lich ver⸗ chs⸗ ſem un Hes ach⸗ beil⸗ * rark ſtark tig⸗ zau⸗ be⸗ ung die end, Uer⸗ ſſen bom chen Uer⸗ Ver⸗ dieſe ines auf num. ein⸗ Nil⸗ res⸗ etzt. att; tem nn⸗ 06, Kr 0 Jer rich. Ko⸗ nde — tern⸗ ee r tel dwirt et, ugeben. nin der d. Bl. — riger er 1 Urnckere? 2. Blatt zu Mr. 5 Dienstag, 7. Jan. 1936 Soldatenfürſorge und Reichsheer Soldat ſein iſt jetzt noch ſchöner als vor dem Krieg. Es iſt eine alte Erfahrung, daß der Vorgeſetzte von ſeinen Leuten im Dienſt das Aeußerſte verlangen kann, daß die Untergebenen ſich ihm freudig unterordnen, wenn ſie wiſſen, daß er ſonſt der Kamerad iſt, der in und außer Dienſt ſie umſorgt, der alle Mittel die ihm zu Gebote ſtehen ein⸗ ſetzt, um ihnen den Aufenthalt in der Kaſerne, insbeſondere die freien Stunden ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Jeder Vorgeſetzte betrachtet das heute als ſeine vornehmſte Pflicht. Auf welche Gebiete erſtreckt ſich nun die Fürſorge für den Soldaten? In erſter Linie intereſſiert die breite Oeffentlichkeit natürlich die Fürſorge für den kurz dienenden Soldaten. Daneben ſoll aber auch der länger dienende Soldal Berückſichtigung finden. Ein Gang durch eine neue Kaſerne gibt am beſten einen Einblick, in welcher Weiſe ſchon vom Reich aus Fürſorge aufgewandt wird. Jeder Soldat der Vorkriegs⸗ und Kriegszeit iſt zunächſt erſtaunt, wenn er die Mannſchafksſtuben betritt; helle Räume mit einem freundlichen Wand⸗ und Deckenanſtrich, Zentralheizung(alſo alle gleichmäßig durchgeheizt), Parkettboden, kleine Scheiben⸗ gardinen an den Fenſtern, zweiteilige Spinde, Belegungs⸗ ſtärke 5 bis 7 Mann. Da kann und muß man ſich wohl⸗ fühlen. Ein ſolcher Raum kann zur zweiten Heimat werden. Tiſchdecken geſtalten die Mannſchaftsſtuben noch beſonders anheimelnd. Man ſieht auch am Samstag und Sonntag keine ge⸗ waſchenen Bekleidungsſtücke mehr herumhängen. Das W'a⸗ ſchen findet in einem beſonderen Raum im Kellergeſchoß ſtatt, der im Winter gut geheizt iſt. Die bekannten Waſch⸗ tröge ſind vom Kaſernenhof verſchwunden. Zum Trocknen wird alles im Trockenraum aufgehängt, ein elektriſcher Föhn übernimmt hier die Arbeit, die ſonſt Sonne und Wind ver⸗ richten müſſen. Muſtergültig und hygieniſch einwandfrei ſind die ſchö⸗ nen Waſchräume, ebenſo die Abortanlagen in den Mann⸗ ſchaftsgebäuden. Der Stolz einer jeden Kompanie iſt das große Brauſebad, das ſich im Erdgeſchoß eines jeden Reviers befindet. Was hier für die Körperpflege getan wird, iſt der Mehrzahl der fungen Rekruten im Elternhaus be⸗ ſtimmt nicht geboten worden. Auch an die geiſtige Weiterentwicklung iſt gedacht. Nach dem Dienſt ſoll der junge Mann in ande⸗ rer Umgebung in einem beſonders gemütlich ausgeſtatteten Naum Erholung finden Dieſem Zweck dient das Leſe⸗ zimmer, in dem gute Zeitungen und Zeitſchriften ausliegen, Spiele wie Schach, Halma uſw. vorhanden ſind und ein gutes Radio Aufſtellung gefunden hat. Ein geſchmack⸗ voller Wandſchmuck und ſchöne Gardinen tragen mit dazu bei, daß der durch den anſtrengenden Dienſt ermüdete Sol⸗ dat Ruhe und Erholung findet. Eine ausgezeichnete Bü⸗ cherei ſteht bei jedem Bataillon zur Verfügung. Durch Vor⸗ träge werden die jungen Leute mit aktuellen Tagesfragen, der ſtolzen Geſchichte unſeres Volkes u. a. bekannt gemacht. Jeder Kompaniechef wird es als ſeine vornehmſte Auf⸗ gabe anſehen, ſeine Soldaten in einer ſauberen, guten Unifo um auf der Straße zu wiſſen. Selbſt die Röcke, die der Soldat zum Dienſt tragen muß, ſind ordentlich und gut gepflegt. Alle irgendwie beſchädigten oder geriſſenen Be⸗ kleidungsſtücke werden auf der Handwerkerſtube vom Zivil⸗ ſchneider wieder tadellos in Stand geſetzt. Für ein Jahr iſt der junge Soldat der Sorge um ſeinen Anzug, ſeine Wäſche und ſeine Fußbekleidung enthoben. Wer noch die Kantinen in den alten Kaſernen kennt, wird kaum einen Ausruf des Erſtaunens unterdrücken kön⸗ nen, wenn er heute den Speiſeſaal bezw. den Aufenthalts⸗ raum betritt. Er iſt mindeſtens ſo gut und ſo gemütlich ein⸗ gerichtet wie ein gutes bürgerliches Lokal. Hier iſt alles getan, um den Soldaten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Selbſt das Klavier fehlt nicht. Daß Radio vorhanden iſt, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Die Fürſorge für den Soldaten findet am deutlichſten ihren Ausdruck in der Verpflegung. In hellen, blitzblanken Küchen wird das Eſſen zubereitet. Nur noch an zwei Tagen in der Woche gibt es ein ſchmackhaftes„Eintopf⸗ gericht“. Aden übrigen Tagen bietet die Küche eine ſehr reichhaltige und guk bürgerliche Mittagskoſt. Kartoffeln werden von Frauen geſchält. Nach dem Eſſen werden die Teller und Eßnäpfe am Schalter der Spülküche abgegeben und ſaubere dafür empfangen. Die unangenehmen Arbeiten hat man dem Soldaten abgenommen. Als Abend⸗ portionen gibt es Butter oder Schmalz, Wurſt oder Käſe und Kaffee bezw. Tee oder Kakao. Daß jeder Soldat ſein Kommißbrot und ſeinen Morgenkaffee erhält, iſt wohl all⸗ gemein, bekannt. Die Fürſorge erſtreckt ſich auch noch auf die Zeiten ach der Enklaſſung. Eine Fahrkarte nach der Heimat, eine Einkleidungsbeihilfe für Beſchaffung von Zivil, bevorzugte Arbeitszuweiſung und bei Arbeitsloſigkeit zunächſt noch Wei⸗ terzahlung der Löhnung für die Dauer von drei Monaten ſind beredte Zeugen dafür. Die länger dienenden Goldaten Größeren Umfang nimmt natürlich die Fürſorge für die länger dienenden Soldaten an. Wie der kurz dienende Soldat ſo genießt er auch die Heilfürſorge, d. h. bei Er⸗ krankung koſtenloſe Behanduing durch den Truppenarzt und in den Lazaretten. Feldwebel, Unteroffiziere uſw. haben auch, wenn ſie verheiratet ſind, für ihre Familienangehörigen freie ärztliche Behandlung, außerdem Anſpruch auf Lieferung von Arznei⸗ und Verbandmikteln, ſoweit ſie zur Behandlung unentbehrlich ſind. Soldaten, die durch ſchwere Kcankheits⸗ fälle oder andere Umſtände in wirtſchaftliche Not geraten ſind, wird durch beſondere Maßnahmen geholfen, z. B. durch Gehaltsvorſchüſſe, Darlehen, Unterſtützungen und Notſtands⸗ beihilfen Nach ſchweren Krankheiten oder größeren Un⸗ fällen finden die Soldaten Erholung in den Urlauber⸗ und Geneſungsheimen. Vom 9 Dienſtfahr ab werden die für 12jährige Dienſtzeit verpflichteten Soldaten in Heeresfachſchulen für einen Zivilberuf vorbereitet Die Fürſorge für die län⸗ gere Jahre dienenden Soldaten nach der Entlaſſung regelt das Wehrmachtsverſorgungsgeſetz, auf das näher ein⸗ zugehen hier zu weil führen würde. Am Ausſcheidungstage wird dem ehrenvoll Ausſcheidenden der Zivilverſor⸗ gungsſchein zur Bewerbung um Beamtenſtellen ausge⸗ händigt. Aus den gemachten Ausführungen dürfte zur Genüge zu erkennen ſein, in welch ausgiebigem Maße vom Reich und von den Vorgeſetzten für die kurz und lang dienenden Sol⸗ daten geſorgt wird Sie erheben keinen Anſpruch auf Voll⸗ ſtändigkeit, ſondern wollen nur dem Nichtſoldaten einen Ein⸗ blick geben, ihn zum Nachdenken anregen und ihm zeigen, in welch vorbildlicher Weiſe der ſoziale Gedanke bei der Wehr⸗ macht eine Pflegeſtätte gefunden hat: Einer für alle und alle für einen. Heinrich Jung. Die Sozialverſicherung Ihr neuer Sinn.— Es weht ein friſcher Wind. Auf Veranlaſſung des Reichsbeauftragten für den Reichsverband der Ortskrankenkaſſen, Oberregierungsrat Martin, hat der Reichsverband eine Sondernummer der „Ortskrankenkaſſe“ herausgebracht, in der umfaſſend von erſten Sach⸗ und Fachkennern die Bedeutung der Sozial⸗ verſicherung, insbeſondere der Krankenverſicherung, für 10 und Staat, für Wirtſchaft und Kultur dargeſtellt wird. Oberregierungsrat Martin machte nun vor der Preſſe einige grundſätzliche Ausführungen über die Stellung der Sozialverſicherung im nationalſozialiſtiſchen Staat. Er führte u. a. aus: Der Nationalſozialismus hat einen neuen Begriff der Arbeit aufgeſtellt. Dieſe neue Auffaſſung erfordert neue Fundamente einer ſozialen Ordnung. Die Sozialpolitik iſt deshalb heute kein Ding mehr an ſich, ſondern eine natür⸗ liche Funktion der Staatsführung, die in ſich die Verpflich⸗ lung zum ſozialen Handeln führt. Eine ſolche Sozialpolitik hat mit der alten Auffaſſung oon der Sozialpolitik, die nur eine Korrektur einer aner⸗ kannten Enkwicklung war, nichts mehr zu kun. Die alte Sozialpolitik konnte daher die Aufgabe, die der Nafional⸗ ſozialſsmus bereits enkſcheidend angepackt hal, nämlich die Eingliederung des Induſtriearbeiters in Staat. Volk und Geſellſchaft ze vollziehen nicht löſen, ſondern krieb dadurch, daß ſie die volksvergiftende Irrlehre des Marxismus anerkannte, den Arbeiker immer weiter weg von ſeinem Staat und ſeinem Volk. Die Soziolverſicherung will heute nicht mehr nur Schäden, Unfälle und Krankheiten heilen, ſondern ſie will eine wirkliche Verſicherung ſein gegen die Wechſelfälle des Lebens. Mehr als je wird heute der Satz anerkannt, daß Schaden verhüten beſſer iſt als Schaden vergü⸗ ten. Als Nationalſozialiſten, die im Menſchen das wert⸗ vollſte Gut der Nation ſehen, können wir nicht anders handeln und denken Ueberzeichnungen der Preußiſchen Schatzanweiſungen. Berlin, 7. Januar. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, hat die am 4. Januar abgeſchloſſene Zeich⸗ nung auf die neu ausgegebenen 4,Hprozentigen Preußliſchen Schatzanweiſungen, fällig am 20. Januar 1941, eine we⸗ ſentliche Ueberzeichnung des aufgelegten Betrages von 150 Millionen Mark ergeben. Der überwiegende Teil ent⸗ fällt auf Anmeldungen zum Umtauſch der am 20. dieſes Monats fällig werdenden bisherigen 6prozentigen Preu⸗ ßiſchen Schatzanweiſungen von 1933 bis 1935. Die Seele der Kleinſtadt Wenn wir mit offenem Blick kreuz und quer durch die herrlichen Landſchaften unſeres Gaues, durch Starkenburg, Rheinheſſen, Oberheſſen und Naſſau, wandern, ſo finden wir immer wieder von neuem eine ſolche Fülle von Schön⸗ heiten aller Art, daß wir ſtolz ſein können auf unſere engere Heimat. Vor allem aber ſind es hier neben den landſchaftlichen Schönheiten die kleinen Dörfer und Städtchen, die mit ihren hübſchen Fachwerksbauten, mit ihren krumm⸗winkligen Gäßchen eine beredte Sprache ſprechen und zu erzählen wiſſen, von ehrwürdiger Vergangenheit, von Trudikion, Fleiß und Bürgerfinn. Das beſondere Schmückſtück und die Viſitenkarte dieſer Städtchen iſt aber faſt immer der alte Marktplatz, der ſeit Jahrhunderten im Leben der Kleinſtadt eine beſondere Rolle ſpielt. Meiſt umſäumt von einem ehrwürdigen Rathaus und alten, herr⸗ lichen Fachwerkshäufern, in der Mitte luſtig plätſchernd ein Brunnen, ſo bildet er auch heute noch den Mittelpunkt faſt allen Geſchehens. Hier findet ſich der Bauer bei gro- ßen Märkten ein, hier trifft ſich Jung und Alt an Feſttagen bei luſtigem Leben und Treiben, und der Marktplatz iſt es, der die Bevölkerung bei frohen und ernſten Kundge⸗ bungen vereint,— der Marktplatzt als Seele der Kleinſtadt. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 6. Januar. Zufuhr: 52 Ochſen, 47 Bullen, 438 Kühe, 81 Färſen, 608 Kälber, 53 Schafe, 1414 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Le⸗ bendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 43, b) 41 bis 42, c) 40; Bullen a) 43, b) 42; Kühe a) 42, b) 37 bis 41, c) 381 bis 36, d) 23 bis 30; Färſen a) 43, b) 42; Kälber a) 72 bis 75, b) 64 bis 71, c) 54 bis 63, d) 43 bis 53; Schweine al)—, a2) 57, b) 55, c) 53, d) 51 Mark.— Marktverlauf: Rinder lebhaft, Bullen zugeteilt; Kälber mittel; Schweine zugeteilt. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 6. Januar. Preiſe unverändert. — Frankfurter Produktenmarkt vom 6. Jaunar 1936. Wei⸗ zen W' 18: 20.70, 21, 21.40, 21.60, Roggen: R 12: 17, 17.30, 17.70, 17.90, für alle acht Notierungen: Großhandels⸗ preiſe der Mühle der genannten Preisgebiete. Sommergerſte für Brauzwecke 22.50 bis 23, Hafer—, Weizenmehl W 18: 28.50, 28.40, 28.40, 28.75, Roggenmehl: R 12: 22.45, 22.80, 23.30, 28.50, für alle acht Notierungen: plus 50 Pfennig Frachtausgleich, Weizennachmehl 17, Weizenfuttermehl 13.50, Weizenkleie W 13: 10.65, 10.80, 11, 11.10, Noggenkleie R 12: 9.95, 10.15, 10.40, 10.50, für alle acht Notierungen: Mühlenfeſtpreis ab Mühlenſtation; Soyaſchrot 16.20, Palm⸗ kuchen 16.80, Erdnußkuchen 18.30, Treber geſtrichen, Trocken⸗ ſchnitzel 8.92, Großhandelspreis ab Fabrikſtation; Heu 8.70 bis 9, Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 3.80 bis 4, gebündelt 3.50 bis 3.80. Tendenz: ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 6. Jauuar 1936. Zufuhren: 119 Ochſen, 67 Bullen, 457 Kühe, 172 Färſen, zum Schlachthof direkt: 1 Bulle, 515 Kälber, 169 Schafe, 2429 Schweine. Marktverlauf: Rinder ſehr lebhaft, ausver⸗ kauft. Kälber ruhig, geräumt. Hammel und Schafe mittel⸗ mäßig, ausverkauft. Schweine wurden zugeteilt. Preiſe: Ochſen a) 43, b) 43, c) 43, d) 41 bis 43, Bullen: a) 43, b) 43, c) 42 bis 43, Kühe: a) 43, b) 40 bis 43, c) 33 bis 39, d) 25 bis 32, Färſen: a) 43, b) 43, c) 43, d) 42 bis 48, Käl⸗ ber: a) 66 bis 70, b) 56 bis 65, c) 46 bis 55, d) 33 bis 43, Hammel bz) 48, c) 46 bis 47, d) 43 bis 45 e) 42 bis 43, ) 88 bis 41, Schweine: al) 57, a2) 57, b) 55, c) 58, d) 51, e) 51, g1) 57, 92) 57. f Bücherſchau. Die Einkommenſteuer. Was jeder davon wiſſen muß, Von Steuerinſpektor Dr. W. Sinzig. 5. Auflage. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.25. Es iſt die Pflicht jedes einzelnen, ſich über die weſentlichſten Grundzüge der neuen Steuerbeſtimmungen zu unterrichten. Durch das Studium dieſes Bändchens werden unerwünſchte Aus⸗ einanderſetzungen mit den Steuerbehörden vermieden und häufig beſtehende Unklarheiten behoben. Da erfährt man u. a., welche Vorausſetzungen vorliegen müſſen, um ein⸗ kommenſteuerfrei zu werden und ſo manches andere Wiſſenswerte. Durch die zahlreichen Beiſpieſe und die gemeinverſtändliche Darſtellung wird jeder Nutzen aus dieſer Schrift ziehen können. Jedem Steuerpflichtigen kann daher das praktiſche Bändchen, das unter den Steuer⸗ ſchriften der volkstümlichen Sammlung:„Hilf Dir ſelbſt!“ erſcheint, empfohlen werden. Im gleichen Verlag ſind auch die bekannten Reichsſteuertabellen erſchienen. Die Olympia⸗Sprunganlagen in Garmiſch⸗Partenkirchen. Blick auf den Schauplatz der Olympiſchen Winterſpiele für das große Skiſpringen.— Weltbild(M) 2 Zum Tode des Botſchafters Köſter. Weltbild(M. Die ſterbliche Hülle des Botſchafters Roland Köſter wurde nach der deutſchen Botſchaft in Paris übergeführt und dort aufgebahrt. Mitglieder der deutſchen Kolonje und das Per⸗ ſonal der Botſchaft ehren den Toten mit dem Deutſchen Gruß. 5 Der Großſtadtlärm toſt um die braungraue Halle. Der bunte Wirbel des Bahnhofsbetriebes brandet empor— eine Symphonie ſtählerner Zweckhaftigkeit und vieler Sehnſüchte. Wie viele bewegte Empfindungen freſſen ſich in die ſilbernen Schienenbänder, die hier endlos in die Weite vieler Städte und Länder Meschen Zielſtation, Ziel durchfahrener Tage und Nächte, Menſchen quellen aus den Wagen, die Lokomo⸗ tive hämmert den Dampf aus den Ventilen, faſt ſtolz hallt es vom Rund der Bogen wider. Vielleicht waren da draußen auf der Strecke Stunden, wo der Kampf ſchwer war für Menſch und Maſchine, gepreßt von der Unerbittlichkeit des menſtellungen, der lebendige Inhalt der Kursbücher. Die niedrigen Werkſtattbauten werden überragt von dem Ske⸗ lett der Rangierbrücken und Signale, von Waſſertürmen und Waſſerkranen davor, aus deren Rüſſeln die Lokomoti⸗ ven geſpeiſt werden. Und während das Fahrperſonal der verdienten Dienſtpauſe teilhaftig iſt, nimmt eine andere vielköpfige Mannſchaft den Zug in Arbeit. Bald wimmelt es wie in einem Ameiſendorf von geſchäftigen Arbeitern, Scheuer⸗ und Putzfrauen marſchieren auf, behängt mit Be⸗ ſen und Staubſaugern, Ledertücher und Bürſten ſchwingend. Die vielen hundert Meſſinggriffe und Schildchen ſollen ja wie Uniformknöpfe erſtrahlen. Die Be⸗ Die Jenſterſcheiben müſſen funkeln, wenn der Jug ſeine Fahrk beginnt. Fahrplans. Etwa Thüringens Berge, gefürchtete Strecke voller Steigungen, unermüdlich müſſen die Kohlenſtücke aus dem Tender auf den Feuerroſt fliegen, Schaufel um Schaufel; der Dienſt ſoll unter den Eiſenbahnern nicht eben beliebt ſein und alle haben ihre Erinnerung daran. Vielleicht war da draußen der Schneeſturm, die Flocken berannten die Ma⸗ ſchine, herausgelehnt ſtarrt der Führer nach vorn, die lagende Näſſe trifft das Geſicht. Das Vorſignal, iſt das Vor⸗ 1 5 noch nicht da? Wie können Menſchen denn nervös werden? Es ſoll welche geben, die brauchen das Sanatorium, die haben den Lärm von Büros in den Ohren, das bißchen Schreibmaſchine und Telephon, und es iſt ihnen nicht bekommen. Sie ſind keine Jünglinge, die friſchen Beamten in Reichsbahnuni⸗ form, ſtraff und freundlich; 10 und 20 Jahre führen ſie die Maſchine über die Strecke und— wie machen ſie es— ſie ſind die Ruhe ſelbſt. Ach— wie ſieht dieſer Zug aus? Es iſt bekannt, daß mit der Bezahlung der Fahrkarte jeder Fahrgaſt meint, das Recht zu haben, die erdenklichſten Speiſereſte in alle Winkel Mit mächtigen Staubſaugern werden die Perſonenwagen enkſtaubt. des Abteils zu verſtreuen. Die Hunderte von Zigaretten⸗ ſchachteln, die leeren Konfektpackungen, die Ueberreſte unzäh⸗ liger hartgekochter Eier, die Bananenſchalen, eitungen aller Städte türmen ſich unter den Bänken. Dieſe Spuren der Fahrt zu e iſt für den Dienſt der Kopfſtation noch die geringſte Kleinigkeit, davon kommen die Reinigungs⸗ . nicht ins Wanken, die fleißigen Putzer ſchaffen es noch. i Die Rangiermaſchine bugſiert den Zug über das Ge⸗ wirr der Weichen auf das Abſtellgleis. Kilometerweit dehnt ſich die Schlange der abgeſtellten Züge, die fertigen Zuſam⸗ leuchtungskörper werden gereinigt, daß ſie erglänzen, die Fenſterſcheiben werden blankgerieben, daß es funkelt. Große Körbe werden herangeſchleppt mit Hand⸗ tüchern für die Waſchgelegenheiten im Zuge. Ein tägliches Großreinemachen. Der große Ernſt pflichterfüllter Ge⸗ nauigkeit tritt ganz zutage in der Ar⸗ beit am zugtechniſchen Gerät. Vor allem am Untergeſtell der Wagen und an der Lokomotive, die in einem runden Schup⸗ pen zu Hauſe iſt. Eine Lokomotive, die moderne Einheitslokomotive der Deut⸗ ſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, iſt eine der komplizierteſten Kraftmaſchinen der Technik. Ein maſſiges Ungeheuer, das ſich in den ungeheuren Schwung der 100 Stundenkilometer wirft, geſchüttelt von Schienenſtoß auf Schienenſtoß. Dieſe ge⸗ ballte Energie iſt ein tauſendgliedriger Organismus, in feinnervige Teilchen veräſtelt. Da ſind winzige Schrauben genug, von denen jede einzelne von ent⸗ ſcheidender Wichtigkeit für Leben und Sicherheit der vielen Paſſagiere ſein kann.„Safety firſt!“— Zuerſt die Sicherheit, dies Schlagwort Amerikas, war bei der Deutſchen Reichsbahn immer in Geltung. Darum iſt in der Lokomo⸗ tippflege jede denkbare Kontrolle vorgeſehen; die Strenge, mit der ſie gehandhabt wird, läßt keine Nachläſſigkeit zu. Mit größter Sorgfalt wird die Maſchine in allen Teilen durchgeſehen und gereinigt. Die Entſchlackung beſeitigt die angeſammelten Heizrückſtände, die Rauchkammern werden Die Lager der Räder werden geprüft. gereinigt. Werkſtättenarbeiter in blauen Anzügen ſchlängeln ſich durch die Geſtänge der Kolben. Die Lokomotive ſchiebt ſich über den Löſchkanal, von dem aus dem Unterbau zu Leibe egangen wird. Arbeiter hämmern, klopfen an Bolzen, prü⸗ 5 den Klang der Metalle. So wird die Lokomotive wieder ienſtbereit gemacht. Zu großen Bergen ſind Kohlen geſchichtet, mit denen dann die Maſchine beſchickt wird. Die Tender gleiten heran, die Greifer der Krane ſchwingen ſich hin und her, es ſind ewaltige Kohlenmengen, die gebraucht werden, um die aſt tauſender Zentner, die auf den Achſen ruhen, über den Schienenweg zu ziehen. Für die Küchen der Speiſewagen werden Lebensmittel herangerollt. Die Köche haben ſchon die weiße Schürze umgebunden, bald nach der Abfahrt heißt es ja:„Platz neh⸗ men zum erſten Mittageſſen!“ Die verſchiedenen Gerichle ſind, ſoweit es geht, kochfertig vorbereitet. Die Arbeit des Küchenperſonals muß in dem winzigen Küchenraum ſa auf das notwendigſte eingeſchränkt werden. Immerhin bleibt es erſtaunlich, welche ungewöhnlichen Quantitäten an Le⸗ bensmitteln und Getränke auf kleinſtem Raum für den Hunger der Reiſenden aufgeſpeichert werden. Es ſind oft⸗ mals 400 bis 500 Perſonen, die auf einer Fahrt im Betrieb des Speiſewagens gut verpflegt und erfriſcht ſein wollen. Eine Zahl, die ſich hinter der anſehnlicher Gaſtſtätten kaum zu verſtecken braucht. Um dieſe Gedecke und Portionen alle appetitlich auf den Tiſch der Mitropa zu bringen, iſt in An⸗ betracht der paar Quadratmeter des Küchenraumes eine ge⸗ radezu artiſtiſche Gewandheit des Perſonals nötig. Weiker hat ſich die Mitropa noch um die Verſorgung der Schlaf⸗ wagen mit Bettwäſche uſw. zu bekümmern. So ſind Hunderte von Verrichtungen erforderlich, um die Sicherheit, Sauberkeit und Bequemlichkeit des Reiſens 5 gewährleiſten, eine große Summe fleißiger Arbeit ſteckt arin. Der Reiſende ahnt kaum, was geleiſtet werden muß, bevor er behaglich ſeinen Platz einnimmt. Aber die Reichs⸗ bahn iſt ja ganz beſonders der täglichen Kritik des Publi⸗ kums ausgeſetzt, und darum verſucht ſie, mit ihren 1 gen zu werben. Die Reichsbahn iſt das erſte Stück deutſchen odens, das der Deutſchland beſuchende Ausländer betritt. Das fagliche goss eee 22 Afell bohnen [Sie will für ſich und für Deutſchland Freunde gewinnen und iſt daher immer bemüht, alle Verbeſſerungen der moder⸗ nen Reiſetechnik für ſich nutzbar zu machen. Das iſt in der Situation, die für das Gedeihen der Reichsbahn beſtimmend iſt, ganz beſonders ſchwer, denn es wird von ihr in erſter Richtung verlangt, als Koſtenfaktor der deutſchen Wirtſchaft billig zu ſein. Sie ſoll es jedem recht machen— die ve ſchie⸗ denen Wirtſchaftszweige, die Organiſationen und Vertre⸗ Reinigung der Kauchkammern. tungen aller Gebiete legen dem größten Verkehrsunternehmen täglich ihre Sorgen und Wünſche vor. Sie alle der Erfüllun näherzubringen, iſt gewiß nicht möglich Trotzdem ſpielt die Reichsbahn im kech⸗ niſchen Fortſchritt eine führende Rolle. und ihre Unfallziffer iſt trotz einzelner größerer Unglücksfälle im ganzen im Ver⸗ gleich zu auskändiſchen Bahnen ſehr niedrig. Die Gefahren auf das geringſte Maß zu vermindern, iſt auch die erſte Aufgabe während der Betriebspauſen im Abſtell⸗ bahnhof, Millionenmal drehen ſich die Räder, die Bremſen müſſen auf den Me⸗ ker genau rücken, es darf nirgends ein Verſehen geben. Das große Uhrwerk des Fahrplanes muß mit nie verſagender Präziſion ſpielen, jeden, den letzten Werk⸗ ſtättenmann, bindet die Verantwortung. Bis der Bahnhofsvorſteher die Scheibe des Abfahrtszeichens hebt, iſt ein Rieſen⸗ ſtück Arbeit geleiſtet worden. Lang⸗ ſam ſtößt der Kolben der Lokomo⸗ tive die rieſigen Räder, donnernd entweicht der Dampf und die Kupp⸗ lungen klirren. Nun können die Fahrgäſte die Reiſe genießen, die Bücher und Zeitungen hervorneh⸗ men oder eine Skatrunde etablie⸗ ren. Im Schlafwagen verlöſchen die Lichter, rhythmiſch klopfen die Räder, vorwärts ſtürmt der Zug. Leilard. 7 D-Jug ſtarkbereit. Aufnahmen: Bruno Schroeter(3), Bildarchiv der Deulſchen Reichsbahn(1), Scherl(1)— M. 8 ö ö ö Druckarbe für Handel, Gewerbe und Industrie liefert schnellstens en Neckar- Bote · Druckerei