiedergeburt einzig und allein dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Idee. Aus dem Glauben an den Führer und Oberſten Befehls- haber der Wehrmacht wird ſie die Kraft ſchöpfen, höchſte Lei⸗ ſtungen auch im kommenden Jahre zu vollbringen. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe. gez. Hermann Göring. ö Glückwunſchwechſel mit dem Papſt Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers hat der deutſche Botſchafter beim Heiligen Stuhl Seiner Heiligkeit dem Papſt zum Jahreswechſel die Glückwünſche des Deut⸗ ſchen Reichskanzlers und der Reichsregierung bei der Neu⸗ jahrsaudienz überbracht. Papſt Pius XI. hat den Botſchafter von Bergen gebeten, dem Führer und Reichskanzler ſowie der Reichsregierung mit ſeinem aufrichtigen Dank die beſte Erwiderung der Neujahrswünſche zu übermitteln.. Neujahrsbefehl an das NSR Korpsführer Hühnlein erließ den nachſtehenden Neu⸗ jahrsbefehl an das N SK.: 5 ö 5 NSgg.⸗Männer! Das Jahr 1935 iſt vergangen. Als das„Jahr der wie⸗ dergewonnenen Wehrfreiheit“ wird es in der Geſchichte der Deutſchen fortleben für alle Zeit. In zäher, ſtiller Klein⸗ arbeit fügte das Korps Stein an Stein. Ein jeder gab ſein Beſtes. Vieles iſt erreicht worden, doch manches bleibt noch zu tun übrig. Nürnberg und Coburg heißen die Markſteine dieſes Jahres, auf die das Korps mit Stolz zurückblickt. Die zu einer Kameradſchaft der Tat feſt und unlösbar zu⸗ ſammengeſchworene, aufs beſte geſchulte und diſziplinierte Einheit des Sturmes iſt und bleibt unſer Bauſtein] Mit ihm fügte das Korps ſein ehernes Fundament. Politiſche Rundſchau Ab 1. Januar keine Kundfunk⸗Reklameſendungen mehr. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft teilt mit, daß im Einverneh⸗ men mit allen zuſtändigen Stellen die Reklameſendungen ab 1. Januar 193 in Horta kommen. 3 Das engliſch⸗iriſche Handelsabkommen um ein Jahr ver. längerl. Das im Jahr 1935 abgeſchloſſene ae Handelsabkommen iſt um ein Jahr verlängert worden, Das 1 Abkommen, das ſeinerzeit als ein erſter Verſuch zur Been⸗ digung des engliſch⸗iriſchen Wirtſchaftskrieges betrachtet wurde, ſtellte das engliſche Monopol in der Belieferung Ir⸗ lands mit Kohle wieder her, während England ſeine Vieh⸗ einfuhren aus Irland um ein Drittel erhöhte. Die Neubildung des ſpaniſchen Kabinetts iſt bereits durchgeführt. Der bisherige Miniſterpräſident Valladares behält den Vorſitz und verwaltet daneben noch das Innen⸗ miniſterium. Miniſter des Auswärtigen wird der bisher mit dem Poſten des Finanzminiſters betraute Unabhängige Urzaiz Cadaval. Das Finanzminiſterium übernimmt wieder der bisherige Oberkommiſſar von Marokko, Rico Avello. Sämtliche Miniſter ſind parteipolitiſch unabhängig. England ſichert Aegypten Ausbau der Befeſtigungen in der Weſtwüſte. Die ägyptiſchen Blätter berichten eingehend über die militäriſchen Vorbereitungen der britiſchen Armee in Aegyp⸗ ten zum Ausbau der weſtlichen Wüſtengebiete. Den Zeitungsmeldungen zufolge ſind in der letzten Zeit zahlreiche Schiffsladungen Stacheldraht, Wüſtenlaſtwagen, Flugzeuge und Erſatzteile eingetroffen. In den Oaſen Siwa, Jayum und Wadi Natrun in der weſtlichen Wüſte werden Befeſtigungsarbeiten in großem Amfange durchgeführt. In Siwa, Sollum und Merſa Matruh ſind Hauptlager und Flugzeugſtützpunkte angelegt worden, ſowie vier Stellungen mit Stacheldraht und Tankgräben ausgebaut. Die Zahl der britiſchen Flugzeuge in der Weſtwüſte wird auf 600 ge- ſchätzt, die Zahl der Flugplätze auf 30. Die Zeitungen wollen wiſſen, daß das britiſche Ober⸗ kommando je 200 Telephonanlagen für Sollum und Merſa Matruh beſtellt habe. Die 74 Kilometer lange Wüſtenſtraße von Fokah nach Merſa ſoll demnächſt binnen 6 Monaten gebaut werden. Die Koſten betragen 40 000 Pfund. Britiſche Proteſtnote in Kairo Der britiſche Oberkommiſſar in Kairo hat der ägyptiſchen Regierung eine Note überreicht, in der gegen Angriffe auf einen Boten der britiſchen Vertretung ſowie auf zwei britiſche Frauen während der ſeinerzeitigen Unruhen Einſpruch er⸗ hoben wird. In ſeiner Antwort ſagte der ägyptiſche Mini⸗ ſterpräſident, die beklagten Angriffe ſeien nicht vorſätzlicher Natur geweſen, und hätten ſich nicht gegen britiſche Unter⸗ tanen im beſonderen gerichtet. Anläßlich der Wiedereröffnung der Univerſität Kairo und der Schulen, die, wie erinnerlich, im Zuſammenhang mit den Unruhen im November geſchloſſen worden waren, veranſtalteten die Studenten eine Kundgebung an dem Denk⸗ mal für die während der Unruhen ums Leben gekommenen Studenten auf dem Hof der Univerſität. Die Kundgebung verlief ohne Zwiſchenfälle. Die Studenten entſandten eine Abordnung zum Miniſterpräſidenten um die Artneſtierung derſenigen Studenten zu fordern, die während der Unruhen verurteilt worden waren. Die bombardierte Note Kreuz⸗ Station 32 Tote?— Empörung in der ſchwediſchen Oeffenklichkeit. 5 Skockholm, 1. Januar. Die Nachrichten über die Vernichtung der ſogen. Weſt⸗ lichen Station des Schwediſchen Roten Kreuzes an der abeſſiniſchen Nordfront haben in der ſchwediſchen Oeffent⸗ lichkeit größtes Aufſehen und Erbitterung hervorgerufen. Die Blätter bringen in auffallender Aufmachung Mel⸗ dungen über den Bombenangriff der italieniſchen Flieger auf die genannte Station, wobei 32 Mann, darunter ſämt⸗ liche neun Schweden, den Tod gefunden haben ſollen. Die Blätter veröffentlichen bereits die Namenliſte der koten Schweden, obgleich eine amtliche Beſtätigung noch nicht vorliegt. Demnach werden der Tod des Chefarztes der Abordnung des Schwediſchen Roten Kreuzes, Dr. Hylander, zweier Aerzte, eines Kandidaten der Medizin, eines Paſtors, eines Mechanikers und dreier Beamter beklagt. „Nya Dagligt Allehanda“ ſpricht von einer erſchüttern⸗ den Botſchaft. Der italieniſche Bombenangriff ſei ein Ver⸗ gehen gegen das internationale Ehrenrecht. Italieniſche Giegeszuverſicht „Beſetzung Oſtafrikas endgültig.“ „Die Erklärung Muſſolinis vor dem italieniſchen Mi⸗ niſterrat über die notwendige Kampfpauſe in Abeſſinien iſt von der engliſchen Preſſe als„das erſte amtliche Zugeſtänd⸗ nis“ ausgelegt worden, daß ſich der Krieg in Oſtafrika mo⸗ natelang hinziehen müſſe und koſtſpielige Folgen für die Italiener haben könne. Gegenüber dieſer peſſimiſtiſchen Auslegung ſtellt der Mailänder„Corriere della Sera“ feſt, daß die militäriſchen Operationen ſolange weitergeführt würden, wie es nok⸗ wendig ſei. Italſens Gegner ſollten ſich keiner Täuſchung hingeben. Italien werde ſich von der ſyſtematiſchen Durch führung ſeiner Pläne nicht einen Millimeter abbringen laf⸗ ſen. Die Beſetzung in Oſtafrika ſeſ endgültig. Erſt wenn man den Zeitpunkt fur gerommen erachte, würden die Operakio⸗ nen in dem vorgeſehenen größeren Amfang aufgenommen werden. In weniger als drei Monaten habe man nicht mehr Land einnehmen können. Italien ſei des kriumphalen Aus⸗ ganges des oſtafrikaniſchen Unternehmens ſicher. „Gazzetta del Popolo“ betont, daß das militä⸗ riſche. Vorgehen nicht unterbrochen ſei. Dagegen ſei 15 po⸗ litiſchem Gebiet ein Stillſtand zu bemerken. Die politiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Geſchehniſſe brächten Ita⸗ lien keinerlei Störungen. Es ſei ſich ſeiner Kraft, ſeines zähen Willens und ſeines Vertrauens zum Duce bewußt. Die Aktion gehe weiter. Scharfer Angriff gegen England In allen 28 Zeitungen des amerikaniſchen Hearſt⸗Kon⸗ zerns erſchien ein Leitartikel, in dem der. Zei⸗ tungskönig erneut das Feuer gegen England ſchürt. Bereits ſeit mehreren Wochen führt die ede einen Preſſe⸗ order gegen England. In außerordentlich ſcharfer Sprache ordert Hearſt die Leſer ſeiner Blätter auf, den Weltkrieg nicht zu ver e Er warnt dann vor„den britiſchen Pro⸗ pagandiſten“, die die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ausſchließlich britiſchen Welt en dienſtbar machen wollten. England halte die Entwicklung taliens, indem es den Völkerbund als ſein Werkzeug be⸗ f nutze, auf.„Zuſammen mit ankreich habe England eine völlige Kontrolle über die S 150 un erben des Völkerbundes.“ Die Spannung im Fetzen Oſten Geheimer Militärverkrag zwiſchen Sowjeſtußland und der Aeußeren Mongolei? Japaniſche Militärkreiſe erhielten aus angeblich zuver⸗ läſſiger Quelle Nachricht über den Abſchluß eines geheimen Militärvertrages zwiſchen der Sowjetunion und der Aeuße⸗ ren Mongolei. Die Sowjetregierung habe die Abſicht, die Aeußere Mongolei politiſch und militäriſch in die Hand zu bekommen, um dadurch einen Stützpunkt zur Abwehr der kommuniſtenfeindlichen Front Nordchina-—Mandſchukuo —Japan zu erhalten. Unter dem Eindruck dieſer Entwicklung hal das japa⸗ niſche Heer deshalb, der Zeitung„Kokumin“ zufolge, fol⸗ gende Forderungen als Grundlage neuer Verhandlungen mit China aufgeſtellt: 1. Einſetzung japaniſcher Lehrer an den chineſiſchen Militärſchulen; 2. einheitliche ſelbſtändige Regierung in Nordchina mit engſter Zuſammenarbeit mil dem japaniſchen Heer zur Abwehr der kommuniſtiſchen Ge⸗ fahr; 3. Anerkennung Mandſchukuos als Vorausetzung eines Drei⸗Länder⸗Paktes. Verkehrsunglück durch Vereiſung Bier Kraftwagenunfälle an der gleichen Stelle. Auf der vereiſten Staatsſtraße zwiſchen Murnau und Waltersberg(Oberbayern) ereigneten ſich im unmittelbaren Zuſammenhang mit einem ſchweren Autounglück nachein⸗ ander noch drei weitere Autounfälle. Ein mit hoher Geſchwindigkeit in Kichkung Garmiſch fahrender Münchener Perſonenkraftwagen geriet infolge der Vereiſung ins Rutſchen und wurde gegen einen Baum ge⸗ ſchleuderk. Einer der Inſaſſen wurde auf die Straße gewor⸗ fen und blieb kot liegen. Die beiden anderen fielen mit dem Kraftwagen die Böſchung hinunter, erlitten aber glücklicher weiſe nur leichte Verletzungen. der Kraftwagen ſelbſt wurde vollſtändig zertrümmert. Der ködlich Berunglückte wurde nach Murnau gebracht, die beiden Berletzten nach München. Ein im Augenblick des Unglücks entgegenkommender von einer Münchener Dame geſteuerter Kraftwagen fuhr, da die Lenkerin beim Anblick des Unglück unſicher wurde, in den Straßengraben, kam aber glimpflich davon. Ein Kölner Perſonenauto, deſſen Inſaſſen den Verunglückten Hilfe leiſten wollten, wurde von einem ſchwerbeladenen Laſt⸗ wagen eines Sägewerks beim Ausweichen angefahren und ſchwer beſchädigt. Einer der verletzten Inſaſſen des erſten Wagens, der im gleichen Augenblick auf die Straße ſprin⸗ gen wollte, geriet unter den Laſtkraftwagen, der aber wun⸗ derbarerweiſe über ihn hinwegfuhr, ohne ihn zu verletzen. Engliſches Flugzeug ins Meer geſtürzt Auf dem Weg von Athen nach Alerandrien. London, 1. Januar. Am letzten Tag des vergangenen Jahrts iſt das Groß⸗ flugzeug„City of Chartum“, das ſich auf dem Wege von Athen nach Alexandrien in Aegypten befand, etwa zwei Kilometer vor Alexandrien ins Waſſer geſürzt. Bei dem Unglück, deſſen Arſache noch ungeklärt iſt, kamen zwölf Per⸗ ſonen, darunter neun Paſſagiere, ums Leben Nur der Füh⸗ ter des Flugzeuges, der ſich wie durch ein Wunder etwa fünf Stunden über Waſſer halten konnte, purde von dem Zerſtörer„Brillant“ gerettet. Die in Alexandrien ſtationierten englischen Streitkräfte hatten eine Reihe von Schiffen ausgeſandt, um das Meer nach den Verunglückten abzuſuchen. Außer dem Zerſtörer „Brillant“ hat jedoch keines der Schiffe einen der Verun⸗ glückten finden können. Man hat daher die Sue aufgegeben. Der gerettete Flugzeugführer war vorläufig noch ſo erſchöpft, daß er nicht in der Lage war, eine Erklärung abzugeben. Hochwaſſer und Aeberſchwemmungen In Südweſteuropa. Starke Regengüſſe und die Schneeſchmelze haben in ver⸗ ſchiedenen Teilen Süd⸗ und Weſteuropas Hochwaſſer aus⸗ gelöſt, die größere Schäden angerichtet haben. In Ober⸗ italien hat der Fluß Olona in der Nähe der ſogenannten Brera⸗Inſel einige Straßenzüge überſchwemmt, ſo daß ſich die Bewohner in Sicherheit bringen mußten. Die Fluten bildeten einen See mit einer Ausdehnung von 40 Metern. In Frankreich iſt die Marne in wenigen Stunden um 80 Zentimeter h Bei Lyon gab es zahlreiche Erd⸗ rutſche. In den Savoyer Alpen ſind mehrere Wohnhütten unter der Laſt des zwei bis drei Meter hohen Schnees zu⸗ ſammengeſtürzt. Die Bewohner konnten rechtzeitig ihre Häu⸗ ſer räumen. Aus Portugal wird großer Sachſchaden gemeldet. Die Einfahrt in die Häfen von Liſſabon und Porto iſt nur mit großer Mühe möglich. Viele Schiffe befinden ſich in See⸗ not. Im Hafen von Liſſabon ging ein Segelboot unter. Die im Hafen verankert liegenden Kriegsſchiffe wurden in die Docks geſchleppt. In dem ſchwer mitgenommenen Fiſcher⸗ dorf Eſpinho wurden 51 Fiſcherhäuſer zerſtört. In Spanien iſt die Landſtraße von Madrid nach Santander durch die Fluten unterbrochen. Der Eiſenbahn⸗ verkehr zwiſchen Madrid und Galicia iſt durch Erdrutſche unmöglich gemacht. Ein Perſonenzug entgleiſte bei Monte⸗ furado. Der Schnellzug Liſſabon Madrid liegt auf freier Strecke ſtill da die Gleiſe mit Erdmaſſen bedeckt ind. Häuſer⸗ einſtürze, Vernichtung von Getreide⸗ und Viehbeſtänden wer⸗ den aus zahlreichen Provinzen gemeldet. Zwiſchen Valencia und Albacieto ſtürzte ein mit 27 Perſonen beſetzter Autobus über die Böſchung ab. 11 Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. 16 Todesopfer eines Schneeſturmes Der ſeit einigen Tagen in den Atlantikſtaaten von Ge⸗ orgig bis Maine wütende Schneeſturm hat bis jetzt wenig⸗ ſtens 16 Todesopfer gefordert und einen Sachſchaden von mehreren Millionen Dollar angerichtet. Rieſige Schneewehen legten in den Großſtädten jeden Verkehr lahm. 5. Schiffsbrand im Kanal London, 1. Januar. Der 8000 Tonnen große hollän⸗ diſche Frachtdampfer„Tarakan“, der 0 an Bord hatte, iſt auf der Fahrt nach Batavia im engli chen Kanal in nächtlicher Stunde in Brand geraten. der Sturm fachte die Flammen noch an. Als der Kapitän des Schiffes ſogleich mit der Meldung vom Brand durch Funkſpruch mitkeilte,. daß er Exploſipſtoffe an Bord habe, ſetzte ſofort der Hafen meiſter von Plymouth in einem Schlepper aus, um zu dem brennenden Dampfer zu gelangen. Andere Schiffe, die in der Nähe der brennenden„Tarakan“ ſind, wurden aufg en pen zur Hilfeleiſtung bereitzuhalten. Admira a 18 mit Feuerlöſ i dem brennen chiff entgegen. In harter Anf rengung gelang es 5 Frachtdampfer, vor Plymouth vor Anker zu gehen. Aus dem hadischen Caud Badens Landwiriſchaſt im Jahre 1935 Auch dis zu Ende gehende Jahr hat den ſchlagenden Beweis für die Richtigkeit und den Erfolg nationalſozialiſti⸗ ſcher Bauerppolitik erbracht. Erzeuger und Verbraucher ſpür⸗ ten in gleiher Weiſe die ſegensreichen Auswirkungen der Marktordnuſg und Abſatzregelung. Die Erzeugungs⸗ ſchlacht ale hat in dem Beſtreben, uns aus eigener Scholle zu ernähren in allen Zweigen der bäuerlichen Produktion ſichtbare und dazu recht anſehnliche Fortſchritte gezeitigt, ein beredtes Zeihen für die pflichtgetreue Arbeit des Bauern, der damit ſtudig dem Rufe des Führers gefolgt iſt und auch in Zukuft nicht erlahmen wird, in ſeinen Anſtrengungen fortzufahren zum eigenen und zum Segen des ganzen deut⸗ ſchen Volkes Das Land Baden kann ſich in der Front der Erzeugungsſclacht ſehr wohl ſehen laſſen. Wir haten 1935 eine gute Mittelernte an Ge⸗ treide; ſie laß 10—15 Prozent unter der vorjährigen Re⸗ kordernte. Det Anbau von Hafer und Sommergerſte iſt um rund 10000 Hektar zurückgegangen, da man dieſe Fläche zum Anbau don Lein, Raps und Rübſen benötigte. Von der Geſamtkattoffelernte mit 25 Millionen Zentnern wurden 5 Millionen Zentner zu Speiſezwecken verwendet. Anſere Kartoffelberſorgung iſt geſicherk. Große Nichtigkeit kommt der Futterfrage zu. Man intereſſiert ſih mehr und mehr für das Gärfutter, was be⸗ ſonders dem Körnermaisbau einen mächtigen Auftrieb ge⸗ geben und eie ausſichtsreiche Zukunft eröffnet hat. Dabei Wird durch de Errichtung von Gärfutterbehältern auch zur Belebung des Baumarkts beigetragen. Baden befindet ſich 1935 hinſichtlch des Zuwachſes an Anbaufläche für Körner⸗ mais an erer Skelle in Deutſchland; ſie hat ſich von 830 Hektar auf 1700 Hektar, alſo um 270 Prozent erhöht und der Antel unſeres Landes an den Lieferungen aus der diesjährigen detſchen Körnermaisernte beträgt faſt 14 Pro⸗ Zent. Die Wiſenfläche iſt um 45 000 Hektar größer ge⸗ worden. Die Pflicht zum vermehrten Anbau der Oelfrüch be hat gleichfalls ein nachhaltiges Echo gefunden. Die Anbau⸗ fläche umfaßt heute rund 2260 Hektar gegen 1170 Hektar im Jahre 193. Der Eigenbau von Geſpinſtpflanzen erſtreckt ſich jetzt auf 565 Hektar gegen 71 Hektar im Vorfahre. Hanf wird auf 193 hektar Anbaufläche gebaut, 1934 waren es nur 25 Hektar. Ba den kontingentierten Gewächſen wie Ho p⸗ fen, Zuckerrüben und Tabak hat man erfreuliche Fortſchritte in Vezug auf die Gewinnung von Qualitäts⸗ produkten zu betzeichnen. Eine bedeutende Rolle ſpielt in Baden der Obſt⸗ und Gemüſebau. Hier haben ſich Marktordnung ind Abſatzregelung ganz beſonders bewährt und gerade beit Spargelgeſchäft konnten nach dieſer Rich⸗ kung beſte Erfchrungen geſammelt werden. Sehr große Er⸗ folge wurden eim Obſtbau erzielt. Wir erinnern an die Umveredelung on rund 23 500 geringſortigen Bäumen und an die Anpflatzung von 28 000 Jungbäumen. Herbſtgemüſe war in ausreichendem Maße vor⸗ Handen. Beabſictigt wird die Ausdehnung der Glaskulturen für Früh⸗ und Spätſorten. Alles in allem: Die Deckung des WGemüſebedarfs zus eigener Scholle iſt in weitem Amfange möglich. Der badiſche Peinbau hatte wiederum eine Rekord⸗ ernte aufzuweiſen; 1934 75 Millionen Liter und 1935 70 Millionen Liter- Die Klaſſifizierung der badiſchen Weine und die Feſtſetzung von Richtpreiſen haben ſich als ſehr nütz⸗ Aich erwieſen. Im Intereſſe des Abſatzes lag ſodann die vermehrte Gründung von Winzergenoſſenſchaften und Not⸗ gemeinſchaften. Als bedeutender Abnehmer trat die Schaum⸗ Weininduſtrie auf. Es war eine Aufwärtsentwicklung an Menge und Güte möglich. An die badiſchen Patenſtädte konnten eine Viertelmillig Liter abgeſetzt werden. Obwohl für die Tierzucht die badiſchen Verhältniſſe micht ſo günſtig legen, ſind auch hier krotz der Futterknapp⸗ heit Fortſchritte ſeſtzuſtellen. Die ſtraffe Organiſation der Milchwirtſchaft hat den Bauern nur Vorteile gebracht. Infolge der verhiftnismäßig geringen Fläche, die in Baden für den Futterbau verfügbar iſt, muß der größte Wert darauf gelegt werden, daß in den Ställen ausgezeichnete Futterver⸗ werter ſtehen und die Leiſtungen der Tiere immer mehr ver⸗ beſſert werden. der Schaf beſtand hat eine Zunahme um 43 000 auf 50000 Stück erfahren, und der Mehrgewinn an Wolle beträgt rund 1000 Zentner. In der Fleiſchver⸗ Jorgung iſt in den letzten Wochen eine Beſſerung eingetreten. a Aus dieſem Jahresrückblick ergibt ſich, daß die badiſche Dandwirtſchaft pflchtgetreu den Weg der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bauernpolffk marſchiert. Was die Erzeugungsſchlacht betrifft, ſo ſind di vorjährigen Ergebniſſe nicht nur erreicht, ſondern teilweiſe berſchritten worden. Im Zeichen der im Herbſt begonnenen zweiten Erzeugungsſchlacht marſchiert der Hadiſche Bauer ins neue Jahr, um die ihm geſtellten großen Aufgaben zu löſen, beſeelt von dem unerſchütterlichen Willen, Zuerſt an das deutſhe Volk und dann an ſich ſelbſt zu denken! 5( Karlsruhe. Mit Ablauf des 31. Dezember 1935 tritt der Präſident des badiſchen Verwaltungsgerichtshofes, Dr. Karl Schneider nach Erreichung der geſetzlichen Alters⸗ grenze in den Ruhetand. Gute Winterportmöglichkeiten im Schwarzwald. () Karlsruhe. Entgegen unrichtigen Gerüchten teilt der Landesverband Basen mit, daß im Schwarzwald nach wie wor gute Winterſpetmöglichkeiten beſtehen und alle geplan⸗ den Veranſtaltunget zur Durchführung gelangen. Es liegt in Höhen von 700 Metern zirka 50 Zentimeter und von 1000 Metern zirka 100 Zentimeter Schnee, ſo daß überall Sportmöalichkeit beteht. 1 Seidelberg.(Voas Erſcheinen eingeſtellt.) a Das eit 1865 in Kidelberg beſtehende„Heidelberger Volks⸗ blatt„das bis 1933 unter dem Titel„Pfälzer Bote“ heraus⸗ ſegeben wurde, ſtelle mit dem 31. Dezember 1935 ſein Er⸗ ſcheinen ein. Die Lerlagsrechte ſind an die„Heidelberger ueſten Nachrichten! übergegangen. i Plankſtadt. Uuszahlung der Tabakgelde r.) Die hie 97 000 nen. Aus den Nachbarländern Bukterhändlerin verhaftet. — Oehringen. Durch Beamte des Landjägerſtations⸗ kommandos wurde auf der Straße Windiſchenbach⸗Oehrin⸗ gen eine Frau aus Hälden feſtgenommen. Sie führte 11 Halbpfundpäckchen Butter mit ſich, die offenſichtlich zum Abſatz an„gute Bekannte“ in Oehringen beſtimmt waren. Der Ausrede, daß ſie für eine Tochter in Schwaigern be⸗ ſtimmt ſeien, konnte kein Glaube geſchenkt werden, da in dieſem Falle die Butter ſicherlich nicht 11mal halbpfund⸗ weiſe abgewogen worden wäre. Die Frau wurde ins Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert. Aus Unvorſichtigkeit angeſchoſſen. — Reutlingen. Durch unvorſichtiges Hantieren mit einer Schußwaffe wurde in einem Hauſe der Fizionſtraße ein 19 Jahre altes Mädchen ſchwer verletzt. Der Wohnangs⸗ inhaber wollte einem Beſucher eine Schußwaffe übergeben, die er ungeladen wähnte, weil er durch mehrmaliges Zu⸗ rückziehen der Kammer alle Patronen herausgenommen zu haben glaubte. Plötzlich krachte ein Schuß und die Kugel drang dem Mädchen in den Hals, zerſchlug die Luftröhre und blieb ſtecken. Das Mädchen wurde ſofort ins Kreiskrankenhaus übergeführt; es beſteht Lebensgefahr. Zwei Knaben im unkerirdiſchen Kanalnetz. n Wiesbaden. Zwei 12jährige Jungen aus Wiesbaden haben durch ihren bodenloſen Leichtſinn große Aufregung hervorgerufen. Der Polizei war gemeldet worden, es ſeien an dem Einfluß des Ramhaches in den großen Kanal zudei Knaben in den Stollen gefallen. Obwohl dies bei der Be⸗ ſchaffenheit der Anlage garnicht möglich iſt, wurde doch ſo⸗ fort durch die Polizei, die Feuerwehr, das Kanalbauamt und einige Leute, die ſich raſch an der angeblichen Unfall⸗ ſtelle eingefunden hatten, eine eingehende Durchſuchung des weitverzweigten A vorgenommen. Nachdem die einzelnen Kolonnen den Kanal nach allen Richtungen durchſucht hatten, fand man die Buben in einem Seiten⸗ gang unter der Wilhelmſtraße verſteckt. Allem Anſchein nach haben die beiden Jungen ſich ſchon öfter durch das Abſperrgitter gezwängt und Ausflüge in dieſe„Unterwelt“ gemacht. Sie wurden zur Polizei gebracht und dann ihren Eltern zugeführt. Mit ſchweren Verletzungen ſterbend aufgefunden. Worms. Im nahen Weinsheim wurde morgens beim Beginn der Arbeit der Ziegeleibeſitzer Fritz Rückert von ſeinen Arbeitern mit ſchweren Schädelverletzungen ſterbend in der Nähe des Ringofens liegend aufgefunden. Der Arzt konnte nur noch den inzwiſchen eingetretenen Tod feſtſtellen. Rückert hatte vor Beginn der Arbeit einen Rundgang durch den Betrieb unternommen, wobei ſich das Unglück ereignet haben muß. Ueber den Hergang des Un⸗ falls konnte bis jetzt noch nichts Einwandfreies feſtgeſtellt werden. Der Tote war Hauptmann der Reſerve und ſchwer kriegsbeſchädigt. 0 ** Oppenheim.(Wenige Tage nach der Hoch⸗ zeit tot gefahren.) Auf der Straße von Gimbsheim nach Dienheim wurde kurz hinter dem Ortsausgang von Guntersblum eine 27jährige Frau aus Gimbsheim von einem Fernlaſtzug erfaßt, von ihrem Fahrrad geſchleudert und überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Fahrer des Fernlaſtzuges wurde einſtweilen verhaftet. Die Frau war erſt ſeit dem erſten Weihnachtstag verheiratet. See-Elefant Roland II. Als Erſatz für den eingegan⸗ genen See⸗Elefanten Roland iſt jetzt ein neuer Vertreter der größten lebenden Robbenart aus dem Stellinger Zoo bei Hamburg im Berliner Zoo eingetroffen. Das Tier wurde im Mai 1935 von dem bekannten Robbenfänger Eßler importiert. Die Verladung in Hamburg ging über Erwarten ſchnell vonſtatten. Der Rieſe folgte einem vorge⸗ haltenen Hering in die mächtige Transportkiſte, die auf einem Sonderwagen die Reiſe nach Berlin antrat. Roland II wiegt ungefähr 50 Zentner. Er wird auf ein Alter von 5 bis 6 Jahren geſchätzt. Achtjähriger im Spandauer Schiffahriskanal ertrunken. Allen Warnungen vor dem Betreten der Eisdecke öffentlicher Gewäſſer zum Trotz liefen in Berlin⸗Haſelhorſt zwei Kna⸗ ben, der achtjährige Gerhard Kauffmann und ſein vierjäh⸗ riger Bruder Hellmuth aus der Gartenfeldſtraße 117, in der Nähe der elterlichen Wohnung auf das Eis des Spandauer Schiffahrtskanals, wo ſie einbrachen. Nur dem mutigen Eingreifen zweier Paſſanten war es zu verdanken, daß der kleine Hellmuth gerettet werden konnte. Sein älterer Bru⸗ der Gerhard ertrank. 5 Gewaltige Steigerung des Hamburger Fremdenver⸗ kehrs. Der Fremdenverkehr, der ſich ſeit der Machtüber⸗ nahme durch den Nationalſozialismus in allen Gauen des Reiches erfreulich aufwärts entwickelt hat, hat insbeſondere in Hamburg eine ſtarke Zunahme gefunden. Nach einer Feſt⸗ ſtellung des Fremdenverkehrsvereins Hamburg haben im Jahre 1935 faſt 200 000 Uebernachtungsfremde mehr als im Vorjahre die Hanſeſtadt an der Elbe beſucht. Für den Frem⸗ denverkehr im kommenden Jahr wirft die Olympiade bereits ihre Schatten voraus. Wie der Fremdenverkehrsverein Ham⸗ burg berichtet, ſind die Schiffe der nach Hamburg fahrenden Reedereien bis Auguſt annähernd ausverkauft. Zuſammenſtoß zwiſchen Perſonenzug und Güterzug. Auf der Salzburger Bundesbahnſtrecke fuhr ein von Salz⸗ burg nach Innsbruck fahrender Perſonenzug bei der Aus⸗ fahrt aus dem Bahnhof Lend in einen Teil eines verſchie⸗ benden Güterzuges. Ein Begleiter des Güterzuges wurde. am Rücken und am Kopf lebensgefährlich verletzt, ein an⸗ derer Zugbegleiter erlitt leichtere Verletzungen an den Beinen. Deutſcher Dampfer rettet drei engliſche Fiſcher. Der deutſche Dampfer„Weſterland“ leiſtete einem engliſchen Fiſchdampfer Hilfe, der im Aermelkanal in einen ſchweren Sturm geraten war. Die„Weſterland“ rettete drei Mann der Beſatzung und nahm den Fiſchdampfer ins Schlepptau. 15 Meilen ſüdweſtlich von Portland Bill mußte die „Weſterland“ den Fiſchdampfer den Fluten überlaſſen. Ein Mann von der Beſatzung des Fiſchdampfers iſt ertrunken. Ausſtand engliſcher Bergleute unter Tage. In der Zeche Fernhell(England) traten infolge Lohnſtreitigkeiten Berg⸗ arbeiter in den Ausſtand. Während ein Teil der Arbeiter abends wieder an die Oberfläche kam, verblieben 13 Mann in der Grube. 5 Noch eine Brandkataſirophe in England. In der Gar⸗ niſon Aldershot wurde die Wagenbaufabrik E. D. Abbott Etd. durch einen Brand in Aſche gelegt. Während der Löſcharbeiten explodierten unter gewaltigem Getöſe meh⸗ rere Sauerſtoff⸗ und Azetylenflaſchen, wodurch das Innere der Werkſtätte in einen wüſten A b e verwan⸗ delt wurde. Ueber 20 Kraftwagen wurden völlig zerſtört. Hunderte von Arbeitern haben durch die Vernie tung der Anlagen vorübergehend ihre Beſchäftigung verloren. Am die Jahreswende. Jahreswende bedeutet Rückſchau und Vorſchau zu⸗ gleich. Der Einzelne überdenkt den Weg, den er durch das vergangene Jahr gegangen iſt. ſieht Erfolg oder Miß⸗ erfolg und wandert noch einmal im Geiſt durch Täler und Höhen ſeines Lebens. Zu dieſer Rückſchau mahnten beſonders die Sylveſterglocken der Kirchen, die mit ein⸗ dringlichem Klange zur Jahresſchlußfeier riefen. Viele Gläubige folgten denn auch ihrem Rufe. In den Abendſtunden war es infolge der milden Witterung lebhaft auf den Straßen und beſonders die Jugend begrüßte das neue Jahr recht geräuſchvoll mit Knall und Feuerwerk. Viele folgten auch dem Rufe ihrer Vereinsfamilien, um im Kreiſe lieber Sanges⸗ oder Sport⸗ kameraden die letzten Stunden des alten Jahres zu verbringen. Wer ſich nicht im Schlafe ins neue Jahr hinüberwiegen ließ, braute ſich im Kreiſe ſeiner Familie ſeinen Glühwein und begrüßte bei Glockengeläute und Gläſerklang das neue Jahr. Gegen die Mitternachtſtunde wurde es beſonders lebhaft auf den Straßen, Von den Kirchtürmen herab verkündeten Glockengeläute den An⸗ bruch des neuen Jahres. Ueberall in den Lokalen und auf den Straßen erklang„Proſit Neujahr“. Heller Jubel bricht los, Fröſche knatterten, Feuerwerk flammt auf Kanonenſchläge knallen und der Lärm erreicht ſeinen Höhepunkt. Nach alter Tradition begrüßten die Geſang⸗ vereine mit einem Lied das neue Jahr. An aufmerkſamer Begrüßung hat es wohl nicht gefehlt. Lebensmut und hoffnungsfreudiges Vertrauen auf die Zukunft waren wohl nicht gering. Der Neujahrstag ſelbſt, der den Hochwintermonat einleitete, war überaus mild. Auf der Welterkarte des europäiſchen Kontinents waren ſogar gewittrige Störun⸗ gen zu verzeichnen. Eine totale Monfinſternis, die in den nächſten Tagen dem Beobachter des Sternenhimmels eine Ueberraſchung bringen wird, dürfte dem abnormalen Wetter noch keinen Abbruch bringen.— In den Morgen⸗ ſtunden führten unſere Sänger eine Haus⸗ und Straßen⸗ ſammlung zugunſten des Winterhilfswerkes durch. Am Nachmittag hielt der Sängerbund ſeine Jahres⸗ hauptverſammlung ab. Abends fand im Turnerheim ſowie im„Schloß“ der übliche Neujahrstanz ſtatt. Sämtliche Veranſtaltungen hatten über Neujahr einen guten Beſuch zu verzeichnen. Zu Ruheſtörungen gröblicher Art iſt es nirgends gekommen. * Aus den Kirchen⸗ und Standesbüchern. Die evang. Kirchenbücher wieſen hier im 1 Jahr 52 Taufen(17 auswärts), 32 Trauungen(13 aus⸗ wärts) und 38 Beerdigungen auf, während die kath. Kirchenbücher 48 Taufen(17 auswärts)), 21 Trauungen 6 auswärts) und 28 Todesfälle anzeigen. Nach den Standesbüchern erblickten im Stadtteil Seckenheim 107 junge Ehrenbürger das Licht der Welt, 68 Paare traten in 5 Bund der Ehe, während 55 Todesfälle regiſtriert wurden. 8 Fahrraddieb erwiſcht. In das Mannheimer Bezirks⸗ gefängnis wurde ein auf Wanderſchaft befindlicher junger Main eingeliefert, der ein geſtohlenes Fahrrad zu verkaufen ſuchte. Die Feſtnahme war dadurch möglich, daß der Mann, dem das Rad zu auffallend billigem Preis angeboten wurde, von einem Erwerb abſah und ſofort die Polizei benach⸗ richtigte. Die„Heiligen zwölf Nächte“ Seit uralter Zeit ſpielen die zwölf Nächte eine wich⸗ tige Rolle für die Zukunft! Sie beginnen am 25. Dezember und dauern bis zum 6. Januar. Nach dem überkommenen Glauben des Volkes hat jede Nacht ihre Vorbedeutung für den entſprechenden Monat eines Jahres. Was man dem⸗ nach in den zwölf Nächten träumt, geht nach dem Volks⸗ glauben in Erfüllung und trifft mit dem betreffenden Mo⸗ nat ein. Jeder Tag iſt an ſich wieder eine Vorbedeutung für das Wetter in den einzelnen Monaten des folgenden Jahres, je eifriger der„Wilde Jäger“ jagt, deſto fruchtbarer ſoll das kommende Jahr werden. In den zwölf Nächten ſol⸗ len alle häuslichen Arbeiten ruhen, denn es iſt heilige Zeit. Den Abſchluß der zwölf Nächte bildet der Dreikönigstag. Von da ab geht das Jahr aufwärts, der Tag wächſt zunächſt um einen Hahnenſchrei, dann um einen Männerſchritt und zuletzt— Ende Januar— um eine ganze Stunde Die dreijährige Bewährungsfriſt für die erſten Siedler Die erſten in ſozialer Hinſicht beſonders bemerkenswer⸗ ten Ergebniſſe der deutſchen Siedlungspolitik werden in Kürze zutage treten: Aus ſtädtiſchen Erwerbsloſen werden bodenſtändige Beſitzer werden. Für eine Anzahl von im erſten Bauabſchnitt mit Reichsmitteln geförderten Kleinſied⸗ lerſtellen läuft nämlich in Kürze die dreiſährige Bewährungs⸗ friſt ab. Damit ſteht die Uebertragung dieſer Stellen auf die Siedler als Eigentum oder Erbbaurecht bevor. Es handelt ſich bei dieſen Siedlungen um die ſogenannte alte Stadt⸗ randſiedlung, von der ſeinerzeit faſt durchweg Erwerbslose erfaßt wurden. Da die Siedlerſtellen nur unbedingt geeig⸗ neten Familien übertragen werden dürfen, haben ſich die Träger Aufklärung darüber zu verſchaffen, wie die Siedler ihre Verpflichtungen erfüllten und ob Bedenken gegen ihre ſiedleriſche und ſonſtige Eignung vorliegen. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter hat vorgeſehen, daß in beſonderen Fällen zur; Vermeidung von Härten die Bewährungsfriſt um ein Jahr verlängert werden kann. Bei der e ins Eigen⸗ tum oder Erbbaurecht werden die Belange der Volksgemein⸗ 15710 durch Schutzvorſchriften gegen Mißbrauch gewahrt werden. * Mehreinſtellung von 7000 Landarbeiterfamilien. Um der deutſchen Landwirtſchaft die Mehreinſtellung von Land⸗ arbeiterfamilien auch in finanzieller Hinſicht zu erleichtern, wurden im Herbſt 1933 monatliche Beihilfen für jede mehr⸗ eingeſtellte Landarbeiterfamilie eingeführt. Wie die Reichs⸗ anſtalt in ihrem Geſchäftsbericht für das Jahr 1934/5 mit⸗ teilt, konnte durch dieſe Maßnahmen die Mehreinſtellung von rund 7000 Landarbeiterfamilien erreicht werden. Ueber die Landhilfe wird mitgeteilt, daß ſie auch im kommenden Jahr noch nicht zu entbehren ſein wird. Zwiſchen 50 bis 60 Prozent der nach Ablauf der einjährigen Förderugszeit ausſe denden Landhelfer ſind als freie Arbeitskräfte in der Landwirtſchaft verblieben. Drei tödliche Verkehrsunfälle vor Gericht Mannheim, 1. Januar. a Die vielen tödlichen Autounfälle in den letzten Monaten brachten eine Sondertagesordnung mit drei Verhandlungen wegen fahrläſſiger Tötung vor dem Schöffengericht. In seinem Fall waren angeklagt der 25jährige Otto Wach⸗ zauer von Mannheim⸗ Waldhof und der 23 Jahre alte Ludwig Reitmeier von Mannheim. Wachauer fuhr am 4. Oktober abends mit ſeinem Motorrad an der Unteren Mühlau einen mit einem Herde beladenen, von dem Mit⸗ angeklagten gezogenen Handkarren an, neben dem deſſen 56 Jahre alter Schwiegervater herging. Durch den Anprall wurde der Mann acht Meter weit geſchleudert; er blieb mit zerſchmettertem Schädel tot liegen. Das Gericht ſah ein Verſchulden nur auf Seiten des W. und verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von vier Monaten. R. wurde freigeſprochen. Im zweiten Fall wurde das Opfer ſeiner Anvorſichtig⸗ keit der 64 Jahre alte Schmied Louis Rehlecker von Mannheim⸗Feudenheim. Der fahrläſſiger Tötung angeklagte 28 Jahre alte Emil Ern ſt von Mannheim wurde freigeſprochen. Der Verletzte, der auf dem Transport nach dem Krankenhaus ſtarb, fuhr am 30. Sep⸗ tember nachmittags in Richtung Mannheim⸗Feudenheim, wäh⸗ rend der Autolenker hinter ihm herkam und nicht mehr rechtzeitig zu halten vermochte, als der Radfahrer ganz un⸗ vermutet vom Gehweg auf den Fahrdamm herüberbog. Der dritte Fall endete mit der Verurteilung des 47 Jahre falten Kraftwagenführers Eduard Martin aus Mann⸗ heim⸗Waldhof zu einer Gefängnisſtrafe von drei Mo⸗ naten. Im Volksdienſt beſchäftigt, ſuchte er mit einem Bulldogg und zwei Anhängern am 8. Oktober von der Altrheinſtraße durch die nur fünf Meter breite Schienen⸗ ſtraße in Waldhof zu kommen, ohne die neben ihm her⸗ fahrenden Arbeiter zu beachten. Der 35 Jahre alte Bernhard Kühn von Lampertheim kam hierdurch in dem 1.20 Meter freien Raum ſo in Bedrängnis, daß er vom Rad ſtürzte und von dem zweiten Anhänger überfahren wurde. Er erlag bald darauf feinen Verletzungen. Das Urteil gegen den unvorſichtigen Kraftfahrer lautete auf drei Monate Gefängnis. Ein Menſchenleben ſei höher zu ſchätzen als einige Sekunden Zeiterſparnis, bemerkte der Richter in der Arteilsbegründung. Die Reichsbahn in Baden Die Arbeiten im Jahre 1935. Bei einem Rückblick auf das abgelaufene Jahr 1935 kann die Reichsbahndirektion Karlsruhe mit Recht darauf hin⸗ weiſen, daß ſie trotz der ſchwierigen Finanzlage der Reichs⸗ bahn durch eine rege Bautätigkeit weſentlich zur Arbeits⸗ beſchaffung beigetragen hat. Neben zahlreichen Erweiterungs⸗ bauten in Bahnhöfen und Werkſtätten durch Einbau von Dienſtzimmern und Aufenthaltsräumen, Verbeſſerungen am Bahnkörper, der Erſtellung von Kraftwagenſchuppen, Trans⸗ formatorengebäuden, Verlängerung an Stellwerksgebäuden uſw. iſt vor allem der Bau der beiden feſten Rhein⸗ brücken bei Speyer und Maxau zu nennen, der ein gutes Stück vorwärts getrieben wurde. Außerdem wurden zahlreiche kleinere Brücken auf allen Strecken des Bezirks zum Teil neu erſtellt, zum Teil umgebaut. Auf der Höllental⸗ und Dreiſeenbahn ſind die durch die Einführung des elektriſchen Zugbe⸗ triebes nötigen Erd⸗ und Felsarbeiten für die Linien⸗ und Bahnhofsverbeſſerungen mit Stützmauern, Tunnel⸗, Brücken⸗ und Gleisarbeiten ausgeführt ſowie die Fahr⸗ und Speiſe⸗ leitungen gebaut worden. Im Zuſammenhang damit wurden in Titiſee ein Unterwerk, ein neues 10⸗Familienwohnge⸗ bäude und ein Fahrleitungsmeiſtereigebäude erſtellt. Anfang Januar 1936 wird nun mit den Verſuchsfahrten der erſten im Jahre 1935 fertiggeſtellten elektriſchen Lokomo⸗ tive auf der Höllentalbahn begonnen. Im Jahre 1936 ſol⸗ len dann noch drei weitere, ſchon im Bau befindliche Lo⸗ komotiven und zwei Triebwagen angeliefert werden. In Baſel und Pforzheim wurde je eine Umrichter⸗ anlage mit einer Hochſpannungsfreileitung von 18 und 64 Em gebaut. g Mit Arbeiten in der eigentlichen Bahnunter⸗ haltung, die teils von Unternehmern, teils von eigenen Arbeitern ausgeführt wurden, waren das ganze Jh hin⸗ durch durchſchnittlich 3800 Arbeiter beſchaftigl. ußerdem war noch eine größere Zahl Arbeiter mit der Ausführung von Verbeſſerungen an den Signal⸗, Sicherungs⸗ und Fern⸗ meldeanlagen beſchäftigt. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat auch durch Er⸗ neuerung ihres Fahrzeugparkes zur Arbeitsbe⸗ ſchaffung beigetragen. So wurden 1935 mehrere Dieſel⸗ elektriſche Eiltriebwagen auf den Bahnſtrecken Mann⸗ heim— Offenburg und Karlsruhe— Heilbronn eingeſetzt, ferner wei elektriſche Oberleitungstriebwagen zur Verwendung auf der Wieſen⸗ und Wehratalbahn beſchafft. Der Schiffspark auf dem Bodenſee wurde um ein weiteres Schiff, das Dieſelmotorſchiff„Baden“, vermehrt. Der Bau eines weiteren Schiffes iſt in Auftrag gegeben. Die Deutſche Neichspoſt 1933 Große Fortſchritte im verfloſſenen Jahr. Der wirtſchaftliche Aufſtieg und die innere Feſtigung unſerer Wirtſchaft hat auch die Entwicklung des Verkehrs bei der Deutſchen Reichspoſt weiter günſtig beein⸗ flußt. Die techniſchen Anlagen wurden vervollkommnet, die Verkehrseinrichtungen vielfach verbeſſert. Im Poſtver⸗ kehr wurden Erweiterungen geſchaffen. Der Kraftfahrbe⸗ trieb entwickelte ſich weiter günſtig. Der Wagenpark umfaßte Ende 1935 zuſammen 14630 Kraftfahrzeuge. Die Menge der auf dem Luftwege beförderten Briefpoſt iſt gegen das Vorjahr um 137,8 v. H. geſtiegen. Die Ver⸗ kehrsbeziehungen mit fremden Ländern wurden weiter aus⸗ gebaut. Der Poſtſcheckverkehr entwickelte ſich günſtig. Bei den Poſtſcheckämtern liegt eine Zunahme um 21 000 Teil⸗ nehmer vor. Rund 800 Millionen Poſtſcheckbuchungen über 127 Milliarden Reichsmark wurden getätigt. Im Te⸗ begraphenverkehr wurde das Teilnehmerfern⸗ ſchreibnetz auf acht Vermittlungsämter ausgedehnt. Der Bildtelegrammverkehr wurde erweitert. Beim Fernſprecher ſtieg die Zahl der Sprechſtellen um 150 000 Stück(5,2 v. H.) auf 3,23 Millionen. Die Zahl der Rundfunkhörer ſtieg um eine Million. Die Großrundfunkſender wurden verbeſſert. Es ſind neue Rundfunkſender gebaut worden. Im Fernſehen wurden große Fortſchritte erzielt. Spielhandlungen uſw. werden jetzt unmittelbar wiedergegeben. BVerluſt durch Vorratsſchädlinge. In den Veröffent⸗ lichungen des Reichsnährſtandes tritt Regierungsrat Dr. Ku⸗ nike für den ſyſtematiſchen Vorratsſchutz ein, der im Rahmen der Erzeugungsſchlacht inſofern eine Rolle ſpiele, als die Er⸗ haltung der Erzeugniſſe von Wichtigkeit ſei. Es gebe kaum ein Produkt der Landwirtſchaft, deſſen Beſtand nicht durch Vorratsſchädlinge gefährdet werde. Es ſei daher Aufgabe der dafür verantwortlichen Stellen, der Praxis Mittel und Wege zu weiſen, ſich vor dieſen Schädlingen zu ſchützen. Neben Pilzen und Bakterien, Ratten und Mäuſen ſeien die Inſekten die Hauptſchädlinge. Der durch ſie für die Wirt⸗ ſchaft und damit für das deutſche Volk eintretende Verluſt beziffere ſich jährlich auf viele hundert Millionen Mark. Das Ziel der wiſſenſchaftlichen Forſchung auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung ſei vorläufig noch nicht erreicht, wenn auch die Biologiſche Reichsanſtalt ſeit Einführung der amt⸗ lichen Prüfung von Mitteln zur Bekämpfung der Vorrats⸗ ſchädlinge im Frühjahr 1934 beachtliche Fortſchritte zu ver⸗ zeichnen habe und die Aufklärung der Bevölkerung ſyſtema⸗ tiſch betreibe. PPC ⁊ͤvTdbb e Der Geiſt der Opfer bereitſchaft wird lebendig, wenn am 4. und 5. Januar 1936 die Front⸗ ſoldaten der nationalſozialiſtiſchen Kriegs opfer⸗ verſorgung für das Wow ſammein. Der Sport an Neuſahr Ilvesheimer Sport. FG. Alemannia— Brieftaubenverein 2:5 Am geſtrigen Neujahrstage trafen ſich obige Mann⸗ ſchaften zu dem angeſetzten Gemeinde⸗Pokalſpiel, bei dem ſich ungefähr 500 Zuſchauer einfanden. Dieſelben wurden ſpieleriſch nicht enttäuſcht. Das Spiel begann im flotten Tempo, wobei der Brieftaubenverein leicht über⸗ legen ſpielte. Trotzdem mußten die Züchter ſich ein Tor von den Alemannen gefallen laſſen. Die Züchter gingen weiterhin zum Angriff über und konnden. ihre Be⸗ mühungen mit dem Ausgleich krönen. Halbzeit 3 Wer glaubte, daß die Tauben nach dem Wechſel die Flügel hängen laſſen, wurde bitter enttäuſcht. Die Züch⸗ ter zeigten ein Spiel, das man ſelten von einer Privat⸗ mannſchaft zu ſehen bekommt. Ihr aufopfernder Einſatz wurde mit einem 5:2⸗Siege belohnt, der von den Zu⸗ ſchauern gebührend anerkannt wurde. Bei dem Sieger: Torwächter gut; Verteidiger, der rechte der beſſere, in der Läuferreihe hat der Mittel⸗ läufer den Hauptanteil am Sieg; im Sturm gefielen die beiden Flügel und Mittelſtürmer, ſowie der in der zweiten Spielhälfte eingeſetzte Halbrechte. Die Tore ſchoſſen: Hauck 2, Zeh 2, Weber 1. Bei den Alemannen war der Torwächter bis auf das 3. Tor gut; Verteidigung ſchlecht; die Läuferreihe war gut beſetzt; im Sturm fehlte es an der nötigen Ballbehandlung und verteilung. Die Tore ſchoſſen Will 1 und Spether 1. Der Sieger macht jetzt das Schlußſpiel gegen den Haſen⸗ und und Kaninchen⸗Zuchtverein, der das Freilos hatte. Termin unbekannt. A.. Fußball* Städteſpfel: f Frankfurt⸗Offenbach— Kaſſel 7:0 ö Freundſchaftsſpiele Stuttgarter Kickers— 1. Fc Nürnberg 0·˙2 Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen 31 Union Böckingen— F Zuffenhauſen 4:0 Nachwuchs-Auswahlſpiele in Südwest Kreis Starkenburg— Stadt Worms 3:1 0 Starkenburg— Speſſart 3.1 ö Starkenburg— Oſtpfalz 5:1 g Viktoria Aſchaffenburg— Frankfurt 275 N Kreis Nahe— Kreis Rheinheſſen 0˙5 ö Rheingau— Wiesbaden 3:3 Südpfalz— Oſtpfalz 0:4 Oſtſaar⸗Weſt— Mittelpfalz 4*¹ Süddeutſche Vereine auf Reiſen Racing Straßburg— Bayern München 2:4 Stuttgarter Kickers— 1. Fc Nürnberg 02(0:1). Das Stuttgarter Neujahrs⸗ Fußballtreffen, das die Stuttgarter Kickers und der 1. Fe Nürnberg beſtritten, war alles in allem eine recht zahm Angelegenheit. Vor allem der deutſche Pokalmeiſter, der bis auf Hehm(Luber vertrat ihn) komplett zur Stelle war, ließ den bei ihm ge⸗ wohnten kämpferiſchen Einſatz vermiſſen. In lechniſcher Be⸗ ziehung waren die Gäſte beſſer und ſe landeten auch einen verdienten Sieg. Immerhin hatten ſich die 12 000 Zuſchauer von dieſem Spiel mehr verſprochen.— Schiedsrichter Schim⸗ mel(Tuttlingen) leitete das Spiel votzüglich. Phönix Ludwigshafen— Pfalz Luduigshafen 3:1(0:0). Die alten Ludwigshafener Gegner lieferten ſich am Neujahrstag auf dem Phönix⸗Platz einen recht abwechſlungs⸗ reichen und ſpannenden Kampf. In dee erſten Hälfte hatte Phönix ein leichtes Uebergewichk. Eine Viettelſtunde nach Wiederbeginn gelang dem Gäſte⸗Mitteſtürmer Stahl der Führungstreffer, aber ſchon fünf Miniten ſpäter erzielte Statter, der erſtmals wieder ſpielte, din Ausgleich. Fünf Minuten vor Schluß brachte dann Dattinzer noch ein zweites Tor an und Groß ſtellte das Endergebris her. 2500 Zu⸗ ſchauer ſahen zu. Frankfurt⸗Offenbach— Kaſſel 770(3:0). i Der in Offenbach am Neufahrstag ausgetragene Fuß⸗ ball⸗Städtekampf zwiſchen Frankfurt⸗Offenzach und Kaſſel wurde von der vorzüglich zuſammenſpieleiden Frankfurt⸗ Offenbacher Elf eindeutig gewonnen. Kaſſel hatte eine recht ſchwache Mannſchaft zur Stelle, die nicht eimal das Ehren⸗ tor anbringen konnte. 2000 Zuſchauer wohten dem Spiel bei. Hertha BSc— Tyd Eimsbütte 311. Brandenburgs Fußballmeiſter kam im Neujahrstreffen gegen den Nordmarkmeiſter Eimsbüttel zu inem glücklichen Sieg. Die Hamburger waren im Feld beſſer, aber ihr Sturm ſcheiterte an der guten Hertha⸗Deckung. Schon bei der Pauſe hatte Hertha eine 2:0⸗Führung, am Schluß lautete das Ergebnis 3:1. 6000 Beſucher waren zugegen. Anion Böckingen— F Zuffenhauſen 4:0(1:0). Die Böckinger Union, die zu Weihnachten einen Erfolg über den 1. Fc Pforzheim zu verzeichnen hatte, ſchlug einen weiteren Vertreter der Gauliga, und zwir den FW Zuffen⸗ hauſen. Beide Mannſchaften beſtritten das Spiel mit einigen Erſatzleuten, trotzdem ſah man durchweg anſprechende Lei⸗ ſtungen. 600 Zuſchauer; Schiedsrichter Dietrich(Heilbronn). Die Schwaben treten an Teilnahme an der Schwarzwald⸗Sſmeiſterſchaft. Die ſeit Jahren zwiſchen den Schwatzwälder Skiläufern und den Schwaben beſtehende Freundſchaft ſportlicher und kameradſchaftlicher Art, die zur regelmäßige wechſelſeitigen Beſchickung der Meiſterſchaften geführt hat, bringt auch für die bevorſtehende Schwarzwald ⸗Skimeiſterſchaft vom 2. bis 5. Januar in Neuſtadt(Feldberggebiet) wieder die Teil⸗ nahme der Schwaben und damit eine neue Bereicherung der an ſich ſchon großen und ſportlich bedeutſamen Wettläufe. Die Schwaben werden in Neuſtadt, ſoviel bekannt, in faſt allen Läufen mitmachen, im Großen Dauerlauf über 35 Kilo⸗ meter(Schauinsland— Feldberg und zurück), am Langlauf über 18 Kilometer, Einzel und Meiſterſchaft, am Wander⸗ preisſpringen um den Neuſtadter Preis, am Spezialſpringen und am Meiſterſchaftsſpringen. Ob auch eine Beteiligung am Jungmannenlauf, der von ſechs auf acht Kilometer er⸗ weitert iſt, in Frage kommt, iſt noch offen. Die Pfundſammlung erfolgt morgen Freitag, den Januar. Man bittet die Sachen bereit zu halten. Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater. Donnerstag, 2. Januar: Miete D 11: arbeiter. Luſtſpiel von Emmerich Ende 21.45 Ubr. Freitag, 3. Januar: Miete F 12, Sondermiete F 7: Hänſel und Gretel. Muſikmärchen von E. Humper⸗ dinck; hierauf: Coppelia. Ballett von Leo Delibes. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 4. Januar: Nachmittagsvorſtellung: Prin⸗ zeſſin Allerliebſt. Märchen von W. Burggraf. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete 11. Sondermiete C 6: Zum erſten Male: Die einſame Ta t. Schauſpiel von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Schwarz⸗ Nuß. Anfang 20, 2 Im Neuen Theater oſengarten): Sonntag, 5. Januar: Krach im Hinterhaus. Ko⸗ mödie von Maximilian Bböttcher. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 7. Januar: Für die NS Kulturgemeinde Mannheim: Der Sprung aus dem Alltag. Ko⸗ 15 22 fh von Heinrich Zerkaulen. Anfang 20, Ende nach 125 c 1 1 N Ortsbauernſchaft. Heute abend pünktlich 8 Uhr Verſammlung im„Badiſchen Hof“ Erzeugungsſchlacht 1936 betr. Es ſpricht Kreisbauernführer Treiber und Dr. Krumm“ Ladenburg. Es iſt Pflicht eines jeden Bauern, daran teil⸗ zunehmen. . E Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpelte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. 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