hul⸗ ben: ren us⸗ rei. — enn fins 2. Blatt zu Mr. 1 Ceekar Bote Montag, 6. Jan. 1936 8 * S Drei große Aufgaben Starke Zunahme der Sparkäkigkeit. Das vor uns liegende neue Jahr wird eine wahre Fülle neuer Aufgaben mit ſich bringen, deren Bewältigung die größte Anſpannung aller wirtſchaftlichen Kräfte erheiſcht. Drei Aufgaben ſind es vor allem, denen die ernſteſte Auf⸗ merkſamkeit, zugleich aber auch eine um nichts geminderte Tatkraft zuzuwenden iſt: die Sicherung der im Intereſſe des Friedens wie der nationalen Unabhängigkeit liegenden wei⸗ teren Durchführung unſerer Wieder wehrhaftma⸗ ch un g, die Sicherung ferner unſerer Volksernährung und ⸗be g mit allen notwendigen Gegenſtänden des täglichen s und ſchließlich, nicht zuletzt, die Erhaltung und der Ausbau unſerer Beſchäftigungsmöglichkeiten, mit anderen Worten, die weitere Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit. Die hartnäckige Verfolgung dieſer drei Ziele wird— darüber muß man ſich an der Schwelle dieſes neuen Aufbaufahres völlig im klaren ſein— neue Opfer und zuſätzlichen Arbeitswillen erfordern. Die auf der Geſamtheit unſeres Volkes laſtende, wohl von niemandem aber als Belaſtung empfundene„Rüſtungshypothek“, deren Segen ſich erſt in ſpäteren Zeiten voll erweiſen wird, be⸗ dingt einen vorübergehenden Verzicht auf manche Annehm⸗ lichkeiten des Daſeins, und ebenſo verbietet die Notwendig⸗ keit, dem Uebel der Arbeitsloſigkeit weiter zu Leibe zu ge⸗ hen, einſtweilen eine Verbeſſerung der Lebensbedingungen unſeres Volkes ſolange, bis praktiſch von einer dauernden Erwerbsloſigkeit wirklich arbeitswilliger Kräfte nicht mehr geſprochen werden kann. Die Sicherſtellung unſeres Nah⸗ vungsbedarfs verlangt vor allem von unſerer Landwirtſchaft den Einſatz verſtärkter Tatkraft, und die Schwierigkeit der Beſchaffung der induſtriellen Rohſtoffe muß die meiſten Ge⸗ werbezweige neue Wege beſchreiten und erhöhte Kraft⸗ und Arbeitsaufwendungen hervorbringen laſſen. Für den ein⸗ zelnen ergibt ſich die eiſerne Notwendigkeit, unter allen Um⸗ ſtänden den Zeitverhältniſſen Rechnung zu tragen und die Bereitſchaft zu äußerſter Sparſamkeit durch die Tat zu be⸗ kunden. Die Erreichung der vom Führer geſteckten Ziele hat den Aufwand ungeheurer Mittel zur Vorausſetzung. Wenn jeder nur zu einem geringen Teil dazu beitragen wollte, die an ſich knappe deutſche„Kapitaldecke“ durch Er⸗ ſparniſſe zu erweitern, ſo wäre damit ſchon viel erreicht. Es iſt ſehr erfreulich, daß die Erkenntnis der Notwen⸗ digkeit, zu ſparen, auch im abgelaufenen Jahr reiche Früchte getragen hat. Nach dem letzten Ausweis der deutſchen Spar⸗ kaſſen ſind die Einlagen im November erneut beträchtlich geſtiegen, und zwar um 37,5 Mill. RM auf rund 13,31 Mil⸗ liarden. Wenn gleichzeitig die Umſätze im Sparverkehr ſtark zurückgegangen ſind, 80 hat das ſeine Gründe in beſonderen Umſtänden vor allem buchungstechniſcher Art. Die durch das Reichsgeſetz über das Kreditweſen vom 5. Dezember 1934 vorgeſchriebene Bereinigung des Sparverkehrs von ſolchen Einlagen, die den Zwecken des Zahlungsverkehrs dienen(3. B. von Gehaltskonten), und die Uebernahme dieſer Konten in den Depoſitenverkehr mußte naturgemäß die Höhe der Ein⸗ und Auszahlungen im Sparverkehr beeinfluſſen. Eine gewiſſe Umſatzverringerung wird zweifellos auch zu⸗ ſammenhängen mit den Einzahlungen auf die vom Publi⸗ kum gezeichneten 500 Mill. RM 4% prozentigen Schatz ⸗ anweiſungen des Deutſchen Reiches, für die auf den Monat November allein zwei Einzahlungstermine entfielen. Im Gegenſatz zum eigentlichen Sparverkehr weiſt der Depo⸗ ſiten⸗„Giro⸗ und Kontokorrentverkehr der Sparkaſſen, Giro⸗ kaſſen und Kommunalbanken eine erhebliche Umſatzſteige⸗ rung auf, nämlich um 63,5 auf 2048 Mill. RM, ſo daß der bisher erreichte Höchſtſtand vom Auguſt 1930 erſtmalig über⸗ ſchritten worden iſt. Bei einer Zuſammenfaſſung der Ent⸗ wicklung von Spareinlagen und von Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen im Unterbau der deutſchen Sparkaſſen⸗ organiſation kommt man zu dem Ergebnis, daß die Geſamt⸗ einlagen im November um rund 101 Mill. RM auf 15,36 Milliarden RM bzw. unter Ausſchaltung von Zinsgutſchrif⸗ ten u. ä. um rund 98 Mill. RM geſtiegen ſind. Unter Be⸗ rückſichtigung der oben erwähnten Anleihezeichnungen ge⸗ winnt dieſe Verbeſſerung des Einlagezuwachſes noch erhöhte Bedeutung. Zunehmend verbeſſern ſich mithin auch die Ausſichten für eine weitergehende Konſolidierung unſerer nichtfundierten öffentlichen Schulden. Wie erinnerlich, konnten ſchon im Januar 1935 500 Mill. RM Reichsanleihe bei den Spar Inſtituten ſo gut wie reibungs⸗ los untergebracht werden. Selbſt als im Herbſt nach Zeich⸗ nung der inzwiſchen aufgelegten 43 prozentigen Reichsbahn⸗ Schatzanweiſungen im Betrage von 150 Mill. RM eund der 125 Mill. RM 4 prozenkligen Schatzanweiſungen der Reichspoſt in Anbetracht der guten Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes eine neue Reichsanleihe in Höhe von 1 Mil⸗ liarde RM aufgelegt wurde, ergab ſich für dieſe Emiſſion, die zur Hälfte feſt von den Sparkaſſen übernommen und zur anderen Hälfte dem Publikum frei zur Zeichnung un⸗ terbreitet wurde, ein voller Erfolg. Für die zweite Januar⸗ woche hat nun die Deutſche Reichsbahn eine neue Konſolioterungsanleihe in Höhe von 500 Mill. RM ange⸗ kündigt. Die Annahme liegt nahe, daß auch dieſe Anleihe⸗ begebung(übrigens die größte Nachkriegsanleihe der Eiſen⸗ bahn) mit einem guten Ergebnis abſchließen wird, zumal der Jahresbeginn bei der üblichen Flüſſigkeit des Geld⸗ marktes von jeher größere Emiſſionen begünſtigt hat. Eine wichtige Aufgabe im neuen Jahr liegt ſchließlich in dem Verhältnis Deutſchlands zur Weltwirtſchaft. Mit verſchiedenen Ländern schl bereits neue Abkommen über den Warenverkehr abgeſchloſſen worden. Sie bringen uns 3. B. einen Mehrbezug von landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſen aus Holland und die Sicherung des bisherigen Warenabſatzes nach den Niederlanden. Verlängert wurden die Abkommen mit Chile, Dänemark, der Tſchechoſlowakei und Finnland. Das polniſche Parlament hat den neuen Wirtſchaftsvertrag mit Deutſchland ratifiziert. Schließlich hat der Beſuch der deutſchen Wirtſchaftsabordnung in der Mandſchurei und in Japan zur Förderung der guten Be⸗ ziehungen weſentlich beigetragen. Im Februar ſteht uns eine neue Stillhaltekonferenz in Berlin bevor, aber es iſt ſchon jetzt nicht zweifelhaft, daß das Stillhalteabkommen auf ein weiteres Jahr verlängert werden wird.„Ar Beſchränkte Erhöhung der Gütertarife Anker Vermeidung einer Verkeuerung der Lebenshaltung der minderbemittelten Bevölkerung. Mit Wirkung ab 20. Januar tritt bei der Deutſchen Reichsbahn in beſchränktem Umfange eine Erhöhung der Gütertarife in Kraft, die von dem Reichsverkehrsminiſter vor der Preſſe in längeren Ausführungen eingehend mit der Notwendigkeit begründet wurde, die auf andere Weiſe nicht zu beſchaffenden Mittel für den Ausgleich der Betriebs⸗ rechnung der Reichsbahn in den kommenden Jahren zur Verfügung zu ſtellen. Die Reichsbahn rechnet mit einem jährlichen Mehr⸗ erkrag aus der Tariferhöhung von rund 100 Millionen RM. Um eine Verteuerung der Lebenshalkung für die minder⸗ bemiktelke Bevölkerung zu vermeiden, ſollen beſonders wich⸗ kige Lebensmittel von der Tariferhöhung freigelaſſen wer⸗ den. Zu dieſen Gütern zählen: Getreide, Hülſenfrüchke, Mühlenerzeugniſſe und Kartoffeln zur menſchlichen Ernäh⸗ rung, Gemüſe, Milch und Milcherzeugniſſe(Butter uſw.), Eier, Schlachtvieh nebſt Fleiſch und Wurſtwaren, Seefiſche, Kraftfutkermittel und ſämtliche Düngemittel. Für die ge⸗ nannten Güter bleiben die bisherigen Frachtſätze in Kraft. Weiter werden, um einerſeits auf die Bedürfniſſe der Wirtſchaft, andererſeits auf die Belange der Reichsbahn Rückſicht zu nehmen, die Frachten der Seehafen⸗ und ſonſtigen Ein⸗ und Ausfuhrtarife, der Unterſtützungs⸗ und Notſtandstarife, bei denen eine Verteuerung nicht tragbar wäre, ſowie der reinen Wettbewerbstarife von der Erhöhung ausgenommen. Die Wettbewerbstarife müſſen geſchont werden, weil jede Erhöhung ihrer auf die anderen Wege abgeſtimmten Sätze zu Verkehrsverluſten der Reichs⸗ bahn führen müßte und derartige Verluſte bei den See⸗ hafentarifen, die zugleich zur Stärkung der heimiſchen See⸗ häfen im Wettbewerb gegen die Auslandshäfen beſtimmt find, auch die deutſchen Häfen empfindlich ſchädigen wür⸗ den. Endlich wird auch noch freigelaſſen der Expreß⸗ gutverkehr. Auf alle übrigen Gütertarife ſoll ein gleichmäßiger Zuſchlag in Höhe von 5 v. 9. erhoben werden. Der Miniſter gab der Erwartung Ausdruck, daß die deutſche Wirtſchaft das ihr damit auferlegte, in ſeiner prak⸗ tiſchen Auswirkung nur als geringfügig anzuſpre⸗ chende Opfer für die auf Gedeih und Verderb mit ihr ver⸗ bundene Deutſche Reichsbahn mit dem gleichen Verſtändnis aufnehmen wird, das ſie anderen ſtaatsnotwendigen Maß⸗ nahmen ſeit der nationalen Erhebung entgegengebracht hat. Der Reiſeverkehr nach der Schweiz Erkeilung von Keiſebewilligungen eingeſtellt. Amtlich wird mitgeteilt: Die Beſchränkung des deut⸗ ſchen Reiſeverkehrs durch die ſchweizeriſche Regierung hat, wie am 23. Dezember v. J. mitgeteilt worden iſt, die Prü⸗ fung durch die beteiligten Deuſthen Stellen erforderlich ge⸗ macht, ob unter dieſen Umſtänden die gegenwärtig gelten⸗ den Vereinbarungen über den Reiſeverkehr nach der Schweiz noch aufrecht erhalten werden können. Die Reichsregierung ſieht ſich nunmehr veranlaßt, die Erteilung von Reiſebewilligungen einzuſtellen, da die Maß⸗ nahme der ſchweizeriſchen Regierung mit einer grundlegen⸗ den Beſtimmung des zur Zeit geltenden Keiſeverkehrsab⸗ kommens nicht vereinbar iſt. Die ſogenannten genehmigungspflichtigen Reiſen zum Zwecke des Sanatorien⸗, Studien⸗ und Erziehungsaufent⸗ haltes bleiben von dieſer Einſtellung des Reiſeverkehrs un⸗ berührt. Die für ſolche Zwecke erforderlichen Reiſebewilli⸗ gungen werden durch die zuſtändigen Deviſenſtellen erteilt. Die 15. deutſche Weltreiſe. Der Hapag⸗Dampfer „Reliance“, der zum er⸗ ſten Male unter der neuen Handelsflagge zur Weltreiſe auslief, kurz vor der Ausfahrt. Weltbild(M.) —.— et...... Die Erde dreht ſich schneller! Ein Tag nicht mehr genau 24 Stunden lang. Auf Grund dreijähriger, ſorgfältiger Beobachtun⸗ gen iſt den beiden Phyſikern Dr. Scheibe und Dr. Adelsberger von der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichs⸗ anſtalt in Berlin nunmehr der Nachweis gelungen, daß im Gegenſatz zu der bisherigen Anſchauung die Umdrehungsgeſchwindigkeit der Erde veränderlich iſt, wodurch auch die Tageslänge gewiſſen Schwankungen unterworfen wird. Das aſtronomiſche Weltbild wird durch dieſe aufſehenerregende Entdeckung der deutſchen Wiſſenſchaft von Grund aus verändert. Die Dauer eines Tages im wiſſenſchaftlichen Sinne wird durch die einmalige Umdrehung der Erde innerhalb eines Zeitraumes von 24 Stunden beſtimmt. Nach dieſem bisher als unerſchütterlich geltenden aſtronomiſchen Vorgang rich⸗ ten die Sternwarten ihre Uhren, von denen wiederum die ganze Welt ihre Zeiteinſtellung übernimmt. Auch die Dauer von Stunden, Minuten und Sekunden pflegt man von die⸗ ſen Berechnungen abzuleiten. Man hielt eben das Weltall bisher für die denkbar zuverläſſigſte Uhr, deren unabänder⸗ licher Gang Zeitdifferenzen auszuſchließen ſchien. Nunmehr hat ſich jedoch zur allgemeinen Ueberraſchung das Gegenteil ingen erz Es iſt den beiden deutſchen Phyſikern ge⸗ lungen, Verkürzungen der aſtronomiſchen Tageslänge um insgeſamt vier tauſendſtel Sekunden innerhalb eines Monats feſtzuſtellen. Das bedeutet eine erhöhte Umlaufsgeſchwin⸗ digkeit der Erde. Und wenn dieſe Zeitverkürzung im Laufe eines ganzen Jahres auch höchſtens eine einzige Sekunde ausmachen könnte, ſo ſtellt ſie doch die aſtronomiſche wie die geodätiſche Wiſſenſchaft auf gänzlich neue Grundlagen. Im Alltagsleben dagegen wird die erhöhte Umlaufsgeſchwin⸗ digkeit der Erde kaum in Erſcheinung treten. Ein Zeitunter⸗ ſchied von einer Sekunde innerhalb eines ganzen Jahres wird ſchließlich keinem Menſchen Anlaß geben, etwa ſeine Taſchenuhe danach zu richten. Doch wie iſt man eigentlich zu dieſen aufſehenerregen⸗ den Feſtſtellungen gelangt? Die Zeitbeſtimmung auf den Sternwarten erfolgte bisher durch Beobachtung der Fix⸗ ſterne mit einem ſogenannten Meridian⸗Inſtrument, einem Fernrohr, das mit einem Fadenkreuz verſehen iſt. Sowie nun ein Stern zu beſtimmtem Zeitpunkt das Fadenkr uz die⸗ ſes Meridian⸗Inſtrumentes paſſiert, wird dieſer aſtrono⸗ miſche Vorgang im ſelben Augenblick durch einen Zeitſchrei⸗ ber feſtgehalten. Aus Vergleichen zwiſchen den einzelnen Aufzeichnungen kann dann die genaue Zeit feſtgeſtellt wer⸗ den. Es hat ſich jedoch in den letzten Jahren herausgeſtellt, daß dieſe Zeitangaben der Sternwarten, die als Nauener Zeitzeichen täglich in alle Welt hinausgehen, nicht immer mit phyſikaliſchen Zeitberechnungen übereinſtimmten. Dieſe beruhten auf den Angaben der von Regierungsrat Dr. Scheibe und Dr. Adelsberger geſchaffenen ſogenannten Quarzuhren, von denen bisher in Deutſchland erſt ſechs im Gebrauch ſind. Vier dieſer Quarzuhren unterſtehen der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsanſtalt, während zwei wei⸗ tere in Potsdam aufgeſtellt wurden. Auch im Geodätiſchen Inſtitut auf dem Brauhausberg in Potsdam ſteht eine ſolche Quarzuhr. Es handelt ſich hierbei um eine elektriſche Prä⸗ ziſionsanlage, deren komplizierter Mechanismus in einer Reihe e Holzkäſten untergebracht iſt. Betrieben wer⸗ den dieſe Uhren durch Schwingungen einer Quarzplatte, die durch einen ſtändig gleichbleibenden elektriſchen Strom her⸗ vorgerufen werden. Im ganzen Jahr darf dieſes Wunder⸗ werk moderner Präziſionskunſt um höchſtens einige tauſend⸗ ſtel Sekunden nachgehen. Der Hauptzeiger dieſer genaueſten Uhr der Welt ruht auf einem großen, vollkommen erſchüt⸗ terungsfreien Poſtament. Die Regiſtrierung der für aſtro⸗ nomiſche Meſſungen und Unterſuchungen hochbedeutſamen Zeitſignale erfolgt durch ein automatiſches Schreibgerät. Dieſe Unſtimmigkeiten zwiſchen den Zeitangaben der Sternwarten und denen der Quarzuhren, die bemerkens⸗ werterweiſe unter ſich vollkommen einig ſind, veranlaßten, die beiden Phyſiker zu eingehenden Unterſuchungen unter Verwendung eines ungeheuren wiſſenſchaftlichen Materials. Bald ſtellte ſich auf dieſe Art heraus, daß die Erde ſelbſt eine „falſche“ Zeit angibt. Eine beſonders auffällige Zeitver⸗ kürzung konnte im Juni 1934 feſtgeſtellt werden. Es ergab ſich in dieſem Monat eine Verkürzung der Tageslänge um 0,004 Sekunden. Wollte man dieſe Zeitverkürzung räum⸗ lich ausgleichen, ſo müßte man täglich um einen Meter nach Weſten vorrücken. Man vermutet jedoch, daß dieſe Erhöhung der Umlaufs⸗ geſchwindigkeit der Erde keine bleibende iſt, ſondern ledig⸗ lich in der Form von Schwankungen zeitweiſe in Erſchei⸗ nung tritt. Es gilt nunmehr, eine etwaige Geſetzmäßigkeit dieſer Schwankungen feſtzuſtellen. Als ihre Haupturſache vermutet man Maſſenverlagerungen der Erdoberfläche. Die geodätiſche Wiſſenſchaft hat bekanntlich feſtgeſtellt, daß die einzelnen Erdteile nicht unerſchütterlich auf ihren Unterlagen ruhen, ſondern in ſtändiger, wenn auch langſamer Bewe⸗ gung begriffen ſind. So entfernt ſich z. B. Amerika all⸗ jährlich um etwa dreißig Zentimeter vom europäiſchen Kon⸗ tinent. Auch Südamerika bewegt ſich mit einer jährlichen „Reiſegeſchwindigkeit“ von zwanzig Zentimetern über die Erdoberfläche dahin, während der Abſtand Madagaskars von Südafrika ſich jährlich um neun Meter und der Grön⸗ lands von Schottland gar um achtzehn Meter vergrößert. Inſeln und Küſten verſinken im Meer, andere wieder tau⸗ chen darauf auf. Auch eine plötzliche Verkleinerung des Erdballs kann die Urſache dieſer Zeitverkürzungen ſein. Handelsteil Aktien nachgebend Das geringe Intereſſe des Publikums am Aktienmarkt wirkte ſich in einer allgemeinen Kursabſchwächung aus. Verſtim⸗ mend wirkte auch die ſchwache Haltung der Reichsbankanteile, die von 180,50 auf 178,25 zurückgingen. Montanwerte verloren meiſt um Prozent. Auch Elektropapiere und Tarifwerte gaben durch⸗ weg nach. Chemiſche Werte zeigten ſich widerſtandsfähig. Reichs⸗ bahnvorzugsaktien verbeſſerten ſich auf 120,62(420,50).— Am Rentenmarkt war die Tendenz behauptet. Reichsaltbeſitzan⸗ leihe war mit 109,87(109,80) gut gehalten. Gemeindeumſchul⸗ dungsanleihe ermäßigte ſich auf 87,85 bis 88,12. Am Geldmarkk ſtellte ſich Tagesgeld auf 3 bis 3 Pro⸗ zent und darunter. Am Deviſenmarkt war der franzöſiſche Franken weiter . rückgängig. Deviſen⸗Notierungen. Belga(Belgien) 41/86(Geld) 41,94 Brieſ), dän. Krone 54,73 54.83, engl. Pfund 12,255 12,285, franz. 5 16,38 16,42, holl. Gulden 168,55 168,89, ital. Lire 19,08 20,02, norw. Krone 61,54 61,66, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,80 46,90, ſchwed. Krone 63,19 63,31, ſchweiz. 2 N 80,72 80,88, ſpan. Peſeta 3397 34,03, tſchech. Krone 10 „29 10,31, amer. Dollar 2,486 2,490. 5 r. r* 7 1 Einheimiſcher Sport. Fußball Seckenheim 1 5:1 Seckenheim II 1:4 Viernheim III— Seckenheim III 3:0 Rheinau J. Igd.— Seckenheim l. Igd. 2:2 Rheinau II. Igd.— Seckenheim II. Igd. ausgef. Seckenheim hatte als erſtes Spiel der Rückrunde gleich einen der ſchwerſten Kämpfe auszutragen. Feudenheim iſt ein heißes Pflaster. Die Platzherren haben bis zum Schluß der Vorrunde noch kein Spiel verloren und ſtehen noch in engſter Mitkonkurrenz um die Me ſterſchaft. Der Gang war alſo von vornherein nicht leicht., In letzter Stunde wurde die Seckenheimer Mann⸗ ſchaft ſpielberechtigt,, ſo daß man mit Ausnahme von Erny kompl. antreten konnte. Dafür ſtanden Gropp und Pfliegensdörfer zur Verfügung. Als Schiedsrichter war Kurz⸗Oftersheim gekommen— ein Mann, der ſeine Sache gut machte. Er zählt zu den wenig guten Leitern der Fachgruppe Heidelberg. Seine Spielleſtung war einfach untadelig— er entſchied in jeder Situation korrekt und zielſicher. Seckenheim mußte, wie angedeutet, Erny erſetzen. Auch Volz war krankheitshalber verhindert, mitzuwirken, ſodaß die kompl. Verteidigung neu eingeteilt werden mußte. Würthwein II und Pfliegensdörſer bezogen die e Poſten teilweiſe mit verſchiedenem Erfolg. Pfliegens⸗ dörfer war in alter Friſche— ſein Spiel war fehlerlos. Würthwein fehlt als Verteidiger der ſichere Abſchlag, ſeine Zerſtörungsarbeit iſt gut. Die Läuferreihe ſpielte zu „pomadig“, um den Sturm feurig zu machen. Zu allem Ueberfluß hat der ſchwache Seckenheimer Sturm eine Hintermannſchaft in Hochform erwiſcht und damit war die Sache erledigt. Die zu Anfang des Spiels abgegebenen Bombenſchüſſe von Gropp und Seitz fanden bei dem Torwart von Feudenheim ihren Bezwinger, wie über⸗ haupt Torwart und Verteidigung von Feudenheim be⸗ ſtechend ſchön ſpielten. In der Läuferreihe war der Mittelläufer Ueberrhein III der Beſte. Der Sturm war nicht ſo bombig, wie dies das Reſultat beſagen könnte. Die Leute hatten nur recht viel Glück in allen ihren Aktionen. g Das Spiel war von Anfang an ſpannend. Schöne Sachen wurden hüben und drüben gezeigt. Erſt als ſo langſam die Schwächen der Seckenheimer Deckung zu Tage traten, ſpiielte Feudenheim au fdieſen ſchwachen Sbellen auf Erfolg. Die Tore fielen in etwa gleichen Abſtänden. Zuſchauer ca. 400. ch Feudenheim 1 Feudenheim II Auswärtiger Spor. Fußball Bundespokal⸗Vorſchlußrunde. In Augsburg: Bayern— Südweſt In Chemnitz: Sachſen— Brandenburg Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: FSW Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 5 Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshafen 6 Gau Baden: SV Waldhof— VfR Mannheim 35 Karlsruher FV— Phönix Karlsruhe 5 Freiburger FC— 1. Fe Pforzheim 2 Gau Württemberg: Ulmer FV 94— SW Feuerbach 10 VfB Stuttgart— 1. SSV Ulm 322 Sportfreunde Stuttgart— SpVg Cannſtatt 11 Gau Bayern: ASV Nürnberg— SpVg Fürth 121 Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Ingobertia St. Ingbert— FSW Frankfurt 776 SW 98 Darmſtadt— VfR Kaiſerslautern 8:6 SWV Wiesbaden— Polizei Darmſtadt 2:5 Gau Baden: SV Waldhof— TSWe Nußloch 20:0 Meiſterſchaſtsſplele FSW Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 5:2(311). Rund 9000 Zuſchauer waren zum Bornheimer Hang. 5 kommen, um zu ſehen, ob die Neunkircher Boruſſen auch dieſes Spiel wieder zu einem Siege geſtalten würden. Die Born⸗ heimer Elf befand ſich in einer ganz ausgezeichneten Form und gewann vollkommen gerecht. Gegen dieſe Elf konnten die Boruſſen, die in ſtärkſter Beſetzung— mit Müller im Tor und Kurt Welſch als Mittelläufer— erſchienen waren und weit beſſer als in Offenbach ſpielten, nicht gewinnen. Gehring (Ludwigshafen) amtierte gut. Opel Rüſſelsheim— Phönie Ludwigshafen 6:1(2:0). Das Erſcheinen des Gaumeiſters vermochte in Rüſſels⸗ 1 nur knapp 2000 Zuſchauer anzulocken. Die beiden annſchaften lieferten ſich aber doch einen temperament⸗ vollen Kampf, der in der erſten Hälfte von Rüſſelsheim überlegen geführt wurde. In der N Hälfte ließ das Spieltempo etwas nach, und der Kampf wurde verteilter. Daß Rüſſelsheim vor dem Wechſel nur zu zwei Toren kam, lag an der bis dahin guten Arbeit der Phoͤnir⸗Hintermann⸗ ſchaft. Beſt(Höchſt) leitete gut. a a Karlsruher FB— Phönix Karlsruhe 320(2:0). Der Kc konnte im Rückſpiel den Lokalgegner recht eindeutig zur Strecke bringen. Seine gute Abwehr ich dem im Feld recht lebendig, aber etwas zu engmaſchig ſpielenden Phönix⸗Sturm keine Chance und die eigene Fünferreihe, in der die Neuerwerbung Rapp und Huber eine ſehr gute Rolle ſpielten, war ſtark genug, um die Phönir⸗Abwehr, in der Wenzel diesmal nicht in beſter Form war, verſchiedentlich erfolgreich zu durchbrechen. 8000 Zuſchauer; Schiedsrichter Kläger(Of burg). 8 55 5 5 Freiburger F— 1. Fe Pforzheim 21(0:1). Im Fßc⸗Stadion wurde 90 Minuten lang hart und er⸗ bittert um die Punkte gekämpft. Schiedsrichter Schneider (Offenburg) mußte, genau wie ſein Kollege in Karlsruhe, das Spiel dauernd unterbrechen und kurz vor Schluß bekam der Fc⸗Läufer Zeltner noch Platzverweis. Pforzheims Torhüter Nonnenmacher erlaubte ſich eine große Unſport⸗ lichkeit gegen Freiburgs Sturmführer Engelhardt, aber hier blieb der verdiente Feldverweis aus. Im übrigen gewann der Fc das Spiel durchaus verdient. 4000 Beſucher wohnten dem Treffen bei. SV Waldhof— VfR Mannheim 314(1:2). Rund 20 000 Beſucher wohnten im Mannheimer Sta⸗ dion dem Lokaltreffen zwiſchen Waldhof und dem VfR bei. Es gab inſofern eine Ueberraſchung, als licht der favori⸗ ſierkte SV Waldhof, ſondern der VfR den Sieg, wenn auch einen recht glücklichen, davontrug. Die Naſenſpieler kämpften mit großer Hingabe. Nach der Pauſe hatte aber Waldhof mehr vom Spiel. Schnelle Vorſtöße Langenbeins brachten aber nicht nur noch den Ausgleich, ſondern ſieben Minuten vor Schluß auch noch den Sieg. Waldhof ver⸗ zeichnete zwei Lattenſchüſſe, der VfR einen. Eckbälle gab es 12:2 für Waldhof. Schiedsrichter Unverferth(Pforzheim). ASV Nürnberg— Spogg Fürth 1:1(1:0). Das Spiel brachte den erwartet harten Kampf und endete wie die erſte Begegnung wiederum unentſchieden 1:1. Die Platzherren waren allerdings die größte Zeit des Spie⸗ les überlegen, ſie arbeiteten zahlreiche Torchancen heraus, waren ſehr flink und eifrig und beſonders die Hintermann⸗ ſchaft recht ſtark. Auch der Sturm war weſentlich beſſer als der der Fürther, die im Innentrio keine geſchloſſene Leiſtung zeigten. Schiedsrichter war Thalmeier(München). SFr. Stuttgart— Spyg Cannſtakt 121(1:1). „Das Spiel in Degerloch ſtand unter einer ziemlich un⸗ glücklichen Schiedsrichterleitung. Spielleiter Schmidt(Bök⸗ kingen) traf einige Entſcheidungen, die ohne Zweifel die Cannſtatter um den verdienten Sieg brachten. Einmal ver⸗ hängte er gegen Cannſtatt einen mehr als zweifelhaften Foulelfmeter, das andere Mal annullierte er ein einwand⸗ freies Tor für Cannſtatt, ſo daß das Spiel unentſchieden endete, ein Ergebnis, das für die Sportfreunde ſehr ſchmeichelhaft iſt. Die Cannſtatter waren ihren Gegnern 1 überlegen. 2500 Zuſchauer wohnten dem Treffen el Ulmer FB— S Feuerbach 120(0:0). Mit ungeheurer Spannung erwartete man das für den Abſtieg ſo bedeutungsvolle Spiel, galt es doch für Feuer⸗ bach, eine letzte Chance r um dem Abſtieg zu entrinnen, während auf der anderen Seite der FV Ulm 94 darauf bedacht war, ſeine Slellung in der Tabelle zu verbeſſern. In einem zähen und erbitterten Kampf ſiegte auf Grund des beſſeren Stehvermögens in der zweiten Halbzeit der F Ulm ga nicht unverdient. Schiedsrichter war Benzing(Schwenningen). 2500 Zuſchauer. Stadtelf Köln ſchlägt Ferencvaros Budapeſt 4.2(4:0). Das Spiel der Kölner Stadtmannſchaft gegen Ferencva⸗ ros Budapeſt hatte bei prächtigem Fußballwekter über 10 000 Zuſchauer angelockt, die ein ſehr ſchönes Spiel ſahen, das die Kölner verdient mit 4:2 Toren gewannen. Die Kölner Elf führte nach der Pauſe bereits 4:0, als die Ungarn das Tempo noch verſchärften und in kurzer Zeit auf 42 heran⸗ kamen. Gegen die glänzende Abwehr der Kölner waren aber dann keine Tore mehr zu erzielen. Die ungariſchen Gäſte zeigten ein hervorragendes Spiel, ſie waren techniſch nicht zu übertreffen, im Kopfball ebenſo hervorragend, doch ſcheiter⸗ 125 955 an einer Deckung, wie ſie beſſer noch in keiner Elf and. Güdweſt und Sachſen im Endſpiel Die Vorſchlußrunde um den Fußball- Pokal. Die Teilnehmer am Endſpiel um den Jußzball⸗Bundes⸗ pokal, das am 1. März ausgetragen wird, ſtehen feſt: die Gaue Südweſt und Sachſen werden den Endkampf aus⸗ tragen. Am Sonntag gelang es der Südweſt⸗Elf in Augs⸗ burg die favoriſierte Mannſchaft des Gaues Bayern mit 221 zu beſiegen, während Sachſen in Chemnitz mit 2:0 über Brandenburg erfolgreich war. Südweſt kam zwar 1555 in der verlängerken Spielzeit zum Sieg, aber der Er⸗ folg fiel ihr keineswegs unverdient zu. Bahern Südweſt 1:2 nach Verlängerung 15 000 Zuſchauer wohnten auf dem Augsburger „Schwaben“⸗Platz dem Pokaltreften zwiſchen Bayern und Südweſt bei. Man hatte ja von vornherein einen harten Kampf zweier gleichwertigen Gegner erwartet, dabeſ aber doch der bayeriſchen Elf eher einen Sieg zugetraut als der Südweſt⸗Mannſchaft. Aber es kam wieder einmal ganz anders. Kritiſch iſt zu ſagen, daß die Südweſt⸗Elf ihren Sieg vollauf verdient errang, denn ſie war beſſer als die bayeriſche Elf, deren Sturm ganz gewaltig enttäuſchte. Bayerns Hüter Jakob hielt ausgezeichnet, ohne ihn wäre der Sieg des Südweſtens deutlicher ausgefallen. Die Stärke der Südweſtmannſchaft lag in der Hintermannſchaft und vor allem in der glänzenden Läuferreihe. Aber auch der Sturm konnte ſich ſehen laſſen. Verdienter Sachſen⸗Sieg Der Chemnitzer Polizei⸗Platz war Austragungsſtätte des zweiten Vorſchlußrundenſpiels um den Bundespokal zwiſchen den Gauen Sachſen und Brandenburg. 20 000 Zu- ſchauer erlebten einen durchaus verdienten 2˙0(10⸗Sieg der Sachſen für die der Dresdner Mittelſtürmer Schön die beiden Tore ſchoß. Brandenburgs Mannſchaft war, von einer kurzen Zeit der erſten Hälfte abgeſehen, den Sachſen ebenbürtig ſpielte nach dem zweiten Tor ſogar überlegen, verſagte aber wie ſchon ſo oft vor dem Tor. b Der Fühter im Münchener Eisſtadion Sonja Henie zeigt ihre Kunſt.— Füſſen gewann die . bayeriſche Eishockeymeiſterſchaft. 5 Das zweite Auftreten der norwegiſchen Eiskünſtlerin Sonja Henie gab Anlaß daß die Tribünen und Ränge des in Offenburg; 18. Oktober: Orientierungsläufe in den Krei⸗ . 0 ibüne i tierungsläufe in den Kreiſen. Münchener Prinzregenten ⸗Stadions wieder völlig ausver-[HK 5— kauft waren. Eine beſondere Ueberraſchung wurde den Eisſportfreunden und dem norwegiſchen Gaſt durch den Beſuch des Führers zuteil, der kurz vor Beginn der Ver⸗ anſtaltung mit ſeinem Adjutanten Obergruppenführer Brückner, mit Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner erſchienen war. Sonja Henie war auch am zweiten Tag ihres Münche⸗ ner Auftretens in glänzender Verfaſſung. Sie trug ihre Kür fehlerfrei vor und erntete hierfür wie auch für die anſchließenden Tänze lebhaften Beifall. Nach Beendigung ihrer Vorführungen konnte ſie aus den Händen des Füh⸗ rers ein prachtvolles Blumengebinde entgegennehmen. Dann ſtanden ſich die beiden Endſpieikandidaren Sc. Rieſſerſee und EV Füſſen im Kampf um die bayeriſche Eishokeymeiſterſchaft gegenüber, den Füſſen mit 3:1(1:0, 1:1, 1:0) gewann. Wenn auch der Torunterſchied etwas hoch ausfiel, ſo muß doch geſagt werden, daß Füſſen die ſchnellere Mannſchaft ſtellte und vor allem beſſer kom⸗ binierte. Deutſchland ſchlägt Frankreich Radrennen in der Deutſchlandhalle. lreter der franzöſiſchen Botſchaft und des franzöſiſchen Kon⸗ ſulats— wohnten der Entſcheidung des Steher⸗Länder⸗ kampfes Deutſchland— Frankreich bei, der eine ſichere Beute des weftdeutſchen Nachwuchsfahrers Lohmann und Schön wurde Der deutſche Meiſter Lohmann war eine Klaſſe beſ⸗ ſer als ſeine drei Gegner— Peliſſier und G. Wambſt ver⸗ traten Frskreich. Er gewann ſamtliche drei Läufe über 10, 20 30 Kilometer und ſiegte im Zeitfahren über einen Kioeneter. Peliſſier leiſtete Lohmann noch den härteften Widerſtand. Schön hatte das J im letzten Lauf durch Motorſchaden zurückzufallen, ſonſt wäre ihm vielleicht noch der zweite Platz geglückt. Amateurboxen Baden— Süd weſt Südweſt ſiegte in Mannheim 917. Der im vollbeſetzten Mannheimer„Kaſino“ ausgetragene Gaukampf zwiſchen den Amateurborern Badens und Südweſts endete mit einem knappen, verdienten Sieg der Südweſt⸗ ſtaffel. Südweſt kam zwar ohne Rappſilber, Schöneberger und Fritzſch, aber trotzdem konnte der jvorjährige Sieg über Baden wiederholt werden. Man ſah eine ganze Reihe von ſchönen Kämpfen, vor allem der einleitende Fliegengewichts⸗ kampf zwiſchen Bamberger(S) und Statter(B), der dem Südweſtvertreter einen etwas ſchmeichelhaften Punktſieg ein⸗ brachte, riß zu ſtürmiſchem Beifall hin.— Schwächer war der Kampf im Bantamgewicht, der mit einem Punktſieg von Baiker(B) über Bitz(S) endete.— Den einzigen entſcheidenden Sieg des Abends errang Badens ſchlagſtarker Federgewichtler Hoffmann über Heinbuch(S). Der Offen⸗ bacher wurde gleich nach dem Gongſchlag voll am Kinn getroffen und wenig ſpäter ſtoppte der Ringrichter den Kampf wegen allzu großer Ueberlegenheit des Mannheimers. Im Geſamtergebnis ſiegte der Südweſten mit 9:7 Punkten. Piofeſſor Allrich 7 Profeſſor Dr. E. H. Ullrich, der Senior des deutſchen Ruder⸗ und Rugbyſports, iſt in ſeiner e Heidel⸗ berg im Alter von 82 Jahren geſtorben. Profeſſor Ullrich war Mitbegründer des Deutſchen Ruderverbandes und des Rugbyverbandes. Badens Leichtathletik⸗Termine 1936 Auch der Leichtathletik⸗Gau Baden hat jetzt ſeine Standard⸗Terminliſte für 1936 feſtgelegt. Sie enthält im einzelnen folgende Veranſtaltungen: 15. März: Märſche über 20 Kilometer in den Kreiſen; Langſtrecken⸗Geländeſtaffel in Mannheim(Tv. 1846); 29. März: Gepäckmarſch in Raſtatt(Fußball⸗Verein); 12. April: Orientierungsläufe in den Kreiſen; 26. April: Deutſche Meiſterſchaft im 35 Kilometer⸗Gepäckmarſch; 3. Maj: Wald⸗ lauf des Fe Lichtental; Bahnſtaffeln in Mannheim(Tv. 1846); 16. Mai: Beginn der Kämpfe um die Deutſche Ver⸗ einsmeiſterſchaft 1936; 17. Mai: Badiſche Meiſterſchaften im 35 Kilometer⸗Laufen und 40 Kilometer⸗Gehen in Ofters⸗ heim bei Schwetzingen; 24. Mai: Bahnſtaffeltag in den Kreiſen; Kreis⸗Bahnmeiſterſchaften in Baden⸗Baden; 31. Mai: Tag der Groß⸗Staffelläufe; Heimatwettkämpfe in Kork bei Kehl; I. Juni: Frauen⸗Wettkampf Pforzheim gegen Bruchsal; 7. Juni: Kreismeiſterſchaften im 15 Kilometer⸗ Gehen und Laufen in Singen(Kreis J), Villingen(2), Rheinfelden G), Emmendingen(4), Heſſelshurſt(5), Langen⸗ brand(6), Bühl(7), Karlsruhe(8), Pforzheim(9), Hoch⸗ ſtetten(10), Bretten(11), Friedrichsfeld(12), Oftersheim (13), Ort noch nicht beſtimmt(14) und in Walldürn⸗Bor⸗ berg⸗Mosbach(15); 14. Juni: Kreismeiſterſchaften auf der Bahn in Konſtanz(1), Donaueſchingen(2), Wehr(3), Frei⸗ burg(4), Schutterwald(5), Gaggenau(6), Baden⸗Baden (57) Karlsruhe(8), Pforzheim(8), Bruchſal(10), Bretten (4), Mannheim(12), Heidelberg(13), 7(14), Tauber⸗ biſchofsheim(15); 21. Junit Deutſche Junioren⸗Meiſterſchaf⸗ ten in Stuttgart; Nationale Wettkämpfe in verſchiedenen Städten; 28. e Badiſche Meiſterſchaften in Baden⸗Baden; Deutſche Meiſterſchaften im 35 Kilometer⸗Laufen und 40 Kilometer⸗Gehen; 5. Juli: Nationale Jugend⸗Wettkämpfe in Mannheim; Gauoffene Wettkämpfe in Pttenan( ITbd Frauen⸗Wettkämpfe in Pforzheim; 12. Juli: Deukſche Mei⸗ ſterſchaften in Berlin; 28. Juli: Frauen⸗Wettkämpfe Pforz⸗ heim⸗Bruchſal; 1. bis 16. Auguſt: Olympiſche Spiele in Berlin; 2. bis 9. Auguſt: Leichtathletik⸗Werbewoche; 23. Auguſt: Hanauer Kampfſpiele in Freiſtedt; 30. Auguſt: Jugend⸗ Wettkämpfe in kampf der Sonderklaſſe um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in Stuttgart; 11. Oktober: Ende der b um die Deutſche Vereinsmeiſterſchaft; VI. Badiſches Hallenſportfeſt ſen; Waldlauf in Bietigheim(Germania); 25. Oktobe Badiſche Waldlaufmeiſte rſchaften in Freiburg; 8. Novembet Deutſche Waldlauf Meiſterſchaften, 15. November: Or Heſſelshurſt; 20. September: End.